Altstadtführer Ilanz

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ILANZ GLION … erste Stadt am Rhein Wissenswertes auf den Rundgang durch die Altstadt

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Der Führer "Wissenswertes auf den Rundgang durch die Altstadt" begleitet Sie auf dem Streifzug durch die über 700 Jahre alte Geschichte der ersten Stadt am Rhein.

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ILANZ GLION … erste Stadt am Rhein

Wissenswertes aufden Rundgang

durch die Altstadt

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Willkommen in Ilanz, der «ersten Stadt am Rhein»

Überliefertes Wappen der Stadtgemeinde Ilanz. Stadtfarben: rot – gelb – blau.

Vor mehr als 10 000 Jahren hat ein gewaltiger Berg-sturz das mittlere Vorderrheintal gegen den Nordosten hin abgeriegelt und damit jenen geschützten und fruchtbaren Talkessel der Gruob, romanisch Foppa, geschaffen, in des-sen Zentrum unsere Stadt liegt.

Die geografischen und klimatischen Vorzüge haben bereits in der Bronzezeit, also zirka 1800 bis 800 vor Chris-tus, Siedler angelockt. Als eigentliche Ansiedlung taucht der Ort urkundlich erstmals 765 im Testament des Churer Bischofs Tello mit dem Namen Illiande auf, der soviel wie Kornscheune bedeutet. Schon in der der ersten Hälfte des Mittelalters (5. – 7. Jahrhundert) können drei Siedlungs-kerne unterschieden werden: Ober-Ilanz bei der Kirche St. Martin (an der Strasse Richtung Obersaxen/Val Lumnezia gelegen), Sankt Nikolaus am linken Rheinufer und Unter-Ilanz im heutigen Städtli.

Die wirtschaftspolitische Vorzugsstellung der Sied-lung am Rhein machte es den Ilanzern möglich, das Stadt-recht zu erlangen. In einem Urkundentext aus dem Jahr 1289 wird Ilanz erstmals als oppidum, also als Stadt be-zeichnet.

Das Städtli ist heute das historische Zentrum von Ilanz. Hier finden sich wertvolle Bauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Von den ehemals vier Stadttoren sind noch das Rote Tor und das Obertor zu besichtigen. Dieser kleine Führer soll Sie auf dem Streifzug durch die Geschich-te begleiten.

Wir wünschen Ihnen dabei viel Vergnügen und einen angenehmen Aufenthalt in Ilanz, der «ersten Stadt am Rhein».

Stadtgemeinde Ilanz

Text: Anselm Quinter, Leo Schmid, IlanzLayout und Druck: Spescha e Grünenfelder, Ilanz

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1 Das Rathaus Casa Cuminerbaut 1892. Das alte Rathaus, die Casa Grischa

(Graues Haus), in dem der Bundestag der Drei Rätischen Bünde tagte, stand ungefähr an der gleichen Stelle. Es wur-de 1881 abgerissen. Der heutige, 1978 letztmals renovierte Bau diente bis 1970 als Schulhaus. Heute beherbergt er die Stadtverwaltung, das Kreis- und Bezirksgericht sowie ver-schiedene regionale und kantonale Ämter. Das Modell der 1962 abgerissenen Holzbrücke über den Rhein befindet sich im 2. Stock.

2 Das Unter- oder Rheintorbisweilen auch Wassertor genannt, war das Hauptein-

gangstor zur Altstadt, dem heutigen «Städtli». 1842 nieder-gerissen. Es stand in der Nähe des Rathauses.

3 Das Haus Geronimi1624 erbaut von Pankraz von Caprez. Am rechten Bo-

genfenster Skulpturen, 1699. Über dem Eingang Initialen: P.V.C. 1624.

4 Das Haus Hösslivermutlich früheres Amts- und Gerichtsgbäude. Im In-

nern befinden sich Überreste eines Kerkers. Hauseingang: Steinhauerarbeiten mit Blattwerk als architektonischem Schmuck. Türbekrönung mit Wappenstein: Allianzwappen Casutt-Fagineus I v. C, C. v. F. A. 1710. Über der Haustür links: Überreste des öffentlichen Prangers (letztes Mal 1833 benutzt).

5 Das Schwarze Torauch Porta Bual oder Bachtor genannt, wurde nach

dem Brand von 1801 entfernt. Am Fusse der Stadtmauer Abbruchstelle mit Türangel. Durch dieses Tor wurden ge-mäss Überlieferung die Verstorbenen zur Bestattung nach St. Martin in Ober-Ilanz getragen. Die von der Stadtmauer noch erhaltenen Teile zeigen ein unregelmässig geschich-tetes Mauerwerk mit Schlitz- und Kreuzscharten.

6 Das Ecktürmchenvon 1715 an der Südostecke der Ringmauer hat ein

zwiebelförmiges Dach und Schlüssellochscharten.

7 Das Obertor Porta surareich geschmückt und bemalt; das Erdgeschoss als ei-

gentliches Tor datiert von 1513; der Oberbau wurde 1717 aufgesetzt.

Die Aussenseite zeigt im Oberteil zwei barocke Ku-geln, die die weihnächtliche Botschaft verkünden. Im Mit-telfeld die Wappen der Drei Bünde. Unmittelbar über dem Torbogen das Stadtwappen. An der rechten steinernen Torbogeneinfassung eingemeisselte Inschrift:

«1513 peter stachius», daneben Meisterzeichen.

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Die Innenseite zeigt im oberen Teil die Wappensteine der Capol und Salis. Im unteren Teil die Standeswappen von Zürich und Bern mit lateinischen Inschriften. Darunter das Wappen der Schmid von Grüneck mit der gekrönten Schlange. Alle Wappen dieser Innenseite wurden zum Dank für die Hilfe bei der Renovation des Tores 1717 ange-bracht.

8 Das Haus Schmid am Obertorjetzt Calonder, besteht aus zwei Teilen. Der nördliche,

ältere Trakt, seit 1594 im Besitz der Familie Schmid von Grü-neck, stammt zum Teil aus der Gotik. Über dem Rustika-portal von 1680 Wappenstein mit Allianz Schmid-Schorsch mit Initialen: H. S. v. G. – A.S. (Hans Schmid von Grüneck – Anna Schorsch).

9 Der Festsaalist reich stuckiert und liegt im höheren Südtrakt von

1670. Lateinische Sinnsprüche zieren die stattliche Mulden­decke. Heute dient der Saal der Stadt als Repräsentations-raum.

10 Der Disentiser Klosterhof Haus LuttaNach dem Stadtbrand von 1483 neu aufgebaut. Über

dem Hauseingang Inschriftstein mit Wappen des Klosters und des Abtes Johannes VI. Schnag. In diesem Haus ver-mutlich Gründung des Grauen Bundes 1395. In Trun feier-lich erneuert 1424. Im Untergeschoss Wandmalereien (etwa aus der Zeit von 1418 bis 1440), 1983 entdeckt und restau-riert.

11 Evangelische Kirche «St. Margarethen»Im Tellotestament (765) wird neben der Kirche St.

Martin in Ober-Ilanz noch eine Marienkirche erwähnt; 1287 erscheint diese als Kapelle der Heiligen Maria und Margaretha, ab 1385 nur noch St. Margarethen genannt. Nach dem Stadtbrand von 1483 wird ein Neubau in An-griff genommen und 1518 vollendet. Abermalige Weihe 1520. Nach der Disputation von 1526, die in dieser Kirche stattfand, trat Ilanz geschlossen zur Reformation über. Der vom Kirchengebäude getrennte quadratische, mittelalter-liche Wehr- und Wohnturm, seit 1483 als Campanile ver-wendet, beherrscht das alte Städtchen.

Innenausstattung:Spätgotische Anlage, bestehend aus rechteckigem

Langhaus und eingezogenem Chor. Das Schiff besitzt ein

Rippengewölbe; das Netzwerk der Rippen teilt die Decke in 41 Felder. Spitzbogenfenster mit Fischblasenmasswer-ken. Malereien am Chorbogen: In der Mitte: Wappengrup-pe mit Putten; links Grauer Bund (alte Fassung), rechts Ilanzer Wappen; in der Mitte ein wilder Mann. Auf beiden Seiten die Meisterzeichen (Baumeister und vermutlich Zim-mermann). Über der Wappengruppe Datum 1518.

Die Malereien in den Gewölbezonen zeigen Blumen, Ranken und Früchte aller Art sowie Frührenaissancemotive wie Vasen, Füllhörner, Fratzen von Tier- und Menschen-gesichtern: alles Symbole der Lebensfreude. Im Mittelfeld die Symbole der vier Evangelisten mit den Namen auf Schrift-bändern. Auf dem Band des hl. Markus die Jahreszahl 1518. Auf der linken Seite ist eine ganz spezielle Form eines Toten-tanzes in die Gewölbezwickel hineinkomponiert. Der Tod erscheint hier in allen Bildern nicht als Vollgerippe, sondern mit entfleischtem Schädel und mit ledrig geschrumpfter Haut.

Bilderfolge vom Portal her gegen den Chor:1. Der Tod mit Schwert umgürtet, die linke Hand am

Schwertgriff, in der rechten eine Fahne mit Toten-schädel.

2. Der Tod mit einer jungen Frau am Spieltisch. Seine linke Hand umfasst das Handgelenk der Frau, die eine Figur ziehen will, und seine rechte zeigt auf das abgelaufene Stundenglas: Das Spiel ist aus!

3. Der Tod als Bogenschütze auf einer geflügelten Welt-kugel sitzend, die auf einer Sanduhr ruht, sendet Pfei-le ab (vermutlich als Pestbringer).

4. Der Tod sitzt auf dem Regenbogen, die Füsse auf die Weltkugel gestützt, an der ein Blasbalg angehängt ist. Der Tod hält in der rechten Hand eine Waage; in der sinkenden Schale ein dreiarmiger Kreuzstab (päpstli-ches Kreuz), in der steigenden Schale ein Schwert (welt-liche Gewalt). Die Darstellung will auf den Vorrang der geistlichen vor der weltlichen Gewalt hinweisen. Aus dem Schädel wächst eine Mondsichel mit menschlicher Fratze. Vom Kopf gehen links ein Lilienstengel, rechts ein Schwert aus. Auf dem Halbmond sitzt eine Nacht­eule. In den Bildfassungen Tagvögel, welche die Nacht-eule verspotten (Sieg des Lichtes über die Finsternis).

Die Malereien sind zum grössten Teil 1934 unter der Tünche entdeckt und restauriert worden.

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Stadtmauer heute sichtbarmutmasslich früherer Verlauf

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cun tort) in einheimischem Gestein zeigt eine gediegene De-koration mit pflanzlichen Motiven. Über den Fenstern, Ne-bentüren und dem Hauptportal des Erdgeschosses gemeis-selte Giebelchen. Die Saletta im Erdgeschoss, rechts vom Eingang, diente der neugegründeten katholischen Kirchge-meinde bis zum Kirchenbau von 1879 als Gottesdienstlo-kal.

13 Museum Regiunal Surselva Casa CarniecDie Casa Carniec ist der älteste Stadtwohnsitz der Fa-

milie Schmid von Grüneck. Dies verdeutlichen die Allianz-Wappen aus den Jahren 1611 und 1710 über den beiden Eingansportalen.

Heute ist im Haus an der Städtlistrasse 10 das Regio-nalmuseum Surselva eingerichtet. Aus adligen Zeiten stam-men noch die Grundmauern aus dem Mittelalter sowie die Renaissance-Fresken, die einst den Festsaal der Schmid von Grüneck zierten. Ansonsten ist das Museum Regiunal Sur-selva ganz dem Alltag in der vormodernen Surselva ver-pflichtet. Von was lebten die Menschen hier in früheren Zeiten? Von der traditionellen Landwirtschaft, dem Hand-werk und der Hauswirtschaft. Im Museum Regiunal findet sich ein lebendig ausgestelltes Abbild der früheren Lebens-welten. Kompetente Führer und Führerinnen erzählen ihre Geschichten zur Ausstellung und lassen so die Vergangen-heit auferstehen. Vieles darf angefasst und ausprobiert werden. Eine Filmschau mit einer grosser Auswahl rundet das Bild von früheren Zeiten ab.

Öffnungszeiten: Di, Do, Sa sowie 1. So des Monats jeweils 14 – 17 Uhr.

Der Taufstein, vermutlich 14. Jh., mit achteckiger Schale auf rundem Fuss.

Die Kanzel, datiert 1669, mit toskanischen Säulchen, Rankenwerk in Reliefschnitzerei.

Im Chor Baldachinstuhl, gehörte Landrichter Wil-helm Schmid von Grüneck, datiert 1653.

An der Nordwand sechssitziges Gestühl, mit Intarsien und Flachornamenten geziert, datiert 1666. Geschnitztes Wappen des Landammanns Lorenz Willi von Ilanz (1732).

Die Orgel, um 1760, mit Rocaillen und musizierenden Engeln.

Über der Fensterrose in der Abschlusswand im Chor lateinische Inschrift mit Jahreszahl 1494.

Letzte gründliche Restauration 1988/89.Vom Vorplatz aus Gesamtübersicht über das St. Ni­

kolaus Quartier und das Kloster der Dominikanerinnen. Beschreibung siehe letzte Seite.

12 Die Casa Gronda Grosses Hausheute Oswald, erbaut 1677 von Johann Anton Schmid

von Grüneck. Der imposante kubische Bau, der eine ruhige Vornehmheit ausstrahlt, symbolisiert die wichtige politi-sche Rolle, welche die Familie Schmid von Grüneck im 17. Jh. gespielt hat (1544 von Kaiser Karl V. geadelt: Adelsprä-dikat von Grüneck nach der gleichnamigen Burg Grüneck an der Ruscheiner Strasse; 1738 ausgestorben). Das Äus-sere verrät eine barocke Freude am reichen Gestalten. Der an der Westfront hervortretende Turm birgt das Treppen-haus.

Rustikaportal mit grossem Wappenstein (Initialen: l.A.SMG – D.PAW bedeuten Johann Anton Schmid von Grüneck – Dorothea Planta a Wildenberg). Die aus der Kante des Hauses herausragende Erkerkombination (bal-

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14 Das Haus «Städtli»ist als wichtiger Eckbau gegenüber der Casa Gronda

und der Casa Carniec von grossem Stellenwert. Es ist ein Bei-spiel erhaltenswerter Wohngebäude (renoviert 1979/80).

15 Das Rote Tor Porta cotschnasüdwestlich der St. Margarethen Kirche, mit ungeglie-

derten Formen und geschweiftem Giebel; Hocheinstieg und Schlitzscharten (seit 1715/17 in dieser Form). Im Bogen des Durchgangs Aussparung für das Fallgitter. Durch dieses Tor gelangt man nach Fussau (Stadtgraben).

16 Das Gartenhausnördlich der Altstadt, 1710 durch die Schmid von

Grüneck erbaut. Malerische Dachgestaltung mit vier ge-schweiften Giebeln; über dem Südeingang Sonnenuhr mit Jahreszahl 1710. 1941 durchgreifend restauriert und unter Bundesschutz gestellt.

17 Katholische Pfarrkirche «Maria Himmelfahrt»1879 nach den Plänen des Churer Architekten Na-

scher in einer historisierenden Stilmischung erbaut, wurde das Gotteshaus 1954 einer gründlichen Renovation unter-zogen. Es erhielt eine handwerklich sauber gearbeitete Kas­settendecke und eine barocke Ausstattung.

Der Turm von 1879 ist mit seiner charakteristisch neubarocken Haube längst zum Wahrzeichen von Neu-llanz geworden.

Innenausstattung:Hochaltar (1633 erstellt und 1746 renoviert) stammt

aus Rueun. Er stellt die zum Himmel fahrende Gottesmut-ter dar.

Der Tabernakel, 1954 aus Siat gekauft, datiert aus dem Jahre 1693.

Die stilreinen Barock­Seitenaltäre (beide von 1744) kommen aus dem Kloster St. Johann zu Mistair.

Der Seitenaltar auf der Epistelseite zeigt auf dem Al-tarbild den Tod des hl. Benedikt.

Der Seitenaltar auf der Evangelienseite stellt auf dem Altarbild den Tod des Erzmärtyrers Stephanus dar.

Die vierzehn Kreuzwegstationen aus dem 18. Jh. stam-men aus Rom.

Von der Ausstattung der Kirche von 1879 ist noch das alte Madonnenbild, ein Geschenk von Pater Theodosius Flo-rentini, erhalten. Es war schon 1860 Altarbild in der Kapel-le der Casa Gronda.

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Die ehemalige Pfarrkirche St. Martin in Ober-Ilanz

Die erste urkundlich genannte Kirche erscheint im Tellotestament von 765. Sie erfuhr bis zum 15. Jh. ver-schiedene Umbauten. Eine weitere Bauetappe betrifft den Chorausbau im Osten. Unter dem Chor ein Beinhaus.

1662 /63 barocke Umgestaltung = heutiger Zustand.

Ausstattung:MalereienAn der Chor-Ostwand und an der Westwand des

Schiffes Fragmente von Malereien aus dem 14. Jh.Im Chorbogen links Meisterzeichen und Jahreszahl

1448. Am Chorbogen rechts Wappen der Stadt Ilanz, links Wappen des Grauen Bundes in seiner alten Form; letzteres übermalt durch das Wappen von Alexander Nuttli 1663.

Auf beiden Seiten des Chorbogens zwei Konsolen, die rechte als Maske, die linke als menschliche Halbfigur ausge-bildet. Verschiedene Grabtafeln. Familienstühle mit Balda-chin, datiert 1664 und 1665. Kanzel, datiert 1660. An der Nordseite alte Holzempore mit Leistenprofilen (17. Jh.).

Äusseres:Portal spitzbogig und gotisch gefasst. Unter dem stei-

len Giebel sechsstrahliger Stern, darunter Jahreszahl 1663 A.D.

Der Turm zeigt Eckquadern aus Tuff. Die spitzen Giebel der Blendnischen weisen masswerkartigen Schmuck aus Tuffstein auf. Gezimmerte Glockenstube.

An der Westwand Fragmente von zwei weiblichen Heiligen, oben rechts St. Emerita, unten links Muttergottes mit Kind.

An der Nordwand der Kirche rechts Darstellung des Gekreuzigten sowie links Ölbergszene.

Die Grabungen und Bodenuntersuchungen des Ar-chäologischen Dienstes Graubünden haben zwischen 1984 und 1986 in wichtigen Teilen der Baugeschichte neue Er-kenntnisse gebracht. Eine Publikation der Ergebnisse ist beabsichtigt.

Anschliessend an die Grabungen und Bodenuntersu-chungen umfassende Restauration des Bauwerks.

St. Nikolaus QuartierRegionalspital Surselva. 1868 Eröffnung des ersten

Spitals: Gründer Dr. Johann Fidel Depuoz aus Siat. Es folg-ten verschiedene Bauerweiterungen; letzte grössere 1960. Am 15. Oktober 1988 wurde der heutige Bau feierlich ein-geweiht.

St. Hildegard Kapelle (in der ehemaligen Schwestern-schule). Sie steht in ihrer modernen Ausstattung an der Stel-le der seit 1969 nicht mehr gebrauchten und 1982 abgeris-senen St. Nikolaus Kapelle von 1904. Am gleichen Ort stand schon im Mittelalter eine St. Nikolaus Kapelle, er-wähnt 1410. Sie musste nach der Reformation einem Wohn-haus weichen.

Das Kloster auf der sonnigen Terrasse von Quinclas, 1970 vom Zürcher Architekten Walter Moser erbaut, wur-de am 7. Mai 1970 feierlich eingeweiht. Es dient den Domi­nikanerinnen von llanz als Mutterhaus. Die Kongregation der Ilanzer Schwestern wurde 1868 von Dr. Johann Fidel Depuoz und Mutter Maria Theresia Gasteyer gegründet. Die Anlage ist U-förmig angelegt. Das Zentrum des Gebäu-dekomplexes ist der moderne Kirchenbau.

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Im Buchhandel erhältliche Publikationen über Ilanz (Auswahl):

Ilanz. Die erste Stadt am Rhein /Glion /La Foppa von Leo Schmid und Alfons Maissen; Stadt Ilanz, 1977

Die alten Kirchen in Ilanzvon Ulrich Koring; Ulrich Koring, 2008

Casa Carniec Ilanz im Überblickvon Prof. Dr. Alfons Maissen; Engadin Press, 1998

Gruob: Ilanz, Falera, Burg Jörgenberg, Burg Kropfenstein, Herz-Jesu-Kirche, Reformierte Kirche Waltensburg, Burg Grünenfelsvon Books Llc

Dorf Sagogn – Marktort Ilanz: Sozialer Wandel in der Surselva von 1880 bis 1920von Margrit Steinhauser und Chur Verein f. Bündner Kulturforschung; Bündner Monatsblatt, Verlag Desertina, 1993

Jahrzeitbücher, Urbare und Rödel Graubündens. 2. Band: Die Kreise Ilanz, Lugnez und Trinsvon Immacolata Saulle Hippenmeyer und Ursus Brunold; Staatsarchiv Graubünden, 2004

Wenn der Berg stürzt: Das Bergsturzgebiet zwischen Chur und Ilanzvon Emil Kirchen; Terra Grischuna, 1993