#9 Buße

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#9 . Herbst . 04/2012

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#9 — 04/2012

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»MAN KANN NICHT ZU FRÜH BUßE TUN,WEIL MAN NICHT WEISS,

WIE FRÜH ES ZU SPÄT IST.«

Charles Haddon Spurgeon

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»OHNE DIE BUßE ZU GOTTUND DEN GLAUBEN AN UNSEREN HERRN JESUS

CHRISTUS KANN NIEMAND ERRETTET WERDEN.«

John Charles Ryle

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»DA UNSER HERR UND MEISTER JESUS CHRISTUSSPRICHT: " TUT BUßE", HAT ER GEWOLLT, DASS DASGANZE LEBEN DER GLÄUBIGEN BUßE SEIN SOLL.«

Martin Luther (1 . These)

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»ES IST NICHT VERKEHRT, WENN MAN SAGT,DER HAUPTINHALT DES EVANGELIUMS BESTEHE

IN DER BUßE UND DER VERGEBUNG DER SÜNDEN.«

Johannes Calvin

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E D I T O R I A L

uf einem sozialen Netzwerk im Internet fragte ich unsere Leser, welches �ema sie für zukünf-tige Ausgaben interessieren würde. Als Auswahlmöglichkeit schlug ich unter

anderem das �ema „Buße“ vor. Wohlwissend, dass wir mit der Redaktion das �ema bereits für die Herbstaus-gabe festgelegt hatten, war ich auf die Reaktion der Leser neugierig. Zu meiner Enttäuschung stieß „Buße“ als Heftthema auf wenig Resonanz. Man ertappt sich schnell dabei, längst zu wissen was es mit der Buße auf sich hat und hakt es in der eigenen Gedankenwelt schnell ab. Auch scheint es ein eher angestaubtes Wort zu sein, das im gängigen Sprachge-brauch sehr selten oder gar nicht verwendet wird und uns somit höchstens bei der Bibellese oder der Lektüre alter Puritaner begegnet. Auch ist „Buße“ mit erstaun-lich vielen Missverständnissen und Irrtümern behaftet. Während die einen denken „Buße tun“ habe etwas damit zu tun, Sünden mit Selbstkasteiung oder zu erleidenden Strafen wieder gut zumachen, glauben andere, Buße müsse in Tränen und Wehklagen ausge-führt werden. Wiederum andere haben die Buße in eine Abfolge wie „Reue, Buße, Bekehrung, Wiedergeburt“ gesteckt, die ihre Bedeutung für das ganze Leben eines Christen abschwächt. In Zeiten der großen Erweckungen, in den Zeiten Luthers, Calvins, White�elds, Edwards oder Spurgeons nahm die „Buße“ ihren rechtmäßigen und lehrmäßig richtigen Platz ein. Die Biogra�en großer Gottesmänner zeugen von der Wucht und Wichtigkeit „echter Buße“ und wir tun gut daran, daraus zu lernen. Angesichts dieser Tatsachen fragen wir: „Was bedeutet Buße wirklich?“ Diese Ausgabe kann niemals die Lehre der Buße als ganzes erfassen und es bleibt letztlich ein fehlerhafter Versuch diesem wichtigen �ema literarisch gerecht zu werden. Vielleicht kann diese Ausgabe als Plädoyer oder Anstoß dafür dienen, der Buße in Denken, Leben und Praxis den richtigen Platz zu geben. Die Predigt des ersten Evangeliumsverkünders begann so: „Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen!“ (Johannes der Täufer in Matthäus 3,2). Die gleichen Worte sollten auch Jesu erste Predigt einleiten. Und so wollen wir uns nicht zu schade sein, diese Ausgabe mit jenen zwei Worten zu beginnen, mit denen das Wirken Christi auf der Erde seinen Anfang genommen hat: „Tut Buße!“.

D I E R E D A K T I O N

Seite 6 E D I T O R I A L

Seite 7 A U T O R E N

Seite 8 P S A L M 5 1

Seite 10 D A S W E S E N W A H R E R B U ß E

Seite 14 E I N M A N N D E R B U ß E

Seite 20 L U T H E R U N D D I E B U ß E

Seite 24 D A S W U N D E R L E I D E N S C H A F T L I C H E R B U ß E

Seite 28 B U ß E N A C H D E M W I L L E N G O T T E S

Seite 32 R E V I E W

Seite 36 B R I E F A N T I M O T H E U S

Seite 37 I M P R E S S U M

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A U T O R E N

Waldemar Justus(*1987) ist Ehemann und �eologiestudent.

Zudem ist er als Autor und Herausgeberdes Blogs www.jesus24.de aktiv.

Simon Schuster(*1989) ist zur Zeit Student am

Reformatorisch-�eologischen Seminarin Hannover.

Sascha Baer(*1982) ist Ehemann und Vater einer Tochter. Derzeit ist er Pastorenassistent in der United Christian Church

of Dubai (Evangelikale Kirche in Dubai, VAE).

Waldemar Dirksen(*1982) ist derzeit Referendar in Bonnsowie Redakteur und Mit-Herausgeber

von Timotheus.

Kurt Vetterli(*1962) ist Ehemann und Vater drei erwachsener Kinder. Pfarrer der Evangelisch-reformierten Kirche

Westminster Bekenntnisses (ERKWB) in Basel.

Peter Voth(*1986) ist Redakteur und

Art Director von Timotheus.Beru�ich ist er als Gra�kdesigner tätig.

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P S A L M5 1

König David

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ei mir gnädig, o Gott – du bist doch reich an Gnade! In deiner großen Barmherzigkeit lösche meine Vergehen aus! Wasche meine Schuld ganz von mir ab, und reinige mich von meiner Sünde!

Denn ich erkenne meine Vergehen, und meine Sünde ist mir ständig vor Augen. Gegen dich allein habe ich gesündigt, ja, ich habe getan, was in deinen Augen böse ist. Das bekenne ich, damit umso deutlicher wird: Du bist im Recht mit deinem Urteil, dein Richterspruch ist wahr und angemessen. Du weißt es: Von Geburt an lastet Schuld auf mir; auch meine Mutter war nicht frei von Sünde, als sie mit mir schwanger war. Du liebst es, wenn ein Mensch durch und durch aufrichtig ist; so lehre mich doch im Tiefsten meines Herzens Weisheit! Reinige mich von meiner Sünde – so wie der Priester dies mit einem Ysopbüschel tut –, dann bin ich wirklich wieder rein. Wasche meine Schuld von mir ab, dann werde ich weißer sein als Schnee. Lass mich wieder etwas Wohltuendes hören und Freude erleben, damit ich aufblühe, nachdem du mich so zerschlagen hast. Schau nicht weiter auf die Sünden, die ich begangen habe, sondern lösche meine ganze Schuld aus! Erscha�e in mir ein reines Herz, o Gott, und gib mir einen neuen, gefestigten Geist. Schick mich nicht weg aus deiner Nähe, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. Lass mich wieder Freude erleben, wenn du mich rettest. Hilf mir, indem du mich bereit machst, dir gerne zu gehorchen.

Dann will ich denen, die sich von dir abgewendet haben, deine Wege zeigen. Ja, Menschen, die gegen dich sündigen, sollen so umkehren zu dir. Gott, durch mich wurde das Blut eines Menschen vergossen – befreie mich von dieser Schuld, Gott, du mein Retter! Dann werde ich dich loben mit meiner Stimme und jubeln über deine Treue. Herr, ö�ne du meine Lippen, damit mein Mund deinen Ruhm verkündet! Dir liegt nichts daran, dass ich dir Tiere als Schlachtopfer darbringe – ich würde es sonst bereitwillig tun. Nein, nach Brandopfern hast du kein Verlangen. Ein Opfer, das Gott gefällt, ist tiefe Reue; ein zerbro-chenes und verzweifeltes Herz wirst du, o Gott, nicht zurückweisen. In deiner Güte erweise auch der Stadt Zion Gutes, ja, festige die Mauern Jerusalems! Dann wirst du erneut Gefallen haben an den vorgeschriebenen Opfern, an Brandopfern, die vollständig in Rauch aufgehen. Dann werden auf deinem Altar wieder Stiere für dich dargebracht. ·

»Du liebst es, wenn ein Mensch durch und durch aufrichtig ist; so lehre mich doch im Tiefsten meines Herzens Weisheit!«

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DA S W E S E NWA H R E R B U ß E

Kurt Vetterli

Wenn wir heute das Wort „Buße“ hören, werden uns wohl verschiedene Dinge in den Sinn kommen, die landläu�g damit verbunden werden.

Einiges davon kann ziemlich irreführend sein und hat sicher nichts mit dem originalen biblischen Begri� zu tun.

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ir reden zum Beispiel davon, dass jemand für eine Sache büßen muss. Er hat jemandem etwas angetan und der Betro�ene rächt

sich oder andere bestrafen ihn für seine Tat. Oder wir sprechen davon, dass jemand ein Bußgeld zahlen muss, weil er ein Gesetz

übertreten hat. In beiden Fällen soll die Buße dazu dienen, dass Gerechtig-keit geschieht oder wiederhergestellt wird. Dass man den Begri� dafür benutzt, kommt wahrscheinlich aus der breiten christlichen Tradition, die von römisch-katholischer �eologie abgeleitet werden kann. Ein Betref-fender hat gesündigt und wird nun von der Kirche dazu verurteilt, ein Werk der Buße zu tun. Er muss z.B. eine Anzahl „Gebete“ aufsagen oder ein oder mehrere gute Werke verrichten, damit er von der besagten Sünde freigesprochen und seine Zeit im Fegefeuer verkürzt wird. Das biblische

Verständnis von Buße ist aber ein anderes.

Der Begri� Buße in der BibelWenn wir in deutschen Bibelübersetzungen nach dem Wort Buße suchen, werden wir vielleicht überrascht sein. Der Begri� kommt nur im neuen Testament vor. Das heisst aber nicht, dass das Alte Testament nicht davon spricht. Das �nden wir heraus, wenn wir dem Sinn des originalen griechi-schen Wortes metanoeo nachgehen. Metanoeo bedeutet soviel wie: "den Sinn ändern, von einer Haltung umkehren". Das Wort wird da gebraucht, wo Menschen aufgefordert werden, von ihrem eigenen, falschen, d.h. sündhaften Weg umzukehren und sich Gott zuzuwenden. Die Propheten im Alten Testament und Jesus und die Apostel im Neuen Testament forderten die Menschen dazu auf, die Lebensweise des Ungehorsams zu verlassen, umzukehren und Gottes Geboten, seinem Willen zu gehorchen.

Buße ist eine Wirkung des GeistesDas ist eigentlich nicht schwer zu verstehen und zu de�nieren. Die neutes-tamentliche Lehre macht allerdings sehr deutlich, dass der Mensch in seiner gefallenen Natur dieser Au�orderung nicht Folge leisten kann. Die Au�orderung „Buße zu tun“ geht an alle. So predigt der Apostel Paulus den heidnischen Griechen in Athen: „Nachdem nun Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, daß sie alle überall Buße tun sollen“ (Apg 17, 30). Gleichzeitig wird uns aber gezeigt, dass nur diejenigen Buße tun, denen es von Gott geschenkt wird. Durch die Propheten verspricht Gott in der Zeit des Alten Testament, dass er einen Geist der Buße senden und ausgießen wird. Zum Beispiel durch den Propheten Hesekiel: „Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus

eurem Fleisch wegnehmen und euch ein �eischernes Herz geben.

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»Es ist Gott, der Heilige Geist, der die Buße im Herzen der Menschen

bewirkt. Ohne dieses Wirken bleiben sie im Ungehorsam«

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Und ich werde meinen Geist in euer Inneres geben; und ich werde machen, daß ihr in meinen Ordnungen lebt und meine Rechtsbestimmungen bewahrt und tut“ (Hes 36:26-27). Es ist Gott, der Heilige Geist, der die Buße im Herzen der Menschen bewirkt. Ohne dieses Wirken bleiben sie im Ungehorsam. Die Lehre der Apostel bestätigt dies im Neuen Testament. Als sich zum Beispiel die neubekehrten Juden darüber streiten, ob die Heiden auch zum Volk Gottes dazukommen können, erzählt Petrus sein Zeugnis, wie er erlebt hat, dass römische Heiden den Heiligen Geist emp�ngen. Petrus' Hörer werden überzeugt. Staunend anerkennen sie: Dann hat Gott also auch den Nationen die Buße zum Leben gegeben (Apg 11:18). Gott schenkt die Buße. Paulus erklärt Timotheus, wie ein Hirte der Gemeinde mit Gegnern umgehen soll: „Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streiten, sondern gegen alle milde sein, lehrfä-hig, duldsam, und die Widersacher in Sanftmut zurecht-weisen und ho�en, ob ihnen Gott nicht etwa Buße gebe zur Erkenntnis der Wahrheit“ (2Tim 2:24-25). In diesen ausgewählten Beispielen wird auch schon deutlich, dass Buße nicht nur eine einzelne Handlung ist, sondern sie ist vielmehr eine Haltung, die der Geist im Herzen wirkt. Das sagt bereits der Begri� metanoeo aus. Der Sinn, die innere Ausrichtung des Menschen wird verändert. Die natürlich menschliche Ausrichtung, die uns gewohnheitsmässig sündigen lässt, wird ersetzt durch eine neue Einstellung gegenüber Gott, seinem Willen und dem eigenen Ungehorsam.

Kennzeichen echter BußeWie sieht das konkret aus, wenn der Heilige Geist in dieser Weise wirkt; wenn jemandem die Buße geschenkt wird? Woran können wir das erkennen? Echte Buße beginnt mit Erkenntnis der Sünde. Das heisst, der Betre�ende wird erkennen, was Sünde ist und was sie in seinem Leben bewirkt. Das Westminster Bekenntnis beschreibt das so, dass der Sünder durch die Buße "nicht nur die Gefahr, sondern auch die Wider-wärtigkeit und Ekelhaftigkeit seiner Sünden erkennt und emp�ndet, da sie dem heiligen Wesen und dem gerechten Gesetz Gottes entgegenstehen" (WB 15.2). Weil er diese Erkenntnis bekommt, wird er von Trauer und Scham über seine bisherige Lebensweise ergri�en. Er wird sich davon (von der Sünde) lösen wollen. Weil er erkannt hat, wer der heilige Gott ist und wie er ihn durch seine Sünde beleidigt hat, wird er umkehren und künftig Gott zu Gefallen leben wollen. Er wird die Sünde zu hassen beginnen, weil sie ihn von Gott getrennt hat und sich immer wieder zwischen ihn und Gott schieben will. Durch die Buße schenkt der Heilige Geist eine neue Liebe zu Gott und damit einen

Hass auf alles, was Gott missfällt. Echte Buße beinhaltet auch, dass wir Sünde nicht mehr verstecken oder sie nicht als böse anerkennen wollen. Der Bußfertige wird sie vielmehr aufdecken und beseitigen wollen. Wem wirklich Buße geschenkt ist, der wird bereitwillig Sünde bekennen. Er hat ja erkannt, wo die Sünde und das Festhalten daran ihn hingebracht hatte. Es geht ihm wie David, der bekannte: „Als ich schwieg, zer�elen meine Gebeine durch mein Gestöhn den ganzen Tag. Denn Tag und Nacht lastete auf mir deine Hand; verwandelt wurde mein Saft in Sommergluten. So tat ich dir kund meine Sünde und deckte meine Schuld nicht zu. Ich sagte: Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen“ (Ps 32:3-5).Und zum Bekenntnis gehört dann auch die Abkehr von der Sünde. Buße beinhaltet nicht nur die neue Einstellung oder innere Haltung gegenüber Gott, die Liebe zu Gott und die Betrübnis und den Hass gegen die Sünde, sondern auch eine neu geschenkte Kraft, den Weg der Sünde zu verlassen und Gottes Willen zu folgen.

Fortwährende BußeBuße ist nicht nur ein einmaliger Akt sondern eine umfassende Lebenshaltung. Die Erkenntnis Gottes und die Liebe zu ihm wächst, die Erkenntnis der Sünde wächst ebenfalls und damit auch die Betrübnis über sie und der Hass auf sie. Die Bereitschaft, Sünde immer wieder beim Namen zu nennen und sich von ihr abzuwenden, ist ebenfalls wachstümlich. Diese Haltung echter Bußfertigkeit wird sich in unserem Leben vertie-fen und einprägen. Dadurch wird die Gemeinschaft mit dem Gott, der uns diesen neuen Sinn gegeben hat, ebenfalls eine tiefere werden. Die Liebe zu ihm wächst und damit auch die Abneigung gegen alles, das Gott missfällt. ·

»Echte Buße beginnt mit Erkenntnis der Sünde«

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E I N M A N ND E R B U ß E

Sascha Baer

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asst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasst uns laufen

mit Geduld im Kampf, der uns bestimmt ist, und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des

Glaubens.“ Mit diesen uns wohlbekannten Worten aus dem 12. Kapitel des Hebräerbriefes fordert der Autor seine Leser zu einem radikalen Lebensstil von Nachfolge und Sündenbekämpfung auf. Aber dieser Befehl schwebt nicht im luftleeren Raum, sondern er steht im Zusammenhang. Im elften Kapitel werden uns nämlich die Glaubenszeugen aus vorangegangenen Generationen vorgestellt: Gläubige wie Abraham, Mose und David. Zusammenfassend schlussfolgert der Apostel: „Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert …“ Eine so große Anzahl von Gläubigen früherer Gene-rationen hat gegen die Sünde angekämpft und ihre Augen auf unseren Heiland Jesus Christus aufgerichtet. Es sind Zeugen, die trotz widriger Umstände am Glauben festhielten; Zeugen, die Mangel, Bedrängnis und Misshandlungen erduldet haben; Zeugen, die bis in den Tod Gott treu geblieben sind. Die Leserschaft des Hebräerbriefes sollte von dieser großen Wolke der Zeugen Ermutigung und Ansporn für den Glaubensweg empfangen. Dasselbe gilt auch für uns: der unerschütter-liche Glaube vorangegangener Generationen soll uns ausrüsten auch selbst den guten Kampf zu kämpfen, den Lauf zu vollenden, den Glauben zu halten, damit für uns die Krone der Gerechtigkeit bereitgehalten wird (2. Timotheus 4,7-8). König Josia zählt zu dieser „Wolke der Zeugen“, die uns umgibt, die uns vorangegangen ist. Er wird zwar im Kapitel der Glaubenszeugen nicht namentlich erwähnt, aber er ist ein Sohn Davids, und von ihm lesen wir weiter: „Er tat, was dem Herrn wohlge�el, und wandelte ganz in dem Wege seines Vaters David“ (2. Könige 22,2). Und David, das ist uns bekannt, war ein Mann nach dem Herzen Gottes (1. Samuel 13,14). Was kann uns König Josia, dieser Glaubenszeuge, über wahrhaftige Buße lehren? Betrachten wir seine Lebensge-schichte, so sehen wir mindestens sieben Aspekte der

Bußfertigkeit und der Umkehr in seinem Leben. Zunächst müssen wir uns aber in Kürze mit dem histori-schen Kontext des Josias auseinandersetzen. König Josia regiert 31 Jahre lang im Südreich Juda. Zu diesem Zeitpunkt ist das Nordreich schon seit knapp 100 Jahren im assyrischen Exil. Mit der Teilung des Reiches unter König Rehabeam, dem Sohn Salomos, geht in beiden Reichen der geistli-che Niedergang einher. Während im Nordreich ein �ronfolger schlimmer und gottloser als sein Vorgänger ist, gibt es im Südreich mit Königen wie Asa, Joschafat, und Hiskija auch Herrscher, welche dem Gott Israels treu bleiben und das Volk zur Umkehr bewegen. Aber auch im Südreich zeichnet sich ein langsamer Abwärts-trend zur Gottlosigkeit ab. Dieser �ndet seinen schrecklichen Höhepunkt während der Regierungszeit von Josias Großvater Manasse, welcher den Tempel durch heidnische Götzen-bilder und die Aufopferung seines Sohnes auf einem heidnischen Altar entweiht. Manasse kehrt zwar gegen Ende seines Lebens zum lebendigen Gott um und entfernt die Götzen aus dem Tempel, aber seine Umkehr bewirkt keine wirkliche Veränderung im Sünde-durchdrungenen und Götzendienst-geprägten Volk. Manasses Sohn Amon nimmt sich den früheren Lebensstil seines Vaters zum Vorbild. Im Gegensatz zu Manasse kehrt er aber nicht von seiner Sündhaftigkeit um, sondern er häuft noch mehr Schuld auf sich und das Volk. Nach nur zweijähriger Amtszeit wird Amon durch eine Verschwörung seiner Hofdiener ermordet. Das Volk schlägt jedoch den Coup gegen das Königshaus blutig nieder und kürt Josia, den erst 8-jährigen Sohn Amons, zum König von Juda. Über die ersten Regie-rungsjahre von Josia wird uns in der Heiligen Schrift nichts überliefert. Erst im achten Regierungsjahr wird die Aufzeichnung seiner Herrschaft wieder aufgenom-men, dort heißt es in 2. Chronik 34,3, dass er an�ng „den Gott seines Vaters David zu suchen.“ Hier sehen wir die ersten Anzeichen der Buße und der Umkehr im Leben Josias.

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1. Er sucht den lebendigen GottDiese Aussage mag uns auf den ersten Blick unscheinbar vorkommen, aber sie verdeutlicht die radikale Kehrt-wende, die Josia schon im zarten Alter von 16 Jahren einschlägt. Josia sucht nicht die Götzen seines Vaters auf, sondern er besinnt sich wie König David zurück auf Gott. Vier Jahre lang begibt sich Josia auf die Suche nach dem Gott seiner Vorfahren: den Gott, der mit seiner starken Hand, sein Volk aus der ägyptischen Sklaverei befreit hatte und sie in das verheißene Land gebracht hatte. Wahrhaftige Buße ist von der aufrichtigen Suche nach Gott gekennzeichnet. König David hatte es schon damals seinem �ronfolger Salomo mit auf den Weg gegeben: „Erkenne den Gott deines Vaters …Wirst du ihn suchen, so wirst du ihn �nden“ (1. Chronik 28,9). Und es ist die gleiche Au�orderung, die Jesus Tausend Jahre später der Menschenmenge in der Bergpredigt gibt: „Suchet, so werdet ihr �nden“ (Matthäus 7,7).

2. Er zerstört die GötzenbilderEs scheint zunächst eine ganz persönliche Suche, eine individuelle Erneuerung im Herzen Josias zu sein, aber als König ist er sich auch seiner Verantwortung für die geistliche Ausrichtung seines Volkes bewusst. Im zwölften Regierungsjahr, im Alter von nur 20 Jahren, veranlasst Josia eine radikale Kampagne zur groß�ächigen Reinigung des Landes vom allgegenwärti-gen Götzendienst. Bei seinen Razzien bleibt kein Stein auf dem anderen, während seine Vorfahren ihre Aufräu-maktionen eher auf die markanten Opferstätten beschränkten, wird bei Josia alles, wortwörtlich zerschmettert, zertrümmert und zermalmt, was nach Götzendienst riecht. Er entweiht diese Altäre, indem er die Gebeine der ehemaligen heidnischen Priester ausgra-ben und sie auf ihnen verbrennen lässt. Sein systemati-sches Vorgehen gegen den Götzendienst nimmt etliche Jahre seiner Amtszeit in Anspruch, denn wir lesen im Bericht von 2. Könige 23, dass die Ausrottung der Götzen auch noch nach dem Fund des Gesetzbuches in vollem Schwung war. Josias Kreuzzug gegen die heidnischen Gottheiten wird in seinem ganzen Herrschaftsgebiet ausgeführt: Er fängt im Tempel an und hört in Bethel in Samarien auf (welches zu diesem Zeitpunkt im Machtbereich Judas lag). Das Bild der Aschera aus dem Hause des HERRN lässt er im Kidron Tal, der Müllhalde Jerusalems, zu Staub zermahlen. In Bethel zerstört Josia das Goldene Kalb, das einst der erste König des Nordreichs, Jerobeam, dort aufstellen ließ. Er wollte damit bewir-ken, dass sein Volk zur Verrichtung ihrer Opfer nicht länger zum Tempel im Südreich gelegenen Jerusalem pilgern musste. Mit der Zerstörung dieser unerlaubten Ersatzopferstätte geht auch eine fast 300 Jahre alte Prophezeiung in Erfüllung, die besagte, dass ein Sohn aus dem Hause Davids namens Josia eines Tages diesen Altar zerstören würde (1. Könige 13,2). Gottes souveräner Plan geht durch seinen treuen Diener in Erfüllung. Als Christen sollen wir wie Josia einen heiligen Krieg gegen die Götzen in unserem Leben, in unseren

Gemeinden und in unserer Gesellschaft führen. Was sind die Dinge in unserem Leben, welche uns vereinnah-men, für die wir das meiste Geld ausgeben, oder für die wir die meiste Energie aufwenden? Das sind unsere Götzen! Mit welchen Irrlehren liebäugeln unsere Gemeinden, und welches humanistische Gedankengut bestimmt den Zeitgeist unserer Gesellschaft? Das sind unsere Götzen! Sie versprechen vielleicht Erlösung, aber sie können uns keine ewige Rettung geben. Lasst uns diese „Ersatzgottheiten“ aus unserem Leben und unseren Gemeinden ausrotten. Denn wir sind gut beraten, die Warnungen der Heiligen Schrift zu beach-ten: „Lasst euch nicht irreführen! Weder Unzüchtige noch Götzendiener, …werden das Reich Gottes ererben“ (1. Korinther 6,9-10).

3. Er lässt das Haus des Herrn reparierenDas dritte Merkmal Josias Bußfertigkeit ist die Renovie-rung des Tempels. Ihm war es o�enbar bewusst, dass ein bloßes Abwenden von falschen Göttern nicht ausreichen würde, um dem Gott seines Vaters David wohlzugefal-len. Es musste auch zwangsläu�g eine Wiederherstellung von wahrhaftiger Anbetung statt�nden. Für den damali-gen Bund hieß dies eben den Ort wiederherzustellen, an dem Gott versprochen hatte, unter seinem Volk zu wohnen. All dies erinnert an Jesu Reinigung des Tempels, als er die Händler mit folgenden Worten aus dem Gotteshaus vertreibt: „Tragt das weg und macht nicht meines Vaters Haus zum Kaufhaus!“ (Johannes 2,16). Der Eifer nach seines Vaters Haus verzehrt Jesus. Diesen Eifer legt Josia auch an den Tag und der Apostel Paulus ruft den Gläubigen in seinem Brief an die Korin-ther zum selben Eifer auf: „Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt …? Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe“ (1. Korinther 6,19-20). Wahre Buße, wie wir es bei Josia sehen, soll uns dazu bewegen großen Eifer für das Haus Gottes zu haben, seine Wohnstätte muss heilig sein, weil er heilig ist.

4. Er hört auf das Wort Gottes!Durch Gottes weise Vorsehung stößt Hilkija im Zuge der Renovierungsarbeiten auf das Buch des Gesetzes. Diese Schriftrolle des Pentateuchs (aller Wahrscheinlich-keit nach ein Tempelexemplar des Deuteronomium, also das fünfte Buch Mose) war wohl in den Jahrzehnten des Götzendienstes in Vergessenheit geraten. Nun war es aber wieder aufgetaucht, und mit seiner Wiederentde-ckung konnte Josia und das Volk Gottes Stimme wieder hören. Schafan, der Staatssekretär, liest dem König aus dem Gesetzbuch vor. Tief ergri�en und voller Trauer über das, was er hört, zerreißt er sein Gewand und stellt fest: „Groß ist der Grimm des HERRN, der über uns entbrannt ist, weil unsere Väter nicht den Worten dieses Buches gehorcht haben und nicht taten, was darin geschrie-ben ist“ (2. Könige 22,13). Wie kommt Josia zu dieser Schlussfolgerung? Er wird mit Gottes Gesetz konfrontiert und realisiert, wie groß die Kluft zwischen Gebot Gottes und Gehorsam des Volkes geworden ist. Diese Reaktion des

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»WAHRE BUßE, WIE WIR ES BEI JOSIA

SEHEN, SOLL UNS DAZU BEWEGEN

GROSSEN EIFER FÜR DAS HAUS GOTTES ZU

HABEN, SEINE WOHNSTÄTTE MUSS HEILIG

SEIN, WEIL ER HEILIG IST.«

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Josias ist bezeichnend für ein bußfertiges Herz, denn er hört nicht nur aufmerksam dem Wort Gottes zu, sondern das Wort bewirkt durch das aktive Wirken des Heiligen Geistes eine tiefe Sündenerkenntnis im Herzen des Königs. Es sind keine leichtfertigen Emotionen, die er zeigt, sondern sein Entsetzen entspricht eher der aufrichtigen Buße, wie sie uns im Jakobusbrief beschrieben wird: „Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, ihr Wankelmütigen. Jammert und klagt und weint; euer Lachen verkehre sich in Weinen und eure Freude in Traurigkeit. Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen“ (Jakobus 4,8-10). Auch in diesem Aspekt der Buße ist uns König Josia ein Vorbild. Wie oft kommt es vor, dass wir beim Lesen der Heiligen Schrift von unserer Sündhaftigkeit ergri�en werden und in tiefer Trauer anerkennen, dass, wenn es auf uns ankommen würde, Gottes gerechter Zorn immer noch auf uns lasten würde?

5. Er sucht weiteren Rat von GottDie durch das Wort Gottes herbeigebrachte Sündener-kenntnis bewirkt in Josia ein Verlangen danach, Gottes Absichten mit ihm und seinem Volk zu erfahren. So schickt er Hilkija, Schafan und die anderen Berater zur Prophetin Hulda. Sie soll den Herrn zum Zustand des Volkes befragen. Gott spricht und er bleibt seinem Wort treu. Die Flüche des Gesetzbuches werden das treulose Volk mit aller Gewissheit tre�en. Aufgrund Josias aufrichtiger Buße verspricht Gott, das bevorstehende Gericht nicht zu seinen Lebzeiten am Volk zu verrich-ten. Man könnte meinen, dass sich Josia über die Nach-richt von dem hinausgezögerten Gericht freut, da er nicht persönlich betro�en ist. So sehen wir es zumindest bei seinem Urgroßvater Hiskia (2. Könige 20,19). Der Text lässt keine solche Vermutung zu, wir sehen vielmehr, wie Josia sich zu stark mit seinem Volk identi-�ziert, als dass ihn diese Nachricht kalt lassen könnte. Dieses angekündigte Gericht über Juda durch die Babyloni-er ist nur ein kleiner Vorgeschmack vom endgültigen Gericht durch den Allmächtigen selbst. Wie bewusst ist uns dieses Gericht im Alltag? Wie bemüht sind wir darum, unsere Familien, Freunde, Arbeitskollegen, Nachbarn vor diesem bevorstehenden Gericht zu warnen? Unsere Bereitschaft Menschen mit dieser Botschaft zu konfrontieren zeigt uns, ob wir das Evangelium wirklich verstanden haben, denn „Christus aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er zum Fluch wurde für uns“ (Galater 3,13).

6. Er erneuert den BundDie Nachricht vom bevorstehenden Gericht lässt Josia nicht in Fatalismus verfallen. Ganz im Gegenteil, es bestärkt ihn in seiner Absicht, das ganze Volk zur Umkehr zu bewegen. Wie einst Mose vor dem Einzug ins verheißene Land mit dem Volk Israel (5. Mose 26�) erneuert Josia und mit ihm das ganze Volk den Bund mit dem Herrn. Sie beschließen ö�entlich und feierlich, alle Gebote und Ordnungen des Gesetzes zu halten. Zwar ist das endgültige Schicksal des Volkes mit dem bevorstehenden Exil besiegelt, dennoch ist diese Bunderneuerung von enormer Bedeutung, denn sie

bekennen dadurch ö�entlich ihre Schuld und ihre Absicht, von diesem Tag an den Bund mit Gott nicht mehr brechen zu wollen. Dadurch weihen sie sich dem HERRN aufs Neue. Mit dem Kommen des Messias ist nun der neue Bund eingeläutet worden, dieser wird nicht mehr, wie damals, mit dem Blut von Rindern und Schafen besiegelt, sondern mit dem Blut von Jesus Christus selbst. Bündnispartner ist nicht mehr das Volk Israel, sondern die Gemeinde Christi. Dieser neue Bund ist besser als der alte, denn er beruht auf besseren Verheißungen (Hebräer 8,6). Das Gesetz ist in unsere Herzen geschrieben (V.10) und Gott ist uns gnädig und vergisst in Christus alle unsere Misse-taten (V.12). Diesen Bund gehen wir ganz persönlich mit Gott ein, wenn wir uns das erste Mal von unserer Sünde abwenden und darauf vertrauen, dass wir durch Jesus Christus Vergebung unserer Sünden erfahren dürfen und in die Familie Gottes adoptiert werden. Es bedarf einer täglichen Reinigung unter dem Allmächti-gen Gott und eines stetigen Vertrauens „dass der, welcher in euch ein gutes Werk angefangen hat, es auch vollenden wird bis auf den Tag Jesu Christi“ (Philipper 1,6).

7. Er feiert das PassahmahlJosia liegt viel daran, die Gebote Gottes einzuhalten und umzusetzen. Dazu gehört natürlich auch das Feiern des Passahmahls. In der Berichterstattung von 2. Chronik 35 wird uns ausführlich über dieses einmalige Passahmahl erzählt, welches in der Geschichte der Könige Israels und Judas seinesgleichen sucht. Lediglich die Passahfeste unter der Amtsführung des Richters Samuels sind vergleichbar mit dem des Josias. All dies zeigt auf, dass Josia die Vorgaben des Gesetzes bis ins kleinste Detail einhalten will. Nicht weil er kleinlich ist, sondern weil er seinen Gott nach dessen Vorgaben und Richtlinien anbeten will. Er tut dies alles, weil er Gott alle Ehre erweisen will. Es verdeutlicht auch sein Vertrauen auf die Gnade und Erlösung Gottes und nicht seine eigenen guten Werke. Denn was kann uns mehr an die Gnade Gottes erinnern, als dieses Fest, bei dem der Engel des Herrn das Blut des Opferlammes am Türrah-men sieht und infolgedessen den Erstgeborenen verschont. Und was kann uns besser die Erlösung Gottes veranschaulichen, wenn nicht dieses Fest, welches uns daran erinnert wie Gott mit starker Hand Ross und Reiter ins Meer stürzt, während sein Volk auf trockenem Fuße durch die Wogen schreitet. Josias Ho�nung beruht nicht auf seiner Gerechtig-keit, sondern auf der Gnade und dem Erlösungswerk Gottes, welches schlussendlich durch Christus in Erfül-lung gehen würde. Wie oft „feiern“ wir das „Passahfest“ der Gnade und Erlösung an dem unser Passahlamm für unsere Schuld geschlachtet wurde? Können wir mit Johannes dem Täufer auf Jesus blicken und erkennen: „Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!“ (Johannes 1,29)? Der Verfasser von 2. Könige fasst Josias Leben mit folgenden Worten zusammen: „Seinesgleichen war vor ihm kein König gewesen, der so von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften sich zum HERRN bekehrte, ganz nach dem Gesetz Mose, und nach ihm kam

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chen nicht auf“ (2. Könige 23,25). In seiner Frömmigkeit und Gottesfurcht übertri�t König Josia sogar König David. Aber dennoch ist auch Josia nicht der lang ersehnte Königssohn, dessen Königsthron auf ewig bestand hat (2. Samuel 7,12), denn auch er wird sterben und nach ihm geht das Reich rapide zugrunde. Und auch er, dessen Name „Jehova hilft“ bedeutet, ist nicht die endgültige göttliche Hilfe. Der König der Könige, der wahre „Josia“ würde eines Tages kommen und der verdorbenen Menschheit zur Hilfe eilen, und jeder der Buße tut, an ihn glaubt und seinen Namen anruft, wird errettet werden. Sein Name ist Jesus, „denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden“ (Matthäus 1,21). ·

»KÖNIG JOSIAS HOFFNUNG BERUHT NICHT

AUF SEINER GERECHTIGKEIT, SONDERN

AUF DER GNADE UND DEM

ERLÖSUNGSWERK GOTTES, WELCHES

SCHLUSSENDLICH DURCH CHRISTUS IN

ERFÜLLUNG GEHEN WÜRDE.«

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L U T H E R U N DD I E B U ß E

Simon Schuster

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Luther musste in seinem Leben selbst erfahren, wie die Buße einenMenschen zur Verzwei�ung führen kann. Nach vielen Leiden und langem Studium der Heiligen Schrift kam er aber zu folgendem

Ergebnis: Durch die frohe Botschaft wird man für die alltägliche und schwere Aufgabe der Buße befreit und gestärkt.

© Universal Pictures 2003 (LUTHER)

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u musst nicht mit solchem Humpelwerk und Puppensünden umgehen und aus jedem Furz eine Sünde machen!“1 Diese Worte gab einst

Johann von Staupitz dem Mönch Martin Luther zur Antwort, als dieser schon regelrecht

penetrant seine Sünde – auch jede noch so kleine – vor seinem Beichtvater beklagte und beichten wollte. Was sich für uns so lustig anhört, war für Luther todernst! Er glaubte sein ewiges Leben hinge an diesen kleinen Beichten. Aber eins nach dem andern. Martin Luther wurde am 10.11.1483 in Eisleben geboren. Als er in ein schreckliches Gewitter geriet, schwor er in seiner Todes-angst, Mönch zu werden. Im Kloster erkannte er mehr und mehr, dass Gott heilig und gerecht ist. D.h. dass nur Gott vollkommen gut ist, ohne Sünde, und dass er darum alle Menschen bestrafen muss, weil alle Gottes Gebote übertreten. Aber Luther wollte, dass Gott ihn liebt und in sein ewiges Reich aufnimmt. Was muss ich machen, dass Gott mich annimmt? Wie bekomme ich einen gnädigen Gott? Das war die brennende Frage für Luther. Eine der wichtigsten Antworten der römisch-katholischen Lehre des Mittelalters war das Bußsakra-ment. Das beinhaltet, dass der Mensch, nachdem er ein Gebot Gottes übertreten hat, erstens Reue zeigen muss und, zweitens vor einem Priester beichten muss, im Besonderen die Todsünden. Von ihm bekommt er zugesprochen, dass die Sünden vergeben wurden. Aber es wurde gelehrt, dass noch die zeitlichen Strafen abgebüßt werden müssen. Dafür muss der Betro�ene drittens auch noch Werke der Genugtuung verrichten, z.B. Fasten, Almosen geben, Beten oder auch Wallfahr-ten unternehmen. Später wurde das dazu missbraucht, Ablässe zu verkaufen, damit man z.B. den Bau des Petersdoms �nanzieren konnte. Das klingt sehr kompli-ziert, aber wir müssen etwas über den Hintergrund verstehen, aus dem Luther kommt, damit wir verstehen können, was Buße so entscheidend für Luther machte. Er lebte also mit diesem Verständnis und versuchte nun vor allem mit Werken sowohl seine Buße zu vervollstän-digen, als auch sich etwas vor Gott zu verdienen.

Luther war so streng mit sich selbst – aus Angst, dass Gott ihn verdammt – dass er eben ständig wegen jeder Kleinigkeit bei Staupitz beichten wollte. Die Gespräche mit Staupitz führten Luther aber zu wunderbaren Erkenntnissen, so dass er bekennen konnte, „daß das Wort Buße, das für mich früher das bitterste Wort der ganze Schrift war – solange ich nämlich mit aller Kraft vor Gott Buße erheucheln und eine selbstgemachte und erzwungene Liebe zum Ausdruck bringen wollte –, mir jetzt süßer und lieber klingt als alles andere.“2

Was müssen das für Erkenntnisse gewesen sein, die einen Mann, der auf jeder Bibelseite seine Verdammung sieht und fast schon krankhaft in Angst lebt und beich-tet, zu der Aussage führen, dass Buße das schönste aller Worte ist?

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»Was muss ich machen, dass Gott mich annimmt? Wie bekomme ich einengnädigen Gott? Das war die brennende Frage für Luther«

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Wir hatten ja schon gesehen, dass Luther dachte, dass er sich die Annahme bei Gott erarbeiten müsse. Aber durch das Studium der Psalmen und des Römer-briefes erkannte er, dass wir Menschen keine Werke tun müssen, damit Gott uns liebt und wir als Gerechte, also Schuldlose, vor ihm stehen. Das schenkt uns Gott im Evangelium. Das ist die gute Botschaft, dass alle, die Jesus Christus ihr Leben anvertrauen, ihre Sünden vergeben bekommen und ewiges Leben haben. Paulus schreibt: Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme (Eph 2,8- 9). Wir müssen also nicht diese drei Stufen des Bußsak-ramentes durchlaufen, und wenn dann genügend Werke auf der dritten Stufe getan wurden, kann Gott uns in sein Reich aufnehmen, ohne dass man noch zeitliche Strafen abarbeiten muss. Unter Buße ist keine Aneinanderreihung von Reue-gefühl, Beichte und guten Werken zu verstehen, damit man einen Ausgleich für seine Sünden und Befreiung aus dem Fegefeuer (wie es fälschlicher Weise gelehrt wurde) scha�en kann. Nicht die Angst vor Verdammnis oder Fegefeuer und auch nicht der Wunsch, vor Gott gut da zustehen, sind die richtigen Motive für Buße. Buße soll aus Liebe zu Gott geschehen. Der Wunsch, sich von der Sünde abzukehren und sich auf Gott auszu-richten, kommt daher, dass Gott uns liebt und seinen Sohn Jesus Christus für uns gegeben hat. Darum war Luther so fröhlich über das Wort Buße: er verstand, dass sie nicht aus Zwang oder Angst getan werden muss, sondern der Liebe zu Gott entspringt. Liebe ist, wie Staupitz Luther lehrte, nicht Ziel und Vollendung der Buße, sondern vielmehr ihr Anfang.3 Der Mensch ergreift nicht die erste Initiative hin zu Gott, sondern er erkennt Gottes Fürsorge im Evangeli-um und reagiert darauf, indem er seine Sünden künftig unterlassen will und nach Gottes Geboten lebt. Es war für den geängstigten Luther eine Befreiung: Endlich keine Angst mehr haben, weil man Gottes Gericht nicht fürchten muss. Endlich keine Angst mehr haben, nicht genug getan zu haben. Endlich keine unzähligen Werke der Genugtuung vollbringen müssen. Gott hat Buße nicht bewusst als Stolperstein in unseren Weg gelegt, durch welchen wir uns zu Gott hinarbeiten müssen. Das sind gute Nachrichten für alle, die hinter der Au�orde-rung, Buße zu tun, eine lange „to do“ Liste sehen, die sie eigentlich nur noch mehr bußbedürftig macht – hin zu einem Teufelskreislauf. Das ist der erste Höhepunkt, den das �ema Buße in Luthers Leben einnahm. Der zweite sollte sich sofort anschließen. Wir haben jetzt vor allem gesehen, wie Luther erkannte, was Buße nicht ist. Man könnte auch schlussfolgern, dass Buße nicht schwer ist, ja, dass es für uns Menschen ganz natürlich ist, immer wieder Buße zu tun. Aber obwohl Buße nicht bedeutet, dass wir uns für die Vergebung der Sünden und der Strafen abrackern, ist sie trotzdem eine Herausforderung. Als Luther Grundlegendes über die Buße erkannt hatte, und sah, wie falsch der Ablasshandel im Gegen-satz dazu ist, schrieb er die 95 �esen. Am 31. Oktober 1517 nagelte er sie an die Tür der Schlosskirche in Wit-

tenberg. Sofort gab es heftige Reaktionen, so dass selbst der Papst in Rom von diesem bis dahin noch ganz und gar unbekannten Mönch aus Wittenberg hörte. In diesem Dokument �nden wir ganz grundlegende Aussa-gen zum �ema Buße. Die erste �ese lautet: „Unser Herr und Meister Jesus Christus wollte, als er sprach: „Tut Buße“ usw. (Mt 4,17) dass das ganze Leben der Gläubigen Buße sei.“ Die Buße als Veränderung unserer Denkweise und Taten, soll kein einmaliges Ereignis sein. Luther macht deutlich, dass es eben nicht ausreicht, hin und wieder zur Beichte zu gehen und dann einige gute Werke zu tun (was ja auch keiner scha�t). Vielmehr soll unser ganzes Leben, jeder Tag, davon geprägt sein, dass wir uns von den falschen Dingen abwenden, und uns täglich auf Gott ausrichten. Dazu gehört sowohl, dass uns unsere Sünden wirklich leidtun, als auch dass wir dann in unserem Handeln tatsächlich neue, bessere Wege einschlagen. Luther nennt das, dass unser (sündiges) Fleisch abgetötet wird: „Es zielt jedoch auch nicht allein auf die innere Buße [in Gedanken und Gefühl]; vielmehr ist die innere Buße keine richtige Buße, wenn sie nicht nach außen Abtötungen des Fleisches bewirkt.“4 Wir sollen nicht nur ein Reuegefühl emp�nden. Wenn es dabei bleibt, nützt das gar nichts. Buße heißt, dass einem die schlechten Angewohnheiten, die falschen Gedanken und die egoistische Lebensweise leidtun und bekämpft werden. Der Kampf wird geführt, indem wir falsche Gedanken und Taten mit Gottes Wort überprüfen, bewusst unterlassen, den Drang danach unterdrücken, uns neue Gewohnheiten antrainieren usw. Es ist schwere Arbeit, die so oft unmöglich erscheint. Luther schreibt: „Die Buße ist [...] Leid über die Sünde, verbunden mit dem Vorsatz, das Leben zu bessern.“5

Das Gesetz Gottes bewirkt, dass ich die Sünde erkenne und diese auch als Sünde emp�nde. Der Sünder erschreckt über sich selbst und es kann passieren, dass er verzweifelt. Und hier schließt sich der Kreis zu unserem ersten Punkt: Wenn man nur die Anforderungen Gottes und sein eigenes Versagen sieht, verzweifelt man. Aber wenn das Evangelium dazu tritt, wird man dazu befreit, einen – wie Luther sagt – guten Vorsatz zu fassen, nämlich aus Liebe zu Gott die Sünde künftig zu hassen und darum zu meiden. Die Zwei Linien laufen zusam-men: Zu der lebenslangen, alltäglichen und schweren Aufgabe der Buße werden wir durch die Zusage der Vergebung im Evangelium immer wieder neu befreit und gestärkt. ·

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DA S W U N D E RL E I D E N S C H A F T L I C H E R B U ß E

Waldemar Justus

Das Bußgebet Daniels gründet auf Verheißungen. Verheißungen, die Gott in seinem Wort, der Bibel gegeben hat. Daniel selbst gibt uns

wertvolle Einblicke in sein Herz – und das Herz Gottes.

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m sich auch nur annähernd dem Gebetsleben Daniels und somit seinem atemberaubenden Bußgebet zu nähern, bitte ich dich zu Beginn in deiner Bibel aufmerksam Daniel 9,1-19 für

dich persönlich zu lesen. Versuch dich dabei in die Ich-Perspektive zu versetzen, also Daniels Blickwinkel einzunehmen. Erst mit der Bibel in der Hand können die folgenden Zeilen ein Gewinn für dich werden, versprochen. In Anbetracht heutiger �nanzieller Krisen, gesell-schaftlicher Unruhen und globaler Umweltkatastrophen ist es wirklich eine sehr steile Aussage, die uns in Vers 12 begegnet: „Unter dem ganzen Himmel ist nichts Derarti-ges (also nichts Vergleichbares) geschehen.“ Was ist los? Wie kann das Bitteschön sein? Übertreibt Daniel hier nicht etwas mit seinen sehr emotionalen und tempera-mentvollen Worten? Lass uns mal gemeinsam nachvoll-ziehen, was in Daniel vorging. Wir gehen hierzu (nur kurz) einige Kapitel und somit einige Jahrzehnte zurück. Das Südreich und Königtum namens Juda (damals war Israel ein in Nord- und Südreich geteiltes König-reich) wurde von der damaligen Weltmacht Babylon verwüstet und der kostbare und für Gott geweihte Tempel wurde zerstört. Erinnerst du dich noch an Vers 12? Tatsächlich, es kann absolut nichts Schlimmeres geschehen, als die Zerstörung und Verwüstung von Gottes Heiligtum! Es geht aber noch weiter.

Viele Einwohner der Heiligen Stadt wurden zudem aus ihrer Heimat verbannt. Das geschah etwa 600 v. Chr. Auch Daniel befand sich unter den Gefangenen. Die ersten Kapitel des Danielbuchs beschreiben in sehr faszinierender und dramatischer Art und Weise die Situation dieses jungen Kerls. Ein ungefähr erst 15jähriger (!) Jude wird zum Diener am Königshof auserkoren und sogleich in ein babylonisches Ausbil-dungsprogramm gesteckt. Daniel dient als treuer Staats-mann in Babylon, siebzig Jahre lang. Sein Ruf eilt ihm voraus. Die Königsgenerationen Nebukadnezar, Belsa-zar und Darius kennen seine gottesfürchtige Beziehung zu Jahwe, dem Gott Israels. Bereits von Jugend an ist Daniel umgeben von Götzendienst und Korruption. Staatsgesetzen, die seinen Glauben an Gott einschrän-ken zu drohen, trotzt er mit furchtlosen und regelmäßi-gen Gebeten (Dan 6,11). Er trägt den Königen prophe-tische Träume samt ihren erschreckenden Deutungen voller Mut vor (Dan 2; 4; 5; 7). Nun zurück zum neunten Kapitel. Nach insgesamt siebzig Jahren Auf und Ab im Leben Daniels führt der Geist Gottes in seiner souveränen Macht Daniel während seiner „Stillen Zeit“ auf eine bedeutende und verheißungsvolle Passage in der Bibel. Daniel liest im Buch des Propheten Jeremia, „dass nämlich siebzig Jahre über den Trümmern Jerusalems dahingehen sollten“ (Dan 9,2), bevor Gott sein Volk aus der Macht Babylons befreit und zurück nach Hause, in das von Gott verhei-ßene Land, führt (vgl. Jer 25,11-12; 29.10). Daniel erkennt, dass die Gefangenschaft bald vorbei sein muss. Die Strafe hat endlich ein Ende. Doch es gibt ein Problem: Man sieht noch gar nichts davon. Und das ist die erste Lektion, die wir aus diesem Kapitel lernen können: Daniel entdeckt in der Heiligen Schrift göttliche Verheißungen und beginnt für ihre Erfüllung zu beten. Daniel betet quasi mit der Bibel in der Hand. Doch Daniel beginnt nicht sofort mit einer einfachen Bitte, dass Gott doch sein Versprechen endlich erfüllen möge. Nein, er richtet sein Gesicht zu Gott (Dan 9,3). Das bedeutet, er lenkt seine volle Konzentration nicht auf sich, sondern auf Gott selbst.

»Ein ungefähr erst 15jähriger (!) Jude wird zum Diener am Königshofauserkoren und sogleich in ein babylonischesAusbildungsprogrammgesteckt«

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Wie stellt Daniel das an? Durch „Gebet, Flehen, Fasten, Sack und Asche“. Diese Worte möchten uns beschreiben, wie ernst es ihm ist. Es ist eine Beschrei-bung einer andauernden Gebetshaltung (Gebet, Flehen). In seinem Trauergewand (Sack) drückt er seinen Gebetsernst durch Verzicht und bewusste Demü-tigung vor Gott aus (Fasten) und gebraucht typische symbolische Handlungen, um seiner absoluten Vergäng-lichkeit und Abhängigkeit Gott gegenüber Ausdruck zu verleihen (Asche). Ohne auch nur eine Zeile des eigent-lichen Gebets zu thematisieren, wäre bereits an dieser Stelle ein Vergleich zu unserem persönlichen Gebetsle-ben sehr lohnend. Daniel erkennt das Grundproblem der andauernden Gefangenschaft und Exilierung Judas scharfsinnig: Das Volk Gottes verdient keine Gnade! Lies dazu noch einmal die Verse 4-6. Wem erweist Gott seine Treue und Güte? „Denen, die ihn lieben und seine Gebote halten.“ Das Volk hat so ziemlich genau das Gegenteil gemacht! Daniel gebraucht in seinem Bußgebet hierfür verschie-dene schwerwiegende Begri�e, um das Wesen des Volkes zu beschreiben: „gesündigt, vergangen, gottlos gehan-delt, aufgelehnt, abgewichen, nicht gehört“ (Dan 9,5-6). In Vers 7 beschreibt Daniel dieses Verhalten zusammenfassend als „Untreue“ gegenüber Gott. Interessanterweise verwendet Daniels Zeitgenosse und zugleich Prophet Hesekiel dieses Wort u. a., um den Bruch mit Gott bzw. aufkommenden Götzendienst zu beschreiben (Hes 20,27f ). Sehr drastisch stellt Daniel fest, dass bei Gott die Gerechtigkeit zu �nden ist und beim Volk lediglich die „Beschämung des Angesichts“ bleibt. Doch was soll dieser ganze Aufwand? Haben wir nicht noch eben festgestellt, dass Daniel ein absolut vorbildhafter und gottesfürchtiger Prophet Gottes war, dessen Zeugnis ziemlich einwandfrei war? Der inzwi-schen alte – etwa in seinen 80ern (!) – und sehr gläubige Mann tut Buße und bekennt die Schuld des Volkes. Er bleibt in dem ganzen Geschehen keineswegs außen vor und klammert sich auch nicht aus, sondern verwendet in seinem Gebet stets die Wir-Form. An dieser Stelle

lernen wir von Daniel eine für mich völlig überwältigen-de Wahrheit: Dort, wo wir oft unsere eigene Schuld vor Gott verbergen wollen und sie vertuschen wollen, stellt sich Daniel mit voller Entschlossenheit sogar stellvertretend unter fremde Schuld! Verinnerliche für dich einen Augen-blick diesen gewaltigen Aspekt. Was für eine priesterliche und fürsorgliche Charak-tereigenschaft und Herzenseinstellung Daniels! Mir bleibt nichts anderes übrig, als hier einen deutlichen Vorschatten auf den stellvertretenden Tod von Jesus Christus zu erkennen (achte einmal auf die überein-stimmenden Gemütszustände!): Jesus Christus hat in den Tagen seines Fleisches sowohl Bitten als auch Flehen mit starkem Geschrei und Tränen dem dargebracht, der ihn aus dem Tod retten kann, und ist aufgrund seiner Gottesfurcht erhört worden (Hebr 5,7). So gewiss, wie Jesus sich (auch in seinem Tod) seiner Auferstehung war, so wusste auch Daniel um die Erret-tung seines Volkes durch Gott allein. Hatte er es doch schwarz auf weiß in seinen Bücherrollen vor Augen und konnte voller Zuversicht proklamieren: „Es steht geschrieben!“ Das erklärt auch, warum Daniel nicht resignierte und aufhörte zu beten. Denn in Vers 9 begeg-net uns endlich ein Lichtblick, ja, ein Ho�nungsschim-mer. Gott steht der Untreue des Volkes mit „Erbarmen und Vergebung“ gegenüber! Das hebräische Wort (racham) für Erbarmen (oder Barmherzigkeit) meint ursprünglich „Eingeweide“ und ist am besten mit einem „tre�enden Schmerz im Innern“ (!) zu beschreiben. Zahlreiche Bibelpassagen in den Evangelien berichten uns davon, dass auch Jesus aufgrund von verschiedens-ten Missständen immer wieder „innerlich bewegt“ war. Daniel wusste um Gottes tiefste Emp�ndungen gegen-über seinem geliebten Volk. Es ist so unglaublich eindrucksvoll, wie Daniel sich völlig mit Gottes Leiden vereinigt. Diese einzigartige Verbindung war der Ausgangspunkt für Daniels kraftvolles Bußgebet. Daniel teilte Gottes Schmerz und erhielt dadurch ein weiches Herz für die Botschaften Gottes (vgl. Daniels Betro�enheit auch in Dan 8,27; 10,2). Dieser Umstand lässt Daniel nicht mit Gott hadern. Er erkennt Gottes Gerechtigkeit

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»Daniel teilte Gottes Schmerz und erhielt dadurch

ein weiches Herz für dieBotschaften Gottes«

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bereitwillig an. Das Volk hätte Gottes Angesicht (wörtlich) „weichmachen“ sollen, indem sie erstens umkehren und zweitens auf die Wahrheit hören und ihr Leben anschließend auf das Gehörte ausrichten (Dan 9,13). Ausführlich hat Daniel bis hierhin das Vergehen des gesamten Volkes ungeschminkt vor Gottes �ron getragen. Doch ab Vers 15 begegnet uns nun eine erstaunliche Wende im Bußgebet von Daniel. Plötzlich steht etwas ganz anderes im Mittelpunkt des Gebets. Es geht um Gott und seine Ehre. Was tut Daniel da? Ihm kommt es gar nicht in den Sinn Gott mit der eigenen Gerechtigkeit und Ehre zu beeindrucken. Sieh, welche Geschütze Daniel in seinem Bußgebet au�ährt. Es geht ausschließlich um Gott und seinen Bund, seine Befrei-ung aus Ägypten, sein Volk, sein Heiligtum, seine Stadt, seinen Namen. Daniel setzt alles auf eine Karte! Daniel erinnert seinen Gott an sein Bündnis, welches er mit seinem Volk geschlossen hat, und malt ihm seine bisher erwiesene Gnade und Güte vor Augen. Daniel „richtet sein Gesicht zu Gott“ und sorgt sich allein um Gottes Namen und sein Reich (Mt 6,33)! Gott muss einfach handeln, es geht schließlich um das Größte – Gottes Herrlichkeit und Ehre. Doch woher hat Daniel diese Gewissheit, dass Gott auch wirklich handeln wird? Die Antwort ist ziemlich simpel: aus dem Wort Gottes! Denn die Bibelstelle in dem Buch Jeremia, die Daniel gelesen hat, macht deutlich, dass Gott selbst handeln muss und die Befrei-ung des Volkes in den Machtbereich des Herrn fällt!Gib dich aber noch nicht mit dieser Antwort zufrieden. Jetzt wird es erst interessant. Wenn Daniel aus Jer 29,10 weiß, dass die Befreiung in der Souveränität Gottes begründet ist, drängen sich doch nun die Fragen auf: Warum eigentlich Buße tun? Weshalb überhaupt noch beten? Wozu das Ganze? Widerspricht Gottes souverä-nes Handeln etwa einem leidenschaftlichen Gebet? Meines Erachtens ist diese Frage sehr herausfordernd, zugleich extrem entscheidend für unser eigenes Gebets-leben. Die erstaunliche Lösung �ndet sich, wenn du in Jer 29 mindestens vier Verse weiter liest: Denn ich kenne ja die Pläne, die ich über euch plane, spricht der HERR, Pläne des Friedens und nicht zum Unheil, um euch Zukunft und Ho�nung zu gewähren. Ruft ihr mich an, geht ihr hin und betet zu mir, dann werde ich auf euch hören. Und sucht ihr mich, so werdet ihr mich �nden, ja, fragt ihr mit eurem ganzen Herzen nach mir, so werde ich mich von euch �nden lassen, spricht der HERR. Und ich werde euer Geschick wenden ... (Jer 29,11-14) Kannst du dir vorstellen, was eigentlich in Daniel vorging, als er genau das las, was du soeben gelesen hast?

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Daniel verstand ein wichtiges Prinzip im Reich Gottes: Der Schlüssel für Lebensveränderung und erhörtes Gebet ist nicht in mir zu �nden, sondern allein in Gottes Verheißun-gen, die er in seinem Wort, der Bibel, o�enbart hat! Diese Verheißungen gilt es zu suchen, zu verinnerlichen und zu er�ehen (Mt 22,29). Denn Gott durchstreift die ganze Erde, um sich an denen mächtig zu erweisen, die ihr Gesicht zu ihm richten und seine Pläne und Verhei-ßungen erbitten (2Chr 16,9). Was für ein Vorrecht! Und genau das ist Gottes Konzept für ein erfülltes Gebetsle-ben. Darum kann Daniel in seiner hingegebenen und ungeheuchelten Buße auf Gottes Gnade und seine Wiederherstellung vertrauen. Gott wird um seiner selbst willen „aufmerken, hören, vergeben, handeln und nicht zögern“ (Dan 9,17-19). Gott selbst ermahnt uns zu einem gottgefälligen Gebetsleben mit den Worten Jesu aus Mt 6,33: „Trach-tet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit!“ Anschließend werden wir mit Jesu Verheißung ermutigt: „Dann wird er euch mit all dem anderen versorgen.“ Ich bitte dich nun dein Herz zu prüfen und dich zu fragen: Worauf ist „dein Gesicht gerichtet“? Was beschäftigt dich im Gebet? Lässt du dein Gebet von Gottes Wort durch�uten? Welche Botschaften Gottes tre�en deine Eingeweide und führen dich zur Umkehr? Welche Verheißungen erfüllen zutiefst dein Herz und lassen dich im Gebet Gottes Herzschlag spüren? Verfolgst du mit deinen Gebeten und deinem Leben die Verherrlichung unseres souveränen Gottes? Und nun ergreife das Wort Gottes und bete zu deinem Gott, denn … … du wirst deinen Gott �nden, wenn du mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele nach ihm fragen wirst. (5Mo 4,29)

Soli Deo Gloria. ·

»Denn Gott durchstreift die ganze Erde, um sich an denen mächtig zu erweisen, die ihr Gesicht zu ihmrichten und seine Pläne und Verheißungen erbitten«

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B U ß E N A C H D E MW I L L E N G O T T E S

Waldemar Dirksen

Die heilsame Betrübnis über die eigenen Vergehen bringt rechte Buße hervor und bewirkt eine zunehmende Abneigung gegen Sünde.

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enn ich bekenne meine Schuld und bin beküm-mert wegen meiner Sünde (Psalm 38,19).In unterschiedlichster Form entfaltet die

Sünde ihre verderbliche Wirkung. So können gehässige Bemerkungen harmonische Beziehungen zerstören. Heuchlerisches Verhalten scha�t nicht selten Misstrauen. Wenige Stunden dunkler Freizügigkeit können vertrauliche Bindungen zerreißen. Mangelnde Selbstbeherrschung kann Ruf und Gesundheit ruinie-ren. Fakt ist: Der bittere Nachgeschmack begangener Sünden befreit nicht vom Verlangen nach mehr. Meist zieht eine Sünde viele andere nach sich und so wird das Wälzen im Schlamm der Sünde ungewollt zum Alltagstrott. Die Sünde als fremder Eindringling in Gottes gute Schöpfung scha�t tausendfaches Unheil. Diesem Feind kann durch eine von Gott bewirkte Buße Einhalt geboten werden. Au�allend ist, dass bekennende Christen mit ihren Sünden unterschiedlich umgehen. Nur wenige von ihnen sind so emp�ndsam, dass schon ein geringes Vergehen in ihrem Gewissen ein Feuer entzündet und sie ihre Schuld sofort bekennen. Während eine aufrichtige Bußhaltung nur selten anzutre�en ist, neigen die meisten zu einem laxen Umgang mit der eigenen Sünde. Ein Grund liegt zweifellos darin, dass die Lehre von der Buße heute meist nur in verwässerter Form verkündigt wird. Ironsi-de beobachtete diesen Missstand schon zu seiner Zeit: „Die Lehre von der Buße [wird] in vielen sonst lehrmä-ßig gesunden und fundamentalistischen Kreisen nicht ausreichend genug verkündigt und praktiziert.“1 Zudem sah er die Gefahr eines zunehmenden ober�ächlichen Glaubens: „Laue Predigt, die nicht die schreckliche Tatsache der Sündhaftigkeit des Menschen und seiner Schuld anerkennt, und deshalb nicht alle Menschen aufruft, 'daß sie alle allenthalben Buße tun sollen' (Apg. 17,30), wird auch laue Bekehrungen bringen. Darum haben wir heute Myriaden von ober�ächlichen Beken-nern, die keinerlei Zeugnis ihrer Wiedergeburt erken-nen lassen. Sie reden zwar von Errettung durch die Gnade, doch zeigt sie sich nicht in ihrem Leben.“2 Seine Diagnose lässt sich auf unsere Zeit übertragen.

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»WIRKSAM UND ZIELFÜHREND SIND

GÖTTLICHE ZUCHTMASSNAHMEN, DIE DEN

MENSCHEN BETRÜBEN. SIE SIND DENNOCH

IMMER EIN AKT DER LIEBE.«

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Wahre BußfertigkeitDer Psalmschreiber David vermittelt in seinen vier Bußpsalmen (6, 32, 38 und 51) wichtige Lektionen über wahre Buße. Dabei berichtet er insbesondere im Psalm 51 über seine Erfahrungen mit persönlicher Schuld. Sein Umgang mit Schuld im persönlichen Leben ist uns ein Beispiel. Im Fokus der folgenden Ausführungen steht der Psalm 38. Konkrete Sünden werden in diesem Psalm nicht genannt. Vermutlich re�ektiert David im Psalm 38 eine Phase geistlicher Not in seinem Leben. Zu Beginn des Psalms 38 wendet sich David zu Gott mit folgenden Worten: „Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn, züchtige mich nicht in deinem Grimm! Denn deine Pfeile haben mich getro�en, und deine Hand liegt schwer auf mir“ (38,2-3). Der Allmächtige hat David tief verwundet und bedrückt ihn schwer. David bittet nun um Erleichterung. An seinem ganzen Leib ist keine heile Stelle zu �nden (38,4). Seine Sünden wachsen ihm über den Kopf, wie eine schwere Last sind sie ihm geworden (38,5). In den folgenden Versen beschreibt er das Ausmaß seines Leidens. Zu seinen Leiden zählen körperliche Schmerzen und emotionale Störungen. Aufgrund seiner Plagen gehen selbst seine Lieben und Freunde auf Distanz zu ihm (38,12). Hinzu kommen Anfeindungen seiner Verfolger (38,13). Nach Davids Schilderungen sind die Leiden zumin-dest teilweise auf seine eigene Sünde zurückzuführen: An seinen Gebeinen ist nichts Heiles wegen seiner Sünde (38,4). Gott hat die Not nicht gemildert, sondern durch Strafe und Züchtigung wesentlich vergrößert. Mit guten Absichten züchtigt Gott den Mann nach seinem Herzen. Diese Züchtigung ist der Beweis seiner Liebe. Salomo warnt in den Sprüchen vor Ablehnung väterli-cher Zuchtmaßnahmen: „Mein Sohn, verwirf nicht die Züchtigung des Herrn und sei nicht unwillig über seine Zurechtweisung; denn wen der Herr liebt, den züchtigt er, wie ein Vater den Sohn, an dem er Wohlgefallen hat“ (Spr. 3, 11-12). David bereut seine Sünde und bekennt seine Schuld (38,19). Er zählt nicht zu den Menschen,

die in ihrem Stolz verharren und jegliches Schuldbe-kenntnis trotz o�enkundiger Vergehen ablehnen. Im Psalm 51,6 bekennt er gegenüber Gott: „An dir allein habe ich gesündigt und getan, was böse ist in deinen Augen“. Jede Sünde richtet sich gegen den heiligen Gott.

Gott bewirkt wahre BußeIn einem anderen Bußpsalm schreibt David rückbli-ckend: „Wohl dem Menschen, dem der Herr keine Schuld anrechnet, und dessen Geist keine Falschheit ist! Als ich es verschwieg, da ver�elen meine Gebeine durch mein Gestöhn den ganzen Tag. Denn deine Hand lag schwer auf mir Tag und Nacht, so dass mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürr wird. Da bekannte ich dir meine Sünde und verbarg meine Schuld nicht“ (Ps. 32,2-5). Gottes Züchtigung bewegt David dazu, seine Schuld zu bekennen. Dem zermalmenden Druck kann er nicht länger widerstehen. Wirksam und zielführend sind göttliche Zuchtmaß-nahmen, die den Menschen betrüben. Sie sind dennoch immer ein Akt der Liebe. „Denn die gottgewollte Betrübnis bewirkt eine Buße zum Heil“ (2. Kor. 7,10). Diese Worte hat Paulus an Gläubige in Korinth gerich-tet. Der erste Brief von Paulus hat sie betrübt. Er hat sie wegen verschiedener Sünden zurechtgewiesen. Im zweiten Brief stellt Paulus nun fest, dass ihre Betrübnis gottgewollt war, da sie eine heilsame Buße bewirkte. Spurgeon schreibt dazu: „Echte geistliche Traurigkeit über die Sünde ist ein Werk des Geistes Gottes. Die Reue ist eine zarte Blüte, als daß sie im Garten der Natur erwachsen könnte. Wenn du ein einziges Körnlein wahren Abscheus vor der Sünde in dir hast, so ist's dir von Gott geschenkt worden. Die Dornen der menschli-chen Natur haben noch nie auch nur eine einzige Feige getragen. Die wahre Reue trägt eine bestimmte, unver-kennbare Hinneigung zum Heiland in sich. Wenn wir unsere Sünde bereuen, so müssen wir das eine Auge auf die Sünde, das andere auf das Kreuz richten. Oder noch besser: wir bleiben mit beiden Augen an Christus haften und sehen alle unsere Missetat im Licht seiner Liebe. […] Wahrhafte und aufrichtige Reue wirkt unablässig fort. Wer von Herzen gläubig ist, bereut bis zur Sterbe-stunde. Dieser Quell setzt nie aus. Jede andere Sorge weicht der Zeit, aber dieser Kummer wächst mit unserem Wachstum, und seine Bitterkeit ist so lieblich, dass wir Gott dafür danken, dass wir sie schmecken dürfen, bis wir einst eingehen zu unserer ewigen Ruhe.“3

Wahre Buße ist nicht ein ö�entlicher Akt, der einmal vollzogen wird, wie es heute bei Bekehrungen leider oft der Fall ist, sondern eine radikale Umkehr mit aufrichtiger Betrübnis über eigenes Verschulden gegen-über Gott. Wir müssen zurück zur wahren Lehre der Buße. Ein begnadigter Sünder lebt in beständiger Bußhaltung gegenüber Gott (vgl. 1. Joh. 1,8-9). Er bereut und bekennt stets seine Sünden, um in ungetrüb-ter Gemeinschaft mit Gott zu leben. ·

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D I E L E H R E V O ND E R U M K E H R

Eddi Klassen

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er Autor �omas Watson (1620−1686) ist mir beim Lesen verschiedener englischsprachiger Blogs gelegentlich begegnet. Und ich wartete

gespannt darauf, endlich ein Buch von ihm in deutscher Sprache zu lesen. Watson beginnt sein Buch mit einleitenden Bemerkungen über die Buße und wirft die Frage auf, ob zuerst die Buße oder ob der Glaube zuerst kommt. Diese Frage beantwortet er nicht, weist jedoch darauf hin, dass Buße unentbehrlich für die Errettung eines Menschen ist, und dass Buße einerseits durch das Wort Gottes und andererseits durch den Geist Gottes gewirkt wird. Ab dem zweiten Kapitel arbeitet sich Watson systematisch durch alle Bereiche und Fragen, die die Lehre der Buße betre�en oder sie am Rande berühren. Nachdem er im zweiten Kapitel drei Kennzeichen falscher Buße nennt, kommt er aus meiner Sicht zu den zwei wichtigsten Kapiteln des gesamten Buches mit der Überschrift „Das Wesen der Buße“. Er vergleicht die Buße mit einem „geistlichen Medikament“, das sich aus sechs Bestandteilen zusammensetzt: Einsicht der Sünde, Bekümmernis um der Sünde willen, Bekenntnis der Sünde, Scham für die Sünde, Hass gegen die Sünde, Abkehr von der Sünde. Beim Lesen von Kapitel 3 und 4 – was auch die längsten Kapitel sind (S. 31 – 69) – wurde mir wie noch nie zuvor bewusst, welchen hohen Stellenwert die Buße in der Bibel hat und auch in meinem Leben einnehmen sollte. Diese Kapitel sind das Herzstück des Buches. Niederlagen, Gleichgültigkeit und Schwachheit im Glaubensleben haben ihre Ursachen in der fehlenden oder fehlerhaften Buße. Weder psychologische Behand-lungen noch diverse neuzeitliche „geistliche Aufputsch-mittel“ können helfen, wenn nicht das geistliche Medi-kament Buße mit ihren sechs Bestandteilen eingenom-men wird. Ich wünschte, dass jedes Kind Gottes diese Kapitel liest und Prediger wieder in rechter Weise über die Buße predigen. In Kapitel 5 und 6 nennt Watson einige Gründe, die zur Buße drängen und ermahnt, ernstlich Buße zu tun. Diese Ermahnung richtet er an Politiker, das Volk, betrügerische Menschen, anständige Menschen, Heuch-ler und nicht zuletzt Kinder Gottes. Für Kinder Gottes nennt er ausdrücklich einige Bereiche, über die sie Buße tun sollen: über zu schnelles Urteilen, eitle Gedanken, eitle Kleidung, Rückschritte in der Gnade, u.v.m. Außerdem müssen sie für jede Sünde Buße tun, denn „die Sünde kommt nicht als ein Gast für eine Nacht, sondern als ein Bewohner“. In Kapitel 7 werden 16 Beweggründe zur Buße dargelegt, damit die Ermahnung noch lebendiger wird. Watson schreibt in einer sehr bildhaften und

eindringlichen Art und Weise, um den Leser zur Buße zu führen. Auch wenn 16 Punkte für den heutigen Leser in der Regel langatmig erscheinen, habe ich es bei Watson nicht so empfunden. Diese Zeilen dringen immer tiefer ins Gewissen und ins Herz. Durchtränkt mit Gottes Wort wirken Watsons Erklärungen „zur Belehrung, Überführung, Zurechtweisung und Erzie-hung in der Gerechtigkeit“ (2Tim 3,16). Da der Mensch oft dazu neigt, Buße aufzuschieben, widmet Watson das 8. Kapitel dazu, den Leser zur baldigen Buße zu ermahnen. Zuerst nennt er vier Argumente, Buße so zeitnah wie möglich zu tun und zeigt anschließend, dass „drei ganz bestimmte Tage bald ablaufen könnten“: (1) der Tag des Evangeliums, (2) der persönliche Gnadentag und (3) der Tag unseres Lebens. �omas von Aquin sagte: „Gott, der dem Menschen, der Buße tut, vergibt, hat nicht verheißen, ihm den Morgen zu geben, an dem er Buße tun könnte.“ Kapitel 9 enthält eine kurze Auslegung von 2Kor 7,11. Kapitel 10 – 12 helfen dem Gläubigen, Hindernis-se aus dem Weg zu räumen und zeigen Mittel und Wege auf, die zur Buße führen. Besonders hilfreich und kostbar �nde ich Watsons 20 Punkte, in denen er erklärt, was Sünde ist. Auch mit dieser Au�istung wird der Leser nicht gelangweilt, sondern wird in die Tiefe des Wortes Gottes hineingeführt, die die Verdorbenheit des Menschen klar aufweist. Watson führt den Leser zunächst in die Tiefe der Boshaftigkeit, um ihn anschlie-ßend in die Höhe der Herrlichkeit zu führen. E�ektiver und großartiger kann man sündige und träge Menschen nicht zur Buße führen. Die Lektüre dieser Seiten weckt heilige Emotionen und führt den aufmerksamen Leser an die Gerechtigkeit und Heiligkeit Gottes heran und lässt ihn ausrufen: „Gott, sei mir Sünder gnädig!“ Das Buch schließt mit den Worten aus Psalm 126,5 – 6: „Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten. Wer weinend hingeht und den Samen zur Aussaat trägt, der kommt gewiss mit Freuden zurück und bringt seine Garben.“ Den größten Gewinn wird der Leser aus diesem Buch ziehen, wenn er viel Zeit zum Nachdenken und zur Selbstprüfung mitbringt. Watson schreibt sehr klar, nimmt kein Blatt vor den Mund, benutzt viele Bilder und packt alle Werkzeuge aus seinem rhetorischen Werkzeugko�er aus, damit Gott mit seinem Geist Buße in den Herzen der Leser bewirkt. Dieses Buch ist sehr empfehlenswert und ich wünsche ihm eine weite Verbreitung in der deutschen Christenheit, damit die Herzen der einzelnen Menschen und unser Volk erweckt werden und diese Erweckung weite Kreise zieht. ·

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Die Lehre der Buße von �omas Watson(3L Verlag)

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B U N T EÜ B E R R A S C H U N G

Peter Voth

Page 35: #9 Buße

ie BasisBibel schickt sich an, nicht weniger als die Bibel der neuen Generation zu sein, die in der Tiefe der Onlinewelt zu Hause ist. „Cross-

medial“ soll die BasisBibel sein. Also sowohl im Internet als auch im Print anzutre�en. Dabei will sie das große Kunststück scha�en, beide „Welten“ mitein-ander zu verbinden. Nachdem bereits allein das Neue Testament als Printversion erschien, wurde auch eine App zur Verfügung gestellt, die seinesgleichen sucht. Sowohl optisch als auch von den Funktionen und der Bedienung ist sie wohl die beste deutschsprachige Bibelapp. Auch die gedruckte Bibel sorgte und sorgt für viel Aufsehen und gewann gleich mehrere Designpreise. Eva Jung und ihr Team haben ohne Frage – gestalterisch – die innovativste und schönste Bibel für die Social Media Generation gescha�en. Nun also ist die Basisbibel NT+PS da. Wie dem Kürzel zu entnehmen ist, wurden nun auch die Psalmen fertig übersetzt. Doch bei allem Enthusiasmus sollten die wichtigsten Fragen, die an ein solch ambitioniertes Projekt zu stellen sind, nicht außen vor bleiben: Was taugt der Inhalt? Wie ist die Überset-zung? Natürlich ist die Frage, ob eine weitere Übersetzung oder Übertragung der Bibel noch sinnvoll sei, mehr als berechtigt. Zumal die Deutsche Bibelgesellschaft, die für die BasisBibel verantwortlich zeichnet, auch Heraus-geber der NGÜ ist. Die Neue Genfer Übersetzung ist dem Konzept der BasisBibel nicht unähnlich. Sie ist kommunikativ und gestalterisch innovativ. Doch scheint die BasisBibel ein Stück weit ambitionierter zu sein. Während die NGÜ eher mit der Schlachter Überset-zung vergleichbar ist, will die BasisBibel gewissermaßen die Luther-Bibel für heute sein. Sowohl konzeptionell, als auch von der Umsetzung und Sprache ist eine gewis-se Luther-Ähnlichkeit auszumachen. Der Übersetzung der BasisBibel basiert im neuen Testament auf den Nestle-Aland Texten, orientiert sich also nicht am Textus Receptus. Nun, dazu kann man stehen wie man will, das Ergebnis ist jedoch äußerst gelungen. Die Übersetzung ist leicht und �üssig lesbar, ohne die Ehrfurcht vor dem Wort Gottes zu verlieren. Die Achtung vor dem Wort und dem Urtext sollte hier gewahrt werden und es ist (zu meiner Überraschung) gelungen. Im einspaltigen Text sind gewisse Schlüsselworte Rot markiert, die am Rand der Seite kurz und prägnant erklärt werden. �eologisch ist die Übersetzung insofern interessant, als dass sie nur (soweit ich gelesen habe) selten „auslegt“. Nicht wie andere äußerst missratene kommunikative Übersetzungen, deutet sie also nicht und zwingt dem Leser keine speziellen theologischen

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Positionen auf. Außerdem war ich erleichtert, dass der Text nicht zwanghaft modern sein will, sondern auf eine angenehm unaufdringliche Art „modern“ ist. Die �emenseiten sollen vor allem Bibelleser die sich noch nicht so gut auskennen, Schlüsselverse anzei-gen, hervorheben und mit Referenzstellen verbinden. Das ist eine hervorragende Idee, doch sie wurde leider nicht gut umgesetzt. So �nden wir zum Beispiel �emenseiten zu „Freundschaft“, „Kinder“, „Atempau-se“ und auch „Ökumene“. Natürlich ist an den genann-ten �emen nichts Schlimmes (außer, je nach Lesart Ökumene) doch sie sind keine zentralen Aussagen des neuen Testamentes, die einem unbedarften Leser zeigen, worum es im Wort Gottes und Evangelium geht. Begrif-fe wie „Botschaft“, „Buße“, „Bekehrung“ oder „Wieder-geburt“ fehlen gänzlich. Hier kommt die Evangelische (Landes)Kirche zum Vorschein, die das Projekt zwar großzügig �nanziert hat, theologisch und lehrmäßig aber immer zweifelhaftere Irrwege geht. Zum Glück (oder besser „Gott sei Dank“) färbt dies nicht auf die Übersetzung selbst ab. Abschließend bleibt zu sagen: Wer sich eine kommunikative Übersetzung oder eine gute „Lesebibel“ zulegen will, ist mit der BasisBibel bestens bedient. Zusammenhänge und Geschichten kommen hier sehr gut zum Ausdruck. Wahrscheinlich ist es die beste Bibel ihrer Art. Für ein eingehendes und gründliches Bibelstu-dium sollten dann aber doch Urtextgenaue Übersetzun-gen wie die Schlachter, Luther oder Elberfelder zur Hand genommen werden. ·

BasisBibel NT+PS(Deutsche Bibelgesellschaft)

Page 36: #9 Buße

B R I E F A NT I M O T H E U S

Wir möchten als Timotheus Community weiter zusammenwachsen und einen besseren Austausch mit dir p�egen. Dazu haben wir die Rubrik

Brief an Timotheus eingerichtet. Schick uns deine Frage, Feedback oder Meinung an [email protected]. Mit etwas Glück wird dein

Leserbrief in Zukunft hier abgedruckt!

timotheusmagazin.de ∙ cbuch.de/timotheusfb.com/timotheusmagazin ∙ gplus.to/timotheusmag

twitter.com/timotheusmag ∙ tinyletter.com/timotheus

JUGENDKONFERENZ RE:FORMATION 2012

Wann? 02.11.-04.11.2012Wo? Bildungsstätte Gladenbach-Weidenhausen (Nähe Marburg)

Wer? Tyrell Haag (Südafrika), Andre Bay (ERB Wetzlar)Thema? Die Wahrheit in Liebe bekennen

Anmeldung? jugendkonferenz(at)erb-wetzlar.de

Mehr Infos: www.erb-wetzlar.de

T E R M I N E

B R I E F A NT I M O T H E U S

Page 37: #9 Buße

I M P R E S S U MB U ß E · N R . 0 9 · 0 4 / 2 0 1 2

Impressum

H E R A U S G E B E RDie Redaktion

R E D A K T I O NWaldemar DirksenViktor SudermannAndreas KuhlmannPeter VothHans-Werner DeppeHans-Jürgen Holzmann

A R T D I R E C T O RPeter Voth

L E K T O R A TReinhard Reichert

A B O - S E R V I C EMichael Töws · [email protected]

S H O Pcbuch.de/timotheus

I N T E R N E Ttimotheusmagazin.decbuch.de/timotheusbetanien.de

K O N T A K [email protected]@betanien.de

V E R T R I E B & V E R L A GBetanien Verlag

W E I T E R E I N F O Sweb · cbuch.deemail · [email protected] · 05237-899090

E R S C H E I N U N G S W E I S ETimotheus ist ein Quartalsmagazin underscheint somit alle drei Monate:· Januar (Winterausgabe)· April (Frühlingsausgabe)· Juli (Sommerausgabe)· Oktober (Herbstausgabe)

A L L G E M E I N E R H I N W E I SDie Erstausgabe „#1 Nachfolge“ ist am 1. Oktober 2010 erschienen. Seit der Winterausgabe 2011 „#2 Glaube“ wird das „Timotheus Magazin“ vom Betanien Verlag herausgegeben, gedruckt und vertrieben (€ 2,90 pro Ausgabe; zzgl. Versandkosten). Das „Timotheus Magazin“ ist kein Verein, sondern ein freies Produkt der Initiatoren. © der Artikel bei den jeweiligen Autoren. Vervielfältigung nur mit Quellenangabe. © der Bilder und Fotos bei den jeweiligen Rechteinhabern (siehe Bildnachweis).

B I L D N A C H W E I SS. 1,10,12,13,24,27,28,30,31 © by Kevin Russ (istockphoto.com/kevinruss) S. 8,9,14,17,19 © by Peter Becker (pbecker.500px.com)S. 20,21,22 © by LUTHER Film; Universal Pictures (2003); überall im Handel erhältlich (z.B. als DVD)S. 34 © by Deutsche Bibelgesellschaft (BasisBibel)

V E R W E N D E T ES C H R I F T A R T E N· District �in © by Dylan Smith & Kienan Smith· Mensch © by Morgan Allan Knutson· Adobe Garamond Pro © by Adobe Systems Incorporated· Edmond Sans © by James T. Edmondson· Lost Type (www.losttype.com)

M I S S I O N S T A T E M E N TTimotheus ist ein bibeltreues, reformatori-sches und überkonfessionelles Magazin, herausgegeben von freikirchlichen evangelischen Christen. Das Ziel ist die verständliche, biblisch fundierte, interessante und herausfordernde Vermittlung biblischer Lehre.

„Bibeltreu“ bedeutet für die Herausgeber, dass sie von der absoluten Zuverlässigkeit der Bibel als inspiriertes und irrtumsloses Wort Gottes überzeugt sind. Die theologische Ausrichtung lässt sich daher am besten mit den 5 Soli der Reformation beschreiben: Allein Christus, allein die Gnade, allein der Glaube, allein die Schrift, allein Gott die Ehre.

Quellen

P S A L M 5 1( S . 0 8 - 0 9 )Nach der Neuen Genfer Übersetzung (NGÜ) © by Deutsche Bibelgesellschaft

B U ß E N A C H D E MW I L L E N G O T T E S( S . 2 8 - 3 1 )1 H. A. Ironside, Das unbequeme Wort, CLV, 1991, S. 7.2 Ebd., S. 11.3 C.H. Spurgeon, Tauperlen und Goldstrahlen (Andachtsbuch), Oncken Verlag, 1996, 13. Oktober.

L U T H E R U N DD I E B U ß E( S . 2 0 - 2 3 )1 Original: „[...] und aus einem jeglichen Bombart eine Sünde machen.“; in: Fausel, Heinrich, D. Martin Luther, Leben und Werk 1483-1521 Band 1, SCM Hänssler-Verlag GmbH & Co. KG, Holzerlingen, 2008, S. 51.2 Ebd., S. 52.3 Ebd., S. 51.4 3. �ese der 95 �esen, Luther, Martin, Studienausgaube, hg. v. H.-U. Delius, Bd. 1, Berlin 1979, S. 176, in: Kirchen- und �eologiegeschichte in Quellen Reformation, hg. v. Volker Leppin, Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn, 2005, S. 37.5 1. �ese Luthers der Disputation gegen die Antinomer, Studienausgabe Delius, 1992, S.242, in Kirchen- und �eologie- geschichte in Quellen, S. 190.

S O L U S C H R I S T U SS O L A G R A T I AS O L A F I D ES O L A S C R I P T U R AS O L I D E O G L O R I A ·

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Page 38: #9 Buße

Ein evangelistischer Wand- und Tischka-lender mit Bildern, die auch als Postkar-ten verwendbar sind. Mit Bibelversen, die dem Leser Ho�nung und Ermuti-gung vermitteln. Auf der Rückseite jedes Kalenderblattes �ndet man passend zum Monatsvers einen evangelistischen Text. Der einfache Leitfaden am Ende des Kalenders „Gott persönlich kennen lernen“ erklärt in Kürze, wie man eine

Beziehung zu Gott bekommt.Sehr wertvoll gestaltet mit partiellem

Hochglanz-/Mattlack.Das Kalendarium bietet Platz für einen

Termineintrag pro Tag.Mit Aufsteller für den Tisch und

Aufhänger für die Wand.

Auf der Rückseite be�ndet sich eine Bestellkarte für unentgeltliches evange-listisches Material (Abbildung unter cbuch.de vorhanden) mit neutralem Adressfeld und alternativer Bestellmög-

lichkeit beim Betanien Verlag.

Spiralbindung, DinA5, Aufsteller+Aufhänger

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Life-is-MorePanoramakalender 2013Postkarten Tischkalender

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Paketinhalt: Band 1: Ihr werdet meine Zeugen sein - Kap. 1-3 / Band 2: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen - Kap. 4-5 / Band 3: Und das Wort Gottes breitete sich aus - Kap. 5,17-6,8 / Band 4: Liebe Brüder und Väter, hört zu ... - Kap. 7 / Band 5: Der Höchste wohnt nicht in Tempeln, die von Hand gemacht sind ... - Kap. 7,

30-60.

Band 1-5 Predigten überdie Apostelgeschichte

5 Hardcover, zus. 1857 Seiten3L Verlag

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Lloyd-Jones:Paket Apostelgeschichte

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Wer sie kennt, liebt sie - die altbekann-ten Glaubenslieder, die aufgrund ihrer ausdrucksstarken, lebensnahen Texte und eingänigen Melodien auch in der heutigen Zeit gerne gesungen werden. Die Instrumental-Arrangements dieser Produktion bewegen sich zwischen schlichter Spielweise und spannungsge-

ladener Dichte und Wärme.

Klavier, Violine, Cello, Flöte, Oboe und Klarinette entfalten ihren Klang bei dieser Zusammenstellung von überwie-gend ruhiger Instrumentalmusik. Die Hörer werden getröstet und ermutigt, da die Stücke von der wunderbaren Gnade

Gottes zeugen.

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Page 39: #9 Buße

Das bewährte Studienbuch über die Geschichte der Kirche jetzt in einem Band! Alle Epochen bis zur Gegenwart werden eingehend beschrieben. Der

Schwerpunkt liegt auf Europa.

Die Darstellung eignet sich gleicherma-ßen als Lehr- und Lernbuch auf Hoch-schulniveau wie auch als Nachschlage-werk für alle Interessierten. Die �üssige Sprache ist in der Lage, die Zusammen-

hänge verständlich zu erschließen.

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Armin SierszynK I R C H E N G E S C H I C H T E

Wahre Schönheit nach dem Vorbild der Frau aus Sprüche 31

Elizabeth George führt ihre Leserinnen durch Sprüche 31 – eines der lehrreichs-ten Kapitel der Bibel über die in Gottes Augen bewundernswerte Frau. Die bekannte Autorin verdeutlicht auf ihre unnachahmliche Art, was bei Gott wahre Schönheit ist und zeigt, wie sein „Erfolgsplan“ im Alltag umgesetzt werden kann. So können Frauen auf geistreiche und praktische Weise lernen, wie jeder Tag ihres Lebens Frucht für Gott hervorbringt, und sie erkennen, welches Wohlgefallen Gott an einer Frau hat, die sich nicht nach dem Zeitgeist richtet, sondern nach dem Wort Gottes lebt. Die Leserinnen werden ermutigt, sich täglich daran zu erfreuen, welche Stellung sie als Erlöste in Christus haben und was sie erreichen können, wenn sie den von ihm gezeigten Weg der wahren

Schönheit gehen.

Paperback, 244 Seiten,Betanien 14.9.2012

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... du aberübertriffst sie alleElizabeth GeorgeB I B L I S C H E L E H R E

Das Studienbuch über Gottes Wesen und Werke untersucht die Eigenschaften Gottes mit Schwerpunkt auf seinem Heilwerk, besonders aus reformatori-

scher Sicht.

Verfasst von dem jungen Missionar in Peru, Andreas Münch. Mehr Infos auf

seinem Blog: www.schriftgelehrt.de

Paperback, ca. 220 S.,Betanien Herbst 2012(Erscheint in kürze)

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