Anlage 5 Biotopkartierung Teil D5 zur Vorlage VL-213/7 ...

23
Inhalt 1. ANLASS DES GUTACHTENS ................................................................................................ 2 2. METHODIK .................................................................................................................... 4 3. BIOTOPTYPEN ................................................................................................................ 6 3.1 HALBTROCKENRASEN (BIOTOPSCHLÜSSELNUMMER B 4211) ..................................................6 3.2 MESOPHILES GRÜNLAND, FRISCH BIS MÄßIG TROCKEN (BIOTOPSCHLÜSSELNUMMER B 4222) .....10 3.3 STAUDENFLUREN/ BRACHEN/ RUDERALFLUREN TROCKENER STANDORTE (BIOTOPSCHLÜSSELNUMMER B 4733) .............................................................................12 3.4 SEGETALFLUREN AM ACKERRAND (BIOTOPSCHLÜSSELNUMMER B 4733) ................................14 4. GESCHÜTZTE UND GEFÄHRDETE ARTEN ............................................................................. 15 5. BEGLEITFAUNA ............................................................................................................. 16 6. NATURSCHUTZFACHLICHE BEWERTUNG ............................................................................. 18 LITERATUR .............................................................................................................................. 19 ANLAGE 1 GESAMTARTENLISTE DER BLÜTENPFLANZEN ANLAGE 2 ÜBERSICHTSPLAN ZU DEN BIOTOPTYPEN

Transcript of Anlage 5 Biotopkartierung Teil D5 zur Vorlage VL-213/7 ...

Inhalt

1. ANLASS DES GUTACHTENS ................................................................................................ 2

2. METHODIK .................................................................................................................... 4

3. BIOTOPTYPEN ................................................................................................................ 6

3.1 HALBTROCKENRASEN (BIOTOPSCHLÜSSELNUMMER B 4211) .................................................. 6

3.2 MESOPHILES GRÜNLAND, FRISCH BIS MÄßIG TROCKEN (BIOTOPSCHLÜSSELNUMMER B 4222) ..... 10

3.3 STAUDENFLUREN/ BRACHEN/ RUDERALFLUREN TROCKENER STANDORTE

(BIOTOPSCHLÜSSELNUMMER B 4733) ............................................................................. 12

3.4 SEGETALFLUREN AM ACKERRAND (BIOTOPSCHLÜSSELNUMMER B 4733) ................................ 14

4. GESCHÜTZTE UND GEFÄHRDETE ARTEN ............................................................................. 15

5. BEGLEITFAUNA ............................................................................................................. 16

6. NATURSCHUTZFACHLICHE BEWERTUNG ............................................................................. 18

LITERATUR .............................................................................................................................. 19

ANLAGE 1 – GESAMTARTENLISTE DER BLÜTENPFLANZEN

ANLAGE 2 – ÜBERSICHTSPLAN ZU DEN BIOTOPTYPEN

Seite | 2

1. Anlass des Gutachtens

Das Flugplatzgelände am nördlichen Stadtrand von Bad Langensalza, zwischen Ackerflächen

und dem abfallenden Gelände zum Unstruttal beherbergt den Flugsportverein „Otto

Lilienthal“ Bad Langensalza e.V.

Abb. 1: Lage des Flugplatzes Bad Langensalza (roter Umring) auf Basis der TK 25

(Quelle Geoproxy Thüringen)

Entsprechend der Angaben des Flugsportvereins besitzt das Fluggelände nachfolgende

Historie:

Die Geschichte des "Fliegerhorstes Langensalza" beginnt bereits 1938. Zu dieser Zeit wurde

die Propellerflugzeuge Junkers „Ju 86“ hier untergebracht. Später, insbesondere während des

2. WK, befand sich hier eine Flugzeugführerschule. In den Jahren 1943/ 44 wurde die „Ju 352

Herkules” an diesem Standort gebaut, danach die „Ju 88“. In den Jahren 1944/ 45 wurde vom

Flugplatz Langensalza aus auch in Kampfhandlungen eingegriffen. Ab Anfang 1947 erfolgte die

totale Demontage der Anlage.

Über viele Jahre in der DDR wurde das Gelände des "Fliegerhorstes" als Agrarflugplatz genutzt,

so flog hier zeitweise auch die riesige AN 2. Aber auch Segelflug der GST und Modellflug im

Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft fand hier statt. Die Gründung des Vereins unter seinem

jetzigen Namen erfolgte 1990.

Seite | 3

Das Flugfeld für uns Modellsportler misst ca. 280 x 80m, auf „gepflegtem Rasen“ starten und

landen die Flugzeige in West-Ost-Richtung. Den An- und Abflug stören keine Bäume oder

sonstigen Hindernisse.

Diese Angaben belegen, dass das Gelände seit über 80 Jahren als Flugplatz genutzt und

entsprechend gepflegt wurde. Derartig genutzte, extensiv gepflegte und magere (aufgrund

ausbleibender Düngung und sonstiger Beeinflussung) Standorte beherbergen oft interessante

und gefährdete Biotoptypen und Arten.

Ziel der Erfassung im Jahre 2020 war es, den aktuellen Pflanzenbestand zu dokumentieren und

eine fachliche Stellungnahme zum vorgefundenen Bestand bzw. zur bisherigen

Bewirtschaftung abzugeben, da für diesen Standort kaum Daten existieren.

Naturräumlich liegt der Standort im Thüringer Becken, wo ein trockenes, kontinentalen

getöntes Klima vorherrscht. Den Untergrund bildet hier als anstehendes Gestein der Mittlere

Keuper, welcher hier von einer Lößdecke und im Norden von pleistozänen Kiesen überlagert

wird. Der vorherrschende Bodentyp ist Löß-Schwarzerde. Erst an den Hängen zum Unstruttal

fehlt die Lößdecke und es herrschen Lehm-Schwarzerde oder lehmige Tonböden vor (siehe

nachfolgende Abbildung)

Abb. 2: Übersicht über die vorherrschenden Bodentypen im Umfeld des Flugplatzes Bad Langensalza

(Quelle: Bodengeologische Karte in Verbindung mit der TK 25, Geoproxy Thüringen)

Seite | 4

2. Methodik

Ziel der Bestandskartierung war die vollständige Erfassung der Gesamtflora auf dem

Flugplatzareal, die halbquantitative Ermittlung wertgebender, geschützter und gefährdeter

Arten und bei besonders bemerkenswerten Arten der Populationsgröße des Vorkommens.

Insgesamt wurden 3 Begehungen (im Frühjahrs-, Frühsommer-, Sommeraspekt) zur Erfassung

der Vegetation durchgeführt. Dazu wurden die Flächen gleichmäßig begangen und alle

vorkommenden Arten erfasst. Gleichzeitig wurden Vegetationsaufnahmen durchgeführt, um

die vorgefundenen Vegetationsbestände pflanzensoziologisch ansprechen und interpretieren

zu können. Die Exkursionen fanden am 06.04., 29.05. und 20.07. des Jahres 2020 statt.

Die Benennung der Blütenpflanzenarten beruht auf Festlegungen zur aktuellen Nomenklatur,

die in der Gesamtartenliste der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (METZING et al. 2018)

berücksichtigt sind. Bei der Kartierung besonders geschützter, streng geschützter und

gefährdeter Pflanzenarten bzw. Pflanzengesellschaften bilden die Grundlage:

· die Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen Thüringens (KORSCH & WESTHUS 2011)

· die Rote Liste der Pflanzengesellschaften Thüringens (HEINRICH et al. 2011)

· die Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (METZING et al. 2018),

· die Rote Liste der Pflanzengesellschaften Deutschlands (RENNWALD 2000)

· besonders und streng geschützten Tier- und Pflanzenarten gemäß § 7 Abs. 2 BNatSchG

· das Bundesnaturschutzgesetz (§ 30) in Verbindung mit dem ThürNatG (§ 15)

Die Nomenklatur der Pflanzengesellschaften erfolgt weitgehend nach RENNWALD (2000). Es

wurde allerdings auch darauf geachtet, dass die in älteren Arbeiten beschriebenen

Gesellschaften „wieder auffindbar“ bleiben, auch wenn sie nicht in RENNWALD (2000)

beschrieben sind. Deshalb wurden auch andere Gesellschaftsnamen angegeben, die unter

RENNWALD (2000) zusammengefasst sind, jedoch in SCHUBERT, HILBIG UND KLOTZ (1995) oder

WESTHUS et al. (1993) einzeln beschrieben sind.

Die Kartierung und Einstufung der Flächen erfolgte nach dem Kartierschlüssel zur

Offenlandbiotopkartierung der TLUG (LAUSER & KORSCH 2018).

Seite | 5

Bei der Einstufung in Schutz- und Gefährdungskategorien der Pflanzenarten und

Gesellschaften bedeuten:

§ besonders geschützt

§§ streng geschützt

RLT Rote Liste Thüringens (KORSCH & WESTHUS 2011)

RLD Rote Liste Deutschlands (METZING et al. 2018)

1 vom Aussterben bedroht

2 stark gefährdet

3 gefährdet

R extrem selten

G Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt

V Vorwarnliste (ZÜNDORF, GÜNTHER, KORSCH & WESTHUS 2006 und METZING et al. 2018)

!! Arten für die Deutschland in besonders hohem Maß verantwortlich ist

(METZING et al. 2018)

Seite | 6

3. Biotoptypen

3.1 Halbtrockenrasen (Biotopschlüsselnummer B 4211)

Ein Hauptaugenmerk des Gutachtens war es zu beurteilen, ob und wo die Pflanzenbestände

als gesetzlich geschützter Halbtrockenrasen einzustufen sind. Aus diesem Grund wird auf

diese Beurteilung nachfolgend ausführlich eingegangen.

3.1.1 Bewertungsschlüssel der basiphilen Trocken- und Halbtrockenrasen entsprechend der

Kartieranleitung von LAUSER & KORSCH (2018)

Mageres und mesophiles Grünland frischer bis trockener Standorte wozu Halbtrockenrasen,

Wacholderheiden, Bergwiesen und Borstgrasrasen zählen, werden in der Kartieranleitung wie

folgt definiert:

Es handelt sich dabei um extensiv genutzte oder brachliegende, in sehr seltenen Fällen auch

natürlich waldfreie Rasengesellschaften aus meist niederen und mittelhohen Gräsern und

Kräutern. Die Vegetationsdecke ist durch eine Vielzahl buntblühender Krautarten

gekennzeichnet. Außerdem sind oft Therophyten, schmalblättrige Gräser und gelegentlich

Flechten beteiligt. Im Frühjahr beginnt die Vegetationsentwicklung verhältnismäßig spät,

deutlich nach der von intensiver genutztem und gedüngtem Grünland.

Böden und Ausgangsgestein sind wasserdurchlässig (z. B. Kalk oder Sand) mit geringem

Angebot von Stickstoff und Phosphor. Die Lage ist sonnenexponiert, oft an Süd- bis

Westhängen.

Auf flachgründigen Standorten, z. B. auf Fels oder Sand, sind Trocken- und Halbtrockenrasen

oft lückig. Pionierstadien werden ab einer Vegetationsdeckung von 30% unter diesen

Biotoptypen erfasst.

Wegen der geringen Ertragsmöglichkeiten werden Trocken- / Halbtrockenrasen heute

entweder durch Pflegemaßnahmen erhalten oder meist nur noch sehr extensiv oder nicht

mehr genutzt und sind daher z. T. mit Stauden, Büschen und Bäumen durchsetzt. Verbuschte

Bereiche werden als Magerrasen bzw. Wacholderheiden erfasst, soweit noch mindestens ein

Drittel der Fläche offenen Charakter besitzt.

Seite | 7

Erfassungskriterien:

· Quantitativ: Mindestfläche 100 m2, Mindestbreite 3 m.

· Qualitativ: Die kennzeichnenden Arten der Trocken- / Halbtrockenrasen müssen einen

Deckungsanteil von über 25% an der Vegetationszusammensetzung erreichen.

· Bei verbuschten Bereichen muss mindestens ein Drittel der Fläche offenen Charakter

besitzen.

· Pionierstadien müssen eine Vegetationsdeckung von 30% aufweisen.

· Dominanzbestände von Brachypodium pinnatum und Bromus erectus gelten nur dann

als Trocken- oder Halbtrockenrasen, wenn weitere kennzeichnende Arten der Trocken-

und Halbtrockenrasen regelmäßig vorkommen (Deckung mindestens ca. 1-5%).

Kennzeichnende Pflanzenarten für Trocken-/ Halbtrockenrasen (B4211 und B 4212):

· Brachypodium pinnatum *

· Briza media

· Bromus erectus *

· Carex caryophyllea

· Carex flacca

· Carex humilis

· Carex montana

· Carex ornithopoda

· Festuca ovina agg.

· Helictotrichon pratense

· Koeleria macrantha

· Koeleria pyramidata

· Phleum phleoides

· Sesleria albicans

· Stipa spp.

· Adonis vernalis

· Anthericum liliago

· Anthericum ramosum

· Anthyllis vulneraria

· Artemisia campestris

· Asperula cynanchica

· Aster amellus

· Aster linosyris

· Astragalus danicus

· Astragalus exscapus

· Bupleurum falcatum

· Campanula glomerata

· Carlina acaulis

· Carlina vulgaris

· Centaurea scabiosa

· Centaurea stoebe

· Cirsium acaulon

· Dianthus carthusianorum

· Dianthus deltoides

· Epipactis atrorubens

· Eryngium campestre

· Euphorbia cyparissias

· Filipendula vulgaris

· Fumana procumbens

· Galium verum

· Gentiana cruciata

· Gentianella ciliata

· Gentianella germanica

· Gymnadenia conopsea

· Helianthemum

nummularium s.l.

· Hippocrepis comosa

· Linum austriacum

· Linum catharticum

· Linum tenuifolium

· Lychnis viscaria

· Medicago falcata

· Ononis repens

· Ononis spinosa

· Ophrys apifera

· Ophrys insectifera

· Orchis mascula

· Orchis militaris

· Orchis tridentata

· Oxytropis pilosa

· Pimpinella saxifraga

· Polygala amarella

· Polygala comosa

· Potentilla heptaphylla

· Potentilla incana

· Potentilla tabernaemontani

· Primula veris

· Prunella grandiflora

· Pseudolysimachion

spicatum

· Pulsatilla pratensis

· Pulsatilla vulgaris

· Ranunculus bulbosus

· Rhinanthus angustifolius

· Salvia nemorosa

· Salvia pratensis

· Sanguisorba minor

· Scabiosa canescens

· Scabiosa columbaria

· Scabiosa ochroleuca

· Sedum acre

· Sedum sexangulare

· Silene otites

· Stachys recta

· Teucrium chamaedrys

· Teucrium montanum

· Thesium linophyllon

· Thesium bavarum

· Thymus praecox

· Thymus pulegioides

· Trifolium arvense

· Trifolium campestre

· Trifolium montanum

· Veronica teucrium

(grau hinterlegt sind die kennzeichnenden Arten, welche auf dem Flugplatz Bad Langensalza auftreten)

Seite | 8

Dominanzbestände von Brachypodium pinnatum, in denen weitere kennzeichnende Arten nur

spärlich vorkommen, werden als mesophiles Grünland, frisch bis mäßig trocken (B 4222)

kartiert (falls nicht ausgrenzbarer Anteil eines Biotops mit Datenerfassung).

Dominanzbestände von Bromus erectus mit typischen Kräutern der Glatthaferwiesen und

weitgehendem Fehlen von Kräutern der Halbtrockenrasen werden bei Erfüllung der Kriterien

als LRT 6510 (Magere Flachland-Mähwiesen) erfasst; fehlen auch diese, wird der Bestand als

B 4250 (Intensivgrünland / Einsaat inkl. junger Brachestadien) codiert (falls nicht

ausgrenzbarer Anteil eines Biotops mit Datenerfassung).

3.1.1 Basiphile Trocken- und Halbtrockenrasen auf dem Flugplatzgelände

Die vorgefundenen Pflanzenbestände können nur in Teilbereichen als basiphile

Halbtrockenrasen angesprochen werden. Nur eine kleine Dreiecksfläche am nordöstlichen

Rand, östlich des Hangars und ein Bereich am nordwestlichen Rand erfüllen die o.g. Kriterien

für die Ansprache als Halbtrockenrasen. Die Dominanz der Kräuter beträgt auf diesen Flächen

zwar auch nicht 25 %, jedoch nehmen die Grasarten Aufrechte Trespe (Bromus erectus) und

Furchen-Schwingel (Festuca rupicola) höhere Anteile ein, der Anteil der Obergräser nimmt

dagegen stark ab. Am häufigsten ist als Charakterart der Halbtrockenrasen, besonders auf der

nordwestlichen Teilfläche, der Feldmannstreu (Eryngium campstre) zu finden, welche

sicherlich davon profitiert, dass er von den Schafen nicht so stark verbissen wird. Darüber

hinaus sind Kleine Pimpinelle (Pimpinella saxifraga), Kriechende Hauhechel (Ononis repens),

Zypressen-Wolfsmich (Euphorbia cyparissias) und Mittlerer Wegerich (Plantago media)

regelmäßig zu finden. Andere charakteristische Arten wie Skabiosen-Flockenblume

(Centaurea scabiosa), Stengellose Kratzdistel (Cirsium acaulon), Sichel-Luzerne (Medicago

falcata), Gewöhnliche Hundszunge (Cynoglossum officinale), Echtes Labkraut (Galium verum),

Knolliger Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus), Wiesen-Salbei (Salvia nemorosa) oder Kleiner

Wiesenknopf (Sanguisorba minor) sind auch hier nur vereinzelt anzutreffen.

Den Halbtrockenrasen fehlen die ganz klassischen Trockenrasenarten, welche ausschließlich

auf den Trockenrasen zu finden sind. Das liegt sowohl am Standort (keine südliche oder

westliche Exposition, relativ nährstoffreiche Löß-Schwarzerde als Untergrund) als auch an der

zu starken Beweidung der Fläche. Trotz der extensiven Bewirtschaftung ohne Düngung

konnten sich hier über Jahrzehnte zwar magere Trockenbiotope ausbilden, welche aber

Seite | 9

Übergänge zu mesophilem Grünland aufweisen. Die Bewirtschaftung der Flächen sollte

unbedingt umgestellt werden (späte Mahd oder späte Beweidung mit geringem Besatz), damit

sich die krautigen Arten besser entwickeln und ausbreiten können.

Abb. 3 und 4: von Furchen-Schwingel dominierter Bestand an der Nordostecke (links) und

Halbtrockenrasenbereich mit Feldmannstreu, Kleiner Pimpinelle und Mittlerem Wegerich an der

Nordwestseite (rechts)

Die Ruderalisierung dieser Trockenstandorte wird durch Arten angezeigt wie Eselsdistel

(Onopordum acanthium), Gewöhnliche Sichelmöhre (Falcaria vulgaris), Gewöhnlicher Beifuß

(Artemisia vulgaris), Weg-Distel (Carduus acanthoides), Gewöhnliche Wegwarte (Cichorium

intybus), Wilde Karde (Dipsacus sylvestris), Gewöhnlicher Natternkopf (Echium vulgare), Feld-

Kresse (Lepidium campestre), Echtes Leinkraut (Linaria vulgaris), Färber-Resede (Reseda

luteola), Gewöhnlicher Rainfarn (Tanacetum vulgare) oder Gewöhnlicher Klettenkerbel

(Torilis japonica).

Orientalische Zackenschote (Bunias orientalis), Große Kugeldistel (Echinops sphaerocephalus)

und Pfeil-Kresse (Lepidium draba) sind ebenfalls Zeiger des trockenen, mageren und

kontinental getönten Standortes, jedoch z.T. invasive Neophyten, welche sich hier stark in

Ausbreitung befinden.

Abb. 5 und 6: Die Neophyten Orientalische Zackenschote (links) und Pfeilkresse (rechts)

Seite | 10

3.2 Mesophiles Grünland, frisch bis mäßig trocken (Biotopschlüsselnummer B 4222)

Der überwiegende Teil der Fläche des Flugplatzgeländes ist als mesophiles Grünland

anzusprechen. Nach LAUSER UND KORSCH (2018) lässt sich mageres Grünland auf

Übergangsstandorten nicht immer einem der oben aufgeführten gesetzlich geschützten

Biotope zuordnen, da in solchen Fällen oft der geforderte Deckungsanteil der

kennzeichnenden Pflanzenarten nicht erreicht wird. Solche Bestände gehören oft zum

mesophilen Grünland (B 4222 bzw. B 4223). Dies ist auch hier der Fall. Auf dem

überwiegenden Teil der Fläche nehmen die für mesophile Wiesen charakteristischen Gräser

Glatthafer (Arrhenatherum elatius), Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis) und vor allem

Wiesen-Rispengras (Poa pratensis) die höchsten Anteile ein. Aufrechte Trespe (Bromus

erectus) und Furchen-Schwingel (Festuca rupicola) sind hier eingestreut vorhanden, aber nicht

dominierend. Auffallend ist, dass krautige Pflanzenarten, sowohl die Arten der mesophilen

Flachland-Mähwiesen als auch der Halbtrockenrasen, nur vereinzelt vertreten sind. Dazu

zählen Feldmannstreu (Eryngium campstre), Kleine Pimpinelle (Pimpinella saxifraga),

Kriechende Hauhechel (Ononis repens), Zypressen-Wolfsmich (Euphorbia cyparissias),

Mittlerer Wegerich (Plantago media), Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa),

Gewöhnliche Hundszunge (Cynoglossum officinale), Echtes Labkraut (Galium verum), Knolliger

Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus), Wiesen-Salbei (Salvia nemorosa) und Kleiner Wiesenknopf

(Sanguisorba minor) als Arten der Halbtrockenrasen und Gewöhnliche Schafgarbe (Achillea

millefolium), Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria), Wiesen-Kerbel (Anthriscus

sylvestris), Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia), Wiesen-Flockenblume

(Centaurea jacea), Gewöhnliches Hornkraut (Cerastium holosteoides), Wiesen-Pippau (Crepis

biennis), Wiesen-Labkraut (Galium mollugo), Tüpfel-Johanniskraut (Hypericum perforatum),

Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus), Hopfen-Luzerne (Medicago lupulina), Spitz-

Wegerich (Plantago lanceolata), Rot-Klee (Trifolium pratense), Gamander-Ehrenpreis

(Veronica chamaedrys) oder Vogel-Wicke (Vicia cracca) als Arten der mesophilen Wiesen. Alle

hier genannten Arten sind aber sowohl in mesophilen Wiesen als auch den Halbtrockenrasen

zu finden.

Die als mesophiles Grünland angesprochenen Teilbereiche und die als Halbtrockenrasen

deklarierte Teile unterscheiden sich hier weniger in der Artenzusammensetzung, sondern an

ihren Anteilen im Bestandsaufbau. Die Hauptursache darin dürfte in der unterschiedlichen

Pflege liegen. Die Landebahn und die umgebenden Wiesen werden mehrmals im Jahr gemäht,

Seite | 11

wodurch Gräser gefördert und krautige Arten unterdrückt werden. Außerdem führt das

Mulchen der Flächen zu einem Nährstoffeintrag und damit zu veränderten

Wachstumsbedingungen, wodurch Obergräser gefördert werden.

Abb. 7: Die Wiesenvegetation am Südrand des Plangebietes wird von den Gräsern Glatthafer, Wiesen-Schwingel und Wiesen-Rispengras geprägt

In diesem Jahr wurde bei der Bestandserfassung am 29.05. festgestellt, dass im südlichen

Streifen der Untersuchungsfläche (zwischen Landebahn und Acker) flächendeckend alle

zweikeimblättrigen Pflanzen geschädigt waren (Krüppelwuchs und vergilbt und damit am

Absterben), während die Gräser unversehrt waren, was stark auf den Einsatz eines selektiven

Herbizides auf der Fläche schließen lässt. Die Änderung der Artenzusammensetzung kann hier

auch durch Herbizide beeinflusst worden sein.

Abb. 8-10: Geschädigte Pflanzen: Pfeilkresse, Mittlerer Wegerich und Orientalische Zackenschote

Seite | 12

Abb. 11: durch Herbizideinsatz geschädigter Wiesenbereich

3.3 Staudenfluren/ Brachen/ Ruderalfluren trockener Standorte (Biotopschlüsselnummer B 4733)

Zwischen den Grasfluren existieren aufgeschüttete oder stärker gestörte Standorte, auf

welchen die Arten der Ruderalfluren aspektbildend sind (am nördlichen Rand, rund um die

bestehenden Gebäude mit z.T. aufgeschotterten Flächen). Auch wenn hier der Übergang zu

den Halbtrockenrasen oder dem mesophilen Grünland wieder fließend sind, wurden ruderale

Teilbereiche abgegrenzt. Eine genaue Ermittlung der Pflanzengesellschaft erfolgte hier nicht.

Es dominieren jedoch auch hier Arten trockener Ruderalfluren, weshalb die Zuordnung zum

Biotoptyp 4733 erfolgte. Der Arten- und Blütenreichtum ist auch auf diesen Flächen nicht

außerordentlich groß, weshalb die Zuordnung zum Biotoptyp 4732 nicht erfolgen konnte. Es

zeigen sich jedoch Tendenzen zur Möhren-Bitterkraut-Gesellschaft Dauco-Picridetum Görs

1966 bzw. zur Natternkopf-Steinklee-Gesellschaft Echio-Melilotetum albi Tx. 1942, welche

beide zum Verband der Steinklee-Gesellschaften Dauco-Melilotion Görs 66 gehören.

Charakteristische Arten sind hier Gewöhnlichen Natternkopf (Echium vulgare), Weißen

Steinklee (Melilotus alba), Gewöhnliches Bitterkraut (Picris hieracioides), Gewöhnliche

Wegwarte (Cichorium intybus), Gewöhnliches Leinkraut (Linaria vulgaris), Wilde Möhre

(Daucus carota), und Platthalm-Rispengras (Poa compressa), Gewöhnlicher Beifuß (Artemisia

vulgaris), Rainfarn (Tanacetum vulgare), Gewöhnliche Schafgarbe (Achillea millefolium),

Seite | 13

Färber-Resede (Reseda luteola) sowie Annuelle wie Quendel-Sandkraut (Arenaria serpyllifolia)

oder Dolden-Spurre (Holosteum umbellatum).

Der offene, leicht gestörte Standort im östlichen Bereich des Plangebietes wird hauptsächlich

von einjährigen Ruderalarten bestimmt, weshalb hier die Zuordnung zu den Wegerauken-

Gesellschaften (V. Sisymbrion officinalis) erfolgen kann. Zu nennen sind hier die im Gelände

häufig auftretenden Arten Lösels-Rauke (Sisymbrium loeselii), Besen-Rauke (Descurainia

sophia), Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans), Kompass-Lattich (Lactuca serriola),

Gewöhnliches Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris), Weiche Trespe (Bromus hordeaceus),

Weißer Gänsefuß (Chenopodium album), Geruchlose Kamille (Tripleurospermum maritimum),

Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense), Rote Taubnessel (Lamium purpureum) und Pfeil-Kresse

(Lepidium draba).

Abb. 12-14: Besenrauke (links), Lösels Rauke (Mitte) und Eselsdistel (rechts), typische Ruderalarten

Abb. 15: Bunte Ruderalflur am Rand der Reparaturhalle mit Wilder Möhre, Bitterkraut und

Natternkopf

Seite | 14

3.4 Segetalfluren am Ackerrand (Biotopschlüsselnummer B 4733)

Zur Artenvielfalt trägt im Gelände auch der Ackerrand am Südrand des Flugplatzes bei. Hier

ist eine Segetalflur anzutreffen, welche ebenfalls Erwähnung finden soll. Der Ackerrand

beherbergt die charakteristischen Pflanzenarten der basiphilen Ackerlichtnelken-Gesellschaft

Euphorbio exiguae-Melandrietum noctiflori G. Müller 1964.

Nach WESTHUS (1993) ist sie „die Leitgesellschaft basenreicher, tiefgründig-humoser Löß- und

Karbonatgesteinsböden des Thüringer Beckens (Schwarzerdegebiet).... Aufgrund intensiver

Nutzung der Standorte ist sie meist durch stickstoffzeigende Fragmentgesellschaften

verdrängt. Nach RENNWALD (2000) handelt es sich beim Euphorbio-Melandrietum um eine

Zentralassoziation des Verbandes Caucalidion, welche edaphisch-standörtlich und klimatisch

untergliedert wird. Früher war es die zweithäufigste Ackerunkrautgesellschaft in

Mitteldeutschland, heute gilt die Gesellschaft in ihrer typischen Ausbildung in Deutschland als

auch in Thüringen als gefährdet.

Stetige auftretende Arten sind hier Knollen-Platterbse (Lathyrus tuberosus), Acker-Ehrenpreis

(Veronica arvensis), Glanz-Ehrenpreis (Veronica polita), Kleine Wolfsmilch (Euphorbia exigua),

Acker-Glockenblume (Campanula rapunculoides), Acker-Gauchheil (Anagallis arvensis),

Acker-Winde (Convolvulus arvensis), Gewöhnlicher Reiherschnabel (Erodium cicutarium),

Acker-Hornkraut (Cerastium arvense), Feld-Stiefmütterchen (Viola arvensis), Gewöhnlicher

Erdrauch (Fumaria officinalis), Tauben-Storchschnabel (Geranium columbinum),

Hundspetersilie (Aethusa cynapium), Stengelumfassende Taubnessel (Lamium amplexicaule),

Lösels-Rauke (Sisymbrium loeselii) und Saat-Mohn (Papaver dubium). Bemerkenswert ist der

Fund des gefährdeten Feld-Rittersporn (Consolida regalis).

Abb.16-17: blütenreicher Ackerrand (links) und Blütenstand des Feld-Rittersporn (rechts)

Seite | 15

4. Geschützte und gefährdete Arten

Insgesamt konnten auf den Untersuchungsflächen 6 Arten nachgewiesen, welche in den

Roten Listen geführt werden. Von diesen Arten ist der Feldmannstreu eine nach

Bundesartenschutzverordnung besonders geschützte Art.

Tabelle 1: Geschützte und gefährdete Blütenpflanzenarten des Plangebietes

Lfd.

Nr

wissenschaftlicher Name deutscher Name § RLT RLD

1. Cirsium acaulon Stengellose Kratzdistel V V

2. Consolida regalis Feld-Rittersporn V 3

3. Cynoglossum officinale Gewöhnliche Hundszunge V

4. Eryngium campestre Feld-Mannstreu § V

5. Festuca rupicola ssp. rupicola Furchen-Schwingel V

6. Salvia pratensis Wiesen-Salbei V

Abb.: Stengellose Kratzdistel (links) und Gewöhnliche Hundszunge (rechts), Arten der Vorwarnlisten

Abb. Feldmannstreu

Seite | 16

5. Begleitfauna

Die Fauna wurde nicht kartiert. Die vorgefundenen Biotoptypen sind Lebensraum für

verschiedene Tierarten unterschiedlichster Gruppen, besonders aber für bodenbrütende

Vögel, Kleinsäuger und Wirbellose. Bei der Begehung konnte aber festgestellt werden, dass

das Gelände eine sehr reichhaltige Tierwelt aufweist.

Bei den Säugern konnte der Feldhase beobachtet werden. Äußerst wertvoll ist der Nachweis

eines Hamsterbaues. Der Acker-/Wiesenrand ist somit ein Lebensraum für den Feldhamster.

Für die Vogelwelt sind die wertgebenden Arten Goldammer, Feldlerche, Grauammer und

Steinschmätzer zu nennen, welche im Gebiet zur Brutzeit beobachtet wurden. Nach Aussage

der Mitglieder des Segelsportvereins ist auch das Rebhuhn im Gelände vertreten. Turmfalke,

Mäusebussard und Rotmilan wurden als regelmäßige Nahrungsgäste registriert.

Abb.: Fallloch des Feldhamsters mit Schuh zum Größenvergleich und Turmfalke auf einer von Schafen/ Ziegen abgefressenen Rose als Ansitzwarte

Abb.: fütternde Feldlerche (links) und Steinschmätzer (rechts) auf dem Flugplatzgelände

Seite | 17

Stellvertretend für die zahlreichen Wirbellosen sollen Weiße Heideschnecke, Schwarzer

Ölkäfer, Hauhechel-Bläuling und Kleines Wiesenvögelchen besondere Erwähnung finden,

welche repräsentative Aussagen über die Biotopqualität zulassen

Tabelle 2: Tabelle der beobachteten bemerkenswerten Begleitfauna

Wissenschaftl. Name Deutscher Name Bart

SchV

RLT RLD

Cricetus cricetus Feldhamster §§ 1 1

Lepus europaeus Feldhase 2 3

Alauda arvensis Feldlerche § V 3

Emberiza citrinella Goldammer § V

Emberiza calandra Grauammer §§ V V

Oenanthe oenanthe Steinschmätzer § 1 1

Falco tinnunculus Turmfalke §§

Buteo buteo Mäusebussard §§

Perdix perdix Rebhuhn § 2 2

Milvus milvus Rotmilan §§ 3 V

Xerolenta obvia Weiße Heideschnecke 3

Meloe proscarabaeus Schwarzer Ölkäfer § 3 3

Coenonympha pamphilus Kleines Wiesenvögelchen §

Polyommatus icarus Hauhechel-Bäuling §

BNatSchG – Bundesnaturschutzgesetz; § - besonders geschützt, §§ - streng geschützt

RLD – Gefährdungsgrad nach den derzeit aktuellen Roten Listen Deutschlands bzw. Thüringens, 3 –

gefährdet, 2- stark gefährdet, 1- vom Aussterben bedroht

RLT - Gefährdungsgrad nach den derzeit aktuellen Roten Listen Thüringens

Abb.: Weiße Heideschnecke (links) und Hauhechel-Bläuling (rechts) auf dem Flugplatzgelände

Seite | 18

6. Naturschutzfachliche Bewertung

Für die Größe der Fläche (ca. 31 ha) ist die Vegetation auf dem Gelände des Flugplatzes Bad

Langensalza relativ artenarm. Es wurden 134 Blütenpflanzenarten nachgewiesen. Davon sind

nur 2 Arten als gesetzlich geschützt bzw. als gefährdet eingestuft. 4 weitere Arten stehen auf

den Vorwarnlisten. Mit Abstand am häufigsten ist der geschützte Feldmannstreu anzutreffen.

Der in Deutschland gefährdete Feld-Rittersporn siedelt am Ackerrand. Der Furchen-Schwingel

besitzt stellenweise hohe Anteile am Bestandsaufbau des Grünlandes. Gewöhnliche

Hundszunge ist sowohl in den Grünlandbereichen, als auch im Halbtrockenrasen an

verschiedenen Stellen anzutreffen. Stengellose Kratzdistel und Wiesen-Salbei treten nur in

Einzelexemplaren in Erscheinung.

Entsprechend dem Bewertungsschlüssel zur Offenlandbiotopkartierung können nur zwei

Teilbereiche des Plangebietes als Halbtrockenrasen angesprochen werden. Den

überwiegenden Anteil der Fläche nimmt mesophiles, grasreiches Grünland ein. Zur Biotop-

und Artenvielfalt tragen die ruderalen Bereiche und die Segetalfluren am Ackerrand bei. Die

auftretenden Biotoptypen sind im Übersichtslageplan (Anlage 2) dargestellt.

Insgesamt besitzt das Sekundärgelände des Flugplatzes Bad Langensalza eine geringe bis

mittlere Bedeutung für den botanischen Artenschutz. Die Flächen besitzen jedoch

Entwicklungspotential. Durch eine gezieltere, auf den Blüten- und Artenreichtum abgerichtete

Pflege kann die Wertigkeit des Geländes für die Flora erhöht werden.

Eine hohe Bedeutung hat das Gelände zweifelsohne für den zoologischen Artenschutz. Allein

die vorgefundenen Zufallsfunde belegen die hohe Wertigkeit des Geländes, auf welchem

Feldhase und Feldlerche eine ausgesprochen hohe Populationsdichte besitzen. Am Ackerrand

konnte ein Bau des vom Aussterben bedrohten und streng geschützten Feldhamsters

gefunden werden. Grauammer, Steinschmätzer, Weiße Heideschnecke, Ölkäfer oder

Hauhechel-Bläuling unterstreichen die Wertigkeit des Geländes als mageren, kontinental

geprägten Offenlandstandort.

Seite | 19

Literatur

GESETZE, VERORDNUNGEN, RICHTLINIEN:

Bundesministerium der Justiz (Hrsg.; 2001): Bekanntmachung der besonders und streng geschützten

Tier- und Pflanzenarten gemäß § 20 a Abs. 5 des Bundesnaturschutzgesetzes. – Bundesanzeiger 53

(35a): 1-283

Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) vom 29. Juli

2009 (BGBl. I S. 2542), zuletzt geändert durch Artikel 8 des Gesetzes vom 13. Mai 2019 (BGBl. I S.

706).

Verordnung zum Schutz wildlebender Tier- und Pflanzenarten (Bundesartenschutzverordnung -

BArtSchV) vom 16. Februar 2005 (BGBl. I S. 258, 896), zuletzt geändert durch Artikel 10 des Gesetzes

vom 21. Januar 2013 (BGBl. I S. 95).

Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie

der wildlebenden Tiere und Pflanzen (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, kurz: FFH) (ABl. EG Nr. L 206,

S. 7)

Thüringer Gesetz zur Ausführung des Bundesnaturschutzgesetzes und zur weiteren landesrechtlichen Regelung des Naturschutzes und der Landschaftspflege (Thüringer Naturschutzgesetz - ThürNatG)

vom 30. Juli 2019 (GVBl. 2019 S. 323), zuletzt geändert durch Artikel 1a des Gesetzes vom 30. Juli

2019 (GVBl. 2019 S. 323, 340).

LITERATUR FLORA

BENKERT, D., F. FUKAREK, H. KORSCH (Hrsg.) (1996): Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflanzen

Ostdeutschlands. - Gustav Fischer Verlag Jena

HEINRICH, W. ET AL. (2011): Rote Liste der Pflanzengesellschaften Thüringens. - Naturschutzreport 26, S.

525-541

KORSCH, H. & W. WESTHUS (2011): Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen (Pteridophyta et

Spermatophyta) Thüringens. - Naturschutzreport 26, S. 365-390

LAUSER, P. & H. KORSCH (2018): OBK 2.0, Anleitung zur Kartierung der gesetzlich geschützten Biotope im

Offenland Thüringens (Version 04.05.2018) - Aktualisierung der „Kartieranleitung zur Offenland-

Biotopkartierung im Freistaat Thüringen“, herausgegeben von der Thüringer Landesanstalt für

Umwelt, Jena 2001. – TLUG Jena

METZING ET AL. (2018): Rote Liste und Gesamtartenliste der Farn- und Blütenpflanzen (Trachaeophyta)

Deutschlands.- Naturschutz und Biologische Vielfalt, Heft 70 (7), Bundesamt für Naturschutz, Bonn

– Bad Godesberg.

RENNWALD, E. (2000): Verzeichnis und Rote Liste der Pflanzengesellschaften Deutschlands – mit Datenservice auf CD-ROM. – Schriftenreihe für Vegetationskunde, Heft 35, Bundesamt für

Naturschutz, Bonn-Bad Godesberg. 800 S.

SCHUBERT, R., W. HILBIG & S. KLOTZ (1995): Bestimmungsbuch der Pflanzengesellschaften Mittel- und

Nordostdeutschlands. - G. Fischer Verlag Jena, Stuttgart

TLUG (Hrsg.) (2015): Gesetzlich geschützte Biotope in Thüringen. – Naturschutzreport, Heft 28, Jena

WESTHUS W. et al. (1993): Die Pflanzengesellschaften Thüringens - Gefährdung und Schutz. -

Naturschutzreport 6 (1), S. 1-257

ZÜNDORF, H.-J., K.-F. GÜNTHER, H. KORSCH, W. WESTHUS (2006): Flora von Thüringen. 264 Seiten.

Weissdorn-Verlag Jena

Seite | 1

1

Anlage 1

Gesamtartenliste der Blütenpflanzen im Bereich des Flugplatzes Bad Langensalza

Nr wissenschaftlicher Name deutscher Name § RLT RLD

1. Acer campestre Feld-Ahorn

2. Achillea millefolium Gewöhnliche Schafgarbe

3. Aegopodium podagraria Giersch

4. Agrimonia eupatoria Kleiner Odermennig

5. Alliaria petiolata Knoblauchsrauke

6. Anagallis arvensis Acker-Gauchheil

7. Anthriscus sylvestris Wiesen-Kerbel

8. Aphanes arvensis Gewöhnlicher

Ackerfrauenmantel

9. Arctium tomentosum Filz-Klette

10. Arenaria serpyllifolia Quendel-Sandkraut

11. Arrhenatherum elatius Glatthafer

12. Artemisia vulgaris Gewöhnlicher Beifuß

13. Astragalus glycyphyllos Bärenschote

14. Ballota nigra Schwarznessel

15. Barbarea vulgaris Echte Winterkresse

16. Bellis perennis Gänseblümchen

17. Bromus erectus Aufrechte Trespe

18. Bromus hordeaceus Weiche Trespe

19. Bromus inermis Wehrlose Trespe

20. Bromus sterilis Taube Trespe

21. Bromus tectorum Dach-Trespe

22. Bunias orientalis Orientalische Zackenschote

23. Campanula rapunculoides Acker-Glockenblume

24. Campanula rotundifolia Rundblättrige Glockenblume

25. Capsella bursa-pastoris Gewöhnliches Hirtentäschel

26. Carduus acanthoides Weg-Distel

27. Centaurea jacea Wiesen-Flockenblume

28. Centaurea scabiosa Skabiosen-Flockenblume

29. Cerastium arvense Acker-Hornkraut

30. Cerastium holosteoides Gewöhnliches Hornkraut

31. Chaerophyllum temulum Taumel-Kälberkropf

32. Chelidonium majus Schöllkraut

33. Chenopodium album Weißer Gänsefuß

34. Cichorium intybus Gewöhnliche Wegwarte

35. Cirsium acaulon Stengellose Kratzdistel V V

36. Cirsium arvense Acker-Kratzdistel

37. Clinopodium vulgare Wirbeldost

38. Consolida hispanica Orientalischer Rittersporn

39. Consolida regalis Feld-Rittersporn V 3

40. Convolvulus arvensis Ackerwinde

41. Crataegus monogyna Eingriffliger Weißdorn

42. Crepis biennis Wiesen-Pippau

43. Cynoglossum officinale Gewöhnliche Hundszunge V

44. Dactylis glomerata Gewöhnliches Knaulgras

45. Daucus carota Wilde Möhre

46. Descurainia sophia Besenrauke

47. Dipsacus sylvestris Wilde Karde

48. Echinops sphaerocephalus Große Kugeldistel

49. Echium vulgare Gewöhnliche Natternkopf

Seite | 2

2

Nr wissenschaftlicher Name deutscher Name § RLT RLD

50. Elytrigia repens Gewöhnliche Quecke

51. Erigeron acris Scharfes Berufkraut

52. Erodium cicutarium Gewöhnlicher Reiherschnabel

53. Erophila verna Frühlings-Hungerblümchen

54. Eryngium campestre Feld-Mannstreu § V

55. Euphorbia cyparissias Zypressen-Wolfsmilch

56. Euphorbia esula Esels-Wolfsmilch

57. Euphorbia exigua Kleine Wolfsmilch

58. Falcaria vulgaris Gewöhnliche Sichelmöhre

59. Festuca pratensis Wiesen-Schwingel

60. Festuca rupicola ssp. rupicola Furchen-Schwingel V

61. Fumaria officinalis Gewöhnlicher Erdrauch

62. Galium aparine Kletten-Labkraut

63. Galium mollugo Wiesen-Labkraut

64. Galium verum Echtes Labkraut

65. Geranium columbinum Tauben-Storchschnabel

66. Geranium pyrenaicum Pyrenäen-Storchschnabel

67. Geum urbanum Echte Nelkenwurz

68. Glechoma hederacea Gundermann

69. Hieracium pilosella Kleines Habichtskraut

70. Holosteum umbellatum Dolden-Spurre

71. Hypericum perforatum Tüpfel-Johanniskraut

72. Lactuca serriola Kompaß-Lattich

73. Lamium album Weiße Taubnessel

74. Lamium amplexicaule Stengelumfassende Taubnessel

75. Lamium purpureum Purpurrote Taubnessel

76. Lapsana communis Gewöhnlicher Rainkohl

77. Lathyrus latifolius Breitblättrige Platterbse

78. Lathyrus tuberosus Knollen-Platterbse

79. Lepidium campestre Feld-Kresse

80. Lepidium draba Pfeil-Kresse

81. Lepidium ruderale Schutt-Kresse

82. Linaria vulgaris Echtes Leinkraut

83. Lotus corniculatus Gewöhnlicher Hornklee

84. Matricaria discoidea Strahlenlose Kamille

85. Medicago falcata Sichel-Luzerne

86. Medicago lupulina Hopfen-Luzerne

87. Melilotus alba Weißer Steinklee

88. Myosotis arvensis Acker-Vergißmeinnicht

89. Ononis repens Kriechende Hauhechel

90. Onopordum acanthium Gewöhnliche Eselsdistel

91. Papaver dubium Saat-Mohn

92. Papaver rhoeas Klatsch-Mohn

93. Pastinaca sativa Pastinak

94. Picris hieracioides Gewöhnliches Bitterkraut

95. Pimpinella saxifraga Kleine Pimpinelle

96. Plantago lanceoloata Spitz-Wegerich

97. Plantago media Mittlerer Wegerich

98. Poa annua Einjähriges Rispengras

99. Poa pratensis Wiesen-Rispengras

100. Polygonum aviculare Vogel-Knöterich

101. Potentilla reptans Kriechendes Fingerkraut

102. Ranunculus bulbosus Knolliger Hahnenfuß

103. Ranunculus repens Kriechender Hahnenfuß

Seite | 3

3

Nr wissenschaftlicher Name deutscher Name § RLT RLD

104. Reseda luteola Färber-Resede

105. Rosa canina Hunds-Rose

106. Salvia pratensis Wiesen-Salbei V

107. Sambucus nigra Schwarzer Holunder

108. Sanguisorba minor Kleiner Wiesenknopf

109. Senecio jacobaea Jakobs-Greiskraut

110. Silene latifolia Weiße Lichtnelke

111. Silene vulgaris Gewöhnliches Leimkraut

112. Sisymbrium loeselii Lösels Rauke

113. Sisymbrium officinale Weg-Rauke

114. Stachys byzantina Wolliger Ziest

115. Stellaria media Vogel-Sternmiere

116. Tanacetum vulgare Gewöhnlicher Rainfarn

117. Taraxacum officinale agg. Gewöhnlicher Löwenzahn

118. Thlaspi arvense Acker-Hellerkraut

119. Torilis japonica Gewöhnlicher Klettenkerbel

120. Trifolium dubium Kleiner Klee

121. Trifolium pratense Rot-Klee

122. Trifolium repens Weiß-Klee

123. Tripleurospermum maritimum Geruchlose Kamille

124. Tussilago farfara Huflattich

125. Urtica dioica Große Brennessel

126. Valerianella locusta Gewöhnliches Rapünzchen

127. Veronica chamaedrys Gamander-Ehrenpreis

128. Veronica hederifolia Efeublättriger Ehrenpreis

129. Veronica persica Persischer Ehrenpreis

130. Veronica polita Glanz-Ehrenpreis

131. Vicia cracca Vogel-Wicke

132. Vicia sativa ssp. segetalis Schmalblättrige Wicke

133. Vicia tetrasperma Viersamige Wicke

134. Viola arvensis Acker-Stiefmütterchen

11

2

2

2

3

3

3

3

4

4

4

4

4

4

4

4

4

4

4

4

4

55

5

5

5

5

5

5

5

6

1

2

2

2

2

2

3

3

3

3

3

3

5

4

6

6

6

6

6

6

6

7

7

7

7

8

Legende

4

Fundpunkte bemerkenswerter Pflanzenarten

4 Zur Flora des Flugplatzgeländes Bad Langensalza

Übersicht zu den Biotop- und Vegetationstypen undVorkommen bemerkenswerter Pflanzen- und Tierarten

Planbezeichnung

Zeichnung-Nr.: ca. 1 : 3000Maßstab:

SchusterBearbeiter: August 2020Datum:

PL-1