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Adventshilfe 2015 Vorlage für eine adventliche Feier Erstellt vom kfd-Dekanatsteam Recklinghausen Herausgegeben von der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands kfd-Diözesanverband Münster e. V.

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Adventshilfe 2015Vorlage für eine adventliche Feier

Erstellt vom kfd-Dekanatsteam Recklinghausen Herausgegeben von der Katholischen

Frauengemeinschaft Deutschlands kfd-Diözesanverband Münster e. V.

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kfd-Diözesanverband Münster Adventshilfe 2015

Dezember-PsalmMit fester FreudeLauf ich durch die GegendMal durch die StadtMal einem Fluss entlang Jesus kommtDer Freund der Kinder und der Tiere Ich gehe völlig anders Ich grüße freundlich Möchte alle Welt berühren Mach dich fein Jesus kommt Schmück dein GesichtSchmücke dein Haus und dei-nen GartenMein Herz schlägt ungemeinMacht SprüngeMein Auge lacht und färbt sich vollMit GlückJesus Kommt Alles wird gut

Hanns Dieter Hüsch

Türen in unserem LebenTüren faszinieren Menschen schon seit langem. Wie oft haben wir schon vor einer Tür gestanden und wie oft ist, wenn die Tür auf-ging, etwas Wesentliches pas-siert. Türen stehen für Grenzen, Möglichkeiten, Chancen, Heraus-forderungen, Abschiede und für neue Horizonte, die sich öffnen. Kleinkinder erleben Türen als Hin-dernisse. Wenn sie groß genug sind, können sie selbst die Türen öffnen und sich neue Zugänge schaffen. Türerlebnisse sind oft mit Gefühlen verbunden. Wenn Sie jemanden besuchen wollen und an der Tür klopfen oder klin-geln - wird Ihnen aufgemacht oder bleibt die Tür verschlossen? Ge-schlossene Türen vermitteln häufig das Gefühl des Ausgeschlossen-seins. Manchmal sind wir aber froh, die Tür zu schließen, um Ruhe zu haben.

Es gibt viele Redewendungen, in denen Türen eine Rolle spielen:„Dem stehen alle Türen offen“ „Jemand rennt offene Türen ein“ „Zwischen Tür und Angel“ „Ein Tag der offenen Tür“ „Vor der eigenen Tür kehren“ „Mit der Tür ins Haus fallen“ „Jemandem die Tür vor der Nase zuschlagen“

1. Welche Tür hat in Ihrem Le-ben eine besondere Rolle ge-spielt?

Die Teilnehmerinnen suchen sich aus den zuvor gesammelten „Tür-Bildern“ (siehe Tipp) ein für sie passendes Foto aus und erzäh-len sich gegenseitig ihre „Tür-Geschichten“.

2. Foto der Geburtskirche in Bethlehem

Die Geburtskirche in Bethlehem beein-druckt schon, wenn man vor ihrer Tür steht.

Ein großes Portal gibt es nicht. Erst wenn man genau hinschaut, entdeckt man eine kleine Tür. Das ist der Eingang. Wer die Kirche be-tritt, muss sich zu-nächst bücken, um durch die nur 1.20 m hohe Öffnung in das Innere der Kirche zu gelangen. Die Kirche hatte ursprünglich ein großes und prächti-ges Eingangstor. Wenn man genau hinschaut, sieht man noch den Türsturz oberhalb der heuti-gen Tür.

Manche Leute sagen, man hätte die Tür damals kleiner gemacht, weil einige Ritter auf ihren Pferden einfach in die Kirche geritten seien. Später hat man dann das Tor noch einmal verkleinert – so klein, dass heute nur noch Kinder aufrecht über die Schwelle treten können. Niemand weiß genau, warum das geschah. Seitdem werden Gründe und Begründungen überlegt und erzählt, um dieses Rätsel zu lösen. Für mich hat die kleine Tür der Geburtskirche eine große Bedeutung. Sie zeigt: Gott, der Große und Allmächtige hat sich hier ganz klein gemacht – ein Kind in der Krippe. Nicht nach oben muss man schau-en, um ihn zu sehen, sondern nach unten. Gott begegnet man im Kleinen, in einem Kind. Wer Gott finden will, muss sich verbeugen vor dem Kleinen, vor dem wehrlosen Kind in der Krippe – nicht nur in Bethlehem. Machen wir es Gott gleich, machen wir uns klein, damit durch uns Großes geschehen kann?

Tipp: Besorgen Sie sich Tür-Fotos von örtlichen Einrichtungen (Kran-kenhaus, Kindergarten, Grundschule, weiterführende Schule), von Ihrer Ausbildungsstätte, Ihrer ersten eigenen Wohnung, (Standes-) Amt, Kirche oder von Fahrzeugen, die Sie an andere Orte gebracht haben, von Türen im Urlaub, von Sehenswürdigkeiten oder Kaufhäusern.

Anregung zu einer Besinnung …

Wir wünschen Ihnen einen guten Weg durch die Adventszeit.

Hildegard Stein, Gaby Reimann, Maria Walter, Mechthild Witte und Cilli Leenders-van Eickels vom Dekanat Recklinghausen

„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!“ Das bekannte Adventslied ist für uns fast eine „Regie-anweisung“ für den Advent ...

»Stell dich bei Dämmerung vor ein großes Wohnhaus und warte, bis elf Fenster erleuchtet sind.“

Das schlägt mein Adventskalenders vor. […] Jeden Tag gibt dieser Kalender mir eine Aufgabe, eine seltsamer als die andere, aber alle drehen sich ums Warten. Im normalen Leben bin ich eine schlechte Warterin. Ungeduldig. Schnell genervt. Aber das hier, das spricht mich an. Weil es so absurd klingt.

Ich versuche es. Stelle mich an eine mittelstark befahrene Straße. Es ist dunkel, es ist kalt, es nieselt. Ich lasse die Autos an mir vorbeirau-schen. Richte meinen Blick auf die Fenster eines vierstöckigen Ju-gendstilhauses und warte. Meine Einkaufsliste kommt mir in den Sinn.

Den Regen rieche ich. Nichts geschieht. Was tue ich hier?

Trotzdem bleibe ich. Halte die Leere aus. Gedanken finden mich: Warum ist es so störend, wenn mein Tagesablauf durchkreuzt wird? Wenn ich nichts Sinnvolles tun kann? Wenn ein Loch sich auftut, ein leerer Moment? Vielleicht würde sich die Sehnsucht Raum nehmen. Mich ausbremsen. Eine Lücke finden, klein genug für ein paar Him-melsträume. Und die Vernunft wischte sie nicht weg. Und plötzlich, während ich da in der Kälte stehe und noch lange keine elf Lichter brennen, weiß ich, dass ich auf ganz Anderes, Größeres warte.« Susanne Niemeyer, in: der andere Advent, Andere Zeiten e.V. 2008/2009 Mo 01.12.

Tür und Tor öffnen, das Herz bereit machen, dazu lädt das Lied uns ein, damit wir am Ende des Advents den Geburtstag Jesu an-gemessen feiern können. Wie ganzheitlich das „Sich-Öffnen“ zu verstehen ist, machen die Angebote der Kirchen und der Kaufleute in den Städten offenkundig. Da gibt es etwas zu sehen, zu hören, zu riechen, zu schmecken und Orte, um zur Ruhe zu kommen. Mit allen Sinnen sind wir eingeladen und angesprochen unsere Antennen neu auszurichten. Dazu kann eine kleine adventliche Episode anregen:

Was würde Ihnen in den Sinn kommen, wenn Sie diesem Vorschlag des Adventskalenders folgten? Wer weiß ... Vielleicht ist der „De-zember–Psalm“ von Hanns Dieter Hüsch das Ergebnis einer solchen anscheinend absurden adventlichen Übung? Entscheiden Sie selbst!

Fotograf: Berthold Werner, Wikimedia commons

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Wir sehen ein Bild von Léon Bel-ly (1827-1877). Wir sehen Men-schen in der Wüste, zu Fuß, mit Kamelen, eine Karawane, dessen Ende wir nur erahnen. Menschen nehmen Strapazen auf sich in der Hitze. Wo wollen sie hin?

Der Künstler schätzte den Islam und nannte das Bild „Mekka Pil-ger“. Außer in der islamischen Welt hat die Wüste auch in der christlichen Welt eine besondere Bedeutung.

Daher malte Belly ein be-sonderes Motiv in sein Werk: In der Pilgergruppe (auf dem Bild links) erkennen wir deutlich eine Frau mit Kind auf einem Esel und ein Mann daneben. Die heilige Familie auf der Flucht, heimatlos, obdachlos. Wo können sie hin?

Das Bild wurde 1861 gemalt und passt trotzdem in die heutige Zeit. Auch heute ziehen Menschen durch die Wüste, auf der Flucht aus ihren Heimatländern, vor Hunger und Aussichtslosigkeit. Wo sollen sie hin?

Bildbetrachtung

Advent. Advent heißt Ankom-men. Gott will uns seinen Sohn senden. Öffnen wir unsere Tü-ren und unsere Herzen für ihn, für unsere Mitmenschen, für alle Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen müssen, die auf der Suche nach Frieden und Geborgenheit sind.

Die andere Bildbetrachtung: Anregung für eine Mitarbeiterin-nenrunde

Unsere Augen sind wie TürenUnsere Sinne sind wie Türen, durch die wir die Welt bei uns einlassen und uns der Welt öff-nen. Mit allen Sinnen nehmen wir uns und unsere Umwelt wahr. Die Augen geben uns die Mög-lichkeit, unsere Welt optisch zu erfahren und zu entdecken. Wir sehen vieles – und vergessen es gleich wieder. Manches hinter-lässt einen bleibenden Eindruck. Schauen wir genauer hin, eröffnen sich manchmal neue Blickwinkel. Schließen wir unsere Augen, sind dennoch Bilder vorhanden, die

Léon Belly, Pilger auf dem Weg nach Mekka, 1861, Öl auf Leinwand,, Quelle: Wikimedia Commons

wir abrufen können. Oft ist die Rede von der Erweiterung des Blickfeldes, des Horizonts. Bei der Betrachtung eines Bildes werden durch Begrenzungen Details kon-kreter wahrgenommen. Mit einem zurechtgeschnittenen Papierrah-men kann man ein Bild in Aus-schnitten betrachten. Das Auge konzentriert sich auf die Blicköff-nung.

Eine Teilnehmerin wählt aus ei-nem Bild einen Ausschnitt und beschreibt ihn sehr genau. Die anderen Teilnehmerinnen su-chen anschließend den vorher beschriebenen Ausschnitt. Dies kann mehrfach mit anderen Aus-schnitten wiederholt werden. Die Beschreibungen können durch Beiträge der anderen Teil-nehmerinnen ergänzt werden. Interpretationen führen zu Diskus-sionen und ermöglichen ebenfalls einen neuen Blick auf das Bild. Text und Idee aus: Wir sagen euch an: Advent, Adventskalender 1995/96, Bis-tum Essen.

Dtn 6, 4-9 Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft. Diese Worte, auf die ich dich heute ver-pflichte, sollen auf deinem Herzen geschrieben stehen. Du sollst sie deinen Söhnen wiederholen. Du sollst von ihnen reden, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du auf-stehst. Du sollst sie als Zeichen um das Handgelenk binden. Sie sollen zum Schmuck auf deiner Stirn werden. Du sollst sie auf die Türpfosten deines Hauses und in deine Stadttore schreiben.

Ps 24, 1-10Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt, der Erdkreis und seine Bewohner. Denn er hat ihn auf Meere gegründet, ihn über Strömen befestigt. Wer darf hin-aufziehn zum Berg des Herrn, wer darf stehn an seiner heiligen Stätte? Der reine Hände hat und ein lauteres Herz, der nicht be-trügt und keinen Meineid schwört.Er wird Segen empfangen vom Herrn und Heil von Gott, seinem Helfer. Das sind die Menschen, die nach ihm fragen, die dein Antlitz suchen, Gott Jakobs. Ihr Tore, hebt euch nach oben, hebt euch, ihr uralten Pforten; denn es kommt der König der Herrlichkeit. Wer ist der König der Herrlich-keit? Der Herr, stark und gewal-tig, der Herr, mächtig im Kampf. Ihr Tore, hebt euch nach oben, hebt euch, ihr uralten Pforten; denn es kommt der König der Herrlichkeit.

Wer ist der König der Herrlichkeit? Der Herr der Heerscharen, er ist der König der Herrlichkeit.

Mt 7, 7-11Vom Vertrauen beim Beten

Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer an-klopft, dem wird geöffnet. Oder ist einer unter euch, der seinem Sohn einen Stein gibt, wenn er um Brot bittet, oder eine Schlan-ge, wenn er um einen Fisch bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten.

Mt 7, 13-14Von den zwei Wegen

Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit und viele gehen auf ihm. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dahin ist schmal und nur wenige finden ihn.

Mk 13, 33-37Seht euch also vor und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist. Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er über-trug alle Verantwortung seinen Dienern, jedem eine bestimmte Aufgabe; dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein. Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen. Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schla-fend antreffen. Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam!

Joh 10, 1-10Amen, amen, das sage ich euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern an-derswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Na-men und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausge-trieben hat, geht er ihnen voraus, und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stim-me des Fremden nicht kennen. Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte. Weiter sagte Je-sus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekom-men, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.

Offb 3,19-20Wen ich liebe, den weise ich zu-recht und nehme ihn in Zucht. Mach also ernst und kehr um! Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten und wir werden Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir.

Bibelstellen

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Die neuen Tage öffnen ihre TürenDie neuen Tage öffnen ihre Türen. Sie können, was die alten nicht gekonnt. Vor uns die Wege, die ins Weite führen: Den ersten Schritt, ins Land, zum Horizont: Wir wissen nicht, ob wir ans Ziel gelangen. Doch gehen wir los, doch reiht sich Schritt für Schritt. Und wir verstehn zuletzt, das Ziel ist mitgegangen, denn der den Weg beschließt und der ihn angefangen, der Herr der Zeit, geht alle Tage mit.

Klaus-Peter Hertzsch

Gedichte und Geschichten

Wir Menschen sind Suchende:Wir suchen den Sinn, wir suchen nach Liebe und Wärme, wir suchen Geborgenheit, wir suchen nach dem Ort, wo wir ganz da sein können. Immer unterwegs nach einen Zuhause.

Auch Maria und Josef sind auf der Suche nach einem Ort, an dem das Kind, das Maria erwartet, zur Welt kommen kann. Hier ist er nun: Betlehem.

Betlehem – der Ort des Hauses Davids, Betlehem – Haus des Brotes – wird zum Geburtsort für den, der sagen wird: Ich bin das Brot der Lebens.

Komm und tritt ein! Mach dich klein, lass alles hinter dir, was dich hindert. Komm zur Mitte. Hier ist die Tür: Ganz innen wirst du erwartet von dem, der von sich selber sagt: Ich bin die Tür.

Meike Wagner-Esser

Eine offene Tür gibt es überallTüren machen neugierig – wir sind gespannt, was sich dahinter verbirgt. Türen führen in Häuser und öffnen Wohnungen. Hier sind wir zu Hause und fühlen uns wohl. Viele Menschen auf der Erde sind leider heimatlos und kennen kein Zuhause. Sie finden keine Tür, die sich ihnen öffnet, und keine Menschen, die sie willkommen heißen.

So erging es auch Maria und Josef bei der Herbergssuche. So musste Jesus in einem Stall oder einer Höhle zur Welt kommen. Heute steht an dieser Stelle in Betle-hem die Geburtskirche. Ihre Tür ist sehr niedrig – nur wenn du dich bückst und klein machst, kannst du eintreten.

(aus Essener Adventskalender 2008)

Türen gehen aufAdventszeit, Zeit der Hoffnung, Zeit der Vorfreude, Zeit der Begegnung; Zeit der Festfreude.

Jeder Tag eine Überraschung. Eine neue Tür geht auf. Jeder Tag neue Erwartung, vorfestlicher Probelauf.

Besinnung auf die Themen, die die Welt berühren, uns im Inneren beschämen. Wird es zu Lösungen führen?

Auf das Öffnen der Türen warten sehr viele überall, auch die, die Einsamkeit spüren, hoffen auf das Kind im Stall.

Lasst uns Türen nicht schließen; denn der Advent öffnet sie. Lasst uns die Zeit genießen, die vorweihnachtliche Zeremonie.

Norbert Wittke, © 1999-2015 e-Stories.de - Jörg Schwab

Die TürklinkeEin Maler hatte ein "Haus des Friedens" gemalt. Groß und sta-bil, fest wie eine Arche. Die Farben freundlich und harmonisch. Eine friedliche Stimmung lag in dem Bild.

Ein kleiner Junge betrachtete das Bild ganz aufmerksam. Plötzlich fragte er: „Vater, auf diesem Bild fehlt etwas. Es fehlt die Klinke an der Haustür. Wie soll denn dann der Friede ins Haus kommen?"

Der Vater, nicht wenig erstaunt, antwortete: „Die Türklinke hat der Maler bestimmt nicht vergessen, er hat sie absichtlich weggelas-sen. Der Friede kann nur ins Haus kommen, wenn wir von innen die Tür öffnen und ihn bei uns wohnen lassen.“

Verfasser unbekannt

Ich öffne die TürIch öffne die Tür weit am Abend, häng noch die Laterne hinaus. Die Traurigen solln mich heut finden, aufatmen, als wärn sie zu Haus.

Der Tisch wird geschmückt sein mit Blüten. Hab Wein und hab Wasser genug. Die Sehnsucht trinkt mit unserm Bruder, dem Schmerz, wieder aus einem Krug.

Ein offenes Ohr findet jeder, kein Stuhl und kein Hocker bleibt frei.Vielleicht, unter denen, die zuhörn, sitzt unerkannt Christus dabei.

Gerhard Schöne, aus: Der Andere Advent 2008/2009,18.12.,Herausgeber: Andere Zeiten e.V.

WeihnachtIch sage: „Gnade kenn ich nicht“, und hoffe vergebens.

Ich sage: „Segen brauche ich nicht“, und suche das Glück.

Ich sage: „Liebe bedeutet mir nichts“, und erfriere nach innen.

Ich sage: „Frieden, den gibt es nicht“, und verschließe die Tür.

Anne Maier-Schäfer aus: Nacht der Engel, 2007, Herausgeber: Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche von Westfalen

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Geschichte aus dem Orient Ein König stellt für einen wichtigen Posten seinen Hofstaat auf die Probe. Kräftige und weise Männer umstehen ihn in Scharen. „Ihr weisen Männer“, sagt der König, „ich habe ein Problem und ich möchte sehen, wer von euch in der Lage ist, dieses Problem zu bewältigen.“

Er führt die Anwesenden zu einem riesengroßen Türschloss, das so groß ist, wie es keiner je gesehen hatte. Der König erklärt: „Hier seht ihr das größte und schwerste Schloss, das je in meinem Reiche war. Das Öffnen dieses Schlosses erfordert eine gewisse Kunst. Wer von euch ist in der Lage, das Schloss zu öffnen?“ Ein Teil des Hofstaates schüttelt nur verneinend den Kopf. Einige, die zu den Weisen zählen, schauen sich das Schloss näher an, geben aber zu, sie können es nicht schaffen. Als die Weisen dies gesagt hatten, schüttelt auch der Rest des Hofstaates verneinend den Kopf und gibt zu, dass dieses Problem zu schwer sei, als dass sie es lösen können.

Nur ein Wesir geht an das Schloss heran. Er untersucht es mit seinen Blicken und mit seinen Fingern, versucht es in der verschiedensten Weise zu bewegen und zieht schließlich mit einem Ruck daran und siehe, das Schloss öffnet sich. Das Schloss war nämlich, wie der König wusste, nur angelehnt, und es bedurfte nichts weiter als des Mutes und der Bereitschaft, dies zu begreifen und beherzt anzufassen. Der König sprach: „Du wirst die Stelle am Hof erhalten, denn du verlässt dich nicht nur auf das, was du siehst oder was du hörst, sondern setzt selber deine eigenen Kräfte ein und wagst eine Probe.“

Aus: www.kirche-dresden.de/ Tuer Advent.pdf

Am Ende wie vieler Wege standen TürenTüren, an denen zu klopfen war, Türen, durch die ich hineingerufen wurde, Türen, vor denen ich gewartet habe, Türen, die zufällig geschlossen waren, Türen, die mit Absicht verschlossen blieben, Türen, die sich nie mehr geöffnet haben, Türen, durch die ich nur einmal eintrat, Türen, von denen ich den Schlüssel verloren habe, Türen, vor denen ich gespannt stand, Türen, vor denen ich zitterte vor Angst, Türen, hinter denen mich Frohes erwartete, Türen, hinter denen mich Hartes erwartete, Türen, die Utopien zerstörten, Türen, hinter denen sich der Abgrund auftat, Türen, die nach oben und unten führten, Türen, die ich hätte einschlagen können, Türen, hinter denen Leid und Tod warteten, Türen, an denen mein Schicksal hing, Türen, hinter denen Prüfungen standen, Türen, die hinter mir zuflogen, Türen, hinter denen mehr war, als ich ersehnte, Türen, hinter denen nichts war, Türen, Türen, Türen. Wie viele Wege enden vor oder hinter Türen?

Quelle unbekannt aus: Elsbeth Bihler, Symbole des Lebens-Symbole des Glaubens, Werkbuch für Religionsunterricht und Katechese

Wortgottesdienst im Advent Lied: O Heiland reiß die Himmel auf … GL 231, 1+2

Ich begrüße Sie herzlich zur Adventsandacht hier in der Kirche, be-vor wir gleich im Pfarrheim gemeinsam den Nachmittag verbringen werden. Es ist schön, sich erst einmal zu sammeln und zu besinnen, warum wir diese 4 Wochen vor Weihnachten in besonderer Weise gestalten. Wir möchten tief im Herzen, dass wir darauf vorbereitet sind, dass unser Herr in unsere Welt kommt. Gönnen wir uns einen Moment, uns ganz bewusst darauf innerlich vorzubereiten.

"Macht hoch die Tür", dieses Lied werden wir singen. Die Tür ist ein adventliches Bild, es passt sehr gut in diese Zeit. Denn es geht darum, die Türen des Herzens zu öffnen, damit dieses kleine Kind bei mir einziehen kann. Doch manche Türen sind verschlossen oder lassen sich sehr schwer öffnen.

Bitten wir darum, dass wir sie aufschließen oder ölen, damit sie den Weg für Weihnachten freimachen. Singen wir gemeinsam

Macht hoch die Tür GL 218, 1 + 2

Herr, wir danken dir für die Adventszeit, für die Freude, zu der du uns einlädst. Du weißt, wie schwer unsere Gedanken manchmal sind, wenn wir an all das denken, was wir noch zu tun haben. Dir vertrauen wir die restliche Zeit bis Weihnachten an. Hilf uns, das Wichtige im Blick zu haben, unsere Herzen zu öffnen und die Freude zu teilen, die du uns schenkst. Du gehst mit uns in Christus, unserem Herrn. – Amen.

Joh 10, 1 – 10

In jener Zeit sprach Jesus zu den Pharisäern: „Amen, amen, das sage ich euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus, und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen.“ Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte. Weiter sagte Jesus zu ihnen: „Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.“

Wort des lebendigen Gottes.

Der Herr möchte kommen, damit wir das Leben in Fülle haben. Ist er bei uns willkommen? Schauen wir.

Zu Beginn:

Begrüßung und Eröffnung:

Kyrie:

Lied:

Gebet:

Lesung:

Türmeditation:

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Durch welche Türen sind Sie heute schon gegangen? Sicherlich schon durch Ihre Haustür und die Eingangstür des Pfarrheimes.

Alltäglich verlassen wir unser Haus oder unsere Wohnung durch eine Tür oder vielleicht sogar ein Tor. Das ist für uns selbstverständlich und wir machen es meistens unbewusst.

Tür und Tor. Diese beiden sind so etwas wie die Visitenkarten eines Hauses. Wenn man ein Haus baut, ist es ein wichtiges Ereignis, sich die passende Haustür auszusuchen. Denn die Tür ist vielleicht der erste Eindruck, den Menschen von uns haben, wenn sie vor der Tür stehen. Türen können auch Geschichten erzählen, was sich hinter dieser Tür verbirgt, wie es innen aussieht, wer dahinter wohnt.

Gehe ich durch eine fremde Tür, gelange ich zugleich in einen anderen Raum, in einen Raum, in dem die „Regeln des Eigentümers“ gelten. So kann eine Tür der Zugang zu einer neuen Welt bedeuten.

Türen trennen auch etwas voneinander: Das Innen vom Außen, das Vertraute vom Neuen, vielleicht sogar das Diesseits vom Jenseits. Wer weiß es ...?

So können Türen zu Symbolen der eigenen Lebensgeschichte wer-den – meine Türen. So können Türen, die ich tagtäglich durchschreite, Anstoß geben, meine eigenen Türen zu betrachten. Sie eröffnen also auch einen Blick in mein Innerstes. Schauen wir einmal hin.

Stellen Sie sich vor, Sie stehen vor dieser Tür. Was geht Ihnen durch den Kopf? Wer mag dahinter wohnen? Wie wird es dahinter wohl aussehen? Soll ich mal klingeln und mich bemerkbar machen? Wohnt da überhaupt noch jemand? Sieht ja doch eher zerfallen aus. Aber vielleicht ist es gerade deswegen urgemütlich?

Vielleicht wartet hinter dieser Tür nur jemand darauf, dass ich klopfe. Vielleicht wartet dort jemand darauf, mich zu begrüßen und reinzulas-sen. Vielleicht wartet jemand darauf, mich zu seinem Gast zu machen?

So verweile ich, so bin ich ganz gespannt und habe vielleicht sogar Herzklopfen, weil ich noch nicht weiß, was passiert.

Solche Türen kenne ich. Hier beschleicht mich Aufregung, Unsicher-heit und vielleicht sogar Angst. Manchmal ist es die Tür beim Arzt, manchmal auch die eines Amtes oder die Tür von jemandem, den ich schon lange nicht mehr gesehen habe.

Was erwartet mich? Werde ich dem standhalten? Solche Türen der Angst und Unsicherheit gibt es auch in mir, oder?

Der Anblick einer offenen Tür sieht da ganz anders aus. Sicher-lich entsteht auch eine gewisse Spannung, wenn man noch nie hinter diese Tür geblickt hat. Aber diese Tür wurde geöffnet und sagt mir: Du bist willkommen. Viel-leicht wartet dort schon jemand auf mich, voller Vorfreude und ich weiß, gleich werde ich umarmt.

Welche offenen Türen habe ich schon vorgefunden? Durch wel-che Tür gehe ich immer wieder gerne? Für wen öffne ich gerne meine Türen?

Es gibt auch das Andere. Die Tür ist zu. Ich bin ausgeschlossen. Die Botschaft ist ganz klar: Du bleibst draußen! Du gehörst nicht dazu. Auch wenn die Geräusche, die ich vernehme, noch so einladend sind, sind sie für mich unerreichbar. Ich bin nicht willkommen.

An welche geschlossene Tür erinnere ich mich? Vor welchen geschlos-senen Türen stand ich schon? Welche trage ich in mir? Wen lass ich an mich ran? Wer bekommt keinen Blick in mein Innerstes? Gibt es vielleicht sogar eine Tür, die noch nie jemand geöffnet hat? Nicht öffnen durfte? Es ist Advent. Der Herr möchte einziehen – bei mir, in mein Herz. Er steht vor der Tür. Mit welcher Tür darf er rechnen? Eine offene oder verschlossene? Oder sind die Türen vorbereitet? Leuchtet schon ein wenig von dem hervor, was ihn erwartet? Ein warmer Ort? An dem er sich wohlfühlt, weil er willkommen ist?

Im Psalm 24 heißt es: Machet die Tore weit und die Türen der Welt hoch, dass der König der Erde einziehe. Bin ich bereit, meine Tür zum Herzen zu öffnen? Mit Freude? Ich brauche nichts groß vorzubereiten, denn der Herr erwartet keinen großen, geschmückten Saal. Er erwartet einen warmen Fleck, wo er willkommen ist – und sei es ein Stall. Aber er wird erwartet, voller Freude und Dankbarkeit.

Bereitet dem Herrn den Weg. Er will zu uns kommen, er will einziehen, in unser Herz, durch unsere Türen. Ihm können wir sie öffnen, selbst jene Türen, die sonst verschlossen bleiben, denn er bringt das, wonach wir uns sehnen, Freude und Frieden. Das tut so gut.

Bild: Tür

Bild: Alte Tür

Bild: Offene Tür

Bild: GeschlosseneTür

Meditation: Türen

Bild: Offene Tür

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Macht hoch die Tür GL 218, 3+4

Herr, du hast gesagt: Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden. Darauf vertrauen wir und bitten dich:

1. Wir beten für alle, die keinen inneren Zugang zum Weihnachtfest finden – dass sich die Tür der Freude öffne. Christus, höre uns. Alle: Christus, erhöre uns 2. Wir beten für alle, die sich im persönlichen Umfeld im Streit befinden – dass sich die Tür der Versöhnung öffne. Christus, höre uns. Alle: Christus, erhöre uns 3. Wir beten für alle, die sich vor dem Weihnachtsfest fürchten, weil sie alleine sind – dass sich die Tür der Geborgenheit öffne. Christus, höre uns. Alle: Christus, erhöre uns 4. Wir beten für alle, die gestorben sind und Trauer und Leere zu-rückgelassen haben – dass sich die Tür zum ewigen Leben öffne. Christus, höre uns. Alle: Christus, erhöre uns

Alle weiteren Anliegen, alles, was uns bewegt, was wir im Herzen tragen für Sorgen und Nöte, bringen wir vor Gott mit dem Gebet, dass Jesus uns zu beten gelehrt hat: Vater unser …

Der Herr segne unser Bemühen, die Türen des Herzens zu öffnen. Der Herr segne unsere Worte, die sein Kommen ankündigen. Der Herr segne unseren Weg zum Weihnachtsfest. Das gewähre uns der dreieine Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Macht die Türen auf (Text siehe Detlef Jöcker/ www.menschenkinder.de) oder Tochter Zion … GL 228

Dieser Gottesdienst wurde 2014 in der Gemeinde Herz-Jesu in Recklinghausen-Röllinghausen gefeiert.

Lied:

Fürbitten:

Segen:

Lied:

Musik

Macht hoch die Tür GL 218,1

„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“, haben wir gerade gesungen und das drückt etwas aus von unserer menschlichen Sehnsucht nach Begegnung. Keine Tür und kein Tor soll verschlossen sein, nichts soll dem Miteinander im Wege sein.

Die Wirklichkeit sieht oft anders aus: da herrscht oft Verschlossenheit• gegenüber Menschen, mit denen ich Tür an Tür wohne.• gegenüber mir selbst, meinen innersten Sehnsüchten, die Raum

suchen.• gegenüber Gott, der bei mir ankommen möchte. „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“. Oft haben wir die Schlüssel in der Hand, die etwas öffnen können; die einen neuen Weg erschließen können. Oder umgekehrt: Türen abschließen und Möglichkeiten verschließen können.

„Die Tür ist zu!“ Diese Erfahrung machen wir in unserem Leben immer wieder. Wir erleben Leid und Streit, weil das so ist und sehen dann keine Perspektive für eine gute Zukunft. Heute Abend sind wir eingela-den, darüber nachzudenken, wie und wo wir Tür und Tor öffnen, damit Gott mit seiner Menschenfreundlichkeit in unserer Welt Raum findet.

O Heiland reiß die Himmel auf … GL 231, 1+5

Ich stehe vor dir, Gott, gebunden an die Erde, die du liebst. Ich stehe vor dir, Gott, ausgestreckt zum Himmel, den du versprichst. Ich stehe vor dir, Gott, als Tochter, als Sohn des Himmels und der Erde. Ich stehe vor dir, Gott, und bin offen für dich und dein Kommen.

Einleitung:

Gott die Tür öffnen, heißt, IHM den Weg zu bereiten. Aus dem Evangelium nach Matthäus Mt 3,1-3 In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf und verkündete in der Wüste von Judäa: Kehrt um!

Denn das Himmelreich ist nahe. Er war es, von dem der Prophet Jesaja gesagt hat: Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!

Kündet allen in der Not …GL 221, 1+3

Lied:

Einführung:

Lied:

Gebet:

Schrifttext:

Lied:

Begrüßung und Eröffnung:

Elemente für einen Bußgottesdienst im Advent

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kfd-Diözesanverband Münster Adventshilfe 2015

Wir wollen uns dem Leben stellen, wie es ist, jetzt in dieser Zeit bei uns, mit seinen Schwierigkeiten, mit dem Belastenden, mit dem Ungeklärten.Wo sich etwas öffnen will, hat das meistens Konsequenzen. Veränderung geht aber manchmal mit Angst einher und braucht Mut. Ich wünsche uns diesen Mut heute. Wo Offenheit, Klarheit und Aufrichtigkeit ist, da kann Gott ankommen. Jede/r mag sich bei den Anregungen gleich dem zuwenden, was ihr/ihm besonders wichtig erscheint. Vielleicht ist es nur ein Gedanke, eine Frage. Möglicherweise gelingt es uns, dass wir etwas weiterkom-men, dass wir etwas freier werden, dass sich Verschlossenes öffnet.

„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!“

1. Die Tür zu mir

Ich bin. Ich lebe, arbeite, freue und ärgere mich. Ich bin ich. Und doch, manchmal, da spüre ich: Ich bin unzufrieden mit mir selbst. Ich möchte anders sein. Ich bin nicht wirklich „ich“.

Gott den Weg bereiten, ihm die Tür öffnen heißt auch: zu mir stehen, sensibel zu sein für meine Zufriedenheit und Unzu-friedenheit, aufrichtig und ehrlich durchs Leben zu gehen. (nach den Impulsfragen jeweils kurze Pause)

• Wie ehrlich bin ich zu mir selbst?• Kann ich meine Probleme und Schwierigkeiten – das, was bei

mir nicht so gut geht, sehen und als Schwäche akzeptieren?• Wie gehe ich mit meinen Schwachpunkten um? Will ich mich

ernsthaft verändern? Suche ich danach?• Wie offen bin ich für Neues, Unbekanntes …?• Prüfe ich mein Verhalten zu Dingen und Menschen vor meinem

Gewissen? Oder ist es eher zufällig bestimmt von dem, was „man“ tut oder denkt …, was eine starke Persönlichkeit sagt …, was die Medien von sich geben?

2. Die Tür zum anderen

Da leben Menschen nebeneinander: bunt und verschiedenartig: Freunde, Gruppen, Familie, am Arbeitsplatz, in der Einen Welt. Wir Menschen gehören zusammen – und doch, manchmal erleben wir: Es liegt etwas dazwischen, die Gemeinschaft ist gestört … zerstört.

Gott den Weg bereiten, die Tür öffnen heißt auch: Sich auf den anderen einlassen, im Nächsten auch eine Schöpfung Gottes se-hen, aufeinander zugehen, Wege der Versöhnung suchen … (nach den Impulsfragen jeweils kurze Pause)

• Zu welchen Menschen ist mein Verhältnis zurzeit gestört? Wem gebe ich zu verstehen: die Tür ist geschlossen?

• Habe ich vielleicht, wenn ich niemandem etwas getan habe, auch niemandem etwas Gutes getan?

• Bemühe ich mich um Offenheit, durch Interesse an Menschen anderer Kulturen und Milieus?

• Lebe ich meine Interessen und habe gleichzeitig auch die Interes-sen der Gemeinschaft aller Menschen im Blick? Wie macht sich das in meinem Umwelt- und Sozialverhalten bemerkbar?

• Wem möchte ich in der nächsten Zeit besonders meine Tür öffnen?

Einführung und Besinnung:

3 Impulse:

3. Die Tür zu Gott

Ich bin ChristIn, bin Teil der Gemeinschaft der Glaubenden. Der Glaube ist mir oft Hilfe, Kraft und Ermutigung – aber oft auch Last, Hindernis oder schlichtweg „egal“.

Gott dem Weg bereiten, ihm die Tür öffnen heißt auch – mich zu öffnen für den Geist, den ich in der Taufe empfangen habe und mich seinem Wirken in meiner jeweiligen Lebenssituation zu stellen. (nach den Impulsfragen jeweils kurze Pause)

• Bemühe ich mich, die Spuren Gottes in meinem Leben, bei ande-ren und in den Ereignissen der Zeit zu entdecken?

• Wen habe ich in seiner Hoffnung enttäuscht – in mir die Nähe Gottes zu erfahren?

• Nehme ich mir Zeit und Ruhe für das Gespräch mit Gott – auch in guten Zeiten?

• Nehme ich mir Zeit für die Gemeinschaft der Glaubenden? Sehe ich mich als MitträgerIn unserer Gemeinde und der Kirche?

• Bringe ich gerade auch meine kritischen aufbauenden Fragen und Anregungen ein?

• Bemühe ich mich kundig zu werden im Glauben und aktiv in der Liebe zu Gott und den Nächsten?

• Sehe ich die Fragen von Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung in Verbindung mit meinem Glauben?

Die Tür zu Christus öffnet sich durch viele kleine und große Augen-blicke der offenen Tür – „Schlüssel“-Erlebnisse, wenn man so will:

Wenn ich mich auseinandergesetzt habe und ein Konflikt gut bestanden ist. Wenn jemand mir vertraut. Wenn ich mich nicht mehr schützen muss, weil ich Angst habe, missverstanden zu werden. Wenn Menschen sich wohlfühlen bei mir, so sein zu können, wie sie sind und herzlich lachen. Wenn Grenzen plötzlich fallen, Atmosphäre sich verändert. Wenn ich Vertrauen finde im Gespräch mit Gott. Wenn ich im Einklang bin mit mir und der Welt um mich herum und im Frieden lebe mit Gott und den Menschen. Wenn ich etwas wage, weil ich etwas erwarte über ein „Hauptsache, es geht alles ordentlich seinen normalen Gang“ hinaus.

Macht hoch die Tür … GL 218,5

Wir können unseren Teil dazu beitragen, dass Türen sich öffnen und viele Türen sind offen. Dennoch: Wir haben auch bedacht, dass es anderes gibt. Wir haben gesehen: Andere, ich selbst, tragen auch dazu bei, dass Gott nicht ankommen kann bei den Menschen. Bei mir, weil viel Angst da ist, im guten Geist Türen zu öffnen und weil Schlüsseler-lebnisse oft eben nur Schlüsselerlebnisse sind und nicht allgemeiner Alltag. Zu unseren Versäumnissen, zu unseren Lieblosigkeiten stehen wir und bekennen voreinander und vor Gott, dass wir hinter unseren Möglichkeiten zurück geblieben sind. So sprechen wir gemeinsam:

GL 9.7 Komm du Heiland aller Welt …GL 227, 4+5

Die Nacht ist vorgedrungen … GL 220, 1+3

Meditative Musik

Bekenntnis:

Gebet:Lied:

Vater Unser: Segen/Lied

Meditative Musik

Lied:

Meditative Musik

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Zitate & Sprichwörter Auch eine schwere Tür hat nur einen kleinen Schlüssel nötig. (Charles Dickens)

Du bist sehr eilig, meiner Treu! Du suchst die Tür und läufst vorbei. (Johann Wolfgang von Goethe)

Je länger man vor der Tür zögert, desto fremder wird man. (Franz Kafka)

Sobald ihr handeln wollt, müsst ihr die Tür zum Zweifel verschließen. (Friedrich Nitzsche)

Die Augen sind der Liebe Tür. (William Shakespeare)

Wenn ihr allen Irrtümern die Tür verschließt, kann auch die Wahrheit nicht hinein. (Rabindranath Tagore)

Freunde sind wie das Licht, das durch eine offene Tür fällt. (Redensart)

Gottes Haustür ist immer offen. (Aus Arabien)

Die Tür zum Guten ist schwierig zu öffnen. (Aus China)

Wer vor der Tür steht, hat den größten Teil der Reise schon hinter sich. (Aus Holland)

Denke nicht darüber nach, ob du durch ein erleuchte-tes Portal oder eine schmale Tür den Himmel betrittst. Hauptsache, du bist willkommen. (Segenspruch aus dem alten Irland)

Gottes Hilfe ist näher als die Tür. (Aus Irland)

Wo man das Recht hinauswirft, kommt der Schrecken zur Tür hinein. (Aus dem Sudan)

Quelle: u.a. Evangelische Frauenhilfe im Rheinland e. V.

Impressum Konzeption: kfd im Dekanat Recklinghausen Layout: Andrea Niemann und Denise Pleger

Auflage: 1300 Fotos: Cilli Lenders-van-Eickels, www.pixabay.de