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LP zum Bebauungsplan „Fliegerhorst 0.5“, ZV Entwicklung Fliegerhorst Langendiebach 43 Planungsgruppe Thomas Egel Anlage 2 Ausgleichsflächen-Gutachten (PlanWerk, Stand November 2017) - Maßnahme M 1.8a entfällt -

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LP zum Bebauungsplan „Fliegerhorst 0.5“, ZV Entwicklung Fliegerhorst Langendiebach 43

Planungsgruppe Thomas Egel

Anlage 2

Ausgleichsflächen-Gutachten (PlanWerk, Stand November 2017)

- Maßnahme M 1.8a entfällt -

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Ökokonto Fliegerhorst Langendiebach-Erlensee

hier: Zuordnung von Maßnahmen zum Bebauungsplanverfahren 0.5 des Zweckverbands Fliegerhorst-

Langendiebach

Gutachten im Auftrag der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben

- Sparte Bundesforst -

Bundesforstbetrieb Schwarzenborn, Küppelstraße 6, 36280 Oberaula

NIDDA, 27. NOVEMBER 2017

Büro für ökologische Fachplanungen

Unterdorfstr. 3, 63667 Nidda

Tel.: 06402/504871 Fax: 504872

E-Mail: [email protected]

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Inhaltsverzeichnis:

1 Eingriffsferne Kompensationsmaßnahmen ........................................................................... 3

2 Beschreibung der Maßnahmenflächen ................................................................................... 3

2.1 Beschreibung und Bewertung des Ausgangszustands ............................................... 3

2.2 Maßnahmenbeschreibung und Zielsetzung ............................................................... 16

2.3 Flächenbilanzierung ....................................................................................................... 18

3 Gesamtbilanzierung nach Kompensationsverordnung Hessen ....................................... 22

4 Literatur ....................................................................................................................................... 23

Tabellenverzeichnis:

Tabelle 1: Ausgleichsberechnung nach Kompensationsverordnung Eingriffsferne Maßnahmen –

Maßnahmenfläche M1.7 ............................................................................................................ 18

Tabelle 2: Ausgleichsberechnung nach Kompensationsverordnung Eingriffsferne Maßnahmen –

Maßnahmenfläche M1.8 ............................................................................................................ 19

Tabelle 3: Ausgleichsberechnung nach Kompensationsverordnung Eingriffsferne Maßnahmen –

Maßnahmenfläche M2.9 ............................................................................................................ 20

Tabelle 4: Gesamtbilanz .................................................................................................................................. 22

Anlagen:

Karte 1: Lageplan der landschaftspflegerischen Maßnahmen im Ist- und Planungszustand

Vorbemerkung: Die nachfolgenden Ausführungen liefern Textbausteine für die unmittelbare

Übernahme in einen Landschaftspflegerischen Begleitplan (LBP). Die Ausführungen haben daher

noch einen unvollständigen, fragmentarischen Charakter und müssen noch in den Kontext des LBP

gestellt w erden.

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1 Eingriffsferne Kompensationsmaßnahmen

Trotz der im engeren Untersuchungsraum zum Vorhaben geplanten eingriffsnahen

Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege verbleibt ein Ausgleichsdefizit,

das sich aus den nicht vor Ort kompensierbaren Beeinträchtigungen ableitet.

Für diese Beeinträchtigungen werden daher eingriffsferne Maßnahmen vorgesehen, die

gem. § 10 HAGBNatSchG i.V.m der Kompensationsverordnung von Hessen (KV) durch

Zugriff auf das Ökokonto „Fliegerhorst Langendiebach-Erlensee“ der Bundesanstalt für

Immobilienaufgaben – Sparte Bundesforst als Anbieter von Ökokontomaßnamen in den

Landschaftspflegerischen Begleitplan integriert werden.

Die im Zuge der eingriffsfernen Kompensation zugewiesenen Maßnahmenflächen befinden

sich in der Gemarkung Bruchköbel, Flur 4, Flurstück 7/10, 28, 68.

Die vorlaufende Maßnahmenrealisierung durch den Bundesforstbetrieb Schwarzenborn

erfolgte auf der Grundlage des „Ökokontomaßnahmenkonzeptes für den ehemaligen

Fliegerhorst Langendiebach-Erlensee bei Hanau“ (PLANWERK 2013).

Für das Bebauungsplanverfahren 0.5 des Zweckverbands Fliegerhorst-Langendiebach

wurden aus dem Pool des Ökokontos die Maßnahmen M1.7, M1.8a und M2.9 (Entwicklung

naturnaher Laubwälder, Offenlandentwicklung und Pflege) im Hinblick auf eine

gleichwertige, dabei möglichst funktionsgleiche Kompensation für verbleibende nicht

ausgleichbare Beeinträchtigungen ausgewählt. Bei den ausgewählten Maßnahmenflächen

handelt es sich um die vollständigen Maßnahmen entsprechend des Ökokontokonzeptes,

Welche vom Bundesforst bereits umgesetzt wurden.

2 Beschreibung der Maßnahmenflächen

Für den das Bebauungsplanverfahren 0.5 des Zweckverbands Fliegerhorst-Langendiebach

betreffend werden 1.619.593 Ökopunkte benötigt.

Zielstellung für die eingriffsferne Ersatzmaßnahme (E) ist die gleichwertige, dabei möglichst

funktionsgleiche Kompensation für die nach Durchführung der eingriffsnahen Maßnahmen

verbleibenden nicht ausgleichbaren Beeinträchtigungen.

Die hierfür aus dem Ökokonto „Fliegerhorst Langendiebach-Erlensee“ auszubuchenden

Maßnahme M1.7, M1.8a und M2.9 beinhalten als Zielsetzung die Entwicklung naturnaher

Laubwälder u.a. aus jungen und forstlich überformten Beständen, sowie die Pflege und

Entwicklung von Offenland durch Entsieglung und angepasste Offenlandnutzung.

2.1 Beschreibung und Bewertung des Ausgangszustands

Auszug aus Ökokonto Kapitel 2.3: Einzelbeschreibung der Nutzungstypen und Bewertung

nach KV, für die im Bereich der ausgewählten Maßnahmen liegenden Biotoptypen im Ist-

Zustand. Die Ermittlung des Ausgangszustandes der Maßnahmenflächen erfolgte 2012 und

2013 durch das Büro PlanWerk. Die Kartierung orientierte sich an der Nomenklatur der

Kompensationsverordnung von Hessen (KV) vom 01.09.2005, zuletzt geändert am

20.12.2010.

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01.111 – Bodensaurer Buchenwald

Lediglich zwei Flächen von insgesamt 0,75 ha, also kaum 2/3 eines Prozentes der

Gesamtfläche des Gebietes, werden von bodensaurem Buchenwald mit Rot-Buche (Fagus

sylvatica) als dominanter Hauptbaumart eingenommen. Dabei handelt es sich um einen

kleinen Hain mit bemerkenswerten etwa 140 Jahre alten Bäumen an der stillgelegten

Bahnlinie, in der westlichen Brachefläche mit Heidepotential (M 2.9). Die größere Waldfläche

von über einem halben Hektar befindet sich am Nordrand des südlichen Waldareals (Abt.

7a2/M 1.3). Hier treten vereinzelt Stiel-Eiche (Quercus robur) und Berg-Ahorn (Acer

pseudoplantanus) im Bestand auf.

Bäume: Rot-Buche (Fagus sylvatica), Stiel-Eiche (Quercus robur), Berg-Ahorn (Acer

pseudoplatanus), Hänge-Birke (Betula pendula), Zitter-Pappel (Populus tremula), Sal-Weide

(Salix caprea). Auch die Waldkiefer (Pinus sylvestris) tritt hier vom Rand her auf.

Die Strauchschicht wird durch das punktuelle Auftreten einiger Gehölzarten gebildet. Es

sind dabei Schwarzer Holunder (Sambucus nigra), Gemeine Hasel (Corylus avellana),

Weißdorn (Crataegus spec.) und die Gewöhnliche Traubenkirsche (Prunus padus) vertreten.

An einigen Stellen tritt auch die Späte Traubenkirsche (Prunus serotina) auf.

Die Krautschicht ist äußerst schwach ausgebildet und enthält hauptsächlich Frühblüher.

Nachgewiesen wurden Busch-Windröschen (Anemone nemorosa), Einbeere (Paris quadrifolia),

Maiglöckchen (Convallaria majalis) und das Vielblütige Salomonssiegel (Polygonatum

multiflorum).

Einzelne Altbäume und das vorhandene umfangreiche Totholz bereichern die Strukturen.

Bewertung nach KV 58 BWP/m²

01.121 – Eichen-Hainbuchenwald

Eichen-Hainbuchenwälder mit Dominanz der Stiel-Eiche (Quercus robur) und Hainbuche

(Carpinus betulus) sind im Gebiet auf 9 ha anzutreffen (Abt. 7a1, 7a3, 7a4, 7a5, 7a7/M 1.3,

M1.6 und M 1.8). Als Nebenbaumarten sind Rot-Buche (Fagus sylvatica), Vogel-Kirsche

(Prunus avium), Esche (Fraxinus excelsior) und Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) zu

verzeichnen. Die Stiel-Eichen-Bestände sind unterschiedlich alt. Die Spanne reicht von 75 bis

125 Jahren (einzelne darüber) (Angaben durch den Bundesforst).

Der mindestens 140 Jahre alte Stiel-Eichenbestand an der Bahnlinie im Militärgelände (M

2.10) wurde ebenfalls als Eichen-Hainbuchenwald kartiert. In diesem Bestand besteht der

Unterwuchs zum Teil aus Später Traubenkirsche (Prunus serotina) und im nördlichen Bereich

kommt die Robinie (Robinia pseudacacia) hinzu. Allerdings sind die alten sehr licht stehenden

Eichen als eine Besonderheit zu werten. Durch den Neophytehnanteil ist eine Abwertung

um 3 BWP vorgenommen worden.

Die Krautschicht ist gegenüber den Buchen- und Eichenwäldern etwas stärker entwickelt,

besonders in den lichteren Bereichen. Hervorzuheben ist der Reichtum an Frühblühern. Die

als Eichen-Hainbuchenwälder kartierten Bestände grenzen oft an Auwaldbereiche und

gehen in diese Waldformen über. Das Artenspektrum zeigt diese Tendenzen:

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Typische Arten des Acer campestre Feld-Ahorn Sternmieren-Eichen- Acer platanoides Spitz-Ahorn Hainbuchenwaldes Adoxa moschatellina Moschuskraut (Ass. Stellario-Carpinetum) Allium ursinum Bär-Lauch Anemone ranunculoides Gelbes Windröschen Carpinus betulus Hainbuche Corydalis cava Hohler Lerchensporn Corydalis solida Finger-Lerchensporn Dactylis polygama Wald-Knäuelgras Gagea lutea Wald-Gelbstern Primula elatior Hohe Schlüsselblume Fraxinus excelsior Gew. Esche Pulmonaria obscura Dunkles Lungenkraut Pulmonaria officinalis Echtes Lungenkraut Quercus petraea Trauben-Eiche Quercus robur Stiel-Eiche Stellaria holostea Große Sternmiere Tilia cordata Winter-Linde Ulmus glabra Berg-Ulme Ulmus laevis Flatter-Ulme Feuchtezeigende Begleiter: Alnus glutinosa Schwarz-Erle Athyrium filix-femina Frauenfarn Cardamine flexuosa Wald-Schaumkraut Carex remota Winkel-Segge Deschampsia cespitosa Rasen-Schmiele Frangula alnus Faulbaum Molinia caerulea Blaues Pfeifengras Prunus padus Echte Traubenkirsche Valeriana officinalis Arzneibaldrian

Sonstige Charakterarten Anemone nemorosa Busch-Windröschen und Begleiter der Falllaub- Brachypodium sylvaticum Wald-Zwenke Wälder Mitteleuropas: Cardamine impatiens Spring-Schaumkraut Carex sylvatica Wald-Segge Convallaria majalis Maiglöckchen Corylus avellana Gew. Hasel Crataegus spec. Weißdorn Dryopteris dilatata Breitblättriger Dornfarn Euonymus europaeus Gew. Pfaffenhütchen Fagus sylvatica Rotbuche Hedera helix Efeu Lamium galeobdolon Kleine Goldnessel Paris quadrifolia Einbeere Polygonatum multiflorum Vielblütige Weißwurz Zeiger saurer Böden: Melampyrum pratense Wiesen-Wachtelweizen Senecio ovatus Hain-Greiskraut

Sonstige Arten: Alliaria petiolata Knoblauchsrauke Glechoma hederacea Gundelrebe Ornithogalum umbellatum Dolden-Milchstern Pinus sylvestris Wald-Kiefer Prunus serotina Späte Traubenkirsche

Die Artenzusammensetzung charakterisiert sehr reichhaltig die Gesellschaft des

Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald etwas feuchter Standorte (Ass. Stellario-Carpinetum)

und grenzt jeweils an Senken, in welchen Auwälder ausgeprägt sind. Im Süden des Projektgebietes werden diese Übergänge bis in den Eichen-Hainbuchenwald hinein durch

hohe Deckungsgrade des Bärlauchs gekennzeichnet. Die Flächen zeigen im Frühjahr sehr

reiche Blühaspekte. In vielen Bereichen ist der reichliche Anteil liegenden Totholzes bemerkenswert.

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Bewertung nach KV 56 BWP/m²

01.219 – Sonstige Kiefernbestände

Die Abteilung 7a2 (M 1.7) enthält größtenteils noch einen 105 bis 125-jährigen Bestand aus Schwarz-Kiefern (Pinus sylvestris). Der Standort ist ein sandiger, magerer Boden. Der Bestand

grenzt nördlich an einen Auwald und wird durch folgende Gehölze begleitet:

Alnus glutinosa Schwarz-Erle

Angelica sylvestris Wald-Engelwurz

Betula pendula Hänge-Birke

Crataegus monogyna Eingriffeliger Weißdorn

Prunus spinosa Schwarzdorn

Rosa canina agg. Gewöhnliche Heckenrose

Salix caprea Sal-Weide

Bewertung nach KV 24 BWP/m²

01.152 – Schlagfluren, Naturverjüngungen, Sukzession im und am Wald

In etwa zehn Bereichen (22 Einzelbiotope) wurden Schlagfluren bzw. Vorwaldstadien kartiert oder Sukzession in Form von dichten Beständen aus Wald-Kiefern (Pinus sylvestris),

Espen-Vorwäldern (Populus tremula) oder kleinen Birkenbeständen (Betula pendula).

In der nördlichen Hälfte des Projektgebietes befinden sich diese Biotope auf eher feuchten bis nassen Standorten und bestehen außer M 1.1 aus Aufforstungsflächen, welche mit einer

starken Naturverjüngung mit Auwaldcharakter durchsetzt sind (M 1.4 und M 1.5). Dagegen

haben die Standorte in der südlichen Hälfte (M 2.9 und M 2.10) frischen bis trockenen Untergrund. So haben im Südwesten die Bestände aus Kiefern und Birken die Calluna-Heide

teilweise sogar bis zur vollständigen Vernichtung überwuchert. Hier ist auf den sauren

Böden aber meist noch das Potential zur Regeneration von Heide oder Borstgrasrasen vorhanden.

In den relativ unterschiedlichen Beständen wurden in einer Erhebung im Bestand M 1.5

folgende Arten gefunden:

Acer pseudoplatanus Berg-Ahorn

Alliaria petiolata Lauchhederich

Alnus glutinosa Schwarz-Erle

Anemone nemorosa Busch-Windröschen

Anemone ranunculoides Gelbes Windröschen

Angelica sylvestris Wald-Engelwurz

Betula pendula Hänge-Birke

Brachypodium sylvaticum Wald-Zwenke

Carpinus betulus Hainbuche

Cornus sanguinea Roter Hartriegel

Dactylis glomerata Wiesen-Knäuelgras

Crataegus monogyna Eingriffeliger Weißdorn

Deschampsia cespitosa Rasen-Schmiele

Euonymus europaeus Gewöhnliches Pfaffenhütchen

Fraxinus excelsior Gew. Esche

Galium aparine Kletten-Labkraut

Heracleum mantegazzianum Riesen-Bärenklau

Humulus lupulus Hopfen

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Lamium maculatum Gefleckte Taubnessel

Pinus sylvestris Wald-Kiefer

Poa nemoralis Hain-Rispengras

Populus tremula Espe

Prunus padus Traubenkirsche

Prunus serotina Späte Traubenkirsche

Prunus spinosa Schlehe

Quercus petraea Trauben-Eiche

Ranunculus ficaria Knöllchen-Scharbockskraut

Rosa canina agg. Echte Hundsrose

Rubus idaeus Himbeere

Rubus sectio Rubus Brombeere

Salix caprea Sal-Weide

Salix cinerea Grau-Weide

Salix fragilis Bruch-Weide

Scrophularia nodosa Knotige Braunwurz

Stellaria holostea Große Sternmiere

Tanacetum vulgare Gew. Rainfarn

Urtica dioica Große Brennnessel

Veronica hederifolia Efeublättriger Ehrenpreis

Veronica officinalis Wald-Ehrenpreis

Viburnum opulus Gew. Schneeball

Viola odorata März-Veilchen

Dieser Bestand mit einer relativ reichen Artenfülle in Baum- und Krautschicht ist feucht

geprägt und wird einen feuchten Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald ausbilden, ggf. im

Übergang zu Auwald.

Eine Besonderheit im Gebiet ist eine vorwaldartige Gehölzsukzession, welche eine

wechselfeucht bis staunasse Senke überdeckt. Hier finden sich in der Vegetation deutliche

Andeutungen an ein Kleinseggenried mit folgendem Arteninventar:

Betula pendula Hänge-Birke

Cardamine pratensis Wiesen-Schaumkraut

Carex acutiformis Sumpf-Segge

Carex flacca Blaugrüne Segge

Carex tomentosa Filz-Segge

Carex viridula Späte Gelbsegge

Festuca arundinacea Rohr-Schwingel

Juncus acutiflorus Spitzblütige Binse

Juncus effusus Flatter-Binse

Juncus inflexus Blaugrüne Binse

Linum catharticum Purgier-Lein

Lycopus europaeus Ufer-Wolfstrapp

Lysimachia nummularia Pfennigkraut

Lysimachia vulgaris Gewöhnlicher Gilbweiderich

Salix cinerea Grau-Weide

Neben dem schütteren Weiden-Birken-Jungwuchs ist eine niedrigwüchsige Krautschicht von Kleinseggen und Binsen dominiert. Die Kleinseggen sind an nährstoffarme Böden angepasste Spezialisten, die zum Teil höchst wertgebend und selten sind. Daneben zeigen Gilbweiderich und die Sumpfsegge als höherwüchsige Arten die Brache an.

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Bewertung nach KV 32 BWP/m²

01.217 – Kiefernaufforstung vor Kronenschluss

Im Süden des Projektgebietes finden sich zwei Stellen, an welchen sich dichte Bestände aus jungen Kiefern befinden. Auch wenn es sich hier um Sukzessionsstadien bzw. um Bereiche aus Naturverjüngung handelt, wurden hier jeweils „Kiefernaufforstungen“ kartiert, da es sich um relativ dichte Reinbestände handelt, die in ihrer ökologischen Wertigkeit einer Aufforstung entsprechen.

Die am weitesten westlich gelegene Bunkeranlage, welche durch einen dreifachen Zaun umfasst wird, ist von einem solchen Kiefernbestand (M 2.9) umgeben. Hier wurde durch diese Bestände die ursprüngliche Vegetation aus Calluna-Heide und Borstgrasrasen weitgehend verdrängt und beschränkt sich zurzeit noch auf die immer kleiner werdenden offenen Flächen.

Im Südosten grenzen die jungen Kiefernbestände an Altbestände der Waldkiefer und überdecken die magere Vegetation des dort vorkommenden Sandbodens (Abt. 7a2/M 1.7).

Bewertung nach KV 26 BWP/m²

04.110 Einzelbaum, einheimisch, standortgerecht, Obstbaum

Dreizehn Bäume unterschiedlicher Arten wurden als Einzelbäume im Offenland bei der

Kartierung aufgenommen. Dabei handelt es sich um eine Kiefer und zwölf Laubbäume, wie

z.B. Hängebirke, Ahorn, Stiel-Eiche, Sal-Weide und Eberesche. Viele Bäume sind in Gebüsche eingewachsen und mit diesen im Bestand zu kartieren.

Bewertung nach KV 31 BWP/m²

05.250 - Begradigte und ausgebaute Bäche

Hier handelt es sich um lineare, etwa 2-3 m tiefe Grabenanlagen zur Drainierung des

Gebietes. Sie durchziehen die Waldbereiche im Südteil der Projektfläche (Abteilungen 7a7

und 7a6/M 1.6; 7a1/M 1.3 und M 1.8). Inwiefern und wo sich hier ursprünglich die Bachläufe befanden, ist unklar. Die Oberfläche entspricht weitgehend dem Waldboden und

ist arm an Bewuchs. Allerdings konnte im südlichen Bereich der Schmalblättrige Merk

(Berula erecta) an einer der Brücken bestimmt werden. Ein Teil des ausgebauten Baches ist im Gelände gar nicht mehr wahrnehmbar, da dieser Teil im Offenland verrohrt wurde. Die

Trasse ist durch einzelne Revisionschächte im Gelände wahrnehmbar und wurde in der

Bestandskarte als ausgebauter Bach aufgenommen.

Bewertung nach KV 23 BWP/m²

07.100 – Calluna-Heiden

Calluna-Heiden befinden sich im Südwesten des Projektgebietes im Offenlandbereich zweier

Bunkeranlagen südlich der stillgelegten Bahnlinie (M 2.8 und M 2.9). Durch die fehlende

Nutzung findet eine zunehmende Vergrasung, Verfilzung und v.a. Verbuschung statt. Aufgrund der meist sehr starken Degradierung wurde eine Abwertung um 10 bzw. 5

Bewertungspunkten vorgenommen.

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Vorkommende Arten sind:

Arten der sauren Calluna vulgaris Besen-Heide (Bestandsbildend) Europäischen Heiden: Genista pilosa Heide-Ginster Arten der Borstgrasrasen: Carex pilulifera Pillen-Segge Luzula campestris Hasenbrot Potentilla erecta Blutwurz Veronica officinalis Wald-Ehrenpreis Viola canina Hunds-Veilchen Magerkeitszeigende Begleiter: Agrostis capillaris/tenuis Rotes Straußgras Campanula rotundifolia Rundblättrige Glockenblume Hieracium murorum Wald-Habichtskraut Hieracium pilosella Kleines Habichtskraut Lotus corniculatus Gewöhnlicher Hornklee Molinia caerulea Blaues Pfeifengras Ornithopus perpusillus Mäusewicke Potentilla argentea Silberfingerkraut Rumex acetosella Kleiner Sauerampfer Teucrium scorodonia Salbei-Gamander Trifolium arvense Hasen-Klee Begleiter des Frischgrünlands: Achillea millefolium Gewöhnliche Wiesenschafgarbe Festuca rubra Echter Rotschwingel Galium album Weißes Wiesenlabkraut Plantago lanceolata Spitz-Wegerich Solidago virgaurea Gewöhnliche Goldrute Trifolium dubium Kleiner Klee oinstige Arten: Stellaria holostea Große Sternmiere

Bewertung nach KV 56 BWP/m²

Zusatzmerkmale Korr +/- End.

Degradierte vergraste und verfilzte Bestände -5 51

Stark degradierte vergraste und verfilzte Bestände -10 46

07.200 – Borstgrasrasen

Die Vegetation der im Westen gelegenen Bunkeranlage zeigt einen mageren und sauren

Standort an. Zwei Biotope konnten hier (in M 2.9) aufgrund der Artenzusammensetzung

und Struktur als Borstgrasrasen angesprochen werden. Borstgrasrasen und Calluna-Heide gehen teilweise ineinander über, sie besitzen ein ähnliches Artenspektrum, jedoch sind die

Calluna-Heiden durch Dominanz von Zwergsträuchern – hier vor allem die Besenheide

selbst – geprägt.

Die Borstgrasrasen werden überwiegend durch Charakterarten, wie Dreizahn, Pillen-Segge

und Hasenbrot, aber auch Besenheide, aufgebaut. Nach dem Hunds-Veilchen zählen sie zum

Verband des Violion caninae, welches der Verband der Tiefland- und montanen Borstgrasrasen ist. Die Bestände sind jedoch allesamt durch die Verbrachung mehr oder

weniger stark degradiert.

Arten der Borstgrasrasen: Calluna vulgaris Besen-Heide Carex pilulifera Pillen-Segge Danthonia decumbens Dreizahn

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Luzula campestris Hasenbrot Potentilla erecta Blutwurz Veronica officinalis Wald-Ehrenpreis Viola canina Hunds-Veilchen Magerkeitszeigende Begleiter: Campanula rotundifolia Rundblättrige Glockenblume Erophila verna Frühlings-Hungerblümchen Euphorbia cyparissias Zypressen-Wolfsmilch Hieracium pilosella Kleines Habichtskraut Hypericum perforatum Echtes Johanniskraut Lotus corniculatus Gewöhnlicher Hornklee Ornithopus perpusillus Mäusewicke Potentilla recta Hohes Fingerkraut Ranunculus bulbosus Knolliger Hahnenfuß Rumex acetosella Kleiner Sauerampfer Silene vulgaris Gewöhnlicher Taubenkropf Trifolium arvense Hasen-Klee Trifolium campestre Feld-Klee Sonstige Arten: Daucus carota Wilde Möhre Festuca rubra Echter Rotschwingel Fragaria vesca Wald-Erdbeere Gnaphalium sylvaticum Wald-Ruhrkraut

Die zahlreichen Magerkeits- und Säurezeiger deuten auf ein hohes

Wiederherrichtungspotential für den Borstgrasrasen hin.

Bewertung nach KV 47 BWP/m²

Zusatzmerkmale Korr +/- End.

Degradierte vergraste und verfilzte Bestände -5 42

Stark degradierte vergraste und verfilzte Bestände -10 37

09.130 - Wiesenbrachen und ruderale Wiesen

Zu diesem Biotoptyp zählen alle durch Brache oder bracheähnliche Unternutzung gebildete

Degradationsstadien von Grünland und Magerrasen. Mit 48 ha bedeckt dieser Vegetationstyp nahezu das komplette Offenland - Ausgenommen sind die wenigen noch

kartierfähigen Grünland- und Magerrasenflächen, Ruderalfluren und typischen

Feuchtbiotopen. Unter diesem Biotoptyp wurden verschiedene Ausprägungen hinsichtlich Feuchtegrad und Nährstoffangebot festgestellt.

Bei Flächen mit einem lückigen Zustand mit mehr als drei Magerkeitszeigern wurden eine

Aufwertung um 10 Bewertungspunkte, bei 1-3 Magerkeitszeiger eine Aufwertung von 5

Bewertungspunkten vorgenommen. Abwertungen erfolgten je nach Intensität um 5 und 10

Punkte in verfilzten, obergrasreichen Beständen und bei hohen Deckungsgraden von Land-

Reitgras (Calamagrostis epigejos). Die Zusatzbewertung wurde ebenso auf die frischen Bereiche angewendet und auf die meist eher degradierten Biotope in den feuchten Bereichen.

Magerkeit anzeigende und damit die Flächen aufwertende Arten sind beispielsweise der

Hopfenklee (Medicago lupulina), Knolliger Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus), Rundblättrige

Glockenblume (Campanula rotundifolia), Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella), Kleines

Habichtskraut (Hieracium pilosella), Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias) und der

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Harte Schafschwingel (Festuca guestfalica). Diese Arten kommen auf flachgründigen,

nährstoffarmen und trockenen Flächen bei regelmäßiger Beweidung vor. An unternutzten

Standorten kommen anfängliche Sukzessionsstadien mit Vergrasungs- und

Verbuschungszeiger wie Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos), Acker-Kratzdistel (Cirsium

arvense) und Rainfarn (Tanacetum vulgare) vor.

Besonders artenreich waren lückige Brachen auf Sandböden, die im Bereich westlich der

Landebahn mit Kiefern verbuschen. Diese Brachen haben hier besonders viele Arten der

Halbtrockenrasen, aber sind auch wegen bemerkenswerter Wechselfeuchtezeiger, Lücken-

Magerrasen-Arten und auch Arten der Borstgrasrasen auffällig artenreich.

Eine Gesamtartenliste für die Wiesenbrachen in eher trockenen Bereichen („Sandheide“) gibt

folgende Tabelle wieder:

Brachypodium pinnatum Fieder-Zwenke Arten der basiphilen Bromus erectus Aufrechte Trespe Halbtrockenrasen(Mesobromion): Carex flacca Blaugrüne Segge Carex praecox Frühe Segge Dianthus armeria Büschel-Nelke Erigeron acris Scharfes Berufkraut Euphorbia cyparissias Zypressen-Wolfsmilch Festuca guestfalica Harter Schafschwingel Koeleria pyramidata Pyramiden-Kammschmiele Medicago lupulina Hopfenklee Ononis repens Kriechende Hauhechel Petrorhagia prolifera Sprossende Felsennelke Poa angustifolia Schmalblättriges Wiesenrispengras Ranunculus bulbosus Knolliger Hahnenfuß Trifolium alpestre Hügel-Klee Arten der Therophyten- Berteroa incana Graukresse Magerrasen: Medicago minima Zwerg-Schneckenklee Ornithopus perpusillus Mäusewicke Potentilla argentea Silberfingerkraut Trifolium arvense Hasen-Klee Trifolium campestre Feld-Klee Veronica arvensis Feld-Ehrenpreis Arten wechselfeuchter Carex pallescens Bleiche Segge Magerfluren: Carex tomentosa Filz-Segge Centaurium pulchellum Kleines Tausendgüldenkraut Gnaphalium sylvaticum Wald-Ruhrkraut Potentilla sterilis Erdbeer-Fingerkraut Arten der Borstgrasrasen, Carex pilulifera Pillen-Segge Säurezeiger: Calluna vulgaris Besen-Heide Centaurea nigra Schwarze Flockenblume Festuca filiformis Dünnblättriger Schafschwingel Genista pilosa Heide-Ginster Luzula campestris Hasenbrot Rumex acetosella Kleiner Sauerampfer Teucrium scorodonia Salbei-Gamander Veronica officinalis Wald-Ehrenpreis Viola canina Hunds-Veilchen Magerkeitszeiger: Campanula rotundifolia Rundblättrige Glockenblume Hieracium pilosella Kleines Habichtskraut Linum catharticum Purgier-Lein Lotus corniculatus Gewöhnlicher Hornklee Arten der mageren Säume: Agrimonia eupatoria Gem. Odermennig

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Hieracium murorum Wald-Habichtskraut Holcus mollis Weiches Honiggras Hypericum perforatum Echtes Johanniskraut Arten des Frischgrünlands: Achillea millefolium Gewöhnliche Wiesenschafgarbe Agrostis capillaris/tenuis Rotes Straußgras Bellis perennis Gänseblümchen Festuca rubra Echter Rotschwingel Galium album Weißes Wiesenlabkraut Leucanthemum ircutianum Wiesen- Margerite Pimpinella major Große Pimpernelle Plantago lanceolata Spitz-Wegerich Trifolium dubium Kleiner Klee Trifolium pratense Wiesen-Klee Trifolium repens Weiß-Klee Veronica chamaedrys Gamander-Ehrenpreis Wärmeliebende ruderale Arten: Centaurium erythraea Echtes Tausendgüldenkraut Daucus carota Wilde Möhre Linaria vulgaris Gewöhnliches Leinkraut Picris hieracioides Gewöhnliches Bitterkraut Brache- und Störzeiger: Calamagrostis epigejos Land-Reitgras Erigeron annuus Einjähriger Feinstrahl Lamium purpureum Rote Taubnessel Potentilla reptans Kriechendes Fingerkraut Senecio inäquidens Schmalblättriges Greiskraut Senecio jacobaea Jacobs-Greiskraut Tanacetum vulgare Rainfarn Urtica dioica Große Brennessel Verbuschungszeiger: Acer pseudoplatanus, juv. Berg-Ahorn Betula pendula juv. Hänge-Birke Carpinus betulus juv. Hainbuche Fraxinus excelsior juv. Gew. Esche Pinus sylvestris Waldkiefer Prunus serotina Späte Traubenkirsche Quercus robur juv. Stiel-Eiche Dactylis glomerata Wiesen-Knäuelgras Rubus fruticosus agg. Brombeere Sorbus aucuparia juv. Vogelbeere Sonstige: Deschampsia cespitosa Rasen-Schmiele Festuca arundinacea Rohr-Schwingel Galeopsis tetrahit Gew. Hohlzahn Prunella vulgaris Kleine Brunelle Ranunculus ficaria Knöllchen-Scharbockskraut Silene latifolia subsp. alba Weiße Lichtnelke Stellaria holostea Große Sternmiere Viola arvensis Ackerstiefmütterchen Viola odorata März-Veilchen

Auf frischen Standorten kommen die typischen Arten des Arrhenatheretum vor, wie der

Glatthafer (Arrhenatherum elatius), Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata), Schafsgarbe (Achillea

millefolium), Echtes - und Weißes Wiesenlabkraut (Galium verum und G. album). Insgesamt sind die Bestände jedoch eher vergrast, meist obergrasreich und enthalten viele Brache- und

Störzeiger wie: Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos), Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)

und Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense).

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Die frischen Bereiche des Biotoptyps 09.130 zeigen ebenfalls unterschiedlicher

Erhaltungszustände. Vielfach bildeten sich durch die Verbrachung Dominanzbestände von

Land-Reitgras aus. Diese Erscheinung fehlt dort, wo die Flächen einer gelegentlichen Nutzung durch eine Koppelschafhaltung unterworfen sind. Magere Standorte sind durch

einen untergrasreichen Bewuchs gekennzeichnet. Diese verschiedenen Bereiche werden

durch die oben beschriebenen Korrekturen differenziert bewertet. Es folgt die Artenliste zu den sehr mageren Wiesenbrachen frischer Standorte:

Achillea millefolium Gewöhnliche Wiesenschafgarbe

Agrimonia eupatoria Gem. Odermennig

Agrostis capillaris/tenuis Rotes Straußgras

Arrhenatherum elatius Glatthafer

Calamagrostis epigejos Land-Reitgras

Carex praecox Frühe Segge

Carex hirta Behaarte Segge

Centaurea jacea Gewöhnliche Wiesenflockenblume

Centaurium erythraea Echtes Tausendgüldenkraut

Centaurium pulchellum Kleines Tausendgüldenkraut

Cirsium arvense Acker-Kratzdistel

Dactylis glomerata Wiesen-Knäuelgras

Deschampsia cespitosa Rasen-Schmiele

Daucus carota Wilde Möhre

Festuca rubra Echter Rotschwingel

Galium album Weißes Wiesenlabkraut

Galium verum Echtes Labkraut

Hypericum perforatum Echtes Johanniskraut

Hypochaeris radicata Gewöhnliches Ferkelkraut

Leontodon autumnalis Herbst-Löwenzahn

Linum catharticum Purgier-Lein

Lolium perenne Ausdauernder Lolch

Luzula campestris Hasenbrot

Plantago lanceolata Spitz-Wegerich

Prunus serotina Späte Traubenkirsche

Trifolium campestre Feld-Klee

In feuchten Bereichen können teilweise Feuchbiotope (Großseggenried, Nassstaudenflur) abgegrenzt werden. Weite Bereiche werden von relativ artenarmer Brache geprägt, welche

stellenweise auf feuchtem Standort auch einige Feuchte-/Nässezeiger enthalten. Hierbei sind

artenarme vergraste, mitunter nitrophile Bereiche negativ bewertet, es sind auch hier jedoch sehr nährstoffarme lückige Bestände mit Magerkeitszeigern vorhanden, darunter einige

bedrohte Arten. Zusammengefasst wurden folgende Arten hier in den unterschiedlich

bewerteten Beständen kartiert:

Achillea millefolium Gewöhnliche Wiesenschafgarbe

Agrimonia eupatoria Gem. Odermennig

Agrimonia procera Wohlriechender Odermennig

Agrostis capillaris/tenuis Rotes Straußgras

Agrostis stolonifera Weißes Straußgras

Arrhenatherum elatius Glatthafer

Asparagus officinalis Gemüse-Spargel

Betula pendula Hänge-Birke

Calamagrostis epigejos Land-Reitgras

Carex acutiformis Sumpf-Segge

Carex flacca Blaugrüne Segge

Carex tomentosa Filz-Segge

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Carex viridula Späte Gelbsegge

Centaurea jacea Gewöhnliche Wiesenflockenblume

Centaurea nigra Schwarze Flockenblume

Cirsium arvense Acker-Kratzdistel

Dactylis glomerata Wiesen-Knäuelgras

Daucus carota Wilde Möhre

Deschampsia cespitosa Rasen-Schmiele

Dipsacus fullonum Wilde Karde

Eleocharis palustris Echte Sumpfbinse

Festuca arundinacea Rohr-Schwingel

Festuca rubra Echter Rotschwingel

Galium album Weißes Wiesenlabkraut

Juglans regia juv. Walnuß

Juncus acutiflorus Spitzblütige Binse

Juncus compressus Platthalm-Binse

Juncus effusus Flatter-Binse

Juncus inflexus Blaugrüne Binse

Juncus tenuis Zarte Binse

Leontodon autumnalis Herbst-Löwenzahn

Linum catharticum Purgier-Lein

Lycopus europaeus Ufer-Wolfstrapp

Lysimachia nummularia Pfennigkraut

Lysimachia vulgaris Gewöhnlicher Gilbweiderich

Mentha arvensis Acker-Minze

Origanum vulgare Gewöhnlicher Dost

Plantago lanceolata Spitz-Wegerich

Poa compressa Flaches Rispengras

Potentilla reptans Kriechendes Fingerkraut

Pulicaria dysenterica Ruhr-Flohkraut

Ranunculus repens Kriechender Hahnenfuß

Salix cinerea Grau-Weide

Salix triandra Mandelweide

Scrophularia nodosa Knotige Braunwurz

Senecio jacobaea Jacobs-Greiskraut

Setaria viridis Grüne Borstenhirse

Tanacetum vulgare Rainfarn

Verbascum thapsus Kleinblütige Königskerze

Veronica chamaedrys Gamander-Ehrenpreis

Auch hier lässt das Arteninventar teilweise ein hohes Aufwertungspotential vermuten. Die

überständige, verfilzte Vegetation wird jedoch durch Dominanzbestände von Rasen-

Schmiele und vor allem Land-Reitgras stark beeinträchtigt. Auf Dauer werden sich die meisten niedrigwüchsigen Arten unter diesen Bedingungen nicht halten können.

Durch die Verbrachung kommt es in allen Bereichen zu einer Ausbreitung bestehender

Gehölzstrukturen. Es konnten jedoch auch zahlreiche, offenbar durch Samen verbreitete Junggehölze festgestellt werden:

Acer pseudoplatanus Berg-Ahorn

Carpinus betulus Hainbuche

Butula pendula Hänge-Birke

Fraxinus excelsior Gemeine Esche

Prunus serotina Späte Traubenkirsche

Quercus robur Stiel-Eiche

Rubus fruticosus agg. Brombeere

Sorbus aucuparia Eberesche

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Es besteht also in weiten Teilen eine sehr hohe Sukzessionsdynamik zur Bewaldung offener

Bereiche.

Bewertung nach KV 39 BWP/m²

Zusatzmerkmale Korr +/- End.

lückige, niedrige Bestände mit > 3 Magerkeitszeiger +10 49

Lückige, niedrige Bestände mit 1-3 Magerkeitszeigern +5 44

Landreitgras Initialbestände, bzw. 1-3 Vergrasungs- und

Verbuschungszeiger, Nitrophyten

-5 34

Landreitgras-Bestände, bzw. > 3 Vergrasungs- und

Verbuschungzeiger, Nitrophyten oder…

- 10 29

Landreitgras-Dominanzbestände ( stark verfilzt) - 10 29

10.510 - Sehr stark oder völlig versiegelte Flächen

Im Plangebiet befinden sich zahlreiche vegetationslose, mit Beton und Asphalt befestigte

Wege und Plätze, die speziell für den Militärbetrieb errichtet wurden. 2,8 der 4,3 ha

versiegelter Fläche entfallen jedoch dem Flugbahnkomplex, welcher größtenteils in das

Ökokontogebiet hineinreicht.

Bewertung nach KV 3 BWP/m²

10.530 - Schotter-, Kies- und Sandwege, -plätze oder andere wasserdurchlässige

Flächenbefestigung sowie versiegelte Flächen, deren Wasserabfluss versickert wird

Durch das ganze Gebiet reichen befestigte, geschotterte Wege und im Südteil auch eine

stillgelegte Bahnlinie, welche einheitlich als Biotoptyp 10.530 bewertet wurde. In der Regel

kam hier ein spärlicher Bewuchs vor, der jedoch an den mageren Standorten punktuell Arten der Magerrasen- und Schotterfluren enthält. Es liegt an solchen Flächen also ein hohes

Potential für die Besiedlung einer entsprechenden Vegetation vor, wenn die Wege stillgelegt,

aber nicht zurückgebaut werden. Beispielhaft wurde eine besonders artenreiche Kleinfläche aufgenommen:

Achillea millefolium Gewöhnliche Wiesenschafgarbe

Agrostis capillaris/tenuis Rotes Straußgras

Arenaria serpyllifolia Quendel-Sandkraut

Campanula rapunculus Rapunzel-Glockenblume

Daucus carota Wilde Möhre

Dianthus armeria Büschel-Nelke

Digitalis purpurea Roter Fingerhut

Echium vulgare Natternkopf

Erigeron annuus Einjähriger Feinstrahl

Erodium cicutarium Gewöhnlicher Reiherschnabel

Erophila verna Frühlings-Hungerblümchen

Hypochaeris radicata Gewöhnliches Ferkelkraut

Medicago lupulina Hopfenklee

Medicago minima Zwerg-Schneckenklee

Petrorhagia prolifera Sprossende Felsennelke

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Plantago lanceolata Spitz-Wegerich

Potentilla argentea Silberfingerkraut

Trifolium arvense Hasen-Klee

Verbascum thapsus Kleinblütige Königskerze

Im Südteil des Ökokontogebietes überqueren diese Schotterwege an vier Stellen den begradigten Bach. Hier finden sich massive Betonbrücken, welche in der Biotopkartierung

nicht differenziert dargestellt werden. Entsprechend der Oberflächenstruktur wurden sie zu

den Schotterflächen bzw. -wegen gezählt.

Bewertung nach KV 6 BWP/m²

10.610/10.620 – Bewachsene Feldwege/Waldwege

Der Biotoptyp 10.610 kommt nur im Westen des Plangebietes (M 2.6) vor und stellt einen unbefestigten („Wiesen-„)Weg dar. Im Norden und im Süden des Plangebietes (M 1.1 und M

1.3 bzw. 1.6) kommen bewachsene und ebenfalls unbefestigte Waldwege (10.620) vor.

Bewertung nach KV 21 BWP/m²

Zusatzmerkmale Korr +/- End.

Magere Vegetation +5 26

10.715 – Dachfläche nicht begrünt, mit Regenwasserversickerung

Der Biotoptyp 10.715 umfasst Gebäude mit Dachrinnen. Es sind überwiegend kleine

Gebäude, welche im ganzen Gebiet vorkommen, vor allem im südlichen Teil. Eine Ansammlung befindet sich jeweils in M 2.8 und M 2.9. Weitere Kleingebäude kommen in M

1.3 (am Rand zu M 2.8!), M 1.8 und M 2.5 vor.

Bewertung nach KV 6 BWP/m²

2.2 Maßnahmenbeschreibung und Zielsetzung

Auszug aus Ökokonto Teil B - Maßnahmenblätter:

Zielsetzung, Art und Umfang der Maßnahme (betrifft M1.7, M1.8a):

Zielsetzung ist die Entwicklung naturnaher und strukturreicher Waldbestände mit

mehrschichtigem Waldaufbau, viel stehendem und liegendem Totholz, Höhlen- und

Horstbäumen sowie ein standortangepasstes Baumartenspektrum. Durch das Vorkommen

von Bäumen in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen soll eine

Verbesserung der Funktionen des Naturhaushalts im Wald bei möglichst ungestörter

dynamische Entwicklung und Beruhigung im Sinne des Artenschutzes erreicht werden. Zielbiotope sind 01.111 Bodensaurer Buchenwald, 01.121 Eichen-Hainbuchenwald, 01.123

Bodensaurer, thermophiler Eichenwald, 01.133 Erlen-Eschen-Bachrinnenwald, 01.152

Naturverjüngung/Sukzessionen im und am Wald sowie 01.153 typischer voll entwickelter Waldrand.

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Zielarten sind neben bedeutenden Tierarten der FFH-Richtlinie, wie z.B. das Große Mausohr

oder bedeutende Arten der Vogelschutzrichtlinie (Mittelspecht, Schwarzspecht,

Schwarzmilan u.a.) zahlreiche andere Arten, welche bundes- oder landesweit gefährdet sind. Dies sind zumeist Tot- oder Altholzbewohner.

Folgende Module dienen der Zielerreichung:

1. In vorhandenen naturnahen Laubwäldern, die im Sinne von ökologischen Kernbereichen schon als besonders strukturreiche, naturnahe Wälder mit natürlicher Vegetation und

Baumbestand (Au- und Eichen-Hainbuchenwälder sowie Buchenwald) vorhanden sind,

wird ein Nutzungsverzicht (MB 1-3) vorgenommen. Es sind zumeist Wälder in strukturreichen Sonderstandorten. Trotz fehlender Altbäume (über 160 Jahre) sind

zahlreiche Habitatbäume vorhanden, was sich in dem Artenreichtum an

Höhlenbewohnenden Tierarten widerspiegelt. Der Nutzungsverzicht begründet sich vor allem in der Sicherung und Fortentwicklung dieser wertgebenden Kriterien.

2. In den eher strukturarmen Bereichen finden sich teilweise vorwaldartige Bestände,

vereinzelt auch Stangenholz, mitunter aber auch Kernbereiche mit stärkerem Baumholz und mäßig vorhandenen älteren bis 120 jährigen Überhältern. Für deren Entwicklung sind die

beschriebenen Einzelmaßnahmen einer naturschutzorientierten Waldnutzung (MB 4-8)

geplant.

Zielsetzung, Art und Umfang der Maßnahme (betrifft M2.9):

Zielsetzung der Maßnahmen des Typs M 2 ist die Entwicklung von struktur- und

artenreichen Offenlandkomplexen mit extensiv genutzten Grünlandflächen, Magerrasen,

Heiden, Seggenriedern, Kleingehölzen, Hutegehölzen, Bächen sowie Flachtümpeln. Diesem

Maßnahmentyp sind durch seine große Flächenausdehnung und Bedeutung für das Gebiet

10 räumlich separierte Maßnahmenflächen zugeordnet. Diese Teilflächen bilden in der Regel

gleichzeitig eine sinnvolle Nutzungseinheit für eine Grünlandbewirtschaftung in der

Dauerpflege. Durch unterschiedliche Ausgangszustände des Oberflächenreliefs, des Bodens

und der Standortfeuchte ist einerseits eine Nutzungsvielfalt sinnvoll, die auch der

Artenvielfalt dient. Andererseits sind vom Potenzial gesehen sehr viele sehr hochwertige

Zielbiotoptypen entwickelbar, an deren Ansprüchen sich die Dauerpflege orientieren sollte.

Aus den geeigneten Ausgangszuständen und den geschätzten Potenzialen sind verschiedene

umfängliche Maßnahmen entwickelt worden. Diese reichen von Initialmahd verfilzter

Flächen über Entbuschung und Auslichtung zugewachsener Bereiche.

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Ökokonto „Fliegerhorst Erlensee“ – B-Planverfahren 0.5 PlanWerk 11/2017

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2.3 Flächenbilanzierung

Tabelle 1: Ausgleichsberechnung nach Kompensationsverordnung Eingriffsferne Maßnahmen –

Maßnahmenfläche M1.7

Bilanz für Maßnahmenfläche M 1.7

Maßnahmentyp: M1 „Entwicklung naturnaher Laubwälder“

Waldabteilung: 7 a 2

Flur: 4, Flurstück: 7/10 (Bruchköbel)

KV- Beschreibung WP/m² Fläche m² Biotopwert

Typ KV Korr +/-

End vorher nachher vorher nachher

04.110 3 Einzelbäume einheimisch, standortgerecht 31 0 31 100* 3100

01.121 Eichen-Hainbuchenwald 56 0 56 4568 4018 255808 255808

01.217 Kiefernaufforstung vor Kronenschluss 26 0 26 2508 65208

01.123 Bodensaurer, thermophiler Eichenwald 64 0 64 8674 555136

01.153 Typischer voll entwickelter Waldrand,

Schwerpunkt Laubholz, gestuft inkl.

Krautsaum

59 0 59 2123 125257

01.219 Sonstige Kiefernbestände 24 0 24 8115 194760

06.400 Mager- und Halbtrockenrasen 69 0 69 2382 164358

09.130 Wiesenbrachen und ruderale Wiesen 39 0 39 1289 50271

09.130 Wiesenbrachen und ruderale Wiesen 39 5 44 255 11220

10.510 Sehr stark oder völlig versiegelte Flächen

(Ortbeton, Asphalt), Müll-Deponie in Betrieb

oder nicht abgedeckt, unbegrünte Keller,

Fundamente usw.

3 0 3 603 1809

10.530 Schotter-, Kies- u. Sandwege, -plätze oder

andere wasserdurchlässige Flächenbefestigung

sowie versiegelte Flächen, deren Wasserabfluss

versickert wird

6 0 6 603 3618

10.620 Bewachsene Waldwege 21 0 21 462 9702

Summe: 17800 17800 588778 1107277

Bilanz: 518.499 BWP

Zusatzbewertung für geschützte Arten Anl. 2 KV Abs. 2.2.5 (Reptilien, Vögel) = 3 BWP/m²

53.400 BWP

Gesamtbilanz Maßnahmenfläche M 1.7 (17.800 m²) 571.899 BWP

Gesamtbilanz (Prüfung UNB) BWP

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Tabelle 2: Ausgleichsberechnung nach Kompensationsverordnung Eingriffsferne Maßnahmen –

Maßnahmenfläche M1.8a

Bilanz für Maßnahmenfläche M 1.8a

Maßnahmentyp: M1 „Entwicklung naturnaher Laubwälder“

Waldabteilung: 7 a 1

Flur: 4, Flurstück: 7/10 und 28 (Bruchköbel)

KV- Beschreibung WP/m² Fläche m² Biotopwert

Typ KV Korr +/-

End vorher nachher vorher nachher

01.121 Eichen-Hainbuchenwald 56 0 56 2126 2172 119056 121632

05.213 Mäßig schnellfließende Bäche (Mittellauf),

kleine Flüsse, Gewässergüteklasse besser als II

69 0 69 660 45540

05.250 Begradigte und ausgebaute Bäche 23 0 23 660 15180

05.460 Nassstaudenfluren 44 0 44 625 27500

09.130 Wiesenbrachen und ruderale Wiesen 39 -5 34 625 21250

10.510 Sehr stark oder völlig versiegelte Flächen

(Ortbeton, Asphalt), Müll-Deponie in Betrieb

oder nicht abgedeckt, Fundamente usw.

3 0 3 46 138

Zusätzlicher Punktegewinn durch Renaturierung (01.121 u.a. zu 05.213) um

durchschnittlich 18 WP/m² auf 242 m² 2376

Summe: 3457 3457 155624 194672

Bilanz: 41.424 BWP

Zusatzbewertung für geschützte Arten Anl. 2 KV Abs. 2.2.5 (Amphibien) = 3 BWP/m² 10.371 BWP

Gesamtbilanz Maßnahmenfläche M 1.8 (10.293 m²) 51.795 BWP

Gesamtbilanz (Prüfung UNB) BWP

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Tabelle 3: Ausgleichsberechnung nach Kompensationsverordnung Eingriffsferne Maßnahmen –

Maßnahmenfläche M2.9

Bilanz für Maßnahmenfläche M 2.9

Maßnahmentyp: Offenlandpflege

Waldabteilung: außerhalb der Waldabteilungen

Flur: 4, Flurstück: 7/10 und 68 (Bruchköbel)

KV- Beschreibung WP/m² Fläche m² Biotopwert

Typ KV Korr +/-

End vorher nachher vorher nachher

04.110 Einzelbaum einheimisch, standortgerecht,

Obstbaum

31 0 31 70* 70* 2170 2170

01.111 Bodensaurer Buchenwald 58 0 58 1255 1255 72790 72790

01.123 Bodensaurer, thermophiler Eichenwald 64 0 64 664 42496

01.152 Schlagfluren, Naturverjüngungen, Sukzession

im und am Wald

32 0 32 20205 646560

01.217 Kiefernaufforstung vor Kronenschluss 26 0 26 9230 239980

02.100 Trockene bis frische, saure voll entwickelte

Gebüsche, Hecken, Säume heimischer Arten

36 0 36 596 21456

06.310 Extensiv genutzte Frischwiesen 44 0 44 38402 1689688

06.400 Mager- und Halbtrockenrasen 69 0 69 3007 207483

07.100 Calluna-Heiden 56 0 56 9038 506128

07.100 Calluna-Heiden 56 -10 46 2208 101568

07.200 Borstgrasrasen 47 -10 37 1784 66008

07.200 Borstgrasrasen 47 -5 42 2075 87150

07.200 Borstgrasrasen 47 0 47 5287 248489

09.130 Wiesenbrachen und ruderale Wiesen 39 -10 29 4573 132617

09.130 Wiesenbrachen und ruderale Wiesen 39 -5 34 2520 85680

09.130 Wiesenbrachen und ruderale Wiesen 39 0 39 7838 305682

09.130 Wiesenbrachen und ruderale Wiesen 39 5 44 2712 119328

09.130 Wiesenbrachen und ruderale Wiesen 39 10 49 871 42679

10.510 Sehr stark oder völlig versiegelte Flächen

(Ortbeton, Asphalt), Müll-Deponie in Betrieb

oder nicht abgedeckt, unbegrünte Keller,

Fundamente usw.

3 0 3 2209 6627

10.530 Schotter-, Kies- u. Sandwege, -plätze oder

andere wasserdurchlässige Flächenbefestigung

sowie versiegelte Flächen, deren Wasserabfluss

versickert wird

6 0 6 1083 1083 6498 6498

10.715 Dachfläche nicht begrünt, mit

Regenwasserversickerung

6 0 6 769 4614

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Bilanz für Maßnahmenfläche M 2.9

Maßnahmentyp: Offenlandpflege

Waldabteilung: außerhalb der Waldabteilungen

Flur: 4, Flurstück: 7/10 und 68 (Bruchköbel)

KV- Beschreibung WP/m² Fläche m² Biotopwert

Typ KV Korr +/-

End vorher nachher vorher nachher

Summe: 59332 59332 1919951 2797198

Bilanz: 877.247 BWP

Zusatzbewertung Anl. 2 KV Abs. 2.2.2 Zaunabbau, Vernetzung = 1 BWP/m², für geschützte Arten Anl. 2 KV Abs. 2.2.5 (Avifauna, Reptilien) = 1 BWP/m²

118.666 BWP

Gesamtbilanz Maßnahmenfläche M 2.9 (59.332 m²) 995.913 BWP

Gesamtbilanz (Prüfung UNB) BWP

Page 23: Anlage 2 Ausgleichsflächen-Gutachten...bis nassen Standorten und bestehen außer M 1.1 aus Aufforstungsflächen, welche mit einer starken Naturverjüngung mit Auwaldcharakter durchsetzt

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3 Gesamtbilanzierung nach Kompensationsverordnung Hessen

Gemäß des Berechnungsansatzes der Kompensationsverordnung Hessen (KV) ist im Zuge

des Bebauungsplanverfahrens 0.5 von einem Kompensationsdefizit von 1.619.593

Biotopwertpunkten (BWP) auszugehen.

Die Ersatzmaßnahme enthält folgende Zielbiotope:

01.111 Bodensaurer Buchenwald

01.121 Eichen-Hainbuchenwald

01.123 Bodensaurer, thermophiler Eichenwald

01.153 Typischer voll entwickelter Waldrand, Schwerpunkt Laubholz, gestuft inkl.

Krautsaum

02.100 Trockene bis frische, saure voll entwickelte Gebüsche, Hecken, Säume

heimischer Arten

05.213 Mäßig schnellfließende Bäche (Mittellauf), kleine Flüsse, Gewässergüteklasse

besser als II

05.460 Nassstaudenfluren

06.310 Extensiv genutzte Frischwiesen

06.400 Mager- und Halbtrockenrasen

07.100 Calluna-Heiden

07.200 Borstgrasrasen

10.530 Schotter- Kies- und Sandwege, -plätze oder andere wasserdurchlässige

Flächenbefestigung sowie versiegelte Flächen, deren Wasserabfluss versickert wird

In der Gesamtbilanz gem. Kompensationsverordnung von Hessen ergibt sich für die zum

Ausgleich herangezogenen Maßnahmenflächen M1.7, M1.8a und M2.9 ein Überschuss von

1.619.607 BWP (siehe Tabelle 4). Der Eingriff wird demnach vollständig kompensiert.

Tabelle 4: Gesamtbilanz

M-Fläche BWP Zuweisung zu B-

Planverfahren 0.5

Fläche [m²]

M1.7 571.899 17.800

M1.8a 51.795 3457

M2.9 995.913 59.332

Summe 1.619.607 80.589

Page 24: Anlage 2 Ausgleichsflächen-Gutachten...bis nassen Standorten und bestehen außer M 1.1 aus Aufforstungsflächen, welche mit einer starken Naturverjüngung mit Auwaldcharakter durchsetzt

Ökokonto „Fliegerhorst Erlensee“ – B-Planverfahren 0.5 PlanWerk 11/2017

23

4 Literatur

HESSISCHES AUSFÜHRUNGSGESETZ ZUM BUNDESNATURSCHUTZGESETZ (HAGBNATSCHG) vom 20. Dezember 2010.

KOMPENSATIONSVERORDNUNG – KV (Verordnung über die Durchführung von

Kompensationsmaßnahmen, Ökokonten, deren Handelbarkeit und die Festsetzung von

Ausgleichsabgaben) In der Fassung vom 01. September 2005 (GVBL. I S. 624), zuletzt

geändert durch Artikel 5 des Gesetzes vom 21. Nov. 2012 (GVBL. S. 444), gültig bis

31.12.2015. S.624-639.

PLANWERK (2013): Erstellung eines Ökokontomaßnahmenkonzeptes für das Gelände des

ehemaligen Fliegerhorsts Langendiebach-Erlensee bei Hanau. Gutachten im Auftrag der

Bundesanstalt für Immobilienaufgaben – Sparte Bundesforst.

Page 25: Anlage 2 Ausgleichsflächen-Gutachten...bis nassen Standorten und bestehen außer M 1.1 aus Aufforstungsflächen, welche mit einer starken Naturverjüngung mit Auwaldcharakter durchsetzt

01.152(32)

01.219(24)

01.121(56)01.219

(24)

09.130(44)

01.217(26)

01.217(26)

01.121(56)

07.200(42)

07.200(37) 01.217

(26)

01.111(58)

09.130(29)

09.130(39)

01.217(26)

10.510(3)

09.130(29)

10.530(6)

09.130(39)

01.217(26)

07.100(46)

01.217(26)

09.130(39)

09.130(49)

09.130(29)

09.130(34) 09.130

(29)

09.130(39)

01.152(32)

05.250(23)

01.152(32)

09.130(39)

09.130(34)

09.130(34)

10.510(3)

09.130(39)

01.217(26)

10.715(6)

09.130(39)

10.620(21)

09.130(39)

09.130(34)

09.130(39)

07.100(46)

09.130(34)

01.217(26)

09.130(29)

09.130(39)

09.130(29)

07.100(46)

09.130(34)

09.130(44)

09.130(39)

09.130(29)

01.217(26)

07.100(46)

07.100(46)

09.130(39)

09.130(39)

10.715(6)

09.130(39)

09.130(39)

01.152(32)

10.715(6)

07.100(46)

09.130(29)07.100

(46)

09.130(39)

10.715(6)

01.217(26)

07.100(46)

10.510(3)

10.510(3)

09.130(39)

04.110(31)

M2.9

M1.7M1.8a

Fliegerhorst Erlensee

Le ge ndeGrenze des ÖkokontogebietsMaßnahmenfläche mit Maßnahmennummer

Biotoptype n nach KV01.111 Bodensaurer Buchenwald01.121 Eichen-Hainbuchenwald01.123 Bodensaurer, thermophiler Eichenwald

01.152 Schlagfluren, Naturverjüngungen, Sukzessionim und am Wald

01.153 Typischer voll entwickelter Waldrand, SchwerpunktLaubholz, gestuft inkl. Krautsaum

01.217 Kiefernaufforstung vor Kronenschluss01.219

02.100 Trockene bis frische, saure voll entwickelteGebüsche, Hecken, Säume heimischer Arten

05.213 Mäßig schnellfließende Bäche (Mittellauf), kleineFlüsse, Gewässergüteklasse besser als II

05.250 Begradigte und ausgebaute Bäche

05.339 Neuanlage naturnaher Stillgewässer in naturnaherUmgebung

05.460 Nassstaudenfluren06.310 Extensiv genutzte Frischwiesen06.400 Mager- und Halbtrockenrasen07.100 Calluna-Heiden07.200 Borstgrasrasen09.130 Wiesenbrachen und ruderale Wiesen

10.510Sehr stark oder völlig versiegelte Flächen (Ortbeton,Asphalt), Müll-Deponie in Betrieb oder nichtabgedeckt, unbegrünte Keller, Fundamente usw.

10.530Schotter-, Kies- u. Sandwege, -plätze oder anderewasserdurchlässige Flächenbefestigung sowieversiegelte Flächen, deren Wasserabfluss versickertwird

10.620 Bewachsene Waldwege

10.715 Dachfläche nicht begrünt, mitRegenwasserversickerung

04.110 Einzelbaum einheimisch, standortgerecht, Obstbaum

Bestand

E 80.589 m² Erhalt u nd Schaffu ng natu rnahe r Wald-ge s e lls chafte n, Entwicklu ng mage re r Offe nlandfläche n mit Callu na-He ide n

0 25 50 75 100 Meter

M 1.7

06.310(44)

01.123(64)

07.100(56)

07.200(47)

01.121(56)

06.400(69)

01.121(56)

01.111(58)

06.400(69)

01.153(59)

06.400(69)

01.153(59)

07.100(56)

06.310(44)

01.123(64)

05.213(69)

05.460(44)

10.530(6)

02.100(36)

07.100(56)

02.100(36)

02.100(36)

07.100(56)

02.100(36)

04.110(31)

M2.9

M1.7

M1.8a

Planung

(36) Wertpunkte/m² nach Kompensationsverordnung

Unterdorfstraße 363667 Nidda

Tel./Fax: 06402-50487-1 (-2)

Büro für ökol. FachplanungenPlanWerk

Au s gle ichs fläche n au s de m Ökokontomaßnahme nkonze pt für de n e he malige n Flie ge rhors t Lange ndie bach-Erle ns e e be i Hanau

Karte 1: Maßnahmenflächen mit Ist- undPlanungszustand der Biotoptypen nach KV

Maßs tab: 1 : 2.000Planu ngs s tand: November 2017

Date ngru ndlage :ATKIS Digitales Orthophoto, mit Genehmigung der Hess. Verwaltung für Boden-management und Geoinformation (HVBG)

Bundesforstbetrieb Schwarzenborn Küppelstraße 6 36280 Oberaula

Zuordnung: Bebauungsplanverfahren 0.5 des Zweckverbands Fliegerhorst-Langendiebach

E 1 Fläche ngröße … Entwicklung von extensiv genutztem Grünland und Magerrasen

Maßnahmennummer Flächengröße derGesamtmaßnahme

Erläuterung der Maßnahme