Acro Yoga: akrobatisches Yoga - SportjugendAcro-Yoga: Bogengang rückwärts Der Flieger steht am...

6
Workshop Acro Yoga: akrobatisches Yoga Referentin: Simone Rüter Grundsätzliches: Das Schöne am Acro Yoga ist, dass es wunderbares Teamwork ist. Es bedarf dreier Personen, um Acro Yoga mit Freude, Sicherheit und Vertrauen zu üben. Die Base ist eine Person, die meist mit dem Rücken auf dem Boden liegt und eine andere Person – den Flieger gekonnt von einer Position in die andere bringt. Weil man bei diesen Yoga-Spielchen schnell die Balance verlieren kann, gibt es noch eine dritte Person, den Spotter. Dieser hat die wichtige Aufgabe, immer an der Seite zu stehen, zu stabilisieren und Sicherheit zu vermitteln. In einer Acro-Yoga-Stunde wird jeder Teilnehmer zur Base, zum Flieger und zum Spotter. Verantwortung und Sicherheit Von außen betrachtet entsteht der Eindruck, dass der Spotter den einfachsten Job im Acro Yoga hat. Er steht nur da und passt auf, dass nix passiert. ABER der Spotter muss genau wissen, wie er stehen muss und was er zu tun hat. Selbst in waghalsigen Überkopf-Positionen sichert er ab, ohne den Flieger direkt festzuhalten. Ein Spotter muss die beiden Körper gut beobachten und ihnen genügend Freiraum geben, damit Flieger und Base in ein Gleichgewicht kommen. Und das ist bereits eine super Erkenntnis fürs Leben: Es braucht genügend Freiraum, um selbst in die Mitte zu gelangen. Je krampfhafter ein Spotter versucht, zu stützen und Hand anzulegen, desto schwieriger wird es für die anderen Beteiligten, sich aufeinander einzulassen. Diese Erkenntnis könnte manche Paartherapie überflüssig machen. Acro-Yoga hat also über den Bewegungsaspekt hinaus auch eine pädagogische Dimension: Es braucht Freiraum im Leben. Enge und zu viel Kontrolle sind kontraproduktiv! Im Workshop haben wir diese Erkenntnis an ausgewählten Beispielen erarbeitet und demonstriert. Auf den folgenden Seiten habe ich einige Acro-Yoga Figuren mit ergänzenden Hinweisen zum Auf- und Abbau, möglichen Übergängen, Sicherheitshinweisen und Hilfestellungen für die korrekten Griffe und Fußpositionen an der Partnerin bzw. am Partner zusammengestellt. Ich wünsche Dir und Deinen Partner_innen viel Spaß beim Üben.

Transcript of Acro Yoga: akrobatisches Yoga - SportjugendAcro-Yoga: Bogengang rückwärts Der Flieger steht am...

Workshop

Acro Yoga: akrobatisches YogaReferentin: Simone Rüter

Grundsätzliches:

Das Schöne am Acro Yoga ist, dass es wunderbares Teamwork ist. Es bedarf dreier Personen, um Acro Yoga mit Freude, Sicherheit und Vertrauen zu üben.

Die Base ist eine Person, die meist mit dem Rücken auf dem Boden liegt und eine andere Person – den Flieger – gekonnt von einer Position in die andere bringt. Weil man bei diesen Yoga-Spielchen schnell die Balance verlieren kann, gibt es noch eine dritte Person, den Spotter. Dieser hat die wichtige Aufgabe, immer an der Seite zu stehen, zu stabilisieren und Sicherheit zu vermitteln.In einer Acro-Yoga-Stunde wird jeder Teilnehmer zur Base, zum Flieger und zum Spotter.

Verantwortung und Sicherheit

Von außen betrachtet entsteht der Eindruck, dass der Spotter den einfachsten Job im Acro Yoga hat. Er steht nur da und passt auf, dass nix passiert. ABER der Spotter muss genau wissen, wie er stehen muss und was er zu tun hat. Selbst in waghalsigen Überkopf-Positionen sichert er ab, ohne den Flieger direkt festzuhalten.Ein Spotter muss die beiden Körper gut beobachten und ihnen genügend Freiraum geben, damit Flieger und Base in ein Gleichgewicht kommen.Und das ist bereits eine super Erkenntnis fürs Leben: Es braucht genügend Freiraum, um selbst in die Mitte zu gelangen. Je krampfhafter ein Spotter versucht, zu stützen und Hand anzulegen, desto schwieriger wird es für die anderen Beteiligten, sich aufeinander einzulassen.Diese Erkenntnis könnte manche Paartherapie überflüssig machen.

Acro-Yoga hat also über den Bewegungsaspekt hinaus auch eine pädagogische Dimension:Es braucht Freiraum im Leben. Enge und zu viel Kontrolle sind kontraproduktiv!

Im Workshop haben wir diese Erkenntnis an ausgewählten Beispielen erarbeitet und demonstriert.Auf den folgenden Seiten habe ich einige Acro-Yoga Figuren mit ergänzenden Hinweisen zum Auf- und Abbau, möglichen Übergängen, Sicherheitshinweisen und Hilfestellungen für die korrekten Griffe und Fußpositionen an der Partnerin bzw. am Partner zusammengestellt.

Ich wünsche Dir und Deinen Partner_innen viel Spaß beim Üben.

Acro-Yoga: DER Flieger !

Die Grundposition ! – die Füße der Base müssen auf Beckenhöhe des Fliegers ausgerichtet werden. Am Anfang mit Handhaltung der Base und des Fliegers, dann irgendwann frei in die Flieger Position. Aus dieser kann man in den kleinen Schulterarmstand mit gestreckten oder auch gegrätschten Beinen gelangen.

Acro-Yoga: Bogengang rückwärts

Der Flieger steht am Kopfende. Die Base bringt die Füße parallel zum Hintern und greift gleichzeitig die Fesseln des Fliegers. Nun bringt er den Flieger in eine sichere Sitzposition. Von da aus lässt sich der Flieger rückwärts in den Bogengang gleiten bzw führen. Der Spotter sichert den Sitz und vor allem den Abgang des Fliegers !

Acro-Yoga: Flieger rückwärts Wie bei der Grundposition werden die Füße der Base am Becken plaziert und der Flieger wird rückwärts in eine ausgeglichene Position gebracht. Wenn man den Flieger sicher hat, kann man die Hände lösen und genießen.

Acro-Yoga: hoher Schulterstand Hier ist der Spotter gefragt ! Der Flieger richtet sich am Kopfende der Base aus – die Schultern werden nun auf die Fußsohlen der Base abgelegt. Die Base und der Flieger greifen sich an den Händen. Nun muss der Flieger abspringen , um mit Schwung in den Schulterstand zu kommen. Die Base hat dabei die Beine erst leicht gehockt und streckt sie erst aus, wenn der Flieger sicher oben ist. Als Abgang dieser Position kann man gegrätscht wieder absteigen ( Vorsicht: Kopf der Base! ) oder als Bogengang vorwärts!

Weitere Figuren bzw Möglichkeiten:

Von dem Handstand in den Buddha Sitz: die Base liegt mit den Füßen und leicht gebeugten Beinen zu dem Flieger. Dieser schwingt in einen Handstand auf und lässt sich langsam nach vorne kippen. Die Base greift nach den Füßen oder Fesseln des Fliegers und zieht ihn zu sich. Genau in diesem Moment richtet sich der Flieger auf und kommt in eine Sitzposition. Steigerung: der Flieger setzt die Beine auf die Schienbeine der Base ab. Durch gleichzeitiges langsames Aufstehenund Absenken der Unterschenkel, kann der Flieger auf den Beinen stehen. Danach wieder mit Bedacht hinsetzen und absteigen.

Das Erdmännchen: der Flieger steht am Fußende der Base. Diese hat abgewinkelte Beine und die Zehenspitzen unterhalb der Kniescheibe des Fliegers. Der Spotter sichert den Flieger! Dieser hat seine Hände auf den Knien derBase. Nach Ansage verlagert sich der Flieger kurz nach vorne, um sich dann direkt nach oben aufzurichten. Die Base streckt dabei die Beine schnell nach oben aus. Von dieser Position aus können der Flieger und die Base sichdie Hände geben und der Spotter nimmt die Füße des Fliegers. Auf Kommando zieht der Spotter die Beine nach oben hinten und der Flieger landet in der Fliegerpostion. Von da aus mit Handstand-abrollen raus.