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Sozialdienst kath. Frauen e.V. Cloppenburg Jahresbericht „Da Sein - Leben Helfen“

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Sozialdienst kath. Frauen e.V. Cloppenburg

Jahresbericht

„Da Sein - Leben Helfen“

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Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Cloppenburg

Beratungsstelle Bürgermeister-Heukamp-Straße 21

49661 Cloppenburg Bürozeiten: montags bis freitags 09:00 Uhr – 12:00 Uhr Beratungsgespräche nach Vereinbarung Tel 04471 / 9582890 E-Mail: [email protected] Internet: www.skf-cloppenburg.de Spendenkonto: Volksbank Cloppenburg IBAN DE 43 280 615 010 000 958 000 Soziale Kaufhäuser SKF Laden Cloppenburg Antoniusplatz 5 49661 Cloppenburg Tel: 04471 / 707632 SkF Laden Barßel Lange Str. 36 26676 Barßel Tel. 04499/ 9269083 SkF Laden Friesoythe Brakestraße 29169 Friesoythe Tel: 0160 96206710 SkF Laden Löningen Langenstraße 26 49624 Löningen Tel 0162 6310704 Mehrgenerationenhaus Cloppenburg Löninger Straße 16 49661 Cloppenburg Tel: 04471 / 702935

Cloppenburg, 20 - 04 - 2019

Sozialdienst kath. Frauen e.V. Cloppenburg

Jahresbericht

SkF Cloppenburg

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Vorwort

Da Sein – Leben Helfen ! so lautet das Motto des SkF!

Im Berichtsjahr haben über 1000 Frauen und Familien Rat und Hilfe durch den SkF Cloppenburg erhalten. Im Familienhebammendienst, der Schwangerschaftsberatung und auch in den sozialen Kaufhäusern sowie im Mehrgenerationenhaus gingen Menschen ein und aus, die von der Arbeit der Fachdienste, in den ehrenamtlichen Projekten und von den Kursangeboten profitierten.

Allen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen im SkF möchte ich für die zugewandte Arbeit und das Engagement danken!

Neben der praktischen sozialen Arbeit haben uns (gesetzliche) Neuerungen beschäftigt:

Das Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung hat uns in allen Arbeitsbereichen zur Überprüfung und Anpassung unserer Einrichtung gezwungen.

Die „Ordnung zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt im Bistum Münster“ ist inzwischen in allen Fachbereichen des SkF umgesetzt worden. Mit der Schulung aller hauptamtlichen Mitarbeiterinnen wurde der erste Durchgang abgeschlossen. Unsere Präventionsfachkräfte bieten jährlich Fort- und Weiterbildungen zum Thema an, um neue und alte Mitarbeiterinnen fortlaufend zu schulen.

In der Mitgliederversammlung fanden Vorstandswahlen statt. Inge Frerichs kandidierte nicht mehr. Wir danken ihr für die langjährige Mitarbeit im Vorstand des SkF Cloppenburg. Elisabeth Schlömer wurde neu in den Vorstand gewählt. Romy Langemeyer-Rump und Julia Wienken wurden wiedergewählt. Julia Wienken bleibt Vorsitzende.

Veränderungen gab es in 2018 auch in den sozialen Kaufhäusern des SkF: In Cloppenburg konnte ein großer, ansprechender Laden am Antoniusplatz 4 eröffnet werden. Mit viel Freude und Einsatz arbeiten dort mehr als 40 Ehrenamtliche an fünf Tagen in der Woche.

Das ehrenamtliche Team des SkF Cafés auf dem Cityfest hat nach 13 Jahren gewechselt! Danke vielmals an die „SkF Lädchen Frauen“, die das Café zu dem gemacht haben, was es ist. Das „neue“ Team hat sich aus den ehrenamtlichen Familienpaten und den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen gefunden. Somit wird es auch 2019 ein SkF Café am Cityfest Donnerstag und Freitag geben!

In Friesoythe wurde die bisherige Immobilie gekündigt und ein neuer, größerer Laden steht ab dem 01.04.2019 für den SkF Laden zur Verfügung.

Danke für Ihr Interesse an der Arbeit des SkF Cloppenburg!

Julia Wienken

Vorstand Julia Wienken

Romy Langemeyer-Rump Elisabeth Schlömer

Geistliche Beirätin Mechtild Brinkmann

Fachbereiche und Mitarbeiterinnen Geschäftsführung Marga Bahlmann Verwaltung Diane Winter Schwangerschaftsberatung Gabriele Emken-Schmidt

Andrea Thiering-Moormann Inge Jünger-Zobel

Babylotse Ambulant Martina Janhsen Präventionsarbeit Eva Grave

Julia Schmitz Ambulante Erziehungshilfen Carolin Niemann

Silke Haase Julia Schmitz

Familienhebammendienst Ines Luthmann Bärbel Preut Ruth Cobold Marion Brockhage

Mehrgenerationenhaus Ilona Röpke-Jansen Sonja Gomolka

SkF – Laden Cloppenburg Monika Fischer

Sozialdienst kath. Frauen e.V. Cloppenburg

Jahresbericht 2018 SkF Cloppenburg

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Frühe Hilfen im SkF

Familien-hebammen-

dienst Schwanger-schafts -

beratung in Clp, Barßel, Friesoythe, Löningen

Familienpaten im Landkreis

Clp

HaushaltsIntensivFraining

HIT Pampers Cafe in Clp und Ramsloh

Gruppenange-bote im

Mehrgenerationenhaus

EPB und Familien-

hebammen-sprechstunde

Babylotse Ambulant

1. Frühe Hilfen im SkF Cloppenburg

Frühe Hilfen beginnen oft schon in der Schwangerschaft und setzen sich schwerpunktmäßig fort bis zu einem Lebensalter von 3 Jahren. Sie zielen darauf ab, Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Eltern in Familie und Gesellschaft frühzeitig und nachhaltig zu verbessern.

Frühe Hilfen umfassen vielfältige sowohl allgemeine als auch spezifische, aufeinander bezogene und einander ergänzende Angebote und Maßnahmen. Wenn die Hilfen nicht ausreichen, eine Gefährdung des Kindeswohls abzuwenden, sorgen Frühe Hilfen dafür, dass weitere Maßnahmen zum Schutz des Kindes ergriffen werden.

Im Vordergrund stehen Hilfen für die Alltagsbewältigung sowie die Förderung der Beziehungs- und Erziehungskompetenz von Müttern und Vätern. So tragen die Frühen Hilfen maßgeblich zum gesunden Aufwachsen von Kindern bei und sichern deren Rechte auf Schutz, Förderung und Teilhabe.

1. Frühe Hilfen im SkF Cloppenburg 2

1.1 Schwangerschaftsberatung 3

1.2 Sexualpädagogische Präventionsarbeit 7

1.3 Familienhebammendienst 8

1.4 Babylotse Ambulant 14

1.5 Familienpaten 16

2. Ambulante Erziehungshilfen 17

3. Mehrgenerationenhaus Cloppenburg 18

3.1 „Gut ankommen in Niedersachsen“ 19

4. Ergänzende Einrichtungen und Hilfen im SkF 20

4.1 Soziale Kaufhäuser

4.2 H.I.T. Haushalts – Intensiv – Training 21

4.3 Ehrenamt und Hauptamt 21

5. Qualitätsentwicklung im SkF 22

5.1. Fort- und Weiterbildung 22

5.2. Datenschutz 22

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SkF CloppenburgJahresbericht 2018

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1.1 Schwangerschaftsberatung

Die Katholische Schwangerschaftsberatung ist Anlaufstelle für Schwangere und junge Familien mit Kindern bis zum dritten Lebensjahr. Gemäß ihrem Grundauftrag, dem Schutz des Lebens in allen Phasen der Schwangerschaft und nach der Geburt, bietet sie Beratung, Begleitung und Hilfe im Verbund eines systemübergreifenden, multiprofessionellen Hilfenetzes an und eröffnet Frauen/Männern/Paaren und Familien Perspektiven für ein Leben mit dem Kind/den Kindern.

Psychosoziale Beratung ist ein dialogischer Prozess, in dem die Beraterinnen eine Beziehung mit den Ratsuchenden aufbauen und mit diesen gemeinsam durch Informationen, Aufklärung und Beratung unter Berücksichtigung von Ressourcen und Eigenverantwortung der Ratsuchenden an der Verbesserung von deren Lebenssituation arbeiten. Orientiert an dem Bedarf der nachfragenden Familien, den Fähigkeiten und Ressourcen kann eine passgenaue Unterstützung angeboten werden. Gesetzliche Grundlage der Schwangerschaftsberatung bildet das Schwangerschaftskonfliktgesetz und das Familienhilfeänderungsgesetz.

Der Sozialdienst kath. Frauen bietet an vier Standorten im Landkreis Cloppenburg Schwangerschaftsberatung an: in Cloppenburg, Friesoythe, Barßel und Löningen. Im vergangenen Jahr wurden 517 Frauen beraten und insgesamt fanden 752 persönliche Beratungsgespräche statt. In Verbindung mit einer Schwangerschaft wurden 412 Frauen beraten. In den meisten Fällen fand eine Einzelberatung statt. Ein Anstieg ist bei den weiterführenden Beratungen zu erkennen.

Jahr 2016 2017 2018

Persönliche Beratungen 871 829 752

Anzahl beratener Frauen 618 529 517

weiterführende Beratungen 253 300 461

43 4

Soziodemographische Daten

Das Alter der zu beratenden Frauen lag zwischen 15 und 40 Jahren und älter. Der größte Teil der zu beratenden Frauen war zu Beratungsbeginn zwischen 22 und 39 Jahre alt.

Alter am Beratungsbeginn

18-19 Jahre 5% 20-24 Jahre 31% 25-29 Jahre 31% 30-34 Jahre 21% 35-39 Jahre 8%

Zu der Lebenssituation der zu beratenden Frauen lässt sich feststellen, das über die Hälfte der Frauen in einer Partnerschaft und mit Kindern lebte. Das Alter der Kinder lag zwischen 0 und 9 Jahren.

Die Anzahl der zu beratenden Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit lag bei 65%. Aus der EU kamen 16% und aus dem nicht europäischen Ausland 14% der Frauen.

Staatsangehörigkeit

deutsch 65% EU-Staaten 16% nicht europäisches Ausland 14%

Der Zugang in die Schwangerschaftsberatungsstellen erfolgte bei 42 % der Frauen über Empfehlungen aus dem sozialen Umfeld. Etwa 35% der Frauen war die Beratungsstelle bereits bekannt.

Die am häufigsten angesprochenen Themen bzw. der Grund der Kontaktaufnahme waren in 50% der Fälle Fragen zur Vorsorge, Schwangerschaft und Geburt. Die finanzielle Situation der Schwangeren war in 67% Anlass zur Kontaktaufnahme. Für 28% war die Klärung von sozialrechtlichen Ansprüchen wichtig. Die fehlende Unterstützung durch das soziale Umfeld wurde von 23% der Ratsuchenden benannt. In vielen Fällen konnten die Bedarfe der Beratung abgedeckt und weitere psychosoziale Themen besprochen werden. Die Schwangerschaftsberatung konnte die Ratsuchenden durch Informationen, wie einen Wegweiser durch die Schwangerschaft, weitere Hilfsangebote der Frühe Hilfen und im Mehrgenerationenhaus, bei Behördenkontakten und der Vermittlung von Sachleistungen aus den SkF- Läden oder Lebensmittelgutscheinen unterstützen.

Beim Erwerbs- und Berufsstatus der zu beratenden Frauen zeigt sich, dass 22% in einem angestellten Arbeitsverhältnis tätig waren und 25% der Frauen als Tätigkeit Hausfrau angegeben haben. 39% der zu beratenden Frauen gehörten zu sonstigen Erwerbspersonen. Hierzu zählen arbeitslose und arbeitssuchende Personen sowie Personen in Elternzeit, die

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Aufenthaltsrechtlicher Status

Freizügigkeitsberechtigung (EU-Bürger) 38% Niederlassungserlaubnis (=unbefristet) 6% Aufenthaltserlaubnis (=befristet) 31% Aufenthaltsgestattung 12% keine Angaben / unbekannt 12%

In den Mittelpunkt der Beratung rückten wieder zunehmend Frauen aus den osteuropäischen Ländern, die im Zuge der Freizügigkeitsberechtigung alleine oder mit Partnern bzw. Familien nach Deutschland gekommen sind. Bei 17,4 % der zu beratenden Frauen wurden fehlende Sprachkenntnisse angegeben. Die häufigen Schwierigkeiten der Verständigung wurden zum Anlass genommen, den Wegweiser der Schwangerschaft in verschiedene Sprachen zu übersetzen. Darüber hinaus mussten Übersetzter bzw. Sprachmittler eingesetzt werden. Einige der Ratsuchenden konnten an weitere Hilfsangebote des SkF vermittelt werden, wie beispielsweise Deutschkurse für Mütter mit Kinderbetreuung, Familienpaten für Flüchtlingsfamilien und Hilfe bei Formularen und Anträgen. Zudem wurden in vielen Beratungsgesprächen arbeitsrechtliche Themen angesprochen, sodass die Frauen dann an die Beratungsstelle für Arbeitsmigranten weitervermittelt werden konnten.

Digitalisierung und Katholische Schwangerschaftsberatung

Von den weiterführenden Beratungen wurden 222 per Telefon oder Email durchgeführt. Hier ist ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr zu erkennen. Seit 2002 bietet die kath. Schwangerschaftsberatung Onlineberatung in Form von Mail- und Chatberatung an.

Chat, Mail und Messangerdienste sollen das Angebot der Onlineberatung erweitern. Aus der Schwangerschaftsberatung des SkF Cloppenburg werden sich in 2019 zwei Beraterinnen an einem Angebot der Chatberatung beteiligen.

Aktualisierung des Bundesrahmenhandbuchs der Katholischen Schwangerschaftsberatung

Der Deutsche Caritasverband entwickelt einen sogenannten Modularen QM-Rahmen, der die Fortführung der Qualitätsleitlinien, der fachübergreifenden Arbeitshilfe und der Projektcheckliste ist und inhaltlich auf diesen aufbaut. Das modulare Prinzip bietet die Möglichkeit der Anpassung an die Bedürfnisse vor Ort. Die Dienstleistungsprozesse der Katholischen Schwangerschaftsberatung wurden im Berichtsjahr im neuen Bundesrahmenhandbuch beschrieben.

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momentan keiner Erwerbstätigkeit nachgehen, aber über einen Arbeitsvertrag verfügen. Viele Ratsuchende der Schwangerschaftsberatung waren erwerbstätig, bezogen aber zusätzlich Transfers aus Sozialleistungen. Ein wiederkehrendes Thema in den Beratungen waren die nicht bedarfsdeckenden staatlichen Leistungen und die teilweise nicht ausreichende Beratung in den Behörden. In Zusammenarbeit mit dem Landkreis Cloppenburg und den Schwangerschaftsberatungsstellen wurde ein Flyer für Schwangere im SGB II- Bezug erstellt, um die Leistungsansprüche transparenter zu machen. Wirtschaftliche Hilfen aus kirchlichen und sonstigen Mitteln für werdenden Mütter in Not- und Konfliktsituationen

Neben der Vermittlung von Informationen, Beratung und Begleitung gehört es zu den Aufgaben der katholischen Schwangerschaftsberatung, unter bestimmten Voraussetzungen zusätzlich zu den Regelleistungen finanzielle Hilfen zu vermitteln.

Der Schwangerschaftsberatung stehen dazu folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

Anträge an die Bundesstiftung/ Landesstiftung Bischöfliche Fonds

Jahr 2017 2018 Hilfe aus kirchlichen Mitteln

25.294,91 €

24.140,00 €

Bundesstiftung „Mutter und Kind“

181.660,00 €

162.850,00 €

Der Antrag auf eine finanzielle Unterstützung ist oft der erste Zugang bzw. „Türöffner“, um weiterführende Beratung in Anspruch zu nehmen. Diese Hilfen tragen wesentlich zur Entlastung und Deeskalation der Problemlagen bei und können sich nachhaltig auswirken. Ziel der Beratung ist es, die Ratsuchenden in ihrer Finanzkompetenz zu stärken und Ressourcen zu erschließen, damit sie eigenständig ihre Anliegen erledigen können.

Aktuelle Entwicklungen im Fachbereich Schwangerschaftsberatung 2018

Beratung von Frauen mit Flucht- und Migrationshintergrund

Die Schwangerschaftsberatung ist mit vielen Nationalitäten, Kulturen, Sprachen und Bedarfen konfrontiert. Der Umgang mit dieser Vielfalt stellt für die Beratung eine Herausforderung dar. Die Frauen kommen mit unterschiedlichen Aufenthaltsstatus und Aufenthaltsperspektiven, unterschiedlichen Ansprüchen an familienunterstützenden Leistungen, ohne Deutschkenntnisse oder nach einem ersten Sprachkurs, als Erstgebärende oder mehrfache Mutter und mit unterschiedlichen Flucht- und Lebensgeschichten in die Beratung.

SkF CloppenburgJahresbericht 2018

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2 2 1JugendamtBeratungsstellenKrankenhausÄrzteHebammenSonstigeSelbstmelderKlick ClackSozialamtBabylotse

1.3 Familienhebammendienst

1. Zahlen und Fakten

Fälle gesamt

Im Jahr 2018 wurden 90 Familien durch eine Familienhebamme/ Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin betreut.

Regionale Verteilung

Gemeinde Anzahl Barßel 6 Bösel 4 Cappeln 0 Cloppenburg 28 Emstek 5 Essen 1 Friesoythe 14 Garrel 11 Lastrup 2 Lindern 1 Löningen 6 Molbergen 3 Saterland 9

Zugang

7

1.2 Sexualpädagogische Präventionsarbeit

Die Präventionsarbeit (Sexualpädagogik) ist ein eigenständiger Fachbereich, angegliedert an die Schwangerschaftsberatung und die Frühen Hilfen. Schulen und Einrichtungen, die mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen arbeiten, fordern uns zu Themen aus dem Bereich Sexualpädagogik an.

Durch den offenen Kontakt und Austausch mit den Jugendlichen findet die Förderung von selbstverantwortlichem, selbstreflektiertem Denken, Eigenverantwortung, Selbstachtung und Wertschätzung statt. Die individuellen Wünsche der Teilnehmer werden berücksichtigt. Neben der Wissensvermittlung zu den Themen Pubertät, Sexualität, Fruchtbarkeit und Verhütung findet in den jeweiligen Einheiten die Auseinandersetzung mit Werten und Normen statt. Ziel der Sexualpädagogik ist es, Kinder und Jugendliche hinsichtlich ihrer individuellen sexuellen Identitäts- und Persönlichkeitsentwicklung und Selbstbestimmung zu unterstützen. Ein weiteres Ziel ist die Vermeidung sehr früher Schwangerschaften.

Folgende Projekte wurden in Schulklassen angeboten:

Das MFM Projekt: My Fertility Matters – „Die Zyklusshow und Agenten auf dem Weg“

Babybedenkzeit: Elternpraktikum mit Babysimulatoren

Liebe, Freundschaft, Sexualität: Unterrichtseinheiten für alle Schulformen

Herzenssachen (in Kooperation mit dem sexualpädagogischen Arbeitskreis im Landkreis Cloppenburg): Inhalte aus Liebe, Freundschaft, Sexualität und aus Babybedenkzeit

Die sexualpädagogische Gruppenarbeit in Schulklassen erfolgte im Berichtsjahr 2018 in 3 Förderschulen, 12 Haupt- und Realschulen (Oberschulen, Gesamtschulen) und 1 Gymnasium.

In insgesamt 5 anderen Gruppen, wie z.B. Jugendtreffs und Elterngruppen, wurden ebenfalls präventiv Themen wie Partnerschaft und Sexualität bearbeitet. Ebenso gab es 2 offene Angebote für Mädchen und Jungen im Mehrgenerationenhaus Cloppenburg, das ebenfalls in Trägerschaft des SkF ist. Im Berichtsjahr wurden 43 Veranstaltungen mit 603 Teilnehmern zu unterschiedlichen Themen durchgeführt.

Im April 2018 nahmen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Fachbereiches an einer eintägigen Fortbildung zur Methodenerweiterung teil, die durch einen Mitarbeiter der LAG Fachstelle Jungenarbeit NRW durchgeführt wurde.

Zur Unterstützung der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen im Fachbereich Prävention hat zum 01.10.2018 eine Jahrespraktikantin ihre Stelle u.a. in der sexualpädagogischen Präventionsarbeit angetreten. Diese hat gemeinsam mit dem männlichen Honorarteamer mit der Fortbildung „Sexualpädagogik – heißes Eisen und reizvolles Unterfangen“ des Deutschen Caritasverbandes Fortbildungsakademie im November 2018 begonnen.

Für das Jahr 2019 ist die Entwicklung eines Konzeptes zur sexualpädagogischen Arbeit in Grundschulen geplant. Zum Schuljahr 2019/20 sollen sexualpädagogische Einheiten in Grundschulen angeboten werden.

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Anzahl

Familienstand/Wohnsituation

Nationalität

56 der unterstützen Frauen/Familien besitzen die deutsche Staatsangehörigkeit.

24 kommen aus Ländern mit Flüchtlingshintergrund (z.B. Syrien, Iran) und aufgrund schlechter wirtschaftlicher Verhältnisse, Arbeitsmöglichkeiten in den Heimatländern (z.B. Bulgarien, Rumänien, Ungarn). 10 stammen aus anderen Ländern Europas und Asiens.

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25

< 18 18 -21

22 -25

26 -29

30 -35

36 -40

> 40

Jahre

Anzahl

Gründe für die Hilfe

Ängste und Unsicherheiten im Umgang mit dem Baby sind vorrangig für die Kontaktaufnahme zum FHD. Zudem spielen häufig soziale und wirtschaftliche Faktoren eine Rolle.

Fehlende soziale Unterstützung durch Familien, Nachbarn oder Freunde, aber auch andere belastende Faktoren, wie eine psychische Erkrankung eines Elternteiles, begründen ferner die Notwendigkeit einer intensiveren Unterstützung.

Alter der Kindesmutter

41 % der betreuten Mütter/Familien sind unter 25 Jahre alt.

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2< 3 Monate

< 6 Monate

< 9 Monate

< 1 Jahr

> 1 Jahr

laufend

Erstkontakt

Dauer der Hilfe

Im Jahr 2018 nutzte der größte Teil die Hilfe länger als 6 Monate.

Beendigungsgrund

Das Angebot wird häufig bis zum Ende des 1. Lebensjahres des Kindes genutzt.

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45415

34

Betreungsrahmen ausgeschöpft fehlende Mitarbeitanderer Hilfsbedarf Kindeswohlgefährdung/Inobhutnahmen

Umzug in anderen LK Stabilisierung

Hilfe läuft noch

1211 12

2. Weiterbildung und Vernetzung

Fortbildungen/Fachtage:

Im Jahr 2018 besuchten die Familienhebammen Fortbildungen und Fachvorträge zu verschiedensten Themenbereichen im Rahmen der frühen Hilfen.

Teilnahme an regelmäßigen Arbeitskreisen/Qualitätszirkeln

Arbeitskreis „Rund um die Geburt“ des LK Cloppenburg Netzwerk „Frühe Hilfen“ des LK Cloppenburg Qualitätszirkel Familienhebammen Weser- Ems (GA Stadt Oldenburg) Arbeitskreis „Koordinatoren FHD Weser- Ems“ (GA Stadt Oldenburg) Austausch mit „Klick Clack“, je nach Notwendigkeit bis zu zweimal im Jahr

Supervision

Es erfolgten im Jahr 2018 fünf Supervisionstermine mit einem externen Supervisor.

3. Besonderheiten

3.1 Zugang bereits in der Schwangerschaft

Im Jahr 2018 erfolgte in 36 Fällen bereits eine Begleitung in der Schwangerschaft.

Mit dem frühzeitigen Beginn der Betreuung können die Voraussetzungen zum Wohle des Kindes optimal beeinflusst werden.

Insbesondere aufgrund der schwierigen Situation der Hebammenversorgung ist ein frühzeitiger Zugang umso wichtiger und gefragter geworden.

Eine organisatorische, politische Lösung wird hier vom Familienhebammendienst dringend angeregt.

Der Antrag des SkF Cloppenburg e.V. auf Einrichtung einer Hebammenzentrale wurde im November 2018 positiv entschieden.

3.2 Gruppenangebote als Bestandteil unserer Arbeit

Aufgabe einer Familienhebamme ist laut NZFH neben der Beratung und Hilfe im häuslichen Kontext das Durchführen zielgruppenspezifischer Gruppenangebote.

Im Jahr 2018 erfolgte ein Kurs mit dem Titel „Schwangerschaft und Geburt in Deutschland“, welcher sich vorrangig an ausländische Schwangere mit dem Ziel, Zugang zum gesundheitlichen System zu erlangen, richtete.

Ferner wurde ein Kurs mit dem Ziel Mutter und Kind bewusst in Kontakt zu bringen angeboten. Hier wurden hauptsächlich Techniken der Babymassage vorgestellt und angeleitet.

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1.4 Babylotse Ambulant in Frauenarztpraxen

„Der beste Weg, um Kinder vor Vernachlässigung zu schützen, ist unumstritten der einer Früherkennung und rechtzeitige Unterstützung im Rahmen der Frühen Hilfen.“

Lotsenfunktion - Kernaufgabe einer Babylotsin

An dem Projekt „Babylotse ambulant“ beteiligen sich aktuell 4 Arztpraxen im Landkreis Cloppenburg. Hier werden zu Beginn und gegen Ende der Schwangerschaft sowie kurz nach der Geburt eines Kindes Fragebögen ausgehändigt, die die Frauen freiwillig ausfüllen und abgeben können. In einem verschlossenen Umschlag werden diese an die Babylotsin weitergeleitet. Wünschen die schwangeren Frauen, Paare oder Familien Unterstützung, nimmt die Babylotsin Kontakt auf. Durch „Babylotse ambulant“ erreichen wir Frauen jetzt direkt zu Beginn ihrer Schwangerschaft.

Der vertraute Kontakt in der Frauenarztpraxis eignet sich besonders gut, Frauen niedrigschwellig anzusprechen und für die Annahme von Hilfen zu motivieren. So gelingt eine systematische Erreichbarkeit schon in der frühen Schwangerschaft. Belastende Themen und Fragen werden frühzeitig bearbeitet und passgenaue Hilfen angeboten. Diese Unterstützung lässt den weiteren Verlauf der Schwangerschaft erheblich entspannter erleben. Es gelingt eine positive Weichenstellung für eine gesunde Entwicklung des Kindes.

Bei ca. einem Fünftel gab es Beratungsbedarf. Hier konnten wertvolle Informationen erteilt werden, die die Schwangeren und deren Familien sonst entweder erst viel später oder gar nicht erhalten hätten. Insbesondere die Vermittlung zu anderen Beratungsdiensten sowie Informationen zu rechtlichen und finanziellen Ansprüchen trugen zu einer Entlastung und Erleichterung bei. Leider zeigt sich, dass eine Projektzeit von drei Jahren für die Verwirklichung der gewünschten gesellschaftlichen Haltungsveränderungen und Ziele sehr kurz ist. Überzeugungsarbeit geschieht langsam aber stetig. Überregional wurden die Chancen genutzt, dieses Projekt zu bewerben (Fachtag„ Frühe Hilfen“ Hannover und Caritasverband für die Diözese Hildesheim).

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3.3 Regelmäßige niedrigschwellige Angebote des Familienhebammendienstes

Der Familienhebammendienst bietet einmal in der Woche die Familienhebammensprechstunde im Mehrgenerationenhaus in Cloppenburg an.

Die Beratung findet neben dem Pampers-Café statt und bietet so eine unkomplizierte Möglichkeit des „in Kontaktkommens“ und der Beratung.

Das Angebot wird gut angenommen und hat sich als fester Bestandteil unseres Hilfsangebotes etabliert.

In Ramsloh erfolgt das Pampers-Café in den Räumlichkeiten des St. Christophorus Kindergartens. Eine Erzieherin begleitet die Gruppe.

Das Pampers-Café kann in dieser Form durch eine Projektförderung der Welker-Stiftung durchgeführt werden.

Eine Familienhebamme ist ebenfalls bei den Gruppentreffen vor Ort und ergänzt das Angebot durch die Möglichkeit der Anleitung im Rahmen der Gruppe oder in Form eines Einzelgespräches.

4. Personelle Veränderungen

Frau Regina Peters-Trippner beendete zum 30.03.2018 ihre Tätigkeit als angestellte Familienhebamme beim SkF Cloppenburg.

Seit dem 01.04.2018 ist Frau Marion Brockhage als Familiengesundheits- und Kinderkrankenpflegerin angestellt.

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1.5 Familienpaten

„Das schönste Geschenk ist Zeit! Zeit zum Reden!

Zeit zum Zuhören! Zeit zum Lachen! Zeit zusammen!“

Vielen Familien fehlt heute das soziale Netz aus Großeltern, Freunden und Nachbarn. Menschen, mit denen man sich austauschen und die man um Rat fragen kann.

Daher sind Familienpaten wichtige Ansprechpartner, die praktische Unterstützung im Alltag leisten und Familien an ihrer Lebenserfahrung teilhaben lassen.

Im Jahr 2018 wurden mit Hilfe des Einsatzes von 31 Familienpatinnen 43 Familien unterstützt. Bei sieben Familien gab es einen Migrationshintergrund. Bei einem durchschnittlichen Aufenthalt von etwa zwei Stunden pro Woche in der Familie ergeben sich daraus ungefähr 2600 Stunden geschenkte Zeit im Jahr, die die Familien sehr zu schätzen wissen.

Die ehrenamtlichen Familienpaten trafen sich einmal im Monat mit der hauptamtlichen Koordinatorin zum Austausch.

Aufgaben für Familienpaten können sein:

Freizeitgestaltung mit den Kindern Begleitung bei Behördengängen oder Arztbesuchen Unterstützung beim Ausfüllen von Formularen Unterstützung bei Erziehungs- oder Ernährungsfragen einfach nur Gesprächspartner sein.

Um stets selber gut gerüstet zu sein, werden die Ehrenamtlichen von den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen in regelmäßigen, monatlichen Austauschtreffen begleitet und geschult. Im Jahr 2018 gab es zusätzlich folgende thematische Angebote:

„Handysprechstunde“ „Argumentationstraining gegen Fremdenhass“ „Kultursensibler Umgang in ausländischen Familien“ „Prävention zur Stärkung des Kindeswohls und zum Schutz vor sexualisierter Gewalt

und Machtmissbrauch“ Familienpaten in Flüchtlingsfamilien

werden im Rahmen des Projektes „Gut Ankommen in Niedersachsen“ als Projekt im Rahmen der Frühen Hilfen geführt. (siehe 3.1)

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Erfreulicherweise nehmen inzwischen persönliche Anfragen von Schwangeren zu, die nicht als Patientinnen in den kooperierenden Praxen sind. Vermehrt erfolgen direkte Anfragen über andere soziale Dienste. Die gute Vernetzung innerhalb des Landkreises erweist sich dabei als sehr hilfreich. Besonders gilt dies für die Verknüpfung von Diensten und Angeboten innerhalb der Frühen Hilfen des SkF (Schwangerschaftsberatung, Familienhebammendienst, soziale Kaufhäuser und Familienpatinnen). Inzwischen erreichen wir Schwangere und deren Familien bereits im Verlauf einer zweiten oder sogar dritten Schwangerschaft.

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2. Ambulante Erziehungshilfen

Der Sozialdienst kath. Frauen e.V. bietet im Auftrag des Jugendamtes Hilfen zur Erziehung nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz (§§ 27ff SGB VIII) an. Dazu gehören die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH), die Erziehungsbeistandschaft, sowie die soziale Gruppenarbeit „KiM- Kinder im Mittpunkt“ für Kinder psychisch kranker Eltern. Das Team der Ambulanten Jugendhilfe, bestehend aus vier Sozialpädagoginnen, betreute im Jahr 2018 im gesamten Landkreis Cloppenburg 14 Familien.

Einen Großteil der Hilfe macht die Sozialpädagogische Familienhilfe aus, welche in der Regel durchschnittlich zwei Jahre lang im Lebensumfeld der Familie stattfindet. Gemeinsam sollen vorhandene Ressourcen bewusst gemacht und die Familien zu einer selbstständigeren Lebensführung befähigt werden. Den Familien mit sehr unterschiedlichen Hilfebedarfen konnte auch im Jahr 2018 mit verschiedenen Angeboten des SkF und ehrenamtlicher Unterstützung begegnet werden. Eine Familie konnte an eine Familienpatin vermittelt werden, zwei Familien nahmen Unterstützung durch ein Haushalts-Intensiv-Training und drei durch eine Familienhebamme wahr. Durch die Vernetzung und Zusammenarbeit der einzelnen Projekte und Dienste, werden in der ambulanten Erziehungshilfe inzwischen überwiegend Familien mit Kindern im Alter von 0-6 Jahren betreut. Das Alter aller ambulant betreuten Kinder und Jugendlichen lässt sich wie folgt aufschlüsseln: Auch in diesem Jahr fand die familienübergreifende Ferienfreizeit „Auf der Reise zur Sonne“ in der kath. Akademie Stapelfeld statt. Insgesamt nahmen 11 Familien mit 25 Kindern und Jugendlichen mit großer Begeisterung daran teil. Zum Abschluss des Jahres trafen sich acht Familien zur traditionellen Nikolausfeier im Mehrgenerationenhaus. Im Februar 2019 startet erneut die Soziale Gruppenarbeit „KiM- Kinder im Mittelpunkt“.

Anzahl Familien 14 Alleinerziehend 3 Abgeschlossene Fälle in 2018

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Kinder gesamt 24

1817 18

3. Mehrgenerationenhaus Cloppenburg

Bewährtes bewahren - Neue Impulse setzen

Dieses Motto hat auch das Mehrgenerationenhaus Cloppenburg im vergangenen Jahr in vielen Facetten umgesetzt.

„Glück kommt selten allein. Deshalb sind Mehrgenerationenhäuser das Modell der Zukunft: Voneinander lernen, gebraucht werden, Freude teilen. Ein echtes Glücksrezept!" schreibt auch Dr. Eckart von Hirschhausen, Kabarettist, Autor, Moderator und Pate des Mehrgenerationenhauses Berlin-Zehlendorf.

Mit um die 10.000 Nutzerinnen und Nutzern baut das Haus seinen Stellenwert im Sozialgefüge der Stadt Cloppenburg stetig aus. Zahlreiche Anfragen von externen Gruppen und die Flexibilität der Ehrenamtlichen im Zusammenspiel mit den zahlreichen Netzwerkpartnern lässt es ein lebendiger Treffpunkt für alle Generationen und Kulturen in Cloppenburg sein.

Auch in diesem Jahr lag unser Fokus schwerpunktmäßig auf der „Gestaltung des demografischen Wandels“ und der „Integration von Menschen mit Migration-und Fluchtgeschichte“. Hier konnten die Kooperationen mit verschiedenen Organisationen noch intensiviert werden.

In den verschiedenen Deutschkursen, die niederschwellig angeboten werden, fanden sich auch immer mehr Arbeitnehmer aus Osteuropa, die mit großem Ehrgeiz, neben ihrer Arbeitsbelastung in der Fleischindustrie, nach Schichtende zu den Kursen kommen. In den Kursen konnten insgesamt an die 1.000 Teilnehmende in allen Terminen gezählt werden. Das Gruppenangebot „Spielerisch Deutsch“ gab Kindern die Möglichkeit, deutsch zu lernen und Anschluss in der Schule zu erreichen und zu halten. Dieses Anliegen förderten auch die ehrenamtlichen Nachhilfelehrer.

Die wesentlichen Angebote der „Frühen Hilfen“ von MGH und SkF, wie die Familienhebammensprechstunde und das Pampers-Café, wurden weiterhin genutzt. Laut Teilnehmerliste von 2018 nutzten diese Angebote um die 1000 Frauen und Kinder.

Ebenso war die Ferienbetreuung der Schulkinder sehr schnell ausgebucht und schloss somit eine wichtige Betreuungslücke in der Stadt Cloppenburg.

Besondere Highlights im vergangenen Jahr waren der Besuch unserer Bundestagsabgeordneten Silvia Breher, die sich u.a. zum Ziel gesetzt hat, das Ehrenamt stärker im gesellschaftspolitischen Diskurs zu würdigen und die auch eine Verstetigung der Finanzierung der Mehrgenerationenhäuser unterstützt.

Vielen interessierten Besucherinnen und Besuchern konnten wir auch beim „Tag der offenen Tür“ im September unser Haus vorstellen. Ferner boten unsere beliebten „Frauenabende“ und Themenfrühstücke die Gelegenheit, uns, unsere Arbeit und die vielen Angebote, die ehrenamtlich durchgeführt werden, kennenzulernen. Auch hier konnten über 200 Besucherinnen gezählt werden.

Die Sozialraumorientierung und die generationsübergreifende Arbeit sind wesentliche Merkmale unseres Mehrgenerationenhauses, die ohne unsere über 30 Ehrenamtlichen undenkbar wären. Leider mussten wir im vergangenen Jahr auch altersbedingte Abschiede verzeichnen. Wir freuen uns daher über jede und jeden, der sich ehrenamtlich in unserem Haus engagieren möchte.

SkF CloppenburgJahresbericht 2018

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3.1 „Gut ankommen in Niedersachsen“ - Familienpaten in Flüchtlingsfamilien

„Flüchtling sein heißt: die Heimat verlassen müssen ohne eigene Schuld, ohne Sicherheit – nur mit einem Herzen voller Hoffnung.“ (Heinz Körber)

Das Familienpatenprojekt für Flüchtlingsfamilien wurde 2018 erfolgreich intensiviert.

Aufgrund der bisherigen Erfahrungen nutzten die Flüchtlingsfamilien mit den Familienpaten die Sprechstunde der Koordinatorin im Mehrgenerationenhaus (MGH), um anstehende Fragen und Probleme in den Familien zu erörtern. Gerade in Flüchtlingsfamilien ist eine Abgrenzung und persönliche Entlastung wichtig, da die kulturellen Unterschiede oft sehr groß sind.

Zwei neue Familienpatinnen konnten hinzugewonnen werden. Inzwischen arbeiten 10 Familienpaten im Projekt. Drei Patenschaften wurden beendet, da die Familien aufgrund ihrer Statusänderung aus dem Landkreis verzogen sind. Derzeit werden 10 ausländische Familien mit 35 Kindern betreut. Weitere Anfragen liegen vor.

Es fanden zwei Fortbildungen für die Familienpaten statt. Die Referentinnen, Frau Eickhoff und Frau Stieglitz, arbeiteten zu „Interkulturellen Herausforderungen und Kompetenzen“. Eine interkulturelle Sensibilisierung ist eine wichtige Voraussetzung für die Arbeit mit Flüchtlingsfamilien.

So nahmen die Familienpaten an zwei weiteren Fachtagen in Vechta und Cloppenburg teil. Themen waren hier ein „Argumentationstraining gegen rassistische Äußerungen“ und „Herausforderungen in der (ehrenamtlichen) Flüchtlingsarbeit“.

Die Arbeit der Familienpatinnen veränderte sich im letzten Jahr, da verstärkt Familien aus Flüchtlingsunterkünften in eigene Wohnungen zogen. Somit wurden sie vor neue Herausforderungen gestellt. Die Patinnen unterstützten bei Fragen in Behördenangelegenheiten, ebenso wie der konkreten Hilfe vor Ort.

Der Bekanntheitsgrad des Projektes stieg in 2018 an, sodass es zu zahlreichen Anfragen und Kooperationen kam. Sowohl zu kommunalen Einrichtungen wie Landkreis (Jugendamt und Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe, Schulen und Kindergärten) und Städten und Gemeinden mit ihren Integrationsbüros als auch zu Kolleginnen der caritativen Angebote wie Flüchtlingswohnheime und Beratungsdienste bestand ein enger Kontakt. Der Kurs „Mama lernt Deutsch“ wurde an 45 Terminen von 181 Müttern und 286 Kindern besucht. Ein großer Vorteil besteht in der angegliederten Kinderbetreuung. Dieses Angebot wird inzwischen von Frauen unterschiedlicher Nationalitäten genutzt.

Acht Frauen wechselten zu intensiveren Sprachkursen (B1) und auch auf den Arbeitsmarkt. Einige Familien verzogen in andere Landkreise oder mussten Deutschland verlassen.

Die Angebote des MGHs wie beispielsweise das Pampers Cafe und die Familienhebammensprechstunde nutzten zunehmend auch Flüchtlingsfamilien. Bei den niedrigschwelligen Angeboten entstanden freundschaftliche Beziehungen unter den Frauen und es erfolgte eine intensive Werbung für die Angebote im MGH in ihren Communities. Somit trugen die Angebote zum guten Ankommen in unserem Landkreis und einer gelungenen Integration ausländischer Familien bei.

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Im Rahmen der Kooperation mit dem Caritas Sozialwerk fanden zwei Projekte statt. Hierbei handelte es sich um eine weitere Reihe des Geburtsvorbereitungskurses für 8 schwangere Flüchtlingsfrauen mit Dolmetschern in vier Abschnitten, die im September begann. Eine Kinderbetreuung wurde angeboten, da einige Frauen ihre kleinen Kinder mitbrachten.

Im Oktober 2018 startete eine Projektreihe „RuG“. An 6 Nachmittagen wurden Themen rund um Gesundheitsfragen für 39 Frauen und 35 Kinder mit einer Gesundheitsmediatorin des „MiMi“ Projektes und weiteren Referentinnen und Dolmetschern bearbeitet. Eine Kinderbetreuung wurde auch hierbei installiert, um möglichst vielen Frauen den Zugang zu ermöglichen.

Die Familienpaten zeigten den ausländischen Frauen und Familien den Weg in das MGH und zu den Angeboten. Zum Teil begleiteten die Paten die Familien oder übernahmen sogar den Fahrdienst. Es waren häufig praktische Gründe, die einer Teilnahme im Wege standen. Durch die Familienpaten wurden diese entkräftet.

4. Ergänzende Einrichtungen und Hilfen im SkF

4.1 Soziale Kaufhäuser

Soziale Kaufhäuser in Cloppenburg, Friesoythe, Löningen und Barßel: „SKF Laden“ Gebrauchtes Suchen Günstig Kaufen Nützliches Finden Die sozialen Kaufhäuser verfolgen die Idee, Waren zu niedrigen Preisen anzubieten und damit bedürftigen Familien und Einzelpersonen die Möglichkeit zu eröffnen, über die Grundsicherung hinaus ihre materielle Ausstattung zu gewährleisten. Es sollen gut erhaltene Gebrauchtwaren wie z. B. Kleidung, Babyausstattung, Haushaltswaren und Bücher angeboten werden, wobei sich das Warensortiment je nach Angebot und Nachfrage im Laufe der Zeit erweitern oder verändern kann.

In die Sozialen Kaufhäuser wurden die Babykleiderkammern, die seit vielen Jahren ein flankierendes Angebot der Schwangerschaftsberatungsstelle des SkF Cloppenburg darstellen, integriert. In einer Warenabteilung für Baby- und Kleinkinderbedarf wird gut erhaltene Erstausstattung angeboten. Der Einkauf in einem „Laden“ verwandelt den Bittsteller oder „Almosenempfänger“ zum Kunden, der aus einem Warensortiment auswählen und sich trotz schmalem Geldbeutel etwas leisten kann.

Im Februar 2018 wurde in Cloppenburg, am Antoniusplatz 5, ein neuer SkF Laden eröffnet. Mit der doppelten Ladenfläche wurde mitten in Cloppenburg ein modernes, ansprechendes Kaufhaus eingerichtet. Die Resonanz der „Kunden“ und der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen ist entsprechend positiv.

Insgesamt arbeiten in den vier Läden 136 Ehrenamtliche SkF Frauen, 1 angestellte Halbtagskraft und 1 geringfügig Beschäftigte.

SkF CloppenburgJahresbericht 2018

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5. Qualitätsentwicklung im SkF

5.1. Fort- und Weiterbildung

Zum Beratungs- und Begleitungsverständnis des SkF Cloppenburg gehören die Kooperation/Vernetzung mit anderen Diensten sowie die Teilnahme an Fort- und Weiterbildungen. Die Mitarbeiterinnen verfügen über umfassende Kenntnisse und Kontakte der regionalen Beratungs- und sozialen Dienstleistungsstellen. Im Jahr 2018 haben die Beraterinnen an folgenden Veranstaltungen teilgenommen:

Netzwerk „Willkommen im Leben, Willkommen in der Gemeinde Barßel“ Fachbereichsleitung Austauschtreffen des SkF Cloppenburg Netzwerk „Wirksame Hilfen für Alleinerziehende“ Austausch mit den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des SkF Laden Löningen zum

Thema „Familienhebammendienst“ MFM-Workshops und MFM-Update Austauschtreffen der Familienpaten Vorstellung der Angebote des SkF beim Hebammenverband LK Cloppenburg EBIS Schulung AK Arbeitsmigration, Landkreis CLP Beraterinnenkonferenz Oldenburg AK Sexualpädagogik Vorstellung Schwangerschaftsberatung und Familienpaten bei den Bezirkshelferinnen

der Gemeinde Lindern AG Qualitätsmanagement in der Schwangerschaftsberatung Vorbereitung Gespräch Weihbischof Theising Fachtag Prävention „Junge Liebe“ Ehrenamtsabend des SkF in der Akademie Stapelfeld SKF Tag mit S. Kliesch "Haltung gibt uns Halt - welcher Geist trägt uns?" Vorstellung des SkF und Austausch mit Weihbischof Theising Präventionsschulung für hauptamtliche Mitarbeiter des SkF Cloppenburg

5.2. Datenschutz

In allen katholischen Einrichtungen gelten für die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten die Bestimmungen des Gesetzes über den kirchlichen Datenschutz (KDG) sowie die sonstigen anzuwendenden kirchlichen und staatlichen Datenschutzvorschriften.

Im Berichtjahr wurde das Datenschutzkonzept des SkF Cloppenburg neu verfasst. Mit der Datenschutzerklärung werden unsere Besucher über die Art, den Umfang und Zweck der Erhebung und Verwendung personenbezogener Daten informiert.

Datenschutzbeauftragte im SkF Cloppenburg ist Frau Marga Bahlmann, Geschäftsführerin. Externer Datenschutzbeauftragter ist Herr Thomas Kempe, Bad Zwischenahn.

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4.2 H.I.T. Haushalts – Intensiv – Training

Das Hilfsangebot richtet sich an Familien, die den Alltag, die Versorgung der Kinder und die Haushaltsführung nicht allein schaffen. Es fehlen Grundkompetenzen und soziale Netzwerke. Gesundheitliche Einschränkungen oder die alleinige Erziehungsverantwortung sind weitere Faktoren, die zur Überforderung führen können.

Zielgruppen sind besonders junge Mütter und Väter sowie allein erziehende Eltern, aber auch besonders belastete Eltern aus den Fachbereichen der Frühen Hilfen.

HIT wird von einer Hauswirtschafterin mit zusätzlicher Ausbildung durchgeführt – immer in Kooperation mit einer pädagogischen Fachkraft, die die Fallverantwortung innehat.

Ziele:

Sicherstellung einer verlässlichen und entwicklungsgerechten Kinderversorgung Solide und beständige Alltagsstrukturen für die Familie Eigenständige Haushaltsführung und Alltagsorganisation Verbesserung der familiären Situation, geklärte Haushaltsorganisation Soziales Netzwerk ausbauen

2018 wurde in 10 Familien HIT durchgeführt. Davon waren acht Familien aus dem Bereich der Frühen Hilfen im SkF. Zweimal wurde HIT als Auftrag des Jugendamtes Cloppenburg als ergänzende Jugendhilfemaßnahme eingesetzt.

4.3 Ehrenamt und Hauptamt „Frauen für Frauen“

Der Sozialdienst kath. Frauen wird auf allen Ebenen ausschließlich von Frauen geleitet und gewinnt dadurch ein spezifisches Profil. Ein besonderes Merkmal ist die Wahrnehmung der Vorstandstätigkeit durch den ehrenamtlichen Vorstand, der den SkF leitet. Die professionelle Sozialarbeit des SkF wird dadurch bereichert und erweitert. Hauptamtliche und Ehrenamtliche engagieren sich gemeinsam für seine Aufgaben. Der SkF ist für alle Frauen offen, die mitarbeiten möchten und bereit sind, im Sinne der Caritas - unabhängig von Weltanschauung, Nationalität und Konfession - Menschen in Not zu helfen. Alle SkF Ortsvereine in Deutschland sind eingetragene Vereine und Untergliederungen des Gesamtvereins, der in Dortmund seine Verbandszentrale unterhält. Im Sozialdienst katholischer Frauen engagieren sich in bundesweit 150 Ortsvereinen rund 5000 berufliche Mitarbeiter/innen und über 14 000 Mitglieder und Ehrenamtliche.

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Sozialdienst kath. Frauen e.V. Cloppenburg

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