6/2011 Lernen und Lehren 47 Fit für die Praxis · derzeit ein sogenanntes Skills Lab für ihre ......

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Fit für die Praxis MHH-Studierende erhalten ein Trainingszentrum für ärztliche Fertigkeiten F rüh übt sich, was ein Meister werden will. Das gilt im besonderen Maße für verantwortungsvolle Fertigkeiten wie das Legen eines Harnblasenkatheters, das Erstellen eines EKGs (Elektrokardio- gramms), unterschiedliche Nahttechniken oder die Blutentnahme. Aber auch das Pa- tientengespräch sowie verschiedene Hand- lungsabläufe im OP müssen Studierende in der Ausbildung trainieren. Auf einem Areal von 750 Quadratmetern baut die MHH derzeit ein sogenanntes Skills Lab für ihre Studierenden. Das „Labor für Fertigkeiten“ entsteht im Untergeschoss der MHH-Kinderklinik und bietet den angehenden Ärztinnen und Ärzten als interdisziplinäres Trainingszent- rum optimale Möglichkeiten, medizinisch- praktische Kompetenzen zu erwerben. „So können sie Unsicherheiten ablegen und erreichen eine gewisse Routine, bevor es an den ersten Patienten geht“, erklärt Dr. Christina Quandt. „Training mit Simu- lationspatienten soll die kommunikativen Fähigkeiten der Studierenden verbessern“, ergänzt Privatdozent Dr. Carsten Kruschin- ski. Der Allgemeinmediziner und die Anäs- thesistin leiten das künftige Trainingszent- rum. Allein der Umbau kostet eine Million Euro, für die Einrichtung ist ein sechsstelli- ger Betrag eingeplant. Um möglichst realistische Simulationen zu erlauben, sieht das Skills Lab verschie- dene Themenräume vor: Vom kompletten OP-Trakt mit Tisch, Umkleiden und Hände- desinfektion bis hin zur Hausarztpraxis mit Sprechzimmer werden alle Räume mit den entsprechenden Modellen (Auskultations- puppen zum Abhorchen, Prostatamodell oder Gliedmaßen für die Blutentnahme) und Gerätschaften wie Ultraschallgeräten bestückt. Anliegende Beobachtungsräume mit halb verspiegelten Scheiben erlauben einen einseitigen Einblick in das Gesche- hen. AStA unterstützt das Projekt So können Kommilitonen oder aber Prüfer ein simuliertes Szenario beobach- ten, ohne dass die Akteure gestört oder abgelenkt werden. An vielen Universitäten in Deutschland besteht das didaktische Konzept bereits. Umso mehr freuen sich die MHH-Studierenden, dass die Hoch- schule das Vorhaben nun mithilfe von Studiengebühren in die Tat umsetzt. „Der Modellstudiengang hat sich die frühe Pra- xis und Patientennähe auf die Fahnen ge- schrieben. Darum ist es wichtig, dass der Bau jetzt endlich in Angriff genommen wurde“, bekräftigt AStA- Vorsitzender To- bias Laue. Das Trainingszentrum entsteht im lau- fenden Klinikbetrieb unterhalb der Inten- sivstation – eine Herausforderung für die Bauverantwortlichen. „Wir mussten im Vorfeld der Baumaßnahme den ehemali- gen Laborbereich der Kinderklinik mit der gesamten Lüftungs- und Installationstech- nik zurückbauen, ohne dabei andere Berei- che zu gefährden“, erklärt Architekt Rainer Schadow, Abteilung Bauplanung. Die Aufgabe für den externen Architek- ten Wolfgang Riedel bestand darin, einen lebendigen, offenen Entwurf zu schaffen, der besonders junge Leute anspricht. „Die Studentinnen und Studenten sollen gerne hierhinkommen und sich wohlfühlen. Durch die Wandgestaltung mit frischen Farben und Glasausschnitten in Türen und Wänden wird eine offene, helle und an- genehme Arbeitsatmosphäre geschaffen“, betont der Architekt. Eine Lounge mit moderner Medientechnik bietet den Stu- dierenden die Möglichkeit, sich auszutau- schen und nach Training oder Prüfungen zu entspannen. Die Eröffnung soll im Früh- jahr stattfinden. Eine Sache liegt den Ver- antwortlichen noch am Herzen: „Für das Skills Lab fehlt uns noch ein Name. Schön wäre es, wenn der von den Studierenden mitentschieden würde“, wünschen sich PD Dr. Kruschinski und Dr. Quandt. Id Optimale Möglichkeiten: So soll das neue Skills Lab von innen aussehen. 6/2011 LERNEN UND LEHREN 47 Informieren sich über den Stand der Bauarbeiten (von links): Dr. Christina Quandt, Ingo Jerome, AStA- Vorsitzender Tobias Laue und PD Dr. Carsten Kruschinski.

Transcript of 6/2011 Lernen und Lehren 47 Fit für die Praxis · derzeit ein sogenanntes Skills Lab für ihre ......

Fit für die PraxisMHH-Studierende erhalten

ein Trainingszentrum für

ärztliche Fertigkeiten

Früh übt sich, was ein Meister werden will. Das gilt im besonderen Maße für verantwortungsvolle Fertigkeiten

wie das Legen eines Harnblasenkatheters, das Erstellen eines EKGs (Elektrokardio-gramms), unterschiedliche Nahttechniken oder die Blutentnahme. Aber auch das Pa-tientengespräch sowie verschiedene Hand-lungsabläufe im OP müssen Studierende in der Ausbildung trainieren. Auf einem Areal von 750 Quadratmetern baut die MHH derzeit ein sogenanntes Skills Lab für ihre Studierenden.

Das „Labor für Fertigkeiten“ entsteht im Untergeschoss der MHH-Kinderklinik und bietet den angehenden Ärztinnen und Ärzten als interdisziplinäres Trainingszent-rum optimale Möglichkeiten, medizinisch-praktische Kompetenzen zu erwerben. „So können sie Unsicherheiten ablegen und erreichen eine gewisse Routine, bevor es an den ersten Patienten geht“, erklärt Dr. Christina Quandt. „Training mit Simu-lationspatienten soll die kommunikativen Fähigkeiten der Studierenden verbessern“, ergänzt Privatdozent Dr. Carsten Kruschin-ski. Der Allgemeinmediziner und die Anäs-thesistin leiten das künftige Trainingszent-rum. Allein der Umbau kostet eine Million Euro, für die Einrichtung ist ein sechsstelli-ger Betrag eingeplant.

Um möglichst realistische Simulationen zu erlauben, sieht das Skills Lab verschie-

dene Themenräume vor: Vom kompletten OP-Trakt mit Tisch, Umkleiden und Hände-desinfektion bis hin zur Hausarztpraxis mit Sprechzimmer werden alle Räume mit den entsprechenden Modellen (Auskultations-puppen zum Abhorchen, Prostatamodell oder Gliedmaßen für die Blutentnahme) und Gerätschaften wie Ultraschallgeräten bestückt. Anliegende Beobachtungsräume mit halb verspiegelten Scheiben erlauben einen einseitigen Einblick in das Gesche-hen.

AStA unterstützt das Projekt

So können Kommilitonen oder aber Prüfer ein simuliertes Szenario beobach-ten, ohne dass die Akteure gestört oder abgelenkt werden. An vielen Universitäten in Deutschland besteht das didaktische Konzept bereits. Umso mehr freuen sich die MHH-Studierenden, dass die Hoch-

schule das Vorhaben nun mithilfe von Studiengebühren in die Tat umsetzt. „Der Modellstudiengang hat sich die frühe Pra-xis und Patientennähe auf die Fahnen ge-schrieben. Darum ist es wichtig, dass der Bau jetzt endlich in Angriff genommen wurde“, bekräftigt AStA- Vorsitzender To-bias Laue.

Das Trainingszentrum entsteht im lau-fenden Klinikbetrieb unterhalb der Inten-sivstation – eine Herausforderung für die Bauverantwortlichen. „Wir mussten im Vorfeld der Baumaßnahme den ehemali-gen Laborbereich der Kinderklinik mit der gesamten Lüftungs- und Installationstech-nik zurückbauen, ohne dabei andere Berei-che zu gefährden“, erklärt Architekt Rainer Schadow, Abteilung Bauplanung.

Die Aufgabe für den externen Architek-ten Wolfgang Riedel bestand darin, einen lebendigen, offenen Entwurf zu schaffen, der besonders junge Leute anspricht. „Die Studentinnen und Studenten sollen gerne hierhinkommen und sich wohlfühlen. Durch die Wandgestaltung mit frischen Farben und Glasausschnitten in Türen und Wänden wird eine offene, helle und an-genehme Arbeitsatmosphäre geschaffen“, betont der Architekt. Eine Lounge mit moderner Medientechnik bietet den Stu-dierenden die Möglichkeit, sich auszutau-schen und nach Training oder Prüfungen zu entspannen. Die Eröffnung soll im Früh-jahr stattfinden. Eine Sache liegt den Ver-antwortlichen noch am Herzen: „Für das Skills Lab fehlt uns noch ein Name. Schön wäre es, wenn der von den Studierenden mitentschieden würde“, wünschen sich PD Dr. Kruschinski und Dr. Quandt. Id Optimale Möglichkeiten: So soll das neue Skills Lab von innen aussehen.

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Informieren sich über den Stand der Bauarbeiten (von links): dr. Christina Quandt, Ingo Jerome, AStA- Vorsitzender Tobias Laue und Pd dr. Carsten Kruschinski.

Lernen und Lehren info48 6/2011 Lernen und Lehren 49

Ihr Testament wollte die junge Mutter machen, ihre Zimmernachbarin war im Bett nebenan gerade gestorben. Die erste

Lehrveranstaltung im Modul Propädeuti-kum beginnt mit einer Patientin, die we-nige Monate zuvor auf der Intensivstation der MHH wegen einer dramatisch verlau-fenden EHEC-Infektion (enterohämorrha-gische Escherichia-coli-Bakterien) um ihr Leben kämpfte. In Hörsaal A schildert sie 270 Medizinstudenten die traumatischen Stunden. Die Krankenschwester erzählt, wie sie die Mediziner und das Pflegeperso-nal erlebt hat und wie wichtig es gerade in einer solchen Situation ist, von den Ärzten als Mensch mit Todesängsten und Schmer-zen wahrgenommen zu werden.

Professor Dr. Hermann Haller beschreibt den Konflikt, in dem er und seine Kollegen sich befinden: „Sehe ich den Patienten als

Repräsentanten einer Krankheit – als Blind-darm von Zimmer 15 – oder als eigenstän-dige Persönlichkeit? Stelle ich mich als Arzt der Welt des Patienten mit seinen, aber auch meinen eigenen Ängsten, Nöten und Unsicherheiten, oder flüchte ich mich in die Welt der reinen Medizin?“, fragt der Direk-tor der Klinik für Nieren- und Hochdrucker-krankungen. Mit seiner Kollegin Dr. Saskia Merkel leitet er die Nierenwoche.

An anderen Universitäten lernen Medi-zinstudenten ihre ersten Patienten im kli-nischen Studienabschnitt zwei Jahre nach Beginn des Studiums kennen. Was ihr Be-rufswunsch in der Praxis bedeutet, wissen zu diesem Zeitpunkt die wenigsten. Im MHH-Modellstudiengang Medizin beginnt der patientenbezogene Unterricht vom ers-ten Tag an. Im Vordergrund steht, wie ein Arzt die Probleme eines kranken Menschen

löst. „Nehmen Sie Ihren Patienten ernst, lassen Sie ihn in Ruhe erzählen“, legt Pro-fessor Dr. Christoph Gutenbrunner, Direktor der Klinik für Rehabiliationsmedizin, allen Studierenden ans Herz. An seiner Rücken-woche nehmen neben den Medizin- auch die Zahnmedizinstudenten teil. Der Lehrver-antwortliche für das gesamte Modul legt Wert darauf, dass die angehenden Ärzte von den Beschwerden des Patienten her denken, daraus eine Diagnose ableiten und eine therapeutische Strategie entwickeln, die das persönliche und soziale Umfeld des Erkrankten mit einbezieht.

Um erste Schritte der klinischen Unter-suchung kennenzulernen, untersuchen sich die Erstsemester gegenseitig und lernen Therapien kennen wie beispielsweise Was-sergymnastik. Ein weiterer wichtiger Bau-stein im Modul sind die klinischen Visiten.

Der Patient, das unbekannte WesenFolge 11: Das Modul Propädeutikum I im ersten und zweiten Studienjahr

An sechs Terminen gehen die Studieren-den mit einem Dozenten auf Station. „Der große Praxisbezug und die Patientennähe fördern die Motivation der Studentinnen und Studenten ganz entscheidend. Viele wollen allein wegen des Propädeutikums an der MHH studieren“, sagt Professor Gu-tenbrunner.

das Modul: Das Wort Propädeutikum stammt aus dem Griechischen und bedeu-tet so viel wie „im Voraus unterrichten“. Gemeint ist damit eine Einführung in ein Fachgebiet. Das Modul Propädeutikum als Aushängeschild für den Modellstudi-engang Medizin der MHH steht für eine innovative Ausbildung, bei der die Rolle und das Selbst-verständnis von Ärztinnen und Ärzten neu hinterfragt werden. Zu den Lernzielen gehören die Grundprinzipien des ärztli-chen Denkens und Handelns genauso wie die der wissenschaftlichen Medizin. Zudem gibt das Fach einen Überblick über die vie-len Facetten des Arztberufes. Kennzeich-nend für das Konzept ist der integrative, interdisziplinäre Charakter. In das Modul sind mehr als 16 Abteilungen mit den ver-antwortlichen Lehrkräften in die fünf The-menwochen Niere, Rücken, Sprachstörun-gen, Brustkrebs und Lunge eingebunden. Die Verzahnung der Wissensgebiete zeigt den Studierenden, warum etwa ein theore-tisches Fach wie die Physiologie eine große Rolle spielt.

Das Modul geht jedoch weit über das rein Fachliche hinaus: „Auf die jungen Leute stürmt viel ein. Sie müssen sich neu orientieren und das Prinzip Studium inklu-sive des Prüfungssystems kennenlernen. Das Propädeutikum ist auch ein Einstieg in einen unbekannten Lebensabschnitt“, erklärt Dr. Birgit Kubat. Sie koordiniert das Modul und ist vor Ort Ansprechpartnerin bei allen Fragen. Fünf Teilprüfungen mit je 30 schriftlichen Fragen schließen die ein-zelnen Wochen ab.

die Meinung der Studierenden: Das Ge-samturteil der Studierenden fällt positiv aus: „Die Propädeutikumswochen erinnern mich immer wieder daran, warum ich Ärz-tin werden wollte“, sagt beispielsweise eine

Studentin. Medizinstudent Christian Lange ist von den Patientenvorstellungen beein-druckt: „Meine Kommilitonen und ich ha-ben großen Respekt vor den Patienten, die offen vor so vielen Leuten ihre Krankenge-schichte erzählen.“ Verbesserungswürdig findet er die Abstimmung der Vorlesungs-inhalte, die sich teilweise in den Lehrveran-staltungen wiederholen. In der Lungenwo-che bemängeln einige Studenten, dass es keinen Untersuchungskurs zum Abhören des Körpers gab. Ein Urteil zur Brustwoche lautet: „Ich finde, ein Modul, das sich mit einer so schweren Erkrankung beschäftigt, ist so früh im Studium sehr gut angesiedelt. Man muss sich mit dem Tod auseinander-

setzen, aber sieht auch Beispiele von Patienten, die aus ihrer Situation immer noch Positives herausfiltern.“ Eine Mei-

nung, die vielen Studierenden aus der Seele spricht: „Super, dieses Propädeutikum, man bekommt einen Bezug zum Patienten, man lernt nicht nur aus Büchern, sondern kann sich einiges sofort für die Zukunft merken, wie den Umgang mit dem Patienten.“

die Meinung der dozenten: „Die Studen-ten sind gegenüber den Patienten im Hör-saal sehr aufmerksam und interessiert. Sie stellen viele Fragen nach deren Lebensum-ständen“, beobachtet Dr. Saskia Merkel. „Sie wollen den Menschen kennenlernen, nicht nur die Symptome“, sagt die Dozen-tin. Dass organisatorische Schwächen des Moduls von den Studierenden in der Eva-luation angesprochen werden, dafür hat Professor Gutenbrunner Verständnis, auch wenn er ein wenig betrübt ist, wenn dafür das ganze Modul „abgestraft“ wird. „Ich

halte die zum Teil sehr detaillierte Kritik der Studierenden für außerordentlich kons-truktiv und wichtig“, betont er.

die evaluation: Das Studiendekanat, Be-reich Evaluation und Kapazität, führt die Evaluation durch und wertet sie aus. Das Modul Propädeutikum I wurde in der jüngsten Befragung mit durchschnittlich 257 Antworten pro Themenwoche insge-samt mit 11,2 Punkten im Mittel bewertet. Das entspricht einer Durchschnittsnote von 2. Die Ergebnisse aller Basis- und vertiefen-den Evaluationen können Studierende und Lehrende im Lernmanagementsystem ILIAS einsehen. Weitere Informationen finden Sie unter www.mh-hannover.de/bek0.html.

das Fazit des dekanats: Hervorragende Be-wertungen gibt es für den Patientenbezug, gute Werte für die Dozenten und Inhalte. Bei der Vielzahl beteiligter Abteilungen und Zentren ist das keine Selbstverständ-lichkeit. Leider dämpfen die mittelmäßige Bewertung der Lehrmaterialien und der Prüfungen den Gesamteindruck. So bleibt noch viel Verbesserungsarbeit für die kom-menden Jahre. Id

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Anzahl der Nennungen in Prozent

STÄRKEN UND SCHWÄCHEN: PROPÄDEUTIKUM I

Dozentinnenund Dozenten

Inhalt derLehrveranstaltung

Lehr- undLernmaterial

Patienteneinbindung Prüfung Organisation derLehrveranstaltung

Ergebnis der studentischen Evaluation 1. bis 5. Woche 2010/11 / Q

uelle: Studiendekanat, Evaluationsbüro

44,8

31,4

21,0

8,3

StärkenSchwächen

24,1

53,3

LehrCheCK Propädeutikum I

Was für die Patienten gut ist, kann für angehende Ärzte nicht schlecht sein: Studierende beim Aquatraining in der rehabilitationsmedizin.

das diagramm ist eine Zusammenfassung der ersten beiden Items der

Basisevaluation. das erste Item fragt nach den Stärken eines Moduls, das zweite nach

Verbesserungs möglichkeiten. die Studierenden können alle, nur einzelne oder auch gar keine

Kategorie eines Items ankreuzen. eine separate enthaltungskategorie existiert nicht.

Bitte frei machen! Tutor Stephan Irannejad zeigt untersuchungstechniken am rücken.

Teilnehmer/innen der Evaluation: 255–266 (je nach Woche), Gesamtbeurteilung 11,2 Punkte (Mittelwert über alle fünf Wochen)

Lernen und Lehren info50 6/2011 Lernen und Lehren 51

Leere statt Lehre!“ Oder: „Der Kurs hat kaum Wissenszuwachs gebracht. Prüfung und Vorlesungsinhalte waren

schlecht aufeinander abgestimmt!“ Do-zentinnen und Dozenten müssen manch-mal kräftig schlucken, wenn die Studie-renden ihre Meinung kundtun. Es hagelt aber nicht nur Kritik, sondern es gibt auch viel Lob für engagierte und didaktisch gute Lehrkräfte. In den schriftlichen Kommen-taren der Online-Evaluationen werden die Schwächen und Stärken eines Moduls of-fen angesprochen. In der MHH ist konst-ruktive Kritik gewünscht und wird mit der Möglichkeit, sich mit anonymen Kommen-taren zu äußern, sogar unterstützt.

Das Maß aller Dinge – zumindest in der Lehre – sind in diesem Fall die Studenten. Mit ihren Rückmeldungen können sie die Qualität der Lehre entscheidend verbessern. Das umfassende elektronische Evaluations-system im Modellstudiengang Medizin er-laubt den Studierenden, Lehrveranstaltun-gen, beispielsweise die Organisation eines Moduls sowie die Wissensvermittlung und den Praxisbezug, zu beurteilen. Die zeit-nahe Befragung im Anschluss an die Klau-suren hat einen Rücklauf von 60 bis 80 Prozent zur Folge.

Die Ergebnisse der regelmäßigen Evalua-tionen werden in der Hochschule veröffent-licht und sind somit für jeden einsehbar. Außerdem haben die Ergebnisse auch Kon-sequenzen. „Wir laden die Lehrverantwort-lichen der Module, die schlecht abgeschnit-ten haben, in die Studienkommission ein“, sagt Professor Dr. Ingo Just. Dort diskutiert der Studiendekan gemeinsam mit allen Mitgliedern und Gästen der Kommission – Studenten und Lehrkräften der Hochschule – Verbesserungsstrategien.

Zu diesem Zweck gingen Professorin Dr. Karin Lange und ihr Kollege Professor Dr. Siegfried Geyer, Lehrverantwortliche für das Modul psychologische und sozio-logische Grundlagen der Medizin, kürzlich in die Studienkommission. Sie lobten die konstruktive Atmosphäre bei dem Treffen. „Wir nehmen die Kritik der Studierenden ernst und werden die Seminare zuguns-ten einer stärkeren klinischen Orientierung überarbeiten“, sagt Professorin Lange. Dass die Evaluationen Ergebnisse zeitigen, zeigt das Modul Hals-, Nasen- und Ohren-heilkunde. 2010 noch auf dem allerletzten Platz, findet sich das Fach nun im Mittel-feld. Id

Top oder Flop?MHH-Studierende bewerten die Lehre: Das Ranking der Module 2010/2011

Lehren will gelernt sein. Naturtalent allein reicht meist nicht, um Interesse an einem Thema zu wecken und Wis-

sen zu vermitteln. An der MHH können Dozentinnen und Dozenten Lehre lernen. Mit dem Qualifizierungsprogramm „Ak-tiv in der Lehre“ (AIDL) verbessern sie ihre didaktischen Fähigkeiten, um für die Lehrtätigkeit im Hörsaal, in Seminaren, bei Praktika und am Krankenbett gut ge-rüstet zu sein. Dieses Jahr beendete der fünfte Jahrgang die Weiterbildung. Auf der Abschlussfeier am 21. Oktober zeig-ten die 13 Teilnehmer den Gästen, was ihnen AIDL gebracht hat.

Wer hätte gedacht, dass Lernen und Lehren so viel Spaß machen kann! Mit Hu-mor und Selbstironie gaben die Absolven-ten Kostproben ihrer Weiterbildung: Mit einer Klangfontäne zur stimmlichen Lo-ckerung, einem Vortrag aus Worthülsen, Floskeln und Plattitüden, einem Videofilm über die nervenaufreibende Betreuung des Doktoranden „Peter“ und weite-ren unterhaltsamen Beiträgen sprachen die Absolventen zahlreiche Aspekte des Themas „Lehre“ an. „Sie haben gut und prägnant auf den Punkt gebracht, was sie gelernt haben“, sagte MHH-Präsident Pro-fessor Dr. Dieter Bitter-Suermann, der zu Gast war. „Programme wie AIDL zeigen, dass die Lehre langsam den Stellenwert bekommt, den sie verdient.“

Weiterbildung in Lerngruppen

Eine gute Lehre wird allgemein als Qualitätsmerkmal einer Universität ge-sehen. Wer exzellente Stu-dentinnen und Studenten ausbilden will, muss auch Unterricht in Spitzenquali-tät bieten. Das Qualifizie-rungsprogramm „Aktiv in der Lehre“ gibt es seit 2005 an der MHH. Es wird von der MHH personalAkademie angeboten, die Inhalte werden gemeinsam mit dem Kom-petenzzentrum Hochschuldidaktik für Nie-dersachsen entwickelt. Die 200-stündige nebenberufliche Weiterbildung erstreckt sich über anderthalb Jahre und ist spe-ziell auf die MHH ausgerichtet. In festen Lerngruppen werden hochschuldidakti-sche Grundlagen vermittelt und durch praktische Übungen vertieft. Die Teilneh-mer lernen beispielsweise, wie sie Vor-lesungen besser aufbauen, aktivierende

Elemente einbauen und als „Ereignis“ gestalten können. Ein weiteres Thema ist der Einsatz von Medien. In einem Work-shop wird erprobt, welche Möglichkeiten Beamer, Flipchart, Smartboard und Co. bieten. Auf dem Programm stehen au-ßerdem Lehrmethoden für kleine Studen-tengruppen, Motivation, Kommunikation und Konfliktmanagement, das Prüfen mit Multiple-Choice-Fragen und viele weitere Themen. Dazu zählt auch das e-Learning in der Lehre. Die Kursteilnehmer werden mit dem gesamten Spektrum der e-Lear-ning-gestützten Medizindidaktik und den aktuellen Entwicklungen an der MHH ver-traut gemacht. Sie bekommen Anregun-

gen dazu, wie sie e-Learning in die eigene Lehre integrieren können.

Ein Kernelement des Qua-lifizierungsprogramms ist das

begleitende Coaching von speziell aus-gebildeten Fachleuten. Daneben gibt es das „kollegiale“ Coaching, bei dem die Teilnehmer sich gegenseitig bei Lehrver-anstaltungen besuchen und beobachten. Das AIDL-Programm läuft in enger Abstim-mung mit Studiendekan Professor Dr. Ingo Just. Zuständig an der MHH personalAka-demie ist Christiane Bock von Wülfingen. Im März 2012 startet der nächste Kurs. Interessierte Lehrende können sich noch bis zum 23. Januar 2012 bei der MHH personalAkademie, Telefon (0511) 532-6611, anmelden. tg

Naturbegabung reicht nicht„Aktiv in der Lehre“ qualifiziert Dozentinnen und Dozenten der MHH

Lernen und Lehren macht Spaß: das vermittelten die Kursteilnehmer AIdL 5.0 auf ihrer Abschlussfeier. Zu den Gästen zählten Mhh-Präsident Professor dr. dieter Bitter-Suermann (links) und Studiendekan Professor dr. Ingo Just (rechts).

TOPJOBArbeitgeber MHH

„Für mich bedeutet gute Lehre …“

dr. Verena Scheper, Klinik für hals-, nasen- und Ohrenheilkunde:„… das Interesse der Lernenden zu wecken.“

dr. Theodosios Bisdas, Klinik für herz-, Thorax-, Transplan-tations- und Gefäß-chirurgie:„… die Zuneigung zwischen Lehrenden und Studierenden.“

dr. Stefanie Jasper, Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie:„… den Studierenden die Praxisrelevanz zu vermitteln. Sie sollten immer wissen, wie sie das theoretische Wissen später als Arzt oder Ärztin nutzen können.“

0 3 6 9 12 15

5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

Frauenheilkunde Fach

Rechtsmedizin

Notfallmedizin

Allgemeinmedizin Blockpraktikum

Kinderheilkunde Blockpraktikum

Klinische Pharmakologie

Rehabil./Physikal. Med, Naturheilverfahren

Anatomische Grundlagen der Medizin

Pharmakologie/Toxikologie

Psychiatrie/Psychotherapie

Frauenheilkunde Blockpraktikum

Psychosomatische Medizin, Psychotherapie

Dermatologie, Venerologie

Anästhesiologie

Propädeutikum I

Hygiene, Mikrobiologie, Virologie

Kinderheilkunde Fach

Pathologie

Allgemeinmedizin Fach

Physikalische u. physiologische Grundlagen

Klinische Chemie

Zellbiologische u. genetische Grundlagen

Infektiologie, Immunologie

Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde

Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin

Klinische Umweltmedizin

Medizin des Alterns/alten Menschen

Chirurgie Blockpraktikum

Neurologie

Differentialdiagnostik, Differentialtherapie

Epidemiologie, Biometrie, Med. Informatik

Bildg. Verfahren, Strahlenbehandlung/-schutz

Arbeitsmedizin, Sozialmedizin

Propädeutikum II

Innere Medizin

Public Health I

Chemische u. biochemische Grundlagen

Humangenetik

Klinisch-pathologische Konferenz

Chirurgie, Urologie, Orthopädie

Augenheilkunde

Diagnostische Methoden

Psychologische u. soziologische Grundlagen

Public Health

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Mittelwert insgesamt: 10,0

das Bewertungssystem: die Skala reicht von ungenügend (0 Punkte) bis sehr gut (15 Punkte).

Lernen und Lehren info52 6/2011 Lernen und Lehren 53

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Immerhin 41 Prozent aller Promotionen sind experimentelle Arbeiten – also von Doktorandinnen und Doktoranden ei-

genhändig im Labor durchgeführt. Dabei führen die Männer mit 57 Prozent derarti-ger Promotionen, wie MHH-Präsident Pro-fessor Dr. Dieter Bitter-Suermann bei der 23. Promotionsfeier ausführte.

Die Feier fand zur Freude des Präsiden-ten zum ersten Mal in der „guten Stube“ der MHH statt, dem frisch renovierten Hörsaal F. „Zwei Damen widersprechen der Statistik“, verriet Forschungsdekan Professor Dr. Christopher Baum bei der anschließenden Preisverleihung der zwei Promotionspreise an Dr. rer. nat. Julia Nor-den (33) und Dr. med. Anne Lautenbach (26). Gemeinsam mit Manfred Seidel von der Gesellschaft der Freunde der Medizini-schen Hochschule Hannover e.V. übergab er die Auszeichnungen, die mit je 2.500 Euro dotiert sind.

Die MHH ehrte am 4. No-vember ihre Doktoranden und lud dazu auch Verwandte, Be-kannte und Freunde ein. Der MHH-Präsident überreichte die Urkunden für die erfolg-reich beendeten Doktorar-beiten 116 jungen Ärztinnen und Ärzten, sechs Zahnmedi-zinerinnen und -medizinern sowie fünf Humanbiologen und fünf Doktoren der Na-

turwissenschaften. 15 von ihnen haben ihre Promotion „mit Auszeichnung“ ab-geschlossen.

Die Promotionspreise

Mechanismen der herzbeutelentwicklung erstmalig entschlüsselt: Dr. rer. nat. Julia Norden gewann in ihrer Arbeit im Institut für Molekularbiologie in der Arbeitsgruppe von Professor Dr. Andreas Kispert in ver-schiedenen Projekten neue Erkenntnisse zur Entwicklung des venösen Einfluss-bereichs des Herzens und des Perikards (Herzbeutel) im Mausmodell. Rund ein Prozent der Neugeborenen weisen gene-tisch bedingte Missbildungen des Herzens auf. Dazu gehören auch Veränderungen des venösen Einflussbereichs und die voll-ständige oder partielle Abwesenheit des Herzbeutels. Das Verständnis der Mecha-nismen der embryonalen Herzentwicklung

sowie der genetischen Ursa-chen dieser Fehlbildungen können zu einer verbesserten Therapie der Krankheiten beitragen. In einem ersten Teilprojekt untersuchte die Doktorin der Naturwissen-schaften die Rolle der beiden Transkriptionsfaktoren Wt1 und Tbx18 und der intrazel-lulären Signalwege von Re-tinsäure und Wnt-Proteinen

in der Entwicklung des Perikards. Mit ihrer Arbeit konnte sie zeigen, dass die unter-suchten Faktoren und Signalwege räum-lich und zeitlich genau zusammenarbeiten müssen, um ein vollständiges Perikard zu bilden. Darüber hinaus klärte Dr. Norden in einer Reihe komplexer genetischer Ex-perimente die essenzielle Funktion des Wnt-Signalwegs für die Entwicklung von Herzmuskelzellen im venösen Einflussbe-reich auf. Damit liefert die Arbeit wichtige neue Erkenntnisse zu den genetischen Regulationswegen der Bildung des ve-nösen Einflussbereiches des Herzens und

Feiern in der „guten Stube“Die MHH ehrte bei der Promotionsfeier

132 Doktoranden und zwei Preisträgerinnen

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entschlüsselt erstmalig die zellulären und mo-lekularen Mechanismen der Entwicklung des Perikards.

dem Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und Krebs auf der Spur: Dr. med. Anne Lautenbach forschte in ihrer Arbeit im Institut für Funktio-nelle und Angewandte Anatomie der MHH, betreut von Professorin Dr. Heike Nave, an der Aktivität der Natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) des angeborenen Immun-systems. Damit untersuchte sie die Funktion der Immunabwehr in Abhängigkeit vom Körpergewicht. Übergewicht stellt einen Risiko-faktor für eine Reihe von Krebser-krankungen dar. Botenstoffe, die im Fettgewebe produziert werden, wie beispielsweise das Adipokin Leptin können das Zellwachstum verschiedener Zelltypen, darunter auch Tumorzellen, stimulie-ren. NK-Zellen gehören zur Gruppe der Lym-phozyten. Sie können Krebszellen und virusin-fizierte Zellen ohne vorherige Sensibilisierung erkennen und zerstören. Erkenntnisse über die NK-Zellaktivität können aus immunologischer Sicht das Verständnis von Tumorentstehung und -ausbreitung im Kontext einer Adipositas (Fettleibigkeit) entscheidend verbessern. In ihrer

Arbeit stellt Dr. Lautenbach die Hypothese auf, dass die NK-Zellaktivität direkt abhängig ist von dem physiologischen Milieu, in dem sich eine

NK-Zelle befindet, beziehungs-weise von der Menge an Adipo-kinen im Blut. Dafür führte die Ärztin einen NK-Zell-Kreuztransfer zwischen normalgewichtigen und adipösen Ratten durch. Drei Tage nach dem Transfer wurden die An-zahl und die Funktionalität der NK-Zellen des Blutes, der Lunge, der Leber und der Milz untersucht. Dr. Lautenbach konnte nachweisen, dass NK-Zellen eine organspezi-fische, zeit- und gewichtsabhän-

gige Funktion zeigen. Ein Milieuwechsel von einem adipösen zu einem normalgewichtigen Organismus führte zu einer signifikanten Ver-besserung der NK-Zellphysiologie. Die vorlie-gende Studie, die Dr. Lautenbach im Rahmen des strukturierten Doktorandenprogramms (StrucMed) der MHH während ihres Studiums anfertigte, ist eine zentrale Grundlage, um den Zusammenhang zwischen Adipositas und Krebs weiter aufzuklären. Id

dr. med. Anne Lautenbach

dr. rer. nat. Julia norden

Grund zur Freude: Mhh-Präsident Professor Bitter-Suermann überreichte

132 doktoren ihre Promotionsurkunden.

Lernen und Lehren info54 6/2011 Lernen und Lehren 55

Die Dame hat eine Schrumpfniere“, weiß Medizinstudent David Aldag-Niebling und dass sie 84 Jahre alt

geworden ist. Er kennt die Dame nicht. Er hat sie vor wenigen Minuten zum ersten Mal gesehen – auf einem Metalltisch im Präpariersaal der Anatomie. Die Dame ist ein Leichnam. Von einem Präparat zu sprechen käme David nicht richtig vor, ir-gendwie respektlos. Seit gerade mal drei Wochen studiert er an der MHH, heute setzt er seinen ersten Schnitt.

Eine halbe Stunde zuvor. 35 Erstsemes-ter betreten schweigend den Anatomie-saal. Jeder der 270 Studienanfänger wird ein Jahr lang jede Woche hier unterrichtet – und muss selbst Hand anlegen. Dozent Professor Dr. Lars Knudsen und die Tutoren warten schon auf die sieben Fünfergrup-pen. Dr. Karoline Läger-Reinbold, Pastorin der evangelischen Kirche, leistet geistli-chen Beistand in der besonderen Situa-tion. Der Raum ist gekachelt – zweckmä-ßig und nüchtern. Neonröhren leuchten

den Raum bis ins letzte Detail aus. Auf-gebahrt auf 14 in Reihen angeordneten Metalltischen, sind unter weißen Tüchern undeutlich menschliche Umrisse auszuma-chen. Sie nehmen fast den ganzen Raum ein. Es ist kalt. Die Studenten wissen, was sie erwartet – theoretisch. Wirklich vorstel-len können es sich aber die wenigsten.

Angespannte Anfänger

Es ist still im Saal. In den ernsten, fast versteinerten Mienen spiegelt sich die An-spannung der Anfänger wider. Der Aus-druck reicht von Ängstlichkeit bis zu wilder Entschlossenheit. Viele Gedanken gehen den Studentinnen und Studenten durch den Kopf. „Es ist eine total bizarre Situation. Komischerweise habe ich Angst, dass ich lachen muss“, wundert sich Marie Dücker. Ihre Kommilitonin Carolin Assel hat Panik, dass sie einfach umkippt: „Ich traue meinen eigenen Reaktionen überhaupt nicht mehr. Ich habe die Situation noch nie erlebt“, sagt sie. Was ihr Dozent vorn erzählt, daran haben sie später kaum noch eine Erinne-rung. Der Moment, als das Baumwolltuch gelüftet wurde, war der schlimmste, sagt die Gruppe übereinstimmend. Das Unge-wisse, was sie darunter erwartet, sei schwer auszuhalten gewesen.

Das Erste, was Osama Alshweki auf-fällt, ist die Ausdünstung des vor ihm lie-genden Körpers. Säuerlich, fast käsig setzt er sich hartnäckig auf die Schleimhäute. Noch Stunden später wird der Geruch in der Nase hängen. Die Leichen werden in der Anatomie mit einem Alkoholgemisch haltbar gemacht. Schließlich arbeiten die Studierenden ein Jahr lang an ihnen. Vom Kopf abwärts ziehen die Studenten gemeinsam das Tuch vom Leichnam. Das wächserne Gesicht des kahl rasierten Toten schockiert sie zunächst. „Ich hatte damit gerechnet, dass die Leichen menschlicher, vitaler aussehen, nicht so gelb“, beschreibt David den ersten Eindruck. Er kann den Blick nicht vom Antlitz lösen.

Mit dem Gesicht ihrer Präparate haben viele Studierende Probleme. Professor Dr. Matthias Ochs, Direktor des Instituts für

Funktionelle und Angewandte Anatomie, kann das verstehen. „Das Gesicht spiegelt die Individualität, die Persönlichkeit eines Menschen wider“, sagt er. Der Leichnam ist ein alter Mann. Seine Augen sind ge-schlossen. Die Studenten erfahren, dass er an einer Lungenfibrose gestorben ist. Zu Lebzeiten hat er seinen Körper der MHH für die Lehre vermacht.

Viele dankbare Patienten wollen damit nachfolgenden Generationen von Ärzten die Möglichkeit geben, direkt am mensch-lichen Körper Medizin zu studieren. Nur so können sie die räumlichen Zusammen-hänge und Strukturen im Menschen erler-nen. „Das ist ein Privileg. Weder Lehrbü-cher noch Filme oder Computerprogramme können den Präparierkurs ersetzen“, versi-chert Professor Ochs. Dass die Studenten zeitgleich mit der Theorie die Praxis lernen können, ist keine Selbstverständlichkeit. Andere Hochschulen bieten die Anatomie erst im zweiten Jahr an.

Der erste Schnitt

Unterdessen haben die Studierenden mit der Untersuchung begonnen. Saalas-sistent Mayuren Suntharalingam leitet die Gruppe von David an. Sein „erstes Mal“ liegt schon länger hinter ihm. Als er und seine Gruppe damals nach Wochen den ganzen Blutkreislauf freigelegt hatten, sei das ein regelrechtes Glücksgefühl gewe-sen, erinnert sich der Medizinstudent. Wie bei einer Leichenschau dokumentiert die Gruppe auf einem Vordruck den Zustand des Körpers. Dazu zählen Größe und Ge-wicht. Notiert werden außerdem Auffällig-keiten wie Narben oder Totenflecken.

Das genaue Betrachten bereitet noch Probleme. „Einen fremden alten Men-schen nackt zu sehen, ist schwierig. Ich habe das Gefühl, seine Intimsphäre zu ver-letzen“, sagt Marie. Um den Körper von allen Seiten beurteilen zu können, dreht die Gruppe ihn auf den Bauch. Ein Kraft-akt für die drei Männer der Gruppe, denn der Leichnam ist groß und korpulent. Sie müssen mit ihrem Arm unter den Toten fassen. Jetzt liegt der Rücken frei. In dieser

Wenn Lernen unter die Haut geht Bereits im ersten Studienjahr beginnen Medizinstudenten der MHH mit dem

Präparieren von Leichnamen. Für die jungen Menschen ist das eine erste Reifeprüfung

Präparieren ist Teamarbeit: nur gemeinsam schafft es die Gruppe,

alle anatomischen Strukturen des Körpers in einem Jahr freizulegen.

Gut gerüstet für den ersten Schnitt: Marie dücker spannt eine frische Klinge in ihr Skalpell ein.

Position fangen die Studierenden mit dem eigentlichen Präparieren an.

Carolin, die die Leiche am Anfang nur mit dem Zeigefinger berühren wollte, traut sich, den ersten Schnitt zu setzen. „Auf ein-mal war ich nur noch neugierig, wollte ein-fach wissen, was darunter ist“, beschreibt sie. Osama ist überrascht, wie scharf das Skalpell ist und wie wenig Kraft er für den Schnitt benötigt. Der erste Schnitt kostet Überwindung. „Plötzlich ist es nicht mehr die Angst vor der Leiche, sondern die Hem-mungen, etwas kaputt zu machen“, er-gänzt Marie. Bedenken wie „Schneide ich zu tief?“, „Zerstöre ich Strukturen, die für die Prüfung wichtig sind?“, tauchen auf.

Für Dozent Professor Dr. Dr. Andreas Schmiedl, der schon Generationen ange-hender Ärzte unterrichtet hat, ist es jedes Mal beeindruckend, wie sich das Verhal-ten der Studenten schlagartig ändert. Als ob ein Schalter umgelegt wird. Der erste Schnitt ist etwas Besonderes. „Sobald sie Skalpell und Pinzette in die Hand nehmen und Oberhaut und Lederhaut von der Un-terhaut lösen, wird der tote Mensch zum Präparat.“

Die Atmosphäre im Saal hat sich kom-plett gewandelt. Die Stimmung ist gelöst, der Geräuschpegel angestiegen. Hier und

da hört man Lachen. Geschäftigkeit liegt in der Luft. Anstelle fahler Gesichter sieht man auf einmal vor Konzentration rote Wangen. Rege Diskussionen finden an den Tischen statt. „Ist das hier schon Mus-kel?“ „Das ist doch kein Fettgewebe mehr, oder?“ „Du musst sauberer präparieren!“

Dankgottesdienst im Sommer

Auch wenn die Studierenden sich in dieser Minute ausschließlich auf ihr Prä-parationsfeld konzentrieren, ist ihnen be-wusst, welches Geschenk ihnen die unbe-kannten Spender gemacht haben. Flapsige Sprüche, die die eigene Unsicherheit ver-

bergen sollen, hört man nicht. Mit einem feierlichen Dankgottesdienst im Sommer werden die Studentinnen und Studenten der Menschen gedenken, die ihnen einen einmaligen Einblick in ihren Körper ermög-licht haben.

Für Professor Ochs spielt der soziale Aspekt des Kurses eine große Rolle. Gele-gentlich beobachtet er bei den Studenten eine Einzelkämpfermentalität. Das funkti-oniere hier nicht. Nur gemeinsam sei die Gruppe erfolgreich. Was die Studierenden in den ersten Wochen ihres Studiums hier erleben, schweißt sie zusammen. „Hier entstehen Freundschaften fürs Leben“, sagt der Dozent. „Es kommt mir oft so vor, als gingen Kinder in die Anatomie rein und kämen nach einem Jahr als Erwachsene wieder heraus.“ Id

Fragen zum Vermächtnis der Körperspen-de beantwortet Professor Dr. Dr. Andre-as Schmiedl, Telefon (0511) 532-6608, [email protected]. Weite-re Informationen unter www.mh-hannover.de/anatomie_koerperspende.html

erst orientieren: Mit den Fingern ertastet Carolin Assel die dornfortsätze der Wirbelsäule.

Lernen und Lehren info56 6/2011 Lernen und Lehren 57

Wer kennt sie nicht, die „Sendung mit der Maus“. Seit 40 Jahren unterhält sie alle Al-tersstufen mit Geschichten zu spannenden

Themen. Auf die Spuren der Maus und des Elefanten begaben sich sechs Studentinnen und Studenten und ein Molekulargenetiker aus dem Institut für Zell- und Molekularpathologie. Nach einer Vorlesung sprach Student Jan Heimeshoff seinen Dozenten an. Er wollte herausfinden, ob er und sein Zwillingsbruder eineiig oder zweieiig sind – die beiden sehen sich zwar sehr ähnlich, sind aber nicht zu verwechseln. „So entstand die Idee. Ich sagte Jan meine Unterstützung nur unter der Bedingung zu, dass er alle Laborarbeiten selber durchführt und das Ganze filmisch begleiten lässt“, erinnert sich Dr. Nils von Neuhoff.

Vier Filmclips sollten das Thema Genetik sowie die Arbeit in einem molekulargenetischen Labor für Erstsemester der Medizin spannend darstellen. Ani-mierte Trickfilmsequenzen dienten dazu, komplizierte molekularbiologische Methoden wie die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) oder die Sequenzierung von Genabschnitten didaktisch gut sowie unterhaltsam darzustellen. Gleichzeitig wurden in den Clips die Grundlagen der Epigenetik, die sich mit der Modi-fikation des Erbgutes nach der Geburt beschäftigt, erklärt. Schließlich musste auch die Hauptfrage des Films, warum eineiige – genetisch identische – Zwil-linge unterschiedlich sein können, geklärt werden.

Gemeinsam mit seinen Kommilitonen Miriam Bit-zer, Iris Buchmann, Laura Sollmann, Marius Hoepfner und Ole Jeske machte sich Jan Heimeshoff an die Ar-beit. In unzähligen Treffen beschäftigten sich die sechs neben dem Studium mit dem Verfassen von Lehrtex-ten, dem Konstruieren der Animationen sowie dem Schreiben des umfangreichen Drehbuchs. Allein für die Animationen zeichnete Miriam Bitzer über 100

Eier, die als kleine Trickfilmfiguren den ganzen Film begleiten. „Wenn wir gewusst hätten, wie viel Arbeit auf uns zukommt, hätten wir uns das Projekt zweimal überlegt“, erzählt Jan Heimeshoff lachend. Mit viel Elan übernahm der Zwilling die Redaktion des gesam-ten Projektes.

Die eigentlichen Filmaufnahmen in den Laboren des Instituts für Zell- und Molekularpathologie drehte Danny Podeus von der Hamburger Filmfirma „The shack“ an einem Tag. Die Texte sprachen Iris Buch-mann und weitere Studierende sowie Dr. von Neuhoff selbst ein. Alle Szenen, Animationen und die Musik wurden von Sebastian Chilla anschließend in Ham-burg zusammengeschnitten. Das Projekt wurde aus Mitteln der Studienkommission finanziell unterstützt.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Inzwischen wurden die ersten Clips mit Erfolg in den Vorlesungen des Moduls Genetik gezeigt. „Allein für die begeis-terte Reaktion der Kommilitoninnen und Kommilito-nen hat es sich gelohnt“, ist die einhellige Meinung des Teams, das bei der ersten Vorlesung anwesend war. Ein neues Lehrfilmprojekt würde die Gruppe rei-

zen. Themen gäbe es mehr als ge-nug. Zum Schluss die Antwort auf Jans Eingangsfrage: Ja, er und sein Bruder stammen aus einem Ei, ha-ben aber einen unterschiedlichen Phänotyp, sprich Erscheinungstyp.

dr. nils von neuhoff und das Filmteam

Die Sendung mit dem Ei Medizinstudenten produzieren einen Lehrfilm für den Genetikunterricht

Filmregisseure unter sich (von links): Laura Sollmann, dr. nils von neuhoff, Ole Jeske, Iris Buchmann, Marius hoepf-ner, Miriam Bitzer und Jan heimeshoff.

Nachwuchs fördernAbschlussfeier des

Master studiengangs Biomedizin

Die besten Ideen hat man, wenn man jung ist – manchmal aber auch mit

über 50“, bekannte Prof. Dr. Ernst Unge-wickell mit einem Augenzwinkern. Damit brachte der Sprecher des Masterstudien-ganges Biomedizin zum Ausdruck, dass die mit 500 Euro dotierten Studienpreise sowie das Graduiertenstipendium bei den jungen Preisträgerinnen und dem Preisträger bestens angelegt sind.

Am 4. November feierten die Absolven-ten ihren Abschluss. Spannende Einblicke in den Kampf gegen die „weiße Pest“ lie-ferte Professor Dr. Franz-Christoph Bange aus dem Institut für Medizinische Mikro-

biologie und Krankenhaushygiene den 60 Gästen mit seinem Festvortrag über Tuberkulose. Mehrheitlich blieben die 18 Absolventen für eine Promotion an der MHH, sagte Prof. Ungewickell. Das wie-derum freute Präsident Prof. Dr. Dieter Bitter-Suermann, der die Examinierten, ihre Familien und Freunde begrüßte und die Studienpreise vergab. Den Preis für das Wintersemester 2010/2011 erhielt Dennis Rataj aus dem ersten Semester. Im dritten Semester teilen sich den Stu-dienpreis Kirstin Hoff und Jennifer Paijo, die außerdem den Preis für die Gesamt-studienleistung bekam. Kristina Thamm freute sich über die Auszeichnung für das Sommersemester 2011.

Stephanie Pfänder bekam für ihre Forschungsarbeit an Muttermilch in Zu-sammenhang mit dem Hepatitis-C-Virus das Graduiertenstipendium der Novart-isstiftung (8.000 Euro), das ihr Dr. And-reas Kreiß, Geschäftsführer der Stiftung, überreichte. 2010 hatte sie bereits einen Studienpreis gewonnen. Id

Rot-weiße Feierlichkeit 48 Absolventen der Zahnmedizin feiern ihr bestandenes Examen

Nana Mouskouris Schlager „Weiße Rosen aus Athen“ hatte es Professor Dr. Hüs-

amettin Günay so angetan, dass er ihn kur-zerhand umdichtete. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses Zahnmedizin färbte die weißen Rosen musikalisch in rote um und stimmte den Song bei der feierlichen Zeugnisvergabe mit der traditionellen dun-kelroten Rose gleich mehrmals an.

Den 11.11.11 werden die 48 Zahnärz-tinnen und Zahnärzte so schnell nicht ver-gessen, die an dem Tag mit Familien und Freunden das bestandene Examen feierten. Das lag auch an dem Abschlussfilm des Jahr-gangs, in dem die Absolventen ihre Ausbil-dung gehörig auf die Schippe nahmen.

Neben den Grußworten von Professor Dr. Schwestka-Polly, stellvertretender Direk-tor des Zentrums Zahn-, Mund- und Kiefer-heilkunde der MHH, und der Vertreterin des Examenssemesters, Isabell Freiin von Schor-

lemer, sprach auch Studiendekan Professor Dr. Harald Tschernitschek. Mit einem Augen-zwinkern dankte er vor allem Verwandten und Freunden der Studierenden, die für die Ausbildung ihrer Lieben die eigenen Zähne geopfert hätten. Ausgezeichnet für die besten Examina wurden Lisa Sophie Opper-mann (erster Platz), Sarah Mukodzi (zweiter Platz) und Steffen Nolte (dritter Platz). Es war der beste Examensjahrgang der vergan-genen zehn Jahre, neun Kandidaten haben mit der Gesamtnote 1 bestanden.

Die beiden Absolventinnen durften sich außerdem über eine Fortbildung der Zahn-ärztekammer Niedersachsen, vergeben von Vorstandsmitglied Dr. Jürgen Reinstrom, freuen. Zusätzlich bekam Lisa Sophie Op-permann einen Preis von Privatdozent Dr. Michael Eisenburger, Vorsitzender des För-dervereins des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V. Id

Immer für eine Überraschung gut: nach „Cowboy-Art“ drapierte Prof. Günay das Mhh-Tuch, das er Preisträgerin Lisa Sophie Oppermann (Mitte) umlegte.Mitarbeiterin nicola döhmann freute sich ob der Kreativität.

Einen gestandenen Kliniker, Forscher und Dozenten wie Professor Dr. Hermann Hal-ler zu überraschen ist nicht leicht. Doch der AStA hat es geschafft. Die Studieren-denvertreter tauchten im Oktober plötz-lich im Hörsaal auf, als Professor Haller den Studienanfängern gerade ihre bevor-stehende Zeit an der MHH schmackhaft machen wollte. Der AStA nutzte die Ku-lisse von 270 Studierenden, um ihm für sein unermüdliches Engagement zu dan-ken. Professor Haller, der als „Vater“ des Modellstudiengangs HannibaL gilt, hatte sein Amt als Studiendekan zum 1. Okto-ber an Professor Dr. Ingo Just übergeben.

Tobias Laue, Stephan Irannejad und Ro-bin Bollin überreichten ihm ein Bild, auf dem er hoch zu Elefant gerade die Alpen überquert hat und in der Ferne schon die Betonburg MHH sieht – die Parallelen zum Feldherren Hannibal sind durchaus beabsichtigt. Haller dankte gerührt – be-tonte aber gleich, dass er weiter in der Studienkommission aktiv bleibe inf

Dank dem, der die Alpen bezwingt

Zielgerichtet: das AStA-Bild für Prof. haller.

Guter Start in die Berufskarriere: Kristina Thamm, Stephanie Pfänder, dennis rataj, Kirs-tin hoff und Jennifer Paijo (von links).

eineiig oder zweieiig? um die Antwort zu finden, zapfte Mi-riam Jan erst mal Blut ab.