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ZERTIFIZIERTE FORTBILDUNG TITEL_ _

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er Volksmund witzelt: Unbehandeltdauert ein Schnupfen eine Woche,

mit Medikamenten sieben Tage! Dastrifft jedoch nur auf den Erkältungs-schnupfen zu, der beispielsweise durchRhino- oder Coronaviren ausgelöst wird.Eine allergische Rhinitis kann – je nachverursachendem Allergen – viel länger alseine Woche andauern.Rhinologika werden zur symptomati-schen Behandlung von infektiösem oderallergischem Schnupfen eingesetzt. Dengrößten Anteil bilden lokal anzuwen-dende, rezeptfreie Präparate. Frühzeitigeingesetzt, erhöhen sie nicht nur die Le-bensqualität. Durch Wirkungen wie Se-kretverflüssigung, Öffnung der Nasen-nebenhöhlen und Bekämpfen von Ent-zündungen können sie die Schleimhautauch vor einer bakteriellen Superinfekti-on schützen.

LLOOKKAALLTTHHEERRAAPPIIEEZur Lokaltherapie von infektiös oderallergisch bedingtem Schnupfen kön-nen Nasentropfen oder Nasenspraysempfohlen werden. Bei akutem, viral

D bedingtem Schnupfen kommen alpha-Sympathomimetika, ätherische Öleoder Pflanzenauszüge zum Einsatz. Ei-ne allergische Rhinitis kann in derSelbstmedikation mit Cromoglicinsäu-re, Azelastin, Levocabastin sowie Corti-son-Nasensprays mit Beclometason,Mometason oder Fluticason behandeltwerden. Verschreibungspflichtig sindBudesonid, Dexamethason, Flunisolidund Triamcinolonacetonid. Auch ho-möopathische (s. Homöopathika, S. 28)Rhinologika sowie verschiedene Pro-dukte zur Nasenpflege (s. Nasenpflege,S. 25) sind empfehlenswert.

alpha-SympathomimetikaTopische alpha-Sympathomimetika mitden Wirkstoffen Oxymetazolin, Xylo-metazolin und Tramazolin sind die amhäufigsten eingesetzten Rhinologika beiakutem Schnupfen. Ihre abschwellendeWirkung auf die Nasenschleimhaut be-ruht auf einer Konstriktion (Verengung)der dortigen Blutgefäße. Sie sind in ange-passten Dosierungen für alle Altersgrup-pen verfügbar. Für Kinder unter zwei

Bloß kein SchnupfenRhinologika-- Fließschnupfen, verstopfte Nase oder Druckkopfschmerz können Betroffe-ne stark beeinträchtigen. Rhinologika und Sinusitismittel beseitigen zwar nicht dieUrsachen, lindern aber die belastenden Symptome.

TEXT: DR. CLAUDIA BRUHN

ERKÄLTUNGSSCHNUPFENWIRD MEIST VON RHINO-VIREN AUSGELÖST

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er Volksmund witzelt: Unbehandeltdauert ein Schnupfen eine Woche,

mit Medikamenten sieben Tage! Dastrifft jedoch nur auf den Erkältungs-schnupfen zu, der beispielsweise durchRhino- oder Coronaviren ausgelöst wird.Eine allergische Rhinitis kann – je nachverursachendem Allergen – viel länger alseine Woche andauern.Rhinologika werden zur symptomati-schen Behandlung von infektiösem oderallergischem Schnupfen eingesetzt. Dengrößten Anteil bilden lokal anzuwen-dende, rezeptfreie Präparate. Frühzeitigeingesetzt, erhöhen sie nicht nur die Le-bensqualität. Durch Wirkungen wie Se-kretverflüssigung, Öffnung der Nasen-nebenhöhlen und Bekämpfen von Ent-zündungen können sie die Schleimhautauch vor einer bakteriellen Superinfekti-on schützen.

LLOOKKAALLTTHHEERRAAPPIIEEZur Lokaltherapie von infektiös oderallergisch bedingtem Schnupfen kön-nen Nasentropfen oder Nasenspraysempfohlen werden. Bei akutem, viral

D bedingtem Schnupfen kommen alpha-Sympathomimetika, ätherische Öleoder Pflanzenauszüge zum Einsatz. Ei-ne allergische Rhinitis kann in derSelbstmedikation mit Cromoglicinsäu-re, Azelastin, Levocabastin sowie Corti-son-Nasensprays mit Beclometason,Mometason oder Fluticason behandeltwerden. Verschreibungspflichtig sindBudesonid, Dexamethason, Flunisolidund Triamcinolonacetonid. Auch ho-möopathische (s. Homöopathika, S. 28)Rhinologika sowie verschiedene Pro-dukte zur Nasenpflege (s. Nasenpflege,S. 25) sind empfehlenswert.

alpha-SympathomimetikaTopische alpha-Sympathomimetika mitden Wirkstoffen Oxymetazolin, Xylo-metazolin und Tramazolin sind die amhäufigsten eingesetzten Rhinologika beiakutem Schnupfen. Ihre abschwellendeWirkung auf die Nasenschleimhaut be-ruht auf einer Konstriktion (Verengung)der dortigen Blutgefäße. Sie sind in ange-passten Dosierungen für alle Altersgrup-pen verfügbar. Für Kinder unter zwei

Bloß kein SchnupfenRhinologika-- Fließschnupfen, verstopfte Nase oder Druckkopfschmerz können Betroffe-ne stark beeinträchtigen. Rhinologika und Sinusitismittel beseitigen zwar nicht dieUrsachen, lindern aber die belastenden Symptome.

TEXT: DR. CLAUDIA BRUHN

ERKÄLTUNGSSCHNUPFENWIRD MEIST VON RHINO-VIREN AUSGELÖST

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Jahren gibt es sie nur als Tropfen. alpha-Sympathomimetika dürfen nicht häufi-ger als dreimal täglich und nicht längerals sieben Tage angewendet werden, dasich sonst eine chronische Schwellungder Nasenschleimhaut (Rhinitis medi-camentosa) sowie eine Atrophie der Na-senschleimhaut entwickeln können.Für das Entstehen einer Rhinitis medi-camentosa gibt es verschiedene Hypo-thesen. Eine besagt, dass die ständigeStimulation von alpha-Rezeptoren anden Blutgefäßen zur Gewöhnung führt,das heißt, die Wirkung des Arzneimit-tels lässt nach. Die Nasenschleimhautkann aber nicht mehr von allein ab-schwellen. Um das Symptom „verstopf-te Nase“ zu lindern, muss dann immerneuer Wirkstoff zugeführt werden, wasin einen Teufelskreis und in Abhängig-keit führt.Kombinationen-- alpha-Sympathomimeti-ka sind als Monopräparate oder in Fix-kombination mit Substanzen zur Nasen-pflege sowie mit antiallergischen Wirk-stoffen verfügbar.

Cromoglicinsäure/H1-AntihistaminikaCromoglicinsäure lindert Heuschnup-fensymptome, indem sie die Membranvon bestimmten Immunzellen, denMastzellen, stabilisiert. Dadurch wirddie Freisetzung von Histamin und ande-ren Botenstoffen, die die typischen Heu-schnupfensymptome verursachen, be-hindert. Azelastin und Levocabastinhemmen die Wirkung von Histamin anH1-Rezeptoren kompetitiv.

Kortikoid-NasenspraysBeclometason, Budesonid, Dexametha-son, Flunisolid, Fluticason, Mometasonund Triamcinolonacetonid werden alsNasensprays zur Linderung von Symp-tomen der allergischen Rhinitis einge-setzt. Sie wirken hauptsächlich antient-zündlich, abschwellend und juckreizlin-dernd. Beclometason, Mometason undFluticason sind auch für die Selbstmedi-kation bei Erwachsenen zugelassen. Dadie volle Wirkung erst im Laufe der ers-ten zwei bis drei Behandlungstage ein-setzt, kann zu Beginn mit einem alpha-Sympathomimetikum kombiniert wer-den.

PflanzlichesEinige Lokaltherapeutika gegen infek-tiös bedingten Schnupfen enthaltenPflanzenauszüge und/oder ätherischeÖle. So können beispielsweise Thymi-an-, Eukalyptus-, Rosmarin- und Minz-öl die Nasenatmung verbessern und dasSekret verflüssigen, Aloe-vera-Extraktbefeuchtet die Nasenschleimhaut.Campher und Menthol wirken in Nasen-sprays schleimlösend und desinfizierend.Zubereitungen mit diesen Stoffen dür-fen nicht bei Kleinkindern angewendetwerden. Sind auch die Nasenneben-höhlen entzündet und treten infolgedes-sen Druckkopfschmerz und Gesichts-schmerzen auf, können ätherische Öledie Nasennebenhöhlen öffnen, den Se-kretabfluss verbessern und die auftreten-den Schmerzen reduzieren.

InhalierenZur Verbesserung der Nasenatmungkönnen auch Inhalationen eingesetztwerden. Die einfachste Methode ist dasÜbergießen eines Fertiginhalats mit In-haltsstoffen wie Eukalyptusblätter-, Kie-fern- oder Fichtennadelöl mit heißemWasser und das Einatmen der Dämpfe.Für die Anwendung unterwegs sindTascheninhalatoren mit Pfefferminz-,Eukalyptus- und/oder Fichtennadelöl,Levomenthol und Campher verfügbar.

SSYYSSTTEEMMIISSCCHHEE TTHHEERRAAPPIIEESystemische Rhinologika können ange-wendet werden, wenn die lokale Wir-kung nicht ausreicht oder die Patienteneine orale Anwendung bevorzugen.

alpha-SympathomimetikaDie oral anzuwendenden alpha-Sympa-thomimetika Pseudoephedrin und Phe-nylephrin sind mit schmerzstillendenund fiebersenkenden Wirkstoffen wieAcetylsalicylsäure, Paracetamol oderIbuprofen kombiniert. Pseudoephedrinund Phenylephrin sind für Hypertonikernicht geeignet, da sie durch Vasokons-triktion im Körper zum Blutdruckan-stieg führen können.

H1-AntihistaminikaWünscht ein Kunde gegen Heuschnup-fensymptome ein orales Mittel, sind in

Die Blätter von Eucalyptus globulus enthaltenCineol/Eucalyptol als Hauptbestandteil.

Der Extrakt aus Aloe-vera dient in Nasalia derBefeuchtung und Pflege der Nasenschleimhaut.

Mentha piperita wird wegen seines ätherischenÖls bei Erkältung und Schnupfen geschätzt.

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der Selbstmedikation Präparate mit Ce-tirizin und Loratadin empfehlenswert.Die älteren Antihistaminika Clemastinund Dimetinden werden nur noch selteneingesetzt, da sie auch an zentralen His-taminrezeptoren angreifen und deshalbals Nebenwirkung starke Müdigkeit undSchläfrigkeit hervorrufen können. BeiCetirizin und Loratadin treten diese Ne-benwirkungen nur selten auf, bezie-hungsweise sind schwach ausgeprägt.Seit April diesenJahres ist auch Levoceti-rizin in der Selbstmedikation verfügbar.

Arzneimittel gegen SinusitisWenn zu den „normalen“ Schnupfen-symptomen noch Beschwerden wieKopf- und Gesichtsschmerzen, einDruck im Nasenbereich, das Gefühl ei-ner stark verstopften Nase hinzukom-men, sind auch die Nasennebenhöhlen,einschließlich der Stirnhöhlen, betrof-fen. Dafür wird der Begriff Rhinosi-nusitis verwendet. Häufig halten die Be-schwerden auch länger als die infektiöseRhinitis selbst an (10 d bis max. 12 Wo.).In den meisten Fällen ist eine Rhinosi-nusitis viral bedingt, sodass keine Anti-biotika notwendig sind. Empfehlens-wert sind sekretlösende pflanzliche Mo-no- und Kombinationspräparate mit

Myrtenöl und/oder Cineol in verschie-denen Darreichungsformen (Kapseln,Weichkapseln, Einreibung) sowieKombinationspräparate aus Eisen-kraut, Enzianwurzel, Sauerampfer-kraut, Holunderblüten und Primelblü-ten (z. B. als Tabletten oder Saft).

NNAASSEENNPPFFLLEEGGEEZur Pflege der von Allergenen oder Vi-ren geplagten Nase sind in den letztenJahren viele neue Präparate auf den

Markt gekommen. Darunter befindensich zahlreiche Medizinprodukte, diebeispielsweise auch in Drogeriemärktenangeboten werden. Die Apotheke kannmit einer guten Beratung überzeugen,die dem Anwender erklärt, wann welcheInhaltsstoffe besonders geeignet sind.Reinigende und pflegende Rhinologikakönnen über einen längeren Zeitraumangewendet werden. Zu anderen Nasaliamuss ein Abstand von mindestens 30 Mi-nuten eingehalten werden.

ReinigungSalzmischungen (Meersalz, natürlichesEmser Salz, Mischung aus Natrium-,Kalium- und Calciumchlorid) könnenfür Nasenspülungen eingesetzt werden,um Krankheitserreger, Allergene undSchmutzpartikel zu entfernen. Nasen-spülsalze zur Anwendung in einer Na-sendusche löst man vor der Anwendungin lauwarmem Leitungswasser.Sprühlösungen-- Nasalia mit Lösungenvon Natriumchlorid, Meersalz oder mitMeerwasser befeuchten die Nasen-schleimhaut nach einem physikalischenPrinzip. Sekret wird verflüssigt undkann leichter abfließen, außerdem wirddie Nasenschleimhaut befeuchtet. Prä-parate mit hypertonen Salzlösungenführen außerdem zu einer leichten Ab-schwellung der Nasenschleimhaut, weildieser durch den höheren osmotischenDruck der Sprühlösung Wasser entzo-gen wird.

y Rhinologika werden zur symptomatischen Behandlung von infektiösem undallergischem Schnupfen eingesetzt.

y Die Darreichungsformen sind sehr vielfältig und reichen von lokal anzuwenden-den Tropfen, Dosiersprays, Salben und Spülungen bis hin zu oralen Formenwie Tabletten, Weichkapseln und Pulvern.

y Bei infektiösem Schnupfen werden am häufigsten alpha-Sympathomimetika ein-gesetzt, bei allergischer Rhinitis H1-Antihistaminika und Cortison-Nasensprays.

y Substanzen zur Nasenpflege wie Hyaluronsäure, Dexpanthenol und Ectoineignen sich für jede Schnupfenart.

ZUSAMMENGEFASST

Sinusitis als Folge von Schnupfen

Sammelt sich Sekret in den Nasennebenhöhlen an, führt das in der Regel zu einer Ent-zündung der dort befindlichen Schleimhaut, zu einer Nasennebenhöhlenentzündung.

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PflegeZur Pflege der beanspruchten Nasen-schleimhaut können Produkte mit Dex-panthenol, Hyaluronsäure, Ectoin, fet-ten Ölen sowie den Vitaminen A und Eeingesetzt werden.Dexpanthenol-- Dexpanthenol ist eine Vit-aminvorstufe, die im Körper in VitaminB5 umgewandelt wird. Es kann gut in dieHaut und in die Schleimhaut eindringen.Dort fördert Dexpanthenol die Zellneu-bildung und wirkt entzündungshem-mend. In der Nase kann die Substanz dieHeilung einer wunden und rissigen Na-senschleimhaut fördern.Hyaluronsäure--Der Vielfachzucker Hyal-uronsäure kommt in vielen menschli-chen Geweben, zum Beispiel in derSchleimhaut und im Glaskörper desAuges, vor. Hyaluronsäure kann vielWasser binden. Als Inhaltsstoff von Na-sensprays hat sie die Eigenschaft, dieSchleimhaut lang anhaltend zu befeuch-ten und deren Selbstreinigung zu unter-stützen. Damit kann die Nasenatmungbei Schnupfen erleichtert werden.Ectoin-- Ectoin ist ein Molekül, das vonBakterien gebildet wird, die in stark salz-haltigen Gewässern leben. Es dient ih-nen als Schutzstoff und Stabilisator vonZellbestandteilen. Nach der Anwendungeines ectoinhaltigen Nasensprays bildet

der Wirkstoff einen Hydrokomplex aufder Nasenschleimhaut, der diese beru-higt, befeuchtet und schützt.Nasenöl-- Ätherische Öle wie Eukalyptus-,Thymian- oder Minzöl in Nasalia dienender Erleichterung der Nasenatmung,Orangen- und Zitronenöl verleihen denProdukten einen angenehmen Geruch.Dagegen sollen fette Öle wie Sesamöl dieNase pflegen. Sie können auch zur scho-nenden Entfernung von bestehendenKrusten und Borken verwendet werden.Wichtig-- Die Arzneimittelkommissionder Deutschen Apotheker (AMK) hatte2016 in einer Meldung vor Risiken beider Anwendung von öligen Nasalia ge-warnt. Der Grund: Werden diese Zube-reitungen beispielsweise bei Säuglingenund Kleinkindern, liegenden Patientenoder Patienten mit Magen-Darm-Krankheiten oder mit Schluckstörungenangewendet, könnten kleinste Fetttröpf-chen eingeatmet werden und zu einerLungenentzündung führen (Lipidpneu-monie). Deshalb sollten Nasenöle mög-lichst nur kurzfristig und nicht bei Kin-dern angewendet werden. Bei einer ver-stopften Nase oder einer Rhinosinusitissind diese Mittel ungeeignet. Sehr tro-ckene Schleimhäute oder Verkrustungennach einem chirurgischen Eingriff kön-nen Indikationen für Nasenöle sein.

Bei einer Erkältung kann zweimal täglich drei bis fünf Minuten inhalier t werden. Dabei ruhigund entspannt ein- und ausatmen.

y In der kalten Jahreszeit ist die Luftmeist trocken, was sich negativ aufdie Nasenschleimhaut auswirkt.

y Idealerweise liegt die relative Luft-feuchtigkeit zwischen 40 und 60Prozent. Diese Werte lassen sichmit dem richtigen Lüften auch imWinter erreichen.

y Dreimal am Tag sollten die Fensterfür fünf Minuten weit geöffnet wer-den. Diese Methode nennt sichStoßlüften.

y Kalte Luft kann Feuchtigkeit nichtgut aufnehmen, deshalb sollte nichtzuviel davon in den Raum hineingelassen werden.

NOCH WAS ...

Luftbefeuchter sorgen für ein angenehmes undnicht zu trockenes Raumklima.

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Hierbei sollte der Arzt über die Anwen-dung informiert sein und regelmäßigeVerlaufskontrollen durchführen.Retinol-- Retinolpalmitat (Vitamin A) för-dert die Neubildung von Zellen in derHaut und in der Schleimhaut. In Nasen-salben angewendet, kann es die Wund-heilung nicht nur in der Nase, sondernauch im beanspruchten Bereich zwi-schen Oberlippe und Naseneingang un-terstützen.

HHOOMMÖÖOOPPAATTHHIIKKAAZur Behandlung von Rhinitis, Sinusitisund allergischem Schnupfen können auchHomöopathika eingesetzt werden. Essind verschiedene lokal und oral anzu-wendende Präparate sowie einige Injekti-onslösungen verfügbar. Tropfen könnenmit etwas Flüssigkeit vermischt einge-nommen werden. Für eine optimale Wir-kung sollten Patienten sie vor dem Schlu-cken eine Zeitlang im Mund behalten.Erstverschlimmerung-- Bei homöopathi-schen Arzneimitteln können sich die Be-schwerden vorübergehend verschlim-mern (Erstverschlimmerung). Solangediese Phase andauert, sollte das Mittelnicht eingenommen und der Arzt oderHomöopath, der es verordnet hat, kon-sultiert werden. Eventuell wird dieser ei-ne andere Potenz wählen. Auch homöo-pathische Arzneimittel sollten ohne ärzt-lichen Rat nicht über längere Zeitangewendet werden.

AnwendungsgebieteDie Anwendungsgebiete der Mittel lei-ten sich von den homöopathischen Arz-neimittelbildern ab. Bei Schnupfenbestehen oft mehrere Symptome neben-einander. So können Patienten beispiels-weise unter Fließschnupfen und gleich-zeitig – infolge häufigen Naseputzens –unter entzündeter Nase leiden. Dannsind homöopathische Kombinationenempfehlenswert, die gleichzeitig aufmehrere Symptome wirken.Heuschnupfen-- Zu den Hauptmitteln beiallergischer Rhinitis zählen Luffa oper-culata, Allium cepa, Galphimia und Eu-phrasia. Euphrasia ist insbesondere beistarker Augenbeteiligung empfehlens-wert, Luffa operculata sowohl bei Fließ-schnupfen als auch bei Stockschnupfen,Allium cepa bei wunder und juckenderNase. Leitsymptome von Galphimiasind beispielsweise tränende, juckendeAugen, Fließschnupfen und Niesanfälle.Bei Komplexmitteln sollte mit der Ein-nahme schon einige Tage vor dem erwar-teten Pollenflug begonnen werdenRhinitis-- Bei nicht allergischem Schnup-fen kann bei verstopfter Nase, die beson-ders nachts belastend ist, Nux vomica eingeeignetes Mittel sein.Sinusitis-- Kalium bichromicum ist in vie-len homöopathischen Kombinations-

präparaten enthalten, die bei Sinusitiswirksam sein können. Das Mittel kannbei Druckschmerz an der Nasenwurzelund im Bereich von Wangenknochenund Stirn hilfreich sein.

SSOONNDDEERRFFÄÄLLLLEENicht alle Nasensprays, die in der Apo-theke abgegeben werden können, sindfür die Anwendung bei Schnupfen, aller-gischer Rhinitis oder Sinusitis bestimmt.Einige Nasalia werden beispielsweise beiMigräne, sehr starken Schmerzen, alsAntidiuretikum oder als Grippeimpf-stoff angewendet. Die nasale Applikationist in diesen Fällen besonders vorteilhaft,weil der Wirkstoff durch die sehr gutdurchblutete Nasenschleimhaut raschins Blut gelangen kann.

TriptaneDie beiden Triptane Sumatriptan undZolmitriptan sind auch als rezeptpflich-tige Nasensprays erhältlich. Sie könnenzur akuten Behandlung von Migränean-fällen mit oder ohne Aura eingesetzt wer-den, Zolmitriptan zusätzlich bei Cluster-kopfschmerz.

DesmopressinDesmopressin ist chemisch verwandt mitVasopressin, das unter anderem in der

zLesen Sie ergänzend und thematisch passendzu unserer zer tifizier ten Fortbildung unserenenglischen Beitrag „Help for the Swollen Nose“auf Seite 102.

English for PTA

Diese Tipps können Sie erkälteten Kunden geben

entspannen/ schlafen

an die frische Luft gehen

viel trinken

vernünftig lüften

Nase richtig putzen

häufig Hände waschen

gurgeln und inhalieren

Neben der Einnahme von Arzneimitteln können Erkältete selbst einiges dazu beitragen,dass sie schneller wieder gesund werden und auch andere nicht anstecken.

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Niere den Harn durch Entzug von Was-ser aufkonzentriert. Bei einem Vasopres-sin-Mangel, zum Beispiel nach einemSchädel-Hirn-Trauma oder einer Ope-ration im Bereich der Hypophyse, woVasopressin gebildet wird, kommt es zueinem starken Wasserverlust über denHarn (Polyurie) und übermäßig starkemDurst. Desmopressin gleicht den Vaso-pressin-Mangel aus.

FentanylDas Opioid-Analgetikum Fentanyl wirdPatienten verabreicht, die unter chroni-schen Tumorschmerzen leiden und be-reits eine Basis-Schmerztherapie mitOpioiden erhalten. Das Fentanyl-Na-senspray wird angewendet, wenn zusätz-liche, sehr starke Schmerzen (Durch-bruchschmerzen) auftreten.

GrippeimpfstoffBei Kindern ab einem Lebensalter von24 Monaten und Jugendlichen bis zumvollendeten 18. Lebensjahr kann zur In-fluenza-Prophylaxe ein nasaler Impfstoffzum Einsatz kommen.

RRIICCHHTTIIGGEE AANNWWEENNDDUUNNGGBei der Anwendung von flüssigen undhalbfesten Rhinologika sind zwei Aspek-te besonders wichtig: die Gewährleis-tung einer guten Verteilung der Wirk-stoffe auf der Nasenschleimhaut und diehygienische Handhabung.

KontaminationsgefahrBei der Anwendung von Nasalia bestehtdie Gefahr, dass Keime (z. B. Rhinoviren)von der Nasenschleimhaut in Teile derApplikatoren gelangen und später zu ei-ner erneuten Infektion führen. Deshalbsollte die PTA Kunden in der Beratungbestimmte Hygieneregeln mit auf denWeg geben. Bei Nasensprays sollte derAnwender die Applikatorspitze nach je-dem Gebrauch mit einem Papierta-schentuch abwischen oder unter fließen-

dem Wasser abspülen. Bei Nasentropfenwird die Tropfpipette nach dem Ein-tropfen solange zusammengedrückt ge-halten, bis sie komplett aus der Nasegezogen worden ist. Vor dem Zurückste-cken in das Nasentropfenfläschchenmuss sie komplett entleert werden. Auchhier ist das Abspülen mit heißem Wassersinnvoll, alternativ das Abwischen mit ei-nem Papiertaschentuch. In gleicherWeise sollten die Applikatorspitzen vonNasensalben nach der Anwendung

Nasenspülungen werden schon seit altersher angewendet. Idealerweise umspült die Lösung die Nasenscheidewand und läuft aus demanderen Nasenloch wieder heraus.

y Sie Ihre Kunden dabei unterstützen können, von ihrer Nasenspray-Abhängigkeitloszukommen?

y eine erfolgversprechende Methode die schrittweise Reduktion der Dosis ist,beispielsweise, indem das Spray nur noch zur Nacht angewendet wird?

y alternativ das abschwellende Spray durch ein Kinder-Nasenspray mit halbemWirkstoffgehalt ersetzt werden kann?

y eine weitere Option das schrittweise Entwöhnen erst des einen, dann desanderen Nasenlochs ist?

y tagsüber ein Spray mit hypertoner Salzlösung empfohlen werden kann, dasleicht abschwellend wirkt?

WUSSTEN SIE, DASS ...

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gereinigt werden. Die Tube ist nach Ge-brauch sorgfältig zu verschließen. Gene-rell dürfen alle Nasalia jeweils nur von ei-ner Person benutzt werden.Aufbrauchfristen-- Die Aufbrauchfristennach Anbruch sind auf den Etiketten, denVerpackungen und/oder der Packungs-beilage vermerkt. Es ist empfehlenswert,das Anbruchsdatum auf dem Behältnis zunotieren.Konservierungsmittel-- Viele Nasalia kom-men heute ohne Konservierungsmittelaus, da Systeme wie COMOD® oder 3K®

die Kontaminationsgefahr verringern.Der Verzicht auf Konservierungsmittelwie Benzalkoniumchlorid ist vorteilhaft,da diese die Flimmerhärchen und die Na-senschleimhaut schädigen können.

NasentropfenVor der Anwendung von Nasentropfenmuss die Nase durch Schnäuzen von an-gesammeltem Sekret gereinigt werden.Damit sich möglichst viel Wirkstoff aufder Nasenschleimhaut verteilen kann,sollte der Kopf während des Eintropfensweit nach hinten geneigt werden, dabeiwird durch die Nase eingeatmet. Direktanschließend beugt der Patient Kopf undOberkörper kurzzeitig nach vorne. Da-mit wird ein Abfließen der Lösung in denRachen verzögert.

DosierspraysBeim Einsprühen von Dosiersprays soll-te der Oberkörper in nahezu aufrechterPosition bleiben. Der Kopf kann leichtnach vorn oder hinten geneigt werden.Der Patient hält den Sprühkopf so, dassdie Lösung in die Mitte des Nasenlochsgelangt und atmet während des Sprühensein. Insbesondere bei Cortison-Nasen-sprays ist ein Sprühen gegen die Nasen-scheidewand zu vermeiden, weil das Risi-ko besteht, dass diese beschädigt wird.Stattdessen wird der Sprühstoß Rich-tung Nasenflügelinnenseite gerichtet.Leichter geht das, wenn der Patient dierechte Hand für das Einsprühen in daslinke Nasenloch verwendet und umge-kehrt. Während bei Nasentropfen dieTropferspitze nur etwa einen halbenZentimeter tief eingeführt werden sollte,ist bei Nasensprays etwa ein Zentimetervorteilhaft. Der Grund: Der Sprühnebel

würde sonst von den feinen Härchen amNaseneingang zurückgehalten.

NasensalbenNasensalben werden möglichst tief in dasNasenloch eingeführt. Anschließendmassiert man die Nasenwände von untennach oben leicht. Die Tubenspitze mussanschließend mit einem Papiertaschen-tuch oder mit heißem Wasser gereinigtwerden. Salben, die sowohl für die An-wendung als Nasen- und als Augensalbeauf dem Markt sind, dürfen jeweils nurfür eines der beiden Sinnesorgane einge-setzt werden.

NasenspülungBei Nasenspülungen beugt der Patientden zur Seite gedrehten Kopf über einWaschbecken. Dann öffnet er den Mundso weit wie möglich und setzt das Spülge-fäß an ein Nasenloch an. Idealerweiseumspült die Lösung die Nasenscheide-wand und läuft aus dem anderen Nasen-loch wieder heraus. Gelangt Spüllösungin den Rachenraum, sollte sie möglichstnicht geschluckt, sondern ausgespucktwerden.

GGRREENNZZEENN DDEERR SSEELLBBSSTTMMEEDDIIKKAATTIIOONNKein Fall für die Selbstmedikation ist einakuter Schnupfen, bei dem zusätzlicheitriges Nasensekret, Kopf- oder Ohren-schmerzen und/oder Fieber über 39Grad Celsius auftreten. Auch eine chro-nische, das heißt, länger als zwei Wochenbestehende, Rhinitis sollte vom Arzt ab-geklärt werden. Denn möglicherweisehandelt es sich um einen allergischenSchnupfen, der nach der Diagnose in Ei-genregie behandelt werden kann. AuchSäuglinge mit Schnupfen sollten demKinderarzt vorgestellt werden.

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SÄUGLINGE MIT SCHNUP-FEN SOLLTEN DEM ARZTVORGESTELLT WERDEN

30 > DAS PTA MAGAZIN - - - Ausgabe 09-2019 <

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