ANGEKREUZT Die Hormone Qualvolles Ringen um Harmonie ......Opfer – Hamlet, Prinz von Dänemark,...

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MANNHEIMER MORGEN KULTUR 31 Dienstag 30. SEPTEMBER 2008 40 Jahre Krautrock LUDWIGSHAFEN. Die Bands Guru Guru und Birth Control feiern in diesem Jahr ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum. Anlässlich dieser Tradition von zusammen 80 Jahren Krautrock gas- tiert die Tour der beiden Gruppen am 28. November im Ludwigshafener „Das Haus“ und einen Tag später im Karlsruher Club „Jubez“. Beginn: 20 Uhr (Info: 06232/9 40 76). dms Lieblingsdinge in der Kunst FRANKFURT. In Frankfurt stellt der ehemalige Mannheimer Galerist Bernhard Knaus (Niddastraße 84) bis 18. Oktober Fotos des Koreaners Kyungwoo Chun aus, auf denen Menschen ihre Lieblingsgegen- stände zeigen – Bücher etwa, die nah an den Körper gehalten mit ihren Besitzern verschmelzen. Weitere Infos: Tel. 069/244 507 68. aki ANGEKREUZT Öffnungszeiten: Bis 11. Januar 2009 täglich außer Mo 10-18 Uhr, Do 10-21 Uhr in der Staatsgalerie Stuttgart, Konrad- Adenauer-Straße 30-32. Kunstnacht: 1. November 18-24 Uhr. Katalog: 24,80 Euro. Menschen, Masken, Modelle Bassett-haftem Volumen in der Tiefe und Klang-Horizonte öffnenden Re- gisterwechseln. Jede Phrase hat im Kopfsatz individuelle Farbe. Das Ada- gio streichelt der Solist mit einem Ton wie Samt und Seide, ohne ins Gezier- te, Prätentiöse abzugleiten. Ein paar wenige verhuschte Tonfolgen trüben den guten Eindruck nicht. Da auch die Stuttgarter erfreulich impulsiv be- gleiten und den Drive in Haydns „Trauersinfonie“ hinüberretten – wo die Bläser trotzdem Hinterbänkler bleiben –, applaudiert man gern: für Freuden der Verlässlichkeit. gent ist Robin Engelen, der kurzfris- tig Michael Hofstetter ersetzt. In ei- nem frühen Intermezzo von Franz Schreker führt er die Musik so vor- sichtig in Richtung 20. Jahrhundert, wie das auch der Komponist getan hat. Klar, dass Schreker damals ei- nen Förderpreis erhielt. Klar aber auch, dass Mozarts Kla- rinettenkonzert das Hauptwerk des Abends ist. Nikolaus Friedrich bläst, der Künstlerische Leiter dieses Mo- zartfests, und das gibt noch mal Ex- trawürze. Die sein Klarinettenton in- dessen sowieso schon hat, mit viel chen zu versehen ist. Die „Original- klinger“ haben auf den zumeist kon- fliktscheuen barocken Einheits- sound, wie ihn Karl Münchinger einst mit den Stuttgartern kreierte, mehr mit Ab- als Anlehnung geantwortet. Auch heute sind die Schwaben nicht die Speerspitze historisch-kri- tischer Beschäftigung mit der Musik des 18. Jahrhunderts, wie in einem Ricercare von Bach und Mozarts später f-Moll-Fantasie rasch klar wird. Deren Fugenkonstruktionen werden ziemlich großzügig verfüllt. Freilich ohne zu betonieren. Diri- Schwetzinger Mozartfest: Das Stuttgarter Kammerorchester mit Nikolaus Friedrich im Rokokosaal des Schlosses Nichts Unerwartetes und die Freude an der Verlässlichkeit Von unserem Mitarbeiter Hans-Günter Fischer Nach einer, nun ja, nicht völlig un- umstrittenen „Così“-Inszenierung geht das Mozartfest in Schwetzingen an diesem Abend sozusagen in Nor- malbetrieb: Das Stuttgarter Kammer- orchester gibt im Rokokotheater ein Konzert. Dass da nichts Unerwartetes passiert, ist halbwegs sicher. Wäh- rend die Programmheft-Aussage, dieses Orchester sei ein „Wegbereiter der historischen Aufführungspraxis“ gewesen, doch mit einem Fragezei- Musical: „Babytalk“ im Schwetzinger Theater am Puls Die Hormone spielen ganz verrückt Von unserer Mitarbeiterin Monika Lanzendörfer In der Ehe von Charlotte und Robert scheint es an nichts zu fehlen. Glück, Ruhe, Sex, Geschirrspüler – alles vor- handen? Nein. Er spricht es aus: „Ich will ein Kind.“ Man beachte das „Ich“ in dieser Willensbekundung. Erstens leitet es einen Musical-ähnlichen Hindernislauf zur Schwangerschaft mit dem Titel „Babytalk“ ein. Und zweitens treibt der Wunsch nach ei- nem Sohn langsam, aber sicher einen Keil zwischen die Eheleute. Die Zwei-Personen-Komödie ohne Happy End spricht Vorgänge an, die sich unterhalb der Gürtellinie abspielen. Die Spielverderber jedoch, die verrückten Hormone, richten ein Ganzkörper-Unheil an, dem die sonst so patente Rechtsanwältin Charlotte machtlos ausgeliefert ist. Der Texter Peter Lund hat diese Be- gleiterscheinungen des Kinderkrie- gens mit boulevardeskem Pfiff in amüsante Verse verpackt. Die Musik von Thomas Zaufke unterlegt den heftigen Gefühlsschwankungen eine besänftigende Pop-Harmlosigkeit. Besänftigende Harmlosigkeit „Babytalk“ kann sich seit acht Jahren behaupten und schmückt jetzt auch das Theater am Puls. Zur Eröffnung der Spielzeit überschüttet das Publi- kum die Hauptdarsteller zu Recht mit Szenenapplaus: Susan Horn und Frank J. Winkels tauchen das ange- hende Elternpaar singend in die see- lischen Wechselbäder, formen lie- benswerte Charaktere, heften ihnen freilich auch Egoismus, Trotz und Jähzorn an. Regisseur Joerg Steve Mohr setzt die Komplikationen der Nachwuchs- produktion kurzweilig und unend- lich erfindungsreich in Szene. Viel Heiterkeit geht von der Wohnungs- ausstattung aus. Teresa Ungan bringt Küche, Bad und Bett auf wenigen Quadratmetern unter. Die dezent musizierenden Begleiter Albert Vru- blevsky (Klavier), Thomas Buget (Bass) und Michael Kolotuchin (Kla- rinette) sitzen im Spültisch, im Kühl- schrank oder hinter einem schief hängenden Bilderrahmen. i Termine: 2. und 24. Oktober (Info: 06202/9 26 99 96). Nächtlicher Talk über Babys. BILD: THEATER Kunst: Die Ausstellung „Menschen – Masken – Modelle“ zeigt Porträts von Henri Matisse in der Staatsgalerie Stuttgart Qualvolles Ringen um Harmonie er darum, die Gesichter zu entindivi- dualisieren und ihnen einen allge- meingültigen Ausdruck zu geben, ohne die Gesamtheit des Bildes leb- los erscheinen zu lassen. Meist stand am Anfang eine aka- demische Zeichnung, von denen Stuttgart einige anrührende Beispiele bereit hält wie das Blatt „Der Feder- hut“ (1919) oder „Die Perserin“ (1929). Nur – mit solchen Blättern hätte Matisse kaum den Weltruhm errungen. Tief beeindruckt von der meditativen Konzentration afrikani- scher Masken und russischer Ikonen- malerei, strebte er eine quasi religiöse Tiefe fast in allen Bildern, auch im Porträt, an, sowie einen Ausdruck, in dem eine letztlich unsichtbare Sub- stanz in Erscheinung treten sollte: Mit blanker Abbildlichkeit lässt sich eine solche Intensität nicht erreichen. Von unserer Mitarbeiterin Christel Heybrock Offenbar war es kein Zuckerschle- cken, sich von Henri Matisse porträ- tieren zu lassen. Es heißt, der Maler habe endlos viele Sitzungen für ein Bild benötigt, einige seiner Modelle seien mit Kreislaufversagen zusam- mengebrochen, nachdem sie sich für den Meister jederzeit hätten verfüg- bar halten müssen, und manche sei- en beim Anblick des endlich fertigen Bildes in Tränen ausgebrochen: So schrecklich sahen sie doch in Wirk- lichkeit gar nicht aus! Dennoch – den einen oder anderen Entsetzensschrei kann man heute noch in der Stuttgar- ter Staatsgalerie verstehen, denn schöner hat Matisse die Porträtierten nicht gemacht. Was war da los? Besessenes Ringen um das Wahre Es ist das erste Mal, dass eine Sonder- ausstellung sich dieser Frage stellt, und der Anstoß für Museumsdirektor Sean Rainbird und seine Mitarbeite- rin Ina Conzen kam von zwei eng- lischsprachigen Buchpublikationen. Die Untersuchung der Matisse-Por- träts von John Klein erschien 2001, während Hillary Spurling 2007 eine zweibändige Biografie aus ganz neu- em Blickwinkel publizierte und erst- mals nach den Lebensgeschichten der Modelle und Familienmitglieder von Matisse forschte. Beide Autoren trugen auch zu den Katalogtexten bei, deren Lektüre unerlässlich ist, wenn man von den Exponaten einen Er- kenntnisgewinn mitnehmen will. Matisse, der Maler verschwende- rischer Innenräume mit wollüstig sich räkelnden Odalisken – der sollte schwer verständlich sein? Und ob! Die Ausstellung enthält nur ganz we- nige der farbensprühenden, von üp- pigen Dekorelementen geprägten Bilder, für die Matisse berühmt wur- de. Etwa die Hälfte der Exponate sind noch dazu Handzeichnungen meist in Kohle. Wer sich jedoch auf einen Lernprozess einlässt, wird Zeuge des besessenen Ringens eines Malers um die Utopie der Vollkommenheit, um das „wahre“ Bild, das Abbild der Wirklichkeit nicht sein wollte. Gesichter mit Mund und Nase, meinte Matisse, „lähmen die Phan- tasie des Betrachters“. Also kämpfte Die von ihm porträtierte Bild- hauerin Greta Moll konstatierte, dass Matisse oft nur kleine Details an ih- rem Gemälde änderte und dann je- des Mal alles überarbeitete, damit auch alle Partien in einem span- nungsreichen Verbund stehen soll- ten und jede Einzelheit mit der Ge- samtheit des Bildausdrucks überein- stimmte. Die Schau zeigt immer wie- der anhand ganzer Serien von Hand- zeichnungen, aber auch Skulpturen, wie Matisse ein Gesicht, eine Pose nach und nach von allen Zufälligkei- ten der Realität „bereinigte“. Die Ge- sichter erscheinen zuletzt reduziert auf ihre seelische Substanz – auf eine aus der Tiefe erscheinende Maske. Matisses ganze Entwicklung Dass sich dieser schwierige Prozess erst mit zunehmender Meisterschaft als Notwendigkeit herauskristalli- sierte und nicht schon im Frühwerk praktiziert wurde, ist klar. Die Aus- stellung dokumentiert jedoch an- hand des Porträts die gesamte Ent- wicklung von Matisse und scheut sich nicht, auch einige wenig über- zeugende und wenig charakteristi- sche Bilder zu präsentieren, auf die man gerne verzichtet hätte. Und wo bleiben bei der zähen Lei- denschaft dieser Entwicklung die Odalisken, die Teppichmuster, die „rumänischen“ Blusen, die ganze Fülle, von der in Stuttgart so wenig zu sehen ist? Sie entspringt derselben qualvoll sehnsüchtigen Lust an dem vollkommenen Bild, in dem alle Teile sich aufeinander beziehen und die in sich selbst versunkenen Figuren zu- gleich versunken sind in die Üppig- keit ihrer Umgebung. Nicht nur afri- kanische Masken faszinierten den Meister, sondern auch Stoffe, Muster und Gewänder als Zeichen einer ar- chaischen Ausdruckskraft. Man muss Matisse in Stuttgart noch einmal ganz neu kennen lernen. Mademoiselle Yvonne Landsberg, 1914. BILD: STAATSGALERIE/SUCCESSION HENRI MATISSE Teekränzchen in der Galerie MANNHEIM. „Teekränzchen“ hat Robert Speranza eine Schau in der Mannheimer Galerie Rozku, Neckarpromenade 2, genannt. Ein Titel, unter dem der ehemalige Stä- delschüler Alltagsgegenstände in eigenwilliger Mischung präsentiert (bis 16. November, Sa/Mo 18 bis 21 Uhr, So 11 bis 15 Uhr). aki Winter in Schwetzingen: Das Programm wurde vorgestellt Mit Vivaldi im Winter Von unserer Mitarbeiterin Monika Lanzendörfer Beim Gedanken an den „Winter in Schwetzingen“ wird dem Heidelber- ger Theater-Intendanten Peter Spuhler und dem künstlerischen Leiter Bernd Feuchtner ganz warm ums Herz. Ihre Barock-Feste im Ro- kokotheater haben dem Publikum bisher gefallen. Die Besucherzahlen stiegen vergangenes Jahr nach Feuchtners Angaben um 41 Prozent. So schart er auch zur dritten Ausgabe einige junge Künstler und erfahrene Spezialisten um sich. „Tito Manlio“ als Erstaufführung Die gestrige Pressekonferenz gab dem Dirigenten Michael Form Gele- genheit, die Etappen des Festivals vom 14. Dezember bis 12. Februar zu erläutern. Im Mittelpunkt steht wie- der eine Vivaldi-Oper. „Tito Manlio“ erlebt am 14. Dezember seine deut- sche Erstaufführung. Unter Forms Leitung begleitet das Philharmoni- sche Orchester die Gesangsvirtuo- sen mit barockem Originalklang. Was von der Handlung und ihrem geschichtlichen Hintergrund zu hal- ten ist, fasst Silke Leopold von der Universität Heidelberg in ihrem Festvortrag „Toll trieben es die alten Römer“ zusammen (14. Dezember). Der Pariser Organist Benjamin Alard gibt sein Weihnachtskonzert in der Schlosskapelle (17. Dezember). Die Anfänge der Klassik werden be- leuchtet, wenn das Baseler Spezialis- tenensemble Entr’ acte die Geburt des Streichquartetts nachvollzieht (16. Januar). Händel und Haydn vereint ein Orchesterkonzert mit der Sopranis- tin Maraile Lichdi und dem Tenor Emilio Pons (1. Februar). Alte Musik flämischer Komponisten spielt Mi- chael Forms Ensemble Les Flam- boyants (5. Februar). Der Bach-Zy- klus des Geigers Thierry Stöckel und des Cembalisten Arnold Werner- Jensen verteilt die sechs Violinsona- ten auf die Abende des 10. und 11. Februar. i Der Vorverkauf beginnt am 1. Ok- tober (Info: 06221/5 82 00 00). Naked Raven in Ludwigshafen Naked Raven spielen Donnerstag, 2. Oktober, im Dome des Ludwigs- hafener Veranstaltungsraumes „Das Haus“. Naked Raven (zu Deutsch: Schwarzer Rabe) sind eine Band aus Australien, die mit akustischem Instrumentarium und einer ziemlich tollen Sängerin sehr melodiösen und stimmungsvollen Pop macht (Info: 0621/5 04 28 88). KONZERT-TIPP Schauspiel: Die beeindruckende Großproduktion „Hamlet.Projekt“ nach William Shakespeare eröffnet die Spielzeit im Mannheimer Theater in G 7 Ein achtfacher Hamlet betritt die Straßen und Bars Von unserem Mitarbeiter Bernd Mand Als schulische Pflichtlektüre kennen wir unseren „Hamlet“ oder auch als standesgemäßer Kürlauf an staatli- chen Theaterhäusern. Als filmischer Aderlass, komödiantische Roman- fassung oder zerpflücktes Comedy- Opfer – Hamlet, Prinz von Dänemark, hat einiges über sich ergehen lassen müssen. Das Theaterhaus in G7 setz- te nun zur Spielzeiteröffnung an, sei- ne ganz eigene Fassung der Meister- tragödie in die Welt zu schicken. Und hat dabei haushoch gewon- nen. Unter der Regie von Maike Lex ist in Zusammenarbeit mit Konstan- ze Schmitt (Dramaturgie) ein ehrgei- ziges Theaterprojekt entstanden. Mitglieder des TiG7-Ensembles spie- len zusammen mit „NachbarInnen dernde Spitzel wird hier zu Polis, ei- nem überwachungsstaatlichen Zweigespann, das Steffi Rapp und Peter Klein wunderbar zurechtspit- zen. Ophelia (Martha Hofmann) geht am Ende mit dem Paddelboot in den Altrhein und Laertes (Christian Lidy) ist ein mehrfacher Studiumsabbre- cher, der jetzt in Stuttgart mit Autos handelt. Als Schauspieltruppe kommt das Büro für angewandten Realismus zu einem ergreifend ko- mischen Gastspiel ins Theaterfoyer. Hamlets herrschaftlicher Monolog wird achtstimmig in der Garderobe gegeben, und die Tatsache, dass am Ende alle tot sind, hat in dieser schön respektfreien Klassiker-Inszenie- rung auch nicht unbedingt Bestand. Fernab von einer flachen Zwangsneuformatierung ist „Ham- let.Projekt“ ein dramaturgisch si- cherer Coup, der zeigt, wie befreiend das „freie Theater“ sich darstellen kann. Sensibel und ironisch werden hier die klassischen Charaktere überzeichnet und schaffen dem Be- kannten ein spannungsvolles und oftmals überraschendes neues Ge- wand. Unverkrampft und mit gro- ßem Spielmut. i Bis 18. Oktober immer Fr und Sa, 20 Uhr (Info: 0621/15 49 73). und Zufallsbekanntschaften“ ihren frischen, gründlich erarbeiteten „Hamlet“ und bringen ihn aus dem Theaterraum auf die Straße oder auch an die Bar. Insgesamt 17 Akteu- re stehen auf den wechselnden Spiel- böden. In einer Doppelrolle als Hora- tio und Hamlet, der in dieser Fassung von insgesamt acht Darstellern ge- spielt wird, führt Alexandra Biedert souverän und einnehmend durch den Theaterabend und leitet den Zu- schauertross von einer Spielstätte zur anderen. Helsingör stellt sich als internatio- nal agierendes Unternehmen dar, welches nach dem Tod von Hamlets Vater mit Klaus, einem herrlich skru- pellosen Martin Kornmeier, als Ger- truds (Karin Gültlinger) neuem Ehe- mann auch eine neue Firmenspitze erhält. Polonius, der schicksalsför- Hamlet mal acht? Szene aus dem TiG7-Projekt. BILD: KLEINER

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MANNHEIMER

MORGENKULTUR 31Dienstag30. SEPTEMBER 2008

40 Jahre KrautrockLUDWIGSHAFEN. Die Bands Guru Guruund Birth Control feiern in diesemJahr ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum.Anlässlich dieser Tradition vonzusammen 80 Jahren Krautrock gas-tiert die Tour der beiden Gruppen am28. November im Ludwigshafener„Das Haus“ und einen Tag später imKarlsruher Club „Jubez“. Beginn: 20Uhr (Info: 06232/9 40 76). dms

Lieblingsdinge in der KunstFRANKFURT. In Frankfurt stellt derehemalige Mannheimer GaleristBernhard Knaus (Niddastraße 84)bis 18. Oktober Fotos des KoreanersKyungwoo Chun aus, auf denenMenschen ihre Lieblingsgegen-stände zeigen – Bücher etwa, die nahan den Körper gehalten mit ihrenBesitzern verschmelzen. WeitereInfos: Tel. 069/244 507 68. aki

ANGEKREUZT

� Öffnungszeiten: Bis 11. Januar 2009täglich außer Mo 10-18 Uhr, Do 10-21 Uhrin der Staatsgalerie Stuttgart, Konrad-Adenauer-Straße 30-32.

� Kunstnacht: 1. November 18-24 Uhr.

� Katalog: 24,80 Euro.

Menschen, Masken, Modelle

Bassett-haftem Volumen in der Tiefeund Klang-Horizonte öffnenden Re-gisterwechseln. Jede Phrase hat imKopfsatz individuelle Farbe. Das Ada-gio streichelt der Solist mit einem Tonwie Samt und Seide, ohne ins Gezier-te, Prätentiöse abzugleiten. Ein paarwenige verhuschte Tonfolgen trübenden guten Eindruck nicht. Da auchdie Stuttgarter erfreulich impulsiv be-gleiten und den Drive in Haydns„Trauersinfonie“ hinüberretten – wodie Bläser trotzdem Hinterbänklerbleiben –, applaudiert man gern: fürFreuden der Verlässlichkeit.

gent ist Robin Engelen, der kurzfris-tig Michael Hofstetter ersetzt. In ei-nem frühen Intermezzo von FranzSchreker führt er die Musik so vor-sichtig in Richtung 20. Jahrhundert,wie das auch der Komponist getanhat. Klar, dass Schreker damals ei-nen Förderpreis erhielt.

Klar aber auch, dass Mozarts Kla-rinettenkonzert das Hauptwerk desAbends ist. Nikolaus Friedrich bläst,der Künstlerische Leiter dieses Mo-zartfests, und das gibt noch mal Ex-trawürze. Die sein Klarinettenton in-dessen sowieso schon hat, mit viel

chen zu versehen ist. Die „Original-klinger“ haben auf den zumeist kon-fliktscheuen barocken Einheits-sound, wie ihn Karl Münchinger einstmit den Stuttgartern kreierte, mehrmit Ab- als Anlehnung geantwortet.

Auch heute sind die Schwabennicht die Speerspitze historisch-kri-tischer Beschäftigung mit der Musikdes 18. Jahrhunderts, wie in einemRicercare von Bach und Mozartsspäter f-Moll-Fantasie rasch klarwird. Deren Fugenkonstruktionenwerden ziemlich großzügig verfüllt.Freilich ohne zu betonieren. Diri-

Schwetzinger Mozartfest: Das Stuttgarter Kammerorchester mit Nikolaus Friedrich im Rokokosaal des Schlosses

Nichts Unerwartetes und die Freude an der VerlässlichkeitVon unserem MitarbeiterHans-Günter Fischer

Nach einer, nun ja, nicht völlig un-umstrittenen „Così“-Inszenierunggeht das Mozartfest in Schwetzingenan diesem Abend sozusagen in Nor-malbetrieb: Das Stuttgarter Kammer-orchester gibt im Rokokotheater einKonzert. Dass da nichts Unerwartetespassiert, ist halbwegs sicher. Wäh-rend die Programmheft-Aussage,dieses Orchester sei ein „Wegbereiterder historischen Aufführungspraxis“gewesen, doch mit einem Fragezei-

Musical: „Babytalk“ imSchwetzinger Theater am Puls

Die Hormonespielen ganzverrücktVon unserer MitarbeiterinMonika Lanzendörfer

In der Ehe von Charlotte und Robertscheint es an nichts zu fehlen. Glück,Ruhe, Sex, Geschirrspüler – alles vor-handen? Nein. Er spricht es aus: „Ichwill ein Kind.“ Man beachte das „Ich“in dieser Willensbekundung. Erstensleitet es einen Musical-ähnlichenHindernislauf zur Schwangerschaftmit dem Titel „Babytalk“ ein. Undzweitens treibt der Wunsch nach ei-nem Sohn langsam, aber sicher einenKeil zwischen die Eheleute.

Die Zwei-Personen-Komödieohne Happy End spricht Vorgängean, die sich unterhalb der Gürtellinieabspielen. Die Spielverderber jedoch,die verrückten Hormone, richten einGanzkörper-Unheil an, dem diesonst so patente RechtsanwältinCharlotte machtlos ausgeliefert ist.Der Texter Peter Lund hat diese Be-gleiterscheinungen des Kinderkrie-gens mit boulevardeskem Pfiff inamüsante Verse verpackt. Die Musikvon Thomas Zaufke unterlegt denheftigen Gefühlsschwankungen einebesänftigende Pop-Harmlosigkeit.

Besänftigende Harmlosigkeit„Babytalk“ kann sich seit acht Jahrenbehaupten und schmückt jetzt auchdas Theater am Puls. Zur Eröffnungder Spielzeit überschüttet das Publi-kum die Hauptdarsteller zu Rechtmit Szenenapplaus: Susan Horn undFrank J. Winkels tauchen das ange-hende Elternpaar singend in die see-lischen Wechselbäder, formen lie-benswerte Charaktere, heften ihnenfreilich auch Egoismus, Trotz undJähzorn an.

Regisseur Joerg Steve Mohr setztdie Komplikationen der Nachwuchs-produktion kurzweilig und unend-lich erfindungsreich in Szene. VielHeiterkeit geht von der Wohnungs-ausstattung aus. Teresa Ungan bringtKüche, Bad und Bett auf wenigenQuadratmetern unter. Die dezentmusizierenden Begleiter Albert Vru-blevsky (Klavier), Thomas Buget(Bass) und Michael Kolotuchin (Kla-rinette) sitzen im Spültisch, im Kühl-schrank oder hinter einem schiefhängenden Bilderrahmen.

iTermine: 2. und 24. Oktober(Info: 06202/9 26 99 96).

Nächtlicher Talk über Babys. BILD: THEATER

Kunst: Die Ausstellung „Menschen – Masken – Modelle“ zeigt Porträts von Henri Matisse in der Staatsgalerie Stuttgart

Qualvolles Ringen um Harmonie

er darum, die Gesichter zu entindivi-dualisieren und ihnen einen allge-meingültigen Ausdruck zu geben,ohne die Gesamtheit des Bildes leb-los erscheinen zu lassen.

Meist stand am Anfang eine aka-demische Zeichnung, von denenStuttgart einige anrührende Beispielebereit hält wie das Blatt „Der Feder-hut“ (1919) oder „Die Perserin“(1929). Nur – mit solchen Blättern

hätte Matisse kaum den Weltruhmerrungen. Tief beeindruckt von dermeditativen Konzentration afrikani-scher Masken und russischer Ikonen-malerei, strebte er eine quasi religiöseTiefe fast in allen Bildern, auch imPorträt, an, sowie einen Ausdruck, indem eine letztlich unsichtbare Sub-stanz in Erscheinung treten sollte: Mitblanker Abbildlichkeit lässt sich einesolche Intensität nicht erreichen.

Von unserer MitarbeiterinChristel Heybrock

Offenbar war es kein Zuckerschle-cken, sich von Henri Matisse porträ-tieren zu lassen. Es heißt, der Malerhabe endlos viele Sitzungen für einBild benötigt, einige seiner Modelleseien mit Kreislaufversagen zusam-mengebrochen, nachdem sie sich fürden Meister jederzeit hätten verfüg-bar halten müssen, und manche sei-en beim Anblick des endlich fertigenBildes in Tränen ausgebrochen: Soschrecklich sahen sie doch in Wirk-lichkeit gar nicht aus! Dennoch – deneinen oder anderen Entsetzensschreikann man heute noch in der Stuttgar-ter Staatsgalerie verstehen, dennschöner hat Matisse die Porträtiertennicht gemacht. Was war da los?

Besessenes Ringen um das WahreEs ist das erste Mal, dass eine Sonder-ausstellung sich dieser Frage stellt,und der Anstoß für MuseumsdirektorSean Rainbird und seine Mitarbeite-rin Ina Conzen kam von zwei eng-lischsprachigen Buchpublikationen.Die Untersuchung der Matisse-Por-träts von John Klein erschien 2001,während Hillary Spurling 2007 einezweibändige Biografie aus ganz neu-em Blickwinkel publizierte und erst-mals nach den Lebensgeschichtender Modelle und Familienmitgliedervon Matisse forschte. Beide Autorentrugen auch zu den Katalogtexten bei,deren Lektüre unerlässlich ist, wennman von den Exponaten einen Er-kenntnisgewinn mitnehmen will.

Matisse, der Maler verschwende-rischer Innenräume mit wollüstigsich räkelnden Odalisken – der sollteschwer verständlich sein? Und ob!Die Ausstellung enthält nur ganz we-nige der farbensprühenden, von üp-pigen Dekorelementen geprägtenBilder, für die Matisse berühmt wur-de. Etwa die Hälfte der Exponate sindnoch dazu Handzeichnungen meistin Kohle. Wer sich jedoch auf einenLernprozess einlässt, wird Zeuge desbesessenen Ringens eines Malers umdie Utopie der Vollkommenheit, umdas „wahre“ Bild, das Abbild derWirklichkeit nicht sein wollte.

Gesichter mit Mund und Nase,meinte Matisse, „lähmen die Phan-tasie des Betrachters“. Also kämpfte

Die von ihm porträtierte Bild-hauerin Greta Moll konstatierte, dassMatisse oft nur kleine Details an ih-rem Gemälde änderte und dann je-des Mal alles überarbeitete, damitauch alle Partien in einem span-nungsreichen Verbund stehen soll-ten und jede Einzelheit mit der Ge-samtheit des Bildausdrucks überein-stimmte. Die Schau zeigt immer wie-der anhand ganzer Serien von Hand-zeichnungen, aber auch Skulpturen,wie Matisse ein Gesicht, eine Posenach und nach von allen Zufälligkei-ten der Realität „bereinigte“. Die Ge-sichter erscheinen zuletzt reduziertauf ihre seelische Substanz – auf eineaus der Tiefe erscheinende Maske.

Matisses ganze EntwicklungDass sich dieser schwierige Prozesserst mit zunehmender Meisterschaftals Notwendigkeit herauskristalli-sierte und nicht schon im Frühwerkpraktiziert wurde, ist klar. Die Aus-stellung dokumentiert jedoch an-hand des Porträts die gesamte Ent-wicklung von Matisse und scheutsich nicht, auch einige wenig über-zeugende und wenig charakteristi-sche Bilder zu präsentieren, auf dieman gerne verzichtet hätte.

Und wo bleiben bei der zähen Lei-denschaft dieser Entwicklung dieOdalisken, die Teppichmuster, die„rumänischen“ Blusen, die ganzeFülle, von der in Stuttgart so wenig zusehen ist? Sie entspringt derselbenqualvoll sehnsüchtigen Lust an demvollkommenen Bild, in dem alle Teilesich aufeinander beziehen und die insich selbst versunkenen Figuren zu-gleich versunken sind in die Üppig-keit ihrer Umgebung. Nicht nur afri-kanische Masken faszinierten denMeister, sondern auch Stoffe, Musterund Gewänder als Zeichen einer ar-chaischen Ausdruckskraft. Man mussMatisse in Stuttgart noch einmal ganzneu kennen lernen.

Mademoiselle Yvonne Landsberg, 1914. BILD: STAATSGALERIE/SUCCESSION HENRI MATISSE

Teekränzchen in der GalerieMANNHEIM. „Teekränzchen“ hatRobert Speranza eine Schau in derMannheimer Galerie Rozku,Neckarpromenade 2, genannt. EinTitel, unter dem der ehemalige Stä-delschüler Alltagsgegenstände ineigenwilliger Mischung präsentiert(bis 16. November, Sa/Mo 18 bis 21Uhr, So 11 bis 15 Uhr). aki

Winter in Schwetzingen: DasProgramm wurde vorgestellt

Mit Vivaldiim WinterVon unserer MitarbeiterinMonika Lanzendörfer

Beim Gedanken an den „Winter inSchwetzingen“ wird dem Heidelber-ger Theater-Intendanten PeterSpuhler und dem künstlerischenLeiter Bernd Feuchtner ganz warmums Herz. Ihre Barock-Feste im Ro-kokotheater haben dem Publikumbisher gefallen. Die Besucherzahlenstiegen vergangenes Jahr nachFeuchtners Angaben um 41 Prozent.So schart er auch zur dritten Ausgabeeinige junge Künstler und erfahreneSpezialisten um sich.

„Tito Manlio“ als ErstaufführungDie gestrige Pressekonferenz gabdem Dirigenten Michael Form Gele-genheit, die Etappen des Festivalsvom 14. Dezember bis 12. Februar zuerläutern. Im Mittelpunkt steht wie-der eine Vivaldi-Oper. „Tito Manlio“erlebt am 14. Dezember seine deut-sche Erstaufführung. Unter FormsLeitung begleitet das Philharmoni-sche Orchester die Gesangsvirtuo-sen mit barockem Originalklang.

Was von der Handlung und ihremgeschichtlichen Hintergrund zu hal-ten ist, fasst Silke Leopold von derUniversität Heidelberg in ihremFestvortrag „Toll trieben es die altenRömer“ zusammen (14. Dezember).Der Pariser Organist Benjamin Alardgibt sein Weihnachtskonzert in derSchlosskapelle (17. Dezember). DieAnfänge der Klassik werden be-leuchtet, wenn das Baseler Spezialis-tenensemble Entr’acte die Geburtdes Streichquartetts nachvollzieht(16. Januar).

Händel und Haydn vereint einOrchesterkonzert mit der Sopranis-tin Maraile Lichdi und dem TenorEmilio Pons (1. Februar). Alte Musikflämischer Komponisten spielt Mi-chael Forms Ensemble Les Flam-boyants (5. Februar). Der Bach-Zy-klus des Geigers Thierry Stöckel unddes Cembalisten Arnold Werner-Jensen verteilt die sechs Violinsona-ten auf die Abende des 10. und 11.Februar.

iDer Vorverkauf beginnt am 1. Ok-tober (Info: 06221/5 82 00 00).

Naked Raven in LudwigshafenNaked Raven spielen Donnerstag,2. Oktober, im Dome des Ludwigs-hafener Veranstaltungsraumes„Das Haus“. Naked Raven (zuDeutsch: Schwarzer Rabe) sindeine Band aus Australien, die mitakustischem Instrumentarium undeiner ziemlich tollen Sängerin sehrmelodiösen und stimmungsvollenPop macht (Info: 0621/5 04 28 88).

KONZERT-TIPP

Schauspiel: Die beeindruckende Großproduktion „Hamlet.Projekt“ nach William Shakespeare eröffnet die Spielzeit im Mannheimer Theater in G 7

Ein achtfacher Hamlet betritt die Straßen und BarsVon unserem MitarbeiterBernd Mand

Als schulische Pflichtlektüre kennenwir unseren „Hamlet“ oder auch alsstandesgemäßer Kürlauf an staatli-chen Theaterhäusern. Als filmischerAderlass, komödiantische Roman-fassung oder zerpflücktes Comedy-Opfer – Hamlet, Prinz von Dänemark,hat einiges über sich ergehen lassenmüssen. Das Theaterhaus in G7 setz-te nun zur Spielzeiteröffnung an, sei-ne ganz eigene Fassung der Meister-tragödie in die Welt zu schicken.

Und hat dabei haushoch gewon-nen. Unter der Regie von Maike Lexist in Zusammenarbeit mit Konstan-ze Schmitt (Dramaturgie) ein ehrgei-ziges Theaterprojekt entstanden.Mitglieder des TiG7-Ensembles spie-len zusammen mit „NachbarInnen

dernde Spitzel wird hier zu Polis, ei-nem überwachungsstaatlichenZweigespann, das Steffi Rapp undPeter Klein wunderbar zurechtspit-zen. Ophelia (Martha Hofmann) gehtam Ende mit dem Paddelboot in den

Altrhein und Laertes (Christian Lidy)ist ein mehrfacher Studiumsabbre-cher, der jetzt in Stuttgart mit Autoshandelt. Als Schauspieltruppekommt das Büro für angewandtenRealismus zu einem ergreifend ko-

mischen Gastspiel ins Theaterfoyer.Hamlets herrschaftlicher Monologwird achtstimmig in der Garderobegegeben, und die Tatsache, dass amEnde alle tot sind, hat in dieser schönrespektfreien Klassiker-Inszenie-rung auch nicht unbedingt Bestand.

Fernab von einer flachenZwangsneuformatierung ist „Ham-let.Projekt“ ein dramaturgisch si-cherer Coup, der zeigt, wie befreienddas „freie Theater“ sich darstellenkann. Sensibel und ironisch werdenhier die klassischen Charaktereüberzeichnet und schaffen dem Be-kannten ein spannungsvolles undoftmals überraschendes neues Ge-wand. Unverkrampft und mit gro-ßem Spielmut.

iBis 18. Oktober immer Fr und Sa,20 Uhr (Info: 0621/15 49 73).

und Zufallsbekanntschaften“ ihrenfrischen, gründlich erarbeiteten„Hamlet“ und bringen ihn aus demTheaterraum auf die Straße oderauch an die Bar. Insgesamt 17 Akteu-re stehen auf den wechselnden Spiel-böden. In einer Doppelrolle als Hora-tio und Hamlet, der in dieser Fassungvon insgesamt acht Darstellern ge-spielt wird, führt Alexandra Biedertsouverän und einnehmend durchden Theaterabend und leitet den Zu-schauertross von einer Spielstätte zuranderen.

Helsingör stellt sich als internatio-nal agierendes Unternehmen dar,welches nach dem Tod von HamletsVater mit Klaus, einem herrlich skru-pellosen Martin Kornmeier, als Ger-truds (Karin Gültlinger) neuem Ehe-mann auch eine neue Firmenspitzeerhält. Polonius, der schicksalsför- Hamlet mal acht? Szene aus dem TiG7-Projekt. BILD: KLEINER