Adaptive Steuerungen in Transport und Intra Logistik - iwl.de · IWL_logistiktag| 2009‐06‐24 |...
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Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Adaptive Steuerungen in Transport‐ undIntra‐Logistik
Neue Lösungsansätze für komplexe und dynamische Problemstellungen
IWL Logistiktag, Ulm, 24. Juni 2009
‐ 2 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Agenda
Adaptive Echtzeitdisposition in der Transportlogistik
Hintergründe zum Lösungsansatz
Beispiele aus anderen Logistikbereichen:
Dynamische Ressourcenallokation in der Produktion
Modulare Maschinensteuerung
Fragen?
‐ 3 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Transportoptimierung zur Schadstoff‐ und Kostenreduktion
LS/ATN: Living Systems® Adaptive Transportation Networks
‐ 4 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Anwendungs‐Fokus
Logistik
Transport
Straßentransport
Voll‐ und Teilladungs‐Verkehr (FTL/PTL)
Typischerweise 1‐4 Aufträge pro Fahrzeug
Gilt auch für andere FTL/PTL‐ähnliche Geschäftsbereiche:
Autotransport
Flüssigkeitstransport
Schiffsladungen
Flug‐ / Taxi
‐ 5 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Kernattribute eines Transportauftrages
Abholort Zustellort
früheste späteste
Strafkosten(soft time windows)
Größe (LDM/Plätze)
früheste späteste
Abholzeit Lieferzeit
‐ 6 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Mehrere konfliktäre Ziele
schneller besser
billiger
‐ 7 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Die Herausforderung: Kontinuierliche Optimierung
2
3
7:00
11:00
12:00
15:00
12:00
8:30
1
= Auftrag mit Service‐Level N
2
17:00 19:30
DisponentRegion B
DisponentRegion A
N N
2
15:00
‐ 8 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Die Herausforderung: Kontinuierliche Optimierung
2
3
11:00
12:00
15:00
15:00
12:00
2
Event: 1 Stunde Verspätung beim Laden
8:30
1
2
17:00 19:30
+1h
+1h
+1h
7:00
Alarm: 1 Stunde Verspätung eines Prio 1 Auftrags!
DisponentRegion B
= Auftrag mit Service‐Level N
DisponentRegion A
N N
‐ 9 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Die Herausforderung: Kontinuierliche Optimierung
2
11:00
12:00
15:00
12:00
8:30
2
17:00 19:30
3
1
11:00
+1h
+1h
+1h
7:002
15:00
Event: 1 Stunde Verspätung beim Laden
DisponentRegion B
= Auftrag mit Service‐Level N
DisponentRegion A
N N
‐ 10 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Die Herausforderung: Komplexität & Dynamik
Die reale Welt
Optimierte Allokation von
40.000 Aufträgen
auf 15.000 Fahrzeuge
durch 300 Disponenten
täglich.
Jeder Auftrag ändert sich mindestens ein
mal.
‐ 11 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Optimierungsansatz: Bilaterale Tauschverhandlungen
K1
K2
K4
K3
A B A B
Ziel Ziel
Vorher Nachher
Auftragstausch durch bilaterale Kooperation
Auftragstausch
‐ 12 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Lineare Programmierung vs Agentenbasierte Optimierung
Traditionelle Optimierung:
OR‐Methoden (Lineare Programmierung) wurden entwickelt, um das 100%Optimum zu finden,
ABER: sie können kaum oder gar nicht die Komplexität der realen Welt abbilden und nur bedingt in Echtzeit reagieren (das Optimierungsintervall ist relativ lange)
Agentenbasierte Optimierung:
der verteilte Verhandlungsansatz strebt nicht das absolute Optimum an,
ABER: strebt dem Optimum permanent entgegen (das Optimierungsintervall sehr kurz) und bildet die reale Welt in nahezu allen Details ab
2 4 6 8 10
h
Opt. # capacities
“better being roughly right instead of precisely
wrong"
‐ 13 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Was ein Disponent sieht. Er wird von der Komplexität verschont.
*) Transportdienstleister
Automatische Routenbildung entsprechend Kapazitäts-bedarf
und Zeitfenster Auslastungsanzeige
Detailinformation, Tracking, Tracing und Event
Handling in Echtzeit
Hat immer manuelle Übersteuerungsmöglichkeit
‐ 14 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Höheres Service Level bei geringeren Kosten
LS/ATN 1: signifikante Reduktion der gefahrenen Kilometer bei gleichem Service Level
LS/ATN 2: weniger Kilometer bei signifikant höherem Service Level
LS/ATN 3: minimal höhere Kilometer bei Einhaltung aller Restriktionen
73,5% 75,0%
93,5%100,0%
25,5% 25,0%
2,5% 0,0%
‐8,3%‐0,8%
1,7%
‐20%
0%
20%
40%
60%
80%
100%
120%
Manual LS/ATN 1 LS/ATN 2 LS/ATN 3
Zeitgrenzeneingehalten(service level)
Zeitgrenzenverletzt (> 6h)
GefahreneKilometer
‐ 15 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Einsparungspotential
Signifikante Reduktion der Transportkosten (variable Kosten / Herstellkosten)
Bessere Kapazitätsauslastung durch optimierte Ressourcenallokation
Reduktion der gefahrenen Kilometer und damit der benötigten Fahrzeuge
Damit erzielt man insgesamt eine Transportkosteneinsparung von 5-10%(nachgewiesen in mehreren Simulation basierend auf detaillierten Echtdaten)
Erhebliche Einsparung von Prozesskosten (fixe Kosten)
Umfangreiche Dispositions‐ und Entscheidungsunterstützung
Automatische Reaktion auf Planabweichungen (Tourenvorschläge)
Echtzeit Event‐Handling, z.B. durch Folgeanalyse bei Planabweichungen
Reduzierter Kommunikationsaufwand Visibilität unter den Disponenten
Bessere Unterstützung des Customer Service durch schnelle, umfassende und aktuelle Information über die Auftragsabwicklung
Daraus resultiert eine Effizienzsteigerung um 30 - 50% bei den Disponenten
+ Höhere Qualität, Kostentransparenz
‐ 16 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Agenten: Etwas Hintergrundinformation
if ballKickableand lowStamina
then kickAwayBalleffectnot ballKickable 0.9and teammateHasBall 0.5
using leg 1endif
Software
sense decide act
Mensch
Hardware
‐ 17 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Softwareagenten: Von der Natur lernen
Jede Art Steuerung hat etwas von einem Agenten:
Der Thermostat an der Heizung
Die Ampelsteuerung an einer Kreuzung mit Fahrzeug‐Sensoren in der Strasse und Lichtern als Aktoren
Das Kanban‐Prinzip in der Fertigung mit klassisch dezentraler Entscheidungsfindung
Ameisen sind perfekt aufeinander abgestimmtedezentralen Einheiten. Sie nutzen Pheromone als Kommunikationsmedium.
http://www.ameisenalgorithmus.de/
Ausarbeitung zum Thema „Nature Patterns“, In der Informatik angewandte Patterns aus der Natur (Boris Wüst, Valentin Schwind),http://www.hdm‐stuttgart.de/~vs016/documents/Elaboration‐NaturePatterns.pdf
‐ 18 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Geschichte der Agenten‐Forschung
1986 Brooks (MIT) ‚Situated Software Agents‘
1991 Erster Agenten Workshop auf der IJCAI
1994 Erste Konferenz ausschließlich über Agenten
1997 Erste RoboCupWeltmeisterschaft für Agenten
1999 ebay geht online basierend auf einem Agentensystem
2000 Erste Trading Agent Competition (TAC)
2002 Die Schlacht am Helms Klamm wird mit Agenten erzeugt
‐ 19 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Softwareagenten: Status Quo
Forschung seit den 80er JahrenRoboCup und RoboCup‐Rescue: www.robocup.orgEU‐Förderung: agentlink.orgBMBF: SFB 637 – Selbststeuerung logistischer ProzesseVDI/VDE: GMA‐FA 5.15 – AgentensystemeDARPA: Autonome Wüsten‐Ralley: Deutsche Sieger an amerikanischer Uni(http://www.grandchallenge.org, http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21121/1.html)www.feldafinger‐kreis.de: „Intelligente Software‐Agenten übernehmen Routineaufgaben“
FirmenSAP, HP, IBM, BT, DARPA: alle haben Agententechnologie auf ihrem RadarWhitestein Technologies: LS/TS ist ein industriell genutztes Softwareprodukt für agentenbasierte Lösungen (ADEM, AML, Developer, Debugger, Tester, Visualizer)
Praxis1999 alando/eBay läuft auf dem Agentenserver von Living Systems2000 Portivas, Portal der Deutschen Post läuft auf Agentenserver2005 ABX optimiert mit Softwareagenten ihre Logistik2007 DHL führt agentenbasierte Disposition in 17 Ländern Europas ein
‐ 20 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Softwareagenten Beispiel 1: Filmindustrie
Die Schlacht in Helms Klamm im Film Herr der Ringe entstand mit Hilfe tausender Software‐Agenten
Jeder Agent beherrschte 150 – 350 Verhaltensmuster
Jeder Agent besaß 100 – 8000 „Verhaltensknoten“
Nach der Definition des Startzustands war der Fortgang der Schlacht den Agenten überlassen
einige rannten davon…
‐ 21 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Softwareagenten Beispiel 2: Internet‐Auktionen / Bietagenten
ebay
Konsumenten‐auktion
Projektstart:02/1999
Start der Seite:03/1999
Täglich 5 Mio.Besucher
‐ 22 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Softwareagenten Beispiel 3: Robocup – Rollen‐ und zielorientierte Strategien
Agentenbasierte Systeme werden durch Rollen (Organisationshierarchie) und deren Ziele (Zielhierarchie) definiert
Die lokale Strategie jedes Agenten ist so ausgelegt, dass auch die übergeordneten Ziele (indirekt bzw. „unterbewusst“) verfolgt werden
Die Dynamik und das Zusammenspiel hat sogar Ähnlichkeit mit einem Fußballspiel:
Der Besitzer des Balls entscheidet, wem er ihn weitergibt
Der Empfänger bietet sich evtl. an, ruft und läuft sich frei
Der Abspieler entscheidet über den Weg: flach oder hoch
Verschiedene Möglichkeiten sind gegeneinander abzuwägen: frei laufen, Abseitsfalle, erholen
Vieles davon lässt sich sehr einfach auf den Umgang mit Information abbilden, nur mit sehr viel mehr Bällen
‐ 23 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
RoboCup Varianten
RoboCup Soccer
Medium Size Robots
Small Size Robots
Sony Legged Robots
Two Legged Robots
Simulation League
RoboCup Rescue
Simulation
Real Robots
‐ 24 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Dynamische Ressourcenallokation zur Produktionsoptimierung
Ressourcen-optimierung
‐ 25 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Auch hier: bilaterale Verhandlungen zur adaptiven Ressourcenallokation
Auftrag
P01
Auftrag
P02
Auftrag
P03
Auftrag
P04
Aufträge werden als Agenten dargestellt
Maschinen werden als Agenten dargestellt
Agenten verhandeln direkt miteinander mit verschiedenen Zielen
Aufträge: Minimiere Durchlaufzeit
Maschinen: Maximiere Auslastung & Durchsatz
Maschine 1 Maschine 2 Maschine 3 Maschine 4Mann 1Material 1
‐ 26 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Aufträge und Ressourcen im Detail
‐ 27 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Dispositions‐Leitstand
‐ 28 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Adaptive Maschinensteuerung mit autonomer Optimierung
AdaptiveSteuerung
‐ 29 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Die bisherigen Lötmaschinen ...
ZentralMonolithischStatisch
‐ 30 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
…mit ihren Hauptbestandteilen …
Fluxer
Vorwärmer Lötwelle
Kühlung
‐ 31 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
…werden in separaten Modulen untergebracht
VerteiltModularFlexibel
Feeder Module
Fluxer Module
Heater Module
Solder Module
Cooler Module
‐ 32 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Von modularer Hardware zu modularer Software
‐ 33 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Interaktionsmodell Auszug
‐ 34 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Zentrale Kundenanforderungen
Umgang mit ständig wechselnden Lötprogrammen (Losgröße 1)
Adaptivität: Automatische Anpassung an die Anlagenkonfiguration
Dynamische Durchsatzoptimierung
Nahtlose Integration in umgebende Anlagen
Intuitive Benutzerschnittstelle
‐ 35 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Rückansicht mit Steuerelementen
‐ 36 ‐Copyright ©2009 Christian Dannegger, Germany.IWL_logistiktag | 2009‐06‐24 | CHD
Möglichkeiten in der Intralogistik
Die Kombination aus dynamischer Ressourcenallokation und adaptiver Maschinensteuerung eröffnet neue Möglichkeiten mit der Dynamik dieses herausfordernden Industriebereichs umzugehen und dabei noch auf künftige Veränderungen besser vorbereitet zu sein.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Christian Dannegger
Consulting on agile, adaptive & autonomous solutions
for complex & dynamic challenges.
cd@3a‐solutions.com