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Probebohrungen am Deich der Schleife Wasserwirtschaftsamt sichert Daten für den künftigen Ausbau des Hochwasserschutzes Durchschnittlich acht Meter, stel- lenweise bis 15 Meter wird seit eini- gen Tagen in der Öberauer Schleife gebohrt. Im Auftrag des Freistaats führt das Wasserwirtschaftsamt Deggendorf mit einer Spezialfirma Probebohrungen entlang des inne- ren und äußeren Damms durch. Da- durch will man gesicherte Informa- tionen über den bestehenden Hoch- wasserschutz bekommen. Der wur- de schon in den 1930er Jahren „mit vorhandenem Baumaterial“ aufge- schüttet. Daher gibt es keine oder kaum Informationen über den Auf- bau des bestehenden Deichs, erklärt Projektleiter Rudolf Schneider vom Wasserwirtschaftsamt. Besonderer Wert wurde darauf gelegt, dass während der winterli- chen Vegetationspause gebohrt wird, in der keine Vögel brüten. Da- für wurden im Vorfeld auch detail- lierte Untersuchungen zum Natur- und Artenschutz durchgeführt, be- tont Schneider. Bis Ende Februar werden die benötigten Bodenunter- suchungen rechtzeitig vor dem Frühlingserwachen der Tierwelt im Naturschutzgebiet abgeschlossen sein. Rund 300 der insgesamt 500 Bodenproben werden im Natur- schutzgebiet genommen, erklärt Di- plom-Ingenieur Florian Metje von der verantwortlichen Spezialfirma aus Deggendorf. Teils mit kleinem und teils mit größerem Gerät, des- sen Gewicht und damit Belastung für den Boden aber weit geringer sind als die Traktoren für die Land- wirtschaft, die sonst in der Öberau- er Schleife im Einsatz sind. Nach Auswertung der gesammelten Da- ten und frühestens im September werden für Detailplanungen noch weitere einzelne Probebohrungen stattfinden. Mit den Ergebnissen der Boden- untersuchungen könne man dann mit konkreten Planungen beginnen. Nach Prüfung und Anhörung von Anwohnern, Naturschützern und der Stadt zu den Plänen könnte ab 2018 mit dem Hochwasserschutz- ausbau und der Einrichtung des Flutpolders begonnen werden. Die Bauzeit werde dann etwa vier Jahre betragen, informiert Schneider vom Wasserwirtschaftsamt. Die Kosten dafür seien noch schwer einzu- schätzen, da man für konkrete Pla- nungen noch mehr Informationen brauche. Grob geschätzt müssen für das Projekt des Freistaats etwa 30 Millionen Euro verbaut werden. Der bisherige Deich, der inner- halb und außerhalb der Schleife je- weils rund sechs Kilometer Länge aufweist, entspricht nicht mehr den „heutigen technischen Anforderun- gen“, ist aber an vielen Stellen hoch genug. An einigen Abschnitten wer- de man die Deichkrone vermutlich erhöhen, maximal um einen Meter. Der Freistaat Bayern beabsich- tigt, im Bereich der Öberauer Do- nauschleife einen gesteuerten Flut- polder zu errichten (wir berichte- ten). Flutpolder werden bei sehr großem Hochwasser über gesteuerte Einlaufbauwerke geflutet und die- nen damit dem Hochwasserschutz der Unterlieger. Die Regierung von Niederbayern hat eine „kleine“ und eine „große Variante“ auf ihre Raumverträglichkeit überprüft. He- rausgekommen ist ein Kompromiss zwischen beiden Varianten. Im Ge- gensatz zur ursprünglichen Pla- nung, der „großen“ Variante, soll nun der östliche Teil des Polders Sossau nicht mehr in die Hochwas- serrückhaltung einbezogen werden. Damit stellt die bestehende Kreis- straße SRs 48 die östliche Grenze des Flutpolders dar. Es waren insbesondere auch die Argumente der Stadt Straubing so- wie der Bürger aus den Stadtteilen Hornstorf und Sossau, die zu die- sem Ergebnis geführt haben. Aller- dings muss diese Variante eine Rei- he von Maßgaben erfüllen. So dür- fen zum Beispiel die Grundwasser- verhältnisse im Projektgebiet grundsätzlich nicht nachteilig ver- ändert werden. –su– Info Der angestrebte Flutpolder in der Öberauer Schleife soll in Verbin- dung mit Hochwassermeldungen geöffnet werden, wenn der Scheitel eines Hochwassers Straubing er- reicht. Das könnte den Pegel im Ide- alfall um 15 bis 20 Zentimeter ent- lasten. Das „ist enorm für die Deichstabilität“, jeder entlastete Zentimeter zählt, erklärt der Exper- te vom Wasserwirtschaftsamt. Probebohrungen außerhalb der Brutsaison im Naturschutzgebiet sind für eine akkurate Planung der künftigen verbesserten Hochwasserschutzmaßnahmen und die Einrichtung eines Flutpolders nötig.

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  • Mittwoch, 27. Januar 2016 STRAUBINGER RUNDSCHAU 25

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    Probebohrungen am Deich der SchleifeWasserwirtschaftsamt sichert Daten für den künftigen Ausbau des HochwasserschutzesDurchschnittlich acht Meter, stel-

    lenweise bis 15 Meter wird seit eini-gen Tagen in der Öberauer Schleifegebohrt. Im Auftrag des Freistaatsführt das WasserwirtschaftsamtDeggendorf mit einer SpezialfirmaProbebohrungen entlang des inne-ren und äußeren Damms durch. Da-durch will man gesicherte Informa-tionen über den bestehenden Hoch-wasserschutz bekommen. Der wur-de schon in den 1930er Jahren „mitvorhandenem Baumaterial“ aufge-schüttet. Daher gibt es keine oderkaum Informationen über den Auf-bau des bestehenden Deichs, erklärtProjektleiter Rudolf Schneider vomWasserwirtschaftsamt.

    Besonderer Wert wurde daraufgelegt, dass während der winterli-chen Vegetationspause gebohrtwird, in der keine Vögel brüten. Da-für wurden im Vorfeld auch detail-lierte Untersuchungen zum Natur-und Artenschutz durchgeführt, be-tont Schneider. Bis Ende Februarwerden die benötigten Bodenunter-suchungen rechtzeitig vor demFrühlingserwachen der Tierwelt imNaturschutzgebiet abgeschlossensein. Rund 300 der insgesamt 500Bodenproben werden im Natur-schutzgebiet genommen, erklärt Di-plom-Ingenieur Florian Metje vonder verantwortlichen Spezialfirmaaus Deggendorf. Teils mit kleinemund teils mit größerem Gerät, des-sen Gewicht und damit Belastungfür den Boden aber weit geringersind als die Traktoren für die Land-wirtschaft, die sonst in der Öberau-er Schleife im Einsatz sind. NachAuswertung der gesammelten Da-ten und frühestens im Septemberwerden für Detailplanungen nochweitere einzelne Probebohrungenstattfinden.

    Mit den Ergebnissen der Boden-untersuchungen könne man dannmit konkreten Planungen beginnen.Nach Prüfung und Anhörung vonAnwohnern, Naturschützern undder Stadt zu den Plänen könnte ab2018 mit dem Hochwasserschutz-ausbau und der Einrichtung desFlutpolders begonnen werden. DieBauzeit werde dann etwa vier Jahrebetragen, informiert Schneider vomWasserwirtschaftsamt. Die Kostendafür seien noch schwer einzu-

    schätzen, da man für konkrete Pla-nungen noch mehr Informationenbrauche. Grob geschätzt müssen fürdas Projekt des Freistaats etwa 30Millionen Euro verbaut werden.

    Der bisherige Deich, der inner-halb und außerhalb der Schleife je-weils rund sechs Kilometer Längeaufweist, entspricht nicht mehr den„heutigen technischen Anforderun-gen“, ist aber an vielen Stellen hochgenug. An einigen Abschnitten wer-de man die Deichkrone vermutlicherhöhen, maximal um einen Meter.

    Der Freistaat Bayern beabsich-tigt, im Bereich der Öberauer Do-nauschleife einen gesteuerten Flut-polder zu errichten (wir berichte-ten). Flutpolder werden bei sehrgroßem Hochwasser über gesteuerteEinlaufbauwerke geflutet und die-nen damit dem Hochwasserschutzder Unterlieger. Die Regierung vonNiederbayern hat eine „kleine“ undeine „große Variante“ auf ihreRaumverträglichkeit überprüft. He-rausgekommen ist ein Kompromisszwischen beiden Varianten. Im Ge-gensatz zur ursprünglichen Pla-nung, der „großen“ Variante, sollnun der östliche Teil des PoldersSossau nicht mehr in die Hochwas-serrückhaltung einbezogen werden.Damit stellt die bestehende Kreis-straße SRs 48 die östliche Grenzedes Flutpolders dar.

    Es waren insbesondere auch dieArgumente der Stadt Straubing so-wie der Bürger aus den StadtteilenHornstorf und Sossau, die zu die-sem Ergebnis geführt haben. Aller-dings muss diese Variante eine Rei-he von Maßgaben erfüllen. So dür-fen zum Beispiel die Grundwasser-verhältnisse im Projektgebietgrundsätzlich nicht nachteilig ver-ändert werden. –su–

    ■ Info

    Der angestrebte Flutpolder in derÖberauer Schleife soll in Verbin-dung mit Hochwassermeldungengeöffnet werden, wenn der Scheiteleines Hochwassers Straubing er-reicht. Das könnte den Pegel im Ide-alfall um 15 bis 20 Zentimeter ent-lasten. Das „ist enorm für dieDeichstabilität“, jeder entlasteteZentimeter zählt, erklärt der Exper-te vom Wasserwirtschaftsamt.

    Probebohrungen außerhalb der Brutsaison im Naturschutzgebiet sind für eineakkurate Planung der künftigen verbesserten Hochwasserschutzmaßnahmenund die Einrichtung eines Flutpolders nötig.

    Hausverbot für Grapscher im HallenbadStadtwerke: „Unsere Gäste sollen sich sicher fühlen“

    Von Anna Rieser

    Mit einem Hausverbot für die bei-den mutmaßlichen Täter haben dieStadtwerke auf die Grapschereienim Hallenbad reagiert. „Die Besu-cher sollen sich sicher fühlen“, be-tont Clemens von Ruedorffer, derfür das Aquatherm zuständige Be-reichsleiter bei den Stadtwerken.

    Wie gestern berichtet, sollen amSamstag zwei minderjährige Asyl-bewerber im Aquatherm zwei17-jährige Frauen sexuell belästigthaben. Ruedorffer bestätigt den vonder Polizei geschilderten Sachver-halt im Wesentlichen: Die jungenFrauen hätten den Schwimmmeis-ter davon unterrichtet, dass sie zu-nächst im Thermalbecken, dann imUmkleidebereich von den beiden 16und 17 Jahre alten afghanischenAsylbewerbern belästigt wordenseien. Der Schwimmmeister habedaraufhin die Polizei verständigtund die beiden mutmaßlichen Täterim Auge behalten, die sich zwi-schenzeitlich ins Bistro begebenhatten. Die Polizei habe dann diejungen Männer mitgenommen.

    Die beiden Burschen bekommenlaut Ruedorffer Hausverbot imAquatherm – auch wenn sie zu-nächst nur beschuldigt werden undnicht rechtskräftig verurteilt sind.Das sei das übliche Vorgehen bei se-xuellen Übergriffen. Ein generelles

    Bade-Verbot für Asylbewerber, wiein einer Stadt in Nordrhein-Westfa-len verhängt, lehnen die Stadtwerkeab. Dafür gebe es keinen Grund:Außer dem Vorfall vom Samstaghabe es bislang nur noch zwei ähn-lich gelagerte Fälle mit Migrantenim Hallenbad gegeben. Einmal seiein Spanner im Kabinenbereich un-terwegs gewesen, das andere Malhabe eine Person die Sauna verlas-sen müssen, weil sie sich nicht andie Kleiderordnung gehalten habe.

    Bei einem weiteren Vorfall im Frei-bad hätten sich Frauen zudem be-schwert, dass sie von einem Mann„komisch angeschaut“ würden.

    Insgesamt also keine gravieren-den Vorkommnisse. Größere Proble-me bereiten die Migranten in ganzanderer Hinsicht: Viele könnennicht schwimmen. Schon mehrereMenschen mussten vor dem Ertrin-ken bewahrt werden. Aus diesemGrund haben die Bademeister einbesonderes Augenmerk auf diesen

    Personenkreis. Damit Personen ausanderen Kulturkreisen die Regeln inden öffentlichen Bädern beachten,liegen entsprechende Broschüren inenglischer, französischer und arabi-scher Sprache aus, betont Ruedorf-fer.

    Hier werde zum Beispiel daraufhingewiesen, das andere Geschlechtzu respektieren oder auch den An-weisungen des Bademeisters Folgezu leisten. Zudem seien an mehre-ren Stellen im Aquatherm eindeuti-ge Piktogramme aufgehängt, diediese Regeln in Zeichenspracheübertragen. Die Stadtwerke wollenaußerdem künftig in den Wohnhei-men für unbegleitete FlüchtlingeAufklärungsarbeit leisten.

    Ruedorffer ist es ein großes Anlie-gen, dass sich die Aquatherm-Besu-cher sicher fühlen. „Wenn etwasfalsch läuft, kann man sich jederzeitan die Badeaufsicht wenden. Diekann notfalls einen sofortigenHausverweis aussprechen.“ Mit denjüngst betroffenen Frauen wolleman sich noch in Verbindung set-zen. Für die kommende Freibadsai-son erwägen die Stadtwerke, dasPersonal aufzustocken. Ruedorfferverweist zudem auch auf die ständi-ge Präsenz von Polizeibeamten, dieim Aquatherm ihren Dienstsportabsolvieren: „Das Bad ist ein ge-schützter Bereich, da sollen alle Be-sucher mit einem guten Gefühl hin-gehen.“

    Die Stadtwerke haben für die Grapscher im Hallenbad ein Hausverbot ausge-sprochen. (Foto: rus)

    *Sterbefall: Jürgen K e u f l, ehem.

    Zimmerer, Am Platzl 13a, 46 Jahre.

    Erweiterung derforensischen Klinik?Der Bezirksausschuss hat sich

    am gestrigen Dienstag bei seinerSitzung in Mainkofen unter Vor-sitz von Bezirkstagspräsident Dr.Olaf Heinrich über die Weiterent-wicklung des Bezirkskranken-hauses Straubing informiert. Fürbauliche Maßnahmen ist dasStaatliche Bauamt zuständig, dader Freistaat Bayern die Baukos-ten trägt. Im BKH Straubing wer-de eine Sanierung der techni-schen Anlagen notwendig, erläu-terte Stefan Eichmüller, beim Be-zirk Niederbayern zuständig fürdie Psychiatrischen Einrichtun-gen. In Zukunft sollen nach denEmpfehlungen des Sozialministe-riums für die Patienten zudemgrößere Räume zur Verfügung ste-hen. Eine Vergrößerung würdeaber bedeuten, dass weniger Zim-mer pro Station möglich sind,heißt es in einer Pressemitteilungdes Bezirks. Dies wiederum wirkesich auf die Wirtschaftlichkeitund die Therapien aus. Um dasBKH Straubing auch künftigmöglichst wirtschaftlich und insinnvollen therapeutischen Ein-heiten betreiben zu können, seivoraussichtlich eine Erweiterungoder ein Neubau notwendig. DasStaatliche Bauamt Landshut prü-fe derzeit mögliche bauliche Lö-sungen. -ks-

    Treff für Firmenvertreterund StudienaussteigerNächstes Treffen für alle Ausbil-

    der aus der Region ist am morgigenDonnerstag, 28. Januar, ab 18 Uhrim Gasthaus Wenisch, Innere Pas-sauer Straße 59. Willkommen sindalle Firmen, Ausbildungsleiter, Be-rufsschullehrer, Vertreter aus Bil-dungseinrichtungen sowie Studien-aussteiger, die Interesse haben, sichüber das Thema Ausbildung auszu-tauschen. Weitere Informationengibt es unter Telefon 09421/785-440oder per E-Mail an [email protected].

    Mittelstufenkonzert amBruckner-GymnasiumIn der Aula des Anton-Bruckner-

    Gymnasiums findet am morgigenDonnerstag, 28. Januar, um 19 Uhr,ein Konzert der Mittelstufenschülerstatt. Der Eintritt dazu ist frei. DieSchüler präsentieren ein Programmin unterschiedlichen Besetzungenund Ensembles und bringen Werkeaus der Barockzeit, Klassik, Ro-mantik und Moderne zu Gehör.

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