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Application for European Responsible Housing Awards 2014 Project: Zukunftswerkstatt Mehringplatz

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Application for European Responsible Housing Awards 2014

Project: Zukunftswerkstatt Mehringplatz

Gliederung

› Ausgangssituation

› Zielstellung

› Der Weg

› Umsetzung › Grundlagen

› Vorbereitungsphase

› Themen für die Zukunftswerkstatt

› Die Zukunftswerkstatt wird durchgeführt

› Strategie festlegen

› Dokumentation

› Organigramm

› Ergebnisse › Übergeordnetes

› Arbeitsgruppe Gewerbe

› Arbeitsgruppe Image

› Arbeitsgruppe Öffentlicher Raum

› Arbeitsgruppe Kinder/Jugend

› Arbeitsgruppe Wohnen

› Fazit

GEWOBAG | Seite 2

Ausgangssituation

Der Mehringplatz liegt im Herzen Berlins, in Kreuzberg, nahe der

belebten Friedrichstraße. Er ist ein soziales Brennpunktgebiet

mit rund 5.500 BewohnerInnen.

› 2010 belegte das Gebiet im Monitoring Soziale Stadt trotz der Umsetzung

soziokultureller Projekte durch das aktive Quartiersmanagement den Rang

431 von 434.

› 55 % der BewohnerInnen allgemein und 75 % der unter 15-Jährigen

beziehen staatliche Transferleistungen. 71 % der BewohnerInnen haben

einen Migrationshintergrund.

› Zunehmende Verwahrlosung des öffentlichen Raums, Kriminalität und Drogen. Einkommensstarke Familien ziehen vermehrt weg.

› Vom Charme des einst wunderschönen Platzes im Herzen Berlins ist nicht mehr viel zu spüren.

› Unter den BewohnerInnen und lokalen Akteuren wird der Ruf nach Veränderung laut. Der Abwärtstrend soll aufgehalten und umgekehrt werden.

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Zielstellung

Vision:

› Der Mehringplatz ist ein lebendiger, attraktiver,

sauberer und friedlicher Ort zum Wohnen,

zum Arbeiten und zum Erholen.

› Die Nachbarschaft ist stabil, achtet einander.

› Besucher des Platzes schätzen diesen Ort

und verweilen gerne.

› Das geographische Potenzial wird genutzt und

der Platz ist an angrenzende ökonomische und

kulturelle Zentren Berlins angeschlossen und geschätzt.

› Das Image des Platzes hat sich mit Hilfe einer aktiven Bewohnerschaft und

engagierter AkteurInnen gewandelt. Es ist eine geschätzte, bekannte

Adresse in Berlin.

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Den runden Mehringplatz säumen mehr-

geschossige Wohnhäuser – seinerzeit von

international bekannten Architekten geplant.

Der Weg 1/2

› Im Dezember 2010 entsteht in der Kiezrunde des Quartiersmanagements

die Idee zur Durchführung einer Zukunftswerkstatt.

› Februar 2011 – Quartiersmanagement, Senat, Bezirk und die

Wohnungsunternehmen GEWOBAG und EUCAL entscheiden sich für eine

gemeinsame Unterstützung des Vorhabens

› Die Zukunftswerkstatt ist ein kreatives, zielgerichtetes, ergebnisoffenes

Instrument der Bürgerbeteiligung. Das Verfahren nach dem Modell von

Jungk/Müllert beinhaltet eine Kritik-, Phantasie- und Umsetzungsphase.

› In dem Verfahren ist das Ziel, bestehende Probleme zu erkennen und zu

benennen, um im Anschluss kreative Lösungen zu finden und diese

schließlich auf Machbarkeit zu prüfen.

› Durchführung der Zukunftswerkstatt am 28./29.05.2011 unter Beteiligung

von mehr als 150 BewohnerInnen und AkteurInnen

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Der Weg 2/2

› Entscheidung über Umsetzung der Lösungsansätze in einem

Strategieworkshop im Juni 2011 mit den Entscheidern/Finanziers

› Bildung eines Forums mit 5 Arbeitsgruppen, Lenkungsausschuss mit

Koordinierungsrat (beigefügtes Organigramm siehe Seite 13)

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Umsetzung (1/6)

1. Grundlagen

› Durchführung und Finanzierung

der Zukunftswerkstatt wird beschlossen

› Mittel in Höhe von 18.981 EUR werden durch das Programm Soziale Stadt

bereitgestellt.

› Wohnungswirtschaft: GEWOBAG und EUCAL tragen das Vorhaben mit –

Finanzierung von 15.344 EUR.

› Den Zuschlag über ein Ausschreibungsverfahren mit Prequalifizierung der

BewerberInnen erhält das Team Zukunftswerkstatt Köln und SOCIUS

Organisationsberatung.

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Intensive Diskussionen während der

Zukunftswerkstatt

Umsetzung (2/6)

2. Vorbereitungsphase

› ExpertInneninterviews mit VertreterInnen der Stadt, Bezirks- und

Wohnungsverwaltung

› Mobiles Eck wird aktiv, um die BewohnerInnen nach ihrer Meinung zu

fragen. Stimmungsbild zur aktuellen Situation im Gebiet wird aufgenommen.

› In einem Planungsworkshop gründet sich ein Planungsteam aus 15

Personen (BürgerInnen, VertreterInnen der Stadt und der

Wohnungsgesellschaften).

› Planungsteam unterstützt bei der Vorbereitung der Zukunftswerkstatt und

leistet in hohem Maße Kommunikationsarbeit.

› Planungsteam initiiert und koordiniert eine aktive Pressearbeit .

› Eine Kunstaktion „KOPF oder ZAHL“ mobilisiert die

BewohnerInnen für die Zukunftswerkstatt.

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Umsetzung (3/6)

3. Themen für die Zukunftswerkstatt

• Attraktivitätssteigerung und Imageförderung für den Platz

• Sicherheit im Kiez

• bezahlbaren Wohnraum schaffen

• Stärkung des Gewerbes

• Initiativen und Engagement im Kiez

• Selbstbestimmtes Leben von Kindern

• Förderung der Vielfalt von Kulturen

• Verbesserung der Kommunikation

und Zufriedenheit der BewohnerInnen

• Identität und Geschichte des Platzes

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BewohnerInnen im Dialog mit VertreterInnen der Verwaltung

und der Wohnungswirtschaft.

Umsetzung (4/6)

4. Die Zukunftswerkstatt wird durchgeführt

› 150 BewohnerInnen, VertreterInnen der Wohnungsbaugesellschaften,

zivilgesellschaftliche Akteure aus dem Kiez sowie politische

EntscheidungsträgerInnen kommen zur zweitägigen Zukunftswerkstatt am

28./29.05.2011 zusammen.

› AOK leistet einen Beitrag und stellt die Räume für beide Tage zur Verfügung

› 11 Themen werden von den Beteiligten bearbeitet

› Lösungsvorschläge werden erarbeitet

› Eine Vision wird entwickelt: „Zurück zu einem der schönsten Plätze Berlins“.

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Umsetzung (5/6)

5. Strategie festlegen

› Gründung eines Forums mit 5 Arbeitsgruppen

(siehe Organigramm Seite 13)

- AG Öffentlicher Raum (mit Unter-AG Bauzaungestaltung und Unter-AG

mittelfristige Platzgestaltung), AG Gewerbe, AG Wohnen, AG Bildung für Kinder

und Jugendliche, AG Image

› Festlegung der Zusammenarbeit (Entscheidungswege etc.)

› Wohnungsgesellschaften GEWOBAG und EUCAL, die Stadt sowie die AOK

haben Budgets zur Umsetzung von Maßnahmen festgelegt/vereinbart

› Vision als Leitgedanken für den Prozess verankert

› aktive Pressearbeit ist vereinbart und Verantwortung geklärt

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Während der Zukunftswerkstatt

Umsetzung (6/6)

6. Dokumentation

› Die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt werden in einer 6-seitigen Broschüre

dokumentiert. Ein Ergebnistelegramm wird per Hauswurfsendung an die

BewohnerInnen im Kiez verteilt. Zusätzlich wurde eine 157-seitige

Gesamtdokumentation durch den Träger erstellt, die auf der Homepage des

Quartiersmanagements veröffentlicht ist.

› In einer Bauzaunausstellung unter Federführung des QM und der AG

Bauzaun mit Beteiligung von GEWOBAG, AOK und Seniorenamt

Friedrichshain-Kreuzberg sowie der BVG werden die Ergebnisse im

November 2011 öffentlich präsentiert.

› Auf der jährlichen Bürgerversammlung (zuletzt am 30.11.2011) wird über die

Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen berichtet.

› Protokollierung und kontinuierliche Veröffentlichung der Ergebnisse aus den

Arbeitsgruppen durch das QM im Internet, durch E-Mail-Newsletter und

zweimonatige Informationsblätter sowie monatliche Gremien

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Organigramm

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Ergebnisse (1/7)

Übergeordnetes

Der Dialog zwischen allen Beteiligten

ist erfolgreich in Gang gesetzt –

es gibt bis heute einen regen Austausch

zur Zukunft des Platzes.

BewohnerInnen und VertreterInnen der GEWOBAG, des Senats und

Bezirks, lokaler Institutionen arbeiten regelmäßig und außerordentlich

aktiv in den fünf Arbeitsgruppen weiter.

Lösungsansätze konnten gemeinsam erfolgreich umgesetzt werden.

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Sich gemeinsam für den Kiez engagieren heißt auch Spaß

haben.

Ergebnisse (2/7)

Arbeitsgruppe Gewerbe

› Die Ergebnisse der Konzeptstudie ‚Kreative Raumpioniere‘ zur Umsetzung

des Gewerbemixes im Gebiet liegen vor.

› GEWOBAG hat einen Bauantrag gestellt, um ein erstes neues Gewerbe

am Platz zu errichten und damit ein Ergebnis der Konzeptstudie

umzusetzen – Ansiedlung von „Kreativen“ am Platz

› Gewerbestammtisch kommt regelmäßig zusammen

› gemeinsame Weihnachtsbaumaktion in 12/2011- UnternehmerInnen

kooperieren mit Schule und setzen ein Zeichen für den Gewerbestandort

Mehringplatz

› Entwicklung einer Kundenkarte ist in Arbeit

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Ergebnisse (3/7)

Arbeitsgruppe Image

› Ein Markenmodell und die Bildmarke

für das Quartier sind entwickelt –

der Markenkern ist „Schönheit“.

› Stetige Pressearbeit hat berlinweit zu

einer Umkehr in der Berichterstattung geführt – regelmäßig erscheinen

positive Nachrichten.

› Lenkungsausschuss hat 10.000 EUR finanziert zur Entwicklung eines

corporate designs für den Platz inkl. eigenem Logo und Claim.

› Ein Marktbearbeitungsplan zur Verstetigung der Vision und der Marke ist

erarbeitet. Freigabe durch den Lenkungsausschuss steht an.

Mit der Kunstaktion „Kopf oder Zahl“ wurde die Zukunfts-

werkstatt eröffnet: Teilnehmer warfen Münzen in den

Mehrinplatz-Brunnen und verwandelten ihn in einen

öffentlichen Raum für Wünsche, Chancen und Perspektiven

für das Quartier.

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Ergebnisse (4/7)

Arbeitsgruppe Öffentlicher Raum 1/2

› Eine Bauzaunausstellung wurde am 29.09.2011

eröffnet und informiert während der Bauarbeiten

über die Geschichte des Platzes und die

Ergebnisse aus der Zukunftswerkstatt.

› Am Mehringplatz hat am 01.05.2012 ein Platzgärtner seine Arbeit

aufgenommen:

- Der Platzgärtner kümmert sich um die Pflege und Sauberkeit im öffentlichen

Raum rund um den Mehringplatz.

- Er steht allen Passanten für Fragen zum Kiez zur Verfügung

- Der Platzgärtner wird finanziert durch GEWOBAG, Bezirk und AOK – eine

einmalige Kooperation ist zustande gekommen.

› Die Blumenkübel-Allee wird neben dem Platzgärtner auch ehrenamtlich

durch BewohnerInnen versorgt.

› Der Etat für die städtische Reinigung des Platzes wird aufgestockt. GEWOBAG | Seite 17

Auf großformatigen Fotos skizziert die

Bauzaunausstellung Historisches und Zukünftiges.

Ergebnisse (5/7)

Arbeitsgruppe Öffentlicher Raum 1/2

› Geplante bauliche Veränderungen:

- Die BVG verlegt nach Arbeiten am

U-Bahnschacht Rollrasen.

- Der Bezirk baut Brunnen und Engel auf

und nimmt den Brunnen in Betrieb.

- GEWOBAG bepflanzt die Fläche.

- Vorstellungen der BewohnerInnen zur Aufwertung der Baumscheiben wurden

in einem Workshop erarbeitet und im Spätsommer 2012 umgesetzt.

Platzgärtner Heinrich Fust kümmert sich nicht nur

um die Pflanzen am Mehringplatz. Auch

interessierte TouristInnen und MieterInnen

bekommen seine Aufmerksamkeit, wenn sie sich

an ihn wenden.

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Ergebnisse (6/7)

Arbeitsgruppe Kinder/Jugend

› Eine Lernwerkstatt für Kinder und Jugendliche ist eingerichtet, in der

Kinder anhand alternativer Lernkonzepte die Welt erforschen.

› Berufsperspektivische Beratung von Jugendlichen

› Bereitstellung von Büchern für die Bibliothek der Galilei-Grundschule.

› Ein Kinder- und Jugendrat ist eingerichtet.

› Die Fassade des KMA-Jugendtreff wurde unter Beteiligung der

Jugendlichen neu gestaltet.

› Ein reger Austausch zu den Themen Elternaktivierung und -arbeit sowie

zum Übergang KITA-Grundschule findet statt.

GEWOBAG | Seite 19

Ergebnisse (7/7)

Arbeitsgruppe Wohnen

› Ein Mieterbeirat der GEWOBAG wurde als Sprachrohr

der BewohnerInnen gewählt.

› Ein Interkultureller Garten und Mehrgenerationentreff

als nachbarschaftliche Begegnungsstätte wurde an

die BewohnerInnen übergeben.

› Für die MieterInnen der EUCAL gibt es einmal pro

Woche einen Ansprechpartner in einem Vorortbüro.

› GEWOBAG und EUCAL schließen eine Kooperation zur Verbesserung des

Sicherheitsgefühls vor Ort.

› Es finden regelmäßig Sperrmüll-Aktionstage statt.

› GEWOBAG hat ihre Vermietungsstrategie auf Bedürfnisse des Quartiers

angepasst und beteiligt die Mieter bei der Suche „IHRES“ Nachbarn.

› Nachbarschaftsfeste finden unter Einbindung aller BewohnerInnen und

AkteurInnen statt. GEWOBAG | Seite 20

Blick in den interkulturellen

Garten.

Fazit

Durch die Zukunftswerkstatt Mehringplatz wurden

viele Kräfte im Quartier mobilisiert,

bürgerschaftliches Engagement gestärkt, der

Austausch zwischen den BewohnerInnen

untereinander und zu den Institutionen gefördert,

Kooperationen geschlossen und nachhaltige

Entwicklungen angestoßen, die sich positiv im

Quartier auswirken.

Es wurde damit ein dynamischer, weitreichender

Bürgerbeteiligungsprozess in Gang gesetzt, eine

Vision entwickelt und sichtbare Maßnahmen zur

Entwicklung des Standortes eingeleitet.

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