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Anthropometrische Daten in Normen Kommission Arbeitsschutz und Normung KAN 44

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Anthropometrische Daten in Normen

Kommission Arbeitsschutz und NormungKAN

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Anthropometrische Daten in Normen – Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse unter besonderer Berücksichtigungdes Arbeitsschutzes

KAN-Bericht 44

Verein zurFörderung der Arbeitssicherheitin Europa

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Das Projekt „Kommission Arbeitsschutz und Normung“ wird finanziell durch das Bundes-ministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert.

Autoren Dr.-Ing. Hansjürgen GebhardtDipl.-Ing. Andreas SchäferDipl.-Ing. Karl-Heinz LangInstitut für Arbeitsmedizin, Sicherheitstechnik und Ergonomie e.V. (ASER) an der Bergischen Universität Wuppertalin Zusammenarbeit mit:Dr.-Ing. Wolfgang Schultetus (Köln)

Herausgeber Verein zur Förderung der Arbeitssicherheit in Europa e.V.(VFA)

Redaktion Dr. Anja VombergKommission Arbeitsschutz und Normung (KAN)– Geschäftsstelle –Alte Heerstraße 111, 53757 Sankt AugustinTelefon (02241) 231–3454Telefax (02241) 231–3464E-Mail: [email protected]: www.kan.de

Titelbilder Forschungsgruppe IndustrieanthropologieUniversität Kiel

Gesamtherstellung Hartmann Satz + Druck /mignon Verlag, Bonn

ISBN 978−3−88383−796−3Juli 2009

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Zu diesem Bericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Hintergrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Ziel der Studie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

About this report:Anthropometric data in standards . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Background . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Aim of the study . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Summary . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

À ce propos:Les données anthropométriques dans les normes . . . . . . . . . . 21Contexte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Objectif de l’étude . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Résumé . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 291.1 Ziele dieser Studie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 301.2 Vorgehensweise innerhalb dieser Studie . . . . . . . . . . . . . . . 311.3 Begriffe im Bereich der Anthropometrie . . . . . . . . . . . . . . . 331.4 Erhebung und Anwendung anthropometrischer Maße . . . . . . . . . 381.5 Normungsarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 431.6 Aktuelle Entwicklungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008) . . . . . . . . . . . . . . . 49

2.1 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 492.1.1 Auswahl der Normen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 492.1.2 Strukturierung der Normen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 492.1.3 Erläuterungen zur Ergebnisdarstellung . . . . . . . . . . . . . . . . 532.2 Normen zu Definitionen und Messverfahren . . . . . . . . . . . . . 542.2.1 Übersichten zu Normen mit Angabe von

Definitionen und Messverfahren anthropometrischer Maße . . . . . . . 54

Inhaltsverzeichnis

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2.2.2 Hinweise und Beispiele zur Angabe von Definitionen und Messverfahren in Normen . . . . . . . . . . . . . 64

2.3 Normen mit Angaben zu Körpermaßen . . . . . . . . . . . . . . . 672.3.1 Berücksichtigte Populationen und Arten der Datenpräsentation . . . . . 682.3.2 Übersichten zu Normen mit Angaben zu Körpermaßen . . . . . . . . 702.3.3 Hinweise und Beispiele zur Präsentation von Körpermaßdaten

in Normen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 822.3.4 Auswertung der in Normen häufig genannten Körpermaße . . . . . . . 852.4 Anwendung anthropometrischer Daten in Normen . . . . . . . . . . 882.4.1 Überblick zu ausgewählten Anwendungsbereichen . . . . . . . . . . 882.4.2 Übersichten zu Anwendungen von Körpermaßen . . . . . . . . . . . 932.4.3 Hinweise und Beispiele zur Anwendung anthropometrischer Daten

in Normen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1062.4.4 Zu- und Abschläge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1102.5 Stellenwert anthropometrischer Inhalte in Normen . . . . . . . . . . . 1112.5.1 Beispielhafte Analyse von in Normen fehlenden

anthropometrischen Angaben auf Basis des BAuA-Fachberichts . . . . . 1122.5.2 Auswertung von Verweisen auf anthropometrische Basisnormen . . . . . 1152.6 Zusammenfassung der Ergebnisse der Bestandsaufnahme . . . . . . . 118

3 Anthropometrie-Normung – Bedarfsanalyse (Stand: 10/2008) . . . 1213.1 Übersichtstabellen zu Körpermaßen und Ergänzungsbedarfe in Normen . 1213.2 Hinweise für laufende und künftige Normungsaktivitäten . . . . . . . . 1413.2.1 Aktuelle Normungsaktivitäten (Stand: 10/2008) . . . . . . . . . . . 1413.2.2 Körpermaße und Ergänzungsbedarf in der Normung . . . . . . . . . 1433.2.3 Messmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1433.3 Zusammenfassung der Bedarfsanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . 144

4 Zusammenfassung und Empfehlungen . . . . . . . . . . . . . . . 145

5 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149

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6 Anhänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1516.1 Anhang A 1: Übersicht der analysierten Normen . . . . . . . . . . . 1536.2 Anhang A 2: B1-Normen im Bereich der Anthropometrie . . . . . . . 1556.3 Anhang A 3: B2-Normen im Bereich der Anthropometrie . . . . . . . 1596.4 Anhang A 4: G/P-Normen im Bereich der Anthropometrie . . . . . . 1636.5 Anhang A 5: D-Normen im Bereich der Anthropometrie . . . . . . . . 171

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Die Kommission Arbeitsschutz und Nor-mung (KAN) wurde 1994 eingerichtet, umdie Belange des deutschen Arbeitsschutzesvor allem in der Europäischen Normunggeltend zu machen. Sie setzt sich zu-sammen aus Vertretern der Sozialpartner(Arbeitgeber, Arbeitnehmer), des Staates(Bund, Länder), der Deutschen Gesetz-lichen Unfallversicherung (DGUV) und desDIN Deutsches Institut für Normung. DieKAN hat u.a. die Aufgabe, die öffent-lichen Interessen im Arbeitsschutz zu bün-deln und mit Stellungnahmen auf laufendeoder geplante Normungsvorhaben Einflusszu nehmen.

Zur Analyse von arbeitsschutzrelevantenSachverhalten in der Normung und zur Er-mittlung des Verbesserungsbedarfs in derNormungsarbeit vergibt die KAN u.a.grundlegende Studien und Gutachten.

Hintergrund

Eines der wesentlichen Felder der Ergo-nomie ist die Beschäftigung mit denmenschlichen Körpermaßen (Anthropo-metrie). Anthropometrische Daten werdenin vielen Normen, die Aussagen zum Be-reich der Mensch-Maschine-Schnittstelleenthalten, vor allem deshalb benötigt, umdie hiernach zu konstruierenden Geräteund Produkte in maßlicher Hinsicht sicherund gesundheitsgerecht gestalten zu kön-nen.

In letzter Zeit wurden einige grundlegendeNormen zur Methodik im Bereich derAnthropometrie als EN-ISO-Normen ver-öffentlicht. Hierzu zählen insbesondereEN ISO 20685 „3D-Scanverfahren fürinternational kompatible anthropometrischeDatenbanken“, EN ISO 15535 „Allge-meine Anforderungen an die Einrichtunganthropometrischer Datenbanken“ undEN ISO 14738 „Sicherheit von Maschi-nen – Anthropometrische Anforderungenan die Gestaltung von Maschinenarbeits-plätzen“. Es fehlt aber immer noch ein welt-weiter Einsatz dieser Methoden, der erstdie Voraussetzung für eine globale Ver-gleichbarkeit der ermittelten Körpermaßebieten würde.

Die KAN-Geschäftsstelle hat sich in denvergangenen Jahren mehrfach mit Frage-stellungen aus dem Bereich der anthro-pometrischen Daten beschäftigt. Die Pro-blematik besteht vor allem darin, dass – abgesehen von wenigen Ausnahmen –übergeordnete europäische und internatio-nale Normen mit entsprechenden anthro-pometrischen Daten (also z.B. Körpermaß-daten der gesamten EU-Bevölkerung) feh-len. Vorhandene nationale Normen (z.B.DIN 33402−2) schließen die Lücken nurunvollständig und sind damit insbesonderefür die Konstruktion europäisch oder globalgehandelter Geräte und Produkte nur ein-geschränkt nutzbar. Ferner werden diewenigen anthropometrischen Normen aufGrund ihres geringen Bekanntheitsgrads

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nicht in ausreichendem Maß in Bezug ge-nommen. Hierdurch werden in Produkt-normen häufig Daten herangezogen, dieveraltet sind oder deren Herkunft unklar ist.Außerdem stimmen diese in vielen Fällennicht mit Daten anderer (Produkt-)Normenüberein. Experten in Normungsgremien,die keine Ergonomie-Fachleute sind, habendadurch bei der Er- oder Überarbeitungvon Normen Schwierigkeiten, den aktu-ellen Stand des Wissens bezüglich anthro-pometrischer Daten einzubeziehen. Für dieGestaltung ergonomischer Produkte ist diesaber eine Voraussetzung.

Ziel der Studie

Erstes Teilziel war es, zunächst die derzeitexistierenden deutschen, europäischen undinternationalen Normen und Norm-Ent-würfe daraufhin zu analysieren, ob

� anthropometrische Daten darin vor-kommen oder Maße (wie z.B. beiSicherheitsabständen), die auf anthro-pometrischen Daten basieren,

� Ursprung und Alter der Daten an-gegeben sind,

� vergleichbare Daten abweichend in an-deren Normen aufgeführt sind,

� Defizite in Normen hinsichtlich des Be-zugs auf anthropometrische Daten be-stehen.

Zweites Teilziel der Studie war es,

� eine Übersicht zu erstellen, welcheMaße in einer übergeordneten Normzu finden sein müssten,

� zu analysieren, welche Daten als Inputfür eine solche Norm (von deutscherSeite und europäisch/international) ge-nutzt werden könnten bzw. wo nochLücken vorhanden sind, sowie

� einen Vorschlag für die weitere Nut-zung der Ergebnisse unter Einbezie-hung laufender Normungsaktivitäten(insbesondere bei ISO/TC 159/SC 3)zu erarbeiten.

Die KAN dankt den Verfassern (Projekt-nehmer Dr. Hansjürgen Gebhardt, InstitutASER, Wuppertal, in Zusammenarbeit mitDr. Wolfgang Schultetus, Köln) für dieDurchführung des Projekts und die Er-arbeitung des Berichts sowie den folgen-den Experten für die Begleitung und dieUnterstützung im Rahmen einer projekt-begleitenden Arbeitsgruppe:

Max Angermaier, IG Metall, Köln

Dr. Claus Backhaus, BG für Fahrzeug-haltungen, Hamburg

Norbert Breutmann, BDA Bundesvereini-gung der Deutschen Arbeitgeberverbände,Berlin

Wolfgang Gegusch, DIN, Berlin

Dr. Gerd Küchmeister, ForschungsgruppeIndustrieanthropologie, Universität Kiel

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Dr.-Ing. Joachim Lambert, KAN-Geschäfts-stelle

Dr. Heiner Müller-Arnecke, BAuA Dortmund

Eckhard Metze, KAN-Geschäftsstelle –Arbeitgeberbüro

Martin Nordhaus, Landesanstalt für Arbeits-schutz Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Dr. Anja Vomberg, KAN-Geschäftsstelle

Zusammenfassung

Bestandsaufnahme

Eine Recherche (Stand Oktober 2008) mitdem Instrument „NoRA“ (Normen-Recher-che Arbeitsschutz; www.nora.kan.de) führ-te zu einer Anzahl von 72 für diese Studierelevanten Normen mit anthropometrischenDaten. Hiervon wurden 39 Normen undNormentwürfe im Detail ausgewertet. AlsHilfsmittel für die Analyse wurde eine Struk-turierung in Basisnormen, Produkt- und Pro-duktgruppennormen sowie Normen mit ab-geleiteten Körpermaßen genutzt, die aufeinem Strukturvorschlag des Normenaus-schusses Ergonomie für die Ergonomie-Nor-mung beruht. Hierdurch konnte im Rahmender anschließenden Bedarfsanalyse leichterausgewertet werden, ob im Bereich derAnthropometrie-Normung die notwendigenDaten tatsächlich in Form von Basisnormenzur Verfügung stehen.

Auf diese Weise konnten 130 Körpermaßeermittelt werden, die in der Normung eineRolle spielen. Längst nicht alle Körpermaßesind in der übergeordneten Basisnorm DINEN ISO 7250 zu finden – von 130 Körper-maßen nur 56. In den Übersichten wirddeutlich, dass viele Maße zwar in Produkt-normen benötigt werden, diese aber vondem jeweiligen Normungsgremium oftselbst festgelegt werden, da Werte in Basis-normen fehlen. Häufig in Normen genann-te Körpermaße sind allerdings meistens inBasisnormen definiert und mit Messvorschrif-ten versehen, während für seltener genutzteDaten häufig weder Messvorschriften nochDefinitionen in übergeordneten Normenzur Verfügung stehen.

Starke Variationen bestehen in den ana-lysierten Normen auch hinsichtlich des Er-hebungszeitpunkts und der einbezogenenPopulation. So finden sich konkrete An-gaben hierzu eigentlich nur in einer natio-nalen Norm, die sich dementsprechendauch nur auf die „bundesdeutsche Wohn-bevölkerung“ bezieht. Bei der „europä-ischen Bevölkerung“ gibt es keine kon-kreten Daten zum Erhebungszeitraum, eben-so wenig bei der „Weltbevölkerung“,wobei hier anhand der zitierten Quellen zuvermuten ist, dass die Daten aus den Jah-ren 1965−1985 stammen.

Die Studie zeigt, dass die übergeordneteBasisnorm DIN EN ISO 7250 zu wenigberücksichtigt wird. Eine Analyse hinsicht-lich der Verweise auf diese Norm in ande-

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ren Normen ergab nur 59 Normen (im Ver-gleich zu 175 bei der Ergonomie-Basis-norm DIN EN 614−1), die auf diese Basis-norm verweisen. Grenzt man den Bereichder Großküchengeräte noch ab, der be-sonders viele Verweise aufweist, bleibennur 36 Verweise übrig. Diese geringe Zahlist auch nicht mit fehlender Relevanz derAnthropometrie-Normen für andere Nor-mungsbereiche zu erklären. Im Gegenteil,die Analyse der Studie von Höhn et al.(2006) für den Bereich der Anthropometriezeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für dasMerkmal „Körpermaße“ aufwiesen, aberin weniger als der Hälfte dieser Normendiese Anforderung auch enthalten war.

Die Bestandsaufnahme zeigt außerdem,dass der Nutzer anthropometrischer Nor-men auch bei den Angaben zu Zu- und Ab-schlägen (z.B. für Kleidung) keine einheit-lichen Angaben findet. So sind Werte, diefür die Anwendung von Körpermaßen invielen Fällen notwendig sind, häufig be-darfsorientiert in verschiedenen Normen zufinden. Das erschwert das Auffinden undführt auch zu teilweise widersprüchlichenAngaben.

Bedarfsanalyse

Auf der Basis der Bestandsanalyse wurdein übersichtlichen Tabellen zusammen-gestellt, an welchen Stellen in vorhandenen

Normen Ergänzungen hilfreich sein könn-ten. Hierbei wurde unterschieden, ob es inNormen zwar Körpermaßangaben gibt, zudiesen aber keine Definition bzw. Messan-gabe vorhanden ist bzw. ob andersherumzwar Definitionen bzw. Messangaben vor-handen sind, die zugehörigen Maße abernicht in Normen zu finden sind. Danebenwurde separat aufgeführt, wenn Gestal-tungsmaße von einem Körpermaß ab-geleitet werden, das Körpermaß aber inkeiner Norm mit Angaben versehen ist.

Auf der Basis dieser Tabellen mit vorhan-denen „Lücken“ können Fachleute nun ent-scheiden, welche Maße tatsächlich ineiner übergeordneten Norm ergänzt wer-den müssten. Ebenso können die Tabellengenutzt werden, um zu analysieren, wel-che Daten als Input für bislang fehlendeAngaben in Basisnormen genutzt werdenkönnten. Denn die Studie verdeutlicht, dassin Basisnormen genannte Körpermaßelediglich einen Teil der in Normen genann-ten Körpermaße spiegeln. Es wäre aberwünschenswert, alle wichtigen Körper-maße in Basisnormen aufzuführen und inNormen mit von Körpermaßen abge-leiteten Maßangaben sich auf Werte ausBasisnormen zu beziehen. Nur dann kanndie Aktualisierbarkeit der Daten über dieAktualisierung der Basisnorm gewährleistetwerden. Denn anthropometrische Datensind nicht zeitinvariant, und viele der ana-lysierten Daten zeigten – falls überhauptdie Population und der Erhebungszeitpunkt

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angegeben waren – lange zurück liegendeErhebungszeiträume oder nicht mehr rele-vante Populationen auf. Allerdings lag dieUrsache hierfür auch in aufwändigen unduneinheitlichen Messverfahren. Hier istzu erwarten und zu hoffen, dass neueMessverfahren (z.B. 3D-Scanning) in Zu-kunft Abhilfe schaffen.

Die Studie zeigt deutlich, dass einerseitsdie Erhebung aktueller Daten ein wichtigerSchritt ist, damit Daten von der Normunggenutzt werden können, dass die Nutzerder Daten andererseits aber zusätzlich eineHandlungshilfe zum Umgang mit anthro-pometrischen Angaben benötigen. DieserBedarf könnte durch einen DIN-Fachberichtgedeckt werden. Ziel sollte es sein, auchLaien auf dem Gebiet der Anthropometriezu verdeutlichen, welche Faktoren für be-stimmte Zwecke zu berücksichtigen sind.Hierzu zählen u.a. Zuschläge für Kleidung,Bewegung etc., aber auch die Berücksich-tigung besonderer Personengruppen.

Die aktuellen Entwicklungen der DINEN ISO 7250 sind zu begrüßen, und dieErgebnisse dieser Studie sollten für dieweitere Entwicklung dieser Norm genutztwerden. Eine aktive Mitarbeit in denentsprechenden Normungsgremien solltebeworben werden.

Fazit

Für den Arbeitsschutz sind anthropome-trische Daten in Normen von großer Bedeu-tung. Der Bericht verdeutlicht die Wichtig-keit anthropometrischer Maße und gibtHinweise, wie deren richtige Anwendunginsbesondere im Bereich der Normungunterstützt werden kann. Voraussetzungendafür sind aktuelle anthropometrischeDaten und sinnvolle, möglichst einheitlicheZu- und Abschläge sowie nachvollziehbareHerleitungen, die es erlauben, Werte zuüberprüfen und ggf. zu aktualisieren.

Die Ergebnisse zeigen, dass das Normen-werk in diesem Bereich an einigen Stellennoch Inkonsistenzen und Verbesserungs-bedarf aufweist. Deshalb wurden folgendeEmpfehlungen für das weitere Vorgehen for-muliert:

Empfehlungen

Empfehlungen an das DIN

1. Das DIN wird gebeten, einen DIN-Fach-bericht auf der Grundlage der im KAN-Bericht genannten Empfehlungen zu er-arbeiten.

2. Alle Normenausschüsse (insbesondereC-Normer) werden gebeten, Normenmit anthropometrischen Daten, derenAusgabedatum älter als 10 Jahre ist,mit aktuellen relevanten anthropometri-schen Daten abzugleichen.

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3. Alle Normenausschüsse werden gebe-ten, anthropometrische Werte oderdaraus abgeleitete Gestaltungsempfeh-lungen in Normen stets mit Quellen-angabe der Daten (inkl. Erhebungszeit-punkt) sowie Angabe der gewähltenZielgruppe zu versehen. Nach Möglich-keit sollten diese Werte aus Basis-normen entnommen werden, damit dieWerte bei Überarbeitungen der Basis-normen aktualisiert werden können.

4. In Normen sollten für den Bereich derAnthropometrie verständliche Begriffeverwendet werden (Vermeidung z.B.der Begriffe „bideltoid“ oder „biacro-mial“).

5. Die Normenausschüsse des DIN wer-den gebeten, auf die zuständigen euro-päischen/internationalen Normenaus-schüsse einzuwirken, damit diese ihreanthropometrischen Basisnormen mitden in diesem KAN-Bericht genanntenDaten abgleichen.

6. Die in diesem Bericht aufgedeckten Lü-cken des anthropometrischen Normen-werks auf internationaler Ebene solltendurch das zuständige TC/SC überprüftwerden. Anschließend muss evtl. not-wendige Forschung initiiert werden.

Empfehlung an die DKE1)

7. Die DKE wird gebeten, die vorhandenePrüffinger-Norm (DIN EN 60529) hin-sichtlich der Aktualität der verwendetenanthropometrischen Werte zu über-prüfen.

Empfehlung an alle in der KANvertretenen Kreise

8. Die in der KAN vertretenen Kreise wer-den gebeten, ihre Mitarbeit in den ent-sprechenden Normungsgremien zu ver-stärken.

9. Die in der KAN vertretenen Kreise wer-den gebeten, die Ergebnisse der Studiein ihren Kreisen bekannt zu machen.

Empfehlungen an die BAuA2)

10. Die BAuA wird gebeten zu prüfen,welche Daten auf der Grundlage derErgebnisse dieser Studie und desBAuA-Fachberichts „Maschinennor-mung und Ergonomie“ (Fb 1074) inder europäischen und internationalenAnthropometrie-Normung benötigtwerden.

11. Die BAuA wird gebeten zu prüfen, obeine neue Auflage des „Internatio-nalen Anthropometrischen Datenatlas“sinnvoll ist und ob dies in Form einerDatenbank geschehen könnte.

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1) DKE = Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE2) BAuA = Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

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Empfehlung an die KAN-Geschäftsstelle

12. Die Ergebnisse dieser Studie sollen alsKAN-Bericht veröffentlicht sowie inden relevanten Institutionen (z.B. Ge-sellschaft für Arbeitswissenschaften –GfA) bekannt gemacht werden.

Empfehlungen an die anthropometrischeForschung

13. Die Wissenschaft wird gebeten,Lösungsansätze zu erarbeiten, wievorliegende wissenschaftliche Daten

z.B. der Bundeswehr für die Nor-mung verfügbar gemacht bzw. auf-bereitet werden können.

14. Die Wissenschaft wird gebeten, dieanthropometrischen Werte ausDIN 33402−2 auf ihre europäischeEignung hin zu überprüfen. Eine Prü-fung durch die entsprechende CEN-WG erfolgt laut Aussage des DIN be-reits (Daten wurden im September2008 vom nationalen Spiegelgremi-um NA 023−00−03 GA weiter-geleitet).

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KAN, the Commission for OccupationalHealth and Safety and Standardization,was founded in 1994 in order to promoteGerman occupational safety and health in-terests, particularly in the area of Europeanstandardization. KAN comprises represen-tatives from the social partners (employersand employees), the state (German nation-al and regional governments), the GermanSocial Accident Insurance (DGUV), and theGerman Institute for Standardization (DIN).Among KAN’s tasks is that of focusingpublic interest in occupational safety andhealth and of exerting influence upon cur-rent or planned standardization projects bythe issuing of comments.KAN commissions studies and reports inorder to analyse issues of relevance toOSH and to identify scope for improve-ment in standardization activity.

Background

One of the main areas with which ergo-nomics deals is human body measurements(anthropometry). In a wide range of stan-dards containing statements concerning thehuman-machine interface, anthropometricdata is necessary, especially because itenables equipment and products to be de-signed with dimensions that ensure safetyand health.Recently, a number of fundamentalstandards on anthropometric methodolo-gies have been published as EN-ISO

standards. In particular, they includeEN ISO 20685 “3-D scanning methodolo-gies for internationally compatible anthropo-metric databases”, EN ISO 15535 “Gen-eral requirements for establishing anthropo-metric databases” and EN ISO 14738“Safety of machinery – Anthropometric re-quirements for the design of workstations atmachinery”. However, these methods arestill not in widespread use around theworld, making it impossible to compare ona global scale the body measurements de-termined.

In recent years, the KAN Secretariat has re-peatedly explored issues concerning anthro-pometric data. The crux is that, apart froma few exceptions, there are no generic Eu-ropean and international standards con-taining appropriate anthropometric data(e.g. body measurements of the entire EUpopulation). Since existing national stan-dards (e.g. DIN 33402−2) do not fill allthe gaps, they are only of limited usabilityin the design of, in particular, equipmentand products traded at the European orglobal level. Furthermore, standards do notmake sufficient reference to the few anthro-pometric standards that do exist becausethey are not well known. As a result, thedata used in product standards is oftenobsolete or of unclear origin. Moreover, itoften differs from data given in other (prod-uct) standards. It is consequently difficult forexperts on standards bodies to incorporatethe latest findings on anthropometric data

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when preparing or revising standards,since most of them are not ergonomicsspecialists. However, such information iscrucial in ergonomic product design.

Aim of the study

The first aim was to analyse the existingGerman, European and international stan-dards and draft standards to ascertainwhether

� they contain anthropometric data ormeasurements based on anthropometricdata (e.g. safety distances),

� the origin and age of the data are in-dicated,

� data for the same measurements isdifferent in other standards and

� standards lack (adequate) references toanthropometric data.

The second aim of the study was

� to produce a list of the measurementsthat would have to be included in ageneric standard,

� to analyse which (German and Euro-pean/international) data could be usedfor such a standard and where thereare still gaps and

� to draw up a proposal on how the find-ings could be used, including their po-tential use in ongoing standardizationactivities (especially in ISO/TC159/SC 3).

KAN would like to thank the authors (pro-ject co-ordinator Dr Hansjürgen Gebhardt,ASER Institute, Wuppertal, in cooperationwith Dr Wolfgang Schultetus, Cologne) forcarrying out the project and writing thereport, and the following experts (whoformed the project working group) for theirassistance and support:

Max Angermaier, IG Metall, Cologne

Dr Claus Backhaus, BG für Fahrzeughaltun-gen (institution for statutory accident insur-ance and prevention in the vehicle operat-ing trades), Hamburg

Norbert Breutmann, Head of the WorkScience Department, Confederation of Ger-man Employers’ Associations (BDA), Berlin

Wolfgang Gegusch, DIN, Berlin

Dr Gerd Küchmeister, Industrial Anthropol-ogy Research Group, University of Kiel

Dr.-Ing. Joachim Lambert, KAN Secretariat

Dr Heiner Müller-Arnecke, Federal Institutefor Occupational Safety and Health(BAuA), Dortmund

Eckhard Metze, Employers’ liaison office,KAN Secretariat

Martin Nordhaus, North Rhine-West-phalian Institute of Health and Work(LIGA.NRW), Düsseldorf

Dr Anja Vomberg, KAN Secretariat

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Summary

Current situation

Research conducted in October 2008using the “NoRA” OSH standards searchtool (www.nora.kan.de/en) produced72 standards that contained anthropo-metric data and were of relevance to thisstudy. 39 of the standards and draft stan-dards were evaluated in detail. To facili-tate the analysis, they were divided intobasic standards, product and group stan-dards and standards with derived bodymeasurements, based on a breakdown sug-gested by the DIN Ergonomics StandardsCommittee. This then made it easier in therequirements analysis to assess whether thenecessary data does actually exist in theform of basic anthropometric standards.

Using this method, the project identified130 body measurements of relevance instandardization. Far from including allbody measurements, the generic basicstandard EN ISO 7250 only contains 56.The tables show that, although manymeasurements are required in product stan-dards, they are defined by the standardsbody in question because no values aregiven in the basic standards. However,body measurements that are often men-tioned in standards are usually defined inbasic standards along with rules for takingthe measurements. On the other hand,when it comes to data that is not used asoften, the generic standards give neithermeasurement rules nor definitions.

The standards analysed also vary signifi-cantly in terms of when the measurementswere taken and what population was in-cluded. In fact, specific information aboutthese points is really only provided in onenational standard, which, being national,only refers to the “population resident inGermany”. No specific dates are given asto when the measurements were taken forthe “European population”, nor for the“world population” although, judging bythe quoted sources, it can be assumed thatthe data for the latter is from the period1965−1985.

The study shows that standards do notmake sufficient reference to the genericbasic standard EN ISO 7250. An analysisshowed that only 59 standards referredto it (compared to 175 that refer to theEN 614−1 basic ergonomics standard). Ifequipment for commercial kitchens, an ar-ea in which there are numerous references,is excluded, there are only 36 references.It can not be said that this low number isdue to the anthropometric standards notbeing relevant to other fields of standardiza-tion. On the contrary, an analysis of thestudy by Höhn et al. (2006) for the area ofanthropometry showed that body measure-ments were relevant to 83 % of the stan-dards examined by Höhn, but that lessthan half of those standards specified re-quirements concerning body measurements.

The analysis of the current situation also re-vealed that anthropometric standards do

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not provide users with consistent informa-tion on allowances and deductions (e.g.for clothing). Values that are often neces-sary when using body measurements areoften to be found in different standards de-pending on what they are needed for. Thismakes it difficult to find them and also re-sults in contradictory information in somecases.

Requirements analysis

Following on from the analysis of the cur-rent situation, tables were created to showwhere additions to existing standardsmight be helpful. A distinction was madebetween standards that did contain bodymeasurements but without definitions ormeasurement rules and those that provideddefinitions and/or measurement rules butno actual measurements. A separate listwas produced of the cases in which de-sign measurements are based on a bodymeasurement but no figures are given forthat body measurement in any standard.

Experts can draw on these tables, showingthe existing “gaps”, to decide which meas-urements do actually need to be addedto a given generic standard. Equally, thetables can be used to analyse what datacould provide the input for basic standardsthat do not currently contain the relevantdata. This is important because the study re-veals that body measurements mentioned

in basic standards only reflect part of thebody measurements mentioned in stan-dards. It would be desirable, however, tolist all important body measurements inbasic standards and then, in standards con-taining measurements derived from bodymeasurements, to refer to values given inbasic standards. This is the only way to en-sure that the data can be kept up-to-dateby updating the basic standard. After all,anthropometric data varies with time andmuch of the data analysed made it clear (ifthe population and the measurement dateswere actually indicated at all) that the datahad been gathered quite some time ago orreferred to populations that were no longerrelevant. Having said that, one of the rea-sons was that the measurement methodswere complex and inconsistent. It is to beexpected and hoped that new measure-ment methods (e.g. 3-D-scanning) will re-solve this problem in the future.

The study clearly illustrates that, whilst it isimportant to collect current data for stan-dards bodies to use, the users of the dataalso need guidance on how to handle an-thropometric information. This need couldbe met by a DIN Technical Report. Theaim should be to explain, in a way that isalso understandable for persons who arenot anthropometry experts, which factorsneed to be taken into account for specificpurposes. These include allowances forclothing, movement, etc. but also consider-ation of special groups of people.

About this report

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The latest developments regarding ENISO 7250 are to be welcomed and theresults of this study should be used toevolve the standard further. Efforts shouldbe made to promote active involvement inthe appropriate standards bodies.

Conclusion

Anthropometric data in standards plays anextremely significant role in occupationalsafety and health. The report highlights theimportance of anthropometric measure-ments and explains what steps can betaken to make sure they are correctly ap-plied, especially in the field of standardiza-tion. To ensure correct use, the anthropo-metric data must be up-to-date, allowancesand deductions must be as consistent aspossible and it must be possible to seehow data has been derived so that it canbe verified and, where appropriate, up-dated.

The findings illustrate that there is room forimprovement and better consistency inseveral areas of the body of standards inthis field. The resulting recommendationsfor action are listed below.

Recommendations

Recommendations to DIN

1. It is requested that DIN prepare a DINTechnical Report based on the recom-mendations outlined in the KAN report.

2. It is requested that all standards commit-tees (especially those drafting type-Cstandards) compare standards thatcontain anthropometric data and wereissued over ten years ago with currentrelevant anthropometric data.

3. It is requested that all standards commit-tees always cite the source of the data(incl. when it was collected) and thechosen target group for any anthropo-metric values, or design recommenda-tions based on such values, given instandards. As far as possible, thesevalues should be taken from basicstandards so that they can be updatedwhen the basic standards are revised.

4. Standards should use easily understand-able terminology in the area of anthro-pometry (avoiding terms such as “bidel-toid” or “biacromial”).

5. It is requested that DIN’s standardscommittees urge the relevant Europeanand international standards committeesto compare their basic anthropometricstandards with the data given in thisKAN report.

6. The gaps in the international anthropo-metric standards revealed in this report

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should be examined by the relevantTC/SC. This may result in researchhaving to be initiated.

Recommendation to the GermanCommission for Electrical,Electronic & Information Technologies(DKE)

7. It is requested that DKE check whetherthe current test-finger standard (EN60529) uses up-to-date anthropometricvalues.

Recommendation to all groupsrepresented on the KAN commission

8. It is requested that the groups repre-sented on the KAN commission step uptheir involvement in the relevant stan-dards bodies.

9. It is requested that the groups repre-sented on the KAN commission pub-licise the results of the study within theirgroups.

Recommendations to the Federal Institutefor Occupational Safety and Health(BAuA)

10. It is requested that BAuA examine, onthe basis of the findings of this studyand the BAuA Research Report on“Machinery Standardisation and Ergo-nomics” (Fb 1074), what data is

needed in European and internationalanthropometry standards.

11. It is requested that BAuA investigatewhether a new edition of the “Inter-national Anthropometric Data Atlas”would be useful and whether it couldtake the form of a database.

Recommendation to the KAN Secretariat

12. This study’s findings are to be pub-lished in the form of a KAN reportand publicised in the relevant institu-tions (e.g. Gesellschaft für Arbeits-wissenschaften – GfA).

Recommendations to the sphere ofanthropometric research

13. It is requested that researchers devisesolutions to present the existing scien-tific data (e.g. of the German armedforces) in a suitable manner for andmake it available to standards bodies.

14. It is requested that researchers exam-ine whether the anthropometric valuesin DIN 33402−2 are suitable forEuropean use. According to DIN, areview by the relevant CEN WGis already underway (data was for-warded by NA 023−00−03 GA(Joint Working Committee on Anthro-pometry and Biomechanics) in Septem-ber 2008).

About this report

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La Commission pour la sécurité et santé autravail et la normalisation (KAN) a étécréée en 1994 dans le but de faire valoirles intérêts allemands en matière de sécuri-té et de santé au travail, surtout vis-à-visdes instances européennes de normalisa-tion. Elle se compose de représentants despartenaires sociaux (patronat, salariat), del’État (Fédération, Länder), de l’Assuranceaccidents légale allemande (DGUV) et del’Institut allemand de normalisation (DIN).La mission de la KAN consiste, entre au-tres, à centraliser les questions relatives àla prévention qui concernent l’intérêt pu-blic, et à exercer une influence en prenantposition sur des projets de normes en coursou prévus.

La KAN confie à des prestataires externesdes études et expertises qui ont pour objetd’analyser des aspects donnés relatifs à lasécurité et santé au travail, tels qu’ils se pré-sentent dans la normalisation, et de mettreen évidence les besoins d’améliorationdans le travail de normalisation.

Contexte

L’un des principaux domaines de l’ergono-mie est l’étude des mesures corporelles(l’anthropométrie). Dans de nombreusesnormes contenant des précisions sur l’inter-face homme-machine, on doit recourir àdes données anthropométriques, afin depouvoir dimensionner les équipements et

produits de manière à ne pas nuire à lasanté et à la sécurité de leurs utilisateurs.

Un certain nombre de normes fondamen-tales portant sur les méthodes utiliséesdans le domaine de l’anthropométrie ontrécemment été publiées comme normesEN ISO. Il s’agit en particulier des normesEN ISO 20685 «Méthodologies d’explora-tion tridimensionnelles pour les bases dedonnées anthropométriques compatiblesau plan international », EN ISO 15535«Exigences générales pour la création debases de données anthropométriques » etEN ISO 14738 «Sécurité des machines –Prescriptions anthropométriques relatives àla conception des postes de travail sur lesmachines ». Ces méthodes ne sont néan-moins toujours pas appliquées partoutdans le monde, ce qui permettrait la com-paraison globale des mesures corporellesidentifiées.

Le Secrétariat de la KAN s’est déjà inté-ressé à plusieurs reprises aux problèmesliés aux données anthropométriques. Leproblème réside en particulier dans lefait que, à quelques exceptions près, l’onmanque de normes génériques euro-péennes et internationales contenant lesdonnées anthropométriques correspon-dantes (donc par exemple, les mesures cor-porelles de l’ensemble de la population del’UE). Les normes nationales existantes(par exemple, la norme DIN 33402−2) necomblent cette lacune qu’imparfaitementet ne peuvent donc être utilisées que de

À ce propos

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manière limitée, en particulier pour la con-ception d’équipements et de produits com-mercialisés au niveau européen ou mon-dial. De plus, les normes ne renvoient passuffisamment aux quelques normes anthro-pométriques existantes car elles ne sontpas assez connues. C’est pourquoi ontrouve souvent dans les normes de produitdes données obsolètes, ou dont l’originen’est pas claire. Dans de nombreux cas,elles ne correspondent d’autre part pasaux données contenues dans d’autresnormes (de produit). Les experts faisantpartie de comités de normalisation, qui nesont généralement pas spécialistes del’ergonomie, rencontrent ainsi des difficul-tés à prendre en compte l’état de connais-sances relatives aux données anthropomé-triques lors de l’élaboration et de la révi-sion de normes. Il s’agit pourtant d’unecondition indispensable à la conceptionde produits ergonomiques.

Objectif de l’étude

Le premier objectif partiel consistaitd’abord à analyser les normes et projetsde normes allemands, européens et inter-nationaux existants afin de déterminer si

� ils contiennent des données anthropo-métriques ou des mesures se basantsur des données anthropométriques(comme par exemple, des distances desécurité),

� l’origine et l’âge des données y sont in-diqués,

� il y a divergence entre les mêmes don-nées indiquées dans d’autres normes,

� il existe des déficits dans les normespar rapport au renvoi aux données an-thropométriques.

Le deuxième objectif partiel de l’étudeconsistait à

� élaborer une vue d’ensemble des me-sures devant faire partie d’une normegénérique,

� réaliser une analyse qui permette dedéterminer les données (allemandes eteuropéennes/internationales) pouvantêtre utilisées comme point de départpour une telle norme ou de détermineroù il reste des lacunes à combler ainsi

� qu’à élaborer une proposition concer-nant l’utilisation ultérieure des résultatsen tenant compte des activités de nor-malisation en cours (en particulier dansle comité ISO/TC 159/SC 3).

La KAN remercie les auteurs (réalisation duprojet : le Dr Hansjürgen Gebhardt, InstitutASER, Wuppertal en collaboration avec leDr Wolfgang Schultetus, Cologne) pourl’exécution du projet et la rédaction du rap-port ainsi que les experts suivants d’avoirfourni leur accompagnement et leur aideau sein d’un groupe de travail accom-pagnant le projet :

À ce propos

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Max Angermaier, IG Metall (syndicat alle-mand de la métallurgie), Cologne

Dr. Claus Backhaus, BG pour les transportsroutiers, Hambourg

Norbert Breutmann, responsable du dé-partement Science du travail au sein de laConfédération des syndicats patronauxallemands (BDA), Berlin

Wolfgang Gegusch, DIN, Berlin

Dr. Gerd Küchmeister, groupe de recher-che d’anthropologie industrielle, Universitéde Kiel

Dr.-Ing. Joachim Lambert, Secrétariat de laKAN

Dr. Heiner Müller-Arnecke, Institut fédéralde la Sécurité et de la santé au travail(BAuA), Dortmund

Eckhard Metze, Secrétariat de la KAN(bureau du patronat)

Martin Nordhaus, Institut de la santé et dutravail du Land de Rhénanie du Nord-West-phalie (LIGA.NRW), Düsseldorf

Dr. Anja Vomberg, Secrétariat de la KAN

Résumé

Inventaire

Une recherche effectuée en octobre2008 à l’aide de l’outil de recherche «NoRA» (Normen-Recherche Arbeitsschutz,recherche de normes sur la prévention ;www.nora.kan.de/en) a révélé l’existencede 72 normes contenant des donnéesanthropométriques pertinentes pour cetteétude. Parmi elles, 39 normes et projetsde norme ont été analysés en détail. Poursimplifier l’analyse, on les a classés dansles catégories normes de base, normes deproduit et de groupe de produits ainsi quenormes contenant des mesures corporellesdérivées. Cette structure repose sur uneproposition du comité de normalisation Er-gonomie pour la normalisation en matièred’ergonomie. On a ainsi pu analyserplus facilement si les données nécessairesétaient bien disponibles sous forme denormes de base dans le domaine de lanormalisation relative à l’anthropométrielors de l’analyse des besoins qui a suivi.

De cette manière, on a pu identifier 130mesures corporelles jouant un rôle dans lanormalisation. On est loin de trouver toutesles mesures corporelles dans la norme debase générique EN ISO 7250 – sur 130mesures corporelles, on n’en trouve en effetque 56. On constate clairement dans lesvues d’ensemble que de nombreuses me-sures sont nécessaires dans les normes deproduit, mais qu’elles sont déterminées par

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les différents comités de normalisation eux-mêmes car les valeurs dont ils auraient be-soin manquent dans les normes de base.Les mesures corporelles qui sont souvent ci-tées dans les normes sont néanmoins défi-nies la plupart du temps dans des normesde base et soumises à des prescriptions demesurage, alors que l’on ne trouve souventni prescriptions de mesurage ni définitionsdans les normes génériques pour les don-nées plus rarement utilisées.

On constate également dans les normesanalysées de fortes variations concernantla date du relevé des mensurations et lapopulation prise en compte. On ne trouveainsi d’indications concrètes à ce sujetque dans une norme nationale qui ne con-cerne donc aussi que la «population rési-dant dans la République fédérale d’Alle-magne ». Il n’existe aucune donnée con-crète concernant la période du relevédes données pour la «population euro-péenne », tout comme pour la «populationmondiale », bien que les sources citéespour cette dernière laissent supposer queles données sont originaires de la période1965−1985.

L’étude révèle que la norme de base gé-nérique EN ISO 7250 n’est pas suffisam-ment prise en compte. Une analyse amontré que 59 normes seulement (contre175 en ce qui concerne la norme de baserelative à l’ergonomie EN 614−1) ren-voyaient à cette norme de base. Et si l’onne prend pas en compte le domaine des

équipements pour cuisines de collectivités,qui contient un grand nombre de renvois,on ne trouve plus que 36 renvois. Cette fai-ble quantité ne peut pas non plus s’expli-quer par l’impertinence des normes anthro-pométriques pour d’autres domaines de nor-malisation. Au contraire, l’analyse del’étude réalisée par Höhn et coll. (2006)pour le domaine de l’anthropométrie mon-tre que 83 % des normes analysées parHöhn présentaient une pertinence pour lacaractéristique « mesures corporelles »,mais que moins de la moitié de cesnormes seulement contenait bien cette exi-gence.

L’inventaire montre d’autre part que l’utili-sateur de normes anthropométriques n’ytrouve pas non plus d’informations homo-gènes concernant les marges supplémen-taires à prendre en compte (par exemple,pour les vêtements). Ainsi, les valeursnécessaires dans de nombreux cas pourappliquer les mesures corporelles sontsouvent contenues selon les besoins dansdes normes différentes. Ceci les rend doncplus difficiles à trouver et entraîne aussipartiellement des informations contraires.

Analyse des besoins

On s’est servi de cette analyse pour établirdes tableaux clairs indiquant les passagesdes normes existantes qu’il pourrait être uti-le de compléter. On y a fait la différenceentre les normes qui contiennent des indica-

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tions relatives aux mesures corporelles maisaucune définition ou indication de mesu-rage les concernant, et les normes qui con-tiennent des définitions ou indications demesurage, mais pas les mesures correspon-dantes. On a indiqué séparément les casoù les mesures de conception étaient déri-vées d’une mesure corporelle, mais que lamesure corporelle n’était accompagnéed’aucune indication dans les normes.

En se servant de ces tableaux contenantles « lacunes » existantes, les experts peu-vent alors décider quelles sont les mesuresqui doivent réellement être complétéesdans une norme générique. Ils peuventégalement être utilisés pour déterminer lesdonnées pouvant être utilisées commepoint de départ pour compléter certainesnormes de base dans lesquelles ces infor-mations manquent. L’étude révèle en effetque les mesures corporelles citées dans lesnormes de base ne reflètent qu’une partiedes mesures corporelles citées dans lesnormes. Il serait cependant souhaitable deciter toutes les mesures corporelles impor-tantes dans les normes de base et, dansles normes contenant des mensurations déri-vées de mesures corporelles, de se référerà des valeurs contenues dans les normesde base. C’est là le seul moyen de garan-tir que les données puissent être mises àjour en mettant la norme de base à jour.En effet, les données anthropométriques nesont pas invariables dans le temps et ungrand nombre des données analysées con-

cernaient – dans les cas où la populationet le moment du mesurage étaient indi-qués – des périodes de mesurage très an-ciennes ou des populations ne présentantplus aucune pertinence. Ceci s’expliquaitcependant aussi par le fait que les mé-thodes de mesurage étaient compliquéeset hétérogènes. Il faut espérer que denouvelles méthodes de mesurage (parexemple, l’exploration tridimensionnelle)apporteront une aide à l’avenir.

L’étude montre clairement, d’une part, querassembler des données actuelles est uneétape importante si l’on veut que celles-cisoient utilisées par la normalisation, maisqu’il est également nécessaire d’apporterune aide à ceux qui ont recours à desdonnées anthropométriques. Un rapporttechnique DIN pourrait remplir cette tâche.L’objectif devrait consister à expliqueraux personnes non spécialisées dans ledomaine de l’anthropométrie quels sontles facteurs qu’il convient de prendre encompte à certaines fins. Il s’agit par exem-ple de marges supplémentaires dues auxvêtements, mouvements, etc., mais ausside la prise en compte de certains groupesde personnes.

Il faut saluer les développements auxquelsla norme EN ISO 7250 est actuellementsoumise et les résultats de cette étudedevraient être utilisés pour continuer à dé-velopper cette norme. Une collaborationactive dans les comités de normalisationconcernés devra être encouragée.

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Conclusion

Les données anthropométriques jouentdans les normes un rôle très important pourla sécurité et la santé au travail. Le rapportsouligne l’importance des mesures anthro-pométriques et donne des indications surla manière de contribuer à leur bonne ap-plication, en particulier dans le domainede la normalisation. On doit pour celadisposer de données anthropométriquesactuelles et de marges supplémentaires lesplus homogènes possibles ainsi que depoints d’origine identifiables permettant devérifier et éventuellement de mettre les va-leurs à jour.

Les résultats indiquent que la collectionde normes existant dans ce domaine faitencore l’objet d’inconsistances à certainsendroits et qu’elle doit être améliorée.C’est la raison pour laquelle les recom-mandations suivantes ont été formuléesquant à la marche à suivre :

Recommandations

Recommandations au DIN

1. Il est demandé au DIN de rédiger unrapport technique DIN se basant sur lesrecommandations énoncées dans lerapport KAN.

2. Il est demandé à tous les comités denormalisation (en particulier les norma-

lisateurs préparant les normes C) decomparer les normes contenant desdonnées anthropométriques dont la pu-blication date de plus de 10 ans avecles données anthropométriques ac-tuelles pertinentes.

3. Il est demandé à tous les comités denormalisation de toujours indiquerdans les normes l’origine (y compris ladate du mesurage) et le groupe-ciblesélectionné pour les valeurs anthropo-métriques ou recommandations de di-mensionnement en découlant. Ces va-leurs devront être, dans la mesure dupossible, tirées de normes de baseafin qu’elles puissent être mises à jourau cas où ces normes devaient fairel’objet d’une révision.

4. Il conviendra d’utiliser dans les normesdes termes relatifs au domaine de l’an-thropométrie compréhensibles (éviterpar exemple les termes «bideltoïdien »ou «biacromial »).

5. Il est demandé aux comités de normali-sation du DIN d’exercer leur influencesur les comités de normalisation euro-péens/internationaux responsables afinqu’ils adaptent leurs normes de basesanthropométriques à l’aide des don-nées citées dans ce rapport KAN.

6. Les lacunes identifiées dans ce rapportconcernant la collection de normes an-thropométriques au niveau internationaldoivent être vérifiées par le TC/SC res-

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ponsable. Les travaux de recherchenécessaires devront ensuite éventuelle-ment être initiés.

Recommandation à la Commissionélectrotechnique allemande (DKE)

7. Il est demandé à la DKE de vérifierl’actualité des valeurs anthropomé-triques utilisées dans la norme existanterelative aux éprouvettes en forme dedoigt (EN 60529).

Recommandation à tous les cerclesreprésentés au sein de la KAN

8. Il est demandé aux cercles représentésau sein de la KAN d’intensifier leurcollaboration dans les comités de nor-malisation correspondants.

9. Il est demandé aux cercles représentésau sein de la KAN de communiquer lesrésultats de l’étude dans leurs cercles.

Recommandations au BAuA

10. Il est demandé au BAuA, en sebasant sur les résultats de cette étudeet du rapport technique du BAuAintitulé «Normalisation relative auxmachines et ergonomie » (Fb 1074),de vérifier quelles sont les donnéesrequises dans la normalisation euro-péenne et internationale relative àl’anthropométrie.

11. Il est demandé au BAuA de vérifier s’ilest nécessaire de rééditer le « Recueilinternational de données anthropo-métriques » et s’il serait possible de lefaire sous forme de base de données.

Recommandation au Secrétariat de la KAN

12. Les résultats de cette étude devrontêtre publiés dans un rapport KAN etprésentés aux institutions pertinentes(par exemple, à la Gesellschaft fürArbeitswissenschaften – GfA).

Recommandations à la rechercheanthropométrique

13. Il est demandé aux scientifiquesd’élaborer des solutions décrivant lamanière qui permettrait de mettre lesdonnées scientifiques existantes (parexemple, celles de l’armée) à la dispo-sition de la normalisation ou de lestraiter.

14. Il est demandé aux scientifiques devérifier que les valeurs anthropomé-triques contenues dans la normeDIN 33402−2 sont aptes à être uti-lisées au niveau européen. Selon leDIN, cette vérification est déjà encours auprès du CEN WG correspon-dant (les données ont été transmisesen septembre 2008 par le groupe detravail commun Anthropométrie et bio-mécanique NA 023−00−03 GA).

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Der Begriff Anthropometrie leitet sich vonden griechischen Worten anthropos – derMensch – und metron – messen – ab undbeschreibt die Untersuchung und Messungder physischen Maße und der Massedes menschlichen Körpers sowie seiner(äußeren) Einzelelemente (vgl. DIN ENISO 15535). Sie stellt damit die Lehre derErmittlung und Anwendung der Maße desmenschlichen Körpers dar.Ein bekanntes Anwendungsfeld anthro-pometrischer Daten bildet die Bekleidungs-industrie. Ob aus Sicherheitsgründen (z.B.bei persönlicher Schutzausrüstung) oderaus eher modischen Gründen müssen Be-kleidungsstücke den Körpermaßen an-gepasst sein. So werden derzeit in einerQuerschnittsuntersuchung Daten von etwa12.000 Menschen in Deutschland er-hoben, u.a. mit dem Ziel, die Größen-angaben von Bekleidungen zu optimierenund – wenn möglich – zumindest europa-weit zu vereinheitlichen.Diese privatwirtschaftlich finanzierte Unter-suchung trägt damit dem Umstand Rech-nung, dass die mittleren ebenso wie dieindividuellen Körpermaße nicht zeitlich inva-riant sind, sondern sich verändern. Siewird als Gemeinschaftsprojekt der HumanSolutions GmbH (Kaiserslautern) und derHohensteiner Institute (Bönnigheim) unter Be-teiligung von über 80 Unternehmen aus

der Textilindustrie und der Automobilindu-strie mit der Bezeichnung SizeGermany1)

durchgeführt. Diese Daten standen in derVergangenheit für die Grundlagennormungim Bereich Anthropometrie in der Regel lei-der nicht zur Verfügung. Die Nutzung derErgebnisse dieser Untersuchung wäre auchfür die Normung im Bereich der Arbeits-und Produktgestaltung wünschenswert, daanthropometrische Daten für das Themen-feld Ergonomie wesentliche Grundlagenvor allem zur maßlichen Gestaltung vonArbeitsplätzen, technischen Arbeitsmittelnund Verbraucherprodukten liefern. So wer-den sie im Bereich des Arbeitsschutzesz.B. für die Bemessung von Schutzab-deckungen oder Abständen zu gefahren-trächtigen Teilen benötigt. Im Bereich derGestaltung von Arbeitsplätzen werdenz.B. Reichweiten abgeleitet oder Anforde-rungen an Steh- und Sitzarbeitsplätze aufder Grundlage dieser Daten formuliert. Beider Gestaltung von technischen Arbeits-mitteln und Verbraucherprodukten wer-den z.B. die Abmessungen von Arbeits-stühlen und Arbeitstischen, aber auchMaschinenabmessungen hieraus abgeleitet.

Anthropometrische Daten sind daher direktoder indirekt Bestandteil vieler Normen,die Aussagen zum Bereich der Mensch-Maschine-Schnittstelle enthalten, um diehiernach zu konstruierenden Produkte in

1 Einleitung

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1) Siehe www.sizegermany.de, HUMAN SOLUTIONS GmbH, Kaiserlautern, Zugriff 22.10.2008.

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maßlicher Hinsicht sicher und gesundheits-gerecht gestalten zu können.

Die Normen reichen dabei von Mess-anforderungen sowie Aufstellungen zuKörpermaßen über hieraus abgeleiteteGrößen wie Sicherheitsabstände, Zugangs-öffnungen, Anforderungen an Datenban-ken bis hin zu Produktgruppen- bzw. Pro-duktnormen, die Gestaltungsanforderun-gen an konkrete Produkte bzw. Produkt-gruppen zum Gegenstand haben.

1.1 Ziele dieser Studie

Entsprechend dem Titel dieser Studie wirdder Fokus auf Normen gelegt, die einer-seits die Anthropometrie zum Gegenstandhaben und andererseits dem Arbeitsschutzzuzuordnen sind, d.h. anthropometrischeDaten für die Sicherheit und den Gesund-heitsschutz von Menschen ausweisen oderdiese anwenden.

Erst in letzter Zeit wurden grundlegendeNormen zur Methodik im Bereich derAnthropometrie als europäische (EN-) bzw.internationale (ISO-) Normen veröffentlicht.Diese methodisch orientierten Normenfinden allerdings noch nicht überall Anwen-dung, was erst die globale Vergleichbar-keit der ermittelten Körpermaße ermög-lichen würde.

Zudem fehlen – abgesehen von wenigenAusnahmen – übergeordnete europäische

und internationale Normen mit entsprechen-den anthropometrischen Daten. Vorhan-dene nationale Normen schließen dieLücken nicht vollständig und sind damit ins-besondere für die Konstruktion europäischoder global gehandelter technischerArbeitsmittel oder Verbraucherprodukte nureingeschränkt nutzbar.

Ein weiteres Problem besteht darin, dassdie wenigen anthropometrischen Normenaufgrund ihres geringen Bekanntheits-grades nicht in ausreichendem MaßeAnwendung finden. Hierdurch werden inProduktnormen häufig Daten herange-zogen, die veraltet sind oder deren Her-kunft unklar ist.

Vor diesem Hintergrund lassen sich dieZiele der Studie in zwei Teilziele unterglie-dern:

Das erste Teilziel der Studie stellt eine Be-standsaufnahme dar. Konkret bedeutetdies eine Analyse der derzeit existierendendeutschen, europäischen und internatio-nalen Normen und Norm-Entwürfe zu denBereichen Ergonomie und Sicherheit vonMaschinen. Die Analyse erfolgt dabei be-züglich

� des Vorkommens anthropometrischerDaten oder Maße (wie z.B. bei Sicher-heitsabständen), die auf anthropome-trischen Daten basieren,

� der Analyse von Ursprung und Alter derDaten,

1 Einleitung

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� der Aufführung vergleichbarer Daten ab-weichend in anderen Normen,

� des Vorkommens von Defiziten in Nor-men hinsichtlich des Bezugs auf anthro-pometrische Daten.

Damit zielt die Bestandsaufnahme daraufab, die in Normen und Normentwürfen ver-ankerten Maßangaben sowie deren Daten-lage zu analysieren, da nicht davon aus-gegangen werden kann, dass jeweils deraktuelle Wissensstand abgebildet wird,oder ob aus anderen Gründen vonein-ander abweichende Angaben festzustellensind. Die Bestandsaufnahme schließt dabeisowohl Definitionen bzw. Messvorschriftenals auch konkrete Maßangaben sowie An-wendungen im Sinne abgeleiteter Werteein.

Das zweite Teilziel der Studie stellt die Be-darfsanalyse dar. Konkret bedeutet dies:

� eine Übersicht zu erstellen, welcheMaße in einer übergeordneten Normzu finden sein müssen,

� zu analysieren, welche Daten als Inputfür eine solche Norm (von deutscherSeite und europäisch/international)genutzt werden können bzw. wo nochLücken bestehen, sowie

� einen Vorschlag für die weitere Nut-zung der Ergebnisse unter Einbezie-hung laufender Normungsaktivitäten zuerarbeiten.

Gegenstand der Bedarfsanalyse ist essomit, aus den Ergebnissen der Bestands-aufnahme Hinweise für laufende und künf-tige Normungsaktivitäten zu entwickeln,um sicherzustellen, dass jeweils der aktu-elle Wissenstand genutzt werden kann.Erfolgversprechend erscheint hierbei derWeg von sogenannten Querschnittsnormen(s. a. Çakir et al., 2007), in denen Maßeebenso wie Maßangaben angegeben sindund auf die bei Anwendungen verwiesenwerden kann. Dieser Weg wird teilweisebereits beschritten und soll mit dieser Stu-die weiter unterstützt werden.

1.2 Vorgehensweise innerhalbdieser Studie

Für die Bearbeitung der Teilziele wurde fol-gendes Vorgehen gewählt:

Zunächst werden zum besseren Verständnisdes Themenfeldes in den folgenden Ab-schnitten einige Begriffe aus dem Bereichder Anthropometrie (Abschnitt 1.3) sowieEinzelschritte von der Erhebung zur An-wendung (Abschnitt 1.4) erläutert. Anschlie-ßend werden Hinweise zur Normungs-arbeit (Abschnitt 1.5) und zu aktuellenEntwicklungen im Normungsfeld der Anthro-pometrie (Abschnitt 1.6) gegeben.

Kapitel 2 widmet sich der Bestands-aufnahme. Als Teil der Grundlagen(Abschnitt 2.1) wird die vorgenommeneAuswahl von Normen beschrieben, die im

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Detail betrachtet und analysiert wurden (Ab-schnitt 2.1.1).

Eine Auflistung der resultierenden Normenfindet sich im Anhang A 1 (Abschnitt 6).Standardisierte Beschreibungen dieser Nor-men unter dem Blickwinkel der im Rahmendieser Studie benötigten Informationenfinden sich in den Anhängen A 2 bis A 5.

Berücksichtigt wurde dabei eine Typisie-rung, die in Abschnitt 2.1.2 abgeleitet underläutert wird. Diese Strukturierung siehteine Abgrenzung vor zwischen Normenzu Definitionen und Messverfahren, Nor-men mit Angaben zu Körpermaßen undNormen, in denen aus Körpermaßen ab-geleitete Werte angegeben werden. DerGrundlagenabschnitt schließt mit Erläute-rungen zur Ergebnisdarstellung (Abschnitt2.1.3).

Wesentliche Ergebnisse dieser Studie sindumfangreiche Tabellenwerke, die eine Zu-sammenstellung in Normen angegebenerKörpermaße liefern und dazu dienen, Lü-cken zu identifizieren und somit Bedarfe fürdie Normungsarbeit abzuleiten.

Hierzu werden zunächst in Abschnitt 2.2Normen zu Definitionen und Messver-fahren betrachtet und eine Übersicht ge-geben, in welchen der analysierten Nor-men Definitionen und Messverfahren zufinden sind und wie diese dargestellt wer-den (Abschnitt 2.2.1). Zu den Übersichtenwerden erläuternde Beispiele angegeben

und soweit möglich beurteilt (Abschnitt2.2.2). Diese Struktur der Ergebnisdar-stellung wird in den weiteren Abschnittenweitestgehend beibehalten und gegebe-nenfalls ergänzt.

Abschnitt 2.3 widmet sich solchen Nor-men, in denen Angaben zu Körpermaßengemacht werden. Hierzu werden im erstenSchritt Klassifizierungsmöglichkeiten an-hand der gewählten Population undder Datenpräsentation aufgezeigt (Ab-schnitt 2.3.1). Hieran schließen sich Über-sichten dazu an, in welchen der analy-sierten Normen konkrete Werteangabenzu finden sind, wie diese dargestellt wer-den und welche Angaben zu Populationenund Zeitraum der Erhebungen gemachtwerden (Abschnitt 2.3.2). Die Übersichtenwerden wiederum durch Beispiele erläutert(Abschnitt 2.3.3). Im Sinne einer weiterenAuswertung wird in Abschnitt 2.3.4 eineÜbersicht über in Normen häufig genannteKörpermaße und über deren Spannweitegegeben.

Abschnitt 2.4 bildet den Übergang zur An-wendung anthropometrischer Maße in Nor-men. Die Übersichten zeigen die in Nor-men formulierten Gestaltungsziele und diejeweils berücksichtigten Körpermaße sowie– soweit angegeben – die zu Grunde ge-legte Datenbasis. Gesondert ausgewiesenwerden dabei Normen mit Gestaltungs-maßen, die zwar indirekt mit Körpermaßenzusammenhängen, jedoch diesen Zusam-menhang im Normtext nicht offenlegen,

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was die Aktualisierung deutlich erschwertund somit als defizitär zu bezeichnen ist.

Zur Verdeutlichung der Relevanz bzw. desStellenwertes, aber auch bestehender De-fizite wird in Abschnitt 2.5 eine Analysevon in Normen fehlenden anthropome-trischen Angaben vorgestellt. Diese basiertauf der Sekundäranalyse eines Forschungs-berichtes (Höhn et al. (2006)) und gibtden Normungsstand 2004 wieder(Abschnitt 2.5.1). Weiterhin wurde eineAnalyse auf der Grundlage durchgeführt,dass Zitate anthropometrischer Basis-normen in anderen Normen als Indikatorfür deren Stellenwert betrachtet werden(Abschnitt 2.5.2). Die Bestandsaufnahmeschließt mit einer Zusammenfassung (2.6)ab.

In Kapitel 3 werden die Ergebnisse derBedarfsanalyse im Bereich der Anthropo-metrie-Normung vorgestellt. Hier stehtdas Ausweisen von bestehenden Lücken – sei es bei Definition oder Messverfahrenoder beim Ausweisen aktueller Körpermaß-daten – im Vordergrund der Betrachtungen.Hierzu wurde eine Übersicht erstellt, die fürKörpermaße angibt, in welchen NormenDefinitionen und Messverfahren sowie kon-krete Werte angegeben und wo abgelei-tete Werte zu finden sind (Abschnitt 3.2).So wird ein Bezug zwischen Erhebung undAnwendung hergestellt. Dabei zu beobach-tende Lücken – und somit Bedarfe – wer-den gekennzeichnet und in einer gesonder-ten Übersicht ausgewiesen.

Aus den Ergebnissen der Bestandsauf-nahme und Bedarfsanalyse werden Hin-weise für laufende und künftige Normungs-aktivitäten (Abschnitt 3.3) abgeleitet undeine Zusammenfassung der Bedarfsanalysegegeben (Abschnitt 3.4)

Der Bericht endet mit einer Zusammen-fassung und Empfehlungen für die an derArbeitsschutz-Normung interessierten undbeteiligten Kreise (Kapitel 4) und weist aufin der Studie genannte Literatur (Kapitel 5)hin.

1.3 Begriffe im Bereich derAnthropometrie

Zum besseren Verständnis werden im Fol-genden zunächst einige in diesem Themen-feld häufig verwendete Begriffe erläutert.

Perzentilmaß

In der Anthropometrie werden für Körper-maße Perzentilwerte angegeben. Sie spie-geln die Verteilung der Messwerte undgeben für ein Körpermaß an, wie hoch derprozentuale Anteil der Personen einer Be-völkerungsstichprobe ist, die kleiner sindals das angegebene Perzentil.

So weist z.B. DIN 33402−2 für das 95.Perzentil der Körperhöhe von 18- bis 65-jährigen Männern in der BundesrepublikDeutschland einen Wert von 1855 mm

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aus. Das besagt, dass 95 % dieser Bevölke-rungsgruppe kleiner und 5 % größer als1855 mm sind.

Üblich ist die Angabe des 5., 50. und 95.Perzentils, d.h. es werden die Körpermaß-daten ausgewiesen, die von 5 %, 50 %und 95 % einer Bevölkerungsstichprobeunterschritten oder gerade erreicht werden.Bei sicherheitsrelevanten Maßen sind dar-über hinaus das 1. bzw. 99. Perzentil emp-fehlenswert oder sogar erforderlich.

Welcher Perzentilwert bei der Gestaltungzu Grunde zu legen ist, hängt von der Auf-gabenstellung ab: So sind z.B. für dieDimensionierung von Durchgangsöffnungenmindestens der 95. Perzentilwert, besserder 99. Perzentilwert erforderlich. Für dieErreichung von annähernd 100 % und beiEinbeziehung weiterer Faktoren wie z.B.der Berücksichtigung von Bekleidung sindweitere Zuschläge erforderlich.

Anders sieht es z.B. bei der Sicherunggegen Hindurchgreifen aus, da es sichsicherheitstechnisch um einen Maximal-abstand handelt. Hier sind die Werte des5. Perzentils (besser des 1. Perzentils) zuGrunde zu legen, da hier sicherzustellenist, dass für einen möglichst großen Anteilder Zielgruppe (95 %, besser 99 %) einHindurchgreifen nicht möglich ist, wobeizur Erreichung von annähernd 100 % wei-tere Abschläge zu berücksichtigen sind.

Hingegen finden die Werte des 50. Per-zentils lediglich bei PopulationsvergleichenAnwendung.

Population

Wesentlich für die Ergebnisse einer anthro-pometrischen Messreihe und für deren An-wendung zur Gestaltung von Arbeits-systemen, technischen Arbeitsmitteln oderVerbraucherprodukten ist die jeweils zuGrunde gelegte Population. Unter Popu-lation ist in diesem Zusammenhang eine be-stimmte Gruppe von Menschen zu ver-stehen, die „eine bestimmte Umwelt oderAktivität gemeinsam haben“ (vgl. DINEN ISO 7250).

Da eine solche Gruppe schnell sehr großsein kann (z.B. die deutsche Wohnbevölke-rung mit ca. 80 Millionen Einwohnern),bedarf es einer ausreichend großen, sta-tistisch abgesicherten Stichprobe, um sicher-zustellen, dass die basierend auf dieserStichprobe erzielten Messergebnisse hin-sichtlich ihrer Verteilung als ausreichendrepräsentativ für eine bestimmte Zielgruppe(z.B. Erwerbsbevölkerung) betrachtet wer-den können.

Nur so kann sichergestellt werden, dassdas aus einer Stichprobe abgeleitete Ergeb-nis (z.B. in DIN 33402−2: Das 95. Per-zentil der Körperhöhe der erwachsenenmännlichen bundesdeutschen Wohnbevöl-kerung im Alter zwischen 18 und 65 Jah-

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ren beträgt 1855 mm) sich bei Nutzunghinsichtlich der Gestaltung von Produktenund Arbeitsmitteln bewährt. Im genanntenBeispiel wäre das z.B. die Aussage, dassunter Berücksichtigung eines Zuschlags fürdie Schuhe eine Türöffnung von 2000 mmausreicht, damit zumindest 95 % der ge-samten erwachsenen männlichen bundes-deutschen Wohnbevölkerung im Alter zwi-schen 18 und 65 Jahren diese Türöffnungaufrecht passieren können und dabei biszu etwa 100 mm Distanz zum oberenQuerbalken verbleibt.

Eine eindeutige Beschreibung der Popu-lation ist daher ein entscheidendes undzwingend zu forderndes Qualitätskriteriumfür deren sinnvolle Anwendung.

Kennzeichnende Größen für eine zuGrunde gelegte Population sind die Be-völkerungsausschnitte, die berücksich-tigt wurden; dies sowohl regional (z.B.Deutschland, Europa, Welt) als auch nachAltersgruppen (z.B. Kinder, Jugendliche,Erwachsene, Jugendliche und Erwachsene)und ob eine Unterscheidung nach Ge-schlecht oder auch bestimmten Kohortenvorgenommen wurde.

Abbildung 1 zeigt das Beispiel des 95. Per-zentils der Körperhöhe in Abhängigkeitvon Lebensalter und Geschlecht zum Zeit-punkt der Messung 1999−2002, wie siein der DIN 33402−2 für die deutscheWohnbevölkerung angegeben ist. Dabeizeigen sich zwischen den Altersgruppen

18−25 Jahre und 61−65 Jahre Unter-schiede von 10,5 cm für Männer und7,5 cm für Frauen, was als Indiz für dieLängenakzeleration betrachtet werdenkann. Zwischen den Geschlechtern ist imMittel ein Unterschied von etwa 14 cmfestzustellen.

Naturgemäß wesentlich signifikanter sinddie Unterschiede, wenn jüngere Alters-gruppen – also im Kindes- und/oderJugendlichenalter – mit oder ausschließlichin die Population einbezogen werden.

Betrachtet man die Arbeitswelt und insbe-sondere den Arbeitsschutz, so werden imRegelfall Personen im erwerbsfähigen Alterberücksichtigt. Darüber hinaus gibt esjedoch auch Arbeitsbereiche, in denendie Kenntnis der anthropometrischen Maßevon Kindern und Jugendlichen mitentschei-dend für deren Sicherheit und Gesundheitist. In diesem Zusammenhang sei z.B. auftechnische Arbeitsmittel bzw. Verbraucher-produkte in Kindergärten hingewiesen, diesowohl von den dort Beschäftigten genutztwerden, als auch für Kinder zugänglichsind und/oder von diesen genutzt werdenkönnen.

Welche Populationen bei der Gestaltungzu berücksichtigen sind, hängt wesentlichvon der Zielgruppe ab. Entsprechend fin-den sich auch in Normen unterschiedlicheBevölkerungsquerschnitte, die zu unter-schiedlichen Verteilungen und Perzentil-werten führen. Populationen, die auf der

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Grundlage der durchgeführten Auswer-tungen derzeit in Normen genannt wer-den, sind:

� bundesdeutsche Wohnbevölkerung,

� Europabevölkerung,

� Weltbevölkerung,

� berufsgruppenspezifische Bevölke-rungsteile.

Dabei wurden unter „berufsgruppenspezi-fische Bevölkerungsteile“ solche Angabenin Normen zusammengefasst wie z.B.„kleiner/mittlerer/großer Maschinenführer“(DIN EN ISO 3411, Produktnorm für Erd-baumaschinen s. a. Anhang A 4).

Weicht man wie im Fall der Maschinen-führer von größeren Bevölkerungsgruppenab, zu denen Werte in Basisnormen zufinden sind, so muss man sich dessen be-

Abb. 1: Einfluss der Längenakzeleration am Beispiel des 95. Perzentils der Körperhöhein Abhängigkeit von Geschlecht und Lebensalter zum Zeitpunkt der Messung –nach Werten aus DIN 33402, Teil 2 (2005)

Altersgruppen

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m1 Einleitung

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wusst sein, dass die Aktualisierung der Kör-permaße über die Aktualisierung von Basis-normen kaum oder gar nicht zu gewähr-leisten ist. Vielmehr ist dann in erster Linieder diese Norm bearbeitende Ausschuss – im genannten Fall ISO/TC 127 „Erd-baumaschinen“ mit dem nationalen Spiegel-gremium Normenausschuss Maschinenbau(NAM) – gefordert, die Daten zu aktuali-sieren.

Dies bedeutet auch, dass ein Hinweis indie Bedienungsanleitung aufgenommenwerden sollte, dass ggf. diese Maschinedann nicht von anderen Populationen alsder anthropometrisch berücksichtigten Popu-lation bedient werden sollte.

Erhebungszeitraum

Der Zeitraum der Erhebung bestimmt dieAktualität der Daten. Je nach Zeitraumkann das dazu führen, dass aktuelle Bevöl-kerungsentwicklungen nicht berücksichtigtwerden.

Neben der in den letzten Jahrzehnten beob-achteten Beschleunigung des Längenwachs-tums (Längenakzeleration), bei der z.B. diemittlere Körperhöhe mit jeder Generationzugenommen hat, ist aktuell eine Zunahmeder Körperumfänge festzustellen, was sichteilweise auch in geänderten Bewegungs-mustern und Bewegungsumfängen nieder-schlägt. Dadurch wird die Dimensionierung

z.B. von engen Durch- oder Ausgangsöff-nungen beeinflusst.

Arten von anthropometrischen Maßen

Anthropometrische Maße im Bereich desArbeitsschutzes sind jene Körpermaße, diebei Messreihen ermittelt werden und derenErmittlung für gestalterische Aufgaben sinn-voll ist. Eine Auflistung derzeit in Normenvorhandener Körpermaße ist Teil dieserStudie und findet sich in den Ergebnissender Bestandsaufnahme in den Folgekapi-teln.

Grob kann dabei zwischen Längen- undBreitenmaßen (z.B. Körperhöhe, Schulter-höhe, Beinlänge), Umfangsmaßen (z.B.Körper- oder Kopfumfang) sowie skelet-tären Maßen (Abstand zwischen zweiKnochenpunkten) unterschieden werden.Während sich Längen- und Breitenmaßean Körperbegrenzungen orientieren, orien-tieren sich skelettäre Maße an nicht immerdirekt zugänglichen Knochenpunkten undbeschreiben Distanzmaße zwischen diesen.

DIN EN ISO 7250 (vgl. Anhang A 1) glie-dert die anthropometrischen Maßangabenin die Kategorien

� Maße am stehenden Menschen,

� Maße am sitzenden Menschen,

� Maße an einzelnen Körperabschnittenund

� Funktionelle Maße.

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Diese Gliederung wurde als Ausgangs-punkt für die Gliederung der Körpermaßeim Rahmen dieser Studie zu Grunde gelegt.

Weitere Begriffe

Auch die Anthropometrie kommt nicht ohneFachbegriffe aus, die sich dem Anwenderhäufig nicht unmittelbar erschließen. SolcheErläuterungen zu Fachbegriffen sind z.B. inDIN EN ISO 7250 (vgl. Anhang A 1) zu-sammengestellt.

Die folgenden Begriffe zur Abgrenzungund Beschreibung von Körpermaßen wer-den in dieser Studie häufiger genutzt undsollen daher in Tab. 1 kurz erläutert wer-den.

1.4 Erhebung und Anwendunganthropometrischer Maße

Wichtig für die Systematisierung vonAnthropometrie-Normen ist das Verständnisfür die Einzelschritte von der Erhebung derDaten bis zur Anwendung von Körper-maßen für die Gestaltung von Arbeits-systemen oder Produkten. Im Folgendenwurde versucht, diese Einzelschritte zumin-dest idealtypisch zusammenzustellen undzu erläutern.

Idealtypisch ist die Darstellung deshalb, dadie Fülle der möglichen Anwendungeneine Darstellung im Sinne einer Rezepturvon vornherein ausschließt. Wohl aber las-sen sich Regeln erkennen, die für die Er-hebung ebenso wie für die Anwendunganthropometrischer Daten erforderlich sind.

Die beteiligten Personenkreise (Wissen-schaftler, die Daten erheben, und Anwen-der, die anthropometrische Daten nutzen)

Begriff Bedeutung

biakromial höchste Punkte des rechten und linken Schulterblattes (Akromion)

bideltoid am stärksten hervorragende Weichteile des rechten und linken Oberarmmuskels

distal körperfern

Metacarpalia Mittelhandknochen, angewendet zur Beschreibung der Handbreite ohne Daumen(in Höhe der Metacarpalia)

proximal körpernah

Tabelle 1: Weitere in dieser Studie häufig verwendete (Fach-)Begriffe

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sind – nicht nur im Normungsbereich – weit-gehend voneinander getrennt.

Während auf der Erhebungsseite die Quali-tät und Repräsentativität der Daten ebensowie die Organisation von Messreihen denSchwerpunkt der Arbeiten bilden, steht aufder Anwendungsseite das Ergebnis in Formeines optimiert gestalteten Arbeitsplatzesoder Verbraucherproduktes im Mittelpunktdes Interesses, wobei die anthropome-trischen Anforderungen häufig nur eine

Dimension der Optimierung darstellen.Umso wichtiger ist es, die Kommunikationund das Verständnis für die Zielsetzung desanderen auf beiden Seiten zu unterstützenund Hilfen anzubieten.

Versucht man vor dem Hintergrund der Nor-mung im Bereich der Anthropometrie denWeg von der Ermittlung von Körpermaßenbis hin zur Ableitung von Gestaltungs-maßen zu verfolgen, so lassen sich 8 Schrit-te identifizieren (siehe Ablaufschema).

Definition von Körpermaßen und Festlegung von Messanforderungen

↓Festlegung von zu betrachtenden Populationen

↓Bereitstellung von Kennwerten – Angabe von Perzentilmaßen

↓Angaben zu erforderlichen Zu- und Abschlägen

↓Festlegung eines Gestaltungsmaßes

auf der Grundlage von Körpermaßen

↓Festlegung der Zielgruppe

↓Auswahl des Perzentilmaßes

↓Berücksichtigung von Zu- und Abschlägen

Abb. 2: Ablaufschema von der Ermittlung von Körpermaßen bis hin zur Ableitung vonGestaltungsmaßen

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Schritt 1: Definition von Körpermaßenund Festlegung von Messanforderungen

Auf der Erhebungsseite anthropometrischerDaten sind zunächst Messanforderungenzu definieren, um vergleichbare Ergebnisseunterschiedlicher Messreihen zu gewähr-leisten.

So ist es nachvollziehbar, dass verschie-dene Maße eines bekleideten Menschenvon denen eines unbekleideten Menschenzum Teil deutlich abweichen. Um hier nichtzuletzt auch modischen Einflüssen zu unter-liegen, wird der Weg beschritten, weit-gehend unbekleidete Menschen für dieAbleitung von Körpermaßen einzusetzen(siehe z.B. DIN EN ISO 7250,DIN 33402−1, vgl. Anhang A 1).

Gleichermaßen sind auch Vorgaben andie Körperhaltung festzulegen. So beste-hen erkennbare Abweichungen zwischeneiner aufrechten und einer entspannten Sitz-haltung ebenso wie einer Stehhaltung. ImSinne der Vergleichbarkeit der Messwertewird in den zuvor genannten Normen einemöglichst aufrechte Körperhaltung gefor-dert.

Weiter ist festzulegen, welche Körpermaßeim Rahmen einer Messreihe bestimmt wer-den. So sind in DIN EN ISO 7250 undDIN 33402−1 eine Reihe von Körper-maßen definiert und Messanforderungenangegeben.

Ebenso sind Messmethode und Messinstru-mente festzulegen. Die genannten Normenverweisen hierzu auf seit langem einge-setzte Messinstrumente (z.B. Anthropome-ter, Gleit- oder Tasterzirkel). Neuere Techno-logien wie die Ableitung von Körpermaßenaus dreidimensionalen Bildern des mensch-lichen Körpers (3D-Scans) müssen sich andiesen Messergebnissen orientieren und imRahmen der Validierung des Messsystemssicherstellen, dass maximale mittlere Ab-weichungen zwischen abgeleitetem Wertund auf herkömmliche Weise gemessenenWerten nicht überschritten werden (siehehierzu auch DIN EN ISO 20685, vgl. An-hang A 1).

Schritt 2: Festlegung von zubetrachtenden Populationen

Des Weiteren sind auf der ErhebungsseitePopulationen zu benennen, die bei derMesswertaufnahme berücksichtigt wurden.Die Dokumentation der betrachteten Popu-lationen ebenso wie die Repräsentativitätder messtechnisch erfassten Stichprobe istein wesentliches Qualitätsmerkmal anthro-pometrischer Datensätze.

Schritt 3: Bereitstellung von Kennwerten– Angabe von Perzentilmaßen

Die Einzeldatensätze einer Messreihe sindfür die Anwendung von eher untergeord-neter Bedeutung. Vielmehr ist die Beschrei-bung der Verteilung der einzelnen Körper-maße bedeutsam und bildet eine der

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Schnittstellen zwischen Erhebungs- und An-wendungsseite. Dies erfolgt – wie bei derDarstellung der Begriffe in Kap. 1.3 be-schrieben – durch Angabe von Perzentil-werten. Üblich ist hier die Angabe des 5.,50. und 95. Perzentils, wobei bei derAnwendung für sicherheitsrelevante Gestal-tungsziele eine Ausweitung um das 1. und99. Perzentil von Bedeutung ist.

Schritt 4: Angaben zu erforderlichen Zu- und Abschlägen

Informationen in Normen beziehen sich – wie zuvor angegeben – generell zu-nächst auf Merkmale des Menschen imweitgehend unbekleideten Zustand, wasvor jeder Anwendungssituation zu prüfenist. Für die Anwendung sind erfahrungs-geleitete Zu- und Abschläge für praktischeEinsatzmöglichkeiten bereitzustellen, soz.B. für Schuhe, Helme und sonstige Be-kleidung. Hier bieten von ergonomischenGremien erarbeitete Querschnittsnormendie Möglichkeit, eine Auswahl häufig ein-gesetzter Zu- und Abschläge an zentralerStelle auszuweisen.

Bei der Vielfalt der Kontexte, in denenanthropometrische Aspekte des Arbeits-schutzes vorkommen können, lassen sichauch mit der Angabe von häufig vorkom-menden Zu- und Abschlägen nicht alle Kon-stellationen erfassen. Der Anwender erhältaber so erste Hinweise und wird entspre-chend sensibilisiert.

Schritt 5: Festlegung einesGestaltungsmaßes auf der Grundlage von Körpermaßen

Auf der Anwendungsseite gilt es zunächst,das Gestaltungsmaß zu spezifizieren (z.B.einen Sicherheitsabstand). Hieran schließtsich die Auswahl der Körpermaße an, diefür das Gestaltungsmaß maßgeblich sind(z.B. die Reichweite nach vorn).

Schritt 6: Festlegung der Zielgruppe

Entsprechend der Anwendung ist sodannzu bestimmen, welche Population die Ziel-gruppe darstellt; im Arbeitsschutz wird diesim Regelfall die Bevölkerung im erwerbs-fähigen Alter – Frauen und Männer – sein.

Schritt 7: Auswahl des Perzentilmaßes

Hieran schließt sich die Abstimmung desrelevanten Perzentilmaßes an. Bei dem Bei-spiel Sicherheitsabstände sollte dies imRegelfall das 99. Perzentil sein, da (im Ver-gleich zum sonst oft genutzten 95. Perzen-til) nur hier gewährleistet wird, dass mög-lichst viele Menschen den Gefahrenbereichnicht erreichen können.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass es inkomplexeren Situationen ggf. nicht aus-reicht, Sicherheit und Komfort an derSchnittstelle „Mensch – körpernahe tech-nische Umgebung“ durch das sukzessiveHeranziehen einzelner Körpermaße zugewährleisten. Szenarien wie die Be-

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schränkung des möglichen Kontaktes fürausgestreckte Finger durch Verkleinerungender Zugangsöffnung und Distanz zur Ge-fahrenquelle (z.B. aufgrund von stromführen-den Komponenten oder rotierenden Mes-sern) bedürfen einer mehrdimensionalenBetrachtung. Eine solche mehrdimensionaleBetrachtung setzt allerdings im Regelfalleinen Zugang zu einer anthropometrischenDatenbank voraus, die verknüpfte Abfra-gen von ermittelten Körpermaßen erlaubt,aus denen dann die entsprechenden Per-zentile bestimmt werden.

So führen typologische Aspekte des Körper-baus in einer Population dazu, dass esz.B. Personen mit sehr schmalen Fingern(geringer Perzentilwert für Fingerumfänge)und gleichzeitig langen Fingern (hoher Per-zentilwert in der Fingerlänge) gelingenkann, sowohl die „erste Hürde“ der Sicher-heitsmaßnahmen (Verringerung der Durch-gangsöffnung) als auch die „zweite Hürde“(Distanz zur Gefahrenstelle hinter der Durch-gangsöffnung) zu überwinden.

Da Zugänge zu einer anthropometrischenDatenbank und somit Informationen überdie hier beschriebene sogenannte „Per-zentilstreuung“ nicht ohne weiteres zur Ver-fügung stehen, können diese Sonder-aspekte in der Anwendung häufig nur be-rücksichtigt werden, wenn Zu- und Ab-schläge ausreichend dimensioniert werden.

Schritt 8: Berücksichtigung von Zu- und Abschlägen

Das in den vorhergehenden Schritten er-mittelte Maß ist im Regelfall um Zu- oderAbschläge für besondere Bedingungen zukorrigieren und ggf. um eine Sicherheits-marge zu ergänzen.

Die technische Problemlösung, welche Zu-schläge konkret zu berücksichtigen sind, istkontextabhängig und zieht nicht immer nureine einfache Addition zum Perzentilmaßim unbekleideten Zustand nach sich. Soist es notwendig, bei der Festlegung derHöhe und des Verstellbereiches einer Sitz-vorderkante über dem Boden zu dem Maß„Unterschenkellänge mit Fuß“ im unbeklei-deten Zustand einen Zuschlag für die Ab-satzhöhe zu addieren und von der Summedann allerdings einen Wert für die Dickeder Bekleidungsschicht im Oberschenkel-und Kniekehlenbereich zu subtrahieren.

Ein in dieser Form ermitteltes Maß kann alsVorgabe für die Gestaltung genutzt werdenund verspricht in der Folge ergonomischsichere Produkte und Arbeitsmittel oder – inanderen Zusammenhängen – auch Leistungoder Komfort. Legt man die zuvor genann-ten Einzelschritte 1–8 konsequent zu Grun-de, ist zumindest prinzipiell gewährleistet,dass mit einer Aktualisierung der Daten-lage auch eine Überprüfung der Gestal-tungsmaße möglich ist.

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1.5 Normungsarbeit

Gesicherte arbeitswissenschaftliche Erkennt-nisse sind seit 1970 Gegenstand der Ergo-nomie-Normung im Deutschen Institut fürNormung (DIN). Die Gründung des hierfürzuständigen Normenausschusses „Ergo-nomie“ (NAErg – bis 2004 mit FNErg be-zeichnet) gab der Ergonomie eine wirkungs-volle Plattform, um wissenschaftliche Erkennt-nisse durch den Normungsvorgang inergonomische Vorgaben für die Gestaltungvon Arbeitsplätzen und Produkten ein-zubringen.

Zu den vorrangigen Aufgaben der im Be-reich der Ergonomie-Normung gebildetenAusschüsse zählt die Formulierung allge-meiner Grundsätze für die Erarbeitung vonBasisnormen und Normen mit qualitativenund quantitativen Anforderungen an Arbeits-systeme und Produktgruppen.

So wurden und werden Basisnormen zumenschlichen Eigenschaften, zu Aspektenvon Belastung und Beanspruchung sowieMethoden zu deren Beschreibung, Bewer-tung und Beurteilung erarbeitet. Dagegenwerden Produktnormen mit konkreten Anfor-derungen an die Gestaltung von Produktenund Produktgruppen überwiegend in ande-ren Gremien entworfen.

Eine der vorrangigen Aufgaben der Ko-ordinierungsarbeit innerhalb des DIN istdabei, die innerhalb der vom NA Ergo-nomie in Basisnormen entwickelten Grund-

lagen ausreichend bekannt zu machen undum die Nutzung der Inhalte bei der Er-stellung von Produktnormen zu werben.

Einige Zeit nach der Gründung desNAErg im Jahr 1970 zeigte sich die Not-wendigkeit, die Normung zu ergonomi-schen Aspekten auf die europäische unddie internationale Ebenen zu heben. Par-allel zum Normenausschuss Ergonomieentstanden erst bei ISO (1975) und dannspäter bei CEN (1987) die TechnischenKomitees ‘Ergonomics’ (ISO/TC 159 undCEN/TC 122). Die hier erarbeiteten undzu entwickelnden Normen decken einbreites Themenfeld ab, in dem die Anthro-pometrie eine herausragende Position ein-nimmt.

Um zu erreichen, dass die zum Teil unter-schiedlichen Normungsansätze der be-teiligten Länder nicht zu Widersprüchen füh-ren, wurde beschlossen, neue Normenpro-jekte nur noch auf internationaler Ebenebei ISO zu starten. Die einzelnen Länderübernehmen dann mit der Harmonisierungdie ISO-Ergonomienormen in ihr nationalesNormenwerk. Gleichermaßen kann dieExpertise von Experten/innen über die eige-nen Landesgrenzen hinaus wirkungsvoll ge-nutzt werden.

Abbildung 3 zeigt anhand der Gremien-bezeichnungen den aktuellen Stand derStrukturierung der Normungsthemenfelderauf DIN- und ISO-Ebene.

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Die auf dem Konsensprinzip basierendeArbeitsweise der Arbeitsgremien innerhalbdes DIN ist für die Behandlung von Frage-stellungen, bei denen es neben der Klä-rung vorwiegend wissenschaftlicher undtechnischer Sachverhalte auch um die Ein-beziehung unterschiedlicher Interessengeht, sehr gut geeignet.

Dies ermöglicht nicht nur die Dokumen-tation eines gemeinsamen Grundverständ-nisses, sondern auch die Festlegung ge-eigneter Grundprinzipien.

Die Normung im Bereich Anthropometriesollte dazu beitragen, die Wichtigkeitanthropometrischer Maße zu verdeutlichenund deren richtige Anwendung zu unter-stützen. Voraussetzungen dafür sind aktu-elle anthropometrische Daten und sinnvolle,

möglichst einheitliche Zu- und Abschlägesowie nachvollziehbare Herleitungen, diees erlauben, Werte zu überprüfen und ggf.zu aktualisieren.

Vor diesem Hintergrund ist ein verstärktesEngagement von Experten/innen im Nor-mungsbereich erforderlich, um den zuvorgenannten Aufgaben auch zukünftig ge-recht zu werden.

1.6 Aktuelle Entwicklungen

Die Konzentration auf die in Abbildung 3dargestellten fünf Themenbereiche erfolgtein den letzten drei Jahren und hatte im Be-reich der Anthropometrie u.a. zur Folge,dass das Expertenwissen aus den Be-

Abb. 3: Strukturierung der Gremien innerhalb der Ergonomie-Normung auf DIN- undISO-Ebene (Stand Oktober 2008)

1 Einleitung

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reichen Anthropometrie und Biomechanikzunächst auf internationaler und europä-ischer, dann auch auf nationaler Ebene ingemeinsamen Arbeitsausschüssen zu-sammengefasst wurde.

Zentrale Aufgabenfelder innerhalb desThemenfeldes „Anthropometrie“ sind der-zeit die Vereinheitlichung der Messmetho-den und Maße sowie die Bereitstellungweltweiter anthropometrischer Daten-sammlungen.

Dabei ist die Weiterentwicklung der DIN EN ISO 7250 in eine 3-teilige Nor-menreihe von hoher Wichtigkeit. In derNormenreihe geht es um die internatio-nale Vereinheitlichung der Messmethoden(ISO 7250−1, 2008 veröffentlicht, iden-tisch mit DIN EN ISO 7250 (1997)),die standardisierte Angabe von Körper-maßen für verschiedene Populationen(ISO TR 7250−2, derzeit EntwurfsstadiumDTR – Draft Technical Report – auf Experten-ebene) und die Ableitung von ausgewähl-ten Gestaltungsmaßen (ISO TR 7250−3,derzeit Formulierung als Arbeitsfeld).

In diesem Zusammenhang erfolgte im Juli2008 ein Call for Experts mit der Ziel-setzung, Körpermaße in Europa zusammen-zutragen, unabhängig ob die Maße manu-ell oder mit einem 3D-Scanner ermittelt wur-

den. Erste Ergebnisse wurden im Rahmeneines Workshops vorgestellt, der im Okto-ber 2008 in Seoul durchgeführt wurde.Ebenso konnte ein erster Entwurf für einenTechnischen Bericht (ISO DTR 7250−2 –Basic human body measurements for tech-nological design – Part 2: Statistical sum-maries of body measurements from indivi-dual ISO populations) vorgelegt werden.

Da ISO 7250−1 (2008) keine inhaltlicheWeiterentwicklung zu DIN EN ISO 7250(1997) darstellt und ISO DTR 7250−2 aktu-ell (Oktober 2008) lediglich auf Experten-ebene verfügbar ist, wurde bei der Be-standsaufnahme im Rahmen dieser Studiedie bestehende Norm DIN EN ISO 7250(1997) berücksichtigt. Auf die Entwick-lungen zu den Teilen 2 und 3 wird dannim Rahmen der Bedarfsanalyse vor demHintergrund aktueller Normungsaktivitäten(Abschnitt 3.3.1) näher eingegangen.

Mit der Veröffentlichung der neuen Maschi-nenrichtlinie1) waren Anpassungen derAnhänge ZA der gelisteten europäischenNormen erforderlich. Diese wurden im er-sten Halbjahr 2008 vollzogen und führtenzu einer Reihe von Ergänzungsdokumentenmit dem Ausgabejahr 2008, die mit derjeweiligen Normennummer und der Zusatz-bezeichnung „/A1“ gekennzeichnet wur-den. Da bei allen hier betrachteten Nor-

45

1) Richtlinie 2006/42/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. Mai 2006 über Maschinen undzur Änderung der Richtlinie 95/16/EG – Maschinenrichtlinie

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men diese Anpassung nicht mit einer inhalt-lichen Aktualisierung verbunden war, wirdim Rahmen dieser Studie das Ausgabeda-tum des inhaltlichen Dokumentes an-gegeben.

Die Problematik der Aktualisierung vonKörpermaßdaten und der damit verbunde-nen aufwändigen Reihenmessungen auf-greifend, beschreitet das DIN unter derProjektbezeichnung „Der Mensch 2050 –Hochrechnungsverfahren für Körpermaß-daten“ einen ergänzender Weg. DasProjekt wird im Rahmen des vom Bundes-ministerium für Wirtschaft und Technologie(BMWi) geförderten Programms „Innova-tion mit Normen und Standards (INS)“durchgeführt. Mit der Bearbeitung hat dasDIN die Universität Potsdam (FG Human-biologie) beauftragt.

Ziel dabei ist es, Hochrechnungsmetho-den anzubieten, mit deren Hilfe Ver-teilungen aktuell verfügbarer Körpermaß-daten an aktuelle Entwicklungen angepasstwerden können. Damit wird eine weitereMöglichkeit eröffnet, die Gestaltung vonArbeitssystemen und Produkten für „mor-gen“ nicht auf den Körpermaßdaten von„gestern“ aufzubauen, sondern hierfür zu-mindest prognostizierte Verteilungen zunutzen.

In einem Eröffnungs-Workshop für diesesINS-Projekt im Oktober 2008 wurden hier-zu Möglichkeiten, aber auch Grenzen vor-gestellt. So können Veränderungen des

Längenwachstums über große Zeiträumehinweg zahlenmäßig aufgezeigt werden.Ebenso kann aufgezeigt werden, dass mitdem Lebensalter bei erwachsenen Men-schen die Körperhöhe im Mittel abnimmtund gleichzeitig steigende Körperumfängezu beobachten sind. Darüber hinaus ist fest-zustellen, dass die Extremgruppen desKörpergewichtes (sehr schlank oder starkadipös) einen zunehmenden Anteil derBevölkerung bilden.

Solche nicht nur qualitativ, sondern auchquantitativ beschreibbaren Zusammen-hänge in mathematische Modelle zu fassenund dabei die demografische Entwicklungzu berücksichtigen, ist eine der Herausfor-derungen der zu leistenden Projektarbeit.

Wie alle Hochrechnungen werden auchdiese fehlerbehaftet sein, doch kann er-wartet werden, dass die im Rahmen desINS-Projektes zusammengetragenen Aspek-te die zukünftigen Verteilungen besser be-schreiben, als dies bei Beibehaltung deraktuell verfügbaren Körpermaßdaten mög-lich ist.

Durch solche Hochrechnungen könnenMessreihen nicht ersetzt werden. Jedochkönnen in dem Zeitraum zwischen denMessreihen Verteilungen zu Körpermaß-daten systematisch in die Gegenwart undauch begrenzt in die Zukunft fortgeschrie-ben werden. Die im Projekttitel intendiertePrognose auf das Jahr 2050 erscheintdabei sehr ambitioniert, es bleibt die Erwar-

1 Einleitung

46

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tung, dass bis zu diesem Zeitpunkt bereitsaktualisierte Körpermaßverteilungen auf derGrundlage durchgeführter Messreihen an-geboten werden können.

Inwieweit diese Aspekte in die Normungeingebracht werden, wird auch von denProjektergebnissen abhängen. Denkbar

und sinnvoll erscheint es jedoch, auch die-sen Aspekt in die Erarbeitung eines Fach-berichtes einzubeziehen, um die Anwendervon heute für die zukünftigen Entwicklun-gen zu sensibilisieren, damit Sicherheitsab-stände oder Durchlassöffnungen ebensowie Produkte auch den zukünftigen Erforder-nissen gerecht werden.

47

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2.1 Grundlagen

2.1.1 Auswahl der Normen

Den Ausgangspunkt für die Auswahl derNormen bildete eine Recherche unter Ein-satz des Instrumentes „Normen-RechercheArbeitsschutz“ (NoRA1)). Dieses Instrumentist gegenüber anderen Instrumenten wiez.B. Perinorm2) besonders für die hier be-arbeitete Themenstellung geeignet, da eseinen Extrakt der beim DIN betreuten Nor-men abbildet, wobei entsprechend der Ziel-setzung dieser Studie nur solche enthaltensind, die einen Bezug zum Arbeitsschutzaufweisen.

Die meisten der 72 analysierten Normenund Normentwürfe wurden mit den Stich-worten „Anthropometrie“ und „Körpermaß“ermittelt (Stand Januar 2008). Diese wur-den reduziert um solche, deren Bezug zuanthropometrischen Maßen eher gering istbzw. die nur mittelbar dem Arbeitsschutzzuzuordnen sind. Hierzu zählen Normenmit überwiegend biomechanischem Bezugsowie Normen, die Sportgeräte zum Ge-genstand haben. Weiterhin wurden solche

nicht berücksichtigt, bei denen der Inhaltlediglich eine Berichtigung vorsah.

Ebenfalls ausgeklammert wurden Normen,die Persönliche Schutzausrüstungen (PSA)zum Gegenstand haben, da hierzu nichtselten sehr spezielle Körpermaße erforder-lich sind (z.B. im Fall von Atemmaskenoder Knieschützern). Diese Normen sindaus anthropometrischer Sicht zwar sehrwichtig, die Fülle der vorhandenen Nor-men im Bereich PSA hätte den Rahmen die-ser Studie jedoch gesprengt.

Hinsichtlich der Anwendung von Körper-maßen in arbeitsschutzrelevanten Normenwurden Normen mit der Angabe von sicher-heitsrelevanten Maßen und beispielhaftauch Normen aus dem Bereich Büromöbelanalysiert. Die so reduzierte resultierendeListe der im Detail analysierten Normen be-findet sich in Anhang A 1.

2.1.2 Strukturierung der Normen

Die Klassifizierung der Normen folgt dem„KAN-Leitfaden zur Behandlung ergono-mischer Aspekte in der Normung“3). Dieser

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

49

1) www.nora.kan.de, Kommission Arbeitsschutz und Normung (KAN), Sankt Augustin, Zugriff 22.10.2008.2) www.perinorm.com, Perinorm: bibliographische Datenbank, umfasst Datenbanken aus 23 Ländern sowie die

Daten der europäischen und internationalen Normungsinstitute, insgesamt mehr als 1.100.000 Datensätze.3) Leitfaden zur Behandlung ergonomischer Aspekte in der Normung, siehe www.kan.de (Webcode D5038),

bestätigt durch CEN/TC 122 Resolution 187/2001 und ISO/TC 159 Resolution 163/2001.

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wurde mit dem Ziel einer verbesserten Struk-turierung von Ergonomienormen und derenInhalten entwickelt. Weiterhin sollte dieTransparenz der Normenstruktur verbessertund dadurch die Kernaktivitäten der Ergo-nomie-Normungsgremien wirkungsvoll unter-stützt werden (Abbildung 4).

Unterschieden wird danach grob zwischenBasis-, Gruppen- und Produktnormen. Eswird darauf hingewiesen, dass „das vor-rangige Ziel der Struktur nicht darin be-steht, bereits existierende Ergonomienor-men in ein bürokratisches Schema zupressen, vielmehr wird angeregt, bei derÜberarbeitung von Normen darauf zu ach-ten, dass die Inhalte thematisch gemäßder Struktur getrennt werden, nicht zuletztauch, um Überlappungen zu vermeiden.“

Auf der Grundlage dieser Matrix wurde fürdie hier zu bearbeitende Themenstellungeine Strukturierung abgeleitet, wie sie inAbbildung 5 dargestellt ist. Sie greift dieoben angegebene Strukturierung nachBasis-, Gruppen- und Produktnormen aufund passt sie für das Themenfeld Anthropo-metrie an. Neben der Bedeutung der ein-zelnen Elemente werden Beispiele für Nor-men angegeben.

Bei den in diesem Themenfeld relevantenBasis-Normen erschien mit Blick auf dieZielgruppen (Erhebung – Anwendung) eineUnterscheidung von zwei Normentypen(Bezeichnung B1 und B2) zweckmäßig,d.h. einerseits solche, die überwiegendDefinitionen und Messvorschriften (B1) be-inhalten, andererseits solche, die überwie-

Normentyp Inhalte

Basisnorm(B)

Menschliche Eigenschaften, Belastung/Beanspruchung sowie Methoden zuderen Beschreibung (Mess- und Prüfmethoden, Terminologie), allgemeineGrundsätze (als Leitfäden) für die Erarbeitung von Basis- und Gruppennormen

Gruppennorm(G)

Produktgruppen (GP)Quantitative und qualitative ergo-nomische Anforderungen, Mess- undPrüfverfahren, Anleitungen zur An-wendung der GP-Normen in Produkt-normen

Arbeitssysteme (GW)Qualitative Gestaltungshinweise fürArbeitssysteme ohne Grenzwert-setzung, Messverfahren

Produktnorm(P)

Integration der ergonomischen Datenvon B und GP in spezielle Produkt-normen; Erarbeitung überwiegendnicht in Ergonomie-TCs

Abb. 4: Inhaltliche Strukturierung von Ergonomienormen(Quelle: KAN-Leitfaden zur Behandlung ergonomischer Aspekte in der Normung)

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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gend die Angabe von Daten zu be-stimmten Körpermaßen (B2) zum Inhalthaben.

Beispiele für Normen des Typs B1, derenwesentliches Ziel es ist, die Vergleichbar-keit von Messergebnissen zu Körpermaßensicherzustellen, sind

� DIN EN ISO 7250 (1997): Wesent-liche Maße des menschlichen Körpersfür die technische Gestaltung sowie

� DIN 33402-1 (2008): Körpermaßedes Menschen; Teil 1: Begriffe, Mess-verfahren.

Diese beiden Normen stellen die Haupt-normen dieses Typs dar (vgl. Abb. 5). Er-gänzend dazu werden in

� DIN EN ISO 20685 (2006): 3D-Scan-verfahren für international kompatibleanthropometrische Datenbanken

Möglichkeiten der Ableitung der in DINEN ISO 7250 angegebenen Maße aus

3D-Scans angegeben und Anforderungenan diese Form der Datenerhebung gestellt.

Eine Übersicht der analysierten, so abgrenz-baren B1-Normen findet sich zusammenmit standardisierten Kurzbeschreibungen inAnhang A 2.

In der aktuellen Fassung der DIN 33402−1(2008) erfolgt ein Abgleich mit den An-gaben in DIN EN ISO 7250, wobei aufdie dort angegebenen Maße verwiesenwird. Zusätzlich werden weitere 20 Körper-maße beschrieben sowie Messverfahrenund Messinstrumente angegeben.

Beispiele für Normen des Typs B2, indenen schwerpunktmäßig Körpermaße imSinne der Bereitstellung von Daten anthro-pometrischer Studien angegeben werden,sind (vgl. Abb. 5):

� DIN EN 547-3 (1997): Sicherheitvon Maschinen – Körpermaße desMenschen; Teil 3: Körpermaßdatensowie national

B1 Definitionen und Messverfahrenz.B. DIN EN ISO 7250, DIN 33402−1

B2 Angabe von bestimmten Körpermaßenz.B. DIN EN 547−3, DIN 33402−2

G/P für Produkt- oder Produktgruppen-normen, in denen Werte vorkommenz.B. DIN EN ISO 3411DIN EN ISO 14738

D Normen mit von Körpermaßen abgeleitetenWerten (derived)z.B. DIN EN ISO 13857DIN EN 547−1, DIN EN 547−2

Abb. 5: Für diese Studie eingesetzte Strukturierung von Normen mit anthropometrischemBezug mit Angabe von Beispielen (s. a. Anhang A 1)

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� DIN 33402-2 (2005): Ergonomie –Körpermaße des Menschen; Teil 2:Werte.

Eine Übersicht der analysierten B2-Normenfindet sich zusammen mit standardisiertenKurzbeschreibungen in Anhang A 3.

Gruppen- und Produktnormen wurden zueinem gemeinsamen Normentyp mit der Be-zeichnung G/P zusammengefasst, wobeinur solche betrachtet wurden, in denen er-gänzend zu Gestaltungsaspekten Werte zuKörpermaßen angegeben werden. Die An-gabe von Körpermaßen hat hier i.d.R. dasZiel, die Norm in sich nachvollziehbar zugestalten oder in der jeweiligen Gruppen-oder Produktnorm benötigte Körpermaßeauszuweisen, die in Basisnormen unter Um-ständen nicht angegeben sind.

Beispiele für Normen des Typs G/P, diein erster Linie die Anwendung anthropome-trischer Daten zum Gegenstand haben undin denen jedoch auch anthropometrischeWerte explizit ausgewiesen werden, sind(vgl. Abb. 5):

� DIN EN ISO 3411 (2007): Erdbau-maschinen – Körpermaße von Maschi-nenführern und Mindestfreiraum

� DIN EN ISO 14738 (2005): Sicher-heit von Maschinen – Anthropome-trische Anforderungen an die Gestal-tung von Maschinenarbeitsplätzen

Eine Übersicht der analysierten, so ab-grenzbaren G/P-Normen findet sich

zusammen mit standardisierten Kurzbe-schreibungen in Anhang A 4.

Darüber hinaus gibt es Normen, in denenvon Körpermaßen abgeleitete Werte an-gegeben werden, die also direkt oder indi-rekt auf anthropometrischen Daten basie-ren. Diese wurden in einem gesondertenNormentyp mit der Bezeichnung D (ab-geleitet aus d-erived) zusammengefasst.

Beispiele für Normen des Typs D mitvon Körpermaßen abgeleiteten Werten,wie z.B. Sicherheitsabstände oder Be-maßungen von Zugängen oder Arbeits-plätzen, sind (vgl. Abb. 5):

� DIN EN ISO 13857 (2008): Sicher-heit von Maschinen – Sicherheitsab-stände gegen das Erreichen von Ge-fährdungsbereichen mit den oberenund unteren Gliedmaßen

� DIN EN 547-1 (1997): Sicherheitvon Maschinen – Körpermaße desMenschen; Teil 1: Grundlagen zurBestimmung von Abmessungen fürGanzkörperzugänge an Maschinen-arbeitsplätzen

� DIN EN 547-2 (1997): Sicherheitvon Maschinen – Körpermaße desMenschen; Teil 2: Grundlagen für dieBestimmung von Zugangsöffnungen

Eine Übersicht der analysierten, so ab-grenzbaren D-Normen findet sich zu-sammen mit standardisierten Kurzbeschrei-bungen in Anhang A 5.

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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2.1.3 Erläuterungen zurErgebnisdarstellung

Die folgenden Abschnitte geben die Ergeb-nisse der Bestandsanalyse wieder. Für dieeinzelnen Normen-Typen (B1, B2, G/Pund D) sind jeweils tabellarische Über-sichten angegeben, die gegliedert nachKörpermaßen solche Normen ausweisen,die anthropometrische Daten bzw. ab-geleitete Werte und daraus resultierendeGestaltungsziele enthalten.

Zur besseren Übersicht wurden die ein-zelnen Körpermaße dabei wie folgt ge-gliedert:

� Maße am stehenden Menschen,� Maße am sitzenden Menschen,� Maße an einzelnen Körperabschnitten,� Funktionelle Maße,� Umfangsmaße sowie� Körperumrisse.

Aus der Basisnorm DIN EN ISO 7250(1997) wurde damit die Gliederung über-nommen und um die Kategorie „Umfangs-maße“ und „Körperumrisse“ ergänzt.

Tabelle 2 zeigt die Verteilung der so er-mittelten 130 Körpermaße in Normen inner-halb obiger Gliederung. Zusätzlich an-gegeben ist die Anzahl der Körpermaße,die in DIN EN ISO 7250 enthalten sind.Dabei wird erkennbar, dass insbesonderein den Bereichen „Maße an einzelnen Kör-perabschnitten“ und „Funktionelle Maße“eine Reihe von Körpermaßen in anderenNormen genannt werden, die in der aktu-ellen Basisnorm DIN EN ISO 7250(1997) nicht aufgeführt sind.

Jedes der 130 Körpermaße erhielt in denfolgenden Tabellen eine eindeutige lau-fende Nummer, die in ihrer Reihenfolge ander o.a. Gliederung orientiert ist. Zudemsind solche Körpermaße, die in der Basis-

Art des Körpermaßes Anzahl der Körpermaße In DIN EN ISO 7250 enthalten

Maße am stehenden Menschen 22 12

Maße am sitzenden Menschen 24 18

Maße an einzelnen Körperabschnitten 45 14

Funktionelle Maße 26 6

Umfangsmaße 6 6

Körperumrisse 7 0

Summe 130 56

Tabelle 2: Verteilung der ermittelten Körpermaße

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norm DIN EN ISO 7250 (1997) enthaltensind, durch Fettschrift gekennzeichnet.

Soweit innerhalb einer Übersicht Nummernund damit Körpermaße nicht ausgewiesenwerden, bedeutet dies, dass zu dem jewei-ligen Bereich (z.B. Normen mit Angabevon Körpermaßdaten) keine Normen mitentsprechendem Inhalt ermittelt wurden.Diese werden jeweils im erläuternden Textim Einzelnen benannt und so indirekt füreine Aufnahme in die Basisnorm DIN ENISO 7250 empfohlen. Inwieweit dies imEinzelnen tatsächlich notwendig ist, solltein dem bearbeitenden Arbeitsausschussdiskutiert und entschieden werden.

Diese erkennbaren „Lücken“ werden in derBedarfsanalyse in Abschnitt 3 aufgegriffen,in der eine Zusammenstellung von Normenmit Definitionen und Messverfahren, Nor-men mit Angabe von Körpermaßdaten so-wie Normen mit aus Körpermaßdatenabgeleiteten Werten erstellt wurde und diefehlenden bzw. nicht ermittelten Angabegesondert gekennzeichnet wurden.

Den Übersichten vorangestellt ist jeweilseine Tabelle, die die Spaltenbezeichnun-gen in den Übersichten erläutert. In einemUnterabschnitt werden Beispiele ange-geben und diskutiert. Zudem finden sichdort auch erläuternde Auswertungen.

2.2 Normen zu Definitionen undMessverfahren

2.2.1 Übersichten zu Normen mit Angabe von Definitionen und Messverfahrenanthropometrischer Maße

Die nachfolgenden Übersichten zeigen,beginnend mit Tabelle 4 und gegliedertnach Körpermaßen, in welchen NormenDefinitionen und/oder Messverfahren ent-halten sind und in welcher Form diese an-gegeben werden.

Die vorangestellte Tabelle 3 weist den da-rin enthaltenen Spaltenangaben die jewei-ligen Bedeutungen zu. Ablesbar ist so dieAnzahl der betrachteten Normen, in denenentsprechende Angaben ermittelt wurden,welchem Normen-Typ sie angehören, obdas Körpermaß durch eine Abbildung er-läutert wird und ob ein Messverfahren undein Messinstrument angegeben wird.

Übersichten und Erläuterungen zu den imEinzelnen genannten Normen sind im An-hang (Kapitel 6) angegeben.

2.2.1.1 Körpermaße am stehendenMenschen

In den analysierten Normen werden 22Körpermaße am stehenden Menschenerwähnt, aber lediglich zu 12 dieser 22Körpermaße werden in Normen Defini-tionen und Messverfahren angegeben(vgl. Tabelle 4). Diese12 Körpermaße

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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werden alle in DIN EN ISO 7250 (1997)genannt und in standardisierter Form unterAngabe einer Erklärung im Sinne einer De-finition, einer Messmethode sowie einesMessinstruments für dessen Bestimmung er-läutert. Zudem ist jeweils ein das Körper-maß erläuterndes Bild angegeben, anhanddessen z.B. die Körperhaltung währendder Messung abgelesen wird (s. a. Bei-spiel im Folgeabschnitt).

Die 10 Körpermaße am stehenden Men-schen, zu denen keine (ausreichenden) Defi-nitionen und Messverfahren in Normen er-mittelt wurden, sind:

� Körperhöhe mit Schuhen,� Spannweite Arm,� Spannweite Arm, Ellenbogen ange-

winkelt,� Knie- bis Fußgelenk / Unterschenkel-

länge,� Hüft- bis Kniegelenk / Oberschenkel-

länge,� Schulter- bis Hüftgelenk / Rumpflänge,� Abstand Hüftpunkt zum Genick,� Abstand Augenhöhe zum Genick,� Abstand Auge zur Körpermittellinie,� Abstand Schultergelenke.

Spaltenbezeichnung Bedeutung

Nr. Zur besseren Orientierung sind in allen Übersichtstabellen die genannten Körpermaßemit einer eindeutigen Nummerierung versehen; eine fehlende lfd. Nummer bedeutet,dass zum fehlenden Körpermaß keine Norm mit Angabe einer Definition und/oderMessverfahren ermittelt wurde.

Körpermaß Bezeichnung des Körpermaßes. Durch Fettschrift gekennzeichnet sind solche Körper-maße, die in DIN EN ISO 7250 als übergeordneter Basisnorm berücksichtigt sind.

Definition oderMessverfahren in:

Norm bzw. Normen, in der bzw. in denen das betreffende Körpermaß definiert wird.

Typ Normen-Typ (B1, B2, G/P, D), der diese Norm angehört. Dieser erlaubt Rückschlüsseauf den Grad der Systematisierung der Normen.

e „x“: eine Erläuterung / Definition des betreffenden Körpermaßes wird angegeben.

b „x“: Das betreffende Körpermaß wird mit einer Abbildung veranschaulicht.

f „x“: Das betreffende Körpermaß wird mit einer mathematischen Berechnungsformel i.S.einer Gleichung von einem anderen Körpermaß abgeleitet.

mm „x“: Die Messmethode wird beschrieben.

mi „x“: Ein Messinstrument wird benannt.

Tabelle 3: Übersicht zu Normen mit Definitionen und Messverfahren zu Körpermaßen – Bedeutung der Spaltenangaben in den Tabellen 4–8

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Nr. Körpermaß Definition oderMessverfahren in:

Typ e b f mm mi

1 Körpermasse DIN EN ISO 7250 B1 x – – x x

DIN 33402−2 B2 x – – x x

2 Körperhöhe DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

4 Augenhöhe DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 9241−5 D x x – – –

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

5 Schulterhöhe DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

6 Ellenbogenhöhe (über der Standfläche) DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 9241−5 D x x – – –

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

7 Spina-iliaca-Höhe DIN EN ISO 7250 B1 x x - x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

8 Schritthöhe DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

9 Tibialhöhe DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN 33402−2 B2 x – – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

10 Brust(korb)tiefe, stehend DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN 33402−2 B2 x – – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

11 Körpertiefe DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

12 Brustbreite, stehend DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

13 Hüftbreite, stehend DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

Tabelle 4: Übersicht zu Normen mit Definitionen und Messverfahren zu Körpermaßen –Maße am stehenden Menschen (Erläuterung der Abkürzungen siehe Tabelle 3)

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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Für diese Körpermaße finden sich in dendem Normentyp G/P zuzuordnendenDIN EN ISO 3411 sowie DIN 5566−1(vgl. Anlage A1) Angaben zu konkretenMaßen, wobei das Maß selber lediglichdurch ein Bild erläutert wird (s. a. Ab-schnitt 2.3.2 – Übersichten zu Normen mitAngaben zu Körpermaßen).

2.2.1.2 Körpermaße am sitzendenMenschen

Von den insgesamt 24 in den analysiertenNormen ermittelten Körpermaßen am sit-zenden Menschen wurden zu 21 Körper-maßen Definitionen und/oder Messverfah-ren in Normen ermittelt, von denen wie-derum 18 in DIN EN ISO 7250 (1997)genannt werden (vgl. Tabelle 5).

Nr. Körpermaß Definition oderMessverfahren in:

Typ e b f mm mi

23 Sitzhöhe, aufrecht (Körpersitzhöhe, Stammlänge)

DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

24 Augenhöhe, sitzend DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 9241−5 D x x – – –

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

25 Cervicalhöhe, sitzend DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

26 Schulterhöhe, sitzend DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 9241−5 D x x – – –

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

27 Ellenbogenhöhe, sitzend /Ellenbogenhöhe über der Sitzfläche

DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 9241−5 D x x – – –

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

28 Schulter-Ellenbogenlänge /Oberarmlänge

DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN 33402−2 B2 x – – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

29 Ellenbogen-Handgelenk-Länge DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

30 Schulterbreite (biakromial) DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

Tabelle 5: Übersicht zu Normen mit Definitionen und Messverfahren zu Körpermaßen –Maße am sitzenden Menschen (Erläuterungen der Abkürzungen siehe Tab. 3)

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Nr. Körpermaß Definition oderMessverfahren in:

Typ e b f mm mi

31 Schulterbreite (bideltoid) DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN 33402−2 B2 x – – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

32 Breite über die Ellenbogen DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 9241−5 D x x – – –

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

33 Hüftbreite, sitzend / Körpersitzbreite DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

DIN EN ISO 9241−5 D x x – – –

34 Länge des Unterschenkels mit Fuß / Sitzflächenhöhe

DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 9241−5 D x x – – –

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

35 Oberschenkelhöhe, sitzend DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 9241−5 D x x – – –

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

36 Kniehöhe, sitzend DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

38 Bauchtiefe / Rumpftiefe, sitzend / Unterleib-tiefe

DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN 33402−2 B2 x – – x x

DIN EN ISO 9241−5 D x x – – –

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

39 Brustkorbtiefe DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

40 Gesäß-Bauchtiefe, sitzend DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

41 Gesäß-Beinlänge DIN 33402−1 B1 x – – x x

44 Höhe des unteren Endes der Schulterblätter,sitzend

DIN EN ISO 9241−5 D x x – – –

45 Gesäßhöhe über Sitz / Oberschenkeldicke DIN EN ISO 9241−5 D x x – – –

46 Gesäß-Knielänge / Oberschenkellänge DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 9241−5 D x x – – –

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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Die verbleibenden 3 Körpermaße am sit-zenden Menschen, zu denen keine (aus-reichenden) Definitionen und Messverfah-ren in Normen ermittelt wurden, sind:

� Kniehöhe, sitzend, mit Schuhen,� Schulter- bis Ellenbogengelenk,� Ellenbogen- bis Handgelenk.

Für diese ergänzenden Körpermaße fin-den sich in den dem Normentyp G/P zu-zuordnenden DIN EN ISO 3411 sowieDIN 5566−1 (vgl. Anlage A1) Angabenzu konkreten Maßen, wobei das Maßselber lediglich durch ein Bild erläutertwird (s. a. Abschnitt 2.3.2 – Übersichtenzu Normen mit Angaben zu Körpermaßen).

2.2.1.3 Körpermaße an einzelnenKörperabschnitten

Von den insgesamt 45 in den analysiertenNormen ermittelten Körpermaßen aneinzelnen Körperabschnitten wurden zu36 Körpermaßen Definitionen und/oderMessverfahren in Normen ermittelt, vondenen wiederum lediglich 14 in DIN ENISO 7250 (1997) genannt werden. Die indiesem Fall festzustellende große Differenzliegt vor allem darin begründet, dass ge-rade bei dieser Art von Körpermaßen inDIN 33402−1 bzw. DIN 33402−2 deut-lich mehr Körpermaße definiert und Mess-verfahren angegeben werden. Dies betrifftvor allem den Hand- und Fingerbereich,bei denen in DIN EN ISO 7250 (1997)offensichtlich eine der Bedeutung entspre-

chende Auswahl getroffen wurde (vgl. Ta-belle 6).

Die verbleibenden 9 Körpermaße an einzel-nen Körperabschnitten, zu denen keine(ausreichenden) Definitionen und Messver-fahren in Normen ermittelt wurden, sind:

� Handdicke am Daumen,� Abstand Handgelenk zur Griffachse,

� Oberarmdurchmesser,� Fußlänge mit Schuhen,

� Fußbreite mit Schuhen,

� Fußgelenkhöhe mit Schuhen,

� Knöchelhöhe / Fußgelenkhöhe,

� Abstand Fußgelenk zum Ballen,

� Abstand Auge zum Rücken.

Für diese ergänzenden Körpermaße findensich in einer Reihe von Normen, die demNormentyp G/P zuzuordnen sind, Anga-ben zu konkreten Maßen, wobei das Maßselber bestenfalls durch ein Bild erläutertwird (s. a. Abschnitt 2.3.2 – Übersichtenzu Normen mit Angaben zu Körpermaßen).

2.2.1.4 Funktionelle Maße

Von den insgesamt 26 in den analysiertenNormen ermittelten Funktionellen Maßenwurden zu 11 Körpermaßen Definitionenund/oder Messverfahren in Normen er-mittelt, von denen wiederum 6 in DIN ENISO 7250 (1997) genannt werden. ÜberDIN EN ISO 7250 hinaus sind Definitio-

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Nr. Körpermaß Definition oderMessverfahren in:

Typ e b f mm mi

47 Handlänge / Handgelenk bis Fingerspitzen DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

48 Handlänge bis Daumen DIN EN 547−3 B2 – – x – –

49 Handflächenlänge DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

50 Handbreite in Höhe der Metacarpalia DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

51 Handbreite mit Daumen DIN 33402−1 B1 x – – x x

DIN EN 547−3 B2 – – x – –

52 Faustdurchmesser DIN EN 547−3 B2 – – x – –

53 Handdicke DIN 33402−1 B1 x – – x x

55 Griffumfang der Hand DIN 33402−1 B1 x – – x x

56 Handumfang ohne Daumen DIN 33402−1 B1 x – – x x

58 Unterarmdurchmesser DIN EN 547−3 B2 – – x - –

60 Zeigefingerlänge DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

61 Zeigefingerbreite (proximal, körpernah) DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

62 Zeigefingerbreite (distal, körperfern) DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

63 Kleinfingerbreite, körpernah DIN 33402−1 B1 x – – x x

64 Kleinfingerbreite, körperfern DIN 33402−1 B1 x – – x x

65 Ringfingerbreite, körpernah DIN 33402−1 B1 x – – x x

66 Ringfingerbreite, körperfern DIN 33402−1 B1 x – – x x

67 Mittelfingerbreite, körpernah DIN 33402−1 B1 x – – x x

68 Mittelfingerbreite, körperfern DIN 33402−1 B1 x – – x x

69 Kleinfingerlänge DIN 33402−1 B1 x – – x x

70 Ringfingerlänge DIN 33402−1 B1 x – – x x

71 Mittelfingerlänge DIN 33402−1 B1 x – – x x

Tabelle 6: Übersicht zu Normen mit Definitionen und Messverfahren zu Körpermaßen –Maße an einzelnen Körperabschnitten (Erläuterungen siehe Tab. 3)

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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nen und/oder Messverfahren weiterer Kör-permaße dieser Art in DIN 33402, DINEN 547−3 sowie DIN EN ISO 5353 zufinden (vgl. Tabelle 7).

Zu 15 weiteren funktionellen Maßen konn-ten keine (ausreichenden) Definitionen undMessverfahren in Normen ermittelt werden:

� Reichhöhe (Fingerspitze),� Reichweite nach vorn (Fingerspitzen),� Länge Unterarm zur Hand,� Fausthöhe von unterhalb der Sitzfläche,

sitzend� Sehachsenpunkt bis Sitzreferenzpunkt

(SRP),

Nr. Körpermaß Definition oderMessverfahren in:

Typ e b f mm mi

72 Daumenlänge DIN 33402−1 B1 x – – x x

73 Daumenbreite, körperfern DIN 33402−1 B1 x – – x x

74 Fußlänge DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

76 Fußbreite DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

80 Fersenbreite DIN 33402−1 B1 x – – x x

82 Kopflänge (Kopftiefe) DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

83 Kopflänge ab Nasenspitze DIN EN 547−3 B2 – – x – –

84 Kopfbreite DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

85 Pupillenabstand DIN 33402−1 B1 x – – x x

86 (Morphologische) Gesichtshöhe (nasion-menton)

DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

DIN 33402−2 B2 x – – x x

87 Kopfumfang DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

88 Sagittaler Kopfbogen DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

89 Transversaler Kopfbogen DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

90 Kopfhöhe DIN 33402−1 B1 x – – x x

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� Sitzreferenzpunkt (SRP) bis Hüftgelenk-punkt (HGP) vertikal,

� Sitzreferenzpunkt (SRP) bis Hüftgelenk-punkt (HGP) horizontal,

� Sitzreferenzpunkt (SRP) bis Rücken,

� Fersenpunkt (FP) bis Sitzreferenzpunkt(SRP) horizontal,

� Fersenpunkt (FP) bis Sitzreferenzpunkt(SRP) vertikal,

� Schultergelenk bis Sehachsenpunkt,

� Abstand Hüftpunkt zum Gesäß (senk-recht),

� Abstand Hüftpunkt zum Gesäß (längs),

� Abstand der Hüftgelenke,� Augenpunkt.Für diese ergänzenden Körpermaße findensich in einer Reihe von Normen, die demNormentyp G/P zuzuordnen sind, Anga-

Nr. Körpermaß Definition oderMessverfahren in:

Typ e b f mm mi

92 Abstand Wand-Acromion DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

93 Reichweite nach oben, beidarmig (Griffachse) DIN 33402−1 B1 x – – x x

95 Reichweite nach vorn / Griffachse DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

97 Armreichweite (seitwärts) DIN EN 547−3 B2 – – x – –

98 Funktionelle Armlänge DIN EN 547−3 B2 – – x – –

99 Ellenbogen-Griffachsenlänge bzw. -abstand DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

100 Unterarmreichweite DIN EN 547−3 B2 – – x – –

101 Fausthöhe (Griffachse) /Handhöhe (Griffachse) über der Standfläche

DIN EN ISO 7250 B1 x x – x

102 Unterarm-Fingerspitzenlänge /Unterarmlänge (Ellenbogen-Fingerspitze)

DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN 33402−2 B2 x – – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

104 Gesäß-Kniekehlen-Länge (Sitztiefe) / Körper-tiefe sitzend (Sitztiefe)

DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 9241−5 D x x – – –

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

113 Sitzindexpunkt (SIP) DIN EN ISO 5353 D x x – x x

Tabelle 7: Übersicht zu Normen mit Definitionen und Messverfahren zu Körpermaßen –Funktionelle Maße (Erläuterungen zu Abkürzungen siehe Tab. 3)

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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ben zu konkreten Maßen, wobei dasMaß selber bestenfalls durch ein Bild er-läutert wird (s. a. Abschnitt 2.3.2 –Übersichten zu Normen mit Angaben zuKörpermaßen). Insbesondere ist auch hierwiederum DIN EN ISO 3411 sowieDIN 5566−1 zu nennen.

2.2.1.5 Umfangsmaße

Die in den analysierten Normen insgesamt6 ermittelten Umfangsmaße werden alle-samt in DIN EN ISO 7250 (1997) ge-nannt und entsprechend dem dortigenStandard definiert und erläutert (vgl. Tabel-le 8). Hier ist auffällig, dass neben DINEN ISO 7250 auch in DIN 33402−2 ver-gleichbare Definitionen und Messverfahrengenannt werden.

Nr. Körpermaß Definition oderMessverfahren in:

Typ e b f mm mi

118 Halsumfang DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN 33402−2 B2 x – – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

119 Brustumfang DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN 33402−2 B2 x – – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

120 Taillenumfang DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN 33402−2 B2 x – – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

121 Handgelenkumfang DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

122 Oberschenkelumfang DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN 33402−2 B2 x – – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

123 Unterschenkelumfang DIN EN ISO 7250 B1 x x – x x

DIN 33402−2 B2 x – – x x

DIN EN ISO 20685 B1 x – – x x

Tabelle 8: Übersicht zu Normen mit Definitionen und Messverfahren zu Körpermaßen –Umfangsmaße (Erläuterungen zu Abkürzungen siehe Tab. 3)

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2.2.1.6 Körperumrisse

Demgegenüber konnten zu allen 7 Körper-umrissen keine (ausreichenden) Definitio-nen und Messverfahren in Normen ermitteltwerden. Im Einzelnen sind dies:

� Körperumrisslinien im Stehen,� Körperumrisslinien im Sitzen,� Körperumrisslinien im Knien,� Körperumrisslinien im Liegen,� Körperumrissschablone, Sitzplätze,

Gelenkwinkel, Seitenansicht,� Körperumrissschablone, Sitzplätze,

Gelenkwinkel, Draufsicht,� Körperumrissschablone, Sitzplätze,

Gelenkwinkel, Vorderansicht.

Für diese Art von Körpermaßen finden sichin den Normen DIN 33402−3 (Normen-Typ B2) sowie DIN 33408−1 (Normen-Typ G/P) Angaben zu konkreten Maßen,wobei das Maß selber lediglich durch einBild erläutert wird (s. a. Abschnitt 2.3.2 –Übersichten zu Normen mit Angaben zuKörpermaßen).

2.2.2 Hinweise und Beispiele zurAngabe von Definitionen undMessverfahren in Normen

DIN EN ISO 7250 stellt hinsichtlich derDefinitionen und Messverfahren für Körper-maße die internationale Basisnorm füranthropometrische Daten dar. Zu jedem be-

rücksichtigten Körpermaß wird eine Erklä-rung im Sinne einer Definition, eine Mess-methode sowie ein Messinstrument für des-sen Bestimmung angegeben, zudem wirdein das Körpermaß erläuterndes Bild aus-gewiesen, aus dem z.B. auch die Körper-haltung während der Messung abgelesenwerden kann.

Abbildung 6 zeigt dies am Beispiel desKörpermaßes „Augenhöhe“.

DIN 33402−1 stellt eine Basisnorm im na-tionalen Bereich dar. Diese wurde im März2008 an die aktuelle Fassung der DINEN ISO 7250 angepasst. Dies führte zurReduzierung der Anzahl der dort angege-benen Definitionen, es verbleiben aller-dings nach wie vor 20 Definitionen vonKörpermaßen, die nicht in der DIN ENISO 7250 definiert sind.

Die Angabe erfolgt hier in Tabellenform,wobei das Körpermaß benannt wird, eineDefinition und ein Messverfahren sowie einMessinstrument angegeben werden. Zu-dem wird auf die Tabelle in DIN 33402−2(2005) verwiesen, in der Daten zu Körper-maßen angegeben werden. Eine erläutern-de bildhafte Darstellung des Körpermaßesist hier nicht enthalten, diese findet sich je-doch bei den Angaben zu Körpermaßen inDIN 33402−2 (2005). Abbildung 7 zeigtdies am Beispiel des Körpermaßes „Reich-weite nach oben“.

Dabei stellt DIN 33402−2 eine Norm desTyps B2 mit der Angabe von konkreten

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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Abb. 6: Darstellung von Definition, Messmethode und einzusetzendem Messinstrument –Darstellungsbeispiel des Körpermaßes Augenhöhe aus DIN EN ISO 7250(1997)

Abb. 7: Darstellung von Definition, Messverfahren und einzusetzendemMessinstrument – Darstellungsbeispiel Körpermaß „Reichweite nach oben“ ausDIN 33402−1

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Körpermaßen für die deutsche Wohnbevöl-kerung dar, was die Systematisierung beein-trächtigt. Auffällig ist zudem, dass über diein DIN EN ISO 7250 und DIN 33402−1erläuterten Körpermaße hinaus zusätzlicheKörpermaße definiert werden, zu denen je-weils Daten angegeben werden. Die Dar-stellung (vgl. Abb. 8) ist dabei an der vonDIN 33402−1 orientiert.

Grund für diese im Ergebnis nicht empfeh-lenswerte Aufteilung der Definitionen undMessverfahren dürfte die zeitliche Abfolgeder Aktualisierungen sein. Dabei ging dieWahrung der inhaltlichen Konsistenz derNormen zum jeweiligen Stand der Aktua-lisierung zu Lasten einer wünschenswerten

Abgrenzung von Definitionen und Messver-fahren sowie der Angabe von Körpermaß-daten.

So erfolgte im Jahr 2005 die Aktualisie-rung der Körpermaßdaten in DIN 33402−2, wobei hinsichtlich der Definitionen undMessverfahren auf die Vorgängerversionder aktuellen DIN 33402−1 verwiesenund eine Ergänzung um einzelne Körper-maße als notwendig erachtet wurde.Erst 2008 erfolgte die Anpassung derDIN 33402−1 an die DIN EN ISO 7250mit der Kürzung der Liste der Definitionenund Messverfahren um solche, die bereitsin DIN EN ISO 7250 enthalten waren. Zudiesem Zeitpunkt war jedoch bereits die

Abb. 8: Darstellung der ergänzenden Definitionen, Messverfahren und einzusetzendenMessinstrumente in DIN 33402−2 – Darstellungsbeispiel Körpermaße „Tibial-höhe“ und „Brustkorbtiefe“ aus DIN 33402−2 (2008)

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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aktualisierte DIN 33402−2 veröffentlicht,wobei – um Doppelnennungen zu ver-meiden – auf die erneute Nennung derdarin enthaltenen Körpermaße verzichtetwurde.

Damit bestehen zum Stand Oktober2008 national in Deutschland mit DINEN ISO 7250, DIN 33402−1 undDIN 33402−2 insgesamt drei Normen,die Definitionen und Messverfahren zuKörpermaßen enthalten. Bei zukünftigenÜberarbeitungen sollte darauf hingewirktwerden, dass im Sinne der Systematisie-rung eine Abgrenzung von Definitionenund Messverfahren einerseits sowie derAngabe von Körpermaßdaten andererseitsdurchgehend erfolgt. Dies wäre durcheine zeitgleiche Überarbeitung derDIN 33402−1 und DIN 33402−2 mög-lich. Zu überlegen wäre weiter, bei einerÜberarbeitung der DIN EN ISO 7250 dieergänzenden Körpermaße auch auf inter-nationaler Ebene einzubringen, was aller-dings einer breiteren Zustimmung bedarf.

DIN EN ISO 20685 wurde ebenfalls demNormen-Typ B1 zugeordnet, da sie Ver-fahren mit 3D-Oberflächenscansystemenzur Ermittlung von Körpermaßen nach DINEN ISO 7250 angibt. In Tabellen werdenjene Körpermaße nach DIN EN ISO 7250angegeben, die bei Anwendung des ent-sprechenden Scannertyps wahrscheinlichdie besten Ergebnisse liefern.

Neben den genannten Normen finden sichin DIN EN ISO 9241−5 (Normen-Typ D)

sowie in DIN EN 547−3 (Normen-Typ B2)Angaben und Erläuterungen zu einzelnenKörpermaßen, die z.T. ergänzenden Cha-rakter haben. Zu nennen wären hier z.B.Körpermaß 97 – Armreichweite (seitwärts),vgl. Tabelle 7 – oder ergänzend zu bereitsin Basisnormen vorhandenen Definitionenund Messverfahren nochmals aufgeführteMaße wie z.B. Körpermaß 35 – Ober-schenkelhöhe, sitzend, vgl. Tabelle 5.

Die Angabe ist in diesen Fällen im Regel-fall auf eine bildhafte, erläuternde Dar-stellung (DIN EN ISO 9241−5) oder aufdie Angabe eines formalen Zusammen-hangs (DIN EN 547−3) beschränkt. Wenndie Körpermaße ergänzenden Charakteraufweisen, wäre eine Berücksichtigungin einer Basisnorm zu prüfen. Wenn essich hingegen um die erneute Wiedergabeeiner in einer Basisnorm bereits enthaltenenDarstellung eines Körpermaßes handelt,erscheint ein Ersatz durch einen Verweisauf die Basisnorm sinnvoll.

2.3 Normen mit Angaben zuKörpermaßen

Im Folgenden werden die in die Analyseeinbezogenen Normen mit Angaben zuKörpermaßen vorgestellt und erläutert. Diedarin enthaltenen Daten unterscheiden sichmaßgeblich in der gewählten Population,im Alter der zu Grunde liegenden Daten-sätze, sowie in der Alters- und Geschlechts-differenzierung. Darüber hinaus kann nicht

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davon ausgegangen werden, dass jeweilseinheitliche Körpermaßdefinitionen sowie -messverfahren angewandt wurden.

2.3.1 Berücksichtigte Populationen undArten der Datenpräsentation

Die in den Normen angegebenen Wertezu Körpermaßen können grob vier Popu-lationen zugeordnet werden. Diese wer-den im Folgenden erläutert:

� Bundesdeutsche Wohnbevölkerung:Daten zu dieser Population finden sichin DIN 33402−2. Die Angaben basie-ren auf Arbeiten von Jürgens (2004),wobei insgesamt 69 Maße ermitteltwurden. Ausgewiesen wird dort, dassden Werten insgesamt über 6.000Datensätze zu Grunde liegen. In derNorm ist ein entsprechender Hinweisnicht enthalten. Entsprechend den An-gaben in der Norm stammen die Kör-permaße aus Untersuchungen in denJahren 1999 bis 2002, und „die unter-suchte Stichprobe ist in regionaler undsozial/ethnischer Hinsicht als repräsen-tativ für die entsprechend angegebenenJahrgänge anzusehen“ (vgl. Abschnitt 4der DIN 33402−2). Die Altersdifferen-zierung weist die Altersgruppen 18−25,26−40, 41−60 und 61−65 Jahre aus;zudem werden die Perzentilwerte fürden Gesamtdatensatz (18−65 Jahre)genannt. Neben der Altersdifferenzie-rung erfolgt eine Differenzierung nachGeschlecht.

� Europäische Bevölkerung:Daten zu dieser Population finden sichz.B. in DIN EN 547−3 (1997). Dabeiwird angegeben, dass gegenwärtig er-hältliche Werte aus europäischen Stu-dien einbezogen wurden, die für Bevöl-kerungsgruppen innerhalb Europas mitwenigstens 3 Millionen Einwohnernrepräsentativ sind. Die „Arbeitswissen-schaftliche Erkenntnis 108” (Jürgens etal., 1998) weist für 41 KörpermaßePerzentilangaben für das 5., 50. und95. Perzentil aus, wobei die in denNormen jeweils publizierten Daten sichhiervon teilweise geringfügig unterschei-den können. Hinsichtlich des Erhebungs-zeitraums erfolgen keine konkreten An-gaben; entsprechend dem Zeitpunktder Veröffentlichung der Norm kannvon einem Erhebungszeitraum vor1997 – wahrscheinlich deutlich früher –ausgegangen werden. Weiter ist dieDarstellung der Werte der Populationals gemittelte Daten aus beiden Ge-schlechtern und für die Altersgruppe der18- bis 60-Jährigen charakteristisch.

� Weltbevölkerung:Werteangaben zu dieser Populationfinden sich z.B. in DIN 33419, DINEN ISO 15537 und DIN EN ISO11064−3. Die Zahlenwerte sind deminternationalen anthropometrischenDatenatlas (Jürgens et al., 1989) ent-nommen. Dabei wurde eine Reihe inter-nationaler Studien ausgewertet, deren

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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Quellenangaben schwerpunktmäßigauf den Zeitraum 1965−1985 datiertsind, wobei in den Studien enthaltenePerzentilangaben ausgewertet wurden.Kennzeichnend für die Werte dieserPopulation ist die Aufteilung der Welt-bevölkerung in zwei Gruppen (kleinererTyp – größerer Typ), um die ansonstensehr große Spannweite der Werte ein-zuschränken. Für diese Gruppen wer-den jeweils Angaben zum 5., 50.sowie 95. Perzentil gemacht, wobeidas 95. Perzentil des kleineren Typsidentisch gesetzt wird mit dem 5. Per-zentil des größeren Typs. Diese Perzen-tilangaben wurden rechnerisch be-stimmt, indem der gerundete Mittelwertdes 50. Perzentils beider Gruppengebildet wurde. Eine Differenzierungnach Geschlecht erfolgt nur insofern,als die Gruppe des kleineren Typs über-wiegend weibliche Bevölkerungsteile,die Gruppe des größeren Typs überwie-gend männliche Bevölkerungsteile be-inhaltet. DIN EN ISO 15537 benenntfür das Alter der Personen 25 bis45 Jahre. Die Angaben in DIN ENISO 11064−3 heben die Gruppenbil-dung auf und weisen das 5. Perzentildes kleineren Typs und das 95. Perzen-til des größeren Typs aus.

� Berufsspezifische Bevölkerungsteile:Daten zu berufsspezifisch interpretier-baren Bevölkerungsteilen finden sichz.B. in DIN EN ISO 3411. Hier wer-

den für kleine, mittelgroße und großeMaschinenführer Körpermaßdaten an-gegeben. Ausgewiesen wird das 5.,50. und 95. Perzentil, mit dem Hin-weis, dass sich die Werte auf Maschi-nenführer von Erdbaumaschinen be-ziehen. Laut Norm wurden die Wertevon den Daten für Männer und Frauenin den Vereinigten Staaten von Ame-rika (CAESAR-Daten), in Europa (ISO15534−3, vergleichbar mit DIN EN547−3) und in Asien (China, Japan,Korea und Thailand) hergeleitet. Gegen-über der Vorgängerfassung von 1995wurden die Werte leicht verändert.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal stelltdie Art der Datenpräsentation in den ver-schiedenen Normen (vgl. Anhang A 3 undA 4) dar. Hier werden einerseits Maßtabel-len angeführt, die für eine Anzahl von Kör-permaßen das 5., 50. und 95. – seltenerauch das 1. und 99. Perzentil – auswei-sen. Andererseits erfolgt die Listung derWerte bedarfsorientiert, d.h. nur die Da-ten, die für die behandelten Gestaltungs-ziele als notwendig erachtet wurden, wer-den angegeben. Sofern die Datenlagenicht ausreichend ist, werden Festwerte ver-öffentlicht.

Darüber hinaus sind in einigen Fällen be-reits Zuschläge (z.B. für Schuhe) in die An-gaben mit einbezogen; dies vermutlich mitdem Ziel, die angegebenen Werte näheran dem jeweiligen Gestaltungsziel zu orien-tieren.

69

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2.3.2 Übersichten zu Normen mitAngaben zu Körpermaßen

Die folgenden tabellarischen Übersichtenzeigen beginnend mit Tabelle 10 geglie-dert nach Arten von Körpermaßen, in wel-cher Norm für welche Population und inwelchen Perzentilen konkrete Maßangabenin den Normen enthalten sind. Dargestelltsind dabei wiederum nur solche Körper-maße, zu denen entsprechende Angabenermittelt werden konnten.

Lücken in der Nummerierung der Körper-maße bedeuten also, dass in den betrach-teten Normen zu dem jeweils fehlendenKörpermaß keine Wertangaben ermitteltwurden.

Tabelle 9 weist den darin enthaltenen Spal-tenangaben die jeweiligen Bedeutungenzu. Ablesbar ist so die Anzahl der betrach-teten Normen, in denen entsprechende An-gaben ermittelt wurden, welchem Normen-Typ sie angehören und in welcher Form

Spaltenbezeichnung Bedeutung

Nr. Zur besseren Orientierung sind in allen Übersichtstabellen die genannten Körper-maße mit einer eindeutigen Nummerierung versehen; eine fehlende lfd. Nummerbedeutet, dass zum fehlenden Körpermaß keine Norm mit Werteangaben ermitteltwurde.

Körpermaß Benennung des Körpermaßes. Durch Fettschrift gekennzeichnet sind solche Körper-maße, die in der übergeordneten Basisnorm DIN EN ISO 7250 berücksichtigt sind.

Angabe vonkonkreten Maßen

Norm, in der das betreffende Körpermaß zu finden ist.

Typ Normen-Typ (B1, B2, G/P, D), der diese Norm angehört, dieser erlaubt Rückschlüsseauf den Grad der Systematisierung der Normen.

Basis Population, die den angegebenen Daten zu Grunde liegt:d: deutsche Wohnbevölkerunge: Daten aus europäischen Studienw: Weltbevölkerung–: keine Angabe

p Art der Angabe, dabei bedeuten: Zahlenwert: das angegebene Perzentil (z.B. 5: 5. Perzentil)kT/gT: „kleiner Typ“, „großer Typ“m/w: ggf. Unterscheidung nach Geschlechtmin/max: Minimal-/Maximal-Werte

Tabelle 9: Übersicht zu Normen mit Angaben zu KörpermaßenBedeutung der Spaltenangaben in den Tabellen 10–15

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

70

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die Angabe zu Körpermaßdaten erfolgt.Übersichten und Erläuterungen zu den imEinzelnen genannten Normen sind im An-hang (Kapitel 6) enthalten.

2.3.2.1 Körpermaße am stehendenMenschen

Von den insgesamt 22 ermittelten Körper-maßen am stehenden Menschen sind zu20 Körpermaßen Werteangaben zu fin-den. Diese verteilen sich auf Normen desTyps B2 und G/P und beziehen sich z.T.

auf unterschiedliche Populationen. Tabel-le 10 weist hierzu die im Einzelnen zuGrunde gelegten Populationen und Artender Datenpräsentation aus.

Die verbleibenden 2 Körpermaße am ste-henden Menschen, zu denen zwar Defi-nitionen in Basisnormen zu finden sind, je-doch keine Werteangaben in Normen,sind:

� Spina-iliaca-Höhe,

� Brustbreite stehend.

Nr. Körpermaß Wertangaben in: Typ Basis p

1 Körpermasse DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

2 Körperhöhe DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN 547−3 B2 e 95 / 99

DIN EN ISO 14738 G/P e 95

DIN EN ISO 11064−3 G/P w 5 / 95

DIN 5566−1 G/P – min / max

DIN 33408−1 G/P d (1, w) / 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P e 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P w 5 / 50 / 95 (kT, gT)

DIN 33419 G/P w 5 / 50 / 95

3 Körperhöhe mit Schuhen DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

4 Augenhöhe DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN 5566−1 G/P – min / max

DIN EN ISO 15537 G/P e 5 / 50 / 95

5 Schulterhöhe DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P e 5 / 50 / 95

Tabelle 10: Übersicht zu Normen mit Angabe von Körpermaßdaten – Maße am stehenden Menschen (Erläuterung der Abkürzungen siehe Tabelle 9)

71

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Nr. Körpermaß Wertangaben in: Typ Basis p

6 Ellenbogenhöhe (über der Standfläche) DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 14738 G/P e 5 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P e 5 / 50 / 95

8 Schritthöhe DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 14738 G/P e 5 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P e 5 / 50 / 95

9 Tibialhöhe DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P e 5 / 50 / 95

10 Brust(korb)tiefe, stehend DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P e 5 / 50 / 95

11 Körpertiefe DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN 547−3 B2 e 95

13 Hüftbreite, stehend DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 11064−3 G/P w 5 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P e 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P w 5 / 50 / 95 (kT, gT)

DIN 33419 G/P w 5 / 50 / 95

14 Spannweite Arm DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

15 Spannweite Arm, Ellenbogen angewinkelt DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

16 Knie- bis Fußgelenk / Unterschenkellänge DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

DIN 5566−1 G/P – min / max

17 Hüft- bis Kniegelenk / Oberschenkellänge DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

DIN 5566−1 G/P – min / max

18 Schulter- bis Hüftgelenk / Rumpflänge DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

DIN 5566−1 G/P – min / max

19 Abstand Hüftpunkt zum Genick DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

20 Abstand Augenhöhe zum Genick DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

21 Abstand Auge zur Körpermittellinie DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

22 Abstand Schultergelenke DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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2.3.2.2 Körpermaße am sitzendenMenschen

Von den insgesamt 24 ermittelten Körper-maßen am sitzenden Menschen sind Wer-teangaben zu 19 Körpermaßen zu finden.Diese verteilen sich auf Normen des TypsB2 und G/P und beziehen sich z.T. aufunterschiedliche Populationen. Wiederum

wird deutlich, dass über B2-Normen hin-aus eine Reihe von Normen des Typs G/PWerteangaben machen. Tabelle 11 weisthierzu die im Einzelnen zugrunde gelegtenPopulationen und Arten der Datenpräsen-tation aus.

Die verbleibenden 5 Körpermaße am sit-zenden Menschen, zu denen zwar Defini-

Nr. Körpermaß Wertangaben in: Typ Basis p

23 Sitzhöhe, aufrecht (Körpersitzhöhe, Stammlänge)

DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 14738 G/P e 5 / 95

DIN EN ISO 11064−3 G/P w 5 / 95

DIN 5566−1 G/P – min / max

DIN EN ISO 15537 G/P w 5 / 50 / 95 (kT, gT)

DIN 33419 G/P w 5 / 50 / 95

24 Augenhöhe, sitzend DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 14738 G/P e 5 / 95

DIN EN ISO 11064−3 G/P w 5 / 95

DIN 5566−1 G/P – min / max

DIN 33419 G/P w 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P w 5 / 50 / 95 (kT, gT)

26 Schulterhöhe, sitzend DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 14738 G/P e 5

27 Ellenbogenhöhe, sitzend /Ellenbogenhöhe über der Sitzfläche

DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

Tabelle 11: Übersicht zu Normen mit Angabe von Körpermaßdaten – Maße am sitzenden Menschen (Erläuterung der Abkürzungen siehe Tabelle 9)

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Nr. Körpermaß Wertangaben in: Typ Basis p

28 Schulter-Ellenbogenlänge /Oberarmlänge

DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

30 Schulterbreite (biakromial) DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 14738 G/P e 5 / 95

DIN EN ISO 11064−3 G/P w 5 / 95

DIN 5566−1 G/P – min / max

DIN EN ISO 15537 G/P w 5 / 50 / 95 (kT, gT)

DIN 33419 G/P w 5 / 50 / 95

31 Schulterbreite (bideltoid) DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 11064−3 G/P w 5 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P e 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P w 5 / 50 / 95 (kT, gT)

DIN 33419 G/P w 5 / 50 / 95

32 Breite über die Ellenbogen DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN 547−3 B2 e 95 / 99

DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P e 5 / 50 / 95

33 Hüftbreite, sitzend / Körpersitzbreite DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 14738 G/P e 95

DIN EN ISO 11064−3 G/P w 5 / 95

DIN 5566−1 G/P – min / max

DIN EN ISO 15537 G/P e 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P w 5 / 50 / 95 (kT, gT)

DIN 33419 G/P w 5 / 50 / 95

34 Länge des Unterschenkels mit Fuß / Sitz-flächenhöhe

DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 14738 G/P e 5 / 95

DIN EN ISO 11064−3 G/P w 5 / 95

DIN 5566−1 G/P – min / max

DIN EN ISO 15537 G/P e 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P w 5 / 50 / 95 (kT, gT)

DIN 33419 G/P w 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

74

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tionen zu finden sind, jedoch keine Werte-angaben in Normen, sind:

� Cervicalhöhe, sitzend,

� Ellenbogen-Handgelenk-Länge,

� Brustkorbtiefe,

� Höhe des unteren Endes der Schulter-blätter, sitzend,

� Gesäßhöhe über Sitz / Oberschenkel-dicke.

Nr. Körpermaß Wertangaben in: Typ Basis p

35 Oberschenkelhöhe, sitzend DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 14738 G/P e 5 / 95

DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

DIN 5566−1 G/P – min / max

36 Kniehöhe, sitzend DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 11064−3 G/P w 5 / 95

DIN 5566−1 G/P – min / max

DIN EN ISO 15537 G/P e 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P w 5 / 50 / 95 (kT, gT)

DIN 33419 G/P w 5 / 50 / 95

37 Kniehöhe, sitzend, mit Schuhen DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

38 Bauchtiefe / Rumpftiefe, sitzend / Unter-leibtiefe

DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P e 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

40 Gesäß-Bauchtiefe, sitzend DIN EN ISO 14738 G/P e 5

41 Gesäß-Beinlänge DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 11064−3 G/P w 5 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P w 5 / 50 / 95 (kT, gT)

DIN 33419 G/P w 5 / 50 / 95

42 Schulter- bis Ellenbogengelenk DIN 5566−1 G/P – min / max

43 Ellenbogen- bis Handgelenk DIN 5566−1 G/P – min / max

46 Gesäß-Knielänge / Oberschenkellänge DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 14738 G/P e 95

DIN 5566−1 G/P – min / max

DIN 33419 G/P w 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 11064−3 G/P w 5 / 95

DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P w 5 / 50 / 95 (kT, gT)

75

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Während die ersten drei dieser Maße inder Basisnorm DIN EN ISO 7250 genanntwerden, sind die beiden übrigen in DINEN ISO 9241−5 definiert und werdendort für die Gestaltung von Büroarbeits-plätzen und -mitteln eingesetzt.

2.3.2.3 Körpermaße zu einzelnenKörperabschnitten

Zu allen der insgesamt 45 ermitteltenMaße zu einzelnen Körperabschnittensind Werteangaben zumindest für einzelnePopulationen in Normen zu finden. Dieseverteilen sich auf Normen des Typs B2 undG/P. Auch hier wird deutlich, dass überB2-Normen hinaus eine Reihe von Normendes Typs G/P Werteangaben machen. Ta-belle 12 weist hierzu die im Einzelnen zuGrunde gelegten Populationen und Artender Datenpräsentation aus.

Nr. Körpermaß Wertangaben in: Typ Basis p

47 Handlänge / Handgelenk bis Fingerspitzen DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN 547−3 B2 e 5

DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

DIN 5566−1 G/P – min / max

DIN EN ISO 15537 G/P e 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P w 5 / 50 / 95 (kT, gT)

DIN 33419 G/P w 5 / 50 / 95

48 Handlänge bis Daumen DIN EN 547−3 B2 e 5

49 Handflächenlänge DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

50 Handbreite in Höhe der Metacarpalia DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN 547−3 B2 e 95

DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P e 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P w 5 / 50 / 95 (kT, gT)

DIN 33419 G/P w 5 / 50 / 95

Tabelle 12: Übersicht zu Normen mit Angabe von Körpermaßdaten – Maße an einzelnenKörperabschnitten (Erläuterung der Abkürzungen siehe Tabelle 9)

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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Nr. Körpermaß Wertangaben in: Typ Basis p

51 Handbreite mit Daumen DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN 547−3 B2 e 95

DIN EN ISO 15537 G/P e 95

52 Faustdurchmesser DIN EN 547−3 B2 e 95

53 Handdicke DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN 547−3 B2 e 95

DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

54 Handdicke am Daumen DIN EN 547−3 B2 e 95

55 Griffumfang der Hand DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

56 Handumfang ohne Daumen DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

57 Abstand Handgelenk zur Griffachse DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

58 Unterarmdurchmesser DIN EN 547−3 B2 e 95

59 Oberarmdurchmesser DIN EN 547−3 B2 e 95

60 Zeigefingerlänge DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN 547−3 B2 e 5

61 Zeigefingerbreite (proximal, körpernah) DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN 547−3 B2 e 95

62 Zeigefingerbreite (distal, körperfern) DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

63 Kleinfingerbreite, körpernah DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

64 Kleinfingerbreite, körperfern DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

65 Ringfingerbreite, körpernah DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

66 Ringfingerbreite, körperfern DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

67 Mittelfingerbreite, körpernah DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

68 Mittelfingerbreite, körperfern DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

69 Kleinfingerlänge DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

70 Ringfingerlänge DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

71 Mittelfingerlänge DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

72 Daumenlänge DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

73 Daumenbreite, körperfern DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

74 Fußlänge DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN 547−3 B2 e 5 / 95 / 99

DIN EN ISO 14738 G/P e 95

DIN EN ISO 11064−3 G/P w 5 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P e 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P w 5 / 50 / 95 (kT, gT)

DIN 33419 G/P w 5 / 50 / 95

75 Fußlänge mit Schuhen DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

77

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Nr. Körpermaß Wertangaben in: Typ Basis p

76 Fußbreite DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN 547−3 B2 e 95

DIN EN ISO 15537 G/P e 5 / 50 / 95

77 Fußbreite mit Schuhen DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

78 Knöchelhöhe / Fußgelenkhöhe DIN EN 547−3 B2 e –

DIN EN ISO 14738 G/P e 5 / 95

DIN 5566−1 G/P – min / max

79 Fußgelenkhöhe mit Schuhen DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

80 Fersenbreite DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

81 Abstand Fußgelenk zum Ballen DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

82 Kopflänge (Kopftiefe) DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P w 5 / 50 / 95 (kT, gT)

DIN 33419 G/P w 5 / 50 / 95

83 Kopflänge ab Nasenspitze DIN EN 547−3 B2 e 95

DIN EN ISO 15537 G/P e 95

84 Kopfbreite DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P w 5 / 50 / 95 (kT, gT)

DIN 33419 G/P w 5 / 50 / 95

85 Pupillenabstand DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

86 (Morphologische) Gesichtshöhe (nasion-menton)

DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

87 Kopfumfang DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P w 5 / 50 / 95 (kT, gT)

DIN 33419 G/P w 5 / 50 / 95

88 Sagittaler Kopfbogen DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

89 Transversaler Kopfbogen DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

90 Kopfhöhe DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

91 Abstand Auge zum Rücken DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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2.3.2.4 Körpermaße zu Funktionellen Maßen

Von den insgesamt 26 ermittelten Funk-tionellen Maßen sind zu 24 KörpermaßenWerteangaben zu finden. Diese verteilensich auf Normen des Typs B2 und G/P

und beziehen sich z.T. auf unterschiedlichePopulationen. Auch hier wird deutlich,dass über B2-Normen hinaus eine Reihevon Normen des Typs G/P Werteangabenmachen. Tabelle 13 zeigt die Populationenund Arten der einzelnen Normen bezüglichdieser Köpermaße.

Nr. Körpermaß Wertangaben in: Typ Basis p

93 Reichweite nach oben, beidarmig (Griffachse)

DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

94 Reichhöhe (Fingerspitze) DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

95 Reichweite nach vorn / Griffachse DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN 547−3 B2 e 5 / 95 / 99

DIN EN ISO 14738 G/P e 5

96 Reichweite nach vorn (Fingerspitzen) DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P w 5 / 50 / 95 (kT, gT)

DIN 33419 G/P w 5 / 50 / 95

97 Armreichweite (seitwärts) DIN EN 547−3 B2 e 5

DIN EN ISO 14738 G/P e 5

98 Funktionelle Armlänge DIN EN 547−3 B2 e 5

99 Ellenbogen-Griffachsenlänge bzw. -abstand DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 11064−3 G/P w 5 / 95

DIN EN ISO 15537 G/P w 5 / 50 / 95 (kT, gT)

DIN 33419 G/P w 5 / 50 / 95

100 Unterarmreichweite DIN EN 547−3 B2 e 5

DIN EN ISO 14738 G/P e 5

101 Fausthöhe (Griffachse) /Handhöhe (Griffachse) über der Stand-fläche

DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

102 Unterarm-Fingerspitzenlänge /Unterarmlänge (Ellenbogen-Fingerspitze)

DIN 33402−2 B2 B2 5 / 50 / 95

Tabelle 13: Übersicht zu Normen mit Angabe von Körpermaßdaten – Funktionelle Maße (Erläuterung der Abkürzungen siehe Tabelle 9)

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Die verbleibenden 2 Funktionellen Körper-maße, zu denen keine Werteangaben inNormen ermittelt wurden, sind:

� Abstand Wand-Acromion,

� Augenpunkt.

Während das erste Maß in der BasisnormDIN EN ISO 7250 definiert wird, wirddas zweite in DIN EN 500−1 – Beweg-liche Straßenbaumaschinen – Sicherheit –Teil 1: Gemeinsame Anforderungen

(2007) genannt und dort zur Wahl derMesspunkte zur Prüfung des Heiz- und Lüf-tungssystems eingesetzt.

2.3.2.5 Umfangsmaße

Zu allen der insgesamt 6 Umfangsmaßesind Werteangaben zu finden. Diese be-ziehen sich ausnahmslos auf die bundes-deutsche Wohnbevölkerung. Europäischeund internationale Werteangaben konntennicht ermittelt werden (Tab. 14).

Nr. Körpermaß Wertangaben in: Typ Basis p

103 Länge Unterarm zur Hand DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

104 Gesäß-Kniekehlen-Länge (Sitztiefe) / Körpertiefe sitzend (Sitztiefe)

DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

DIN EN 547−3 B2 e 95 / 99

DIN 5566−1 G/P – min / max

105 Fausthöhe von unterhalb der Sitzfläche,sitzend

DIN EN ISO 14738 G/P e 5 / 95

106 Sehachsenpunkt bis Sitzreferenzpunkt (SRP) DIN 5566−1 G/P – min / max

107 Sitzreferenzpunkt (SRP) bis Hüftgelenkpunkt(HGP) vertikal

DIN 5566−1 G/P – min / max

108 Sitzreferenzpunkt (SRP) bis Hüftgelenkpunkt(HGP) horizontal

DIN 5566−1 G/P – min / max

109 Sitzreferenzpunkt (SRP) bis Rücken DIN 5566−1 G/P – min / max

110 Fersenpunkt (FP) bis Sitzreferenzpunkt (SRP)horizontal

DIN 5566−1 G/P – min / max

111 Fersenpunkt (FP) bis Sitzreferenzpunkt (SRP)vertikal

DIN 5566−1 G/P – min / max

112 Schultergelenk bis Sehachsenpunkt DIN 5566−1 G/P – min / max

113 Sitzindexpunkt (SIP) DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

114 Abstand Hüftpunkt zum Gesäß (senkrecht) DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

115 Abstand Hüftpunkt zum Gesäß (längs) DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

116 Abstand der Hüftgelenke DIN EN ISO 3411 G/P w 5 / 50 / 95

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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2.3.2.6 Körperumrisse

Ebenso finden sich zu allen der insgesamt7 Körperumrisse Werteangaben. Auchdiese beziehen sich ausnahmslos auf diebundesdeutsche Wohnbevölkerung. Europä-ische und internationale Werteangaben

konnten nicht ermittelt werden. Zudem istzu berücksichtigen, dass im Fall derDIN 33402−3 (1984) den dortigen An-gaben veraltete Daten aus den 70er Jah-ren zugrunde liegen (vgl. Tabelle 15).

Nr. Körpermaß Wertangaben in: Typ Basis p

118 Halsumfang DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

119 Brustumfang DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

120 Taillenumfang DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

121 Handgelenkumfang DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

122 Oberschenkelumfang DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

123 Unterschenkelumfang DIN 33402−2 B2 d 5 / 50 / 95

Tabelle 14: Übersicht zu Normen mit Angabe von Körpermaßdaten – Umfangsmaße (Erläuterung der Abkürzungen siehe Tab. 9)

Nr. Körpermaß Wertangaben in: Typ Basis p

124 Körperumrisslinien im Stehen DIN 33402−3 B2 d 95 (m, 20−25 J)

125 Körperumrisslinien im Sitzen DIN 33402−3 B2 d 95 (m, 20−25 J)

126 Körperumrisslinien im Knien DIN 33402−3 B2 d 95 (m, 20−25 J)

127 Körperumrisslinien im Liegen DIN 33402−3 B2 d 95 (m, 20−25 J)

128 Körperumrissschablone, Sitzplätze, Gelenk-winkel, Seitenansicht

DIN 33408−1 G/P d 5 / 50 / 95

129 Körperumrissschablone, Sitzplätze, Gelenk-winkel, Draufsicht

DIN 33408−1 G/P d 5 / 50 / 95

130 Körperumrissschablone, Sitzplätze, Gelenk-winkel, Vorderansicht

DIN 33408−1 G/P d 5 / 50 / 95

Tabelle 15: Übersicht zu Normen mit Angabe von Körpermaßdaten – Körperumrisse (Erläuterung der Abkürzungen siehe Tab. 9)

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2.3.3 Hinweise und Beispiele zurPräsentation vonKörpermaßdaten in Normen

Wünschenswert wäre es, wenn alle Wertezu Körpermaßen in Basisnormen zu findenwären. Bei der Analyse der Normen mitWerteangaben zu Körpermaßen lässt sichfeststellen, dass es zu einer Durchmischungvon B2- und G/P-Normen kommt. Das ist

nicht im Sinne einer systematischen Struktur,die die Nutzung der Normen erleichternwürde.

So ist in den Basisnormen vom Typ B2(z.B. DIN 33402−2 und DIN EN 547−3)der ursächliche Zweck der Norm, Körper-maße für eine bestimmte Population und inunterschiedlichen Perzentilen bereitzustellen(siehe Beispiele in Abb. 9 und 10).

Abb. 9: Angabe von Daten zu Körpermaßen zur bundesdeutschen Wohnbevölkerung –Darstellungsbeispiel „Körperhöhe“ aus DIN 33402−2

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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Ergänzend werden bei einigen Produkt-oder Produktgruppennormen die für dieUmsetzung der Gestaltungsziele erforder-lichen Körpermaße in eigenen Tabellen zu-sammengefasst, z.B. DIN EN ISO 3411,DIN EN ISO 14738 und DIN ENISO 11064−3. Die Gestaltungsmaßewerden in diesen Normen meist nicht mitfesten Werten angegeben, sondern über

Formeln von den jeweiligen Körpermaßen(mit Vorgabe des notwendigen Perzentils)abgeleitet. Der Anwender der Norm kanndurch Einsetzen des Körpermaßes seiner zu-treffenden Population bzw. Benutzergruppedas gewünschte Gestaltungsmaß errech-nen.

Abb. 10: Darstellungsbeispiel aus DIN EN 547−3; Angaben zu in Teil 1 und Teil 2 zurGestaltung verwendeten Körpermaßen, Grundlage: Europäische Bevölkerung

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In besonders strukturierter Weise geht DINEN ISO 14738 vor: Die Gestaltungsmaßewerden mittels Formeln in Abhängigkeitvon den jeweiligen Körpermaßen an-gegeben und exemplarisch für die europä-ische Bevölkerung ausgewiesen. Im An-hang der Norm listet eine Tabelle zudemübersichtlich alle für diese Norm notwen-digen Körpermaße der europäischen Bevöl-kerung auf; in einer zweiten Tabelle kannder Anwender der Norm die Körpermaßeseiner ggf. hiervon abweichenden Ziel-population selbst eintragen (siehe Beispielein Abb. 13, 14 und 15 im Kap. 2.4.3).

Eine ganz andere Herangehensweisewurde in DIN 5566−1 von 2006 vomNormenausschuss Schienenfahrzeuge (FSF)gewählt: Die für die Gestaltungsziele er-forderlichen Körpermaße sind in einer Ta-belle mit minimalen, maximalen und emp-fohlenen Körpermaßen zusammengestellt(siehe Abb. 11). Die den Daten zugrundeliegende Population ist nicht benannt unddie empfohlenen Werte beinhalten einenZuschlag für die Akzeleration. Wörtlichheißt es in der Norm: „Wegen der künf-tigen Erhöhung der Körpermaße sind dieempfohlenen Maße zu bevorzugen“.

Abb. 11: Darstellungsbeispiel aus DIN 5566−1 (2006): Werteangaben als min-, max- und empfohlen-Angaben, Zuordnung der Körpermaße durch bildhafte Darstellung.

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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2.3.4 Auswertung der in Normenhäufig genannten Körpermaße

Die Analyse der Normen führte zu über130 unterschiedlichen Körpermaßen. Tabel-le 16 zeigt eine Auswertung der häufigvorkommenden Körpermaße. Dabei zeigtsich, dass die Körperhöhe (stehend) als

Leitmaß ebenso wie die Gesäß-Knielängeals für die Sitztiefe bestimmendes Körper-maß in allen wesentlichen Normen aus-gewiesen wird.

Die Maße Sitzhöhe, Augenhöhe (sitzend),Schulterbreite (biakromial), Länge des Unter-schenkels mit Fuß (Sitzflächenhöhe) treten

Körpermaß Definition / Messverfahren in:

Anzahl der Normenmit Werteangaben

Körperhöhe ISO 7250 8

Gesäß-Knielänge / Oberschenkellänge ISO 7250 8

Sitzhöhe, aufrecht (Körpersitzhöhe, Stammlänge) ISO 7250 7

Augenhöhe, sitzend ISO 7250 7

Schulterbreite (biakromial) ISO 7250 7

Länge des Unterschenkels mit Fuß (Sitzflächenhöhe) ISO 7250 7

Hüftbreite, sitzend (Körpersitzbreite) ISO 7250 6

Kniehöhe ISO 7250 6

Handlänge / Handgelenk bis Fingerspitzen ISO 7250 6

Fußlänge ISO 7250 6

Schulterbreite (bideltoid) ISO 7250 5

Handbreite in Höhe der Metacarpalia ISO 7250 5

Hüftbreite, stehend ISO 7250 4

Breite über die Ellenbogen ISO 7250 4

Oberschenkelhöhe ISO 7250 4

Gesäß-Beinlänge DIN 33402 4

Knöchelhöhe / Höhe bis Fußgelenk – 4

Kopflänge (Kopftiefe) ISO 7250 4

Kopfbreite ISO 7250 4

Reichweite nach vorn / Griffachse ISO 7250 4

Ellenbogen-Griffachsenlänge bzw. -abstand ISO 7250 4

Tabelle 16: In Normen häufig genannte Körpermaße

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insgesamt sieben Mal auf; mit Ausnahmeder DIN EN 547−3, werden sie in allenübrigen Normen genannt.Die Körpermaße Hüftbreite, sitzend (Körper-sitzbreite), Kniehöhe, Handlänge/Hand-gelenk bis Fingerspitzen sowie Fußlängewerden jeweils sechs Mal genannt. Aus-nahmen bilden hier im Fall der Hüftbreite,sitzend (Körpersitzbreite), sowie der Knie-höhe die Normen DIN EN ISO 14738,DIN EN 547−3, im Fall der Handlängedie Normen DIN EN ISO 14738 und DINEN ISO 11064−3, im Fall der Fußlängedie Normen DIN 5566−1 und DIN ENISO 3411.Mit Ausnahme des Körpermaßes „Knöchel-höhe / Höhe bis Fußgelenk“ werdendie häufig genannten Körpermaße in denB1-Normen DIN EN ISO 7250 undDIN 33402−1 genannt und Messvorschrif-ten angegeben.

Anders sieht es bei Maßen aus, die seltengenannt werden. Beispielhaft sei hier aufDIN 5566−1 verwiesen, die für die Gestal-tung von Führerräumen in Schienenfahr-zeugen u.a. Daten zu folgenden Größenbereitstellt sowie die Bedeutung der Maßein Grafiken aufzeigt:

� Sehachsenpunkt bis Sitzreferenzpunkt(SRP)

� Sitzreferenzpunkt (SRP) bis Hüftgelenk-punkt (HGP) vertikal

� Sitzreferenzpunkt (SRP) bis Hüftgelenk-punkt (HGP) horizontal

� Sitzreferenzpunkt (SRP) bis Rücken� Fersenpunkt (FP) bis Sitzreferenzpunkt

(SRP) horizontal� Fersenpunkt (FP) bis Sitzreferenzpunkt

(SRP) vertikal� Schultergelenk bis Sehachsenpunkt

Eine Messvorschrift bzw. Definition in einerübergeordneten Norm ist in diesen Fällennicht verfügbar.

Weiterhin führen insbesondere die in die-sem Abschnitt eingangs genannten Unter-schiede der zu Grunde gelegten Popu-lation u.a. dazu, dass der Anwender jenach Norm unterschiedliche Angaben zueinzelnen Körpermaßen erhält.

Tabelle 17 zeigt beispielhaft den Werte-bereich für häufig genannte Körpermaße inverschiedenen Normen (vgl. Anhang A3und A4) für die gerade im Hinblick auf dieGestaltung wichtigen Werte des 5. und95. Perzentils.

Ergänzend hierzu zeigt Abb. 12 die Ver-teilung der Werteangaben dieser Körper-maße bei Zugrundelegung der bundes-deutschen Wohnbevölkerung (d), dereuropäischen Bevölkerung (e) sowie derWeltbevölkerung (w). Dargestellt ist jeweilsdas 5., 50. und 95. Perzentil. Da für jedePopulation nur jeweils eine Angabe ge-wählt wurde, können Unterschiede zu denAngaben in Tabelle 17 auftreten. Die Ver-teilungsangaben machen jedoch deutlich:Je größer die Population und damit die Ziel-gruppe gewählt wird, desto größer wird

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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Körpermaß 5. Perzentil 95. Perzentil

Körperhöhe 1390−1600 1855−1910

Gesäß-Knielänge / Oberschenkellänge 450−555 655−687

Sitzhöhe, aufrecht (Körpersitzhöhe, Stammlänge) 740−840 965−1000

Augenhöhe, sitzend 620−740 855−880

Schulterbreite (biakromial) 285−345 382−435

Länge des Unterschenkels mit Fuß (Sitzflächenhöhe) 320−395 465−505

Hüftbreite, sitzend (Körpersitzbreite) 260−360 400−456

Kniehöhe 405−500 585−605

Handlänge / Handgelenk bis Fingerspitzen 140−175 200−207

Fußlänge 200−225 285−300

Tabelle 17: Auswertung von Normen mit Werteangaben.Hier: Bereiche des 5. und 95. Perzentils für häufig genannte Körpermaße

Abb. 12: Verteilung der Wertangaben in Normen häufig genannter Körpermaße

Angaben in mm

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die Spannweite zwischen dem 5. und 95.Perzentil, was sich z.B. in der Erfordernisgrößerer Einstellmöglichkeiten nieder-schlägt. Dies drückt sich insbesondere beider Betrachtung der Angaben zur Welt-bevölkerung aus. Berücksichtigt werdenmuss allerdings, dass die zu Grunde lie-genden Daten in sehr unterschiedlichen Zeit-räumen ermittelt wurden.

2.4 Anwendunganthropometrischer Datenin Normen

Neben der Angabe konkreter Körpermaßesind in Arbeitsschutz-Normen Angaben zueiner Reihe von Anwendungen von Körper-maßdaten zu finden. Diese spiegeln sichdann in Normen des Typs G/P sowie Dund weisen Gestaltungsmaße aus, die dieKenntnis anthropometrischer Daten erfor-dern und auf diesen aufbauen.

Gerade bei sicherheitskritischen Anwen-dungen können ausreichende Sicherheits-margen in Form von Zu- oder Abschlägenund möglichst aktuelle Datengrundlagenentscheidend für die Sicherheit und dieGesundheit nicht nur der Beschäftigtensein. Der nachfolgende Abschnitt gibt eineÜbersicht zu gängigen Anwendungs-bereichen.

2.4.1 Überblick zu ausgewähltenAnwendungsbereichen

Dem Arbeitsschutz zuzuordnende Anwen-dungsbereiche können grob dem Schutzvor Verletzungen und dem Schutz derGesundheit zugeordnet werden. Gleicher-maßen dienen sie auch dazu, Arbeits-systeme an den Menschen anzupassen,um Voraussetzungen für eine optimierte Lei-stung zu schaffen.

Zu den in dieser Studie betrachteten An-wendungsbereichen zählen

� Dimensionierung von Sicherheitsab-ständen,

� Dimensionierung von Durchgangs- undZugangsöffnungen,

� Dimensionierung von Sitzarbeitsplätzen,� Dimensionierung von Steharbeitsplätzen,sowie die� Dimensionierung von Prüfsonden.

Im Folgenden werden die ausgewähltenAnwendungsgebiete kurz erläutert undBeispiele für relevante Normen in diesemBereich angegeben. Anschließend wer-den – wiederum gegliedert nach Körper-maßen – Normen ausgewiesen, in denenabgeleitete Werte für Gestaltungsziele inden Normen ermittelt wurden.

2.4.1.1 Sicherheitsabstände

Unter Sicherheitsabständen sind solcheMaße zu verstehen, die dem Schutz vorVerletzungen dienen. In Normen werden

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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hierzu einerseits Mindestabstände zurVermeidung des Quetschens von Körper-teilen, andererseits Abstände gegen dasErreichen von Gefährdungsbereichenangeben.

Maßgeblich für die Dimensionierung vonMindestabständen ist dabei die europä-ische Norm

� DIN EN 349 (1993): Sicherheit vonMaschinen; Mindestabstände zurVermeidung des Quetschens von Kör-perteilen,

die für den gesamten Körper sowie für ein-zelne Körperteile (Kopf, Bein, Fuß, Zehen,Arm, Hand, Finger) Mindestabstände zwi-schen beweglichen und festen Maschinen-teilen zur Vermeidung des Quetschens an-gibt.

Maßgeblich für die Dimensionierung vonSicherheitsabständen gegen das Erreichenvon Gefährdungsbereichen ist die inter-nationale Norm� DIN EN ISO 13857 (2008): Sicher-

heit von Maschinen – Sicherheits-abstände gegen das Erreichen vonGefährdungsbereichen mit denoberen und unteren Gliedmaßen.

Diese weist für verschiedene Bedingungen,wie z.B.

� Hinüberreichen über schützende Kon-struktionen,

� Herumreichen mit Begrenzung der Be-wegung,

� Hindurchreichen durch regelmäßigeund unregelmäßige Öffnungen, sowie

� Herumreichen mit zusätzlichen schüt-zenden Konstruktionen

Sicherheitsabstände aus, die wesentlichdurch anthropometrische Maße und Be-wegungsumfänge beeinflusst werden.

2.4.1.2 Dimensionierung vonDurchgangs-und Zugangsöffnungen

Als Durchgangsöffnung wird eine Öffnungbezeichnet, die die Bewegung oder denEinstieg einer Person mit dem ganzen Kör-per ermöglicht, um Maßnahmen im Rah-men von Arbeitsabläufen zu ermöglichen.

Demgegenüber werden als Zugangsöff-nungen Öffnungen bezeichnet, die einerPerson – z.B. für Instandhaltungsarbeitenan Maschinen – das Hineinlehnen, Hinein-reichen oder Hineinstecken von Oberkör-per, Kopf, Arm, Hand oder einzelnerFinger ermöglichen, um Maßnahmen imRahmen von Arbeitsabläufen durchzuführen.

Zugangsöffnungen sollten so dimensioniertsein, dass ein möglichst großer Anteil derBevölkerung in die Lage versetzt wird,diese gefahrlos zu nutzen. Dafür ist dieKenntnis anthropometrischer Daten erforder-lich. Gleichzeitig gilt es, neben den anthro-pometrischen Daten Zuschläge z.B. für dieBekleidung oder auch Bewegungsmöglich-keiten zu berücksichtigen.

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So gibt die europäische Norm

� DIN EN 547-1: Sicherheit vonMaschinen – Körpermaße des Men-schen; Teil 2: Grundlagen zur Be-stimmung von Abmessungen fürGanzkörper-Zugänge an Maschinen-arbeitsplätzen

Dimensionierungshilfen für Durchgangsöff-nungen.

Im Einzelnen behandelt werden

� Öffnung für horizontale Vorwärts-bewegung bei aufrechter Körperhal-tung,

� Öffnung für horizontale Seitwärtsbewe-gung über kurze Entfernungen bei auf-rechter Körperhaltung,

� vertikale Bewegung durch einenSchacht mit Leiterbenutzung,

� Mannloch für schnelle, aktive Fort-bewegung,

� Öffnung für Einstieg in kniender Hal-tung.

Die europäische Norm

� DIN EN 547-2: Sicherheit vonMaschinen – Körpermaße des Men-schen; Teil 2: Grundlagen für dieBemessung von Zugangsöffnungen

stellt Grundlagen bereit, wobei – wie auchim Fall von Teil 1 – auf die im Teil 3 an-gegebenen anthropometrischen Daten Be-zug genommen wird. Die Normen geben

keine spezifischen Abmessungen für Durch-bzw. Zugangsöffnungen an, vielmehr wirddie Methodik des Vorgehens erläutertund es werden Berechnungsformeln aufder Grundlage von Perzentilwerten ange-geben. Zudem werden Werte zu (minimal)erforderlichen Zuschlägen ausgewiesen.Der Anwender wird damit in die Lage ver-setzt, die entsprechenden Abmessungen zudimensionieren.

Im Einzelnen werden in DIN EN 547−2Dimensionierungshilfen für folgende Bedin-gungen gegeben:

� Zugangsöffnung für Oberkörper undArme,

� Zugangsöffnung für den Kopf bis zurSchulter für Prüftätigkeiten,

� Zugangsöffnung für beide Arme (nachvorn oder nach unten),

� Zugangsöffnung für beide Unterarmebis zum Ellenbogen(nach vorn oder nach unten),

� Zugangsöffnung zur Seite für einen Armbis zum Schultergelenk,

� Zugangsöffnung für einen Unterarm biszum Ellenbogen,

� Zugangsöffnung für die Faust,� Zugangsöffnung für die flache Hand

bis zum Handgelenk, einschl. Daumen,� Zugangsöffnung für die flache Hand

(vier Finger) bis Daumenansatz,� Zugangsöffnung für den Zeigefinger, be-

grenzt durch die übrigen Finger,

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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� Zugangsöffnung für einen Fuß bis zumFußgelenk,

� Zugangsöffnung für den Vorfuß zur Be-tätigung von Stellteilen.

2.4.1.3 Dimensionierung vonSitzarbeitsplätzen

Anthropometrische Daten finden bei derDimensionierung von Sitzarbeitsplätzenihre Anwendung u.a. für:

� Arbeitsflächenhöhe,� Beinraumhöhe,� Beinraumtiefe,� bevorzugte und maximale Arbeits-

bereiche,� Arbeitsstuhlabmessung,� Verstellbereiche für Arbeitstisch- und

Arbeitsstuhl sowie� Fußstützen.

Zu diesen Themengebieten finden sich u.a.in der internationalen Norm

� DIN EN ISO 14738 (2005) – Sicher-heit von Maschinen – Anthropo-metrische Anforderungen an die Ge-staltung von Maschinenarbeitsplätzen

Hinweise und konkrete Empfehlungen.

Darüber hinaus werden in weiteren Nor-men Anforderungen für die Gestaltung vonFührerräumen von Schienenfahrzeugenoder Erdbaumaschinen und Büromöbelnaufgeführt.

2.4.1.4 Dimensionierung vonSteharbeitsplätzen

Auch für Steharbeitsplätze finden sich u.a.in der internationalen Norm

� DIN EN ISO 14738 (2005) – Sicher-heit von Maschinen – Anthropo-metrische Anforderungen an die Ge-staltung von Maschinenarbeitsplätzen

Hinweise und konkrete Empfehlungen.Gestaltungsbereiche sind hier insbesondere

� Arbeitshöhe,

� Verstellbarkeitsbereiche für die Arbeits-höhe und

� Fußraum.

2.4.1.5 Dimensionierung vonPrüfsonden

Im Bereich der Prüfung für den Schutzgegen den Zugang zu gefährlichen Teilenbeschreibt

� DIN EN 60529 / VDE 0470-1:Schutzarten durch Gehäuse (IP-Code)

einen Prüffinger, der ein Beispiel für dieAnwendung anthropometrischer Daten imBereich der Prüfinstrumente ist. Dieses alsZugangssonde ausgeführte Prüfinstrumentwird eingesetzt, um ein Gehäuse dahin-gehend zu prüfen, ob es einen ausreichen-den Schutz gegen den Zugang zu ge-fährlichen Teilen mit dem Finger aufweist.Entsprechend hat die Zugangssonde dieFunktion, einen Finger nachzubilden.

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Bei positivem Ergebnis der Prüfung, d.h.wenn ein ausreichender Abstand zu gefähr-lichen, z.B. stromführenden oder rotieren-den Teilen besteht, kann dies im IP-Codedurch einen zusätzlichen Buchstaben an-gezeigt werden, der diese Schutzwirkungbeschreibt. Der IP-Code stellt dabei ein Be-zeichnungssystem für Gehäuse dar, um dieSchutzgrade gegen den Zugang zu gefähr-lichen Teilen, Eindringen von festen Fremd-körpern und Eindringen von Wasser anzu-zeigen.

Der standardisiert gegliederte Prüffingeraus Metall soll hierzu eine Länge von80 mm und einen Durchmesser von 12 mmaufweisen.

Breite und Länge des Zeigefingers sind diekennzeichnenden anthropometrischenMaße. Legt man für die Breite das 5. Per-zentil und für die Länge das 95. Perzentilzu Grunde, so weist DIN 33402−2(2005) auf der Grundlage vergleichsweiseaktueller Messungen folgende Werte aus:

� Zeigefingerbreite, körperfern:5. Perzentil, Frauen: 14 mm5. Perzentil, Männer: 17 mm

� Zeigefingerlänge:95. Perzentil, Frauen: 77 mm95. Perzentil, Männer: 83 mm

Die aktuelle Dimensionierung (Durchmesser12 mm) des Prüffingers ist also kleiner alsdas 5. Perzentil Frauen, so dass die Finger-breite nahezu aller erwachsenen Personen

größer ist. Dadurch ist der Prüfbereich rechtgroß und die Schutzwirkung ebenfalls.Demgegenüber ist die gewählte Länge(80 mm) kleiner als das 95. Perzentil derMänner, so dass für einen nennenswertenProzentsatz an Personen die Schutzwirkungu.U. nicht gegeben ist. Die volle Schutzwir-kung ist zudem erst dann gegeben, wennder Abstand des Prüffingers zu gefähr-lichen Teilen mindestens 10 mm beträgt.

Die Prüfung schließt damit einerseits auchheranwachsende Personen mit einer gerin-geren Fingerbreite ein – hier kann davonausgegangen werden, dass die Finger-länge geringer ist. Andererseits muss beigrößeren Öffnungen im Gehäuse jedochbeachtet werden, dass der Abstand desPrüffingers zu gefährlichen Teilen deutlichausgeprägt sein muss, um auch erwach-sene Personen ausreichend zu schützen.Hier kann die Empfehlung lauten, die Ab-messungen des Prüffingers den aktuellenanthropometrischen Gegebenheiten an-zupassen und auf mindestens 85 mm,besser 90 mm zu verlängern. Personen mitder Kombination lange und dünne Fingerwürden dann auch besser berücksichtigtwerden können.

Die Werte sollten in den betreffendenArbeitsausschüssen dahingehend geprüftwerden, ob sie noch den aktuellen anthro-pometrischen Gegebenheiten entsprechen.

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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2.4.2 Übersichten zu Anwendungenvon Körpermaßen

Die folgenden tabellarischen Übersichtengeben – beginnend mit Tabelle 19 – an,in welchen der analysierten Normen inwelcher Form, in welchen geforderten Per-zentilen und für welche Gestaltungszielevon Körpermaßen abgeleitete Gestaltungs-maße enthalten sind.

Die Gliederung erfolgt auf der Grundlageder zu berücksichtigenden Körpermaße.Dargestellt sind nur solche Körpermaße, zudenen entsprechende Angaben ermitteltwurden, und nur solche Normen, beidenen der Bezug zu einem Körpermaß inder Norm hergestellt wird.

In einer gesonderten Übersicht (vgl. Tabel-le 23) wurden solche abgeleiteten Wertezusammengestellt, die zwar offensichtlicheinen Bezug zu anthropometrischen Datenbeinhalten, jedoch diesen Bezug in derNorm nicht ausweisen. Diese sicher nichtvollständige Aufstellung sollte bei einer tur-nusmäßigen Überarbeitung dahingehendgenutzt werden, einerseits den Bezug zuanthropometrischen Maßen zu konkreti-sieren und andererseits die abgeleitetenWerte unter Anwendung möglichst aktuel-ler anthropometrischer Daten auf ihre Aktu-alität hin zu überprüfen.

Tabelle 18 weist den in den Übersichtenenthaltenen Spaltenangaben die jeweiligeBedeutung zu. Ablesbar ist so die Anzahl

der betrachteten Normen, in denen auseinem Körpermaß abgeleitete Werte vor-handen sind sowie welches Körpermaßzu Grund gelegt wurde, ob ein konkreterWert angegeben wird, ob der Bezug zueinem Körpermaß durch eine Berechnungs-formel hergestellt wird und welche Perzentil-werte für die Anwendung herangezogenwerden.

Die Angabe einer Berechnungsformel(siehe Spalte „f“) zur Berechnung des Ge-staltungsmaßes in Abhängigkeit von einemoder mehreren Körpermaßen und unter An-gabe der geforderten Perzentile lässt aufeinen hohen Grad der Systematisierungschließen. Beispiele für eine solch systema-tisierte Vorgehensweise bzgl. anthropo-metrischer Daten sind z.B. in der DINEN 547 Teile 1 und 2, DIN EN ISO14738 und DIN EN ISO 11064−3 (vgl.Anhang A 1) zu finden. Solche Berech-nungsformeln haben den Vorteil, dass einer-seits der Bezug zu anthropometrischenMaßen unmittelbar erkennbar wird undandererseits mit verhältnismäßig geringemAufwand bei Vorliegen aktualisierter Daten-sätze überprüft werden kann, ob ein an-gegebenes Gestaltungsmaß noch den aktu-ellen anthropometrischen Gegebenheitenentspricht.

Der angegebene Normentyp weist nursolche vom Typ G/P (Produkt- und Produkt-gruppennormen mit Angabe konkreteranthropometrischer Daten) und solche vomTyp D (abgeleitete Werte) auf.

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Von den insgesamt 22 aus den analysier-ten Normen zusammengestellten Maßenam stehenden Menschen wurden zu 5 Kör-permaßen abgeleitete Werteangabenermittelt. Die Gestaltungsziele umfassen da-bei überwiegend Raum- und Arbeitsplatz-abmessungen ebenso wie die Dimensionie-rung von Öffnungen.

Alle zu Grunde gelegten Körpermaße sindin DIN EN ISO 7250 (1997) genannt(vgl. Tabelle 19).

Von den insgesamt 24 aus den analysier-ten Normen zusammengestellten Maßenam sitzenden Menschen wurden zu 15Körpermaßen abgeleitete Werteangaben

ermittelt. Die Gestaltungsziele umfassenüberwiegend Arbeitsmittelabmessungen.

Mit Ausnahme von 2 Maßen (Höhe desunteren Endes der Schulterblätter, sitzend;Gesäßhöhe über Sitz / Oberschenkel-dicke) sind alle zu Grunde gelegten Körper-maße in DIN EN ISO 7250 (1997) ge-nannt (vgl. Tabelle 20).

Spaltenbezeichnung Bedeutung

Nr. Zur besseren Orientierung sind in allen Übersichtstabellen die genannten Körpermaße miteiner eindeutigen Nummerierung versehen; eine fehlende lfd. Nummer bedeutet, dasszum fehlenden Körpermaß keine Anwendung in den analysierten Normen ermittelt wurde.

Körpermaß Benennung des Körpermaßes. Durch Fettschrift gekennzeichnet sind solche Körpermaße,die in der übergeordneten Basisnorm DIN EN ISO 7250 berücksichtigt sind.

Abgeleitete Werte in: Norm, in der das betreffende Gestaltungsziel behandelt und der abgeleitete Wert an-gegeben wird.

w „x“: Angabe eines konkreten Wertes für das Gestaltungsmaß.

f „x“: das Gestaltungsmaß wird mittels einer Berechnungsformel aus Körpermaßen ab-geleitet.

p Für das Gestaltungsziel geforderte Perzentile, dabei bedeuten: Zahlenwert: das angegebene Perzentilm/w: ggf. Angabe des Geschlechts–: keine Angabe

Tabelle 18: Übersicht zu Normen mit Angaben zu Körpermaßen – Bedeutung der Spaltenangaben für die Tabellen 19–23

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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Nr. Körpermaß Abgeleitete Werte in: Typ w f p Gestaltungsziel

2 Körperhöhe DIN EN 547−1 D – x 95 / 99

95

Öffnung für horizontale Vor-wärtsbewegung bei aufrech-ter Körperhaltung;Öffnung für horizontaleSeitwärtsbewegung bei auf-rechter Körperhaltung

DIN EN ISO 14738 G/P x x 95 Fußauflagenhöhe, verstell-bar, Sitz-/Steharbeit

DIN EN ISO 11064−3 G/P – x 95 / 99 Öffnungshöhe für Notaus-gänge (p99) und Aus-gänge (p95)

DIN EN ISO 11064−3 G/P x – 99 Vorzusehende Raumhöhe

DIN EN 1335−1 D x – – Büro-Arbeitsstuhl, MaßlicheGrundlagen und Referenz-Sitzhaltung

4 Augenhöhe DIN EN ISO 9241−5 D – – – Augenhöhe, stehend, Anord-nung/Höhe von Arbeits-mitteln

DIN EN ISO 11064−4 D – – 5 Maße der Leitplätze, Stehen

6 Ellenbogenhöhe(über der Stand-fläche)

DIN EN ISO 9241−5 D – – – Ellenbogenhöhe, stehend,Anordnung/Höhe vonArbeitsmitteln

DIN EN ISO 11064−4 D – – 5 Maße der Leitplätze, Stehen

DIN EN ISO 14738 G/P x x 5/50/95

5 / 95

5 / 95

5 / 95

Arbeitsflächenhöhe, Sitz-/Steharbeit;Verstellbereich für Arbeits-flächenhöhe, Sitz-/Steh-arbeit;Arbeitshöhe, verstell-bar/nicht verstellbar,Stehen;Plattformhöhe (verstellbar)bei nicht verstellbarerArbeitshöhe, Stehen

8 Schritthöhe DIN EN ISO 14738 G/P x x 5 / 95 Abstützflächenhöhe, Stehenmit Stehhilfe

11 Körpertiefe DIN EN 547−1 D – x 95 Öffnung für horizontaleSeitwärtsbewegung bei auf-rechter Körperhaltung

Tabelle 19: Übersicht zu Normen mit Anwendungen von Körpermaßen – Maße am stehenden Menschen (Erläuterung der Abkürzungen siehe Tabelle 18)

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Nr. Körpermaß Abgeleitete Werte in: Typ w f p Gestaltungsziel

23 Sitzhöhe, aufrecht(Körpersitzhöhe,Stammlänge)

DIN EN ISO 14738 G/P x x 95 Fußauflagenhöhe, verstellbar,Sitz-/Steharbeit

24 Augenhöhe, sitzend DIN EN ISO 9241−5 D – – – Augenhöhe im Sitzen, Anord-nung/Höhe von Arbeitsmitteln

DIN EN ISO 11064−4 D – – 5 / 95 Einflussgrößen für die Leitplatz-gestaltung, Benutzeranforderun-genAuslegung der Leitplätze, An-zeigeeinheiten

DIN EN ISO 14738 G/P x x 5 Maximaler Arbeitsbereich,Höhe, Sitzen

DIN EN ISO 11064−3 G/P – x 5 Horizontale und vertikale Seh-abstände

26 Schulterhöhe, sitzend

DIN EN ISO 9241−5 D – – – Schulterhöhe, Anordnung vonArbeitsmitteln, Anordnung vonStellteilen am Stuhl, Größe derArbeitsfläche

DIN EN ISO 11064−4 D – – 5 Stellteile, Anordnung

DIN EN ISO 14738 G/P x x 5 Bevorzugte Arbeitsbereichhöhe,Höhe, Sitzen

27 Ellenbogenhöhe, sitzend /Ellenbogenhöheüber der Sitzfläche

DIN EN ISO 9241−5 D – – – Armstützenhöhe am Stuhl

DIN EN ISO 11064−4 D – – 5 / 95 Einflussgrößen für die Leitplatz-gestaltung, Benutzeranforderun-genStellteile, AnordnungWeitere Aufgaben am Arbeits-platz, Anordnung von Schaltern

30 Schulterbreite(biakromial)

DIN EN ISO 14738 G/P x x 5

5

Bevorzugte Arbeitsbereich,Breite, Sitzen;Maximaler Arbeitsbereich,Breite, Sitzen

31 Schulterbreite (bideltoid)

DIN EN ISO 11064−3 G/P – x 95 / 99 Öffnungshöhe für Notausgänge(p99) und Ausgänge (p95)

DIN EN 1005−2 D x – – Manuelle Handhabung vonGegenständen, Größe derGegenstände

Tabelle 20: Übersicht zu Normen mit Anwendungen von Körpermaßen – Maße am sitzenden Menschen (Erläuterung der Abkürzungen siehe Tabelle 18)

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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Nr. Körpermaß Abgeleitete Werte in: Typ w f p Gestaltungsziel

32 Breite über dieEllenbogen

DIN EN ISO 9241−5 D – – – Lichter Abstand zwischen denArmstützen eines Stuhls

DIN EN 547−1 D – x 95 / 99 Öffnung für horizontale Vor-wärtsbewegung bei aufrechterKörperhaltung;Vertikale Bewegung durcheinen Schacht mit Leiterbenut-zungMannloch für schnelle, aktiveFortbewegung;Öffnung für Einstieg in knienderHaltung

DIN EN 547−2 D – x 95 Zugangsöffnung für Oberkörperund ArmeZugangsöffnung für beide Arme

DIN EN ISO 11064−3 G/P – x 95 / 99 Öffnungshöhe für Notausgänge(p99) und Ausgänge (p95)

33 Hüftbreite, sitzend/Körpersitzbreite

DIN EN ISO 9241−5 D – – – Sitzbreite eines Stuhls

DIN EN 1335−1 D x – – Büro-Arbeitsstuhl, Maße, Sitz-breite

DIN EN ISO 14738 G/P x x 95 Fuß- und Beinraum, Breite,Sitzen;Beinraumbreite, Stehen mit Steh-hilfe

DIN EN 13761 D x – – Besucherstühle, Maße, Sitz-breite

34 Länge des Unter-schenkels mit Fuß /Sitzflächenhöhe

DIN EN ISO 9241−5 D – – – Sitzhöhe eines Stuhls

DIN EN ISO 14738 G/P x x 95 Beinraumhöhe im Sitzen, ver-stellbar/nicht verstellbar, Sitzen;Sitzhöhe oberhalb der Fußauf-lage, Sitzen;Höhe der Fußauflage, Sitzen;Beinraumhöhe im Sitzen,verstellbar/nicht verstellbar,Sitz-/Steharbeit;Fußauflagenhöhe, verstellbar,Sitz-/Steharbeit

DIN 33406 D x – 5 / 95 Höhe des Unterschenkelfrei-raums

DIN EN ISO 11064−4 D – – 5 / 95 Einflussgrößen für die Leitplatz-gestaltung, Benutzeranforderun-gen

DIN EN 1335−1 D x – – Büro-Arbeitsstuhl, Maße, Sitz-höhe

DIN EN 13761 D x – – Besucherstühle, Maße, Sitzhöhe

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Nr. Körpermaß Abgeleitete Werte in: Typ w f p Gestaltungsziel

35 Oberschenkelhöhe,sitzend

DIN EN ISO 9241−5 D – – – Abstand Sitzfläche zu Arbeits-flächenunterseite;Rückenlehnenhöhe eines Stuhls

DIN EN ISO 14738 G/P x x 95

5 / 95

Beinraumhöhe im Sitzen, ver-stellbar/nicht verstellbar;Sitzhöhe, verstellbar, Sitz-/Steh-arbeit

DIN 33406 D x – 5 / 95 Höhe des Oberschenkelfrei-raums

DIN EN ISO 11064−4 D – – 5 / 95 Einflussgrößen für die Leitplatz-gestaltung, Benutzeranforderun-gen

38 Bauchtiefe / Rumpf-tiefe, sitzend /Unterleibtiefe

DIN EN ISO 9241−5 D – – – Länge der Armstützen am Stuhl;Beinraumtiefe bei sitzenderTätigkeit

40 Gesäß-Bauchtiefe,sitzend

DIN EN ISO 14738 G/P x x 5 Beinraum, Tiefe in Kniehöhe,Sitzen;Beinraumtiefe für die Füße,Sitzen;Beinraumtiefe auf Kniehöhe,Sitz-/Steharbeit;Beinraumtiefe im Fußbereich,Sitz-/Steharbeit

44 Höhe des unterenEndes der Schulter-blätter, sitzend

DIN EN ISO 9241−5 D – – – Rückenlehnenhöhe eines Stuhls

45 Gesäßhöhe überSitz / Oberschenkel-dicke

DIN EN ISO 9241−5 D – – – Rückenlehnenhöhe eines Stuhls

46 Gesäß-Knielänge /Oberschenkellänge

DIN EN ISO 14738 G/P x x 95 Beinraum, Tiefe in Kniehöhe,Sitzen;Beinraumtiefe für die Füße,Sitzen;Beinraumtiefe auf Kniehöhe,Sitz-/Steharbeit;Beinraumtiefe im Fußbereich,Sitz-/Steharbeit

DIN EN ISO 9241−5 D – – – Beinraumtiefe bei sitzenderTätigkeit

DIN EN 547−1 D – x 95 / 99 Vertikale Bewegung durcheinen Schacht mit Leiterbenut-zung

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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Von den insgesamt 45 aus den analysier-ten Normen zusammengestellten Maßenzu einzelnen Körperabschnitten wurdenzu 17 Körpermaßen abgeleitete Werte-angaben ermittelt. Die Gestaltungsziele um-fassen dabei überwiegend die Dimensio-nierung von Zugangsöffnungen ebenso wiedie von Arbeitsmitteln.

In diesem Fall sind lediglich 7 der zuGrunde gelegten Körpermaße in DIN ENISO 7250 (1997) genannt.

Die Angabe erfolgt überwiegend in Formvon Berechnungsformeln. Konkrete Wertewerden in etwa der Hälfte der ermitteltenGestaltungsmaße genannt (vgl. Tabelle 21).

Von den insgesamt 26 aus den analysier-ten Normen zusammengestellten Funktio-nellen Maßen wurden zu 8 Körpermaßenabgeleitete Werteangaben ermittelt. DieGestaltungsziele umfassen dabei Arbeits-platzabmessungen ebenso wie die Abmes-sungen von Arbeitsmitteln und Zugangs-öffnungen.

Lediglich 2 der 7 zu Grunde gelegten Kör-permaße werden in DIN EN ISO 7250(1997) genannt.

Konkrete Werte ebenso wie Berechnungs-formeln werden lediglich in jeweils etwader Hälfte der ermittelten Gestaltungsmaßegenannt (vgl. Tabelle 22).

In Tabelle 23 sind Beispiele solcher Nor-men zusammengestellt, bei denen die

Gestaltungsziele und Maßangaben zwarvon Körpermaßen abhängig sind, diezu Grunde liegenden Körpermaße jedochnicht explizit genannt werden.

Die einzelnen Gestaltungsmaße sind über-wiegend konkret angegeben. Die gefor-derten Perzentile der Benutzerpopulationwerden teilweise genannt, es ist aber nichtdirekt erkennbar, auf welche konkretenKörpermaße Bezug genommen wird undwie die Herleitung bzw. die Berechnungder abgeleiteten Gestaltungsmaße erfolgt.Auch das Alter (Erhebungszeitraum) derzu Grunde liegenden Körpermaße ist meistnicht identifizierbar. Dies legt die Vermu-tung nahe, dass sich hinter den in dieserRubrik genannten Normen häufig alteKörpermaßdaten verbergen, die der Akze-leration der letzten Jahrzehnte nicht Rech-nung tragen.

Diese Maße sollten in den einzelnenArbeitsausschüssen im Detail behandeltund überprüft werden. Darüber hinaus istdie Angabe eines konkreten Bezuges zuden zu Grunde gelegten Körpermaßen zuempfehlen.

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Nr. Körpermaß Abgeleitete Werte in: Typ w f p Gestaltungsziel

47 Handlänge / Hand-gelenk bis Finger-spitzen

DIN EN 547−2 D – x 5 Zugangsöffnung für die flacheHand bis zum Handgelenk, ein-schließlich Daumen

48 Handlänge bisDaumen

DIN EN 547−2 D – x 5 Zugangsöffnung für die flacheHand bis Daumensatz

50 Handbreite in Höheder Metacarpalia

DIN EN 547−2 D – x 95 Zugangsöffnung für die flacheHand bis Daumensatz

51 Handbreite mitDaumen

DIN EN 547−2 D – x 95

95

Zugangsöffnung für einen Unter-arm bis zum Ellenbogen;Zugangsöffnung für die flacheHand bis zum Handgelenk, ein-schließlich Daumen

52 Faustdurchmesser DIN EN 547−2 D – x 95 Zugangsöffnung für die Faust

53 Handdicke DIN EN 547−2 D – x 95 Zugangsöffnung für die flacheHand bis Daumensatz

54 Handdicke amDaumen

DIN EN 547−2 D – x 95 Zugangsöffnung für die flacheHand bis zum Handgelenk, ein-schließlich Daumen

58 Unterarmdurchmesser DIN EN 547−2 D – x 95 Zugangsöffnung für beide Unter-arme bis zum Ellenbogen

59 Oberarmdurchmesser DIN EN 547−2 D – x 95

95

Zugangsöffnung für beideArme;Zugangsöffnung zur Seite füreinen Arm bis zum Schulter-gelenk

60 Zeigefingerlänge DIN EN 547−2 D – x 5 Zugangsöffnung für den Zeige-finger begrenzt durch dieübrigen Finger

DIN EN 60529 D x – – Beschreibung eines geglie-derten Prüffingers

61 Zeigefingerbreite(proximal, körper-nah)

DIN EN 547−2 D – x 95 Zugangsöffnung für den Zeige-finger begrenzt durch dieübrigen Finger

DIN EN 60529 D x – – Beschreibung eines geglie-derten Prüffingers

Tabelle 21: Übersicht zu Normen mit Anwendungen von Körpermaßen – Maße an einzelnen Körperabschnitten (Erläuterung der Abkürzungen siehe Tabelle 18)

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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Nr. Körpermaß Abgeleitete Werte in: Typ w f p Gestaltungsziel

62 Zeigefingerbreite(distal, körperfern)

DIN EN 60529 D x – – Beschreibung eines geglie-derten Prüffingers

74 Fußlänge DIN EN 547−1 D – x 95 Vertikale Bewegung durcheinen Schacht mit Leiterbenut-zung

DIN EN 547−2 D – x 95

5

Zugangsöffnung für einen Fußbis zum Fußgelenk;Zugangsöffnung für den Vorfußzur Betätigung von Stellteilen

DIN EN ISO 14738 G/P x x 95 Beinraumtiefe für die Füße,Sitzen;Raum für Beinbewegungenunterhalb der Sitzfläche, Sitzen;Beinraumtiefe im Fußbereich,Sitz-/Steharbeit;Raum für Beinbewegungenunterhalb der Sitzfläche in Sitz-haltung, Sitz-/Steharbeit;Beinraumtiefe auf Kniehöhe,Stehen mit Stehhilfe;Beinraumtiefe auf Knöchelhöhe,Stehen mit Stehhilfe;Fußraum, Tiefe, Stehen

75 Fußlänge mit Schu-hen

DIN 4556 D x – – Fußstützenlänge

76 Fußbreite DIN 4556 D x – – Fußstützenbreite

DIN EN 547−2 D – x 95

95

Zugangsöffnung für einen Fußbis zum Fußgelenk;Zugangsöffnung für den Vorfußzur Betätigung von Stellteilen

78 Knöchelhöhe / Fuß-gelenkhöhe

DIN EN 547−2 D - x 95 Zugangsöffnung für den Vorfußzur Betätigung von Stellteilen

DIN EN ISO 14738 G/P x x 95 Fußraum, Höhe, Stehen

83 Kopflänge abNasenspitze

DIN EN 547−2 D – x 95 Zugangsöffnung für den Kopfbis zur Schulter

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Nr. Körpermaß Abgeleitete Werte in: Typ w f p Gestaltungsziel

95 Reichweite nachvorn / Griffachse

DIN EN ISO 11064−4 D – – 5 Einflussgrößen für die Leitplatz-gestaltung, Benutzeranforderun-gen;Anforderungen und Empfeh-lungen bezüglich der Körperhal-tungenStellteile, Anordnung

DIN EN 547−1 D – x 95 / 99 Öffnung für Einstieg in knienderHaltung

DIN EN ISO 14738 G/P x x 5 Maximaler Arbeitsbereich,Tiefe, Sitzen

DIN EN 1005−5 D x – 5 Reichen, Maximaler Arbeits-bereich

97 Armreichweite (seitwärts)

DIN EN 547−2 D – x 5 Zugangsöffnung zur Seite füreinen Arm bis zum Schulter-gelenk

DIN EN ISO 14738 G/P x x 5 Maximaler Arbeitsbereich,Breite, Sitzen

98 funktionelle Armlänge DIN EN 547−2 D – x 5 Zugangsöffnung für beide Arme

100 Unterarmreichweite DIN EN 547−2 D – x 5

5

Zugangsöffnung für beide Unter-arme bis zum Ellenbogen;Zugangsöffnung für einen Unter-arm bis zum Ellenbogen

DIN EN ISO 14738 G/P x x 5

5

Bevorzugte Arbeitsbereich,Breite, Sitzen;Bevorzugte Arbeitsbereich,Tiefe, Sitzen

104 Gesäß-Kniekehlen-Länge (Sitztiefe) /Körpertiefe sitzend(Sitztiefe)

DIN EN ISO 9241−5 D - – – Sitztiefe des Stuhls

DIN EN 1335−1 D x – – Büro-Arbeitsstuhl, Maße, Sitz-tiefe

DIN EN 13761 D x – – Besucherstühle, Maße, Sitztiefe

105 Fausthöhe von unter-halb der Sitzfläche,sitzend

DIN EN ISO 14738 G/P x x – Maximaler Arbeitsbereich,Höhe, Sitzen

Tabelle 22: Übersicht zu Normen mit Anwendungen von Körpermaßen – Funktionelle Maße (Erläuterung der Abkürzungen siehe Tabelle 18)

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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Nr. Körpermaß Abgeleitete Werte in: Typ w f p Gestaltungsziel

113 Sitzindexpunkt (SIP) DIN EN 500−1 D – – – Messpunkte zur Prüfung desHeizungs- und Lüftungssystems

DIN EN 632 D x – – Mähdrescher und Feldhäcksler,Fahrersitz, Maße des Sitzesund der SitzhöheQuetsch- und Scherstellen, Arm-und Fußreichweiten

DIN EN ISO 4254−1 D x – – Landmaschinen, Arm- und Fuß-bereich, Maschine mit/ohneKabine

DIN EN ISO 4254−7 D x – – Traktoren, BedienersitzEinweisersitzQuetsch- und Scherstellen, Arm-und FußreichweitenInnenraumabmessungen

117 Augenpunkt DIN EN 500−1 D – – – Messpunkte zur Prüfung desHeizungs- und Lüftungssystems

Nr. Körpermaß Abgeleitete Werte in: Typ w f p Gestaltungsziel

131 Abgeleitete Werte /Verfahren ohne er-kennbare / expliziteNennung von Körper-maßen

DIN 15996 D x – – Ergonomische Mindestanforde-rungen an die Beinfreiheit undHöhe des Bedienfeldes;Greifraum und Bedienfeldtiefe;Maße für Kontrolltische Typ Iund Typ II;Arbeitsstühle und Fußstützen;Anordnungen von Bildmonitorenund Datenmonitoren zumArbeitsplatz;Räumliche Anordnung undGestaltung

Tabelle 23: Übersicht zu Normen mit Anwendungen von Körpermaßen – Abgeleitete Werte ohne konkrete Nennung von Körpermaßen (Erläuterung der Abkürzungen siehe Tabelle 18)

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Nr. Körpermaß Abgeleitete Werte in: Typ w f p Gestaltungsziel

131 Abgeleitete Werte /Verfahren ohne er-kennbare / expliziteNennung von Körper-maßen(Fortsetzung)

DIN 15996 D x – – Maße für Kontrolltische mit ein-gebauten Betriebsmitteln;Beinfreiraum für einen Kontroll-tisch

DIN 5566−1 G/P x – – KnieraumFührersitz, Ausführung, Aus-stattung, Maße

DIN 16550−1 D x – – Maße für Tischhöhen, verstell-bar, nicht verstellbar

DIN 33406 D x – 5 (w) /95 (m)

Aufgabenunabhängige Arbeits-platzmaße;Aufgabenabhängige Arbeits-platzmaße;Sitzarbeitsplätze;Steharbeitsplätze;Sitz-/Steharbeitsplätze

DIN EN ISO 13857 D x – 5 (ab 14 J)

Sicherheitsabstand, obere Glied-maßen, Hinaufreichen;Sicherheitsabstand, obere Glied-maßen, HinüberreichenSicherheitsabstand, obere Glied-maßen, HerumreichenSicherheitsabstand, obere Glied-maßen, Hindurchreichen durchÖffnungen;Wirkung zusätzlicher schützen-der Konstruktionen auf Sicher-heitsabstände;Sicherheitsabstände gegenZugang mit den unteren Glied-maßen;Abstände zum Verhindern desfreien Zugangs durch die un-teren Gliedmaßen

DIN EN ISO 11064−3 G/P x – 95 Instandhaltungszugang, Mindest-anforderungen an den Raumbei verschiedenen Körperhal-tungen (Ableitung eher vonKörperumrisslinien)

DIN EN ISO 11064−4 D – – 5 / 95 Maße der Leitplätze, SitzenMaße der Leitplätze, Stehen

DIN EN ISO 3411 G/P x – 95 Mindestfreiraum, sitzender undstehender Maschinenführer

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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Nr. Körpermaß Abgeleitete Werte in: Typ w f p Gestaltungsziel

131 Abgeleitete Werte /Verfahren ohne er-kennbare / expliziteNennung von Körper-maßen(Fortsetzung)

DIN ISO 3958 D x – 95 Personenkraftwagen, Handreich-weiten des Fahrzeugführers(Hüllflächen)

DIN EN 349 D x – – Sicherheit von Maschinen – Min-destabstände zur Vermeidungdes Quetschens von Körperteilen

DIN EN 500−1 D x – – Freie Bewegung unter Schutzein-richtung, Öffnungsmaße undSicherheitsabstände

DIN EN 527−1 D x – 5 / 955 / 95-

Höhe der ArbeitsflächeBeinraumLänderspezifische Ab-weichungen(Arbeitsflächenhöhe, Beinraum)

DIN EN 614−1 D – – 5 / 951 / 99

Gestaltungsanforderungen unterBerücksichtigung der Körper-maße, P5 / P95 für den allg.Gestaltungsprozess, P1 / P99für Gesundheits- und Sicherheits-aspekte

DIN EN 632 D x – – Mähdrescher und Feldhäcksler,Kabinen, Hauptmaße der Türöff-nung, Innenraummaße

DIN EN 1005−1 B1 – – – Menschliche körperlicheLeistung, allg. Bezug zu Körper-maßdaten

DIN EN 1005−2 D x – – Manuelle Handhabung vonGegenständen, Größe derGriffe/HandgriffeManuelle Handhabung vonGegenständen, horizontale Posi-tion und AbstandManuelle Handhabung vonGegenständen, vertikale Posi-tion und AbstandManuelle Handhabung vonGegenständen, kritische Lastfälle

DIN EN 1335−1 D x – – Büro-Arbeitsstuhl, Maße

DIN EN 13761 D x – – Besucherstühle, Maße

DIN EN ISO 2860 D x – 95 Erdbaumaschinen, Mindest-maße für Öffnungen

DIN EN ISO 4254−7 D x – – Traktoren, Quetsch- und Scher-stellen, Arm- und FußreichweitenTüren und TüröffnungenInnenraumabmessungen

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2.4.3 Hinweise und Beispiele zurAnwendung anthropometrischerDaten in Normen

Als Beispiel für ein im Hinblick auf die An-wendung anthropometrischer Daten be-sonders strukturiertes Vorgehen kann DINEN ISO 14738 herangezogen werden.Im Anhang der Norm listet eine Tabelleübersichtlich alle für diese Norm notwen-digen Körpermaße für die europäische Be-völkerung auf (siehe Abb. 13); in einerzweiten Tabelle kann der Anwender dieKörpermaße seiner Zielpopulation selbsteintragen (siehe Abbildung 14).

Die Gestaltungsmaße werden mittels Be-rechnungsformeln in Abhängigkeit von denjeweiligen Körpermaßen und exemplarischfür die europäische Bevölkerung angege-ben (siehe Abb. 15).

Dieses Vorgehen gewährleistet, dass derBezug zu anthropometrischen Daten un-mittelbar nachvollzogen werden kann undso eine Aktualisierung mit geringem Auf-wand möglich ist. Zudem wird die Möglich-keit gegeben, bei Vorliegen zielgruppen-spezifischerer anthropometrischer Datendiese entsprechend einzusetzen. Vergleichs-weise weniger systematisch bzgl. der An-wendung anthropometrischer Daten gehen

Abb. 13: Darstellungsbeispiel aus DIN EN ISO 14738: Tabellenausschnitt mit denin der Norm benötigten Körpermaßen; Angabe der Europäischen Werte.

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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Abb. 15: Darstellungsbeispiel aus DIN EN ISO 14738: Abgeleitete Gestaltungsmaßewerden mittels Berechnungsformeln in Abhängigkeit von den jeweiligenKörpermaßen formuliert und exemplarisch für die europäische Bevölkerung angegeben.

Abb. 14 Darstellungsbeispiel aus DIN EN ISO 14738: Leertabelle mit den in der Normbenötigten Körpermaßen; Möglichkeit für den Anwender, Daten für andere Be-völkerungsausschnitte zu benennen.

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solche Normen vor, die lediglich ein festesMaß (siehe Spalte „w“ in Tab. 19–23) fürein Gestaltungsziel angeben, ohne in einerBerechnungsformel (siehe Spalte „f“) denZusammenhang zum jeweiligen Körper-maß zu verdeutlichen. Zudem kann die Ak-tualität der bei der Erarbeitung der Normzu Grunde gelegten Körpermaßdaten häu-fig nicht oder nur unzureichend nachvollzo-gen werden. Diese Normen sollten aufAktualität und Berücksichtigung der Akze-leration hin überprüft werden. Abbil-dung 16 weist hierzu ein Beispiel aus DIN

EN 1335−1 aus. Die Norm begründet dieFestlegungen wie folgt: „Die Maße in die-ser Norm wurden unter Berücksichtigungder teilweise miteinander in Konflikt stehen-den Anforderungen der Anthropometrie,der mechanischen Konstruktion, subjektiverPräferenzen und anderer Faktoren fest-gelegt. Im Allgemeinen sollten die Maßefür Personen mit einer Körpergröße von1510 mm bis 1920 mm geeignet sein.Personen mit Körpergrößen, die außerhalbdieses Bereiches liegen, können Möbel mitabweichenden Maßen oder eine Fußstütze

Abb. 16: Darstellungsbeispiel aus DIN EN 1335−1: Abgeleitete Gestaltungsmaßewerden als absolute Werte angegeben, der Zusammenhang zwischen Körper-und Gestaltungsmaßen ist nicht erkennbar und es werden keine Berechnungs-formeln für die von Körpermaßen abhängigen Gestaltungsziele angegeben.

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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benötigen. Bedingt durch die unterschied-lichen Populationsverteilungen in den ver-schiedenen Ländern gibt es in jedem Landunterschiedliche Anteile der Bürobenutzer,für die die Maße geeignet sind.“

Besondere Beachtung sollten die in Tabel-le 22 genannten Normen mit von Körper-maßen abgeleiteten Werten finden. DieGestaltungsziele und Maßangaben dieserNormen sind zwar offensichtlich von Kör-permaßen abhängig, die zu Grunde lie-genden Körpermaße werden jedoch häu-fig nicht explizit genannt.

Abbildung 17 zeigt hierzu ein Beispiel ausDIN EN 527−1, in dem die Abmessungeneines Büroarbeitstisches festgelegt sind:Der Zusammenhang zwischen Körper-maßen und Gestaltungszielen ist nicht er-kennbar, die Norm gibt keine Berechnungs-formeln für die von Körpermaßen abhän-gigen Gestaltungszielen an. In derEinleitung der Norm DIN EN 527−1 heißtes hierzu lediglich: „Die Anforderungen anMaße legen das 5. bis 95. Perzentil dereuropäischen Bevölkerung zugrunde. Im All-gemeinen entspricht dieses dem 5. Perzen-

Abb. 17: Beispiel aus DIN EN 527−1: Abmessungen eines Büroarbeitstisches.

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til Frauen bis 95. Perzentil Männer. Umden Benutzern außerhalb dieser Gruppegerecht zu werden, können individuelleLösungen zur Anwendung kommen. In man-chen europäischen Ländern kann das 5.Perzentil Frauen und/oder das 95. Perzen-til Männer außerhalb dieser europäischenBenutzergruppe liegen.“

2.4.4 Zu- und Abschläge

Werden anthropometrische Daten im Regel-fall an unbekleideten Personen erhoben, sosind für die Situation an Arbeitsplätzen(Sicherheitsabstände, Dimensionierung vonZugangsöffnungen) ebenso wie bei der An-wendung zur Gestaltung von technischen

Arbeitsmitteln (z.B. Arbeitsstühle, Arbeits-tische) die entsprechenden Randbedin-gungen zu berücksichtigen. Dies erfolgt jenach Anwendungsfall über zu berücksich-tigende Zu- bzw. Abschläge. Tabelle 24weist solche in Normen angegebene Zu-und Abschläge aus und gibt Einblick in dieVielfalt der zu beachtenden (Zusatz-)Maße.

Neben beispielhaften Maßen, bei denendiese Werte zu berücksichtigen sind, wirdausgewiesen, ob es sich dabei um einenZuschlag (+) oder eine Reduzierung (−) han-delt. Die entsprechende Norm wird jeweilsdazu aufgelistet. Darüber hinaus wird derWert angegeben sowie die Fundstelleinnerhalb der Norm, d.h. ob die Angabein einem Teil der Norm (n) oder in eineminformativen Anhang (i) erfolgt.

Maß (Beispiel) Zuschlag (+) /Verminderung (−) für

+/− Norm n/i Wertin mm

Körperhöhe Schutzhelm + DIN EN ISO 3411 n 50

Schutzhelm + DIN 5566, Teil 1 n 50

Körperhöhestehend

entspannte Haltung – DIN EN ISO 3411 n 15

Körperhöhesitzend

entspannte Haltung – DIN EN ISO 3411 n 25

Boden-Unterseite Schenkel Schuhwerk + DIN EN ISO 9241−5 i 30

Schuhe + DIN EN ISO 14738 n 30

Schuhwerk + DIN 33402, Teil 2 Beiblatt i 30

Schuhwerk + DIN 5566, Teil 1 n 30

Schuhwerk + DIN EN ISO 3411 n 25

Tabelle 24: Auswahl von Angaben zu Zu- und Abschlägen bei der Anwendung vonKörpermaßen (n= in Norm, i = in informativem Anhang).

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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2.5 Stellenwertanthropometrischer Inhaltein Normen

Zur ergänzenden Beschreibung und Be-urteilung des aktuellen Stellenwertes anthro-pometrischer Inhalte wurden neben der Be-standsaufnahme zwei weitere Wege be-schritten:

1. Eine Sekundäranalyse eines Fachberich-tes von Höhn et al. (2006) wurdedurchgeführt (2.5.1). Die Autoren die-ses Fachberichts (FB 1855 der BAuA)analysierten über 200 Produktnormen(beispielhafte Analyse von Typ-C-Nor-men im Bereich Sicherheit von Maschi-

nen gemäß Abschnitt 1.1 des Verzeich-nis M der 9.GPSGV unter produkt-bezogenen ergonomischen Gesichts-punkten). Die Normen sollten auf De-fizite hinsichtlich ergonomischer Anfor-derungen überprüft und Optimierungs-möglichkeiten aufgezeigt werden. DieAnalysen geben den Normungsstand2004 wieder.

2. Zitate anthropometrischer Basisnormenin anderen Normen wurden als Indi-kator für den Stellenwert anthropome-trischer Inhalte in Normen herangezo-gen und quantitativ ausgewertet(2.5.2). Die Analysen geben den Nor-mungsstand Oktober 2008 wieder.

Maß (Beispiel) Zuschlag (+) /Verminderung (−) für

+/− Norm n/i Wertin mm

Bewegungsraum – Höhe Schuhe und Fußbewegung + DIN EN ISO 14738 n 130

Bewegungsraum – Höhe Schuhe und die Möglichkeit,die Beine übereinander zuschlagen

+ DIN EN ISO 14738 n 130

Bewegungsraum – Breite Beinbewegungen + DIN EN ISO 14738 n 350

Bewegungsraum – Tiefe Bewegungen auf Kniehöhe + DIN EN ISO 14738 n 50

Bewegungsraum – Tiefe Fußbewegungen + DIN EN ISO 14738 n 100

Körpersitzbreite leichte Bekleidung + DIN EN ISO 9241−5 i 10

Körpersitzbreite mittlere Bekleidung + DIN EN ISO 9241−5 i 25

Augenhöhe im Sitzen gelockerte Haltung – DIN EN ISO 9241−5 i 40

Augenhöhe im Sitzen Sitzschrumpfung – DIN EN ISO 9241−5 i 25

Schulterhöhe gelockerte Haltung – DIN EN ISO 9241−5 i 40

Schulterhöhe Sitzschrumpfung – DIN EN ISO 9241−5 i 25

Körpersitzhöhe entspannte Haltung – DIN 33402, Teil 2 Beiblatt i 60

Rückenlehnenhöhe Sitzschrumpfung – DIN EN ISO 9241−5 i 25

Reichweite nach vorn Vorstrecken der Schulter + DIN 33402, Teil 2 Beiblatt i 100

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2.5.1 Beispielhafte Analyse von in Normen fehlenden anthro-pometrischen Angaben auf Basis des BAuA-Fachberichts

Grundlage des BAuA-Fachberichts warein im Rahmen des Vorhabens entwickeltesKlassifikationssystem zur Maschinenergono-mie, das sich in 5 Hauptmerkmale gliedert:

� Physische Anforderungen,� Psychische Anforderungen,� Anforderungen an Maschinenemissio-

nen,� Anforderungen an (Maschinen-)Elemen-

te zur Informationsaufnahme,� Anforderungen an Informationseingabe-

und Betätigungselemente.

Das Hauptmerkmal „Physische Anforde-rungen“ schloss als ein Untermerkmal dieKörpermaße ein.

Die Analyse gliederte sich in die folgenden4 Einzelschritte:

� NormenauswahlEs wurden wie o.a. ausschließlich Pro-duktnormen (Typ C-Normen) aus demAbschnitt 1.1 des Verzeichnisses M be-trachtet.

� RelevanzprüfungRelevant bedeutete, dass entschiedenwurde, welche ergonomischen Merk-male für die jeweilige Maschine oderGruppe von Bedeutung sind.

� NormenanalyseEs wurden alle vorhandenen Anforde-

rungen aus der Norm zitiert und unterAngabe der Fundstelle dokumentiert.

� Zusammenfassung und BewertungMit der Bewertung wurde eine indivi-duelle Einschätzung der Norm hinsicht-lich des Vorhandenseins und der Güteergonomischer Anforderungen vor-genommen.

Die Bewertung erfolgte für jedes als rele-vant eingestufte Untermerkmal unter Zu-grundelegung eines dreistufigen Modells,wobei die Stufen die folgenden Bedeu-tungen hatten:

� Anforderung zum Untermerkmal fehlt. → Die Möglichkeit zur Ergänzung

normativer Aussagen in Form vonVerweisen, Sicherheitsanforderun-gen und/oder -maßnahmen solltendurch das zuständige Gremium über-prüft werden.

� Anforderung zum Untermerkmal istlückenhaft, unkonkret oder es fehlt einGestaltungsmittel oder -ziel.→ Die Notwendigkeit von Ergänzun-

gen sollte durch das Normungs-gremium geprüft werden.

� Anforderungen zum Untermerkmal sinddurch normative/informative Verweiseund/oder Textpassagen enthalten.→ Es kann ggf. individuell Ergänzungs-

bzw. Überprüfungsbedarf bestehen.Das Untermerkmal ist jedoch nichtals vorrangig defizitär zu betrachten.

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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In einem Anhang des Forschungsberichtswurden die Ergebnisse der Analysen fürdie bearbeitenden Technischen Komiteesvon CEN in einzelnen Übersichten dar-gestellt. Diese wurde im Rahmen der vorlie-genden Studie mit dem Ziel ausgewertet,die Relevanz von Körpermaßen in den be-trachteten Normen abzuschätzen und dieGüte der Berücksichtigung zu betrachten.

Entsprechend maßgeblich für die hier durch-geführte Auswertung ist sowohl die Rele-vanzentscheidung für das Untermerkmal„Körpermaße“ als auch die Bewertung hin-sichtlich der Erfüllung der Anforderungen.

Tabelle 25 zeigt das Ergebnis dieser Aus-wertung. Die Aufstellung zeigt, dass in

über 80 % der analysierten Normen eineRelevanz des Untermerkmals „Körper-maße“ festgestellt wurde. Von diesenwiederum wurde zum Bearbeitungsstand2004 in 56 % der analysierten Normendie Anforderung zum Untermerkmal als„fehlt“ beurteilt und dem Gremium eineÜberprüfung der Notwendigkeit einer Er-gänzung normativer Aussagen empfohlen.

Inwieweit hier zwischenzeitlich An-passungen erfolgt sind, wurde nicht ana-lysiert, ebenso wurde die Beurteilung nichtüberprüft. Dennoch kann die Auswertungals Indiz für die Relevanz und den Bedarfvon Körpermaßen bei der Produktnormungebenso wie für das Vorhandensein vonLücken angesehen werden.

Anzahl Anforderung

Normenausschuss geprüfteC-Normen

Relevanz im Unter-merkmal „Körper-

maße“

proz.Anteil

ent-halten

lücken-haft

fehlt proz.Anteil„fehlt“

CEN / BTS 2 AH 6Industrieroboter

1 1 100 % 1 0 0 0 %

CEN/TC 10 Aufzüge 4 4 100 % 3 0 1 25 %

CEN/TC 98 Hebebühnen 8 3 38 % 3 0 0 0 %

CEN/TC 142 Holzbearbeitungsmaschinen

10 10 100 % 0 0 10 100 %

CEN/TC 143 Werkzeugmaschinen

15 14 93 % 12 0 2 14 %

CEN/TC 144 Traktoren und land- und forst-wirtschaftliche Maschinen

21 21 100 % 2 0 19 90 %

Tabelle 25: Analyse von in Normen fehlenden anthropometrischen Angaben (nach Angaben aus Höhn et al. (2006), Stand der Auswertung: 2004)

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Anzahl Anforderung

Normenausschuss geprüfteC-Normen

Relevanz im Unter-merkmal „Körper-

maße“

proz.Anteil

ent-halten

lücken-haft

fehlt proz.Anteil„fehlt“

CEN/TC 145 Gummi- undKunststoffmaschinen

10 10 100 % 2 1 7 70 %

CEN/TC 146 Verpackungs-maschinen

3 3 100 % 1 0 2 67 %

CEN/TC 147 Krane 2 1 50 % 0 0 1 100 %

CEN/TC 148Stetigförderer

5 5 100 % 0 1 4 80 %

CEN/TC 149Regalbediengeräte

1 1 100 % 0 0 1 100 %

CEN/TC 150Flurförderzeuge

9 7 78 % 5 0 2 29 %

CEN/TC 151 Bau- und Baustoffmaschinen

12 12 100 % 8 0 4 33 %

CEN/TC 153 Nahrungsmittelmaschinen

18 17 94 % 2 1 14 82 %

CEN/TC 168 Ketten, Seile, Hebebänder

21 0 0 % 0 0 0 –

CEN/TC 183Abfallwirtschaft

1 1 100 % 0 0 1 100 %

CEN/TC 186Thermoprozesstechnik

7 7 100 % 1 0 6 86 %

CEN/TC 188Fördergurte

1 0 0 % 0 0 0 –

CEN/TC 192 Ausrüstung für die Feuerwehr

2 2 100 % 1 0 1 50 %

CEN/TC 196 Maschinen fürden Bergbau unter Tage

3 3 100 % 1 0 2 67 %

CEN/TC 197 Pumpen 1 1 100 % 0 0 1 100 %

CEN/TC 198 Druck- und Papiermaschinen

3 3 100 % 1 0 2 67 %

CEN/TC 200Gerbereimaschinen

5 5 100 % 1 0 4 80 %

CEN/TC 201 Maschinen fürLederwaren und Schuhwerk

3 3 100 % 0 0 3 100 %

CEN/TC 202Gießereimaschinen

3 3 100 % 3 0 0 0 %

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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2.5.2 Auswertung von Verweisen aufanthropometrische Basisnormen

Zur Abschätzung des aktuellen Stellen-wertes wesentlicher anthropometrischerBasisnormen wurde unter Einsatz der Instru-mente NoRA (Normen-Recherche Arbeits-schutz1)) sowie Perinorm2) die Anzahl derVerweise auf bestimmte Anthropometrie-Normen in anderen Normen ausgewertet.Genutzt wurde das Suchfeld „Zitate“.

Betrachtet wurden Zitate der Normen

� DIN EN ISO 7250: WesentlicheMaße des menschlichen Körpers fürdie technische Gestaltung,

� DIN 33402: Körpermaße des Men-schen; Teil 1: Begriffe, Messverfahren,Teil 2: Werte,

� DIN EN 547-3: Sicherheit vonMaschinen – Körpermaße des Men-schen; Teil 3: Körpermaßdaten.

Anzahl Anforderung

Normenausschuss geprüfteC-Normen

Relevanz im Unter-merkmal „Körper-

maße“

proz.Anteil

ent-halten

lücken-haft

fehlt proz.Anteil„fehlt“

CEN/TC 214Textilmaschinen

8 8 100 % 7 0 1 13 %

CEN/TC 232Kompressoren

2 0 0 % 0 0 0 –

CEN/TC 255 Handgehaltenenicht elektrische Werkzeuge

14 14 100 % 14 0 0 0 %

CEN/TC 270 Verbrennungsmotoren

4 2 50 % 1 0 1 50 %

CEN/TC 271Oberflächen-behandlungsgeräte

1 1 100 % 0 0 1 100 %

CEN/TC 274 Luftfracht-Boden-geräte, Flughafeneinrichtungenund -geräte

8 7 88 % 3 0 4 57 %

CEN/TC 313Zentrifugen

1 1 100 % 0 0 1 100 %

Summe bzw.prozentualer Anteil: 207 170 82 % 72 3 95 56 %

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1) s. a. http://nora.kan.de2) s. a. http://www.perinorm.com

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Alle diese Normen sind in der aktuellenoder einer Vorgängerfassung seit mehr als10 Jahren veröffentlicht, so dass sie seitmindestens zwei turnusmäßigen Aktualisie-rungen innerhalb des Normensystems be-kannt sind.

Um die Ergebnisse besser beurteilen zukönnen, wurde vergleichend eine der ergo-nomischen Basisnormen ausgewertet.Dabei handelte es sich um

� DIN EN 614−1: Sicherheit vonMaschinen – Ergonomische Gestal-tungsgrundsätze – Teil 1: Begriffe undallgemeine Leitsätze,

deren aktuelle Fassung im Juli 2006 ver-öffentlicht wurde.

Tabelle 26 zeigt das Ergebnis der Auswer-tungen. Unter 1. sind zunächst Ergebnisseungefiltert wiedergegeben. Entsprechendden Angaben in Perinorm werden (DINEN) ISO 7250 in 89, DIN 33402 in 71und DIN EN 547−3 in 112 aktuellen Nor-men zitiert. Im Vergleich dazu wird DINEN 614−1 mit 309 Nennungen deutlichhäufiger zitiert. Beschränkt man die Ab-frage auf solche Normen, die Arbeitsschutz-aspekte beinhalten, also in NoRA enthaltensind, so reduzieren sich die Zahlenwerteauf 59, 12, 59 und 175 Normen, indenen die jeweiligen anthropometrischenBasisnormen bzw. die ergonomische Basis-norm zitiert werden.

Dieses erste Ergebnis – die Anzahl der Zi-tate scheint erfreulich hoch zu sein – muss

bei näherer Betrachtung korrigiert werden.Filtert man solche Normen heraus, dieinhaltlich mehrfach genannt werden – imRegelfall also auf ISO-Ebene und auf EN-bzw. DIN-Ebene bestehen – so ergebensich die unter 2. genannten Zahlenwerte.Dabei wirkt sich dieser Filter besondersdeutlich bei der im Vergleich betrachtetenDIN EN 614−1 aus.In einem nächsten Schritt ist festzustellen,dass eine nationale Normenreihe im Be-reich Großküchengeräte (DIN 18851 bisDIN 18879) überproportional häufig beiden Normen vertreten ist, die anthropo-metrische Basisnormen zitieren. Unter 3. istdas Ergebnis ausgewiesen, wenn mandiese Normenreihe von der Betrachtungausschließt. Perinorm weist dann noch28 Normen aus, in denen (DIN EN) ISO7250 zitiert wird, für DIN 33402 noch22 und für DIN EN 547−3 noch 47 Nor-men. Im Vergleich hierzu ist die Anzahl derNennungen von DIN EN 614−1 mit 190um einen Faktor 4 bis annähernd 9 größerals die der anthropometrischen Basis-normen.Vergleichbare Ergebnisse zeigen die Aus-wertungen unter Einsatz des InstrumentesNoRA. Hier verbleiben noch 36, 11 bzw.44 Zitierungen der anthropometrischenBasisnormen, die ergonomische Basisnormwird 175 Mal zitiert. Der Faktor variierthier zwischen 4 und annähernd 16.

Dieses eher ernüchternde Ergebnis lässtmehrere Aussagen zu:

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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� Die Bekanntheit der anthropometrischenBasisnormen im Normensystem ist – ge-messen an deren Zitierungen in ande-ren Normen – als sehr gering einzu-stufen und entspricht nicht ihrem inhalt-lichen Stellenwert.

� Dieser Umstand wird besonders deut-lich, wenn man nur eine Produkt-gruppennormenreihe betrachtet: Alleinfür Großküchengeräte – zuständig isthier der Normenausschuss Heiz-, Koch-und Wärmgeräte (FNH), der vorbild-lich die anthropometrischen Basis-normen zitiert – wurden bis zu 49 Nen-nungen registriert.

� Dies wiederum legt den Schluss nahe,dass in vielen anderen Normenaus-schüssen, die Produkt- und Produkt-gruppennormen entwickeln, anthro-pometrische Basisnormen nicht be-kannt sind. Es wird jedoch ein großes

Potenzial für deren Bekanntmachung er-kennbar, was dringend genutzt werdensollte, denn anthropometrische An-gaben sind nicht nur bei Großküchen-geräten erforderlich.

� Darüber hinaus legt die so erkennbare,weitgehende Nicht-Kenntnis anthro-pometrischer Basisnormen den Schlussnahe, dass auch ein Defizit bei der An-wendung anthropometrischer Datenbesteht. Offensichtlich zumindest indi-rekt aus anthropometrischen Daten ab-geleitete Maße für Produkte und Produkt-gruppen folgen eigenen, im jeweiligenArbeitsausschuss entwickelten Lösun-gen, wobei bezweifelt werden darf,dass deren Systematik immer wissen-schaftlichen Kriterien Stand hält.

� Der Bedarf an einem anwenderorien-tierten Nachschlagewerk für dieAnwendung anthropometrischer Daten

Auswahlkriterium: (DIN EN)ISO 7250

DIN33402

DIN EN547−3

DIN EN614−1

1. Anzahl aktueller Normen mit Verweisen

P 89 71 112 309

N 59 12 59 175

2. Anzahl unterschiedlicher aktuellerNormen mit Verweisen

P 71 71 89 190

N 59 12 59 175

3. Anzahl unterschiedlicher aktuellerNormen mit Verweisen ohne Normen-gruppe „Großküchengeräte“

P 28 22 47 190

N 36 11 44 175

Tabelle 26: Auswertung von Verweisen auf anthropometrische Basisnormen(P – Perinorm; N – NoRA); Stand: Oktober 2008

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scheint so mehr als begründet. Einsolches Nachschlagewerk könnte z.B.als DIN-Fachbericht erscheinen.

2.6 Zusammenfassung derErgebnisse derBestandsaufnahme

Eine detaillierte Bestandsaufnahme zu Kör-permaßen ergab insgesamt 130 Körper-maße, die in Normen genannt werden.Von diesen sind lediglich 56 in der inter-nationalen Basisnorm DIN EN ISO 7250(1997) aufgeführt sowie zugehörige Defi-nitionen und Messverfahren angegeben.Einbezogen wurden dabei solche natio-nalen und internationalen Normen, dieeinen Bezug zum Arbeitsschutz und derAnthropometrie aufweisen.

Auch wenn die DIN EN ISO 7250 nichtalle denkbaren Körpermaße auflisten kann,zeigte insbesondere die Zusammenstellungabgeleiteter Werte, dass eine Reihe vonKörpermaßen in Normen benötigt wird,die bislang in DIN EN ISO 7250 (1997)nicht enthalten sind. Hier ist eine kritischeÜberprüfung erforderlich, damit solcheWerte, die gerade unter Arbeitsschutz-aspekten benötigt werden, auch in denBasisnormen wiederzufinden sind. Die fol-gende Bedarfsanalyse soll diese Forderungweiter konkretisieren.

Nicht zu allen Körpermaßen konnte in denanalysierten Normen eine ausreichende

Datenbasis ermittelt werden. Diese verteiltsich zudem auf die eigentlichen Basis-normen, andererseits sind in verschiedenenProdukt- und Produktgruppennormen anthro-pometrische Daten enthalten.

Von den ausgewerteten Basisnormen weistallein die rein nationale DIN 33402−2,eindeutige Angaben bezüglich der Daten-herkunft, des Erhebungszeitraums und derzu Grunde gelegte Population aus. Dane-ben sind in anderen Normen Daten zurWeltbevölkerung – unter Verweis auf dievon der ILO veröffentlichte Studie „Inter-national data on anthropometry“ – ebensowie „Europäische Werte“ zu finden. Auchberufsgruppenspezifisch interpretierbareanthropometrische Angaben (z.B. kleiner /mittlerer / großer Maschinenführer) sind inNormen publiziert.

Hier ist mit der Entwicklung der Normen-reihe ISO 7250 eine Verbesserung undVereinheitlichung abzusehen. Der hier rele-vante Teil 2 liegt als Entwurf vor und wirdderzeit auf Expertenebene diskutiert und ak-tualisiert.

Im Hinblick auf die Anwendung von Körper-maßen konnte das in DIN EN ISO 14738dargestellte Vorgehen als Positivbeispiel her-ausgearbeitet werden. Das dort gewählteVorgehen ermöglicht einerseits dem Anwen-der, die Ableitung von Gestaltungsmaßennachzuvollziehen. Zudem erhält er konkreteMaßangaben für sein Gestaltungsziel,wobei die europäische Bevölkerung zu

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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Grunde gelegt wird. Andererseits ermög-licht das Vorgehen dem bearbeitenden Aus-schuss, mit geringem Aufwand zu über-prüfen, ob die dort angegebenen Wertenoch den aktuellen anthropometrischenGegebenheiten entsprechen.

Daten zu Zu- und Abschlägen im Zusam-menhang mit der Anwendung der Körper-maße finden sich eher bedarfsorientiert inden verschiedenen Normen und sind teil-weise widersprüchlich. Es sollte zumindestfür gängige Zu- und Abschläge eineHarmonisierung im Sinne der Anwendungerfolgen. Auch wäre zu prüfen, ob solcheZu- und Abschläge in einem gesondertenDokument verwaltet werden können.

Eine Sekundäranalyse der Auswertung von200 Produktnormen aus dem Bereich derMaschinenrichtlinie (Höhn et al (2006))machte den Stellenwert der Anthropometrieallein schon bei der Gestaltung von Maschi-nen und Anlagen deutlich. In über 80 %der analysierten Normen wurde eine Rele-vanz des Untermerkmals „Körpermaße“ fest-gestellt. Demgegenüber wurde zum Be-arbeitungsstand 2004 in 56 % der dortanalysierten Normen die Anforderung zumUntermerkmal als „fehlt“ beurteilt und demGremium eine Überprüfung der Notwendig-keit einer Ergänzung normativer Aussagenempfohlen, was die defizitäre Berücksich-tigung deutlich macht.

Ein ähnlich defizitäres Ergebnis zeigte sichbei der im Rahmen dieser Studie durch-

geführten Analyse von Zitaten anthropome-trischer Basisnormen in anderen Normen,was als weiterer Indikator für den aktuellenStellenwert dieser Basisnormen gesehenwerden kann. Mit gefiltert maximal 47Zitierungen kann bei weitem nicht davonausgegangen werden, dass diese Normenin Produkt- und Produktgruppennormen ihrerBedeutung gemäß Berücksichtigung finden.

Neben der hieraus ableitbaren Forderung,anthropometrische Basisnormen in den ein-zelnen Normenausschüssen stärker bekanntzu machen, wird auch der Bedarf an Hin-weisen und Anleitungen für deren Anwen-dung deutlich. Diese in einem Fachberichto.ä. zu vermitteln, der z.B. in Teil 3 derNormenreihe ISO 7250 eingebracht wer-den könnte, erscheint ein gangbarer Weg,um bestehende Defizite zumindest deutlichzu reduzieren.

Darüber hinaus ist anzustreben, die „Be-kanntmachung“ nicht nur auf die Angabein Normen zu beschränken, sondern wei-tere Wege „hin zum Anwender“ zu be-schreiten. Ein vielversprechender Weg isthier die vermehrte Einbeziehung anthro-pometrischen Wissens in die Ausbildungvon Konstrukteuren.

Aktuell wurden hierzu im Rahmen desKAN-Berichtes 42 (Merkel, T. (2008)) Lehr-module für die verstärkte Berücksichtigungergonomischer Aspekte in der Ausbildungvon Konstrukteuren entwickelt. Lehrmodul 2widmet sich „Anthropometrischen und bio-

119

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mechanischen Aspekten ergonomischerGestaltung“. Bestandteile der Lehrmodulesind jeweils Modulbeschreibungen, Folien-sätze, Dozentenunterlagen sowie Arbeits-blätter. Damit liegt ein zeitgemäßes Instru-ment für die Integration in die Ausbildungvon Konstrukteuren vor, das dort in Zukunftvermehrt zum Einsatz kommen sollte. DieLehrmodule stehen unter www.ergonomie-lernen.de kostenfrei zur Verfügung.

2 Anthropometrische Daten und deren Anwendung in Normen – Bestandsaufnahme (Stand 10/2008)

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Auf der Grundlage der im vorherigenKapitel dargestellten Bestandsanalyse vonanthropometrischen Daten in Normen sollin diesem Kapitel eine Bedarfsanalyse fürdie Normung durchgeführt werden. Ana-lysiert werden soll, welche Maße in einerübergeordneten Norm zu finden sein müss-ten, welche Daten als Input für eine solcheNorm (von deutscher Seite und europä-isch/international) genutzt werden könntenbzw. wo noch Lücken vorhanden sind undwie die weitere Nutzung der Ergebnisseunter Einbeziehung laufender Normungs-aktivitäten (insbesondere bei ISO/TC159/SC 3) aussehen sollte.

3.1 Übersichtstabellen zuKörpermaßen undErgänzungsbedarfe inNormen

Die Tabellen 28−34 zeigen auf, wo inden analysierten Normen Bezüge zu Kör-permaßen enthalten sind. Die Bedeutungder einzelnen Spalten ist in Tabelle 27zusammengestellt.

Die Körpermaße sind in Anlehnung an DINEN ISO 7250 gegliedert in die Bereiche

� Maße am stehenden Menschen(Tab. 28),

� Maße am sitzenden Menschen(Tab. 29),

� Maße an einzelnen Körperabschnitten(Tab. 30),

� Funktionelle Maße (Tab. 31),

� Umfangsmaße (Tab. 32) und

� Körperumrisse (Tab. 33).

Grau unterlegte Felder signalisieren Er-gänzungsbedarf („Lücken“) zum entspre-chenden Körpermaß. Ein graues Feld inder Spalte „Definition oder Messangabe“zeigt an, dass es zu diesem Körpermaßkeine Messvorschrift bzw. Definition gibt,obwohl es weitere Normen gibt, die ent-weder konkrete Messwerte zu diesem Kör-permaß angeben oder aber Gestaltungs-maße davon ableiten.

Ein graues Feld in der Spalte „Angabevon konkreten Maßen“ zeigt an, dass eszwar eine Messvorschrift bzw. Definitionzu diesem Körpermaß gibt, das Maß aberin keiner der analysierten Normen konkretgenannt wird.

Schwerwiegender ist der Ergänzungsbe-darf, wenn Gestaltungsmaße von diesemKörpermaß abgeleitet werden, das Körper-maß aber in keiner Norm konkret ge-nannt wird.

Umgekehrt lassen sich aus den Tabellenauch solche Körpermaßdaten identifizie-ren, die zwar sehr wohl definiert und ggf.auch mit konkreten Maßen angegeben wer-den, zu denen es aber in den hier analy-sierten Normen keine abgeleiteten Gestal-

3 Anthropometrie-Normung – Bedarfsanalyse (Stand 10/2008)

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tungsmaße gibt. Auffallend oft ist diesz.B. bei den Maßen einzelner Finger(Nr. 60 bis 73) der Fall.

Besondere Beachtung sollen die hier unterKörpermaß Nr. 131 „Abgeleitete Werte/Verfahren ohne erkennbare/explizite Nen-nung von Körpermaßen“ genannten Nor-men mit von Körpermaßen abgeleitetenWerten finden (Tab. 34). Die Gestaltungs-ziele und Maßangaben dieser Normensind zwar offensichtlich von Körpermaßenabhängig, die zu Grunde liegenden Kör-permaße werden aber häufig nicht explizitgenannt. Die einzelnen Gestaltungsmaßewerden zwar konkret angegeben, und eswerden auch teilweise die geforderten Per-zentile der Benutzerpopulation genannt. Esist jedoch oft nicht erkennbar, auf welche

konkreten Körpermaße Bezug genommenwird und wie die Herleitung bzw. dieBerechnung der abgeleiteten Gestaltungs-maße erfolgt. Auch das Alter (Erhebungs-zeitraum) der zu Grunde liegenden Kör-permaße ist meist nicht erkennbar. Es isthochwahrscheinlich, dass sich hinter den indieser Rubrik genannten Normen sehr alteKörpermaßdaten verbergen, die der Akze-leration der letzten Jahrzehnte nicht Rech-nung tragen.

In den Tabellen 35−39 sind ausschließlichdie Maße zusammengestellt, bei denen Er-gänzungsbedarf besteht, indem entwederDefinitionen oder Messangaben oder kon-krete Maße fehlen.

Spaltenbezeichnung Bedeutung

Nr. Zur besseren Orientierung sind die genannten Körpermaße mit einer eindeutigen Nummerie-rung in allen Übersichtstabellen versehen.

Körpermaß Benennung des Körpermaßes. Durch Fettschrift gekennzeichnet sind solche Körpermaße, diein der übergeordneten Basisnorm DIN EN ISO 7250 berücksichtigt sind.

Definition oderMessangabe

Norm bzw. Normen, in denen das betreffende Körpermaß definiert wird.

Angabe von konkreten Maßen

Norm bzw. Normen, in denen Werteangaben zu dem betreffenden Körpermaß zu findensind.

Abgeleitete Werte Norm bzw. Normen, in denen das betreffende Körpermaß zur Ableitung von Gestaltungs-zielen verwendet wird.

Typ Typ (B1, B2, GP, D), dem die jeweilige Norm zugeordnet wurde, woraus Rückschlüsse aufden Grad der Systematisierung der Normen gezogen werden können.

Tabelle 27: Bedeutung der Angaben in den Tabellen 28–34

3 Anthropometrie-Normung – Bedarfsanalyse (Stand 10/2008)

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Nr. Körpermaß Definition oderMessangabe

Typ Angabe von konkretenMaßen

Typ Abgeleitete Werte Typ

1 Körpermasse DIN EN ISO 7250 B1 DIN EN ISO 3411 G/P

DIN 33402−2 B2 DIN 33402−2 B2

2 Körperhöhe DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN 547−1 D

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN 547−3 B2 DIN EN ISO 14738 G/P

DIN EN ISO 14738 G/P DIN EN ISO 11064−3 G/P

DIN EN ISO 11064−3 G/P DIN EN ISO 11064−3 G/P

DIN 5566−1 G/P DIN EN 1335−1 D

DIN 33408−1 G/P

DIN EN ISO 15537 G/P

DIN 33419 G/P

3 Körperhöhemit Schuhen

DIN EN ISO 3411 G/P

4 Augenhöhe DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN ISO 9241−5 D

DIN EN ISO 9241−5 D DIN 5566−1 G/P DIN EN ISO 11064−4 D

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN ISO 15537 G/P

5 Schulterhöhe DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN ISO 15537 G/P

6 Ellenbogen-höhe (überder Stand-fläche)

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN ISO 9241−5 D

DIN EN ISO 9241−5 D DIN EN ISO 14738 G/P DIN EN ISO 11064−4 D

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN ISO 15537 G/P DIN EN ISO 14738 G/P

7 Spina-iliaca-Höhe

DIN EN ISO 7250 B1

DIN EN ISO 20685 B1

8 Schritthöhe DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN ISO 14738 G/P

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN ISO 14738 G/P

DIN EN ISO 15537 G/P

9 Tibialhöhe DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2

DIN 33402−2 B2 DIN EN ISO 15537 G/P

DIN EN ISO 20685 B1

Tabelle 28: Übersicht zu Normen mit Definition oder Messverfahren, Angabe konkreterMaße sowie abgeleiteter Werte – Maße am stehenden Menschen (Erläuterungen siehe Tab. 27)

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Nr. Körpermaß Definition oderMessangabe

Typ Angabe von konkretenMaßen

Typ Abgeleitete Werte Typ

10 Brust(korb)-tiefe, stehend

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2

DIN 33402−2 B2 DIN EN ISO 3411 G/P

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN ISO 15537 G/P

11 Körpertiefe DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN 547−1 D

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN 547−3 B2

12 Brustbreite,stehend

DIN EN ISO 7250 B1

DIN EN ISO 20685 B1

13 Hüftbreite,stehend

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN ISO 11064−3 G/P

DIN EN ISO 15537 G/P

DIN EN ISO 15537 G/P

DIN 33419 G/P

14 SpannweiteArm

DIN EN ISO 3411 G/P

15 SpannweiteArm, Ellen-bogen an-gewinkelt

DIN EN ISO 3411 G/P

16 Knie- bis Fußgelenk /Unterschen-kellänge

DIN EN ISO 3411 G/P

DIN 5566−1 G/P

17 Hüft- bis Kniegelenk /Oberschen-kellänge

DIN EN ISO 3411 G/P

DIN 5566−1 G/P

18 Schulter- bisHüftgelenk /Rumpflänge

DIN EN ISO 3411 G/P

DIN 5566−1 G/P

19 AbstandHüftpunktzum Genick

DIN EN ISO 3411 G/P

20 AbstandAugenhöhezum Genick

DIN EN ISO 3411 G/P

21 AbstandAuge zur Kör-permittellinie

DIN EN ISO 3411 G/P

22 AbstandSchulter-gelenke

DIN EN ISO 3411 G/P

3 Anthropometrie-Normung – Bedarfsanalyse (Stand 10/2008)

124

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Nr. Körpermaß Definition oderMessangabe

Typ Angabe von konkretenMaßen

Typ Abgeleitete Werte Typ

23 Sitzhöhe,aufrecht (Kör-persitzhöhe,Stammlänge)

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN ISO 14738 G/P

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN ISO 3411 G/P

DIN EN ISO 14738 G/P

DIN EN ISO 11064−3 G/P

DIN 5566−1 G/P

DIN EN ISO 15537 G/P

DIN 33419 G/P

24 Augenhöhe,sitzend

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN ISO 9241−5 D

DIN EN ISO 9241−5 D DIN EN ISO 3411 G/P DIN EN ISO 11064−4 D

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN ISO 14738 G/P DIN EN ISO 14738 G/P

DIN EN ISO 11064−3 G/P DIN EN ISO 11064−3 G/P

DIN 5566−1 G/P

DIN 33419 G/P

DIN EN ISO 15537 G/P

25 Cervicalhöhe,sitzend

DIN EN ISO 7250 B1

DIN EN ISO 20685 B1

26 Schulter-höhe, sitzend

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN ISO 9241−5 D

DIN EN ISO 9241−5 D DIN EN ISO 3411 G/P DIN EN ISO 11064−4 D

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN ISO 14738 G/P DIN EN ISO 14738 G/P

27 Ellenbogen-höhe, sit-zend/ Ellen-bogenhöheüber derSitzfläche

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN ISO 9241−5 D

DIN EN ISO 9241−5 D DIN EN ISO 3411 G/P DIN EN ISO 11064−4 D

DIN EN ISO 20685 B1

28 Schulter-Ellenbogen-länge/ Ober-armlänge

DIN EN ISO 7250 B1 DIN EN ISO 3411 G/P

DIN 33402−2 B2 DIN 33402−2 B2

DIN EN ISO 20685 B1

29 Ellenbogen-Handgelenk-Länge

DIN EN ISO 7250 B1

DIN EN ISO 20685 B1

30 Schulter-breite(biakromial)

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN ISO 14738 G/P

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN ISO 14738 G/P

DIN EN ISO 11064−3 G/P

DIN 5566−1 G/P

DIN EN ISO 15537 G/P

DIN 33419 G/P

Tabelle 29: Übersicht zu Normen mit Definition oder Messverfahren, Angabe konkreterMaße sowie abgeleiteter Werte – Maße am sitzenden Menschen

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Nr. Körpermaß Definition oderMessangabe

Typ Angabe von konkretenMaßen

Typ Abgeleitete Werte Typ

31 Schulter-breite (bidel-toid)

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN ISO 11064−3 G/P

DIN 33402−2 B2 DIN EN ISO 3411 G/P DIN EN 1005−2 D

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN ISO 11064−3 G/P

DIN EN ISO 15537 G/P

DIN 33419 G/P

32 Breite überdie Ellen-bogen

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN ISO 9241−5 D

DIN EN ISO 9241−5 D DIN EN 547−3 B2 DIN EN 547−1 D

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN ISO 3411 G/P DIN EN 547−2 D

DIN EN ISO 15537 G/P DIN EN ISO 11064−3 G/P

33 Hüftbreite,sitzend /Körpersitz-breite

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN ISO 9241−5 D

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN ISO 3411 G/P DIN EN 1335−1 D

DIN EN ISO 14738 G/P DIN EN ISO 14738 G/P

DIN EN ISO 11064−3 G/P DIN EN 13761 D

DIN 5566−1 G/P

DIN EN ISO 15537 G/P

DIN EN ISO 9241−5 D DIN 33419 G/P

34 Länge desUnterschen-kels mit Fuß- / Sitz-flächenhöhe

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN ISO 9241−5 D

DIN EN ISO 9241−5 D DIN EN ISO 14738 G/P DIN EN ISO 14738 G/P

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN ISO 11064−3 G/P DIN 33406 D

DIN 5566−1 G/P DIN EN ISO 11064−4 D

DIN EN ISO 15537 G/P DIN EN 1335−1 D

DIN 33419 G/P DIN EN 13761 D

DIN EN ISO 3411 G/P

35 Oberschen-kelhöhe,sitzend

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN ISO 9241−5 D

DIN EN ISO 9241−5 D DIN EN ISO 14738 G/P DIN EN ISO 14738 G/P

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN ISO 3411 G/P DIN 33406 D

DIN 5566−1 G/P DIN EN ISO 11064−4 D

36 Kniehöhe, sitzend

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN ISO 11064−3 G/P

DIN 5566−1 G/P

DIN EN ISO 15537 G/P

DIN 33419 G/P

37 Kniehöhe,sitzend, mitSchuhen

DIN EN ISO 3411 G/P

3 Anthropometrie-Normung – Bedarfsanalyse (Stand 10/2008)

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Nr. Körpermaß Definition oderMessangabe

Typ Angabe von konkretenMaßen

Typ Abgeleitete Werte Typ

38 Bauchtiefe /Rumpftiefe,sitzend /Unterleibtiefe

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN ISO 9241−5 D

DIN 33402−2 B2 DIN EN ISO 15537 G/P

DIN EN ISO 9241−5 D DIN EN ISO 3411 G/P

DIN EN ISO 20685 B1

39 Brustkorbtiefe DIN EN ISO 7250 B1

DIN EN ISO 20685 B1

40 Gesäß-Bauchtiefe,sitzend

DIN EN ISO 7250 B1 DIN EN ISO 14738 G/P DIN EN ISO 14738 G/P

DIN EN ISO 20685 B1

41 Gesäß-Bein-länge

DIN 33402−1 B1 DIN 33402−2 B2

DIN EN ISO 11064−3 G/P

DIN EN ISO 15537 G/P

DIN 33419 G/P

42 Schulter- bisEllenbogen-gelenk

DIN 5566−1 G/P

43 Ellenbogen-bis Hand-gelenk

DIN 5566−1 G/P

44 Höhe des un-teren Endesder Schulter-blätter, sitzend

DIN EN ISO 9241−5 D DIN EN ISO 9241−5 D

45 Gesäßhöheüber Sitz /Oberschenkel-dicke

DIN EN ISO 9241−5 D DIN EN ISO 9241−5 D

46 Gesäß-Knie-länge /Oberschen-kellänge

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN ISO 14738 G/P

DIN EN ISO 9241−5 D DIN EN ISO 14738 G/P DIN EN ISO 9241−5 D

DIN EN ISO 20685 B1 DIN 5566−1 G/P DIN EN 547−1 D

DIN 33419 G/P

DIN EN ISO 11064−3 G/P

DIN EN ISO 3411 G/P

DIN EN ISO 15537 G/P

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Nr. Körpermaß Definition oderMessangabe

Typ Angabe von konkretenMaßen

Typ Abgeleitete Werte Typ

47 Handlänge/Handgelenkbis Finger-spitzen

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN 547−2 D

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN 547−3 B2

DIN EN ISO 3411 G/P

DIN 5566−1 G/P

DIN EN ISO 15537 G/P

DIN 33419 G/P

48 Handlängebis Daumen

DIN EN 547−3 B2 DIN EN 547−3 B2 DIN EN 547−2 D

49 Handflächen-länge

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2

DIN EN ISO 20685 B1

50 Handbreitein Höhe derMetacarpalia

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN 547−2 D

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN 547−3 B2

DIN EN ISO 3411 G/P

DIN EN ISO 15537 G/P

DIN 33419 G/P

51 Handbreitemit Daumen

DIN 33402−1 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN 547−2 D

DIN EN 547−3 B2 DIN EN 547−3 B2

DIN EN ISO 15537 G/P

52 Faustdurch-messer

DIN EN 547−3 B2 DIN EN 547−3 B2 DIN EN 547−2 D

53 Handdicke DIN 33402−1 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN 547−2 D

DIN EN 547−3 B2

DIN EN ISO 3411 G/P

54 Handdickeam Daumen

DIN EN 547−3 B2 DIN EN 547−2 D

55 Griffumfangder Hand

DIN 33402−1 B1 DIN 33402−2 B2

56 Handumfangohne Daumen

DIN 33402−1 B1 DIN 33402−2 B2

57 AbstandHandgelenkzur Griffachse

DIN EN ISO 3411 G/P

58 Unterarm-durchmesser

DIN EN 547−3 B2 DIN EN 547−3 B2 DIN EN 547−2 D

59 Oberarm-durchmesser

DIN EN 547−3 B2 DIN EN 547−2 D

Tabelle 30: Übersicht zu Normen mit Definition oder Messverfahren, Angabe konkreterMaße sowie abgeleiteter Werte – Maße an einzelnen Körperabschnitten

3 Anthropometrie-Normung – Bedarfsanalyse (Stand 10/2008)

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Nr. Körpermaß Definition oderMessangabe

Typ Angabe von konkretenMaßen

Typ Abgeleitete Werte Typ

60 Zeigefinger-länge

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN 547−2 D

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN 547−3 B2 DIN EN 60529 D

61 Zeigefinger-breite (proxi-mal, körper-nah)

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN 547−2 D

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN 547−3 B2 DIN EN 60529 D

62 Zeigefinger-breite(distal, kör-perfern)

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN 60529 D

DIN EN ISO 20685 B1

63 Kleinfinger-breite, körper-nah

DIN 33402−1 B1 DIN 33402−2 B2

64 Kleinfinger-breite, körper-fern

DIN 33402−1 B1 DIN 33402−2 B2

65 Ringfinger-breite, körper-nah

DIN 33402−1 B1 DIN 33402−2 B2

66 Ringfinger-breite, körper-fern

DIN 33402−1 B1 DIN 33402−2 B2

67 Mittelfinger-breite, körper-nah

DIN 33402−1 B1 DIN 33402−2 B2

68 Mittelfinger-breite, körper-fern

DIN 33402−1 B1 DIN 33402−2 B2

69 Kleinfinger-länge

DIN 33402−1 B1 DIN 33402−2 B2

70 Ringfinger-länge

DIN 33402−1 B1 DIN 33402−2 B2

71 Mittelfinger-länge

DIN 33402−1 B1 DIN 33402−2 B2

72 Daumenlänge DIN 33402−1 B1 DIN 33402−2 B2

73 Daumen-breite, körper-fern

DIN 33402−1 B1 DIN 33402−2 B2

74 Fußlänge DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN 547−1 D

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN 547−3 B2 DIN EN 547−2 D

DIN EN ISO 14738 G/P DIN EN ISO 14738 G/P

DIN EN ISO 11064−3 G/P

DIN EN ISO 15537 G/P

DIN 33419 G/P

75 Fußlänge mitSchuhen

DIN EN ISO 3411 G/P DIN 4556 D

76 Fußbreite DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN 4556 D

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN 547−3 B2 DIN EN 547−2 D

DIN EN ISO 15537 G/P

129

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Nr. Körpermaß Definition oderMessangabe

Typ Angabe von konkretenMaßen

Typ Abgeleitete Werte Typ

77 Fußbreite mitSchuhen

DIN EN ISO 3411 G/P

78 Knöchelhöhe/Fußgelenk-höhe

DIN EN 547−3 B2 DIN EN 547−2 D

DIN EN ISO 14738 G/P DIN EN ISO 14738 G/P

DIN 5566−1 G/P

79 Fußgelenk-höhe mitSchuhen

DIN EN ISO 3411 G/P

80 Fersenbreite DIN 33402−1 B1 DIN 33402−2 B2

81 Abstand Fuß-gelenk zumBallen

DIN EN ISO 3411 G/P

82 Kopflänge(Kopftiefe)

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN ISO 3411 G/P

DIN EN ISO 15537 G/P

DIN 33419 G/P

83 Kopflängeab Nasen-spitze

DIN EN 547−3 B2 DIN EN 547−3 B2 DIN EN 547−2 D

DIN EN ISO 15537 G/P

84 Kopfbreite DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN ISO 3411 G/P

DIN EN ISO 15537 G/P

DIN 33419 G/P

85 Pupillen-abstand

DIN 33402−1 B1 DIN 33402−2 B2

86 (Morpho-logische)Gesichts-höhe (nasion-menton)

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2

DIN EN ISO 20685 B1

DIN 33402−2 B2

87 Kopfumfang DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN ISO 15537 G/P

DIN 33419 G/P

88 SagittalerKopfbogen

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2

DIN EN ISO 20685 B1

89 Transversa-ler Kopf-bogen

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2

DIN EN ISO 20685 B1

90 Kopfhöhe DIN 33402−1 B1 DIN 33402−2 B2

91 AbstandAuge zumRücken

DIN EN ISO 3411 G/P

3 Anthropometrie-Normung – Bedarfsanalyse (Stand 10/2008)

130

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Nr. Körpermaß Definition oderMessangabe

Typ Angabe von konkretenMaßen

Typ Abgeleitete Werte Typ

92 AbstandWand-Acromion

DIN EN ISO 7250 B1

93 Reichweitenach oben,beidarmig(Griffachse)

DIN 33402−1 B1 DIN 33402−2 B2

94 Reichhöhe(Fingerspitze)

DIN EN ISO 3411 G/P

95 Reichweitenach vorn /Griffachse

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN ISO 11064−4 D

DIN EN 547−3 B2 DIN EN 547−1 D

DIN EN ISO 14738 G/P DIN EN ISO 14738 G/P

DIN EN 1005−5 D

96 Reichweitenach vorn(Finger-spitzen)

DIN EN ISO 3411 G/P

DIN EN ISO 15537 G/P

DIN 33419 G/P

97 Armreich-weite (seit-wärts)

DIN EN 547−3 B2 DIN EN 547−3 B2 DIN EN 547−2 D

DIN EN ISO 14738 G/P DIN EN ISO 14738 G/P

98 FunktionelleArmlänge

DIN EN 547−3 B2 DIN EN 547−3 B2 DIN EN 547−2 D

99 Ellenbogen-Griffachsen-länge bzw. -abstand

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2

DIN EN ISO 11064−3 G/P

DIN EN ISO 15537 G/P

DIN 33419 G/P

100 Unterarm-reichweite

DIN EN 547−3 B2 DIN EN 547−3 B2 DIN EN 547−2 D

DIN EN ISO 14738 G/P DIN EN ISO 14738 G/P

101 Fausthöhe(Griffachse)/Handhöhe(Griffachse)über derStandfläche

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2

102 Unterarm-Fingerspit-zenlänge /

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2

Unterarm-länge (Ellen-bogen-Fin-gerspitze)

DIN 33402−2 B2

DIN EN ISO 20685 B1

103 Länge Unter-arm zur Hand

DIN EN ISO 3411 G/P

Tabelle 31: Übersicht zu Normen mit Definition oder Messverfahren, Angabe konkreterMaße sowie abgeleiteter Werte – Funktionelle Maße

131

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Nr. Körpermaß Definition oderMessangabe

Typ Angabe von konkretenMaßen

Typ Abgeleitete Werte Typ

104 Gesäß-Knie-kehlen-Länge (Sitz-tiefe) /

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2 DIN EN ISO 9241−5 D

Körpertiefesitzend (Sitz-tiefe)

DIN EN ISO 9241−5 D DIN EN ISO 3411 G/P DIN EN 1335−1 D

DIN EN ISO 20685 B1 DIN EN 547−3 B2 DIN EN 13761 D

DIN 5566−1 G/P

105 Fausthöhevon unter-halb der Sitz-fläche, sit-zend

DIN EN ISO 14738 G/P DIN EN ISO 14738 G/P

106 Sehachsen-punkt bis Sitz-referenz-punkt (SRP)

DIN 5566−1 G/P

107 Sitzreferenz-punkt (SRP)bis Hüft-gelenkpunkt(HGP) vertikal

DIN 5566−1 G/P

108 Sitzreferenz-punkt (SRP)bis Hüft-gelenkpunkt(HGP) hori-zontal

DIN 5566−1 G/P

109 Sitzreferenz-punkt (SRP)bis Rücken

DIN 5566−1 G/P

110 Fersenpunkt(FP) bis Sitzre-ferenzpunkt(SRP) horizon-tal

DIN 5566−1 G/P

111 Fersenpunkt(FP) bis Sitzre-ferenzpunkt(SRP) vertikal

DIN 5566−1 G/P

112 Schulter-gelenk bisSehachsen-punkt

DIN 5566−1 G/P

113 Sitzindex-punkt (SIP)

DIN EN ISO 5353 D DIN EN ISO 3411 G/P DIN EN 500−1 D

DIN EN 632 D

DIN EN ISO 4254−1 D

DIN EN ISO 4254−7 D

3 Anthropometrie-Normung – Bedarfsanalyse (Stand 10/2008)

132

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Nr. Körpermaß Definition oderMessangabe

Typ Angabe von konkretenMaßen

Typ Abgeleitete Werte Typ

114 AbstandHüftpunktzum Gesäß(senkrecht)

DIN EN ISO 3411 G/P

115 AbstandHüftpunktzum Gesäß(längs)

DIN EN ISO 3411 G/P

116 Abstand derHüftgelenke

DIN EN ISO 3411 G/P

117 Augenpunkt DIN EN 500−1 D

Nr. Körpermaß Definition oderMessangabe

Typ Angabe von konkretenMaßen

Typ Abgeleitete Werte Typ

118 Halsumfang DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2

DIN 33402−2 B2

DIN EN ISO 20685 B1

119 Brustumfang DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2

DIN 33402−2 B2

DIN EN ISO 20685 B1

120 Taillen-umfang

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2

DIN 33402−2 B2

DIN EN ISO 20685 B1

121 Handgelenk-umfang

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2

DIN EN ISO 20685 B1

122 Oberschen-kelumfang

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2

DIN 33402−2 B2

DIN EN ISO 20685 B1

123 Unterschen-kelumfang

DIN EN ISO 7250 B1 DIN 33402−2 B2

DIN 33402−2 B2

DIN EN ISO 20685 B1

Tabelle 32: Übersicht zu Normen mit Definition oder Messverfahren, Angabe konkreterMaße sowie abgeleiteter Definition – Umgebungsmaße

133

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Nr. Körpermaß Definition oderMessangabe

Typ Angabe von konkretenMaßen

Typ Abgeleitete Werte Typ

124 Körperumriss-linien imStehen

DIN 33402−3 B2

125 Körperumriss-linien imSitzen

DIN 33402−3 B2

126 Körperumriss-linien imKnien

DIN 33402−3 B2

127 Körperumriss-linien imLiegen

DIN 33402−3 B2

128 Körperumriss-schablone,Sitzplätze,Gelenkwin-kel, Seiten-ansicht

DIN 33408−1 G/P

129 Körperumriss-schablone,Sitzplätze,Gelenkwin-kel, Drauf-sicht

DIN 33408−1 G/P

130 Körperumriss-schablone,Sitzplätze,Gelenkwin-kel, Vorder-ansicht

DIN 33408−1 G/P

Tabelle 33: Übersicht zu Normen mit Definition oder Messverfahren, Angabe konkreterMaße sowie abgeleiteter Werte – Körperumrisse

3 Anthropometrie-Normung – Bedarfsanalyse (Stand 10/2008)

134

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Nr. Körpermaß Definition oderMessangabe

Typ Angabe von konkretenMaßen

Typ Abgeleitete Werte Typ

131 AbgeleiteteWerte/Verfahrenohne erkenn-bare/

./. ./. ./. ./. DIN 15996 D

expliziteNennungvon Körper-maßen

./. ./. ./. ./. DIN 15996 D

./. ./. ./. ./. DIN 5566−1 G/P

./. ./. ./. ./. DIN 16550−1 D

./. ./. ./. ./. DIN 33406 D

./. ./. ./. ./. DIN EN ISO 13857 D

./. ./. ./. ./. DIN EN ISO 11064−3 G/P

./. ./. ./. ./. DIN EN ISO 11064−4 D

./. ./. ./. ./. DIN EN ISO 3411 G/P

./. ./. ./. ./. DIN ISO 3958 D

./. ./. ./. ./. DIN EN 349 D

./. ./. ./. ./. DIN EN 500−1 D

./. ./. ./. ./. DIN EN 527−1 D

./. ./. ./. ./. DIN EN 614−1 D

./. ./. ./. ./. DIN EN 632 D

./. ./. ./. ./. DIN EN 1005−1 B1

./. ./. ./. ./. DIN EN 1005−2 D

./. ./. ./. ./. DIN EN 1335−1 D

./. ./. ./. ./. DIN EN 13761 D

./. ./. ./. ./. DIN EN ISO 2860 D

./. ./. ./. ./. DIN EN ISO 4254−7 D

Tabelle 34: Übersicht zu Normen mit abgeleiteten Werten ohne explizite Nennung von Körpermaßen

135

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3.1.1 Übersicht Ergänzungsbedarf

Nr. Körpermaß Definition oderMessangabe

Typ Angabe von konkretenMaßen

Typ Abgeleitete Werte Typ

7 Spina-iliaca-Höhe

DIN EN ISO 7250 B1

DIN EN ISO 20685 B1

12 Brustbreite,stehend

DIN EN ISO 7250 B1

DIN EN ISO 20685 B1

14 SpannweiteArm

DIN EN ISO 3411 G/P

15 SpannweiteArm, Ellen-bogen an-gewinkelt

DIN EN ISO 3411 G/P

16 Knie- bis Fuß-gelenk /Unterschen-kellänge

DIN EN ISO 3411 G/P

DIN 5566−1 G/P

17 Hüft- bis Knie-gelenk /Oberschen-kellänge

DIN EN ISO 3411 G/P

DIN 5566−1 G/P

18 Schulter- bisHüftgelenk /Rumpflänge

DIN EN ISO 3411 G/P

DIN 5566−1 G/P

19 AbstandHüftpunktzum Genick

DIN EN ISO 3411 G/P

20 AbstandAugenhöhezum Genick

DIN EN ISO 3411 G/P

21 AbstandAuge zur Kör-permittellinie

DIN EN ISO 3411 G/P

22 AbstandSchulter-gelenke

DIN EN ISO 3411 G/P

Tabelle 35: Übersicht zu Körpermaßen mit Ergänzungsbedarf– Maße am stehenden Menschen (graue Markierungen zeigen Bedarf)

3 Anthropometrie-Normung – Bedarfsanalyse (Stand 10/2008)

136

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Nr. Körpermaß Definition oderMessangabe

Typ Angabe von konkretenMaßen

Typ Abgeleitete Werte Typ

25 Cervical-höhe, sitzend

DIN EN ISO 7250 B1

DIN EN ISO 20685 B1

29 Ellenbogen-Handgelenk-Länge

DIN EN ISO 7250 B1

DIN EN ISO 20685 B1

39 Brustkorb-tiefe

DIN EN ISO 7250 B1

DIN EN ISO 20685 B1

42 Schulter- bisEllenbogen-gelenk

DIN 5566−1 G/P

43 Ellenbogen-bis Hand-gelenk

DIN 5566−1 G/P

44 Höhe des un-teren Endesder Schulter-blätter, sitzend

DIN EN ISO 9241−5 D DIN EN ISO 9241−5 D

45 Gesäßhöheüber Sitz /Oberschen-keldicke

DIN EN ISO 9241−5 D DIN EN ISO 9241−5 D

Tabelle 36: Übersicht zu Körpermaßen mit Ergänzungsbedarf– Maße am sitzenden Menschen (graue Markierungen zeigen Bedarf)

137

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Nr. Körpermaß Definition oderMessangabe

Typ Angabe von konkretenMaßen

Typ Abgeleitete Werte Typ

54 Handdicke amDaumen

DIN EN 547−3 B2 DIN EN 547−2 D

57 Abstand Hand-gelenk zurGriffachse

DIN EN ISO 3411 G/P

59 Oberarmdurch-messer

DIN EN 547−3 B2 DIN EN 547−2 D

78 Knöchelhöhe/Fußgelenkhöhe

DIN EN 547−3 B2 DIN EN 547−2 D

DIN EN ISO 14738 G/P DIN EN ISO 14738 G/P

DIN 5566−1 G/P

81 Abstand Fuß-gelenk zumBallen

DIN EN ISO 3411 G/P

91 Abstand Augezum Rücken

DIN EN ISO 3411 G/P

Tabelle 37: Übersicht zu Körpermaßen mit Ergänzungsbedarf– Maße an einzelnen Körperabschnitten (graue Markierungen zeigen Bedarf)

3 Anthropometrie-Normung – Bedarfsanalyse (Stand 10/2008)

138

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Nr. Körpermaß Definition oderMessangabe

Typ Angabe von konkretenMaßen

Typ Abgeleitete Werte Typ

92 AbstandWand-Acromion

DIN EN ISO 7250 B1

94 Reichhöhe(Fingerspitze)

DIN EN ISO 3411 G/P

96 Reichweitenach vorn(Finger-spitzen)

DIN EN ISO 3411 G/P

DIN EN ISO 15537 G/P

DIN 33419 G/P

103 Länge Unter-arm zurHand

DIN EN ISO 3411 G/P

105 Fausthöhevon unter-halb der Sitzfläche,sitzend

DIN EN ISO 14738 G/P DIN EN ISO 14738 G/P

106 Sehachsen-punkt bisSitzreferenz-punkt (SRP)

DIN 5566−1 G/P

107 Sitzreferenz-punkt (SRP)bis Hüft-gelenkpunkt(HGP) ver-tikal

DIN 5566−1 G/P

108 Sitzreferenz-punkt (SRP)bis Hüft-gelenkpunkt(HGP) hori-zontal

DIN 5566−1 G/P

109 Sitzreferenz-punkt (SRP)bis Rücken

DIN 5566−1 G/P

Tabelle 38: Übersicht zu Körpermaßen mit Ergänzungsbedarf– Funktionelle Maße (graue Markierungen zeigen Bedarf)

139

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Nr. Körpermaß Definition oderMessangabe

Typ Angabe von konkretenMaßen

Typ Abgeleitete Werte Typ

124 Körperumriss-linien imStehen

DIN 33402−3 B2

125 Körperumriss-linien imSitzen

DIN 33402−3 B2

126 Körperumriss-linien imKnien

DIN 33402−3 B2

127 Körperumriss-linien imLiegen

DIN 33402−3 B2

128 Körperumriss-schablone,Sitzplätze,Gelenkwin-kel, Seiten-ansicht

DIN 33408−1 G/P

129 Körperumriss-schablone,Sitzplätze,Gelenkwin-kel, Drauf-sicht

DIN 33408−1 G/P

130 Körperumriss-schablone,Sitzplätze,Gelenkwin-kel, Vorder-ansicht

DIN 33408−1 G/P

Tabelle 39: Übersicht zu Körpermaßen mit Ergänzungsbedarf– Körperumrisse

3 Anthropometrie-Normung – Bedarfsanalyse (Stand 10/2008)

140

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3.2 Hinweise für laufendeund künftigeNormungsaktivitäten

3.2.1 Normungsaktivitäten (Stand: 10/2008)

Dieser Abschnitt gibt einen Überblick zumStand der Arbeiten und zu den geplantenEntwicklungen bei der ISO (Technical Com-mittee 159 „Ergonomics“). In diesem Zu-sammenhang müssen die auf ISO-Ebenesehr aktiven japanischen Bemühungen imThemenbereich „Anthropometrie“ betrachtetwerden. Die Ergebnisse dieses Berichtskönnen systematisch aufgearbeiteten Inputfür die internationale Normung liefern.

Formal kann der aktuelle Stand der Anthro-pometrie-Normung bei ISO wie folgt be-schrieben werden:

Normungsgremium: ISO/TC 159/SC 3/WG 1 „Anthropometry“

Dieses Normungsgremium bearbeitet der-zeit die Erweiterung der Norm ISO 7250im Sinne einer Normenreihe mit drei Teilen.

� ISO 7250−1: Basic human body measurements for technical design – Part 1: Body measurement Definitionsand Landmarks (Revision of ISO 7250:1996)

Project leader: Dr. Claire C. Gordon, USA

Die Abstimmung über diesen Teil ist inzwi-schen mit positivem Ergebnis erfolgt.

� ISO 7250−2: Basic human body measurements for technical design –Part 2: Statistical summaries of bodymeasurements from individual ISOpopulations

Project leader: Dr. Makiko Kouchi, Japan

Der Entwurf wird z.Z. von der WG 1 vor-bereitet.

� ISO 7250−3: Basic human bodymeasurements for technical design –Part 3: Worldwide and regional de-sign values for use in ISO equipmentstandards

Project leader: Dr. Myung H. Yun, Korea

Ein Gliederungsvorschlag wird z.Z. vonder WG 1 vorbereitet, die Bearbeitungsoll nach Fertigstellung der Teile 1 und 2erfolgen.

Erläuterungen zu den Normungsinhalten:

Die in das deutsche Normenwerk übernom-mene internationale Grundnorm DINEN ISO 7250 „Wesentliche Maße desmenschlichen Körpers für die technischeGestaltung“ wird zurzeit erweitert und neugegliedert.

Diese Norm wird künftig Teil 1 einer drei-teiligen Reihe und erhält daher im Titel denZusatz „Part 1: Body Measurement Defini-tions and Landmarks“. Das positive Abstim-mungsergebnis liegt vor, wobei von deut-scher Seite vorgeschlagen wurde, dass aus

141

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praktischen Erwägungen die Veröffent-lichung als Teil 1 bis zu dem Zeitpunkt ver-schoben werden sollte, bis mindestensein weiterer Teil veröffentlicht wird. Diein Teil 1 genannten Körpermaße unter-scheiden sich nicht von der aktuellen DINEN ISO 7250.

Teil 2 „Statistical summaries of body meas-urements from individual ISO populations“ist als technischer Bericht vorgesehen(ISO TR 7250−2) und liegt aktuell (Okto-ber 2008) als bereits recht umfangreichesArbeitspapier (Working Draft-DTR) vor.Darin finden sich umfangreiche Tabellen-werke zu Körpermaßen verschiedenerPopulationen aus unterschiedlichen Län-dern. Die Beschreibung der Datensätzeerfolgt dabei entsprechend den Anforde-rungen aus ISO 15535 „AllgemeineAnforderungen an die Einrichtung anthro-pometrischer Datenbanken“ (als DINEN ISO 15535:2006 erschienen).

Die internationale Anthropometrie-Nor-mung wurde in den vergangenen Jahrenstark von den in Deutschland üblichen Sys-tematiken für die Datenerhebung und Dar-stellung beeinflusst, zum Teil über die ent-sprechenden Arbeiten bei CEN, zum Teildirekt über DIN-Normen. Bei dem Bestre-ben, Daten aus möglichst vielen Ländern inISO-Normen zusammenzufassen, mussteman jedoch Kompromisse bezüglich derDatenqualität eingehen. So sind beispiels-weise die Erhebungsmethoden nicht immeridentisch.

Im Entwurf von ISO TR 7250−2 sind Mess-reihen aus Italien, Japan, Kenia, Korea,den Niederlanden, Thailand sowie den Ver-einigten Staaten von Amerika berücksich-tigt. Von deutscher Seite werden derzeitdie Inhalte der DIN 33402−2 (2005) ingleicher Weise tabellarisch aufbereitet,wobei Österreich bereits die Übernahmedieser statistischen Daten für seine Wohn-bevölkerung bestätigt hat.

Aktuell sind Messreihen aus Italien (N =4.020 aus 1990−91), Japan (N = 5.361aus 2004−2006), Kenia (N = 207, aus2006−2007), Korea (N = 5.227, aus2003−2004), den Niederlanden (N =1.262, aus 1999−2000), Thailand (N =1.549, aus 2000−2001) und den Ver-einigten Staaten von Amerika (N = 2.383,aus 1998−2000) enthalten.

Wie aus den Messzeiträumen ebenso wieaus der Größe der Stichproben abgelesenwerden kann, wird es sich bei den Daten-sätzen nicht um in gleichem Maße aktuellewie repräsentative Daten handeln. Aller-dings ist dieses trotzdem ein wesentlicherSchritt hin zu einer aktuellen und belast-baren Datenbasis für anthropometrischeDaten in Normen. Denn bisher gab esweder eine solche Zusammenstellung nochstandardisierte Beschreibungsformen mitAngabe relevanter Kennzahlen für die unter-suchte Stichprobe. Außerdem ist zu erwar-ten, dass viele ISO-Mitglieder noch (statis-tisch abgesicherte) Ergänzungen liefern.Der Prozess konnte also erfolgreich angesto-

3 Anthropometrie-Normung – Bedarfsanalyse (Stand 10/2008)

142

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ßen werden, und es bleibt die Erwartung,hier in nicht allzu langer Zeit einen ent-sprechenden Technischen Bericht veröffent-lichen zu können.

Teil 3 der Norm soll in Form einer Daten-bank „Worldwide and regional designvalues for use in ISO equipment standards“Werte bereitstellen, auf die Normungs-gremien und sonstige Nutzer für ihre An-wendungsfälle zurückgreifen können. Teil 3wird derzeit als zukünftige Arbeitsaufgabeformuliert.

Für die fernere Zukunft sind in der ISO/TC159/SC 3/WG 1 Standards für die „Zer-tifizierung von Messeinrichtungen für Kör-permaße“ und für „3D-Scan-Systeme“ ge-plant.

Auf der Basis der Erkenntnisse dieser Stu-die könnten daher wertvolle Vorschläge fürdie Verbesserung laufender und die Gestal-tung zukünftiger Normungsarbeiten im Be-reich der Anthropometrie entwickelt wer-den. So berichteten die deutschen Vertreterauf der 17. Plenarsitzung des ISO/TC159 „Ergonomics“ im November 2007über diese Studie. Der Bericht fand einsehr positives Echo, verbunden mit derBitte, die Ergebnisse den relevanten Nor-mungsgremien bei ISO zur Verfügung zustellen. Der Normenausschuss Ergonomiedes DIN könnte die Koordination hierbeiübernehmen.

3.2.2 Körpermaße undErgänzungsbedarf inder Normung

Mit der Auflistung von insgesamt 130 Kör-permaßen und Ergänzungsbedarfen, die indieser Studie in Normen ermittelt wurden,sind die Grundlagen vorhanden, in den ent-sprechenden Gremien unter Einbeziehungder Fachleute die fehlenden Einzelmaßeoder Definitionen dahingehend zu über-prüfen, ob eine Aufnahme in Basisnormensinnvoll erscheint. Gerade vor dem Hinter-grund sicherheits- und gesundheitsrelevan-ter Aspekte ist die Einbeziehung solcherKörpermaße notwendig, die bei der Ge-staltung erforderlich sind. Es ist zu erwar-ten, dass Körpermaße, die für mehr alseine Produktgruppe benötigt werden, aufjeden Fall als relevant für eine Basisnormzu erachten sind.

3.2.3 Messmethoden

Bislang liegt der Schwerpunkt im Bereichder Normung auf klassischen Messmetho-den, d.h. die Anwendung von Anthro-pometer, Gleit- und Tasterzirkel und Mess-band (vgl. DIN EN ISO 7250). DieseMessmethoden werden auch in Zukunftihre Anwendung behalten. Gleichzeitigmuss jedoch beachtet werden, dass mitleistungsfähigeren 3D-Scannern und Com-putern die Bodyscanverfahren immer bes-ser werden (Greil, 2001). Dies sollte sichauch verstärkt in der Normung niederschla-gen. Mit der DIN EN ISO 20685 wurde

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versucht, dem Rechnung zu tragen. Je-doch liegt der Schwerpunkt noch auf demBereich der Validierung dieser Form derDatenerhebung. Je mehr Erfahrungen mitdiesem Messverfahren vorliegen – hier kön-nen u.a. die Ergebnisse der SizeGermany-Studie wertvolle Hinweise liefern – umsovertrauenswürdiger werden die Ergebnisseund umso mehr können Basisnormen diesesMessverfahren aufgreifen.

3.3 Zusammenfassungder Bedarfsanalyse

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, wel-che große Bandbreite die Anwendunganthropometrischer Daten aufweist. Dafürist es wichtig, dass eine ausreichende undaktuelle Datenlage möglichst in Basis-normen besteht. Hierzu können die Über-sichten in diesem Bericht wertvollen Inputliefern. Es sollte möglichst vermieden wer-den, Gestaltungsmaße, die erkennbaranthropometrischen Ursprungs sind, ohneBezug zu diesen auszuweisen.

Als beispielhaft (positiv) kann hier das Vor-gehen im Fall der DIN EN ISO 14738(2005) – Sicherheit von Maschinen –Anthropometrische Anforderungen an dieGestaltung von Maschinenarbeitsplätzenhervorgehoben werden. Für die dort behan-delten Gestaltungsfelder bei Sitz- undStehtätigkeiten sind die Gestaltungsmaßemittels Berechnungsformeln in Abhängigkeitvon den jeweiligen Körpermaßen ange-

geben und exemplarisch für die europä-ische Bevölkerung dargestellt. Im Anhangder DIN EN ISO 14738 werden in einerTabelle übersichtlich alle für diese Normnotwendigen Körpermaße für die europä-ische Bevölkerung aufgelistet. Weicht dieZielgruppe von dieser Bevölkerung ab undliegen hierzu ausreichend Daten vor, kön-nen die entsprechenden Perzentilwerte ein-getragen und genutzt werden.

Ein solcher deutlich vermittelter Bezug zuanthropometrischen Daten erlaubt die regel-mäßige Überprüfung der Daten mit Bezugauf die sich mit der Bevölkerungsentwick-lung verändernden Körpermaße.

Die geplante Neufassung bzw. Ergänzungder ISO 7250 kann als sinnvoller Schrittzur Systematisierung im Sinne einer Basis-norm betrachtet werden. Mit dem Vor-liegen aktueller Daten zur Verteilung ver-schiedener Bevölkerungsquerschnitte undhieraus abgeleiteter Gestaltungsmaße kannwesentlich zu einer vermehrten Berücksich-tigung anthropometrischer Daten in Nor-men beigetragen werden.

Durch die vielen Faktoren, die bei der Ein-beziehung anthropometrischer Maße ausNormen bei der Erstellung von Produkt-normen eine Rolle spielen, wäre es hilf-reich, wenn dem Nutzer Hinweise zur An-wendung dieser Daten gegeben würden.Eine solche Hilfe könnte durch ein separa-tes Handbuch wie auch durch Hinweise inden entsprechenden Normen gegeben wer-den.

3 Anthropometrie-Normung – Bedarfsanalyse (Stand 10/2008)

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Die vorliegende Studie „AnthropometrischeDaten in Normen – Bestandsaufnahme undBedarfsanalyse unter besonderer Berück-sichtigung des Arbeitsschutzes“ hatte dasZiel, einen Überblick über anthropometri-sche Daten in Normen zu geben und Be-darfe für zukünftige Aus- und Überarbeitun-gen zu formulieren.

Die Anthropometrie liefert Körpermaß-daten, die in vielen Bereichen – so auchbei der sicherheits- und gesundheitsgerech-ten Gestaltung von Arbeitssystemen undProdukten – von erheblicher Bedeutungsind. In nationalen, europäischen und inter-nationalen Normen sind Körpermaßdatenzu finden, die Anwendern den Stand desWissens im Bereich der Anthropometriezur Verfügung stellen sollen.

Im Rahmen einer Bestandsaufnahme wur-den Normen, die arbeitsschutzrelevanteThemenstellungen im Zusammenhang mitanthropometrischen Daten zum Inhalthaben, dahingehend analysiert, ob sie

� Definitionen und/oder Messvorschriften,

� anthropometrische Daten zu einzelnenKörpermaßen und/oder

� aus Körpermaßen abgeleitete Werte

enthalten. Wesentliche Ergebnisse sind da-bei Übersichten zu Normen, in welchensolche Angaben zu finden sind. Diese Über-sichten erleichtern den Zugriff auf dieseInformationen, gleichzeitig werden jedoch

auch Lücken deutlich – etwa fehlendeDaten zu Körpermaßen oder fehlende oderunzureichende Definitionen einzelnerKörpermaße. Die Übersichten geben denStand Oktober 2008 wieder. Dabei muss-te insbesondere bei Normen mit von Kör-permaßen abgeleiteten Werten eine Aus-wahl getroffen werden, so dass kein An-spruch auf Vollständigkeit besteht. Wohlaber kann davon ausgegangen werden,dass die berücksichtigten Normen dieBandbreite der Darstellungsformen wieder-geben und so eine sinngemäße Über-tragung der erarbeiteten Hinweise auchauf andere Normen mit von Körpermaßenabgeleiteten Werten möglich ist.

Die Darstellung von Körpermaßdaten be-rücksichtigt ausschließlich solche, die inNormen zu finden sind. Darüber hinaus-gehende in der Literatur zu findende An-gaben blieben unberücksichtigt.

Eine Klassifikation der betrachteten Nor-men hinsichtlich ihrer primären Zielsetzungermöglicht zudem eine Abschätzung, wieausgeprägt eine Aufteilung im Sinne vonBasis- und Produktnormen ist. Wünschens-wert wäre, alle benötigten Werte und Defi-nitionen in Basisnormen bereitzustellen.

In Bezug auf anthropometrische Daten warweiter von Bedeutung, ob und welche An-gaben in Bezug auf den Erhebungszeit-raum (Aktualität) gemacht werden und aufwelche Populationen (Repräsentativität) sichdie Angaben beziehen.

4 Zusammenfassung und Empfehlungen

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Beide Aspekte – Aktualität wie Repräsenta-tivität – sind vor dem Hintergrund der Ab-leitung von Gestaltungsvorgaben – sei esfür Arbeitssysteme oder Produkte – mit-entscheidend dafür, dass aktuelle Bevölke-rungsentwicklungen einerseits und unter-schiedliche Zielgruppen andererseits wir-kungsvoll berücksichtigt werden können.Hier war Verbesserungsbedarf festzustellen.Entwicklungen in der Bevölkerung (z.B. Zu-nahme des Bauchumfangs bei bestimmtenPopulationen) oder der Politik (z.B. Erwerbs-tätige auch über 65 Jahre) könnten so vonNormern und Konstrukteuren besser berück-sichtigt werden.

Anthropometrische Messreihen sind ressour-cenintensiv. Umso wichtiger ist es für denArbeitsschutz, Kenntnisse über die benötig-ten Körpermaße zu erlangen.

Ergebnisse der Bestandsaufnahmeund Bedarfsanalyse

34 Normen und Normentwürfe (siehe An-hang 1) wurden detailliert ausgewertet.Die Bestandsaufnahme zeigte, dass mitDIN EN ISO 7250 hinsichtlich der Defi-nitionen und Messvorschriften eine Basis-norm besteht, auf die z.B. im Daten-bestand der Normen-Recherche Arbeits-schutz (NoRA), Stand Oktober 2008, in57 Normen verwiesen wird.

Werteangaben verteilen sich hingegenauf eine Reihe von Normen. Währendnational bereits seit längerem mit der

DIN 33402, Teil 2 eine Basisnorm be-steht, die unlängst aktualisiert wurde undDaten aus dem Zeitraum 1999−2002enthält, kann als Entsprechung auf europä-ischer Ebene derzeit nur DIN EN 547−3angesehen werden, auf die im Datenbe-stand von NoRA in 60 Normen verwiesenwird. Auch wenn hier vor dem Hintergrundder neuen Maschinenrichtlinie im April2008 eine A1-Ergänzung erfolgt ist, weistder Inhalt der Norm einen Stand von1997 auf. Die darin enthaltenen Datensind demzufolge in jedem Fall früherenDatums.

Unabhängig davon ist festzustellen, dassProdukt- und Produktgruppennormen eben-so wie Normen mit abgeleiteten Größengesonderte Aufstellungen zu Maßangabenbeinhalten, deren Inhalte meist auf das je-weilige Gestaltungsziel hin bedarfsorien-tiert angelegt sind, wobei der Erhebungs-zeitraum der Daten nicht ausgewiesenoder mit „gegenwärtig verfügbar“ be-schrieben wird. Darüber hinaus finden sicheinzelne dort angegebene Körpermaßenicht in übergeordneten Normen, insbe-sondere der DIN EN ISO 7250, so dassDefinitionen und Messvorschriften nichtin ausreichendem Maße verfügbar sind.Dadurch bleiben solche Körpermaße beiMessreihen und Datentabellen, die dieseNorm als Grundlage nutzen, unberücksich-tigt.

Die erarbeiteten Übersichten ermöglichendas Auffinden von Werten und geben Hin-

4 Zusammenfassung und Empfehlungen

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weise für sinnvolle Erweiterungen undModifikationen von Körpermaßtabellen inder Normung.

Ebenso wurde die Notwendigkeit von Ba-sisnormen untermauert. Die damit verbun-dene, ausgeprägtere Systematisierungkann dazu beitragen, den Pflegeaufwandzu minimieren, und erscheint geeignet, beider Ableitung von Gestaltungsmaßen dieAktualität der zu Grunde gelegten anthro-pometrischen Maße sicherzustellen.

Aktualisierung der Körpermaße

Entscheidend für die Anwendung anthropo-metrischer Körpermaße ist deren Aktualität.In nur einem Fall (DIN 33402−2) war ausder Norm klar ersichtlich, dass die Perzen-tilangaben auf vergleichsweise aktuellenDatensätzen basieren (1999−2002). Ge-rade vor dem Hintergrund internationalerMärkte bedarf es aktualisierter Werte fürverschiedene Bevölkerungsgruppen. DieNutzung moderner Techniken, wie das3D-Scanning, kann dazu beitragen, mit ver-tretbarem Aufwand Querschnittsuntersuchun-gen durchzuführen.

Notwendige Überprüfung derKörpermaßtabellen

Die Liste der in Normen aufzufindendenKörpermaße weist 130 Körpermaße aus,

zu denen entweder Daten angegebenwerden und/oder die bei der Bestimmungvon abgeleiteten Größen benötigt werden.Darin enthalten sind die in DIN EN ISO7250 beschriebenen Körpermaße. Auf-gezeigte Lücken müssten von Experten ge-prüft werden, um zu entscheiden, ob undan welcher Stelle Ergänzungen notwendigsind.

Veraltete Normen überprüfen

Im Bestand der untersuchten Normen be-finden sich auch Normen, deren Ausgabe-datum 20 Jahre und mehr zurück liegt. ImEinzelnen betrifft dies:

� DIN ISO 3958: Straßenfahrzeuge;Personenkraftwagen, Handreichweitendes Fahrzeugführers (1978−11, 2005bestätigt),

� DIN 4556: Büromöbel; Fußstützen fürden Büroarbeitsplatz; Anforderungen,Maße (1983−02, 2008 bestätigt),

� DIN 33402−3: Körpermaße desMenschen; Bewegungsraum bei ver-schiedenen Grundstellungen und Bewe-gungen (1984−10, 2003 bestätigt),

� DIN 33406: Arbeitsplatzmaße im Pro-duktionsbereich; Begriffe, Arbeitsplatz-typen, Arbeitsplatzmaße (1988−07,2004 bestätigt).

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Obwohl – wie jeweils angegeben – in jün-gerer Zeit durch den jeweils zuständigenNormenausschuss überprüft und bestätigt,bleibt unklar, ob es keine aktuellen Wertegibt oder ob diese nicht einbezogenwurden. Es wird demzufolge empfohlen,diese Normen auf der Grundlage der Kör-permaßangaben von DIN 33402−2 undISO 7250 dahingehend zu überprüfen,ob sie dem gegenwärtigen Stand der Kör-permaßdaten noch entsprechen.

Fachbericht empfohlen

Vor dem Hintergrund der Anwendung derNormen sollte die Erarbeitung eines Fach-berichtes angestrebt werden, in dessenMittelpunkt die Unterstützung bei der An-wendung anthropometrischer Daten steht.Ziel sollte es sein, auch dem Laien aufdem Gebiet der Anthropometrie zu ver-deutlichen, welche Faktoren für bestimmteZwecke zu berücksichtigen sind. Hierzuzählen u.a. Zuschläge für Kleidung, Be-wegung etc., aber auch die Berücksich-

tigung besonderer Personengruppen. Dazugehört die Diskussion der Möglichkeitenund Grenzen berufsgruppenspezifischeranthropometrischer Angaben sowie derdamit möglicherweise eingeschränktenNutzerpopulation.

Hilfreich kann in diesem Zusammenhangu.a. das

� Beiblatt zur DIN 33402−2 (2006):Körpermaße des Menschen – Teil 2:Werte; Beiblatt 1: Anwendung vonKörpermaßen in der Praxis

sein, wie auch die Darstellung abgeleiteterGrößen, wie sie in

� DIN EN ISO 14738 (2005): Sicher-heit von Maschinen – Anthropometri-sche Anforderungen an die Gestaltungvon Maschinenarbeitsplätzen

gewählt wurde. Letztere weist neben einemkonkreten Wert für die Gestaltung desArbeitsbereiches auch dessen Herleitunganhand anthropometrischer Daten aus,was eine fortlaufende Aktualisierung beiÜberarbeitung der Basisnorm gestattet.

4 Zusammenfassung und Empfehlungen

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[1] Babirat, D.; Küchmeister, G.;Nagel, K.: Körpermaße des Men-schen, Bundesanstalt für Arbeitsschutzund Arbeitsmedizin (Hrsg.): Arbeits-wissenschaftliche Erkenntnis AE 128,2001.

[2] Çakir, G.; Çakir, A.: Bedeutungvon Querschnittsnormen – dar-gestellt am Beispiel der Maschinen-sicherheit, KAN-Bericht 38, Vereinzur Förderung der Arbeitssicherheitin Europa (Hrsg.), 2007.

[3] Greil, H.: Wie weit sind wir derDIN 33402 entwachsen?, Branden-burgische Umwelt Berichte (BUB),2001, S. 7−22.

[4] Höhn, K.; Goertz, T.; Lehder, G.;Krengel, M.; Schmauder, M.:Maschinennormung und Ergonomie,Schriftenreihe der Bundesanstalt fürArbeitsschutz und Arbeitsmedizin(Hrsg.): Forschungsbericht Nr. 1074,Wirtschaftsverlag NW, Bremerhaven,2006

[5] Jürgens, H.W.: Erhebung anthro-pometrischer Maße zur Aktualisierungder DIN 33402 – Teil 2, Schriften-reihe der Bundesanstalt für Arbeits-schutz und Arbeitsmedizin (Hrsg.): For-schungsbericht Fb 1023, Wirtschafts-verlag NW, Bremerhaven, 2004.

[6] Jürgens, H.W.; Aune, I.A.; Pieper,U.: Internationaler anthropometrischer

Datenatlas, Schriftenreihe der Bundes-anstalt für Arbeitsschutz (Hrsg.): For-schungsbericht Fb 587, Wirtschafts-verlag NW, Bremerhaven, 1989.

[7] Jürgens, H.W.; Aune, I.A.; Pieper,U.: International Data on Anthropome-try, Occupational Safety and HealthSeries No. 65, International LabourOffice, Geneva, 1990.

[8] Jürgens, H.W.; Matzdorff, I.; Wind-berg, J.: Internationale anthropome-trische Daten als Voraussetzung fürdie Gestaltung von Arbeitsplätzenund Maschinen, Bundesanstalt fürArbeitsschutz und Arbeitsmedizin(Hrsg.): Arbeitswissenschaftliche Er-kenntnis 108, 1998.

[9] Kommission Arbeitsschutz undNormung (KAN): Leitfaden zur Be-handlung ergonomischer Aspekte inder Normung, siehe www.kan.de(Webcode D5038), bestätigtdurch CEN/TC 122 Resolution187/2001 und ISO/TC 159 Reso-lution 163/2001.

[10] Merkel, T.: Entwicklung von Lehr-modulen für die Berücksichtigungergonomischer Aspekte in der Aus-bildung von Konstrukteuren, KAN-Bericht 42, Verein zur Förderungder Arbeitssicherheit in Europa(Hrsg.), 2008.

5 Literaturverzeichnis

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[11] Normen-Recherche Arbeitsschutz:Angebot der Kommission Arbeits-schutz und Normung (KAN) undder DIN Software GmbH,www.nora.kan.de, Zugriff22.10.2008.

[12] Perinorm: Bibliographische Daten-bank zur Unterstützung der Sucheund Verwaltung von Normen undtechnischen Regeln, gemeinsamesAngebot der AFNOR-Gruppe,des BSI sowie des DIN:www.perinorm.com, Zugriff22.10.2008.

[13] SizeGermany: www.sizegermany.de,HUMAN SOLUTIONS GmbH, Kaiser-lautern, Zugriff 22.10.2008.

5 Literaturverzeichnis

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Anhang A1 stellt die in dieser Studie analysierten Normen in einer tabellarischen Über-sicht mit Angabe von Dokumentnummer, Titel und Ausgabedatum zusammen.

Die Sortierung der Auflistung berücksichtigt den Normentyp (B1, B2, G/P und D-Nor-men). Innerhalb eines Normentyps werden zunächst die internationalen, dann die europä-ischen und dann die nationalen Normen aufgeführt. Die weitere Sortierung erfolgt mit auf-steigender Dokumentnummer.

Das Ausgabedatum (Stand Oktober 2008) berücksichtigt die letzte inhaltliche Änderung.Aktuelle Ergänzungen im Zusammenhang mit der neuen Maschinenrichtlinie blieben hierunberücksichtigt, da sie keine inhaltlichen Änderungen zur Folge hatten.

Ein entsprechender Hinweis findet sich jedoch bei der einheitlichen Beschreibung der ana-lysierten Normen in den Anhängen A2 bis A5 in der Zeile Ausgabedatum. Ebenso isthier vermerkt, zu welchem Zeitpunkt eventuell Berichtigungen erschienen sind.

Die Reihenfolge der Normen in den Anhängen A2 bis A5 entspricht der des AnhangsA1, wobei unterschieden wird zwischen:

� Anhang A2 – B1-Normen im Bereich der Anthropometrie: Beschreibung der ana-lysierten Normen, die dem Typ B1 zugeordnet wurden, d.h. solchen, die überwie-gend Definitionen und/oder Messvorschriften zum Inhalt haben.

� Anhang A3 – B2-Normen im Bereich der Anthropometrie: Beschreibung der ana-lysierten Normen, die dem Typ B2 zugeordnet wurden, d.h. solchen, die überwie-gend Körpermaßangaben zum Inhalt haben.

� Anhang A4 – G/P-Normen im Bereich der Anthropometrie: Beschreibung der ana-lysierten Normen, die dem Typ G/P zugeordnet wurden, d.h. solchen Produkt- undProduktgruppennormen, die auch anthropometrische Daten enthalten.

� Anhang A5 – D-Normen im Bereich der Anthropometrie: Beschreibung der ana-lysierten Normen, die dem Typ D zugeordnet wurden, d.h. solchen Normen, die ausanthropometrischen Maßen abgeleitete Gestaltungsmaße enthalten.

6 Anhänge

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Dokumentnummer Titel Ausgabedatum

DIN EN ISO 7250 Wesentliche Maße des menschlichen Körpers für die technische Gestal-tung

1997−10

DIN EN ISO 20685 3D-Scanverfahren für international kompatible anthropometrische Daten-banken

2006−02

DIN 33402−1 Körpermaße des Menschen, Teil 1: Begriffe, Messverfahren 2008−03

DIN EN 547−3 Sicherheit von Maschinen – Körpermaße des Menschen – Teil 3: Körpermaßdaten

1997−09

DIN 33402−2 Ergonomie – Körpermaße des Menschen – Teil 2: Werte

2005−12

DIN 33402−3 Körpermaße des Menschen; Bewegungsraum bei verschiedenen Grund-stellungen und Bewegungen

1984−10

DIN EN ISO 3411 Erdbaumaschinen – Körpermaße von Maschinenführern und Mindest-freiraum

2007−11

DIN EN ISO 11064−3 Ergonomische Gestaltung von Leitzentralen – Teil 3: Auslegung von Wartenräumen

2000−09

DIN EN ISO 14738 Sicherheit von Maschinen – Anthropometrische Anforderungen an dieGestaltung von Maschinenarbeitsplätzen

2005−03

DIN EN ISO 15537 Grundsätze für die Auswahl und den Einsatz von Prüfpersonen zur Prü-fung anthropometrischer Aspekte von Industrieerzeugnissen und derenGestaltung

2005−03

DIN 5566−1 Schienenfahrzeuge – Führerräume – Teil 1: Allgemeine Anforderungen 2006−09

DIN 33408−1 Körperumrissschablonen – Teil 1: Für Sitzplätze 2008−03

DIN 33419 Allgemeine Grundlagen der ergonomischen Prüfung vonProduktentwürfen und Industrieerzeugnissen

1993−02

DIN ISO 3958 Straßenfahrzeuge; Personenkraftwagen, Handreichweiten des Fahrzeug-führers

1978−11

DIN EN ISO 2860 Erdbaumaschinen – Öffnungen – Mindestmaße 1999−10

DIN EN ISO 5353 Erdbaumaschinen sowie Traktoren und Maschinen für Land- und Forst-wirtschaft – Sitzindexpunkt

1999−03

DIN EN ISO 9241−5 Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten mit Bildschirmgeräten –Teil 5: Anforderungen an Arbeitsplatzgestaltung und Körperhaltung

1999−08

DIN EN ISO 11064−4 Ergonomische Gestaltung von Leitzentralen – Teil 4: Auslegung undMaße von Arbeitsplätzen

2004−10

Anhang A 1

Übersicht der analysierten Normen

Hinweise zur Sortierung siehe S. 151.

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Dokumentnummer Titel Ausgabedatum

DIN EN ISO 13857 Sicherheit von Maschinen – Sicherheitsabstände gegen das Erreichenvon Gefährdungsbereichen mit den oberen und unteren Gliedmaßen

2008−06

DIN EN ISO 15535 Allgemeine Anforderungen an die Einrichtung anthropometrischer Daten-banken

2008−05

DIN EN 349 Sicherheit von Maschinen – Mindestabstände zur Vermeidung des Quet-schens von Körperteilen

1993−06

DIN EN 500−1 Bewegliche Straßenbaumaschinen – Sicherheit – Teil 1: Gemeinsame Anforderungen

2007−03

DIN EN 527−1 Büromöbel – Büro-Arbeitstische – Teil 1: Maße 2000−07

DIN EN 547−1 Sicherheit von Maschinen – Körpermaße des Menschen – Teil 1: Grundlagen zur Bestimmung von Abmessungen für Ganzkörper-Zugänge an Maschinenarbeitsplätzen

1997−02

DIN EN 547−2 Sicherheit von Maschinen – Körpermaße des Menschen – Teil 2: Grundlagen für die Bemessung von Zugangsöffnungen

1997−02

DIN EN 614−1 Sicherheit von Maschinen – Ergonomische Gestaltungsgrundsätze –Teil 1: Begriffe und allgemeine Leitsätze

2006−07

DIN EN 1005−2 Sicherheit von Maschinen – Menschliche körperliche Leistung – Teil 2: Manuelle Handhabung von Gegenständen in Verbindung mitMaschinen und Maschinenteilen

2003−09

DIN EN 1335−1 Büromöbel – Büro-Arbeitsstuhl – Teil 1: Maße; Bestimmung der Maße 2002−08

DIN EN 13761 Büromöbel – Besucherstühle 2002−12

DIN EN 60529 Schutzarten durch Gehäuse (IP-Code) 2000−09

DIN 4556 Büromöbel – Fußstützen für den Büroarbeitsplatz; Anforderungen, Maße 1983−02

DIN 15996 Bild- und Tonbearbeitung in Film-, Video- und Rundfunkbetrieben –Grundsätze und Festlegungen für den Arbeitsplatz

2006−02

DIN 16550−1 Büromöbel – Büro-Arbeitstische für stehende Tätigkeiten – Teil 1: Maße 2002−12

DIN 33406 Arbeitsplatzmaße im Produktionsbereich; Begriffe, Arbeitsplatztypen,Arbeitsplatzmaße

1988−07

Anhang A 1

Übersicht der analysierten Normen

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Dieser Anhang enthält die einheitliche Beschreibung der analysierten Normen, die demTyp B1 zugeordnet wurden, d.h. solchen, die überwiegend Definitionen und/oder Mess-vorschriften zum Inhalt haben.

Dokumentnummer DIN EN ISO 7250

Normentyp B1

Ausgabedatum 1997−10

Titel Wesentliche Maße des menschlichen Körpers für die technische Gestaltung(ISO 7250:1996); Deutsche Fassung EN ISO 7250:1997

Normenausschuss ISO/TC 159/SC 3 „Anthropometrie und Biomechanik“CEN/TC 122/WG 1 „Anthropometrie“Normenausschuss Ergonomie (NAErg)

Geltungs-/Anwendungsbereich Diese Norm stellt wesentliche anthropometrische Maße zusammen, die alsGrundlage für einen Vergleich von Bevölkerungsgruppen dienen können, siesoll dem Ergonomen und Designer das anatomische und anthropometrischeBasiswissen vermitteln und gleichzeitig Prinzipien der Messmethoden deutlichmachen.

Art der Angaben Anthropometrische Maße werden erklärt, die Messmethode erläutert und daseinzusetzende Messinstrument angegeben. Die Maße sind gegliedert in dieBereiche – Maße am stehenden Menschen– Maße am sitzenden Menschen– Maße an einzelnen Körperabschnitten– Funktionelle Maße

Verweise (normativ) –

Verweise (informativ,bibliografisch)

Literaturverweise

Listung im Amtsblatt ja

Hinweis / Aktuelles Diese Norm ist aktuell inhaltsgleich als Teil 1 einer Normenreihe DINEN ISO 7250 vorgesehen. Auf ISO-Ebene (ISO 7250−1) bereits verabschie-det steht eine Veröffentlichung als DIN EN ISO 7250−1 wahrscheinlich bis zurVeröffentlichung des Teils 2 noch aus.

Anhang A 2

B1-Normen im Bereich der Anthropometrie

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Dokumentnummer DIN EN ISO 20685

Normentyp B1

Ausgabedatum 2006−02

Titel 3D-Scanverfahren für international kompatible anthropometrische Datenbanken(ISO 20685:2005); Deutsche Fassung EN ISO 20685:2005

Normenausschuss Normenausschuss Ergonomie (NAErg)

Geltungs-/Anwendungsbereich Diese Internationale Norm legt Verfahren für die Anwendung von 3D-Oberflächenscansystemen für die Gewinnung von Daten zur Form desmenschlichen Körpers und für in ISO 7250 festgelegte Messungen fest, dieaus 3D-Scans gewonnen werden können.

Art der Angaben Die Norm gibt Verfahren an, wie mit 3D-Oberflächenscansystemen Körper-maße nach ISO 7250 ermittelt werden können. In Tabellen werden Körper-maße nach ISO 7250 angegeben, die bei Anwendung des entsprechendenScannertyps wahrscheinlich die besten Ergebnisse liefern.

Verweise (normativ) ISO 7250:1996, Basic human body measurements of technological designISO 15535:2003, General requirements for establishing an anthropometricdatabase

Verweise (informativ, bibliografisch)

ISO/IEC 8859−1, Information technology – 8-bit single byte coded graphiccharacter sets – Part 1: Latin alphabet No. 1u.a. Literaturhinweise

Listung im Amtsblatt nein

Anhang A 2

B1-Normen im Bereich der Anthropometrie

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Dokumentnummer DIN 33402−1

Normentyp B1

Ausgabedatum 2008−03

Titel Ergonomie – Körpermaße des Menschen – Teil 1: Begriffe, Messverfahren

Normenausschuss Normenausschuss Ergonomie (NAErg)

Geltungs-/Anwendungsbereich Diese Norm legt einheitliche Begriffe und Messverfahren zur Ermittlung vonKörpermaßen des Menschen fest, die dem Gestalter von technischen Erzeug-nissen, Arbeitsplätzen und Arbeitsumgebungen Kenntnisse über Körpermaßeund ihre Variabilität geben. Sie ergänzt damit die in DIN EN ISO 7250 festgelegten Begriffe um die Be-griffe, die zum Verständnis der in DIN 33402−2 angegebenen Körpermaßedes Menschen notwendig sind.

Art der Angaben In einer tabellarischen Auflistung wird die Messgröße benannt, eine Definitiongegeben, das Messverfahren erläutert sowie das Messinstrument und dieTabellennummer innerhalb von Teil 1 angegeben. Die Auflistung umfasst 20Messgrößen, die nicht in DIN EN ISO 7250 enthalten sind.

Verweise (normativ) DIN 33402−2:2005−12DIN EN ISO 7250

Verweise (informativ, bibliografisch)

keine

Listung im Amtsblatt nein

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Dieser Anhang enthält die einheitliche Beschreibung der analysierten Normen, diedem Typ B2 zugeordnet wurden, d.h. solchen, die überwiegend Körpermaßangabenzum Inhalt haben.

Dokumentnummer DIN EN 547−3

Normentyp B2

Ausgabedatum 1997−09 (A1: 2008−04)

Titel Sicherheit von Maschinen – Körpermaße des Menschen – Teil 3: Körpermaß-daten; Deutsche Fassung EN 547−3:1996

Normenausschuss CEN/TC 122/WG 1 „Anthropometrie“NA Ergonomie (NAErg)

Geltungs-/Anwendungsbereich Diese Norm legt aktuelle Anforderungen an menschliche Körpermaßdaten(anthropometrische Daten) fest, die in EN 547−1 und EN 547−2 zur Berech-nung der Zugangs- und Durchgangsmaße, wie sie an Maschinen Anwendungfinden, benötigt werden.

Population gegenwärtig erhältliche Daten aus europäischen Studien (Bevölkerungsgruppeninnerhalb Europas mit wenigstens 3 Millionen Einwohnern)

Zeitraum der Erhebung k.A.

Art der Angaben bedarfsorientiert als P5, P95, P99-Werte für kombinierte männliche und weib-liche Populationen, keine Unterscheidung nach Alter, zusätzlich Verweise aufdie Abschnitte innerhalb der DIN EN ISO 7250 (zum Zeitpunkt der Erstellungnoch prEN 979)

Zu-/Abschläge für Sonder-situationen

k.A.

Gestaltungsbereiche k.A.

Verweise (normativ) DIN EN 547−1DIN EN 547−2DIN EN ISO 7250 (prEN 979)

Verweise (informativ, bibliografisch)

keine

Listung im Amtsblatt ja

Anhang A 3:

B2-Normen im Bereich der Anthropometrie

159

Page 161: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“

Dokumentnummer DIN 33402−2

Normentyp B2

Ausgabedatum 2005−12 (Berichtigung 1: 2007−05)

Titel Ergonomie – Körpermaße des Menschen – Teil 2: Werte

Normenausschuss NA Ergonomie (NAErg)

Geltungs-/Anwendungsbereich Die Norm legt Werte für Körpermaße von unbekleideten Personen fest. Zweckdieser Festlegungen ist es, Kenntnisse über Körpermaße und ihre Variabilität zuvermitteln.

Population Personen, die im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland wohnen

Zeitraum der Erhebung 1999−2002

Art der Angaben Perzentilwerte P5, P50, P95 für M/F für die Altersgruppen 18−65 sowie 18−25, 26−40, 41−60, 61−65 Jahre

Zu-/Abschläge für Sonder-situationen

k.A.

Gestaltungsbereiche k.A.

Verweise (normativ) DIN 33402−1, DIN EN ISO 7250

Verweise (informativ, bibliografisch)

keine

Listung im Amtsblatt nein

Anhang A 3:

B2-Normen im Bereich der Anthropometrie

160

Page 162: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“

Dokumentnummer DIN 33402−3

Normentyp B2

Ausgabedatum 1984−10

Titel Körpermaße des Menschen; Bewegungsraum bei verschiedenen Grund-stellungen und Bewegungen

Normenausschuss NA Ergonomie (FNErg)

Geltungs-/Anwendungsbereich Diese Norm enthält Körperumrisslinien des Menschen in den Grundstellungen„Stehen“, „Sitzen“, „Knien“ und „Liegen auf dem Rücken“ sowie Hüllkurven derbei diesen Körperhaltungen möglichen Bewegungen von z.B. Armen, Beinen,Kopf und Rumpf.

Population keine direkte Angabe, Verweis auf DIN 33402, Teil 2

Zeitraum der Erhebung k.A.

Art der Angaben Als Hüllkurven für 20−25 jährige Männer des 95. Perzentils in den Körper-grundhaltungen „Stehen“, „Sitzen“, „Knien“ und „Liegen auf dem Rücken“ Diese Norm wurde bislang nicht aktualisiert und bezieht sich entsprechend aufdie Vorgängerfassung der aktuellen DIN 33402, Teil 2

Zu-/Abschläge für Sonder-situationen

k.A.

Gestaltungsbereiche k.A.

Verweise (normativ) DIN 33402, Teil 2

Verweise (informativ,bibliografisch)

DIN 33408, Teil 1

Listung im Amtsblatt nein

161

Page 163: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“
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Dieser Anhang enthält die einheitliche Beschreibung der analysierten Normen, die demTyp G/P zugeordnet wurden, d.h. solchen Produkt- und Produktgruppennormen, die auchanthropometrische Daten enthalten.

Dokumentnummer DIN EN ISO 3411

Normentyp G/P

Ausgabedatum 2007−11 (Berichtigung 1: 2008−01)

Titel Erdbaumaschinen – Körpermaße von Maschinenführern und Mindestfreiraum(ISO 3411:2007); Deutsche Fassung EN ISO 3411:2007

Normenausschuss ISO/TC 127 „Erdbaumaschinen“CEN/TC 151 „Bau- und Baustoffmaschinen – Sicherheit“Normenausschuss Maschinenbau (NAM)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Diese Norm legt die Maße von Maschinenführern von Erdbaumaschinen, wie sie inISO 6165 definiert sind, fest und spezifiziert den üblichen Mindestfreiraum in der Bedie-nerkabine.

Population Die angegebenen Maße wurden durch Zusammenfassen internationaler Werte vonMännern und Frauen festgelegt (anthropometrische Daten Nordamerikas CAESAR/USA,Europa (ISO 15534-3) und Daten aus Asien (China, Japan, Korea, und Thailand).Maße, die von beiden Datenbanken nicht verfügbar waren, wurden durch propor-tionales Abgleichen der Werte von ISO 3411 geschätzt, basierend auf der Wachstums-entwicklung quer der verfügbaren gemessenen Maße.

Zeitraum der Erhebung k.A.

Art der Angaben In einer tabellarischen Auflistung erfolgt die Benennung diverser Körpermaße mit Bezugzu einer Illustration sowie Angaben für einen kleinen, mittleren und großen Maschinen-führer. Nach Angaben der Norm repräsentieren diese den gemessenen Größenbereichder Weltbevölkerung. Klein ist etwa die Messung des 5. Perzentils, mittel ist ungefährdie Messung des 50. Perzentils und groß ist etwa die Messung des 95. Perzentils.Enthält ebenso diverse skelettäre Maße sowie Maße bezogen auf den sogenannten„Sitzindexpunkt“ nach ISO 5353

Zu-/Abschläge fürSondersituationen

– Zuschlag für Schuh- und Stiefelhöhe– Abschläge für entspannte Körperhaltung– Zuschlag für Schutzhelme

Gestaltungsbereiche – Mindestanforderungen für Freiräume innerhalb verriegelbarer Eingrenzungen – sitzender Maschinenführer– Mindestanforderungen für normale Freiräume innerhalb von Eingrenzungen – stehender Maschinenführer

Verweise (normativ) ISO 5353:1995, ISO 6165:2001, ISO 6682:1986, ISO 11112:1995

Verweise (informativ,bibliografisch)

ISO 3449:1992, ISO 3471:1994, ISO 7250:1996

Listung im Amtsblatt ja

Anhang A 4:

G/P-Normen im Bereich der Anthropometrie

163

Page 165: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“

Dokumentnummer DIN EN ISO 11064−3

Normentyp G/P

Ausgabedatum 2000−09

Titel Ergonomische Gestaltung von Leitzentralen – Teil 3: Auslegung von Wartenräumen(ISO 11064−3:1999); Deutsche Fassung EN ISO 11064−3:1999

Normenausschuss ISO/TC 159/SC 4/WG 8 „Ergonomische Gestaltung von Leitzentralen“Normenausschuss Ergonomie (NAErg)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Diese Norm legt ergonomische Grundsätze für die Auslegung von Wartenräumen fest.Enthalten sind Anforderungen, Empfehlungen und Richtlinien für die Auslegung derWartenräume, die Anordnungen der Arbeitsplätze, die Anwendung getrennt angeordne-ter Anzeigeeinrichtungen und die Instandhaltung von Wartenräumen.

Population Daten zur Weltbevölkerung mit Verweis auf: Hans W. Jürgens, Ivar A. Aune, UrsulaPieper: International data on anthropometry, Occupational safety and health series No65, herausgegeben von International Labour Office, Geneva (siehe auch ISO 7250).

Zeitraum der Erhebung indirekt über Quellenangabe; die dort benannten Datenquellen datieren schwerpunkt-mäßig auf den Zeitbereich Mitte der 1960-er bis Mitte der 1980-er Jahre.

Art der Angaben bedarfsorientiert als P5, P95-Werte für kombinierte männliche und weibliche Popu-lationen, repräsentativ für die Weltbevölkerung, keine Unterscheidung nach Alter, zusätz-lich Hinweis darauf, dass – sofern verfügbar – bei der Gestaltung die entsprechendenDaten der Benutzergruppe angewendet werden sollen.

Zu-/Abschläge fürSondersituationen

Zuschlag für Schuhe

Gestaltungsbereiche Leitplatzgestaltung, insbesondere– Anordnung von Anzeigeeinrichtungen– Höhe eines Leitplatzes– Mindestverkehrsraum

Verweise (normativ) ISO 7250:1996, Basic human body measurements for technological design.ISO 9241−3:1992, Ergonomic requirements for office work with visual displayterminals (VDTs) – Part 3: Visual display requirements.ISO 9241−5:1998, Ergonomic requirements for office work with visual displayterminals (VDTs) – Part 5: Workstation layout and postural requirements.ISO 11428:1996, Ergonomics – Visual danger signals – General requirements, design and testing

Verweise (informativ,bibliografisch)

EN 547−1:1996, Sicherheit von Maschinen – Körpermaße des Menschen – Teil 1:Grundlagen zur Bestimmung von Abmessungen für Ganzkörper-Zugänge an Maschinen-arbeitsplätzen.EN 547−2:1996, Sicherheit von Maschinen – Körpermaße des Menschen – Teil 2:Grundlagen für die Bemessung von Zugangsöffnungen.EN 547−3:1996, Sicherheit von Maschinen – Körpermaße des Menschen – Teil 3: Körpermaßdaten.ISO 14738, Sicherheit von Maschinen – Anthropometrische Anforderungen an dieGestaltung von Maschinenarbeitsplätzen.

Listung im Amtsblatt nein

Anhang A 4:

G/P-Normen im Bereich der Anthropometrie

164

Page 166: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“

Dokumentnummer DIN EN ISO 14738

Normentyp G/P

Ausgabedatum 2005−03 (A1: 2008−04)

Titel Sicherheit von Maschinen – Anthropometrische Anforderungen an die Gestaltung vonMaschinenarbeitsplätzen (ISO 14738:2002); Deutsche Fassung EN ISO 14738:2002+ AC:2004

Normenausschuss CEN/TC 122/WG 1 „Anthropometrie“Normenausschuss Ergonomie (NAErg)Normenausschuss Maschinenbau (NAM)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Diese Norm legt Grundlagen zur Ableitung von Abmessungen aus anthropometrischenMaßen und ihre Anwendung bei der Gestaltung stationärer Maschinenarbeitsplätze fest.Sie basiert auf dem derzeitigen Stand ergonomischer Erkenntnisse und anthropome-trischer Maße.

Population Die Werte basieren auf Informationen aus anthropometrischen Studien, repräsentativ fürdie Bevölkerungsgruppen innerhalb Europas, die wenigstens drei Millionen Menschenumfassen. Sowohl Männer als auch Frauen wurden berücksichtigt.

Zeitraum der Erhebung Die Daten basieren auf dem aktuellen Kenntnisstand.

Art der Angaben bedarfsorientiert als P5, P95-Werte für kombinierte männliche und weibliche Popula-tionen, repräsentativ für die Bevölkerungsgruppen Europas, keine Unterscheidung nachAlter, zusätzlich Verweise auf die Abschnitte innerhalb der (DIN EN) ISO 7250 sowieISO 15534−3 (DIN EN 547−3)

Zu-/Abschläge fürSondersituationen

(Höhen-)Zuschläge für Schuhe und Fußbewegungen sowie die Möglichkeit, die Beineübereinander zu schlagen(Breiten-)Zuschläge für Beinbewegungen(Tiefen-)Zuschläge für Bewegungen auf Kniehöhe sowie Fußbewegungen

Gestaltungsbereiche – Arbeitsbereichsgestaltung für sitzenden und stehenden Tätigkeiten (Höhe, Breite, Tiefe),– weitere Maße z.B.– Beinfreiräume, – Höhe einer Fußauflage, – Verstellbereich der Arbeitsflächenhöhe

Verweise (normativ) ISO 13852, Sicherheit von Maschinen – Sicherheitsabstände gegen das Erreichen vonGefahrstellen mit den oberen Gliedmaßen.ISO 15534−3, Ergonomische Gestaltung für die Sicherheit von Maschinen – Teil 3: Körpermaßdaten. (DIN EN 547−3)ISO 7250:1996, Wesentliche Maße des menschlichen Körpers für die technischeGestaltung.

Verweise (informativ,bibliografisch)

EN 614−1,2, Sicherheit von Maschinen – Ergonomische GestaltungsgrundsätzeprEN 1005−2,3,4, Sicherheit von Maschinen – Menschliche körperliche LeistungISO 9241−5, Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten mit Bildschirmgeräten –Teil 5: Anforderungen an Arbeitsplatzgestaltung und Körperhaltung.ISO 9355−2, Ergonomische Anforderungen für die Gestaltung von Anzeigen und Stell-teilen – Teil 2: Anzeigen.ISO 11226, Ergonomie – Evaluierung von Körperhaltungen bei der Arbeit.ISO 15534−1,2, Ergonomische Gestaltung für die Sicherheit von Maschinen

Listung im Amtsblatt ja

165

Page 167: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“

Dokumentnummer DIN EN ISO 15537

Normentyp G/P

Ausgabedatum 2005−03

Titel Grundsätze für die Auswahl und den Einsatz von Prüfpersonen zur Prüfung anthropome-trischer Aspekte von Industrieerzeugnissen und deren Gestaltung (ISO 15537:2004);Deutsche Fassung EN ISO 15537:2004

Normenausschuss ISO/TC 159/SC 3/WG 1 „Anthropometrie“CEN/TC 122/WG 1 „AnthropometrieNormungsausschuss Ergonomie (NAErg)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Diese Internationale Norm legt Verfahren zur Festlegung der Zusammensetzung von Per-sonengruppen fest, deren anthropometrische Merkmale für die vorgesehene Benutzer-population jedes besonderen zu prüfenden Gegenstandes repräsentativ sein sollen. Sieist anwendbar auf die Prüfung anthropometrischer Aspekte von industriellen Produktenund konstruktiven Gestaltungen, die in direktem Kontakt mit dem menschlichen Körperstehen oder von den menschlichen Körpermaßen abhängig sind.

Population Europabevölkerung im Alter zwischen 18 und 65 Jahren.Weltweit geltende Körpermaße des Menschen für Personen im Alter zwischen 25 und45 Jahren, aufgeteilt in zwei Kategorien, den „kleineren“ und den „größeren“ Typ.

Zeitraum der Erhebung indirekt über Quellenangaben

Art der Angaben bedarfsorientiert als P5, P50, P95-Werte für kombinierte männliche und weibliche Popu-lationen, repräsentativ für die europäische Bevölkerung, Lebensalter zwischen 18 und65 Jahren, zusätzlich Verweise auf die Abschnitte innerhalb der (DIN EN) ISO 7250sowie ISO 15534−3 (DIN EN 547−3)

Zu-/Abschläge fürSondersituationen

keine Werteangaben

Gestaltungsbereiche Prüfung anthropometrischer Aspekte von Industrieerzeugnissen.

Verweise (normativ) ISO 7250:1996, Wesentliche Maße des menschlichen Körpers für die technischeGestaltungISO 15534−3:2000, Ergonomische Gestaltung für die Sicherheit von Maschinen –Teil 3: Körpermaßdaten.

Verweise (informativ,bibliografisch)

ISO 14738:2002, Sicherheit von Maschinen – Anthropometrische Anforderungen andie Gestaltung von Maschinenarbeitsplätzen.SO 15534−1,2, Ergonomische Gestaltung für die Sicherheit von MaschinenISO 15536−1, Ergonomie – Computer-Manikins und Körperumriss-Schablonen – Teil 1:Allgemeine Anforderungen.EN 614−1, Sicherheit von Maschinen – Ergonomische Gestaltungsgrundsätze – Teil 1:Begriffe und allgemeine Leitsätze.Jürgens, Hans W., Aune, Ivar. A. and Pieper, Ursula: International Data onAnthropometry; Occupational Safety and Health Series No. 65Jürgens, Hans W., Matzdorff, I. and Windberg, J.: International Anthropometric Data.For Workplace and Machinery Design, Arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse No. 108.

Listung im Amtsblatt nein

Anhang A 4:

G/P-Normen im Bereich der Anthropometrie

166

Page 168: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“

Dokumentnummer DIN 5566−1

Normentyp G/P

Ausgabedatum 2006−09

Titel Schienenfahrzeuge – Führerräume – Teil 1: Allgemeine Anforderungen

Normenausschuss Normenausschuss Schienenfahrzeuge (FSF)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Diese Norm gilt für alle Führerräume bzw. Fahrzeugführerplätze von Schienenfahr-zeugen, die der EBO, ESBO, BOA, EBOA oder BOStrab unterliegen. Ausgenommensind Hilfsführerräume und Hilfsführerstände, die ausschließlich Rangierzwecken dienen.

Population k.A.

Zeitraum der Erhebung k.A.

Art der Angaben Die Körpermaße werden als min-Werte, max-Werte sowie empfohlene Werte an-gegeben. Im Text wird darauf hingewiesen, dass „wegen der künftigen Erhöhung der Körpermaße die empfohlenen Maße zu bevorzugen sind“.

Zu-/Abschläge fürSondersituationen

– Helmtragepflicht: 50 mm– Schuhe: 30 mm

Gestaltungsbereiche Optimierung des– Greif- und Arbeitsbereichs sowie des– Knieraumsjeweils in der horizontalen und vertikalen Ebene, abgeleitet werden jeweils– optimal erreichbare Zone (Fußbereich)– optimal erreichbare Zone (Greifbereich)– erlaubte Zone (Greifbereich)– erlaubte Zone (Fußbereich)– Knieausdrehbereich

Verweise (normativ) DIN 5510 (alle Teile), Vorbeugender Brandschutz in SchienenfahrzeugenDIN 5566−2,3:2006−09, Schienenfahrzeuge – FührerräumeDIN 33411−1,3,4, Körperkräfte des MenschenDIN EN 1005 (alle Teile), Sicherheit von Maschinen – Menschliche körperliche LeistungDIN EN 14752, Bahnanwendungen – Seiteneinstiegsysteme

Verweise (informativ,bibliografisch)

DIN 33402−1,2,3, Körpermaße des MenschenDIN 33408−1, Körperumrissschablonen für SitzplätzeDIN 33411−5, Körperkräfte des Menschen – Teil 5: Maximale statische Aktionskräfte –WerteDIN EN 894−2, Sicherheit von Maschinen – Ergonomische Anforderungen an dieGestaltung von Anzeigen und Stellteilen – Teil 2: AnzeigenDIN EN ISO 6385, Grundsätze der Ergonomie für die Gestaltung von ArbeitssystemenBN 411 005−01, Integrierter Einheitsführerraum – Ergonomische DatenHdE, Handbuch der Ergonomie, 2. Auflage, 1989

Listung im Amtsblatt nein

167

Page 169: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“

Dokumentnummer DIN 33408−1

Normentyp G/P

Ausgabedatum 2008−03

Titel Körperumrissschablonen – Teil 1: Für Sitzplätze

Normenausschuss NA Ergonomie (NAErg)NA Automobiltechnik (NAAutomobil)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Diese Norm legt die Darstellungen der Projektionen unbekleideter menschlicher Körper(jedoch mit Schuhen) in verschiedenen Körpergrößen-Klassen (siehe Tabelle 2) im Sitzenals zweidimensionale Körperumrissschablonen im Maßstab 1:1 fest.

Population Personen aus der Bundesrepublik Deutschland nach DIN 33402−2,5., 50. und 95. Perzentil1. Perzentil (w), nicht in DIN 33402−2 enthalten.

Zeitraum der Erhebung –

Art der Angaben Die Körperumrissschablonen werden in Seiten-, Drauf- und Vorderansicht dargestellt. Die notwendigen Einstellbereiche der Gelenkwinkel werden in einer Tabelle angegeben.Die Körpergrößen-Klassen werden in einer Tabelle nach den 5., 50. und 95. Perzentilenangegeben, dabei werden die Angaben zur Körpergröße aus DIN 33402−2 genannt.Das 1. Perzentil für deutsche Frauen wird vom 5. Perzentil südeuropäischer Frauen ab-geleitet.

Zu-/Abschläge fürSondersituationen

Gestaltungsbereiche –

Verweise (normativ) DIN EN ISO 7250, Wesentliche Maße des menschlichen Körpers für die technischeGestaltungDIN EN ISO 20685, 3D-Scanning-Verfahren für international kompatible anthropo-metrische Datenbanken

Verweise (informativ,bibliografisch)

DIN 33402−2, Ergonomie – Körpermaße des Menschen – Teil 2: WerteDIN EN ISO 5353, Erdbaumaschinen sowie Traktoren und Maschinen für Land- undForstwirtschaft – SitzindexpunktDIN ISO 3958, Straßenfahrzeuge – Personenkraftwagen – Handreichweiten des Fahr-zeugführersISO 6549, Road vehicles – Procedure for H- and R-point determinationSAE J826, Devices for Use in Defining and Measuring Vehicle Seating Accommodation

Listung im Amtsblatt nein

Anhang A 4:

G/P-Normen im Bereich der Anthropometrie

168

Page 170: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“

Dokumentnummer DIN 33419

Normentyp G/P

Ausgabedatum 1993−02

Titel Allgemeine Grundlagen der ergonomischen Prüfung von Produktentwürfen und Industrie-erzeugnissen

Normenausschuss NA Ergonomie (NAErg)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Diese Norm legt ein Verfahren zur Zusammenstellung einer Personengruppe fest, die inihren körperlichen Eigenschaften repräsentativ ist für die erwartete Gesamtheit aller zu-künftigen Benutzer des zu prüfenden Gegenstandes.

Population Körpermaße der Weltbevölkerung werden in den Stufen: „kleiner Typ“ und „großer Typ“jeweils in den 5., 50. und 95. Perzentilen angegeben.

Zeitraum der Erhebung –

Art der Angaben Die Auswahlkriterien für Prüfpersonen werden in drei Tabellen als Basiskriterien (Bevölke-rung, großer Mensch/kleiner Mensch, Weltbevölkerung, Geschlecht, Alter und Körper-größe), spezielle Kriterien (Körperumfang, Körpergewicht und Proportionen) und Neben-kriterien (Bekleidungszuschläge) aufgeführt.Im Anhang werden Körpermaße der Weltbevölkerung in zwei Stufen: „kleiner Typ“ und„großer Typ“ jeweils in den 5., 50. und 95. Perzentilen angegeben. Als Quelle für dieDaten wir der Internationale anthropometrische Datenatlas angegeben.

Zu-/Abschläge fürSondersituationen

Zuschläge werden als Nebenkriterien für Bekleidungszuschläge (Schuhe, Kopfbedeckungund allg. Bekleidung) aufgeführt. Es wird auf das Handbuch der Ergonomie verwiesen.

Gestaltungsbereiche Auswahl von Prüfpersonen für ergonomische Prüfungen

Verweise (normativ) –

Verweise (informativ,bibliografisch)

DIN 10950, Allgemeine Grundlagen der sensorischen PrüfungDIN 33402, Körpermaße des Menschen; Begriffe, MeßverfahrenDIN 33402, Körpermaße des Menschen; WerteHandbuch der Ergonomie (Hrsg.: Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung) Internationaler anthropometrische Datenatlas (Hrsg.: Bundesanstalt für Arbeitsschutz)

Listung im Amtsblatt nein

169

Page 171: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“
Page 172: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“

Dieser Anhang enthält die einheitliche Beschreibung der analysierten Normen, diedem Typ D zugeordnet wurden, d.h. solche Normen, die aus anthropometrischen Maßenabgeleitete Werte bzw. Gestaltungsmaße enthalten.

Dokumentnummer DIN ISO 3958

Normentyp D

Ausgabedatum 1978−11

Titel Straßenfahrzeuge; Personenkraftwagen, Handreichweiten des Fahrzeugführers

Normenausschuss NA Kraftfahrzeuge (FAKRA)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Diese internationale Norm beschreibt die Grenzen, in denen Handbedienteile inStraßenfahrzeugen angeordnet werden müssen, damit diese für die ausgesuchteFahrzeugpopulation noch erreichbar sind.

Population Es wurden Frauen und Männer gleicher Anzahl zur Prüfung herangezogen, die dieFührerscheininhaber auf der Basis der Größe und des Alters repräsentieren.

Zeitraum der Erhebung vor 1977

Art der Angaben Zu einer bildlich dargestellten Handreichweiten-Hüllflache werden mehrere Tabellenangegeben, die die Maße bei verschiedenen Führersitzkonstanten und verschie-denen Verhältnissen von Frauen und Männern angeben. Die Hüllflächen-Tabellengeben dabei immer das 95. Perzentil des jeweiligen m/w-Verhältnisses an.

Zu-/Abschläge für Sonder-situationen

Gestaltungsbereiche Handreichweite des Fahrzeugführers

Verweise (normativ) –

Verweise (informativ, bibliografisch)

ISO 3388 Straßenfahrzeuge; Bauformen, Benennungen, DefinitionenISO 4130 Straßenfahrzeuge; 3-dimensionales Bezugsystem und primäre Bezugs-punkte; Definitionen

Listung im Amtsblatt nein

Anhang A 5:

D-Normen im Bereich der Anthropometrie

171

Page 173: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“

Dokumentnummer DIN EN ISO 2860

Normentyp D

Ausgabedatum 1999−10 (A1: 2008−04)

Titel Erdbaumaschinen – Öffnungen – Mindestmaße (ISO 2860:1992); DeutscheFassung EN ISO 2860:1999

Normenausschuss NA Maschinenbau (NAM)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Die Norm beschreibt Mindestmaße von Öffnungen an Erdbaumaschinen für den Zu-gang mit der Hand, dem Kopf, dem Körper und einem Arm sowie beiden Armen.

Population Die angegebenen Mindestmaße sind vom 95. Perzentil der Maschinenführer ab-geleitet.

Zeitraum der Erhebung –

Art der Angaben In bebilderten Tabellen werden Mindestmaße für Öffnungen angegeben. Zugang mitder Hand/Faust, Zugang mit dem Kopf, Zugang mit dem Körper, Zugang mit einemArm und Zugang mit beiden Armen.

Zu-/Abschläge für Sonder-situationen

Hand mit Polar-FausthandschuhKopf mit PolarkleidungKopf mit SchutzhelmKörper mit üblicher BekleidungKörper mit PolarkleidungArm mit PolarkleidungArme mit Polarkleidung

Gestaltungsbereiche Mindestmaße für Öffnungen Erdbaumaschinen

Verweise (normativ) ISO 3411: 1995 Erdbaumaschinen – Maschinenführer – Körpergröße, Mindest-FreiraumISO 6165: 1997 Erdbaumaschinen – Grundtypen – Begriffe

Verweise (informativ, bibliografisch)

Listung im Amtsblatt ja

Anhang A 5:

D-Normen im Bereich der Anthropometrie

172

Page 174: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“

Dokumentnummer DIN EN ISO 5353

Normentyp D

Ausgabedatum 1999−03

Titel Erdbaumaschinen sowie Traktoren und Maschinen für Land- und Forstwirtschaft – Sitzindexpunkt (ISO 5353:1995); Deutsche Fassung EN ISO 5353:1998

Normenausschuss NA Maschinenbau (NAM)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Diese internationale Norm beschreibt ein Verfahren und ein Gerät zur Bestimmungder Position des Sitzindexpunktes (SIP) für alle Sitzarten, die für den Einsatz in Erd-baumaschinen entwickelt wurden. Der SIP ist ein charakteristischer Wert für den Sitzund kann deshalb direkt vom Sitzhersteller angegeben werden.

Population Ein 75 kg schwerer Maschinenführer entspricht in etwa dem auf dem Sitz auf-liegenden Gerät zur Bestimmung des Sitzindexpunktes (SIP).

Zeitraum der Erhebung –

Art der Angaben Die Norm beschreibt in mehreren Abbildungen exakt das Material, die Eigen-schaften und die Maßes eines Gerätes zur Bestimmun des Sitzindexpunktes (SIP).Der SIP ist Basis weiterer Normen zu landwirtschaftlichen Maschinen und Erdbau-maschinen.

Zu-/Abschläge für Sonder-situationen

Gestaltungsbereiche Gerät zur Bestimmung des Sitzindexpunktes (SIP)

Verweise (normativ) ISO 3339−0:1986ISO 6165:1987

Verweise (informativ,bibliografisch)

Listung im Amtsblatt nein

173

Page 175: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“

Dokumentnummer DIN EN ISO 9241−5

Normentyp D

Ausgabedatum 1999−08

Titel Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten mit Bildschirmgeräten – Teil 5: Anforderungen an Arbeitsplatzgestaltung und Körperhaltung (ISO 9241−5:1998);Deutsche Fassung EN ISO 9241−5:1999

Normenausschuss NA Informationstechnik (NI)NA Ergonomie (NAErg)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Diese Norm spezifiziert ergonomische Grundsätze hinsichtlich der Benutzeranforde-rungen sowie die Gestaltung und Beschaffung von Arbeitsplätzen für Büroarbeitund Bildschirmgeräten.Insbesondere ist diese Norm auf die anderen Normen an-zuwenden, die die technische Gestaltung der Möbel und die Ausstattung des Arbeits-platzes festlegen

Population –

Zeitraum der Erhebung –

Art der Angaben Im Anhang A werden die für die Gestaltung von Büroarbeitsplätzen wichtigsten Kör-permaße nach ISO 7250 mit Bildern erläutert. Es wird darauf hingewiesen, dass dieanthropometrischen Datenquellen die vorgesehen Benutzergruppen widerspiegelnmüssen. Zuschläge für Schuhwerk und Bekleidung werden in einer Tabelle erläutert.Die Zusammenhänge zwischen den Gestaltungszielen (Sitzhöhe, Sitzbreite, Beinfrei-raum, u.a.) zu den einzelnen Körpermaßen werden ausführlich, teils bebildert, dar-gestellt.

Zu-/Abschläge für Sonder-situationen

– Schuhe: 30 mm– leichtere Bekleidung: 10 mm– mittlere Bekleidung: 25 mm– Augenhöhe im Sitzen, Schulterhöhe: Verminderung um bis zu 65 mm– Sitzschrumpfung: 25 mm

Gestaltungsbereiche Bildschirmarbeitsplätze

Verweise (normativ) ISO 6385: 1981 – Ergonomic principles in the design of work systemsISO 9241−2: 1992 – Ergonomic requirements for office work with visual display terminals (VDTs) – Part 2: Guidance on task requirementsISO 9241−3: 1992 – Ergonomic requirements for office work with visual display terminals (VDTs) – Part 3: Visual display requirementsISO 9241−6: (damals in Vorbereitung) – Ergonomic requirements for office workwith visual display terminals (VDTs) – Part 6: Guidance on the work environment

Verweise (informativ, bibliografisch)

ISO 7250: 1996, Basic list of anthropometric measurements

Listung im Amtsblatt nein

Anhang A 5:

D-Normen im Bereich der Anthropometrie

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Page 176: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“

Dokumentnummer DIN EN ISO 11064−4

Normentyp D

Ausgabedatum 2004−10

Titel Ergonomische Gestaltung von Leitzentralen – Teil 4: Auslegung und Maße vonArbeitsplätzen (ISO 11064−4:2004); Deutsche Fassung EN ISO 11064−4:2004

Normenausschuss NA Ergonomie (NAErg)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Dieser Teil von ISO 11064 legt ergonomische Grundsätze, Empfehlungen und Anfor-derungen für die Gestaltung von Arbeitsplätzen in Leitzentralen fest. Dabei werdenbesonders Auslegung und Maße bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen berücksich-tigt.

Population 5. Perzentil der Frauen bis 95. Perzentil der Männer der vorgesehenen Benutzer-gruppe.

Zeitraum der Erhebung –

Art der Angaben Die Norm geht zwar mehrfach auf die geforderten Perzentile (5. und 95.) der vor-gesehen Benutzergruppe ein und betont die Bedeutung anthropometrischer Datensowie die ggf. notwendigen Zuschläge für Schuhe und Bekleidung, der direkte Zu-sammenhang zwischen Körpermaßen und Gestaltungszielen (Arbeitsplatzmaße fürSteh- und Sitzarbeit) ist aber nur schwer oder gar nicht erkennbar. Besondere Auf-merksamkeit wird den Sehabständen und Betrachtungswinkeln auf Anzeigen undMonitoren in Abhängigkeit von der Augenhöhe bzw. des Augenpunktes gewidmet.Die Norm gibt keine Berechnungsformeln für die von Körpermaßen abhängigenGestaltungsziele an.

Zu-/Abschläge für Sonder-situationen

Zuschläge für Schuhe und Bekleidung werden nur erwähnt, nicht quantitativ an-gegeben.

Gestaltungsbereiche Steh- und Sitzarbeitsplätze in Leitwarten

Verweise (normativ) ISO 9241−3:1992, Ergonomic requirements for office work with visual displayterminals (VDTs) – Part 3: Visual display requirements.ISO 9241−5:1998, Ergonomic requirements for office work with visual displayterminals (VDTs) – Part 5: Workstation layout and postural requirements.ISO 9355−2:1999, Ergonomic requirements for the design of displays and controlactuators – Part 2: Displays.ISO 11064−3:1999, Ergonomic design of control centres – Part 3: Control roomlayout.ISO 11428:1996, Ergonomics – Visual danger signals – General requirements,design and testing.

Verweise (informativ,bibliografisch)

DIN EN 29241−3, Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten mit Bildschirm-geräten – Teil 3: Anforderungen an visuelle AnzeigenDIN EN ISO 9241−5, Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten mit Bild-schirmgeräten – Teil 5: Anforderungen an Arbeitsplatzgestaltung und KörperhaltungDIN EN ISO 11064−3, Ergonomische Gestaltung von Leitzentralen – Teil 3: Aus-legung von Warteräumen

Listung im Amtsblatt nein

175

Page 177: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“

Dokumentnummer DIN EN ISO 13857

Normentyp D

Ausgabedatum 2008−06

Titel Sicherheit von Maschinen – Sicherheitsabstände gegen das Erreichen von Gefähr-dungsbereichen mit den oberen und unteren Gliedmaßen (ISO 13857:2008);Deutsche Fassung EN ISO 13857:2008

Normenausschuss NA Sicherheitstechnische Grundsätze (NASG)Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE)NA Maschinenbau (NAM)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Diese Internationale Norm legt Werte für Sicherheitsabstände gegen das Erreichenvon maschinellen Gefährdungsbereichen für gewerbliche und öffentliche Bereichefest. Die Sicherheitsabstände sind geeignet für schützende Konstruktionen. Fernerenthält sie Informationen über Abstände, die den freien Zugang durch die unterenGliedmaße verhindern

Population Diese Internationale Norm bezieht Personen von 14 Jahren und älter ein (das 5. Perzentil der Personen ab 14 Jahren entspricht etwa 1 400 mm). Nur fürdie oberen Gliedmaßen stellt sie zusätzlich Informationen für Kinder älter als 3 Jahre(5. Perzentil der Personen ab 3 Jahren entspricht etwa 900 mm) bereit, wenn dasHindurchreichen durch Öffnungen zu berücksichtigen ist.

Zeitraum der Erhebung –

Art der Angaben Die Sicherheitsabstände für die oberen Gliedmaßen bei Hinaufreichen, Hinüber-reichen, Herumreichen und Hindurchreichen durch Öffnungen und die Sicherheitsab-stände gegen Zugang mit den unteren Gliedmaßen werden in bebilderten Tabellenangegeben. In den Literaturhinweisen wird EN 547−3 Sicherheit von Maschinen –Körpermaße des Menschen – Körpermaßdaten genannt. Die Körpermaßdaten selbstwerden in dieser Norm nicht wiederholt. Es wird kein Bezug zu einzelnen Körper-maßen hergestellt.

Zu-/Abschläge für Sonder-situationen

Gestaltungsbereiche Sicherheitsabstände gegen das Erreichen von Gefährdungsbereichen mit den oberenund unteren Gliedmaßen

Verweise (normativ) ISO 12100−1, Safety of machinery – Basic concepts, general principles for design– Part 1: Basic terminology, methodology

Verweise (informativ, bibliografisch)

ISO 13855, Safety of machinery – Positioning of protective equipment with respectto the approach speeds of parts of the human bodyISO 14121−1, Safety of machinery – Risk assessment – Part 1: PrinciplesISO 14738, Safety of machinery – Anthropometric requirements for the design ofworkstations at machineryEN 547−3, Sicherheit von Maschinen – Körpermaße des Menschen –Teil 3: Körpermaßdaten

Listung im Amtsblatt ja

Anhang A 5:

D-Normen im Bereich der Anthropometrie

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Page 178: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“

Dokumentnummer DIN EN ISO 15535

Normentyp D

Ausgabedatum 2008−05

Titel Allgemeine Anforderungen an die Einrichtung anthropometrischer Datenbanken(ISO 15535:2006); Deutsche Fassung EN ISO 15535:2006

Normenausschuss NA Ergonomie (NAErg)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Diese Internationale Norm legt allgemeine Anforderungen an anthropometrischeDatenbanken und die dazugehörigen Berichte fest, die nach ISO 7250 vorgenom-mene Messungen enthalten. Sie liefert notwendige Angaben, wie Merkmale derNutzer-Bevölkerung, Verfahren der Stichprobenziehung, Maße und statistische Ver-fahren, um einen internationalen Vergleich zwischen unterschiedlichen Bevölkerungs-gruppen zu ermöglichen. Die in dieser Internationalen Norm festgelegten Bevölke-rungsgruppen sind Menschen, die in der Lage sind, die in ISO 7250 festgelegtenKörperhaltungen einzunehmen.

Population Die Norm führt an, dass in den meisten Fällen für die technologische Gestaltunganthropometrische Daten des 5. und 95. Perzentils von Interesse sind. Die Daten-bestände sollen entsprechend so angelegt werden, dass eine besondere statistischeSicherheit im Bereich vom 5. bis zum 95. Perzentil erhalten wird.

Zeitraum der Erhebung –

Art der Angaben Neben den erforderlichen Stammdaten zum Probanden-Datensatz werden beispiel-haft 20 Körpermaße laut ISO 7250 aufgeführt, die in der Datenbank enthalten seinsollen. Die Norm legt auch fest, wie mit ergänzenden Daten, die nicht in ISO 7250aufgeführt sind, zu verfahren ist.

Zu-/Abschläge für Sonder-situationen

Gestaltungsbereiche Anthropometrische Datenbanken

Verweise (normativ) ISO 3166−1, Codes for the representation of names of countries and theirsubdivisions – Part 1: Country codesISO 7250:1996, Basic human body measurements for technological designISO 8601, Data elements and interchange formats – Information interchange –Representation of dates and timesISO/IEC 8859−1:1998, Information technology – 8-bit single-byte coded graphiccharacter sets – Part 1: Latin alphabet No. 1

Verweise (informativ,bibliografisch)

ISO 14738:2002, Safety of machinery – Anthropometric requirements for thedesign of workstations at machineryISO 15534−1:2000, Ergonomic design for the safety of machinery – Part 1:Principles for determining the dimensions required for openings for whole-bodyaccess into machineryISO 15534−2:2000, Ergonomic design for the safety of machinery – Part 2:Principles for determining the dimensions required for access openingsISO 15534−3:2000, Ergonomic design for the safety of machinery – Part 3:Anthropometric dataISO 20685:2005, 3-D scanning methodologies for internationally compatibleanthropometric databases

Listung im Amtsblatt nein

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Page 179: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“

Dokumentnummer DIN EN 349

Normentyp D

Ausgabedatum 1993−06

Titel Sicherheit von Maschinen; Mindestabstände zur Vermeidung des Quetschens vonKörperteilen; Deutsche Fassung EN 349:1993

Normenausschuss NA Sicherheitstechnische Grundsätze (NASG)NA Maschinenbau (NAM)Deutsche Elektrotechnische Kommission (DKE)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Aufgabe dieser Europäischen Norm ist, den Anwender (z.B. Normensetzer, Konstruk-teure von Maschinen) in die Lage zu versetzten, Gefährdungen an Quetschstellen zuvermeiden. Sie legt Mindestabstände in Abhängigkeit von Teilen des menschlichenKörpers fest und ist anwendbar, wenn eine angemessene Sicherheit durch dieseMethode erreicht werden kann.

Population –

Zeitraum der Erhebung –

Art der Angaben Die Mindestabstände zur Vermeidung des Quetschens von Körperteilen werden ineiner bebilderten Tabelle angegeben. Es wird kein Bezug zu einzelnen Körper-maßen hergestellt.

Zu-/Abschläge für Sonder-situationen

Gestaltungsbereiche Mindestabstände zur Vermeidung des Quetschens von Körperteilen.

Verweise (normativ) EN 292−1:1991 Sicherheit von Maschinen – Grundbegriffe, allgemeine Gestal-tungsleitsätze – Teil 1: Grundsätzliche Terminologie, MethodikEN 292−2 Sicherheit von Maschinen – Grundbegriffe, allgemeine Gestaltungsleit-sätze – Teil 2: Technische Leitsätze und SpezifikationenEN 294 Sicherheit von Maschinen – Sicherheitsabstände gegen das Erreichen vonGefahrstellen mit den oberen Gliedmaßen

Verweise (informativ, bibliografisch)

Listung im Amtsblatt ja

Anhang A 5:

D-Normen im Bereich der Anthropometrie

178

Page 180: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“

Dokumentnummer DIN EN 500−1

Normentyp D

Ausgabedatum 2007−03

Titel Bewegliche Straßenbaumaschinen – Sicherheit – Teil 1: Gemeinsame Anforderun-gen; Deutsche Fassung EN 500−1:2006

Normenausschuss NA Maschinenbau (NAM)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Dieser Teil von EN 500 beschreibt die gemeinsamen Sicherheitsanforderungen fürbewegliche Straßenbaumaschinen … Sie beschreibt gemeinsame Anforderungenfür die Gestaltung und Konstruktion von beweglichen Straßenbaumaschinen, um Be-schäftigte vor Unfällen und Gesundheitsgefahren zu schützen, die beim Betrieb,beim Verladen, beim Transportieren und bei Wartungsarbeiten auftreten können.

Population –

Zeitraum der Erhebung –

Art der Angaben Für die Anordnung der Messpunkte zur Prüfung des Heizungs- und Lüftungssystemswird auf den Augenpunkt nach ISO 5006−1 und den Sitzindexpunkt (SIP) nachEN ISO 5353 Bezug genommen. Im Anhang C werden Öffnungsmaße und Sicher-heitsabstände bezüglich der unteren Gliedmaßen angegeben. Obwohl sich dieMaße offensichtlich aus Körpermaßen ableiten lassen, wird kein Bezug zu anthro-pologischen Daten/Normen hergestellt.

Zu-/Abschläge für Sonder-situationen

Gestaltungsbereiche Bewegliche Straßenbaumaschinen

Verweise (normativ) EN 418:1992, Sicherheit von Maschinen – Not-Aus-Einrichtung, funktionelleAspekte – GestaltungsleitsätzeEN 811:1996, Sicherheit von Maschinen – Sicherheitsabstände gegen das Er-reichen von Gefahrenstellen mit den unteren GliedmaßenEN ISO 12100−1:2003, Sicherheit von Maschinen – Grundbegriffe, allgemeineGestaltungsleitsätze – Teil 1: Grundsätzliche Terminologie, MethodologieEN ISO 12100−2:2003, Sicherheit von Maschinen – Grundbegriffe, allgemeineGestaltungsleitsätze – Teil 2: Technische Leitsätze

Verweise (informativ, bibliografisch)

EN 474/A1, Erdbaumaschinen – SicherheitEN 13020, Maschinen für die Straßenoberflächenbehandlung – Sicherheits-anforderungen

Listung im Amtsblatt ja

179

Page 181: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“

Dokumentnummer DIN EN 527−1

Normentyp D

Ausgabedatum 2000−07 (Berichtigung 1: 2003−05)

Titel Büromöbel – Büro-Arbeitstische – Teil 1: Maße; Deutsche Fassung EN 527−1:2000

Normenausschuss NA Holzwirtschaft und Möbel (NHM)NA Eisen-, Blech- und Metallwaren (NA EBM)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Diese Norm legt Maße für Büro-Arbeitstische für den allgemeinen Gebrauch fest.

Population Die Anforderungen an Maßen legen das 5. bis 95 Perzentil der europäischen Be-völkerung zu Grunde. Im Allgemeinen entspricht dieses dem 5. Perzentil Frauen bis95.Perzentil Männer. Um den Benutzern außerhalb dieser Gruppe gerecht zuwerden, können individuelle Lösungen zur Anwendung kommen. In manchen euro-päischen Ländern kann das 5. Perzentil Frauen und/oder das 95. Perzentil Männeraußerhalb dieser europäischen Benutzergruppe liegen.

Zeitraum der Erhebung –

Art der Angaben Die Mindestmaße für die Arbeitsfläche, die Höhe und Breite sowie für den Beinfrei-raum werden in Abbildungen angegeben. Die Norm geht zwar auf die gefordertenPerzentile (5. und 95.) der vorgesehen Benutzergruppe ein, der direkte Zusammen-hang zwischen Körpermaßen und Gestaltungszielen ist aber nicht erkennbar. DieNorm gibt keine Berechnungsformeln für die von Körpermaßen abhängigen Gestal-tungsziele an.

Zu-/Abschläge für Sonder-situationen

Gestaltungsbereiche Büroarbeitstische

Verweise (normativ) –

Verweise (informativ,bibliografisch)

Listung im Amtsblatt nein

Anhang A 5:

D-Normen im Bereich der Anthropometrie

180

Page 182: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“

Dokumentnummer DIN EN 547−1

Normentyp D

Ausgabedatum 1997−02 (A1: 2008−04)

Titel Sicherheit von Maschinen – Körpermaße des Menschen – Teil 1: Grundlagen zur Be-stimmung von Abmessungen für Ganzkörper-Zugänge an Maschinenarbeitsplätzen;Deutsche Fassung EN 547−1:1996

Normenausschuss NA Ergonomie (NAErg)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Diese Norm legt die Maße von Öffnungen für Ganzkörper-Zugänge an Maschinen-arbeitsplätzen fest.

Population 95. oder 99. Perzentil der zu erwartenden Benutzerpopulation.

Zeitraum der Erhebung –

Art der Angaben Die Mindestmaße für Ganzkörperzugänge in unterschiedlichen Bewegungsarten (auf-rechte Haltung, Leiterbenutzung, Mannloch und kniende Haltung) werden bebildertund mit von Körpermaßen abhängigen Formeln angegeben. Die Norm definiert,dass bei normalen Zugängen das 95., bei Fluchtwegen das 99. Perzentil der zu er-wartenden Benutzerpopulation anzuwenden ist. Die Definitionen der für diese Normnotwendigen Körpermaße werden nach DIN EN ISO 7250 übersichtlich in einerTabelle zusammengefasst. Die für diese Norm notwendigen Körpermaßdaten sind inDIN EN 547−3 in allen notwendigen Perzentilen übersichtlich angegeben.

Zu-/Abschläge für Sonder-situationen

Die Zuschläge hängen von der Art der Maschinen und ihrer Anwendung ab (Anhang A). Beispiel:Höhenzuschlag:– Grundzuschlag für Körperbewegung: 50 mm– schnelles Gehen oder Laufen: 100 mm, – Schuhe: 40 mm– persönliche Schutzausrüstung, die die Körperhöhe vergrößert: 60 mmWeitenzuschlag:– Grundzuschlag für Körperbewegung: 50 mm– schnelles Gehen oder Laufen: 100 mm, – Arbeitskleidung: 20 mm– Bekleidung, die durch Berührung mit den Durchgangwänden beschädigt werden kann: 100 mm– schwere Winterkleidung oder persönliche Schutzkleidung: 100 mm– Transportieren einer verletzten Person: 200 mm

Gestaltungsbereiche Mindestmaße für Ganzkörperzugänge an Maschinenarbeitsplätzen

Verweise (normativ) EN 292−1, Sicherheit von Maschinen – Grundbegriffe, allgemeine Gestaltungsleit-sätze – Teil 1: Grundsätzliche Terminologie, MethodikEN 294, Sicherheit von Maschinen – Sicherheitsabstände gegen das Erreichen vonGefahrstellen mit den oberen GliedmaßenEN 547−3, Sicherheit von Maschinen – Körpermaße des Menschen – Teil 3:KörpermaßdatenEN 614−1, Sicherheit von Maschinen – Ergonomische Gestaltungsgrundsätze –Teil 1. Begriffe und allgemeine Leitsätze

Verweise (informativ, bibliografisch)

prEN 979, Definitionsgrundlagen menschlicher Körpermaße für die Gestaltung tech-nischer ErzeugnisseISO 7250: 1996, Basic human body measurements for technological design

Listung im Amtsblatt ja

181

Page 183: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“

Dokumentnummer DIN EN 547−2

Normentyp D

Ausgabedatum 1997−02 (A1: 2008−04)

Titel Sicherheit von Maschinen – Körpermaße des Menschen – Teil 2: Grundlagen für dieBemessung von Zugangsöffnungen; Deutsche Fassung EN 547−2:1996

Normenausschuss NA Ergonomie (NAErg)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Diese Norm legt die Maße von Öffnungen für Zugänge an Maschinenarbeitsplätzenfest.

Population 95. oder 5. Perzentil der zu erwartenden Benutzerpopulation.

Zeitraum der Erhebung –

Art der Angaben Die Mindestmaße für Zugangsöffnungen für verschiedene Körperteile (Oberkörper,Kopf, Arme, Faust, Hand, Finger und Fuß) werden bebildert und mit von Körper-maßen abhängigen Formeln angegeben. Die Norm definiert, dass bei Maßen fürZugänge das 95., bei reichweiten das 5. Perzentil der zu erwartenden Benutzer-population anzuwenden ist. Die Definitionen der für diese Norm notwendigenKörpermaße werden nach DIN EN ISO 7250 übersichtlich in einer Tabelle zu-sammengefasst. Die für diese Norm notwendigen Körpermaßdaten sind in DINEN 547−3 in allen notwendigen Perzentilen übersichtlich angegeben.

Zu-/Abschläge für Sonder-situationen

Für Oberkörper und Arme– Freiraum, um in die Zugangsöffnung zu gelangen: 50 mm– Arbeitskleidung: 20 mm– Bekleidung, die durch Berührung mit den Durchgangwänden beschädigt werden kann: 100 mm– schwere Winterkleidung oder persönliche Schutzkleidung: 100 mm– persönliche Schutzausrüstung, ohne Atemgeräte: 100 mmFür den Kopf bis zur Schulter– Freiraum für Kopfbewegungen: 50 mm– persönliche Schutzausrüstung (Helm, Gehörschutz usw.): 100 mm– Vermeiden des Berührens der Zugangsöffnung (z.B. wegen Chemikalien): 100 mmFür beide Arme– Grundzuschlag für Bewegung: 20 mm– Arbeitskleidung: 20 mm– Bekleidung, die durch Berührung mit den Durchgangwänden beschädigt werden kann: 100 mm

Gestaltungsbereiche Mindestmaße für Zugangsöffnungen an Maschinenarbeitsplätzen

Verweise (normativ) EN 292−1, Sicherheit von Maschinen – Grundbegriffe, allgemeine Gestaltungsleit-sätze – Teil 1: Grundsätzliche Terminologie, MethodikEN 294, Sicherheit von Maschinen – Sicherheitsabstände gegen das Erreichen vonGefahrstellen mit den oberen GliedmaßenEN 547−3, Sicherheit von Maschinen – Körpermaße des Menschen – Teil 3: Körper-maßdaten; EN 614−1, Sicherheit von Maschinen – Ergonomische Gestaltungsgrund-sätze – Teil 1: Begriffe und allgemeine Leitsätze

Verweise (informativ, bibliografisch)

prEN 979, Definitionsgrundlagen menschlicher Körpermaße für die Gestaltung tech-nischer ErzeugnisseISO 7250: 1996, Basic human body measurements for technological design

Listung im Amtsblatt ja

Anhang A 5:

D-Normen im Bereich der Anthropometrie

182

Page 184: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“

Dokumentnummer DIN EN 614−1

Normentyp D

Ausgabedatum 2006−07 (A1: 2008−04)

Titel Sicherheit von Maschinen – Ergonomische Gestaltungsgrundsätze – Teil 1: Begriffe und allgemeine Leitsätze; Deutsche Fassung EN 614−1:2006

Normenausschuss NA Maschinenbau (NAM)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Diese Europäische Norm legt Grundsätze der Ergonomie fest, die während desGestaltungsprozesses von Maschinen zu beachten sind. Diese Europäische Normgilt für die Interaktion von Bedienperson und Maschine bei Installation, Betrieb, Ein-stellung, Wartung, Reinigung, Abbau, Reparatur oder Transport von Maschinen. Sieenthält die Grundsätze, die zu befolgen sind, um Gesundheit, Sicherheit und dasWohlbefinden des Bedienungspersonals sicherzustellen. Diese Norm stellt einenRahmen dar, der auch auf spezifische ergonomische Normen und sonstige Normenzur Gestaltung von Maschinen angewendet werden sollte.

Population Das zu erwartende Bedienungspersonal der Maschinen5. und 95. Perzentil für den allgemeinen Gestaltungsprozess,1. und 99. Perzentil für Gesundheits- und Sicherheitsaspekte.

Zeitraum der Erhebung –

Art der Angaben Im Kapitel „Allgemeine Gründsätze“ wird auf die Körpermaße eingegangen. Es wird festgelegt, dass für den allgemeinen Gestaltungsprozess die Körpermaßedes 5. und 95. Perzentils zu berücksichtigen sind. Bei Gesundheits- und Sicher-heitsaspekten sind das 1. und 99. Perzentil anzuwenden.Bei der Festlegung von Innenmaßen müssen der Wert des 95. Perzentils oder höhereWerte verwendet werden. Bei Reichweiten müssen der Wert des 5. Perzentils oderniedrigere Werte verwendet werden.Bei verstellbaren Maßen der Maschinen muss der verfügbare Bereich das 5. bis95. Perzentil abdecken.

Zu-/Abschläge für Sonder-situationen

Gestaltungsbereiche Sicherheit von Maschinen

Verweise (normativ) EN 894−3, Sicherheit von Maschinen – Ergonomische Anforderungen an die Ge-staltung von Anzeigen und Stellteilen – Teil 3: StellteileEN ISO 12100−1, Sicherheit von Maschinen – Grundbegriffe, allgemeine Ge-staltungsleitsätze – Teil 1: Grundsätzliche Terminologie, MethodologieEN ISO 12100−2, Sicherheit von Maschinen – Grundbegriffe, allgemeine Ge-staltungsleitsätze – Teil 2: Technische Leitsätze

Verweise (informativ,bibliografisch)

EN 547−1,2,3, Sicherheit von Maschinen – Körpermaße des MenschenEN 3411, Erdbaumaschinen – Maschinenführer – Körpermaße, Mindest-FreiraumEN ISO 14738, Sicherheit von Maschinen – Anthropometrische Anforderungen andie Gestaltung von MaschinenarbeitsplätzenEN ISO 15536−1, Ergonomie – Computermodelle des Menschen und Körper-schablonen – Teil 1: Allgemeine AnforderungenEN ISO 15537, Grundsätze für die Auswahl und den Gebrauch von Prüfpersonenzur Prüfung anthropometrischer Aspekte von industriellen Produkten und Gestaltungen

Listung im Amtsblatt ja

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Page 185: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“

Dokumentnummer DIN EN 1005−2

Normentyp D

Ausgabedatum 2003−09 (A1: 2008−04)

Titel Sicherheit von Maschinen – Menschliche körperliche Leistung – Teil 2: ManuelleHandhabung von Gegenständen in Verbindung mit Maschinen und Maschinenteilen;Deutsche Fassung EN 1005−2:2003

Normenausschuss NA Ergonomie (NAErg)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Diese Europäische Norm legt ergonomische Gestaltungsempfehlungen für Maschi-nen des beruflichen und häuslichen Gebrauchs fest, die eine manuelle Handhabungvon Maschinen und Maschinenteilen, einschließlich der zur Maschine gehörigenWerkzeuge, erfordern.

Population Die Angaben zur Population und zu Perzentilen der vorgesehenen Benutzerpopu-lation beziehen sicht nicht auf Körpermaße, sondern auf die Körperkräfte und dieLeistungsfähigkeit.

Zeitraum der Erhebung –

Art der Angaben Die Norm nimmt nur entfernt Bezug zu Körpermaßen. Die Angaben zu Lastgewicht,Hubfrequenz, u.a. beziehen sich auf die Leistungsfähigkeit der betrachteten Benutzer-population.Bei der Angabe der maximalen Ausdehnung einer Last/Gegenstände bezieht sichdie Norm auf eine fest angegebene Schulterbreite von 60 cm.Weitere Bezüge zu Körpermaßen finden sich in den Angaben zur Größe derGriffe/Handgriffe, horizontale Position/Abstand, vertikale Position/Abstand undkritische Lastfälle; dabei werden aber keine den Angaben zu Grunde liegendeKörpermaße genannt.

Zu-/Abschläge für Sonder-situationen

Gestaltungsbereiche Manuelle Handhabung von Lasten/Gegenständen

Verweise (normativ) EN 292−2:1991, Sicherheit von Maschinen – Grundbegriffe, allgemeine Gestal-tungsleitsätze – Teil 2: Technische Leitsätze und Spezifikationen.EN 614−1, Sicherheit von Maschinen – Ergonomische Gestaltungsgrundsätze –Teil 1: Begriffe und allgemeine Leitsätze.EN 1005−1: 2001, Sicherheit von Maschinen – Menschliche körperliche Leistung –Teil 1: Begriffe.EN 1050, Sicherheit von Maschinen – Leitsätze zur Risikobeurteilung.EN 1070:1998, Sicherheit von Maschinen – Terminologie.

Verweise (informativ,bibliografisch)

DIN EN 292−2, Sicherheit von Maschinen – Grundbegriffe, allgemeine Gestaltungs-leitsätze – Teil 2: Technische Leitsätze und SpezifikationenDIN EN 614−1,2, Sicherheit von Maschinen – Ergonomische GestaltungsgrundsätzeDIN EN 1005−1, Sicherheit von Maschinen – Menschliche körperliche Leistung –Teil 1: Begriffe

Listung im Amtsblatt ja

Anhang A 5:

D-Normen im Bereich der Anthropometrie

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Page 186: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“

Dokumentnummer DIN EN 1335−1

Normentyp D

Ausgabedatum 2002−08 (Berichtigung 1: 2002−11)

Titel Büromöbel – Büro-Arbeitsstuhl – Teil 1: Maße; Bestimmung der Maße; DeutscheFassung EN 1335−1:2000

Normenausschuss NA Holzwirtschaft und Möbel (NHM)NA Eisen-, Blech- und Metallwaren (NAEBM)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Diese Norm legt Maße für drei Stuhltypen und Verfahren für deren Bestimmung fest.

Population Im Allgemeinen sollten die Maße für Personen mit einer Körpergröße von 1510 mmbis 1920 mm geeignet sein. Personen mit Körpergrößen, die außerhalb diesesBereiches liegen, können Möbel mit abweichenden Maßen oder eine Fußstützebenötigen. Bedingt durch die unterschiedlichen Populationsverteilungen in den ver-schiedenen Ländern gibt es in jedem Land unterschiedliche Anteile der Bürobenutzer,für die die Maße geeignet sind.

Zeitraum der Erhebung –

Art der Angaben Die Norm zeigt in Grafiken die Bestimmung von Maßen zu Sitzhöhe, Sitztiefe, Sitz-flächentiefe, Sitzbreite und Sitzflächenneigung sowie Maßen der Rückenlehne undder Armstützen. In Tabellen werden abschließend die Mindest- und Maximalmaßesowie ggf. Verstellmöglichkeiten genannt. Der direkte Zusammenhang zwischen Kör-permaßen und Gestaltungszielen ist nicht erkennbar. Die Norm gibt keine Berech-nungsformeln für die von Körpermaßen abhängigen Gestaltungsziele an.

Zu-/Abschläge für Sonder-situationen

Gestaltungsbereiche Büro-Arbeitsstuhl

Verweise (normativ) EN 1335−3:2000, Büromöbel – Büro-Arbeitsstuhl – Teil 3: Sicherheitsprüfungen

Verweise (informativ,bibliografisch)

Im Anhang B werden für Dänemark, Niederlande und Deutschland länderspezifischeAbweichungen mit nationalen Gesetzen und Verordnungen aufgeführt.

Listung im Amtsblatt nein

185

Page 187: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“

Dokumentnummer DIN EN 13761

Normentyp D

Ausgabedatum 2002−12

Titel Büromöbel – Besucherstühle; Deutsche Fassung EN 13761:2002

Normenausschuss NA Holzwirtschaft und Möbel (NHM)NA Eisen-, Blech- und Metallwaren (NAEBM)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Diese Europäische Norm legt Maße sowie Sicherheitsanforderungen für Besucher-stühle fest.

Population Die Maße in dieser Norm basieren auf der praktischen Erfahrung der Hersteller undBenutzer. Weder der Verstellbereich noch die festen Maße decken den gesamten Be-reich der anthropometrischen Maße der Benutzerpopulation ab.

Zeitraum der Erhebung –

Art der Angaben Die Norm gibt in Beschreibungen die Mindest- und Maximalmaße sowie ggf. Verstell-möglichkeiten für Besucherstühle an. Der Zusammenhang zwischen Körpermaßenund Gestaltungszielen ist nicht erkennbar. Die Norm gibt keine Berechnungsformelnfür die von Körpermaßen abhängigen Gestaltungsziele an.

Zu-/Abschläge für Sonder-situationen

Gestaltungsbereiche Besucherstühle

Verweise (normativ) EN 1022:1996, Wohnmöbel – Sitzmöbel – Bestimmung der Standsicherheit.EN 1335−1,3:2000, Büromöbel – Büro-ArbeitsstuhlEN 1728:2000, Möbel für den Wohnbereich – Sitzmöbel – Prüfverfahren zur Be-stimmung der Festigkeit und Dauerhaltbarkeit.

Verweise (informativ,bibliografisch)

Listung im Amtsblatt nein

Anhang A 5:

D-Normen im Bereich der Anthropometrie

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Page 188: Anthropometrische Daten in Normen - kan.de · (2006) für den Bereich der Anthropometrie zeigt, dass 83 % der von Höhn analy-sierten Normen eine Relevanz für das Merkmal „Körpermaße“

Dokumentnummer DIN EN 60529

Normentyp D

Ausgabedatum 2000−09

Titel Schutzarten durch Gehäuse (IP-Code); Deutsche Fassung EN 60529:1991 +A1:2000

Normenausschuss Deutsche Elektrotechnische Kommission (DKE)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Diese Norm findet auf die Einteilung von Schutzarten durch Gehäuse für elektrischeBetriebsmittel mit Bemessungsspannungen nicht über 72,5 kV Anwendung. DieNorm legt u.a. fest, wie der Schutz von Personen gegen den Zugang zu gefähr-lichen Teilen innerhalb des Gehäuses gewährleistet werden soll.

Population –

Zeitraum der Erhebung –

Art der Angaben Die Norm beschreibt als Prüfgerät gegen den Zugang zu gefährlichen Teilen inner-halb des Gehäuses einen gegliederten Prüffinger mit Bild und Bemaßung, der einemmenschlichen Finger nachempfunden ist. Dieser Prüffinger hat eine Gesamtlänge von80 mm und einem Durchmesser von 12 mm. Es wäre zu prüfen, ob dieser Prüffingerden neueren anthropometrischen Maßangaben entspricht.

Zu-/Abschläge für Sonder-situationen

Gestaltungsbereiche Schutz von Personen gegen den Zugang zu gefährlichen Teilen innerhalb desGehäuses.

Verweise (normativ) IEC 60050−195:1998IEC 60050−826:1982IEC 60068−1:1988IEC 60068−2−68:1994IEC 60071−2:1996

Verweise (informativ,bibliografisch)

IEC 61032IEC 61140

Listung im Amtsblatt ja

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Dokumentnummer DIN 4556

Normentyp D

Ausgabedatum 1983−02

Titel Büromöbel; Fußstützen für den Büroarbeitsplatz; Anforderungen, Maße

Normenausschuss NA Holzwirtschaft und Möbel (NHM)NA Maschinenbau (NAM)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Diese Norm gilt für Fußstützen, die als Hilfsmittel für eine ergonomisch richtige Sitz-haltung am Büroarbeitsplatz eingesetzt werden können. Die Fußstütze kann insbe-sondere an Arbeitsplätzen, an denen die Tischhöhen nicht verstellbar sind, Anwen-dung finden.

Population –

Zeitraum der Erhebung –

Art der Angaben Es werden Ausführung, Verstellmöglichkeiten, Belastbarkeit und Maße von Fußstützenbeschrieben. Obwohl sich die Maße offensichtlich aus Körpermaßen (Fußlänge,Fußbreite) ableiten lassen, wird kein Bezug zu anthropologischen Daten/Normenhergestellt.

Zu-/Abschläge für Sonder-situationen

Gestaltungsbereiche Fußstützen

Verweise (normativ) –

Verweise (informativ,bibliografisch)

DIN 4549 Büromöbel; Schreibtische, Büromaschinentische und Bildschirmarbeits-tische; MaßeDIN 4551 Büromöbel; Bürodrehstuhl mit verstellbarer Rückenlehne mit oder ohneArmstützen; HöhenverstellbarDIN 4552 Büromöbel; Drehstuhl mit in der Höhe nicht verstellbarer Rückenlehne mitoder ohne Armstützen; HöhenverstellbarDIN 4556 Büromöbel; Höhenverstellbarer Büromaschinentisch; Anforderungen

Listung im Amtsblatt nein

Anhang A 5:

D-Normen im Bereich der Anthropometrie

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Dokumentnummer DIN 15996

Normentyp D

Ausgabedatum 2006−02

Titel Bild- und Tonbearbeitung in Film-, Video- und Rundfunkbetrieben – Grundsätze undFestlegungen für den Arbeitsplatz

Normenausschuss NA Veranstaltungstechnik, Bild und Film (NVBF)NA Ergonomie (NAErg)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Diese Norm enthält Grundsätze und Festlegungen für die Gestaltung von Arbeits-plätzen zur Bild- und Tonbearbeitung in der Film-, Video- und Rundfunkproduktion.

Population Die Entwicklung der Körpermaße in den letzten Jahrzehnten wurde in den derzeit be-kannten Ergonomienormen nicht hinreichend berücksichtigt. Neuzeitige anthropome-trische Untersuchungen und die Erkenntnisse aus der Beurteilung von Arbeitsplätzennach ergonomischen Maßstäben begründen die in dieser Norm festgelegten Maße.

Zeitraum der Erhebung –

Art der Angaben Es werden die Maße für Kontrolltische, Arbeitsstühle, Fußstützen und Betriebsmittel-anordnung angegeben. Dabei wird auf folgende Perzentile Bezug genommen: Bein-freiräume und Höhe des Bedienfeldes: 95. Perzentil (m) einschl. Zuschläge.Greifraum: 5. Perzentil (w), Konstruktiver Augenpunkt: Körperumrissschablone für 5.Perzentil (w). Der Zusammenhang zwischen Körpermaßen und Gestaltungszielen istnicht erkennbar. Es gibt keine Berechnungsformeln für die von Körpermaßen abhän-gigen Gestaltungsziele. Die Norm weist in Abschnitt 4.1.3.1 auf veraltete anthro-pometrische Daten in der Normung hin.

Zu-/Abschläge für Sonder-situationen

Ohne explizite Nennung einzelner Zuschläge werden alle Maße einschl. der Zu-schläge angegeben.

Gestaltungsbereiche Arbeitsplätze in der Bild- und Tonbearbeitung: Kontrolltische, Arbeitsstühle, Fuß-stützen, Anordnung von Monitoren, Räumliche Anordnung

Verweise (normativ) DIN 4556, Büromöbel – Fußstützen für den BüroarbeitsplatzDIN 33402−1:2005−12, Körpermaße des Menschen – Begriffe, MessverfahrenDIN 33408−1, Körperumrissschablonen für SitzplätzeDIN EN 1335−1, Büromöbel – Büro-Arbeitsstuhl – Bestimmung der MaßeDIN EN ISO 12100−1,2, Sicherheit von Maschinen – Grundbegriffe

Verweise (informativ, bibliografisch)

DIN 4543−1, Büroarbeitsplätze – Teil 1: Flächen für die Aufstellung und Benutzungvon Büromöbeln – Sicherheitstechnische AnforderungenDIN 33402−2:2005−12, Körpermaße des Menschen – Werte; DIN 33406,Arbeitsplatzmaße im Produktionsbereich – Begriffe – Arbeitsplatztypen – Arbeitsplatz-maße; DIN EN ISO 6385, Grundsätze der Ergonomie für die Gestaltung vonArbeitssystemen; DIN EN ISO 11064−4, Ergonomische Gestaltung von Leitzentralen– Teil 4: Auslegung und Maße von ArbeitsplätzenDIN EN ISO 14738:2005−03, Sicherheit von Maschinen – Anthropometrische An-forderungen an die Gestaltung von MaschinenarbeitsplätzenJürgens, H. W.: Erhebung anthropometrischer Maße zur Aktualisierung derDIN 33402−2, Schriftenreihe der BAuASchmidtke, H.: Handbuch der Ergonomie, Bd. 3, Bundesamt für Wehrtechnik undBeschaffung, Koblenz (Dez. 2002)

Listung im Amtsblatt nein

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Dokumentnummer DIN 16550−1

Normentyp D

Ausgabedatum 2002−12

Titel Büromöbel – Büro-Arbeitstische für stehende Tätigkeiten – Teil 1: Maße

Normenausschuss NHM – Normenausschuss Holzwirtschaft und Möbel

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Diese Norm gilt für Büro-Arbeitstische (im Folgenden Tische genannt) für stehendeTätigkeiten. Die Norm legt die Maße für Tischhöhen und den Höhenverstellbereichder Tische unter Berücksichtigung sicherheitstechnischer und ergonomischer Kriterienfest.

Population –

Zeitraum der Erhebung –

Art der Angaben Die Norm gibt u.a. Maße für verstellbare / nicht verstellbare Tischhöhen fürstehende und sitzende Tätigkeiten an. Es wird kein Bezug zu einzelnen Körper-maßen hergestellt.

Zu-/Abschläge für Sonder-situationen

Gestaltungsbereiche Maße für verstellbare / nicht verstellbare Tischhöhen für stehende und sitzende Tätig-keiten.

Verweise (normativ) DIN 4543−1, Büroarbeitsplätze – Teil 1: Flächen für die Aufstellung und Benutzungvon Büromöbeln, Sicherheitstechnische Anforderungen, Prüfung.DIN 4554, Büromöbel (ausgenommen Bürositzmöbel) – Anforderungen und Prüfung.DIN EN 527−1,3, Büromöbel – Büro-ArbeitstischeDIN EN 1335−1,2,3, Büromöbel – Büro-ArbeitsstuhlDIN EN 62079, Erstellen von Anleitungen – Gliederung, Inhalt und DarstellungDIN EN ISO 9241−5, Ergonomische Anforderungen für Bürotätigkeiten mit Bild-schirmgeräten – Teil 5: Anforderungen an Arbeitsplatzgestaltung und KörperhaltungBGI 650, Berufsgenossenschaftliche Informationsschrift; Bildschirm- undBüroarbeitsplätze – Leitfaden für die Gestaltung.

Verweise (informativ,bibliografisch)

Listung im Amtsblatt nein

Anhang A 5:

D-Normen im Bereich der Anthropometrie

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Dokumentnummer DIN 33406

Normentyp D

Ausgabedatum 1988−07

Titel Arbeitsplatzmaße im Produktionsbereich; Begriffe, Arbeitsplatztypen, Arbeitsplatz-maße

Normenausschuss NA Ergonomie (NAErg)

Geltungs-/Anwendungs-bereich

Diese Norm gilt als Arbeitshilfe für die Auslegung der Arbeitsplätze im Produktions-bereich (z.B. Maschinen-, Montage-Arbeitsplätze), und zwar für die Höhen-, Breiten-und Tiefenmaße von Arbeitsplätzen, an denen im Sitzen und/oder Stehen gearbeitetwird, sowie für den Verstellbereich der Sitz- und der Fußstützenhöhe zur Anpassungan unterschiedliche Körpermaße der im Produktionsbereich Beschäftigten.

Population Einheimische Bevölkerung nach DIN 33402−2,kleine und große Frauen und Männer (5. und 95. Perzentil)

Zeitraum der Erhebung –

Art der Angaben Die Norm gibt in Tabellen und Bildern neben Freiraummaßen hauptsächlichHöhenmaße für Sitze und Arbeitsflächen bei stehenden und sitzenden Tätigkeiten an.Dabei wird auf das 5. und 95. Perzentil jeweils für Frauen und Männer ausDIN 33402−2 Bezug genommen. Die notwendigen Körpermaße aus DIN 33402−2 werden nicht wiederholt angegeben.

Zu-/Abschläge für Sonder-situationen

Schuhe: 35 mm

Gestaltungsbereiche Freiraum- und Höhenmaße für Sitze und Arbeitsflächen bei stehenden und sitzendenTätigkeiten.

Verweise (normativ) DIN 33402 Teil 1 Körpermaße des Menschen; Begriff, MeßverfahrenDIN 33402 Teil 2 Körpermaße des Menschen; WerteDIN 33414 Teil 1 Ergonomische Gestaltung von Warten; Sitzarbeitsplätze;Begriffe, Grundlagen, MaßeDIN 66233 Teil 1 Bildschirmarbeitsplätze; BegriffeDIN 66234 Teil 1,2,3,5,6,7 BildschirmarbeitsplätzeDIN 68877 Arbeitsdrehstuhl; Sicherheitstechnische Anforderungen, PrüfungVerordnung über Arbeitsstätten (ArbStättV) vom 20. März 1975, BGBl. I. S. 729

Verweise (informativ,bibliografisch)

DIN 33400 Gestalten von Arbeitssystemen nach arbeitswissenschaftlichen Erkennt-nissen; Begriffe und allgemeine LeitsätzeDIN 33402 Teil 3 Körpermaße des Menschen; Bewegungsraum bei verschiedenenGrundstellungen und BewegungenDIN 3308 Teil 1 Körperumrissschablonen für SitzplätzeDIN 33416 Zeichnerische Darstellung der menschlichen Gestalt in typischen Arbeits-haltungen

Listung im Amtsblatt nein

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