Abschlussbericht AMEV Umfrage Pro.Buechel fur BBR

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des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) Evaluation des Informationsbedarfs zur Überarbeitung der AMEV-Empfehlung GA 2014 Abschlussbericht Forschungsprogramm Projektlaufzeit 08. November 2013 bis 10. Dezember 2013 Aktenzeichen 10.08.17.7-13.60 im Auftrag Forschungsinitiative Zukunft Bau, ein Forschungsprogramm des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) bearbeitet von Prof. Dr. Manfred Büchel, Mülheim an der Ruhr 08.12.2013

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des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)

Evaluation des Informationsbedarfs zur Überarbeitung der AMEV-Empfehlung GA 2014

Abschlussbericht

Forschungsprogramm

Projektlaufzeit 08. November 2013 bis 10. Dezember 2013

Aktenzeichen 10.08.17.7-13.60

im Auftrag

Forschungsinitiative Zukunft Bau, ein Forschungsprogramm des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)

bearbeitet von Prof. Dr. Manfred Büchel, Mülheim an der Ruhr 08.12.2013

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1 Einleitung

Dieser Bericht beschreibt die Ergebnisse einer Umfrage zum Inhalt der geplanten AMEV-Empfehlung "Gebäudeautomation 2014" und wertet sie aus. Er enthält die Aus-sagen von 46 Personen, die - in unterschiedlichen Positionen - Funktionen der Gebäu-deautomation in öffentlichen Bauvorhaben umzusetzen haben.

Die Umfrage fand im Dezember 2013 statt.

Die Vorgänger-Empfehlung wurde im Jahr 2005 veröffentlicht. Seit dieser Zeit hat sich die Gebäudeautomation in erheblichem Maße weiterentwickelt. Auf technologischem Gebiet wurden verstärkt Konzepte der Informations- und Kommunikationstechnik übernommen (z. B. Ethernet/IP und Webtechnologien bei der Datenübertragung; Tablet-PC, Smartphone und Büro-Telefon als Geräte zur Mensch/Anlage-Interaktion). Aber auch in den Umgang mit Gebäudeautomation während des Bau-Planungsprozes-ses ist in den letzten Jahren Bewegung gekommen. Auf immer breiterer Basis setzt sich der Gedanke durch, dass erfolgreiche Gebäudeautomation nur mit einem inte-gralen Planungsansatz - der Integrationsplanung - machbar ist, die alle gebäudetechni-schen Gewerke in ihrem Zusammenwirken sieht, und zwar über den gesamten Le-benszyklus eines Gebäudes. Konsequenterweise bedeutet dies auch (und vor allem) die Aufhebung der klassischen Trennung zwischen Anlagenautomation und Raumau-tomation.

Schließlich hat seit dem Erscheinen der DIN EN 15232 "Energieeffizienz von Gebäu-den - Einfluss von Gebäudeautomation und Gebäudemanagement" im Jahr 2007 der Zusammenhang zwischen Gebäudeautomation und Energieeffizienz normativen Sta-tus erhalten.

2 Methodik

2.1 Fragebogen

Die Befragung der Probanden erfolgte auf der Grundlage eines Online-Fragebogens, der in Abstimmung mit dem Auftraggeber erstellt wurde (sh. Anhang). Die Fragen wurden von den Teilnehmern online und anonym beantwortet. Für den Fall von Rückfragen bestand die Möglichkeit, sich per Mail an den Unterzeichner zu wenden.

Der Fragebogen war thematisch in 7 Abschnitte untergliedert:

1. Kosten und Nutzen von GA

2. Bestandteile der GA

3. Kommunikationssysteme

4. Inhalte der Planung von GA-Systemen

5. Prozess der Planung von GA-Systemen

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6. GA im Gebäudebetrieb

7. Weitere Themen

In jedem Abschnitt war eine Reihe von Einzelthemen aufgeführt.

Sowohl zu den Abschnittsthemen als Ganzes als auch zu den Einzelthemen konnten die Befragten Stellung beziehen zu den Aussagen

Das Thema würde ich erwarten!“ (Mögliche Antworten: „Ja“ und „Nein“)

Das Thema ist für mich beruflich wichtig! (Mögliche Antworten: „Ja“, „Nein“ und „Weiß nicht...“)

Am Ende jedes Abschnitts gab es ein Textfeld für Vorschläge und weitere Themen, die die Befragten in einer AMEV-Empfehlung gerne sehen würde.

Am Ende des Fragebogens wurde gefragt, welche drei Themen aus dem Fragebogen die Probanden für die wichtigsten hielten (3 Prioritäten).

Schließlich wurde die Bereitschaft der Probanden für vertiefende Telefoninterviews abgefragt.

2.2 Telefoninterviews

Anknüpfungspunkt für die Interviews waren die individuellen Antworten der Proban-den. Abschließend wurde Ihnen folgende Frage gestellt:

Welchen Charakter sollte eine AMEV-Empfehlung GA grundsätzlich haben?

Nachschlagewerk für „Querleser“ über möglichst viele Themen der GA-Praxis? (Beispiele sh. Fragebogen)

Empfehlungen aus Sicht der öffentlichen Hand i. S. von Durchführungs-/ Ausführungsempfehlungen dort, wo existierende Normen und Richtlinien Frei-heitsgrade lassen? (Bsp.: Umgang mit den Sonderleistungen nach HOAI, LVB ja oder nein, Integrationsplanung usw.)

Werkzeugsammlung für den Umgang mit GA im Rahmen von öffentlichen Bau-projekten? (Bsp.: Abnahmechecklisten, Entscheidungshilfen für die Auswahl von Komponenten oder Lösungswegen usw.)

3 Statistische Basisdaten

Anzahl der angeschriebenen Probanden: 111

Vollständig ausgefüllte Rückläufer (Abschnitte 1 bis 7): 45

Teilweise ausgefüllte Rückläufer: 5

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Rückläufer von (Mehrfachnennungen möglich)...

Planern: 19

Bauherrenvertretern: 25

Betreibern: 16

Vertraut mit AMEV-GA 2005: 33

Nutzung mehrfach pro Jahr: 20

Nutzung einmal pro Jahr: 6

Nutzung seltener: 8

Einverständnis zum Interview: 25

Durchgeführte Interviews: 19

4 Ergebnisse

Die detaillierten Ergebnisse der Auswertung der Fragebögen sind im Anhang zu die-sem Bericht zusammengestellt. In den folgenden Abschnitten werden die wichtigsten Einzelergebnisse vorgestellt.

4.1 Kosten und Nutzen von GA

Das Thema „Kosten und Nutzen von GA“ halten ausnahmslos alle Beteiligten für wichtig in ihrem beruflichen Alltag. Entsprechend stimmten 42 von 46 (91 %) für einen entsprechenden Abschnitt in der AMEV-Empfehlung 2014.

Die Behandlung der genannten Einzelthemen dieses Abschnitts (Wirtschaftlichkeit/ Lebenszyklus, Bedarfsprognose, spezifische Kosten) erwarten ungefähr 80 % der Teilnehmer.

Neue inhaltliche Gesichtspunkte ergaben sich aus einigen Klartext-Kommentaren. So fragten etwa zwei Bauherrenvertreter und Planer nach einer Anleitung zur Durchfüh-rung einer Nutzwert-/Kostenanalyse. Diese wäre nach den Ergebnissen der Telefonin-terviews idealerweise zu kombinieren mit Beispielen konkreter Systemalternativen, z. B. Gebäudeautomations-System mit/ohne zentraler Management- und Bedienein-richtung, Raumautomation ja/nein, Umgang mit herstellerspezifischen Einzelsteuerun-gen für z. B. Kältemaschinen, Kesselanlagen, RLT-Geräte („Make or buy“).

4.2 Bestandteile der GA

Ausführungen zu den Bestandteilen von Gebäudeautomation werden vom überwie-genden Teil der Antwortenden erwartet, im Einklang mit deren Einschätzung der be-ruflichen Wichtigkeit dieses Themas. Bei der Einzelbetrachtung fällt auf, dass die Themen „Schaltschränke“ und „Lokale Vorrangbedieneinheit“ etwas zurückhaltender

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gesehen werden. An dieser Stelle sei die Anregung eines Absenders erwähnt, „Elek-troinstallation“ und „Schaltschränke“ im Rahmen einer separaten AMEV-Empfehlung zu behandeln.

Die schriftlichen und mündlichen Kommentare lassen den Wunsch nach einer knap-pen Darstellung der Einzelthemen erkennen.

4.3 Kommunikationssysteme

Das Thema Kommunikationssysteme erwarten ca. 89 % der Antwortenden. Nur leicht darunter (ca. 82 %) liegt die Einschätzung der beruflichen Relevanz. Inhaltlich steht dabei mit ebenfalls 89 % der Wunsch nach einer Übersicht über gebräuchliche Kommunikationssysteme in der GA mit Kurzbeschreibung im Vordergrund.

Der Konsens zu Einzelthemen der Kommunikation hingegen ist nicht in dem Maße ausgeprägt wie bei den meisten anderen Themengebieten des Fragebogens: Vor al-lem über Smart Grids und Smart Metering möchten nur 50 % der Absender etwas lesen. Der relativ hohe Anteil von „Weiß nicht...“-Antworten auf die Frage nach der beruflichen Relevanz lässt darauf schließen, dass dieses Thema im Berufsumfeld noch nicht richtig „angekommen“ ist, jedenfalls nicht als Thema für die Gebäudeautoma-tion.

Diese Vermutung hat sich in den Kommentaren und Telefoninterviews bestätigt. Ein Beispiel:

„Smart Grids/Smart Metering gehört m.E. eher in den Bereich Elektro bzw. Energie.“

Bei der Auswertung der Wünsche im Hinblick auf eine vertiefende Beschreibung ein-zelner Protokolle/Schnittstellen zeigt sich der Erfolg der intensiven Bearbeitung des BACnet-Themas durch den AMEV in den letzten Jahren. Weil 79 % der Teilnehmer das Thema (vertiefend(!)) in der Empfehlung GA 2014 sehen wollen, stellt sich die Frage, inwieweit diese Personen mit der AMEV-Empfehlung BACnet 2011 vertraut sind. So räumten dann auch einige der am Telefon Befragten ein, dieses Papier „weniger gut oder gar nicht“ zu kennen. Auch die Tatsache, dass mehrere der Befragten die Problematik der Interoperabilität von BACNet-Produkten ansprachen, zeigt, dass „BACnet 2011“ nicht unbedingt von allen gelesen wurde. In der GA 2014 sollte daher unbedingt ein entsprechender Verweis auftauchen. Bezüglich anderer Protokolle äußerten sich die Befragten eher zurückhaltend. „Schlusslicht“ ist hier das Modbus-Protokoll, gefolgt von KNX und Web-Technologien sowie OPC.

Mehrere Interviewpartner äußerten den Wunsch, dass in einem künftigen AMEV-Pa-pier vor allem die Gemeinsamkeiten von Protokollen herausgearbeitet werden sollten, um den „Blick frei zu bekommen“ für die eigentlichen Aufgaben von Gebäudeauto-mation – den Funktionen.

Insgesamt möchten nur etwa 75 % der Antwortenden grundlegende Ausführungen über Protokolle lesen. In diesem Zusammenhang ist eine der schriftlichen Anregungen bedenkenswert: „Für die vertiefenden Beschreibungen würden sich ggf. eigenständi-ge Beschreibungen anbieten - wie bei BACnet.“ Mehrere Befragte haben sich im

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Sinne eines Bauherrenvertreters geäußert: „Tiefer gehende Ausführungen zu den spezifischen Themen können bei Bedarf anderweitig gefunden werden.“

Die Rückäußerungen von einigen Befragten geben Hinweise auf die gewünschte in-haltliche Ausrichtung:

„Die Wichtigkeit und Durchgängigkeit eines Systems in der GA sollte erläutert wer-den. Auf die Problematik beim Einsatz von Gateways / Protokollumsetzer und dgl. so-wie die damit evtl. einhergehenden Einbußen an Funktionalität bzw. Bedienbarkeit sollte besonders eingegangen werden.“

4.4 Inhalte der Planung von GA

Gegen dieses Thema hat sich nur einer von 45 Absendern ausgesprochen, obwohl es bei 5 Personen nicht relevant für ihren Berufsalltag ist. Dies zeigt, dass hier ein Schwerpunkt der Erwartungen liegt – eine Feststellung, die auch durch die Antworten auf die Favoritenfrage bestätigt wird (s. Abschnitt 4.8).

Bei den Einzelthemen fällt auf, dass zu den Spitzenreitern des Interesses das Thema „Planung von Schnittstellen von Fremdsystemen“ (98 %) gehörte. Ebenso großen Zuspruch fanden die Themen: Inhalte eines GA Gesamtskonzepts (93%), Auswahl und Beschreibung der Funktionen von GA (92%) und Inhalte eines Bedien-und Störmeldekonzepts (92%). Das Interesse an planerischen Detailthemen (Algorithmen, Benutzeroberflächen, Reaktionszeiten, Adressierungsschlüssel) fiel dagegen eher gering aus. Die Berücksichtigung von Monitoring-Maßnahmen in der Planungsphase wird von nur ca. 73 % der Absender für erwähnenswert im Rahmen einer AMEV-Empfehlung gehalten. Andererseits finden ca. 88 % der Teilnehmer, dass Hinweise zum Einfluss von GA auf die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit von Gebäuden sowie Ausführungen zur Rolle von GA beim Energiemanagement und Facility-Management wichtig sind. Dies zeigt, dass in Bezug auf die Bedeutung der GA beim Qualitätsmanagement von Gebäuden noch Aufklärungsarbeit zu leisten ist.

Dazu ein schriftlicher Kommentar:

„Insbesondere Hilfsmittel zur Qualitätssicherung der GA sind notwendig - auch noch Jahre nach der Inbetriebnahme.“

4.5 Prozess der Planung von GA

Obwohl für 12 von 43 Teilnehmern Fragen zum Planungsprozess beruflich nicht re-levant sind, sprechen sich nur 6 Personen gegen eine Erwähnung dieses Themas in der AMEV-GA 2014 aus.

Legt man auch hier einen Zustimmungsgrad von 75 % als Grenzwert für hohes Inte-resse zugrunde, so bleibt festzustellen, dass Vertragsfragen, Hinweise zur Planeraus-wahl und –betreuung sowie Hilfsmittel und Werkzeuge zur Variantenauswahl in Ent-scheidungssituationen nicht in diesem Maße gewünscht sind.

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Favorit mit 100 % Zustimmung zur (Wieder-)Aufnahme1 in die AMEV-GA 2014 ist eine Checkliste für die Abnahme von GA-Systemen, gefolgt vom dem Wunsch nach einer Übersicht der erforderlichen/empfohlenen Dokumentation in den einzelnen Projekt-phasen (95 %).

Ein Absender weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass „Vorgaben aus HOAI, VOB, VDI 6026 und gewünschten/tatsächlichen/vermeintlichen ... Unterlagen der Pla-nung und Ausführung voneinander abweichen.

4.6 Betreiben von Gebäuden mit GA

Obwohl mit dem Betreiben von Gebäuden nicht alle Antwortenden beruflich befasst sind, erwarten – bis auf einen – alle, dass das Betreiben in der AMEV-GA 2014 thema-tisiert wird. Im Übrigen wendet sich der eine „Gegner“ nicht gegen das Thema als solches. Er hält es im Gegenteil für sehr wichtig, jedoch für so komplex, dass er es lieber in einer separaten Veröffentlichung sehen würde.

Auch hier findet sich die 100 % - Zustimmung zu Aussagen über die erforderliche Do-kumentation wieder, während ein anderes Hilfsmittel - Erhebungsvorlagen zum Erfas-sen von Nutzungszeiten und Verbrauch – bei 11 von 41 Rückläufern nicht erwartet wird.

Auch Hinweise zum Inhalt eines Betreiberkonzeptes würden 9 von 42 Personen in einer AMEV GA 2005 nicht erwarten. Dieses Bild ist zu relativieren aufgrund der Tat-sache, dass für 12 von 38 Absendern Betreiberkonzepte beruflich nicht relevant sind.

4.7 Weitere Themen

Die Antworten auf die drei Vorschläge zu weiteren Themen zeigen folgende Rang-folge:

1. Hinweise auf Normen und Richtlinien (98 % Zustimmung) 2. Hinweise auf Literatur zum Nachlesen (77 % Zustimmung) 3. Aktuelle Referenzbeispiele einer erfolgreichen Umsetzung von Integrationsplanung

in Gebäuden (49 % Zustimmung)

4.8 Favoritenfrage

Für die Auswertung wurden je nach Einschätzung des Probanden die drei möglichen Antworten wie folgt gewichtet:

Die Antwort mit der höchsten Priorität erhielt 3 Punkte, die mit der mittleren Priorität 2 Punkte und die mit der niedrigsten Priorität erhielt 1 Punkt.

Danach ergibt sich folgendes Ergebnis:

1 sh. Ergänzung der AMEV-Empfehlung GA 2005, S. 11 und 12

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0 10 20 30 40 50 60

1 Kosten Nutzen GA

2 Bestandteile GA

3 Kommunikationssysteme

4 Inhalte der Planung von GA

5 Prozess der Planung von GA

6 Betrieb von GA

4.9 Die Frage nach dem gewünschten Charakter der AMEV-GA 2014

Die Antworten auf die Abschlussfrage der Telefoninterviews nach dem gewünschten grundsätzlichen Charakter der künftigen AMEV-Empfehlung wurden wie folgt gewich-tet:

Die Antwort mit der höchsten Priorität erhielt 3 Punkte, die mit der mittleren Priorität 2 Punkte und die mit der niedrigsten Priorität erhielt 1 Punkt.

Daraus ergab sich folgendes Profil:

0 10 20 30 40

Nachschlagewerk

Konkrete Durchführungs-/Ausführungsempfehlungen

Werkzeugsammlung

Der Widerspruch zwischen der hier erkennbaren hohen Gewichtung von Checklisten als Werkzeuge und der in den Antworten auf Frage 5.7 eher zurückhaltenden Meinung zu Checklisten konnte in den Telefoninterviews geklärt werden: Das Votum auf Frage 5.7 bezog sich wohl eher auf die dort genannten Beispiele (SCADA-Software, Ener-giemanagement-Software) als auf das Werkzeug selbst.

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5 Schlussfolgerungen aus den Rückläufern und Interviews/ Weitere

Themenvorschläge

Die folgende Tabelle enthält – in Anlehnung an die Gliederung des Fragebogens – eine Auflistung aller im Rahmen dieser Umfrage zur Diskussion gestellten Themen, ergänzt um weitere Themenwünsche, die sich aus den Kommentaren und Interviews ergeben. Die Zeichen in der Spalte Bewertung bedeuten:

+: Zustimmung > 75 %. Dieses Thema sollte in jedem Fall in die AMEV-GA2014 Eingang finden

?: Zustimmung < 75 %. Dieses Thema sollte im Autorenteam im Hinblick auf seine Aufnahme in die AMEV-GA2014 erörtert werden.

: Neues, durch die Befragten eingebrachtes Thema. ( ): Ergänzung eines bereits genannten Themas um weitere Aspekte.

Themenbereich/Thema Bewertung

Kosten und Nutzen von GA + Hinweise zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit / Lebenszyklusbetrachtungen +

Hinweise zur Durchführung einer Bedarfsprognose für GA bei einer konkreten Baumaßnahme +

Erfahrungswerte für die spezifischen Kosten der wichtigsten GA-Bestandteile +

Analysestrukturen für den Aufbau einer Entscheidungsvorlage (Nutzwert-/Kostenanalyse)

Beschreibung des Mindeststandards, ggfls. Verweis auf existierende technische Regeln zum Thema.

„Mieter-/Vermieter Dilemma“ (Bei Mietobjekten werden nur im geringen Umfang die Betriebskosten und Lebenszykluskosten betrachtet.)

Bestandteile der GA:

Zusammenfassende Darstellung der Komponenten der GA,

insbesondere für die folgenden Komponenten...

+

Feldgeräte + Automationseinrichtungen (Wünsche: Programmierung nach IEC61131, SIL-Kategorien bei bestimmten Anwendungen, z. B. Entrauchungsanlagen)

+/( ) Managementeinrichtungen + Elektroinstallationen und Schaltschränke + Lokale Vorrangbedieneinrichtung (LVB) + EMV-Komponenten Programmier- und Bediengeräte Systemvarianten einschl. Beispiele mit Angabe der Investitions- und Folgekosten (Wartung, Softwareupdate etc.)

Darstellung komplexer GA-Zusammenhänge als vereinfachte Grafik mit den wichtigsten Verknüpfungen und Ebenen

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Themenbereich/Thema Bewertung

Kommunikation +

Grundlegende Ausführungen über Protokolle (Ebenenmodell, Profile, Kompatibilität, Interoperabilität...) +

Übersicht gebräuchlicher Kommunikationssysteme in der GA mit Kurzbeschreibung +

Smart Grids / Smart Metering ? IT-Sicherheit (Wunsch: BSI Richtlinien) +/( ) Schutz personen-/objektbezogener Daten ? Vertiefende Beschreibung für folgende Kommunikationssysteme: ?

BACnet + KNX ? LON ? M-Bus ? Modbus ? OPC ? Funktechnologien (Wünsche: WLAN + ZigBee IP + EnOcean) ? /( ) Webtechnologien: Cloud, Web-Services ?

Komponenten der Netzwerktechnik (Leitungen, Router, Switches...) Vergleich/Gegenüberstellung der Kommunikationssysteme (Möglichkeiten und Einsatzgrenzen)

Verzeichnis der Internetseiten der wichtigsten Nutzer-Organisationen (BIG-EU, LMD, EnOcean-Alliance,...)

Kurzvorstellung der AMEV-Empfehlung BACnet 2011 Empfehlungen zu Inhalten der Planung von GA-Systemen,

insbesondere... +

...Anforderungen an die GA-Planung +

...zu den Inhalten eines GA-Gesamtkonzepts +

...zur Auswahl und Beschreibung von Funktionen der GA +

...zu den Inhalten eines Bedien- und Störmeldekonzepts +

...Beispiele für Benutzeroberflächen aus der Praxis +

...zu Anforderungen an Reaktionszeiten +

...zur Integration von Anlagenautomation und Raumautomation +

...über Algorithmen für Automationsaufgaben ?

...über Algorithmen für Managementaufgaben ?

...Hinweise zum Einfluss von GA auf die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit von Gebäuden

+

...zur Rolle von GA beim Energiemanagement und Facility-Management (Wunsch: Anbindung/Einbindung der GA in ein CAFM-System)

+/( )

...zur Berücksichtigung von Monitoring-Maßnahmen (Wunsch: Energiezähler- und Energiemonitoringkonzept)

?/ ( )

...zur Planung von Schnittstellen zu Fremdsystemen (Wunsch: Lichtsteuerung, Jalousie, Kältemaschinensteuerung, Kesselsteuerung...)

+/( )

...zum Entwurf/zur Auswahl eines Adressierungssystems +

...zur Einbindung einer Brandfallsteuerung +

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Themenbereich/Thema Bewertung

...zu Konzepten der Systemintegration/Migration der GA in Bestandsgebäuden +

Empfehlungen für die Ausstattung von Anlagen und Anlagenkomponenten (ähnlich HBGA) / Einheitliche Mindeststandards für eine GA-Planung

Hinweise zur Gestaltung eines Raumkonzeptes einschl.

Umgebungsbedingungen zur Aufnahme von Management- und Bedieneinrichtungen

Digitaler Alarmierungs- und Kommunikationsserver (DAKS) unter Einbe-

ziehung von Meldungen von BMA, Sprinkler (keine Alarmierung)

Gewerkeübergreifende Ausschreibungen Vorgaben zur Regelgüte bei der Einstellung von Regelkreisen Empfehlungen und Hilfsmittel zum Prozess der Planung von GA,

insbesondere... +

...zu Vertragsfragen (HOAI) / Leistungsbild Gebäudeautomation (in Anlehnung an die technische Ausrüstung gem. HOAI)

(Wunsch: Weitere Konkretisierung der Leistungen aus der HOAI) ?

...zur Umsetzung einer Integrationsplanung +

...zur Beteiligung von Nutzern und Betreibern +

...zu den Inhalten einer GA-Bedarfsplanung (Wunsch: Arbeitsblätter) +/( )

...zum Aufbau eines GA Lastenhefts +

...zu Planerauswahl und -betreuung ?

...Checklisten zur Bewertung und Auswahl von Varianten, z. B. von SCADA- Software für Management- und Bedieneinrichtungen, „Energiemanagement“-Software

?

...zur Kostenplanung; Referenzwerte +

...zur Vorgehensweise bei der Qualitätssicherung, Erfolgskontrolle (Wunsch: Hilfsmittel zur Qualitätssicherung der GA) +/( ) ...Übersicht der Planungs- und Inbetriebnahmehilfsmittel und –

werkzeuge (Wunsch: ...unter besonderer Berücksichtigung der Möglichkeiten zum Datenaustausch)

+/( )

...Übersicht der erforderlichen/empfohlenen Dokumentation in den einzelnen Projektphasen +

...eine Checkliste für die Abnahme von GA-Systemen + Planen mit dem Standard-Leistungsbuch Standardisiertes und modulares Planungs- und Ausführungskonzept Muster-Rahmenvertrag

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Themenbereich/Thema Bewertung

Empfehlungen und Hilfsmittel zum Betreiben von GA,

insbesondere... +

...zum Inhalt und Aufbau von Betriebsunterlagen und Dokumentation (Wunsch: Systematik der elektronischen Ablage der

Dokumentationsunterlagen in sogenannten "Objekträumen") +/( )

...zur Qualifikation des Betriebspersonals +

...zu den Inhalten eines Betreiberkonzepte +

...für die Instandhaltung von GA, z. B. die Inhalte von Wartungsverträgen +

...zur Umsetzung von Energiemanagement und Optimierung im Betrieb, z. B. Vorschläge zum operativen Energieverbrauchsmanagement

+

...Erhebungsvorlagen zum Erfassen von Nutzungszeiten und Verbrauch ? Praxisbeispiel für aktive Pflege der Dokumentation bei Umbau- und

Erweiterungsmaßnahmen

Grundsätzliche Vorgaben zum Betrieb der GA

Weitere Themen Hinweis auf Normen und Richtlinien + Literatur zum Nachlesen ? Aktuelle Referenzbeispiele einer erfolgreichen Umsetzung von Integrationsplanung in Gebäuden

?

Bauüberwachung Umgang mit Softwareaktualisierungen, Lizenzmodelle, FM-gerechte Datenaufbereitung von Daten der Gebäudeautomation Pflege der digitalen Daten der Gebäudeautomation Empfehlungen zur Standardisierung der Datenschnittstellen zwischen GA-System und anderen Systemen (FM, ERP...)