andreas schachl - nomad- · PDF filenomad acting 2006 gründung von nomad acting, umbau...

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andreas schachl (*1965) kind von flüchtlingskindern vater musiker, lehrer und musikschulgründer, mutter familienmanagerin, 2 geschwister abitur, zivildienst (20 monate auf einer krebsstation) studium kath. theologie bis zum vordiplom, kurzer ausflug in die juristische fakultät anschließend schauspielausbildung 1990/91 spielstatt ulm , damals noch mit dem ziel regie, 1991-94 schauspielausbildung bei „schauspiel münchen“ (burkhard c. kosminski, herbert trattnigg, suzanne geyer) während der ausbildung verschiedene workshops: 1993 bei andras kali son fricsay 1994 bei wiliam esper/new york 1994 bei dieter wardetzky von der hdk berlin in zusammenarbeit mit der hff/münchen gesangsunterricht bei dagmar appel/münchen, burgtheater wien engagements und lieblingsrollen an unterschiedlichen theatern 1995 u. 1996 gastverträge am stadttheater ingolstadt, den clingenburg-festspielen und in innsbruck (TLT) 1996-2000 fünf spielzeiten ensemblemitglied am TLT in innsbruck (staatstheater) * fisch in „das lied der heimat“ von hürlimann,regie: peter carp (in, 98) * wiliam, in: „messer in hennen“ von harrower, regie: manfred schild (in, 99) * edgar, in: „king lear“ von shakespeare, regie: klaus rohrmoser (in, 99) * tischler engstrand, in „gespenster“ von ibsen, regie: manuel soubeyrand (in, 00)

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andreas schachl

(*1965)

kind von flüchtlingskindern

vater musiker, lehrer und musikschulgründer, mutter familienmanagerin,

2 geschwister

abitur, zivildienst (20 monate auf einer krebsstation)

studium kath. theologie bis zum vordiplom, kurzer ausflug in die juristische fakultät

anschließend

schauspielausbildung

1990/91 spielstatt ulm , damals noch mit dem ziel regie,

1991-94 schauspielausbildung bei „schauspiel münchen“ (burkhard c. kosminski, herbert

trattnigg, suzanne geyer)

während der ausbildung verschiedene workshops:

1993 bei andras kali son fricsay

1994 bei wiliam esper/new york

1994 bei dieter wardetzky von der hdk berlin in zusammenarbeit mit der hff/münchen

gesangsunterricht bei dagmar appel/münchen, burgtheater wien

engagements und lieblingsrollen an unterschiedlichen theatern

1995 u. 1996 gastverträge am stadttheater ingolstadt, den clingenburg-festspielen und in

innsbruck (TLT)

1996-2000 fünf spielzeiten ensemblemitglied am TLT in innsbruck (staatstheater)

* fisch in „das lied der heimat“ von hürlimann,regie: peter carp (in, 98)

* wiliam, in: „messer in hennen“ von harrower, regie: manfred schild (in, 99)

* edgar, in: „king lear“ von shakespeare, regie: klaus rohrmoser (in, 99)

* tischler engstrand, in „gespenster“ von ibsen, regie: manuel soubeyrand (in, 00)

zwei spielzeiten festes ensemblemitglied im theater nordhausen/thüringen

(bis zur schließung der schauspielsparte)

* lobkowitz in „mein kampf“ von tabori, regie: jan langenheim (ndh, 02)

* antonio in „der kaufmann von venedig“ von shakespeare, regie: oliver vorwerk (ndh, 02)

* tanzmaschine horse in „ladies night“ v.sinclair-mc.carthy, regie: clemens bechtel (ndh, 03)

* die legende vom ozeanpianisten monolog von baricco, regie: cornelia wagner (ndh, 03)

* kreon in „ödipus“ von sophokles, regie:oliver vorwerk (ndh, 03)

* amphitryon in „amphitryon“ von kleist, regie: max jerschke (ndh 03)

* doolittle in „my fair lady“ von loewe/lerner, regie: clemens bechtel (ndh, 04)

* lenglumé in „die affäre rue de lourcine“ von labiche, regie: eberhard köhler (ndh 04)

* nachbar in “der sohn” von jon fosse DEA, regie: thomas janßen (ndh 04)

eine spielzeit festes ensemblemitglied am stadttheater koblenz (2004/2005)

* kleiner mönch im „galilei“ von brecht, regie: anne ritzel (ko 04)

* frederick/philipp in „der nackte wahnsinn“ von frayn, regie: theo adebisi (ko05)

* elvis in „cooking with elvis“ von lee hall, regie: holger funken (ko 05)

presse

Jon Fosses „Der Sohn“ am Theater Nordhausen(Deutsche Erstaufführung,DEA):

„Das ist ein Stück so recht für die Stunde des Abschieds. So läutete das karge Schauspiel „Der Sohn“ des

Norwegers Jon Fosse auch die Trennung ein von der Sparte Schauspiel, die sich mit ihrer letzten Arbeit am

Theater Nordhausen noch einmal mit einer beachtlichen Premiere zu Wort meldete…

Andreas Schachl, der Nachbar, zärtlich der Whiskeyflasche zugetan, trifft mit Fingerspitzengefühl die

Ambivalenz von Häme und Naivität….

Einen „neuen Ibsen“ mutmaßen Literaturwissenschaftler in dem 1959 geborenen Norweger Jon Fosse…

Dem Theater Nordhausen ist zu danken, dass mit dieser eindrucksvollen Inszenierung von Thomas Janssen

der wichtige Dramatiker Fosse erstmalig in Thüringen vorgestellt wird.

Erika Stephan

Thüringer Allgemeine, am 25.05.2004

Lee Halls “Cooking with Elvis” am Stadttheater Koblenz

„Mit der bitterkomischen Komödie „Kochen mit Elvis“ haben die Kammerspiele doch noch ihren

Saisonhöhepunkt erlebt: Das Stück des Briten Lee Hall feierte in der Inszenierung von Holger Funken eine

stürmisch beklatschte Premiere im kleinen Haus am Florinsmarkt. Glänzende Schauspielerleistungen, eine

temporeiche, sensible Regie und ein facettenreiches Stück sorgen für einen fesselnden Theaterabend. Zum

Lachen gehört das Weinen, zur Freude Traurigkeit. Nur wer die Melancholie kennt, kann echtes Glück

schätzen…

Nun also Elvis. Der King. Dave, der Vater der Familie, deren Schicksal im Stück erzählt wird, war Elvis-

Imitator, ist aber bei einem Unfall so schwer verletzt worden, dass er nur noch siechend, aber in voller Las-

Vegas-Montur im Rollstuhl sitzt,… manchmal kommt er heraus, surreale Rückblenden sind das, und er singt

„Are You lonesome tonight“ und erzählt aus seinem Leben als King of Rock’n’ Roll…Komik entsteht durch

den präzisen Sprachwitz…

Andreas Schachl: seine Darstellung des bald siechen, bald wieder die Hüfte schwingenden Elvis ist ein

Genuß“

Tim Kosmetschke

RheinZeitung, am 29.03.2005

nomad acting

2006 gründung von nomad acting,

umbau der häuser an der nonnenmauer 5 in limburg a.d. lahn

(jetzt kann hier in inspirierender atmosphäre künstlerisch gearbeitet werden und

mitarbeiter -und auch coachingteilnehmer- können sich in ihre eigenen vier wände

zurückziehen...)

2007 erste eigene produktionen unter professionellen bedingungen

2008 soll das erste mehr-personen-stück geprobt werden;

ebenso sollen erstmalig niveauvolle theaterarbeiten anderer künstler in das

programm aufgenommen werden.

die vision

theater

ist eine weise

auf das leben zu schauen

es zu begrüßen

ein ganz menschlicher

akt

cliff dwelling …

… wie die jungfrau zum kind, kam ich mit meiner familie zu einem haus, das in einen felsen

gebaut ist.

wir wollten vor wenigen jahren lediglich irgendwo koffer, kisten und kartons unterstellen,

nach vielen umzügen sozusagen einen zentralen keller einrichten …

aber dann sah ich "unsere" halle, den saal eines mittelalterlichen hauses, das wir später

auch bezogen (und das sich in der folgezeit noch um gast-und arbeitsräume erweiterte)

meine frau und ich verliebten uns spontan in diesen sehr inspirierenden ort.

- und wir begannen zu ‚spinnen'…

nicht weiter in ein festengagement an eines der stadt- oder staatstheater gehen ?

auch meine frau begann, sich ihre arbeit außerhalb fest gefügter strukturen

vorzustellen: sesshaft werden ?

die stadt limburg a.d. lahn liegt sehr vorteilhaft in der geographischen mitte deutschlands,

zwischen frankfurt/main und köln …

einmal spielte ich vor freunden in deren garten ein theatersolo, einen 1 1/4 stunden-

monolog.

ich wusste überhaupt nicht, ob so etwas geht - ohne maske, licht und technik … ohne

bühne ?

aber es ging nicht nur gut, sondern die anwesenden theaterfreunde waren völlig frappiert:

der theaterzauber wollte auch in einem sommerlichen garten geschehen...

(das war die geburtsstunde von nomad acting - auch wenn ich es zu dem zeitpunkt noch

gar nicht wusste.)

wenn ich mit einer inszenierung in einen privaten rahmen eingeladen werde, dann besteht

von vorneherein eine andere tuchfühlung.

ich finde das sehr wohltuend und menschlich befriedigend.

neben den privaten orten gibt es andere orte, die mich anziehen und faszinieren: schule -

kirche - kaserne und gefängnis.

dies sind orte von gesellschaftlicher brisanz

- in denen etwas für die gemeinschaft der menschen getan wird

- die für viele heimat bedeuten

- oder aber im falle der gefängnisse: das leiden an heimatlosigkeit…

dass theater in privatem rahmen oder in schulen, kirchen, kasernen, gefängnissen

eingeladen wird, bedeutet eine große bereicherung auch für die Schauspieler.

schon zu früheren zeiten zogen theaterleute durchs land, zerstreuung und anspruch

zu bieten.

schauspieler sind nomaden

den boden bereiten

das zelt aufschlagen

die heimat

fremder

orte erfahren

(als gäste spielen dürfen !)

zu gast sein

an starken orten

und deren menschen

nomad-acting theatergastspiele