5. Entlebucher Ärztetage MPA...
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5. Entlebucher ÄrztetageMPA Fortbildung
Neurologie am Telefon
12.09.2014
Rossweid
Dr. med. Regula Ehrbar, Neurologie FMHLuzern
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Beispiel Telefonat
Was fragen, an was denken?
kurze Theorie
Neurologie am Telefon
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Eine Frau ruft an (Freitag)
Ich möchte mich zu einer Kontrolle anmelden
Ich konnte gestern Abend plötzlich den rechten Arm nicht heben können. Da mir nichts weh getan hat, bin ich ins Bett gegangen und heute geht es ihr wieder gut.
Telefon 1
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Ich bin 27 jährig
und jetzt?
Telefon 1
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Ich bin 72 jährig
Heute ist es praktisch wieder gut
und jetzt?
Telefon 1
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In der Schweiz ca. 17’000 / Jahr
dritthäufigste Todesursache
Erkrankung der Alters, nur < 15% jünger als 65Jahre
Hirnschlag / Apoplexie
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Jede plötzlich auftretende neurologische Störungkann eine Streifung oder ein Hirnschlag sein
Warnsymptom Streifung (transitorischeischämische Attacke, TIA)
→ transiente cerebrale Ischämie mit plötzlichen
Ausfallserscheinungen
→ Dauer meistens einige Minuten
Hirnschlag
→ plötzlich auftretende, länger anhaltende
zerebrale Ausfallserscheinungen
Hirnschlag / Apoplexie
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80-85% cerebrale Mangeldurchblutung / Ischämie
15% Blutung innerhalb Gehirn 3-4% Blutung ausserhalb Gehirn
andere Ursachen (selten) (Vaskulitis, Tumore…)
Hirnschlag / Apoplexie
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Durchblutungsstörung/Ischämie
Verstopfung einer Arterie durch ein
Thrombus
↓
→ Unterversorgung des Gehirnes mit
Nährstoffen und Sauerstoff
→ Nervenzellen sterben ab
↑
Verstopfung einer Arterie durch ein
Gerinnsel (Thrombus)
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25% aller ischämischen Schlaganfälle bei jungen Patienten
bei 2/3 lokale Symptome wie ziehende Halschmerzen entlang der A. carotis, (einseitige Nackenschmerzen), retroorbitale Schmerzen oder Hemikranie.
>50% dann ein Hirnschlag oder TIA, meist in der ersten Woche
teilweise vorangegangenes Trauma oder hereditäre Bindegewebserkrankung
Dissektion der hirnzuführenden Arterien
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Einriss einer Gefässwand
Dissektion der hirnzuführenden Arterien
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Dissektion der hirnzuführenden Arterien
Dissektion und Verschluss der A. carotis interna rechts
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bei jüngeren Personen
Einriss einer Gefässwand
Arterien-Dissektion
Dissektion der hirnzuführenden Arterien
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Hirnblutung im Gehirn (Netteratlas)
Hirnblutung
durch Platzen eines Gefässes
→ Nervenzellen sterben ab
Cerebrale Hämorrhagie
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Symptome
- Hemisyndrom
- Sensibilitätsstörungen
- Sehstörungen (Hemianopsie, Doppeltsehen etc.)
- Aphasie
- Gleichgewichtsstörung
- Schwindel / Schwindelattacken
Weitere Symptome
Hirnschlag / Apoplexie
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Symptome eines Schlaganfalles
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Hirnschlag ist ein Notfall
eine TIA kann ein Notfall sein
→ ohne Zeitverlust in ein
Notfallzentrum
Hirnschlag / Apoplexie
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Dissektionspatienten sollten wie Hirnschlagpatienten als Notfall behandelt werden
Dissektion der hirnzuführenden Arterien
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Durch eine optimale Akutherapie kann das Risiko einer bleibenden Behinderung nach einem ischämischen Hirnschlag auf 58% reduziert werden!
Apoplexie
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Standarttherapie intravenöse (systemische) Thrombolyse
bis 4,5h nach Symptombeginn
Intraarterielle(endovaskuläre) Thrombolyse bis 6h nach Symptombeginn, v.a. bei schweren Hirnschlägen mit Verschluss grosser hirnversorgender Gefässe effektiv
Bridging-Therapie
Endovaskuläre Rekanalisationstechnicken(Einsparung der Thromolytika oder wenn >6h)
Apoplexie
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Therapie des ischämischen Hirninfarktes
- 6 h
Intraarterielle Thrombolyse
0 – 4.5h
Intravenöse
Thrombolyse
Aspirin, wenn Thrombolyse
kontraindiziert
> 6 h
Aspirin
Heparin in ausgewählten Situationen wie Dissektion,
kardiogene Embolie, hochgradige extra- oder intrakranielle
Stenose oder Sinusthrombose
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ApoplexieSchematische Darstellung der Penumbra und ihrer Entwicklung, wenn keine Rekanalisation erfolgt ist
3 Std.
15 Min. 30 Min.
1 Std. 2 Std.
1 Min.
Penumbra
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Intravenöse Thrombolyse
Innert den ersten 4.5 Stunden
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Intraarterielle Thrombolyse
Stunde 3-6
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Wichtige Informationen für den erstbehandelnden Arzt
?
Hirnschlag / Apoplexie
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Wichtige Informationen für den Arzt
genauer Zeitpunkt des Symptombeginnes und Dauer der Symptome
Schwere der Symptomatik (Hemisyndrom, Aphasie, Hemianopsie)
Co-Morbiditäten (antikoaguliert? mit was?, vask. Risikofaktoren, frühere cerebrovask. Ereignisse?)
Grad der vorherigen Unabhängigkeit, Wille des Patienten/Angehörigen bez. Maximaltherapie
Hirnschlag / Apoplexie
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Habe seit gestern Abend massive Kopfschmerzen, konnte deshalb nicht schlafen
?
Telefon 2
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Wie begonnen?
Wie stark?
?
Telefon 2
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Kopfschmerzen
Was muss differenziert werden?
Telefon 2
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von harmlos bis lebensbedrohlich
ob hinweisend auf einen Notfall hängt nicht allein von der Intensität der Kopfschmerzen ab
Kopfschmerzen
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wichtigstes Kriterium: altbekannter Kopfschmerz (meist harmlos) oder neu aufgetreten
Kopfschmerzen
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Wichtige Zusatzinformationen
?
Kopfschmerzen
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Wichtige Zusatzinformationen
zeitliche Entwicklung der Kopfschmerzen
plötzlich (perakut)
innerhalb von Tagen zunehmend
über Wochen zunehmend
Kopfschmerzen
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Wichtige Zusatzinformationen
Neurologische Begleitsymptome (Lähmung, Gefühlsstörung, Sprachstörung, Sehstörung)
Fieber (Meningismus)
Bewusstseinsstörung/Pupillenerweiterung (einseitig)
Übelkeit/Erbrechen
Kopfschmerzen
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Kopfschmerzen
Wichtige Zusatzinformationen
Lokalisation
einseitig Nacken/Halsschmerzen, retroorbital
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Kopfschmerzen
Primäre Kopfschmerzen
Sekundäre Kopfschmerzen
(gefährlich, nicht gefährlich)
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Kopfschmerzen Primäre Kopfschmerzen
Sekundäre Kopfschmerzen
(gefährlich, nicht gefährlich)
z.B. Subarachnoidalblutung, Sinusvenenthrombose, Dissketion der hirnzuführenden Arterien, hypertensive Krise, etc. etc.
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Typisch sehr plötzlich (perakut) auftretende, heftigste Kopfschmerzen
unbekannten Charakters
häufig aus rupturiertem intracraniellemAneurysma
lebensbedrohlich (50% Letalität)
häufig: meningeale Reizsymptome, später Bewusstseinsstörungen, fokale Ausfälle
Subarachnoidalblutung
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Subarachnoidalblutung
KarotisangiographieAneurysma an der Bifurkation der A. carotis interna
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Notfall
Subarachnoidalblutung
Schematische Darstellungeiner Ruptur einesAneurysmas der Bifurkation der A. carotis interna
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Notfall
Subarachnoidalblutung
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Rezidivblutungsrisiko hoch aus einem rupturierten Aneurysma (30% in 4 Wochen)
Schädel CT 90% sensitiv
rasche gezielte Diagnose anzustreben (MR Angiographie, cerebrale Katheterangiographieund entsprechende Behandlung chirurgisch (Clipping) oder endovaskulär (Coiling) anzustreben
Subarachnoidalblutung
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meist junge Menschen
typischerweise junge Frauen mit oraler Kontrazeption und Nikotinkonsum oder Frauen nach der Geburt
auch septische Venenthrombosen nach Otitis oder Mastoiditis
Sinusvenenthrombose
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Sinusvenenthrombose
Sinusvenen undHirnvenen
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Kopfschmerzentwicklung über Tage bis Wochen (ev. einziges Symptom)
sehr variables Bild
fokale Herdsymptome, Krampfanfälle (40%), Doppelbilder Verwirrtheit bis lebensbedrohlich mit Bewusstseinsstörung.
Rezidive eher selten
Sinusvenenthrombose
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25% aller ischämischen Schlaganfälle bei jungen Patienten
bei 2/3 lokale Symptome wie ziehende Halsschmerzen entlang der A. carotis, (einseitige Nackenschmerzen), retroorbitale Schmerzen oder Hemikranie.
>50% dann ein Hirnschlag oder TIA, meist in der ersten Woche
vorangegangenes Trauma oder hereditäre Bindegewebserkrankung
Dissektion der hirnzuführenden Arterien
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Lokalisation der Kopfschmerzenbei der Dissektion der A. carotis internabzw. der A. vertebralis
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ungewohnte Kopfschmerzen, v.a. > 40 Jährigen
Dauerkopfschmerz
zunehmende Intensität
schlagartig auftretend
streng lokalisierte oder seitenkonstante Kopfschmerzen
Begleiterscheinungen (Erbrechen, epileptische Anfälle, psychische Veränderungen)
mit pathologischen Untersuchungsbefunden wie neurologische Ausfälle, Stauungspapillen, neuropsychologische Ausfälle
Alarmsymptome bei Kopfschmerzen
Aus Neurologie M. Mummenthaler, H. Mattle
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Ich habe Migräne seit dem Vorabend
kann mein Kind etwas bei Ihnen holen?
Telefon 3
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Ich habe Migräne seit dem Vorabend
Ja, so wie immer, aber die Medikamente sind mir ausgegangen, weiss den Namen nicht mehr, so eine Schachtel, kleine Tabletten
Telefon 3
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Migräne Medikamente?
an was denken?
Telefon 3
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Migräne
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Attackenbehandlung
Aspirin 1000mg
Aspirin und Metoclopramid
Diclofenac (Voltaren, Olfen, Inflamac) 100 –150mg
Mefenaminsäure (Ponstan) 500 – 1500mg
Naproxen 500mg (supp. Tbl.)
Paracetamol 1000mg (z.B. Brausetabletten)
Migräne-Medikamente
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Attackenbehandlung
Triptane (KHK, Apoplexie, MAO-Hemmer)
▪ Sumatriptan (Imigran®) s.c. 6mg (max 12mg/die)/ Tbl. 50mg (max. 200mg/die)/Supp 25mg (max. 50mg/die)/Nasalspray 20mg (max. 40mg/die)
▪ Zolmitriptan (Zomig®) Tbl. 2,5mg (max. 10mg/die, Lingualtbl. 2,5mg (max 10mg/die), Nasalspray 5mg (max 10mg/die)
Migräne-Medikamente
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▪ Rizatriptan (Maxalt®) Tbl. 5mg, 10mg (max. 30mg/die), Lingualtbl. 5mg, 10mg (max30mg/die)
▪ Eletriptan (Relpax®) 40mg,80mg (max. 160mg/die)
▪ Almotriptan (Almogran®) 12,5mg (max25mg/die)
▪ Frovatriptan (Meramig®) 2,5mg (max. 5mg/die)
Migräne-Medikamente
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Sie ich habe Kopfschmerzen, kann ich nicht bei Ihnen etwas bekommen?
Telefon 4
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Sie ich habe Kopfschmerzen, kann ich nicht bei Ihnen etwas bekommen?
Nein, diese sind nicht ganz so stark und über zwei Tage langsam gekommen, ich kenne diese Kopfschmerzen
was fragen, was geben?
Telefon 4
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Sie, ich habe Kopfschmerzen, kann ich nicht bei Ihnen etwas bekommen?
Nein, dies sind nicht ganz so stark und über zwei Tage langsam gekommen, ich kenne diese Kopfschmerzen
Nein habe keine anderen Krankheiten, einzig eine Epilepsie und nehme da Medikamente
Telefon 4
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Mein Mann hat einen epileptischen Anfall!
?
Telefon 5
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anfallsartig auftretende Störung mit oder ohne Bewusstseinsstörung und/oder andere anfallsartige motorische, sensible, sensorische oder vegetative Phänomene
verursacht durch einen pathologischen Erregungsvorgang der Nervenzellen/Nervenzellnetzwerke
Epileptischer Anfall
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Ursachen für einen epileptischen Anfall
Entwicklungsstörungen des Gehirnes, Narben nach Hirninfarkt oder Traumen etc. , Gefässmissbildungen, Entzündungen, Tumor.
SAB, Sinusvenenthrombose, Hirnblutung etc.
Metabolische Störungen: Hypoglykämie, toxische Substanzen (Alkohol)
Epileptischer Anfall
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wiederholte anfallsartig auftretende Störungen mit oder ohne Bewusstseinsstörungen und/oder andere anfallsartige motorische, sensible, sensorische, oder vegetative Phänomene
verursacht durch einen pathologischen Erregungsvorgang der Nervenzellen/Nervenzellnetzwerke
Epilepsie
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bei 0,5-1% der Bevölkerung tritt eine Epilepsie auf
Neuerkrankungen sind im 1. Lebensjahr und >65Jährigen am häufigsten
Ursachen für eine Epilepsie: Entwicklungsstörungen des Gehirnes, Narben nach Hirninfarkt oder Traumen etc. , Gefässmissbildungen, Entzündungen, Tumor.
Epilepsie
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Nicht grundsätzlich ein Notfall
rasche Abklärung beim ersten, unprovozierten Anfall aber gerechtfertigt wegen möglicher anderer zugrundliegender Erkrankung wie
Encephalitis, Hirnvenenthrombose, Schlaganfall etc.
Epileptischer Anfall
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Anfall bei Epilepsie, ev. provoziert
mit Schlafentzug, Medikamente nicht genommen, Alkohol etc.
ev. Notfallmedikamente
wie Temesta Exp. 2,5mg
Valium/Stesolid Rectiolen 10mg
Epilepsie
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Wann ist ein epileptischer Anfall ein Notfall ?
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seriellen Anfällen bzw. Status epileptikus
Status epileptikus: Dauer eines tonisch-klonischen Anfalles von > 5 Min, eines fokalen Anfalles von > 20-30Min. oder Anfälle von Serien ohne dazwischen Normalisieren des Zustandes
Wann ist ein epileptischer Anfall ein Notfall ?
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Status generalisierter tonisch-klonischer Anfälle
schwerwiegendste Art, Letalität 20%, sofortige Behandlung zwingend
Epileptische Anfälle
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Mein Mann hat einen epileptischen Anfall!
?
Telefon 5
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Mein Mann hat einen epileptischen Anfall!
Ja, er hat eine Epilepsie, hat gestern das Medikament nicht genommen
Telefon 5
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Mein Mann hat einen epileptischen Anfall!
Ja, er hat eine Epilepsie, hat gestern das Medikament nicht genommen
Vorbeikommen? Labor? Autofahren?
Telefon 5
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Autofahren?
NEIN
Epileptischer Anfall
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1. Benzodiazepine Lorazepam 2mg i.v. bis 10mg (0,1mg/kgKG); erste Wahl, da
2-3h wirksam Diazepam 5mg (bis 30mg) (0,25mg/kgKG) Clonazepam 0,5-1mg i.v. bis 6mg (0,05mg/kgKG)
2. Phenytoin 750mg-150mg (750mg in 15-30min, Rest über 24h Valproat 1000-1500mg i.v. als Blus (max. 20-30mg/kgKG) off label Levetiracetam 2mg i.v.
3. bei Therapieversagen nach Intubation Thiopental oder Propofol unter
Intensivmonitoring mit EEG
Therapie des Status epileptikus
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❖ Frau, 19-jährig
Sie ich habe immer wieder ein Kribbeln in beiden Füssen, ich habe bestimmt MS
Brauche dringend heute einen Termin
?
Telefon 6
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❖ Frau, 19 jährig
Nein nein, das Kribbeln ist nicht immer da, es kommt aber immer wieder
Habe eine Cousine, die hat MS
Notfall?
Telefon 6
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Multiple Sklerose
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Multiple Sklerose ist eine chronische entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, ZNS
Autoimmunerkrankung
Was ist MS?
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Häufigste neurologische Erkrankung von Gehirn und Rückenmark im jungen Erwachsenenalter
Prävalenz 110-150/100’000
Schweiz ca. 9’000-12’000 Betroffene
Schweiz pro Jahr ca. 500 Neuerkrankungen
Verhältnis Frau : Mann 2 :1
Multiple Sklerose
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Multiple Sklerose
Durchschnittsalter bei Diagnosestellung: 20-40 Jahre (selten bei Kindern oder Älteren)
Durchschnittlicher ErkrankungsbeginnRRMS/SPMS 29JahrePPMS 41 Jahre
Multiple Sklerose
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Ursachen bis heute nicht geklärt
Kombination von genetischen und Umweltfaktoren
Auslösung durch Viruserkrankung?
MS ist nicht ansteckend
Multiple Sklerose
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Multiple Sklerose
MS Schub• Innert Tagen zunehmendes
neurologisches Defizit, mindestens 24 Stunden andauernd
• Korrelat im MRI: akute entzündliche Läsion
• Im Verlauf von Wochen Rückbildung des neurologischen Defizites, ganz oder partiell
• um als «neuen» Schub gerechnet zu werden, wird ein Mindestabstand von 30 Tagen nach dem letzten schubartigen Ereignis verlangt
Kontrastmittelaufnehmender akuter demyelinisierender Herd an kritischer Stelle (roter Pfeil): Hemiparse rechts. Frontaler Herd (grüner Pfeil) klinisch stumm
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MRI Befunde
Typische MRI Bilder einer MS
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Abklärung
Anamnese / Klinik
Typische MRI Befunde
Labor
Blutbefunde (Ausschluss anderer Erkrankungen)
Liquorpunktion (Nachweis entzündlicher Veränderungen, oligoklonale Banden)
Ev. evozierte Potentiale (VEP, visuell evozierte Potentiale)
Multiple Sklerose
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MS - SymptomeSensibilitätsstörung
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Therapie
Therapie des Schubes
•Korticosteroide i.v.
Solu Medrol 500mg als KI an 5 Tagen
Solu Medrol 1g als KI an 3 Tagen
ev. danach Ausschleichschema p.o.
dazu PPI, Vit. D3, Res. Schlafmittel
•(Plasmapherese)
Verlaufsmodifizierende Therapie
•Interferon beta – Präparate (Avonex
1x/Woche i.m./Betaferon jeden 2. Tag
s.c./Rebif 3x/Woche s.c.)
•Glatirameracetat (1x täglich s.c.)
•Tabletten: Gilenya, Aubagio, Tecfidera
•Natalizumab (Infusion alle 4 Wochen)
•Mitoxantron
•etc.
Symptomatische Therapie
•Medikamentös
•Physiotherapeutisch
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Ich habe eine Multiple Sklerose
Ich glaube ich habe einen MS Schub!
?
Telefon 7
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ich sehe doppelt
Telefon 8
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ich sehe doppelt
?zum Augenarzt?
Telefon 7
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Besten Dank !
Dr. med. Regula Ehrbar, Neurologie FMHLuzern
Ende