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Bauzaun am Beckenrand Hochwasserschutz wächst – Aber: Parkplatz Floßhafen ist erst ab März komplett frei Cham. (ge) Es geht voran mit dem Hochwasserschutz für Cham. Wenn auch nicht ganz so schnell, wie ge- hofft. Denn eigentlich sollten die Parkplätze auf dem Floßhafen bis November – und damit rechtzeitig für das Weihnachtsgeschäft – wie- der befahrbar sein. „Das werden wir nicht schaffen“, räumt Alfons Lerch, Abteilungsleiter für Neu- bauten beim Wasserwirtschaftamt Regensburg, ein. Es wird wohl März werden, bis Bagger und Bauzaun vom Großparkplatz verschwunden sind. Auch im Freibad dauert der Bau von Deichen und Mauern noch fast ein Jahr. Erst im September 2016 werden alle Arbeiten abge- schlossen sein. Also ein Sommer ohne Freibad? „Nein“, versichert Bürgermeisterin Karin Bucher, „das Bad öffnet auf jeden Fall.“ Allerdings werden den ganzen Sommer über die Bauarbeiten lau- fen. Doch Bucher ist überzeugt, dass beides – Baden und Bauen – parallel zu organisieren ist. | Freibad öffnet 2016 – allerdings als Baustelle So wie es derzeit im Freibad aus- sieht, hätte allerdings kein Badebe- sucher ein stilles Plätzchen. Das Gras von den Liegewiesen ist abge- tragen, entlang des Regenufers klafft eine tiefe Baugrube, nahe den Becken lagert Baumaterial. Die Pla- ner vom Wasserwirtschaftsamt ha- ben sich fürs Freibad einiges vorge- nommen. Auf der vorderen Liege- wiese wird ein 70 Zentimeter hoher Erdwall entstehen. „Der wird aber so flach auslaufen, dass er für die Badegäste kaum wahrzunehmen ist“, verspricht Lerch. Ähnliches plant er für die Liegewiese hinter dem Schwimmerbecken. 1,60 Meter hoch muss der Deich werden, der im Falle eines Falles das Becken schützt. Doch auch hier soll der Erdwall über die Wiese ganz sanft auslaufen. In Richtung Becken wird der Höhenunterschied über Schleppstufen ausgeglichen, die zu- gleich als Liegefläche genutzt wer- den können. Entlang des Flussufers – hinter Wellen-, Sprung- und Schwimmer- becken entsteht zudem eine Schutzmauer. Dasselbe Muster, wie es mittlerweile in der Nachbar- schaft zu begutachten ist. „Die Mauer am Floßhafen ist schon voll- ständig. Nun hat der Bau der nied- rigen Stützmauer zwischen Radweg und Straße begonnen“, berichtet Lerch. Bis Ende des Jahres soll die Uferpromenade fertig sein. Und da- mit ist auch die Obere Regenstraße wieder ungehindert befahrbar. Gegenüber auf dem Parkplatz geht es hingegen nicht ganz so schnell. Ende November sollte alles fertig und der Floßhafen wieder be- nutzbar sein. Der Zeitplan ist aller- dings längst über den Haufen ge- worfen. Der felsige Untergrund ist schuld daran. Zwar hatten die Pla- ner Probebohrungen gemacht – da- bei aber offenbar genau die Punkte zwischen den Felsen getroffen. Als dann die Bohrpfähle gesetzt werden sollten, offenbarte sich die Misere. Es brauchte anderes Gerät und mehr Zeit. Noch im Winter wird die Bodenplatte gesetzt, im Frühling folgt die Schöpfwerktechnik. Der Großparkplatz ist damit erst ab März wieder komplett frei. In der Zwischenzeit appelliert Lerch an die Baufirma, die Baustelle auf dem Floßhafen so klein wie möglich zu halten. | Die Baumaßnahme wird teurer Nicht nur der Zeitplan geriet durcheinander, auch die Kosten. „Es wird teurer“, verkündet Lerch die zweite unangenehme Neuigkeit. Zum einen schlägt der erhöhte Auf- wand für die Bohrungen im Fels zu Buche, zum anderen hatte niemand damit gerechnet, dass der Aufwand für die Kampfmittelsuche derart hoch sein würde. Auch die Spreng- stoffexperten machten Kontroll- bohrungen. „Sie sind auf unklare Metallfunde im Boden gestoßen und haben keinen Meter Baugrund frei- gegeben“, erläutert Johannes Posel, baubegleitender Ingenieur, den Hintergrund. Nun musste vor jeder Bohrung erst eine Probebohrung von den Kampfmittelräumern erfol- gen. Das verlief zwar ergebnislos, kostete aber Zeit und Geld. Wie weit der Hochwasserschutz über dem angepeilten Kostenrahmen von vier Millionen Euro liegt, weiß Lerch nicht. „Wir haben von der Baufirma die Nachträge angefor- dert, aber noch nicht bekommen.“ Stadt und Wasserwirtschaftsamt teilen sich die Kosten. Mitten auf der Liegewiese mündet künftig eine Schutzmauer in einen Deich. Auf der hinteren Liegewiese ist das Gras schon abgetragen. Hier wird der Erd- wall, der das Schwimmerbecken schützen soll, verlaufen. Alfons Lerch ist zufrieden. Die Schutzmauer am Floßhafen ist schon fertig. In der Baugrube am Floßhafen wird das Schöpfwerk errichtet. Entlang des Regens entsteht ebenfalls eine Hochwassermauer. Chamer Zeitung 21.10.2015

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Mittwoch, 21. Oktober 2015 CHAM 15

Bauzaun am BeckenrandHochwasserschutz wächst – Aber: Parkplatz Floßhafen ist erst ab März komplett frei

Cham. (ge) Es geht voran mit demHochwasserschutz für Cham. Wennauch nicht ganz so schnell, wie ge-hofft. Denn eigentlich sollten dieParkplätze auf dem Floßhafen bisNovember – und damit rechtzeitigfür das Weihnachtsgeschäft – wie-der befahrbar sein. „Das werdenwir nicht schaffen“, räumt AlfonsLerch, Abteilungsleiter für Neu-bauten beim WasserwirtschaftamtRegensburg, ein. Es wird wohl Märzwerden, bis Bagger und Bauzaunvom Großparkplatz verschwundensind. Auch im Freibad dauert derBau von Deichen und Mauern nochfast ein Jahr. Erst im September2016 werden alle Arbeiten abge-schlossen sein. Also ein Sommerohne Freibad? „Nein“, versichertBürgermeisterin Karin Bucher, „dasBad öffnet auf jeden Fall.“

Allerdings werden den ganzenSommer über die Bauarbeiten lau-fen. Doch Bucher ist überzeugt,dass beides – Baden und Bauen –parallel zu organisieren ist.

| Freibad öffnet 2016 –allerdings als BaustelleSo wie es derzeit im Freibad aus-

sieht, hätte allerdings kein Badebe-sucher ein stilles Plätzchen. DasGras von den Liegewiesen ist abge-tragen, entlang des Regenufersklafft eine tiefe Baugrube, nahe denBecken lagert Baumaterial. Die Pla-ner vom Wasserwirtschaftsamt ha-ben sich fürs Freibad einiges vorge-nommen. Auf der vorderen Liege-wiese wird ein 70 Zentimeter hoherErdwall entstehen. „Der wird aberso flach auslaufen, dass er für dieBadegäste kaum wahrzunehmenist“, verspricht Lerch. Ähnlichesplant er für die Liegewiese hinterdem Schwimmerbecken. 1,60 Meterhoch muss der Deich werden, der imFalle eines Falles das Beckenschützt. Doch auch hier soll derErdwall über die Wiese ganz sanft

auslaufen. In Richtung Becken wirdder Höhenunterschied überSchleppstufen ausgeglichen, die zu-gleich als Liegefläche genutzt wer-den können.

Entlang des Flussufers – hinterWellen-, Sprung- und Schwimmer-becken – entsteht zudem eineSchutzmauer. Dasselbe Muster, wiees mittlerweile in der Nachbar-schaft zu begutachten ist. „DieMauer am Floßhafen ist schon voll-ständig. Nun hat der Bau der nied-rigen Stützmauer zwischen Radwegund Straße begonnen“, berichtetLerch. Bis Ende des Jahres soll dieUferpromenade fertig sein. Und da-mit ist auch die Obere Regenstraßewieder ungehindert befahrbar.

Gegenüber auf dem Parkplatzgeht es hingegen nicht ganz soschnell. Ende November sollte allesfertig und der Floßhafen wieder be-nutzbar sein. Der Zeitplan ist aller-dings längst über den Haufen ge-

worfen. Der felsige Untergrund istschuld daran. Zwar hatten die Pla-ner Probebohrungen gemacht – da-bei aber offenbar genau die Punktezwischen den Felsen getroffen. Alsdann die Bohrpfähle gesetzt werdensollten, offenbarte sich die Misere.Es brauchte anderes Gerät undmehr Zeit. Noch im Winter wird dieBodenplatte gesetzt, im Frühlingfolgt die Schöpfwerktechnik.

Der Großparkplatz ist damit erstab März wieder komplett frei. In derZwischenzeit appelliert Lerch andie Baufirma, die Baustelle auf demFloßhafen so klein wie möglich zuhalten.

| Die Baumaßnahmewird teurerNicht nur der Zeitplan geriet

durcheinander, auch die Kosten.„Es wird teurer“, verkündet Lerchdie zweite unangenehme Neuigkeit.

Zum einen schlägt der erhöhte Auf-wand für die Bohrungen im Fels zuBuche, zum anderen hatte niemanddamit gerechnet, dass der Aufwandfür die Kampfmittelsuche derarthoch sein würde. Auch die Spreng-stoffexperten machten Kontroll-bohrungen. „Sie sind auf unklareMetallfunde im Boden gestoßen undhaben keinen Meter Baugrund frei-gegeben“, erläutert Johannes Posel,baubegleitender Ingenieur, denHintergrund. Nun musste vor jederBohrung erst eine Probebohrungvon den Kampfmittelräumern erfol-gen. Das verlief zwar ergebnislos,kostete aber Zeit und Geld. Wieweit der Hochwasserschutz überdem angepeilten Kostenrahmen vonvier Millionen Euro liegt, weißLerch nicht. „Wir haben von derBaufirma die Nachträge angefor-dert, aber noch nicht bekommen.“Stadt und Wasserwirtschaftsamtteilen sich die Kosten.

Mitten auf der Liegewiese mündet künftig eine Schutzmauer in einen Deich.

Auf der hinteren Liegewiese ist das Gras schon abgetragen. Hier wird der Erd-wall, der das Schwimmerbecken schützen soll, verlaufen.

Alfons Lerch ist zufrieden. Die Schutzmauer am Floßhafen ist schon fertig.

In der Baugrube am Floßhafen wirddas Schöpfwerk errichtet.

Entlang des Regens entsteht ebenfalls eine Hochwassermauer.

KREISSTADT CHAMwww.chamer-zeitung.de

Geparktes Auto beschädigtCham. Eine 62-Jährige hat am

Samstag, 10. Oktober, zwischen8.30 und 16.30 Uhr ihren Opel aufdem Parkplatz in der RodingerStraße in Cham geparkt. Der Fahrereines bisher nicht bekannten Autosfuhr gegen die Fahrertür des abge-stellten Fahrzeugs und beschädigtediese. Der Sachschaden beträgtetwa 500 Euro. Der Verursacherentfernte sich von der Unfallstelle,ohne seinen gesetzlichen Verpflich-tungen nachzukommen.

Überholverbot ignoriertWilting. Im Überholverbot hat

ein 46-jähriger tschechischer Fahreram Montag gegen 21 Uhr mit sei-nem Sattelzug auf der B 20 in HöheWilting überholt. Das beobachtetendie Beamten einer Polizeistreife. Siehielten das Fahrzeug an und kon-trollierten den Fahrer. Dieser durfteseine Fahrt erst nach der Hinterle-gung einer Sicherheitsleistung fort-setzen.

Lasterfahrer hat es eiligSatzdorf. Ein 37-jähriger tsche-

chischer Kraftfahrer hat mit seinemSattelzug am Montagabend gegen22 Uhr einen anderen Laster auf derB 20 in Höhe Satzdorf im Überhol-verbot überholt. Bei der anschlie-ßenden Kontrolle stellten die Beam-ten bei der Auswertung des Kon-trollgerätes fest, dass er kurz zuvordie zulässige Höchstgeschwindig-keit erheblich überschritten hatte.Statt der in diesem Streckenab-schnitt erlaubten 60 km/h fuhr ermit einer Geschwindigkeit von 92km/h. Von ihm wird eine Sicher-heitsleistung im dreistelligen Euro-Bereich erhoben.

■ Die Polizei meldet

Malteser-Hilfsdienstlädt zum Demenz-Café

Cham. Der Malteser-Hilfsdienstim Landkreis Cham lädt zum De-menz-Café heute, Mittwoch, von 14bis 17 Uhr in den Treffpunkt für alleGenerationen (O)MaPa‘s ein. Werseine Angehörigen zum Demenz-Café bringen möchte, kann sich dieRunde der demenziell Erkranktenund die Arbeit der Demenzbegleiterjeden Mittwoch von 14 bis 17 Uhransehen.

Weitere Informationen bekom-men Betroffene bei der Malteser-Kreisgeschäftsstelle in Cham unterTelefon 09971/803888.

Rheuma-Liga bei Tagder BarrierefreiheitCham. Die Rheuma-Liga-

Bad Kötzting-Cham beteiligtsich mit einem Infostand amSamstag, 24. Oktober, von 9 bis16 Uhr am ersten Tag der Bar-rierefreiheit im LandkreisCham. Thema: „Barrieren ab-bauen, miteinander leben“.Veranstalter sind die Barmher-zigen Brüder Reichenbach unddie Offene Behindertenarbeitim Landkreis Cham in Zusam-menarbeit mit dem ArbeitskreisLandkreis Cham Inklusiv. Ver-anstaltungsort ist die Braun-Arena in Weiding.

Neben einem interessantenRahmenprogramm mit vielenverschiedenen Ausstellern istauch für das leibliche Wohl bes-tens gesorgt, der Eintritt istfrei.

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Chamer Zeitung21.10.2015