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Piano 3 András Schiff Samstag 3. Dezember 2011 20:00

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Piano 3

András Schiff

Samstag 3. Dezember 2011 20:00

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Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben

Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stoff taschen tücher des Hauses

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Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen

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Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis,

dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie

möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens

in der Pause einnehmen.

Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen wir Ihnen

gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal störungsfrei (auch

für andere Konzertbesucher) und ohne Verzögerung verlassen können.

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Piano 3

András Schiff Klavier

Samstag 3. Dezember 2011 20:00

19:00 Einführung in das Konzert durch Christoph Vratz

Pause gegen 21:05

Ende gegen 22:30

Wir danken der Galeria Kaufhof für die Weihnachtsdekoration

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PROGRAMM

Johannes Brahms 1833 – 1897

3 Intermezzi op. 117 (1892)

für Klavier

Intermezzo Es-Dur. Andante moderato

Intermezzo b-Moll. Andante non troppo e con molto espressione

Intermezzo cis-Moll. Andante con moto

Jörg Widmann *1973

Intermezzi (2010)

für Klavier

[Viertel = 66]

Zart singend

Mit dunkler Glut (agitato sempre)

Wiegenlied

Lento un poco andante

György Kurtág *1926

Adieu Haydée I

Adieu Haydée II

aus: Hommage à Bartók

für Klavier

Rituale – Strém Kálmán in memoriam

für Klavier

Egy tiszta lélek emléke – Schiff Klári in memoriam

für Klavier

Robert Schumann 1810 – 1856

Thema mit Variationen Es-Dur (1854)

(»Geistervariationen«)

für Klavier

Pause

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Ludwig van Beethoven 1770 – 1827

33 Veränderungen C-Dur über einen Walzer

von Anton Diabelli op. 120 (1819/1823)

»Diabelli-Variationen«

für Klavier

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ZU DEN WERKEN DES HEUTIGEN KONZERTS

»Stille Herbstbilder« Johannes Brahms’ Intermezzi op. 117

Als »Wiegenlieder meiner Schmerzen« bezeichnete Johannes

Brahms seine drei Intermezzi op. 117. Sie entstanden in einer Zeit,

als der Komponist bereits sein Œuvre ordnete, überarbeitete und

damit abschloss. Insgesamt vier Sammlungen mit lyrischen Kla-

vierstücken stellte er in den Sommer- und Herbstmonaten 1892

und 1893 zusammen (op. 116, 117, 118, 119). Sie bilden einen Höhe-

punkt der Gattung Charakterstück und sind meist als »Intermezzi«

(Zwischenspiele) überschrieben. Brahms kreierte raffinierte Klein-

formen und vergeistigte das Charakterstück Robert Schumanns.

Der befreundete Arzt Theodor Billroth bezeichnete die Komposi-

tionen einmal treffend als »Klaviermonologe«. In ihnen offenbart

der Komponist all seine Lebensweisheit. Aus kleinen Motiven ent-

wickelt er diese Stücke, lässt musikalische Keimzellen zu einem

organischen Ganzen wachsen. Wohl deshalb erhob ihn Arnold

Schönberg im Aufsatz Brahms The Progressive zum Protagonisten

einer neuen Ästhetik, die trotz »konservativer« Orientierung an

klassisch-romantischen Prinzipien bereits den Weg zur »entwi-

ckelnden Variation« der Neuen Musik ebnete.

Die drei Intermezzi op. 117 gelten als besonders introvertiert. Der

Brahms-Biograph Walter Niemann nannte sie einmal »stille

Herbstbilder«, denn ihr Ton ist kontemplativ und nachdenklich.

So steht als Motto über dem ersten Stück der Anfang eines schot-

tischen Wiegenlieds (»Schlaf sanft, mein Kind, schlaf sanft und

schön! Mich dauert’s sehr, dich weinen sehn.«). Es entstammt

Johann Gottfried Herders Volksliedsammlung Stimmen der Völ-

ker in Liedern (1778/79). Die darin enthaltene schottische Edward-

Ballade hatte bereits den jungen Brahms zur Ballade op.  10 Nr.

1 inspiriert. Vielleicht ein Hinweis, dass er in diesen Abschieds-

gesängen auch auf die Tage seiner Jugend zurückblickte. Das

absteigende Thema des ersten Intermezzos ist in die Altstimme

verlegt und harmonisch sanft eingebettet. Immer neue Details

werden beleuchtet, so in der figurativ aufgelockerten Reprise.

Der Mittelteil wendet sich einer leisen Moll-Klage zu, die zum

Geheimnisvollsten gehört, was Brahms komponiert hat. Diese

träumerische Sphäre setzen die beiden folgenden Stücke fort. Das

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Dreiklangsmotiv des zweiten Intermezzos geistert wie ein Irrlicht

durch den filigran aufgefächerten Klaviersatz. Nur kurz hellt sich

die vorbeihuschende Musik nach Dur auf. Unterdrückte Leiden-

schaft macht sich im abschließenden cis-Moll-Intermezzo breit.

Melancholische Unisono-Gänge erinnern an eine Trauermusik.

Nach dem klangvollen A-Dur-Mittelteil wird das Thema in der

Coda schmerzvoll gedehnt. Es scheint, als ob sich der Komponist

von diesem Gedanken nur schwer lösen kann.

»Wiegenlieder«Jörg Widmanns Klavier-Intermezzi

Die »verstörende Reduktion und lapidare Kürze« von Brahms’

Klavierstücken beeindruckte den Münchner Komponisten Jörg

Widmann, den viel gerühmten Meisterschüler von Hans Werner

Henze, Heiner Goebbels und Wolfgang Rihm. Besonders reizte

ihn der Titel Intermezzi. Diese Zwischenspiele sind ja auf die Stille

und das Nachdenken zuvor und danach abgestimmt. In diese

Richtung wurden bereits Brahms’ Werke gedeutet. »Aus fast nichts

entstehen hier latent bedrohliche Gebilde von wehmütiger Schön-

heit«, erklärt Widmann im Vorwort seiner 2010 komponierten

fünf Intermezzi, die dem Vorbild in bewussten und unbewussten

Zitaten huldigen. In seinen »eigenen, natur- (und alters-) gemäß

ganz anderen Intermezzi« wolle er dem »Ton des späten Brahms«

nachlauschen und damit seiner »Jugendliebe« huldigen, die »von

Schumann lange überschattet wurde, aber momentan wieder neu

aufflammt. Das Geheimnis nach einem Klingen, auch das antizi-

pierende Vor-Klingen, der Raum des Dazwischen« mache für ihn

»das Wesen der Musik aus«. Die Pausen zwischen seinen Stücken

gibt er teils auf die Sekunde genau an.

Widmanns 20-minütigen Intermezzi sind András Schiff gewidmet,

der sie erstmals am 10. August 2010 bei den Salzburger Festspie-

len uraufführte. Vier kürzere Sätze gruppieren sich um das aus-

gedehnte, »mit dunkler Glut« zu spielende mittlere Intermezzo

– ein unruhiges Nachtstück über bewegten Begleitstimmen und

mit abrupten Tempowechseln. Der Titel des vierten Stücks weist

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hingegen auf Brahms’ Bezeichnung der Sammlung op.  117 als

»Wiegenlieder meiner Schmerzen« und speziell auf das Es-Dur-

Intermezzo, dessen Thema zitiert und variiert wird. Widmann ent-

wickelt zerbrechliche Strukturen, die den Klavierklang gekonnt

ausnutzen. Einzige Ausnahme bildet das abstrakte, nur acht Takte

umfassende erste Intermezzo. In seiner radikalen Zweistimmigkeit

gleicht es eher einem Motto, das den Intervallraum absteckt. Ob

im raunend singenden zweiten oder im mit extremen Kontrasten

bis hin zum Handflächencluster arbeitenden letzten Stück, über-

all offenbart sich Widmann als fantasievoller Komponist. Seine

detaillierten Vortragsbezeichnungen bedienen das ganze Arse-

nal romantischer Topoi: »Sinnlich ausweichend«, »mit klagendem

Ausdruck«, »irreal schimmernd« oder »wienerisch« steht da in der

Partitur. Als ausgebildeter Klarinettist weiß er zudem viel über

Kantabilität, auch diese findet sich immer wieder.

»Erinnerungen« György Kurtágs Klavierminiaturen

Einer der wichtigsten ungarischen Komponisten ist György Kur-

tág, der einmal bemerkte: »Meine Muttersprache ist Bartók und

Bartóks Muttersprache ist Beethoven.« Ab den 1980er Jahren

wurden Kurtágs Werke im Westen bekannt. Pierre Boulez verriet,

dass er bis dahin »keine Note, noch nicht einmal den Namen

des Komponisten« kannte; ein Hinweis darauf, wie abgeschottet

das Musikleben in vielen osteuropäischen Ländern verlief. Und

das, obwohl der in Budapest ausgebildete Kurtág 1957/58 eine

Zeit lang in Paris studierte und Kontakte zu Olivier Messiaen und

Darius Milhaud hatte. Der Aufenthalt im fremden Westen und der

kurz zuvor niedergeschlagene Volksaufstand in Ungarn stürzten

den Komponisten in eine tiefe Sinnkrise, aus der er nur mit Hilfe

einer Psychologin herausfand. Den so beschriebenen »regenwur-

martigen Ungezieferzustand« überwand er, indem er sich psy-

chisch wie kompositorisch auf winzige Einheiten konzentrierte.

Kurtág sprach später von »Streichholzkompositionen« – seither

wurde die ausgefeilte Miniatur zu seinem Markenzeichen, etwa

in der 1973 begonnenen Klaviermusik-Sammlung Játékok. Oft

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dauern seine Stücke nur wenige Minuten oder gar nur wenige

Sekunden. Sein Ziel ist das andeutende Fragment und ein in sich

logischer Mikrokosmos, dem sprachlichen Aphorismus verwandt.

Im heutigen Konzert spielt András Schiff eine kleine Auswahl neu-

erer Kurtág-Stücke, die alle in Gedenken an verstorbene Personen

verfasst sind. Daher tragen sie einen ernsten, melancholischen

Charakter. Bezüge zu Brahms’ Klavierstücken und Widmanns

Intermezzi liegen auf der Hand. Adieu Haydée I und II stammen aus

dem Zyklus Hommage à Bartók, der vom Komponisten und seiner

Frau am 7. Februar 2009 in der Library of Congress in Washing-

ton erstmals aufgeführt wurde. Die Stücke sind Haydée Charbagi

gewidmet, einer 2008 mit gerade 29 Jahren verstorbenen Dozen-

tin der Pariser Universität, die sich mit Literatur und Neuer Musik

beschäftigte. Rituale – Strém Kálmán in memoriam erinnert an einen

2005 verschiedenen Konzertveranstalter, der als junger Mann in

Ungarn gegen den Sozialismus gekämpft hatte. Das letzte Stück

Egy tiszta lélek emléke (Erinnerung an eine reine Seele) widmete

Kurtág Klári Schiff, der Mutter des heute spielenden Pianisten.

»Engelsgesänge«Robert Schumanns Geistervariationen

Nervenleiden und Gehörtäuschungen hatten Robert Schumann

seit 1852 geschwächt. Beim Arbeitgeber in Düsseldorf wurden

Rücktrittsforderungen laut. Als Musikdirektor setzte sich Schu-

mann nur schwer durch. Er schien für die Position unhaltbar, und

so teilte ihm das Komitee des Musikvereins am 7. November 1853

mit, dass er fortan nur noch eigene Werke dirigieren solle. Zwar

behielt Schumann die Fassung und bestand auf die Fortführung

seines Vertrags bis Oktober 1854, doch der labile Künstler war

schwer gekränkt. Wie so oft flüchtete er sich ins Private, trug immer

öfter schwarze Kleidung und schloss auch tagsüber die Vorhänge

seines Arbeitszimmers. Die Familie überlegte, nach Wien zu zie-

hen. In der Nacht vom 10. zum 11. Februar 1854 stellten sich starke

Halluzinationen ein. Im Traum glaubte Schumann Töne, nein

ganze Musikstücke zu hören. Die Geister Franz Schuberts und

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Felix Mendelssohn Bartholdys hätten ihm diese Musik geschickt,

berichtete er seiner Frau Clara. Eines der Themen, die »ihm die

Engel vorsangen«, notierte er und komponierte darauf fünf Vari-

ationen, die heute als »Geistervariationen« bekannt sind. Es ist

sein letztes vollendetes Werk. Am 27. Februar, es ist Rosenmontag,

stürzte sich Schumann in Pantoffeln und Schlafrock von der Düs-

seldorfer Rheinbrücke und überlebte nur knapp, da ihn aufmerk-

same Fischer an Land zogen. Auf eigenen Wunsch wurde er in die

Heilanstalt in Endenich bei Bonn eingeliefert. Dort verbrachte er

die letzten zwei Jahre seines Lebens.

Das Thema der »Geistervariationen« ist nicht neu, sondern taucht

bereits im langsamen Satz seines zuvor komponierten Violinkon-

zerts auf. Da die engen Freunde Schumann vor sich selbst schüt-

zen wollten, wurde 1893 innerhalb der Alten Gesamtausgabe sei-

ner Werke lediglich das kantable Es-Dur-Thema gedruckt. In den

Variationen sah man, ähnlich wie im Violinkonzert, Spuren sei-

ner Geisteskrankheit. Der befreundete Brahms schrieb 1863 seine

Klavier-Variationen zu vier Händen op. 23 nach diesem Thema.

Schumanns eigene Variationen wurden erst 1941 publiziert. Das

Werk trägt einen schlichten, abgeklärten Tonfall und ist daher mit

den zuvor komponierten Gesängen der Frühe op. 133 verwandt. Der

Komponist fand darin zu einem reduzierten Spätstil, der Protago-

nisten der Neuen Musik immer wieder beeindruckte. Das Thema

ist im Verlauf der Variationen stets erkennbar, es wird mal von

geschmeidigen, mal von irisierenden Nebenstimmen umgarnt. Oft

wechselt es in den Bass. Dabei wird das Verhältnis von Ober- zu

Unterstimme kühn durchbrochen, bisweilen wirkt das wie eine

frische Art von Kontrapunktik. Die »Geistervariationen« sind ein

letzter Gruß des geistig Umnachteten an die Welt. »O könnt’ ich

euch einmal sehen und sprechen; aber der Weg ist doch zu weit«,

schreibt er seiner Familie in einem seiner letzten Briefe.

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»Veränderungen«Ludwig van Beethovens

Diabelli-Variationen

Es ist kaum zu glauben, aber erst am 25. November 1856 – gut 30

Jahre nach ihrer Entstehung – wurden Ludwig van Beethovens

Diabelli-Variationen in Berlin uraufgeführt. Es spielte Hans von

Bülow, der damals 26-jährige hochbegabte Schüler von Franz

Liszt, der wiederum die Variationen bereits in seiner Repertoireliste

aufführte. Ob Liszt sie während seiner Pianistenkarriere jemals auf

ein Programm setzte wird bezweifelt. Das fast einstündige Werk

reicht in seiner geistigen Dimension über die Zeit hinaus. Weder

Pianisten noch das Publikum waren bereit, sich auf so ein langes

Klavierwerk einzulassen. Deshalb erkannte die Nachwelt eine Ver-

wandtschaft mit Johann Sebastian Bachs Goldberg-Variationen.

Beethovens 33 Veränderungen über einen Walzer von Anton Diabelli

weisen ja bereits in dem ungewöhnlichen Wort ›Veränderungen‹

zurück auf Bachs Aria mit verschiedenen Veraenderungen. Beide

Zyklen sind zudem Spätwerke, die den Kosmos einer Lebens-

leistung in einem Grenzen sprengenden Werk dokumentieren.

Ob es beim Hörer gut ankam, war im Moment der Entstehung

zweitrangig. Weder Bach noch Beethoven gingen Kompromisse

ein, wenn es um das Große, Ganze ging. Gerade die benach-

barten Beethoven-Werke wie die Missa solemnis oder die Große

Fuge untermauern dies. So wurden die 1823 erstmals publizierten

Diabelli-Variationen viel studiert, aber zunächst nicht aufgeführt.

Entstanden war der erste Teil der Variationen bereits im Frühjahr

1819. Damals bat der Wiener Komponist und Verleger Anton Dia-

belli 50 Komponisten, darunter Franz Schubert, Carl Czerny und

den erst siebenjährigen Franz Liszt, je eine Variation über eine

Walzermelodie in C-Dur zu komponieren. Das Sammelwerk sollte

in einer Publikation des Vaterländischen Künstlervereins erschei-

nen. Beethoven hatte früh seine Abneigung gegen dieses Vorha-

ben geäußert. So komponierte er einfach seine eigenen Variati-

onen, die an Ausmaß und musikalischen Charakteren über alle

jemals erschienenen Variationszyklen einschließlich seiner eige-

nen kühn hinausschießen. Im Grunde deklassiert er damit Dia-

bellis gut gemeintes Vorhaben. Das Mitte 1824 im Verlag Diabelli

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& Comp. gedruckte Gruppenwerk wurde von den ein Jahr zuvor

ebenfalls bei Diabelli publizierten Beethoven-Variationen völlig in

den Schatten gestellt. Der Komponist hatte sie nach einer Pause

von zweieinhalb Jahren rasant vollendet. Nicht ohne Sarkasmus

stellte der erste Komponist Wiens klar, wer der Löwe in der Arena

war und was ein solcher aus diesem harmlosen Thema für Musik

machen könne. Auch diesen Zug von Beethovens Persönlichkeit in

ihrer Mischung aus Egozentrik, Cholerik, Genie und Größenwahn

enttarnen die Diabelli-Variationen.

Sein arrogantes Verhalten gegenüber dem Thema ist aufschluss-

reich. Beethoven entfernt sich nicht nur relativ vom Diabelli-

Walzer, sondern nimmt dessen Musik mit allen Mitteln der Kunst

auseinander. Daher streift seine Musik oft sogar den Bereich

der Persiflage. Nachdem bereits die erste Variation den kleinen

Walzer zum pompösen Marsch umbiegt, wird das markante Vor-

schlagsmotiv in der neunten Variation geradezu bösartig karikiert.

Die Akkordrepetitionen des Themas werden in der 13. Variation

aufs Korn genommen: lediglich harmonische Eckpunkte wer-

den markiert, die Melodie schweigt in Pausen. In der raschen 15.

Varia tion spottet Beethoven schließlich über Diabellis fehlerhaf-

tes Satzgefüge. An diesen und vielen anderen Stellen baut Beet-

hoven das Thema seines Kollegen frech auseinander, entstellt

es, enttarnt und verbessert vermeintliche Fehler. Es gibt in der

Musikgeschichte kaum eine bissigere Komposition. Der Musik-

wissenschaftler Jürgen Uhde meinte dazu: »Beethoven sah offen-

bar ein Thema nicht daraufhin an, ob seine Melodie an sich schön,

ansprechend, gefällig ist, sondern prüfte es daraufhin, ob sich

aus der Spaltung eines solchen Gebildes musikalische Energie

gewinnen lässt.«

Doch es gibt auch ernst gemeinte Musik, so weist die Fughette in

der 24. Variation aufs Finale der eigenen »Hammerklaviersonate«,

wie auch die elitäre Nr. 20 oder die Es-Dur Fuge in Nr. 32 Beetho-

vens Spätstil aufgreifen. In den ruhigen, barockisierenden c-Moll

Variationen Nr. 29 bis 31 werden außerdem Bezüge zu Bach und

wohl auch zu dessen Sohn Carl Philipp Emanuel deutlich; die

allerletzte Variation Nr. 33 weist hingegen auf Wolfgang Amadeus

Mozart. Bereits in der 22. Variation greift Beethoven ein Motiv

aus der Anfangsszene des Don Giovanni auf. Im zitierten »Notte e

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giorno faticar« beklagt sich der Diener Leporello, dass er sich Tag

und Nacht für seinen Herrn abrackert. Dieser bedanke sich aber

nie, daher will er nun selber ein großer Herr werden. Spielt Beet-

hoven damit auf die harte Arbeit an seinen Diabelli-Variationen

an? Oder persifliert er hier das Verhältnis vom Genie zu zweitrangi-

gen, dienenden und ewig nörgelnden Komponisten wie Diabelli?

Jedenfalls verbindet Beethoven seine schonungslose Kritik mit

einem Hinweis auf die großen Meister der Musik (einschließlich

sich selbst). Hört man die Diabelli-Variationen mit diesen Ohren,

offenbart sich ihre Modernität durch die konsequente Nutzung

von Stilzitat, Collage und Charakterstück. Aus den extrem kon-

trastreichen, sarkastischen Miniaturen im ersten Teil entwickelt

sich eine erhabene Musik. Darin steckt der dramaturgische Clou

des Werks. Die Variationen sind trotz aller Destruktion des The-

mas zielgerichtet. Ergebnis ist zu aller Erstaunen ein zierliches

Menuett. Das erinnert an Heinrich von Kleists Worte »Wenn die

Erkenntnis durch ein Unendliches gegangen ist, stellt sich auch

die Grazie wieder ein« (Über das Marionettentheater, 1810). Am

Schluss sagt Beethoven: Sehr her, in diesem Menuett sind alle

Fehler des plumpen Diabelli-Themas korrigiert. Lieber hätte ich

meine Veränderungen darüber geschrieben, aber nun ist es zu

spät. Eine dialektische Meisterleistung.

Matthias Corvin

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Kraft ohne Brutalität Diskographische Anmerkungen zu Beethovens

Diabelli-Variationen

Noch fehlt der Name des heutigen Solisten in der Diskographie

– noch. Nachdem András Schiff die Einspielung der 32 Beethoven-

Sonaten abgeschlossen hat, wird er, so viel ist gewiss, die Diabelli-

Variationen eines Tages folgen lassen; doch womöglich nicht auf

einem modernen Flügel, sondern auf einem Instrument, das Schiff

erst kürzlich erworben hat. Es stammt aus der Werkstatt von Josef

Brodmann, Baujahr 1820.

Die Diskographie der Diabelli-Variationen ist ein unübersichtliches

Terrain, weil ständig Mitschnitte des Grau- und Schwarzmark-

tes kursieren, die dann offiziell zugänglich gemacht werden, um

anschließend wieder in der Rubrik »nicht mehr lieferbar« zu ver-

schwinden. So gelangten beispielsweise die Beethoven-Aufnah-

men Friedrich Guldas, die in den 50er Jahren für den ORF entstan-

den, erst im vergangenen Jahr in den Handel – als Box mit allen

Sonaten sowie den Variationen op. 35 und 120 (Orfeo). Gulda spielt

schon das Eröffnungsthema der Diabelli-Variationen wie unter

Starkstrom. Die Kraft der Gebärde, die Brillanz im Anschlag, die

geschliffenen Akzente, die rhythmische Präzision, die Selbstver-

ständlichkeit über Abgründe zu jagen, seine Kraft ohne Brutalität

– all das macht seine Deutung herausragend individuell. Wie Gulda

zählt auch Alfred Brendel zu den Beethoven-Interpreten von blei-

bendem Rang. Von seiner frühen, in den 60er Jahren entstandenen

»Diabelli«-Aufnahme (Brilliant) hat sich Brendel später losgesagt.

Auch die Aufnahme von 1988 (Philips) wollte er weniger gelten las-

sen als einen Live-Mitschnitt vom Mai 2001 (Philips). Hier ist Bren-

dels Ton gerundet. Natürlich weiß er um das aufrührerische Poten-

zial Beethovens, aber auch um dessen strengen Ordnungssinn, er

kennt jeden Übergang, jede schroffe Klippe und die spezifischen

Eigenheiten des Spätwerks – eine wahrhaft klassische Aufnahme.

Wie alle großen Werke der Klavierliteratur sind auch die Diabelli-

Variationen nicht vor Eigenwilligkeiten ihrer Interpreten gefeit. Olli

Mustonen etwa treibt sein unnatürlich-anders-klingendes Spiel auf

die Spitze (1996, RCA). Diese Aufnahme klingt, Mustonens grandiosen

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Anschlags-Fähigkeiten zum Trotz, gedrechselt, gekünstelt, gewollt.

Ein Streitfall ist auch Grigory Sokolovs Deutung von 1985 (naïve):

fantastisch, originell, durchdacht, urteilen die Befürworter; überzo-

gen, affekt-betont, gestelzt, argumentieren die Widersacher.

Die Diabelli-Variationen als Geschmacksfrage? Nicht wirklich.

Nimmt man die eher wenig beachtete Produktion von 2008 mit Ste-

phen Kovacevich zum Vergleich (Onyx), so besticht diese Aufnahme

in mehrfacher Hinsicht: große Ernsthaftigkeit, technische Souverä-

nität und genaues dramaturgisches Gespür sind die Grundlagen.

Doch der Hörer fragt sich: Soll man Kovacevichs lebenslange Erfah-

rung mit diesem Werk mehr bewundern oder seine Art zu spielen,

als sähe er es gerade zum ersten Mal? Rhythmisch unbestechlich,

mit klugen Bögen und sicher in der Akzentuierung kräftiger Sforzati

meistert er jede Klippe. Kovacevich hat sich für insgesamt zügige

Tempi entschieden. Darin erinnert er etwa an Rudolf Serkin, der

1954 durch einige der Variationen wie ein wild gewordener Hasar-

deur peitschte (Music&Arts). Wie er die Variation 19 traktiert, wie er

in 27 und 28 mit wuchtiger Pranke den Rhythmus quasi in Bronze

gießt – unbestechlich, ungeheuerlich, unveränderlich –, diese Art

kühnen Zupackens hat Serkin 1969 bei einer Aufführung in der Lon-

doner Festival Hall merklich zurückgenommen (BBC Music). Auffal-

lend, dass Serkin die langsamen Variationen im späteren Mitschnitt

schneller nimmt, etwa in Variation 24, die in der späteren Lesart wie

ein zügig fugierter Choral wirkt. In der früheren Aufnahme dagegen

zelebriert Serkin die Langsamkeit wie Passionsmusik.

Zu den Pioniertaten der Schallplattengeschichte zählt Artur Schna-

bels Einspielung aus dem Jahr 1937 (Naxos) – ein zeitlos gültiges,

nicht nur aus historischen Gründen bewahrenswertes Dokument.

Am anderen Ende der Zeitskala zählt Michael Korsticks beinahe

perfektionistische Interpretation von 2004 (Oehms) zu den Maßstab

setzenden Aufnahmen im frühen 21. Jahrhundert. Kuriosa gibt es

auch. Nur zwei seien erwähnt: die Jazz-Adaption von Uri Caine

mit Concerto Köln (Winter&Winter) sowie die Aufnahme von Jan

Michiels (Audiomax), der neben Beethovens Riesenwerk auch die

Variationen von Czerny, Hummel, Kalkbrenner, Liszt und anderen

mit berücksichtigt hat.

Christoph Vratz

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BIOGRAPHIEN

András Schiff

András Schiff wurde 1953 in Budapest

geboren. Den ersten Klavierunterricht

erhielt er im Alter von fünf Jahren bei

Elisabeth Vadász. Später setzte er sein

Studium an der Franz-Liszt-Akademie in

Budapest bei Pál Kadosa, György Kur-

tág und Ferenc Rados sowie bei George

Malcolm in London fort. Ein wichtiger

Teil seiner Tätigkeit sind Klavierabende,

und da im Besonderen die zyklischen

Aufführungen der Klavierwerke von

Bach, Haydn, Mozart, Beethoven, Schu-

bert, Chopin, Schumann und Bartók. Seit 2004 hat András Schiff in

20 Städten den kompletten Zyklus sämtlicher Klaviersonaten von

Ludwig van Beethoven in chronologischer Reihenfolge aufgeführt.

Deren Live-Mitschnitte aus der Zürcher Tonhalle auf CD erhiel-

ten höchste Auszeichnungen. András Schiff tritt mit den meisten

international bedeutenden Orchestern und Dirigenten auf, wobei

er hier einen Schwerpunkt auf die Aufführung der Klavierkonzerte

von Bach, Beethoven und Mozart unter eigener Leitung setzt. 1999

gründete er sein eigenes Kammerorchester, die Cappella Andrea

Barca, mit der er, wie auch mit dem Philharmonia Orchestra Lon-

don und mit dem Chamber Orchestra of Europe, als Dirigent und

Solist eng zusammenarbeitet.

Seit früher Jugendzeit ist András Schiff ein leidenschaftlicher

Kammermusiker. Von 1989 bis 1998 leitete er die Musiktage Mond-

see, ein Kammermusikfestival, das hohe internationale Anerken-

nung fand. Gemeinsam mit Heinz Holliger gründete er 1995 die

Ittinger Pfingstkonzerte in der Kartause Ittingen (Schweiz) und seit

1998 findet im Teatro Olimpico in Vicenza unter seiner Leitung die

Konzertreihe »Omaggio a Palladio« statt. Von 2004 bis 2007 war

András Sch iff »Artist in Residence« des Kunstfestes Weimar. In

der Saison 2007/08 gastierte er als »Pianist in Residence« bei den

Berliner Philharmonikern.

András Schiff wurde mit mehreren internationalen Preisen aus-

gezeichnet. Er wurde im Juni 2006 für seinen außerordentlichen

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Rang als Beethoven-Interpret durch die Wahl zum Ehrenmitglied

des Vereins Beethoven-Haus Bonn gewürdigt. Im Mai 2007 erhielt

András Schiff für seinen Beethoven-Zyklus die renommierte ita-

lienische Auszeichnung »Premio della critica musicale Franco

Abbiati«. Im Oktober 2007 wurde er in London mit dem von der

Kohn Foundation gestifteten Bach Prize der Royal Academy of

Music geehrt, der jährlich für herausragende interpretatorische

und/oder wissenschaftliche Beiträge zur Musik von Johann

Sebastian Bach vergeben wird. Im September 2008 erhielt András

Schiff die Medaille der Wigmore Hall für sein dortiges 30jähriges

musikalisches Wirken. Im Juni 2009 wurde er mit dem Preis des

Klavier-Festivals Ruhr ausgezeichnet. Dieser Ehrenpreis wird in

Würdigung außergewöhnlicher pianistischer Leistungen und zur

Ehrung des Lebenswerkes eines Pianisten verliehen. András Schiff

ist außerdem Träger des Robert-Schumann-Preises der Stadt

Zwickau des Jahres 2011.

András Schiff und der Musikverlag G. Henle begannen im

»Mozart-Jahr« 2006 ein bedeutendes Editionsprojekt: Im Verlauf

der nächsten Jahre werden gemeinsam Mozarts Klavierkonzerte

als Urtextausgaben herausgebracht, zu denen András Schiff

den Klavierauszug, den Fingersatz und, sofern Mozarts originale

Kadenzen fehlen, die Kadenzen beisteuert. Außerdem erschienen

im Jahr 2007 beide Bände des Wohltemperierten Klaviers von Bach

im Henle-Urtext mit Fingersätzen von András Schiff.

An den Musikhochschulen Budapest, Detmold und München

wurde András Schiff eine Honorarprofessur verliehen, zudem

wurde er zum »Special Supernumerary Fellow of Balliol College«

(Oxford) ernannt. Im Frühjahr 2011 hat András Schiff für Aufse-

hen gesorgt, als er öffentlich gegen das umstrittene ungarische

Mediengesetz Stellung bezog. Aus den teilweise beleidigenden

Angriffen, denen er sich daraufhin von Seiten ungarischer Natio-

nalisten ausgesetzt sah, hat András Schiff die Konsequenz gezo-

gen, in seiner Heimat keine Konzerte mehr zu geben. In der Kölner

Philharmonie hörten wir ihn zuletzt im Juni 2009. András Schiff

wird sowohl am 1. Februar mit seinem Kammerorchester Cappella

Andrea Barca, als auch am 29. Mai mit dem Sänger Robert Holl

erneut bei uns zu Gast sein.

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Dezember

SO 0420:00

Lorenza Borrani ViolineAntoine Tamestit Viola

Chamber Orchestra of Europe

Wolfgang Amadeus MozartSerenade G-Dur KV 525»Eine kleine Nachtmusik«

Sinfonia concertante für Violine, Viola und Orchester Es-Dur KV 364 (320d)

Franz Anton HoffmeisterKonzert für Viola und Orchester D-Dur

Bernd Alois ZimmermannKonzert für StreichorchesterBearbeitung des Streichtrios

Philharmonie für Einsteiger 3

MI 0720:00

Julian Prégardien TenorGötz Payer Klavier

Lieder von Ludwig van Beethoven, Franz Schu-bert, Franz Liszt, Henri Duparc, Franz Schreker

Die Kunst des Liedes 3

DO 0820:00

Albrecht Mayer Oboe

Orpheus Chamber Orchestra

Paul HindemithKammermusik Nr. 1 op. 24,1

Richard StraussKonzert für Oboe und kleines Orchester D-Dur TrV 292

Andrew NormanAll Things Being EqualEuropäische Erstaufführung

Joseph HaydnSinfonie Es-Dur Hob. I:103»Mit dem Paukenwirbel«

Klassiker! 2

SA 1015:00

Filmforum

Ulrich MeysziesBarockstar (D, 2009)Dokumentarfi lm

»Barockstar« erzählt die Biographie Georg Friedrich Händels als Reise durch das barocke Europa. Der Film führt zu den erhaltenen Originalschauplätzen seines Lebens. Es spielen The English Concert, das Händelfestspielorchester Halle, die Akademie für Alte Musik und Il Complesso Barocco.

Karten an der Kinokasse

Karten zu € 5,00 für Abonnenten der Reihe »Baroque…Classique« gegen Vorlage des Abo-Ausweises

KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesell-schaft Köln

KÖLNMUSIK-VORSCHAU

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SA 1720:00

Trio WandererJean-Marc Phillips-Varjabédian ViolineRaphaèl Pidoux VioloncelloVincent Coq Klavier

Ludwig van BeethovenTrio für Klavier, Violine und Violoncello D-Dur op. 70,1 »Geistertrio«

Franz LisztTristia - La Vallée d’Obermannfür Klavier, Violine und Violoncello

Johannes BrahmsTrio für Klavier, Violine und Violoncello Nr. 1 H-Dur op. 8

MI 2120:00

Richard Galliano Septet: Richard Galliano AkkordeonJean-Marc Phillips-Varjabédian ViolineSébastien Surel ViolineJean-Marc Apap ViolaEric Levionnois VioloncelloStéphane Logerot KontrabassDimitri Naiditch Piano

Piazzolla Forever

DO 2220:00

Ludwig Sebusund viele kölsche Künstler

Kölsche Weihnacht

Es ist schon eine kleine Tradition: Bereits zum vierten Mal sammelt die Kölner Philharmonie für bedürftige Menschen und freut sich über Ihre Mithilfe: Wir bitten Sie, dem christ-lichen Geist des Weihnachtsfestes entsprechend, Weihnachtsgeschenke für Kölner Obdachlose unter dem Baum im Foyer der Kölner Philharmonie abzulegen.

SA 2415:00

Heiligabend

Blechbläser der Kölner DommusikKölner DomchorEberhard Metternich LeitungMädchenchor am Kölner DomOliver Sperling LeitungChristoph Biskupek Moderation

Wir warten aufs Christkind

SO 2518:00

1. Weihnachtstag

Cordula Breuer BlockflöteMartin Sandhoff FlöteChristian Poltéra VioloncelloConcerto Köln

Evaristo Felice Dall’AbacoConcerto a più istrumenti e-Moll op. 5,3

Marc-Antoine CharpentierNoëls pour les instruments H. 534Suite für zwei Flöten. Streicher und Basso continuo

Carl Philipp Emanuel BachKonzert für Violoncello und Orchester A-Dur Wq 172

Giovanni Battista SammartiniSinfonie A-Dur J-C 62Version A, für zwei Trompeten, zwei Violinen, Viola und Bass

Antonio VivaldiKonzert für Violoncello, Streicher und Basso continuo G-Dur RV 415

Georg Philipp TelemannKonzert für Blockfl öte, Traversfl öte, Streicher und Basso continuo e-Moll TWV 52:e1

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MO 2620:00

2. Weihnachtstag

Bill Ramsey voc

Paul Kuhn & seine Big Band

JAZZ-POPS XXVI – »old friends«

Er ist einer der dienstältesten Jazzer hierzulande und hat mit seinem Charme ganze Generationen verzaubert: »Paul-chen« Kuhn. Sein Konzert am 2. Weih-nachtsfeiertag ist schon liebgewonnene Tradition, wenn der »Mann am Klavier« die Kölner zum Mitswingen animiert.

MI 2818:00

Salome Kammer SprecherinRisgar Koshnaw vocJerome Ibrahim Todd Rapper

Klangforum WienJean Deroyer Dirigent

Peter Böhm KlangregieFlorian Bogner Sound Design

Patrick CorillonOskar Serti geht ins Konzert. Warum?Eine Nachdenklichkeit in sieben Teilen mit einer Vernissage. Dramatisches Konzert für großes Ensemble und Philharmoniepersonal

Werke von Georges Aperghis, Wladimir Tarno-polski, Beat Furrer, Stefano Gervasoni, Franco Donatoni, Erik Satie, Peter Ablinger, Salvatore Sciarrino, Bern-hard Gander, Giacinto Scelsi, Olga Neuwirth, Iannis Xenakis, Matthias Pintscher, Gerald Resch, Bernhard Lang

Vielleicht gehören Sie ja auch zu den Personen, die ins Konzert gehen, um Musik zu hören. Daran ist prinzipiell nichts falsch. Sollte dieses Motiv aller-dings bisher der einzige Grund für Ihren Besuch gewesen sein, wäre es möglich, dass Sie einiges versäumt haben. Oskar Serti (Budapest, 1881 – Amsterdam, 1959), der meistgelesene ungarische Schriftsteller in der ersten Hälfte des

20. Jahrhunderts und ein begeisterter Freund der Musik erfüllte sich seine Sehnsüchte und Träume mit ungezähl-ten Besuchen in den großen Konzert-häusern der Welt. Gemeinsam mit dem Personal der Kölner Philharmonie folgt das Klangforum Serti und seiner Gelieb-ten, der gefeierten Pianistin Cathérine de Selys. Während einer langen Kon-zertnacht werden uns die bizarren Abenteuer Sertis erzählt und mit der »Collection Serti« eine äußerst eigenar-tige Sammlung von Musikinstrumenten vorgestellt. Eine Reise voller Überra-schungen und neuer Erkenntnisse.

Kloing 2

FR 3020:00

Chilly Gonzales p

Piano Talk Show

Auf die Frage »Wer ist Chilly Gonzales?« gab es schon immer viele Antworten: »Selbsternannter Präsident des Berliner Untergrunds«, »Grammy nominierter Workaholic-Produzent«, »melancholi-scher Klavier-Virtuose« oder »Guinness-Weltrekord-Halter«, ein Titel, der ihm ein 27-Stunden- Nonstop-Klavier-Solo-Konzert einbrachte. Schließlich aber ist er ein umwerfender Musiker, dessen Song »Never Stop« die iPad-Werbung erst richtig gut macht. Und das ist nur einer seiner Genie-Streiche…

SA 3118:00

Silvester

Viviane Hagner ViolineGürzenich-Orchester KölnDirk Kaftan Dirigent

Silvesterkonzert

KölnMusik gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester Köln

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Januar

SO 0118:00

Neujahr

Uri Caine p, arrBarbara Walker vocTheo Bleckmann vocJoyce Hammann vNguyên Lê gJohn Hebert bChris Speed clRalph Alessi tpJim Black drDJ Olive turntables

Neujahrskonzert

Werke von Jacques Offenbach, George Gershwin und Uri Caine

Uri Caines Annäherung an Musik jedwe-der Couleur berührt deshalb immer wieder die Sinne, weil er unverkrampft und mutig neue Wege abseits ausgetre-tener Crossover-Pfade beschreitet. Ziel: Unbekannt. Gewiss aber eine musikali-sche Entdeckung.

MI 0420:00

Sabine Brohm GroßherzoginSolisten, Chor und Orchester der Staatsoperette DresdenErnst Theis Dirigent

Jacques OffenbachDie Großherzogin von GerolsteinOpéra bouffe in drei Akten

Operette und … 3

IHR NÄCHSTES ABONNEMENT-KONZERT

SO12

Februar 20:00

Olga Scheps Klavier

Nikolaj Karlowitsch Medtner Sonata-Reminiscenza op. 38,1aus: Vergessene Weisen, Zyklus I op. 38 (1919 – 22)

Sergej Rachmaninow Prélude D-Dur op. 23,4Prélude g-Moll op. 23,5aus: 10 Préludes op. 23 (1903)

Variations sur un thème de Corelli (La Folia) op. 42 (1931)

Peter Iljitsch Tschaikowsky Natha-Valse op. 51,4 (1. Fassung, 1878)Valse sentimentale op. 51,6aus: 6 Morceaux op. 51 (1882)

Alexander Skrjabin Valse As-Dur op. 38 (1903)

Frédéric Chopin Nocturne c-Moll op. 48,1aus: Deux Nocturnes op. 48 (1841)

Nocturne Des-Dur op. 27,2aus: Deux Nocturnes op. 27 (1835/36)

Ballade Nr. 1 g-Moll op. 23 (1835/36)

19:00 Einführung in das Konzert durch Christoph Vratz

Piano 4

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Redaktion: Sebastian Loelgen

Corporate Design: hauser lacour

kommunikationsgestaltung GmbH

Textnachweis: Die Texte von Matthias Corvin

und Christoph Vratz sind Original -

beiträge für dieses Heft.

Fotonachweise: Birgitta Kowsky S. 14

Gesamtherstellung:

adHOC Printproduktion GmbH

Kulturpartner der Kölner Philharmonie

Philharmonie-Hotline 0221.280 280

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Informationen & Tickets zu allen Konzerten

in der Kölner Philharmonie!

Herausgeber: KölnMusik GmbH

Louwrens Langevoort

Intendant der Kölner Philharmonie

und Geschäftsführer der

KölnMusik GmbH

Postfach 102163, 50461 Köln

koelner- philharmonie.de

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Neumarkt-Galerie50667 Köln(in der MayerschenBuchhandlung)

Roncalliplatz, 50667 Kölndirekt neben dem Kölner Dom(im Gebäude des Römisch-Germanischen Museums)

Philharmonie-Hotline0221-280 280

koelner-philharmonie.de

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Sonntag25.12.2011

18:00

Weihnachten in der Kölner

PhilharmonieCordula Breuer Blockflöte Martin Sandhoff Flöte Christian Poltéra Violoncello

Werke von Marc-Antoine Charpentier, Carl Philipp Emanuel Bach, Antonio Vivaldi, Georg Philipp Telemann u. a.

Concerto Köln

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