A. H. Fink, A. Krüger & V. Ermert Übung Synoptik f. Fortg. WS 2008/2009 Nächste Übung...
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A. H. Fink, A. Krüger & V. Ermert Übung Synoptik f. Fortg. WS 2008/2009
Nächste Übung
• Donnerstag, 23.10.2008, 16:00 MESZ
Listen
• Teilnehmer- /Kommunikationsliste
• Anwesenheitsliste
Scheinkriterien für Diplomanden
• Abgabe der Übung in Gruppen zu max. drei Personen ist ab der 3. Übung möglich (die 1. und 2. Übung müssen von jedem separat
bearbeitet werden)
• Mindestens 1x an der Tafel eine Aufgabe demonstrieren oder vorrechnen
• 50% der vergebenen Punkte müssen erreicht werden
• Anwesenheit zu 80 % der Übungen
• aktive Teilnahme am Wettertipp wäre wünschenswert
Vorbesprechung, Diagrammpapiere I
A. H. Fink, A. Krüger & V. Ermert Übung Synoptik f. Fortg. WS 2008/2009
Abgabe der Übung und Nachfragen
• Andreas Krüger (Raum 13 - EG)
• Volker Ermert (Raum 31 – 2. Stock)
Vorbesprechung, Diagrammpapiere I
A. H. Fink, A. Krüger & V. Ermert Übung Synoptik f. Fortg. WS 2008/2009
Zustandsänderungen
• Motivation
T
?
Frage: Wie verändert sich der Zustand des „Luftpaketes“?
Fazit: Das Luftpaket steigt von alleine nur dann auf, wenn es leichter als die Umgebung ist, d. h. wenn seine Dichte geringer ist als die der Umgebung. Beachte: Die Dichte ist vor allem abh. von der Temperatur als auch vom Feuchtegehalt der Luft.
A. H. Fink, A. Krüger & V. Ermert Übung Synoptik f. Fortg. WS 2008/2009
Zustandsänderungen
• Hebungsprozesse
freie Hebung
erzwungene Hebung
• adiabatisch
Q=0
• trockenadiabatisch
Trockenadiabate (ungesättigtes Luftpaket)
• feuchtadiabatisch
freiwerdende latente Wärme
Feuchtadiabate (oberhalb HKN bzw. KKN gesättigtes Luftpaket)
• pseudoadiabatisch
Beim feuchtadiabatischen Aufstieg fallen die durch die Kondensation entstehenden Wasserpartikel sofort aus dem Luftpaket.
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Zustandsänderungen
p
T
f
d
absolut stabil
absolut labil
bedingt labil
Temperaturprofil
indifferent
stabil
labil
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Stabilitätsbegriffe
-p
T
f
d
absolut stabil
absolut labil
bedingt labil
Eine Schichtung heißt:
• labil,
• stabil,
wenn ein freier (nicht erzwungener) Aufstieg eines Luftpakets möglich ist
wenn ein freier (nicht erzwungener) Aufstieg eines Luftpakets nicht möglich ist
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Hebungskondensationsniveau
Frage: Wie verändert sich der Zustand eines Luftpaketes wenn es in der Atmosphäre zum Aufstieg gezwungen wird (erzwungene Hebung)?
Ist das Luftpaket nicht mit Wasserdampf gesättigt, erfolgt zunächst der Aufstieg trockenadiabatisch, d. h. es kühlt sich mit 0,98°C pro 100 m ab (s. d).
Nimmt die Temperatur ab, so sinkt auch der Sättigungsdampfdruck (E) des Wasserdampfes (e). Ist schließlich e=E, so beginnt der Wasserdampf zu kondensieren. Das Luftpaket hat das sog. Hebungskondensations-niveau (HKN) erreicht. Es bilden sich Wassertropfen, die bei der feuchtadiabatischen Zustandsänderung sofort aus dem Luftpaket ausfallen und nicht mehr berücksichtigt werden.
Das Luftpaket steigt nun feuchtadiabatisch auf.
Bemerkung: Die Vorstellung eines adiabatischen Aufstiegs und des Ausfallens der Wassertropfen ist idealisiert, in der Realität kommt es zum thermischen Austausch des Luftpaketes mit und aufsteigende Luftpakete können Wassertropfen beinhalten.
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Kumuluskondensationsniveau
Frage: Wann steigt ein Luftpaket frei auf (freie Hebung)?
Ein Luftpaket steigt von alleine auf, wenn es weniger dicht als seine Umgebung ist, d. h. i. Allg. wenn es wärmer als seine Umgebung ist.
Frage: Wann bilden sich in der Atmosphäre ohne erzwungene Hebung Wolken?
Dies ist genau dann der Fall, wenn ein Luftpaket so lange frei aufsteigt, bis es mit Wasserdampf gesättigt ist. Es wird dann das sog. Kumuluskondensationsniveau (KKN) erreicht und es bilden sich oberhalb dieser Höhe Wolken. Das Luftpaket steigt so lange weiter auf, bis es schwerer als seine Umgebung ist.
Frage: Wie lassen sich HKN und KKN bestimmen?
Ein Luftpaket erreicht seine Sättigung mit Wasserdampf genau dann, wenn sich die Linie des konstanten Sättigungsmischungsverhält-nisses des Taupunktes im Startniveau mit der zur Starttemperatur gehörenden Trockenadiabate schneidet. Im Falle des KKN muss erst die sog. Auslösetemperatur erreicht werden.
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Thermodynamische Diagrammpapiere
• Thermodynamische (aerologische) Diagrammpapiere erlauben eine graphische Analyse von Zustandsänderungen von Luftpaketen bei Vertikalbewegungen.
• Dazu werden die Meldungen von Radiosondenaufstiegen (TEMPs) bzgl. des Drucks, der Temperatur, des Taupunkts und der Winde verschiedener Höhen in thermodynamische Diagrammpapiere eingetragen.
• Anschließend kann die thermische Stabilität der Atmosphäre beurteilt und die Wahrscheinlichkeit von Konvektionsprozessen bestimmt werden.
• Bsp.: Stüvediagramm, schräges T-log(p)-Diagramm, Emagramm,
(-p,)-Diagramm, Tephidiagramm
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Thermodynamische Diagrammpapiere
• Anforderungen
1) Berücksichtigung von thermodynamischen Arbeitsleistungen
gleiche Flächen müssen gleiche Energien repräsentieren
2) Grundlegende Linien sollten Geraden darstellen (z. B. Isothermen, Isobaren, Trockenadiabaten,...)
3) Für die Analyse der Schichtungsstabilität ist ein großer Winkel zwischen Trockenadiabaten und Isothermen von Vorteil.
labil
bedingt labil
absolut stabil
e
T
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Stüvediagramm
-p
T
Nachteil:
nicht energietreu, d. h. gleiche Flächen entsprechen nicht gleichen Energien
TrockenadiabateTrockenadiabate
Feuchtadiabate
Linie konstanten Sättigungsmischungsverhältnisses
4 g kg-1
Isobare
Isotherme
virtueller Temperaturzuschlag
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• Stüvediagramm
• Vorteile:
- Ordinate p ist auch für hochreichende Aufstiege handlich (stärkere Stauchung stratosphärischer Niveaus als bei ln(p))
- p entspricht im Maßstab in etwa der metrischen Höhe (z)
- Isothermen, Isobaren und Trockenadiabaten sind geradlinig
• Nachteile:
- Thermodynamische Arbeitsleistungen (Carnot-Prozesse) können nicht quantitativ aus einer geschlossenen Fläche im Diagrammpapier
bestimmt werden
- ein Flächenausgleich A1=A2 entspricht keinem Energieausgleich
• Anforderungen:
1) Nicht erfüllt, 2) 4 Linien (fast) gerade, 3) etwa 45°-Winkel
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Bestimmung HKN und KKN im Stüvediagramm
-p
T
Trockenadiabate
Temperaturprofil aus Radiosondenaufstieg
Linie des konstanten Sättigungsmischungsverhältnisses des Bodentaupunkts
Profil des
Taupunkts
Bodendruck
Bodentaupunkt Temperatur am Boden
HKN (erzwungene Hebung)
Feuchtadiabate
KKN (Wolkenuntergrenze bei labiler Schichtung unterhalb KKN)
Wolkenobergrenze
Auslösetemperatur
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• -p,-Diagramm
In der Meteorologie wird die Arbeit auf die Einheitsmasse bezogen. Statt dem Volumen wird deshalb das spezifische Volumen (=1/) verwendet:
W = - p d
S
F = p AA
V
W = - F S = - p A S = - p V
Vorzeichen: + (System erhält Energie)
differenziell (W, da W keine Zustands-größe):
W = - p dV
- p
T2
T1
(-p,)-Diagramm
Nachteil:
geringer Winkel zwischen Trockenadiabaten und Isothermen
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• Anforderungen
1) Berücksichtigung von thermodynamischen Arbeitsleistungen
Die im (A,B)-Diagramm von Wegen eingeschlossenen Flächen müssen die gleiche Energien repräsentieren wie im (–p,)-Diagramm.
W = - p d
A
B
-p
Fläche(-p,) ~ Fläche(A,B)
Ein (A,B)-Diagramm ist ein thermodynamisches Diagramm, genau dann wenn:
~
W =
D. h. das (A,B)-Diagramm ist eine energietreue Transformation des (-p,)-Diagramms.
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• „Emagram“
A = - R ln p
B = T
- „emagram“ = „energy-per-unit-mass diagram“ (Refsdahl)
Anforderungen:
1) Erfüllt (siehe 2. Übung)
2) 4 Linien (fast) gerade
3) 45°-Winkel
Quelle: nach Fig. 5.2 in Hess (1959)
p
T
e
m
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Quelle: nach Fig. 5.2 in Hess (1959)
• Tephigramm
A = cp ln B = T
- cp ln = (Entropie), somit T--Diagramm bzw. Tephigramm (Napier Shaw)
Anforderungen:
1) Erfüllt (s. u.)
2) 4 Linien (fast) gerade
3) 90°-Winkel
e
m
T
p
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• Energietreue des Tephigramms
A = cp ln B = T
Poissongleichung:
(2)
(3)
1. Hauptsatz: (1)
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• Energietreue des Tephigramms
A = cp ln B = T
Fazit: Die von Wegen eingeschlossen Flächen im Tephigramm sind gleich groß wie entsprechende Flächen im (–p,)-Diagramm, d. h. das Tephigramm ist ggü. dem (–p,)-Diagramm energietreu.
Vergleich von (2) und (3) ergibt:
Somit folgt aus (1) und (2):
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p
• schräges T-log p-Diagramm
A = - R ln p
B = T + C ln p (C=const.)
- „skew T-log p diagram“ (Herlofson)Anforderungen:
• Erfüllt (ohne Beweis)
• 3 Linien gerade
• ~90°-Winkel
Nachteile:
- Streckung stratosphärischer
Druckniveaus
- schräge T-Achse
m
T
e
Quelle: nach Fig. 5.2 in Hess
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• potenzielle Temperatur ()
Wird ein Luftpaket hypothetisch von einem Druckniveau auf die Höhe von 1000 hPa trockenadiabatisch abgesenkt bzw. gehoben, so nimmt es in diesem Niveau die potenzielle Temperatur an. Die potenzielle Temperatur ist also ein Kennzeichen für eine Luftmasse die bei einem trockenadiabatischen Vorgang abgesenkt oder gehoben wird.
Es gilt mit der Temperatur in K, der universellen Gaskonstante (RL=287,04 J kg-1 K-1) und der spezifischen Wärmekapazität trockener Luft bei konstantem Druck (cp=1005,7 J kg-1 K-1):
Bemerkung: Dies ist die Formel für die potenzielle Temperatur, im Fall eines trockenen Luftpakets. Für ein feuchtes Luftpaket wird RL/cp mit Hilfe des Mischungsverhältnisses korrigiert (vgl. Bolton, 1980). Bolton, D., 1980: The Computation of Equivalent Potential Temperatur. Monthly Weather Review, 108, 1046-1053.
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• pseudopotenzielle Temperatur (e)
Die pseudopotenzielle Temperatur ist die Temperatur die ein Luftpaket annimmt, wenn es vom Ausgangsniveau hypothetisch pseudoadiabatisch bis in die Höhe gehoben wird, in der kein Wasserdampf mehr im Luftpaket vorhanden ist und anschließend trockenadiabatisch in die Höhe von 1000 hPa gebracht wird. Dann gilt näherungsweise mit dem Mischungsverhälnis (in kg kg-1) und der spezifischen Verdampfungswärme von Wasser (L=2,5 106 - 2420 T (in °C) J kg-1):
Genauere Formel für e nach Bolton (1980):
TL: Temperatur des Lufpakets im Hebungskondensationsniveau
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• „Level of Free Convection (LFC)“
Das Druckniveau, ab welchem ein „abgeschlossenes“ Luftpaket bei initialer Hebung von alleine austeigt. D. h. genau, dass in diesem Niveau die Temperatur des Luftpakets größer oder gleich der Umgebung ist.
• „Level of Zero Buoyancy (LZB)“
Die Höhe, bei dem das zuvor frei aufsteigende Luftpaket die gleiche Temperatur erreicht wie die Umgebung.
• Auftrieb eines Luftpakets
Ein Luftpaket erfährt immer dann einen positiven Auftrieb, wenn die pseudopotenzielle Temperatur des Luftpakets größer ist als die zur Umgebung gehörende pseudopotenzielle Temperatur bei Sättigung.
e Luftpaket (z) > e (z)*
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• Auftrieb eines Luftpaketes
-p
T
HKN
LFCz1
z2
erzwungene
Hebung
LZBz3
z1: e < e*
LFC: e = e*
LZB: e = e*
z3: e < e*
z2: e > e*
Luftpaket | Umgebung
D.h. e Luftpaket > e => Auftrieb/
freier Aufstieg
*
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Übungsaufgaben:
• Übungsblatt Aufgaben 1-4
• Abgabe: Dienstag 21.10.2008 bis spätestens 16 MESZ