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Bericht über die 48. Internationale PhysikOlympiade vom 16. bis 24. Juli 2017 in Yogyakarta, Indonesien und den nationalen Auswahlwettbewerb in Deutschland Dr. Stefan Petersen Auswahlwettbewerb zur Internationalen PhysikOlympiade IPN · Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik an der Universität Kiel Olshausenstraße 62 · 24118 Kiel · Germany Tel.: +49 (0)431-880-5120 Fax: +49 (0)431-880-3148 [email protected] www.ipho.info

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Bericht über die

48. Internationale PhysikOlympiade

vom 16. bis 24. Juli 2017 in Yogyakarta, Indonesien und den nationalen Auswahlwettbewerb in Deutschland

Dr. Stefan Petersen

Auswahlwettbewerb zur Internationalen PhysikOlympiade

IPN · Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik

an der Universität Kiel

Olshausenstraße 62 · 24118 Kiel · Germany

Tel.: +49 (0)431-880-5120 Fax: +49 (0)431-880-3148

[email protected]

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Bericht zur 48. Internationalen PhysikOlympiade in Yogyakarta, Indonesien 2017

Inhalt

1. Die Internationalen PhysikOlympiaden 3

2. Die Auswahl des deutschen Teams 4

Allgemeines zum Auswahlverfahren in Deutschland 4

Der Auswahlwettbewerb zur 48. IPhO 2017 5

3. Die 48. Internationale PhysikOlympiade 14

Ablauf 14

Klausurthemen und Ergebnisse 14

4. Ereignisse im Zusammenhang mit der IPhO 20

5. Veranstaltungsprogramm der 48. IPhO 2017 25

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Die Internationalen PhysikOlympiaden

1. Die Internationalen PhysikOlympiaden

Bei der Internationalen PhysikOlympiade – kurz IPhO – messen Schülerinnen und Schüler aus aller Welt bei physikalischen Aufgaben ihre Leistungen miteinander. Jedes teilnehmende Land entsendet ein Team aus bis zu fünf Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmern, die einzeln antreten. Der Wettbewerb hat zum Ziel, die Fähigkeiten besonders interessierter junger Menschen im Fach Physik zu fördern und zur Knüpfung persönlicher Kontakte zwischen angehenden Naturwissen-schaftlerinnen und Naturwissenschaftlern aus verschiedenen Ländern beizutragen. Darüber hinaus sollen die internationalen Beziehungen auf dem Gebiet der Schulphysik durch die IPhO gefördert und ein Vergleich unterschiedlicher Aspekte von Schule in den einzelnen Staaten ermöglicht werden. Auf nationaler Ebene dienen die vorgeschalteten Auswahlwettbewerbe für die Nationalteams darüber hinaus vielfach dem Ziel, eine breiter adressierte Schülerschaft zu einer nachhaltigen Beschäftigung mit Naturwissenschaften und speziell der Physik zu motivieren.

Die Internationale Physik-Olympiade findet seit 1967 mit Unterbrechungen in den Jahren 1973, 1978 und 1980 in jährlichem Turnus in wechselnden Austragungs-ländern statt. Die Bundesre-publik Deutschland entsen-det seit 1974 Schülerteams zu der Internationalen Physik-Olympiade, die Deutsche Demokratische Republik bereits seit der 3. IPhO 1969. Ursprünglich waren auch fast ausschließlich die sozia-listischen Staaten Osteuropas beteiligt. Inzwischen nehmen aber Nationen aus der ganzen Welt daran teil - in den letzten Jahren jeweils über 80. Eine Übersicht über die Teilnehmerländer ist auf der offiziellen Webseite des Wettbewerbes unter http://ipho.org zu finden. Abbildung 1 zeigt die Zahl der teilnehmenden Länder über dem Austragungsjahr sowie jeweils die deutsche Platzierung im inoffiziellen Nationenranking.

Aufgrund der Größe des Wettbewerbs und den damit verbundenen Anforderungen bei der Organisation einer PhysikOlympiade stehen die Austragungsorte der Olympiade lange im Voraus fest; momentan bis 2028. Die Austragungsorte der nächsten Jahre sind:

49. IPhO 2018 Lissabon, Portugal 21.-29. Juli 2018 http://ipho2018.pt 50. IPhO 2019 Tel Aviv, Israel 07.-15. Juli 2019 51. IPhO 2020 Litauen im Juli 2020

Abb. 1: Zahl der an der IPhO teilnehmenden Länder über dem Austragungsjahr (rote Balken) und deutsche Platzierung im inoffiziellen Nationenranking nach Punkten (blauer Pfeil).

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Bericht zur 48. Internationalen PhysikOlympiade in Yogyakarta, Indonesien 2017

2. Die Auswahl des deutschen Teams

Allgemeines zum Auswahlwettbewerb in Deutschland

Jeder an der IPhO teilnehmende Staat entsendet ein Team, das aus bis zu fünf Schülerinnen bzw. Schülern und in der Regel aus mindestens zwei Betreuenden besteht. Die Olympioniken müssen eine allgemeinbildende Schule besuchen oder in dem Jahr des Wettbewerbes die Schule beendet und zum Zeitpunkt der IPhO noch kein Studium aufgenommen haben. Darüber hinaus dürfen sie am 30.06. des Austragungsjahres das 20. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.

Die Auswahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer geschieht in den meisten Staaten durch nationale Auswahlwettbewerbe, die gezielt auf die Internationale PhysikOlympiade vorbereiten. In der Regel handelt es sich dabei um mehrstufige Verfahren, wobei dem eigentlichen nationalen Wettbewerb schulinterne und regionale Qualifikationsstufen vorausgehen können. (s. z. B. Petersen, S. & Wulff, P. (2017). The German Physics Olympiad—identifying and inspiring talents. European Journal of Physics, 38 (3). doi:10.1088/1361-6404/aa538f für einen Überblick).

Auch das in der Bundesrepublik seit der IPhO 1981 praktizierte Auswahlverfahren ist in dieser Weise aufgebaut. Der Auswahlwettbewerb, die PhysikOlympiade in Deutschland, wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mitfinanziert und von der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder (KMK) unterstützt. Er gehört zu den gesamtstaatlich geförderten Wettbewerben und dient dabei insbesondere auch der Feststellung der Leistungsfähigkeitdes deutschen Bildungswesens im internationalen Vergleich. Koordiniert und durchgeführt wird die Auswahl der deutschen Schülerteams vom Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) an der Universität Kiel.

Die PhysikOlympiade in Deutschland besteht aus vier Runden, von denen die ersten beiden im Sommer und Herbst des Vorjahres der Olympiade in Hausarbeit bearbeitet werden. Zur zweiten Runde werden neben den erfolgreichen Kandidatinnen und Kandidaten der ersten Runde auch Sieger des Mittelstufenphysikwettbewerbs der MNU, der Physik-Landesolympiaden in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und des Wettbewerbs „Jugend forscht" im Bereich Physik auf Landesebene zugelassen. Die etwa 50 Besten der zweiten Runde werden am Anfang des Austragungsjahres zu einem einwöchigen Seminar, der dritten Runde oder Bundesrunde, eingeladen. Neben experimentellen und theoretischen Klausuren wird dort das Lösen physikalischer Aufgaben in Gruppenarbeit trainiert. Darüber hinaus bleibt viel Zeit für einen intensiven Austausch mit Gleichgesinnten und interessante Einblicke in die wissenschaftliche Arbeit von Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern. Im Frühjahr, direkt nach Ostern, folgt für die etwa 15 Erfolgreichsten mit der Finalrunde die vierte und letzte Auswahl. Die fünf Besten der Finalrunde qualifizieren sich für das Olympiateam und reisen nach weiteren, vertieften Trainingseinheiten im Sommer zum internationalen Wettbewerb, wo sie mit Jugendlichen aus aller Welt um olympisches Gold, Silber und Bronze kämpfen.

Neben der Teilnahme an dem internationalen Wettbewerb winken für Teilnehmerinnen und Teilnehmer der PhysikOlympiade in Deutschland viele weitere Preise, wie Forschungspraktika sowie Sach- und Geldpreise. Mit der vierten Runde durchlaufen die Teammitglieder zugleich das Auswahlverfahren für die Studienstiftung des deutschen Volkes, und sie werden seit vielen Jahren mit dem Schülerpreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e.V. ausgezeichnet.

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Die Auswahl des deutschen Teams

Der Auswahlwettbewerb zur 48. IPhO 2017

Im Folgenden ist der Ablauf und die Beteiligung für den deutschen Auswahlwettbewerb zur 48. Internationalen PhysikOlympiade dargestellt.

Ablauf des Auswahlwettbewerbs zur 48. IPhO 2017

April - Sep. 2016

- Verteilung der Aufgaben an allgemeinbildende Schulen

- Lösen in Hausarbeit - Korrektur durch

Fachlehrkräfte

Preisträger können auch teilnehmen

Sep. - Nov. 2016

- Aufgaben für qualifizierte Schülerinnen und Schüler

- Lösen in Hausarbeit - Korrektur durch Landes-

beauftragte (Erstkorrektur) und am IPN (Zweitkorr.)

Preisträger (51)

21. - 27. Jan. 2017

- 1-wöchiges Seminar am MPP Greifswald

- Lösen von theor. und exp. Problemen in Klausuren

- Seminare zur Vertiefung physikalischer Kenntnisse

Preisträger (15)

18. - 23. April 2017

- 1-wöchige Auswahlrunde, am DESY Hamburg

- Lösen von theor. und exp. Problemen in Klausuren

- Seminare zur Vertiefung physikalischer Kenntnisse

Nationalteam (5)

29. Juni - 03. Juli 2017

- 5-tägiges Seminar am Werner-Heisenberg-Gymn. in Heide

- Experimente, Vertiefung der Kenntnisse über Mess-methoden und -geräte

11. - 14. Juli 2017

- Abschließendes Training

mit dem dänischen Team am IPN in Kiel

16. - 24. Juli 2017

- Internationaler Wettbe-werb in Yogyakarta, Indonesien

- Je eine fünfstündige exp. und theor. Klausur

1. Runde

2. Runde

3. Runde (Bundesrunde)

4. Runde (Finalrunde)

Experimentalpraktikum

Abschlusstraining

48. IPhO 2017

Preisträger anderer Physikwettbewerbe

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Beteiligung am Auswahlwettbewerb zur 48. IPhO 2017 nach Bundesländern

1. Runde 2. Runde 3. Runde 4. Rd. Team

Anmel-dungen teilgen. sonst. weiter teilgen. weiter teilgen. weiter teilgen.

Baden-Württemberg 128 103 0 64 24 6 5 3 3 1

Bayern 77 62 0 45 23 6 6 2 2 0

Berlin 25 23 0 16 9 3 3 0 0 0

Brandenburg 51 38 0 31 11 4 4 0 0 0

Bremen 6 6 0 2 2 0 0 0 0 0

Hamburg 13 12 0 8 3 0 0 0 0 0

Hessen 151 132 0 76 25 0 0 0 0 0

Mecklenburg-Vorpommern 12 10 0 4 1 0 0 0 0 0

Niedersachsen 107 92 0 45 12 1 1 0 0 0

NRW - Arnsberg 34 28 0 12 7 3 3 1 1 0

NRW - Detmold 23 16 0 11 4 1 1 0 0 0

NRW - Düsseldorf 51 32 0 24 15 4 4 1 1 0

NRW - Köln 60 48 0 19 9 1 1 0 0 0

NRW - Münster 28 23 0 16 9 2 2 0 0 0

Rheinland-Pfalz 69 60 0 37 8 1 1 0 0 0

Saarland 8 6 0 5 3 0 0 0 0 0

Sachsen 102 91 0 65 22 9 9 4 4 2

Sachsen-Anhalt 85 68 11 53 13 0 0 0 0 0

Schleswig-Holstein 67 58 0 24 10 1 1 0 0 0

Thüringen 68 67 0 43 20 10 10 4 4 2

1165 (28 %)

975 (27 %)

11 (18 %)

600 (25 %)

230 (22 %)

52 (6 %)

51 (6 %)

15 (0 %)

15 (0 %)

5 (0 %)

In der obigen Tabelle sind unter „sonst.“ Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgeführt, die sich durch die Teilnahme an anderen Wettbewerben für die zweite Auswahlrunde qualifiziert haben. In der letzten Zeile ist in der Klammer jeweils der Anteil der Teilnehmerinnen aufgeführt.

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Die Auswahl des deutschen Teams

Ablauf des Auswahlwettbewerbs zur 48. IPhO 2017

1. Auswahlrunde

Die 1. Runde im Auswahlwettbewerb zur Internationalen PhysikOlympiade 2017 ist am 01. April 2016 mit der Veröffentlichung der Aufgaben und Ausschreibungsunterlagen im Internet gestartet. Die schriftlichen Unterlagen wurden im Laufe des Aprils an die Verteiler in den Bundesländern versendet. Inhaltlich ging es in den vier Hausaufgaben um den Anstieg des Meeresspiegels, um einen potentiell rollenden Gegenstand auf einem Tisch, um einen erwärmten Draht und, in der Junioraufgabe, um ein verschobenes Bild. Ergänzend bestand die erste Aufgabe aus fünf kleinen Quizfragen quer durch die Physik mit gegebenen Antwortalternativen. Durch diese sollte ein einfacher Einstieg in den Wettbewerb ermöglicht werden. Zusätzlich wurden erstmals Begleitmaterialien für betreuende Lehrkräfte und Aufgabenbeispiele für interessierte Schülerinnen und Schüler zur Verfügung gestellt, die eine leichtere Anknüpfung an schulische Fachinhalte erlauben sollten. Die erreichten Anmelde- und Teilnahmezahlen deuten auf einen Erfolg dieser Maßnahme hin.

Für die 1. Runde im Auswahlwettbewerb zur Internationalen PhysikOlympiade 2017 haben sich 1167 Schülerinnen (28%) und Schüler (72%) mit fast 400 betreuenden Lehrkräften von mehr als 350 Schulen für den Wettbewerb registriert. Von den angemeldeten Kandidatinnen und Kandidaten haben 975 (27% w, 73% m) tatsächlich Bearbeitungen zu der 1. Runde eingereicht. Damit ist die Zahl der Teilnehmenden zum zweiten Mal in Folge um mehr als 40% angestiegen. Sowohl bei der Zahl der Anmeldungen als auch bei der Zahl der Teilnahmen verzeichnet der Auswahlwettbewerb einen neuen Rekord. Auch der Anteil der weiblichen Teilnehmenden ist

gegenüber dem Vorjahr (da lag er bei 25%) erneut angestiegen. Positiv zu bemerken ist darüber hinaus der mit 83% hohe Anteil der Angemeldeten, die tatsächlich eine Bearbeitung zu dem Wettbewerb eingereicht haben. In den letzten Jahren lag dieser Anteil bei 71-76%. Es gibt also allen Grund, zufrieden mit dem Ausgang der 1. Runde zu sein. Abbildung 2 zeigt die Entwicklung der Teilnehmendenzahlen der ersten Runden der PhysikOlympiade in Deutschland seit der IPhO 2000.

Abb. 2: Teilnahmezahlen der PhysikOlympiade in Deutschland für die Wettbewerbsjahre 2000-2017.

0

200

400

600

800

1000

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017Jahr der IPhO

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Bericht zur 48. Internationalen PhysikOlympiade in Yogyakarta, Indonesien 2017

Die nebenstehende Abbildung 3 zeigt die Verteilung der erreichten Punktzahlen über dem Rang und gibt einen etwas besseren Überblick über die Ergebnisse. Für die nächste Runde haben sich 147 Teilnehmerinnen und 442 Teil-nehmer durch das Erreichen der erforderlichen Mindestpunktzahl, die in diesem Jahr 30 von maximal 40 möglichen Punkten betrug, qualifiziert. Neben den durch ihre Aufgabenbearbeitung Qualifizierten konnten zwei Schülerinnen und neun Schüler aufgrund der Teilnahme an einer Landesphysik-olympiade direkt in der zweiten Runde starten. Die Teilnahme-bestätigungen und Urkunden der 1. Runde wurden nach Abschluss der Runde über die Landesbeauftragten an alle Teilnehmenden verteilt. Die Aufgaben und Musterlösungen der 1. Runde sind im Internet unter www.ipho.info zu finden.

Im Nachgang zu der 1. Runde wurde unter den betreuenden Fachlehrkräften eine Online-befragung durchgeführt, in der neben Fragen zur Organisation des Wettbewerbes auch nach einer Einschätzung zu den neu eingeführten Begleitmaterialien gefragt wurde. Von den 419 angeschriebenen Lehrkräften haben fast 70 % an der Befragung teilgenommen, was als Hinweis auf das große Engagement der Lehrkräfte gedeutet werden kann. Etwa zwei Drittel der antwortenden Lehrkräfte geben an, durch die schriftlichen Ausschreibungsunterlagen auf den Wettbewerb aufmerksam geworden zu sein, wohingegen nur etwa 9 % über die Webseite einen Zugang zur PhysikOlympiade gefunden haben. Das zeigt, wie wichtig dieser Kommunikations-kanal für den Auswahlwettbewerb ist. Auf die Fragen nach den Zielsetzungen, die Lehrkräfte mit der Motivation ihrer Schülerinnen und Schüler für die PhysikOlympiade verfolgen, geben jeweils etwa 96% der Antwortenden an, dass die Bestärkung des Interesses an Physik und die Förderung der Fähigkeiten der Teilnehmenden für sie eher wichtig oder sehr wichtig sind. Als relevant wird ebenfalls die Vorbereitung auf ein naturwissenschaftliches Studium bewertet (73 % schätzten diesen Aspekt als eher wichtig oder sehr wichtig ein). Deutlich geringere Rollen spielen hingegen die Möglichkeit, sich mit anderen Schülerinnen und Schülern zu messen (47 % eher wichtig oder sehr wichtig) und das Gewinnen von Preisen (23 % eher wichtig oder sehr wichtig). Für ihr Engagement bewerten die Lehrkräfte insbesondere einen ausreichend langen Bearbeitungszeitraum (89 % eher wichtig oder sehr wichtig) und eine Ansprache durch einfache Einstiegsaufgaben (84 % eher wichtig oder sehr wichtig) als relevante Merkmale der Ausschreibung und der Aufgaben. Aber auch die Verfügbarkeit weiterer Materialien, wie dem neuen Begleitheft, werden von 78 % der Antwortenden als eher wichtig oder sehr wichtig angesehen. Insbesondere denken 91 %, dass das Lehrerbegleitheft insgesamt einen besseren Zugang zu den Wettbewerbsaufgaben ermöglicht. Daher sollen auch für die kommenden

Abb. 3: Ranggraph der Ergebnisse in der 1. Runde des Auswahlwettbewerbs zur 48. Internationalen Physik-Olympiade 2017. Zu erreichen waren maximal 40 Punkte plus 10 Punkte, die jüngere Teilnehmende durch Bearbeiten der Junioraufgabe erhalten konnten.

insgesamt 975 Teilnehmende

0

10

20

30

40

50

0 200 400 600 800 1000Rang

Ges

amtp

unkt

zahl

Qualifikation für 2. Rd. qualifiziert nicht qualifiziert

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Die Auswahl des deutschen Teams

Wettbewerbsjahre ein Begleitheft für betreuende Lehrkräfte und weitere Beispielaufgaben für die Teilnehmenden entwickelt werden.

2. Auswahlrunde

Die Aufgaben der 2. Runde wurden im September 2016 auf der Webseite des Wettbewerbs veröffentlicht und nach dem Abschluss der Auswertung der 1. Runde an die Privatadressen der qualifizierten Schülerinnen und Schüler versendet. In diesem Jahr ging es inhaltlich um weiße Zwerge, LEDs und Experimente mit Essstäbchen. Teilnehmende Schülerinnen und Schüler sollten ihre Bearbeitung der Aufgaben bis zum 09. November 2016 unkorrigiert und direkt an die zustän-digen Landesbeauftragten schicken.

Kurz vor Weihnachten konnte die Korrektur der Bearbeitungen der zweiten Runde beendet werden. Von 600 qualifizierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern haben 51 Schülerinnen und 179 Schüler Lösungen zur diesjährigen zweiten Runde eingereicht. Das ist eine leichte Steigerung gegenüber dem letzten Jahr. Allerdings ist der Anteil der Qualifizierten, die tatsächlich an der zweiten Runde teilgenommen haben, in diesem Jahr mit 38 % niedriger als in den letzten drei Jahren (da lag er zwischen 40 und 56 %). Dies ist vermutlich zu einem wesentlichen Anteil auf die in diesem Jahr besonders schweren Aufgaben zurückzuführen. Aus Einzelrückmeldungen sowohl von Kandidatinnen und Kandidaten als auch von Landesbeauftragten wird aber auch deutlich, dass die Bearbeitung der Aufgaben der 2. Runde oftmals eine große zeitliche Belastung darstellt, die nicht immer leicht mit anderen Verpflichtungen und Aktivitäten vereinbar ist. Umso mehr freuen wir uns über die 230 eingegangenen Einsendungen.

Die Bearbeitungen der Teilneh-merinnen und Teilnehmer sind zunächst von den zuständigen Landesbeauftragten und anschließend noch einmal am IPN bewertet worden. Im Schnitt wurden etwa 35 von 100 möglichen Punkten erreicht. Für die Qualifikation zur dritten Runde, der Bundesrunde, waren gut 55 Punkte notwendig. Das nebenstehende Diagramm zeigt die erreichten Punktzahlen aufgetragen über dem Rang. Die Aufgaben haben zu einer breiten Verteilung der Punktzahlen geführt. Die Bearbeitungen reichten von Ansätzen in einzelnen Aufgaben bis zu einigen nahezu vollständig korrekten Lösungen. Die der Korrektur zu Grunde liegende Musterlösung ist

auf der Webseite der IPhO zu finden.

Abb. 4: Ranggraph der Ergebnisse in der 2. Runde des Auswahlwettbewerbs zur 48. Internationalen Physik-Olympiade 2017. Zu erreichen waren maximal 100 Punkte.

insgesamt 230 Teilnehmende0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200 220Rang

Ges

amtp

unkt

zahl

Qualifikation für 3. Rd. qualifiziert nicht qualifiziert

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3. Auswahlrunde - Wettstreit von Deutschlands Physiknachwuchstalenten in Greifswald

Am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Greifswald kamen vom 21.-27. Januar 2017 51 physikbegeisterte Jugendliche aus ganz Deutschland zusammen. Bei der Bundesrunde des Auswahlwettbewerbs zur Internationalen PhysikOlympiade erwarteten sie knifflige Aufgaben und interessante Einblicke in die Arbeit der beteiligten Institute. Bei einer feierlichen Preisverleihung wurden die Besten unter ihnen gekürt, die weiter auf einen Platz im Nationalteam und damit auf eine Reise zum internationalen Wettbewerb nach Yogyakarta in Indonesien hoffen dürfen.

Die diesjährige Bundesrunde der PhysikOlympiade wurde erstmalig in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP), dem Institut für Physik der Universität Greifswald sowie dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP) vorbereitet und in Greifswald durchgeführt. Die 51 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 bis 18 Jahren, die sich unter mehr als 970 Jugendlichen bundesweit für diese Runde qualifiziert haben, erwartete ein dichtes und abwechslungsreiches Programm.

Die praktischen und theoretischen physikalischen Aufgaben, die von den Kandidatinnen und Kandidaten zu lösen waren, hatten dabei deutlichen Bezug zu der Arbeit der beteiligten Greifswälder Wissenschaftler. Die Unter-suchung von Magnetfeldern war ebenso Thema einer Aufgabe, wie die Erklärung des Einschlusses von Plasmen, wie er bei Blitzen zu beobachten ist. Neben den physikalischen Herausforderungen standen für die Schülerinnen und Schüler aber auch der Austausch untereinander und das Kennenlernen der drei beteiligten Institute im Fokus.

Bei der feierlichen Preisverleihung wurden zum Abschluss die Sieger der Bundesrunde vom Präsidenten der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), Prof. Rolf-Dieter Heuer, der wissenschaftlichen Direktorin des IPP, Prof. Sibylle Günter, der Bundessprecherin der jungen Deutschen Physikalischen Gesellschaft (jDGP), Christina Nolte, und dem Wettbewerbsleiter der PhysikOlympiade in Deutschland, Dr. Stefan Petersen, für ihre physikalischen Leistungen ausgezeichnet. Die 15 besten deutschen Nachwuchsphysiker sind:

Platz 1 – Christian Schmidt, Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium (Dresden) Platz 2 – Markus Zetto, Leibniz-Gymnasium (Rottweil) Platz 3 – Konstantin Schwark, Carl-Zeiss-Gymnasium (Jena) Platz 4 – Maurice Zeuner, Carl-Zeiss-Gymnasium (Jena) Platz 5 – Carlos Esparza-Sanchez, Oskar-Maria-Graf-Gymnasium (Neufahrn) Platz 6 – Jonas Rohn, Albertus-Magnus-Gymnasium (Regensburg) Platz 7 – Maximilian Kotz, Gymnasium Dresden-Cotta (Dresden) Platz 8 – Maximilian Marienhagen, Albert-Schweitzer-Gymnasium (Erfurt) Platz 9 – Marius Ising, Städtisches Gymnasium Erwitte (Erwitte)

Abb. 5: Experimentieren mit Magnet-feldern in der Bundesrunde der Physik-Olympiade.

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Die Auswahl des deutschen Teams

Platz 10 – Leroy Schmidt, Herzog-Christoph-Gymnasium (Beilstein) Platz 11 – Pascal Reeck, Wilhelm-Ostwald-Schule (Leipzig) Platz 12 – Tim Graute, Helmholtz-Gymnasium (Essen) Platz 13 – David Ventzke, Wilhelm-Ostwald-Schule (Leipzig) Platz 14 – Daniel Schiller, Hebel-Gymnasium (Schwetzingen) Platz 15 – Johannes Kerstan, Carl-Zeiss-Gymnasium (Jena)

Diese fünfzehn Knobler haben sich für die Finalrunde des Wettbewerbs qualifiziert. Aber auch den Teilnehmenden, die nicht in die nächste Runde einziehen, gebührt Anerkennung für ihre bemerkenswerten Leistungen. Daher vergeben das INP und das IPP als Sonderpreise drei Praktikumsplätze an besonders talentierte Schülerinnen und Schüler. Bei diesem Forschungs-praktikum können diese Drei die in der Woche gewonnenen Eindrücke weiter vertiefen. Die DPG, der Spektrum der Wissenschaft Verlag und die Firma Casio belohnen die jungen Olympioniken darüber hinaus mit einem Jahresabonnement einer naturwissenschaftlichen Zeitschrift sowie einem Taschenrechner. Vier besonders junge Schüler erhielten für ihre Leistungen schließlich auch eine Einladung zum Auswahlseminar für die diesjährige Europäische ScienceOlympiade. Für sie winkt in diesem gesamtnaturwissenschaftlichen Teamwettbewerb ein Ticket nach Kopenhagen in Dänemark.

4. Auswahlrunde - Finale am Deutschen Elektronen-Synchrotron in Hamburg

"Voller Einsatz für die Physik", hieß es für die 15 Schüler, die vom 18.-23. April aus ganz Deutschland zur Finalrunde des Auswahlwettbewerbs für die Internationale PhysikOlympiade 2017 am Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) in Hamburg zusammengekommen sind. Die

Abb. 6: Teilnehmende der Bundesrunde im Auswahlwettbewerb zur 48. Internationalen PhysikOlympiade im IPP Greifswald.

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jungen Talente haben sich unter insgesamt fast 1000 Teilnehmenden für diese Runde qualifiziert und bei anspruchsvollen Aufgaben ihr physikalisches Können unter Beweis gestellt. Die fünf Besten stellen nun das Nationalteam und reisen im Sommer zur Internationalen PhysikOlympiade nach Yogyakarta, Indonesien.

Die Aufgaben und Experimente der Finalrunde wurden von einem Team aus Wissenschaftlern des DESY, der Wettbewerbsleitung am IPN sowie ehemaligen Teilnehmenden erstellt und boten den Olympioniken einige Herausforderungen. Der Bezug zu Themen, die am DESY beforscht werden, wurde dabei auch in den Aufgaben deutlich. Unter anderem behandelten diese ein DESY-Experiment zur Untersuchung der Gravitations-kraft sowie die Erzeugung von Röntgenstrahlung mit Hilfe von Teilchenbeschleunigern.

Eine Führung durch das DESY, spannende Vorträge, Seminare zu aktuellen Fragestellungen der Physik und vielfältige Kontakte zu Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Arbeitsgruppen des Forschungs-zentrums boten den Jugendlichen über die Klausuren hinaus reichlich Gelegenheit, mit physikalischen Themen in Kontakt zu kommen. Neben den fachlichen Aspekten stand aber auch das Treffen anderer physikbegeisterter Schülerinnen und Schüler sowie der rege Austausch untereinander im Zentrum der Woche in Hamburg.

Nach intensiver Korrektur der Aufgabenbearbeitungen durch ehemalige Wettbewerbsteilnehmende wurden bei

der feierlichen Abschlussveranstaltung am letzten Tag die Sieger von Dr. Stefan Petersen, dem Wettbewerbsleiter am IPN in Kiel, für ihre physikalischen Leistungen geehrt. Die fünf Bestplatzierten und damit die Teammitglieder für den internationalen Wettbewerb, der im Juli 2017 in Yogyakarta, Indonesien stattfindet, sind:

Platz 1 – Christian Schmidt, Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium (Dresden) Platz 2 – Konstantin Schwark, Carl-Zeiss-Gymnasium (Jena) Platz 3 – Markus Zetto, Leibniz-Gymnasium (Rottweil) Platz 4 – Pascal Reeck, Wilhelm-Ostwald-Schule (Leipzig) Platz 5 – Maurice Zeuner, Carl-Zeiss-Gymnasium (Jena)

Zwei weitere Teilnehmer der Auswahlrunde haben darüber hinaus die Gelegenheit, das DESY noch etwas genauer kennenzulernen. Carlos Esparza-Sanchez vom Oskar-Maria-Graf-Gymnasium in Neufahrn und Maximilian Marienhagen vom Albert-Schweitzer-Gymnasium in Erfurt erhielten als besondere Anerkennung ihrer Leistung eine Einladung zu einem zweiwöchigen Praktikum in der Forschungseinrichtung.

Die vierte Auswahlrunde wurde erneut von einem Vertreter der Studienstiftung des Deutschen Volkes begleitet, der die Eignung der schließlich ermittelten Teammitglieder für die Studienstiftung feststellen sollte. In diesem Jahr konnte Herr Prof. Dr. Peter Schupp (Department

Abb. 7: Teammitglied Pascal Reeck bei einer der experimentellen Klausuren der PhysikOlympiade am DESY.

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Die Auswahl des deutschen Teams

for Physics & Earth Sciences, Jacobs University, Bremen), der bei der 16. IPhO 1985 in Portoroz sowie an der 17. IPhO 1986 in London als Mitglied des deutschen Teams teilgenommen hat, für diese Aufgabe gewonnen werden. Neben seiner Gutachtertätigkeit konnte er den interessierten Teilnehmern auch ein wenig von seinem Forschungsfeld berichten.

Weitere Vorbereitung auf den internationalen Wettbewerb

Die Mitglieder des deutschen Teams haben vom 29. Juni – 03. Juli 2017 einige Tage am Werner-Heisenberg-Gymnasium in Heide verbracht und sich dort unter der Leitung von Stefan Burzin, dem Schleswig-Holsteinischen Landesbeauftragten der IPhO, und seinen Kollegen ganz der experimentellen Physik gewidmet. Schwerpunkte des unter der Anleitung von erfahrenen Heider Lehrern durchgeführten Seminars waren der Umgang mit Mess- und Experimentiergeräten sowie das Einüben experimenteller Standardverfahren.

Seit ihrer Auswahl wurden die Kandidaten darüber hinaus von ehemaligen Wettbewerbs-teilnehmern mit Klausuren aus den letzten Jahren und weiteren Übungsblättern auch in theoretischer Hinsicht trainiert. Zielsetzung dieses Angebotes ist es, den Teilnehmenden auch in der Zeit nach den Auswahlrunden Hilfestellungen für das eigenständige Üben von Aufgaben zu geben. Gerade das Studieren älterer IPhO-Aufgaben und das Üben des richtigen Umganges mit der Bearbeitungszeit wird in anderen Ländern deutlich intensiver betrieben als in Deutschland und eine gute Kenntnis alter Aufgaben kann in einer Klausursituation äußerst hilfreich sein.

Abschließend fand vom 11. bis zum 14. Juli 2017 noch ein gemeinsames Training zusammen mit dem dänischen Nationalteam am IPN in Kiel statt, in dem noch einmal letzte Absprachen getroffen wurden und eine Einstimmung auf den internationalen Wettbewerb stattfand.

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Bericht zur 48. Internationalen PhysikOlympiade in Yogyakarta, Indonesien 2017

3. Die 48. Internationale PhysikOlympiade

Ablauf

Mit Schülerteams aus insgesamt 86 teilnehmenden Ländern fand die 48. Internationale PhysikOlympiade vom 16. bis zum 24. Juli 2017 in Yogyakarta, Indonesien, statt. Delegationen der folgenden Staaten nahmen an der IPhO 2017 teil:

Ägypten, Argentinien, Armenien, Australien, Aserbaidschan, Bangladesch, Belgien, Bosnien-Herzegowina, Brasilien, Bulgarien, China, Costa-Rica, Dänemark, Deutschland, El Salvador, Estland, Finnland, Frankreich, Georgien, Ghana, Griechenland, Großbritannien, Hongkong, Indien, Indonesien, Iran, Island, Israel, Italien, Japan, Kambodscha, Kanada, Kasachstan, Kirgisistan, Kolumbien, Kroatien, Kuba, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Macao, Malaysia, Mazedonien, Mexiko, Moldawien, Mongolei, Montenegro, Nepal, Niederlande, Nigeria, Norwegen, Österreich, Pakistan, Philippinen, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Saudi-Arabien, Schweden, Schweiz, Serbien, Singapur, Slowakei, Slowenien, Spanien, Sri Lanka, Südafrika, Südkorea, Suriname, Syrien, Tadschikistan, Taiwan, Thailand, Türkei, Tschechien, Turkmenistan, Ukraine, Ungarn, USA, Usbekistan, Vereinigte Arabische Emirate, Vietnam, Weißrussland und Zypern.

Damit waren auch bei der PhysikOlympiade 2017 Delegationen von (nahezu) allen Kontinenten vertreten und insgesamt 394 Olympionikinnen sowie Olympioniken sind bei dem Wettbewerb angetreten. Der Anteil weiblicher Teilnehmender war mit gut 30 Teilnehmerinnen (8 %) auch in diesem Jahr sehr gering.

Das deutsche Nationalteam bestand aus Pascal Reeck vom Wilhelm-Ostwald-Gymnasium (Leipzig), Christian Schmidt vom Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium (Dresden), Konstantin Schwark vom Carl-Zeiss-Gymnasium (Jena), Markus Zetto vom Leibniz-Gymnasium (Rottweil) und Maurice Zeuner ebenfalls vom Carl-Zeiss-Gymnasium (Jena). Nach Yogyakarta begleitet wurden sie von Dr. Stefan Petersen vom Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik an der Universität Kiel, das für die Auswahl und das Training des Teams verantwortlich ist, sowie von Martin Krebs, einem ehemaligen IPhO-Teilnehmer, der aktuell im GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel forscht.

Klausurthemen und Ergebnisse

Im Zentrum der IPhO standen die beiden fünfstündigen Physikklausuren, eine experimentelle und eine theoretische. Die Organisatoren haben dafür spannende Themen ausgewählt: Bei den Experimenten ging es um die Untersuchung von Brechungsindexgradienten in einer Salzlösung sowie um die Anwendung einer magnetischen Falle zur Erdbeben- und Vulkanbeobachtung. Die drei theoretischen Aufgaben hatten dunkle Materie, kosmologische Modelle und die Modellierung von Naturkatastrophen in Indonesien zum Gegenstand. Die Schwierigkeit der Aufgaben war ausgesprochen hoch, was dazu führte, dass viele der Kandidatinnen und Kandidaten die im Ansatz teilweise sehr schönen Aufgaben, wie das zweite Experiment, gar nicht richtig bearbeiten konnten.

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Die 48. Internationale PhysikOlympiade

Leider waren die Aufgaben in diesem Jahr, anders als in den letzten Jahren, auch nicht perfekt vorbereitet und auf den Wettbewerb abgestimmt, so dass es in den Sitzungen des International Board, das aus den Delegationsleitern aller Nationen sowie Vertretern der Aufgabenentwickler zusammengesetzt ist, einige Diskussionen gab, die unter anderem dazu geführt haben, dass eine ursprünglich angedachte theoretische Aufgabe abgelehnt wurde und ersetzt werden musste.

Darüber hinaus hatten die Organisatoren mit technischen Problemen bei dem Drucken der Klausuren zu kämpfen. Die Papierversionen, der in nächtlicher Arbeit von den Betreuenden übersetzten experimentellen Klausuren, sind nicht rechtzeitig fertig geworden, so dass die Klausur kurzfristig um einen Tag verschoben wurde. Auch die theoretische Klausur blieb von Pannen nicht verschont. Einige Schülerinnen und Schüler – zum Glück keine der deutschen - haben falsche Sprachversionen in ihren Umschlägen vorgefunden und teilweise auch auf Nachfrage nur eine englische Version erhalten - vielfach ein enormer Nachteil. Das ist in der Geschichte des Wettbewerbs bisher noch nicht vorgekommen.

Experimentelle Klausur

In der fünfstündigen experimentellen Klausur waren von den Teilnehmenden zwei Aufgaben zu unterschiedlichen Bereichen der Physik zu bearbeiten:

E.1 Bestimmung des Brechungsindexgradienten und des Diffusionskoeffizienten einer Salzlösung mittels Brechung von Laserlicht (10 Pkt.)

E.2 Magnetische Fallen aus parallelen Dipol-Linien und ihre Verwendung bei der Beobachtung von Erdbeben und Vulkanen (10 Pkt.)

Theoretische Klausur

Die ebenfalls fünfstündige theoretische Klausur bestand, wie oben beschrieben, aus drei voneinander unabhängig zu bearbeitenden größeren Aufgaben mit folgenden Themen:

T.1 Dunkle Materie – Die dunkle Seite der Astrophysik (10 Pkt.)

T.2 Erdbeben, Vulkane und Tsunamis (10 Pkt.)

T.3 Kosmische Inflation (10 Pkt.)

Korrektur, Moderation und Ergebnisse der 48. IPhO

Nach den Prüfungen wurden die Klausuren von einem großen nationalen Korrektorenteam sowie von den jeweiligen Delegationsleitungen korrigiert und bewertet. Gelegentlich gibt es dabei, zum Beispiel aufgrund von unterschiedlichen Auslegungen des Bewertungsmaßstabes oder Sprach-schwierigkeiten, Abweichungen zwischen der Bewertung des Korrektorenteams und der Delegationen. Für solche Fälle ist zur abschließenden Festlegung der Bewertung eine Moderation vorgesehen, bei der sich die Betreuerinnen und Betreuer des betroffenen Schülers mit ebenfalls zwei der Korrektoren der entsprechenden Aufgabe zusammensetzen und in einem festen Zeitrahmen über eine angemessene Bepunktung des strittigen Falles diskutieren. Da die Punktegrenzen zum Erreichen der Medaillen bereits nach der ersten Korrektur anhand der Ergebnisse des nationalen Korrektorenteams festgelegt werden, ist die Moderation oft Schauplatz hitziger Kämpfe um bessere Medaillenränge.

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Bericht zur 48. Internationalen PhysikOlympiade in Yogyakarta, Indonesien 2017

Die mindestens zu erreichenden Punktzahlen für die einzelnen Medaillenränge wurden vor der Moderation festgelegt auf:

Gold 28,01 Punkte (2016: 39,8; 2015: 42,2; 2014: 27,2) Silber 21,30 Punkte (2016: 30,7; 2015: 33,0; 2014: 18,4) Bronze 14,70 Punkte (2016: 22,7; 2015: 24,0; 2014: 12,7) Anerkennung 11,12 Punkte (honorable mention) (2016: 17,5; 2015: 18,0; 2014: 9,15)

Damit lagen die Punktegrenzen deutlich unter dem Durchschnitt der letzten Jahre (2014 war auch eine Ausnahme mit sehr schweren Klausuren), so dass nur eine mäßige Passung zwischen der Schwierigkeit und den Leistungen der Teilnehmenden vorlag. Darüber wurde die Bewertung in diesem Jahr nicht sehr konsistent durchgeführt, so dass es mitunter ungewohnt große Unterschiede zwischen den Bewertungen der Teambetreuer und dem nationalen Korrektorenteam gab.

Aufgrund der außerordentlichen Situation bei den diesjährigen Klausuren und der inkonsistenten Bewertung, wurde im International Board beschlossen, in diesem Jahr anders zu verfahren und nach einer eingeschränkten Moderation keine Punktzahlen der Teilnehmenden zu veröffentlichen, sondern nur die erreichten Medaillenränge bekannt zu geben. Damit sollte es ermöglicht werden, die Leistungen der Olympionikinnen und Olympioniken zu honorieren und gleichzeitig den besonderen Umständen Rechnung zu tragen

Am Ende des verabredeten Prozesses gab es einige Medaillenverschiebungen, so dass mehr Medaillen ausgegeben als theoretisch aufgrund der Festlegung der Punktgrenzen zu erwarten waren. Statt 32 Goldmedaillen (8% der Teilnehmenden) wurden schließlich 64 Goldmedaillen vergeben (16%). Darüber hinaus wurden 71 Silber- (18%) und 102 Bronzemedaillen (26%) sowie 72 Anerkennungspreise (18%) verliehen. Diese Zahlen entsprechen etwa den von den Statuten vorgesehenen Anteilen von 17%, 25% sowie 17% der Teilnehmenden. Damit haben von den 394 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern insgesamt 309 (78%) einen Preis erhalten. In den kommenden Jahren werden die Organisatoren sicher alles unternehmen, um eine Situation wie in diesem Jahr zu vermeiden. Anerkennen muss man aber auch, dass das indonesische Bildungsministerium die Ausrichtung der IPhO erst im letzten Jahr aufgrund der Absage eines anderen Gastgeberlandes kurzfristig übernommen hat. Das verdeutlicht, wie wichtig eine längere Vorbereitungszeit für den Wettbewerb ist.

Auch wenn der akademische Teil des Wettbewerbs mit sehr viel Reibung verbunden war, haben die Olympionikinnen und Olympioniken das Zusammenkommen mit Physikinteressierten aus aller Welt ausgiebig genutzt, um neue Kontakte zu knüpfen und bei dem Rahmenprogramm die vielfältige indonesische Kultur kennenzulernen.

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Die 48. Internationale PhysikOlympiade

Bei der abschließenden Preisver-leihung am 23. Juli konnte sich jeder der deutschen Schüler außerdem über eine Medaille freuen: Je eine Silbermedaille ging an Christian Schmidt, Konstantin Schwark und Markus Zetto. Pascal Reeck und Maurice Zeuner errangen je eine Bronzemedaille. Damit liegt Deutschland im Medaillenranking im oberen Drittel der Teilnehmerländer. Das Team blickt auf eine ereignisreiche Woche zurück, die sicher in Erinnerung bleiben wird. Und trotz der Pannen mit den Klausuren muss man den indonesischen Ausrichtern großen Respekt für die Ausrichtung trotz knapper Vorbereitungszeit zollen.

Weitere Informationen zu dem internationalen Wettbewerb, zu dessen Vorbereitung und zu den Ergebnissen sind auf der Webseite des Wettbewerbs sowie in dem ausführlichen Report zu finden, den die Ausrichter erstellt haben. Er ist abrufbar unter http://www.ipho2017.id. In diesem sind auch die Aufgaben des Wettbewerbs in deutscher Übersetzung enthalten.

Unter http://www.ipho2017.id/home#official-results-of-ipho-2017 findet sich darüber hinaus eine Liste der Preisträgerinnen und -träger der 48. IPhO 2017 zusammen mit den erreichten Medaillen.

Abb. 8: Das deutsche Schülerteam der 48. IPhO in Yogyakarta. V.l.n.r.: Konstantin Schwark (Silber), Maurice Zeuner (Bronze), Pascal Reeck (Bronze), Christian Schmidt (Silber) und Markus Zetto (Silber).

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Bericht zur 48. Internationalen PhysikOlympiade in Yogyakarta, Indonesien 2017

48. IPhO - Medaillenspiegel

Die folgende Liste gibt die Anzahl der Gold-, Silber- und Bronzemedaillen sowie der Anerkennungsurkunden (HM) für jedes Land in olympischer Reihenfolge nach Medaillen wieder. Diese Reihenfolge weicht von dem sonst verwendeten Ranking nach Punkten ab, das in diesem Jahr nicht angewendet werden kann.

Land Gold Silber Bronze HM Medaillen-rang

1 China 5 0 0 0 1 2 Korea, Republic of 5 0 0 0 1 3 Russia 5 0 0 0 1 4 Singapore 5 0 0 0 1 5 India 4 1 0 0 5 6 Romania 4 1 0 0 5 7 Vietnam 4 1 0 0 5 8 Taiwan 3 2 0 0 8 9 USA 3 2 0 0 8 10 Brazil 3 0 2 0 10 11 Indonesia 2 3 0 0 11 12 Iran 2 3 0 0 11 13 Japan 2 3 0 0 11 14 Thailand 2 3 0 0 11 15 Hong Kong 2 1 2 0 15 16 Ukraine 2 1 2 0 15 17 United Kingdom 2 1 2 0 15 18 Hungary 1 4 0 0 18 19 Israel 1 4 0 0 18 20 Serbia 1 4 0 0 18 21 Kazakhstan 1 3 1 0 21 22 Canada 1 1 3 0 22 23 France 1 1 2 1 23 24 Slovenia 1 1 1 1 24 25 Slovakia 1 0 4 0 25 26 Estonia 1 0 2 1 26 27 Germany 0 3 2 0 27 28 Turkey 0 3 1 1 28 29 Belarus 0 2 3 0 29 30 Mongolia 0 2 3 0 29 31 Denmark 0 2 2 1 31 32 Italy 0 2 2 1 31 33 Lithuania 0 2 2 1 31 34 Colombia 0 2 2 0 34 35 Saudi Arabia 0 2 1 1 35 36 Egypt 0 2 0 0 36 37 Australia 0 1 4 0 37 38 Bulgaria 0 1 4 0 37 39 Czech Republic 0 1 4 0 37 40 Bangladesh 0 1 3 1 40

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Die 48. Internationale PhysikOlympiade

41 Croatia 0 1 3 1 40 42 Spain 0 1 2 2 42 43 Latvia 0 1 2 0 43 44 Armenia 0 1 1 1 44 45 Poland 0 1 1 1 44 46 Mexico 0 0 5 0 46 47 Austria 0 0 3 2 47 48 Georgia 0 0 3 1 48 49 Kyrgyzstan 0 0 2 3 49 50 Nepal 0 0 2 3 49 51 Netherlands 0 0 2 3 49 52 Switzerland 0 0 2 3 49 53 Belgium 0 0 2 2 53 54 Bosnia and Herzegovina 0 0 2 2 53 55 Sri Lanka 0 0 2 1 55 56 Tajikistan 0 0 2 1 55 57 Azerbaijan 0 0 1 2 57 58 Malaysia 0 0 1 2 57 59 Syria 0 0 1 2 57 60 El Salvador 0 0 1 1 60 61 Nigeria 0 0 1 1 60 62 Norway 0 0 1 1 60 63 Sweden 0 0 1 1 60 64 Argentina 0 0 1 0 64 65 Cuba 0 0 1 0 64 66 Finland 0 0 1 0 64 67 Macao 0 0 1 0 64 68 Macedonia 0 0 1 0 64 69 Portugal 0 0 0 5 69 70 Cambodia 0 0 0 4 70 71 Moldova 0 0 0 4 70 72 Greece 0 0 0 2 72 73 Liechtenstein 0 0 0 2 72 74 Pakistan 0 0 0 2 72 75 Turkmenistan 0 0 0 2 72 76 Costa Rica 0 0 0 1 76 77 Iceland 0 0 0 1 76 78 Luxembourg 0 0 0 1 76 79 Montenegro 0 0 0 1 76 80 Suriname 0 0 0 1 76 81 United Arab Emirates 0 0 0 1 76 82 Cyprus 0 0 0 0 82 83 Ghana 0 0 0 0 82 84 Pilippines 0 0 0 0 82 85 South Africa 0 0 0 0 82 86 Uzbekistan 0 0 0 0 82 64 71 102 72

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Bericht zur 48. Internationalen PhysikOlympiade in Yogyakarta, Indonesien 2017

4. Ereignisse im Zusammenhang mit der IPhO

In diesem Kapitel werden weitere Ereignisse aus dem Umfeld der IPhO und den ScienceOlympiaden am IPN dargestellt, die in dem übrigen Text keinen passenden Platz gefunden haben, aber dennoch nicht unerwähnt bleiben sollen.

Diskussionen im International Board

Neben der Besprechung der Aufgaben wird in den Sitzungen des International Board der IPhO auch über zukünftige Entwicklungen und besondere Ereignisse in dem Wettbewerb beraten.

Dazu gehörten in diesem Jahr die erneute Diskussion über einen Vorschlag eines israelischen Kollegen, der vorsieht, die Punktegrenzen für die Medaillen erst nach der Moderation festzulegen, um eine Konzentration auf die Schülerinnen und Schüler zu vermeiden, die kurz vor dem nächsten Medaillenrang stehen und sich mehr auf physikalische Einwände zu konzentrieren. Dadurch würde es auch keine Verschiebungen der Medaillenzahlen von den laut Statuten vorge-sehenen mehr geben. In anderen Wettbewerben, wie der Europäischen ScienceOlympiade (EUSO) oder der Asiatischen PhysikOlympiade (APhO), kommt dieses System erfolgreich zum Einsatz. Bei der Abstimmung ist dieser Vorschlag aber durchgefallen, weil die dafür notwendige Zweidrittelmehrheit knapp nicht zustande gekommen ist.

Hans Jordens, der Präsident der IPhO hat für das kommende Jahr turnusmäßige Wahlen für das Amt des IPhO-Präsidenten angekündigt und mitgeteilt, dass er selbst nicht noch einmal kandidieren werde.

Jaan Kalda aus Estland hat von der 2017 erstmalig stattgefundenen Europäischen Physik-Olympiade (EuPhO) berichtet. Der Wettbewerb fand im Mai 2017 in Tallinn und Tartu, Estland mit 91 Teilnehmenden aus 20 Ländern statt. Im kommenden Jahr wird der Wettbewerb in Russland organisiert.

Schließlich haben auch in diesem Jahr wieder Länder ihre Bereitschaft zur Ausrichtung der IPhO erklärt, so dass die Durchführung des Wettbewerbes auch in den kommenden Jahren gut gesichert ist. Die vorgesehenen zukünftigen Austragungsländer sind:

IPhO Jahr Ort Land 49. 2018 Lissabon Portugal 50. 2019 Tel Aviv Israel 51. 2020 Vilnius Litauen 52. 2021 zur Zeit offen 53. 2022 Japan 54. 2023 Iran 55. 2024 Frankreich 56. 2025 Kolumbien 57. 2026 Ungarn 58. 2027 Südkorea 59. 2028 Ecuador … 2041 Bangladesch

Die Lücke für 2021 resultiert aus dem Einspringen von Indonesien in diesem Jahr.

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Ereignisse im Zusammenhang mit der IPhO

Auch wenn sich an dieser Liste erfahrungsgemäß noch einige Änderungen ergeben, stehen den Teilnehmenden in den kommenden Jahren damit einige sehr interessante Reiseziele bevor.

Kooperationen im Auswahlwettbewerb

Die Kooperation des Wettbewerbes sowohl mit Forschungseinrichtungen als auch mit ehemaligen Teilnehmenden wurde im Auswahlwettbewerb zur 48. IPhO mit der erstmaligen gemeinsamen Ausrichtung der dritten Runde zusammen mit dem Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) in Greifswald, dem Institut für Physik der Universität Greifswald sowie dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP) weiter ausgebaut. Insbesondere durch die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Fachdisziplinen und durch Aufgabenideen ehemaliger IPhO-Teilnehmender können die Aufgaben interessant und abwechslungsreich gestaltet werden. Für die teilnehmenden Jugendlichen sind außerdem die große Wissenschaftsnähe bei der Ausrichtung der Auswahlrunden an Forschungseinrichtungen und die Preisverleihung direkt am Ende der Auswahlrunde von großer Relevanz.

Teilnahme an der 1. Europäischen PhysikOlympiade

Auf Initiative estnischer Kollegen fand in diesem Jahr erstmalig eine PhysikOlympiade auf europäischer Ebene, die EuPhO, statt. Im asiatischen und im iberoamerikanischen Raum werden vergleichbare länderübergreifende Olympiaden bereits seit vielen Jahren mit großem Erfolg durchgeführt. Mit der EuPhO wird nun ein Versuch unternommen, auch auf europäischer Ebene einen solchen Wettbewerb zu etablieren. Insgesamt nahmen 91 Schülerinnen und Schüler aus 20 Nationen an der 1. EuPhO teil. Die deutsche Delegation bestand aus dem IPhO-Nationalteam Pascal Reeck (Wilhelm-Ostwald-Schule, Leipzig), Christian Schmidt (Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium, Dresden), Konstantin Schwark (Carl-Zeiss-Gymnasium, Jena), Markus Zetto (Leibniz-Gymnasium, Rottweil) und Maurice Zeuner (Carl-Zeiss-Gymnasium, Jena) sowie dem Delegationsleiter Prof. Dr. Gunnar Friege von der Leibniz Universität Hannover.

Für die Olympioniken gab es während des dicht gedrängten Wettbewerbsprogramms einige sehr anspruchsvolle physikalische Aufgaben zu lösen. Die Aufgaben der theoretischen Klausur behandelten Seilschwingungen, die Bewegung einer beschichteten Scheibe in einem heißen Gas und ein supraleitendes Gitter. In der experimentellen Klausur ging es um die Bestimmung von Eigenschaften einer LED. Dabei mussten die Olympioniken kräftig knobeln, denn anders als bei der IPhO üblich, waren die Aufgaben relativ offen formuliert und verlangten kreative Lösungsansätze.

Die deutschen Schüler haben in vielen Fällen das richtige Gespür für die Lösung bewiesen und wurden dafür bei der abschließenden Preisverleihung belohnt: Je eine goldene Medaille ging an Christian Schmidt (Platz 3) und Pascal Reeck (Platz 4). Maurice Zeuner (Platz 8) und Markus Zetto (Platz 15) sicherten sich eine Silbermedaille. Konstantin Schwark (Platz 28) erhielt eine Bronzemedaille. Maurice Zeuner wurde außerdem für das mit Abstand beste Ergebnis bei der experimentellen Klausur mit einem Sonderpreis bedacht. Eine wirklich hervorragende Leistung des deutschen Teams.

Mit spannenden Aufgaben, interessanten Ideen bei der Organisation sowie Durchführung des Wettbewerbes und einer kollegialen Atmosphäre, stellt die EuPhO eine äußerst sinnvolle Ergänzung der internationalen Wettbewerbslandschaft dar. Es bleibt daher zu hoffen, dass sich

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Bericht zur 48. Internationalen PhysikOlympiade in Yogyakarta, Indonesien 2017

die EuPhO in den kommenden Jahren etablieren und möglichst viele junge Menschen für die Beschäftigung mit Physik begeistern kann.

Einrichtung einer Aufgabengruppe für die PhysikOlympiade in Deutschland

Um längerfristig Personen für die Entwicklung von Aufgaben in der PhysikOlympiade zu gewinnen, wurde im Juni 2017 erstmals ein Arbeitstreffen von an der Mitarbeit bei der Aufgabenentwicklung für die IPhO interessierten Personen in Göttingen durchgeführt. Insgesamt 14 Ehemalige, Lehrkräfte und Wissenschaftler haben bei dem Treffen Ideen für Aufgaben ausgetauscht und so erste Schritte zur Erstellung eines Aufgabenpools und arrondierender Lernangebote gemacht. Diese Treffen sollen in den kommenden Jahren regelmäßig stattfinden, um die Aufgabenentwicklung und die Entwicklung von Lernmaterialien in der PhysikOlympiade stärker zu professionalisieren.

Ein schmerzhafter Abschied

Kurz nach der Rückkehr von der 48. IPhO in Yogyakarta erreichte uns die Nachricht, dass Martin Krebs, der zweite Betreuer der deutschen Delegation, bei einem Badeunfall auf Bali tödlich verunglückt ist. Martin wollte die Gelegenheit nutzen, noch ein paar weitere Tage in Indonesien zu bleiben und das Land besser kennenzulernen. Er war selber Teilnehmer an dem Auswahlwettbewerb und Mitglied des IPhO-Nationalteams im Jahr 2009. Nach seiner Schulzeit hat er sich über viele Jahre sehr in dem Wettbewerb engagiert und war maßgeblich an dem Aufbau des Trainings für die dritte und vierte Runde sowie die Mitglieder der Nationalteams verantwortlich. Seine lebensfrohe, freundliche, aber stets verbindliche Art hat die Zusammen-arbeit mit ihm sehr angenehm gemacht. Wir werden ihn sehr vermissen.

Vorbereitungsseminar von Orpheus

Die Organisationsgruppe Physik für europäische Schüler und Studenten (Orpheus) e. V., die sich hauptsächlich aus ehemaligen Teilnehmenden des IPhO-Auswahlverfahrens zusammensetzt, hat im Oktober 2016 in Jena erneut ein Seminar für Teilnehmerinnen und Teilnehmer des deutschen Auswahlwettbewerbs zur Internationalen PhysikOlympiade durchgeführt, bei dem diese die Gelegenheit hatten, mit Gleichgesinnten zu experimentieren, Aufgaben zu lösen oder über Physik zu diskutieren. Der Termin des Seminars ist so gelegt, dass es in den Bearbeitungszeitraum der zweiten Runde fällt. Obwohl das Seminar keinen Bestandteil des offiziellen Auswahlverfahrens darstellt, liefert es für Interessierte einen Beitrag zur Vorbereitung auf die dritte Runde im Wettbewerb und kann darüber hinaus einfach dazu dienen, andere Physikbegeisterte zu treffen.

Nähere Informationen zu Orpheus und dem Seminar sind unter www.orpheus-verein.de zu finden.

Schülerpreis der DPG

Der Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V., Prof. Rolf-Dieter Heuer, hat bei der DPG-Frühjahrstagung in Erlangen den Schülerinnen- und Schülerpreis 2018 der DPG an die Mitglieder des deutschen Teams der 48. Internationalen PhysikOlympiade 2017 verliehen.

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Ereignisse im Zusammenhang mit der IPhO

Die Auszeichnung mit dem Schülerpreis ist eine ganz besondere Ehre für die Olympioniken und eine wunderbare Anerkennung der Leistung aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer an dem Auswahlwettbewerb, der von der DPG in vielfacher Hinsicht unterstützt wird.

Vernetzung der ScienceOlympiaden am IPN

Das IPN organisiert neben dem Auswahlwettbewerb zur Internationalen PhysikOlympiade noch fünf weitere naturwissenschaftliche Schülerwettbewerbe, die unter dem gemeinsamen Namen ScienceOlympiaden firmieren. Inhaltlich und organisatorisch sind die ScienceOlympiaden eng miteinander verzahnt.

So rekrutieren sich die Teilnehmer der Europäischen ScienceOlympiade (EUSO) aus den Auswahlwettbewerben zur Internationalen Biologie-, Chemie- und PhysikOlympiade, die gleichzeitig auch die ersten Auswahlstufen zur EUSO darstellen. Aus jedem der drei Wettbewerbe wurden nach der dritten Runde die vier besten Talente, die nach dem 01.01.2000 geboren sind, zu einem Auswahlseminar für die EUSO 2017 an die Universität Potsdam eingeladen, wo sie um einen Platz im Nationalteam gerungen haben. Zusätzlich wurden zu diesem Auswahlseminar auch drei Mitglieder des deutschen Nationalteams der Internationalen JuniorScienceOlympiade (IJSO) 2016 eingeladen.

Die beiden deutschen Teams haben auf der Europäischen ScienceOlympiade, die in diesem Jahr im Mai in Kopenhagen, Dänemark stattfand, eine Gold- und eine Silbermedaille gewonnen und sind damit Vize-Europameister geworden.

Weitere Informationen über die EUSO sind unter http://wettbewerbe.ipn.uni-kiel.de/euso/ oder der internationalen EUSO Seite euso.eu zu finden.

Es zeigte sich auch im vergangenen Jahr, dass die enge Vernetzung der Olympiaden am IPN zu einer langfristigen Förderung und Motivation junger Talente führt. Viele der erfolgreichen Teilnehmenden an der EUSO oder der IJSO sind später auch in den „Facholympiaden“, also der Biologie-, Chemie- oder PhysikOlympiade, oder bei anderen Wettbewerben außerordentlich erfolgreich.

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Bericht zur 48. Internationalen PhysikOlympiade in Yogyakarta, Indonesien 2017

Danksagung

Die Durchführung des Auswahlwettbewerbs zur Internationalen PhysikOlympiade wäre ohne die Unterstützung der Mittelgeber sowie zahlreicher Helfer und Sponsoren nicht denkbar. Daher gilt ein besonderer Dank für das große Engagement bei dem IPhO-Auswahlwettbewerb

• den betreuenden Lehrkräften, die Schülerinnen und Schüler motivieren, an dem Wettbewerb teilzunehmen und sie durch die Auswahlrunden begleiten,

• den Landesbeauftragten des Wettbewerbes, die einen großen Teil der Organisations- und Korrekturarbeit in den ersten beiden Runden übernehmen und den Wettbewerb in den einzelnen Bundesländern vertreten,

• der KMK, die die Arbeit der Landesbeauftragten unterstützt und die Verteilung der Aufgaben in den Ländern über die Landesverteiler der Kultusministerien ermöglicht,

• dem BMBF als Mittelgeber des Wettbewerbes, das darüber hinaus die Preisträger des Wettbewerbes einmal im Jahr zu einem Tag der Talente nach Berlin einlädt,

• den ehemaligen Teilnehmenden und studentischen Hilfskräften, die die Korrektur und Betreuung während der Auswahlrunden übernehmen,

• den Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Mitarbeitenden des MPP und des INP in Greifswald, der Universität Greifswald sowie des DESY in Hamburg für die erfolgreiche Kooperation in den dritten und vierten Runden,

• der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V. für die Unterstützung des Wettbewerbes durch zahlreiche Preise, die Teilnahme an der Preisverleihung der dritten Runde und die Vergabe des DPG-Schülerpreises an die Teammitglieder,

• der Studienstiftung des deutschen Volkes für die Aufnahme des Teams in ihre Förderung und insbesondere Prof. Dr. Peter Schupp von der Jacobs University Bremen, der die vierte Runde als Gutachter der Studienstiftung begleitet hat,

• der Firma Casio und dem Spektrum der Wissenschaft Verlag für die Vergabe von Preisen an die Teilnehmenden,

• den Kollegen des dänischen IPhO-Auswahlwettbewerbes und nicht zuletzt • dem IPN in Kiel für die vielfältige Unterstützung des Auswahlwettbewerbs.

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Veranstaltungsprogramm der 48. IPhO 2017

5. Veranstaltungsprogramm der 48. IPhO 2017

Students Leaders

Sun 16 July

Arrivals Arrivals Sun 16 July

Registration Registration

Mon 17 July

Registration Registration

Mon 17 July

Opening ceremony Opening ceremony

Excursion (Indonesian Air Force Museum)

Discussion and Translation of Experimental Exam

Tue 18 July Experimental Exams

Exursion (Borobudur Temple & Malioboro Street)

Tue 18 July

Wed 19 July

Excursion (Borobudur Temple & Malioboro Street)

Discussion and Translation of Theoretical Exam Wed

19 July Distribution of Copies of Experimental Exam

Thu 20 July

Theoretical Exams Garden Party Thu 20 July General Lecture General Lecture

Gala Dinner & Cultural Night Gala Dinner & Cultural Night

Fri 21 July

Excursion (Kasongan & Desa Tembi)

Distribution of Copies of Theoretical Exam

Fri 21 July Excursion

(Kraton Yogyakarta/ Yogyakarta Palace)

Sat 22 July

Excursion (Ullen Sentalu Museum & Merapi Lava Tour)

Moderation Sat 22 July Internatonal Board Meeting for

Final Vote on Marks Sun 23 July Closing Ceremony Closing Ceremony Sun

23 July Mon 24 July Departures Departures Mon

24 July