Anlaufmanagement in der...

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Anlaufmanagement in der Automobilindustrieerfolgreich umsetzen

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Günther Schuh · Wolfgang Stölzle · Frank StraubeHrsg.

Anlaufmanagementin der Automobilindustrieerfolgreich umsetzen

Ein Leitfaden für die Praxis

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Prof. Dr.-Ing. Dipl. Wirt.-Ing. Günther SchuhWerkzeugmaschinenlabor (WZL)RWTH AachenSteinbachstraße 1952074 AachenDeutschlandg.schuh@wzl.rwth-aachen.dewww.wzl.rwth-aachen.de

Prof. Dr. rer. pol. Wolfgang StölzleLehrstuhl für LogistikmanagementUniversität St. GallenDufourstraße 40a9000 St. [email protected]

Prof. Dr.-Ing. Frank StraubeBereich LogistikTU BerlinStraße des 17. Juni 13510623 BerlinDeutschlandstraube@logistik.tu-berlin.dewww.logistik.tu-berlin.de

ISBN 978-3-540-78406-7 e-ISBN 978-3-540-78407-4

DOI 10.1007/978-3-540-78407-4

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„Die Strategie der integrierten Wertschöpfungskette zur Anlaufsteuerung bei der Vorserienlogistik derAUDI AG“ hat abweichend hiervon © AUDI AG 2008 mit freundlicher Genehmigung an Springer-Verlag.

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Geleitwort

Die Automobilindustrie ist mit etwa fünf Millionen Direkt- und Indirektbeschäftig-ten einer der größten Arbeitgeber und einer der wichtigsten Wirtschaftszweige inDeutschland. Die Globalisierung und Internationalisierung des Wettbewerbs sowiedie hohe Exportabhängigkeit der deutschen Automobilindustrie von nahezu 70%haben Markt- und Produktstrategien verändert.

Die deutsche Automobilindustrie versucht sich mithilfe einer Strategie der Inno-vations- und Qualitätsführerschaft unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Kos-teneffizienz vom ausländischen Wettbewerb zu differenzieren. Gerade die Inno-vationsfähigkeit ist dabei die Schlüsselkomponente, um dauerhaft qualitatives undquantitatives Wachstum zu erzielen sowie Beschäftigung zu sichern. Die deutscheAutomobilindustrie entwickelt sich zum Kern des deutschen Wirtschaftsgeflechtsund übt damit eine Strahlwirkung auf andere Industrien aus.

Die Folgen des Wettbewerbs äußern sich in einer deutlich ansteigenden Modell-und Variantenvielfalt bei parallel sinkenden Modellzyklen. Vor diesem Hintergrundgewinnt vor allem der Serienanlauf an Bedeutung, da nicht nur infolge vermehr-ter Markteinführungen von Produkten zwangs-läufig die Anzahl der Serienanläufeansteigt, sondern diese auch in immer kürzeren Zeiten zu bewältigen sind.

Allerdings gelingt es gegenwärtig nicht allen Unternehmen, ihre Serienanläufe –den Vorgaben und Zielen in den Dimensionen Effizienz, Termin und Zuverlässigkeitentsprechend – erfolgreich zu bewerkstelligen.

Genau hier setzt dieses Buch mit den dargestellten Forschungsergebnissen undUnternehmenserfahrungen an. Diese sollen für die wesentlichen Aspekte des An-laufmanagements sensibilisieren und anhand von an-schaulichen Fallstudien diewichtigsten Bestandteile thematisieren.

Die skizzierten Instrumente und Praxiserfahrungen dienen den Lesern als An-regung und Hilfestellung zur Verbesserung des eigenen Serienanlaufmanagements,um die Lücke zu den erfolgreichen Unternehmen zu schließen sowie nachhaltigeWettbewerbsvorteile gegenüber Konkurrenten zu erzielen. Das vorliegende Werkliefert damit einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung von Produkt- und Prozessin-novationen und hilft somit deutsche Ingenieurleistungen kosteneffizient und kun-denorientiert am Markt zu platzieren.

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vi Geleitwort

Der Verein Deutscher Ingenieure e.V. wünscht diesem Buch eine positive Reso-nanz und den Lesern eine erkenntnisreiche Lektüre.

Verein Deutscher Ingenieure e.V.

Dr.-Ing. Willi FuchsDirektor und geschäftsführendesMitglied des Präsidiums des VDI

Düsseldorf, im Juni 2008

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Vorwort

Die Automobilindustrie erlebte in den vergangenen zehn Jahren eine bis dato un-bekannte Dynamik in der Gestaltung ihrer Modellpalette: Der Wettbewerb umMarktanteile und attraktive Nischenmärkte zwingt Automobilhersteller und Zulie-ferer gleichermaßen, Modelllebenszyklen zu verkürzen und stärker als je zuvor dieModellpalette mit neuen Fahrzeugvarianten zu erweitern. Serienanläufe sind dahernicht nur häufiger, sondern auch in immer kürzer werdenden Zeitabständen zu be-wältigen.

Diesen Trend haben drei Forschungsinstitute – das Werkzeugmaschinenlabor(WZL) der Rheinisch-Westfälischen Hochschule Aachen, der Lehrstuhl für Logis-tikmanagement der Universität St. Gallen und der Bereich Logistik der TechnischenUniversität Berlin – frühzeitig erkannt und sich dem Thema wissenschaftlich an-genommen. Mit dem Benchmarking-Projekt „Anlaufmanagement für Automobil-zulieferer“ wurde die Basis zur Erarbeitung eines integrierten Anlaufmanagement-modells gelegt, mit der die verschiedenen Gestaltungsbereiche von Serienanläufenganzheitlich aufbereitet werden konnten. Auf Grundlage der in diesem Rahmen ge-wonnenen Erkenntnisse konnten zwei Industriearbeitskreise „Anlaufmanagementerfolgreich umsetzen“ durchgeführt werden. Mit Vertretern aus insgesamt über 20Firmen der Automobilzulieferindustrie wurden über einen Zeitraum von jeweils ei-nem knappen Jahr die Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeiten diskutiert undumsetzungsorientierte Lösungen für die jeweiligen Unternehmen erarbeitet.

In diesem Rahmen entstand – unter anderem initiiert durch den Wunsch der Un-ternehmensvertreter nach einem kompakten Nachschlagewerk zum Thema Anlauf-management – die Idee, die Erkenntnisse aus den Projekten in ein kompaktes undaussagekräftiges Werk einfließen zu lassen, welches sowohl Wissenschaftlern einenÜberblick über den aktuellen Stand des Anlaufmanagements bietet, als auch Prakti-kern durch das Aufzeigen der vielfältigen Interdependenzen im Produktentstehungs-prozess einen Leitfaden für Anlaufprojekte im Arbeitsalltag an die Hand gibt.

Der Dank der Herausgeber gilt an erster Stelle den Praxisautoren, die durch ihreBeiträge dem vorliegenden Band die Praxisorientierung geben, die für ein umfas-sendes Buch im Bereich Anlaufmanagement unerlässlich ist. Wir danken den Mit-arbeitern unserer Institute, die in mühevoller und intensiver Arbeit das Thema An-

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viii Geleitwort

laufmanagement über mehrere Jahre Schritt für Schritt aufbereitet haben. Insbeson-dere danken wir den Herren Stefan A. Doch, Bastian Franzkoch, Dr.-Ing. SebastianGottschalk, Axel Hoeschen, Dr. oec. Joerg S. Hofstetter, Phillip Kirst, Dr.-Ing. AxelMayer, Nils Peters und Florian Rösch, ohne deren Mithilfe die Erstellung diesesBuchs nicht möglich gewesen wäre. Auch den Praktikern, die durch die Beteiligungan dem Benchmarking-Projekt und an den Industriearbeitskreisen immer wieder fürneue Impulse gesorgt haben, sprechen wir unseren Dank aus. Zu guter Letzt sindwir den Mitarbeitern des Springer-Verlags, Herrn Thomas Lehnert und Frau UlrikeButz, zu Dank verpflichtet, ohne deren geduldige Beratung dieses Buch nicht in dervorliegenden Form hätte realisiert werden können.

Wir wünschen dem vorliegenden Buch „Anlaufmanagement in der Automobil-industrie erfolgreich umsetzen“, dass es eine angemessene Verbreitung in der Un-ternehmenspraxis ebenso wie in der Wissenschaft findet, und freuen uns auf Rück-meldungen sowie eine weitere Diskussion des Themas.

Im Juni 2008

Aachen Günther SchuhSt. Gallen Wolfgang StölzleBerlin Frank Straube

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Inhaltsverzeichnis

Grundlagen des Anlaufmanagements: Entwicklungen und Trends,Definitionen und Begriffe, Integriertes AnlaufmanagementmodellGünther Schuh, Wolfgang Stölzle, Frank Straube . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

I Anlaufstrategie

Konzepte und Erfolgsfaktoren für Anlaufstrategien in Netzwerkender AutomobilindustrieNils Peters, Joerg S. Hofstetter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Die Strategie der Integrierten Wertschöpfungskette zur Anlaufsteuerungbei der Vorserienlogistik der AUDI AGRalf Beetz, Alexander Grimm, Timo Eickmeyer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

Verbesserung der Anlaufperformance durch den Einsatzvon Frontloading-MaßnahmenStephan Beer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

II Anlauforganisation

AnlauforganisationBastian Franzkoch, Sebastian Gottschalk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55

Moderne Projektsteuerung in einer mehrdimensionalenMatrixorganisationEdwin Tom, Stephan Uske, Karl Lindenberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65

Anlaufmanagement in der Nutzfahrzeugindustrieam Beispiel Daimler TrucksFrank H. Lehmann, Andreas Grzegorski . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81

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x Inhaltsverzeichnis

III Lieferantenmanagement

Lieferantenintegration im ProduktentstehungsprozessPhillip Kirst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

Fahrzeuganlaufmanagement bei Volkswagenam Beispiel des VW TiguanBernd Martens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107

Lieferantenmanagement in der Anlaufphase eines 0.5-TiersMichael Druml, Jörg Blechinger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121

Lieferantenmanagement im Serienanlauf am Beispieldes Plattformprojekts CP4 der Robert Bosch GmbHPeter Rumpf, Werner Wölfler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131

IV Logistikmanagement

Logistikmanagement im AnlaufStefan A. Doch, Florian Rösch, Axel Mayer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143

Strategische Netzwerkplanung als notwendiger Beitragzur Lieferantenauswahl: Supply Chain Designim ProduktentstehungsprozessChristian Nieters, Stefan Wolff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151

Taktische Logistikplanung vor Start-of-Production (SOP) –Aufgabenumfang und softwarebasierte Unterstützung im Rahmender Virtuellen Logistik bei der AUDI AGDr. Markus Schneider . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161

V Produktionsmanagement

Produktionsmanagement im AnlaufSebastian Gottschalk, Axel Hoeschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177

Gestaltung von Serienanläufen im globalen Entwicklungs-und ProduktionsverbundMarkus Bergholz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187

Schnell und einfach HochfahrenAchim Kampker, Gregor Tücks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203

VI Änderungsmanagement

Grundlagen des Änderungsmanagements im AnlaufFlorian Rösch, Axel Mayer, Stefan A. Doch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215

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Inhaltsverzeichnis xi

Änderungsmanagement im Anlauf am Beispieldes Mercedes-Benz-Werks BremenFrederik König, Joachim Betker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221

Änderungsmanagement bei einem Systemlieferanten –Der Globale Technische Änderungsdienst der Behr GmbH & Co. KGMichael Behn, Achim Trojan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229

VII Kostenmanagement

Kostenmanagement im Anlauf – Aufgaben und InstrumenteKlaus Möller, Martin Stirzel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243

Zusammenfassung und AusblickGünther Schuh, Wolfgang Stölzle, Frank Straube . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263

Autorenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 267

Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 277

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Grundlagen des Anlaufmanagements:Entwicklungen und Trends,Definitionen und Begriffe, IntegriertesAnlaufmanagementmodell

Günther Schuh, Wolfgang Stölzle, Frank Straube

RWTH Aachen; Universität St. Gallen; Technische Universität Berlin

Entwicklungen und Trends in der Automobilindustrie

Die (west-)europäische und nordamerikanische Automobilindustrie wird nach Jah-ren des Wachstums mit stagnierenden oder sogar schrumpfenden Absatzmärktensowie einem fortschreitenden Strukturwandel konfrontiert. Durch den damit ein-hergehenden, harten Wettbewerb um Marktanteile befinden sich die Unternehmenin einem Innovationswettlauf, der sich in einer deutlich ansteigenden Modell- undVariantenvielfalt sowie in sinkenden Modellzyklen und Entwicklungszeiten wider-spiegelt (Schuh et al. 2002). Diese Entwicklungen betreffen nicht nur die Automo-bilhersteller, sondern aufgrund ihres hohen Wertschöpfungsanteils auch die Auto-mobilzulieferer.

Um den steigenden Anforderungen der Kunden gerecht werden zu können, be-darf es vermehrter Innovationsanstrengungen, insbesondere Markteinführungen vonneuen Produkten in höherer Frequenz. In diesem Zusammenhang steigt zwangsläu-fig auch die Anzahl von Serienanläufen. Gleichzeitig entscheidet ein um nur wenigeMonate verschobener Verkaufsstart über Erfolg oder Misserfolg eines Produktes.Maßgeblich für den Erfolg ist somit, das Management des Serienanlaufs vor demHintergrund von Time-to-Market und Time-to-Volume sowie von Kosten, Qualitätund Produktkomplexität zu beherrschen (Straube 2004).

Zwischen dem Wunsch und der Wirklichkeit klafft jedoch eine große Lücke:Einer internationalen Studie zufolge verfehlten im Jahr 2004 60% der Serienanläufein der europäischen Automobilindustrie ihre technischen und/oder wirtschaftlichenZiele. Lediglich 40% aller untersuchten Serienanläufe waren sowohl wirtschaftlichals auch technisch erfolgreich (Fitzek u. Straube 2004).

Begriffliche Einordnung und Phasen des Serienanlaufs

Der Serienanlauf beschreibt den Zeitraum zwischen abgeschlossener Produktent-wicklung und der vollen Kapazitätserreichung. Er lässt sich als die Phase charakte-

G. Schuh et al. (Hrsg.), Anlaufmanagement in der Automobilindustrie erfolgreich umsetzen 1© Springer 2008

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2 G. Schuh, W. Stölzle, F. Straube

risieren, in der ein vormals im Designstadium befindlicher Prototyp in die Serien-produktion überführt wird (Wiesinger u. Housein 2002). Offenbar existiert bislangkeine eindeutige Begriffsdefinition des Serienanlaufs: Zum Teil werden Vor- undNullserien als Serienanlauf bezeichnet, zum Teil wird nicht zwischen Produktions-anlauf und Produktionshochlauf getrennt. Dennoch unterteilen die meisten Unter-nehmen den Serienanlauf in drei Hauptphasen (siehe Abb. 1: Gentner 1994; Wan-genheim 1998).

In der Vorserie werden Prototypen in großer Stückzahl unter seriennahen Be-dingungen hergestellt. In der Automobilindustrie findet diese Phase zum Teil aufseparaten Pilotlinien (Fertigungsbänder für Test- und Präsentationszwecke), zumTeil auf der späteren Fertigungsstraße statt. Charakteristisch ist, dass noch nicht al-le Teile mit Serienwerkzeugen produziert werden. Die Vorserie wird insbesonderezur Problemfrüherkennung, zur Prozessverbesserung und zur Mitarbeiterqualifika-tion genutzt (Baumgarten u. Risse 2001; Clark u. Fujimoto 1991; Gentner 1994;Wangenheim 1998).

An die Phase der Vorserie schließt sich die seriennahe Produktion der Nullse-rie an. Diese Phase kann in separaten Pilotwerken, auf Pilotlinien oder auf Seri-enproduktionslinien stattfinden. Die verwendeten Teile entstammen zu 100% denspäteren Serienwerkzeugen, die Zulieferer fertigen bereits unter Serienbedingungen(Wangenheim 1998; Baumgarten u. Risse 2001). Aufgrund des erheblichen Auf-wands der beiden Serien werden in der Automobilindustrie oftmals die Phasen derVor- und der Nullserie zu einer Pilotserienproduktion zusammengefasst.

Nach der Vor- und Nullserie bzw. nach der Freigabe für die Serie beginnt mitdem Start of Production (SOP) der Produktionshochlauf mit dem ersten kundenfä-higen Produkt. Für diesen Zeitpunkt wird in der Automobilindustrie auch der Be-griff „Job Nr. 1“ verwendet. Die Beschleunigung der Produktion spiegelt sich in dersogenannten Anlaufkurve wider. Das Ende des Hochlaufs und somit des Serienan-laufs ist erreicht, wenn eine stabile Produktion oder ein eingeschwungener Zustandvorliegt und die Planstückzahl bzw. -kapazität, die der geplanten Tagesproduktionunter Serienbedingungen entspricht, gefertigt wird (Wangenheim 1998; Baumgar-ten u. Risse 2001).

Abb. 1 Phasen des Serienanlaufs

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Grundlagen des Anlaufmanagements 3

In der Vergangenheit sind im Speziellen die Phasen der Produktentwicklungund Serienproduktion kontinuierlich optimiert worden. Die Mehrzahl der Verbes-serungsaktivitäten wurde allerdings phasenspezifisch und separat initiiert, sodassinsbesondere der Serienanlauf als Verbindungselement der beiden Phasen von denOptimierungsmaßnahmen weitestgehend unberücksichtigt blieb.

Gerade in dieser Phase existieren jedoch zahlreiche Handlungsfelder und Stell-hebel, um sowohl der steigenden Komplexität zu begegnen als auch wesentlicheVerbesserungs- und Einsparpotenziale zu erschließen. Die Komplexität resultiertvornehmlich aus der Vielzahl interdependenter Gestaltungsobjekte (bspw. Techno-logien, Produkt, Prozesse, Produktionssystem, Personal, Logistikkette) und Funk-tionalbereiche (insbesondere Produktentwicklung, Produktion, Logistik, Einkauf),die während eines Serienanlaufs sowohl auf Automobilhersteller- als auch auf Lie-ferantenseite erstmals vernetzt ineinandergreifen müssen und sich dabei signifi-kant beeinflussen. Zu diesem Zeitpunkt ist das Gesamtsystem weder leistungsfähignoch besitzt es einen angemessenen Reifegrad. Außerdem ist in dieser Phase aus-gesprochen qualifiziertes Personal erforderlich, in der dafür notwendigen Anzahlaber selten frühzeitig verfügbar. Zur Bewältigung dieses Dilemmas werden oft wei-tere personelle Ressourcen in die Serienanlaufaktivitäten involviert, wodurch dieAnzahl an Schnittstellen und demzufolge auch an Reibungsverlusten zunimmt so-wie hohe zusätzliche Kosten durch ganzheitliche Fehlerbehebung (Trouble Shoot-ing) entstehen. Anstelle eines beherrschten Serienanlaufs führt die reaktive Fehler-bekämpfung zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten (Schuh et al. 2005).

Die Beherrschung dieser kritischen Phase setzt ein ganzheitliches und konti-nuierliches Anlaufmanagement voraus. Hierfür müssen sämtliche Aktivitäten zurPlanung, Steuerung und Durchführung sowie zur Kontrolle des Serienanlaufs un-ter Einbeziehung der vor- und nachgelagerten Prozesse gebündelt werden (Kuhnet al. 2002).

Integriertes Anlaufmanagementmodell

Das integrierte Anlaufmanagementmodell hat sich in Wissenschaft und Praxis alswertvolle Strukturierungshilfe bewährt und ist in den vergangenen drei Jahren durchdie drei Hochschulinstitute mit der Automobilindustrie kontinuierlich weiterentwi-ckelt worden. Dieses Anlaufmanagementmodell besteht aus drei Komponenten:

• Akteure im Serienanlauf (Lieferanten, interne Bereiche und Kunden),• Managementdimensionen des Serienanlaufs sowie• Zieldimensionen des Serienanlaufs (Qualität, Zeit und Kosten).

Die Zusammenhänge dieser drei Bestandteile des integrierten Anlaufmanagement-modells sind in Abb. 2 dargestellt.

Die sieben Dimensionen des Anlaufmanagementmodells, die als besonders er-folgskritisch in Bezug auf den Serienanlauf identifiziert worden sind, offerierenspezifische Methoden und Instrumente, um einen reibungslosen Serienanlauf rea-