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1 Theaterviertel 2 Kulturbahnhof 3 Dienstleistungszentrum Nord 4 Empfangsgebäude/Hotel 5 Dienstleistungszentrum Süd 6 Westzugang 7 Schillerrampe a Platzräume Straßenbahn Fahrradfahrer Fußgänger 7 5 6 4 3 2 1 a a a a Hotel ULM Hauptbahnhof DB ULM Hbf Zugang P +R West 1 City Bahnhof Ulm Städtebaulicher Ideenwettbewerb 293184 Entwurfskonzept Das Wettbewerbsgebiet ist derzeit in weiten Teilen geprägt von einer heterogenen, verbauten Umgebung mit verwinkelten und unübe rsichtlichen öffentlichen Räumen. Dies gilt insbesondere für das Theaterviertel und den Bereich um den Bahnhof. Ein diffuses Wegenetz - mit fast schon von wildem Charakter – erschwert es Fußgängern und Fahrradfahrern sich in d iesem Umfeld zu orientieren und zu bewegen. Der jetzige Bahnhof präsentiert sich als Ansammlung von ungeordneten Funktionen und Körpern und kann so eine ihm angemessene räumliche Präsenz nicht entfalten. Der Entwurf greift diese Fragestellungen auf, indem er die verschiedenen Bestandteile (Teilgebiete) zum einen jeweils aus ihrer eigenen Logik heraus maßstäblich entwickelt und zum anderen gleichzeitig zueinander in Beziehung setzt. Ein besonderes Anliegen ist es, den Bezug zwischen Stadtkörper und Gleiskörper selbstverständlich herzustellen, auf lokaler (Bahnh of und seine Bahnsteigzugänge) genauso wie auf übergeordneter Ebene (großräumige Wegebeziehungen). Dabei soll die durch die Bahnanlagen erzeugte stadträumliche Barriere nicht nur überwunden, sondern die verbindenden Überquerun gen und die Unterführung auch zur Erschließung der Bahnsteige herangezogen werden. Funktional wird der Bahnhof so in die gesamte Stadttextur und ihr Wegenetz eingewebt. Der „Brückenschlag“ von der Innenstadt zum Dichterviertel im Westen und weiters Richtung Weststadt wird auf verschiedene Weise erreicht. Die unterschiedlichen Stadtbenützer - Gäste, Stadtbesucher aus dem Umland, Touristen, Pendler und Ulmer - finden für ihre jeweiligen Bedürfnisse opti male Wege im Wegenetz mit einer klaren Orientierung. Übergeordnete Wegeverbindungen von Radfahrern und Fußgängern werden in das Planungsgebiet integriert, ohne in Konflikt zu geraten mit den lokalen Strömen der Reisenden. 1 Theaterviertel Das Theaterviertel wird unter Bezug auf bestehende Strukturen der gründerzeitlichen Neustadt weitergebaut. Das Theater wird freigestellt und bekommt im ebenfalls freigestellten „Kulturbahnhof“, der im alten Paketbahnhof eingerichtet w ird, einen weiteren kulturellen Baustein. Beide bilden sich jetzt als städtebauliche Dominanten im erneuerten Quartier ab. Seine bereits k ulturell vorhandene Identität wird so verstärkt. Gleichzeitig bildet der Kulturbahnhof den räumlichen Abschluss bzw. Beginn der Zeitblom straße, die in ihrer Mittellage für die Neustadt von großer Bedeutung ist, und fungiert als Gelenk für die Radwegeverbindung Fahrradsteg - Ze itblomstraße. Die Baukörpergliederung der neuen Blockstruktur orientiert sich am Charakter der Gründerzeit und interpretiert diese den aktuel len Bedürfnissen entsprechend in Größe und Dicht neu. Einzelgebäude bilden die Perimeterbebauung der Blocks. Unterschiedliche Abstä nde dieser zueinander ermöglichen deren individuelle Lesbarkeit, Zugänge zum Blockinnern und Einfahrten zu Tiefgaragen. Die Grundhö he von 5 Stockwerken erfährt eine Höhendifferenzierung auf 7 Geschosse an markanten Punkten, wie Kreuzungen und Einfahrten ins Gebiet. Wohnen und Arbeiten kann sich sowohl hausweise im Block als auch innerhalb der Häuser gemischt ansiedeln. 2 Kulturbahnhof Die räumliche Struktur des Paketbahnhofs ermöglicht eine variable Einteilung verschiedener Nutzungsgrößen in den Shedhallen, d ie als „Produktionsstätten“ unterschiedlichster Sparten, vom Künstler, Handwerker bis zum Dienstleister, verschiedensten „Werkende n“ Räume bieten. Der südliche Kopfbau des Paketbahnhofs nimmt als große Halle diverse kulturelle Veranstaltungen auf und fungiert so als großformatiges Showcase mit angelagerter Gastronomie, die auch den Freibereich vor dem Gebäude bespielt. Ergänzt wird das Flach gebäude durch eine angebaute Hochhausscheibe, die zusammen mit einer Riegelbebauung Platz für Dienstleistungen, Büros und andere Arbeit sformen gibt. Denkbar wäre hier zum Beispiel ein Standort für „Start-Up-Business“ innovativer Firmen. Neben dem kulturellen Aspekt würd e so, in Zusammenhang mit dem Dienstleistungszentrum Nord mit seinen Hochschuleinrichtung, der Entwicklung von wissenschaftlichen Nutzun gen ein zusätzlicher Motor verliehen. Die Wendeschleife der Straßenbahn umfährt das Theater und den danebenliegenden Block, um nach einem Halte-/ Wartepunkt am Kulturbahnhof dann in die Olga-/ Friedrich-Ebert-Straße wieder einzumünden. Die Busse für die Theatergäste warten entlang des T heaters. Die bestehende Theater-TG wird hälftig beibehalten und an das gegenüberliegende neue P arkhaus angeschlossen, in dem sich im EG Laden- und Gastronomienutzungen befinden. Es weicht etwas von der Straße zurück, um vor dem Eingang des Theaters Platz zu machen. Die Bebauung auf dem Streifen entlang der Olgastraße bildet sich aus linear aneinandergestellten Körpern, die in ihrer baukörpe rlichen Ausformulierung untereinander und zum Gebäude der Handwerkskammer in Beziehung treten und dieses so einreihen. 4 Empfangsgebäude und Hotel Das zu erhaltende Hotel wird mit dem neuen Empfangsgebäude zu einem Körper zusammengefasst und als Ganzes vor den Gleisen freig estellt. So kann der neue City-Bahnhof als freigespielter Solitär seine ihm angemessene räumliche Präsenz und damit Bedeutung gegenüber dem Stadtkörper entfalten. Die Züge rücken in Sicht- und Reichweite des öffentlichen Raums der Innenstadt. Das Empfangsgebäude verk nüpft den Straßenraum auf der einen Seite, mit den Gleisen auf der anderen Seite, hier rückt es direkt bis an den Bahnsteig 1 (Ulm-Stuttg s l a d r i w d n u , ) t r a verbindendes Element im städtischen Kontext wahrgenommen. Ein flacher Sandwich schwebt über dem durchlässigen Erdgeschoss. Die daran angegliederte Hochhausscheibe verstärkt die Fernwirkung des Gebäudes. 6 Westzugang Der Vorplatz vor dem Westzugang wird abgesenkt, so daß die ankommenden Reisenden ins Licht gehen. Eine großzügige Treppe in Verlängerung der Passage führt direkt auf die Taxi- und Kiss&Ride-Stellplätze. Hier befindet sich auch ein kleiner Kiosk. Am nö rdlichen Ende schliessen Fahrradabstellplätze mit direktem Bezug zum Fahrradsteg, sowie ein Parkhaus für Pendler und Langzeitparker an. Im Sü den öffnet eine Landschaftstreppe den Vorplatz zum Blaupark hin. 7 Schillerrampe Die Struktur der Schillerrampe nimmt einerseits auf verschiedenen Ebenen Bezüge zu den heterogenen, ungeordneten Baustrukturen des südlichen Dichterviertels auf, entwickelt aber andererseits gleichzeitig ein eigenständiges städtebauliches Muster. Hohe Scheib en markieren ihren Rand und erzeugen eine Fernwirkung. Die höchste Scheibe schließt den Platz vor dem Landratsamt und tritt mit einer Höhe v on 50 Metern in Dialog zum benachbarten Turm des Universumscenters. Gleichzeitig vermittelt sie dessen Höhe linear über den Hochpunkt am ZOB zu den Hochpunkten der Innenstadt in der Hirschstraße. Die Zeilen im Quartier greifen die Höhen der unmittelbaren Nachbarn auf und akzentuieren die innen liegende aufgelockerte Diagonale. Grosßflächigere ein- bis zweigeschossige, begrünte Flachbauten sind je weils den höheren Gebäudeteilen zugeordnet. Im größten direkt an der Schillerstraße wäre z.B. ein Supermarkt mit darunterliegender Pa rkierung denkbar. Im Fall eines Wissenschaftsstandorts könnten sich in den Flachbauten z.B. Labore oder Werkstätten befinden während sic h in den Zeilen die dazugehörigen Büros befinden. In der Zeile Richtung Blaupark wird Wohnen angesiedelt. Einzelhandel könnte sich i n den Erdgeschosszonen entlang der Schillerstraße ansiedeln. Die Eingänge in die Schillerrampe nehmen bestehende Straßenzüge auf, eine in eine Richtung befahrbare Ringstraße durchläuft das Gebiet. Weiters verkürzt eine Treppe und Rampe an der südlichen Kante die Verbindung für Fußgänger und Fahrradfahrer in das Dichtervier tel und schließt am nördlichen Ende der Schillerrampe direkt an den Blaupark an. Entwicklungsstufen Die verschiedenen Bausteine des Entwurfs sind so konzipiert, dass sie sich grundsätzlich voneinander unabhängig entwickeln lass en. Folgende Zeitschiene der verschiedenen Baustufen wäre denkbar: Mit Freiwerden der Gleisanlagen entlang der Schillerstraße 2014 beginnt der Bau des neuen Bahnhofs, mit Westeingang, Unterführu ng und Bahnhofsvorplatz. Auch die Verlegung der kleinen Blau und die Errichtung des Blauparks entlang der Schillerstraße sowie deren A usbau kann im Zuge mit diesen Maßnahmen erfolgen. Während des Um-/Neubaus des Bahnhofs und seiner Unterführungen wird der Fußgängersteg zu r Erschließung der Bahnsteige durch die Ergänzung mit Aufzügen und Treppen herangezogen. Zur Eröffnung der Neubaustrecke Ulm-Stut tgart 2019 ist dann der neue Bahnhof und seine Verbindung in die Bahnhofstrasse fertiggestellt. 2019 wird der ZOB temporär auf die Schillerrampe verlegt, so dass der neue ZOB am alten Standort auf den verschiedenen Ebenen g ebaut werden kann. Sowohl der Fußgängersteg als auch die Straßenbahn- und Bushaltestelle am Ehinger Tor ermöglicht die Verbindung zur Stadtmitte. Alternativ könnte der ZOB auch temporär auf das Gelände der jetzigen Post gelegt werden, sollte dieses schon verfügbar sein. De r ZOB wird dann 2022 fertig sein. Mit Fertigstellung der Neubaustrecke 2019 kann der Paketbahnhof als erstes größeres Projekt im Theaterviertel umgebaut werden. Zur frühzeitigen Verankerung des Komplexes im städtischen Bewusstsein sind auch diverse Zwischennutzungen bis dahin denkbar, wie z. B. größere ausgelagerte universitäre Veranstaltungen, die dann im Anschluss ins Dienstleistungszentrum Nord umziehen. Mit der Erri chtung des Dienstleistungszentrum Nord, die baulogistisch über die Zeitblomstraße erfolgt und damit den Bahnhofsbereich wenig behindert, w ird auch der Fahrradsteg über die Bahngleise gebaut. Die weiteren Blockstrukturen im Theaterviertel und die Reihe von Gebäuden entlang der O lgastraße können je nach Verfügbarkeit der Grundstücke entwickelt werden. Konzeptgrafik Start-Up-Business Produktionsstätten Gastronomie Veranstaltungen Wohnen Dienstleistung Handel Kultur Gastronomie 2011 2014 2019 2022 > > City Bahnhof NEU mit Unterführung und Bahnhofsvorplatz Westeingang mit Errichtung Blaupark (Verlegung kleine Blau) ZOB NEU undDienstleistungszentrum Süd temporäre Verlegung ZOB auf Schillerrampe > > > > Umbau Paketbahnhof Dienstleistungszentrum Nord mit Fahrradsteg Schillerrampe nach Fertigstellung ZOB > > 2025 > Theaterviertel (Entwicklung jederzeit nach Verfügbarkeit der Grundstücke möglich) Gebäudereihe Olgastrasse Supermarkt Labor Wohnen Fahrräder Institut

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A4

1 Theaterviertel

2 Kulturbahnhof

3 Dienstleistungszentrum Nord

4 Empfangsgebäude/Hotel

5 Dienstleistungszentrum Süd

6 Westzugang

7 Schillerrampe

a Platzräume

Straßenbahn

Fahrradfahrer

Fußgänger

7

5

6 4 3

2

1

a

a

a

a

Hotel

ULM Hauptbahnhof

DB

A4

ULM Hbf

Zugang

P+R

West

A4

A4

1 City Bahnhof Ulm Städtebaulicher Ideenwettbewerb 293184

Entwurfskonzept

Das Wettbewerbsgebiet ist derzeit in weiten Teilen geprägt von einer heterogenen, verbauten Umgebung mit verwinkelten und unübersichtlichen öffentlichen Räumen. Dies gilt insbesondere für das Theaterviertel und den Bereich um

den Bahnhof. Ein diffuses Wegenetz - mit fast schon von wildem Charakter – erschwert es Fußgängern und Fahrradfahrern sich in diesem Umfeld zu orientieren und zu bewegen. Der jetzige Bahnhof präsentiert sich als Ansammlung von

ungeordneten Funktionen und Körpern und kann so eine ihm angemessene räumliche Präsenz nicht entfalten.

Der Entwurf greift diese Fragestellungen auf, indem er die verschiedenen Bestandteile (Teilgebiete) zum einen jeweils aus ihrer eigenen Logik heraus maßstäblich entwickelt und zum anderen gleichzeitig zueinander in Beziehung setzt. Ein

besonderes Anliegen ist es, den Bezug zwischen Stadtkörper und Gleiskörper selbstverständlich herzustellen, auf lokaler (Bahnhof und seine Bahnsteigzugänge) genauso wie auf übergeordneter Ebene (großräumige Wegebeziehungen).

Dabei soll die durch die Bahnanlagen erzeugte stadträumliche Barriere nicht nur überwunden, sondern die verbindenden Überquerungen und die Unterführung auch zur Erschließung der Bahnsteige herangezogen werden. Funktional wird

der Bahnhof so in die gesamte Stadttextur und ihr Wegenetz eingewebt. Der „Brückenschlag“ von der Innenstadt zum Dichterviertel im Westen und weiters Richtung Weststadt wird auf verschiedene Weise erreicht. Die unterschiedlichen

Stadtbenützer - Gäste, Stadtbesucher aus dem Umland, Touristen, Pendler und Ulmer - fi nden für ihre jeweiligen Bedürfnisse optimale Wege im Wegenetz mit einer klaren Orientierung. Übergeordnete Wegeverbindungen von Radfahrern und

Fußgängern werden in das Planungsgebiet integriert, ohne in Konfl ikt zu geraten mit den lokalen Strömen der Reisenden.

1 Theaterviertel

Das Theaterviertel wird unter Bezug auf bestehende Strukturen der gründerzeitlichen Neustadt weitergebaut.

Das Theater wird freigestellt und bekommt im ebenfalls freigestellten „Kulturbahnhof“, der im alten Paketbahnhof eingerichtet wird, einen

weiteren kulturellen Baustein. Beide bilden sich jetzt als städtebauliche Dominanten im erneuerten Quartier ab. Seine bereits kulturell

vorhandene Identität wird so verstärkt. Gleichzeitig bildet der Kulturbahnhof den räumlichen Abschluss bzw. Beginn der Zeitblomstraße, die in

ihrer Mittellage für die Neustadt von großer Bedeutung ist, und fungiert als Gelenk für die Radwegeverbindung Fahrradsteg - Zeitblomstraße.

Die Baukörpergliederung der neuen Blockstruktur orientiert sich am Charakter der Gründerzeit und interpretiert diese den aktuellen

Bedürfnissen entsprechend in Größe und Dicht neu. Einzelgebäude bilden die Perimeterbebauung der Blocks. Unterschiedliche Abstände

dieser zueinander ermöglichen deren individuelle Lesbarkeit, Zugänge zum Blockinnern und Einfahrten zu Tiefgaragen. Die Grundhöhe von 5

Stockwerken erfährt eine Höhendifferenzierung auf 7 Geschosse an markanten Punkten, wie Kreuzungen und Einfahrten ins Gebiet. Wohnen

und Arbeiten kann sich sowohl hausweise im Block als auch innerhalb der Häuser gemischt ansiedeln.

2 Kulturbahnhof

Die räumliche Struktur des Paketbahnhofs ermöglicht eine variable Einteilung verschiedener Nutzungsgrößen in den Shedhallen, die

als „Produktionsstätten“ unterschiedlichster Sparten, vom Künstler, Handwerker bis zum Dienstleister, verschiedensten „Werkenden“

Räume bieten. Der südliche Kopfbau des Paketbahnhofs nimmt als große Halle diverse kulturelle Veranstaltungen auf und fungiert so als

großformatiges Showcase mit angelagerter Gastronomie, die auch den Freibereich vor dem Gebäude bespielt. Ergänzt wird das Flachgebäude

durch eine angebaute Hochhausscheibe, die zusammen mit einer Riegelbebauung Platz für Dienstleistungen, Büros und andere Arbeitsformen

gibt. Denkbar wäre hier zum Beispiel ein Standort für „Start-Up-Business“ innovativer Firmen. Neben dem kulturellen Aspekt würde so, in

Zusammenhang mit dem Dienstleistungszentrum Nord mit seinen Hochschuleinrichtung, der Entwicklung von wissenschaftlichen Nutzungen

ein zusätzlicher Motor verliehen.

Die Wendeschleife der Straßenbahn umfährt das Theater und den danebenliegenden Block, um nach einem Halte-/ Wartepunkt am

Kulturbahnhof dann in die Olga-/ Friedrich-Ebert-Straße wieder einzumünden. Die Busse für die Theatergäste warten entlang des Theaters. Die

bestehende Theater-TG wird hälftig beibehalten und an das gegenüberliegende neue Parkhaus angeschlossen, in dem sich im EG Laden- und

Gastronomienutzungen befi nden. Es weicht etwas von der Straße zurück, um vor dem Eingang des Theaters Platz zu machen.

Die Bebauung auf dem Streifen entlang der Olgastraße bildet sich aus linear aneinandergestellten Körpern, die in ihrer baukörperlichen

Ausformulierung untereinander und zum Gebäude der Handwerkskammer in Beziehung treten und dieses so einreihen.

4 Empfangsgebäude und Hotel

Das zu erhaltende Hotel wird mit dem neuen Empfangsgebäude zu einem Körper zusammengefasst und als Ganzes vor den Gleisen freigestellt.

So kann der neue City-Bahnhof als freigespielter Solitär seine ihm angemessene räumliche Präsenz und damit Bedeutung gegenüber dem

Stadtkörper entfalten. Die Züge rücken in Sicht- und Reichweite des öffentlichen Raums der Innenstadt. Das Empfangsgebäude verknüpft den

Straßenraum auf der einen Seite, mit den Gleisen auf der anderen Seite, hier rückt es direkt bis an den Bahnsteig 1 (Ulm-Stuttg sla driw dnu ,)tra

verbindendes Element im städtischen Kontext wahrgenommen. Ein fl acher Sandwich schwebt über dem durchlässigen Erdgeschoss. Die daran

angegliederte Hochhausscheibe verstärkt die Fernwirkung des Gebäudes.

6 Westzugang

Der Vorplatz vor dem Westzugang wird abgesenkt, so daß die ankommenden Reisenden ins Licht gehen. Eine großzügige Treppe in

Verlängerung der Passage führt direkt auf die Taxi- und Kiss&Ride-Stellplätze. Hier befi ndet sich auch ein kleiner Kiosk. Am nördlichen Ende

schliessen Fahrradabstellplätze mit direktem Bezug zum Fahrradsteg, sowie ein Parkhaus für Pendler und Langzeitparker an. Im Süden öffnet

eine Landschaftstreppe den Vorplatz zum Blaupark hin.

7 Schillerrampe

Die Struktur der Schillerrampe nimmt einerseits auf verschiedenen Ebenen Bezüge zu den heterogenen, ungeordneten Baustrukturen des

südlichen Dichterviertels auf, entwickelt aber andererseits gleichzeitig ein eigenständiges städtebauliches Muster. Hohe Scheiben markieren

ihren Rand und erzeugen eine Fernwirkung. Die höchste Scheibe schließt den Platz vor dem Landratsamt und tritt mit einer Höhe von 50

Metern in Dialog zum benachbarten Turm des Universumscenters. Gleichzeitig vermittelt sie dessen Höhe linear über den Hochpunkt am

ZOB zu den Hochpunkten der Innenstadt in der Hirschstraße. Die Zeilen im Quartier greifen die Höhen der unmittelbaren Nachbarn auf und

akzentuieren die innen liegende aufgelockerte Diagonale. Grosßfl ächigere ein- bis zweigeschossige, begrünte Flachbauten sind jeweils

den höheren Gebäudeteilen zugeordnet. Im größten direkt an der Schillerstraße wäre z.B. ein Supermarkt mit darunterliegender Parkierung

denkbar. Im Fall eines Wissenschaftsstandorts könnten sich in den Flachbauten z.B. Labore oder Werkstätten befi nden während sich in

den Zeilen die dazugehörigen Büros befi nden. In der Zeile Richtung Blaupark wird Wohnen angesiedelt. Einzelhandel könnte sich in den

Erdgeschosszonen entlang der Schillerstraße ansiedeln.

Die Eingänge in die Schillerrampe nehmen bestehende Straßenzüge auf, eine in eine Richtung befahrbare Ringstraße durchläuft das Gebiet.

Weiters verkürzt eine Treppe und Rampe an der südlichen Kante die Verbindung für Fußgänger und Fahrradfahrer in das Dichterviertel und

schließt am nördlichen Ende der Schillerrampe direkt an den Blaupark an.

Entwicklungsstufen

Die verschiedenen Bausteine des Entwurfs sind so konzipiert, dass sie sich grundsätzlich voneinander unabhängig entwickeln lassen.

Folgende Zeitschiene der verschiedenen Baustufen wäre denkbar:

Mit Freiwerden der Gleisanlagen entlang der Schillerstraße 2014 beginnt der Bau des neuen Bahnhofs, mit Westeingang, Unterführung und

Bahnhofsvorplatz. Auch die Verlegung der kleinen Blau und die Errichtung des Blauparks entlang der Schillerstraße sowie deren Ausbau kann

im Zuge mit diesen Maßnahmen erfolgen. Während des Um-/Neubaus des Bahnhofs und seiner Unterführungen wird der Fußgängersteg zur

Erschließung der Bahnsteige durch die Ergänzung mit Aufzügen und Treppen herangezogen. Zur Eröffnung der Neubaustrecke Ulm-Stuttgart

2019 ist dann der neue Bahnhof und seine Verbindung in die Bahnhofstrasse fertiggestellt.

2019 wird der ZOB temporär auf die Schillerrampe verlegt, so dass der neue ZOB am alten Standort auf den verschiedenen Ebenen gebaut

werden kann. Sowohl der Fußgängersteg als auch die Straßenbahn- und Bushaltestelle am Ehinger Tor ermöglicht die Verbindung zur Stadtmitte.

Alternativ könnte der ZOB auch temporär auf das Gelände der jetzigen Post gelegt werden, sollte dieses schon verfügbar sein. Der ZOB wird dann

2022 fertig sein.

Mit Fertigstellung der Neubaustrecke 2019 kann der Paketbahnhof als erstes größeres Projekt im Theaterviertel umgebaut werden. Zur

frühzeitigen Verankerung des Komplexes im städtischen Bewusstsein sind auch diverse Zwischennutzungen bis dahin denkbar, wie z.B.

größere ausgelagerte universitäre Veranstaltungen, die dann im Anschluss ins Dienstleistungszentrum Nord umziehen. Mit der Errichtung des

Dienstleistungszentrum Nord, die baulogistisch über die Zeitblomstraße erfolgt und damit den Bahnhofsbereich wenig behindert, wird auch der

Fahrradsteg über die Bahngleise gebaut. Die weiteren Blockstrukturen im Theaterviertel und die Reihe von Gebäuden entlang der Olgastraße

können je nach Verfügbarkeit der Grundstücke entwickelt werden.

Konzeptgrafi k

Start-Up-Business

Produktionsstätten

GastronomieVeranstaltungen

Wohnen

Dienstleistung

Handel

Kultur

Gastronomie

201

1

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City Bahnhof NEU mit Unterführung und Bahnhofsvorplatz

Westeingang mit Errichtung Blaupark (Verlegung kleine Blau)

ZOB NEU und Dienstleistungszentrum Süd

temporäre Verlegung ZOB auf Schillerrampe

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Umbau Paketbahnhof

Dienstleistungszentrum Nord mit Fahrradsteg

Schillerrampe

nach Fertigstellung ZOB

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>Theaterviertel (Entwicklung jederzeit nach Verfügbarkeit der Grundstücke möglich)

Gebäudereihe Olgastrasse

Supermarkt

Labor

Wohnen

Fahrräder

Institut

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City Bahnhof Ulm Städtebaulicher Ideenwettbewerb 2931843

4 Empfangsgebäude 3 Dienstleistungszentrum Nord

Das Empfangsgebäude gliedert sich in einen offenen Innenraum, der die Passage auf der Ebene UG-1 großzügig

aufnimmt. In diesem abgesenkten Bereich und im Erdgeschoss befi nden sich alle Konsumnutzungen, wobei

sich die den Reisenden begleitenden Funktionen, wie z.B. das Reisezentrum, vor allem auf der Ebene der Passage

fi nden . Gleichzeitig kann diese Ebene direkt über die Tiefgarage erschlossen werden.

Der über dem Erdgeschoss schwebende fl ache Sandwich beherbergt Seminar- und Hörsäle sowie ein

höherwertiges Restaurant. Die Seminar- und Hörsäle sind sowohl vom benachbarten Wissenschaftsstandort

im Dienstleistungszentrum Nord als auch direkt für Belange der Deutschen Bundesbahn wie z.B. für Seminare,

kleinere Kongresse aber auch für private Veranstaltungen nutzbar. In der daran angegliederten Hochhausscheibe

fi nden sich die Büro- und Verwaltungsnutzungen der Deutschen Bundesbahn.

Das Dienstleistungszentrum wird aufgrund seiner Größe und den potentiellen Verbindungen zum Umfeld des

Kulturbahnhofs in die Blockstruktur des Theaterviertels eingegliedert. Seine unmittelbare Nähe zum Sandwich

des Empfangsgebäudes ermöglicht die Mitnutzung von dessen Programmen. Der Baukörper bildet ein Scharnier

zwischen dem Bahnhofsplatz und dem Theaterviertel. Gastronomiebetriebe im Erdgeschoss bespielen sowohl den

Bahnhofsplatz als auch den öffentlichen Raum um den Kulturbahnhof. Die Erschließung erfolgt über goßzügige

Innenhöfe.

Bürofl ächen Deutsche Bahn

Restaurant

Bürofl ächen Deutsche Bahn

Auditorium

Restaurant

Sedelhof

Handel

Konferenz

Konferenz

Auditorium

Handel

Supermarkt

Take Away

Gastronomie

DB Reisezentrum

Presse

Handel

Konferenz

Grundriss Ebene -1 Passage M 1:500

Grundriss Ebene -2 M 1:1000 Schnitt Passage M 1:500Wohnen

Dienstleistung

Handel

Kultur

Gastronomie

Foyer

City Bahnhof Ulm Städtebaulicher Ideenwettbewerb 2931844Bahnhofsplatz und Umgebung (Verkehrsströme)

Der neue Bauköper, bestehend aus dem alten Hotel und dem neuen Empfangsgebäude, wird von einem

großzügigen öffentlichen Raum (Bahnhofsplatz) umfl ossen. Dieser fungiert als zentraler Verteiler - HUB - über

den die wichtigsten Bewegungsströme organisiert werden. Diese werden den individuellen Bedürfnissen der

verschiedenen Stadtbenützer entsprechend organisiert: Pendler mit Fahrrad, Pendler mit Auto, Pendler zu Fuß,

(Tages-) Touristen mit dem Zug oder Regionalbus und Fernreisende.

In den Bahnhofsplatz mündet die Fußgängerzone Bahnhofstraße, der Haupteingang des Bahnhofs, die

Haltestelle Straßenbahn/Stadtbusse, der Busbahnhof mit der Überbauung für das medizinisches Zentrum und die

Erschließung des vom Schillerviertel und den Bahnsteigen kommenden Bahn-Stegs. Das Dienstleistungszentrum

Nord bildet die nördliche Raumkante des Bahnhofsplatzes. Dieser wird leicht – auf das Niveau der erhöhten

ÖPNV-Bahnsteige - angehoben, um alle Verbindungen ebenerdig auslegen zu können. Vor allem für Fahrgäste des

ZOB, die in die Innenstadt bzw. zur Straßenbahnhaltestelle und zurück wollen, wird eine großzügige ebenerdige

Überquerung der Friedrich-Ebert-Straße geschaffen. Die Taxistellplätze und die Kiss&Ride Zone werden im

nördlichen Bereich des Bahnhofsplatzes – zwischen Empfangsgebäude und Dienstleistungszentrum Nord –

angesiedelt.

Straßenbahn und Stadtbusse bleiben in heutiger Mittellage. Die Fahrbahn der Friedrich-Ebert-Straße behält zwei

Fahrspuren in jede Richtung. Die Fußgängerampel bietet in der Spitzenzeit des Kfz-Verkehrs eine etwa halbierte

Aufteilung zwischen Fußgängern und Kfz. Außerhalb der Spitzenstunde kann ein noch bequemeres Queren der

Fußgänger geschaltet werden, beispielsweise 25 Sekunden Grün für die Fußgänger und 20 Sekunden für Kfz und

Räumen. In Schwachlastzeiten stehen die Ampeln auf Dunkel mit Sofortgrün auf Anforderung.

Für die Friedrich-Ebert-Straße sind auf Höhe der Bahnhofstraße rund 1.200 Kfz je Spitzenstunde und Richtung

zu erwarten (Vorzugsvariante Dr. Brenner, 2010-03-12). Als Umlaufzeit (Zeitspanne von Grün bis Grün) wird 45

Sekunden vorgeschlagen (derzeit 70 Sekunden Umlauf). In der Spitzenzeit sind für Fußgänger 21 Sekunden Grün

und für Kfz und Räumen 24 Sekunden nötig.

Es werden drei Querverbindungen zwischen West und Ost geschaffen: der kürzlich erbaute Fußgängersteg im

Süden wird zusätzlich zur Erschließung der Bahnsteige herangezogen. Die Passage auf der Ebene -1 bildet eine

durchgehende Verbindung von der Innenstadt bis zur Weststadt. Sie wird im Westen bis zur Schillerstrasse

verlängert und im Osten bis in die Innenstadt geführt, um eine zukünftige unmittelbare Anbindung an die

Sedelhöfe zu ermöglichen. Ein zweiter Bahn-Steg im Norden ist Teil einer neuen Verbindung für Fahrradfahrer und

Fußgänger und verknüpft das Dichterviertel mit der erweiterten Neustadt. Der Steg wird über die gesamte Länge

als Fahrradabstellplatz ausgebildet. Durch seine direkte Anbindung an das Parkhaus an der Schillerstrasse bildet

der Steg eine ideale Erschließung der Bahnsteige für Pendler.

5 ZOB mit Dienstleistungszentrum Süd

Der geplante ZOB wird reorganisiert. Ein breiter inselartiger zentral gelegener Bussteig bildet die räumliche Mitte des

ZOB. Durch diese Maßnahme und durch die Schaffung von Bussteigen in beiden Richtungen wird der in der ursprüng-

lichen Planung langgestreckte ZOB verkürzt. Somit rückt zum einen der Schwerpunkt mehr in Richtung Bahnhofsvor-

platz, d.h. die Wege der Fahrgäste verkürzen sich, weiters kann der Grünbereich um die große Blau ausgedehnt, an

den ZOB fl acher herangeführt werden und wird für die Benutzer des ZOB räumlich erfahrbar.

Die Bebauung über dem ZOB entwickelt sich aus der Anordnung der Bussteige und nimmt Bezug auf die Umgebung.

Zum Bahnhofsplatz wird eine Platzwand geschaffen, in die der Fußgängersteg mündet. Eine großzügige Treppe führt

vom Platz auf die erste Ebene der Überbauung und bildet gleichzeitig die Erschließung des Stegs als auch des Foyers

des Dienstleistungszentrums. Der Baukörper wird als zweigeschossiges U über den ZOB gelegt, auf dem drei Einzel-

körper sitzen. Die interne Erschließung der Körper als auch die gemeinschaftlichen Nutzungen der verschiedenen

Nutzungseinheiten befi ndet sich auf der Ebene 1 des Baukörpers. Ein zweites Foyer an der Straße ermöglicht eine zu-

sätzliche Erschließung des südlichen Teils. Arbeitende und Besucher erreichen von der Tiefgarage aus über die Kerne

direkt die trennbaren Nutzungseinheiten.

Grundriss Ebene 0 Strassenniveau M 1:500

Grundriss Ebene +2 M 1:500

Grundriss Ebene +3-8 M 1:500

Grundriss Ebene +1 M 1:500