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Bild H 9.4 cm x W 27.53 cm Alkohol-Interlocks Weniger Trunkenheitsfahrten auf deutschen Straßen? Schweinfurt, 03.06.2015, Bettina Velten

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Alkohol-Interlocks Weniger Trunkenheitsfahrten auf deutschen Straßen? Schweinfurt, 03.06.2015, Bettina Velten

125 Jahre Dräger

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Atemalkoholmesstechnik - wie alles begann… 1953

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Ein Alkohol-Interlock verhindert die Alkoholfahrt

…im Gegensatz zu den anderen Alkoholmess-geräten, die nachträglich eine Fahrt unter Alkohol feststellen

Alkohol-Interlock

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Handgerät (im Innenraum des Fahrzeugs)

Steuergerät (unter dem Armaturenbrett)

Dräger Interlock 7000 Bestandteile

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Mess-System zur

Analyse des

Atemalkoholgehalts

mit Display

Freischaltung des Anlassers und Speicherung der Datensätze

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Dräger Interlock 7000 Funktionsweise

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5.

Motor starten

4.

Akzeptierte Atemprobe:

Freigabe des Anlassers

3.

Messung der Atemalkohol-konzentration

2.

Aufforderung zum Pusten

in das Interlock

1.

Zündung einschalten

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Dräger Interlock® Parametereinstellungen

Liegt die gemessene Atemalkoholkonzentration über dem eingestellten Grenzwert von üblicherweise 0,2 ‰ oder 0,3 ‰, zeigt das Interlock das Ergebnis so an:

oder

=> kein Herantrinken an den Grenzwert, eine Anzeige ist aber möglich

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Alkohol-Interlocks und Datenspeicher

Alkohol-Interlocks zeichnen Ereignisse mit Datum und Uhrzeit auf. Diese geben Auskunft über:

•  abgegebene Anfangs- und Wiederholungstests •  Messergebnisse

•  nicht bestandene Tests

•  Manipulationsversuche •  u.v.m.

Falls eine Kamera installiert ist, ist auch die Person, die die Tests abgibt, zu erkennen:

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Präventive Installation / Industrie:

- Transportfirmen - Busse - Taxis - Firmen- und Behördenflotten

- Familienmitglieder mit Alkoholproblem - Eltern für ihre Kinder

Einsatzbereiche von Alkohol-Interlocks

Schweden (80.000) / Finnland (1.000) / Rest Europa (2.000)*

1.

*Zahlen aller Alkohol-Interlock Hersteller

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Einsatzbereiche von Alkohol-Interlocks

Präventive Installation – aber gesetzlich vorgeschrieben:

- Busse und Taxis für Schulkinder

Finnland (10.000) Frankreich (40.000)*

2.

*Zahlen aller Alkohol-Interlock Hersteller

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Einsatzbereiche von Alkohol-Interlocks

Gesetze zur Fahrerlaubnis:

- nach oder anstelle des Entzugs der Fahrerlaubnis

USA (300.000) / Kanada (30.000) / Australien (10.000) / Niederlande (5.000) Schweden (3.000) / Finnland (450)*

„Trunkenheitsfahrer-Programme“

3.

Datenspeicher wird regelmäßig ausgelesen und die Daten werden analysiert

Wiederholungstests werden angefordert

*Zahlen aller Alkohol-Interlock Hersteller

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Alkohol-Delikte auf deutschen Straßen

•  Für das Jahr 2013 weist die Statistik des KBA 54.835 Entziehungen der Fahrerlaubnis durch Gerichte nach § 69 StGB wegen Alkohol aus.

•  In 2012 wurden laut Statistischem Bundesamt 85.569 Personen wegen Verkehrsdelikten in Verbindung mit Trunkenheit verurteilt.

•  Laut Statistik des KBA gab es 23.523 Zuwiderhandlungen im Jahr 2012 in der Kategorie „Fahren ohne Fahrerlaubnis“

•  das entspricht 64 entdeckten Fahrten ohne Fahrerlaubnis pro Tag •  die Dunkelziffer wird deutlich darüber liegen

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Schwarzfahrten in Österreich

Nach Forschungen des KfV fahren jährlich 4.000 Personen, die ihre Fahrerlaubnis verloren haben, betrunken auf Österreichs Straßen:

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Quelle: Kuratorium für Verkehrssicherheit, Wien

Was passiert in Deutschland?

1. Beschluss des Deutschen Bundestages, 2012

„Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf: - Chancen durch den Einsatz von „Alkolocks“ (elektronische atemalkohol-sensitive Wegfahrsperren) bei alkoholauffällig gewordenen Verkehrs-teilnehmern zu prüfen; …“

2. Zwei Studien in Deutschland sind mittlerweile abgeschlossen:

3. „Runder Tisch“ des BMVI in Berlin am 19.02.2015 zum Thema „Alkohol-Interlock- Systeme

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Was leistet ein Alkohol-Interlock?

1.  Es ist nicht möglich, betrunken das Fahrzeug zu starten, wenn ein Alkohol-Interlock installiert ist.

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2.  Die Teilnehmer/innen eines gesetzlichen Trunkenheits-fahrerprogramms lernen, Trinken und Autofahren zu trennen. Nicht-bestandene Anfangstests im Verlauf der Programmdauer: Quelle: Paul Marques, 2009

•  Daten aus ca. 300 Fahrzeugen •  Insgesamt wurden ca. 500.000 Atemtests (Anfangs- und Wiederholungstests) abgegeben •  Der eingestellte Grenzwert lag bei 0,2 ‰

Startversuche unter Alkoholeinfluss von Teilnehmern an einem

Trunkenheitsfahrerprogramm (Studie aus Finnland)

Ergebnisse einer Studie aus Finnland

~ 10.000 Fahrten unter Alkoholeinfluss wurden durch das Alkohol-Interlock verhindert. Das entspricht 2 Alkoholfahrten von 100.

Quelle: Trafi Finnish Transport Safety Agency (AKE), 2005-2009

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Rückfallraten

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05

1015202530354045

6 15 18 30 40

Keine Wenige Mittel Häufig Meistens

Rüc

kfal

lrate

nac

h 2

Jahr

en (%

)

Atemests mit mehr als 0,2 Promille

% % % % % Rückfallrate

Rückschlüsse und Zukunftsprognose anhand der abgegebenen Atemtests unter Alkoholeinfluss während des Trunkenheitsfahrerprogramms auf die Rückfallrate nach Ausbau des Alkohol-Interlocks:

Quelle: Paul Marques et al.: Traffic Injury Prevention, ICADTS, S.5, 2003

Bestimmungen im niederländischen Trunkenheitsfahrerprogramm

Gesetzgebung für ein Trunkenheitsfahrerprogramm seit Dezember 2011 – ca. 5.000 Teilnehmer bis heute

Beteiligte Stellen: Ministerium für Infrastruktur und Umwelt, Polizei, Führerschein-

behörde CBR und Straßenverkehrsbehörde RDW

Wenn ein Fahrer mit Alkohol gestoppt wird, kann ein Richter Sanktionen festlegen (Strafrecht), die Führerscheinbehörde legt immer Sanktionen fest (Verwaltungsrecht)

Technische Anforderungen: EN 50436-1 Voraussetzungen für die Teilnahme am Interlock-Programm: Erfahrene Fahrer – erstmalig auffällig mit einem Alkoholwert von 1,3‰ - 1,8 ‰ Erfahrene Fahrer – wiederholt auffällig mit einem Alkoholwert von 0,8 ‰ - 1,8 ‰ Fahranfänger – erstmalig auffällig mit einem Alkoholwert von 1,0 ‰ - 1,8 ‰ Fahranfänger – wiederholt auffällig mit einem Alkoholwert von 0,5 ‰ - 1,8 ‰ Programmdauer: mindestens 2 Jahre – Verlängerung des Programms, wenn der Fahrer

nicht bestandene Tests (unter Alkoholeinfluss) innerhalb der letzten 6 Monate des Programms abgibt

Alternative zum Programm: Führerscheinentzug für 5 Jahre

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Sperrfrist: mind. 4 Monate, abhängig vom Alkohollimit des Fahrers und seiner Vergangenheit als Autofahrer

Begleitende Maßnahmen: 3-malige Teilnahme an einem Kurs innerhalb der ersten 6 Monate,

um Informationen zum Umgang mit Alkohol zu lernen Intervall Datenauslesen: alle 6 Wochen. Wenn es keine unbestandenen Tests mehr gibt, muss

der Teilnehmer nur noch alle 3 Monate im letzten halben Jahr des Programms zum Auslesen in die Werkstatt kommen

Ausschluss vom Programm: sobald 3 Auffälligkeiten registriert werden, z.B. Wiederholungstest

verweigert oder nicht bestanden (über 0,2 ‰) Datenschutz: höchste Sicherheitsstandards, höchste Datensicherheit in Bezug auf

die Speicherung, das Auslesen, den Umgang und den Nutzung der Daten. AES-128 Verschlüsselung (Protection Profile).

Bestimmungen im niederländischen Trunkenheitsfahrerprogramm

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Begleitende Maßnahme im Trunkenheitsfahrerprogramm in den Niederlanden:

•  Der Teilnehmer muss an 3 Gruppensitzungen teilnehmen. •  Diese beinhalten die Information zu physischen und mentalen Auswirkungen von

Alkohol sowie den Austausch unter den Gruppenteilnehmern.

-  Rückmeldung der Teilnehmer:

-  Es wird als hilfreich angesehen, dass ein Austausch untereinander möglich ist.

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Bestimmungen im niederländischen Trunkenheitsfahrerprogramm

Bestimmungen im finnischen Trunkenheitsfahrerprogramm

Gesetzgebung für ein Trunkenheitsfahrerprogramm seit Juli 2008 – derzeit ca. 450 Teilnehmer

Beteiligte Stellen: Straßenverkehrsbehörde TraFi, Polizei, Justizministerium

Gericht kann die Teilnahme und Programmdauer festlegen – Teilnahme allerdings freiwillig

Behandelnder Arzt kann/soll einen Patienten für das Interlock-Programm der Polizei melden – auch ohne vorherige Auffälligkeit des Patienten im Straßenverkehr

Stellt er fest, dass sein Patient gesundheitlich nicht in der Lage ist, ein Fahrzeug zu führen, und liegt ein Alkoholmissbrauch zugrunde,

- kann der Patient innerhalb von 3 – 12 Monaten beweisen, dass er das Problem im Griff hat, oder - der Arzt ist angehalten, die Polizei zu informieren

Technische Anforderungen: EN 50436-1

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Voraussetzungen für die Teilnahme am Interlock-Programm: kein Unterschied zwischen erstmalig und mehrmalig auffällig gewordenen Fahrern. Alkoholwert von > 0,5 ‰ bzw. Alkoholwert von > 1,2 ‰ Programmdauer: 1 - 3 Jahre Alternative zum Programm: Entzug der Fahrerlaubnis Sperrfrist: sehr kurze Sperrfrist bei 0,5 ‰,

längere Sperrfrist bei 1,2 ‰, ca. 4 Monate. wird vom Gericht festgelegt

Begleitende Maßnahmen: Gespräch mit einem Mediziner oder Mitarbeiter des Gesundheitswesens vor

Beginn des Programms Intervall Datenauslesen: alle 60 Tage Ausschluss vom Programm: Manipulationsversuche, Teilnehmer fährt mit einem Fahrzeug, das nicht mit

einem AI ausgerüstet ist, Werkstattbesuch nicht eingehalten, Teilnehmer möchte das Programm beenden.

Bestimmungen im finnischen Trunkenheitsfahrerprogramm

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Ergebnisse der finnischen Studie zu Alkohol-Interlocks

•  Teilnehmer muss vor Programmteilnahme Mediziner oder einen Mitarbeiter des Gesundheitswesen aufsuchen

•  Gespräch über Alkoholmissbrauch, seine Auswirkungen auf die Gesundheit und die Behandlungsmöglichkeiten von Alkoholmissbrauch

•  Mediziner stellt Zertifikat aus als Teilnahmeberechtigung für das Programm

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Quelle: TraFi, Effectiveness and impact of alcohol interlocks-controlled driving rights, 06/2013

Zwei unterschiedliche Teilnehmerkreise: •  Teilnehmer wollen möglichst schnell das Zertifikat erhalten, wenig motiviert •  Teilnehmer sind motiviert und bereit, ihr Verhalten zu ändern

Schwachstellen:

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•  Mediziner aus Spezialkliniken für diese Fälle gut aufgestellt, Mitarbeiter des Gesundheitswesens oft zu wenig Erfahrung im Umgang mit Alkoholmissbrauch

•  keine Richtlinien für die medizinischen Diskussionen über Alkoholmissbrauch mit Teilnehmer

•  keine einheitlichen Vorgaben für die Dauer des Gesprächs oder des Zertifikats •  Viele Mitarbeiter des Gesundheitswesens eher abgeneigt, diese Gespräche zu

führen

Ø  Leitfaden ist nun vorhanden.

Diskussionen, ob Sozialarbeiter, die Erfahrung mit Alkoholmissbrauch haben, miteingebunden werden sollten.

Ergebnisse der finnischen Studie zu Alkohol-Interlocks

Quelle: TraFi, Effectiveness and impact of alcohol interlocks-controlled driving rights, 06/2013

•  Nicht alle Teilnehmer am Programm mit niedriger Motivation erhalten die bestmögliche Unterstützung

Auf die Frage, ob der Besuch bei einem Mediziner oder beim Mitarbeiter des Gesundheitswesens als sinnvoll erachtet wurde, wurde wie folgt geantwortet:

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Ergebnisse der finnischen Studie zu Alkohol-Interlocks

Quelle: TraFi, Effectiveness and impact of alcohol interlocks-controlled driving rights, 06/2013

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Ergebnisse der finnischen Studie zu Alkohol-Interlocks

Quelle: TraFi, Effectiveness and impact of alcohol interlocks-controlled driving rights, 06/2013

•  Zertifikat muß nach einmaligem Besuch ausgestellt werden. Änderungen in Planung (mehrere Sitzungen zu verschiedenen Zeitpunkten).

•  Teilnehmer, die kein ernstes Alkoholproblem haben und ihre Gewohnheiten ändern wollen, soll ein einmaliger Termin bei einem Mediziner reichen => Anstoß

•  Mediziner müssen die Motivation und Bereitschaft zur Änderung der Gewohnheiten der Teilnehmer erkennen

Ziel des Gesprächs: Auseinandersetzung mit Trinkgewohnheiten und den Auswirkungen auf die Gesundheit

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Ergebnisse der finnischen Studie zu Alkohol-Interlocks

Nach Beendigung des Trunkenheitsfahrerprogramms in Finnland: •  50 % der Teilnehmer möchten das Alkohol-Interlock aus ihrem Fahrzeug

ausbauen lassen, oder haben es ausbauen lassen •  31 % der Teilnehmer möchten das Alkohol-Interlock in ihrem Fahrzeug belassen /

oder fahren bereits weiter mit Wegfahrsperre – freiwillig

•  19 % der Teilnehmer sind sich während des laufenden Programms noch nicht sicher bzgl. Ausbau oder Verbleib im Fahrzeug

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Ergebnisse der finnischen Studie zu Alkohol-Interlocks

Quelle: TraFi, Effectiveness and impact of alcohol interlocks-controlled driving rights, 06/2013

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Ergebnisse der finnischen Studie zu Alkohol-Interlocks

Quelle: TraFi, Effectiveness and impact of alcohol interlocks-controlled driving rights, 06/2013

Was passiert in Deutschland?

1. Beschluss des Deutschen Bundestages, 2012

„Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf: - Chancen durch den Einsatz von „Alkolocks“ (elektronische atemalkohol-sensitive Wegfahrsperren) bei alkoholauffällig gewordenen Verkehrs-teilnehmern zu prüfen; …“

2. Zwei Studien in Deutschland sind mittlerweile abgeschlossen:

3. „Runder Tisch“ des BMVI in Berlin am 19.02.2015 zum Thema „Alkohol-Interlock- Systeme

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Deutschland: Rehabilitationsmaßnahmen in Verbindung mit der MPU

Befragung von Glitsch, Bornewasser und Dünkel aus 2012, mit 1.631 MPU-Kandidaten ergab u.a.:

•  eine Teilnahme an Schulungsmaßnahmen trägt wesentlich zum Rehabilitationserfolg bei

•  bei fehlendem Problembewusstsein ist den Kandidaten nicht klar, dass es einer Einstellungs- und Verhaltensänderung bedarf, um die Fahreignung wieder herzustellen

•  Die Sperrfrist wird nicht von allen Kandidaten zur Problemaufarbeitung genutzt

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Rehabilitationsmaßnahmen

Der Bericht der BASt, „Alkohol-Interlocks für alkoholauffällige Kraftfahrer“, erschienen im Oktober 2014, empfiehlt, „psychologischen Inhalten eine noch stärkere Bedeutung“ zukommen zu lassen. Die „Aufarbeitung der Trinkmotive ist eine grundlegende Voraussetzung , um wirksame Strategien zur Vermeidung eines Rückfalls in frühere (Trink-) Gewohnheiten zu entwickeln“.

„Die Einführung eines AII-Programms, das die rehabilitative Aufarbeitung konzeptionell vorsieht (…) und qualitätsgesichert abläuft (…), hätte somit den Vorteil, dass eine frühzeitige therapeutische Beeinflussung von Trunkenheitsfahrern möglich wäre“.

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Fazit

•  Installierte Alkohol-Interlocks reduzieren nachweislich die Anzahl von Alkoholfahrten

•  Erfahrungen aus Nordamerika, Kanada und Australien zeigen:

Ein Trunkenheitsfahrerprogramm ohne Rehabilitationsmaßnahmen löst das Problem der Trunkenheitsfahrten langfristig nicht vollständig

•  Nach dem Ausbau der Geräte nehmen die Rückfallraten zu

•  Deshalb wird die Kombination von Alkohol-Interlocks mit Rehabilitations-maßnahmen in Europa immer mehr diskutiert und in Ländern wie den Niederlanden, Finnland, Belgien auf verschiedene Arten umgesetzt.

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Fazit

•  Diskutiert werden begleitende Rehabilitationsmaßnahmen auch für geplante Erprobungen oder Programme in Österreich und Deutschland

•  Trunkenheitsfahrerprogramme in den USA verzichten völlig auch begleitende Maßnahmen – dort werden Alkohol-Interlocks eher als Sanktion und Strafe für Kriminelle verstanden. Die Eignung zum Führen von Fahrzeugen wieder herzustellen steht hier nicht im Fokus.

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Bettina Velten Produktspezialistin Interlock Dräger Safety AG & Co. KGaA [email protected]