Alters- Und Pflegezentrum Appenzell Selektiver Projektwettbewerb Bericht Des Preisgerichts

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 Neubau Alters- und Pflegezentrum Appenzell Projektwettbew erb im selektiven Verfahren Bericht des Preisgerichts, Appenzell im Dezember 2011

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  • Neubau Alters- und Pflegezentrum Appenzell

    Projektwettbewerb im selektiven Verfahren

    Bericht des Preisgerichts, Appenzell im Dezember 2011

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    IMPRESSUM

    blumergaignat ag verantwortlich: Christian Feldkircher [email protected] www.blumergaignat.ch

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    INHALTSBERSICHT

    1. AUSGANGSLAGE 4

    1.1 Ausgangslage 4

    1.2 Machbarkeitsstudie 4

    1.3 Aufgabe und Zielsetzung 4

    1.4 Wettbewerbsgebiet 4

    2. VERFAHREN 6

    2.1 Auftraggeber 6

    2.2 Beschaffungsform und Verfahrensart 6

    2.3 Prqualifikation 6

    2.4 Verbindlichkeitserklrung und Rechtsschutz 6

    2.5 Teilnahmeberechtigung 6

    2.6 Preisgericht 7

    2.7 Preise und Ankufe 8

    3. PRQUALIFIKATION 9

    3.1 Teilnahmeberechtigung 9

    4. BEURTEILUNG PROJEKTE 10

    4.1 Eingegangene Projekte 10

    4.2 Verzicht auf Projekteingabe 10

    4.3 Ausschluss vom Verfahren 10

    4.4 Ausschluss von der Preiserteilung 11

    4.5 Beurteilung vom 1. Dezember 2011 11

    4.6 Erster Rundgang 12

    4.7 Zweiter Durchgang 12

    4.8 Kontrollrundgang 13

    4.9 Vertiefte Vorprfung 13

    4.10 Beurteilung vom 15. Dezember 2011 13

    4.11 Dritter Durchgang 13

    4.12 Rangierung und Preiszuteilung 13

    4.13 Empfehlung 14

    4.14 Wrdigung 14

    4.15 Weiter Termine 14

    5. GENEHMIGUNG 15

    6. RANGIERTE PROJEKTE 16

    6.1 Projektverfasser 16

    6.2 1. Rang / 1. Preis 17

    6.3 2. Rang / 2. Preis 23

    6.4 3. Rang / 3. Preis 29

    6.5 4. Rang / 4. Preis 35

    6.6 5. Rang / 5. Preis 41

    7. PROJEKTE 2. RUNDGANG 47

    8. PROJEKTE 1. RUNDGANG 49

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    1. AUSGANGSLAGE

    1.1 Ausgangslage

    Das derzeitige Pflegeheim auf dem Spitalareal weist zahlreiche bauliche und rumliche Mngel auf. Es gengt den heutigen Anforderungen nicht mehr. Zuknftige Bedrfnisse (u.a. die Errichtung einer Wohngruppe fr Menschen mit Demenz, kleinere Zimmereinheiten) sind in den bestehenden Rumlichkeiten nur erschwert realisierbar. Nach grndlichen Abklrungen empfiehlt die Standeskommission die Erstellung eines neuen Alters- und Pflegezentrums. Gemss diesem Grundsatzentscheid wurde, basierend auf der im Altersbericht von 2007 neu erstellten Pflegebettenplanung, ein Betriebskonzept erarbeitet. Es wurden die Anforderungen an einen Neubau formuliert und im Rahmen eines Raumprogramms die dafr notwendigen Zimmer und Rume definiert. Gesttzt darauf wurde dem Grossen Rat ein Kreditbegehren fr den Neubau eines Alters- und Pflegezentrums unterbreitet, welchem die Landsgemeinde 2011 mit deutlichem Mehr zugestimmt hat. Das Alters- und Pflegezentrum stellt eine erste Etappe der baulichen Realisierung eines knftigen Gesundheitszentrums dar. Der Grosse Rat hat dazu ein etappiertes Vorgehen beschlossen. Der dringendste Schritt ist ein Ersatzbau fr das bestehende Pflegeheim.

    1.2 Machbarkeitsstudie

    In den vorhergehenden Arbeitsschritten Ideenwettbewerb, Betriebskonzept, Standortent-scheid, Raumprogramm, Machbarkeitsstudien und Kostenschtzung wurde eine konkrete Projektidee entwickelt, welche dem gesetzten Ziel gerecht wird. Als Grundlage dieses Pro-jektwettbewerbes wurde eine Machbarkeitsstudie erstellt. Eine Neubaulsung wurde skiz-zenhaft aufgezeichnet. Die Machbarkeitsstudie wurde als Beilage abgegeben und stellte le-diglich eine mgliche Lsung dar.

    1.3 Aufgabe und Zielsetzung

    Aufgabe des nun abgeschlossenen Projektwettbewerbes war die Erarbeitung eines betrieb-lich und stdtebaulich optimalen Vorschlags fr ein neues Alters- und Pflegezentrum Ap-penzell. Der Projektwettbewerb wurde als anonymer einstufiger Projektwettbewerb im selek-tiven Verfahren durchgefhrt:

    Das Alters- und Pflegezentrum ist so konzipiert, dass es auch autonom betrieben werden kann. ber die Realisierung von weiteren Etappen des Gesundheitszentrums wird unabhngig zum Alters- und Pflegezentrum zu einem spteren Zeitpunkt befunden. Diese waren nicht Teil dieses Projektwettbewerbes. Mit der Nhe zum Spital Appenzell sollen Synergien genutzt werden. Dennoch soll das neue Alters- und Pflegeheim Appenzell klar als eigenstndige Adresse gesehen und verstanden werden. Mit dem neuen Alters- und Pflegezentrum soll zusammen mit den bestehenden Angeboten im Brgerheim und im Altersheim Gontenbad der Bedarf an zeitgemssen Pflegebetten fr die gesamte Bevlkerung von Appenzell IR langfristig gedeckt werden knnen. Um dem Altersbericht von 2007 gerecht zu werden, muss das Alters- und Pflegezentrum ber 60 Pflegebetten verfgen. Eine Erweiterung um 20 Betten soll baulich und betrieblich mglich sein und musste schematisch dargestellt werden.

    1.4 Wettbewerbsgebiet

    Der Wettbewerbsaufgabe stand das dem Spital sdstlich angrenzende sogenannte Spitalguet zur Verfgung. Nicht im Perimeter eingeschlossen waren das Spital und dessen Standort. Um die zu erwartende Verdichtung gut zu gestalten, war eine das Umfeld bercksichtigende, ausgewogene Volumetrie erforderlich. Stdtebaulich funktionierende und ortsbaulich vertrgliche Beziehungen zwischen den Teilen der Bebauung sollen entstehen knnen.

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    Erschliessung

    Die Verkehrserschliessung des Alters- und Pflegezentrums fr Besucher und Zulieferer musste ber den bestehenden Parkplatz des Spitals nachgewiesen werden. Die verkehrsseitige Erschliessung soll in ein Gesamtkonzept eingebunden sein, welches die Anordnung der Parkpltze, die Zufahrt fr Besucher, Zulieferer, Feuerwehr, Krankenwagen und Kehrrichtabfuhr lst.

    Historische Verkehrswege

    Das Spitalgssli ist ein historischer Verkehrsweg, berhrt den Wettbewerbsperimeter und kreuzt die vorgesehene Verkehrserschliessung. Es war aufzuzeigen, dass keine wesentlichen Substanzelemente beeintrchtigt werden. Das Zufahrtsrecht zur Parzelle 249 musste erhalten werden.

    Lrmschutzmassnahmen

    Die Nhe des Alters- und Pflegezentrums zur Gaiserstrasse bedingt Schallschutzmassnahmen. Es waren Massnahmen zum Lrmschutz aufzuzeigen.

    Verbindungsgang

    Das Alters- und Pflegezentrum wird Funktionen bernehmen, welche heute im Spital untergebracht sind. Dies betrifft die Kche und die Lingerie. Zur Versorgung der bestehenden Gebude ist es notwendig, das neue Alters- und Pflegezentrum mit einem Verbindungsgang an das Erdgeschoss des bestehenden Pflegeheims anzubinden. Ein Verbindungsgang musste nachgewiesen werden.

    Erweiterung

    Das neue Alters- und Pflegezentrum soll zu einem spteren Zeitpunkt baulich und betrieblich mglichst einfach um zustzliche 20 Betten erweitert werden knnen. Die Erweiterung musste schematisch dargestellt werden.

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    2. VERFAHREN

    2.1 Auftraggeber

    Kanton Appenzell Innerrhoden Bau- und Umweltdepartement Gaiserstrasse 8 9050 Appenzell

    Vertreten durch: Thomas Zihlmann, Leiter Fachstelle fr Hochbau und Energie, AI

    2.2 Beschaffungsform und Verfahrensart

    Der Wettbewerb wurde als anonymer Projektwettbewerb im selektiven Verfahren in Anwen-dung von Art. 12 Abs. 1 Bst b und Abs. 3 der Interkantonalen Vereinbarung ber das ffent-liche Beschaffungswesen vom 15. Mrz 2001 (sGS 841.32; abgekrzt IVB) sowie Art. 24 und Art. 39 Abs. 1 Bst b der Verordnung ber das ffentliche Beschaffungswesen vom 21. April 1998 (sGS 841.11; abgekrzt VB) durchgefhrt. Die Ordnung 142 fr Architektur- und Ingenieurwettbewerbe (Ausgabe 2009) des Schweizerischen Ingenieur- und Architekten-Vereins (abgekrzt SIA-Ordnung 142) gilt subsidir. Das Verfahren untersteht dem berein-kommen ber das ffentliche Beschaffungswesen (SR0.632.231.422: GATT-WTO Abkom-men).

    2.3 Prqualifikation

    Das Preisgericht hat aufgrund festgelegter Kriterien 16 Architekturbros fr die Teilnahme am Architekturwettbewerb eingeladen. Zustzlich eingeladen wurden die vier rangierten Ar-chitekturbros des Ideenwettbewerbs Gesundheitszentrum Appenzell. Fr die Prqualifi-kation wurde kein Beitrag zur Lsung verlangt.

    2.4 Verbindlichkeitserklrung und Rechtsschutz

    Durch die Wettbewerbsteilnahme anerkannten die Teilnehmenden die Wettbewerbs- und Programmbestimmungen, die Fragenbeantwortung sowie den Entscheid des Preisgerichts in Ermessensfragen.

    2.5 Teilnahmeberechtigung

    Zur Teilnahme am Projektwettbewerb waren Planer des Fachbereiches Architektur berech-tigt. Es blieb ihnen freigestellt, Spezialisten fr die Wettbewerbsbearbeitung (Teambildung) beizuziehen. Federfhrende (Fachbereich Architektur), sowie Spezialisten durften nur bei einer Arbeit mitwirken. Die Sicherstellung der Anonymitt innerhalb des Planungsteams war Aufgabe des Federfhrenden. Voraussetzung fr die Teilnahme war der Wohn- oder Ge-schftssitz in der Schweiz oder in einem Vertragsstaat, der das GATT/WTO-bereinkommen ber das ffentliche Beschaffungswesen unterzeichnet hat. Gemss SIA-Ordnung 142 war es Pflicht der Teilnehmenden, bei nicht zulssigen Verbindungen zur Auf-traggeberin oder einem Mitglied des Preisgerichtes auf eine Teilnahme zu verzichten. Bei Zuwiderhandlung erfolgt der Ausschluss vom Verfahren.

    Nicht teilnahmeberechtigt waren:

    Personen, welche mit Mitgliedern des Preisgerichts oder Expertenmitgliedern in gerader Linie und bis und mit 3. Grades in der Seitenlinie (Tante, Onkel, Nichte, Neffe) verwandt oder verschwgert sind. Diese Bestimmungen sind auch fr Mitarbeiter eines teilnehmenden Bros bindend.

    Federfhrende Personen am Architekturwettbewerb, welche mit einem Mitglied des Preisgerichts oder einem Expertenmitglied bei gleicher Planungsbranche (z.B. Architekt/Architekt) eine Projektpartnerschaft fhren.

    Eine allfllige Projektpartnerschaft darf zeitlich nicht zwischen dem 01. Mrz 2011 und dem Abschluss der Jurierung bestehen. Eine Projektpartnerschaft endet mit der Schlussabrechnung ber das gemeinsame Projekt.

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    Personen, welche mit einem Mitglied des Preisgerichts oder einem Expertenmitglied eine rumliche Brogemeinschaft fhren. Eine rumliche Brogemeinschaft begrndet ein berufliches Zusammengehrigkeitsverhltnis.

    Zustzlich teilnahmeberechtigt waren:

    Im Jahr 2009 wurde der Ideenwettbewerb Gesundheitszentrum Appenzell prmiert. Der Ideenwettbewerb wurde im Auftrag der Standeskommission vom Bau- und Umweltdepartement, Fachstelle Hochbau & Energie, Gaiserstrasse 8, 9050 Appenzell im selektiven Verfahren anonym durchgefhrt. Im Bericht des Preisgerichts wurde dem Veranstalter die direkte Einladung der rangierten Planer/Planungsbros zum nachfolgenden Projektwettbewerb fr ein Alters- und Pflegezentrum empfohlen. Daher waren fr diesen Wettbewerb die vier rangierten Bros zustzlich teilnahmeberechtigt.

    2.6 Preisgericht

    Das Preisgericht setzte sich wie folgt zusammen:

    Sachpreisrichter

    Antonia Fssler, Statthalter, Vorsteherin Gesundheits- und Sozialdepartement

    Stefan Sutter, Bauherr, Vorsteher Bau- und Umweltdepartement

    Kurt A. Kaufmann, Spitaldirektor

    Andreas Miller, Leiter Pflegedienst

    Dr. med. Renzo Saxer, Kantonsarzt

    Fachpreisrichter 1

    Martin Bauer, Allemann Bauer Eigenmann Architekten, Zrich

    Christian Matt, Dorner/Matt Architekten, Bregenz (A)

    Markus Dnner, Kantonsbaumeister GR

    Otto Hugentobler, Kantonsbaumeister AR

    Piet Kempter, Kempter+Affolter Architekten, St. Gallen

    Tobias Pauli, Pauli Landschaftsarchitekten BSLA, St. Gallen

    Ersatzpreisrichter 2

    Thomas Zihlmann, Leiter Fachstelle fr Hochbau und Energie, AI

    Experten (ohne Stimmrecht)

    Zur Begutachtung von Spezialfragen konnte das Preisgericht jederzeit Experten beiziehen. Diese hatten nur beratende Funktion.

    Organisation Wettbewerbsverfahren (ohne Stimmrecht)

    Christian Blumer, blumergaignat ag

    Christian Feldkircher, blumergaignat ag

    Vorprfung

    Die Vorprfung der Wettbewerbsprojekte erfolgte durch Christian Feldkircher, blumergaignat ag in Zusammenarbeit mit weiteren Experten.

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    Anwesenheiten

    Der in der Ausschreibung der Prqualifikation genannte Sachpreisrichter Christian Baer ist whrend des Verfahrens von seiner Funktion als Spitalratsprsident ausgeschieden und wurde durch den Kantonsarzt Renzo Saxer ersetzt.

    Piet Kempter musste sich fr die 2. Tagung des Preisgerichts am 15. Dezember 2011 ent-schuldigen und wurde durch den Ersatzpreisrichter Thomas Zihlmann vertreten.

    1 Gelten als Fachpreisrichter/ innen gemss SIA-Ordnung 142. Christian Matt (Dorner/Matt Architekten), bisher Er-satzpreisrichter, ist an Stelle von Markus Dorner (Dorner/Matt Architekten) Fachpreisrichter.

    2 Ersatzpreisrichter: Fr den Fall, dass ordentliche Preisrichter verhindert sind, sind ein oder mehrere Ersatzpreisrich-ter zu bestimmen.

    2.7 Preise und Ankufe

    Zur Prmierung von 3 bis 6 Projekten (Preise und Ankufe) standen dem Preisgericht gesamthaft eine Preissumme von CHF 140000.00 exkl. MwSt. zur Verfgung. Die Summe wurde vollumfnglich ausgerichtet, hchstens 40% davon fr Ankufe. Angekaufte Beitrge wurden vom Preisgericht nicht zur Weiterbearbeitung empfohlen.

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    3. PRQUALIFIKATION

    3.1 Teilnahmeberechtigung

    Zur Teilnahme am Projektwettbewerb konnten sich Planer des Fachbereiches Architektur bewerben. Voraussetzung fr die Teilnahme ist der Wohn- oder Geschftssitz in der Schweiz oder in einem Vertragsstaat, der das GATT/WTO-bereinkommen ber das ffentliche Beschaffungswesen unterzeichnet hat. Teilnehmer 83 Bewerbungen sind termingerecht bis zum 30. Mai 2011 eingegangen. Diese wurden auf-grund der gestellten Eignungskriterien in mehreren Rundgngen durch das Preisgericht be-urteilt. Das Preisgericht empfahl am 14. Juni 2011, folgende 16 Bewerber fr die Teilnahme am Projektwettbewerb einzuladen. Smtliche Bewerber wurden schriftlich per Verfgung orien-tiert.

    Architekturbros

    Bhend.Klammer Architekten, 8005 Zrich

    Armin Benz Martin Engeler Architekten, 9000 St. Gallen

    Baumschlager Eberle Vaduz, FL- 9490 Vaduz

    Bollhalder Eberle Architektur, 9013 St. Gallen

    Ghler Architekten, 9000 St. Gallen

    Oestreich + Schmid GmbH, 9000 St. Gallen

    Johannes Kaufmann Architektur, A-6850 Dornbirn

    Bernasconi + Partner Architekten AG, 6005 Luzern

    Gumann Ldi von der Ropp Architekten, 8003 Zrich

    Bob Gysin + Partner BGP Architekten, 8021 Zrich

    Hubert Bischoff, Architekt, 9427 Wolfhalden

    Nachwuchsbros

    Manetschmeyer Architekten, 8003 Zrich

    ARGE Hunkeler Hrzeler Architekten, 5400 Baden und

    Meyer Stegtmann Architekten, 8200 Schaffhausen

    Caliesch Martinoni Architekten, 8004 Zrich

    Ramser Schmid Architekten, GmbH, 8005 Zrich

    Raumfindung Architekten GmbH, 8640 Rapperswil

    Nachrcker

    1) Aschwanden Schrer Architekten AG, 8032 Zrich

    2) Frei Architekten AG, 5000 Aarau

    Aufgrund des Ideenwettbewerbs zustzlich teilnahmeberechtigt

    Stutz + Bolt + Partner, Architekten AG, 8400 Winterthur

    Tiemann-Petri und Partner, Freie Architekten, D-70188 Stuttgart

    Koller Koster AG, Architekten ETH, 9050 Appenzell

    ARGE: Karin Fritsche Stadelmann, dipl. Architektin ETH/SIA, 9011 St.Gallen und Eva Louis, dipl. Architektin ETH/SIA, 9063 Stein

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    4. BEURTEILUNG PROJEKTE

    4.1 Eingegangene Projekte

    Folgende 19 Projekte (und Modelle) wurden eingereicht (Nummerierung erfolgte zufllig):

    1 Alltag 11 Waldorf + Statler 2 liitty 12 RUN 3 findling 13 Doppeli 4 corner 14 AQUATERRA 5 aussichten 15 Bogart 6 leos 16 Bellevue 7 ELENA 17 MARTINI 8 rugguusseli 18 Schatulle 9 SLEWIE 19 Schichtenwechsel

    10 Heckenrose

    4.2 Verzicht auf Projekteingabe

    Folgende im Rahmen der Prqualifikation eingeladenen Teams haben schriftlich auf eine Projekteingabe verzichtet:

    Ramser Schmid Architekten, GmbH, 8005 Zrich, Absage 14.07.2011

    Raumfindung Architekten GmbH, 8640 Rapperswil, Absage 22.08.2011

    Oestreich + Schmid GmbH, 9000 St. Gallen, Absage 10.11.2011

    Die fr diesen Umstand vorgesehenen Nachrcker haben Ihre Teilnahme schriftlich best-tigt:

    Aschwanden Schrer Architekten AG, 8032 Zrich, Zusage 14.07.2011

    Frei Architekten AG, 5000 Aarau, Zusage 23.08.2011

    4.3 Ausschluss vom Verfahren

    Gemss Art. 19 SIA Ordnung 142 muss ein Wettbewerbsbeitrag von der Beurteilung ausgeschlossen werden, wenn er nicht rechtzeitig oder in wesentlichen Bestandteilen unvollstndig abgeliefert wurde, unleserlich ist, unlautere Absichten vermuten lsst oder wenn der Teilnehmer gegen das Anonymittsgebot verstossen hat. Abgabetermine Das Preisgericht hat zur Kenntnis genommen, dass gemss Eingangskontrolle smtliche Projektunterlagen rechtzeitig eingereicht wurden, respektive der Post oder anderen Kurier-diensten bergeben wurden. Die Modellunterlagen sind ebenfalls rechtzeitig eingegangen (Planunterlagen 11. November 2011, Modell 25. November 2011). Vollstndigkeit und Darstellung der Unterlagen Das Preisgericht hat zur Kenntnis genommen, dass verschiedene Abweichungen festgestellt wurden:

    Volumenberechnungen abweichend zum Nachweis

    keinen Plansatz mit nachvollziehbaren Flchen- und Volumenberechnungen

    Situationsplan im M 1:1000 anstatt M 1:500

    keine klaren Aussagen zum Lrmschutz

    nicht nachvollziehbare Flchenberechnungen und unvollstndiger Nachweis Raumprogramm

    Plne ohne Darstellung der geforderten Raumnummern

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    Anonymitt Das Preisgericht hat keinen Verstoss gegen die gebotene Anonymitt der Teilnehmer fest-gestellt. Entscheid Preisgericht zur formellen Vorprfung Alle 19 eingereichten Wettbewerbsbeitrge wurden aufgrund der formellen Vorprfung zur Beurteilung zugelassen.

    4.4 Ausschluss von der Preiserteilung

    Dem Preisgericht wurde ein ausfhrlicher Vorprfungsbericht vorgelegt und erlutert. Fol-gende Abweichungen wurden in der formellen Vorprfung festgestellt und vom Preisgericht eingehend diskutiert: Planung und Baurecht

    Die Beitrge 2, 4, 10, 11, 16, 17 und 19 halten die sdliche Baulinie (Freihaltezone Gaiserstrasse mit 10 m Abstand ab Trottoire) entweder mit der Tiefgarage oder dem Pflegezentrum nicht ein.

    Nachweis Stellpltze

    Beitrag 11 weist 81 PP unterirdisch nach. Die Aussenparkpltze sind nicht dargestellt. Die Anzahl ist aber zu gering.

    Beitrag 18 weist nur 32 PP statt 80 PP unterirdisch nach.

    Beitrag 19 : die Aussenparkpltze sind nicht berprfbar.

    Korridorbreite min 2,2 m

    Beitrag 4 weist an zahlreichen Stellen eine Korridorbreite von ca. 1,5 m nach.

    Beitrag 14 hat messbare Korridorbreiten unter 2,0 m.

    Pflegebetrieb

    Lediglich Beitrag 2 und 9 weisen keine wesentlichen Verstsse auf.

    Nachweis Betten

    Beitrag 10 weist 65 statt 60 Betten auf. Der Bettenschlssel auf den Plnen ist zum Nachweis abweichend. Die Zimmergrssen werden berschritten.

    Beitrag 6 und 14 weisen 62, Beitrag 16 weist 61 statt 60 Betten auf.

    Raumprogramm

    Alle Projekte weisen diverse tolerable Abweichungen bei der Erfllung des Raumprogramms auf. Als grober Verstoss wurden Flchenberschreitungen von mehr als 5% beurteilt.

    Entscheid Preisgericht zur materiellen Vorprfung Alle 19 eingereichten Wettbewerbsbeitrge wurden aufgrund der materiellen Vorprfung zur Beurteilung zugelassen. Die Verstsse gegen die sdliche Baulinie wurden im ersten Durchgang jeweils zustzlich vertieft diskutiert und beurteilt.

    4.5 Beurteilung vom 1. Dezember 2011

    Alle eingereichten und zur Beurteilung zugelassenen Projekte wurden im Rahmen der Beur-teilung nach den folgenden im Wettbewerbsprogramm aufgefhrten Kriterien beurteilt. Die Reihenfolge der Kriterien entspricht nicht der Gewichtung.

    Gesamtkonzept

    Stdtebauliches Konzept

    Positionierung der Gebude und des Parkplatzes, sparsamer Landverbrauch

    Zugangslsung, Verkehrswege, Vertikal- und Horizontalerschliessungen

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    Gestaltung

    Gestaltung der Baukrper, architektonischer Ausdruck sowohl innen wie aussen

    Qualitt der baulichen und architektonischen Mittel

    Nutzung und Gestaltung des Innen- und Aussenraums

    Wirtschaftlichkeit

    Nutzungsflexibilitt, rationelle Betriebsablufe

    Umsetzung des Raumprogramms

    Gebudevolumen, konstruktive Einfachheit und Einhaltung des vorgegebenen Kostendachs.

    4.6 Erster Rundgang

    Im ersten Rundgang wurden smtliche Projekte vom Preisgericht einzeln diskutiert und be-urteilt. Es wurde eine ausfhrliche Diskussion bezglich der Sinnhaftigkeit der vorgeschrie-benen Erweiterung unter den gegebenen Umstnden gefhrt und alle Projekte dahingehend besprochen. Weder eine Aufstockung noch ein Erweiterungsbau werden vom Preisgericht als geeignet angesehen. Es wurde vom Preisgericht festgestellt, dass keines der Projekte in diesem Punkt eine berraschende Erweiterungslsung vorschlgt, die ein Projekt speziell auszeichnen wrden. Nachdem das Preisgericht alle Projekte ausgiebig diskutiert und nti-ge Vergleiche angestellt hatte, wurden folgende Projekte einstimmig ausgeschieden:

    1 Alltag

    4 corner

    7 ELENA

    8 rugguusseli

    10 Heckenrose

    11 Waldorf + Statler

    14 AQUATERRA

    15 Bogart

    16 Bellevue

    17 MARTINI

    19 Schichtenwechsel

    Ausscheidungsgrnde

    Die Grnde fr das Ausscheiden im ersten Durchgang sind ein ortsbildlich und stdtebaulich wenig berzeugender Umgang, wenig sensible Gelndenutzung, nicht sparsame Bauplatz-nutzung, wenig attraktive Zugangssituation, grssere betriebliche Mngel, ein institutioneller Charakter der Wohngruppen, sowie wenig zufriedenstellende architektonische Qualitten.

    4.7 Zweiter Durchgang

    Im zweiten Durchgang wurden die verbliebenen Projekte nochmals ausgiebig diskutiert und verglichen. Das Preisgericht hat einstimmig entschieden, die folgenden Projekte im zweiten Durchgang auszuscheiden, da sie einer tieferen berprfung nicht gengten:

    2 liitty

    5 aussichten

    13 Doppeli

    Ausscheidungsgrnde

    Die Grnde fr das Ausscheiden im zweiten Durchgang:

    Projekt 2 besitzt einen von der Zugangssituation abgewandten und wenig einladenden Ein-gang. Die Gestaltung der Fassaden und die zur Hlfte vorgesetzten Balkone knnen nicht berzeugen. Die Verteilung der ffentlichen Rume auf mehreren Geschossen erzeugt viel-

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    fltige Raumqualitten und wird als positiv gewertet. Die Pflegegeschosse besitzen zahlrei-che und vielseitige Aufenthaltsorte fr den Bewohner. Jedoch wird die Orientierungsmg-lichkeit fr den Bewohner erschwert, wirkt verwirrend und berzeugt dadurch zu wenig.

    Projekt 5 kann mit der Volumetrie stdtebaulich nicht berzeugen und die Vertrglichkeit der Gestaltung wird in Frage gestellt. Die Funktionalitt der Pflegegeschosse berzeugt nicht. Die langen Korridore erzeugen einen institutionellen Charakter und nabeln das Gemein-schaftliche in den Wohngruppen ab.

    Projekt 13 zeigt eine klare Orientierung der Allgemeinrume in den Wohngruppen und den ffentlichen Rumen hin zum Dorf auf. Ortsbildlich und stdtebaulich kann jedoch die Stel-lung der beiden Baukrper nicht berzeugen. Die Eingangssituation wendet sich vom Zu-gang ab. Die Anlieferung, Materiallagerung und Verteilung ist mangelhaft.

    4.8 Kontrollrundgang

    Am Ende des ersten Beurteilungstages fand ein abschliessender Kontrollrundgang statt, welcher zu keinen Vernderungen fhrte.

    4.9 Vertiefte Vorprfung

    Nach der ersten Tagung des Preisgerichts wurden die verbliebenen fnf Projekte einer ver-tieften Vorprfung folgender Inhalte unterzogen:

    Flchen, Volumen und Baukosten

    Betrieb

    4.10 Beurteilung vom 15. Dezember 2011

    Die Ergebnisse der vertieften Vorprfung wurden dem Preisgericht zu Beginn des zweiten Beurteilungstages ausfhrlich erlutert. Aufgrund der vertieften Vorprfung verblieben alle noch vorliegenden Projekte in der Bewertung.

    4.11 Dritter Durchgang

    Im dritten Durchgang wurden die verbliebenen Projekte auf Grundlage der vertieften Vorpr-fung im Detail diskutiert. Potenziale fr Kostenoptimierungen wurden abgewogen und die betrieblichen Potenziale eingehend verglichen.

    4.12 Rangierung und Preiszuteilung

    Das Preisgericht empfiehlt einstimmig nach Abwgung aller Kriterien die verbliebenen Pro-jekte mit folgender Rangierung:

    1.Rang Projekt 3 findling

    2.Rang Projekt 18 Schatulle

    3.Rang Projekt 12 RUN

    4.Rang Projekt 6 leos

    5.Rang Projekt 9 Slewie

    Im Anschluss an die Rangierung wurden die Preise zugeteilt. Zur Prmierung standen dem Preisgericht gesamthaft eine Preissumme von CHF 140000.00 exkl. MwSt. zur Verfgung.

    1.Rang, 1. Preis Projekt 3 findling CHF 45000.00

    2.Rang, 2. Preis Projekt 18 Schatulle CHF 35000.00

    3.Rang, 3. Preis Projekt 12 RUN CHF 22000.00

    4.Rang, 4. Preis Projekt 6 leos CHF 20000.00

    5.Rang, 5. Preis Projekt 9 Slewie CHF 18000.00

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    4.13 Empfehlung

    Nach eingehender Diskussion entschied das Preisgericht einstimmig das Projekt 3 findling zur Weiterbearbeitung und Ausfhrung zu empfehlen. Die in der Projektbeschreibung formu-lierten Bemerkungen des Preisgerichts sollen dabei bercksichtigt werden.

    4.14 Wrdigung

    Das Preisgericht ist sich bewusst, dass die Aufgabenstellung sehr anspruchsvoll war. Fr die Einreichung der vielseitigen und interessanten Lsungsvorschlge bedankt sich das Preisgericht bei allen Teilnehmenden recht herzlich. Nur die intensive Auseinandersetzung der Teilnehmenden mit der Aufgabenstellung hat es dem Preisgericht ermglicht, eine fach-lich intensive Diskussion und Abwgung der Kriterien zu verwirklichen. Die Durchfhrung des Projektwettbewerbes hat sich aus Sicht des Preisgerichtes gelohnt.

    4.15 Weiter Termine

    Die ffentliche Ausstellung der Wettbewerbsbeitrge findet zu folgenden Zeiten statt:

    Ausstellungsort: Kleiner Ratssaal, Hauptgasse 4, 9050 Appenzell

    Freitag 13.01.2012 14.00 bis 20.00 Uhr

    Samstag 14.01.2012 14.00 bis 17.00 Uhr

    Sonntag 15.01.2012 14.00 bis 17.00 Uhr

    Montag 16.01.2012 14.00 bis 17.00 Uhr

    Dienstag 17.01.2012 14.00 bis 17.00 Uhr

    Mittwoch 18.01.2012 14.00 bis 17.00 Uhr

    Donnerstag 19.01.2012 14.00 bis 17.00 Uhr

    Freitag 20.01.2012 14.00 bis 17.00 Uhr

    Samstag 21.01.2012 14.00 bis 17.00 Uhr

    Sonntag 22.01.2012 14.00 bis 17.00 Uhr

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    5. GENEHMIGUNG

    Der vorliegende Bericht wurde am 15. Dezember 2011 vom Preisgericht einstimmig geneh-migt.

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    6. RANGIERTE PROJEKTE

    6.1 Projektverfasser

    Das Preisgericht hat folgende Projektverfasser ermittelt:

    1.Rang / 1.Preis

    Projekt findling

    Architektur: Bob Gysin + Partner BGP Architekten ETH SIA BSA, Zrich Mitarbeit: Marco Giuliani (BGP) Landschaftsarchitektur: Umland, Gestaltung stdtischer und lndlicher Freirume, Zrich Fachplaner: EK Energiekonzepte AG, Zrich Fachplaner: HL Technik AG, Zrich

    2.Rang / 2.Preis

    Projekt Schatulle

    Architektur: Baumschlager Eberle, Vaduz Mitarbeit: Prof. Dietmar Eberle, Projektleiter Tchavdar Todorov, Franziska Storch, Alessa Hansen, Maike Walz Landschaftsarchitektur: Atelier Loidl, Berlin

    3.Rang / 3.Preis

    Projekt RUN

    Architektur: bhend.klammer dipl. Architekten ETH SIA, Zrich Mitarbeit: Sergej Klammer Landschaftsarchitekt: Adrian Ulrich Grosskchenplanung: Roland Heule

    4.Rang / 4.Preis

    Projekt leos

    Architektur: Gumann Ldi von der Ropp Architekten SIA, Zrich Projektleitung: Samuel Gumann, Eva Ldi, Martin von der Ropp, Mitarbeit: Charlotte Hille, Veronika Melber Landschaftsarchitektur: ARGE Hoffmann Mller Landschaftsarchitekten, Zrich

    5.Rang / 5.Preis

    Projekt SLEWIE

    Architektur: Ghler Architekten AG BSA/SIA, St. Gallen Mitarbeit: Diego Ghler, Ren Gehrig, Bernhard Flhler, Andreas Baumer Bauphysik/Akustik/Schallschutz: Gerevini AG, St. Gallen Kostenplaner: Ghler Architekten AG, St. Gallen

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    6.2 1. Rang / 1. Preis

    3 findling Bob Gysin + Partner BGP Architekten ETH SIA BSA Ausstellungsstrasse 24 Postfach 3227 CH 8021 Zrich Mitarbeit: Marco Giuliani Landschaftsarchitektur: Umland, Gestaltung stdtischer und lndlicher Freirume, Zrich Fachplaner: EK Energiekonzepte AG, Zrich Fachplaner: HL Technik AG, Zrich

    In der sdwestlichen Parzellenecke ber dem Parkplatz und am Spitalgssli steht ein sechseckiger Baukrper einem Findling gleich im Hang. Er sucht bis auf die Nhe zum Spital keinen Bezug zu umgebenden Bauten. Die Setzung im Hang wirkt sehr selbstverstndlich. Talseitig tritt er vier-, bergseitig dreigeschossig in Erscheinung. Das Erdgeschoss greift seitlich ins Terrain. Die Erschliessung erfolgt ber den bestehenden Parkplatz. Die ansteigende Verlngerung mit zustzlichen Aussenpltzen fhrt auf das Zugangsniveau mit Vorplatz und Anlieferung. Der Zugang hebt sich angemessen von der Parkplatzflche ab und ffnet den Blick auf Appenzell. Die Anlieferung ist folgerichtig in der Seitenfassade, so wird der Vorplatz nicht tangiert. Fr Fussgnger wird eine zustzliche Erschliessung ber das Spitalgssli angeboten. Hier ist auch der separate Personalzugang geplant. Die Zufahrt zur Parkgarage ist ohne Geflle direkt auf Niveau des bestehenden Parkplatzes. Diese Situierung geht sehr haushlterisch mit der Parzelle um und lsst viel Platz fr sptere Entwicklungen. In der Visualisierung wird ein sehr angemessener und stimmiger Ausdruck vermittelt. Ein geschossweise versetztes (Beton-)Raster, ausgefllt mit Fenster- und Holzflchen, schafft eine bergeordnete Massstblichkeit und trotzdem eine kleinteilige Individualitt. Der Anschluss ans abfallende Terrain und die Fassade im Erdgeschoss sind nicht oder nur rudimentr dargestellt. Auch werden zum konstruktiven Aufbau keine detaillierten Aussagen gemacht bzw. diese haben nichts mit dem angestrebten Ausdruck zu tun. Die Fassade ist mit den Betreibern in einem weiteren Schritt zu berarbeiten. Es ist zu bezweifeln, dass der Minergie P Standard erreicht und Feuerpolizeiliche Vorgaben mit dieser Fassade eingehalten werden knnen.

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    Bezglich der Baukosten liegt das Projekt findling ber dem Mittel der rangierten Projekte. Die Statik des Gebudes und die Machbarkeit der Fassade ist bezglich der abweichenden planlichen Darstellung und Kostenvorgaben zu berprfen und eventuell zu verndern. Die einfache Grundform des Gebudes wird auch in einer einfachen Struktur umgesetzt. Entlang der Fassade reihen sich Wohn-, Aufenthalts- und Arbeitsrume. Die Hausmitte wird von drei Kernen gegliedert. Zwei davon werden von Lichthfen begleitet. Es entstehen angenehme Erschliessungswege und interessante Durchblicke. Die Kerne beherbergen vorwiegend die Vertikalerschliessungen und Nebenrume. Im Erdgeschoss liegen die Hauskapelle und der Mehrzweckraum, zumindest partiell, unter den Lichthfen. Die Anordnung der Rume im Erdgeschoss ist zweckmssig. Der Lingerie fehlt eine ausreichende natrliche Belichtung. Die Anlieferung im Bereich der Kche ist lediglich fr die Kche mglich. Die brige Anlieferung ist nicht gelst, da sie auf Grund der bescheidenen Raumhhe auch nicht ber die Tiefgarage mglich ist. In den Bewohnergeschossen sind die Aufenthaltsrume mit schner Aussicht gegen Westen orientiert. Die Bewohnerzimmer verteilen sich ber die anderen Fassaden, mit einem hohen Anteil an Nordwest- und Nordostzimmern gegen den Hang. Dies ermglicht einen dem Lrm abgewendeten Blick ber den Hang. Die Zimmer sind konventionell und zweckmssig, deren Mblierung durch den seitlichen Ausgang auf den Balkon jedoch etwas eingeschrnkt. Die Wohngruppe fr Menschen mit Demenz ist hnlich organisiert, die Aufenthaltsbereiche liegen jedoch an den Gebudeecken. Das Geschoss lsst sich in zwei unabhngige Gruppen unterteilen. Der Aussenraum als Terrasse ist an gut besonnter Lage auf der Ausweitung des Erdgeschosses. Er kann durchaus aufs gewachsene Terrain erweitert werden. Insgesamt berzeugt der Vorschlag findling mit einer kompakten Volumetrie und einer selbstverstndlichen Setzung im Hang. Ebenso prsentiert das Projekt eine zeitgemsse Vorstellung der pflegerischen Ablufe, ohne dabei den behaglichen Charakter einer Wohn-gruppe aufzulsen. Nutzer

    Das Projekt zeigt einen klaren Eingangsbereich mit direktem Zugang zur Vertikalerschlies-sung. Der Eingang ist hell und freundlich. Durch flexible Wnde entstehen wandlungsfhige Rumlichkeiten. Optional kann ein unabhngiger Warenlift realisiert werden. Der Aufbau der Wohngruppen fr Menschen mit Demenz ist klar. Die Anordnung der Wohngruppen und der Therapierume erlaubt jeweils eine unabhngige Nutzung. Die Einrichtung einer Pflegeoase kann dank der Flexibilitt der Konstruktion relativ einfach erfolgen. Die verbleibenden Zim-mer knnen fr Rehabilitation bzw. bergangspflege genutzt werden. Dadurch wird eine langfristige Flexibilitt des Bettenschlssels gewhrleistet. Der Garten fr Menschen mit Demenz ist nach Sden ausgerichtet, dies erhht die Benutzbarkeit. Das Haus bietet durch die grossen Lichthfe, der Lage der Aufenthaltsrume und Gemeinschaftsbalkone zahlrei-che rumlich unterschiedliche Mglichkeiten, mit Tageslicht in Berhrung zu kommen. Die grosszgig angelegten berdachten Aussenbereiche pro Wohngruppe erlauben eine vielfltige Nutzung. Die Gemeinschaftsrume sind nach der Vorderseite des Gebudes aus-gerichtet. Dadurch sind die Bewohner in hohem Masse in Verbindung mit der Aussenwelt. Die zentrale Lage der Wohnrume ermglicht eine hohe Effizienz bei der Mahlzeitenvertei-lung (weniger Personalaufwand). Die Warenanlieferung durch die Kche ist nicht praktikabel und zu verbessern.

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    6.3 2. Rang / 2. Preis

    18 Schatulle

    Baumschlager Eberle

    Gewerbeweg 15

    9490 Vaduz

    Mitarbeit: Prof. Dietmar Eberle, Projektleiter Tchavdar Todorov, Franziska Storch, Alessa Hansen, Maike Walz Landschaftsarchitektur: Atelier Loidl, Berlin

    Das neue Alters- und Pflegeheim wird als kompaktes viergeschossiges Volumen parallel zur Gaiserstrasse an leicht erhhter Lage in den Hang gesetzt. Die klare Positionierung erffnet einen spannenden Dialog zu den nahen Spitalbauten und lsst viel zuknftiges Entwicklungsgebiet frei. ber einem Sockel werden zwei kubische Baukrper miteinander verschrnkt. Die einspringenden Ecken bilden den Aussenraum von Terrasse und Spaziergarten. Der Solitr erhlt so ausgewogene Proportionen und eine schne Massstblichkeit. Die bestehende Zufahrt mit Parkierung wird parallel zur Gaiserstrasse verlngert und fhrt zur Einfahrt Tiefgarage sowie Anlieferung Kche. Vom Parkplatz fhrt eine einlufige Treppe zum erhhten westseitigen Vorplatz und Eingang. Eine betrieblich notwendige Vorfahrt zum Haupteingang fehlt. Zwischen Spitalbauten und neuem Alters- und Pflegezentrum wird ein geometrisches Wegnetz in einem parkartigen Aussenraum aufgespannt und die diagonal kreuzende Spitalgasse geschickt eingebunden. Bachlauf und Gehlz schaffen einen naturnahen Erholungsbereich. Einzelne Obstbaumgruppen bilden einen lockeren bergang zur Landschaft. Der architektonische Ausdruck ist selbstverstndlich und zeitgemss. Dem monolithischen Baukrper in Sichtbeton werden Rahmenelemente in Holz und Glas wie Schatullen eingeschrieben. Erdgeschoss und Sockelgeschoss werden farblich leicht abgesetzt. Die zurckhaltende Gestaltung wirkt einladend und nimmt Bezug zum Orts- und Landschaftsbild.

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    Im Erdgeschoss sind die Gemeinschaftseinrichtungen platziert. Eine grosszgige hell belichtete Halle empfngt die Besucher und bietet gute bersichtlichkeit und klare Orientierung. Im Zentrum sind ein offenes Caf-Restaurant mit besonnter Aussenterrasse sowie Treppenhaus und Lifte angeordnet. Der angrenzende Mehrzwecksaal ist gut unterteilbar und direkt mit der Kche verbunden. Diese ist rationell organisiert, verfgt aber in der Hauptkche ber kein Tageslicht. Kapelle, Personal- und brige Nebenrume sind folgerichtig an der Aussenschicht aufgereiht. Im Untergeschoss finden Parkierung, Technik, Lager und Wscherei Platz. Die Parkierung weist zu wenige Stellpltze auf. Die fehlenden 50 Parkpltze erfordern eine wesentliche Neuorganisation der Untergeschosse. Bezglich der Baukosten liegt das Projekt Schatulle ber dem Mittel der rangierten Projekte. Die feh-lenden Parkpltze wurden in der Kostenberprfung aufgerechnet. Bei Wscherei und Lingerie fehlt natrliches Tageslicht. Der unterirdische Verbindungsgang zum Spital ist ausgewiesen. Im 1.Obergeschoss sind 2 Wohngruppen fr Menschen mit Demenz mit je direktem Ausgang in den geschtzten Spaziergarten am Hangfuss platziert. Im 2. und 3. Obergeschoss sind je 2 Pflegewohngruppen zu eigenstndigen Wohnbereichen von hoher Qualitt zusammengefasst. Die Bros der Pflege befinden sich strategisch ideal im rumlichen Schwerpunkt gegenber der Treppe und des Lifts. 2 Lichthfe sorgen fr ausreichend Tageslicht. Die geforderten Rundlufe sind attraktiv und verschieden kombinierbar. Alle Korridore sind kurz und fhren immer zu den zentralen, gut mblierbaren Aufenthaltsbereichen. Die sdseitig vorgelagerten Aussenbereiche sind zu klein, schaffen jedoch spannenden Bezug zur Aussenterrasse und gewhren bestmgliche Aussicht. Die Pflegezimmer orientieren sich gruppenweise lrmabgewendet nach Osten, Norden und Westen und verfgen alle ber geschtzte Aussenbereiche. Die 1er-Zimmer sind mit Achsmass 3.8 m beschrnkt flexibel mblierbar. Personal-, Therapie-, Snoezel- und Servicerume sind betrieblich gut angeordnet. Das Projekt Schatulle zeichnet sich aus durch eine klare Situierung des fein differenzierten Baukrpers, gute bersichtlichkeit, hohe Wohnlichkeit mit eigener Identitt, rationelle Betriebsablufe und gute Funktionalitt sowie durch eine flexible Baustruktur in attraktiver Hlle. Gesamthaft berzeugt das Projekt durch einen angemessenen und stimmigen Vorschlag fr ein neues Alters- und Pflegeheim. Nutzer

    Es ist nicht mglich, mit dem PKW zum Haupteingang vorzufahren. Der innenrumliche Eingangsbereich ist bersichtlich. Die eindeutige Vertikalerschliessung mit klarer Ankunftssi-tuation auf allen Geschossen bietet dem Bewohner eine klare Orientierung und ermglicht kurze Wege im Betrieb. Die bersichtliche und kompakte Anordnung der Zimmer mit direk-tem Anschluss an die Wohnbereiche schafft einen sehr wohnlichen Charakter. Die Vorstel-lung einer Wohngruppe wird erfllt. Das Pflegebro ist zentral gelegen und erlaubt einen Einblick in beide Wohngruppen und den Bezug zur Vertikalerschliessung. Die Aussenberei-che der Wohngruppen sind zu klein bemessen und gestatten keine vielfltige Nutzung. Der Garten fr Menschen mit Demenz wirkt sehr pragmatisch und die Lage im Nordosten verrin-gert die Attraktivitt zur Nutzung. Der wohnliche Charakter der Wohngruppen und die klare Struktur der Grundrisse sind berzeugend. Die Warenanlieferung ist erschwert mglich, weil die Zufahrt zur Parkgarage blockiert wrde. Die Pflegezimmer sind wenig flexibel nutzbar.

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    6.4 3. Rang / 3. Preis

    12 RUN

    bhend.klammer Architekten

    Hardstrasse 219 k1

    8005 Zrich

    Mitarbeit: Sergej Klammer Landschaftsarchitekt: Adrian Ulrich Grosskchenplanung: Roland Heule

    Die Verfassenden teilen das Programm in einen Sockel und einen damit verschmolzenen fnfseitigen Krper, der selbstbewusst als Solitr mit dem Gelnde die Verbindung sucht. Die allseitige Orientierung untersttzt diesen Charakter und zeigt angenehm eine Schmalseite zur gegenberliegenden feinkrnigen Wohnbebauung. Die Erschlieung des Gebudes erfolgt ber den Sockel der Eingangsterrasse. Durch das Zurckweichen des Erdgeschosses ffnet sich der Eingang deutlich gekennzeichnet zum Dorf. Die Verbindungswege zum tieferliegenden Parkplatz wirken wenig einladend und schwchen diese Geste des Ankommens. Die Verknpfung mit den Auenrumen und den bestehenden Landschaften stehen ein wenig im Widerspruch zur gezeigten weichen Einbettung des Gesamtkomplexes. Der Landverbrauch ist trotz der unterbauten Eingangsterrasse und dem geschtzten Garten gering. Bezglich der Baukosten liegt das Projekt RUN unter dem Mittel der rangierten Projekte, weist jedoch wenig Einsparungspo-tential auf. Zentrales Thema des Entwurfs bildet eine viergeschossige, offene Halle, um die sich das Raumprogramm, gegliedert nach Geschossen, nach oben schraubt. Geschickt gesetzte ffnungen verbinden Auenraum mit Innenraum. Sie frdern den sozialen Kontakt, schaffen Identifikation und geben durch die Querverbindungen zwischen den Etagen Auskunft ber das Gefge des Gebudes. Die Qualitt der eingesetzten architektonischen Mittel ist zurckhaltend, der vermittelte Ausdruck ist eher zu massvoll formuliert. Gesamthaft wirkt die Gestaltung solid und hat das Potential, der gestellten Aufgabe gerecht zu werden. In der Eingangsebene sind die ffentlichen Bereiche wie die Cafeteria, der Mehrzweckraum, die Kapelle und andere um einen zentralen Ort angeordnet. Die bergnge zu diesem attraktiven, inneren Platz wirken zu hart und sollten insgesamt weicher formuliert werden. Dies gilt auch fr die Einbindung der Auenrume. Die beiden getrennt liegenden Aufzge stren die bersichtlichkeit und die Orientierung. Der Rundlauf in den Obergeschoen ist

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    vielfltig, bisweilen aus pflegerischer Sicht zu kantig und unbersichtlich. Die Einbindung des geschtzten Gartens fr Menschen mit Demenz und die nischenartigen, kleinen Aufenthaltsbereiche sind gut gelst. Die Lage und Form des Snoezelraums ist im Alltagsgebrauch ungnstig. Der ansprechende Vorschlag, nach Innen und nach Auen zu wohnen, sollte strker in den Vordergrund gestellt werden, um die Bewohnerzimmer strker an das Alltagsleben zu binden. Die Zimmer selbst sind gut mblierbar und deren Flexibilitt ist garantiert. Die Formensprache der Balkone msste diesem Gedanken angepasst werden. Aus konstruktiver Sicht sollten die Volumen der beiden Untergeschosse eine bessere Deckung erreichen. Die Belichtung und die Zugnglichkeit der Kche sowie der Lingerie sind ungnstig. Das Projekt ist stdtebaulich und konzeptionell trotz einiger Schwchen eine uerst interessante Antwort auf diese anspruchsvolle Aufgabe. Nutzer

    Die ussere Ankunftssituation ist unklar. Die Anlieferung hat lange Wege zu den notwendi-gen Lagerrumen. Die zwei Wohngruppen im 1. Obergeschoss sind nur ungnstig trennbar. Ausserdem entfllt bei einer Trennung die Rundlaufmglichkeit auf der zweiten Wohngruppe und die Therapierumlichkeiten knnen lediglich ber eine Wohngruppe erschlossen wer-den. Die Lage des Pflegebros ist ungnstig, weil nur eine Wohngruppe einsehbar ist und zur anderen Wohngruppe auf dem Geschoss lange Wege entstehen. Die Orientierung ist fr den Bewohner aufgrund vieler Ecken schwierig und an zahlreichen Stellen entstehen in den Korridoren versteckte, wenig belichtete Orte. Der Garten fr Menschen mit Demenz zieht sich stark in die Lnge und weist mssige Aufenthaltsqualitt auf. Trotz der interessanten Form des Gebudes erzeugen die langen Korridore einen institutionellen Charakter und das architektonische Konzept entspricht weniger den Zielgruppen eines Pflegeheimes.

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    6.5 4. Rang / 4. Preis

    6 leos

    Gumann Ldi von der Ropp Architekten SIA

    Weststrasse 182

    8003 Zrich

    Projektleitung: Samuel Gumann, Eva Ldi, Martin von der Ropp, Mitarbeit: Charlotte Hille, Veronika Melber Landschaftsarchitektur: ARGE Hoffmann Mller Landschaftsarchitekten, Zrich

    In angemessenem Abstand zur Gaiserstrasse und damit auch an etwas erhhter Lage wird das neue Pflegeheim platziert. Diese bewusste hangseitig hhere Setzung ist die Basis eines ansprechenden Gesamtkonzepts. Der Raum zwischen der Strasse und dem Heim wird geschickt fr einen gestalteten Grnbereich und die unterirdische Parkierung genutzt. Auf natrliche Weise wird so der Strassenlrm gefiltert und minimiert und die Aussicht fr die Bewohner verbessert. Eingebettet in den sanften Hgel wird ein kompakter Baukrper in bewhrter Z-Form entwickelt. Die einfach gestaltete Fassade vermittelt den Eindruck eines Wohngebudes, wre da nicht das verglaste Sockelgeschoss, welches auf den ffentlichen Charakter hinweist, jedoch zu wenig einladend wirkt. Die Zufahrt fhrt - parallel zum Hang verlaufend - direkt zur richtig angeordneten Vorfahrt im Zentrum. Der abgesetzten seitlichen Anlieferung fehlt der notwendige Manvrierraum fr die Fahrzeuge. Die zweite Anlieferung ber die Tiefgarage ist infolge des langen Weges betriebsintensiv. ber einen anspruchslosen Eingang wird das attraktive, helle Foyer betreten. Der Blick fllt geradeaus in einen bepflanzten Innenhof, welcher auch als natrliche Belichtung der hangseitig angeordneten Kche dient. Im Erdgeschoss befinden sich die ffentlichen Nutzungen und die Bros der Verwaltung. An bester Lage mit Blick auf den Eingangsbereich, gut besonnt und nahe dem Garten, liegen die Cafeteria und der Mehrzweckraum. Sie sind verschiedenartig miteinander kombinierbar. Ebenso stimmig ist die Lage der Hauskapelle mit Bezug in den Garten im Hof. Die vertikale Erschliessung erfolgt ber zwei Lifte und zwei dunkle, schlecht auffindbare Treppenhuser. Alle drei Wohngeschosse sind grundstzlich gleich aufgebaut. Die Zimmer sind nach allen Himmelsrichtungen orientiert, sodass unterschiedliche Anforderungen der Bewohner erfllt

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    werden knnen. Ihre lineare Aufreihung entlang der Korridore erinnert an ein Spital. Die Grundrisse lassen unterschiedliche Mblierungen zu. Die halbprivaten Bereiche, wie Aufenthaltsrume und Aussenbereiche, sind gegen Sdwesten orientiert und bieten eine herrliche Aussicht. Zustzlich belichten sie die Korridore, an deren Enden ebenfalls interessante Sitzpltze angeboten werden. Das 1. Obergeschoss beherbergt die beiden Wohngruppen fr Menschen mit Demenz. Diese knnen rumlich getrennt oder auch zusammen betrieben werden. Den Pflegebros fehlt die Sicht in die Aufenthaltsrume. Beide Wohngruppen haben einen direkten Ausgang in den Garten fr Menschen mit Demenz. Die Lage im Nordosten mit wenig Sonne ist nicht optimal. Als gestalterisch schwierig wird sich der Abschluss, beziehungsweise die Absturzsicherung zum erdgeschossigen Innenhof gestalten. Gelst ist die Mglichkeit von Rundgngen fr die Bewohner auf allen Geschossen. Das Untergeschoss ist durch einen Gang mit dem Spital verbunden. Nebst Technik, Lagerrumen und Garderoben ist hier auch ein Teil der Lingerie untergebracht. Die Funktionalitt bei deren Aufteilung auf zwei Geschosse ist fraglich. Ebenso ist auf diesem Geschoss die Parkgarage angeordnet. Die Tragwerkkonstruktion ist konventionell und solide. Aus brandschutztechnischen Grnden zu hinterfragen ist die Materialisierung der Fassade in Holz. Das Projekt fllt durch seinen zurckhaltenden sparsamen Auftritt auf. Trotzdem werden spannende, gut belichtete Rume angeboten. Bezglich der Baukosten liegt das Projekt leos knapp unter dem Mittel der rangierten Projekte.

    Nutzer

    Die Aussenerschliessung ber die ansprechende Parklandschaft stellt einen eindeutigen Eingang dar. Die flexible Nutzung des Erdgeschosses mit Einbindung der Therapierume ist sehr nutzungsflexibel. Die Cafeteria und die Terrasse sind zum Vorplatz und Garten sehr gut ausgerichtet.

    Eine Trennung der Wohngruppen fr Menschen mit Demenz ist gut mglich. Das Pflegebro liegt zentral, jedoch ohne jegliche Anbindung an die Wohngruppen. Eine Pflegeoase kann ohne Verlust in die Wohngruppe integriert werden. Der Garten fr Menschen mit Demenz ist ungnstig und sehr schattig gelegen. Die Bauweise orientiert sich am medizinischen Pfle-gemodell und entspricht nicht der Vorstellung eines Wohncharakters der Nutzer. Die mittig gesetzten Wohnstuben sind vom Leben in den Wohngruppen abgetrennt und wenig attrak-tiv. Die Anordnung der Rumlichkeiten erzeugt einen sehr institutionellen Charakter und es ist mit einem hheren Personalaufwand zu rechnen. Die Anlieferung von Material und Ver-pflegung ist mssig gut gelst.

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    6.6 5. Rang / 5. Preis

    9 Slewie

    Ghler Architekten AG

    Drrenmattstrasse 24 9000 St. Gallen Mitarbeit: Diego Ghler, Ren Gehrig, Bernhard Flhler, Andreas Baumer Bauphysik/ Akustik/ Schallschutz: Gerevini AG, St. Gallen Kostenplaner: Ghler Architekten AG, St. Gallen

    Der achteckige, viergeschossige Hauptbaukrper reagiert mit Form und Setzung geschickt auf die spezielle Situation am Dorfrand sowie zu den bestehenden Spitalbauten und lsst viel zuknftig nutzbares Entwicklungsgebiet frei. Der Spitalhof mit Aufenthaltsbereich wird bis zum neuen Alters- und Pflegeheim erweitert. Die Parkierung und die Einfahrt Garage, also die ganze Fahrerschliessung, sind entlang der Gaiserstrasse angeordnet. Folgerichtig ist die Anlieferung - ohne Kreuzung mit dem Fussgngerbereich - auf der Ostseite vorgesehen. Vom Hauptzugang aus, der auf dem erhhten Terrassenniveau ber der Gaiserstrasse und der Parkierung angeordnet ist, erhlt man freie Aussicht auf Appenzell. An diesem Ort sind die optischen und lrmmssigen Immissionen des fahrenden und ruhenden Verkehrs reduziert. Die Vergrsserung und Aufwertung des Spitalparks kommt auch der neuen Anordnung der Spitalgasse und einer mglichen Bach-Offenlegung zugute. Eine Not-Zufahrt zum Haupteingang ber die Parkanlage ist zwingend ntig und kann infolge fehlender bersichtlichkeit nicht bei der vorgeschlagenen Zugangsrampe entlang der sdlichen Fassade liegen. Die Verfassenden gestalten den neuen Baukrper mit einem monolithischen, warmgrauen Sichtbeton-Kleid mit innengedmmter Wandkonstruktion, was in Bezug auf die Nachhaltigkeit noch genauer zu klren wre. Die Fensterfronten und Loggien sind in gelter Eiche vorgesehen, was den Eindruck heutiger Architektur verstrkt. Die stlich freibleibende Flche fr zuknftige Bebauung wird begrsst. Ein grosszgiges, zweibndiges Parkierungsgeschoss bildet das Fundament der Hochbauten. Am darber gelegenen und hervorragend besonnten Vorplatz ist - wie bereits ausgefhrt - der Haupteingang und die Cafeteria angeordnet. Das grosszgige Foyer erschliesst auch den Mehrzwecksaal, was

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    Synergien ergibt. Der Hauptlift und die Treppenanlage sind besucherfreundlich gegenber der Anmeldung aufzufinden. Der Bereich Kapelle und Aufbahrung wird durch die zurckversetzte, ruhige Lage ausgezeichnet. Der Wirtschaftsteil mit Kche und Wscherei ist ber den separaten Eingang gut erschlossen, arbeitsfreundlich mit Tageslicht versehen und zweckmssig organisiert. Die Organisation des Grundrisses sowie die Last-Abtragung der darber liegenden Geschosse lassen in diesem Kchenteil hhere Aufwnde erwarten. Die zwei Obergeschosse mit den Bewohnerzimmern entsprechen den Anforderungen und sind zweckmssig organisiert. Die nach allen Seiten orientierten Bewohnerzimmer ergeben die gewnschte Differenzierung und erlauben mit den verschiedenen Einteilungen und Anordnungen eine flexible Nutzung. Die nach Westen orientierten Aufenthaltsbereiche werden mit den vorgelagerten Balkonen zum Hauptplatz hin zustzlich attraktiv. Der geforderte Rundgang pro Wohngruppe bietet auch Ausblicke und Sitznischen. Die Zimmer-zugnge und Sitznischen an den Gang-Enden sind fr Menschen mit Demenz fr die Orientierung nicht optimal. Der ber den Wirtschaftsrumen liegende Garten fr Menschen mit Demenz ist fr die dahinterliegenden Zimmer nicht vorteilhaft, aber gut besonnt. Der vorgelegte Projektvorschlag zeichnet sich durch eine gute Nutzungsflexibilitt, hohe innere und ussere Nutzungsqualitten aus. Bezglich der Baukosten liegt das Projekt Sle ber dem Mittel der rangierten Projekte. Besonders die notwendigen Gelndeverschiebun-gen haben starke Auswirkungen auf die Kosten. Die resultierende Vernderung des Ter-rains kann nicht berzeugen. Nutzer

    Von aussen kommend bewegt man sich auf einen Betonsockel zu, das Gesicht des Hau-ses ist kaum erkennbar. Mit zwei benachbarten Eingangstren ist die Erkennbarkeit des Eingangs von aussen schwierig. Durch den Haupteingang kommt man in ein dunkles Foyer, die Orientierung ist nicht klar und die Cafeteria liegt verdeckt. Die Vertikalerschliessung wird durch eine unklare Ankunftssituation kompliziert. Wenn die Wohngruppen getrennt werden, ist der Rundlauf nicht mehr gewhrleistet. Das Pflegebro ist nicht zentral gelegen und hat wenig bersicht in die Wohngruppen. Der Garten fr Menschen mit Demenz hat Potential durch die Sdost-Lage. Die Therapierume im Erdgeschoss sind vom Foyer erschwert auf-findbar. Die Lage der Zimmer steht in Zusammenhang mit langen Korridoren und nicht mit den Aufenthaltsrumen und lsst einen institutionellen Charakter entstehen. Die Lagerru-me sind umstndlich zu bewirtschaften.

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    B

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    7. PROJEKTE 2. RUNDGANG

    2 liitty

    Manetsch Meyer Architekten AG dipl. Architekten ETH SIA

    Seebahnstrasse 85 8003 Zrich Mitarbeit: Franziska Manetsch, Lukas Meyer, Kim Ravenshorst, Diandra Germann

    5 aussichten

    Stutz + Bolt + Partner Architekten

    Katharina Sulzer Platz 10 8400 Winterthur Mitarbeit: Peter Frei, Silvio Rutishauser, Ursi Hurtner Bauphysik: BWS Bauphysik, Winterthur

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    13 Doppeli

    Tiemann-Petri und Partner Freie Architekten BDA

    Am Hohengeren 1 D 70188 Stuttgart Mitarbeit: Astrid Tiemann-Petri, Hyoung Jun Lim, Niobe Filiadou

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    8. PROJEKTE 1. RUNDGANG

    1 alltag

    ARGE Karin Fritsche Stadelmann Eva Louis

    Karin Fritsche Stadelmann dipl. Arch. ETH/SIA Biserhofstrasse 65, 9011 St.Gallen Eva Louis dipl. Arch. ETH/SIA Langenegg 677, 9063 Stein AR Mitarbeit: Karin Fritsche Stadelmann, Eva Louis

    4 CORNER

    Hunkeler Hrzeler Architekten AG mit Meyer Stegemann Architekten

    Eisenbahnweg 3, 5400 Baden Ebnatstrasse 65, 8200 Schaffhausen Mitarbeit: Daniel Hunkeler Bauingenieure: Heyer Kaufmann Partner, Bauingenieure AG, Baden

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    7 ELENA

    Bollhalder Eberle Architektur

    Feldlistrasse 31A 9013 St.Gallen Mitarbeit: Markus Bollhalder, August Eberle, Markus Kessler, Jennifer Mller, Tobias Maximilian Schnell Landschaftsarchitekten: Ryffel + Ryffel, Uster Bauingenieur: Borgogno Eggenberger + Partner AG, St.Gallen Grosskchenplanung: GKP-Plus, Steinach

    8 RUGGUUSSELI

    Frei Architekten AG

    Bleichemattstrasse 43 5000 Aarau Mitarbeit: Christian Frei, Till Roggel

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    10 Heckenrose

    Koller Koster AG

    Hoferbad 12 9050 Appenzell Mitarbeit: Urs Koster

    11 waldorf & statler

    Caliesch Martinoni Architekten Dipl. Architekten ETH FH SIA

    Kchlistrasse 20 8004 Zrich Mitarbeit: Silvio Caliesch, Luca Martinoni

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    14 Aquaterra

    Bernasconi + Partner Architekten AG

    Langensandstasse 23 6005 Luzern Mitarbeit: Enzo Bernasconi, Sandro Egelhofer Spezialist: Michael Schmieder, Heimleiter Sonnweid, Pflegekonzepte im Heimbereich Landschaftsarchitektur: Graber Allemann Landschaftsarchitektur GmbH, Pfffikon

    15 Bogart

    Armin Benz Martin Engeler Architekten BSA SIA

    Goliathgasse 12 9000 St.Gallen Mitarbeit: Martin Engeler, Nora Bothe, Timon Bischofberger, Michael Rohrer

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    16 Bellevue

    Hubert Bischoff Architekt BSA

    Pltzli 9427 Wollfhalden Mitarbeit: Hubert Bischoff Gastro-Fachplanung: Ruedi Menet GmbH, Walzenhausen

    17 Martini

    Aschwanden Schrer Architekten AG

    Frbelstrasse 10 8032 Zrich Mitarbeit: Daniel Schrer

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    19 SCHICHTWECHSEL

    Johannes Kaufmann Architektur

    Sgerstrasse 4 A 6850 Dornbirn Mitarbeit: Johannes Kaufmann