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950 Jahre Burgkunstadt Burgkunstadt im frühen Mittelalter Hans Losert Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit, Otto- Friedrich-Universität Bamberg 14. März 2009 Burgkunstadt, Rathaus

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950 Jahre Burgkunstadt

Burgkunstadt im frühen Mittelalter

Hans Losert

Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit, Otto-Friedrich-Universität Bamberg

14. März 2009

Burgkunstadt, Rathaus

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Für kurz nach 476 überliefert Eugippius in der Vita Severini, daß Thüringer Batavis (Passau) in Rätien überfielen und christliche Romanen verschleppten.

Der wohl um 700 wirkende anonyme Geograph von Ravenna gibt an, daß die Flüsse Naab und Regen durch thüringisches Gebiet fließen (per quam Turringorum patriam transeunt plurima, inter cetera que dicuntur Bac et Reganum, quae in Danubio merguntur). Weiter bezeichnet er die Orte Ascapha, Uburcis und Solist (Würzburg,

Aschaffenburg und Salz an der fränkischen Saale) als alamannisch.

(WEIß 2007: Abb. 1)

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Staffelstein, Lkr. Lichtenfels, OberfrankenGrab 1, Frau, Beisetzung um 500-525

Thüringische Drehscheibenschale (KOCH, R. 1967: Taf. 40)

Hirschaid, Lkr. Bamberg, OberfrankenEinzelgrab, Mann, Beisetzung spätestens um

525-550 (KOCH, U. 1967: Abb. 4)

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Zeuzleben, Lkr. Schweinfurt, UnterfrankenGräberfeldplan (RETTNER 1992: Abb. 1)

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Zeuzleben, Lkr. Schweinfurt, UnterfrankenDeutung als thüringische Adelsgrablege, Nutzung um 520-590

Grab 25, Frau, Beisetzung um 525, beraubtMehrstöckiges Grabhaus mit Wagen und darüber liegender Grabkammer (RETTNER 1992: Abb. 2)

Grab 64, Kammergrab (RETTNER 1992: Abb. 3)Grab 13, Doppelbestattung zweier Pferde (RETTNER 1992, Abb. 2)

Grab 53, 25 und 18 (FRANKEN IM MITTELALTER 2004: 96)

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Um 540 schrieb der fränkische König Theudebert I. (534-547/548) an den byzantinischen Kaiser Justinian (* 482, 527 Kaiser, † 565), daß sich seine Herrschaft unter Gottes Schutz von der Donau und der Grenze

Pannoniens bis an die Küsten des Ozeans erstrecke. Im gleichen Zusammenhang wird von der Eroberung Thüringens und seiner Provinzen berichtet.

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Westheim, Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen Vorland der südlichen Frankenalb

Das Reihengräberfeld mit 288 Körpergräbern in 261 Grabgruben lag außerhalb der zugehörigen Siedlung, etwa 450 m nordöstlich der 1458 erstmals erwähnten Pfarrkirche St. Pankratius in der Flur Mehlbuck.

Es handelt sich um die Nekropole der namenlosen autochthon-germanischen Bevölkerung. Bemerkenswert ist der Nachweis zweier verlagerter Brandbestattungen (REIß 1994: 24-25). Gegen Ende der Nutzung der

Nekropole entstand an deren Nordrand eine kleine Kapelle.

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Westheim, Lkr. Weißenburg-GunzenhausenGrab 8, Mann, 20-40 Jahre alt, Beisetzung um 525 (REIß

1994: Taf. 16)

Franzisken, die typisch fränkische Waffe sowie Lanzen- und Speerspitzen (REIß 1994: Taf. 10,

12)

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Westheim, Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen

Grab XVIII, Frau, Beisetzung um 525 179 (REIß 1994: Taf. 9)

Fibeln aus Grab 104, 117, 142, XVII, 210, 19, XX, 179 (REIß

1994: Taf. 14-15)

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Handel und HändelNordbayern im Spannungsfeld

zwischenBajuwaren, Slawen und

Ostfranken

Samo und die Wogastisburg

623/624-631/632

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Frühmittelalterliche Gräberfelder in

Nordbayern

Merowinger- und karolingerzeitliche

Transformationsprozesse zwischen autochthoner

Bevölkerung sowie Germanen und Slawen (LOSERT 2007: Abb. 5)

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Kleinlangheim, Lkr. Kitzingen, UntetrfrankenMerowingerzeitliche vom späten 5. Jahrhundert bis um 700

genutzte Nekropole mit 299 Bestattungen, davon 56 Brandgräber (PESCHECK 1978: Taf. 141, Taf. 153)

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Kleinlangheim, Lkr. KitzingenGrab 37, Mädchen, 14-17 Jahre alt,

Beisetzung um 625 (KILIAN 1989: Abb. 73, PESCHECK 1996: Taf. 8-9, 79, 109)

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Kleinlangheim, Lkr. KitzingenGrab 296, Mann, 18-21 Jahre alt, Beisetzung um 625-

650 (DIE FRANKEN 1996: 702, PESCHECK 1996: Taf. 85)

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Kleinlangheim, Lkr. KitzingenBrandgrab 305 (Erwachsener ) in Grab 197 (Mädchen, 9-11

Jahre alt), Beisetzung um 675-700 (PESCHECK 1996: Taf. 44, 82)

Brandgrab 85, Mann, Beisetzung spätestens um 625 (PESCHECK 1996:

Taf. 20)

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Grab 132, Mann, 35-50 Jahre alt, Beisetzung um 650-700 (LOSERT 2004: Abb. 10)

Kleinlangheim, Lkr. KitzingenGrab 217, Frau, 18-21 Jahre alt, Beisetzung um 650-700

(PESCHECK 1996: Taf. 50)Weismain-Selitzen, Lkr. Lichtenfels

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Kleinlangheim , Lkr. KitzingenGrabungsbefund und Rekonstruktion der am Ende des 7. und während des 8. Jahrhunderts in der Siedlung errichteten Holzkirche 1 und 2 sowie zugehörige Altarmensa (Breite um 80 cm) mit Reliquiengrab (DIE FRANKEN 2004: 140, LENSSEN & WAMSER 1992: Abb. 4,

290, PESCHECK 1996: Abb. 32, 35). Der zugehörige Friedhof löste das Reihengräberfeld außerhalb des Ortes ab.

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Erste überlieferte Missionsbemühungen in Würzburg durch Kilian

Um 686 mutmaßliche Ankunft des iroschottischen Missions- bzw. Hofbischofs Kilian und seiner Gefährten Kolonat und Totnan in

Wirziburg.

Zwei Heiden opfern einer Gottheit des alten Glaubens (idolorum cultura)

Papst Konon erteilt Kilian die Vollmacht zur MissionierungPredigt Kilians

Kilian, flankiert von Kolonat und Totnan, tauft den mainfränkisch-thüringischen Herzog Gozbert

Passio KilianiFulda, um 975-1000 (Hannover NLB), eine der ältesten reich illustrierten

Heiligenviten mit elf Bildern, Vorbild ist die passio minor des frühen 9. Jahrhunderts (KILIAN 1989 Katalog: 222-223)

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Geilana, Ehefrau des mainfränkisch-thüringischen Herzogs, beauftragt einen Henker, die drei Missionare zu töten. Anlaß war, daß Kilian daran Anstoß nahm,

daß Gozbert mit der ehemaligen Gattin seines Bruders verheiratet war.

Um 689 wurde Kilian mit seinen Gefährten Kolonat und Totnan ermordet und in Würzburg beigesetzt

(KILIAN 1989 Katalog: 223.7-8)

… und Würzburg bekam einen Märtyrer

Martyrium Kilians aus Nürnberg-St. LorenzEpitaph des Berthold Kraft, um 1475 (KILIAN 1989: Abb.

94)

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Zeugnisse alten GlaubensBamberger Götzen

(Höhe 1,44 m; 1,48 m und 1,07 m), 1858 Entdeckung beim Bau der Gaustadter Spinnerei

in etwa 4,5 m Tiefe am alten Regnitzufer, angeblich auf einem künstlichen Hügel aus

Keupersandstein

Bildstein von Ebrach Höhe 1,01 m

(LOSERT 2009: Abb. 33, Aufnahme mit Laserscanner Paul Bellendorf) Susz Mozgowo (SLUPECKI 1994: Abb. 77)

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Vergleichsbeispiele aus dem reiternomadischen Bereich

Dobregea , Dobrutscha (RO) Höhe 1,27 m

Stupina, Dobrutscha (RO) Höhe etwa 0,78 m

Südrussische Steppe (RU)Höhe etwa 1,05 m

Meskety, Inguschien, Nordkaukasus (RU)

Höhe etwa 1,8 m(JAKOB 1980: Abb. 4)

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Gründung des Bistums Würzburg

741/42 - Bonifatius gründete im Auftrag Pippins des Jüngeren (* um 714/715, 741 Hausmeier von Neustrien, 751/752 fränkischer König, † 768) und Karlmann (* um 706/708, 741-747 Hausmeier von Austrien, † 754) das Bistum Würzburg.

Pippin III. wies dem neuen Bistum Einkünfte aus 26 Königsgütern vom Mittelrhein bis nach Nordostbayern zu (decimam tributi quae de partibus orientalium Franchorum vel de sclavis ad fiscum dominicum annuatim persolvere solebant, quae secundam illorum linguam steora (stiora) vel ostarstuopha vocatur). Dies ist der erste Schriftbeleg für Zugehörigkeit der Mainlande zu Austrasien (Ostfranken). Bei den slawisch besiedelten Gauen handelte es sich um das Volkfeld westlich von Bamberg bis etwa auf die Höhe von Schweinfurt und den Radenzgau, also das Obermaingebiet mit der Albhochfläche. Im Südwesten grenzte der Radenzgau an den Iffgau, im Westen an das Volkfeld, im Nordwesten an das Grabfeld und im Süden an den Rangau.Die einem fränkischen Grafen (Comes) unterstellten Ostfranken und Slawen hatten gleiche Rechtsstellung, einschließlich zu erbringender Steuerleistung. Die ostarstuopha, eine im Osten erhobene Steuer, wurde in Honig, Textilien oder anderer Form (sive in melle, sive in paltenis seu in alia qualibet redibitione) erbracht. Die in der Pippin'schen Schenkung als Grundausstattung des neuen Bistums erwähnten Königshöfe (fiscis dominicis) in Hallstadt bei Bamberg und Königsfeld, Lkr. Bamberg am Westrand der Fränkischen Alb belegen, daß francia orientalis im zweiten Viertel des 8. Jahrhunderts die Main-Regnitz Linie bereits nach Osten überschritten hatte.

Taufe durch Bonifatius und MartyriumFuldaer Sakramentar, um 1000, Bamberg Staatsbibliothek (STASCH (Hrsg.) 2004:

22)

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Erste Missionskirchen für die Main- und Regnitzwenden(LOSERT 1993: Abb. 3)

Um 793/794 beauftragte Karl der Große (* 747, 768 fränkischer König, 800 Kaiser, † 814) den Würzburger Bischof Bernwelf (768/769-800), bei den Main- und Regnitzwenden 14 Missionskirchen zu errichten.

...ut in terra sclavorum, qui sedent inter Moinum et Radentiam fluvios, qui vocantur Moinvinidi et Radanzvinidi una cum comitibus, qui super eosdem sclavos constituit erant, procurrassent, ut inibi sicut in ceteris

christianorum locis ecclesiae construerentur, quatenus ille populus noviter ad christianitatem conversus habere potuisset, ubi et baptismum perciperet et praedicationem audiret...

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Amlingstadt, St. Aegidius

Untersuchung Klaus Schwarz 1970-72, um

793-800 errichtete Missionskirche für die

Regnitzwenden (SCHWARZ 1976, 1984)

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Seußling, Lkr. Bamberg, St. Sigismund, Oberfranken

Missionskirche für die Regnitzwenden, um 793-800Untersuchung 1999-2001 (WERTHER 2008: Taf. 28,

99)

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Seußling, Lkr. Bamberg, OberfrankenHerrenröthe und Paint, Grube H 9-2

C-14 Datierung 772-891 (68,3%) (WERTHER 2008: Taf. 7, 61)

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Seußling, Lkr. Bamberg, OberfrankenHerrenröthe, Grube H 1-36, C-14 Datierung 772-891 (68,3%) (WERTHER 2008: Taf. 66, 80)

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Pettstadt, Lkr. BambergLiturgisches Silbergefäß (Höhe 10 cm), ein

herausragendes Beispiel des Tassilokelchstils, Herstellung um 775 (LENSSEN & WAMSER 1992: 205)

Kremsmünster, OberösterreichTassilokelch (Höhe 25,5 cm), Kupfer vergoldet

TASSILO DVX FORTIS - LIVTPIRC VIRGA REGALISHerstellung wohl 777 (LENSSEN & WAMSER 1992: 206)

Bamberg, Domschatz,

Petrusmesser (Länge 23,6 cm),

Herstellung um 700-750 (LOSERT & WINTERGERST

2008: Abb. 1)

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Altenbanz, Lkr. Lichtenfels, St. LaurentiusUntersuchung Klaus Schwarz 1969

Karolingerzeitlicher Massivbau (Breite 8,25 m) mit Rechteckchor über älterer Nekropole (LENSSEN &

WAMSER (Hrsg.) 1992: 280, SCHWARZ 1976: Abb. 28)

Grab 70 und Lesefunde

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Missionskirchen Karls des Großen für die Main- und Regnitzwenden, nach 793 (ANDRASCHKE 2007: Abb. 1)

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Altenkunstadt und Burgkunstadt

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Altenkunstadt, Lkr. Lichtenfels (SCHWARZ 1976: Abb. 30-31)

vorbambergische Urpfarrei und Missionskirche für die Mainwenden?

Das zeitliche und ursächliche Verhältnis zwischen den benachbarten Orten Altenkunstadt und Burgkunstadt ist bislang weitgehend unbekannt. Die früheste Nennung der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts könnte sich auch auf Altenkunstadt bezogen haben. Johann Baptist Müller vermutete, daß Altenkunstadt aus einer durch jüngere Flurnamen erschlossenen Siedlung namens Lindahi/Lintech hervorging.

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Altenkunstadt, St. KilianUntersuchung 1982, karolingerzeitlicher Massivbau mit halbrunder Apsis über älterer Nekropole (MÜLLER 1984: Abb. 12, ZITTLAU U.A. 1986:

Abb. 1-2)

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Altenkunstadt, St. KilianGrab 20 und 21 direkt unter dem Apsisscheitel der ersten Steinkirche,

Mädchen oder Frauen mit silbernen Kopfschmuckringen, Anhänger aus Goldblech und zwei Glasperlen, Beisetzung im 8./9. Jahrhundert

(ABELS, SAGE & ZÜCHNER 1996: 158, ZITTLAU U.A. 1986: Abb. 3)

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Das Diedenhofener Kapitular Karls des Großen

von 805

...de negotiatoribus qui partibus Sclavorum et Avarorum pergunt...

…ut arma et bruneas non ducant ad venundandum...

Der Mittelabschnitt

Abstand Luftlinie

Hallstadt26 km (1 Tag)

Forchheim82 km (3 Tage)

Premberg24 km (1 Tag)Regensburg

(LOSERT 2009: Abb. 3, nach HÜBENER 1998: Abb.

1)

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Burgkunstadt in verkehrsgünstiger Lage an der Ost-West Route von Frankfurt über die Egerer Senke nach Böhmen

(SCHWARZ 1976: Beilage 1)

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Slawische Siedlungsnamen

in Nordbayern(JANKA 2007: 126)

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Weismain, Lkr. Lichtenfels, Frühmittelalterliche Nekropole

Lage nahe der Flur Selitzen auf einer Westterrasse des

Weismaintales, etwa 250 m gegenüber dem historischen Zentrum der Stadt Weismain Untersuchung Klaus Schwarz

1972-73 (SCHWARZ 1984: Abb. 55)

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Weismain-Selitzen

Ergraben sind 210 Gräber, davon 117 Erwachsene (42 Männer, 52 Frauen) und 92 Kinder. Die

Kindersterblichkeit betrug 44%.Belegung vom frühen 8. Jahrhundert bis um 850.Die Grenzen der Nekropole wurden zumindest im

Süden und Westen teilweise erreicht (LEINTHALER 1992: Abb. 2).

Auffallend sind fünf Kreisgräben, die teils aber nicht zu Grabhügeln gehörten

Siehe wieder Sendrecht für die Main- und

Regnitzwenden bzw. Bestattungen in und/oder bei Hügeln-hougir

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Weismain-Selitzen Verlagerte frühslawische Keramik des 7.

Jahrhunderts

Regensburg-Großprüfening

Urnenbestattung 9, Mädchen (infans I), Frau (frühadult) und zwei Knaben (infans I und II), Gefäßhöhe 18,5 cm

Beisetzung im letzten Drittel des 6. Jahrhunderts

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Weismain-SelitzenGrab 3, Mann, frühmatur, mit Spatha, Lanzenschuh, Sporentur und Fetzen einer

Ringbrünne, Beisetzung um 750-775 (SCHWARZ 1984: Abb. 57-59)

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Weismain-SelitzenGrab 3, Mann, frühmatur, Beisetzung um 750-775

Schere (Länge 25 cm) zur Haarpflege und Rasiermesser (Foto Dieter Schmudlach)

Burgkunstadt, BurgbergSchere (Länge 22,7 cm), Grabung Klaus Schwarz 1975 (Foto Ivonne

Przemuß)

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Weismain-Selitzen, Lkr. LichtenfelsGrab 20, Mann, spätadult, Beisetzung um 750-775Zweischneidiges Schwer t (Länge noch 80,9 cm), Sporengarnitur, Feuerzeug, Pfrieme, Pfeilspitzen,

Messer (SCHWARZ 1984: Abb. 66, Foto Dieter Schmudlach)

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Weismain, Grab 20

Vergleiche zumSpathaknauf :London, Westminster Palace,Steinsvik, Norland (Norwegen)

(SCHWARZ 1984: Abb. 67, Foto Dieter Schmudlach)

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Kampf des David gegen GoliathStuttgarter Psalter, um 820, David mit karolingerzeitlichem Schild, Spatha und Lanze (MARTIN 1996: Abb. 223)

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Weismain-SelitzenGrab 46, Mann, frühmatur mit

Sporengarnitur (Länge 18,6 cm und 18,8 cm), Beisetzung um 800 (SCHWARZ 1984:

Abb. 57, 70, Foto Dieter Schmudlach)

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Berittene Krieger mit SporenSt. Gallen, Psalterium Aureum, vor 883

(KUNST UND KULTUR DER KAROLINGERZEIT1999 III: 314, Abb.

3)

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Weismain-SelitzenGrab 2, Frau, 25-30 Jahre alt, Beisetzung um oder kurz nach 700, Goldbommel (Länge 3 cm) eines Ohrrings im Halsbereich und geböttcherter Eimer (SCHWARZ 1984:

Abb. 58 , Foto Dieter Schmudlach)

Kirchheim bei München(CHRISTLEIN 1981: Abb. 136)

Großgartach bei Heilbronn

(ALAMANNEN 1997: Abb. 304)

Frankfurt-DomGrab 95, Mädchen, Beisetzung

um 675 (HAMPEL 1994: Abb. 73)

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Weismain-SelitzenGrab 53, Mädchen, 19 Jahre alt, Beisetzung um

oder kurz nach 800, zwei Paare silberner Kopfschmuckringe (Reifdurchmesser 3,4-3,5 cm) mit

rhombischen Pendilien, Messer und geböttcherter Eimer (PÖLLATH 2002, Taf. 162, SCHWARZ 1984:

Abb. 47)

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Linz-Zizlau, Oberösterreich, Grab 83 (DANNHEIMER & DOPSCH 1988: Abb. 171)

Stará Kouřim, Bez. Kolin, BöhmenGrab 106 (EUROPAS MITTE 2000 K: 214)

Steinhöring, Lkr. Ebersberg, Grab 11(WAMSER (Hrsg.) 2004: 403)

Weismain, Grab 53 , Foto Dieter Schmudlach)

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Matzhausen, Lkr. Neumarkt in der Oberpfalz

Grab 2-3, Mädchen und/oder Frau, Beisetzung im 9.

Jahrhundert (MENGHIN 1990: Taf. 63-64)

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Weismain-SelitzenGrab 147, Frau, frühmatur, Beisetzung um 800

(PÖLLATH 2002: Taf. 83)

Oben Mitte Bronzenadel (Länge 11,4 cm) aus den frühen Siedlungsschichten vom Burgberg zu Burgkunstadt (Foto

Ivonne Przemuß), unten links Nadeln und rechts Schläfenringe aus der Nekropole von Weismain (Foto Dieter Schmudlach)

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Burgkunstadt - Altenkunstadt

827-851 Ersterwähnung als villa Kunestat anläßlich einer

Schenkung der Gräfin Blitrud an das Kloster Fulda.

Die Originalurkunde ist verloren, erhalten ist die Notiz in den

Summarien des Fuldaer Mönches Eberhard (Codex Eberhardi) aus der Mitte des 12. Jahrhunderts

(MÜLLER 1984: Abb. 8-9).

Der Ortsname geht wohl auf einen Angehörigen der

fränkischen Reichsaristokratie namens Konrad, Kunibert oder

Gundbert zurück. Möglicherweise handelt es sich hier um den

bereits in den Fuldaer Annalen bezeugten Kunibert, dessen

Güter vom mittleren Tauberland bis an den Obermain reichten.

Blitrud comitissa Sancto Bonifatio has villas: Ebilesfelt (Ebensfeld), Wasserlosa (Weichnewasserlos), Durngestat (Döringstadt), Staffelstein, Kunestat, et cetera loca

Die Güter kommen später aus dem Schweinfurter Erbe an das Hochstift Bamberg. Möglicherweise gehört Blitrud zur Familie der allerdings erst später urkundlich faßbaren Schweinfurter Markgrafen.

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Burgkunstadt

1975 sehr hoffnungsvoll anlaufende archäologische Untersuchungen durch Klaus Schwarz an der Westseite des Rathauses

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Burgkunstadt, BurgbergArchäologische Untersuchungen seit 1963 (LOSERT 1993: Abb. 39)

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Burgkunstadt

Burgberg, Kampagne 1975, Profil 7/8 und 1 durch die Umwehrung (SCHWARZ 1984: Beilage 1)

1975 Schnitt längs der Rathaussüdseite im Bereich der Umwehrung mit Klaus Schwarz

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Burgkunstadt-Burgberg

Frühslawische Keramik des 7./8. Jahrhunderts aus

Siedlungsschichten vor Entstehung der ältesten bekannten Umwehrung

(SCHWARZ 1984: Abb. 89, Foto Ivonne Przemuß)

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Burgkunstadt-Burgberg, St. JosefsanstaltSlawische und ostfränkische Keramik des 7./8.

Jahrhunderts aus Siedlungsschichten vor Entstehung der ältesten bekannten Umwehrung

(LOSERT 1993: Taf. 76, Fotos Hans Losert)

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Burgkunstadt-BurgbergSt. Josefsanstalt

Untersuchung 1973 Günther Hain und Dieter Schmudlach

Gefäß des 7./8. Jahrhunderts aus Siedlungsschichten vor Entstehung der

ältesten bekannten Umwehrung (LOSERT 1993: Taf. 79;1, Foto Dieter

Schmudlach)

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Burgkunstadt

Burgberg, Kampagne 1975

Umwehrung Phase 1, Blick von innen auf die Vorderfront der Holz-Erde-Stein Mauer mit deutlich erkennbaren Spuren von hölzernen Ankerbalken

(MÜLLER 1984: Abb. 21)

Nicht ganz geglückte Rekonstruktion der Phase 1 (Höhe mit Brustwehr 5 m) aus der Zeit um 800-830

(MÜLLER 1984: Abb. 2)

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Bayreuth, Laineck, OberfrankenDie Burg (ABELS & LOSERT 1986: Abb. 2) auf der Burgflur am Zusammenfluß von Steinach und Rotem Main etwa 4,5 km südlich von Bindlach. Ein zentraler Ort des frühen Mittelalters und/oder das uetus Trebegast non

edificatibur in castrum von 1143

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Bayreuth-Laineck, BurgflurKampagne 1981

Blick auf das Kastenwerk der Phase 1, Pfosten der Phase 2 und Steinsetzungen der Phase 3 (ABELS & LOSERT 1982:

Abb. 153)

Kampagne 1981Blick auf die trocken gemauerte Vorderfront

der Phase 3

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Bayreuth, Laineck

Die Befestigung auf der Burgflur bei Bayreuth-Laineck, in der jüngsten Ausbauphase III wohl Stützpunkt der Schweinfurter Markgrafen und

Ausgangspunkt des Landesausbaus im Fichtelgebirge (ABELS 2002: 248, ABELS &

LOSERT 1986: Beilage 1a)

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Burgkunstadt-Burgberg, Kampagne 1975

Rekonstruktion der Umwehrung Phase II, etwa 18 m breiter geschütterter Wall aus der Zeit der Ungarnkriege (um 900-955)

(MÜLLER 1984: Abb. 26)

Phase IV massive Burgmauer mit Turm des 13. Jahrhunderts (MÜLLER 1984: Abb. 2)

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Ungarnwälle der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts und Burgen der Schweinfurter Markgrafen(ETTEL 2001: Abb. 84)

X

Laineck-Burgflur

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Die zentralen Orte Bamberg und Hallstadt (DILLER 2006: 199, SCHWARZ 1975)

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Bamberg, Dom, Untersuchungen Walter Sage

1969-1972

Nachweis einer seit dem 7. Jahrhundert bestehenden Siedlung, in der noch in

karolingischer Zeit eine Kirche St. Cyriakus? (Burgkirche)

errichtet wurde ((KIRMEIER u.a. 2002: Abb. 81 SAGE 1978: Beilage 5,1, SCHWARZ 1976:

Beilage 40,2)

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Bamberg, Domberg, Alte HofhaltungDFG-Projekt Babenburg 1987-1991

Frühslawische Keramik des 7./8. Jahrhunderts (LOSERT 1993: Taf. 6, Fotos Hans Losert)

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Bamberg, DombergBurgkirche (links Südwestecke) mit Friedhof

des 9./10. Jahrhunderts (SAGE 1978: Abb. 1, WINTERGERST 2006: 388-390)

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Bamberg, DombergFunde aus Gräbern der Burgkirche und verlagerte

Objekte aus dem Friedhofshorizont, 8. bis 10. Jahrhundert (LOSERT 1993: Abb. 32, HENNIG

(Hrsg.)1993: Taf. 2)

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Bamberg, DombergUntersuchungen Klaus Schwarz 1972 (SCHWARZ 1976:

Abb. 55-56, 64, Beilage 40,2)

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Flavius Josephus: De Bello JudaicoSclavinia, Gallia, Germania und Roma huldigen Heinrich II. (eigentlich Otto III., sekundär umgewidmet),

Reichenau oder Trier um 1000, Bamberg, Staatsbibliothek (OTTONEN 2002: 106-107)

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1. November 1007 Gründung des Bistums Bamberg durch König Heinrich II. auf einer Reichssynode in Frankfurt...ut et paganismus Sclavorum destrueretur…

1059 Bischof Gunther beschwerte sich auf einer Bamberger Diözesansynode über heidnische Praktiken der Slawen. Erat enim plebs huius utpote ex maxima parte sclauonica, ritibus gentilium dedita, abhorrens a religione

christiana, tam in cognatarum conubiis quam in decimationum contadictione decretis patrum omnino contraria (SCHNEIDMÜLLER 2007: 13)

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Bistümer in Nordbayern nach 1007

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1059 - Erwähnung eines Aepelin de Covnstat im Bamberger Synodalprotokoll (MÜLLER 1984: Abb. 27). Der Burggraf war Fürsprecher des Bischofs von Würzburg im Zehntstreit mit Würzburg

 Mutmaßliche Erbfolger des Aepelin waren zwischen 1059-1064 der Bamberger Domdiakon Theoderich und

Domprobst Hermann von Bamberg aus dem Geschlecht der Grafen von Vornbach am Inn südlich von Passau . Sie schenkten das castrum Chunstat an die Bamberger Kirche.

Ich danke Ihnen für Ihre Geduld und Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen noch ein erfreuliches und interessantes Jubiläumsjahr 2009

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Literaturauswahl AltenkunstadtZITTLAU, Reiner, PFEIL, Christoph und KNEFELKAMP-MÜLLERSCHÖN, Katharina 1986: Die Ausgrabung im Chor der Pfarrkirche von Altenkunstadt. Geschichte am Obermain. Colloquium Historicum Wirsbergense. Band 15, 1985/86: 105-117. Bamberg. BurgkunstadtHAIN, Günther und SCHMUDLACH, Dieter 1975: Die Notgrabung 1973 in der Altenburg von Burgkunstadt. Colloquium Historicum Wirsbergense. Geschichte am Obermain. Band 9 - 1974/75: 77-89. Bamberg.LOSERT, Hans 1993: Die Keramik des frühen bis hohen Mittelalters in Oberfranken. Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters. Beiheft 8. Köln, Bonn.MÜLLER, Johann Baptist 1976: Weismain in den Urkunden des Klosters Fulda. Ein Beitrag zur frühmittelalterlichen Geschichte von Weismain. Colloquium Historicum Wirsbergense. Geschichte am Obermain. Band 10 - 1975/76: 73-90. Bamberg.MÜLLER, Johann Baptist 1984: Ehemalige karolingische Burgstadt Burgkunstadt. Colloquium Historicum Wirsbergense. Geschichte am Obermain. Band 14 - 1983/84: 11-37. Bamberg.MÜLLER, Johann Baptist 1984: Burgkunstadt. Eine karolingische Burgstadt. Von ihren frühmittelalterlichen Anfängen bis ins hohe Mittelalter. Festschrift zum 60jährigen Bestehen des Colloquium Historicum Wirsbergense. Bamberg.SCHWARZ, Klaus 1984: Frühmittelalterlicher Landesausbau im östlichen Franken zwischen Steigerwald, Frankenwald und Oberpfälzer Wald. Römisch-Germanischen Zentralmuseum. Monographien, Band 5. Mainz. WeismainPÖLLATH, Ralph 2002: Karolingerzeitliche Gräberfelder in Nordostbayern. Eine archäologisch-historische Interpretation mit der Vorlage der Ausgrabungen von K. Schwarz in Weismain und Thurnau-Alladorf (4 Bände). München, Scheßlitz.SCHWARZ, Klaus 1975: Der frühmittelalterliche Landesausbau in Nordost-Bayern - archäologisch gesehen. Ausgrabungen in Deutschland. Monographien des Römisch-Germanischen Zentralmuseums. Band 1. Teil II: 338-409. Mainz.