Arbeit für den Frieden€¦ · Du in Frieden leben kannst. Wir wussten nie, ob wir jemals...

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Ausgabe Juli 3/2006 H 4340 Entgelt bezahlt & Stimme Weg Arbeit für den Frieden Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Geschichte vor Ort 1000 Stiefmütterchen Gemeinsame Grabpflege 20 Jahre Schulpartnerschaft Pilotprojekt mit grünem Daumen

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Ausgabe Juli

3/2006

H 4340Entgelt bezahlt&Stimme WegArbeit für den Frieden

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.

Geschichte vor Ort

1000 StiefmütterchenGemeinsame Grabpflege

20 Jahre Schulpartnerschaft

Pilotprojekt mit grünem Daumen

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SchwerpunktBlickpunkt

InhaltHerausgeber

SchwerpunktPilotprojekt mit grünem Daumen

BrennpunktDer tägliche Skandal imInternet

Grenzenlos1 000 Stiefmütterchenund 1 Ginkgo

Jugend & SchuleZu Gast bei Freunden

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Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.,Berichte und Mitteilungen, 82. Jahrgang, Juli 2006 (ISSN 0944-2766)Das Mitteilungsblatt erscheint viermal im Jahr. Der Preis ist für Mitglieder imMitgliedsbeitrag enthalten. Nachdruck nur mit Quellenangabe und Belegstück.Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung über-nommen. Die Redaktion behält sich die Kürzung und Bearbeitung vor.

MitgliedskontoVolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.Postbank Ffm, 4300603, BLZ 50010060

RedaktionMaurice Bonkat, Fritz Kirchmeier

RedaktionsbeiratDr. Lothar Hagebölling (Vorsitzender), Erich Bulitta, Ingrid Ebert, Maren Lange-Kroning, Manfred Schaake

GestaltungRené Strack

DruckDierichs Druck + Media GmbH • Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel

VerantwortlichRainer Ruff, Generalsekretär

AnzeigenAndreas Meier-Münnich – Verlagsvertretung29328 Fassberg/Müden • Telefon 05053-903230

VerlagVolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 KasselTelefon 0180-57009-99 (0,12 Euro/Minute) • Fax 0561-7009-221Internet: www.volksbund.de • E-Mail: [email protected]

BeilagenhinweisDiese Ausgabe enthält einen Beihefter der Internet-Apotheke DocMorris. Wir bitten um Beachtung.

Beitrag und Spende per Telefon: 0 18 05 - 70 09 - 01Bitte halten Sie dazu Ihre Mitgliedsnummer bereit!

Danke für Ihre Hilfe!

Blickpunkt: Impressum

Standpunkt: Der tägliche Skandal

Schwerpunkt: Pilotprojekt mit grünem Daumen

Brennpunkt: Der tägliche Skandal im Internet

Grenzenlos: 1 000 Stiefmütterchen und 1 GinkgoNeues Konzert für alten Kameraden

Jugend & Zu Gast bei FreundenSchule: Sag mir wo die Gräber sind!

Unterricht mit Seele, Kopf und Hand

Reisen: Noch Plätze frei!

Interview: 100 000 Namen für Rossoschka

Spurensuche: Wer kennt den Soldaten Schmitz?

Freunde & Botschafter des FriedensFörderer:

Stiftung: Den Förderbeitrag verewigen

Mitglieder: Drei Fragen an vier Gewinner

Zeitzeugen/ Buchreihe Erzählen ist ErinnernLeserbriefe: Leserbriefe unserer Mitglieder

Ratgeber: Gut vorgesorgt?

Namen & Termine & MeldungenNachrichten:

Dankeschön: Sie haben geholfen

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Standpunkt

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Der tägliche Skandal:Erkennungsmarken-

Handel fördertGrabräuberei!

Auch BILD berichtete über Grabplünderungen.

Ein Grabräuber posiert mit seinen Fundstücken –in bestimmten Sammlerkreisen sehr begehrt(Fotos aus dem Internet)

Liebe Leserin, lieber Leser,

was kostet ein menschliches Schick-sal? Wenn Sie Gelegenheit dazu haben,dann schauen Sie mal im Internet nach,zum Beispiel bei der bekannten Verstei-gerungsplattform eBay. Suchen Sie dortnach Erkennungsmarke, und Sie bekom-men Antworten – Antworten, diebestürzen.

Ailcol2 ist ein PowerSeller bei eBay,also einer, der viel verkauft, besonderserfolgreich und zuverlässig ist. Ailcol2bot vor kurzem eine in Polen ausgegra-bene Erkennungsmarke an. Der Preis:20 Dollar plus 3 Dollar Versandkosten.

Das heißt: In Polen ist ein Kriegsgrabgeplündert worden. Die Erkennungs-marke befindet sich nicht mehr bei denGebeinen, die vermutlich achtlos beisei-te geworfen wurden. Dieser Soldatwird, wenn überhaupt, namenlosbestattet. Seine Familie wird nie mehrerfahren, ob er überhaupt gefundenwurde. Sie wird niemals den Ort aufsu-chen können, wo die Erinnerung unddie Trauer fassbar werden. Für23 Dollar oder mehr; wenn Ailcol2einen Interessenten gefunden hat, wirddas Schicksal ihres Angehörigen ver-kauft.

Der Plünde-rer vor Orthat davon

allenfalls ein paar Cent, vielleicht einigewenige Dollar erhalten. Der Handel ver-dient mit. Irgendwann, irgendwo aufder Welt freut sich jemand über dieErgänzung seiner Erkennungsmarken-Sammlung um ein wertvolles, ein selte-nes Stück.

Woher haben all die Anbieter dieErkennungsmarken, die zur Identifizie-rung der Kriegstoten so wichtig sind?Manche stammen sicher aus Nachläs-sen, manche wurden auf ehemaligenKasernengeländen gefunden, manchesind Nachprägungen oder Fälschungen– viele aber nicht.

Denn durch den Handel als solchenist nach unserer Beobachtung leidereine höhere Motivation für Grabräube-reien gegeben. Unsere Mitarbeiter inOsteuropa sehen das Ergebnis: Löcherim Boden, achtlos weggeworfeneGebeine, Müll. Das Ganze funktioniertnur, weil Sammler und Händler immerwieder Nachfrage erzeugen.

Wir verurteilen grundsätzlich denHandel mit Erkennungsmarken undanderen Gegenständen aus persön-lichen Nachlässen von Soldaten!

Sicher sind die Kriegstoten vor Plün-derung und Entwürdigung nur aufunseren Sammelfriedhöfen. Denn dortist nichts mehr zu holen, was die welt-weit tätige Sammlergemeinde interes-sieren könnte. Keine Orden, keine Mes-ser, keine Koppelschlösser, keine Helme– und keine Erkennungsmarken.

Unsere dringende Bitte: Kaufen undverkaufen Sie keine Erkennungsmar-ken aus den Weltkriegen! Helfen Siedamit, den Handel uninteressant zumachen!

Und helfen Sie uns bitte mit Beiträ-gen und Spenden, die Kriegstoten zubergen.

Rainer Ruff, Generalsekretär

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Schwerpunkt

tote anderer Nationen ruhen. Es ist einehemaliger Lazarettfriedhof der Wehr-macht. Hauptfeldwebel Thom und seineSoldaten dienen ebenfalls in einer Laza-retteinheit, der 1. Kompanie des Lazarett-regimentes 21 aus Rennerod im Wester-wald. Jetzt betrachtet er die schnurgera-den Reihen der Grabkreuze, den gepfleg-ten Rasen. „Das sieht gut aus“, sagtThom: „aber hier rechts neben dem Fried-hofsweg, da müssen wir was machen.“Herr Bürgermeister nickt, schiebt seineBrille auf die Nase. Es folgt die gemeinsa-me Planung: „Die großen Äste, diebedenklich über die Köpfe ragen, müssenweg. Dann kommt das ganze Gestrüppsamt Wurzelwerk dran und zum Schlussmuss frischer Putz auf die Friedhofsmau-er!“ So wird’s gemacht.

Sommer befohlen!

In der Kasseler Volksbund-Bundesge-schäftsstelle hält derweil Siegfried Grundvon der Bauabteilung Kontakt zu den

beiter in Kassel begrüßt das Vorhaben, dasvon Anfang an durch die Abteilung Bau,Pflege und Umbettungsdienst betreutwurde: „Wir hatten immer wieder Anfra-gen von älteren Volksbund-Mitgliedern,die nach ihrer Berufstätigkeit oder auchim Urlaub ehrenamtlich für den Volks-bund arbeiten wollen. Deswegen habenwir ein Angebot für diese Menschen ent-wickelt. Dieses Projekt werden wir beientsprechendem Interesse im kommen-den Jahr fortführen.“ Die Kontaktadressefür die ehrenamtliche Grabpflege im Aus-land finden Sie am Ende dieses Artikels.

Geübter Blick

Dass die fleißigen Hände hier im nie-derösterreichischen Götzendorf an derLeitha gebraucht werden, sieht der Fach-mann sofort. Hauptfeldwebel AndreasThom und Siegfried Bürgermeisterbesprechen die Lage. Der geübte Blickschweift über die Kriegsgräberstätte, aufder 424 deutsche Soldaten und 26 Kriegs-

Siegfried Bürgermeister warfrüher Bürgermeister. Vor seinerPensionierung arbeitete der 63-

jährige Gemeindevorsteher aus dem bay-rischen Aicha vorm Wald als Zimmer-manns- und Maurermeister. Dann stu-dierte Siegfried Bürgermeister Bautech-nik in München. Heute steht der Mannmit dem sprechenden Namen im grauenArbeitskittel auf der KriegsgräberstätteGötzendorf in Österreich. Dazu gesellensich sein Freund Michael Greil – und zehnSoldaten der Bundeswehr. Sie alle habeneine gemeinsame Aufgabe: die Pflege derdeutschen Kriegsgräberstätten. Es ist daserste Mal, dass Bundeswehrangehörigeund Pensionäre gemeinsam für denVolksbund arbeiten.

Angebot für Senioren

„Die ehrenamtliche Grabpflege durchPensionäre und Rentner war ein ersterTestlauf. Und der ist sehr gut gestartet“,sagt Thomas Rey. Der Volksbund-Mitar-

Bundeswehr und Ehrenamtliche pflegen Kriegsgräber

Pilotprojekt mit grünem Daumen

Senioren und Soldaten vereinen sich zum Gruppenfoto in Götzendorf. (Fotos: Maurice Bonkat)

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Freiwillig & fachmännisch: Unter den Helfern fin-den sich Maurer, Gartenbauer und Forstleute.

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Ehrenamtlichen in Österreich. „Auf dieseLeute können wir bauen“, sagt der Fach-mann über die Freiwilligen: „Alles Spe-zialisten, gerade bei der Bundeswehr. Wirhaben Forstleute, Gartenbauer, Maurer ...“Organisator Grund war schon bei denersten Vorgesprächen vom handwerkli-chen Geschick und Wissen der Helferüberzeugt. Dass es aber auch menschlichzwischen Bundeswehrangehörigen undSenioren derart funken würde, war sonicht planbar. „Passt scho“, meint Sieg-fried Bürgermeister, der sich bereits imlandesüblichen Jargon bewegt. Bei dergärtnerischen Arbeit blüht er auf, verbrei-tet gute Stimmung. „Das ist eine gute

Idee, hier mit zwei Generationen zu arbei-ten. Da kann man was lernen“, sagt Stabs-unteroffizier Stephan Haase. Die jungenSoldaten genießen die Arbeit im frühenSonnenlicht. Jetzt endlich dürfen auch sieihre Jacken ausziehen: Sommer befohlen!

Gelernt ist gelernt

Jetzt wird’s laut: Zeitsoldat JensSchmidt wirft die Motorsäge an, stutzt diewuchernden Triebe einer Rotbuche.„Fagus sylvatica“, sagt der 25-jährige ehe-malige Forstwirt: „Gelernt ist gelernt! Diekönnen bis zu 500 Jahre alt werden undwachsen fast überall in Europa.“ In Euro-

Ehrenamtliche Grabflege

Wenn Sie ebenfalls an der gemeinnüt-zigen Arbeit auf deutschen Soldaten-friedhöfen interessiert sind, schreibenSie bitte an folgende Adresse:

Volksbund Deutsche KriegsgräberfürsorgeWerner-Hilpert-Straße 234112 Kassel

Stichwort: Ehrenamtliche Grabpflege im Ausland

Während des freiwilligen Arbeitseinsatzes von Senioren und Soldaten auf der deutschen Kriegsgräberstätte Götzendorf in Österreich entdeckt der PensionärSiegfried Bürgermeister den Grabstein eines Namensvetters.

Schwerpunkt

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Schwerpunkt

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Tage Zeit“, sagt der hemdsärmelige Bayerund klopft dem jungen Zeitsoldaten Chri-stopher Jung auf die Schulter: „Kannschtmol mit anpacke, der Speiskübel mussdarüber ...“ Währenddessen wirft KollegeGreil den Mischer an. Die Arbeit gehtzügig voran. Vielleicht bleibt den jungenBundeswehr-Angehörigen so noch etwasZeit, am Wochenende das nahe gelegeneWien zu besuchen: Viele Hände, raschesArbeitsende.

Die Arbeit ruht

Dann muss die Arbeit ruhen. Auf dembenachbarten Gemeindefriedhof findeteine Beerdigung statt. Die meisten Göt-zendorfer reihen sich in den langen Trau-erzug ein, der direkt am deutschen Solda-tenfriedhof vorbei führt. Vorne einschwarzer Sarg, gefolgt von zwei Kin-dern, ein Junge, ein kleines Mädchen. DieMutter, erst Mitte Vierzig, wurde viel zufrüh aus dem Leben gerissen. Einige derälteren Dorfbewohner bleiben nach der

Heck der Maschine, verhindern so, dassder Schaufelbagger umkippt. „Endlich istder Zahn gezogen“, lacht Bürgermeister,der gerade den Vorputz auf die Friedhofs-mauer bringt. Drei, vier Meter hat erschon geschafft. Etwa fünfzig liegen nochvor ihm. „Aber wir haben ja noch zehn

pa waren einige der jungen Soldaten auchschon mit dem Volksbund unterwegs. Sowie der Sauerländer Hochbauer Haase,der vergangenes Jahr beim Volksbund-Arbeitseinsatz im niederschlesischenStriegau (Strzegom) dabei war: „Dahaben wir zusammen mit polnischen Sol-daten gearbeitet. So was hatte ich bisdahin auch noch nicht erlebt.“ Auch seinKamerad Maik Gerlach kennt solcheinternationalen Begegnungen, besuchtevor zwei Jahren die Volksbund-Gedenk-veranstaltungen zum 60. Jahrestag derLandung in der Normandie: „Das fandich so eindrucksvoll, dass ich noch inFrankreich Volksbund-Mitglied gewor-den bin.“

Viele Hände, rasches Ende

Dann müssen alle mit anpacken. EinBusch hat seine Pfahlwurzel so tief in densandigen Boden gegraben, dass der klei-ne Gartenbagger große Mühe hat. Einpaar Kameraden schwingen sich auf das

Grün & gut: Die Soldaten der Bundeswehr zeigenauch außerhalb der Kaserne großen Teamgeist.

Im Laufe der Jahre wucherten die Pflanzen am Rande der Kriegsgräberstätte Götzendorf – jetzt ist es Zeit für den Frühjahrsputz.

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Schwerpunkt

Trauerfeier vor dem Tor zur Kriegsgräber-stätte stehen. Dann treten sie ein, spre-chen mit den jungen Soldaten. So erfah-ren sie mehr über die gemeinsame Arbeitmit den Senioren. Der Österreicher FranzOberer war ebenfalls im Zweiten Welt-krieg, er- und überlebte das Kriegsendeim Lazarett Merxhausen bei Kassel. Vieleseiner Kameraden ruhen heute auf deut-schen Kriegsgräberstätten überall inEuropa. Man sieht, wie der 82-Jährige mitden Tränen kämpft. Das Gefühl kannSiegfried Bürgermeister nachempfinden.Noch immer hört er die Worte seinesVaters Alois, der in Frankreich und Russ-land gekämpft hatte: „Bub, sei froh, dassDu in Frieden leben kannst. Wir wusstennie, ob wir jemals heimkehren würden.“

Ein kleines Opfer

Für heute ist es gut. Senioren und Sol-daten packen zusammen, fegen die Wege.Anschließend geht es zurück in die Wal-

lenstein-Kaserne am Rande des Dorfes,wo sie von der österreichischen Armee inPerson von Standortkommandant OberstWolf betreut werden. Im Gehen fällt derBlick von Siegfried Bürgermeister wiezufällig auf einen Grabstein: „Johann Bür-germeister, 9.6.1926 – 6.1.1945“, steht dort.„Ein Namensvetter“, sagt der 62-Jährigemit leiser Stimme, „war gerade mal 18Jahre alt. Ich finde es gut, dass wir diesenarmen Menschen wenigstens ein kleinesOpfer bringen dürfen“.

Maurice Bonkat

Fleißige Arbeiter: Siegfried Bürgermeister (oben)und sein Freund Michael Greil (rechts).

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Brennpunkt

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Die Auktionsplattform eBay hatvor kurzem nach verschiede-nen Beschwerden einen

Anbieter ausgeschlossen, der unter demTarnnamen vlad 2308 Erkennungsmarkenund Ausrüstungsgegenstände von Solda-ten aus sogenannten Bodenfunden imRaum Wolgograd (Kessel von Stalingrad)versteigert hatte. Ein Bericht in Spiegelonline hatte das angeprangert, und eBayreagierte. Das ist sehr zu begrüßen. Nurwar der dubiose Händler schnell wiederda: Unter dem Tarnnamen festung_stalin-grad machte er bei eBay weiter. Seine Pro-duktbeschreibungen verraten nach wievor ganz offen, dass die Gegenstände ausGrabplünderungen stammen.

Was kann man tun, um das zu verhin-dern? Wir haben uns im Jahr 2003 an dieDeutsche Dienststelle, (ehemalige Wehr-machtauskunftstelle) in Berlin, gewandt,die unter anderem den Nachlass der deut-schen Wehrmachtsangehörigen verwal-tet. Rechtlich gesehen gehören der Dienst-stelle auch die Erkennungsmarken. Nacheinigem Hin und Her gibt es inzwischeneinen recht guten Kontakt zwischen derDeutschen Dienststelle und eBay. Die

Der tägliche Skandal im InternetDer tägliche Skandal im Internet

An einem Tag bei eBay ...(Auswahl)

Blick in die Schatzkammer eines Grabräubertrupps in Osteuropa (Bild aus dem Internet)

Oben: Ein besonders seltenes Exemplar – Erkennungsmarke eines russischen Hilfswilligen. Das eBay-Mitglied festung_stalingrad (ehemals vlad 2308) hat sie Ende Mai über eBay zum Kauf angeboten.

Auktionsplattform ist selbst daran inter-essiert, die Versteigerung von Erken-nungsmarken und anderenGegenständen zweifelhafterHerkunft zu unterbinden.Nur ist das in der Praxiseinfach nicht ganz zuerreichen, wie das Bei-spiel zeigt.

Die Deutsche Dienststellebeobachtet alle entsprechendenAngebote und wendet sich umgehend aneBay, falls eine Erkennungsmarke daraufschließen lässt, dass sie auf illegale Weisein den Handel gelangt ist. Übrigens kön-nen Sie auch selbst eBay direkt per E-Mailanschreiben, wenn Sie ein unzulässigesAngebot sehen: http://pages.ebay.de/help/contact_us/_base/index.html.

Dennoch: Erkennungsmarken werdenimmer wieder angeboten, zum Teil ganzoffen als Bodenfund. Manche Anbieterbehaupten, die Marken legal erworben zuhaben, und das kann juristisch betrachtetsogar stimmen. Es mag sein, dass es insolchen Fällen keine rechtliche Möglich-keit gibt, den Handel zu unterbinden.

Oder es ist einfach viel zu mühsam, dieursprüngliche Herkunft eines solchen

Gegenstandes nachzuwei-sen.

Das aber ändertnichts an der Tatsa-che, dass der welt-weite Handel massiv

dazu beiträgt, dassimmer weiter Kriegs-gräber geplündert

werden! Wir verurteilen dies auf dasSchärfste!

Wir wollen eBay nicht schaden undachten die Bemühungen, das Problem zulösen. Aber es wäre noch mehr Unterstüt-zung durch das Unternehmen denkbar.Es wäre gut, wenn bei jedem Angeboteiner Erkennungsmarke ein Hinweiserscheinen würde, dass diese aus einemGrabraub stammen könnte und dannbei der Deutschen Dienststelle abzulie-fern wäre. Übrigens gibt es unabhängigvon eBay weltweit noch viel mehr Ange-bote solcher Art. Suchen Sie im Interneteinfach einmal nach dem Begriff dog tag(Hunde- bzw. Erkennungsmarke) ...

Handel mit Erkennungsmarken fördert Grabräuberei

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Brennpunkt

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Eine Unterlassungsklage gegen eBaymit dem Ziel, dass Erkennungsmarkennicht mehr versteigert werden dürfen,wäre höchstwahrscheinlich sinnlos.Voraussetzung für den Erfolg einer sol-chen Unterlassungsklage wäre derNachweis, dass die jeweiligen Anbietervon Erkennungsmarken durch strafbareHandlungen oder durch Verstöße gegenein Gesetz oder eine Rechtsvorschrift inderen Besitz gelangt sind. Ein solcherNachweis müsste für jeden Einzelfallgeführt werden, was praktisch unmög-lich ist. Auch ist davon auszugehen,dass den meisten Anbietern dieursprüngliche Herkunft der Marken garnicht bekannt ist, weil sie zum Beispielaus dem verzweigten Zwischenhandel,von Flohmärkten oder aus Nachlässenstammen.

Zwar muss nach bundesdeutschemRecht (§ 7 Gräbergesetz) Nachlass, derzur Identifizierung eines unbekanntenToten oder zur Feststellung seiner Grab-lage geeignet ist, der Deutschen Dienst-stelle herausgegeben werden. DiesesGesetz gilt allerdings nur für die inDeutschland beerdigten Kriegsopfer.Der oben genannte Artikel enthält auchkeine Sanktion, falls eine Marke nichtabgegeben wird.

§ 168 Strafgesetzbuch – Störung derTotenruhe – kommt beim Handel ohneNachweis der strafbaren Handlung,nämlich die Öffnung einer Grabstätte,nicht in Anwendung.

Viele der bei eBay angebotenen Mar-ken stammen wahrscheinlich ausgeplünderten deutschen Soldatengrä-bern oder ehemaligen Soldatenfriedhö-fen. Dieses Treiben wird in den Nachfol-gestaaten der UdSSR unseres Wissenspraktisch nicht verfolgt. Zwar haben dieentsprechenden Staaten mit der Bun-desrepublik Kriegsgräberabkommenabgeschlossen, die den Schutz und dendauerhaften Erhalt der Kriegsgräbergewährleisten sollen. Sie entfalten ihre

Wirkung aber leider nur bei den vomVolksbund seit den 90er Jahren angeleg-ten und betreuten Kriegsgräberstätten.

Bei eBay werden auch Marken ausdem Nachlass von ehemaligen Wehr-machtsangehörigen, die den Krieg über-lebt haben, angeboten. Auch Fälschun-gen oder Nachprägungen gelangen aufden Markt.

Als Ergebnis bleibt dieFeststellung, dass der Ver-kauf von Erkennungsmar-ken zwar moralisch zu ver-urteilen, aber mit rechtli-chen Mittel wohl nicht zu

unterbinden ist.

Eigentümer einer Erkennungsmarkeist als Rechtsnachfolger des DeutschenReiches die Bundesrepublik Deutsch-land beziehungsweise die DeutscheDienststelle. Die Auswertung derErkennungsmarken erfolgt nur durchdie Deutsche Dienststelle anhand derdortigen Entschlüsselungslisten. EineAuswertung der eBay-Verkaufsangebo-te ist an sich nicht sinnvoll, da diese inkeinem erkennbaren Zusammenhangmit einem Gebeinfund stehen und somitkeine Schicksalsklärung möglich ist. DieDeutsche Dienststelle kontrolliert jetztallerdings regelmäßig die Herkunftangebotener Marken.

Um den Handel mit Erkennungsmar-ken nicht zu forcieren, hat der Volks-bund bereits mehrfach an seine Förde-rer appelliert, keine Erkennungsmarkenzu kaufen oder verkaufen. Geben Sie beijeder passenden Gelegenheit unseredringende Bitte weiter:

Erkennungsmarken undpersönliche Gegenstände

von Soldaten weder kaufen noch verkaufen!

Zur rechtlichen Beurteilung des Erkennungsmarkenhandels

Wir wollen die Militariahändler nichtpauschal verurteilen. Die allermeistenvon ihnen wären sicher entsetzt, wenn sieum die genaue Herkunft einiger vonihnen angebotener Militaria wüssten. DereBay-Anbieter marinehome 1 zum Beispielhat nach Kontakt mit uns auf den Verkaufeiner Erkennungsmarke zweifelhafterHerkunft verzichtet. Er schreibt: „Vor derTotenruhe habe ich hohe Achtung ! ... Eswar mir nicht bewusst, dass ich mit demWortlaut Fund bestimmte Gruppen zurGrabräuberei motiviere. Das war nichtmeine Absicht!“ Die anderen von ihmangebotenen Fundstücke stammen mitSicherheit nicht aus Grabplünderungen.

Wir fordern alle Händler von Militariazu einer klaren Selbstverpflichtung auf,nur mit Gegenständen aus belegbar lega-ler Herkunft zu handeln. Vielleicht sollteman zu diesen Gegenständen eine ArtBegleitdokument verlangen, das die lega-le Herkunft eindeutig nachweist. Nochbesser wäre es allerdings, dieser Handelwürde ganz aufhören.

Wir werden die Bundesregierung bit-ten, auf die Länder, in denen Kriegsgrä-ber geplündert werden, verstärkt einzu-wirken. Wir wenden uns doch auchgegen Gräberschändungen wie AnfangMai auf einer sowjetischen Kriegsgräber-stätte in Leipzig. Wir fordern, dass dieSchäden unverzüglich beseitigt werdenund dass mehr zur Verhinderung solcherTaten unternommen wird. Man wird imOsten nicht jedes Grab schützen können,bis der Volksbund die Toten geborgenhat. Aber es muss etwas passieren.

Rainer Ruff

Bitte helfen Sie uns, die Kriegstoten zu bergen undBilder wie diese zu verhindern!

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Regen schon am frühen Morgen.Bestes Pflanzwetter. Garten-meister Hans-Jörg Gerken

schlängelt sich mit seinem Transporterlangsam über die geschwungenen Wegeauf dem Friedhofsgelände in Hamburg-Bergedorf. Hinten auf der Ladefläche sta-peln sich kistenweise Stiefmütterchen.„Das wird eine schöne Arbeit“, freut sichder 42-Jährige, bevor er auf der aufge-weichten Einfahrt zum Bereich des

sowjetischen Kriegsgefangenenfriedhofeszum Stehen kommt. Dort warten 20 Men-schen, alle typisch hanseatisch, wetterfestmit Parka oder Anorak gekleidet.

„Dobroje utra, Guten Morgen“, grüßtGerken die freiwilligen Helfer zweispra-chig. Denn hier arbeiten die Mitgliederdes Volksbund-Arbeitskreises 35plusgemeinsam mit russischen Angehörigender Kriegsgeneration.

Schön bunt und querbeet

Gartenmeister Gerken ist überall mitseiner Harke zur Stelle, mit Kisten bela-den oder einem zarten Stiefmütterchen inder wuchtigen Hand. Mit dem Spatenzeichnet er zwei Halbkreise in das Beetvor dem orthodoxen Hochkreuz. Danngraben sich seine behandschuhten Fingertief in den feuchten Boden. In die Muldesetzt er ein weißes Pflänzchen und ver-

Gartred Alfeis (links) und ihre Freunde vom Volksbund-Arbeitskreis 35plus pflegen gemeinsam mit russischen Angehörigen der Kriesgeneration die Kriegsgräber-stätte in Hamburg-Bergedorf. Das Foto zeigt sie beim Ausladen von 1 000 Stiefmütterchen. (Fotos: Maurice Bonkat)

1 000 Stiefmütterchen und 1 GinkgoHamburg: Deutsche und Russen pflegen Kriegsgräberstätte

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füllt den Ballen rundherum mit schwar-zer Muttererde. Es folgen weitere Pflänz-chen in lila, gelb und verschiedenenBlautönen. Gerken gestikuliert, beschreibtmit seinen Armen zwei gegenläufigeKreise. „Alles schön bunt und querbeetverteilen“, sagt er. Die Russen, alle längstim besten Rentenalter, nicken unter ihrenKapuzen. Mit 82 Jahren ist Michael Dubo-voj der Älteste. Als junger Rotarmist hat-te er im Kursker Gebiet gekämpft.

Gemeinsam mit ihren deutschenFreunden machen sie sich heute Morgenans Werk: 1 000 Stiefmütterchen wollensie setzen, dazu etwas Heidekraut. Siemachen das schon seit Jahren. „Es ist einegute Tradition im Dienste der Versöh-nung“, sagt Aleksander Goferman, Vorsit-zender des deutsch-russischen Freundes-

kreises in der Hansestadt. Seit dem Früh-ling 2002 treffen sich Deutsche und Rus-sen hier zur gemeinsamen Gräberpflege,die von der zuständigen HamburgerBehörde finanziert wird. Die Besetzungwechselt im Laufe der Jahre. Der gemein-same Gedanke bleibt: Versöhnung überden Gräbern.

Die Vorgeschichte

Das ist auch das Credo der Deutschen,die den Volksbund-Arbeitskreis 35plusbilden. So wie Gartred Alfeis (41) und ihrBruder René (45), der sonst das Bürger-büro im Hamburger Rathaus betreut. Siealle waren in jungen Jahren Teilnehmerder internationalen Workcamps desVolksbundes in Frankreich, Finnland undzuletzt nahe St. Petersburg. Dort pflegtensie deutsche und sowjetische Soldaten-friedhöfe, knüpften viele Kontakte. Diewerden über die Jahre ebenso sorgfältiggepflegt wie die Gräber. Es folgten gegen-seitige Besuche zum Volkstrauertag oderdem Jahrestag des Kriegsendes. „So ent-stand auch die Idee der gemeinsamenGrabpflege im Frühling und Herbst“, sagtVolksbund-Landesgeschäftsführerin Dr.Oktavia Christ, während sie auf Knien imBeet buddelt.

Ginkgo – Symbol der Hoffnung

Inzwischen erscheint der vormals imgrauen Frühnebel liegende Friedhof inneuer Blütenpracht. Als Gerken, dessen

verstorbener Vater Karl-Heinz vor einemVierteljahrhundert ebenfalls mit demVolksbund auf Reisen ging, das letzteStiefmütterchen pflanzt, gibt es an diesemFrühlingstag die ersten Sonnenstrahlen.Doch jetzt ist ohnehin Feierabend undZeit für das Abschiedsfoto. Dafür stelltsich die Gruppe hinter die Skulptur, dieeinen Kriegsgefangenen hinter Stachel-draht und ein überdimensionales Ginkgo-Blatt zeigt. Es ist ein Symbol der Hoff-nung. Nach dem verheerenden Angriffauf Hiroshima war es ein Gingko-Baum,der die ersten Blätter austrieb.

Zum krönenden Abschluss lädt Fried-hofsverwalterin Christine Els-MeltzerDeutsche und Russen zur gemeinsamenBrotzeit ein. Es gibt Baguette, Würstchen,Kartoffelsalat und Wodka. Dazu gebendie Russen aus voller Brust und ganzemHerzen ihre alten Volksweisen zumBesten. Viele handeln von der Liebe, aberauch vom schweren Schicksal, das dieSeelen der Menschen im Krieg gefangenhält. Doch mit jeder Blume, die auf derKriegsgräberstätte vor den Toren Ham-burgs – oder irgendwo sonst auf der Welt– gepflanzt wird, wächst die Hoffnung,dass die Menschen aus ihren Fehlern ler-nen: Versöhnung über den Gräbern.„Doswidanja und Auf Wiedersehen“, sagtGerken noch: „Im Herbst sehen wir unswieder!“

Maurice Bonkat

Aleksander Goferman ist Vorsitzender des deutsch-russischen Freundeskreises in Hamburg.

Gartenmeister Hans-Jörg Gerken behandelt jedesPflänzchen mit großer Sorgfalt.

Gruppenbild mit Skulptur: Das Kunstwerk auf der Bergedorfer Kriegsgräberstätte stilisiert einen Gefange-nen, der sich im Stacheldraht verfängt, das Ginkgoblatt stellt zugleich ein Symbol des Friedens dar.

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Neues Konzert für alten KameradenPforzheimer Musikveranstaltung für den Volksbund

zurück“, hatte Erich seinem kleinenFreund vor der Abfahrt noch Mut ge-macht. Doch er kam niemals wieder. Statt-dessen traf drei Monate später die Todes-nachricht ein. „Es war der größte Schockmeines Lebens“, sagt Herbert Richter.

Lied vom guten Kameraden

Inzwischen hebt Francis Varoteaux inder Pforzheimer Stadthalle seinen Takt-stock. Der Chef de Musique Militaire Prin-cipal lässt seine Berufsmusiker klassische,aber auch moderne Stücke spielen:Marschmusik, gelungene Jazz-Arrange-ments, dazu ein Potpourri aus der bekann-ten Folk-Oper Porgy und Bess von Georg-es Gershwin. Das Publikum genießt dasgelungene Musikerlebnis. Zum Ende desKonzerts, für das die französische Forma-tion komplett auf ihre Gage verzichtet,erklingt das Lied vom guten Kameraden.Ein Blick in die erste Reihe lässt erahnen,dass dieses kleine Lied für Herbert Richtereine große Bedeutung hat.

Wieder sieht der 72-Jährige das Gesichtseines Freundes vor Augen und erinnertsich an die jahrelange Suche nach dessenGrab: „Ich habe bestimmt an die fünfzigMale vergeblich beim Volksbund ange-fragt. Die Suche war mir einfach zu wich-tig und ich bin keiner, der schnell aufgibt.“

Dann folgt die überraschende Wen-dung. Durch Zufall erfährt Richter, dassErich als unehelicher Sohn in den Wehr-machts-Akten dennoch unter dem Namendes Vaters geführt wurde. Es folgt dereinundfünfzigste Anruf in der KasselerBundesgeschäftsstelle des Volksbundes.„Bleiben Sie bitte kurz dran“, sagt ein Mit-arbeiter wenig später, während er in derGräbersuche-Online unter www.volks-bund.de den Namen Erich Grimm eingibt.Wieder warten. „Wir haben ihn gefun-den“, heißt es dann. Endlich. So schreibtHerbert Richter die folgenden Worte auf

Als Herbert Richter noch einkleiner Bub ist, erlebt er dengrößten Schock seines Lebens:

den Tod seines väterlichen Freundes Erich.Er stirbt als Soldat im Zweiten Weltkriegin Frankreich. „Noch heute sehe ich seineweinende Mutter vor mir, wie sie das Tele-gramm mit der Todesnachricht in der zit-ternden Hand hält“, sagt Herbert Richter.Dieses Jugendtrauma prägt das humanitä-re Engagement des Pforzheimer Unterneh-mers. Schon als Jugendlicher erhält erdafür einen Orden aus den Händen vonGeneral Koenig, dem Oberbefehlshaberder französischen Besatzungsarmee. Inden letzten Kriegstagen hatte der Zwölf-jährige zwei französischen Kriegsgefange-nen auf der Flucht Unterschlupf gewährt.So rettete er ihnen das Leben.

Heute hilft Richter mit Musik – und dasnicht zum ersten Mal: Schon vor zwei Jah-ren organisierte er ein Benefizkonzertzugunsten des Volksbundes. Auch bei derNeuauflage des Konzertes für den altenKameraden beschert Herbert Richter derPforzheimer Stadthalle ein volles Haus,den 1 500 Zuhörern einen schönen Abendund dem Volksbund-LandesverbandBaden-Württemberg eine sehr ansehnlicheSpende.

„Die Veranstaltungen von Herbert Rich-ter sind hier in Pforzheim ein großesgesellschaftliches Ereignis“, sagen dieZuschauer, die diesmal der französischenBlasmusik-Formation Musique de la Régi-on Terre Nord-Est lauschen. Dabei stehteiner der Stars gar nicht auf der Bühne.Doch die Pforzheimer wissen, was hinterdem großen Engagement von HerbertRichter steckt. So brandet heftiger Applausauf, als der Gastgeber kurz vor dem Kon-zert eine weitere Auszeichnung erhält.Diesmal ist es die Theodor-Heuss-Medail-le, die er aus den Händen von Baden-Württembergs Volksbund-Landesvorsit-zenden Norbert Schelleis entgegen nimmt.

Der Schock meines Lebens

Herbert Richter erinnert sich gern anseinen guten Kameraden. „Er hieß ErichGrimm und war wie ein väterlicherFreund“, sagt er über den Sohn der frühe-ren Haushälterin seiner Familie. Damals,in unbeschwerten Jugendtagen, erkunde-ten sie gemeinsam die Umgebung. Siepflanzten einen Kirschbaum, fütterten dieTiere, unternahmen ausgedehnte Wande-rungen. So entdeckte Herbert seine Liebefür Natur und Schöpfung.

Dann kam der Tag, an dem Erich in denKrieg ziehen musste. Herbert begleiteteseinen Kameraden zum Bahnhof. Einschwerer Gang mit ungewissem Ziel. „Inzwei, drei Monaten bin ich wieder

Ein großer Freund und Förderer des Volksbundes:Unternehmer Herbert Richter

Grenzenlos

12 &Stimme Weg 3/2006

Page 13: Arbeit für den Frieden€¦ · Du in Frieden leben kannst. Wir wussten nie, ob wir jemals heimkehren würden.“ Ein kleines Opfer Für heute ist es gut. Senioren und Sol-daten packen

ein Blatt Papier: „Erich Grimm, gefallen imMai 1940, ruht auf der Kriegsgräberstättein Fort-de-Malmaison, Block 4, Reihe 13,Grab 493.“

An Erichs Grab

Das war am Freitagnachmittag. Am fol-genden Montagmorgen steht HerbertRichter zusammen mit seinem FreundProfessor Hermann Krauss am Grab vonErich. Er verteilt Notenblätter. Um ihn her-um sieht man eine französische Kapelle,die Richter in Windeseile engagiert hat. Esfolgt ein Gebet, dann spielen die Musikeraus Fort-de-Malmaison das Lied vom gu-ten Kameraden.

Dafür ist Herbert Richter noch heutedankbar. Auch in Pforzheim findet erAnfang Mai 2006, dem 66. Todestag seinesFreundes, versöhnliche Abschiedsworte:„Erichs Tod zeigt, wie wichtig die Freund-schaft zwischen Frankreich und Deutsch-land ist. Ich bete dafür, dass es nie wiederKrieg gibt.“

Maurice Bonkat

Volles Haus: Über 1 500 Musikliebhaber besuchen das von Herbert Richter organisierte Benefizkonzert zugunsten des Volksbundes in Pforzheim. Die Veranstal-tung dient der deutsch-französischen Freundschaft. (Fotos: Maurice Bonkat)

Zeichen der Freundschaft: Die französische Formation Musique de la Région Terre Nord-Est verzichtetkomplett auf ihre Gage.

Grenzenlos

133/2006 &Stimme Weg

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Jugend & Schule

14 &Stimme Weg 3/2006

für den Grill ein und verteilt Informations-zettel mit dem Programm für die nächstenTage: Morgen werden sie von MünstersBürgermeisterin Karin Reismann und demVolksbund-Landesvorsitzenden Dr. FritzBehrens im historischen Rathaus des West-fälischen Friedens empfangen. Es folgt derBesuch in der Villa ten Hompel. Die NS-Gedenkstätte zählt dabei ebenso zu denSponsoren des Pfingstzeltens wie die Spar-kasse Münsterland Ost und die Volks-bund-Stiftung Gedenken und Frieden.

Ort der Wiedergutmachung

„Die Arbeit in den Workshops zum The-ma Nationalsozialismus ist uns sehr wich-tig und die Villa ten Hompel mit ihrerwechselvollen Geschichte ist dafür einjeeindrucksvbolle Mahn- und Gedenkstätte.In der NS-Zeit beherbergte das Haus dieregionalen Befehlshaber der Ordnungspo-lizei. Nach dem Krieg wurde die Villa zumOrt der Wiedergutmachung. Hier wurdenauch die Entschädigungsanträge der Ver-folgten bearbeitet“, sagt Verena Dahlhaus.

Daneben haben die Jugendreferentinund ihr Organisationsteam auch für einabwechslungsreiches Freizeitprogrammgesorgt: Stadtführung, Lagerfeuer, Le-bendkickerturnier, Open-Air-Kino undKaraoke. Trotz der eineinhalbjährigen Vor-bereitungszeit gibt es noch immer viel zutun. Immer wieder wenden sich dieJugendlichen und jungen Erwachsenen anVerena Dahlhaus – so wie Lara, die schonein paar Minuten an ihrem Ärmel zupft.„So jetzt hab ich Zeit, was gibt’s denn?“,fragt die Jugendreferentin schließlich.„Eigentlich hab ich gar keine Frage“, sagtLara dann, „Du hast mich nur solangenicht mehr in den Arm genommen!“ Unddann ist es wieder da das Gefühl des JAK-Pfingstzeltens 2006, das Gefühl, zu Gastbei Freunden zu sein.

Maurice Bonkat

der Fahrzeughalle. Morgenappell: VerenaDahlhaus begrüßt die ersten Gäste, dieneben ihren Zelten auch die ein oder ande-re Landesflagge ihrer Bundesländer in denWind hängen: Hessen, Schleswig-Hol-stein, Bremen ... In der Heimat der Stadt-musikanten findet übrigens vom 25. bis 28.Mai 2007 das nächste JAK-Pfingstzeltenstatt. Ein bisschen erinnert das bunte Bildin Münster an die Zeltlager der Fußball-WM-Fans. Zu Gast bei Freunden – so lau-tet auch das Motto des JAK-Pfingstzeltens.

Einer der Gäste kommt sogar aus demAusland. Es ist der Belgier Andy de Prez.Mit den Volksbund-Jugendgruppen war erschon in Russland und Lettland. Ihre ersteJugendbegegnung erlebt dagegen diezwölfjährige Stella Borgmeier aus Greven.Die jüngste Teilnehmerin reiste zusammenmit dem ältesten Teilnehmer an: Der 34-jährige Ingo Federhenn von der Regional-gruppe Münster ist der Arbeitskollegeihres Vaters. Verena Dahlhaus teilt beide

Hier in der Lützow-Kasernewollen sie über ihre Friedens-arbeit sprechen. Sie alle sind

Mitglieder der Jugendarbeitskreise (JAK)des Volksbundes. Im Sommer besuchen siemit ihren Jugendgruppen die Kriegsgrä-berstätten Europas. Dort leisten sie ehren-amtliche Arbeit. Einmal im Jahr treffensich die jungen Ehrenamtlichen auch inDeutschland. Diesmal schlagen gut 100Jugendliche aus 13 Bundesländern ihreZelte über Pfingsten in Münster auf.

Buntes Bild

Die ersten Heringe schlagen an diesemMorgen die freundlichen Gastgeber ein:Das nordrhein-westfälische Organisati-onsteam um Jugendreferentin VerenaDahlhaus stellt zugleich die größte Teil-nehmer-Gruppe des Pfingstzeltens.Während die Soldaten die Kaserne übersWochenende größtenteils geräumt haben,erobern die Jugendlichen die Wiese vor

Zu Gast bei FreundenPfingstzelten der Volksbund-Jugend in Münster

Teilnehmer des JAK-Pfingstzeltens besuchen die Villa ten Hompel in Münster. (Foto: Maurice Bonkat)

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Jugend & Schule

153/2006 &Stimme Weg

Sag mir, wo die Gräber sind!Schülerprojekte in Schwerin ausgezeichnet

Nach der Video-Vorführung derGewinner des Schülerwettbe-werbes Sag mir, wo die Gräber

sind! ist es still im Schweriner Innenminis-terium. Keiner klatscht. „Das Gesehene istbeeindruckend – und bedrückend zu-gleich“, bringt Mecklenburg-Vorpom-merns Volksbund-LandesgeschäftsführerReinhard Wegener die Stimmung auf denPunkt.

Über Monate hatten die Jugendlichender Regionalen Schule Fritz Reuter inDömitz die Geschichte der in ihrem Ortbestatteten Soldaten erforscht und aufVideo festgehalten. Schließlich organisier-ten die Schüler um Pädagogin Karin Riet-hausen (55) sogar eine Gedenkfeier undsammelten über 800 Euro für die Arbeitdes Volksbundes.

„Diese Auszeichnung macht uns stolzund gibt uns für weitere Projekte einegroße Motivation“, sagt Karin Riethausen.Dass sie ihre Auszeichnung aus den Hän-den des Bildungsministers Prof. Dr. Dr.Hans-Robert Metelmann und des Innen-ministers Dr. Gottfried Timm erhalten,macht auch die Dömitzer Schüler MaraDestina Ocak (15) und Lukas SteffenRathje (16) sichtlich stolz. Dazu bekom-men sie einen Gutschein für einen Aufent-halt in der Volksbund-Jugendbegegnungs-stätte Golm auf Usedom.

Auf der Sonneninsel findet die dritt-platzierte Projektgruppe der RegionalenSchule Ahlbeck ihr Forschungsobjekt: dieAlte Schule in Kamminke. Was wurde ausden Schülern und Lehrern? – so lautet ihreFrage. Interessante Ergebnisse liefert auch

das Projekt der Regionalen Schule HohenWangelin, die den zweiten Platz belegt. Soentdeckt der Schüler Johann Siegfried überdie Gräbersuche auf www.volksbund.dedas Grab seines Urgroßvaters.

Stolze Schüler

Anschließend lädt Innenminister Timmdie Preisträger des erstmals ausgetragenenVolksbund-Wettbewerbes in sein Arbeits-zimmer, dessen Türen sonst für die Öffent-lichkeit geschlossen bleiben. „Wir habenuns mit der Prämierung viel Mühegemacht. Das habt Ihr auch wirklich ver-dient“, sagt Reinhard Wegener und sorgtso dafür, dass die Prämierung doch nochmit großem Applaus zu Ende geht.

Maurice Bonkat

(Foto: Maurice Bonkat)Einmalige Ehrung: Innenminister Dr. Gottfried Timm empfängt die Sieger des Schüler-Wettbewerbes.

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Jugend & Schule

Diese Partnerschaft ist älter alsviele ihrer Mitwirkenden: Seitnunmehr 20 Jahren arbeitet die

Kasseler Georg-August-Zinn-Schule (Eu-ropaschule) eng mit dem Volksbund zu-sammen. In dieser Zeit gestalteten dieSchüler Gedenkfeiern, unterstützten dieHaus- und Straßensammlung und stu-dierten Geschichte vor Ort – etwa in derJugendbegegnungsstätte Albert Schweit-zer im französischen Niederbronn-les-Bains.

Ein Jahr, viele Projekte

„Die Zusammenarbeit zieht sich durchdas ganze Schuljahr“, sagt FriedhelmSchmal, Lehrer an der Georg-August-Zinn-Schule: „Im Frühjahr fahren wir mitein bis zwei Klassen in die Jugendbegeg-nungsstätte Albert Schweitzer und imSeptember gestalten wir den Anti-Kriegs-tag mit. Wenn der Herbst naht, bereitenwir die Haus- und Straßensammlung vor

und erarbeiten Beiträge zum Volkstrauer-tag. Die Ehrung für unsere erfolgreichstenSammlerinnen und Sammler folgt dannim Winter.“

Der Besuch außerschulischer Lernorteliegt den betreuenden Lehrern besondersam Herzen. Nachdem die Europaschulevon 1993 bis 2001 jährlich nach Verdungefahren war, stehen seit fünf Jahren derZweite Weltkrieg und die Geschichte desElsass im Vordergrund. Die Auseinander-setzung mit Krieg und Gewalt auf einerKriegsgräberstätte wie in Niederbronn-les-Bains fordere „Seele, Kopf undHand“, sagt Friedhelm Schmal: „Wir wol-len den Schülerinnen und Schülern dieFolgen menschlichen Fehlverhaltens auf-zeigen und Lehren ziehen für die friedli-che Gestaltung von Gegenwart undZukunft!“

Etwa 500 Jugendliche der Georg-August-Zinn-Schule haben diesen beson-

Unterricht mit Seele, Kopf und Hand20 Jahre Partner: Georg-August-Zinn-Schule & Volksbund

16 &Stimme Weg 3/2006

Jugendliche der Georg-August-Zinn-Schule stellen ihre Projekte vor. (Foto: Betty Müller-Lewin)

deren Geschichtsunterricht inzwischenkennen gelernt. „Oft drücken die Schüle-rinnen und Schüler ihr Erschrecken überdas Alter der Toten auf der Kriegsgräber-stätte aus“, sagt Schmal: „Viele der Solda-ten waren ja kaum älter als 20 Jahre unddamit nicht viel älter als die Jugendlichenselbst. Einige finden auf den Grabsteinenauch bekannte Familiennamen und fra-gen sich, ob der Gefallene sogar ein Ver-wandter sein könnte.“

Über 1 000 Euro gesammelt

Schülerinnen und Schüler, die in derJugendbegegnungsstätte Niederbronn-les-Bains gearbeitet haben, haben guteArgumente, wenn sie im November fürden Volksbund sammeln gehen. Die Sam-melergebnisse der Schule liegen übrigensseit Jahren konstant über 1 000 Euro. Hin-ter den Haustüren wird der Geschichts-unterricht oftmals fortgeführt. Janine, 15Jahre: „Ein älterer Mann lud uns in seinWohnzimmer ein. Dort berichtete er vonsehr persönlichen und berührendenErlebnissen aus dem Zweiten Weltkrieg.“

Ihre Altersgenossin Leyla aus Aser-beidschan sagt, sie werde auch weiterhinfür den Volksbund sammeln. Sie warebenfalls berührt davon, dass einige Men-schen ihre ganze Familie im Krieg verlo-ren haben. „Dass wir Jugendliche uns fürso etwas interessieren, hat viele alte Men-schen sehr überrascht – und auch gefreut,weil manche das große Bedürfnis haben,über diese Zeit zu sprechen und ihnenkeiner mehr zuhören will“, sagt sie noch.„Hier sieht man, dass die Jugendlichenmehr lernen können, als in den meistenGeschichtsbüchern steht“, formuliertLehrer Friedhelm Schmal ein kurzes Fazitfür eine lange Partnerschaft. Die soll nochviele Jahre fortdauern und weiter ausge-baut werden.

Friedhelm Schmal und Cornelia Meyer

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Reisen

Reisen:Noch Plätze frei!

Ägypten/El-Alamein18. bis 26. Oktober 2006 ab 1310,- Euro

Estland(Gedenkveranstaltung Kuressaare) 26. Juli bis 2. August 2006 ab 1269,- Euro

Futa-Pass1. bis 6. September 2006 ab 510,- Euro

Italien-Rundreise(historisch) 9. bis 17. Oktober 2006 ab 845,- Euro

Moskau Wolgograd(Namen für Rossoschka) 5 bis 12. Mai 2007 ab 1399,- Euro

Nordrussland3. bis 10. September 2006 ab 1170,- Euro

Ostukraine(Donezk und Dnjepropetrowsk) 28.Juli bis 3. August ab 1199,- Euro

Polen-Rundreise14 bis 21. Juli 2006 ab 685,- Euro

Rumänien19. bis 26. September 2006 ab 806,- Euro

Schwarzes Meer(Krasnodar, Apscheronsk) 8. bis 16. Oktober 2006 ab 1599,- Euro

St.-Petersburg und Nowgorod6. bis 13. August 2006 ab 1155,- Euro

Tirana/Albanien(Einweihung deutsche Kriegsgräberstätte),17. bis 20. November 2006 ab 795,- Euro

Tour de France6. bis 17.Oktober 2006 ab 1125,- Euro

Tschechien-Slowakei23. bis 30. August 2006 ab 635,- Euro

Ungarn3. bis 8. Oktober 2006 ab 485,- Euro

Ausführliche Auskünfte erhalten Siebei der Reisestelle des Volksbundes,Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 Kassel,Telefon 0561 – 7009 167, Fax 0561 – 7009298, E-Mail: [email protected] odermit dem Coupon auf der Heftrückseite.

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100 000 Namen für RossoschkaFragen an Manfred Stiel

Es werden wohl mehrere hundertAngehörige sein, die sich am 9. September auf dem deutschen

Soldatenfriedhof in Rossoschka bei Wolgo-grad einfinden werden. Grund: die Ein-weihung der Granit-Würfel mit etwa 100 000 Namen, die der Volksbund dortverewigt hat. „Ein außergewöhnlichesProjekt in der deutschen Erinnerungs- undGedenkkultur – und Tausenden Familienein Trost“, erläutert Volksbund-PräsidentReinhard Führer. Drei Fragen dazu anManfred Stiel. Er leitet beim Volksbund dieAbteilung Kriegsgräberfürsorge.

100 000 Namen, das ist eine riesige Zahl.Woher haben Sie die Daten und wie haben Siediese ungeheure Menge bearbeitet?

Die Namen der in Stalingrad vermiss-ten deutschen Soldaten haben uns derSuchdienst des Deutschen Roten Kreuzesin München und die Deutsche Dienststellein Berlin zur Verfügung gestellt. Das DRKhat die Personalien in einer Datenbankerfasst, so dass eine Selektion der insge-samt einen Million Vermisstenmeldungennach dem Suchbegriff Stalingrad möglichwar und über 100 000 Namen gefundenwerden konnten.

Die Dokumentation dieser Vermissten-schicksale in Rossoschka ist eine Ergän-zung unserer eigentlichen Aufgaben, dieGräber der Gefallenen zu suchen, die Ge-beine zu bergen und zu identifizieren undden Toten eine endgültige, namentlichgekennzeichnete Ruhestätte zu geben, umso auch für die Angehörigen der Vermiss-ten einen Ort der Erinnerung zu schaffen.

Im Mai 1999 haben wir die Kriegsgrä-berstätte in Rossoschka eingeweiht. Inzwi-schen sind es fast 50 000 Soldaten, die dortihre letzte Ruhestätte erhalten haben.Rund 25 000 von ihnen wurden identifi-ziert. Ihre Namen sind an der Ringmauerverzeichnet.

Somit sind nun die Namen der 100 000 Ver-missten und circa 25 000 geborgenen Kriegsto-ten in Rossoschka dokumentiert. Was ist mitden anderen?

Eine berechtigte Frage. Die DeutscheDienststelle hat unserem Umbettungs-dienst bis heute rund 70 000 Grab- undTodesmeldungen, also Kriegssterbefälle,für den Umbettungsbereich des Friedho-fes zur Verfügung gestellt. 30 000 weitereMeldungen erhalten wir noch in dennächsten Jahren.

Die Anlage in Rossoschka ist der Sam-melfriedhof für ein Gebiet, das sich vonWolgograd bis Rostow am Don erstreckt.Zunächst wurde mit der Bergung derGrablagen im Kessel begonnen, seit eini-ger Zeit orientiert sich der Umbettungs-dienst Richtung Westen.

Zu den 47 767 bisher Geborgenen wer-den dann noch viele weitere dazukom-men. Dennoch ist auch klar, dass wir vieletausend Gräber aller Voraussicht nachnicht mehr auffinden können. Allein fürdas ehemalige Stadtgebiet von Stalingradhaben wir etwa 10 000 Meldungen. Hier istnichts mehr zu machen. Diese und leider

auch viele andereGrablagen müssentatsächlich als ver-loren gelten.

Die nicht mehrzu bergenden Sol-daten werden abernicht vergessen. Inder dritten und letz-ten Phase des größ-ten aller Friedhofs-projekte des Volks-bundes werden die verbliebenen Namender nicht geborgenen Kriegstoten erfasstund ebenfalls verzeichnet. Dies geschiehtallerdings erst nach Abschluss der Umbet-tungen. Bereits bei der Einweihung in 1999haben wir ein vielbändiges Namenbuchfür alle Stalingrad-Opfer herausgegeben.Zur Septemberveranstaltung erscheinteine aktualisierte Auflage mit über 170 000Namen.

Ich kann mir vorstellen, dass manche Fami-lien nicht genau wissen, zu welcher Gruppe ihrAngehöriger gehört. Für sie ist er einfach „inStalingrad geblieben“. Können diese Betroffe-nen sich beim Volksbund erkundigen?

Ja, natürlich. Wir teilen den Anfragen-den dann alle vorliegenden Angaben mitund bieten Interessenten Fotos der Wand-tafeln oder Granitblöcke mit dem Namens-zug der Angehörigen an. Auch geben wirInformationen zu Reisen nach Rossoschka.

Selbstverständlich ist es auch möglich,über den Volksbund einen Grabschmuckin Form eines Naturkranzes oder einesBlumenstraußes an den Namentafeln nie-derlegen zu lassen. Hier möchte ich sogaran die Angehörigen der in Stalingradgebliebenen Soldaten appellieren, keineScheu zu haben und sich mit ihren Wün-schen an den Volksbund zu wenden.

Fritz Kirchmeier

Interview

18 &Stimme Weg 3/2006

Hier erfahren Sie mehr zum Projekt

Namen für Rossoschka:

Volksbund Deutsche KriegsgräberfürsorgeAbteilung AngehörigenbetreuungStichwort – Namen für RossoschkaWerner-Hilpert-Straße 234112 KasselE-Mail: [email protected]

Fotos und Grabschmuck können Sietelefonisch unter 0561 – 7009 123 beiHerrn Enders oder im Internet unterfolgender Adresse bestellen: www.volksbund.de

Manfred Stiel

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ten Gefangenen noch an Ort und Stelleexekutieren. Mit Mühe, Not und vielÜberredungskunst gelingt es Wiktor, dasgrausame Vorhaben zu vereiteln. So gehtder Deutsche in die Kriegsgefangen-schaft. Zielort unbekannt. Es war dasletzte Mal, dass Botscharow ihn gesehenhat. Beschreiben kann er ihn nach all denJahrzehnten nicht mehr, glaubt aber, ihnmöglicherweise wiedererkennen zu kön-nen. Zurück bleiben die beschriebenenFundstücke, die Uhr, der Rucksack. Wik-tor nimmt sie an sich. Als er nach demKrieg Lehrer wird, zeigt er die SchweizerArmbanduhr seinen staunendenSchülern und erzählt ihre Geschichte. Erträgt sie am eigenen Handgelenk bis zudem Tag, als er sie an das Fachkrimina-listische Zentrum sendet.

Wer kann helfen?

Dort werden auch die wenigen Hin-weise entschlüsselt. Einer könnte

besonders hilfreich sein. Es ist dieNummer des Regimentes desObergefreiten Schmitz:

Stab III/A.R.1, dazu die HandschriftOgfr. Schmitz, Fe.Sp und die einge-ritzte Zahl 47. Zusätzlich finden sichauf dem Rucksack Herstellerfirmaund -jahr, A. Fischer – Berlin – 1935.

Das ist alles. „Vielleicht gibt es jadoch jemand, der helfen kann“, sagt

Wiktor Botscharow und hofft, zumindestdas eine Schicksal klären zu können, daser selbst miterlebt hat und nicht mehrvergessen kann.

Maurice Bonkat

Können Sie helfen? Schreiben Sie an:

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge – RedaktionStichwort – Obergefreiter SchmitzWerner-Hilpert-Straße 2 – 34112 Kassel

Wer kennt den Soldaten Schmitz?Russischer Veteran sucht deutschen Kriegsgefangenen

Am Ende desLebens istes Zeit, die

Dinge zu ordnen.Wiktor Botscharowwurde in Kursk ge-boren und kämpfteals Rotarmist imZweiten Weltkrieg.Heute wohnt derPensionär wiederin seiner Geburts-stadt. Dazwischen

liegen knapp acht Jahrzehnte Leben, indenen ihn das Schicksal von Stalingradnach Kursk, über die Ukraine sogar biszur japanischen Front führte. Aus dieserZeit besitzt er viele Andenken. EinigeErinnerungen sind noch immer lebendig.Er weiß nicht, ob seine Kugeln jemalseinen Feind in den Wirren desGefechts getötet haben. Doch einmalrettete er einem deutschen Solda-ten das Leben. Davon handelt die-se wahrhafte Geschichte. Es ist einAufruf, eine Suche. „Der Mann, denich vor meinem Tod gerne noch ein-mal treffen möchte, heißt Schmitz“,sagt Wiktor Botscharow.

Sein Name war Schmitz

Der Obergefreite Schmitz gehörte ver-mutlich zur Stabskompanie der III. Abtei-lung des Artillerie-Regimentes 1 undwurde wahrscheinlich in Frankfurt an derOder geboren. Diese Hinweise erhielt Bot-scharow vom Fachkriminalistischen Zen-trum der Polizeiverwaltung des GebietesTwer in Russland. Dorthin sandte er diepersönlichen Dinge, die der ObergefreiteSchmitz bei seiner Gefangennahme beisich trug: Eine Schweizer Armbanduhrder Marke DECO und ein mit Fellbeschlagener Soldatenrucksack samtInschriften (Foto). Dennoch bleibt vielesim Vagen: War der Gefangene wirklichder Obergefreite Schmitz oder nur ein

Spurensuche

193/2006 &Stimme Weg

Kamerad, der seine Habseligkeiten ansich genommen hatte? So richtet WiktorBotscharow seine Bitte an die Leser vonStimme&Weg: „Schreiben Sie an denVolksbund, wenn Sie irgendetwas überden Gesuchten wissen!“

Die Vorgeschichte

Vielleicht hilft die Vorgeschichte beider Suche nach dem unbekannten Ober-gefreiten: Im Herbst 1944 kommenUnterleutnant Wiktor Botscha-

row und seineKame-

raden indas ukrainische DorfSdalbunowo unweitder Stadt Lwow. Ihr Auftrag:Suche nach versprengten Deutschen. Sobegegnet Botscharow schließlich demverängstigten Mann, von dem er glaubt,dass es der Obergefreite Schmitz sei. Mitden wenigen Brocken Deutsch, die er inder Jugendzeit aufgeschnappt hat,erfährt er, dass der Gefangene aus Frank-furt an der Oder stammt. Für mehr bleibtkeine Zeit. Seine Kameraden wollen denvon einer ukrainischen Bäuerin versteck-

Wiktor Botscharow

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Serie: Die Schirmherren des Volksbundes, Teil II

Hamburg:Ole van Beust

„Der VolksbundDeutsche Kriegs-gräberfürsorge hatsich nicht nur, wieder Name nahelegen könnte, dersorgfältigen Erhal-tung und Pflege

von Kriegsgräberstätten verschrieben. Esgeht ihm vielmehr um die Erinnerung andas durch Kriege verursachte Leid. Engdamit verbunden leistet der Volksbundaktive Friedensarbeit: zum Beispiel,indem er den Dialog mit der Jugend suchtund pflegt. Damit nimmt sich der Volks-bund einer gesellschaftlich unschätzbarwichtigen Aufgabe an. Als Bürgermeisterder im Feuersturm 1943 stark zerstörtenStadt Hamburg mit schätzungsweise 40000 Toten und Hunderttausenden Men-schen, die in den Bombennächten alles

verloren haben, kann ich das Engagementdes Volksbundes nur begrüßen, fördernund durch meine Schirmherrschaft sicht-bar unterstützen!”

Kurzbiografie:Ole van Beust wurde am 13. April 1955

in Hamburg geboren, war von 1973 bis1975 Assistent der CDU-Bürgerschafts-fraktion, von 1977 bis 1983 Landesvorsit-zender der Jungen Union in Hamburg,seit 1978 Abgeordneter der Hamburgi-schen Bürgerschaft. 1992 wird Beust Mit-glied des CDU-Landesvorstandes undvon 1993 bis 2001 Vorsitzender der CDU-Bürgerschaftsfraktion. Beust wird 1998zum Mitglied des CDU-Bundesvorstan-des gewählt. Seit dem 31. November 2001ist der Rechtsanwalt Erster Bürgermeisterder Freien und Hansestadt Hamburg.

Ole van BeustErster Bürgermeister, Präsident des Ham-burger Senats

Berlin:Walter Momper

„Ich habe dieSchirmherrschaftübernommen, weilich es wichtig fin-de, auch heutenoch der MillionenOpfer der beidengroßen Weltkriege

zu gedenken und die Erinnerung an diesehistorischen Ereignisse und an derenUrsachen und Folgen zu bewahren. DerVolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsor-ge hat insbesondere durch seine Jugend-arbeit seit den 50er Jahren einen wichti-gen Beitrag zum Erhalt des Friedens inEuropa geleistet. Die Begegnungen jungerMenschen und die Jugend- und Bildungs-arbeit des Volksbundes dienen dem Frie-den und der Völkerverständigung.”

Kurzbiografie:Walter Momper wurde am 21. Februar

1945 in Sulingen geboren und studierteGeisteswissenschaften in Münster. Er warvon 1969 bis 1972 Vorsitzender der Kreuz-berger Jungsozialisten, von 1980 bis 1985Kreisvorsitzender der Kreuzberger SPD.Von 1986 bis 1992 war er Landesvorsit-zender der Berliner SPD, Mitglied desAbgeordnetenhauses von 1975 bis 1995und seit 1999, von 1985 bis 1989 Vorsit-zender der SPD-Fraktion. Von 1988 bis1993 Mitglied des Parteivorstandes, von1999 bis 2001 Vizepräsident des Abgeord-netenhauses, 1989 bis 1991 RegierenderBürgermeister und von 1989 bis 1990 Prä-sident des Bundesrates. Seit dem29.11.2001 ist Walter Momper Präsidentdes Abgeordnetenhauses in Berlin.

Walter MomperPräsident Berliner Abgeordnetenhaus

HESSEN

HAMBURG

Botschafter des Friedens

Bundespräsident Horst Köhlerübernahm mit seinem Amtsan-tritt 2004 auch die Schirmherr-schaft über den Gesamtverbanddes Volksbundes DeutscheKriegsgräberfürsorge e. V.

Freunde & Förderer

20 &Stimme Weg 3/2006

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Bauamtsleiter. Ilt-gen war Moderatordes Runden Tischesin Dresden, LeiterSächsisches Forumund Strukturbeauf-tragter der Arbeits-gruppe Landtag.Seit Juni 1990 ist Ilt-gen Mitglied derCDU und Mitglieddes Landtages sowie Mitglied im Präsidi-um des CDU-Landesverbandes. Seit dem27.10.1990 ist er Präsident des Sächsi-schen Landtages.

Erich IltgenPräsident des Sächsischen Landtages

Sachsen:Erich Iltgen

„Mit der Übernahme der Schirmherr-schaft für den Landesverband Sachsen imVolksbund möchte ich die engagierteArbeit für den Frieden und gegen dasVergessen unterstützen.“

Kurzbiografie:Erich Iltgen wurde am 10. Juli 1940 in

Köln geboren. Der diplomierte Ingenieurfür Landtechnik, Heizung, Lüftung undSanitär arbeitete bis 1979 als Gruppenlei-ter im Anlagenbau, bis 1985 als Abtei-lungsleiter Investitionen und bis 1988 alsLeiter der Dombauhütte Kathedrale desBistums Dresden-Meißen und bis 1990 als

schullehrer. Kart-mann war von 1990bis 2005 Vorsitzen-der des CDU-Kreis-verbandes Wetter-au, seit 1996 Vorsit-zender des CDU-BezirksverbandesMittelhessen, seit1999 Präsidiums-mitglied des CDU-Landesverbandes Hessen. Seit 1977 istKartmann Mitglied des Kreistages desWetteraukreises, seit 1993 Mitglied desOrtsbeirates Nieder-Weisel. 1999 wird erMitglied der 11., 2004 Mitglied der 12.Bundesversammlung. Kartmann ist hes-sischer Landtagsabgeordneter von 1982bis 1983 und seit 1987. Von 1995 bis 1999ist er stellvertretender Fraktionsvorsit-zender, von 1999 bis 2003 Fraktionsvorsit-zender. Seit dem 5. April 2003 ist NorbertKartmann Präsident des HessischenLandtages.

Norbert KartmannPräsident des Hessischen Landtages

Hessen:Norbert Kartmann

„Die Soldatenfriedhöfe sind anschauli-che Zeugen für die Schrecken der Kriege.Jedes einzelne Grab hilft kommendenGenerationen, hinter nackten Statistikendie persönlichen Schicksale der Opferwahrzunehmen.

Besonders bewundernswert finde ichdie Jugendarbeit des Volksbundes. Jähr-lich werden junge Menschen aus ver-schiedenen Nationen an den Kriegsgrä-bern zusammengeführt. Sie helfen ininternationalen Workcamps in Deutsch-land und im Ausland bei der Pflege derGräber. Dies ist eine besonders eindrück-liche Form der Friedenserziehung. Gerneunterstütze ich als Schirmherr die vielfäl-tige Arbeit des Volksbundes und seinerzahlreichen ehrenamtlichen Helfer, dieauch in Zukunft unverzichtbar bleibt.“

Kurzbiografie:Norbert Kartmann wurde am 16. Janu-

ar 1949 in Nieder-Weisel geboren undarbeitete bis 1987 als Haupt- und Real-

SACHSEN

BERLIN

G

Der Volksbund erfüllt seine Auf-gaben im Auftrag der Bundes-regierung. Er ist fest verankert

in der Bevölkerung, die seine Arbeit zu 90Prozent durch Spenden und Mitglieds-beiträge finanziert. Wichtig ist auch dieUnterstützung durch namhafte Politiker-

amtliche Hilfe setzen wir in den kommen-den Ausgaben fort. An der Spitze unsererSchirmherren steht BundespräsidentHorst Köhler. Heute lesen Sie den zwei-ten Teil der Serie mit Informationen übervier weitere der insgesamt sechzehnSchirmherren unserer Landesverbände:

innen und Politiker, die eine Schirmherr-schaft des Volksbundes übernehmen. Die-se für unsere Arbeit so wichtigen Bot-schafter des Friedens stellen wir Ihnen inunserer Schirmherren-Serie vor. DieRubrik mit biografischen Angaben undden persönlichen Gründen für die ehren-

Freunde & Förderer

213/2006 &Stimme Weg

Page 22: Arbeit für den Frieden€¦ · Du in Frieden leben kannst. Wir wussten nie, ob wir jemals heimkehren würden.“ Ein kleines Opfer Für heute ist es gut. Senioren und Sol-daten packen

Den Förderbeitrag verewigenStiftung Gedenken und Frieden

Über die Zukunft machen wiruns viele Gedanken. Jedersorgt sich auf seine Weise, wie

es weitergehen wird. Wir wollen Frieden– Gewalt und Terror sollen endlich auf-hören. Mit der Stiftung Gedenken undFrieden können Sie ein Zeichen für denFrieden setzen und sich nachhaltig fürdie Arbeit des Volksbundes engagieren.

Sichere Erträge

Die Stiftung Gedenken und Frieden dientseit 2001 dem Ziel, die Arbeit des Volks-bundes abzusichern. Mit einer einmaligenZustiftung in den Kapitalstock der Stif-tung sichern Sie dem Volksbund bis in fer-ne Zukunft Ihren heutigen Förderbetrag.Der eingezahlte Geldbetrag bleibt unange-tastet erhalten. Zusammen mit dem Stif-tungskapital wird er bei den Banken sicherangelegt und erwirtschaftet Zinserträge.

Diese Erträge fließen jedes Jahr aufs Neuedem Volksbund für seine Arbeit zu. Das istgarantiert, weil sich die Satzung der Stif-tung mit der des Volksbundes weitgehenddeckt.

So können Sie sicher sein, dass die Stif-tung auch künftig Ihren heutigen Förder-beitrag an den Volksbund zahlt. Übrigensübergab die Stiftung seit ihrer Gründungbereits 500 000 Euro an den Volksbund!

Beispielrechnung

Folgende Beispielrechnung zeigt, dasseine Einzahlung in Höhe von 1 000 Euro inden Kapitalstock der Stiftung Gedenkenund Frieden ausreicht, um den Volksbundmit einem Zinsertrag gewissermaßen alsErsatz eines angenommenen bisherigenFörderbetrages von 30 Euro in gleicherHöhe zu unterstützen:

Einzahlung in das Stiftungskapital:

1 000 Euro

Bei dem angenommenen Zinssatz von4,5 Prozent ergibt sich ein Ertrag von:

45 Euro

Kapitalerhaltungsrücklage (dient der Werterhaltung ihrer Zustiftung):

15 Euro

Der sich daraus ergebende immer-währende Förderbetrag Ihrer Zustiftung:

30 Euro

Wie in diesem Rechenbeispiel sorgenSie mit einer Einzahlung von 1 000 Euro inden Kapitalstock der Stiftung Gedenken undFrieden für einen andauernden Förderbei-trag von 30 Euro jährlich. Wenn Sie nichtsoviel auf einmal zustiften wollen, könnenSie dies auch in kleinen Schritten tun. Mitjedem Betrag helfen Sie bei unserer Arbeitfür den Frieden.

Kontakt

Für Fragen und Informationen stehenwir Ihnen jederzeit unter der kostenlosenTelefonnummer 0800 – 77 77 001 zur Ver-fügung. Bitte helfen Sie, die Arbeit desVolksbundes in der Zukunft abzusichern.Verewigen Sie Ihren Förderbeitrag mit der Stiftung Gedenken und Frieden!

Bitte senden Sie mir weitere Informationen zur Stiftung Gedenken und Frieden zu.

Bitte senden Sie diesen Coupon an:

Stiftung Gedenken und FriedenVolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorgezu Händen Herrn SchulzBüro Kassel: Werner-Hilpert-Str. 2, 34112 Kassel

Mitgliedsnummer: XXXXX- -XX

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Adresse:

Informationscoupon Stiftung Gedenken und Frieden

Stiftung Gedenken und Frieden

Werner-Hilpert-Straße 234112 KasselTelefon: 0800 – 77 77 001E-mail:[email protected]

Stiftung

22 &Stimme Weg 3/2006

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Drei Fragen an vier GewinnerErfolgreiche Volksbund-Werber im Interview

Sie zählen zu den erfolgreichstenWerbern des Volksbundes.Anfang des Jahres gewannen sie

eine Reise zur Musikschau der Nationen inBremen, über die wir in der vergangenenAusgabe berichteten. Im Interview mitMitgliederbetreuerin Christina Kopplinerzählen vier Gewinner nun, warum sieden Volksbund unterstützen.

Wie sind Sie Volksbund-Mitglied geworden?

Rolf Koos aus Kleve, 60: Als Soldathabe ich bei Haus- und Straßensammlun-gen und durch Vorträge viel über denVolksbund erfahren. Später sprach michmein Kamerad Oberstleutnant Udo Kie-back an, ob ich als Reservistenbeauftrag-ter arbeiten würde. Natürlich nahm ichdas Angebot an.

Gerhard Kühnemund aus Lübeck, 75:Durch die Erfahrungen des Bombenterrorsder Alliierten und durch Besuche aufdeutschen Soldatenfriedhöfen im Aus-land kam ich zum Volksbund.

Gerhard Jaske aus Haselünne, 60:Mein erster Kriegsgräber-Pflegeeinsatz1995 in Russland ließ mich zum Mitgliedwerden. Die Erlebnisse und Erzählungenmeines Vaters waren ebenfalls von großerBedeutung. Mein Vater hat den ganzenZweiten Weltkrieg er- und überlebt.

Josef Schlecht aus Pöttmes, 80: Da ichals 17-Jähriger in den Krieg und in Gefan-genschaft musste, habe ich mich immerfür den Volksbund interessiert. Zuerstspendete ich, dann wurde ich Mitglied.

Warum engagieren Sie sich so stark?

Koos: Ich sehe die Arbeit des Volks-bundes als gesellschaftspolitische Ver-pflichtung gegenüber den Toten, den Hin-terbliebenen und der Jugend. Der Volks-bund leistet einen bedeutungsvollen Bei-

trag zur Friedenserziehung.

Kühnemund: Ich unterstütze denVolksbund, damit die Soldatenfriedhöfeerhalten bleiben. Für mich gilt der Spruchvon Albert Schweitzer: Soldatengräber sinddie großen Prediger des Friedens!

Jaske: Meine Onkel Bernhard Kerkhoffund Josef Jaske sind früh gefallen. DerVolksbund trägt dazu bei, den Frieden zusichern, sei es durch Mahnung, Arbeit fürden Frieden oder die Jugendarbeit.

Schlecht: Da ich mehrere Kameraden,Freunde und auch meinen Bruder imKrieg verloren habe, möchte ich als Über-lebender etwas für sie tun.

Wie werben Sie für den Volksbund?

Koos: Durch Vorträge oder Informati-onsstände habe ich viele Reservistenka-meraden geworben. Es kommt darauf an,die große Leistung des Volksbundes über-

zeugend rüberzubringen. Ich setze auchdie Gräbernachforschung online erfolgreichfür die Mitgliederwerbung ein.

Kühnemund: Man muss mit Finger-spitzengefühl auf das Thema eingehen.Ich erkläre, wie wichtig jedes neue Mit-glied für uns ist. Bei meiner jahrzehnte-langen Werbung hat mir selten jemandgesagt, dass er dafür kein Geld gebenwürde.

Jaske: Ich habe schon viele Freunde,Verwandte und Teilnehmer der Re-servisteneinsätze für den Volksbundgewonnen! Wirkungsvoll sind dabei auchdie Fotos von den Friedhöfen, die wirpflegen.

Schlecht: Ich finde neue Mitglieder imVerwandschafts- und Bekanntenkreisoder auch bei den Feuerwehrkameraden.Ich werde dabei immer wieder positivüberrascht, wie viele junge Menschen sichfür das Thema interessieren.

Teilnehmer der Musikschau-Reise (von links): Gerhard Jaske, Christina Kopplin, Rolf Koos mit Ehefrau,Frau Schlecht (verdeckt), Gerhard Kühnemund mit Ehefrau und Josef Schlecht. (Foto: Maurice Bonkat)

Mitglieder

233/2006 &Stimme Weg

Page 24: Arbeit für den Frieden€¦ · Du in Frieden leben kannst. Wir wussten nie, ob wir jemals heimkehren würden.“ Ein kleines Opfer Für heute ist es gut. Senioren und Sol-daten packen

Zeitzeugen/Leserbriefe

Buchreihe Erzählen ist ErinnernBand 58 und 59

Band 58

Erna Kannt: Derlange Weg von Ost-preußen nachStuttgart.Erinnerungen 1935– 2000. Kassel 2006(ISBN 3-936592-12-8)

Erna Kannt er-innert sich an ihre Heimat Ostpreußenund erzählt aus ihrer Jugendzeit, die siein Gumbinnen verbracht hat. Doch derZweite Weltkrieg zerstörte diese friedli-che Welt. Ihr Ehemann wurde vermisstgemeldet und sie musste mit ihren dreiKindern fliehen. Mit viel Glück erreichtensie Thüringen. Doch das kommunistischeSystem zwang Erna Kannt und ihre Kin-der später zu einer zweiten Flucht.

Zu beziehen bei: Scribeo-Verlag, Ter-rasse 11, 34117 Kassel (12,95 Euro + Porto)

Band 59

Walter Frank: Ver-führt, verheizt, zer-stört. Auszüge ausden Feldpostbrie-fen meines BrudersAlbert. Kassel 2006

„Am 29.11.42erhielt Ihr Sohn eineschwere Granatsplitterverletzung, anderen Folgen er nun leider verstorbenist.“ Diese Nachricht erhielt Familie Frankim Februar 1943. Über 60 Jahre spätermacht sich der jüngere Bruder von AlbertFrank anhand von Briefen auf Spurensu-che. Die Briefe zeigen, wie Jugendliche

einer geschickten Propaganda erliegenund zu opferbereiten Soldaten werden. Zu beziehen bei: Scribeo-Verlag, Terras-se 11, 34117 Kassel (16,90 Euro + Porto)

Kriegsgräber in Tschechien

Ich bin Jahrgang 1927 und fühlte michseit jeher verpflichtet, Ihre Arbeit zuunterstützen, weil ich finde, dass daswirklich Arbeit für den Frieden ist, die dageleistet wird! Sie haben Recht damit –wenigstens nach meiner Ansicht – dieGebeine deutscher Soldaten dort zubestatten, wo sie ihr Leben ließen.

Wir haben hier in Elzach vier Soldaten-gräber von Menschen, die bei Kriegsendezufällig hier vor Ort waren und erschos-sen wurden. Diese vier Gräber haben dasBewusstsein der Leute hier so nachhaltigfür die damaligen Ereignisse geschärftund halten die Diskussion nach wie vorin Gang. Wenn ein paar Menschen vordiesen Gräbern stehen oder erleben, dass

Angehörige dieser Toten die Gräber fernihrer Wohnorte besuchen, entspinnt sichimmer wieder eine Diskussion um dieUnsinnigkeit von Kriegen und dem Ster-ben junger Menschen. Das macht einwenig Hoffnung, dass es überall so seinmöge, wo Soldatengräber sind, welchedie Jugend daran erinnern, dass wir alleMenschen einer Schöpfung sind. Dafürgemacht, zu leben für andere und für uns!

Melitta Kubitschek aus Elzach

Kleiner Beitrag des Staates

Die geschilderte Situation, wonach dieGebeine von viertausend Wehrmachtssol-daten wegen mangelnder Finanzierung inTschechien noch immer auf eine würdigeRuhestätte warten, sollte uns als Bundes-

bürger undS t e u e r z a h l e rempören. DieBundsrepublik und ihre Regie-rungen haben sich daran gewöhnt, dassder Volksbund, der von Staats wegen mitder Wahrnehmung der Kriegsgräberfür-sorge im Ausland beauftragt ist, es schonrichten würde – so wie er es in den vergan-genen Jahrzehnten auch getan hat.

Aber der Volksbund ist seit Öffnungder Grenzen zu Osteuropa mit gewaltigenneuen Aufgaben konfrontiert. Wenngleichder Volksbund im Auftrage des Staateshandelt, so steuert dieser weniger als zehnProzent des erforderlichen Budgets bei.Ich finde: Das ist zu wenig!

Hans Joachim Senholdt aus Meckenheim

WICHTIGER HINWEIS:Bestellen Sie die Bücher bitte bei denangegebenen Adressen, NICHT beimVolksbund! Die Bücher werden von denAutoren finanziert und entstehen inKooperation mit GGP media ondemand. Bei Interesse schreiben Sie an:Volksbund Deutsche Kriegsgräberfür-sorge, Stichwort: Erzählen ist Erinnern,Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 Kassel,Telefon: 05 61 - 70 09 - 1 56 oder E-Mail:[email protected]. Siefinden die Buchreihe auch im Internetunter www.volksbund.de/schon_ge-lesen/online_bibliothek.

Mitglieder-Leserbriefe

24 &Stimme Weg 3/2006

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Ratgeber

Gut vorgesorgt?Vorsorgevollmacht, Patienten- und Betreuungsverfügungen

Bundesjustizministerin BrigitteZypries billigt Patienten durchdie so genannte Patientenverfü-

gung das Recht zu, bezüglich ihrer medi-zinischen Behandlung auch vermeintlich„unvernünftige Entscheidungen“ zu tref-fen. Die Selbstbestimmung des Patientenhabe ihre Grenze aber weiterhin im Ver-bot der aktiven Sterbehilfe, betonte dieMinisterin. Doch was genau ist eigentlicheine Patientenverfügung? Darüber infor-miert der Volksbund bundesweit in zahl-reichen Veranstaltungen – so wie in Kas-sel, wo Notarin und Rechtsanwältin Dr.Marion Schaller referierte.

„Der Tod, dasSterben und dieKrankheit sind The-men, die keinergern anspricht odergar freiwillig dafürVorsorge trifft.Doch von einer Mi-nute auf die anderekann jeder von unspf legebedürf t igwerden und kom-petente Hilfe benö-

tigen. Deshalb sollte jeder – egal wie alt –sich mit diesen Themen frühzeitig ausein-andersetzen und für sich seinen ganz per-sönlichen Willen für den Ernstfall formu-lieren“, sagte die Fachanwältin für Erb-und Steuerrecht im Kasseler Rathaus.

Die Referentin informierte über denaktuellsten Sachstand bei Fragen der Pati-entenverfügung, Vorsorgevollmacht undder Betreuungsverfügung, verbunden mitaktuellen Hinweisen zu der Testaments-gestaltung. Als Rechtsanwältin der Deut-schen Vereinigung für Erbrecht und Ver-mögensnachfolge e. V. (DVEV) bot siewichtige Hintergründe zu juristischenFragen. Die DVEV ist der bundesweitführende Zusammenschluss von mehr als2000 Rechtsanwälten, Notaren und Steu-

erfachleuten, die sich ständig durch Fort-bildung und Austausch auf den Gebietender Vorsorge und dem Erbrecht auf demLaufenden halten. Wegen der weit ver-breiteten Verunsicherung bei diesen Fra-gen der Vorsorge hat der Volksbund – inZusammenarbeit mit der DVEV – diewichtigsten Informationen zum Themazusammengefasst. Die Broschüre gut vor-gesorgt 1 erhalten Sie auf Anfrage kosten-los beim Volksbund. Senden Sie bitte denausgefüllten Coupon auf der Heftrücksei-te an den Volksbund Deutsche Kriegs-gräberfürsorge, Erbschaftsinformation,Werner-Hilpert-Straße 2 in 34112 Kassel.

253/2006 &Stimme Weg

Volles Haus: Die Informations-Veranstaltung des Volksbundes zum Thema Vollmachten & Verfügungen imKasseler Rathaus war gut besucht. (Foto: Maurice Bonkat)

Dr. Marion Schaller

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Namen & Nachrichten

Für die Arbeit des Volksbundes in Rus-sland war es großer Tag: Vier Jahre lang,seit der Einweihung 2002, war es demVolksbund durch einen Erlass des Gouver-neurs untersagt, auf dem Soldatenfriedhofin Rshew weitere Gebeine einzubetten. Alsder Volksbund am 30. Mai dort 608 deut-sche Soldaten beisetzte, war allen Beteilig-ten die Erleichterung anzumerken, dassdie Zeit des Stillstandes endlich überwun-den ist. In Rshew ruhen jetzt mehr als 900Gefallene. Weitere Einbettungen sind vor-gesehen. An der Gedenkstunde nahmenAngehörige, ehemalige deutsche Kriegs-teilnehmer aus dem Kuratorium Rshewund der deutsche Verteidigungsattaché,Brigadegeneral Heinz-Georg Wagner, teil.Als russische Gäste kamen der Bürgermei-ster, Abgesandte des neu gewählten Gou-

verneurs und die Leiter der Veteranen-Organisationen Rshew und Twer. Für denVolksbund dankte Prof. Dieter Landgraf-Dietz, Mitglied im Bundesvorstand, allen,die an der Überwindung des Einbettungs-verbotes mitgewirkt haben.

Weitere Einbettungen in Rshew

Bei Exhumierungsarbeiten nahe derukrainischen Stadt Sboriw im Gebiet Ter-nopol machten die Umbetter des Volks-bundes einen seltenen Fund: „Wir habenzwei alte Kirchenglocken gefunden. Diewurden wohl während des Kriegesdemontiert und in der Erde versteckt.Doch der Ort des Verstecks geriet in Ver-gessenheit“, sagte Volksbund-MitarbeiterGunnar Anschütz. Die Glocken überga-ben Volksbund-Mitarbeiter an die örtlicheReligionsgemeinde, die sich für den über-raschenden Fund sehr herzlich bedankte.

Der Volksbund-Landesverband Berlinorganisiert vom 3. bis 8. Oktober eine Bus-reise anlässlich des 40-jährigen Bestehensder Kriegsgräberstätte Niederbronn.Zudem wird eine große Rundreise durchsElsass geboten. Die Kosten betragen proPerson im Doppelzimmer 498 Euro, imEinzelzimmer 628 Euro. Nähere Informa-tion und Anmeldung bietet der BerlinerLandesverband, Lützowufer 1 in 10785Berlin unter Telefon 030 - 230 93 60 oderFax an 030 - 230 93 699 sowie E-Mail [email protected].

Glockenfund in der Ukraine Berliner Busreise ins Elsass

Griechische und britische, amerikani-sche, australische und deutsche Offiziere,die Vizepräfekten von Chania undRethymnon, der Erzbischof von Chania,der Bürgermeister von Platanias, deut-sche Kriegsteilnehmer und viele Besucher– es war ein wahrhaft internationalerCharakter, der am 26. Mai die Gedenk-stunde auf dem deutschen Soldatenfried-hof in Maleme auf Kreta prägte. Eingela-den hatte Dr. Wolfgang Schultheiss, derdeutsche Botschafter in Griechenland.Anlass des Gedenkens: der 65. Jahrestagder Landung auf Kreta.

In Maleme ruhen 4 466 Fallschirm- undGebirgsjäger, die 1941 während des Luft-landeunternehmens auf der Insel fielen.„Heute, 61 Jahre nach dem Krieg und ineinem Europa, in dem wir so eng zusam-menarbeiten wie nie zuvor in unsererGeschichte, ist die Zeit gekommen, wowir unsere Toten gemeinsam beweinenkönnen“, sagte Botschafter Dr. Schult-heiss. Für den Bund Deutscher Fallschir-mjäger dankte dessen geschäftsführenderBundesleiter, Hans-Joachim Oehler, demVolksbund für die vorbildliche Pflege derKriegsgräberstätte.

Internationale Gedenkstunde in MalemeNeuer Bezirksvorsitzender Oberpfalz

Der Vorstanddes Volksbund-BezirksverbandesOberpfalz wählteDr. jur. WolfgangKunert am 08.März 2006 ein-stimmig zum neu-en Bezirksvorsit-zenden.

Dr. WolfgangKunert wurde am 21. März 1943 inTeplitz/Sudetenland geboren. Seit De-zember 2004 ist er Regierungspräsidentder Oberpfalz. Dr. Kunert übernimmtdas Amt des Bezirksvorsitzenden vonDr. Wilhelm Weidinger, der seit Septem-ber 2005 Vorsitzender des Landesver-bandes Bayern ist.

15 Jahre Landesverband Brandenburg

Aus Anlass des 15-jährigen Beste-hens des Volksbund-LandesverbandesBrandenburg findet am 26. August 2006um 11 Uhr im Potsdamer Alten Rathauseine Festveranstaltung statt. Die Einla-dungen werden rechtzeitig gesondertübermittelt.

Zudem veranstaltet der Landesver-band am 5. August um 11 Uhr auf demWaldfriedhof in Halbe eine Einbet-tungsfeier. Das Foto oben zeigt eine Ein-bettung aus dem vergangenen Jahr.Anschließend wird in einer Feierstundein der Denkwerkstatt Halbe dem 100.Geburtstag von Pfarrer Ernst Teich-mann gedacht. Auch hierzu werden dieEinladungen gesondert übermittelt.Rückfragen beantworten Ihnen die Mit-arbeiter des Landesverbandes unterTelefon 0331 – 2700278.

(Foto: Maurice Bonkat)

26 &Stimme Weg 3/2006

Das Bild zeigt die Einbettung von über 600 deut-schen Soldaten in Rshew. (Foto: Volksbund)

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Lösung. Zur Diskussion stehen die voll-ständige Umbettung der Gebeine oder dieSchaffung einer Gedenkstätte.

Namen & Nachrichten

Als im Sommer 1962 das erste Jugend-lager des Bremer Volksbund-Landesver-bandes in Cannock Chase in Englandstattfand, ahnte niemand, welchen Erfolgdiese Jugendbegegnung haben würde: Injedem Sommer fahren seitdem Jugend-gruppen aus Bremen in die Nähe von Bir-mingham. Dort arbeiten sie auf derKriegsgräberstätte, lernen Land und Leu-te kennen und kehren mit neuen Freund-schaften, Erfahrungen und vielen Erleb-nissen nach zwei Wochen wieder nachHause zurück.

Immer wieder hört man im Gesprächmit den Ehemaligen auch anderer Work-camps: „Kann man solch eine Fahrt nicht

auch einmal für Erwachsene anbieten?“Aus diesem Wunsch ist die Idee zu einerJubiläumsreisereise entstanden, mit derwir uns an die ehemaligen Teilnehmerdieses Workcamps wenden.

Vom 5. bis 13. Oktober 2007 werdenErinnerungen aufgefrischt, bekannte Plät-ze aufgesucht, aber auch neue Projekteund Wege der Jugendarbeit des Volks-bundes vorgestellt.

Fragen und weitere Informationenrichten Sie bitte an den LandesverbandBremen, Jugendreferentin Isa Nolle unterder Telefonnummer 0421 - 324005, Fax-nummer 0421 - 324057, oder E-Mail [email protected]

Jubiläumsreise: 45 Jahre Cannock Chase

Der Sommer kann kommen!

30 Ehrenamtliche der Jugendarbeitaus 12 Landesverbänden des Volksbun-des nahmen vor und nach Ostern aneiner Ausbildung zur Jugendgruppen-leiterin in Mözen und in Bad Liebenzellteil. Auf dem Programm standen grup-penpädagogische Themen wie Selbstre-flexion, Leitungsstile, Teamarbeit undGruppenphasen sowie rechtliche Grund-lagen und die allgemeine Jugendarbeitdes Volksbundes.

Die Bedeutung von Teamarbeit undGruppendynamik wurde dabei gleichin der Praxis getestet. PädagogischeHerangehensweisen, interkulturelleKommunikation und Konfliktmanage-ment wurden durch spielpädagogischeEinheiten aufgelockert. Die jungenErwachsenen bekamen dieses Hand-werkzeug jedoch nicht einfach in dieHand gedrückt – Engagement und kon-zentriertes Arbeiten war gefragt.

Bis spät in den Abend wurde überProbleme diskutiert, über neue Grup-penspiele nachgegrübelt. Im Sommerwerden viele der Ehrenamtlichen alsLeiter oder Betreuer die Jugendbegeg-nungen im In- und Ausland begleiten.

(Foto: Volksbund)

Zeitzeugen gesucht

Der Historiker Burkhard Nachtigallsucht für sein Fachbuch Zeitzeugen.Diese sollten die Abwehrschlacht inBerlin im April und Mai 1945, insbeson-dere in dem Gebiet Zitadelle undReichskanzlei, sowie die Alliierte Lan-dung im Juni 1944 miterlebt haben.Interessenten wenden sich an denHistoriker Burkhard Nachtigall, Zeppe-linstraße 9 in 88045 Friedrichshafen,Telefon: 07551 – 833 988.

Soldaten der tschechischen Armee undMitarbeiter des Volksbundes luden am 26. April die Gebeine der 4 300 deutschenKriegstoten in Aussig (Usti nad Labem)auf Militärtransporter und brachten sieanschließend nach Pribram, etwa 60 Kilo-meter südwestlich von Prag. Dort wurdensie in einem Gebäude der Armee unterge-bracht, das in einem militärischen Sperr-gebiet liegt und besser als die Halle inAussig eine sichere und würdige Aufbe-wahrung gewährleistet. Die Überführungder Gebeine ging auf eine Initiative dertschechischen Armee zurück, die 15 Lkw

Mitte April setzte der Volksbund imAuftrag der Stadtverwaltung Frankfurtan der Oder die Suchgrabungen auf demehemaligen Heimkehrerfriedhof in derNuhnenstraße fort. Dabei fand Volks-bund-Umbetter Erwin Kowalke erneutsterbliche Überreste von zahlreichenMenschen. Somit bestätigte sich aber-mals, dass während der 70-er Jahre längstnicht alle hier begrabenen Heimkehrerauf den städtischen Friedhof überführtworden waren. Zum Redaktionsschlusswar noch nicht entschieden, wie mit demAreal weiter verfahren werden soll. Stadt-verwaltung, Innenministerium undVolksbund suchen gemeinsam nach einer

Weitere Suchgrabungen in Frankfurt an der Oder

Die Toten von Aussig

und 40 bis 60 Soldaten dafür unentgeltlichzur Verfügung stellte. Der Volksbundsucht indessen weiter nach einem geeig-neten Gelände für die Errichtung einerKriegsgräberstätte in Tschechien. In denletzten Monaten haben mehrere Privat-leute und auch tschechische GemeindenFlächen angeboten, auf denen die deut-schen Kriegstoten ihre letzte Ruhestättefinden könnten. Der Volksbund wird alleAngebote prüfen. Am aussichtsreichstenerscheint jedoch, die vorhandene Fried-hofsfläche in Marienbad zu erweitern. DieVerhandlungen sind sehr weit gediehen.

273/2006 &Stimme Weg

Auf dieser Wiese vermutet der Volksbund weitereHeimkehrer-Gräber. (Foto: Jörg Kotterba)

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Namen & Nachrichten

25 Teilnehmer besuchten das Seminarfür ehrenamtliche Volksbund-Mitarbeiterim niedersächsischen Verden. Viele vonihnen wurden jüngst zu Kreisgeschäfts-führern des Volksbundes gewählt undnutzten das Seminar zum Informations-austausch. Dabei erhielten sie von denAktiven des Landesverbandes Nieder-sachsen wertvolle Anregungen für ihreehrenamtliche Arbeit.

Eine Kranzniederlegung auf der Kriegs-gräberstätte Verden, anerkennende Wortedes Landesvorsitzenden, ein hoch infor-mativer Bericht der Reservisten-Kreis-gruppe Emsland über seine Kriegsgräbe-reinsätze im Oblast Kaliningrad und einVortrag des Geschäftsführers des Sozial-verbandes Niedersachsen über Möglich-keiten der Zusammenarbeit mit demVolksbund rundeten die informativezweitägige Veranstaltung im Tagungsho-tel Niedersachsenhof ab.

Aufgrund des 85-jährigen Bestehens desBremer Volksbund-Landesverbandes fin-den im Laufe des Jahres zahlreiche Veran-staltungen statt. Bereits im Mai dieses Jah-res hatte die US Army Europe Band in Bre-men und Bremerhaven Konzerte gegeben.Bei den etwa 1 500 Zuhörern sammeltendie Jugendlichen des Jugendarbeitskreisesdie stolze Summe von 4 500 Euro. Der tur-nusgemäße Landesvertretertag am 6. Sep-tember 2006 wird mit einer Feierstunde imHaus der Bremischen Bürgerschaft einge-leitet. Für die anschließende Arbeitssitzungstellt der Präsident der Bremischen Bürger-schaft und Schirmherr des Landesverban-des Bremen, Präsident Christian Weber, dieSitzungsräume zur Verfügung. In der Zeitvom 7. bis 12. November 2006 organisiertder Landesverband Bremen gemeinsammit dem Kreisverband Bremerhaven eineAusstellung in der Unteren Halle des Bre-mer Rathauses.

Seminar für ehrenamtliche Mitarbeiter 85 Jahre Landesverband Bremen

Bis zu 30 000 deutsche Gefallene desZweiten Weltkrieges können auf demdeutschen Soldatenfriedhof bestattet wer-den, den der Volksbund am 20. Mai in dermoldauischen Hauptstadt Chisinau ein-geweiht hat. An der feierlichen Eröffnungnahmen Vertreter der regionalen Verwal-tung und der Kirchen sowie der deutscheBotschafter Wolfgang Lerke teil. DieGedenkansprache hielt Hans Engel, Mit-glied im Bundesvorstand des Volksbun-des. Aus Deutschland kamen etwa zwei-hundert Interessierte und Angehörige derGefallenen, unter ihnen auch die Bundes-wehr-Reservisten aus Höxter und Pader-born, die zwei Wochen lang bei der Fer-tigstellung des Friedhofes geholfenhaben.

Die Anlage ist drei Hektar groß undliegt am nördlichen Stadtrand von Chisin-au, im Ortsteil Gratiesti. 4 170 Wehr-machtsangehörige, exhumiert aus mehrals hundert Grablagen im ganzen Land,haben dort bisher ihre letzte Ruhestätteerhalten. Auf dem Staatsgebiet der Repu-blik Moldau sind im Zweiten Weltkriegsehr viele deutsche Soldaten gefallen undin Gefangenschaft gestorben. Verlässliche

Zahlen liegen jedoch nicht vor. Besondersim Raum Chisinau und am unteren Dnje-str gab es heftige Kämpfe, bei denen dienach den Gefechten um Stalingrad neuaufgestellte 6. Armee ein zweites Mal ver-nichtet wurde. Ordnungsgemäße Bestat-tungen waren kaum möglich, so dass derVolksbund noch etliche Jahre zu tun hat,bis alle noch auffindbaren Feldgräbererfasst und exhumiert sind.

Gedenken in Schönau am Königssee

Vor 50 Jahren übergab der Volksbundauf der Gemarkung der GemeindeSchönau am Königssee die Kriegsgrä-berstätte für 929 Kriegstote in die Obhutdes Friedhofverbandes Berchtesgaden.Diesen Jahrestag begingen zahlreicheBesucher auf Einladung des Bezirksver-bandes Oberbayern am 6. Mai mit einerGedenkstunde für die dort ruhendenToten und alle Opfer, die Kriege,Gewalt und Terror bis in unsere Tagegefordert haben. Die Musikkapelle derFreiwilligen Feuerwehr Königssee unddie Schönauer Weihnachtsschützenwirkten an der Gedenkstunde mit.Marktbürgermeister und Volksbund-Kreisvorsitzender Rudolf Schauppbegrüßte die Gäste, Pfarrerin LieselotteLindner und Dekan Peter Demmelmairhielten die ökumenische Andacht. DieGedenkansprache hielt der ehemaligeRegierungspräsident und Volksbund-Bezirksvorsitzende Werner-Hans Böhm.Der pensionierte Oberst Klaus Gerlachsprach das Totengedenken.

(Foto: Jörg Raab)

DVD und Video aus La Cambe

Das Gedenken zum 60. Jahrestag derLandung in der Normandie im Sommer2004 gibt es jetzt auch auf Video undDVD. Hobby-Filmer Manfred Thornstellte dabei die Gedenkveranstaltungauf dem deutschen Soldatenfriedhof LaCambe in den Mittelpunkt seiner ein-stündigen Dokumentation. Die kann alsDVD oder VHS-Video für den Preis von21,70 Euro inklusive Porto bei ManfredThorn, Peter-Henlein-Straße 5 in 90443Nürnberg unter Telefon 0911 – 42 17 19bestellt werden. 7,80 Euro des Kaufprei-ses gehen als Spende an den Volksbund.

Kriegsgräberstätte Chisinau/Moldau

28 &Stimme Weg 3/2006

Das Bild zeigt die Kriegsgräberstätte Chisinau inder Republik Moldau. (Foto: Hartmut Kroll)

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Namen & Nachrichten

In fast jeder Gemeinde Deutschlandsstehen Denkmäler, die an die Gefallenenund Vermissten Soldaten verschiedenerKriege erinnern. Die Wandlung im Ver-ständnis des Soldatentodes, den derVolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsor-ge nach dem Zweiten Weltkrieg mit sei-nem Bekenntnis zu Frieden und Versöh-nung vollzogen hatte, findet sich in derRegel an den Kriegerdenkmälern nichtwieder.

Eine löbliche Ausnahme findet sich inder Gemeinde Hämerten an der Elbe beiStendal. Dort befindet sich ein Denkmal,auf dessen einer Seite der folgende Textangebracht ist: „Zum unvergänglichenGedächtnis der im Weltkrieg 1914 - 1918aus der Gemeinde Hemerten gefallenenHelden“. Es folgen elf Namen und darun-ter der Spruch: „Wer den Tod im heiligenKampfe fand, ruht auch in fremder Erdeim Vaterland!“ Auf der anderen Seite

steht: „Zum Gedenken an die Opfer des2. Weltkrieges 1939 – 1945 in der Gemein-de Hämerten“. Darunter liest man denfolgenden Satz des Dichters Günter Eich:„Wir wollen, daß nicht um Helden son-dern um Söhne getrauert wird, daß nichtdie tönenden Vokabeln aufbewahrt wer-den für den nächsten Gebrauch, daß nichtdas Vergessen eingesetzt wird in eineneue Rechnung des Grauens.“

Dies ist ein gelungenes Beispiel, wieman aus den zwei Katastrophen der Welt-kriege lernen kann. Es kennzeichnetdurch die Rhetorik die Zeitbedingtheitdes Denkens nach dem Ersten Weltkriegund demaskiert durch das Eich-Zitat diehohlen Phrasen der anderen Seite desDenkmals. Politisch sind beide Seiten,aber das Arrangement zeigt, wie man mitNachdenken Irrtümer aufhebt und freifür eine neue Zukunft werden kann.

Prof. Rolf Wernstedt

Zwei Seiten eines Denkmals

293/2006 &Stimme Weg

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Anze

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Der Volksbund-Bezirksverband Hannover veranstaltet die 31. MUSIKPARADE der NATIONEN am 14. und 15. Oktober2006 in der TUI ARENA Hannover. Auch in diesem Jahr bietendie Veranstalter ein abwechslungsreiches Programm aus Blas-und Marschmusik, Folklore sowie Pop und Musical.

Die Karten kosten 32, 26 oder 20 Euro. Neu ist die Familien-karte für zwei Erwachsene und zwei Kinder bis 14 Jahre zumPreis von 50 Euro.

Die drei Aufführungen finden am Samstag, 14. Oktoberum 14 Uhr und um 19 Uhr sowie am Sonntag, 15. Okto-ber um 14 Uhr statt. Die etwa 600 Musiker, Tänzer undSänger kommen aus der Schweiz, Österreich, Estland,Holland, Weißrussland, Großbritannien, Tschechien, Polen

und Deutschland.

Karten können über die Geschäftsstelle des Volksbundesunter 0511-327363 oder über die Service-Nummer 01805-218524 bestellt werden. Außerdem können Karten über die bekannten Vorver-kaufsstellen sowie über die Homepage www.musikpara-

de-der-nationen.de bezogen werden.

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SchwerpunktSchwerpunkt

Dankeschön

Danke für Ihre Hilfe!

In der Begrüßung von Initiator undVolksbund-Mitglied Hans-Dieter Larbigerfahren die Gäste mehr über das beson-dere Messgewand. Die Idee entstandwährend des Besuches einer NeuhoferReisegruppe auf der Kriegsgräberstättevon Rossoschka unweit vom ehemaligenStalingrad. Der Pfarrer der kleinenWolgograder Gemeinde hatte sich an dieReisenden gewandt und seinen Wunschnach einem Messgewand mit dem Abbildder Madonna geäußert. Zurück inDeutschland gewinnen die Neuhofer dieFrauen des Päpstlichen Missionswerkes,die das Gewand in liebevoller Handarbeitherstellen. Es folgt die Einladung an denWolgograder Bischof Clemens Pickel, dasgeistige Oberhaupt des Bistums Saratow.

Während der Gedenkstunde werdenBriefe Kurt Reubers vorgetragen. Sie ver-

mitteln einen Eindruck von der Grausam-keit des Krieges – und vom humanisti-schen Wirken des Schöpfers der Madon-na von Stalingrad. „Kurt Reuber war Zeu-ge der Menschlichkeit in einer unmensch-lichen Zeit. Menschen sehnen sich nachLicht, Leben, Liebe, und Gott antwortetdieser Sehnsucht“, sagt Pfarrer BernhardAxt. Die feierliche Übergabe des Messge-wandes folgt am Tag nach der Einwei-hung der Namenwürfel von Rossoschkaam 9. September. Bei der sich an die öku-menische Feierstunde anschließendenBegegnung sagte Volksbund-Vizepräsi-dent Dr. Franz Vogt: „Weihnachten 1942war die Madonna von Kurt Reuber in Sta-lingrad ein Licht in dunkler Zeit. Heute istsie ein Zeichen der Versöhnung und Ver-ständigung, das viele Menschen bewegtund dem Frieden dient.“

Maurice Bonkat

Marathonlauf für den Frieden

Der Legende nach hat der Marathon-lauf einen kriegerischen Ursprung. Fürden Frieden engagiert sich dagegen Wolf-gang Jockusch. In seiner Wahlheimat, denVereinigten Staaten von Amerika, istJockisch auch sportlich engagiert – zuletztbeim berühmten Los Angeles Marathon.Dabei sammelte er nicht nur viele Laufki-lometer sondern auch eine Spende inHöhe von umgerechnet gut 1 000 Euro fürden Volksbund. Das Geld, das in Zusam-menarbeit mit dem Rotary Club gesam-melt wurde, soll der Jugendarbeit desVolksbundes zugute kommen. Über daskonkrete Projekt werden wir sie in einerder kommenden Ausgaben informieren.Vielen Dank an Wolfgang Jockusch!

Messgewand mit Stalingrad-Madonna

„Es war eine wirklich großartige Feier-stunde“, sagt Ute Tolkmitt bei der Vorstel-lung eines Messgewandes mit demAbbild der Madonna von Stalingrad. UteTolkmitt ist die Tochter von Dr. Kurt Reu-ber. Der bekannte Maler, Arzt und Pfarrerzeichnete die Madonna Weihnachten 1942im Kessel von Stalingrad auf die Rücksei-te einer Landkarte. Zu der ökumenischenFeierstunde am 28. Mai, zwei Tage nachdem 100. Geburtstag von Kurt Reuber,kommen hunderte Menschen in die frischrenovierte Sankt-Michaels-Kirche in Neu-hof/Fulda.

30 &Stimme Weg 3/2006

Zur Vorstellung des Messgewandes mit der Madonna von Stalingrad kam auch Ute Tolkmitt, die Tochtervon Dr. Kurt Reuber, in die Sankt-Michaels-Kirche nach Neuhof. (Fotos: Maurice Bonkat)

Hans-Dieter Larbig (links) organisierte die öko-menische Feierstunde.

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Danke

Flensburg: Wolfgang Krüger Freising: AntonBraun Friedenfels: Johann Vogl Gehrden: HeinzLublow Gelsenkirchen: Wilhelm Wagner Gettorf:Rolf Gras Gevelsberg: Werner Kalthoff Gifhorn:Willtrud Hoyer Göppingen: Hilde KirschmerGöttingen: Telse von Kunowski Goldenstedt-Lut-ten: Eduard Wegmann Goslar: Werner BerchtGroßalmerode: Anna Axmacher-Kühlborn Gros-senwiehe: Max Görrissen Groß-Umstadt: Hermi-ne Berthold Gütersloh: Heinz Kollmeyer Gum-mersbach: Paul Höver Haiger: Otto Klug Halver:Luise Meyer Hamburg: Paula Auerbach, AdolfBeland, Bruno Frenzel, Georg Haucke, Paula Hol-mer, Gerda Kostropetsch, Gerhard SchultzHameln: Ewald Pflug, Helene Vorbrodt Hanerau-Hademarschen: Regine Wenzlaff Hannover: Hil-degard Gebauer, Otto-Joachim Rosenow, BarbaraSchröder, Horst Voigt Herten: Werner OstfeldHohenwestedt: Hans Duggen Iserlohn: WilhelmMeyer Karlsruhe: Franz Haecker, Albert Hartig,Fritz Schreitmüller Kelkheim: Dr. Dr. Hans-HeinzBuckowitz Kellinghusen: Frauke Luther Kiel:Edelgard Günther, Helmut SchmaljohannKoblenz: Irene Bruchof Kollig: Josef Haupt Kor-bach: Marie Hartwig Krummhörn: Geertje Itzen-ga Lage: Otto Schröder Lage-Heiden: MagdalenaVolkmar Langenhorn: Anna-Louise Corinth Lau-da-Königshofen: Erich Kunkel Leverkusen: RolfLienau, Alfred Thiele Lünen: Dr. Heinrich SpyraMainz: Margarete Butz Mannheim: Carola MuthMarburg: Edith Naumann Melsungen: GünterHoffmann Meppen: Hermann Josef RiemannMettmann: Gerhard Schmidt Moisburg: HeinzPrigge Mühlheim: Gustav Anton Pflocksch, Her-bert Ticho München: Bettina Ilse Netphen: Her-mann Freudenberg Neunkirchen: Albert Schnei-der Neustadt: Friedrich Rehbock Nidda: Ernst-Achim Momber Niedernhausen: Anna ReinhardtNiefern-Öschelbronn: Wilhelm Wagner Nier-stein: Gisela Michalsky Norden: Dr. Rudolf Free-ricks Oberhausen: Hildegard Kroll Oldenburg:Jürgen Albert Pfinztal: Willi Link Ratingen: KarlAbshof Regensburg: Gerhard Frank Reichshof:Karl Wilhelm Beer Rheinböllen: Paul SchneiderRüsselsheim: Horst Oeleker Salzgitter: Fritz Niet-hard Schiffdorf: Herbert Meyer Schwalmstadt:Heinrich Knauff Schwarzenfeld: Willy LerschSchwienau: Ilse Timm Seelze: Josef Simon Seeve-tal: Peter Degen Sieverstedt: Dora Arp Speyer:Ernst Hellmann Stadthagen: Eva-Marie BockStadtlohn: Gudrun Japs Stammham: Karl Haun-reiter Stein: Georg Köhler Stephanskirchen: Kon-rad Aßbichler Stuhr: Manfred Joppe Stuttgart:Christoph Manfred Schölkopf Süderbrarup: UlfMühlbacher Taarstedt: Oskar Schneider Theding-hausen: Johann Schröder Trier: Andreas Oberbil-lig Triftern: Dr. Dietrich Ungewitter Uelzen: Wil-helm Fuge Undenheim: Hans-Joachim HothmerUplengen: Magdalena Walpulski Voerde: GerhardLumpisch Wadersloh: Bruno Hoberg Wedemark-Resse: Heinz Meister Wendisch Evern: Ottilie Jür-gens Wennigsen: Friedrich Stelter Werdohl: ErikaIrene Fleischer Windeck: Wilhelm Weiffen Wit-ten: Herbert Sternkopf Wittlich: Ewald ReuterWorms: Ernst-August Grünewald Wuppertal: Wil-li Franz, Adolf Koch, Willi Lobitz

Bitte überweisen Sie Ihre Spende nur auf dieses Konto:43 00 603Postbank FrankfurtBLZ 500 100 60

Ahrensburg: Gerhard Lüth Alsdorf: Josefine Vor-hagen Altötting: Johann Hanfstingl Appenweier:Ingrid Baumann-Ebner Arnstorf: Ludwig BöcklAugsburg: Germana Gross Aurich: Hans StadenBad Kreuznach: Heinz Brumm Bad Mergent-heim: Friedrich Dosch Bad Soden: Otto Winter-werber Bad Zwischenahn: Günter Stietzel Bam-berg: Georg Jäger Bayerbach: Otto BergmüllerBergisch Gladbach: Willi Becker, Gertrud SchusterBerlin: Waltraud Steinberg Biedenkopf: WilhelmBock Bielefeld: Martin Schlüer Bischofsheim: P.Dominik Lutz Bochum: Willi Krampe Bonn:Alfred Sack Bottrop: Johannes Kornas, Josef Nien-haus Brandenburg: Hans-Dieter Belfin Braun-schweig: Rudolf Trapp, Fritz Ulrich Breitscheid:Erhard Schumann Bremen: Friedrich Drewes,Fritz Söhlke Adolf Hasselmann Butzbach: MartinHolzfuss Buxtehude: Dr. Angelika und Rolf Hala-ma Dierdorf: Karl-Heinz Neitzert Diepholz: Her-bert Giesevius Dortmund: Karin Wild Düssel-dorf: Rudolf Sommer Dunningen: Herbert undMargarethe Laufer Einbeck: August BrinckmannElze: Udo Röver Ettlingen: Helmut Wittber Evers-winkel: Winfried Rogall Frankfurt(Oder): Karl-Heinz Schmautz Freiburg: Gernot AckermannFreudenstadt: Kurt Hofmann Gehrden: Ilse undGünter Meyer Giengen: Alois Schirmer Gnoien:Käte Uerckwitz Göttingen: Elsbeth Rost, HansSchlüter Goslar: Ingeborg Wittchow Groß Oesin-gen: Ilse Grimm-Müller Hamburg: Claus Cramerund Gerhilt Wulf, Werner Lux, Friedrich Rather,Helmut Zacher Hameln: Karl Kohlenberg Han-nover: Dr. Wilfried Eckelmann, Gerda u. HermannHasse, Hans-Otto Traber, Günter WinkelmannHemmingen: Willfried Henker Hennef: Anni Wal-genbach Herzogenrath: Josef Offergelt Hidden-hausen: Gerhard Dedert Hilden: Karl Stadtfeld,Walter Strelow Hildesheim: Ursula KlockemannHofgeismar: Elisabeth Maeusel Kassel: GünterKroh Kempen: Heinrich Theis Kiel: Hans-JürgenVoß, Emmi Wegener Kirchhain: Hans-J. DieleKrefeld: Elmar Esch Kreiensen: Heinz KernerKyllburgweiler: Susanna Junk Lahnstein: Prof.Bertold Voth Landshut: Hans Strobl Langenha-gen: Egon Seehawer Lauterbach: Heinrich OchsLehre: Willi Adler Lindhorst: Heinz GoertelmeyerLüneburg: Alfred u. Ilse Kendziora Ludwigsburg:Otto Ruppmann Magdeburg: Konrad MiethMainz: Herbert Patschke, Christine SchneiderMarktoberdorf: Matthias Osterried Medebach:Theo Schönhense Meerbusch: Dr. ManfredBänsch, Hans-Jörg Modlich Mönchengladbach:Helmut Kuhlen München: Prof.Dr. Franz Lux,Johanna Röthel, Günther Willim Münster: Prof.Dr.Matthias u. Ria Kaever, Karl Merz, Wilhelm Reck-lingloh Munster: Günter Attmannspacher Mün-zenberg: Eleonore u. Horst Vetter Nellingen: Mat-thäus Fink Neukirchen-Vluyn: Werner StöckerNortheim: Heinz Stille Nürnberg: Dr. HermannJäger Öhringen: Ernst Meyer Oer-Erkenschwick:Georg-Ludwig Tittel Oldenburg: Rose Marie

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Ahlen: Adolf Müller Augsburg: Johann WernigBad Homburg: Karlheinz Zink Bad Krozingen:Helmuth Baumgürtel Bad Oeynhausen: HeinzGieselmann Bad Pyrmont: Dr. Lothar Schuh-knecht Bad Soden: Otto Winterwerber Bargfeld-Stegen: Uwe Lohse Bergisch Gladbach: Fred KötzBerlin: Otto Heinz Baumeier, Hermann Bock, KurtLücke Bielefeld: Werner Bunge, Gertrud Küte-mann Bochum: Theodora Engelke Boll: WernerHäderle Bonn: Helmut W. Baltz, Walter Gemmer,Fritz Joachim Leske Borken: Anna TrollhagenBornheim: Helmut Aufderheide, Kurt Th. Froeh-lich Bremen: Herbert Carstens, Heinrich Förster,Elisabeth Hagestedt, Helene Hamann, BernhardKümmel, Hans C. Schulze, Ursula von Schultzen-dorff, Walter Wulff Brilon: Dr. Hans FremkeBückeburg: Paul Franke Büdingen: Erich SchäferBurg: Hildegard Hagedorn Burgwedel: GünterHoffmann, Helmut Kahle Buxtehude: Ruth WehrtCelle: Elisabeth von Brandenstein Crailsheim: Dr.Rudolf Seebohm Darmstadt: Georg Morgenstern,Peter Schreiber Dinslaken: Erika Kopelke Dor-sten: Fritz Schultheis Düren: Margot Wirtz Düs-seldorf: Bohumil Herlischka Duisburg: Dr. WolfNeudeck Edemissen: Rudolf Ehrhorn Egestorf:Heinrich Lindemann Einbeck: Brigitte von GarnEllerstadt: Fritz Braun Elze: Willi SteinbergEmden: Aukeline Paus Emmerthal: Detlev Frei-herr von Stietencron Esens: Hans Abken Essen:Dr. Kurt Pahde Euskirchen: Dr. Hans Holstege

Schmidt Osnabrück: Johanna Aust, ArnoldBaltrusch Ostercappeln: Gert Gedig Pellworm:Frieda u. Heinz Levsen Plettenberg: Ulrike KühnePobershau: Georg Mauersberger Pöttmes: JosefSchlecht sen. Püttlingen: Theo Klepper Radolf-zell: Dr. Horst Lohde Ratingen: Günther PieperRecklinghausen: Dr. W. Burghardt Reichelsheim:Hermann Albert Michel Reichweiler: WolframSpengel Salzgitter: Hildegard Jureczko Sarstedt:Winfried Dives Schalksmühle: Peter MesenhöllerSchefflenz: Karl Otto Walter Schleswig: HeinzUdo Jordan Schömberg: Peter Telge Schroben-hausen: Dr. Ernst Kleemann Schwäbisch Hall:Irma und Wilhelm Otterbach Schwelm: Dr. Ger-hard Neizert Seehausen: Rudolf Maier Siegen:Günter Rubertus Spangenberg: Dr. Gernot KaiserSteinbach: Ernst Rasch Steinfurt: Marlies HessingStralsund: Günter Kuhle Suhlendorf: HellmuthSchröder Unterreichenbach: Rüdiger Bohnen-kamp Vöhl: Edeltraud Lämmerhirt Wahrenholz:Hedwig u. Heinrich Pieper Walldorf: WolfgangSoell Wangen: Josef u. Berta Berkmann Waren-dorf: Heinrich Growe Westerrönfeld: Hilda u.Jupp Siebert Westhofen: Alfred John Wiesbaden:Wilhelm Kahl Wuppertal: Karl Heinz ZiemßenZweibrücken: Erika Meyer

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313/2006 &Stimme Weg

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