Arbeitsbericht 'Leitbilder und Strategien für den ... · Südliche Friedrichstadt . Leitbilder und...

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Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg Südliche Friedrichstadt Strategien für den Kreuzberger Teil der historischen Mitte von Berlin - Arbeitsbericht

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Senatsverwaltung

fuumlr Stadtentwicklung

Bezirksamt

Friedrichshain-Kreuzberg

Suumldliche Friedrichstadt

Strategien fuumlr den Kreuzberger Teil der

historischen Mitte von Berlin - Arbeitsbericht

Suumldliche Friedrichstadt

Leitbilder und Strategien fuumlr den Kreuzberger Teil der

historischen Mitte von Berlin - Arbeitsbericht

Impressum

Herausgeber

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

-Kommunikation-

Wuumlrtembergische Straszlige 6

10707 Berlin

www stadtentwicklungberlinde

Konzept und Redaktion

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Referat I B Flaumlchennutzungsplanung

und stadtplanerische Konzepte

Michael Kuumlnzel

Veronika Honold

Thomas Eichhorn

Heidelore Karl

Elisabeth Ruumlther

In Zusammenarbeit mit

Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg

Abteilung Stadtentwicklung

Personal und Gleichstellung

Yorckstraszlige 4-11

10968 Berlin

Dr Franz Schulz

Matthias Peckskamp

Siegfried Bracht

Siegfried Rudolph

Layout und Grafik

bit-better visualisierung

Becher amp Warmbold GbR

wwwbit-betterde

Druck

Oktoberdruck AG

Rudolfstraszlige 1-8

10245 Berlin

Berlin Maumlrz 2007

1

2

3

4

5

6

7

8

Inhalt

Vorwort 4

Einleitung 6

Gebietsbeschreibung 8

Historische Entwicklung 12

Die barocke Idealstadt

Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit

Flaumlchensanierung und Autobahnplanungen der sechziger Jahre

Kritische Rekonstruktion in den achtziger Jahren

Planungsgrundlagen und -ziele 16

Flaumlchennutzungsplan Berlin

Landschaftsprogramm

Bereichsentwicklungsplanung

Planwerk Innenstadt

Verkehrserschlieszligung

Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen

Handlungsschwerpunkte 20

Teilraumlumliche Vertiefung 26

1 Mehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Tor

2 Suumldliche Friedrichstraszlige

3 Blumengroszligmarkt mit Besselpark

4 Alte Jakobstraszlige

5 Tempodrom Askanischer Platz

42Leitlinien

Leitlinien und Ziele fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

Anhang 46

Verfahrensbeteiligte

Abbildungsverzeichnis

Vorwort Ingeborg Junge-Reyer

Liebe Mitbuumlrgerinnen und Mitbuumlrger

Sehr geehrte Damen und Herren

die suumldliche Friedrichstadt eroumlffnet neue

Chancen und Spielraumlume fuumlr die Zukunft in

der Berliner Innenstadt Sie besitzt mit Ihrem

einpraumlgsamen barocken Stadtgrundriss den

zahlreichen Baudenkmalen und Kultureinrichshy

tungen ihren Wohn- und Parkanlagen sowie

den fuumlr zukuumlnftige Nutzungen verfuumlgbaren

Flaumlchen die einzigartige Moumlglichkeit fuumlr neue

Entwicklungen

Die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung und

das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg haben

in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe unter

Einbeziehung der oumlffentlichen und privaten

Akteure grundsaumltzliche Fragen zur Zukunft der

suumldlichen Friedrichstadt eroumlrtert und begonshy

nen Konzepte fuumlr die zukuumlnftige Weiterentshy

wicklung zu erarbeiten

Der vorliegende Arbeitsbericht dokumentiert

die Ergebnisse dieses Arbeitsprozesses Er stellt

das Gebiet mit ersten Planungsvorstellungen

dar und entwickelt neue Leitlinien zur Rekonshy

struktion und Qualifizierung des Stadtteils Fuumlnf

teilraumlumliche Vertiefungsgebiete mit besonshy

derer Bedeutung wurden auf ihre Staumlrken und

Defizite untersucht und mit Handlungsempfehshy

lungen zur Diskussion gestellt

Dabei stehen nicht vorrangig die Fragen der

Architektur sondern Fragen zu den funktioshy

nellen Rahmenbedingungen zur Foumlrderung der

Lebendigkeit des Ortes zum Wohnen Arbeiten

und Erholen im Vordergrund Aufgabe wird

es sein zu klaumlren in welche Richtung sich der

Stadtteil profilieren kann - als innerstaumldtischer

Wohnort als Schwerpunkt kultureller Einrichshy

tungen oder als Buumlrostandort

Zur Fortsetzung des begonnenen Dialogs

werden als naumlchste Schritte raumlumlich orientierte

Arbeitsgruppen eingerichtet die sich zunaumlchst

mit dem Gelaumlnde des Blumengroszligmarkts und

dem oumlffentlichen Raum zwischen Mehringplatz

Hallesches Tor und Bluumlcherplatz beschaumlftigen

Ziel ist es die Themen der Stadt- und Freiraumshy

planung mit spuumlrbaren Verbesserungen fuumlr die

Menschen die im Gebiet leben und arbeiten

mit konkreten Maszlignahmen und Projekten

zu verknuumlpfen Die Auseinandersetzung mit

sozialen Problemlagen bleibt Schwerpunkt der

Stadtentwicklung und der umfangreiche Beshy

stand des sozialen Wohnungsbaus wird durch

neue Bauherrenmodelle mit innerstaumldtischem

Wohnungsbau ergaumlnzt und vernetzt Die

Friedrichstraszlige ist als Ruumlckgrat des Gebietes zu

qualifizieren und als Nahversorgungszentrum

zu staumlrken

Ich bin fest davon uumlberzeugt dass wir durch ein

gemeinsames Handeln und ein starkes Engashy

gement der oumlrtlichen Akteure einen Beitrag fuumlr

die Entwicklung der suumldlichen Friedrichstadt im

Interesse der Bewohnerinnen und Bewohner

der gesamten Stadt leisten koumlnnen

Ingeborg Junge-Reyer

Senatorin fuumlr Stadtentwicklung

4

Vorwort Dr Franz Schulz

Sehr geehrte Damen und Herren

liebe LeserInnen

die bdquoSuumldliche Friedrichstadtldquo ist als stadthistoshy

rischer Begriff bekannt und mit den Aktivitaumlten

der Internationalen Bauausstellung IBA 87

untrennbar verbunden In dieser Zeit wurde die

Bezeichnung der bdquoSuumldlichen Friedrichstadtldquo als

Name fuumlr ein Stadtquartier eingefuumlhrt das zu

jener Zeit vor allem durch seine Lage an der

Berliner Mauer gepraumlgt wurde Geografisch im

Zentrum Berlins trennte die Mauer entlang der

Verwaltungsbezirksgrenze zwischen Mitte und

Kreuzberg hier Ost- und Westberlin Das histoshy

rische Zentrum der Stadt die barocke Friedshy

richstadt wurde zerschnitten die staumldtebaulich

kunstvoll gefuumlgten Stadtraumlume und Bauten

verstellt oder vernichtet Die weltberuumlhmte

Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat der barocken

Friedrichstadt verlor die Anbindung zu ihrem

suumldlichen Endpunkt dem Belle-Alliance-Platz

mit dem Friedensengel von DC Rauch und

dem suumldlichen Stadtportal am Halleschen Tor

Historisches Stadtzentrum Barockstadt In

Kreuzberg Nachkriegszeit und Wiederaufbau

die Teilungssituation und die bdquoGrenzlageldquo

haben diesen Stadtbereich charakterlich stark

veraumlndert und barocker Stadtgrundriss und

historische Innenstadt lassen sich heute nur

noch schwer nachvollziehen Mit den uumlblichen

Assoziationen vom Bezirk Kreuzberg lassen sich

diese Attribute wohl auch nur schwer verbinshy

den Viele werden sich auch heute fragen bdquoSuumldshy

liche Friedrichstadtldquo ndash wo ist das eigentlich

Gleichwohl ist die bdquoSuumldliche Friedrichstadtldquo

heute Standort zahlreicher uumlberregional

bedeutender Einrichtungen und Institutionen

Ob Ministerium fuumlr wirtschaftliche Zusammenshy

arbeit SPD Zentrale Aumlrztekammer Bundesarshy

chitektenkammer Patentamt Hebbeltheater

Tempodrom Martin-Gropius-Bau Deutsches

Technikmuseum Juumldisches Museum und

Berlinische Galerie Checkpoint Charlie oder der

Anhalter Bahnhof ndash das sind nur einige Beishy

spiele fuumlr die Vielzahl auch touristisch bedeushy

tender Orte die in diesem Stadtteil vorhanden

sind und ihn damit auch zunehmend wieder

ins Zentrum zuruumlckwachsen lassen Das spornt

uns an hier nun auch die Rahmenbedingungen

fuumlr eine entsprechende Gebietsentwicklung

zu schaffen und damit diesen Stadtteil von

Kreuzberg auch wieder zu einem Teil der Mitte

von Berlin werden zu lassen

Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeishy

tern fuumlr ihre gute und engagierte Arbeit und

freue mich auf die weiteren Schritte

Dr Franz Schulz

Bezirksbuumlrgermeister

5

Einleitung1

1 Luftbild 2004 (Ausschnitt)

6

Einleitung

Fuumlr die suumldliche Friedrichstadt gilt das Wort von

Wolf Jobst Siedler dass sich Berlin in jeder Geneshy

ration neu entwirft in besonderer Weise Im 18

Jh als Fortsetzung der barocken Stadterweiterung

mit repraumlsentativen Villen geplant im ausgeshy

henden 19 Jh von der Mietskasernenstadt uumlbershy

formt im fruumlhen 20 Jh zum Cityerweiterungsshy

gebiet umstrukturiert im 2 Weltkrieg zerbombt

durch Wiederaufbau und Neubaufieber seiner

historischen Bezuumlge beraubt und schlieszliglich mit

Teilung und Mauerbau von seinen Lebensadern

abgeschnitten fristete der Stadtteil in der zweiten

Haumllfte des 20 Jh ein Dasein als staumldtisches Randshy

gebiet der westlichen Teilstadt

In den einzelnen Entwicklungsperioden drifteten

staumldtebauliche Leitvorstellungen und gesellschaftshy

licher Wandel immer schneller auseinander so

dass keine der staumldtebaulichen Konzeptionen im

Ganzen vollendet werden konnte aber dennoch

jede Epoche ihre Spuren hinterlieszlig und sich so der

Wechsel der Zeiten am Raumgefuumlge und verstreut

liegenden baulichen Zeugnissen ablesen laumlsst

Den charakteristischen Stadtgrundriss verdanken

wir der barocken Stadterweiterung Die imposhy

santen Behoumlrdengebaumlude geben einen Eindruck

von der wilhelminischen Hauptstadtkapitale des

beginnenden 20 Jh das Mendelsohn Verbandsshy

haus der Metallarbeiter zeigt den Aufbruch der

Moderne im Stadtviertel Mehringplatz und

Hochhausbebauung sind Stein gewordene

Zeugnisse der Wiederaufbauphase und die IBA-

Bebauung der Ritterstraszlige erinnert an die heute

eher kleinstaumldtisch anmutende Bauphilosophie

der Mauerzeit

Im Ergebnis ist die suumldliche Friedrichstadt von

Fragmenten und vielfaumlltigen Bruumlchen gekennshy

zeichnet Die Bebauung und die Struktur des

oumlffentlichen Raumes ist aumluszligerst heterogen

das Gleichmaszlig von geschlossener Bebauung

Freiraumlumen und Maszligstaumlblichkeit zerstoumlrt Raumshy

bezuumlge sind vielfach aufgeloumlst und von Barrieren

unterbrochen

Und dennoch weist die suumldliche Friedrichstadt

mit dem einpraumlgsamen Stadtgrundriss den

zahlreichen Baudenkmalen den gelungenen

Neubauten und Parkanlagen sowie den Veraumlnshy

derungsmoumlglichkeiten ein Potenzial auf das dem

Stadtteil neue Entwicklungschancen eroumlffnet

Der Fall der Mauer veraumlnderte schlagartig

die Lagegunst der suumldlichen Friedrichsstadt

vom Rand wieder zur Mitte Damit stellen sich

Zukunftsfragen und bieten sich unvermutete

Entwicklungsperspektiven Das Weltstaumldtische

wird in der suumldlichen Friedrichstadt wohl nicht

wieder zum Ausdruck kommen aber es waumlre

schon viel gewonnen wenn die herausragenden

Einzelbauten der jeweiligen Epochen zum Vorbild

der Entwicklung werden koumlnnten In diesem Sinne

soll eine dem Geist des Ortes angemessene nutshy

zungsstrukturelle und bauliche Struktur entwickelt

und das Bestehende mit dem Neuen verknuumlpft

werden

Unter Mitwirkung der zustaumlndigen Verwaltungen

und der Akteure vor Ort ist so ein Leitbild fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt zu entwickeln das einershy

seits so offen ist dass keine Option verbaut wird

aber andererseits so zielgerichtet dass konkrete

Maszlignahmen zur Stadtreparatur und Aufwertung

des Gebiets umgesetzt werden koumlnnen

Die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung und

der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg haben daher

im Sommer 2005 eine gemeinsame Arbeitsshy

gruppe eingerichtet in der die uumlbergreifenden

Fragestellungen im Gebiet unter Einbeziehung

oumlffentlicher und privater Akteure (Eigentuumlmer

Nutzer Investoren) eroumlrtert und Handlungskonshy

zepte fuumlr die Weiterentwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt erarbeitet wurden

Der vorliegende Bericht dokumentiert erste Ergebshy

nisse dieses Arbeitsprozesses Er stellt das Gebiet

vor und zeichnet die Entwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt nach um so zum Verstaumlndnis des

historischen Erbes ebenso wie der bdquoBausuumlndenldquo

beizutragen Er arbeitet die Planungsgrundlagen

heraus und entwickelt Leitlinien zur Rekonstrukshy

tion und Qualifizierung des Stadtteils Fuumlnf teilshy

raumlumliche Vertiefungsgebiete werden aufgrund

ihrer funktionalen und historischen Bedeutung fuumlr

Nutzungsentwicklung Raumverflechtungen und

Stadtgestalt besonders behandelt Abschlieszligend

werden konkrete Handlungsempfehlungen zur

Diskussion gestellt

Der Bericht dient als Grundlage fuumlr das Leitbild der

kuumlnftigen Entwicklung der suumldlichen Friedrichshy

stadt Er soll zur Transparenz der Entscheidungsshy

prozesse beitragen und den Diskussionsprozess

zwischen Bewohnern oumlrtlichen Akteuren und

Politik zwischen Verwaltung und Fachoumlffentlichshy

keit wieder aufnehmen

1 Einleitung

2 Mehringplatz

7

Gebietsbeschreibung2

Gebietspass

bull Flaumlche 138 ha

bull Einwohner insgesamt 13142 (Stand 31122005)

davon lt 18 Jahre 249

davon gt 65 Jahre 117

davon nicht deutscher Herkunft 346

bull Wohnen Wohnungsanzahl insgesamt 9240 WE

davon 2200-2500 WE im sozialen Wohnungsbau

errichtet im Rahmen der Internationalen Bauausstellung

Branchenstruktur

bull Handel

Blumengroszligmarkt kleinteilige Einzelhandels- und

Gastronomieeinrichtungen Lebensmittel- und Drogerieshy

discounter Wochenmarkt am Mehringplatz

bull DruckVerlageZeitungenMedien

Ullstein Verlag Tageszeitung TAZ Axel-Springer-Haus

Druckgraphisches Gewerbezentrum Bundesdruckerei

bull Versicherungen

AOK IDEAL-Versicherung AG Victoria-Versicherungen

Barmer Verband Deutscher Rentenversicherer BKK

Verkehrsbauunion

bull Verwaltungen und Aumlmter

Landesamt fuumlr Buumlrger- und Ordnungsangelegenheiten

Polizeiabschnitt Kreuzberg Suumld-Ost Agentur fuumlr Arbeit

Berlin- Mitte Deutsches Patentamt Europaumlisches

Patentamt Bundesministerium fuumlr wirtschaftliche

Zusammenarbeit und Entwicklung Amtsgericht Tempelshy

hof-Kreuzberg-Familienrecht

bull Bedeutende Kultureinrichtungen und touristische Ziele

Martin-Gropius-Bau Juumldisches Museum Berlinische

Galerie Hebbel-Theater Tiyatrom-Tuumlrkisches Theater

Tempodrom Anhalter Bahnhof Topographie des

Terrors Haus am Checkpoint Charlie Amerika-Gedenk-

Bibliothek Lapidarium am Landwehrkanal

bull Uumlberregionale Einrichtungen

Gehoumlrlosenzentrum Berlin Aumlrztekammer IG Metall

-Verwaltungsstelle Berlin SPD-Bundeszentrale GSW

Gemeinnuumltzige Siedlungs- und Wohnungsbaugesellshy

schaft mbH

Gebietsbeschreibung

Stadtstruktur

Der suumldliche Bereich der Friedrichstadt erstreckt

sich suumldoumlstlich vom Potsdamer Platz zwischen

Stresemannstraszlige im Westen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige im Suumlden Alte Jakobstraszlige

im Osten und Kochstraszlige im Norden Uumlber die

Achsen der Stresemann- und Wilhelmstraszlige ist

der Bereich mit zentralen Plaumltzen Berlins wie

dem Potsdamer Platz und dem Pariser Platz

direkt verknuumlpft

Die suumldliche Friedrichstadt entwickelte sich

bis zum zweiten Weltkrieg zu einem hochvershy

dichteten Stadtteil der historischen Mitte mit

uumlberwiegend gruumlnderzeitlicher Bebauung

Wohnungen zahlreichen Geschaumlften und Buumlros

und charakteristischen Strukturbildungen mit

ausgepraumlgten Standortbereichen wie zB Vershy

lagswesen Druck und Papier Buumlrobedarfs- und

Buumlromaschinenfabrikationen

Das heutige amorphe Erscheinungsbild dieses

Stadtraums ist das Ergebnis von Kriegszerstoumlshy

rung und Nachkriegsentwicklung sowie von

Planungen die jeweils nur fragmentarisch

umgesetzt wurden

3 Lage im Stadtgebiet

Entsprechend vielfaumlltig ist das heutige

Erscheinungsbild Bauluumlcken und Leerstand

neben bedeutenden Kultureinrichtungen und

Zentralen von Unternehmen Parteien und

Verbaumlnden gute Wohnlagen und Quartiere

mit problematischer sozialer Entwicklung einshy

gestreute kleinere gruumlne Inseln mit Qualitaumlts-

Einbindungs- und Vernetzungsdefiziten

Dennoch ist der charakteristische Stadtgrundshy

riss mit der faumlcherfoumlrmigen Gesamtform den

kennzeichnenden Nord-Suumld-Radialen und der

Blockstruktur so stabil dass er als grundleshy

gendes staumldtebauliches Ordnungsprinzip fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt allgemeinguumlltig ist Das

zeigte sich auch als im Zuge des Wiedervereishy

nigungs-Booms zahlreiche Neubauvorhaben

realisiert wurden die wesentlich zur Reparatur

und Vervollstaumlndigung des Stadtgrundrisses

beitrugen

Wohnen

Auf einer Flaumlche von ca 138 ha wohnen ca

13000 Einwohner rund 2000 mehr als vor 20

Jahren als mit der bdquoInternationalen Bauausshy

stellungldquo die suumldliche Friedrichstadt zu einem

Schwerpunkt der Westberliner Stadtplanung

wurde Die wenigsten Bewohner der suumldlichen

Friedrichstadt leben heute in den gruumlnderzeitshy

lichen Gebaumluden mit ihren ca 1300 Altbaushy

wohnungen

Schwerpunkte des Wohnens sind die Wohnshy

hochhaumluser mit ca 5000 Einheiten der

ausgehenden 1960er und fruumlhen 1970er

Jahre um den Mehringplatz der Franz-Kluumlhs-

Straszlige und der suumldlichen Lindenstraszlige die

Randbebauung der Bloumlcke beiderseits der

Hedemannstraszlige sowie die Wohnbebauung

der IBA aus den 1980er Jahren beiderseits der

Ritterstraszlige der westlichen Kochstraszlige und an

der Rahel-Varnhagen-Promenade Die untershy

schiedlichen staumldtebaulichen Leitbilder sind

auch an den Gebaumludehoumlhen ablesbar Weisen

die Hochhaumluser bis zu 18 Vollgeschosse auf so

orientiert sich die Straszligenrandbebauung an der

traditionellen Berliner Traufhoumlhe von 18 m bzw

sieben Neubaugeschossen waumlhrend sich die

IBA Bauten an der Ritterstraszlige auf vier bis sechs

Geschosse beschraumlnken Die durchschnittliche

Geschossflaumlchenzahl der suumldlichen Friedrichshy

stadt bewegt sich deshalb um 20

8

2 Gebietsbeschreibung

Arbeiten

Die suumldliche Friedrichstadt war und ist

vor allem auch ein Ort des Arbeitens mit

zahlreichen Betrieben und Beschaumlftigten

Uumlberoumlrtlich bedeutende Gewerbebetriebe

Dienstleistungs- und Handelseinrichtungen

haben hier ebenso ihren Standort wie lokale

Versorgungs- und Handwerksbetriebe Daruumlshy

ber hinaus ist die oumlffentliche Hand aufgrund

mehrerer Schul- und Kitastandorte dem

Arbeitsamt dem Amtsgericht und Verwalshy

tungen ein bedeutender Arbeitgeber

Raumlumlicher Schwerpunkt ist das ehemalige

Zeitungsviertel beiderseits der Kochstraszlige

wodurch sich ein Nord-Suumld-Gefaumllle in der Beshy

schaumlftigtenverteilung ergibt das durch neue

Standorte an der Wilhelm- und der Streseshy

mannstraszlige etwas ausgeglichen wird

Waumlhrend die Einwohnerzahl in der suumldlichen

Friedrichstadt seit den 1950er Jahren kontishy

nuierlich wuchs verminderte sich ab 1970

die Zahl der Arbeitsplaumltze dramatisch Gab

es in der suumldlichen Friedrichstadt zu Beginn

der 1970er Jahre noch rund 27000 Arbeitsshy

plaumltze so liegt heute die Zahl der Beschaumlfshy

tigten schaumltzungsweise bei ca 15000 Der

Strukturwandel vom Arbeits- zum Wohnort

druumlckt sich im Verhaumlltnis von Einwohnern zu

Beschaumlftigten aus das 1970 noch 15 betrug

1980 auf 1 2 sank und derzeit fast ausgeglishy

chen sein duumlrfte Dieses Mischungsverhaumlltnis

von Wohnen und Arbeiten sollte bei der

Entscheidung uumlber kuumlnftigen Vorhaben mit

beruumlcksichtigt werden

Versorgung

Die Versorgung der suumldlichen Friedrichstadt

mit Schulen und Kindertagesstaumltten wurde

im Rahmen der bezirklichen Bereichsentwickshy

lungsplanung konzeptionell weiterentwickelt

Im Zuge der IBA entstanden zusaumltzliche

Schulen und Kindertagesstaumltten Auch die

Nachnutzung des ehemaligen Kinderheims an

der Ritterstraszlige durch die freie Waldorfschule

Kreuzberg entwickelte sich zum Standortfakshy

tor um die Innenstadt als familiengerechten

Wohnort zu staumlrken

Die Versorgung mit oumlffentlichen Gruumlnflaumlchen

wurde ebenfalls im Rahmen der IBA durch

den Bau neuer Parkanlagen wie Besselpark und

Theodor-Wolff-Park sowie die Rahel-Varnhashy

gen-Promenade und die ETA-Hoffmann-Proshy

menade erheblich verbessert Nicht vollendet

ist die beabsichtigte Vernetzung der Parks

Gruumlnflaumlchen und oumlffentlichen Straszligen- und

Platzraumlume untereinander

Nicht zuletzt soll der Beitrag den die bedeushy

tenden Museen und Theater in der suumldlichen

Friedrichstadt fuumlr das kulturelle Leben der Stadt

leisten an dieser Stelle hervorgehoben werden

Verkehr

Die Struktur des Straszligennetzes der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist von den Stadterweiterungen

des 17 Jh und 18 Jh gepraumlgt als es galt die

Friedrichstadt und die Dorotheenstadt mit

Alt-Berlin und untereinander zu verbinden Das

damalige Straszligennetz war vor allem auf das

Repraumlsentationsbeduumlrfnis angelegt Insofern

hatten die Straszligen wie Linden- Wilhelm- und

Friedrichstraszlige neben ihrer verkehrlichen Funkshy

tion auch repraumlsentative Bedeutung

Innerhalb der drei Nord-Suumld-Verbindungen

kam der Friedrichstraszlige als Durchgangsstraszlige

die den Wedding mit dem Tempelhofer Feld

verband die zentrale Funktion zu

4 Untersuchungsgebiet mit Verflechtungsbereichen

Untersuchungsgebiet

Verflechtungsbereich

9

2 Gebietsbeschreibung

5 GSW Hochhaus Kochstraszlige

Mit der Teilung der Stadt verloren die Nordshy

Suumld-Verbindungen ihre uumlberoumlrtliche Funktion

und dienten nur der Erschlieszligung der suumldshy

lichen Friedrichstadt Gleichwohl bewirkte die

Abtrennung der Linden- und der Wilhelmstraszlige

vom Mehringplatz die Erhoumlhung der Leistungsshy

faumlhigkeit dieser beiden Straszligen Dagegen

gewannen die Ost-West-Verbindungsstraszligen

an Bedeutung die jedoch nur aufgrund des

Verlaufs der Mauer und ihrer historischen

Vorpraumlgung bdquouumlber-Eckldquo gefuumlhrt werden konnshy

ten Das gilt insbesondere fuumlr den Straszligenzug

Oranienstraszlige - Kochstraszlige - Anhalter-Straszlige

mit Anknuumlpfung uumlber die Schoumlneberger Straszlige

an das Hallesche Ufer der neben der Straszlige des

17 JuniUnter den Linden und dem Straszligenzug

am Landwehrkanal als zentrale innerstaumldtische

Ost-West-Verbindung dient

Die Wiedervereinigung der Stadt fuumlhrte dazu

dass die Nord-Suumld-Verbindungen - mit Ausshy

nahme der gekappten Friedrichstraszlige - wieder

ihre urspruumlngliche Verkehrsfunktion wahrshy

nehmen Auf der Wilhelm- der Stresemann-

und der Lindenstraszlige ist heute eine staumlrkere

Vekehrsbelastung festzustellen Im Sinne der

Gebietsentwicklung sollten die Straszligen als

gestalteter oumlffentlicher Raum wiederentdeckt

und entwickelt werden

Defizite Potenziale und Qualitaumlten

Der suumldliche Teil der Friedrichstraszlige ist gekennshy

zeichnet durch funktionale und staumldtebauliche

Probleme die am Umfeld der Wohnhochhaumlushy

ser der Verkehrsbarrieren der Brachflaumlchen

und der aufgerissenen Stadtraumkanten

sichtbar sind Auch das Gelaumlnde des Blumenshy

groszligmarktes wird seiner stadtraumlumlichen Lage

nicht mehr gerecht

Heute noch sind die Bruumlche die der Krieg die

Nachkriegsplanungen und die Mauer hinterlasshy

sen haben deutlich erkennbar Fragmente der

barocken und gruumlnderzeitlichen Stadt neben dem

Wohnungsbau der Flaumlchensanierung Bauluumlcken

im historischen Stadtgrundriss und defizitaumlr

eingebundene Freiflaumlchen auf den ehemaligen

Freihalteflaumlchen der geplanten Verkehrstrassen

kennzeichnen das Bild Ruhige durchgruumlnte

Wohnanlagen mit quartiersbezogener Infrastrukshy

tur vermitteln einen fast vorstaumldtischen Charakter

waumlhrend nebenan bedeutende Einrichtungen von

Politik und Kultur sowie touristisch interessante

Ziele das Stadtbild praumlgen

Am Mehring- und Bluumlcherplatz hat die modershy

ne Stadtplanung raumlumliche und funktionale

Bezuumlge gekappt die heute die Nutzung und die

Orientierung im oumlffentlichen Raum erschweren

Auch an der Alten Jakobstraszlige wurde die alte

Stadtstruktur durch die Trassierung der Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und dem Bau der Springsiedshy

lung umfassend uumlberformt

Waumlhrend das ehemalige Zeitungsviertel an der

Kochstraszlige wieder Urbanitaumlt ausstrahlt ist dies

im Bereich des Springerhochhauses in dem die

historische Stadtstruktur aufgegeben wurde

nicht erkennbar

Die noch unbebauten Freihalteflaumlchen aus

der aufgegebenen Verkehrsplanung bieten

wichtige Potenziale die dem Stadtraum durch

neue Bau- und Gruumlnflaumlchen stadtgestalterische

und nutzungsstrukturelle Qualitaumlten verleihen

koumlnnten

Planerischer Handlungsbedarf

Bekannte Veranstaltungsorte (Tempodrom)

bedeutende Museen (Juumldisches Museum

Berlinische Galerie Martin-Gropius-Bau Mauer

Museum) und Orte der deutschen Geschichte

(Topographie des Terrors Checkpoint Charly)

veranlassen zahlreiche Touristen zum Besuch

dieses Stadtgebiets Die Vernetzung der tourishy

stischen Highlights durch angemessen gestaltete

oumlffentliche Raumlume ist unzureichend und bedarf

der weiteren Entwicklung Ebenso entspricht

das unbefriedigende Umfeld des Juumldischen

Museums und der Berlinischen Galerie nicht der

Bedeutung dieser Einrichtungen

Uumlberdimensionierte Verkehrsplanungen und Flaumlshy

chensanierungen fuumlhrten zur Uumlberformung des

historischen Stadtgrundrisses am Mehringplatz

und des suumldlichen Abschnitts der Friedrichstraszlige

Auch hier koumlnnen vorhandene Potenziale zur

Verbesserung der Stadtstrukur beitragen

Die Freihaltetrassen der nicht realisierten Vershy

kehrsplanung die zu oumlffentlichen Parkanlagen

Theodor-Wolff-Park und Besselpark entwickelt

wurden weisen durch geringe Strukturieshy

rung und Gestaltung wenig Beziehung zum

umgebenden Stadtraum auf und erfordern

weitere Maszlignahmen um sie angemessen in die

Stadtstruktur einbinden zu koumlnnen

10

2 Gebietsbeschreibung

Der respektvolle Umgang mit dem historischen

Stadtgrundriss wie er zu Beginn der 1980er

Jahre mit der behutsamen Stadterneuerung

westlich der Wilhelmstraszlige und oumlstlich der Linshy

denstraszlige begonnen wurde hat den Maszligstab

auch fuumlr die kuumlnftige Entwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt gesetzt

In den 1990er Jahren begannen mit dem Fall

der Mauer die Planungen zur Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

und die Wiederherstellung der historischen

Stadtstruktur

In Fortfuumlhrung und Modifikation des Planwerks

Innenstadt gilt es ein neues Leitbild fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt zu formulieren um die

Potenziale dieses wichtigen Teils der histoshy

rischen Innenstadt herauszuarbeiten zu staumlrken

sowie die Handlungskonzepte und Maszlignahshy

men darauf abzustimmen

Akuter planerischer Handlungsbedarf aufgrund

anstehender Standortentscheidungen und

aktualisierter Planungen die von den gesamtshy

staumldtischen Zielen des Planwerkes Innenstadt

abweichen konzentriert sich vorrangig auf die

nachfolgenden Teilraumlume

1 Mehringplatz Hallesches Tor Bluumlcherplatz

2 Suumldliche Friedrichstraszlige

3 BlumengroszligmarktBesselpark

4 Alte JakobstraszligeKinderbauernhof

5 Tempodrom Askanischer Platz

6 Vertiefungsbereiche des Untersuchungsgebietes

11

Historische Entwicklung3

7 Rondell Oumllgemaumllde um 1730

Historische Entwicklung

Die barocke Idealstadt

Ab 1688 entstand suumldwestlich von Berlin und

Coumllln mit der Friedrichstadt nach Friedrichsshy

werder und der Dorotheenstadt die dritte

Erweiterung des historischen Stadtkerns Die

Friedrichstadt wurde in strenger Planmaumlszligigkeit

und Geometrie angelegt Ab 1732 lieszlig Friedrich

Wilhelm I die Friedrichstadt nach Plaumlnen seines

Oberbaudirektors Phillip Gerlach nach Suumlden

erweitern Charakteristisch fuumlr die suumldliche

Erweiterung sind die zum Landwehrgraben

keilfoumlrmig zulaufenden Achsen (Wilhelmstraszlige

Friedrichstraszlige Lindenstraszlige) mit der Friedrichshy

straszlige als Hauptachse Den Schnittpunkt der

drei Straszligen bildet der kreisfoumlrmige Stadtplatz

das bdquoRondellldquo An den Toren der Akzisemauer

die etwa zur gleichen Zeit errichtet wurde

entstanden drei Plaumltze die Gerlach zu bedeushy

tenden stadtbildpraumlgenden Plaumltzen ausgestalshy

ten lieszlig Das bdquoRondellldquo vor dem Halleschen Tor

das bdquoOktogonldquo vor dem Potsdamer Tor und das

bdquoCarreacuteldquo vor dem Brandenburger Tor Der runde

Platz trug im Laufe seiner Geschichte die drei

Namen bdquoRondellldquo(1734-1815) bdquoBelle-Alliance-

Platzldquo (1815-1946) und nach dem 2 Weltkrieg

bis heute bdquoMehringplatzldquo

Durch die diagonal verlaufenden Achsen Wilshy

helm- und Lindenstraszlige wird die strenge Blockshy

struktur der Friedrichstadt in ihrer Wirkung vershy

aumlndert Die anderen nach Suumlden verlaumlngerten

Straszligen der noumlrdlichen Friedrichstadt werden

auf oumlffentliche oder private repraumlsentative

Gebaumlude als points de vue gefuumlhrt wie zB zum

ehemaligen Kammergericht (spaumlter Berlin-Mushy

seum) in der Blickachse der Markgrafenstraszlige

zur ehemaligen koumlniglichen Sternwarte von

Schinkel in der Achse der Charlottenstraszlige und

zum alten Standort der Jerusalemer Kirche

in der Achse der Kochstraszlige dem heutigen

Standort des Axel-Springer-Verlagshauses

Typisch fuumlr die suumldliche Friedrichstadt sind

Abweichungen von der Rasterstruktur der noumlrdshy

lichen Friedrichstadt und die langgestreckten

Blockstrukturen

8 Kammergericht um 1835

9 Belle-Alliance-Platz und Hallesches Tor um 1850

10 Berlin und Umgebung

1876 (Ausschnitt)

12

3 Historische Entwicklung

11 Jerusalemer Kirche um 1905

Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit

Waumlhrend im noumlrdlichen Teil der Friedrichstadt

praumlgende Adelspalais entstanden die nach

der Reichsgruumlndung 1871 zu Regierungs- und

Botschaftsgebaumluden umgebaut wurden trug

die suumldliche Friedrichstadt zunaumlchst einen

einfacheren Charakter Im wesentlichen wurden

hier Einwanderer angesiedelt Nach 1871

entstanden anstelle der niedrigen 2-geschosshy

sigen Haumluser die berlintypischen 5-geschossigen

Bauten mit Quergebaumluden und Seitenfluumlgeln

In Nachbarschaft zum Prinz-Albrecht-Palais

wurde 1881 das Kunstgewerbemuseum von

Gropius und Schmieden fertiggestellt und 1886

das Voumllkerkundemuseum eingeweiht Die alten

Buumlrgerhaumluser an der Wilhelmstraszlige wurden

aufgestockt oder durch Neubauten ersetzt Die

noumlrdliche Friedrichstraszlige entwickelte sich nach

1871 zur Geschaumlfts- und Vergnuumlgungsstraszlige

In der Wilhelmstraszlige siedelten sich zahlreiche

Reichsbehoumlrden an

Die Expansion des Verkehrs- und Transportweshy

sens machte nach der Reichsgruumlndung 1871

die Anlage neuer Straszligen notwendig Bahnhoumlfe

wurden den neuen Anforderungen angepasst

Als architektonisch herausragend galt der neue

Anhalter Bahnhof Durch die Inbetriebnahme

der Hochbahn und der Nord-Suumld-Untergrundshy

bahn am Anfang des 20 Jh entwickelte sich

der Belle-Alliance-Platz zu einem zentralen

Verkehrknoten 1915 wurde die Schinkelsche

Sternwarte von 1835 zugunsten einer leistungsshy

faumlhigeren Erschlieszligung und Erweiterung der

Markthalle abgerissen

Innerhalb weniger Jahre hatte sich die Funktion

der suumldlichen Friedrichstadt grundlegend

gewandelt Eingebettet in die innerstaumldtischen

Strukturen aus Regierungsviertel Geschaumlftsshy

viertel entlang der Leipziger Straszlige Verkehrsshy

zentrum zwischen Potsdamer und Anhalter

Bahnhof und Zeitungsviertel zwischen Zimmer-

und Kochstraszlige ist aus einem Stadtrandquartier

ein Teil der Innenstadt geworden

Die barocke Friedrichstadt wurde durch

Kriegseinwirkungen stark beschaumldigt Der

Bau der Mauer brachte weitere Zerstoumlrungen

und trennte die noumlrdliche von der suumldlichen

Friedrichstadt

14 Straubeplan 1908

12 Bluumlcherplatz 1902

13 Lindenstraszlige um 1925

13

3 Historische Entwicklung

15 Modell der suumldl Friedrichstadt Stand der Planung 1965

16 FNP 1965 (Ausschnitt)

Thema Autobahnplanung

Nachkriegsentwicklung

Im 2 Weltkrieg wurde mit der Zerstoumlrung des

alten Regierungsviertels und des Zeitungsshy

viertels rund um die Kochstraszlige die suumldliche

Friedrichstadt stark beschaumldigt Auf Basis der

Resultate des 1957 ausgeschriebenen Wettbeshy

werbs bdquoHauptstadt Berlinldquo der Vorschlaumlge uumlber

die kuumlnftige Gestalt Berlins als Hauptstadt und

moderne Weltstadt erbringen sollte wurde

unter der Leitung Hans Scharouns ein Gesamtshy

konzept (Kollektivplan) fuumlr den Wiederaufbau

Berlins erarbeitet das sich auch nachhaltig auf

die suumldliche Friedrichstadt auswirken sollte

Angesichts des bdquoMaszliges der Zerstoumlrungldquo

ignorierte der Kollektivplan die historische

Blockstruktur zugunsten einer organischen

bdquoStadtlandschaftldquo in Form einer Bandstadt

mit ausladendem Verkehrsnetz sowie strikter

Funktionstrennung von Wohnen Arbeiten

Erholen und Verkehr Dementsprechend

wurden Hochhaumluser als staumldtebauliche

Dominanten in der Stadtlandschaft in ein

Spannungsverhaumlltnis zu ausgedehnten

Flachbauten gesetzt Die neue Hauptverwalshy

tung der gemeinnuumltzigen Siedlungs- und

Wohnungsbaugesellschaft Berlin (GSW)

mit dem Flachbau des Grafischen Zentrums

zwischen Markgrafen- und Charlottenstraszlige

das Hochhaus des Axel Springer Verlages mit

der Druckerei noumlrdlich der Kochstraszlige und das

Hochhaus des ehem Postgiroamtes Berlin-

West am Halleschen Ufer sind Stein gewordene

Beispiele dieses Leitbildes in der suumldlichen

Friedrichstadt Sie zeugen von der Idee des soshy

genannten bdquoCitybandesldquo zwischen Berlin-Mitte

und dem Gebiet um den Bahnhof Zoo und

standen im direkten Bezug zu den geplanten

die Innenstadt umschlieszligenden vier Autobahnshy

tangenten Die sogenannte Suumldtangente sollte

als 6-spurige Autobahn noumlrdlich des Mehringshy

platzes vorbei gefuumlhrt und die Friedrichstraszlige

auf 60 m verbreitert werden Diese Konzeption

fand bis 1984 im Flaumlchennutzungsplan sowie

im Baunutzungsplan von Berlin ihre planungsshy

rechtliche Festlegung

Die Teilung Berlins durch den Mauerbau 1961

und das fehlende Entwicklungspotenzial in

der umschlossenen Stadt verhinderten in Vershy

bindung mit der dezentralen polyzentrischen

Stadtstruktur und dem Paradigmenwechsel hin

zur Bestandsorientierung die Realisierung der

Cityband-Idee doch hat bereits die Planung an

vielen Stellen der Stadt kaum zu heilende Spushy

ren hinterlassen Geblieben sind die Verstuumlmshy

melung der Friedrichstraszlige als Sackgasse die

weitraumlumigen Abschwenkungen der Linden-

und Wilhelmstraszlige die Hochhausscheiben

14

3 Historische Entwicklung

am Mehringplatz die Lage und Bauflucht der

heutigen Blumengroszligmarkthalle und die Freishy

flaumlchen des Bessel- und Theodor-Wolff-Parks

auf der urspruumlnglich geplanten Autobahntrasse

Kritische Rekonstruktion

In den folgenden Jahren wurde die Randlashy

ge zum West-Berliner Stadtzentrum immer

deutlicher

Erst Anfang der 1970er Jahre setzten neue staumldshy

tebauliche Uumlberlegungen zur kuumlnftigen Rolle

und Gestaltung dieses zentralen Stadtgebietes

ein Diese Uumlberlegungen sind getragen von der

wachsenden Kritik am Staumldtebau der Nachshy

kriegszeit Das staumldtebauliche Leitbild dieser

Epoche mit der nach Funktionen gegliederten

und staumlndig wachsenden Stadt war uumlberfaumlllig

geworden und nicht mehr praktikabel

Das neue Leitbild der 1980er Jahre strebte eine

weitgehende Mischung aller staumldtischen Nutshy

zungen und Lebensvorgaumlnge an und entdeckte

den oumlffentlichen Straszligenraum mit Straszligen

Plaumltzen und Parks als Teil des menschlichen

Lebensraumes mit Gestalt- und Aufenthaltsshy

qualitaumlt

Die Innenstadt als Wohnort und die kritische

Rekonstruktion der historischen Stadtstruktur

wird zum Leitmotiv fuumlr innerstaumldtischen Stadtshy

neubau und die bisher vom Abriss bedrohten

Stadterneuerungsgebiete Im Rahmen der

Internationalen Bauausstellung 1987 wurden

die groszligen innerstaumldtischen Brachen entlang

der Mauer zu zentralen Wohnstandorten entshy

wickelt Westlich der Wilhelm- und oumlstlich der

Lindenstraszlige entstanden neue an Stadtgrundshy

riss und bestehender Substanz angepasste

Wohnformen in Verbindung mit Gruumlnanlagen

und sozialer Infrastruktur Damit wurde der

bereits in den Sanierungsprogrammen der

1960er Jahre eingeleitete Funktionswandel

vom Teil des historischen Zentrums hin zu

einem ruhigen Wohnort zunaumlchst im Schatten

der Mauer nach dem Fall der Mauer dann in

zentraler innerstaumldtischer Lage fortgesetzt Das

Planwerk Innenstadt knuumlpfte an das Leitbild der

kritischen Rekonstruktion an und konkretisiert

die Wiederherstellung der historischen Stadtshy

struktur und die stadtraumlumliche Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

17 FNP 1984 (Ausschnitt)

Thema Stadtreparatur

15

Planungsgrundlagen und -ziele4

18 FNP Auszug aus dem Flaumlchennutzungsplan Berlin

(Stand 2006)

Thema Wiedervereinigung

19 Bereichsentwicklungsplanung (Entwurf 2007)

Nutzungskonzept

Planungsgrundlagen und -ziele

Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)

Der FNP formuliert die Grundzuumlge fuumlr die

raumlumliche Entwicklung der Stadt und bildet den

Rahmen fuumlr die langfristige Entwicklung Berlins

Der urbane Stadtraum an der Friedrichstraszlige

bis zur Kochstraszlige gehoumlrt zum Zentrumsshy

bereich Mitte mit einer besonderen Prioritaumlt

zur Aufwertung und Entwicklung Berlins als

europaumlische Einkaufsmetropole und Anshy

ziehungspunkt fuumlr Touristen und Besucher

Entsprechend der Bedeutung sind hier im FNP

gemischte Bauflaumlche (M1) mit Einzelhandelsshy

konzentration dargestellt

Im suumldlich Abschnitt der Friedrichstraszlige von

der Kochstraszlige bis zum Mehringplatz nimmt

die Nutzungsintensitaumlt mit der Darstellung

gemischter Bauflaumlchen (M2) ab um den hier

vorhandenen houmlheren Anteil der Wohnnutzung

auch langfristig zu sichern

Die uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in Ost-

Westrichtung symbolisiert die Vernetzung und

Einbindung der Gruumlnflaumlchen zwischen Mendels-

sohn-Bartholdy-Park und Waldeckpark

Die angrenzende Wohnnutzung im Rahmen der

behutsamen Stadterneuerung wird durch die

Darstellung von Wohnbauflaumlchen im Bestand

gesichert und die Kultur- und Gemeinbedarfsshy

einrichtungen mit gesamtstaumldtischer Bedeushy

tung durch Symbole gekennzeichnet

Landschaftsprogramm

Wesentliches landschaftsplanerisches Ziel fuumlr

die suumldliche Friedrichstadt ist die Verbesserung

und Vervollstaumlndigung der Gruumlnverbindungen

entlang des Landwehrkanals und die Gruumlnvershy

netzung innerhalb des Gebiets unter Einbezieshy

hung der vorhandenen Gruumlnflaumlchen

Die Gruumlnvernetzung vom Tiergarten uumlber

Mendelssohn-Bartholdy-Park zum Waldeckpark

sind in Abschnitten bereits realisiert

Die Verbesserungen von Aufenthaltsqualitaumlten

Erhoumlhung der Nutzungsmoumlglichkeiten und

Vernetzungen vorhandener Freiraumlume tragen

entscheidend zur Neuordnung und Aufwertung

des Stadtraumes bei Am suumldlichen Ufer des

Landwehrkanals tangiert der Tiergartenring

ein gesamtstaumldtisch bedeutsamer Weg der

bdquo20 gruumlnen Hauptwege Berlinsldquo die suumldliche

Friedrichstadt

Bereichsentwicklungsplanung (BEP)

Mit der Bezirksfusion Friedrichshain-Kreuzberg

2001 wurde die Erarbeitung eines gemeinshy

samen Nutzungskonzeptes notwendig Der

Abschlussbericht der BEP Friedrichshain-Kreuzshy

berg wird voraussichtlich 2007 beschlossen Die

BEP sieht eine bestandsorientierte Weiterentshy

wicklung der suumldlichen Friedrichstadt vor

bull Orientierung zur Stadtmitte

bull zentrentragende innerstaumldtische Nutzunshy

gen mit hohem Wohnanteil und

bull innerstaumldtische Wohnstandorte mit

vernetzten Gruumlnraumlumen und sozialer

Infrastruktur

Am Mehringplatz und Bluumlcherplatz werden im

Dissens zum Planwerk Innenstadt in der BEP

Gruumlnflaumlchen gesichert Der Dissens wird im

weiteren Verfahren zwischen Bezirk und Senat

geklaumlrt

16

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Planwerk Innenstadt

Besonders im historischen Zentrum Berlins hashy

ben die Nachkriegsplaner in Ost und West das

Straszligen- und Platzgefuumlge der barocken Stadt in

weiten Teilen zerstoumlrt Erst in den 1980er Jahren

kehrte man zu einer kritischen Rekonstruktion

des Stadtgrundrisses zuruumlck

Das Planwerk Innenstadt hat die Verbindung

der noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

durch Verdichtung durch Blockkantenbildung

und Blockkantenschlieszligung zum Ziel

Die Planungsschwerpunkte des 1999 beschlosshy

senen Planwerkes sind aus heutiger Sicht neu

zu bewerten und weiter zu konkretisieren Sie

konzentrieren sich auf die Bereiche

bull Bauluumlckenschlieszligung an der Friedrichshy

straszlige

bull Blockrandschlieszligung an der Wilhelmstraszlige

Stresemanstraszlige Neuenburger Straszlige und

Alexandrinenstraszlige

bull Entwicklung des Bereichs des Blumengroszligshy

markts sowie Bau- und Gruumlnflaumlchenentshy

wicklung an der Besselstraszlige

bull Stadtraumbildung am Landwehrkanal im

Bereich Mehringplatz

bull Aufwertung und Wiederherstellung des

Bluumlcherplatzes mit der Amerika-Gedenkbishy

bliothek

bull Herstellung einer der Innenstadtlage

angemessene bauliche Verdichtung im

Bereich der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige

bull Blockrandschlieszligung und Aufwertung des

Baublocks der Bundesdruckerei

Gebaumlude Bestand

abgestimmte Planung

Planung nach Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Bereiche um den Mehringplatz Bluumlshy

cherplatz der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige der Bundesdruckerei und Blumenshy

groszligmarkt sind vertiefende Blockkonzepte

erforderlich

Die Konkretisierung der Ziele des Planwerks

Innenstadt im Rahmen der verbindlichen

Bauleitplanung erfordern vertiefende konzeptishy

onelle Uumlberlegungen in Teilbereichen

Das betrifft vor allem Planungen die nur durch

erhebliche Eingriffe in bestehende Nutzungsshy

strukturen und Privateigentum realisiert

werden koumlnnen wie

bull der Ruumlckbau der bestehenden Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und Neubau einer dem

historischen Straszligenraster nachempfunshy

denen Verbindungsstraszlige im Bereich des

Kinderbauernhofs und

bull die Bebauung der Parkanlagen am Landshy

wehrkanal suumldlich des Mehringplatzes und

am Bluumlcherplatz

20 Landschaftsprogramm Erholung-Freiraumnutzung

(Stand 2006)

21 Digitales 3D-Innenstadtmodell

17

4 Planungsgrundlagen und -ziele

22 Eingang U-Bhf Kochstraszlige

23 Verkehrserschlieszligung

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

Verkehrserschlieszligung

Straszligenverkehr

Die Berliner Verkehrsplanung geht vom Erhalt

der uumlbergeordneten Straszligennetzstruktur zur

gesamtstaumldtischen Anbindung der suumldlishy

chen Friedrichstadt aus Die uumlbergeordneten

Verkehre werden gebuumlndelt um das Gebiet

vom Durchgangsverkehr zu entlasten

bull Buumlndelung des Nord-Suumld-Verkehrs auf

der Wilhelm- Stresemann- und Lindenshy

straszlige Mit der geplanten staumldtebaulichen

Neuordnung im Bereich Spittelmarkt als

Teil des Planwerks Innenstadt werden die

Voraussetzungen fuumlr die verkehrliche Anshy

bindung der LindenstraszligeAxel-Springer-

Straszlige an die Leipziger Straszlige geschaffen

bull Fuumlhrung des Ost-West-Verkehrs suumldlich

des Gebiets uumlber die Kanaluferstraszligen

(Hallesches UferGitschiner Straszlige und

Tempelhofer UferWaterloo-Ufer) und

Bluumlcherstraszlige sowie noumlrdlich des Gebietes

uumlber Oranienstraszlige-Kochstraszlige-Anhalter

Straszlige

Fuumlr die Abwicklung des Ziel- und Quellverkehrs

existiert ein gut ausgepraumlgtes Straszligenerschlieshy

szligungsnetz Der Abschnitt der Friedrichstraszlige

suumldlich Kochstraszlige dient der oumlrtlichen Erschlieshy

szligung und ist nicht Bestandteil des uumlbergeordshy

neten Straszligennetzes Zur Verkehrsberuhigung

und Verbesserung der Aufenthaltsqualitaumlt

des oumlffentlichen Raums und der Gruumlnanlagen

wird der Mehringplatz auch zukuumlnftig frei vom

Autoverkehr bleiben

Oumlffentlicher Personennahverkehr

Die suumldliche Friedrichstadt ist durch drei U-

Bahnlinien (U1 U6 U7) der Nord-Suumld S-Bahn

und einem gut verzweigten Linienbusnetz

hervorragend an das oumlffentliche Nahverkehrsshy

netz angebunden

Langfristig ist im Zuge der Lindenstraszlige eine

Straszligenbahnstrecke zwischen Spittelmarkt und

Hallesches Tor geplant als Teil einer groszligraumlushy

migen Straszligenbahnverbindung aus dem Raum

Prenzlauer Berg uumlber Mitte nach Kreuzberg

Radverkehr

Mit dem Ausbau des Berliner Fahrradroutenshy

netzes ist das Gebiet an das zusammenhaumlngenshy

de gesamtstaumldtische Hauptnetz angeschlossen

Zwei der interessantesten durchgehenden und

neu ausgeschilderten Fahrradrouten fuumlhren

durch das Gebiet

bull Wannsee Route zwischen Schlossplatz und

Glienicker Bruumlcke die die Berliner Mitte mit

den Naherholungsgebieten im Suumldwesten

der Stadt mit Anschluss an das Radroutenshy

netz des Landes Brandenburg verbindet

bull Berliner Mauerweg als beschilderter

historischer Themenpfad mit besonderer

touristischer Bedeutung

18

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Die Errichtung und Ergaumlnzung von Radvershy

kehrsanlagen in den Straszligen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige Tempelhofer UferWatershy

loo-Ufer Lindenstraszlige Wilhelmstraszlige und am

Halleschen Tor ist ein wesentlicher Bestandteil

der Radverkehrsinfrastrukturplanung Damit

soll ein entscheidender Beitrag zur Foumlrderung

des gebietsorientierten Radverkehrs sowie zur

Erhoumlhung der Sicherheit geleistet werden

Die Handlungsschwerpunkte im Gebiet

konzentrieren sich auf die Beseitigung der

verkehrlichen Defizite im oumlffentlichen Raum

und die Schaffung sicherer Verkehrswege fuumlr

nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer sowie die

Ordnung des ruhenden Verkehrs

Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen

Die Gestaltung und Vernetzung des oumlffentshy

lichen Raumes ist in der suumldlichen Friedrichshy

stadt eine zentrale Planungsaufgabe Die einst

praumlgnanten oumlffentlichen Raumlume aus Straszligen

Plaumltzen und Parks mit hoher baulicher Verdichshy

tung der Baubloumlcke sind verloren gegangen

Waumlhrend im noumlrdlichen Abschnitt der wieder

aufgebauten Friedrichstraszlige diese markante

stadtraumlumliche Wirkung des oumlffentlichen

Raumes der Friedrichstadt wieder erlebbar wird

ist die suumldliche Friedrichstadt durch Fragmenshy

tierung und fehlende innere Differenzierung

der Baubloumlcke gestoumlrt

Die neuangelegten Parks (Besselpark und

Theodor-Wolff-Park) und Promenaden

(ETAHoffmann-P und R-Varnhagen-P)

an der zentralen Achse der Friedrichstraszlige

bilden einen Ansatzpunkt Durch verbesserte

stadtraumlumliche Einbindung und Qualitaumlt der

Parkanlagen kann ein Beitrag zur Strukturieshy

rung des staumldtischen Raumes geleistet werden

Oumlffentliche Stadtteilparks Stadtplaumltze und

neu gestalteten Straszligenraumlume werden durch

Fuszlig- und Radwegeverbindungen miteinander

vernetzt Dadurch wird auch ein wichtiger Beishy

trag zur besseren Vernetzung der bedeutenden

kulturellen Einrichtungen und touristischen

Ziele in der suumldlichen Friedrichstadt geleistet

Die Wiederherstellung verstellter Sicht- und

Wegebeziehung hat insbesondere im Bereich

Mehringplatz und Bluumlcherplatz groszlige stadtshy

raumlumliche Wirkung

Schwerpunkte fuumlr die Aufwertung des oumlffentshy

lichen Raumes sind

bull Suumldliche Friedrichstraszlige im Uumlbergang zum

Mehringplatz

bull Besselpark

bull Einmuumlndungsbereich der Markgrafenstaszlige

in die Lindenstraszlige

bull Mehringplatz Bluumlcherplatz und Hallesches

Tor

24 Theodor-Wolff-Park

25 Gruumlnflaumlchen und Gruumlnverbindungen

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

19

Handlungsschwerpunkte5

26 Eingangsportal in der Friedrichstraszlige 17

Handlungsschwerpunkte

Handlungsschwerpunkte fuumlr die Teilshyraumlume

1 Bauluumlckenschlieszligung und Aufwertung

des Erscheinungsbildes der Friedrichstraszlige

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse der Friedshy

richstadt ist Mythos und Imagetraumlger zugleich

Der benachteiligte Stadtraum des suumldlichen

Abschnitts den Bauluumlcken teilweiser Leerstand

sowie soziale staumldtebauliche und gestalterische

Defizite abwerten spiegelt das Entwicklungsshy

gefaumllle und die unterschiedliche Bedeutung der

noumlrdlichen und suumldlichen Friedrichstadt wider

Um das Qualitaumltsgefaumllle zum noumlrdlichen

Straszligenabschnitt der mit aufwaumlndigen

privaten und oumlffentlichen Investitionen in den

1990er Jahren seine bdquoWiedergeburtldquo erlebte

auszugleichen muss die kuumlnftige Rolle dieses

Stadtraums im zeitlichen wie raumlumlichen Uumlbershy

gang zwischen Gestern Heute und Morgen

definiert und die Potenziale dieses wichtigen

Teils der Innenstadt gestaumlrkt werden

Die Aufwertungsmaszlignahmen im oumlffentlichen

Raum sollen deshalb mit privaten Initiativen

einhergehen Dabei muumlssen alle Akteure einshy

bezogen werden denn Eigentuumlmer wie Mieter

Parteien wie Stadtteilinitiativen Einzelhaumlndler

wie Behoumlrden sollten alle ein gemeinsames

Interesse haben dem suumldlichen Abschnitt der

Friedrichstraszlige wieder eine eigene positive

Adresse zu geben

2 Staumldtebauliche Gestaltung der raumlumlishy

chen Verbindung des Mehringplatzes mit

dem Bluumlcherplatz

Die Zaumlsuren des Staumldtebaus der Nachkriegsjahre

sollen zwischen Mehring- und Bluumlcherplatz

durch bauliche und gestalterische Maszlignahmen

im oumlffentlichen Raum gemildert werden Durch

die Wiederherstellung von Wege- und Sichtshy

beziehungen sollen beide Plaumltze raumlumlich und

funktional wieder aufeinander Bezug nehmen

die Hallesche-Tor-Bruumlcke ihre Buumlndelungsfunkshy

tion fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer uumlbernehmen

und die Friedrichstraszlige als Hauptachse mit der

Amerika-Gedenkbibliothek als visueller Endpunkt

wieder wahrnehmbar werden Der Ruumlckbau

der Uumlberbauung der Achse am Mehringplatz ist

langfristig abgestimmte Planung

3 Staumldtebauliches Konzept fuumlr das Gelaumlnshy

de des Blumengroszligmarktes einschlieszliglich

des Umfeldes

Das Gelaumlnde des Blumengroszligmarktes hat

eine wesentliche Schluumlsselfunktion fuumlr die

zukuumlnftige Entwicklung des Raumes zwischen

Friedrich- und Lindenstraszlige

Die Verlagerung ist fuumlr das Jahr 2010 vorgeshy

sehen Dies ermoumlglicht anhand eines noch

zu entwickelnden nutzungsstrukturellen und

staumldtebaulichen Neuordnungskonzeptes fuumlr

das Gelaumlnde des heutigen Groszligmarktes und

des Druckgrafischen Gewerbezentrums den

Stadtraum wieder herzustellen Dadurch

werden zusaumltzliche Bauflaumlchen aktiviert und

vorhandene Freiflaumlchen qualitativ verbessert

In diesem Zusammenhang steht der aufgeloumlste

Stadtraum der westlichen Lindenstraszlige

zwischen Markgrafen- und Franz-Kluumlhs-

Straszlige dessen raumlumliche Fassung vis-a-vis

des barocken Stadtpalais und des Juumldischen

Museums wuumlnschenswert waumlre

4 Staumldtebauliche Gestaltung des Bereichs

zwischen der Alten Jakobstraszlige und der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige

Die ehemaligen Freihalteflaumlchen fuumlr die

Realisierung der Verkehrsplanung der 1960er

Jahre bieten qualitaumltsvolle Bau- und Freiflaumlshy

chen Entlang der Alten Jakobstraszlige kann der

staumldtische Raum mit der Ausbildung einer baushy

lichen Raumkante wieder gefasst werden Die

staumldtebaulichen Zielstellungen des Planwerks

Innenstadt verursachen mit der Aufhebung der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige einschneidende Eingriffe

in die Siedlungsstruktur fuumlr die es heute keine

Umsetzungsperspektiven mehr gibt Es sind

alternative Konzepte erforderlich die eine hohe

staumldtebauliche Qualitaumlt in dieser Innenstadtlage

sichern

5 Raumlumliche Gestaltung des suumldlichen

Abschnitts der Wilhelmstraszlige

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgeshy

staltung des Parkhausareals an der Franzshy

Kluumlhs-Straszlige bietet sich die Moumlglichkeit der

stadtraumlumlichen Neugestaltung von Teilflaumlchen

der Wohnbebauung und der Aufwertung des

oumlstlichen Straszligenraumes der Wilhelmstraszlige

20

Mit diesen Maszlignahmen kann der Straszligenraum

mehr Klahrheit erhalten Insbesondere die

Einmuumlndungsbereiche der Franz-Kluumlhs-Straszlige

und der Stresemannstraszlige in die Wilhelmstraszlige

sind neu zu definieren

6 Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo und des

Askanischen Platzes

Fuumlr die Quartiere um den Askanischen Platz

und die Stresemannstraszlige ist die staumldtebaushy

liche Weiterentwicklung und Aufwertung des

Areals der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige von

groszliger Bedeutung

Waumlhrend die Eigentuumlmerin eine Mischnutzung

mit hohem tertiaumlren Flaumlchenanteil (Hotels und

Buumlros) bevorzugt sehen die staumldtebaulichen

Ziele des Bezirks die Entwicklung des Gebiets

als innerstaumldtischen Wohnstandort mit attrakshy

tiven Gruumln- und Erholungsflaumlchen vor

Der Stadtraum suumldlich des Askanischen Platzes

bzw des ehemaligen Anhalter Bahnhofs der

amorph ausufert bedarf hier der baulichen

Fassung um so das Raumgefuumlge zwischen dem

historischen Porticus und dessen Umgebung

wieder herzustellen

7 Aufwertung der halboumlffentlichen

Raumlume an der Groszligbeerenstraszlige

Das Hochhaus der Postbank Berlin hat eine beshy

sondere weithin sichtbare stadtbildpraumlgende

Wirkung

Angesichts dieser Bedeutung muumlssen die

um das Hochhaus im Stile der 1970er Jahre

angelegten weitraumlumigen Freiflaumlchen die an

die Groszligbeerenstraszlige und das Hallesche Ufer

grenzen eine der Oumlrtlichkeit angemessene

Gestaltung erhalten

Eine Verbesserung der raumlumlichen Situation

entlang des Halleschen Ufers in Verbindung

mit dem U-Bahnhof Moumlckernbruumlcke waumlre eine

erhebliche Aufwertung fuumlr den staumldtischen

Raum und das angrenzende Wohnquartier

5 Handlungsschwerpunkte

Allgemeine Handlungsschwerpunkte fuumlr den Gesamtraum

Das in der suumldlichen Friedrichstadt vorhandene

bdquogruumlne Potenzialldquo bietet gute Voraussetzungen

fuumlr die bessere Vernetzung der Gruumlnanlagen

Kultureinrichtungen und touristischen Ziele Die

Aufenthaltsqualitaumlt im oumlffentlichen Raum auf

den Plaumltzen und in den Parkanlagen soll durch

gezielte Maszlignahmen verbessert werden Dies

betrifft insbesondere die Parkanlage Moumlckernshy

straszligeKleinbeerenstraszlige den Besselpark und

den Bluumlcherplatz

Ein einheitliches Wegeleitsystem und die

Einrichtung und Ergaumlnzung von Fahrradrouten

unterstuumltzt die Vernetzung der Kultureinrichshy

tungen und touristischen Attraktionen

Eine Besonderheit ist der Geschichtspark

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde 27 Fassadendetail Cafe Adler

des ehemaligen Prinz-Albrecht-Palais Der

Name dieses Palais das noch der Weimarer

Regierung als Gaumlstehaus diente steht als Fanal

fuumlr das nationalsozialistische Terror-Regime

Entsprechend der historischen politischen und

gesellschaftlichen Bedeutung des Ortes sollte

die jahrelange Planung fuumlr ein Mahnmal zuumlgig

im Sinne des 1983 formulierten Ausschreishy

bungstextes realisiert werden bdquoDie Neugestalshy

tung dieses Ortes soll das Vergessen unterbreshy

chen und ihn im Bewuszligtsein der Bewohner und

Besucher der Stadt zum festen Bestandteil des

Berliner Stadtgefuumlges machenldquo

Entscheidung zu Abweichungen von

beschlossenen Planungen

Die bezirkliche Bereichsentwicklungsplanung

2006 enthaumllt alternative Vorstellungen zur

Entwicklung von Teilraumlumen die von den uumlbershy

geordneten Zielen des Planwerks Innenstadt

abweichen Sie betreffen die Oumlffnung und

zeitgemaumlszlige Wiederherstellung des Halleschen

Tors und die kritische Beruumlcksichtigung der

historischen Stadt im Bereich der Verkehrsplashy

nung Besselstraszlige und Alte Jakobstraszlige Hierzu

sind konsensfaumlhige Konzepte zu erarbeiten die

im weiteren Planungsprozess der Bauleitplashy

nung entschieden werden

21

5 Handlungsschwerpunkte

22

5 Handlungsschwerpunkte

28 Handlungsschwerpunkte

23

Stresemannstraszlige

Zimmerstraszlige

Hallesches Ufer

Wilhelm

straszlige

Leipziger Straszlige

Kulturelle Einrichtungen und Sehenswuumlrdigkeiten in der suumldlichen Friedrichstadt

Martin-Gropius-Bau

Europahaus

Deutschlandhaus

Portal Anhalter Bahnhof LapidariumTempodrom Familiengericht Hebbel-Theater

Verlagshaus Axel-Springer GSW-Hochhaus taz

24

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

Suumldliche Friedrichstadt

Leitbilder und Strategien fuumlr den Kreuzberger Teil der

historischen Mitte von Berlin - Arbeitsbericht

Impressum

Herausgeber

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

-Kommunikation-

Wuumlrtembergische Straszlige 6

10707 Berlin

www stadtentwicklungberlinde

Konzept und Redaktion

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Referat I B Flaumlchennutzungsplanung

und stadtplanerische Konzepte

Michael Kuumlnzel

Veronika Honold

Thomas Eichhorn

Heidelore Karl

Elisabeth Ruumlther

In Zusammenarbeit mit

Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg

Abteilung Stadtentwicklung

Personal und Gleichstellung

Yorckstraszlige 4-11

10968 Berlin

Dr Franz Schulz

Matthias Peckskamp

Siegfried Bracht

Siegfried Rudolph

Layout und Grafik

bit-better visualisierung

Becher amp Warmbold GbR

wwwbit-betterde

Druck

Oktoberdruck AG

Rudolfstraszlige 1-8

10245 Berlin

Berlin Maumlrz 2007

1

2

3

4

5

6

7

8

Inhalt

Vorwort 4

Einleitung 6

Gebietsbeschreibung 8

Historische Entwicklung 12

Die barocke Idealstadt

Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit

Flaumlchensanierung und Autobahnplanungen der sechziger Jahre

Kritische Rekonstruktion in den achtziger Jahren

Planungsgrundlagen und -ziele 16

Flaumlchennutzungsplan Berlin

Landschaftsprogramm

Bereichsentwicklungsplanung

Planwerk Innenstadt

Verkehrserschlieszligung

Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen

Handlungsschwerpunkte 20

Teilraumlumliche Vertiefung 26

1 Mehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Tor

2 Suumldliche Friedrichstraszlige

3 Blumengroszligmarkt mit Besselpark

4 Alte Jakobstraszlige

5 Tempodrom Askanischer Platz

42Leitlinien

Leitlinien und Ziele fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

Anhang 46

Verfahrensbeteiligte

Abbildungsverzeichnis

Vorwort Ingeborg Junge-Reyer

Liebe Mitbuumlrgerinnen und Mitbuumlrger

Sehr geehrte Damen und Herren

die suumldliche Friedrichstadt eroumlffnet neue

Chancen und Spielraumlume fuumlr die Zukunft in

der Berliner Innenstadt Sie besitzt mit Ihrem

einpraumlgsamen barocken Stadtgrundriss den

zahlreichen Baudenkmalen und Kultureinrichshy

tungen ihren Wohn- und Parkanlagen sowie

den fuumlr zukuumlnftige Nutzungen verfuumlgbaren

Flaumlchen die einzigartige Moumlglichkeit fuumlr neue

Entwicklungen

Die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung und

das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg haben

in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe unter

Einbeziehung der oumlffentlichen und privaten

Akteure grundsaumltzliche Fragen zur Zukunft der

suumldlichen Friedrichstadt eroumlrtert und begonshy

nen Konzepte fuumlr die zukuumlnftige Weiterentshy

wicklung zu erarbeiten

Der vorliegende Arbeitsbericht dokumentiert

die Ergebnisse dieses Arbeitsprozesses Er stellt

das Gebiet mit ersten Planungsvorstellungen

dar und entwickelt neue Leitlinien zur Rekonshy

struktion und Qualifizierung des Stadtteils Fuumlnf

teilraumlumliche Vertiefungsgebiete mit besonshy

derer Bedeutung wurden auf ihre Staumlrken und

Defizite untersucht und mit Handlungsempfehshy

lungen zur Diskussion gestellt

Dabei stehen nicht vorrangig die Fragen der

Architektur sondern Fragen zu den funktioshy

nellen Rahmenbedingungen zur Foumlrderung der

Lebendigkeit des Ortes zum Wohnen Arbeiten

und Erholen im Vordergrund Aufgabe wird

es sein zu klaumlren in welche Richtung sich der

Stadtteil profilieren kann - als innerstaumldtischer

Wohnort als Schwerpunkt kultureller Einrichshy

tungen oder als Buumlrostandort

Zur Fortsetzung des begonnenen Dialogs

werden als naumlchste Schritte raumlumlich orientierte

Arbeitsgruppen eingerichtet die sich zunaumlchst

mit dem Gelaumlnde des Blumengroszligmarkts und

dem oumlffentlichen Raum zwischen Mehringplatz

Hallesches Tor und Bluumlcherplatz beschaumlftigen

Ziel ist es die Themen der Stadt- und Freiraumshy

planung mit spuumlrbaren Verbesserungen fuumlr die

Menschen die im Gebiet leben und arbeiten

mit konkreten Maszlignahmen und Projekten

zu verknuumlpfen Die Auseinandersetzung mit

sozialen Problemlagen bleibt Schwerpunkt der

Stadtentwicklung und der umfangreiche Beshy

stand des sozialen Wohnungsbaus wird durch

neue Bauherrenmodelle mit innerstaumldtischem

Wohnungsbau ergaumlnzt und vernetzt Die

Friedrichstraszlige ist als Ruumlckgrat des Gebietes zu

qualifizieren und als Nahversorgungszentrum

zu staumlrken

Ich bin fest davon uumlberzeugt dass wir durch ein

gemeinsames Handeln und ein starkes Engashy

gement der oumlrtlichen Akteure einen Beitrag fuumlr

die Entwicklung der suumldlichen Friedrichstadt im

Interesse der Bewohnerinnen und Bewohner

der gesamten Stadt leisten koumlnnen

Ingeborg Junge-Reyer

Senatorin fuumlr Stadtentwicklung

4

Vorwort Dr Franz Schulz

Sehr geehrte Damen und Herren

liebe LeserInnen

die bdquoSuumldliche Friedrichstadtldquo ist als stadthistoshy

rischer Begriff bekannt und mit den Aktivitaumlten

der Internationalen Bauausstellung IBA 87

untrennbar verbunden In dieser Zeit wurde die

Bezeichnung der bdquoSuumldlichen Friedrichstadtldquo als

Name fuumlr ein Stadtquartier eingefuumlhrt das zu

jener Zeit vor allem durch seine Lage an der

Berliner Mauer gepraumlgt wurde Geografisch im

Zentrum Berlins trennte die Mauer entlang der

Verwaltungsbezirksgrenze zwischen Mitte und

Kreuzberg hier Ost- und Westberlin Das histoshy

rische Zentrum der Stadt die barocke Friedshy

richstadt wurde zerschnitten die staumldtebaulich

kunstvoll gefuumlgten Stadtraumlume und Bauten

verstellt oder vernichtet Die weltberuumlhmte

Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat der barocken

Friedrichstadt verlor die Anbindung zu ihrem

suumldlichen Endpunkt dem Belle-Alliance-Platz

mit dem Friedensengel von DC Rauch und

dem suumldlichen Stadtportal am Halleschen Tor

Historisches Stadtzentrum Barockstadt In

Kreuzberg Nachkriegszeit und Wiederaufbau

die Teilungssituation und die bdquoGrenzlageldquo

haben diesen Stadtbereich charakterlich stark

veraumlndert und barocker Stadtgrundriss und

historische Innenstadt lassen sich heute nur

noch schwer nachvollziehen Mit den uumlblichen

Assoziationen vom Bezirk Kreuzberg lassen sich

diese Attribute wohl auch nur schwer verbinshy

den Viele werden sich auch heute fragen bdquoSuumldshy

liche Friedrichstadtldquo ndash wo ist das eigentlich

Gleichwohl ist die bdquoSuumldliche Friedrichstadtldquo

heute Standort zahlreicher uumlberregional

bedeutender Einrichtungen und Institutionen

Ob Ministerium fuumlr wirtschaftliche Zusammenshy

arbeit SPD Zentrale Aumlrztekammer Bundesarshy

chitektenkammer Patentamt Hebbeltheater

Tempodrom Martin-Gropius-Bau Deutsches

Technikmuseum Juumldisches Museum und

Berlinische Galerie Checkpoint Charlie oder der

Anhalter Bahnhof ndash das sind nur einige Beishy

spiele fuumlr die Vielzahl auch touristisch bedeushy

tender Orte die in diesem Stadtteil vorhanden

sind und ihn damit auch zunehmend wieder

ins Zentrum zuruumlckwachsen lassen Das spornt

uns an hier nun auch die Rahmenbedingungen

fuumlr eine entsprechende Gebietsentwicklung

zu schaffen und damit diesen Stadtteil von

Kreuzberg auch wieder zu einem Teil der Mitte

von Berlin werden zu lassen

Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeishy

tern fuumlr ihre gute und engagierte Arbeit und

freue mich auf die weiteren Schritte

Dr Franz Schulz

Bezirksbuumlrgermeister

5

Einleitung1

1 Luftbild 2004 (Ausschnitt)

6

Einleitung

Fuumlr die suumldliche Friedrichstadt gilt das Wort von

Wolf Jobst Siedler dass sich Berlin in jeder Geneshy

ration neu entwirft in besonderer Weise Im 18

Jh als Fortsetzung der barocken Stadterweiterung

mit repraumlsentativen Villen geplant im ausgeshy

henden 19 Jh von der Mietskasernenstadt uumlbershy

formt im fruumlhen 20 Jh zum Cityerweiterungsshy

gebiet umstrukturiert im 2 Weltkrieg zerbombt

durch Wiederaufbau und Neubaufieber seiner

historischen Bezuumlge beraubt und schlieszliglich mit

Teilung und Mauerbau von seinen Lebensadern

abgeschnitten fristete der Stadtteil in der zweiten

Haumllfte des 20 Jh ein Dasein als staumldtisches Randshy

gebiet der westlichen Teilstadt

In den einzelnen Entwicklungsperioden drifteten

staumldtebauliche Leitvorstellungen und gesellschaftshy

licher Wandel immer schneller auseinander so

dass keine der staumldtebaulichen Konzeptionen im

Ganzen vollendet werden konnte aber dennoch

jede Epoche ihre Spuren hinterlieszlig und sich so der

Wechsel der Zeiten am Raumgefuumlge und verstreut

liegenden baulichen Zeugnissen ablesen laumlsst

Den charakteristischen Stadtgrundriss verdanken

wir der barocken Stadterweiterung Die imposhy

santen Behoumlrdengebaumlude geben einen Eindruck

von der wilhelminischen Hauptstadtkapitale des

beginnenden 20 Jh das Mendelsohn Verbandsshy

haus der Metallarbeiter zeigt den Aufbruch der

Moderne im Stadtviertel Mehringplatz und

Hochhausbebauung sind Stein gewordene

Zeugnisse der Wiederaufbauphase und die IBA-

Bebauung der Ritterstraszlige erinnert an die heute

eher kleinstaumldtisch anmutende Bauphilosophie

der Mauerzeit

Im Ergebnis ist die suumldliche Friedrichstadt von

Fragmenten und vielfaumlltigen Bruumlchen gekennshy

zeichnet Die Bebauung und die Struktur des

oumlffentlichen Raumes ist aumluszligerst heterogen

das Gleichmaszlig von geschlossener Bebauung

Freiraumlumen und Maszligstaumlblichkeit zerstoumlrt Raumshy

bezuumlge sind vielfach aufgeloumlst und von Barrieren

unterbrochen

Und dennoch weist die suumldliche Friedrichstadt

mit dem einpraumlgsamen Stadtgrundriss den

zahlreichen Baudenkmalen den gelungenen

Neubauten und Parkanlagen sowie den Veraumlnshy

derungsmoumlglichkeiten ein Potenzial auf das dem

Stadtteil neue Entwicklungschancen eroumlffnet

Der Fall der Mauer veraumlnderte schlagartig

die Lagegunst der suumldlichen Friedrichsstadt

vom Rand wieder zur Mitte Damit stellen sich

Zukunftsfragen und bieten sich unvermutete

Entwicklungsperspektiven Das Weltstaumldtische

wird in der suumldlichen Friedrichstadt wohl nicht

wieder zum Ausdruck kommen aber es waumlre

schon viel gewonnen wenn die herausragenden

Einzelbauten der jeweiligen Epochen zum Vorbild

der Entwicklung werden koumlnnten In diesem Sinne

soll eine dem Geist des Ortes angemessene nutshy

zungsstrukturelle und bauliche Struktur entwickelt

und das Bestehende mit dem Neuen verknuumlpft

werden

Unter Mitwirkung der zustaumlndigen Verwaltungen

und der Akteure vor Ort ist so ein Leitbild fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt zu entwickeln das einershy

seits so offen ist dass keine Option verbaut wird

aber andererseits so zielgerichtet dass konkrete

Maszlignahmen zur Stadtreparatur und Aufwertung

des Gebiets umgesetzt werden koumlnnen

Die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung und

der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg haben daher

im Sommer 2005 eine gemeinsame Arbeitsshy

gruppe eingerichtet in der die uumlbergreifenden

Fragestellungen im Gebiet unter Einbeziehung

oumlffentlicher und privater Akteure (Eigentuumlmer

Nutzer Investoren) eroumlrtert und Handlungskonshy

zepte fuumlr die Weiterentwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt erarbeitet wurden

Der vorliegende Bericht dokumentiert erste Ergebshy

nisse dieses Arbeitsprozesses Er stellt das Gebiet

vor und zeichnet die Entwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt nach um so zum Verstaumlndnis des

historischen Erbes ebenso wie der bdquoBausuumlndenldquo

beizutragen Er arbeitet die Planungsgrundlagen

heraus und entwickelt Leitlinien zur Rekonstrukshy

tion und Qualifizierung des Stadtteils Fuumlnf teilshy

raumlumliche Vertiefungsgebiete werden aufgrund

ihrer funktionalen und historischen Bedeutung fuumlr

Nutzungsentwicklung Raumverflechtungen und

Stadtgestalt besonders behandelt Abschlieszligend

werden konkrete Handlungsempfehlungen zur

Diskussion gestellt

Der Bericht dient als Grundlage fuumlr das Leitbild der

kuumlnftigen Entwicklung der suumldlichen Friedrichshy

stadt Er soll zur Transparenz der Entscheidungsshy

prozesse beitragen und den Diskussionsprozess

zwischen Bewohnern oumlrtlichen Akteuren und

Politik zwischen Verwaltung und Fachoumlffentlichshy

keit wieder aufnehmen

1 Einleitung

2 Mehringplatz

7

Gebietsbeschreibung2

Gebietspass

bull Flaumlche 138 ha

bull Einwohner insgesamt 13142 (Stand 31122005)

davon lt 18 Jahre 249

davon gt 65 Jahre 117

davon nicht deutscher Herkunft 346

bull Wohnen Wohnungsanzahl insgesamt 9240 WE

davon 2200-2500 WE im sozialen Wohnungsbau

errichtet im Rahmen der Internationalen Bauausstellung

Branchenstruktur

bull Handel

Blumengroszligmarkt kleinteilige Einzelhandels- und

Gastronomieeinrichtungen Lebensmittel- und Drogerieshy

discounter Wochenmarkt am Mehringplatz

bull DruckVerlageZeitungenMedien

Ullstein Verlag Tageszeitung TAZ Axel-Springer-Haus

Druckgraphisches Gewerbezentrum Bundesdruckerei

bull Versicherungen

AOK IDEAL-Versicherung AG Victoria-Versicherungen

Barmer Verband Deutscher Rentenversicherer BKK

Verkehrsbauunion

bull Verwaltungen und Aumlmter

Landesamt fuumlr Buumlrger- und Ordnungsangelegenheiten

Polizeiabschnitt Kreuzberg Suumld-Ost Agentur fuumlr Arbeit

Berlin- Mitte Deutsches Patentamt Europaumlisches

Patentamt Bundesministerium fuumlr wirtschaftliche

Zusammenarbeit und Entwicklung Amtsgericht Tempelshy

hof-Kreuzberg-Familienrecht

bull Bedeutende Kultureinrichtungen und touristische Ziele

Martin-Gropius-Bau Juumldisches Museum Berlinische

Galerie Hebbel-Theater Tiyatrom-Tuumlrkisches Theater

Tempodrom Anhalter Bahnhof Topographie des

Terrors Haus am Checkpoint Charlie Amerika-Gedenk-

Bibliothek Lapidarium am Landwehrkanal

bull Uumlberregionale Einrichtungen

Gehoumlrlosenzentrum Berlin Aumlrztekammer IG Metall

-Verwaltungsstelle Berlin SPD-Bundeszentrale GSW

Gemeinnuumltzige Siedlungs- und Wohnungsbaugesellshy

schaft mbH

Gebietsbeschreibung

Stadtstruktur

Der suumldliche Bereich der Friedrichstadt erstreckt

sich suumldoumlstlich vom Potsdamer Platz zwischen

Stresemannstraszlige im Westen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige im Suumlden Alte Jakobstraszlige

im Osten und Kochstraszlige im Norden Uumlber die

Achsen der Stresemann- und Wilhelmstraszlige ist

der Bereich mit zentralen Plaumltzen Berlins wie

dem Potsdamer Platz und dem Pariser Platz

direkt verknuumlpft

Die suumldliche Friedrichstadt entwickelte sich

bis zum zweiten Weltkrieg zu einem hochvershy

dichteten Stadtteil der historischen Mitte mit

uumlberwiegend gruumlnderzeitlicher Bebauung

Wohnungen zahlreichen Geschaumlften und Buumlros

und charakteristischen Strukturbildungen mit

ausgepraumlgten Standortbereichen wie zB Vershy

lagswesen Druck und Papier Buumlrobedarfs- und

Buumlromaschinenfabrikationen

Das heutige amorphe Erscheinungsbild dieses

Stadtraums ist das Ergebnis von Kriegszerstoumlshy

rung und Nachkriegsentwicklung sowie von

Planungen die jeweils nur fragmentarisch

umgesetzt wurden

3 Lage im Stadtgebiet

Entsprechend vielfaumlltig ist das heutige

Erscheinungsbild Bauluumlcken und Leerstand

neben bedeutenden Kultureinrichtungen und

Zentralen von Unternehmen Parteien und

Verbaumlnden gute Wohnlagen und Quartiere

mit problematischer sozialer Entwicklung einshy

gestreute kleinere gruumlne Inseln mit Qualitaumlts-

Einbindungs- und Vernetzungsdefiziten

Dennoch ist der charakteristische Stadtgrundshy

riss mit der faumlcherfoumlrmigen Gesamtform den

kennzeichnenden Nord-Suumld-Radialen und der

Blockstruktur so stabil dass er als grundleshy

gendes staumldtebauliches Ordnungsprinzip fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt allgemeinguumlltig ist Das

zeigte sich auch als im Zuge des Wiedervereishy

nigungs-Booms zahlreiche Neubauvorhaben

realisiert wurden die wesentlich zur Reparatur

und Vervollstaumlndigung des Stadtgrundrisses

beitrugen

Wohnen

Auf einer Flaumlche von ca 138 ha wohnen ca

13000 Einwohner rund 2000 mehr als vor 20

Jahren als mit der bdquoInternationalen Bauausshy

stellungldquo die suumldliche Friedrichstadt zu einem

Schwerpunkt der Westberliner Stadtplanung

wurde Die wenigsten Bewohner der suumldlichen

Friedrichstadt leben heute in den gruumlnderzeitshy

lichen Gebaumluden mit ihren ca 1300 Altbaushy

wohnungen

Schwerpunkte des Wohnens sind die Wohnshy

hochhaumluser mit ca 5000 Einheiten der

ausgehenden 1960er und fruumlhen 1970er

Jahre um den Mehringplatz der Franz-Kluumlhs-

Straszlige und der suumldlichen Lindenstraszlige die

Randbebauung der Bloumlcke beiderseits der

Hedemannstraszlige sowie die Wohnbebauung

der IBA aus den 1980er Jahren beiderseits der

Ritterstraszlige der westlichen Kochstraszlige und an

der Rahel-Varnhagen-Promenade Die untershy

schiedlichen staumldtebaulichen Leitbilder sind

auch an den Gebaumludehoumlhen ablesbar Weisen

die Hochhaumluser bis zu 18 Vollgeschosse auf so

orientiert sich die Straszligenrandbebauung an der

traditionellen Berliner Traufhoumlhe von 18 m bzw

sieben Neubaugeschossen waumlhrend sich die

IBA Bauten an der Ritterstraszlige auf vier bis sechs

Geschosse beschraumlnken Die durchschnittliche

Geschossflaumlchenzahl der suumldlichen Friedrichshy

stadt bewegt sich deshalb um 20

8

2 Gebietsbeschreibung

Arbeiten

Die suumldliche Friedrichstadt war und ist

vor allem auch ein Ort des Arbeitens mit

zahlreichen Betrieben und Beschaumlftigten

Uumlberoumlrtlich bedeutende Gewerbebetriebe

Dienstleistungs- und Handelseinrichtungen

haben hier ebenso ihren Standort wie lokale

Versorgungs- und Handwerksbetriebe Daruumlshy

ber hinaus ist die oumlffentliche Hand aufgrund

mehrerer Schul- und Kitastandorte dem

Arbeitsamt dem Amtsgericht und Verwalshy

tungen ein bedeutender Arbeitgeber

Raumlumlicher Schwerpunkt ist das ehemalige

Zeitungsviertel beiderseits der Kochstraszlige

wodurch sich ein Nord-Suumld-Gefaumllle in der Beshy

schaumlftigtenverteilung ergibt das durch neue

Standorte an der Wilhelm- und der Streseshy

mannstraszlige etwas ausgeglichen wird

Waumlhrend die Einwohnerzahl in der suumldlichen

Friedrichstadt seit den 1950er Jahren kontishy

nuierlich wuchs verminderte sich ab 1970

die Zahl der Arbeitsplaumltze dramatisch Gab

es in der suumldlichen Friedrichstadt zu Beginn

der 1970er Jahre noch rund 27000 Arbeitsshy

plaumltze so liegt heute die Zahl der Beschaumlfshy

tigten schaumltzungsweise bei ca 15000 Der

Strukturwandel vom Arbeits- zum Wohnort

druumlckt sich im Verhaumlltnis von Einwohnern zu

Beschaumlftigten aus das 1970 noch 15 betrug

1980 auf 1 2 sank und derzeit fast ausgeglishy

chen sein duumlrfte Dieses Mischungsverhaumlltnis

von Wohnen und Arbeiten sollte bei der

Entscheidung uumlber kuumlnftigen Vorhaben mit

beruumlcksichtigt werden

Versorgung

Die Versorgung der suumldlichen Friedrichstadt

mit Schulen und Kindertagesstaumltten wurde

im Rahmen der bezirklichen Bereichsentwickshy

lungsplanung konzeptionell weiterentwickelt

Im Zuge der IBA entstanden zusaumltzliche

Schulen und Kindertagesstaumltten Auch die

Nachnutzung des ehemaligen Kinderheims an

der Ritterstraszlige durch die freie Waldorfschule

Kreuzberg entwickelte sich zum Standortfakshy

tor um die Innenstadt als familiengerechten

Wohnort zu staumlrken

Die Versorgung mit oumlffentlichen Gruumlnflaumlchen

wurde ebenfalls im Rahmen der IBA durch

den Bau neuer Parkanlagen wie Besselpark und

Theodor-Wolff-Park sowie die Rahel-Varnhashy

gen-Promenade und die ETA-Hoffmann-Proshy

menade erheblich verbessert Nicht vollendet

ist die beabsichtigte Vernetzung der Parks

Gruumlnflaumlchen und oumlffentlichen Straszligen- und

Platzraumlume untereinander

Nicht zuletzt soll der Beitrag den die bedeushy

tenden Museen und Theater in der suumldlichen

Friedrichstadt fuumlr das kulturelle Leben der Stadt

leisten an dieser Stelle hervorgehoben werden

Verkehr

Die Struktur des Straszligennetzes der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist von den Stadterweiterungen

des 17 Jh und 18 Jh gepraumlgt als es galt die

Friedrichstadt und die Dorotheenstadt mit

Alt-Berlin und untereinander zu verbinden Das

damalige Straszligennetz war vor allem auf das

Repraumlsentationsbeduumlrfnis angelegt Insofern

hatten die Straszligen wie Linden- Wilhelm- und

Friedrichstraszlige neben ihrer verkehrlichen Funkshy

tion auch repraumlsentative Bedeutung

Innerhalb der drei Nord-Suumld-Verbindungen

kam der Friedrichstraszlige als Durchgangsstraszlige

die den Wedding mit dem Tempelhofer Feld

verband die zentrale Funktion zu

4 Untersuchungsgebiet mit Verflechtungsbereichen

Untersuchungsgebiet

Verflechtungsbereich

9

2 Gebietsbeschreibung

5 GSW Hochhaus Kochstraszlige

Mit der Teilung der Stadt verloren die Nordshy

Suumld-Verbindungen ihre uumlberoumlrtliche Funktion

und dienten nur der Erschlieszligung der suumldshy

lichen Friedrichstadt Gleichwohl bewirkte die

Abtrennung der Linden- und der Wilhelmstraszlige

vom Mehringplatz die Erhoumlhung der Leistungsshy

faumlhigkeit dieser beiden Straszligen Dagegen

gewannen die Ost-West-Verbindungsstraszligen

an Bedeutung die jedoch nur aufgrund des

Verlaufs der Mauer und ihrer historischen

Vorpraumlgung bdquouumlber-Eckldquo gefuumlhrt werden konnshy

ten Das gilt insbesondere fuumlr den Straszligenzug

Oranienstraszlige - Kochstraszlige - Anhalter-Straszlige

mit Anknuumlpfung uumlber die Schoumlneberger Straszlige

an das Hallesche Ufer der neben der Straszlige des

17 JuniUnter den Linden und dem Straszligenzug

am Landwehrkanal als zentrale innerstaumldtische

Ost-West-Verbindung dient

Die Wiedervereinigung der Stadt fuumlhrte dazu

dass die Nord-Suumld-Verbindungen - mit Ausshy

nahme der gekappten Friedrichstraszlige - wieder

ihre urspruumlngliche Verkehrsfunktion wahrshy

nehmen Auf der Wilhelm- der Stresemann-

und der Lindenstraszlige ist heute eine staumlrkere

Vekehrsbelastung festzustellen Im Sinne der

Gebietsentwicklung sollten die Straszligen als

gestalteter oumlffentlicher Raum wiederentdeckt

und entwickelt werden

Defizite Potenziale und Qualitaumlten

Der suumldliche Teil der Friedrichstraszlige ist gekennshy

zeichnet durch funktionale und staumldtebauliche

Probleme die am Umfeld der Wohnhochhaumlushy

ser der Verkehrsbarrieren der Brachflaumlchen

und der aufgerissenen Stadtraumkanten

sichtbar sind Auch das Gelaumlnde des Blumenshy

groszligmarktes wird seiner stadtraumlumlichen Lage

nicht mehr gerecht

Heute noch sind die Bruumlche die der Krieg die

Nachkriegsplanungen und die Mauer hinterlasshy

sen haben deutlich erkennbar Fragmente der

barocken und gruumlnderzeitlichen Stadt neben dem

Wohnungsbau der Flaumlchensanierung Bauluumlcken

im historischen Stadtgrundriss und defizitaumlr

eingebundene Freiflaumlchen auf den ehemaligen

Freihalteflaumlchen der geplanten Verkehrstrassen

kennzeichnen das Bild Ruhige durchgruumlnte

Wohnanlagen mit quartiersbezogener Infrastrukshy

tur vermitteln einen fast vorstaumldtischen Charakter

waumlhrend nebenan bedeutende Einrichtungen von

Politik und Kultur sowie touristisch interessante

Ziele das Stadtbild praumlgen

Am Mehring- und Bluumlcherplatz hat die modershy

ne Stadtplanung raumlumliche und funktionale

Bezuumlge gekappt die heute die Nutzung und die

Orientierung im oumlffentlichen Raum erschweren

Auch an der Alten Jakobstraszlige wurde die alte

Stadtstruktur durch die Trassierung der Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und dem Bau der Springsiedshy

lung umfassend uumlberformt

Waumlhrend das ehemalige Zeitungsviertel an der

Kochstraszlige wieder Urbanitaumlt ausstrahlt ist dies

im Bereich des Springerhochhauses in dem die

historische Stadtstruktur aufgegeben wurde

nicht erkennbar

Die noch unbebauten Freihalteflaumlchen aus

der aufgegebenen Verkehrsplanung bieten

wichtige Potenziale die dem Stadtraum durch

neue Bau- und Gruumlnflaumlchen stadtgestalterische

und nutzungsstrukturelle Qualitaumlten verleihen

koumlnnten

Planerischer Handlungsbedarf

Bekannte Veranstaltungsorte (Tempodrom)

bedeutende Museen (Juumldisches Museum

Berlinische Galerie Martin-Gropius-Bau Mauer

Museum) und Orte der deutschen Geschichte

(Topographie des Terrors Checkpoint Charly)

veranlassen zahlreiche Touristen zum Besuch

dieses Stadtgebiets Die Vernetzung der tourishy

stischen Highlights durch angemessen gestaltete

oumlffentliche Raumlume ist unzureichend und bedarf

der weiteren Entwicklung Ebenso entspricht

das unbefriedigende Umfeld des Juumldischen

Museums und der Berlinischen Galerie nicht der

Bedeutung dieser Einrichtungen

Uumlberdimensionierte Verkehrsplanungen und Flaumlshy

chensanierungen fuumlhrten zur Uumlberformung des

historischen Stadtgrundrisses am Mehringplatz

und des suumldlichen Abschnitts der Friedrichstraszlige

Auch hier koumlnnen vorhandene Potenziale zur

Verbesserung der Stadtstrukur beitragen

Die Freihaltetrassen der nicht realisierten Vershy

kehrsplanung die zu oumlffentlichen Parkanlagen

Theodor-Wolff-Park und Besselpark entwickelt

wurden weisen durch geringe Strukturieshy

rung und Gestaltung wenig Beziehung zum

umgebenden Stadtraum auf und erfordern

weitere Maszlignahmen um sie angemessen in die

Stadtstruktur einbinden zu koumlnnen

10

2 Gebietsbeschreibung

Der respektvolle Umgang mit dem historischen

Stadtgrundriss wie er zu Beginn der 1980er

Jahre mit der behutsamen Stadterneuerung

westlich der Wilhelmstraszlige und oumlstlich der Linshy

denstraszlige begonnen wurde hat den Maszligstab

auch fuumlr die kuumlnftige Entwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt gesetzt

In den 1990er Jahren begannen mit dem Fall

der Mauer die Planungen zur Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

und die Wiederherstellung der historischen

Stadtstruktur

In Fortfuumlhrung und Modifikation des Planwerks

Innenstadt gilt es ein neues Leitbild fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt zu formulieren um die

Potenziale dieses wichtigen Teils der histoshy

rischen Innenstadt herauszuarbeiten zu staumlrken

sowie die Handlungskonzepte und Maszlignahshy

men darauf abzustimmen

Akuter planerischer Handlungsbedarf aufgrund

anstehender Standortentscheidungen und

aktualisierter Planungen die von den gesamtshy

staumldtischen Zielen des Planwerkes Innenstadt

abweichen konzentriert sich vorrangig auf die

nachfolgenden Teilraumlume

1 Mehringplatz Hallesches Tor Bluumlcherplatz

2 Suumldliche Friedrichstraszlige

3 BlumengroszligmarktBesselpark

4 Alte JakobstraszligeKinderbauernhof

5 Tempodrom Askanischer Platz

6 Vertiefungsbereiche des Untersuchungsgebietes

11

Historische Entwicklung3

7 Rondell Oumllgemaumllde um 1730

Historische Entwicklung

Die barocke Idealstadt

Ab 1688 entstand suumldwestlich von Berlin und

Coumllln mit der Friedrichstadt nach Friedrichsshy

werder und der Dorotheenstadt die dritte

Erweiterung des historischen Stadtkerns Die

Friedrichstadt wurde in strenger Planmaumlszligigkeit

und Geometrie angelegt Ab 1732 lieszlig Friedrich

Wilhelm I die Friedrichstadt nach Plaumlnen seines

Oberbaudirektors Phillip Gerlach nach Suumlden

erweitern Charakteristisch fuumlr die suumldliche

Erweiterung sind die zum Landwehrgraben

keilfoumlrmig zulaufenden Achsen (Wilhelmstraszlige

Friedrichstraszlige Lindenstraszlige) mit der Friedrichshy

straszlige als Hauptachse Den Schnittpunkt der

drei Straszligen bildet der kreisfoumlrmige Stadtplatz

das bdquoRondellldquo An den Toren der Akzisemauer

die etwa zur gleichen Zeit errichtet wurde

entstanden drei Plaumltze die Gerlach zu bedeushy

tenden stadtbildpraumlgenden Plaumltzen ausgestalshy

ten lieszlig Das bdquoRondellldquo vor dem Halleschen Tor

das bdquoOktogonldquo vor dem Potsdamer Tor und das

bdquoCarreacuteldquo vor dem Brandenburger Tor Der runde

Platz trug im Laufe seiner Geschichte die drei

Namen bdquoRondellldquo(1734-1815) bdquoBelle-Alliance-

Platzldquo (1815-1946) und nach dem 2 Weltkrieg

bis heute bdquoMehringplatzldquo

Durch die diagonal verlaufenden Achsen Wilshy

helm- und Lindenstraszlige wird die strenge Blockshy

struktur der Friedrichstadt in ihrer Wirkung vershy

aumlndert Die anderen nach Suumlden verlaumlngerten

Straszligen der noumlrdlichen Friedrichstadt werden

auf oumlffentliche oder private repraumlsentative

Gebaumlude als points de vue gefuumlhrt wie zB zum

ehemaligen Kammergericht (spaumlter Berlin-Mushy

seum) in der Blickachse der Markgrafenstraszlige

zur ehemaligen koumlniglichen Sternwarte von

Schinkel in der Achse der Charlottenstraszlige und

zum alten Standort der Jerusalemer Kirche

in der Achse der Kochstraszlige dem heutigen

Standort des Axel-Springer-Verlagshauses

Typisch fuumlr die suumldliche Friedrichstadt sind

Abweichungen von der Rasterstruktur der noumlrdshy

lichen Friedrichstadt und die langgestreckten

Blockstrukturen

8 Kammergericht um 1835

9 Belle-Alliance-Platz und Hallesches Tor um 1850

10 Berlin und Umgebung

1876 (Ausschnitt)

12

3 Historische Entwicklung

11 Jerusalemer Kirche um 1905

Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit

Waumlhrend im noumlrdlichen Teil der Friedrichstadt

praumlgende Adelspalais entstanden die nach

der Reichsgruumlndung 1871 zu Regierungs- und

Botschaftsgebaumluden umgebaut wurden trug

die suumldliche Friedrichstadt zunaumlchst einen

einfacheren Charakter Im wesentlichen wurden

hier Einwanderer angesiedelt Nach 1871

entstanden anstelle der niedrigen 2-geschosshy

sigen Haumluser die berlintypischen 5-geschossigen

Bauten mit Quergebaumluden und Seitenfluumlgeln

In Nachbarschaft zum Prinz-Albrecht-Palais

wurde 1881 das Kunstgewerbemuseum von

Gropius und Schmieden fertiggestellt und 1886

das Voumllkerkundemuseum eingeweiht Die alten

Buumlrgerhaumluser an der Wilhelmstraszlige wurden

aufgestockt oder durch Neubauten ersetzt Die

noumlrdliche Friedrichstraszlige entwickelte sich nach

1871 zur Geschaumlfts- und Vergnuumlgungsstraszlige

In der Wilhelmstraszlige siedelten sich zahlreiche

Reichsbehoumlrden an

Die Expansion des Verkehrs- und Transportweshy

sens machte nach der Reichsgruumlndung 1871

die Anlage neuer Straszligen notwendig Bahnhoumlfe

wurden den neuen Anforderungen angepasst

Als architektonisch herausragend galt der neue

Anhalter Bahnhof Durch die Inbetriebnahme

der Hochbahn und der Nord-Suumld-Untergrundshy

bahn am Anfang des 20 Jh entwickelte sich

der Belle-Alliance-Platz zu einem zentralen

Verkehrknoten 1915 wurde die Schinkelsche

Sternwarte von 1835 zugunsten einer leistungsshy

faumlhigeren Erschlieszligung und Erweiterung der

Markthalle abgerissen

Innerhalb weniger Jahre hatte sich die Funktion

der suumldlichen Friedrichstadt grundlegend

gewandelt Eingebettet in die innerstaumldtischen

Strukturen aus Regierungsviertel Geschaumlftsshy

viertel entlang der Leipziger Straszlige Verkehrsshy

zentrum zwischen Potsdamer und Anhalter

Bahnhof und Zeitungsviertel zwischen Zimmer-

und Kochstraszlige ist aus einem Stadtrandquartier

ein Teil der Innenstadt geworden

Die barocke Friedrichstadt wurde durch

Kriegseinwirkungen stark beschaumldigt Der

Bau der Mauer brachte weitere Zerstoumlrungen

und trennte die noumlrdliche von der suumldlichen

Friedrichstadt

14 Straubeplan 1908

12 Bluumlcherplatz 1902

13 Lindenstraszlige um 1925

13

3 Historische Entwicklung

15 Modell der suumldl Friedrichstadt Stand der Planung 1965

16 FNP 1965 (Ausschnitt)

Thema Autobahnplanung

Nachkriegsentwicklung

Im 2 Weltkrieg wurde mit der Zerstoumlrung des

alten Regierungsviertels und des Zeitungsshy

viertels rund um die Kochstraszlige die suumldliche

Friedrichstadt stark beschaumldigt Auf Basis der

Resultate des 1957 ausgeschriebenen Wettbeshy

werbs bdquoHauptstadt Berlinldquo der Vorschlaumlge uumlber

die kuumlnftige Gestalt Berlins als Hauptstadt und

moderne Weltstadt erbringen sollte wurde

unter der Leitung Hans Scharouns ein Gesamtshy

konzept (Kollektivplan) fuumlr den Wiederaufbau

Berlins erarbeitet das sich auch nachhaltig auf

die suumldliche Friedrichstadt auswirken sollte

Angesichts des bdquoMaszliges der Zerstoumlrungldquo

ignorierte der Kollektivplan die historische

Blockstruktur zugunsten einer organischen

bdquoStadtlandschaftldquo in Form einer Bandstadt

mit ausladendem Verkehrsnetz sowie strikter

Funktionstrennung von Wohnen Arbeiten

Erholen und Verkehr Dementsprechend

wurden Hochhaumluser als staumldtebauliche

Dominanten in der Stadtlandschaft in ein

Spannungsverhaumlltnis zu ausgedehnten

Flachbauten gesetzt Die neue Hauptverwalshy

tung der gemeinnuumltzigen Siedlungs- und

Wohnungsbaugesellschaft Berlin (GSW)

mit dem Flachbau des Grafischen Zentrums

zwischen Markgrafen- und Charlottenstraszlige

das Hochhaus des Axel Springer Verlages mit

der Druckerei noumlrdlich der Kochstraszlige und das

Hochhaus des ehem Postgiroamtes Berlin-

West am Halleschen Ufer sind Stein gewordene

Beispiele dieses Leitbildes in der suumldlichen

Friedrichstadt Sie zeugen von der Idee des soshy

genannten bdquoCitybandesldquo zwischen Berlin-Mitte

und dem Gebiet um den Bahnhof Zoo und

standen im direkten Bezug zu den geplanten

die Innenstadt umschlieszligenden vier Autobahnshy

tangenten Die sogenannte Suumldtangente sollte

als 6-spurige Autobahn noumlrdlich des Mehringshy

platzes vorbei gefuumlhrt und die Friedrichstraszlige

auf 60 m verbreitert werden Diese Konzeption

fand bis 1984 im Flaumlchennutzungsplan sowie

im Baunutzungsplan von Berlin ihre planungsshy

rechtliche Festlegung

Die Teilung Berlins durch den Mauerbau 1961

und das fehlende Entwicklungspotenzial in

der umschlossenen Stadt verhinderten in Vershy

bindung mit der dezentralen polyzentrischen

Stadtstruktur und dem Paradigmenwechsel hin

zur Bestandsorientierung die Realisierung der

Cityband-Idee doch hat bereits die Planung an

vielen Stellen der Stadt kaum zu heilende Spushy

ren hinterlassen Geblieben sind die Verstuumlmshy

melung der Friedrichstraszlige als Sackgasse die

weitraumlumigen Abschwenkungen der Linden-

und Wilhelmstraszlige die Hochhausscheiben

14

3 Historische Entwicklung

am Mehringplatz die Lage und Bauflucht der

heutigen Blumengroszligmarkthalle und die Freishy

flaumlchen des Bessel- und Theodor-Wolff-Parks

auf der urspruumlnglich geplanten Autobahntrasse

Kritische Rekonstruktion

In den folgenden Jahren wurde die Randlashy

ge zum West-Berliner Stadtzentrum immer

deutlicher

Erst Anfang der 1970er Jahre setzten neue staumldshy

tebauliche Uumlberlegungen zur kuumlnftigen Rolle

und Gestaltung dieses zentralen Stadtgebietes

ein Diese Uumlberlegungen sind getragen von der

wachsenden Kritik am Staumldtebau der Nachshy

kriegszeit Das staumldtebauliche Leitbild dieser

Epoche mit der nach Funktionen gegliederten

und staumlndig wachsenden Stadt war uumlberfaumlllig

geworden und nicht mehr praktikabel

Das neue Leitbild der 1980er Jahre strebte eine

weitgehende Mischung aller staumldtischen Nutshy

zungen und Lebensvorgaumlnge an und entdeckte

den oumlffentlichen Straszligenraum mit Straszligen

Plaumltzen und Parks als Teil des menschlichen

Lebensraumes mit Gestalt- und Aufenthaltsshy

qualitaumlt

Die Innenstadt als Wohnort und die kritische

Rekonstruktion der historischen Stadtstruktur

wird zum Leitmotiv fuumlr innerstaumldtischen Stadtshy

neubau und die bisher vom Abriss bedrohten

Stadterneuerungsgebiete Im Rahmen der

Internationalen Bauausstellung 1987 wurden

die groszligen innerstaumldtischen Brachen entlang

der Mauer zu zentralen Wohnstandorten entshy

wickelt Westlich der Wilhelm- und oumlstlich der

Lindenstraszlige entstanden neue an Stadtgrundshy

riss und bestehender Substanz angepasste

Wohnformen in Verbindung mit Gruumlnanlagen

und sozialer Infrastruktur Damit wurde der

bereits in den Sanierungsprogrammen der

1960er Jahre eingeleitete Funktionswandel

vom Teil des historischen Zentrums hin zu

einem ruhigen Wohnort zunaumlchst im Schatten

der Mauer nach dem Fall der Mauer dann in

zentraler innerstaumldtischer Lage fortgesetzt Das

Planwerk Innenstadt knuumlpfte an das Leitbild der

kritischen Rekonstruktion an und konkretisiert

die Wiederherstellung der historischen Stadtshy

struktur und die stadtraumlumliche Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

17 FNP 1984 (Ausschnitt)

Thema Stadtreparatur

15

Planungsgrundlagen und -ziele4

18 FNP Auszug aus dem Flaumlchennutzungsplan Berlin

(Stand 2006)

Thema Wiedervereinigung

19 Bereichsentwicklungsplanung (Entwurf 2007)

Nutzungskonzept

Planungsgrundlagen und -ziele

Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)

Der FNP formuliert die Grundzuumlge fuumlr die

raumlumliche Entwicklung der Stadt und bildet den

Rahmen fuumlr die langfristige Entwicklung Berlins

Der urbane Stadtraum an der Friedrichstraszlige

bis zur Kochstraszlige gehoumlrt zum Zentrumsshy

bereich Mitte mit einer besonderen Prioritaumlt

zur Aufwertung und Entwicklung Berlins als

europaumlische Einkaufsmetropole und Anshy

ziehungspunkt fuumlr Touristen und Besucher

Entsprechend der Bedeutung sind hier im FNP

gemischte Bauflaumlche (M1) mit Einzelhandelsshy

konzentration dargestellt

Im suumldlich Abschnitt der Friedrichstraszlige von

der Kochstraszlige bis zum Mehringplatz nimmt

die Nutzungsintensitaumlt mit der Darstellung

gemischter Bauflaumlchen (M2) ab um den hier

vorhandenen houmlheren Anteil der Wohnnutzung

auch langfristig zu sichern

Die uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in Ost-

Westrichtung symbolisiert die Vernetzung und

Einbindung der Gruumlnflaumlchen zwischen Mendels-

sohn-Bartholdy-Park und Waldeckpark

Die angrenzende Wohnnutzung im Rahmen der

behutsamen Stadterneuerung wird durch die

Darstellung von Wohnbauflaumlchen im Bestand

gesichert und die Kultur- und Gemeinbedarfsshy

einrichtungen mit gesamtstaumldtischer Bedeushy

tung durch Symbole gekennzeichnet

Landschaftsprogramm

Wesentliches landschaftsplanerisches Ziel fuumlr

die suumldliche Friedrichstadt ist die Verbesserung

und Vervollstaumlndigung der Gruumlnverbindungen

entlang des Landwehrkanals und die Gruumlnvershy

netzung innerhalb des Gebiets unter Einbezieshy

hung der vorhandenen Gruumlnflaumlchen

Die Gruumlnvernetzung vom Tiergarten uumlber

Mendelssohn-Bartholdy-Park zum Waldeckpark

sind in Abschnitten bereits realisiert

Die Verbesserungen von Aufenthaltsqualitaumlten

Erhoumlhung der Nutzungsmoumlglichkeiten und

Vernetzungen vorhandener Freiraumlume tragen

entscheidend zur Neuordnung und Aufwertung

des Stadtraumes bei Am suumldlichen Ufer des

Landwehrkanals tangiert der Tiergartenring

ein gesamtstaumldtisch bedeutsamer Weg der

bdquo20 gruumlnen Hauptwege Berlinsldquo die suumldliche

Friedrichstadt

Bereichsentwicklungsplanung (BEP)

Mit der Bezirksfusion Friedrichshain-Kreuzberg

2001 wurde die Erarbeitung eines gemeinshy

samen Nutzungskonzeptes notwendig Der

Abschlussbericht der BEP Friedrichshain-Kreuzshy

berg wird voraussichtlich 2007 beschlossen Die

BEP sieht eine bestandsorientierte Weiterentshy

wicklung der suumldlichen Friedrichstadt vor

bull Orientierung zur Stadtmitte

bull zentrentragende innerstaumldtische Nutzunshy

gen mit hohem Wohnanteil und

bull innerstaumldtische Wohnstandorte mit

vernetzten Gruumlnraumlumen und sozialer

Infrastruktur

Am Mehringplatz und Bluumlcherplatz werden im

Dissens zum Planwerk Innenstadt in der BEP

Gruumlnflaumlchen gesichert Der Dissens wird im

weiteren Verfahren zwischen Bezirk und Senat

geklaumlrt

16

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Planwerk Innenstadt

Besonders im historischen Zentrum Berlins hashy

ben die Nachkriegsplaner in Ost und West das

Straszligen- und Platzgefuumlge der barocken Stadt in

weiten Teilen zerstoumlrt Erst in den 1980er Jahren

kehrte man zu einer kritischen Rekonstruktion

des Stadtgrundrisses zuruumlck

Das Planwerk Innenstadt hat die Verbindung

der noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

durch Verdichtung durch Blockkantenbildung

und Blockkantenschlieszligung zum Ziel

Die Planungsschwerpunkte des 1999 beschlosshy

senen Planwerkes sind aus heutiger Sicht neu

zu bewerten und weiter zu konkretisieren Sie

konzentrieren sich auf die Bereiche

bull Bauluumlckenschlieszligung an der Friedrichshy

straszlige

bull Blockrandschlieszligung an der Wilhelmstraszlige

Stresemanstraszlige Neuenburger Straszlige und

Alexandrinenstraszlige

bull Entwicklung des Bereichs des Blumengroszligshy

markts sowie Bau- und Gruumlnflaumlchenentshy

wicklung an der Besselstraszlige

bull Stadtraumbildung am Landwehrkanal im

Bereich Mehringplatz

bull Aufwertung und Wiederherstellung des

Bluumlcherplatzes mit der Amerika-Gedenkbishy

bliothek

bull Herstellung einer der Innenstadtlage

angemessene bauliche Verdichtung im

Bereich der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige

bull Blockrandschlieszligung und Aufwertung des

Baublocks der Bundesdruckerei

Gebaumlude Bestand

abgestimmte Planung

Planung nach Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Bereiche um den Mehringplatz Bluumlshy

cherplatz der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige der Bundesdruckerei und Blumenshy

groszligmarkt sind vertiefende Blockkonzepte

erforderlich

Die Konkretisierung der Ziele des Planwerks

Innenstadt im Rahmen der verbindlichen

Bauleitplanung erfordern vertiefende konzeptishy

onelle Uumlberlegungen in Teilbereichen

Das betrifft vor allem Planungen die nur durch

erhebliche Eingriffe in bestehende Nutzungsshy

strukturen und Privateigentum realisiert

werden koumlnnen wie

bull der Ruumlckbau der bestehenden Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und Neubau einer dem

historischen Straszligenraster nachempfunshy

denen Verbindungsstraszlige im Bereich des

Kinderbauernhofs und

bull die Bebauung der Parkanlagen am Landshy

wehrkanal suumldlich des Mehringplatzes und

am Bluumlcherplatz

20 Landschaftsprogramm Erholung-Freiraumnutzung

(Stand 2006)

21 Digitales 3D-Innenstadtmodell

17

4 Planungsgrundlagen und -ziele

22 Eingang U-Bhf Kochstraszlige

23 Verkehrserschlieszligung

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

Verkehrserschlieszligung

Straszligenverkehr

Die Berliner Verkehrsplanung geht vom Erhalt

der uumlbergeordneten Straszligennetzstruktur zur

gesamtstaumldtischen Anbindung der suumldlishy

chen Friedrichstadt aus Die uumlbergeordneten

Verkehre werden gebuumlndelt um das Gebiet

vom Durchgangsverkehr zu entlasten

bull Buumlndelung des Nord-Suumld-Verkehrs auf

der Wilhelm- Stresemann- und Lindenshy

straszlige Mit der geplanten staumldtebaulichen

Neuordnung im Bereich Spittelmarkt als

Teil des Planwerks Innenstadt werden die

Voraussetzungen fuumlr die verkehrliche Anshy

bindung der LindenstraszligeAxel-Springer-

Straszlige an die Leipziger Straszlige geschaffen

bull Fuumlhrung des Ost-West-Verkehrs suumldlich

des Gebiets uumlber die Kanaluferstraszligen

(Hallesches UferGitschiner Straszlige und

Tempelhofer UferWaterloo-Ufer) und

Bluumlcherstraszlige sowie noumlrdlich des Gebietes

uumlber Oranienstraszlige-Kochstraszlige-Anhalter

Straszlige

Fuumlr die Abwicklung des Ziel- und Quellverkehrs

existiert ein gut ausgepraumlgtes Straszligenerschlieshy

szligungsnetz Der Abschnitt der Friedrichstraszlige

suumldlich Kochstraszlige dient der oumlrtlichen Erschlieshy

szligung und ist nicht Bestandteil des uumlbergeordshy

neten Straszligennetzes Zur Verkehrsberuhigung

und Verbesserung der Aufenthaltsqualitaumlt

des oumlffentlichen Raums und der Gruumlnanlagen

wird der Mehringplatz auch zukuumlnftig frei vom

Autoverkehr bleiben

Oumlffentlicher Personennahverkehr

Die suumldliche Friedrichstadt ist durch drei U-

Bahnlinien (U1 U6 U7) der Nord-Suumld S-Bahn

und einem gut verzweigten Linienbusnetz

hervorragend an das oumlffentliche Nahverkehrsshy

netz angebunden

Langfristig ist im Zuge der Lindenstraszlige eine

Straszligenbahnstrecke zwischen Spittelmarkt und

Hallesches Tor geplant als Teil einer groszligraumlushy

migen Straszligenbahnverbindung aus dem Raum

Prenzlauer Berg uumlber Mitte nach Kreuzberg

Radverkehr

Mit dem Ausbau des Berliner Fahrradroutenshy

netzes ist das Gebiet an das zusammenhaumlngenshy

de gesamtstaumldtische Hauptnetz angeschlossen

Zwei der interessantesten durchgehenden und

neu ausgeschilderten Fahrradrouten fuumlhren

durch das Gebiet

bull Wannsee Route zwischen Schlossplatz und

Glienicker Bruumlcke die die Berliner Mitte mit

den Naherholungsgebieten im Suumldwesten

der Stadt mit Anschluss an das Radroutenshy

netz des Landes Brandenburg verbindet

bull Berliner Mauerweg als beschilderter

historischer Themenpfad mit besonderer

touristischer Bedeutung

18

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Die Errichtung und Ergaumlnzung von Radvershy

kehrsanlagen in den Straszligen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige Tempelhofer UferWatershy

loo-Ufer Lindenstraszlige Wilhelmstraszlige und am

Halleschen Tor ist ein wesentlicher Bestandteil

der Radverkehrsinfrastrukturplanung Damit

soll ein entscheidender Beitrag zur Foumlrderung

des gebietsorientierten Radverkehrs sowie zur

Erhoumlhung der Sicherheit geleistet werden

Die Handlungsschwerpunkte im Gebiet

konzentrieren sich auf die Beseitigung der

verkehrlichen Defizite im oumlffentlichen Raum

und die Schaffung sicherer Verkehrswege fuumlr

nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer sowie die

Ordnung des ruhenden Verkehrs

Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen

Die Gestaltung und Vernetzung des oumlffentshy

lichen Raumes ist in der suumldlichen Friedrichshy

stadt eine zentrale Planungsaufgabe Die einst

praumlgnanten oumlffentlichen Raumlume aus Straszligen

Plaumltzen und Parks mit hoher baulicher Verdichshy

tung der Baubloumlcke sind verloren gegangen

Waumlhrend im noumlrdlichen Abschnitt der wieder

aufgebauten Friedrichstraszlige diese markante

stadtraumlumliche Wirkung des oumlffentlichen

Raumes der Friedrichstadt wieder erlebbar wird

ist die suumldliche Friedrichstadt durch Fragmenshy

tierung und fehlende innere Differenzierung

der Baubloumlcke gestoumlrt

Die neuangelegten Parks (Besselpark und

Theodor-Wolff-Park) und Promenaden

(ETAHoffmann-P und R-Varnhagen-P)

an der zentralen Achse der Friedrichstraszlige

bilden einen Ansatzpunkt Durch verbesserte

stadtraumlumliche Einbindung und Qualitaumlt der

Parkanlagen kann ein Beitrag zur Strukturieshy

rung des staumldtischen Raumes geleistet werden

Oumlffentliche Stadtteilparks Stadtplaumltze und

neu gestalteten Straszligenraumlume werden durch

Fuszlig- und Radwegeverbindungen miteinander

vernetzt Dadurch wird auch ein wichtiger Beishy

trag zur besseren Vernetzung der bedeutenden

kulturellen Einrichtungen und touristischen

Ziele in der suumldlichen Friedrichstadt geleistet

Die Wiederherstellung verstellter Sicht- und

Wegebeziehung hat insbesondere im Bereich

Mehringplatz und Bluumlcherplatz groszlige stadtshy

raumlumliche Wirkung

Schwerpunkte fuumlr die Aufwertung des oumlffentshy

lichen Raumes sind

bull Suumldliche Friedrichstraszlige im Uumlbergang zum

Mehringplatz

bull Besselpark

bull Einmuumlndungsbereich der Markgrafenstaszlige

in die Lindenstraszlige

bull Mehringplatz Bluumlcherplatz und Hallesches

Tor

24 Theodor-Wolff-Park

25 Gruumlnflaumlchen und Gruumlnverbindungen

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

19

Handlungsschwerpunkte5

26 Eingangsportal in der Friedrichstraszlige 17

Handlungsschwerpunkte

Handlungsschwerpunkte fuumlr die Teilshyraumlume

1 Bauluumlckenschlieszligung und Aufwertung

des Erscheinungsbildes der Friedrichstraszlige

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse der Friedshy

richstadt ist Mythos und Imagetraumlger zugleich

Der benachteiligte Stadtraum des suumldlichen

Abschnitts den Bauluumlcken teilweiser Leerstand

sowie soziale staumldtebauliche und gestalterische

Defizite abwerten spiegelt das Entwicklungsshy

gefaumllle und die unterschiedliche Bedeutung der

noumlrdlichen und suumldlichen Friedrichstadt wider

Um das Qualitaumltsgefaumllle zum noumlrdlichen

Straszligenabschnitt der mit aufwaumlndigen

privaten und oumlffentlichen Investitionen in den

1990er Jahren seine bdquoWiedergeburtldquo erlebte

auszugleichen muss die kuumlnftige Rolle dieses

Stadtraums im zeitlichen wie raumlumlichen Uumlbershy

gang zwischen Gestern Heute und Morgen

definiert und die Potenziale dieses wichtigen

Teils der Innenstadt gestaumlrkt werden

Die Aufwertungsmaszlignahmen im oumlffentlichen

Raum sollen deshalb mit privaten Initiativen

einhergehen Dabei muumlssen alle Akteure einshy

bezogen werden denn Eigentuumlmer wie Mieter

Parteien wie Stadtteilinitiativen Einzelhaumlndler

wie Behoumlrden sollten alle ein gemeinsames

Interesse haben dem suumldlichen Abschnitt der

Friedrichstraszlige wieder eine eigene positive

Adresse zu geben

2 Staumldtebauliche Gestaltung der raumlumlishy

chen Verbindung des Mehringplatzes mit

dem Bluumlcherplatz

Die Zaumlsuren des Staumldtebaus der Nachkriegsjahre

sollen zwischen Mehring- und Bluumlcherplatz

durch bauliche und gestalterische Maszlignahmen

im oumlffentlichen Raum gemildert werden Durch

die Wiederherstellung von Wege- und Sichtshy

beziehungen sollen beide Plaumltze raumlumlich und

funktional wieder aufeinander Bezug nehmen

die Hallesche-Tor-Bruumlcke ihre Buumlndelungsfunkshy

tion fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer uumlbernehmen

und die Friedrichstraszlige als Hauptachse mit der

Amerika-Gedenkbibliothek als visueller Endpunkt

wieder wahrnehmbar werden Der Ruumlckbau

der Uumlberbauung der Achse am Mehringplatz ist

langfristig abgestimmte Planung

3 Staumldtebauliches Konzept fuumlr das Gelaumlnshy

de des Blumengroszligmarktes einschlieszliglich

des Umfeldes

Das Gelaumlnde des Blumengroszligmarktes hat

eine wesentliche Schluumlsselfunktion fuumlr die

zukuumlnftige Entwicklung des Raumes zwischen

Friedrich- und Lindenstraszlige

Die Verlagerung ist fuumlr das Jahr 2010 vorgeshy

sehen Dies ermoumlglicht anhand eines noch

zu entwickelnden nutzungsstrukturellen und

staumldtebaulichen Neuordnungskonzeptes fuumlr

das Gelaumlnde des heutigen Groszligmarktes und

des Druckgrafischen Gewerbezentrums den

Stadtraum wieder herzustellen Dadurch

werden zusaumltzliche Bauflaumlchen aktiviert und

vorhandene Freiflaumlchen qualitativ verbessert

In diesem Zusammenhang steht der aufgeloumlste

Stadtraum der westlichen Lindenstraszlige

zwischen Markgrafen- und Franz-Kluumlhs-

Straszlige dessen raumlumliche Fassung vis-a-vis

des barocken Stadtpalais und des Juumldischen

Museums wuumlnschenswert waumlre

4 Staumldtebauliche Gestaltung des Bereichs

zwischen der Alten Jakobstraszlige und der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige

Die ehemaligen Freihalteflaumlchen fuumlr die

Realisierung der Verkehrsplanung der 1960er

Jahre bieten qualitaumltsvolle Bau- und Freiflaumlshy

chen Entlang der Alten Jakobstraszlige kann der

staumldtische Raum mit der Ausbildung einer baushy

lichen Raumkante wieder gefasst werden Die

staumldtebaulichen Zielstellungen des Planwerks

Innenstadt verursachen mit der Aufhebung der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige einschneidende Eingriffe

in die Siedlungsstruktur fuumlr die es heute keine

Umsetzungsperspektiven mehr gibt Es sind

alternative Konzepte erforderlich die eine hohe

staumldtebauliche Qualitaumlt in dieser Innenstadtlage

sichern

5 Raumlumliche Gestaltung des suumldlichen

Abschnitts der Wilhelmstraszlige

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgeshy

staltung des Parkhausareals an der Franzshy

Kluumlhs-Straszlige bietet sich die Moumlglichkeit der

stadtraumlumlichen Neugestaltung von Teilflaumlchen

der Wohnbebauung und der Aufwertung des

oumlstlichen Straszligenraumes der Wilhelmstraszlige

20

Mit diesen Maszlignahmen kann der Straszligenraum

mehr Klahrheit erhalten Insbesondere die

Einmuumlndungsbereiche der Franz-Kluumlhs-Straszlige

und der Stresemannstraszlige in die Wilhelmstraszlige

sind neu zu definieren

6 Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo und des

Askanischen Platzes

Fuumlr die Quartiere um den Askanischen Platz

und die Stresemannstraszlige ist die staumldtebaushy

liche Weiterentwicklung und Aufwertung des

Areals der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige von

groszliger Bedeutung

Waumlhrend die Eigentuumlmerin eine Mischnutzung

mit hohem tertiaumlren Flaumlchenanteil (Hotels und

Buumlros) bevorzugt sehen die staumldtebaulichen

Ziele des Bezirks die Entwicklung des Gebiets

als innerstaumldtischen Wohnstandort mit attrakshy

tiven Gruumln- und Erholungsflaumlchen vor

Der Stadtraum suumldlich des Askanischen Platzes

bzw des ehemaligen Anhalter Bahnhofs der

amorph ausufert bedarf hier der baulichen

Fassung um so das Raumgefuumlge zwischen dem

historischen Porticus und dessen Umgebung

wieder herzustellen

7 Aufwertung der halboumlffentlichen

Raumlume an der Groszligbeerenstraszlige

Das Hochhaus der Postbank Berlin hat eine beshy

sondere weithin sichtbare stadtbildpraumlgende

Wirkung

Angesichts dieser Bedeutung muumlssen die

um das Hochhaus im Stile der 1970er Jahre

angelegten weitraumlumigen Freiflaumlchen die an

die Groszligbeerenstraszlige und das Hallesche Ufer

grenzen eine der Oumlrtlichkeit angemessene

Gestaltung erhalten

Eine Verbesserung der raumlumlichen Situation

entlang des Halleschen Ufers in Verbindung

mit dem U-Bahnhof Moumlckernbruumlcke waumlre eine

erhebliche Aufwertung fuumlr den staumldtischen

Raum und das angrenzende Wohnquartier

5 Handlungsschwerpunkte

Allgemeine Handlungsschwerpunkte fuumlr den Gesamtraum

Das in der suumldlichen Friedrichstadt vorhandene

bdquogruumlne Potenzialldquo bietet gute Voraussetzungen

fuumlr die bessere Vernetzung der Gruumlnanlagen

Kultureinrichtungen und touristischen Ziele Die

Aufenthaltsqualitaumlt im oumlffentlichen Raum auf

den Plaumltzen und in den Parkanlagen soll durch

gezielte Maszlignahmen verbessert werden Dies

betrifft insbesondere die Parkanlage Moumlckernshy

straszligeKleinbeerenstraszlige den Besselpark und

den Bluumlcherplatz

Ein einheitliches Wegeleitsystem und die

Einrichtung und Ergaumlnzung von Fahrradrouten

unterstuumltzt die Vernetzung der Kultureinrichshy

tungen und touristischen Attraktionen

Eine Besonderheit ist der Geschichtspark

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde 27 Fassadendetail Cafe Adler

des ehemaligen Prinz-Albrecht-Palais Der

Name dieses Palais das noch der Weimarer

Regierung als Gaumlstehaus diente steht als Fanal

fuumlr das nationalsozialistische Terror-Regime

Entsprechend der historischen politischen und

gesellschaftlichen Bedeutung des Ortes sollte

die jahrelange Planung fuumlr ein Mahnmal zuumlgig

im Sinne des 1983 formulierten Ausschreishy

bungstextes realisiert werden bdquoDie Neugestalshy

tung dieses Ortes soll das Vergessen unterbreshy

chen und ihn im Bewuszligtsein der Bewohner und

Besucher der Stadt zum festen Bestandteil des

Berliner Stadtgefuumlges machenldquo

Entscheidung zu Abweichungen von

beschlossenen Planungen

Die bezirkliche Bereichsentwicklungsplanung

2006 enthaumllt alternative Vorstellungen zur

Entwicklung von Teilraumlumen die von den uumlbershy

geordneten Zielen des Planwerks Innenstadt

abweichen Sie betreffen die Oumlffnung und

zeitgemaumlszlige Wiederherstellung des Halleschen

Tors und die kritische Beruumlcksichtigung der

historischen Stadt im Bereich der Verkehrsplashy

nung Besselstraszlige und Alte Jakobstraszlige Hierzu

sind konsensfaumlhige Konzepte zu erarbeiten die

im weiteren Planungsprozess der Bauleitplashy

nung entschieden werden

21

5 Handlungsschwerpunkte

22

5 Handlungsschwerpunkte

28 Handlungsschwerpunkte

23

Stresemannstraszlige

Zimmerstraszlige

Hallesches Ufer

Wilhelm

straszlige

Leipziger Straszlige

Kulturelle Einrichtungen und Sehenswuumlrdigkeiten in der suumldlichen Friedrichstadt

Martin-Gropius-Bau

Europahaus

Deutschlandhaus

Portal Anhalter Bahnhof LapidariumTempodrom Familiengericht Hebbel-Theater

Verlagshaus Axel-Springer GSW-Hochhaus taz

24

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

Impressum

Herausgeber

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

-Kommunikation-

Wuumlrtembergische Straszlige 6

10707 Berlin

www stadtentwicklungberlinde

Konzept und Redaktion

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Referat I B Flaumlchennutzungsplanung

und stadtplanerische Konzepte

Michael Kuumlnzel

Veronika Honold

Thomas Eichhorn

Heidelore Karl

Elisabeth Ruumlther

In Zusammenarbeit mit

Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg

Abteilung Stadtentwicklung

Personal und Gleichstellung

Yorckstraszlige 4-11

10968 Berlin

Dr Franz Schulz

Matthias Peckskamp

Siegfried Bracht

Siegfried Rudolph

Layout und Grafik

bit-better visualisierung

Becher amp Warmbold GbR

wwwbit-betterde

Druck

Oktoberdruck AG

Rudolfstraszlige 1-8

10245 Berlin

Berlin Maumlrz 2007

1

2

3

4

5

6

7

8

Inhalt

Vorwort 4

Einleitung 6

Gebietsbeschreibung 8

Historische Entwicklung 12

Die barocke Idealstadt

Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit

Flaumlchensanierung und Autobahnplanungen der sechziger Jahre

Kritische Rekonstruktion in den achtziger Jahren

Planungsgrundlagen und -ziele 16

Flaumlchennutzungsplan Berlin

Landschaftsprogramm

Bereichsentwicklungsplanung

Planwerk Innenstadt

Verkehrserschlieszligung

Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen

Handlungsschwerpunkte 20

Teilraumlumliche Vertiefung 26

1 Mehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Tor

2 Suumldliche Friedrichstraszlige

3 Blumengroszligmarkt mit Besselpark

4 Alte Jakobstraszlige

5 Tempodrom Askanischer Platz

42Leitlinien

Leitlinien und Ziele fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

Anhang 46

Verfahrensbeteiligte

Abbildungsverzeichnis

Vorwort Ingeborg Junge-Reyer

Liebe Mitbuumlrgerinnen und Mitbuumlrger

Sehr geehrte Damen und Herren

die suumldliche Friedrichstadt eroumlffnet neue

Chancen und Spielraumlume fuumlr die Zukunft in

der Berliner Innenstadt Sie besitzt mit Ihrem

einpraumlgsamen barocken Stadtgrundriss den

zahlreichen Baudenkmalen und Kultureinrichshy

tungen ihren Wohn- und Parkanlagen sowie

den fuumlr zukuumlnftige Nutzungen verfuumlgbaren

Flaumlchen die einzigartige Moumlglichkeit fuumlr neue

Entwicklungen

Die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung und

das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg haben

in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe unter

Einbeziehung der oumlffentlichen und privaten

Akteure grundsaumltzliche Fragen zur Zukunft der

suumldlichen Friedrichstadt eroumlrtert und begonshy

nen Konzepte fuumlr die zukuumlnftige Weiterentshy

wicklung zu erarbeiten

Der vorliegende Arbeitsbericht dokumentiert

die Ergebnisse dieses Arbeitsprozesses Er stellt

das Gebiet mit ersten Planungsvorstellungen

dar und entwickelt neue Leitlinien zur Rekonshy

struktion und Qualifizierung des Stadtteils Fuumlnf

teilraumlumliche Vertiefungsgebiete mit besonshy

derer Bedeutung wurden auf ihre Staumlrken und

Defizite untersucht und mit Handlungsempfehshy

lungen zur Diskussion gestellt

Dabei stehen nicht vorrangig die Fragen der

Architektur sondern Fragen zu den funktioshy

nellen Rahmenbedingungen zur Foumlrderung der

Lebendigkeit des Ortes zum Wohnen Arbeiten

und Erholen im Vordergrund Aufgabe wird

es sein zu klaumlren in welche Richtung sich der

Stadtteil profilieren kann - als innerstaumldtischer

Wohnort als Schwerpunkt kultureller Einrichshy

tungen oder als Buumlrostandort

Zur Fortsetzung des begonnenen Dialogs

werden als naumlchste Schritte raumlumlich orientierte

Arbeitsgruppen eingerichtet die sich zunaumlchst

mit dem Gelaumlnde des Blumengroszligmarkts und

dem oumlffentlichen Raum zwischen Mehringplatz

Hallesches Tor und Bluumlcherplatz beschaumlftigen

Ziel ist es die Themen der Stadt- und Freiraumshy

planung mit spuumlrbaren Verbesserungen fuumlr die

Menschen die im Gebiet leben und arbeiten

mit konkreten Maszlignahmen und Projekten

zu verknuumlpfen Die Auseinandersetzung mit

sozialen Problemlagen bleibt Schwerpunkt der

Stadtentwicklung und der umfangreiche Beshy

stand des sozialen Wohnungsbaus wird durch

neue Bauherrenmodelle mit innerstaumldtischem

Wohnungsbau ergaumlnzt und vernetzt Die

Friedrichstraszlige ist als Ruumlckgrat des Gebietes zu

qualifizieren und als Nahversorgungszentrum

zu staumlrken

Ich bin fest davon uumlberzeugt dass wir durch ein

gemeinsames Handeln und ein starkes Engashy

gement der oumlrtlichen Akteure einen Beitrag fuumlr

die Entwicklung der suumldlichen Friedrichstadt im

Interesse der Bewohnerinnen und Bewohner

der gesamten Stadt leisten koumlnnen

Ingeborg Junge-Reyer

Senatorin fuumlr Stadtentwicklung

4

Vorwort Dr Franz Schulz

Sehr geehrte Damen und Herren

liebe LeserInnen

die bdquoSuumldliche Friedrichstadtldquo ist als stadthistoshy

rischer Begriff bekannt und mit den Aktivitaumlten

der Internationalen Bauausstellung IBA 87

untrennbar verbunden In dieser Zeit wurde die

Bezeichnung der bdquoSuumldlichen Friedrichstadtldquo als

Name fuumlr ein Stadtquartier eingefuumlhrt das zu

jener Zeit vor allem durch seine Lage an der

Berliner Mauer gepraumlgt wurde Geografisch im

Zentrum Berlins trennte die Mauer entlang der

Verwaltungsbezirksgrenze zwischen Mitte und

Kreuzberg hier Ost- und Westberlin Das histoshy

rische Zentrum der Stadt die barocke Friedshy

richstadt wurde zerschnitten die staumldtebaulich

kunstvoll gefuumlgten Stadtraumlume und Bauten

verstellt oder vernichtet Die weltberuumlhmte

Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat der barocken

Friedrichstadt verlor die Anbindung zu ihrem

suumldlichen Endpunkt dem Belle-Alliance-Platz

mit dem Friedensengel von DC Rauch und

dem suumldlichen Stadtportal am Halleschen Tor

Historisches Stadtzentrum Barockstadt In

Kreuzberg Nachkriegszeit und Wiederaufbau

die Teilungssituation und die bdquoGrenzlageldquo

haben diesen Stadtbereich charakterlich stark

veraumlndert und barocker Stadtgrundriss und

historische Innenstadt lassen sich heute nur

noch schwer nachvollziehen Mit den uumlblichen

Assoziationen vom Bezirk Kreuzberg lassen sich

diese Attribute wohl auch nur schwer verbinshy

den Viele werden sich auch heute fragen bdquoSuumldshy

liche Friedrichstadtldquo ndash wo ist das eigentlich

Gleichwohl ist die bdquoSuumldliche Friedrichstadtldquo

heute Standort zahlreicher uumlberregional

bedeutender Einrichtungen und Institutionen

Ob Ministerium fuumlr wirtschaftliche Zusammenshy

arbeit SPD Zentrale Aumlrztekammer Bundesarshy

chitektenkammer Patentamt Hebbeltheater

Tempodrom Martin-Gropius-Bau Deutsches

Technikmuseum Juumldisches Museum und

Berlinische Galerie Checkpoint Charlie oder der

Anhalter Bahnhof ndash das sind nur einige Beishy

spiele fuumlr die Vielzahl auch touristisch bedeushy

tender Orte die in diesem Stadtteil vorhanden

sind und ihn damit auch zunehmend wieder

ins Zentrum zuruumlckwachsen lassen Das spornt

uns an hier nun auch die Rahmenbedingungen

fuumlr eine entsprechende Gebietsentwicklung

zu schaffen und damit diesen Stadtteil von

Kreuzberg auch wieder zu einem Teil der Mitte

von Berlin werden zu lassen

Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeishy

tern fuumlr ihre gute und engagierte Arbeit und

freue mich auf die weiteren Schritte

Dr Franz Schulz

Bezirksbuumlrgermeister

5

Einleitung1

1 Luftbild 2004 (Ausschnitt)

6

Einleitung

Fuumlr die suumldliche Friedrichstadt gilt das Wort von

Wolf Jobst Siedler dass sich Berlin in jeder Geneshy

ration neu entwirft in besonderer Weise Im 18

Jh als Fortsetzung der barocken Stadterweiterung

mit repraumlsentativen Villen geplant im ausgeshy

henden 19 Jh von der Mietskasernenstadt uumlbershy

formt im fruumlhen 20 Jh zum Cityerweiterungsshy

gebiet umstrukturiert im 2 Weltkrieg zerbombt

durch Wiederaufbau und Neubaufieber seiner

historischen Bezuumlge beraubt und schlieszliglich mit

Teilung und Mauerbau von seinen Lebensadern

abgeschnitten fristete der Stadtteil in der zweiten

Haumllfte des 20 Jh ein Dasein als staumldtisches Randshy

gebiet der westlichen Teilstadt

In den einzelnen Entwicklungsperioden drifteten

staumldtebauliche Leitvorstellungen und gesellschaftshy

licher Wandel immer schneller auseinander so

dass keine der staumldtebaulichen Konzeptionen im

Ganzen vollendet werden konnte aber dennoch

jede Epoche ihre Spuren hinterlieszlig und sich so der

Wechsel der Zeiten am Raumgefuumlge und verstreut

liegenden baulichen Zeugnissen ablesen laumlsst

Den charakteristischen Stadtgrundriss verdanken

wir der barocken Stadterweiterung Die imposhy

santen Behoumlrdengebaumlude geben einen Eindruck

von der wilhelminischen Hauptstadtkapitale des

beginnenden 20 Jh das Mendelsohn Verbandsshy

haus der Metallarbeiter zeigt den Aufbruch der

Moderne im Stadtviertel Mehringplatz und

Hochhausbebauung sind Stein gewordene

Zeugnisse der Wiederaufbauphase und die IBA-

Bebauung der Ritterstraszlige erinnert an die heute

eher kleinstaumldtisch anmutende Bauphilosophie

der Mauerzeit

Im Ergebnis ist die suumldliche Friedrichstadt von

Fragmenten und vielfaumlltigen Bruumlchen gekennshy

zeichnet Die Bebauung und die Struktur des

oumlffentlichen Raumes ist aumluszligerst heterogen

das Gleichmaszlig von geschlossener Bebauung

Freiraumlumen und Maszligstaumlblichkeit zerstoumlrt Raumshy

bezuumlge sind vielfach aufgeloumlst und von Barrieren

unterbrochen

Und dennoch weist die suumldliche Friedrichstadt

mit dem einpraumlgsamen Stadtgrundriss den

zahlreichen Baudenkmalen den gelungenen

Neubauten und Parkanlagen sowie den Veraumlnshy

derungsmoumlglichkeiten ein Potenzial auf das dem

Stadtteil neue Entwicklungschancen eroumlffnet

Der Fall der Mauer veraumlnderte schlagartig

die Lagegunst der suumldlichen Friedrichsstadt

vom Rand wieder zur Mitte Damit stellen sich

Zukunftsfragen und bieten sich unvermutete

Entwicklungsperspektiven Das Weltstaumldtische

wird in der suumldlichen Friedrichstadt wohl nicht

wieder zum Ausdruck kommen aber es waumlre

schon viel gewonnen wenn die herausragenden

Einzelbauten der jeweiligen Epochen zum Vorbild

der Entwicklung werden koumlnnten In diesem Sinne

soll eine dem Geist des Ortes angemessene nutshy

zungsstrukturelle und bauliche Struktur entwickelt

und das Bestehende mit dem Neuen verknuumlpft

werden

Unter Mitwirkung der zustaumlndigen Verwaltungen

und der Akteure vor Ort ist so ein Leitbild fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt zu entwickeln das einershy

seits so offen ist dass keine Option verbaut wird

aber andererseits so zielgerichtet dass konkrete

Maszlignahmen zur Stadtreparatur und Aufwertung

des Gebiets umgesetzt werden koumlnnen

Die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung und

der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg haben daher

im Sommer 2005 eine gemeinsame Arbeitsshy

gruppe eingerichtet in der die uumlbergreifenden

Fragestellungen im Gebiet unter Einbeziehung

oumlffentlicher und privater Akteure (Eigentuumlmer

Nutzer Investoren) eroumlrtert und Handlungskonshy

zepte fuumlr die Weiterentwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt erarbeitet wurden

Der vorliegende Bericht dokumentiert erste Ergebshy

nisse dieses Arbeitsprozesses Er stellt das Gebiet

vor und zeichnet die Entwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt nach um so zum Verstaumlndnis des

historischen Erbes ebenso wie der bdquoBausuumlndenldquo

beizutragen Er arbeitet die Planungsgrundlagen

heraus und entwickelt Leitlinien zur Rekonstrukshy

tion und Qualifizierung des Stadtteils Fuumlnf teilshy

raumlumliche Vertiefungsgebiete werden aufgrund

ihrer funktionalen und historischen Bedeutung fuumlr

Nutzungsentwicklung Raumverflechtungen und

Stadtgestalt besonders behandelt Abschlieszligend

werden konkrete Handlungsempfehlungen zur

Diskussion gestellt

Der Bericht dient als Grundlage fuumlr das Leitbild der

kuumlnftigen Entwicklung der suumldlichen Friedrichshy

stadt Er soll zur Transparenz der Entscheidungsshy

prozesse beitragen und den Diskussionsprozess

zwischen Bewohnern oumlrtlichen Akteuren und

Politik zwischen Verwaltung und Fachoumlffentlichshy

keit wieder aufnehmen

1 Einleitung

2 Mehringplatz

7

Gebietsbeschreibung2

Gebietspass

bull Flaumlche 138 ha

bull Einwohner insgesamt 13142 (Stand 31122005)

davon lt 18 Jahre 249

davon gt 65 Jahre 117

davon nicht deutscher Herkunft 346

bull Wohnen Wohnungsanzahl insgesamt 9240 WE

davon 2200-2500 WE im sozialen Wohnungsbau

errichtet im Rahmen der Internationalen Bauausstellung

Branchenstruktur

bull Handel

Blumengroszligmarkt kleinteilige Einzelhandels- und

Gastronomieeinrichtungen Lebensmittel- und Drogerieshy

discounter Wochenmarkt am Mehringplatz

bull DruckVerlageZeitungenMedien

Ullstein Verlag Tageszeitung TAZ Axel-Springer-Haus

Druckgraphisches Gewerbezentrum Bundesdruckerei

bull Versicherungen

AOK IDEAL-Versicherung AG Victoria-Versicherungen

Barmer Verband Deutscher Rentenversicherer BKK

Verkehrsbauunion

bull Verwaltungen und Aumlmter

Landesamt fuumlr Buumlrger- und Ordnungsangelegenheiten

Polizeiabschnitt Kreuzberg Suumld-Ost Agentur fuumlr Arbeit

Berlin- Mitte Deutsches Patentamt Europaumlisches

Patentamt Bundesministerium fuumlr wirtschaftliche

Zusammenarbeit und Entwicklung Amtsgericht Tempelshy

hof-Kreuzberg-Familienrecht

bull Bedeutende Kultureinrichtungen und touristische Ziele

Martin-Gropius-Bau Juumldisches Museum Berlinische

Galerie Hebbel-Theater Tiyatrom-Tuumlrkisches Theater

Tempodrom Anhalter Bahnhof Topographie des

Terrors Haus am Checkpoint Charlie Amerika-Gedenk-

Bibliothek Lapidarium am Landwehrkanal

bull Uumlberregionale Einrichtungen

Gehoumlrlosenzentrum Berlin Aumlrztekammer IG Metall

-Verwaltungsstelle Berlin SPD-Bundeszentrale GSW

Gemeinnuumltzige Siedlungs- und Wohnungsbaugesellshy

schaft mbH

Gebietsbeschreibung

Stadtstruktur

Der suumldliche Bereich der Friedrichstadt erstreckt

sich suumldoumlstlich vom Potsdamer Platz zwischen

Stresemannstraszlige im Westen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige im Suumlden Alte Jakobstraszlige

im Osten und Kochstraszlige im Norden Uumlber die

Achsen der Stresemann- und Wilhelmstraszlige ist

der Bereich mit zentralen Plaumltzen Berlins wie

dem Potsdamer Platz und dem Pariser Platz

direkt verknuumlpft

Die suumldliche Friedrichstadt entwickelte sich

bis zum zweiten Weltkrieg zu einem hochvershy

dichteten Stadtteil der historischen Mitte mit

uumlberwiegend gruumlnderzeitlicher Bebauung

Wohnungen zahlreichen Geschaumlften und Buumlros

und charakteristischen Strukturbildungen mit

ausgepraumlgten Standortbereichen wie zB Vershy

lagswesen Druck und Papier Buumlrobedarfs- und

Buumlromaschinenfabrikationen

Das heutige amorphe Erscheinungsbild dieses

Stadtraums ist das Ergebnis von Kriegszerstoumlshy

rung und Nachkriegsentwicklung sowie von

Planungen die jeweils nur fragmentarisch

umgesetzt wurden

3 Lage im Stadtgebiet

Entsprechend vielfaumlltig ist das heutige

Erscheinungsbild Bauluumlcken und Leerstand

neben bedeutenden Kultureinrichtungen und

Zentralen von Unternehmen Parteien und

Verbaumlnden gute Wohnlagen und Quartiere

mit problematischer sozialer Entwicklung einshy

gestreute kleinere gruumlne Inseln mit Qualitaumlts-

Einbindungs- und Vernetzungsdefiziten

Dennoch ist der charakteristische Stadtgrundshy

riss mit der faumlcherfoumlrmigen Gesamtform den

kennzeichnenden Nord-Suumld-Radialen und der

Blockstruktur so stabil dass er als grundleshy

gendes staumldtebauliches Ordnungsprinzip fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt allgemeinguumlltig ist Das

zeigte sich auch als im Zuge des Wiedervereishy

nigungs-Booms zahlreiche Neubauvorhaben

realisiert wurden die wesentlich zur Reparatur

und Vervollstaumlndigung des Stadtgrundrisses

beitrugen

Wohnen

Auf einer Flaumlche von ca 138 ha wohnen ca

13000 Einwohner rund 2000 mehr als vor 20

Jahren als mit der bdquoInternationalen Bauausshy

stellungldquo die suumldliche Friedrichstadt zu einem

Schwerpunkt der Westberliner Stadtplanung

wurde Die wenigsten Bewohner der suumldlichen

Friedrichstadt leben heute in den gruumlnderzeitshy

lichen Gebaumluden mit ihren ca 1300 Altbaushy

wohnungen

Schwerpunkte des Wohnens sind die Wohnshy

hochhaumluser mit ca 5000 Einheiten der

ausgehenden 1960er und fruumlhen 1970er

Jahre um den Mehringplatz der Franz-Kluumlhs-

Straszlige und der suumldlichen Lindenstraszlige die

Randbebauung der Bloumlcke beiderseits der

Hedemannstraszlige sowie die Wohnbebauung

der IBA aus den 1980er Jahren beiderseits der

Ritterstraszlige der westlichen Kochstraszlige und an

der Rahel-Varnhagen-Promenade Die untershy

schiedlichen staumldtebaulichen Leitbilder sind

auch an den Gebaumludehoumlhen ablesbar Weisen

die Hochhaumluser bis zu 18 Vollgeschosse auf so

orientiert sich die Straszligenrandbebauung an der

traditionellen Berliner Traufhoumlhe von 18 m bzw

sieben Neubaugeschossen waumlhrend sich die

IBA Bauten an der Ritterstraszlige auf vier bis sechs

Geschosse beschraumlnken Die durchschnittliche

Geschossflaumlchenzahl der suumldlichen Friedrichshy

stadt bewegt sich deshalb um 20

8

2 Gebietsbeschreibung

Arbeiten

Die suumldliche Friedrichstadt war und ist

vor allem auch ein Ort des Arbeitens mit

zahlreichen Betrieben und Beschaumlftigten

Uumlberoumlrtlich bedeutende Gewerbebetriebe

Dienstleistungs- und Handelseinrichtungen

haben hier ebenso ihren Standort wie lokale

Versorgungs- und Handwerksbetriebe Daruumlshy

ber hinaus ist die oumlffentliche Hand aufgrund

mehrerer Schul- und Kitastandorte dem

Arbeitsamt dem Amtsgericht und Verwalshy

tungen ein bedeutender Arbeitgeber

Raumlumlicher Schwerpunkt ist das ehemalige

Zeitungsviertel beiderseits der Kochstraszlige

wodurch sich ein Nord-Suumld-Gefaumllle in der Beshy

schaumlftigtenverteilung ergibt das durch neue

Standorte an der Wilhelm- und der Streseshy

mannstraszlige etwas ausgeglichen wird

Waumlhrend die Einwohnerzahl in der suumldlichen

Friedrichstadt seit den 1950er Jahren kontishy

nuierlich wuchs verminderte sich ab 1970

die Zahl der Arbeitsplaumltze dramatisch Gab

es in der suumldlichen Friedrichstadt zu Beginn

der 1970er Jahre noch rund 27000 Arbeitsshy

plaumltze so liegt heute die Zahl der Beschaumlfshy

tigten schaumltzungsweise bei ca 15000 Der

Strukturwandel vom Arbeits- zum Wohnort

druumlckt sich im Verhaumlltnis von Einwohnern zu

Beschaumlftigten aus das 1970 noch 15 betrug

1980 auf 1 2 sank und derzeit fast ausgeglishy

chen sein duumlrfte Dieses Mischungsverhaumlltnis

von Wohnen und Arbeiten sollte bei der

Entscheidung uumlber kuumlnftigen Vorhaben mit

beruumlcksichtigt werden

Versorgung

Die Versorgung der suumldlichen Friedrichstadt

mit Schulen und Kindertagesstaumltten wurde

im Rahmen der bezirklichen Bereichsentwickshy

lungsplanung konzeptionell weiterentwickelt

Im Zuge der IBA entstanden zusaumltzliche

Schulen und Kindertagesstaumltten Auch die

Nachnutzung des ehemaligen Kinderheims an

der Ritterstraszlige durch die freie Waldorfschule

Kreuzberg entwickelte sich zum Standortfakshy

tor um die Innenstadt als familiengerechten

Wohnort zu staumlrken

Die Versorgung mit oumlffentlichen Gruumlnflaumlchen

wurde ebenfalls im Rahmen der IBA durch

den Bau neuer Parkanlagen wie Besselpark und

Theodor-Wolff-Park sowie die Rahel-Varnhashy

gen-Promenade und die ETA-Hoffmann-Proshy

menade erheblich verbessert Nicht vollendet

ist die beabsichtigte Vernetzung der Parks

Gruumlnflaumlchen und oumlffentlichen Straszligen- und

Platzraumlume untereinander

Nicht zuletzt soll der Beitrag den die bedeushy

tenden Museen und Theater in der suumldlichen

Friedrichstadt fuumlr das kulturelle Leben der Stadt

leisten an dieser Stelle hervorgehoben werden

Verkehr

Die Struktur des Straszligennetzes der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist von den Stadterweiterungen

des 17 Jh und 18 Jh gepraumlgt als es galt die

Friedrichstadt und die Dorotheenstadt mit

Alt-Berlin und untereinander zu verbinden Das

damalige Straszligennetz war vor allem auf das

Repraumlsentationsbeduumlrfnis angelegt Insofern

hatten die Straszligen wie Linden- Wilhelm- und

Friedrichstraszlige neben ihrer verkehrlichen Funkshy

tion auch repraumlsentative Bedeutung

Innerhalb der drei Nord-Suumld-Verbindungen

kam der Friedrichstraszlige als Durchgangsstraszlige

die den Wedding mit dem Tempelhofer Feld

verband die zentrale Funktion zu

4 Untersuchungsgebiet mit Verflechtungsbereichen

Untersuchungsgebiet

Verflechtungsbereich

9

2 Gebietsbeschreibung

5 GSW Hochhaus Kochstraszlige

Mit der Teilung der Stadt verloren die Nordshy

Suumld-Verbindungen ihre uumlberoumlrtliche Funktion

und dienten nur der Erschlieszligung der suumldshy

lichen Friedrichstadt Gleichwohl bewirkte die

Abtrennung der Linden- und der Wilhelmstraszlige

vom Mehringplatz die Erhoumlhung der Leistungsshy

faumlhigkeit dieser beiden Straszligen Dagegen

gewannen die Ost-West-Verbindungsstraszligen

an Bedeutung die jedoch nur aufgrund des

Verlaufs der Mauer und ihrer historischen

Vorpraumlgung bdquouumlber-Eckldquo gefuumlhrt werden konnshy

ten Das gilt insbesondere fuumlr den Straszligenzug

Oranienstraszlige - Kochstraszlige - Anhalter-Straszlige

mit Anknuumlpfung uumlber die Schoumlneberger Straszlige

an das Hallesche Ufer der neben der Straszlige des

17 JuniUnter den Linden und dem Straszligenzug

am Landwehrkanal als zentrale innerstaumldtische

Ost-West-Verbindung dient

Die Wiedervereinigung der Stadt fuumlhrte dazu

dass die Nord-Suumld-Verbindungen - mit Ausshy

nahme der gekappten Friedrichstraszlige - wieder

ihre urspruumlngliche Verkehrsfunktion wahrshy

nehmen Auf der Wilhelm- der Stresemann-

und der Lindenstraszlige ist heute eine staumlrkere

Vekehrsbelastung festzustellen Im Sinne der

Gebietsentwicklung sollten die Straszligen als

gestalteter oumlffentlicher Raum wiederentdeckt

und entwickelt werden

Defizite Potenziale und Qualitaumlten

Der suumldliche Teil der Friedrichstraszlige ist gekennshy

zeichnet durch funktionale und staumldtebauliche

Probleme die am Umfeld der Wohnhochhaumlushy

ser der Verkehrsbarrieren der Brachflaumlchen

und der aufgerissenen Stadtraumkanten

sichtbar sind Auch das Gelaumlnde des Blumenshy

groszligmarktes wird seiner stadtraumlumlichen Lage

nicht mehr gerecht

Heute noch sind die Bruumlche die der Krieg die

Nachkriegsplanungen und die Mauer hinterlasshy

sen haben deutlich erkennbar Fragmente der

barocken und gruumlnderzeitlichen Stadt neben dem

Wohnungsbau der Flaumlchensanierung Bauluumlcken

im historischen Stadtgrundriss und defizitaumlr

eingebundene Freiflaumlchen auf den ehemaligen

Freihalteflaumlchen der geplanten Verkehrstrassen

kennzeichnen das Bild Ruhige durchgruumlnte

Wohnanlagen mit quartiersbezogener Infrastrukshy

tur vermitteln einen fast vorstaumldtischen Charakter

waumlhrend nebenan bedeutende Einrichtungen von

Politik und Kultur sowie touristisch interessante

Ziele das Stadtbild praumlgen

Am Mehring- und Bluumlcherplatz hat die modershy

ne Stadtplanung raumlumliche und funktionale

Bezuumlge gekappt die heute die Nutzung und die

Orientierung im oumlffentlichen Raum erschweren

Auch an der Alten Jakobstraszlige wurde die alte

Stadtstruktur durch die Trassierung der Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und dem Bau der Springsiedshy

lung umfassend uumlberformt

Waumlhrend das ehemalige Zeitungsviertel an der

Kochstraszlige wieder Urbanitaumlt ausstrahlt ist dies

im Bereich des Springerhochhauses in dem die

historische Stadtstruktur aufgegeben wurde

nicht erkennbar

Die noch unbebauten Freihalteflaumlchen aus

der aufgegebenen Verkehrsplanung bieten

wichtige Potenziale die dem Stadtraum durch

neue Bau- und Gruumlnflaumlchen stadtgestalterische

und nutzungsstrukturelle Qualitaumlten verleihen

koumlnnten

Planerischer Handlungsbedarf

Bekannte Veranstaltungsorte (Tempodrom)

bedeutende Museen (Juumldisches Museum

Berlinische Galerie Martin-Gropius-Bau Mauer

Museum) und Orte der deutschen Geschichte

(Topographie des Terrors Checkpoint Charly)

veranlassen zahlreiche Touristen zum Besuch

dieses Stadtgebiets Die Vernetzung der tourishy

stischen Highlights durch angemessen gestaltete

oumlffentliche Raumlume ist unzureichend und bedarf

der weiteren Entwicklung Ebenso entspricht

das unbefriedigende Umfeld des Juumldischen

Museums und der Berlinischen Galerie nicht der

Bedeutung dieser Einrichtungen

Uumlberdimensionierte Verkehrsplanungen und Flaumlshy

chensanierungen fuumlhrten zur Uumlberformung des

historischen Stadtgrundrisses am Mehringplatz

und des suumldlichen Abschnitts der Friedrichstraszlige

Auch hier koumlnnen vorhandene Potenziale zur

Verbesserung der Stadtstrukur beitragen

Die Freihaltetrassen der nicht realisierten Vershy

kehrsplanung die zu oumlffentlichen Parkanlagen

Theodor-Wolff-Park und Besselpark entwickelt

wurden weisen durch geringe Strukturieshy

rung und Gestaltung wenig Beziehung zum

umgebenden Stadtraum auf und erfordern

weitere Maszlignahmen um sie angemessen in die

Stadtstruktur einbinden zu koumlnnen

10

2 Gebietsbeschreibung

Der respektvolle Umgang mit dem historischen

Stadtgrundriss wie er zu Beginn der 1980er

Jahre mit der behutsamen Stadterneuerung

westlich der Wilhelmstraszlige und oumlstlich der Linshy

denstraszlige begonnen wurde hat den Maszligstab

auch fuumlr die kuumlnftige Entwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt gesetzt

In den 1990er Jahren begannen mit dem Fall

der Mauer die Planungen zur Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

und die Wiederherstellung der historischen

Stadtstruktur

In Fortfuumlhrung und Modifikation des Planwerks

Innenstadt gilt es ein neues Leitbild fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt zu formulieren um die

Potenziale dieses wichtigen Teils der histoshy

rischen Innenstadt herauszuarbeiten zu staumlrken

sowie die Handlungskonzepte und Maszlignahshy

men darauf abzustimmen

Akuter planerischer Handlungsbedarf aufgrund

anstehender Standortentscheidungen und

aktualisierter Planungen die von den gesamtshy

staumldtischen Zielen des Planwerkes Innenstadt

abweichen konzentriert sich vorrangig auf die

nachfolgenden Teilraumlume

1 Mehringplatz Hallesches Tor Bluumlcherplatz

2 Suumldliche Friedrichstraszlige

3 BlumengroszligmarktBesselpark

4 Alte JakobstraszligeKinderbauernhof

5 Tempodrom Askanischer Platz

6 Vertiefungsbereiche des Untersuchungsgebietes

11

Historische Entwicklung3

7 Rondell Oumllgemaumllde um 1730

Historische Entwicklung

Die barocke Idealstadt

Ab 1688 entstand suumldwestlich von Berlin und

Coumllln mit der Friedrichstadt nach Friedrichsshy

werder und der Dorotheenstadt die dritte

Erweiterung des historischen Stadtkerns Die

Friedrichstadt wurde in strenger Planmaumlszligigkeit

und Geometrie angelegt Ab 1732 lieszlig Friedrich

Wilhelm I die Friedrichstadt nach Plaumlnen seines

Oberbaudirektors Phillip Gerlach nach Suumlden

erweitern Charakteristisch fuumlr die suumldliche

Erweiterung sind die zum Landwehrgraben

keilfoumlrmig zulaufenden Achsen (Wilhelmstraszlige

Friedrichstraszlige Lindenstraszlige) mit der Friedrichshy

straszlige als Hauptachse Den Schnittpunkt der

drei Straszligen bildet der kreisfoumlrmige Stadtplatz

das bdquoRondellldquo An den Toren der Akzisemauer

die etwa zur gleichen Zeit errichtet wurde

entstanden drei Plaumltze die Gerlach zu bedeushy

tenden stadtbildpraumlgenden Plaumltzen ausgestalshy

ten lieszlig Das bdquoRondellldquo vor dem Halleschen Tor

das bdquoOktogonldquo vor dem Potsdamer Tor und das

bdquoCarreacuteldquo vor dem Brandenburger Tor Der runde

Platz trug im Laufe seiner Geschichte die drei

Namen bdquoRondellldquo(1734-1815) bdquoBelle-Alliance-

Platzldquo (1815-1946) und nach dem 2 Weltkrieg

bis heute bdquoMehringplatzldquo

Durch die diagonal verlaufenden Achsen Wilshy

helm- und Lindenstraszlige wird die strenge Blockshy

struktur der Friedrichstadt in ihrer Wirkung vershy

aumlndert Die anderen nach Suumlden verlaumlngerten

Straszligen der noumlrdlichen Friedrichstadt werden

auf oumlffentliche oder private repraumlsentative

Gebaumlude als points de vue gefuumlhrt wie zB zum

ehemaligen Kammergericht (spaumlter Berlin-Mushy

seum) in der Blickachse der Markgrafenstraszlige

zur ehemaligen koumlniglichen Sternwarte von

Schinkel in der Achse der Charlottenstraszlige und

zum alten Standort der Jerusalemer Kirche

in der Achse der Kochstraszlige dem heutigen

Standort des Axel-Springer-Verlagshauses

Typisch fuumlr die suumldliche Friedrichstadt sind

Abweichungen von der Rasterstruktur der noumlrdshy

lichen Friedrichstadt und die langgestreckten

Blockstrukturen

8 Kammergericht um 1835

9 Belle-Alliance-Platz und Hallesches Tor um 1850

10 Berlin und Umgebung

1876 (Ausschnitt)

12

3 Historische Entwicklung

11 Jerusalemer Kirche um 1905

Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit

Waumlhrend im noumlrdlichen Teil der Friedrichstadt

praumlgende Adelspalais entstanden die nach

der Reichsgruumlndung 1871 zu Regierungs- und

Botschaftsgebaumluden umgebaut wurden trug

die suumldliche Friedrichstadt zunaumlchst einen

einfacheren Charakter Im wesentlichen wurden

hier Einwanderer angesiedelt Nach 1871

entstanden anstelle der niedrigen 2-geschosshy

sigen Haumluser die berlintypischen 5-geschossigen

Bauten mit Quergebaumluden und Seitenfluumlgeln

In Nachbarschaft zum Prinz-Albrecht-Palais

wurde 1881 das Kunstgewerbemuseum von

Gropius und Schmieden fertiggestellt und 1886

das Voumllkerkundemuseum eingeweiht Die alten

Buumlrgerhaumluser an der Wilhelmstraszlige wurden

aufgestockt oder durch Neubauten ersetzt Die

noumlrdliche Friedrichstraszlige entwickelte sich nach

1871 zur Geschaumlfts- und Vergnuumlgungsstraszlige

In der Wilhelmstraszlige siedelten sich zahlreiche

Reichsbehoumlrden an

Die Expansion des Verkehrs- und Transportweshy

sens machte nach der Reichsgruumlndung 1871

die Anlage neuer Straszligen notwendig Bahnhoumlfe

wurden den neuen Anforderungen angepasst

Als architektonisch herausragend galt der neue

Anhalter Bahnhof Durch die Inbetriebnahme

der Hochbahn und der Nord-Suumld-Untergrundshy

bahn am Anfang des 20 Jh entwickelte sich

der Belle-Alliance-Platz zu einem zentralen

Verkehrknoten 1915 wurde die Schinkelsche

Sternwarte von 1835 zugunsten einer leistungsshy

faumlhigeren Erschlieszligung und Erweiterung der

Markthalle abgerissen

Innerhalb weniger Jahre hatte sich die Funktion

der suumldlichen Friedrichstadt grundlegend

gewandelt Eingebettet in die innerstaumldtischen

Strukturen aus Regierungsviertel Geschaumlftsshy

viertel entlang der Leipziger Straszlige Verkehrsshy

zentrum zwischen Potsdamer und Anhalter

Bahnhof und Zeitungsviertel zwischen Zimmer-

und Kochstraszlige ist aus einem Stadtrandquartier

ein Teil der Innenstadt geworden

Die barocke Friedrichstadt wurde durch

Kriegseinwirkungen stark beschaumldigt Der

Bau der Mauer brachte weitere Zerstoumlrungen

und trennte die noumlrdliche von der suumldlichen

Friedrichstadt

14 Straubeplan 1908

12 Bluumlcherplatz 1902

13 Lindenstraszlige um 1925

13

3 Historische Entwicklung

15 Modell der suumldl Friedrichstadt Stand der Planung 1965

16 FNP 1965 (Ausschnitt)

Thema Autobahnplanung

Nachkriegsentwicklung

Im 2 Weltkrieg wurde mit der Zerstoumlrung des

alten Regierungsviertels und des Zeitungsshy

viertels rund um die Kochstraszlige die suumldliche

Friedrichstadt stark beschaumldigt Auf Basis der

Resultate des 1957 ausgeschriebenen Wettbeshy

werbs bdquoHauptstadt Berlinldquo der Vorschlaumlge uumlber

die kuumlnftige Gestalt Berlins als Hauptstadt und

moderne Weltstadt erbringen sollte wurde

unter der Leitung Hans Scharouns ein Gesamtshy

konzept (Kollektivplan) fuumlr den Wiederaufbau

Berlins erarbeitet das sich auch nachhaltig auf

die suumldliche Friedrichstadt auswirken sollte

Angesichts des bdquoMaszliges der Zerstoumlrungldquo

ignorierte der Kollektivplan die historische

Blockstruktur zugunsten einer organischen

bdquoStadtlandschaftldquo in Form einer Bandstadt

mit ausladendem Verkehrsnetz sowie strikter

Funktionstrennung von Wohnen Arbeiten

Erholen und Verkehr Dementsprechend

wurden Hochhaumluser als staumldtebauliche

Dominanten in der Stadtlandschaft in ein

Spannungsverhaumlltnis zu ausgedehnten

Flachbauten gesetzt Die neue Hauptverwalshy

tung der gemeinnuumltzigen Siedlungs- und

Wohnungsbaugesellschaft Berlin (GSW)

mit dem Flachbau des Grafischen Zentrums

zwischen Markgrafen- und Charlottenstraszlige

das Hochhaus des Axel Springer Verlages mit

der Druckerei noumlrdlich der Kochstraszlige und das

Hochhaus des ehem Postgiroamtes Berlin-

West am Halleschen Ufer sind Stein gewordene

Beispiele dieses Leitbildes in der suumldlichen

Friedrichstadt Sie zeugen von der Idee des soshy

genannten bdquoCitybandesldquo zwischen Berlin-Mitte

und dem Gebiet um den Bahnhof Zoo und

standen im direkten Bezug zu den geplanten

die Innenstadt umschlieszligenden vier Autobahnshy

tangenten Die sogenannte Suumldtangente sollte

als 6-spurige Autobahn noumlrdlich des Mehringshy

platzes vorbei gefuumlhrt und die Friedrichstraszlige

auf 60 m verbreitert werden Diese Konzeption

fand bis 1984 im Flaumlchennutzungsplan sowie

im Baunutzungsplan von Berlin ihre planungsshy

rechtliche Festlegung

Die Teilung Berlins durch den Mauerbau 1961

und das fehlende Entwicklungspotenzial in

der umschlossenen Stadt verhinderten in Vershy

bindung mit der dezentralen polyzentrischen

Stadtstruktur und dem Paradigmenwechsel hin

zur Bestandsorientierung die Realisierung der

Cityband-Idee doch hat bereits die Planung an

vielen Stellen der Stadt kaum zu heilende Spushy

ren hinterlassen Geblieben sind die Verstuumlmshy

melung der Friedrichstraszlige als Sackgasse die

weitraumlumigen Abschwenkungen der Linden-

und Wilhelmstraszlige die Hochhausscheiben

14

3 Historische Entwicklung

am Mehringplatz die Lage und Bauflucht der

heutigen Blumengroszligmarkthalle und die Freishy

flaumlchen des Bessel- und Theodor-Wolff-Parks

auf der urspruumlnglich geplanten Autobahntrasse

Kritische Rekonstruktion

In den folgenden Jahren wurde die Randlashy

ge zum West-Berliner Stadtzentrum immer

deutlicher

Erst Anfang der 1970er Jahre setzten neue staumldshy

tebauliche Uumlberlegungen zur kuumlnftigen Rolle

und Gestaltung dieses zentralen Stadtgebietes

ein Diese Uumlberlegungen sind getragen von der

wachsenden Kritik am Staumldtebau der Nachshy

kriegszeit Das staumldtebauliche Leitbild dieser

Epoche mit der nach Funktionen gegliederten

und staumlndig wachsenden Stadt war uumlberfaumlllig

geworden und nicht mehr praktikabel

Das neue Leitbild der 1980er Jahre strebte eine

weitgehende Mischung aller staumldtischen Nutshy

zungen und Lebensvorgaumlnge an und entdeckte

den oumlffentlichen Straszligenraum mit Straszligen

Plaumltzen und Parks als Teil des menschlichen

Lebensraumes mit Gestalt- und Aufenthaltsshy

qualitaumlt

Die Innenstadt als Wohnort und die kritische

Rekonstruktion der historischen Stadtstruktur

wird zum Leitmotiv fuumlr innerstaumldtischen Stadtshy

neubau und die bisher vom Abriss bedrohten

Stadterneuerungsgebiete Im Rahmen der

Internationalen Bauausstellung 1987 wurden

die groszligen innerstaumldtischen Brachen entlang

der Mauer zu zentralen Wohnstandorten entshy

wickelt Westlich der Wilhelm- und oumlstlich der

Lindenstraszlige entstanden neue an Stadtgrundshy

riss und bestehender Substanz angepasste

Wohnformen in Verbindung mit Gruumlnanlagen

und sozialer Infrastruktur Damit wurde der

bereits in den Sanierungsprogrammen der

1960er Jahre eingeleitete Funktionswandel

vom Teil des historischen Zentrums hin zu

einem ruhigen Wohnort zunaumlchst im Schatten

der Mauer nach dem Fall der Mauer dann in

zentraler innerstaumldtischer Lage fortgesetzt Das

Planwerk Innenstadt knuumlpfte an das Leitbild der

kritischen Rekonstruktion an und konkretisiert

die Wiederherstellung der historischen Stadtshy

struktur und die stadtraumlumliche Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

17 FNP 1984 (Ausschnitt)

Thema Stadtreparatur

15

Planungsgrundlagen und -ziele4

18 FNP Auszug aus dem Flaumlchennutzungsplan Berlin

(Stand 2006)

Thema Wiedervereinigung

19 Bereichsentwicklungsplanung (Entwurf 2007)

Nutzungskonzept

Planungsgrundlagen und -ziele

Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)

Der FNP formuliert die Grundzuumlge fuumlr die

raumlumliche Entwicklung der Stadt und bildet den

Rahmen fuumlr die langfristige Entwicklung Berlins

Der urbane Stadtraum an der Friedrichstraszlige

bis zur Kochstraszlige gehoumlrt zum Zentrumsshy

bereich Mitte mit einer besonderen Prioritaumlt

zur Aufwertung und Entwicklung Berlins als

europaumlische Einkaufsmetropole und Anshy

ziehungspunkt fuumlr Touristen und Besucher

Entsprechend der Bedeutung sind hier im FNP

gemischte Bauflaumlche (M1) mit Einzelhandelsshy

konzentration dargestellt

Im suumldlich Abschnitt der Friedrichstraszlige von

der Kochstraszlige bis zum Mehringplatz nimmt

die Nutzungsintensitaumlt mit der Darstellung

gemischter Bauflaumlchen (M2) ab um den hier

vorhandenen houmlheren Anteil der Wohnnutzung

auch langfristig zu sichern

Die uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in Ost-

Westrichtung symbolisiert die Vernetzung und

Einbindung der Gruumlnflaumlchen zwischen Mendels-

sohn-Bartholdy-Park und Waldeckpark

Die angrenzende Wohnnutzung im Rahmen der

behutsamen Stadterneuerung wird durch die

Darstellung von Wohnbauflaumlchen im Bestand

gesichert und die Kultur- und Gemeinbedarfsshy

einrichtungen mit gesamtstaumldtischer Bedeushy

tung durch Symbole gekennzeichnet

Landschaftsprogramm

Wesentliches landschaftsplanerisches Ziel fuumlr

die suumldliche Friedrichstadt ist die Verbesserung

und Vervollstaumlndigung der Gruumlnverbindungen

entlang des Landwehrkanals und die Gruumlnvershy

netzung innerhalb des Gebiets unter Einbezieshy

hung der vorhandenen Gruumlnflaumlchen

Die Gruumlnvernetzung vom Tiergarten uumlber

Mendelssohn-Bartholdy-Park zum Waldeckpark

sind in Abschnitten bereits realisiert

Die Verbesserungen von Aufenthaltsqualitaumlten

Erhoumlhung der Nutzungsmoumlglichkeiten und

Vernetzungen vorhandener Freiraumlume tragen

entscheidend zur Neuordnung und Aufwertung

des Stadtraumes bei Am suumldlichen Ufer des

Landwehrkanals tangiert der Tiergartenring

ein gesamtstaumldtisch bedeutsamer Weg der

bdquo20 gruumlnen Hauptwege Berlinsldquo die suumldliche

Friedrichstadt

Bereichsentwicklungsplanung (BEP)

Mit der Bezirksfusion Friedrichshain-Kreuzberg

2001 wurde die Erarbeitung eines gemeinshy

samen Nutzungskonzeptes notwendig Der

Abschlussbericht der BEP Friedrichshain-Kreuzshy

berg wird voraussichtlich 2007 beschlossen Die

BEP sieht eine bestandsorientierte Weiterentshy

wicklung der suumldlichen Friedrichstadt vor

bull Orientierung zur Stadtmitte

bull zentrentragende innerstaumldtische Nutzunshy

gen mit hohem Wohnanteil und

bull innerstaumldtische Wohnstandorte mit

vernetzten Gruumlnraumlumen und sozialer

Infrastruktur

Am Mehringplatz und Bluumlcherplatz werden im

Dissens zum Planwerk Innenstadt in der BEP

Gruumlnflaumlchen gesichert Der Dissens wird im

weiteren Verfahren zwischen Bezirk und Senat

geklaumlrt

16

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Planwerk Innenstadt

Besonders im historischen Zentrum Berlins hashy

ben die Nachkriegsplaner in Ost und West das

Straszligen- und Platzgefuumlge der barocken Stadt in

weiten Teilen zerstoumlrt Erst in den 1980er Jahren

kehrte man zu einer kritischen Rekonstruktion

des Stadtgrundrisses zuruumlck

Das Planwerk Innenstadt hat die Verbindung

der noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

durch Verdichtung durch Blockkantenbildung

und Blockkantenschlieszligung zum Ziel

Die Planungsschwerpunkte des 1999 beschlosshy

senen Planwerkes sind aus heutiger Sicht neu

zu bewerten und weiter zu konkretisieren Sie

konzentrieren sich auf die Bereiche

bull Bauluumlckenschlieszligung an der Friedrichshy

straszlige

bull Blockrandschlieszligung an der Wilhelmstraszlige

Stresemanstraszlige Neuenburger Straszlige und

Alexandrinenstraszlige

bull Entwicklung des Bereichs des Blumengroszligshy

markts sowie Bau- und Gruumlnflaumlchenentshy

wicklung an der Besselstraszlige

bull Stadtraumbildung am Landwehrkanal im

Bereich Mehringplatz

bull Aufwertung und Wiederherstellung des

Bluumlcherplatzes mit der Amerika-Gedenkbishy

bliothek

bull Herstellung einer der Innenstadtlage

angemessene bauliche Verdichtung im

Bereich der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige

bull Blockrandschlieszligung und Aufwertung des

Baublocks der Bundesdruckerei

Gebaumlude Bestand

abgestimmte Planung

Planung nach Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Bereiche um den Mehringplatz Bluumlshy

cherplatz der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige der Bundesdruckerei und Blumenshy

groszligmarkt sind vertiefende Blockkonzepte

erforderlich

Die Konkretisierung der Ziele des Planwerks

Innenstadt im Rahmen der verbindlichen

Bauleitplanung erfordern vertiefende konzeptishy

onelle Uumlberlegungen in Teilbereichen

Das betrifft vor allem Planungen die nur durch

erhebliche Eingriffe in bestehende Nutzungsshy

strukturen und Privateigentum realisiert

werden koumlnnen wie

bull der Ruumlckbau der bestehenden Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und Neubau einer dem

historischen Straszligenraster nachempfunshy

denen Verbindungsstraszlige im Bereich des

Kinderbauernhofs und

bull die Bebauung der Parkanlagen am Landshy

wehrkanal suumldlich des Mehringplatzes und

am Bluumlcherplatz

20 Landschaftsprogramm Erholung-Freiraumnutzung

(Stand 2006)

21 Digitales 3D-Innenstadtmodell

17

4 Planungsgrundlagen und -ziele

22 Eingang U-Bhf Kochstraszlige

23 Verkehrserschlieszligung

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

Verkehrserschlieszligung

Straszligenverkehr

Die Berliner Verkehrsplanung geht vom Erhalt

der uumlbergeordneten Straszligennetzstruktur zur

gesamtstaumldtischen Anbindung der suumldlishy

chen Friedrichstadt aus Die uumlbergeordneten

Verkehre werden gebuumlndelt um das Gebiet

vom Durchgangsverkehr zu entlasten

bull Buumlndelung des Nord-Suumld-Verkehrs auf

der Wilhelm- Stresemann- und Lindenshy

straszlige Mit der geplanten staumldtebaulichen

Neuordnung im Bereich Spittelmarkt als

Teil des Planwerks Innenstadt werden die

Voraussetzungen fuumlr die verkehrliche Anshy

bindung der LindenstraszligeAxel-Springer-

Straszlige an die Leipziger Straszlige geschaffen

bull Fuumlhrung des Ost-West-Verkehrs suumldlich

des Gebiets uumlber die Kanaluferstraszligen

(Hallesches UferGitschiner Straszlige und

Tempelhofer UferWaterloo-Ufer) und

Bluumlcherstraszlige sowie noumlrdlich des Gebietes

uumlber Oranienstraszlige-Kochstraszlige-Anhalter

Straszlige

Fuumlr die Abwicklung des Ziel- und Quellverkehrs

existiert ein gut ausgepraumlgtes Straszligenerschlieshy

szligungsnetz Der Abschnitt der Friedrichstraszlige

suumldlich Kochstraszlige dient der oumlrtlichen Erschlieshy

szligung und ist nicht Bestandteil des uumlbergeordshy

neten Straszligennetzes Zur Verkehrsberuhigung

und Verbesserung der Aufenthaltsqualitaumlt

des oumlffentlichen Raums und der Gruumlnanlagen

wird der Mehringplatz auch zukuumlnftig frei vom

Autoverkehr bleiben

Oumlffentlicher Personennahverkehr

Die suumldliche Friedrichstadt ist durch drei U-

Bahnlinien (U1 U6 U7) der Nord-Suumld S-Bahn

und einem gut verzweigten Linienbusnetz

hervorragend an das oumlffentliche Nahverkehrsshy

netz angebunden

Langfristig ist im Zuge der Lindenstraszlige eine

Straszligenbahnstrecke zwischen Spittelmarkt und

Hallesches Tor geplant als Teil einer groszligraumlushy

migen Straszligenbahnverbindung aus dem Raum

Prenzlauer Berg uumlber Mitte nach Kreuzberg

Radverkehr

Mit dem Ausbau des Berliner Fahrradroutenshy

netzes ist das Gebiet an das zusammenhaumlngenshy

de gesamtstaumldtische Hauptnetz angeschlossen

Zwei der interessantesten durchgehenden und

neu ausgeschilderten Fahrradrouten fuumlhren

durch das Gebiet

bull Wannsee Route zwischen Schlossplatz und

Glienicker Bruumlcke die die Berliner Mitte mit

den Naherholungsgebieten im Suumldwesten

der Stadt mit Anschluss an das Radroutenshy

netz des Landes Brandenburg verbindet

bull Berliner Mauerweg als beschilderter

historischer Themenpfad mit besonderer

touristischer Bedeutung

18

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Die Errichtung und Ergaumlnzung von Radvershy

kehrsanlagen in den Straszligen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige Tempelhofer UferWatershy

loo-Ufer Lindenstraszlige Wilhelmstraszlige und am

Halleschen Tor ist ein wesentlicher Bestandteil

der Radverkehrsinfrastrukturplanung Damit

soll ein entscheidender Beitrag zur Foumlrderung

des gebietsorientierten Radverkehrs sowie zur

Erhoumlhung der Sicherheit geleistet werden

Die Handlungsschwerpunkte im Gebiet

konzentrieren sich auf die Beseitigung der

verkehrlichen Defizite im oumlffentlichen Raum

und die Schaffung sicherer Verkehrswege fuumlr

nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer sowie die

Ordnung des ruhenden Verkehrs

Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen

Die Gestaltung und Vernetzung des oumlffentshy

lichen Raumes ist in der suumldlichen Friedrichshy

stadt eine zentrale Planungsaufgabe Die einst

praumlgnanten oumlffentlichen Raumlume aus Straszligen

Plaumltzen und Parks mit hoher baulicher Verdichshy

tung der Baubloumlcke sind verloren gegangen

Waumlhrend im noumlrdlichen Abschnitt der wieder

aufgebauten Friedrichstraszlige diese markante

stadtraumlumliche Wirkung des oumlffentlichen

Raumes der Friedrichstadt wieder erlebbar wird

ist die suumldliche Friedrichstadt durch Fragmenshy

tierung und fehlende innere Differenzierung

der Baubloumlcke gestoumlrt

Die neuangelegten Parks (Besselpark und

Theodor-Wolff-Park) und Promenaden

(ETAHoffmann-P und R-Varnhagen-P)

an der zentralen Achse der Friedrichstraszlige

bilden einen Ansatzpunkt Durch verbesserte

stadtraumlumliche Einbindung und Qualitaumlt der

Parkanlagen kann ein Beitrag zur Strukturieshy

rung des staumldtischen Raumes geleistet werden

Oumlffentliche Stadtteilparks Stadtplaumltze und

neu gestalteten Straszligenraumlume werden durch

Fuszlig- und Radwegeverbindungen miteinander

vernetzt Dadurch wird auch ein wichtiger Beishy

trag zur besseren Vernetzung der bedeutenden

kulturellen Einrichtungen und touristischen

Ziele in der suumldlichen Friedrichstadt geleistet

Die Wiederherstellung verstellter Sicht- und

Wegebeziehung hat insbesondere im Bereich

Mehringplatz und Bluumlcherplatz groszlige stadtshy

raumlumliche Wirkung

Schwerpunkte fuumlr die Aufwertung des oumlffentshy

lichen Raumes sind

bull Suumldliche Friedrichstraszlige im Uumlbergang zum

Mehringplatz

bull Besselpark

bull Einmuumlndungsbereich der Markgrafenstaszlige

in die Lindenstraszlige

bull Mehringplatz Bluumlcherplatz und Hallesches

Tor

24 Theodor-Wolff-Park

25 Gruumlnflaumlchen und Gruumlnverbindungen

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

19

Handlungsschwerpunkte5

26 Eingangsportal in der Friedrichstraszlige 17

Handlungsschwerpunkte

Handlungsschwerpunkte fuumlr die Teilshyraumlume

1 Bauluumlckenschlieszligung und Aufwertung

des Erscheinungsbildes der Friedrichstraszlige

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse der Friedshy

richstadt ist Mythos und Imagetraumlger zugleich

Der benachteiligte Stadtraum des suumldlichen

Abschnitts den Bauluumlcken teilweiser Leerstand

sowie soziale staumldtebauliche und gestalterische

Defizite abwerten spiegelt das Entwicklungsshy

gefaumllle und die unterschiedliche Bedeutung der

noumlrdlichen und suumldlichen Friedrichstadt wider

Um das Qualitaumltsgefaumllle zum noumlrdlichen

Straszligenabschnitt der mit aufwaumlndigen

privaten und oumlffentlichen Investitionen in den

1990er Jahren seine bdquoWiedergeburtldquo erlebte

auszugleichen muss die kuumlnftige Rolle dieses

Stadtraums im zeitlichen wie raumlumlichen Uumlbershy

gang zwischen Gestern Heute und Morgen

definiert und die Potenziale dieses wichtigen

Teils der Innenstadt gestaumlrkt werden

Die Aufwertungsmaszlignahmen im oumlffentlichen

Raum sollen deshalb mit privaten Initiativen

einhergehen Dabei muumlssen alle Akteure einshy

bezogen werden denn Eigentuumlmer wie Mieter

Parteien wie Stadtteilinitiativen Einzelhaumlndler

wie Behoumlrden sollten alle ein gemeinsames

Interesse haben dem suumldlichen Abschnitt der

Friedrichstraszlige wieder eine eigene positive

Adresse zu geben

2 Staumldtebauliche Gestaltung der raumlumlishy

chen Verbindung des Mehringplatzes mit

dem Bluumlcherplatz

Die Zaumlsuren des Staumldtebaus der Nachkriegsjahre

sollen zwischen Mehring- und Bluumlcherplatz

durch bauliche und gestalterische Maszlignahmen

im oumlffentlichen Raum gemildert werden Durch

die Wiederherstellung von Wege- und Sichtshy

beziehungen sollen beide Plaumltze raumlumlich und

funktional wieder aufeinander Bezug nehmen

die Hallesche-Tor-Bruumlcke ihre Buumlndelungsfunkshy

tion fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer uumlbernehmen

und die Friedrichstraszlige als Hauptachse mit der

Amerika-Gedenkbibliothek als visueller Endpunkt

wieder wahrnehmbar werden Der Ruumlckbau

der Uumlberbauung der Achse am Mehringplatz ist

langfristig abgestimmte Planung

3 Staumldtebauliches Konzept fuumlr das Gelaumlnshy

de des Blumengroszligmarktes einschlieszliglich

des Umfeldes

Das Gelaumlnde des Blumengroszligmarktes hat

eine wesentliche Schluumlsselfunktion fuumlr die

zukuumlnftige Entwicklung des Raumes zwischen

Friedrich- und Lindenstraszlige

Die Verlagerung ist fuumlr das Jahr 2010 vorgeshy

sehen Dies ermoumlglicht anhand eines noch

zu entwickelnden nutzungsstrukturellen und

staumldtebaulichen Neuordnungskonzeptes fuumlr

das Gelaumlnde des heutigen Groszligmarktes und

des Druckgrafischen Gewerbezentrums den

Stadtraum wieder herzustellen Dadurch

werden zusaumltzliche Bauflaumlchen aktiviert und

vorhandene Freiflaumlchen qualitativ verbessert

In diesem Zusammenhang steht der aufgeloumlste

Stadtraum der westlichen Lindenstraszlige

zwischen Markgrafen- und Franz-Kluumlhs-

Straszlige dessen raumlumliche Fassung vis-a-vis

des barocken Stadtpalais und des Juumldischen

Museums wuumlnschenswert waumlre

4 Staumldtebauliche Gestaltung des Bereichs

zwischen der Alten Jakobstraszlige und der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige

Die ehemaligen Freihalteflaumlchen fuumlr die

Realisierung der Verkehrsplanung der 1960er

Jahre bieten qualitaumltsvolle Bau- und Freiflaumlshy

chen Entlang der Alten Jakobstraszlige kann der

staumldtische Raum mit der Ausbildung einer baushy

lichen Raumkante wieder gefasst werden Die

staumldtebaulichen Zielstellungen des Planwerks

Innenstadt verursachen mit der Aufhebung der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige einschneidende Eingriffe

in die Siedlungsstruktur fuumlr die es heute keine

Umsetzungsperspektiven mehr gibt Es sind

alternative Konzepte erforderlich die eine hohe

staumldtebauliche Qualitaumlt in dieser Innenstadtlage

sichern

5 Raumlumliche Gestaltung des suumldlichen

Abschnitts der Wilhelmstraszlige

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgeshy

staltung des Parkhausareals an der Franzshy

Kluumlhs-Straszlige bietet sich die Moumlglichkeit der

stadtraumlumlichen Neugestaltung von Teilflaumlchen

der Wohnbebauung und der Aufwertung des

oumlstlichen Straszligenraumes der Wilhelmstraszlige

20

Mit diesen Maszlignahmen kann der Straszligenraum

mehr Klahrheit erhalten Insbesondere die

Einmuumlndungsbereiche der Franz-Kluumlhs-Straszlige

und der Stresemannstraszlige in die Wilhelmstraszlige

sind neu zu definieren

6 Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo und des

Askanischen Platzes

Fuumlr die Quartiere um den Askanischen Platz

und die Stresemannstraszlige ist die staumldtebaushy

liche Weiterentwicklung und Aufwertung des

Areals der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige von

groszliger Bedeutung

Waumlhrend die Eigentuumlmerin eine Mischnutzung

mit hohem tertiaumlren Flaumlchenanteil (Hotels und

Buumlros) bevorzugt sehen die staumldtebaulichen

Ziele des Bezirks die Entwicklung des Gebiets

als innerstaumldtischen Wohnstandort mit attrakshy

tiven Gruumln- und Erholungsflaumlchen vor

Der Stadtraum suumldlich des Askanischen Platzes

bzw des ehemaligen Anhalter Bahnhofs der

amorph ausufert bedarf hier der baulichen

Fassung um so das Raumgefuumlge zwischen dem

historischen Porticus und dessen Umgebung

wieder herzustellen

7 Aufwertung der halboumlffentlichen

Raumlume an der Groszligbeerenstraszlige

Das Hochhaus der Postbank Berlin hat eine beshy

sondere weithin sichtbare stadtbildpraumlgende

Wirkung

Angesichts dieser Bedeutung muumlssen die

um das Hochhaus im Stile der 1970er Jahre

angelegten weitraumlumigen Freiflaumlchen die an

die Groszligbeerenstraszlige und das Hallesche Ufer

grenzen eine der Oumlrtlichkeit angemessene

Gestaltung erhalten

Eine Verbesserung der raumlumlichen Situation

entlang des Halleschen Ufers in Verbindung

mit dem U-Bahnhof Moumlckernbruumlcke waumlre eine

erhebliche Aufwertung fuumlr den staumldtischen

Raum und das angrenzende Wohnquartier

5 Handlungsschwerpunkte

Allgemeine Handlungsschwerpunkte fuumlr den Gesamtraum

Das in der suumldlichen Friedrichstadt vorhandene

bdquogruumlne Potenzialldquo bietet gute Voraussetzungen

fuumlr die bessere Vernetzung der Gruumlnanlagen

Kultureinrichtungen und touristischen Ziele Die

Aufenthaltsqualitaumlt im oumlffentlichen Raum auf

den Plaumltzen und in den Parkanlagen soll durch

gezielte Maszlignahmen verbessert werden Dies

betrifft insbesondere die Parkanlage Moumlckernshy

straszligeKleinbeerenstraszlige den Besselpark und

den Bluumlcherplatz

Ein einheitliches Wegeleitsystem und die

Einrichtung und Ergaumlnzung von Fahrradrouten

unterstuumltzt die Vernetzung der Kultureinrichshy

tungen und touristischen Attraktionen

Eine Besonderheit ist der Geschichtspark

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde 27 Fassadendetail Cafe Adler

des ehemaligen Prinz-Albrecht-Palais Der

Name dieses Palais das noch der Weimarer

Regierung als Gaumlstehaus diente steht als Fanal

fuumlr das nationalsozialistische Terror-Regime

Entsprechend der historischen politischen und

gesellschaftlichen Bedeutung des Ortes sollte

die jahrelange Planung fuumlr ein Mahnmal zuumlgig

im Sinne des 1983 formulierten Ausschreishy

bungstextes realisiert werden bdquoDie Neugestalshy

tung dieses Ortes soll das Vergessen unterbreshy

chen und ihn im Bewuszligtsein der Bewohner und

Besucher der Stadt zum festen Bestandteil des

Berliner Stadtgefuumlges machenldquo

Entscheidung zu Abweichungen von

beschlossenen Planungen

Die bezirkliche Bereichsentwicklungsplanung

2006 enthaumllt alternative Vorstellungen zur

Entwicklung von Teilraumlumen die von den uumlbershy

geordneten Zielen des Planwerks Innenstadt

abweichen Sie betreffen die Oumlffnung und

zeitgemaumlszlige Wiederherstellung des Halleschen

Tors und die kritische Beruumlcksichtigung der

historischen Stadt im Bereich der Verkehrsplashy

nung Besselstraszlige und Alte Jakobstraszlige Hierzu

sind konsensfaumlhige Konzepte zu erarbeiten die

im weiteren Planungsprozess der Bauleitplashy

nung entschieden werden

21

5 Handlungsschwerpunkte

22

5 Handlungsschwerpunkte

28 Handlungsschwerpunkte

23

Stresemannstraszlige

Zimmerstraszlige

Hallesches Ufer

Wilhelm

straszlige

Leipziger Straszlige

Kulturelle Einrichtungen und Sehenswuumlrdigkeiten in der suumldlichen Friedrichstadt

Martin-Gropius-Bau

Europahaus

Deutschlandhaus

Portal Anhalter Bahnhof LapidariumTempodrom Familiengericht Hebbel-Theater

Verlagshaus Axel-Springer GSW-Hochhaus taz

24

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

1

2

3

4

5

6

7

8

Inhalt

Vorwort 4

Einleitung 6

Gebietsbeschreibung 8

Historische Entwicklung 12

Die barocke Idealstadt

Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit

Flaumlchensanierung und Autobahnplanungen der sechziger Jahre

Kritische Rekonstruktion in den achtziger Jahren

Planungsgrundlagen und -ziele 16

Flaumlchennutzungsplan Berlin

Landschaftsprogramm

Bereichsentwicklungsplanung

Planwerk Innenstadt

Verkehrserschlieszligung

Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen

Handlungsschwerpunkte 20

Teilraumlumliche Vertiefung 26

1 Mehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Tor

2 Suumldliche Friedrichstraszlige

3 Blumengroszligmarkt mit Besselpark

4 Alte Jakobstraszlige

5 Tempodrom Askanischer Platz

42Leitlinien

Leitlinien und Ziele fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

Anhang 46

Verfahrensbeteiligte

Abbildungsverzeichnis

Vorwort Ingeborg Junge-Reyer

Liebe Mitbuumlrgerinnen und Mitbuumlrger

Sehr geehrte Damen und Herren

die suumldliche Friedrichstadt eroumlffnet neue

Chancen und Spielraumlume fuumlr die Zukunft in

der Berliner Innenstadt Sie besitzt mit Ihrem

einpraumlgsamen barocken Stadtgrundriss den

zahlreichen Baudenkmalen und Kultureinrichshy

tungen ihren Wohn- und Parkanlagen sowie

den fuumlr zukuumlnftige Nutzungen verfuumlgbaren

Flaumlchen die einzigartige Moumlglichkeit fuumlr neue

Entwicklungen

Die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung und

das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg haben

in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe unter

Einbeziehung der oumlffentlichen und privaten

Akteure grundsaumltzliche Fragen zur Zukunft der

suumldlichen Friedrichstadt eroumlrtert und begonshy

nen Konzepte fuumlr die zukuumlnftige Weiterentshy

wicklung zu erarbeiten

Der vorliegende Arbeitsbericht dokumentiert

die Ergebnisse dieses Arbeitsprozesses Er stellt

das Gebiet mit ersten Planungsvorstellungen

dar und entwickelt neue Leitlinien zur Rekonshy

struktion und Qualifizierung des Stadtteils Fuumlnf

teilraumlumliche Vertiefungsgebiete mit besonshy

derer Bedeutung wurden auf ihre Staumlrken und

Defizite untersucht und mit Handlungsempfehshy

lungen zur Diskussion gestellt

Dabei stehen nicht vorrangig die Fragen der

Architektur sondern Fragen zu den funktioshy

nellen Rahmenbedingungen zur Foumlrderung der

Lebendigkeit des Ortes zum Wohnen Arbeiten

und Erholen im Vordergrund Aufgabe wird

es sein zu klaumlren in welche Richtung sich der

Stadtteil profilieren kann - als innerstaumldtischer

Wohnort als Schwerpunkt kultureller Einrichshy

tungen oder als Buumlrostandort

Zur Fortsetzung des begonnenen Dialogs

werden als naumlchste Schritte raumlumlich orientierte

Arbeitsgruppen eingerichtet die sich zunaumlchst

mit dem Gelaumlnde des Blumengroszligmarkts und

dem oumlffentlichen Raum zwischen Mehringplatz

Hallesches Tor und Bluumlcherplatz beschaumlftigen

Ziel ist es die Themen der Stadt- und Freiraumshy

planung mit spuumlrbaren Verbesserungen fuumlr die

Menschen die im Gebiet leben und arbeiten

mit konkreten Maszlignahmen und Projekten

zu verknuumlpfen Die Auseinandersetzung mit

sozialen Problemlagen bleibt Schwerpunkt der

Stadtentwicklung und der umfangreiche Beshy

stand des sozialen Wohnungsbaus wird durch

neue Bauherrenmodelle mit innerstaumldtischem

Wohnungsbau ergaumlnzt und vernetzt Die

Friedrichstraszlige ist als Ruumlckgrat des Gebietes zu

qualifizieren und als Nahversorgungszentrum

zu staumlrken

Ich bin fest davon uumlberzeugt dass wir durch ein

gemeinsames Handeln und ein starkes Engashy

gement der oumlrtlichen Akteure einen Beitrag fuumlr

die Entwicklung der suumldlichen Friedrichstadt im

Interesse der Bewohnerinnen und Bewohner

der gesamten Stadt leisten koumlnnen

Ingeborg Junge-Reyer

Senatorin fuumlr Stadtentwicklung

4

Vorwort Dr Franz Schulz

Sehr geehrte Damen und Herren

liebe LeserInnen

die bdquoSuumldliche Friedrichstadtldquo ist als stadthistoshy

rischer Begriff bekannt und mit den Aktivitaumlten

der Internationalen Bauausstellung IBA 87

untrennbar verbunden In dieser Zeit wurde die

Bezeichnung der bdquoSuumldlichen Friedrichstadtldquo als

Name fuumlr ein Stadtquartier eingefuumlhrt das zu

jener Zeit vor allem durch seine Lage an der

Berliner Mauer gepraumlgt wurde Geografisch im

Zentrum Berlins trennte die Mauer entlang der

Verwaltungsbezirksgrenze zwischen Mitte und

Kreuzberg hier Ost- und Westberlin Das histoshy

rische Zentrum der Stadt die barocke Friedshy

richstadt wurde zerschnitten die staumldtebaulich

kunstvoll gefuumlgten Stadtraumlume und Bauten

verstellt oder vernichtet Die weltberuumlhmte

Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat der barocken

Friedrichstadt verlor die Anbindung zu ihrem

suumldlichen Endpunkt dem Belle-Alliance-Platz

mit dem Friedensengel von DC Rauch und

dem suumldlichen Stadtportal am Halleschen Tor

Historisches Stadtzentrum Barockstadt In

Kreuzberg Nachkriegszeit und Wiederaufbau

die Teilungssituation und die bdquoGrenzlageldquo

haben diesen Stadtbereich charakterlich stark

veraumlndert und barocker Stadtgrundriss und

historische Innenstadt lassen sich heute nur

noch schwer nachvollziehen Mit den uumlblichen

Assoziationen vom Bezirk Kreuzberg lassen sich

diese Attribute wohl auch nur schwer verbinshy

den Viele werden sich auch heute fragen bdquoSuumldshy

liche Friedrichstadtldquo ndash wo ist das eigentlich

Gleichwohl ist die bdquoSuumldliche Friedrichstadtldquo

heute Standort zahlreicher uumlberregional

bedeutender Einrichtungen und Institutionen

Ob Ministerium fuumlr wirtschaftliche Zusammenshy

arbeit SPD Zentrale Aumlrztekammer Bundesarshy

chitektenkammer Patentamt Hebbeltheater

Tempodrom Martin-Gropius-Bau Deutsches

Technikmuseum Juumldisches Museum und

Berlinische Galerie Checkpoint Charlie oder der

Anhalter Bahnhof ndash das sind nur einige Beishy

spiele fuumlr die Vielzahl auch touristisch bedeushy

tender Orte die in diesem Stadtteil vorhanden

sind und ihn damit auch zunehmend wieder

ins Zentrum zuruumlckwachsen lassen Das spornt

uns an hier nun auch die Rahmenbedingungen

fuumlr eine entsprechende Gebietsentwicklung

zu schaffen und damit diesen Stadtteil von

Kreuzberg auch wieder zu einem Teil der Mitte

von Berlin werden zu lassen

Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeishy

tern fuumlr ihre gute und engagierte Arbeit und

freue mich auf die weiteren Schritte

Dr Franz Schulz

Bezirksbuumlrgermeister

5

Einleitung1

1 Luftbild 2004 (Ausschnitt)

6

Einleitung

Fuumlr die suumldliche Friedrichstadt gilt das Wort von

Wolf Jobst Siedler dass sich Berlin in jeder Geneshy

ration neu entwirft in besonderer Weise Im 18

Jh als Fortsetzung der barocken Stadterweiterung

mit repraumlsentativen Villen geplant im ausgeshy

henden 19 Jh von der Mietskasernenstadt uumlbershy

formt im fruumlhen 20 Jh zum Cityerweiterungsshy

gebiet umstrukturiert im 2 Weltkrieg zerbombt

durch Wiederaufbau und Neubaufieber seiner

historischen Bezuumlge beraubt und schlieszliglich mit

Teilung und Mauerbau von seinen Lebensadern

abgeschnitten fristete der Stadtteil in der zweiten

Haumllfte des 20 Jh ein Dasein als staumldtisches Randshy

gebiet der westlichen Teilstadt

In den einzelnen Entwicklungsperioden drifteten

staumldtebauliche Leitvorstellungen und gesellschaftshy

licher Wandel immer schneller auseinander so

dass keine der staumldtebaulichen Konzeptionen im

Ganzen vollendet werden konnte aber dennoch

jede Epoche ihre Spuren hinterlieszlig und sich so der

Wechsel der Zeiten am Raumgefuumlge und verstreut

liegenden baulichen Zeugnissen ablesen laumlsst

Den charakteristischen Stadtgrundriss verdanken

wir der barocken Stadterweiterung Die imposhy

santen Behoumlrdengebaumlude geben einen Eindruck

von der wilhelminischen Hauptstadtkapitale des

beginnenden 20 Jh das Mendelsohn Verbandsshy

haus der Metallarbeiter zeigt den Aufbruch der

Moderne im Stadtviertel Mehringplatz und

Hochhausbebauung sind Stein gewordene

Zeugnisse der Wiederaufbauphase und die IBA-

Bebauung der Ritterstraszlige erinnert an die heute

eher kleinstaumldtisch anmutende Bauphilosophie

der Mauerzeit

Im Ergebnis ist die suumldliche Friedrichstadt von

Fragmenten und vielfaumlltigen Bruumlchen gekennshy

zeichnet Die Bebauung und die Struktur des

oumlffentlichen Raumes ist aumluszligerst heterogen

das Gleichmaszlig von geschlossener Bebauung

Freiraumlumen und Maszligstaumlblichkeit zerstoumlrt Raumshy

bezuumlge sind vielfach aufgeloumlst und von Barrieren

unterbrochen

Und dennoch weist die suumldliche Friedrichstadt

mit dem einpraumlgsamen Stadtgrundriss den

zahlreichen Baudenkmalen den gelungenen

Neubauten und Parkanlagen sowie den Veraumlnshy

derungsmoumlglichkeiten ein Potenzial auf das dem

Stadtteil neue Entwicklungschancen eroumlffnet

Der Fall der Mauer veraumlnderte schlagartig

die Lagegunst der suumldlichen Friedrichsstadt

vom Rand wieder zur Mitte Damit stellen sich

Zukunftsfragen und bieten sich unvermutete

Entwicklungsperspektiven Das Weltstaumldtische

wird in der suumldlichen Friedrichstadt wohl nicht

wieder zum Ausdruck kommen aber es waumlre

schon viel gewonnen wenn die herausragenden

Einzelbauten der jeweiligen Epochen zum Vorbild

der Entwicklung werden koumlnnten In diesem Sinne

soll eine dem Geist des Ortes angemessene nutshy

zungsstrukturelle und bauliche Struktur entwickelt

und das Bestehende mit dem Neuen verknuumlpft

werden

Unter Mitwirkung der zustaumlndigen Verwaltungen

und der Akteure vor Ort ist so ein Leitbild fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt zu entwickeln das einershy

seits so offen ist dass keine Option verbaut wird

aber andererseits so zielgerichtet dass konkrete

Maszlignahmen zur Stadtreparatur und Aufwertung

des Gebiets umgesetzt werden koumlnnen

Die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung und

der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg haben daher

im Sommer 2005 eine gemeinsame Arbeitsshy

gruppe eingerichtet in der die uumlbergreifenden

Fragestellungen im Gebiet unter Einbeziehung

oumlffentlicher und privater Akteure (Eigentuumlmer

Nutzer Investoren) eroumlrtert und Handlungskonshy

zepte fuumlr die Weiterentwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt erarbeitet wurden

Der vorliegende Bericht dokumentiert erste Ergebshy

nisse dieses Arbeitsprozesses Er stellt das Gebiet

vor und zeichnet die Entwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt nach um so zum Verstaumlndnis des

historischen Erbes ebenso wie der bdquoBausuumlndenldquo

beizutragen Er arbeitet die Planungsgrundlagen

heraus und entwickelt Leitlinien zur Rekonstrukshy

tion und Qualifizierung des Stadtteils Fuumlnf teilshy

raumlumliche Vertiefungsgebiete werden aufgrund

ihrer funktionalen und historischen Bedeutung fuumlr

Nutzungsentwicklung Raumverflechtungen und

Stadtgestalt besonders behandelt Abschlieszligend

werden konkrete Handlungsempfehlungen zur

Diskussion gestellt

Der Bericht dient als Grundlage fuumlr das Leitbild der

kuumlnftigen Entwicklung der suumldlichen Friedrichshy

stadt Er soll zur Transparenz der Entscheidungsshy

prozesse beitragen und den Diskussionsprozess

zwischen Bewohnern oumlrtlichen Akteuren und

Politik zwischen Verwaltung und Fachoumlffentlichshy

keit wieder aufnehmen

1 Einleitung

2 Mehringplatz

7

Gebietsbeschreibung2

Gebietspass

bull Flaumlche 138 ha

bull Einwohner insgesamt 13142 (Stand 31122005)

davon lt 18 Jahre 249

davon gt 65 Jahre 117

davon nicht deutscher Herkunft 346

bull Wohnen Wohnungsanzahl insgesamt 9240 WE

davon 2200-2500 WE im sozialen Wohnungsbau

errichtet im Rahmen der Internationalen Bauausstellung

Branchenstruktur

bull Handel

Blumengroszligmarkt kleinteilige Einzelhandels- und

Gastronomieeinrichtungen Lebensmittel- und Drogerieshy

discounter Wochenmarkt am Mehringplatz

bull DruckVerlageZeitungenMedien

Ullstein Verlag Tageszeitung TAZ Axel-Springer-Haus

Druckgraphisches Gewerbezentrum Bundesdruckerei

bull Versicherungen

AOK IDEAL-Versicherung AG Victoria-Versicherungen

Barmer Verband Deutscher Rentenversicherer BKK

Verkehrsbauunion

bull Verwaltungen und Aumlmter

Landesamt fuumlr Buumlrger- und Ordnungsangelegenheiten

Polizeiabschnitt Kreuzberg Suumld-Ost Agentur fuumlr Arbeit

Berlin- Mitte Deutsches Patentamt Europaumlisches

Patentamt Bundesministerium fuumlr wirtschaftliche

Zusammenarbeit und Entwicklung Amtsgericht Tempelshy

hof-Kreuzberg-Familienrecht

bull Bedeutende Kultureinrichtungen und touristische Ziele

Martin-Gropius-Bau Juumldisches Museum Berlinische

Galerie Hebbel-Theater Tiyatrom-Tuumlrkisches Theater

Tempodrom Anhalter Bahnhof Topographie des

Terrors Haus am Checkpoint Charlie Amerika-Gedenk-

Bibliothek Lapidarium am Landwehrkanal

bull Uumlberregionale Einrichtungen

Gehoumlrlosenzentrum Berlin Aumlrztekammer IG Metall

-Verwaltungsstelle Berlin SPD-Bundeszentrale GSW

Gemeinnuumltzige Siedlungs- und Wohnungsbaugesellshy

schaft mbH

Gebietsbeschreibung

Stadtstruktur

Der suumldliche Bereich der Friedrichstadt erstreckt

sich suumldoumlstlich vom Potsdamer Platz zwischen

Stresemannstraszlige im Westen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige im Suumlden Alte Jakobstraszlige

im Osten und Kochstraszlige im Norden Uumlber die

Achsen der Stresemann- und Wilhelmstraszlige ist

der Bereich mit zentralen Plaumltzen Berlins wie

dem Potsdamer Platz und dem Pariser Platz

direkt verknuumlpft

Die suumldliche Friedrichstadt entwickelte sich

bis zum zweiten Weltkrieg zu einem hochvershy

dichteten Stadtteil der historischen Mitte mit

uumlberwiegend gruumlnderzeitlicher Bebauung

Wohnungen zahlreichen Geschaumlften und Buumlros

und charakteristischen Strukturbildungen mit

ausgepraumlgten Standortbereichen wie zB Vershy

lagswesen Druck und Papier Buumlrobedarfs- und

Buumlromaschinenfabrikationen

Das heutige amorphe Erscheinungsbild dieses

Stadtraums ist das Ergebnis von Kriegszerstoumlshy

rung und Nachkriegsentwicklung sowie von

Planungen die jeweils nur fragmentarisch

umgesetzt wurden

3 Lage im Stadtgebiet

Entsprechend vielfaumlltig ist das heutige

Erscheinungsbild Bauluumlcken und Leerstand

neben bedeutenden Kultureinrichtungen und

Zentralen von Unternehmen Parteien und

Verbaumlnden gute Wohnlagen und Quartiere

mit problematischer sozialer Entwicklung einshy

gestreute kleinere gruumlne Inseln mit Qualitaumlts-

Einbindungs- und Vernetzungsdefiziten

Dennoch ist der charakteristische Stadtgrundshy

riss mit der faumlcherfoumlrmigen Gesamtform den

kennzeichnenden Nord-Suumld-Radialen und der

Blockstruktur so stabil dass er als grundleshy

gendes staumldtebauliches Ordnungsprinzip fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt allgemeinguumlltig ist Das

zeigte sich auch als im Zuge des Wiedervereishy

nigungs-Booms zahlreiche Neubauvorhaben

realisiert wurden die wesentlich zur Reparatur

und Vervollstaumlndigung des Stadtgrundrisses

beitrugen

Wohnen

Auf einer Flaumlche von ca 138 ha wohnen ca

13000 Einwohner rund 2000 mehr als vor 20

Jahren als mit der bdquoInternationalen Bauausshy

stellungldquo die suumldliche Friedrichstadt zu einem

Schwerpunkt der Westberliner Stadtplanung

wurde Die wenigsten Bewohner der suumldlichen

Friedrichstadt leben heute in den gruumlnderzeitshy

lichen Gebaumluden mit ihren ca 1300 Altbaushy

wohnungen

Schwerpunkte des Wohnens sind die Wohnshy

hochhaumluser mit ca 5000 Einheiten der

ausgehenden 1960er und fruumlhen 1970er

Jahre um den Mehringplatz der Franz-Kluumlhs-

Straszlige und der suumldlichen Lindenstraszlige die

Randbebauung der Bloumlcke beiderseits der

Hedemannstraszlige sowie die Wohnbebauung

der IBA aus den 1980er Jahren beiderseits der

Ritterstraszlige der westlichen Kochstraszlige und an

der Rahel-Varnhagen-Promenade Die untershy

schiedlichen staumldtebaulichen Leitbilder sind

auch an den Gebaumludehoumlhen ablesbar Weisen

die Hochhaumluser bis zu 18 Vollgeschosse auf so

orientiert sich die Straszligenrandbebauung an der

traditionellen Berliner Traufhoumlhe von 18 m bzw

sieben Neubaugeschossen waumlhrend sich die

IBA Bauten an der Ritterstraszlige auf vier bis sechs

Geschosse beschraumlnken Die durchschnittliche

Geschossflaumlchenzahl der suumldlichen Friedrichshy

stadt bewegt sich deshalb um 20

8

2 Gebietsbeschreibung

Arbeiten

Die suumldliche Friedrichstadt war und ist

vor allem auch ein Ort des Arbeitens mit

zahlreichen Betrieben und Beschaumlftigten

Uumlberoumlrtlich bedeutende Gewerbebetriebe

Dienstleistungs- und Handelseinrichtungen

haben hier ebenso ihren Standort wie lokale

Versorgungs- und Handwerksbetriebe Daruumlshy

ber hinaus ist die oumlffentliche Hand aufgrund

mehrerer Schul- und Kitastandorte dem

Arbeitsamt dem Amtsgericht und Verwalshy

tungen ein bedeutender Arbeitgeber

Raumlumlicher Schwerpunkt ist das ehemalige

Zeitungsviertel beiderseits der Kochstraszlige

wodurch sich ein Nord-Suumld-Gefaumllle in der Beshy

schaumlftigtenverteilung ergibt das durch neue

Standorte an der Wilhelm- und der Streseshy

mannstraszlige etwas ausgeglichen wird

Waumlhrend die Einwohnerzahl in der suumldlichen

Friedrichstadt seit den 1950er Jahren kontishy

nuierlich wuchs verminderte sich ab 1970

die Zahl der Arbeitsplaumltze dramatisch Gab

es in der suumldlichen Friedrichstadt zu Beginn

der 1970er Jahre noch rund 27000 Arbeitsshy

plaumltze so liegt heute die Zahl der Beschaumlfshy

tigten schaumltzungsweise bei ca 15000 Der

Strukturwandel vom Arbeits- zum Wohnort

druumlckt sich im Verhaumlltnis von Einwohnern zu

Beschaumlftigten aus das 1970 noch 15 betrug

1980 auf 1 2 sank und derzeit fast ausgeglishy

chen sein duumlrfte Dieses Mischungsverhaumlltnis

von Wohnen und Arbeiten sollte bei der

Entscheidung uumlber kuumlnftigen Vorhaben mit

beruumlcksichtigt werden

Versorgung

Die Versorgung der suumldlichen Friedrichstadt

mit Schulen und Kindertagesstaumltten wurde

im Rahmen der bezirklichen Bereichsentwickshy

lungsplanung konzeptionell weiterentwickelt

Im Zuge der IBA entstanden zusaumltzliche

Schulen und Kindertagesstaumltten Auch die

Nachnutzung des ehemaligen Kinderheims an

der Ritterstraszlige durch die freie Waldorfschule

Kreuzberg entwickelte sich zum Standortfakshy

tor um die Innenstadt als familiengerechten

Wohnort zu staumlrken

Die Versorgung mit oumlffentlichen Gruumlnflaumlchen

wurde ebenfalls im Rahmen der IBA durch

den Bau neuer Parkanlagen wie Besselpark und

Theodor-Wolff-Park sowie die Rahel-Varnhashy

gen-Promenade und die ETA-Hoffmann-Proshy

menade erheblich verbessert Nicht vollendet

ist die beabsichtigte Vernetzung der Parks

Gruumlnflaumlchen und oumlffentlichen Straszligen- und

Platzraumlume untereinander

Nicht zuletzt soll der Beitrag den die bedeushy

tenden Museen und Theater in der suumldlichen

Friedrichstadt fuumlr das kulturelle Leben der Stadt

leisten an dieser Stelle hervorgehoben werden

Verkehr

Die Struktur des Straszligennetzes der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist von den Stadterweiterungen

des 17 Jh und 18 Jh gepraumlgt als es galt die

Friedrichstadt und die Dorotheenstadt mit

Alt-Berlin und untereinander zu verbinden Das

damalige Straszligennetz war vor allem auf das

Repraumlsentationsbeduumlrfnis angelegt Insofern

hatten die Straszligen wie Linden- Wilhelm- und

Friedrichstraszlige neben ihrer verkehrlichen Funkshy

tion auch repraumlsentative Bedeutung

Innerhalb der drei Nord-Suumld-Verbindungen

kam der Friedrichstraszlige als Durchgangsstraszlige

die den Wedding mit dem Tempelhofer Feld

verband die zentrale Funktion zu

4 Untersuchungsgebiet mit Verflechtungsbereichen

Untersuchungsgebiet

Verflechtungsbereich

9

2 Gebietsbeschreibung

5 GSW Hochhaus Kochstraszlige

Mit der Teilung der Stadt verloren die Nordshy

Suumld-Verbindungen ihre uumlberoumlrtliche Funktion

und dienten nur der Erschlieszligung der suumldshy

lichen Friedrichstadt Gleichwohl bewirkte die

Abtrennung der Linden- und der Wilhelmstraszlige

vom Mehringplatz die Erhoumlhung der Leistungsshy

faumlhigkeit dieser beiden Straszligen Dagegen

gewannen die Ost-West-Verbindungsstraszligen

an Bedeutung die jedoch nur aufgrund des

Verlaufs der Mauer und ihrer historischen

Vorpraumlgung bdquouumlber-Eckldquo gefuumlhrt werden konnshy

ten Das gilt insbesondere fuumlr den Straszligenzug

Oranienstraszlige - Kochstraszlige - Anhalter-Straszlige

mit Anknuumlpfung uumlber die Schoumlneberger Straszlige

an das Hallesche Ufer der neben der Straszlige des

17 JuniUnter den Linden und dem Straszligenzug

am Landwehrkanal als zentrale innerstaumldtische

Ost-West-Verbindung dient

Die Wiedervereinigung der Stadt fuumlhrte dazu

dass die Nord-Suumld-Verbindungen - mit Ausshy

nahme der gekappten Friedrichstraszlige - wieder

ihre urspruumlngliche Verkehrsfunktion wahrshy

nehmen Auf der Wilhelm- der Stresemann-

und der Lindenstraszlige ist heute eine staumlrkere

Vekehrsbelastung festzustellen Im Sinne der

Gebietsentwicklung sollten die Straszligen als

gestalteter oumlffentlicher Raum wiederentdeckt

und entwickelt werden

Defizite Potenziale und Qualitaumlten

Der suumldliche Teil der Friedrichstraszlige ist gekennshy

zeichnet durch funktionale und staumldtebauliche

Probleme die am Umfeld der Wohnhochhaumlushy

ser der Verkehrsbarrieren der Brachflaumlchen

und der aufgerissenen Stadtraumkanten

sichtbar sind Auch das Gelaumlnde des Blumenshy

groszligmarktes wird seiner stadtraumlumlichen Lage

nicht mehr gerecht

Heute noch sind die Bruumlche die der Krieg die

Nachkriegsplanungen und die Mauer hinterlasshy

sen haben deutlich erkennbar Fragmente der

barocken und gruumlnderzeitlichen Stadt neben dem

Wohnungsbau der Flaumlchensanierung Bauluumlcken

im historischen Stadtgrundriss und defizitaumlr

eingebundene Freiflaumlchen auf den ehemaligen

Freihalteflaumlchen der geplanten Verkehrstrassen

kennzeichnen das Bild Ruhige durchgruumlnte

Wohnanlagen mit quartiersbezogener Infrastrukshy

tur vermitteln einen fast vorstaumldtischen Charakter

waumlhrend nebenan bedeutende Einrichtungen von

Politik und Kultur sowie touristisch interessante

Ziele das Stadtbild praumlgen

Am Mehring- und Bluumlcherplatz hat die modershy

ne Stadtplanung raumlumliche und funktionale

Bezuumlge gekappt die heute die Nutzung und die

Orientierung im oumlffentlichen Raum erschweren

Auch an der Alten Jakobstraszlige wurde die alte

Stadtstruktur durch die Trassierung der Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und dem Bau der Springsiedshy

lung umfassend uumlberformt

Waumlhrend das ehemalige Zeitungsviertel an der

Kochstraszlige wieder Urbanitaumlt ausstrahlt ist dies

im Bereich des Springerhochhauses in dem die

historische Stadtstruktur aufgegeben wurde

nicht erkennbar

Die noch unbebauten Freihalteflaumlchen aus

der aufgegebenen Verkehrsplanung bieten

wichtige Potenziale die dem Stadtraum durch

neue Bau- und Gruumlnflaumlchen stadtgestalterische

und nutzungsstrukturelle Qualitaumlten verleihen

koumlnnten

Planerischer Handlungsbedarf

Bekannte Veranstaltungsorte (Tempodrom)

bedeutende Museen (Juumldisches Museum

Berlinische Galerie Martin-Gropius-Bau Mauer

Museum) und Orte der deutschen Geschichte

(Topographie des Terrors Checkpoint Charly)

veranlassen zahlreiche Touristen zum Besuch

dieses Stadtgebiets Die Vernetzung der tourishy

stischen Highlights durch angemessen gestaltete

oumlffentliche Raumlume ist unzureichend und bedarf

der weiteren Entwicklung Ebenso entspricht

das unbefriedigende Umfeld des Juumldischen

Museums und der Berlinischen Galerie nicht der

Bedeutung dieser Einrichtungen

Uumlberdimensionierte Verkehrsplanungen und Flaumlshy

chensanierungen fuumlhrten zur Uumlberformung des

historischen Stadtgrundrisses am Mehringplatz

und des suumldlichen Abschnitts der Friedrichstraszlige

Auch hier koumlnnen vorhandene Potenziale zur

Verbesserung der Stadtstrukur beitragen

Die Freihaltetrassen der nicht realisierten Vershy

kehrsplanung die zu oumlffentlichen Parkanlagen

Theodor-Wolff-Park und Besselpark entwickelt

wurden weisen durch geringe Strukturieshy

rung und Gestaltung wenig Beziehung zum

umgebenden Stadtraum auf und erfordern

weitere Maszlignahmen um sie angemessen in die

Stadtstruktur einbinden zu koumlnnen

10

2 Gebietsbeschreibung

Der respektvolle Umgang mit dem historischen

Stadtgrundriss wie er zu Beginn der 1980er

Jahre mit der behutsamen Stadterneuerung

westlich der Wilhelmstraszlige und oumlstlich der Linshy

denstraszlige begonnen wurde hat den Maszligstab

auch fuumlr die kuumlnftige Entwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt gesetzt

In den 1990er Jahren begannen mit dem Fall

der Mauer die Planungen zur Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

und die Wiederherstellung der historischen

Stadtstruktur

In Fortfuumlhrung und Modifikation des Planwerks

Innenstadt gilt es ein neues Leitbild fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt zu formulieren um die

Potenziale dieses wichtigen Teils der histoshy

rischen Innenstadt herauszuarbeiten zu staumlrken

sowie die Handlungskonzepte und Maszlignahshy

men darauf abzustimmen

Akuter planerischer Handlungsbedarf aufgrund

anstehender Standortentscheidungen und

aktualisierter Planungen die von den gesamtshy

staumldtischen Zielen des Planwerkes Innenstadt

abweichen konzentriert sich vorrangig auf die

nachfolgenden Teilraumlume

1 Mehringplatz Hallesches Tor Bluumlcherplatz

2 Suumldliche Friedrichstraszlige

3 BlumengroszligmarktBesselpark

4 Alte JakobstraszligeKinderbauernhof

5 Tempodrom Askanischer Platz

6 Vertiefungsbereiche des Untersuchungsgebietes

11

Historische Entwicklung3

7 Rondell Oumllgemaumllde um 1730

Historische Entwicklung

Die barocke Idealstadt

Ab 1688 entstand suumldwestlich von Berlin und

Coumllln mit der Friedrichstadt nach Friedrichsshy

werder und der Dorotheenstadt die dritte

Erweiterung des historischen Stadtkerns Die

Friedrichstadt wurde in strenger Planmaumlszligigkeit

und Geometrie angelegt Ab 1732 lieszlig Friedrich

Wilhelm I die Friedrichstadt nach Plaumlnen seines

Oberbaudirektors Phillip Gerlach nach Suumlden

erweitern Charakteristisch fuumlr die suumldliche

Erweiterung sind die zum Landwehrgraben

keilfoumlrmig zulaufenden Achsen (Wilhelmstraszlige

Friedrichstraszlige Lindenstraszlige) mit der Friedrichshy

straszlige als Hauptachse Den Schnittpunkt der

drei Straszligen bildet der kreisfoumlrmige Stadtplatz

das bdquoRondellldquo An den Toren der Akzisemauer

die etwa zur gleichen Zeit errichtet wurde

entstanden drei Plaumltze die Gerlach zu bedeushy

tenden stadtbildpraumlgenden Plaumltzen ausgestalshy

ten lieszlig Das bdquoRondellldquo vor dem Halleschen Tor

das bdquoOktogonldquo vor dem Potsdamer Tor und das

bdquoCarreacuteldquo vor dem Brandenburger Tor Der runde

Platz trug im Laufe seiner Geschichte die drei

Namen bdquoRondellldquo(1734-1815) bdquoBelle-Alliance-

Platzldquo (1815-1946) und nach dem 2 Weltkrieg

bis heute bdquoMehringplatzldquo

Durch die diagonal verlaufenden Achsen Wilshy

helm- und Lindenstraszlige wird die strenge Blockshy

struktur der Friedrichstadt in ihrer Wirkung vershy

aumlndert Die anderen nach Suumlden verlaumlngerten

Straszligen der noumlrdlichen Friedrichstadt werden

auf oumlffentliche oder private repraumlsentative

Gebaumlude als points de vue gefuumlhrt wie zB zum

ehemaligen Kammergericht (spaumlter Berlin-Mushy

seum) in der Blickachse der Markgrafenstraszlige

zur ehemaligen koumlniglichen Sternwarte von

Schinkel in der Achse der Charlottenstraszlige und

zum alten Standort der Jerusalemer Kirche

in der Achse der Kochstraszlige dem heutigen

Standort des Axel-Springer-Verlagshauses

Typisch fuumlr die suumldliche Friedrichstadt sind

Abweichungen von der Rasterstruktur der noumlrdshy

lichen Friedrichstadt und die langgestreckten

Blockstrukturen

8 Kammergericht um 1835

9 Belle-Alliance-Platz und Hallesches Tor um 1850

10 Berlin und Umgebung

1876 (Ausschnitt)

12

3 Historische Entwicklung

11 Jerusalemer Kirche um 1905

Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit

Waumlhrend im noumlrdlichen Teil der Friedrichstadt

praumlgende Adelspalais entstanden die nach

der Reichsgruumlndung 1871 zu Regierungs- und

Botschaftsgebaumluden umgebaut wurden trug

die suumldliche Friedrichstadt zunaumlchst einen

einfacheren Charakter Im wesentlichen wurden

hier Einwanderer angesiedelt Nach 1871

entstanden anstelle der niedrigen 2-geschosshy

sigen Haumluser die berlintypischen 5-geschossigen

Bauten mit Quergebaumluden und Seitenfluumlgeln

In Nachbarschaft zum Prinz-Albrecht-Palais

wurde 1881 das Kunstgewerbemuseum von

Gropius und Schmieden fertiggestellt und 1886

das Voumllkerkundemuseum eingeweiht Die alten

Buumlrgerhaumluser an der Wilhelmstraszlige wurden

aufgestockt oder durch Neubauten ersetzt Die

noumlrdliche Friedrichstraszlige entwickelte sich nach

1871 zur Geschaumlfts- und Vergnuumlgungsstraszlige

In der Wilhelmstraszlige siedelten sich zahlreiche

Reichsbehoumlrden an

Die Expansion des Verkehrs- und Transportweshy

sens machte nach der Reichsgruumlndung 1871

die Anlage neuer Straszligen notwendig Bahnhoumlfe

wurden den neuen Anforderungen angepasst

Als architektonisch herausragend galt der neue

Anhalter Bahnhof Durch die Inbetriebnahme

der Hochbahn und der Nord-Suumld-Untergrundshy

bahn am Anfang des 20 Jh entwickelte sich

der Belle-Alliance-Platz zu einem zentralen

Verkehrknoten 1915 wurde die Schinkelsche

Sternwarte von 1835 zugunsten einer leistungsshy

faumlhigeren Erschlieszligung und Erweiterung der

Markthalle abgerissen

Innerhalb weniger Jahre hatte sich die Funktion

der suumldlichen Friedrichstadt grundlegend

gewandelt Eingebettet in die innerstaumldtischen

Strukturen aus Regierungsviertel Geschaumlftsshy

viertel entlang der Leipziger Straszlige Verkehrsshy

zentrum zwischen Potsdamer und Anhalter

Bahnhof und Zeitungsviertel zwischen Zimmer-

und Kochstraszlige ist aus einem Stadtrandquartier

ein Teil der Innenstadt geworden

Die barocke Friedrichstadt wurde durch

Kriegseinwirkungen stark beschaumldigt Der

Bau der Mauer brachte weitere Zerstoumlrungen

und trennte die noumlrdliche von der suumldlichen

Friedrichstadt

14 Straubeplan 1908

12 Bluumlcherplatz 1902

13 Lindenstraszlige um 1925

13

3 Historische Entwicklung

15 Modell der suumldl Friedrichstadt Stand der Planung 1965

16 FNP 1965 (Ausschnitt)

Thema Autobahnplanung

Nachkriegsentwicklung

Im 2 Weltkrieg wurde mit der Zerstoumlrung des

alten Regierungsviertels und des Zeitungsshy

viertels rund um die Kochstraszlige die suumldliche

Friedrichstadt stark beschaumldigt Auf Basis der

Resultate des 1957 ausgeschriebenen Wettbeshy

werbs bdquoHauptstadt Berlinldquo der Vorschlaumlge uumlber

die kuumlnftige Gestalt Berlins als Hauptstadt und

moderne Weltstadt erbringen sollte wurde

unter der Leitung Hans Scharouns ein Gesamtshy

konzept (Kollektivplan) fuumlr den Wiederaufbau

Berlins erarbeitet das sich auch nachhaltig auf

die suumldliche Friedrichstadt auswirken sollte

Angesichts des bdquoMaszliges der Zerstoumlrungldquo

ignorierte der Kollektivplan die historische

Blockstruktur zugunsten einer organischen

bdquoStadtlandschaftldquo in Form einer Bandstadt

mit ausladendem Verkehrsnetz sowie strikter

Funktionstrennung von Wohnen Arbeiten

Erholen und Verkehr Dementsprechend

wurden Hochhaumluser als staumldtebauliche

Dominanten in der Stadtlandschaft in ein

Spannungsverhaumlltnis zu ausgedehnten

Flachbauten gesetzt Die neue Hauptverwalshy

tung der gemeinnuumltzigen Siedlungs- und

Wohnungsbaugesellschaft Berlin (GSW)

mit dem Flachbau des Grafischen Zentrums

zwischen Markgrafen- und Charlottenstraszlige

das Hochhaus des Axel Springer Verlages mit

der Druckerei noumlrdlich der Kochstraszlige und das

Hochhaus des ehem Postgiroamtes Berlin-

West am Halleschen Ufer sind Stein gewordene

Beispiele dieses Leitbildes in der suumldlichen

Friedrichstadt Sie zeugen von der Idee des soshy

genannten bdquoCitybandesldquo zwischen Berlin-Mitte

und dem Gebiet um den Bahnhof Zoo und

standen im direkten Bezug zu den geplanten

die Innenstadt umschlieszligenden vier Autobahnshy

tangenten Die sogenannte Suumldtangente sollte

als 6-spurige Autobahn noumlrdlich des Mehringshy

platzes vorbei gefuumlhrt und die Friedrichstraszlige

auf 60 m verbreitert werden Diese Konzeption

fand bis 1984 im Flaumlchennutzungsplan sowie

im Baunutzungsplan von Berlin ihre planungsshy

rechtliche Festlegung

Die Teilung Berlins durch den Mauerbau 1961

und das fehlende Entwicklungspotenzial in

der umschlossenen Stadt verhinderten in Vershy

bindung mit der dezentralen polyzentrischen

Stadtstruktur und dem Paradigmenwechsel hin

zur Bestandsorientierung die Realisierung der

Cityband-Idee doch hat bereits die Planung an

vielen Stellen der Stadt kaum zu heilende Spushy

ren hinterlassen Geblieben sind die Verstuumlmshy

melung der Friedrichstraszlige als Sackgasse die

weitraumlumigen Abschwenkungen der Linden-

und Wilhelmstraszlige die Hochhausscheiben

14

3 Historische Entwicklung

am Mehringplatz die Lage und Bauflucht der

heutigen Blumengroszligmarkthalle und die Freishy

flaumlchen des Bessel- und Theodor-Wolff-Parks

auf der urspruumlnglich geplanten Autobahntrasse

Kritische Rekonstruktion

In den folgenden Jahren wurde die Randlashy

ge zum West-Berliner Stadtzentrum immer

deutlicher

Erst Anfang der 1970er Jahre setzten neue staumldshy

tebauliche Uumlberlegungen zur kuumlnftigen Rolle

und Gestaltung dieses zentralen Stadtgebietes

ein Diese Uumlberlegungen sind getragen von der

wachsenden Kritik am Staumldtebau der Nachshy

kriegszeit Das staumldtebauliche Leitbild dieser

Epoche mit der nach Funktionen gegliederten

und staumlndig wachsenden Stadt war uumlberfaumlllig

geworden und nicht mehr praktikabel

Das neue Leitbild der 1980er Jahre strebte eine

weitgehende Mischung aller staumldtischen Nutshy

zungen und Lebensvorgaumlnge an und entdeckte

den oumlffentlichen Straszligenraum mit Straszligen

Plaumltzen und Parks als Teil des menschlichen

Lebensraumes mit Gestalt- und Aufenthaltsshy

qualitaumlt

Die Innenstadt als Wohnort und die kritische

Rekonstruktion der historischen Stadtstruktur

wird zum Leitmotiv fuumlr innerstaumldtischen Stadtshy

neubau und die bisher vom Abriss bedrohten

Stadterneuerungsgebiete Im Rahmen der

Internationalen Bauausstellung 1987 wurden

die groszligen innerstaumldtischen Brachen entlang

der Mauer zu zentralen Wohnstandorten entshy

wickelt Westlich der Wilhelm- und oumlstlich der

Lindenstraszlige entstanden neue an Stadtgrundshy

riss und bestehender Substanz angepasste

Wohnformen in Verbindung mit Gruumlnanlagen

und sozialer Infrastruktur Damit wurde der

bereits in den Sanierungsprogrammen der

1960er Jahre eingeleitete Funktionswandel

vom Teil des historischen Zentrums hin zu

einem ruhigen Wohnort zunaumlchst im Schatten

der Mauer nach dem Fall der Mauer dann in

zentraler innerstaumldtischer Lage fortgesetzt Das

Planwerk Innenstadt knuumlpfte an das Leitbild der

kritischen Rekonstruktion an und konkretisiert

die Wiederherstellung der historischen Stadtshy

struktur und die stadtraumlumliche Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

17 FNP 1984 (Ausschnitt)

Thema Stadtreparatur

15

Planungsgrundlagen und -ziele4

18 FNP Auszug aus dem Flaumlchennutzungsplan Berlin

(Stand 2006)

Thema Wiedervereinigung

19 Bereichsentwicklungsplanung (Entwurf 2007)

Nutzungskonzept

Planungsgrundlagen und -ziele

Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)

Der FNP formuliert die Grundzuumlge fuumlr die

raumlumliche Entwicklung der Stadt und bildet den

Rahmen fuumlr die langfristige Entwicklung Berlins

Der urbane Stadtraum an der Friedrichstraszlige

bis zur Kochstraszlige gehoumlrt zum Zentrumsshy

bereich Mitte mit einer besonderen Prioritaumlt

zur Aufwertung und Entwicklung Berlins als

europaumlische Einkaufsmetropole und Anshy

ziehungspunkt fuumlr Touristen und Besucher

Entsprechend der Bedeutung sind hier im FNP

gemischte Bauflaumlche (M1) mit Einzelhandelsshy

konzentration dargestellt

Im suumldlich Abschnitt der Friedrichstraszlige von

der Kochstraszlige bis zum Mehringplatz nimmt

die Nutzungsintensitaumlt mit der Darstellung

gemischter Bauflaumlchen (M2) ab um den hier

vorhandenen houmlheren Anteil der Wohnnutzung

auch langfristig zu sichern

Die uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in Ost-

Westrichtung symbolisiert die Vernetzung und

Einbindung der Gruumlnflaumlchen zwischen Mendels-

sohn-Bartholdy-Park und Waldeckpark

Die angrenzende Wohnnutzung im Rahmen der

behutsamen Stadterneuerung wird durch die

Darstellung von Wohnbauflaumlchen im Bestand

gesichert und die Kultur- und Gemeinbedarfsshy

einrichtungen mit gesamtstaumldtischer Bedeushy

tung durch Symbole gekennzeichnet

Landschaftsprogramm

Wesentliches landschaftsplanerisches Ziel fuumlr

die suumldliche Friedrichstadt ist die Verbesserung

und Vervollstaumlndigung der Gruumlnverbindungen

entlang des Landwehrkanals und die Gruumlnvershy

netzung innerhalb des Gebiets unter Einbezieshy

hung der vorhandenen Gruumlnflaumlchen

Die Gruumlnvernetzung vom Tiergarten uumlber

Mendelssohn-Bartholdy-Park zum Waldeckpark

sind in Abschnitten bereits realisiert

Die Verbesserungen von Aufenthaltsqualitaumlten

Erhoumlhung der Nutzungsmoumlglichkeiten und

Vernetzungen vorhandener Freiraumlume tragen

entscheidend zur Neuordnung und Aufwertung

des Stadtraumes bei Am suumldlichen Ufer des

Landwehrkanals tangiert der Tiergartenring

ein gesamtstaumldtisch bedeutsamer Weg der

bdquo20 gruumlnen Hauptwege Berlinsldquo die suumldliche

Friedrichstadt

Bereichsentwicklungsplanung (BEP)

Mit der Bezirksfusion Friedrichshain-Kreuzberg

2001 wurde die Erarbeitung eines gemeinshy

samen Nutzungskonzeptes notwendig Der

Abschlussbericht der BEP Friedrichshain-Kreuzshy

berg wird voraussichtlich 2007 beschlossen Die

BEP sieht eine bestandsorientierte Weiterentshy

wicklung der suumldlichen Friedrichstadt vor

bull Orientierung zur Stadtmitte

bull zentrentragende innerstaumldtische Nutzunshy

gen mit hohem Wohnanteil und

bull innerstaumldtische Wohnstandorte mit

vernetzten Gruumlnraumlumen und sozialer

Infrastruktur

Am Mehringplatz und Bluumlcherplatz werden im

Dissens zum Planwerk Innenstadt in der BEP

Gruumlnflaumlchen gesichert Der Dissens wird im

weiteren Verfahren zwischen Bezirk und Senat

geklaumlrt

16

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Planwerk Innenstadt

Besonders im historischen Zentrum Berlins hashy

ben die Nachkriegsplaner in Ost und West das

Straszligen- und Platzgefuumlge der barocken Stadt in

weiten Teilen zerstoumlrt Erst in den 1980er Jahren

kehrte man zu einer kritischen Rekonstruktion

des Stadtgrundrisses zuruumlck

Das Planwerk Innenstadt hat die Verbindung

der noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

durch Verdichtung durch Blockkantenbildung

und Blockkantenschlieszligung zum Ziel

Die Planungsschwerpunkte des 1999 beschlosshy

senen Planwerkes sind aus heutiger Sicht neu

zu bewerten und weiter zu konkretisieren Sie

konzentrieren sich auf die Bereiche

bull Bauluumlckenschlieszligung an der Friedrichshy

straszlige

bull Blockrandschlieszligung an der Wilhelmstraszlige

Stresemanstraszlige Neuenburger Straszlige und

Alexandrinenstraszlige

bull Entwicklung des Bereichs des Blumengroszligshy

markts sowie Bau- und Gruumlnflaumlchenentshy

wicklung an der Besselstraszlige

bull Stadtraumbildung am Landwehrkanal im

Bereich Mehringplatz

bull Aufwertung und Wiederherstellung des

Bluumlcherplatzes mit der Amerika-Gedenkbishy

bliothek

bull Herstellung einer der Innenstadtlage

angemessene bauliche Verdichtung im

Bereich der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige

bull Blockrandschlieszligung und Aufwertung des

Baublocks der Bundesdruckerei

Gebaumlude Bestand

abgestimmte Planung

Planung nach Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Bereiche um den Mehringplatz Bluumlshy

cherplatz der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige der Bundesdruckerei und Blumenshy

groszligmarkt sind vertiefende Blockkonzepte

erforderlich

Die Konkretisierung der Ziele des Planwerks

Innenstadt im Rahmen der verbindlichen

Bauleitplanung erfordern vertiefende konzeptishy

onelle Uumlberlegungen in Teilbereichen

Das betrifft vor allem Planungen die nur durch

erhebliche Eingriffe in bestehende Nutzungsshy

strukturen und Privateigentum realisiert

werden koumlnnen wie

bull der Ruumlckbau der bestehenden Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und Neubau einer dem

historischen Straszligenraster nachempfunshy

denen Verbindungsstraszlige im Bereich des

Kinderbauernhofs und

bull die Bebauung der Parkanlagen am Landshy

wehrkanal suumldlich des Mehringplatzes und

am Bluumlcherplatz

20 Landschaftsprogramm Erholung-Freiraumnutzung

(Stand 2006)

21 Digitales 3D-Innenstadtmodell

17

4 Planungsgrundlagen und -ziele

22 Eingang U-Bhf Kochstraszlige

23 Verkehrserschlieszligung

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

Verkehrserschlieszligung

Straszligenverkehr

Die Berliner Verkehrsplanung geht vom Erhalt

der uumlbergeordneten Straszligennetzstruktur zur

gesamtstaumldtischen Anbindung der suumldlishy

chen Friedrichstadt aus Die uumlbergeordneten

Verkehre werden gebuumlndelt um das Gebiet

vom Durchgangsverkehr zu entlasten

bull Buumlndelung des Nord-Suumld-Verkehrs auf

der Wilhelm- Stresemann- und Lindenshy

straszlige Mit der geplanten staumldtebaulichen

Neuordnung im Bereich Spittelmarkt als

Teil des Planwerks Innenstadt werden die

Voraussetzungen fuumlr die verkehrliche Anshy

bindung der LindenstraszligeAxel-Springer-

Straszlige an die Leipziger Straszlige geschaffen

bull Fuumlhrung des Ost-West-Verkehrs suumldlich

des Gebiets uumlber die Kanaluferstraszligen

(Hallesches UferGitschiner Straszlige und

Tempelhofer UferWaterloo-Ufer) und

Bluumlcherstraszlige sowie noumlrdlich des Gebietes

uumlber Oranienstraszlige-Kochstraszlige-Anhalter

Straszlige

Fuumlr die Abwicklung des Ziel- und Quellverkehrs

existiert ein gut ausgepraumlgtes Straszligenerschlieshy

szligungsnetz Der Abschnitt der Friedrichstraszlige

suumldlich Kochstraszlige dient der oumlrtlichen Erschlieshy

szligung und ist nicht Bestandteil des uumlbergeordshy

neten Straszligennetzes Zur Verkehrsberuhigung

und Verbesserung der Aufenthaltsqualitaumlt

des oumlffentlichen Raums und der Gruumlnanlagen

wird der Mehringplatz auch zukuumlnftig frei vom

Autoverkehr bleiben

Oumlffentlicher Personennahverkehr

Die suumldliche Friedrichstadt ist durch drei U-

Bahnlinien (U1 U6 U7) der Nord-Suumld S-Bahn

und einem gut verzweigten Linienbusnetz

hervorragend an das oumlffentliche Nahverkehrsshy

netz angebunden

Langfristig ist im Zuge der Lindenstraszlige eine

Straszligenbahnstrecke zwischen Spittelmarkt und

Hallesches Tor geplant als Teil einer groszligraumlushy

migen Straszligenbahnverbindung aus dem Raum

Prenzlauer Berg uumlber Mitte nach Kreuzberg

Radverkehr

Mit dem Ausbau des Berliner Fahrradroutenshy

netzes ist das Gebiet an das zusammenhaumlngenshy

de gesamtstaumldtische Hauptnetz angeschlossen

Zwei der interessantesten durchgehenden und

neu ausgeschilderten Fahrradrouten fuumlhren

durch das Gebiet

bull Wannsee Route zwischen Schlossplatz und

Glienicker Bruumlcke die die Berliner Mitte mit

den Naherholungsgebieten im Suumldwesten

der Stadt mit Anschluss an das Radroutenshy

netz des Landes Brandenburg verbindet

bull Berliner Mauerweg als beschilderter

historischer Themenpfad mit besonderer

touristischer Bedeutung

18

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Die Errichtung und Ergaumlnzung von Radvershy

kehrsanlagen in den Straszligen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige Tempelhofer UferWatershy

loo-Ufer Lindenstraszlige Wilhelmstraszlige und am

Halleschen Tor ist ein wesentlicher Bestandteil

der Radverkehrsinfrastrukturplanung Damit

soll ein entscheidender Beitrag zur Foumlrderung

des gebietsorientierten Radverkehrs sowie zur

Erhoumlhung der Sicherheit geleistet werden

Die Handlungsschwerpunkte im Gebiet

konzentrieren sich auf die Beseitigung der

verkehrlichen Defizite im oumlffentlichen Raum

und die Schaffung sicherer Verkehrswege fuumlr

nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer sowie die

Ordnung des ruhenden Verkehrs

Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen

Die Gestaltung und Vernetzung des oumlffentshy

lichen Raumes ist in der suumldlichen Friedrichshy

stadt eine zentrale Planungsaufgabe Die einst

praumlgnanten oumlffentlichen Raumlume aus Straszligen

Plaumltzen und Parks mit hoher baulicher Verdichshy

tung der Baubloumlcke sind verloren gegangen

Waumlhrend im noumlrdlichen Abschnitt der wieder

aufgebauten Friedrichstraszlige diese markante

stadtraumlumliche Wirkung des oumlffentlichen

Raumes der Friedrichstadt wieder erlebbar wird

ist die suumldliche Friedrichstadt durch Fragmenshy

tierung und fehlende innere Differenzierung

der Baubloumlcke gestoumlrt

Die neuangelegten Parks (Besselpark und

Theodor-Wolff-Park) und Promenaden

(ETAHoffmann-P und R-Varnhagen-P)

an der zentralen Achse der Friedrichstraszlige

bilden einen Ansatzpunkt Durch verbesserte

stadtraumlumliche Einbindung und Qualitaumlt der

Parkanlagen kann ein Beitrag zur Strukturieshy

rung des staumldtischen Raumes geleistet werden

Oumlffentliche Stadtteilparks Stadtplaumltze und

neu gestalteten Straszligenraumlume werden durch

Fuszlig- und Radwegeverbindungen miteinander

vernetzt Dadurch wird auch ein wichtiger Beishy

trag zur besseren Vernetzung der bedeutenden

kulturellen Einrichtungen und touristischen

Ziele in der suumldlichen Friedrichstadt geleistet

Die Wiederherstellung verstellter Sicht- und

Wegebeziehung hat insbesondere im Bereich

Mehringplatz und Bluumlcherplatz groszlige stadtshy

raumlumliche Wirkung

Schwerpunkte fuumlr die Aufwertung des oumlffentshy

lichen Raumes sind

bull Suumldliche Friedrichstraszlige im Uumlbergang zum

Mehringplatz

bull Besselpark

bull Einmuumlndungsbereich der Markgrafenstaszlige

in die Lindenstraszlige

bull Mehringplatz Bluumlcherplatz und Hallesches

Tor

24 Theodor-Wolff-Park

25 Gruumlnflaumlchen und Gruumlnverbindungen

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

19

Handlungsschwerpunkte5

26 Eingangsportal in der Friedrichstraszlige 17

Handlungsschwerpunkte

Handlungsschwerpunkte fuumlr die Teilshyraumlume

1 Bauluumlckenschlieszligung und Aufwertung

des Erscheinungsbildes der Friedrichstraszlige

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse der Friedshy

richstadt ist Mythos und Imagetraumlger zugleich

Der benachteiligte Stadtraum des suumldlichen

Abschnitts den Bauluumlcken teilweiser Leerstand

sowie soziale staumldtebauliche und gestalterische

Defizite abwerten spiegelt das Entwicklungsshy

gefaumllle und die unterschiedliche Bedeutung der

noumlrdlichen und suumldlichen Friedrichstadt wider

Um das Qualitaumltsgefaumllle zum noumlrdlichen

Straszligenabschnitt der mit aufwaumlndigen

privaten und oumlffentlichen Investitionen in den

1990er Jahren seine bdquoWiedergeburtldquo erlebte

auszugleichen muss die kuumlnftige Rolle dieses

Stadtraums im zeitlichen wie raumlumlichen Uumlbershy

gang zwischen Gestern Heute und Morgen

definiert und die Potenziale dieses wichtigen

Teils der Innenstadt gestaumlrkt werden

Die Aufwertungsmaszlignahmen im oumlffentlichen

Raum sollen deshalb mit privaten Initiativen

einhergehen Dabei muumlssen alle Akteure einshy

bezogen werden denn Eigentuumlmer wie Mieter

Parteien wie Stadtteilinitiativen Einzelhaumlndler

wie Behoumlrden sollten alle ein gemeinsames

Interesse haben dem suumldlichen Abschnitt der

Friedrichstraszlige wieder eine eigene positive

Adresse zu geben

2 Staumldtebauliche Gestaltung der raumlumlishy

chen Verbindung des Mehringplatzes mit

dem Bluumlcherplatz

Die Zaumlsuren des Staumldtebaus der Nachkriegsjahre

sollen zwischen Mehring- und Bluumlcherplatz

durch bauliche und gestalterische Maszlignahmen

im oumlffentlichen Raum gemildert werden Durch

die Wiederherstellung von Wege- und Sichtshy

beziehungen sollen beide Plaumltze raumlumlich und

funktional wieder aufeinander Bezug nehmen

die Hallesche-Tor-Bruumlcke ihre Buumlndelungsfunkshy

tion fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer uumlbernehmen

und die Friedrichstraszlige als Hauptachse mit der

Amerika-Gedenkbibliothek als visueller Endpunkt

wieder wahrnehmbar werden Der Ruumlckbau

der Uumlberbauung der Achse am Mehringplatz ist

langfristig abgestimmte Planung

3 Staumldtebauliches Konzept fuumlr das Gelaumlnshy

de des Blumengroszligmarktes einschlieszliglich

des Umfeldes

Das Gelaumlnde des Blumengroszligmarktes hat

eine wesentliche Schluumlsselfunktion fuumlr die

zukuumlnftige Entwicklung des Raumes zwischen

Friedrich- und Lindenstraszlige

Die Verlagerung ist fuumlr das Jahr 2010 vorgeshy

sehen Dies ermoumlglicht anhand eines noch

zu entwickelnden nutzungsstrukturellen und

staumldtebaulichen Neuordnungskonzeptes fuumlr

das Gelaumlnde des heutigen Groszligmarktes und

des Druckgrafischen Gewerbezentrums den

Stadtraum wieder herzustellen Dadurch

werden zusaumltzliche Bauflaumlchen aktiviert und

vorhandene Freiflaumlchen qualitativ verbessert

In diesem Zusammenhang steht der aufgeloumlste

Stadtraum der westlichen Lindenstraszlige

zwischen Markgrafen- und Franz-Kluumlhs-

Straszlige dessen raumlumliche Fassung vis-a-vis

des barocken Stadtpalais und des Juumldischen

Museums wuumlnschenswert waumlre

4 Staumldtebauliche Gestaltung des Bereichs

zwischen der Alten Jakobstraszlige und der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige

Die ehemaligen Freihalteflaumlchen fuumlr die

Realisierung der Verkehrsplanung der 1960er

Jahre bieten qualitaumltsvolle Bau- und Freiflaumlshy

chen Entlang der Alten Jakobstraszlige kann der

staumldtische Raum mit der Ausbildung einer baushy

lichen Raumkante wieder gefasst werden Die

staumldtebaulichen Zielstellungen des Planwerks

Innenstadt verursachen mit der Aufhebung der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige einschneidende Eingriffe

in die Siedlungsstruktur fuumlr die es heute keine

Umsetzungsperspektiven mehr gibt Es sind

alternative Konzepte erforderlich die eine hohe

staumldtebauliche Qualitaumlt in dieser Innenstadtlage

sichern

5 Raumlumliche Gestaltung des suumldlichen

Abschnitts der Wilhelmstraszlige

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgeshy

staltung des Parkhausareals an der Franzshy

Kluumlhs-Straszlige bietet sich die Moumlglichkeit der

stadtraumlumlichen Neugestaltung von Teilflaumlchen

der Wohnbebauung und der Aufwertung des

oumlstlichen Straszligenraumes der Wilhelmstraszlige

20

Mit diesen Maszlignahmen kann der Straszligenraum

mehr Klahrheit erhalten Insbesondere die

Einmuumlndungsbereiche der Franz-Kluumlhs-Straszlige

und der Stresemannstraszlige in die Wilhelmstraszlige

sind neu zu definieren

6 Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo und des

Askanischen Platzes

Fuumlr die Quartiere um den Askanischen Platz

und die Stresemannstraszlige ist die staumldtebaushy

liche Weiterentwicklung und Aufwertung des

Areals der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige von

groszliger Bedeutung

Waumlhrend die Eigentuumlmerin eine Mischnutzung

mit hohem tertiaumlren Flaumlchenanteil (Hotels und

Buumlros) bevorzugt sehen die staumldtebaulichen

Ziele des Bezirks die Entwicklung des Gebiets

als innerstaumldtischen Wohnstandort mit attrakshy

tiven Gruumln- und Erholungsflaumlchen vor

Der Stadtraum suumldlich des Askanischen Platzes

bzw des ehemaligen Anhalter Bahnhofs der

amorph ausufert bedarf hier der baulichen

Fassung um so das Raumgefuumlge zwischen dem

historischen Porticus und dessen Umgebung

wieder herzustellen

7 Aufwertung der halboumlffentlichen

Raumlume an der Groszligbeerenstraszlige

Das Hochhaus der Postbank Berlin hat eine beshy

sondere weithin sichtbare stadtbildpraumlgende

Wirkung

Angesichts dieser Bedeutung muumlssen die

um das Hochhaus im Stile der 1970er Jahre

angelegten weitraumlumigen Freiflaumlchen die an

die Groszligbeerenstraszlige und das Hallesche Ufer

grenzen eine der Oumlrtlichkeit angemessene

Gestaltung erhalten

Eine Verbesserung der raumlumlichen Situation

entlang des Halleschen Ufers in Verbindung

mit dem U-Bahnhof Moumlckernbruumlcke waumlre eine

erhebliche Aufwertung fuumlr den staumldtischen

Raum und das angrenzende Wohnquartier

5 Handlungsschwerpunkte

Allgemeine Handlungsschwerpunkte fuumlr den Gesamtraum

Das in der suumldlichen Friedrichstadt vorhandene

bdquogruumlne Potenzialldquo bietet gute Voraussetzungen

fuumlr die bessere Vernetzung der Gruumlnanlagen

Kultureinrichtungen und touristischen Ziele Die

Aufenthaltsqualitaumlt im oumlffentlichen Raum auf

den Plaumltzen und in den Parkanlagen soll durch

gezielte Maszlignahmen verbessert werden Dies

betrifft insbesondere die Parkanlage Moumlckernshy

straszligeKleinbeerenstraszlige den Besselpark und

den Bluumlcherplatz

Ein einheitliches Wegeleitsystem und die

Einrichtung und Ergaumlnzung von Fahrradrouten

unterstuumltzt die Vernetzung der Kultureinrichshy

tungen und touristischen Attraktionen

Eine Besonderheit ist der Geschichtspark

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde 27 Fassadendetail Cafe Adler

des ehemaligen Prinz-Albrecht-Palais Der

Name dieses Palais das noch der Weimarer

Regierung als Gaumlstehaus diente steht als Fanal

fuumlr das nationalsozialistische Terror-Regime

Entsprechend der historischen politischen und

gesellschaftlichen Bedeutung des Ortes sollte

die jahrelange Planung fuumlr ein Mahnmal zuumlgig

im Sinne des 1983 formulierten Ausschreishy

bungstextes realisiert werden bdquoDie Neugestalshy

tung dieses Ortes soll das Vergessen unterbreshy

chen und ihn im Bewuszligtsein der Bewohner und

Besucher der Stadt zum festen Bestandteil des

Berliner Stadtgefuumlges machenldquo

Entscheidung zu Abweichungen von

beschlossenen Planungen

Die bezirkliche Bereichsentwicklungsplanung

2006 enthaumllt alternative Vorstellungen zur

Entwicklung von Teilraumlumen die von den uumlbershy

geordneten Zielen des Planwerks Innenstadt

abweichen Sie betreffen die Oumlffnung und

zeitgemaumlszlige Wiederherstellung des Halleschen

Tors und die kritische Beruumlcksichtigung der

historischen Stadt im Bereich der Verkehrsplashy

nung Besselstraszlige und Alte Jakobstraszlige Hierzu

sind konsensfaumlhige Konzepte zu erarbeiten die

im weiteren Planungsprozess der Bauleitplashy

nung entschieden werden

21

5 Handlungsschwerpunkte

22

5 Handlungsschwerpunkte

28 Handlungsschwerpunkte

23

Stresemannstraszlige

Zimmerstraszlige

Hallesches Ufer

Wilhelm

straszlige

Leipziger Straszlige

Kulturelle Einrichtungen und Sehenswuumlrdigkeiten in der suumldlichen Friedrichstadt

Martin-Gropius-Bau

Europahaus

Deutschlandhaus

Portal Anhalter Bahnhof LapidariumTempodrom Familiengericht Hebbel-Theater

Verlagshaus Axel-Springer GSW-Hochhaus taz

24

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

Vorwort Ingeborg Junge-Reyer

Liebe Mitbuumlrgerinnen und Mitbuumlrger

Sehr geehrte Damen und Herren

die suumldliche Friedrichstadt eroumlffnet neue

Chancen und Spielraumlume fuumlr die Zukunft in

der Berliner Innenstadt Sie besitzt mit Ihrem

einpraumlgsamen barocken Stadtgrundriss den

zahlreichen Baudenkmalen und Kultureinrichshy

tungen ihren Wohn- und Parkanlagen sowie

den fuumlr zukuumlnftige Nutzungen verfuumlgbaren

Flaumlchen die einzigartige Moumlglichkeit fuumlr neue

Entwicklungen

Die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung und

das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg haben

in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe unter

Einbeziehung der oumlffentlichen und privaten

Akteure grundsaumltzliche Fragen zur Zukunft der

suumldlichen Friedrichstadt eroumlrtert und begonshy

nen Konzepte fuumlr die zukuumlnftige Weiterentshy

wicklung zu erarbeiten

Der vorliegende Arbeitsbericht dokumentiert

die Ergebnisse dieses Arbeitsprozesses Er stellt

das Gebiet mit ersten Planungsvorstellungen

dar und entwickelt neue Leitlinien zur Rekonshy

struktion und Qualifizierung des Stadtteils Fuumlnf

teilraumlumliche Vertiefungsgebiete mit besonshy

derer Bedeutung wurden auf ihre Staumlrken und

Defizite untersucht und mit Handlungsempfehshy

lungen zur Diskussion gestellt

Dabei stehen nicht vorrangig die Fragen der

Architektur sondern Fragen zu den funktioshy

nellen Rahmenbedingungen zur Foumlrderung der

Lebendigkeit des Ortes zum Wohnen Arbeiten

und Erholen im Vordergrund Aufgabe wird

es sein zu klaumlren in welche Richtung sich der

Stadtteil profilieren kann - als innerstaumldtischer

Wohnort als Schwerpunkt kultureller Einrichshy

tungen oder als Buumlrostandort

Zur Fortsetzung des begonnenen Dialogs

werden als naumlchste Schritte raumlumlich orientierte

Arbeitsgruppen eingerichtet die sich zunaumlchst

mit dem Gelaumlnde des Blumengroszligmarkts und

dem oumlffentlichen Raum zwischen Mehringplatz

Hallesches Tor und Bluumlcherplatz beschaumlftigen

Ziel ist es die Themen der Stadt- und Freiraumshy

planung mit spuumlrbaren Verbesserungen fuumlr die

Menschen die im Gebiet leben und arbeiten

mit konkreten Maszlignahmen und Projekten

zu verknuumlpfen Die Auseinandersetzung mit

sozialen Problemlagen bleibt Schwerpunkt der

Stadtentwicklung und der umfangreiche Beshy

stand des sozialen Wohnungsbaus wird durch

neue Bauherrenmodelle mit innerstaumldtischem

Wohnungsbau ergaumlnzt und vernetzt Die

Friedrichstraszlige ist als Ruumlckgrat des Gebietes zu

qualifizieren und als Nahversorgungszentrum

zu staumlrken

Ich bin fest davon uumlberzeugt dass wir durch ein

gemeinsames Handeln und ein starkes Engashy

gement der oumlrtlichen Akteure einen Beitrag fuumlr

die Entwicklung der suumldlichen Friedrichstadt im

Interesse der Bewohnerinnen und Bewohner

der gesamten Stadt leisten koumlnnen

Ingeborg Junge-Reyer

Senatorin fuumlr Stadtentwicklung

4

Vorwort Dr Franz Schulz

Sehr geehrte Damen und Herren

liebe LeserInnen

die bdquoSuumldliche Friedrichstadtldquo ist als stadthistoshy

rischer Begriff bekannt und mit den Aktivitaumlten

der Internationalen Bauausstellung IBA 87

untrennbar verbunden In dieser Zeit wurde die

Bezeichnung der bdquoSuumldlichen Friedrichstadtldquo als

Name fuumlr ein Stadtquartier eingefuumlhrt das zu

jener Zeit vor allem durch seine Lage an der

Berliner Mauer gepraumlgt wurde Geografisch im

Zentrum Berlins trennte die Mauer entlang der

Verwaltungsbezirksgrenze zwischen Mitte und

Kreuzberg hier Ost- und Westberlin Das histoshy

rische Zentrum der Stadt die barocke Friedshy

richstadt wurde zerschnitten die staumldtebaulich

kunstvoll gefuumlgten Stadtraumlume und Bauten

verstellt oder vernichtet Die weltberuumlhmte

Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat der barocken

Friedrichstadt verlor die Anbindung zu ihrem

suumldlichen Endpunkt dem Belle-Alliance-Platz

mit dem Friedensengel von DC Rauch und

dem suumldlichen Stadtportal am Halleschen Tor

Historisches Stadtzentrum Barockstadt In

Kreuzberg Nachkriegszeit und Wiederaufbau

die Teilungssituation und die bdquoGrenzlageldquo

haben diesen Stadtbereich charakterlich stark

veraumlndert und barocker Stadtgrundriss und

historische Innenstadt lassen sich heute nur

noch schwer nachvollziehen Mit den uumlblichen

Assoziationen vom Bezirk Kreuzberg lassen sich

diese Attribute wohl auch nur schwer verbinshy

den Viele werden sich auch heute fragen bdquoSuumldshy

liche Friedrichstadtldquo ndash wo ist das eigentlich

Gleichwohl ist die bdquoSuumldliche Friedrichstadtldquo

heute Standort zahlreicher uumlberregional

bedeutender Einrichtungen und Institutionen

Ob Ministerium fuumlr wirtschaftliche Zusammenshy

arbeit SPD Zentrale Aumlrztekammer Bundesarshy

chitektenkammer Patentamt Hebbeltheater

Tempodrom Martin-Gropius-Bau Deutsches

Technikmuseum Juumldisches Museum und

Berlinische Galerie Checkpoint Charlie oder der

Anhalter Bahnhof ndash das sind nur einige Beishy

spiele fuumlr die Vielzahl auch touristisch bedeushy

tender Orte die in diesem Stadtteil vorhanden

sind und ihn damit auch zunehmend wieder

ins Zentrum zuruumlckwachsen lassen Das spornt

uns an hier nun auch die Rahmenbedingungen

fuumlr eine entsprechende Gebietsentwicklung

zu schaffen und damit diesen Stadtteil von

Kreuzberg auch wieder zu einem Teil der Mitte

von Berlin werden zu lassen

Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeishy

tern fuumlr ihre gute und engagierte Arbeit und

freue mich auf die weiteren Schritte

Dr Franz Schulz

Bezirksbuumlrgermeister

5

Einleitung1

1 Luftbild 2004 (Ausschnitt)

6

Einleitung

Fuumlr die suumldliche Friedrichstadt gilt das Wort von

Wolf Jobst Siedler dass sich Berlin in jeder Geneshy

ration neu entwirft in besonderer Weise Im 18

Jh als Fortsetzung der barocken Stadterweiterung

mit repraumlsentativen Villen geplant im ausgeshy

henden 19 Jh von der Mietskasernenstadt uumlbershy

formt im fruumlhen 20 Jh zum Cityerweiterungsshy

gebiet umstrukturiert im 2 Weltkrieg zerbombt

durch Wiederaufbau und Neubaufieber seiner

historischen Bezuumlge beraubt und schlieszliglich mit

Teilung und Mauerbau von seinen Lebensadern

abgeschnitten fristete der Stadtteil in der zweiten

Haumllfte des 20 Jh ein Dasein als staumldtisches Randshy

gebiet der westlichen Teilstadt

In den einzelnen Entwicklungsperioden drifteten

staumldtebauliche Leitvorstellungen und gesellschaftshy

licher Wandel immer schneller auseinander so

dass keine der staumldtebaulichen Konzeptionen im

Ganzen vollendet werden konnte aber dennoch

jede Epoche ihre Spuren hinterlieszlig und sich so der

Wechsel der Zeiten am Raumgefuumlge und verstreut

liegenden baulichen Zeugnissen ablesen laumlsst

Den charakteristischen Stadtgrundriss verdanken

wir der barocken Stadterweiterung Die imposhy

santen Behoumlrdengebaumlude geben einen Eindruck

von der wilhelminischen Hauptstadtkapitale des

beginnenden 20 Jh das Mendelsohn Verbandsshy

haus der Metallarbeiter zeigt den Aufbruch der

Moderne im Stadtviertel Mehringplatz und

Hochhausbebauung sind Stein gewordene

Zeugnisse der Wiederaufbauphase und die IBA-

Bebauung der Ritterstraszlige erinnert an die heute

eher kleinstaumldtisch anmutende Bauphilosophie

der Mauerzeit

Im Ergebnis ist die suumldliche Friedrichstadt von

Fragmenten und vielfaumlltigen Bruumlchen gekennshy

zeichnet Die Bebauung und die Struktur des

oumlffentlichen Raumes ist aumluszligerst heterogen

das Gleichmaszlig von geschlossener Bebauung

Freiraumlumen und Maszligstaumlblichkeit zerstoumlrt Raumshy

bezuumlge sind vielfach aufgeloumlst und von Barrieren

unterbrochen

Und dennoch weist die suumldliche Friedrichstadt

mit dem einpraumlgsamen Stadtgrundriss den

zahlreichen Baudenkmalen den gelungenen

Neubauten und Parkanlagen sowie den Veraumlnshy

derungsmoumlglichkeiten ein Potenzial auf das dem

Stadtteil neue Entwicklungschancen eroumlffnet

Der Fall der Mauer veraumlnderte schlagartig

die Lagegunst der suumldlichen Friedrichsstadt

vom Rand wieder zur Mitte Damit stellen sich

Zukunftsfragen und bieten sich unvermutete

Entwicklungsperspektiven Das Weltstaumldtische

wird in der suumldlichen Friedrichstadt wohl nicht

wieder zum Ausdruck kommen aber es waumlre

schon viel gewonnen wenn die herausragenden

Einzelbauten der jeweiligen Epochen zum Vorbild

der Entwicklung werden koumlnnten In diesem Sinne

soll eine dem Geist des Ortes angemessene nutshy

zungsstrukturelle und bauliche Struktur entwickelt

und das Bestehende mit dem Neuen verknuumlpft

werden

Unter Mitwirkung der zustaumlndigen Verwaltungen

und der Akteure vor Ort ist so ein Leitbild fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt zu entwickeln das einershy

seits so offen ist dass keine Option verbaut wird

aber andererseits so zielgerichtet dass konkrete

Maszlignahmen zur Stadtreparatur und Aufwertung

des Gebiets umgesetzt werden koumlnnen

Die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung und

der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg haben daher

im Sommer 2005 eine gemeinsame Arbeitsshy

gruppe eingerichtet in der die uumlbergreifenden

Fragestellungen im Gebiet unter Einbeziehung

oumlffentlicher und privater Akteure (Eigentuumlmer

Nutzer Investoren) eroumlrtert und Handlungskonshy

zepte fuumlr die Weiterentwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt erarbeitet wurden

Der vorliegende Bericht dokumentiert erste Ergebshy

nisse dieses Arbeitsprozesses Er stellt das Gebiet

vor und zeichnet die Entwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt nach um so zum Verstaumlndnis des

historischen Erbes ebenso wie der bdquoBausuumlndenldquo

beizutragen Er arbeitet die Planungsgrundlagen

heraus und entwickelt Leitlinien zur Rekonstrukshy

tion und Qualifizierung des Stadtteils Fuumlnf teilshy

raumlumliche Vertiefungsgebiete werden aufgrund

ihrer funktionalen und historischen Bedeutung fuumlr

Nutzungsentwicklung Raumverflechtungen und

Stadtgestalt besonders behandelt Abschlieszligend

werden konkrete Handlungsempfehlungen zur

Diskussion gestellt

Der Bericht dient als Grundlage fuumlr das Leitbild der

kuumlnftigen Entwicklung der suumldlichen Friedrichshy

stadt Er soll zur Transparenz der Entscheidungsshy

prozesse beitragen und den Diskussionsprozess

zwischen Bewohnern oumlrtlichen Akteuren und

Politik zwischen Verwaltung und Fachoumlffentlichshy

keit wieder aufnehmen

1 Einleitung

2 Mehringplatz

7

Gebietsbeschreibung2

Gebietspass

bull Flaumlche 138 ha

bull Einwohner insgesamt 13142 (Stand 31122005)

davon lt 18 Jahre 249

davon gt 65 Jahre 117

davon nicht deutscher Herkunft 346

bull Wohnen Wohnungsanzahl insgesamt 9240 WE

davon 2200-2500 WE im sozialen Wohnungsbau

errichtet im Rahmen der Internationalen Bauausstellung

Branchenstruktur

bull Handel

Blumengroszligmarkt kleinteilige Einzelhandels- und

Gastronomieeinrichtungen Lebensmittel- und Drogerieshy

discounter Wochenmarkt am Mehringplatz

bull DruckVerlageZeitungenMedien

Ullstein Verlag Tageszeitung TAZ Axel-Springer-Haus

Druckgraphisches Gewerbezentrum Bundesdruckerei

bull Versicherungen

AOK IDEAL-Versicherung AG Victoria-Versicherungen

Barmer Verband Deutscher Rentenversicherer BKK

Verkehrsbauunion

bull Verwaltungen und Aumlmter

Landesamt fuumlr Buumlrger- und Ordnungsangelegenheiten

Polizeiabschnitt Kreuzberg Suumld-Ost Agentur fuumlr Arbeit

Berlin- Mitte Deutsches Patentamt Europaumlisches

Patentamt Bundesministerium fuumlr wirtschaftliche

Zusammenarbeit und Entwicklung Amtsgericht Tempelshy

hof-Kreuzberg-Familienrecht

bull Bedeutende Kultureinrichtungen und touristische Ziele

Martin-Gropius-Bau Juumldisches Museum Berlinische

Galerie Hebbel-Theater Tiyatrom-Tuumlrkisches Theater

Tempodrom Anhalter Bahnhof Topographie des

Terrors Haus am Checkpoint Charlie Amerika-Gedenk-

Bibliothek Lapidarium am Landwehrkanal

bull Uumlberregionale Einrichtungen

Gehoumlrlosenzentrum Berlin Aumlrztekammer IG Metall

-Verwaltungsstelle Berlin SPD-Bundeszentrale GSW

Gemeinnuumltzige Siedlungs- und Wohnungsbaugesellshy

schaft mbH

Gebietsbeschreibung

Stadtstruktur

Der suumldliche Bereich der Friedrichstadt erstreckt

sich suumldoumlstlich vom Potsdamer Platz zwischen

Stresemannstraszlige im Westen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige im Suumlden Alte Jakobstraszlige

im Osten und Kochstraszlige im Norden Uumlber die

Achsen der Stresemann- und Wilhelmstraszlige ist

der Bereich mit zentralen Plaumltzen Berlins wie

dem Potsdamer Platz und dem Pariser Platz

direkt verknuumlpft

Die suumldliche Friedrichstadt entwickelte sich

bis zum zweiten Weltkrieg zu einem hochvershy

dichteten Stadtteil der historischen Mitte mit

uumlberwiegend gruumlnderzeitlicher Bebauung

Wohnungen zahlreichen Geschaumlften und Buumlros

und charakteristischen Strukturbildungen mit

ausgepraumlgten Standortbereichen wie zB Vershy

lagswesen Druck und Papier Buumlrobedarfs- und

Buumlromaschinenfabrikationen

Das heutige amorphe Erscheinungsbild dieses

Stadtraums ist das Ergebnis von Kriegszerstoumlshy

rung und Nachkriegsentwicklung sowie von

Planungen die jeweils nur fragmentarisch

umgesetzt wurden

3 Lage im Stadtgebiet

Entsprechend vielfaumlltig ist das heutige

Erscheinungsbild Bauluumlcken und Leerstand

neben bedeutenden Kultureinrichtungen und

Zentralen von Unternehmen Parteien und

Verbaumlnden gute Wohnlagen und Quartiere

mit problematischer sozialer Entwicklung einshy

gestreute kleinere gruumlne Inseln mit Qualitaumlts-

Einbindungs- und Vernetzungsdefiziten

Dennoch ist der charakteristische Stadtgrundshy

riss mit der faumlcherfoumlrmigen Gesamtform den

kennzeichnenden Nord-Suumld-Radialen und der

Blockstruktur so stabil dass er als grundleshy

gendes staumldtebauliches Ordnungsprinzip fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt allgemeinguumlltig ist Das

zeigte sich auch als im Zuge des Wiedervereishy

nigungs-Booms zahlreiche Neubauvorhaben

realisiert wurden die wesentlich zur Reparatur

und Vervollstaumlndigung des Stadtgrundrisses

beitrugen

Wohnen

Auf einer Flaumlche von ca 138 ha wohnen ca

13000 Einwohner rund 2000 mehr als vor 20

Jahren als mit der bdquoInternationalen Bauausshy

stellungldquo die suumldliche Friedrichstadt zu einem

Schwerpunkt der Westberliner Stadtplanung

wurde Die wenigsten Bewohner der suumldlichen

Friedrichstadt leben heute in den gruumlnderzeitshy

lichen Gebaumluden mit ihren ca 1300 Altbaushy

wohnungen

Schwerpunkte des Wohnens sind die Wohnshy

hochhaumluser mit ca 5000 Einheiten der

ausgehenden 1960er und fruumlhen 1970er

Jahre um den Mehringplatz der Franz-Kluumlhs-

Straszlige und der suumldlichen Lindenstraszlige die

Randbebauung der Bloumlcke beiderseits der

Hedemannstraszlige sowie die Wohnbebauung

der IBA aus den 1980er Jahren beiderseits der

Ritterstraszlige der westlichen Kochstraszlige und an

der Rahel-Varnhagen-Promenade Die untershy

schiedlichen staumldtebaulichen Leitbilder sind

auch an den Gebaumludehoumlhen ablesbar Weisen

die Hochhaumluser bis zu 18 Vollgeschosse auf so

orientiert sich die Straszligenrandbebauung an der

traditionellen Berliner Traufhoumlhe von 18 m bzw

sieben Neubaugeschossen waumlhrend sich die

IBA Bauten an der Ritterstraszlige auf vier bis sechs

Geschosse beschraumlnken Die durchschnittliche

Geschossflaumlchenzahl der suumldlichen Friedrichshy

stadt bewegt sich deshalb um 20

8

2 Gebietsbeschreibung

Arbeiten

Die suumldliche Friedrichstadt war und ist

vor allem auch ein Ort des Arbeitens mit

zahlreichen Betrieben und Beschaumlftigten

Uumlberoumlrtlich bedeutende Gewerbebetriebe

Dienstleistungs- und Handelseinrichtungen

haben hier ebenso ihren Standort wie lokale

Versorgungs- und Handwerksbetriebe Daruumlshy

ber hinaus ist die oumlffentliche Hand aufgrund

mehrerer Schul- und Kitastandorte dem

Arbeitsamt dem Amtsgericht und Verwalshy

tungen ein bedeutender Arbeitgeber

Raumlumlicher Schwerpunkt ist das ehemalige

Zeitungsviertel beiderseits der Kochstraszlige

wodurch sich ein Nord-Suumld-Gefaumllle in der Beshy

schaumlftigtenverteilung ergibt das durch neue

Standorte an der Wilhelm- und der Streseshy

mannstraszlige etwas ausgeglichen wird

Waumlhrend die Einwohnerzahl in der suumldlichen

Friedrichstadt seit den 1950er Jahren kontishy

nuierlich wuchs verminderte sich ab 1970

die Zahl der Arbeitsplaumltze dramatisch Gab

es in der suumldlichen Friedrichstadt zu Beginn

der 1970er Jahre noch rund 27000 Arbeitsshy

plaumltze so liegt heute die Zahl der Beschaumlfshy

tigten schaumltzungsweise bei ca 15000 Der

Strukturwandel vom Arbeits- zum Wohnort

druumlckt sich im Verhaumlltnis von Einwohnern zu

Beschaumlftigten aus das 1970 noch 15 betrug

1980 auf 1 2 sank und derzeit fast ausgeglishy

chen sein duumlrfte Dieses Mischungsverhaumlltnis

von Wohnen und Arbeiten sollte bei der

Entscheidung uumlber kuumlnftigen Vorhaben mit

beruumlcksichtigt werden

Versorgung

Die Versorgung der suumldlichen Friedrichstadt

mit Schulen und Kindertagesstaumltten wurde

im Rahmen der bezirklichen Bereichsentwickshy

lungsplanung konzeptionell weiterentwickelt

Im Zuge der IBA entstanden zusaumltzliche

Schulen und Kindertagesstaumltten Auch die

Nachnutzung des ehemaligen Kinderheims an

der Ritterstraszlige durch die freie Waldorfschule

Kreuzberg entwickelte sich zum Standortfakshy

tor um die Innenstadt als familiengerechten

Wohnort zu staumlrken

Die Versorgung mit oumlffentlichen Gruumlnflaumlchen

wurde ebenfalls im Rahmen der IBA durch

den Bau neuer Parkanlagen wie Besselpark und

Theodor-Wolff-Park sowie die Rahel-Varnhashy

gen-Promenade und die ETA-Hoffmann-Proshy

menade erheblich verbessert Nicht vollendet

ist die beabsichtigte Vernetzung der Parks

Gruumlnflaumlchen und oumlffentlichen Straszligen- und

Platzraumlume untereinander

Nicht zuletzt soll der Beitrag den die bedeushy

tenden Museen und Theater in der suumldlichen

Friedrichstadt fuumlr das kulturelle Leben der Stadt

leisten an dieser Stelle hervorgehoben werden

Verkehr

Die Struktur des Straszligennetzes der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist von den Stadterweiterungen

des 17 Jh und 18 Jh gepraumlgt als es galt die

Friedrichstadt und die Dorotheenstadt mit

Alt-Berlin und untereinander zu verbinden Das

damalige Straszligennetz war vor allem auf das

Repraumlsentationsbeduumlrfnis angelegt Insofern

hatten die Straszligen wie Linden- Wilhelm- und

Friedrichstraszlige neben ihrer verkehrlichen Funkshy

tion auch repraumlsentative Bedeutung

Innerhalb der drei Nord-Suumld-Verbindungen

kam der Friedrichstraszlige als Durchgangsstraszlige

die den Wedding mit dem Tempelhofer Feld

verband die zentrale Funktion zu

4 Untersuchungsgebiet mit Verflechtungsbereichen

Untersuchungsgebiet

Verflechtungsbereich

9

2 Gebietsbeschreibung

5 GSW Hochhaus Kochstraszlige

Mit der Teilung der Stadt verloren die Nordshy

Suumld-Verbindungen ihre uumlberoumlrtliche Funktion

und dienten nur der Erschlieszligung der suumldshy

lichen Friedrichstadt Gleichwohl bewirkte die

Abtrennung der Linden- und der Wilhelmstraszlige

vom Mehringplatz die Erhoumlhung der Leistungsshy

faumlhigkeit dieser beiden Straszligen Dagegen

gewannen die Ost-West-Verbindungsstraszligen

an Bedeutung die jedoch nur aufgrund des

Verlaufs der Mauer und ihrer historischen

Vorpraumlgung bdquouumlber-Eckldquo gefuumlhrt werden konnshy

ten Das gilt insbesondere fuumlr den Straszligenzug

Oranienstraszlige - Kochstraszlige - Anhalter-Straszlige

mit Anknuumlpfung uumlber die Schoumlneberger Straszlige

an das Hallesche Ufer der neben der Straszlige des

17 JuniUnter den Linden und dem Straszligenzug

am Landwehrkanal als zentrale innerstaumldtische

Ost-West-Verbindung dient

Die Wiedervereinigung der Stadt fuumlhrte dazu

dass die Nord-Suumld-Verbindungen - mit Ausshy

nahme der gekappten Friedrichstraszlige - wieder

ihre urspruumlngliche Verkehrsfunktion wahrshy

nehmen Auf der Wilhelm- der Stresemann-

und der Lindenstraszlige ist heute eine staumlrkere

Vekehrsbelastung festzustellen Im Sinne der

Gebietsentwicklung sollten die Straszligen als

gestalteter oumlffentlicher Raum wiederentdeckt

und entwickelt werden

Defizite Potenziale und Qualitaumlten

Der suumldliche Teil der Friedrichstraszlige ist gekennshy

zeichnet durch funktionale und staumldtebauliche

Probleme die am Umfeld der Wohnhochhaumlushy

ser der Verkehrsbarrieren der Brachflaumlchen

und der aufgerissenen Stadtraumkanten

sichtbar sind Auch das Gelaumlnde des Blumenshy

groszligmarktes wird seiner stadtraumlumlichen Lage

nicht mehr gerecht

Heute noch sind die Bruumlche die der Krieg die

Nachkriegsplanungen und die Mauer hinterlasshy

sen haben deutlich erkennbar Fragmente der

barocken und gruumlnderzeitlichen Stadt neben dem

Wohnungsbau der Flaumlchensanierung Bauluumlcken

im historischen Stadtgrundriss und defizitaumlr

eingebundene Freiflaumlchen auf den ehemaligen

Freihalteflaumlchen der geplanten Verkehrstrassen

kennzeichnen das Bild Ruhige durchgruumlnte

Wohnanlagen mit quartiersbezogener Infrastrukshy

tur vermitteln einen fast vorstaumldtischen Charakter

waumlhrend nebenan bedeutende Einrichtungen von

Politik und Kultur sowie touristisch interessante

Ziele das Stadtbild praumlgen

Am Mehring- und Bluumlcherplatz hat die modershy

ne Stadtplanung raumlumliche und funktionale

Bezuumlge gekappt die heute die Nutzung und die

Orientierung im oumlffentlichen Raum erschweren

Auch an der Alten Jakobstraszlige wurde die alte

Stadtstruktur durch die Trassierung der Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und dem Bau der Springsiedshy

lung umfassend uumlberformt

Waumlhrend das ehemalige Zeitungsviertel an der

Kochstraszlige wieder Urbanitaumlt ausstrahlt ist dies

im Bereich des Springerhochhauses in dem die

historische Stadtstruktur aufgegeben wurde

nicht erkennbar

Die noch unbebauten Freihalteflaumlchen aus

der aufgegebenen Verkehrsplanung bieten

wichtige Potenziale die dem Stadtraum durch

neue Bau- und Gruumlnflaumlchen stadtgestalterische

und nutzungsstrukturelle Qualitaumlten verleihen

koumlnnten

Planerischer Handlungsbedarf

Bekannte Veranstaltungsorte (Tempodrom)

bedeutende Museen (Juumldisches Museum

Berlinische Galerie Martin-Gropius-Bau Mauer

Museum) und Orte der deutschen Geschichte

(Topographie des Terrors Checkpoint Charly)

veranlassen zahlreiche Touristen zum Besuch

dieses Stadtgebiets Die Vernetzung der tourishy

stischen Highlights durch angemessen gestaltete

oumlffentliche Raumlume ist unzureichend und bedarf

der weiteren Entwicklung Ebenso entspricht

das unbefriedigende Umfeld des Juumldischen

Museums und der Berlinischen Galerie nicht der

Bedeutung dieser Einrichtungen

Uumlberdimensionierte Verkehrsplanungen und Flaumlshy

chensanierungen fuumlhrten zur Uumlberformung des

historischen Stadtgrundrisses am Mehringplatz

und des suumldlichen Abschnitts der Friedrichstraszlige

Auch hier koumlnnen vorhandene Potenziale zur

Verbesserung der Stadtstrukur beitragen

Die Freihaltetrassen der nicht realisierten Vershy

kehrsplanung die zu oumlffentlichen Parkanlagen

Theodor-Wolff-Park und Besselpark entwickelt

wurden weisen durch geringe Strukturieshy

rung und Gestaltung wenig Beziehung zum

umgebenden Stadtraum auf und erfordern

weitere Maszlignahmen um sie angemessen in die

Stadtstruktur einbinden zu koumlnnen

10

2 Gebietsbeschreibung

Der respektvolle Umgang mit dem historischen

Stadtgrundriss wie er zu Beginn der 1980er

Jahre mit der behutsamen Stadterneuerung

westlich der Wilhelmstraszlige und oumlstlich der Linshy

denstraszlige begonnen wurde hat den Maszligstab

auch fuumlr die kuumlnftige Entwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt gesetzt

In den 1990er Jahren begannen mit dem Fall

der Mauer die Planungen zur Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

und die Wiederherstellung der historischen

Stadtstruktur

In Fortfuumlhrung und Modifikation des Planwerks

Innenstadt gilt es ein neues Leitbild fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt zu formulieren um die

Potenziale dieses wichtigen Teils der histoshy

rischen Innenstadt herauszuarbeiten zu staumlrken

sowie die Handlungskonzepte und Maszlignahshy

men darauf abzustimmen

Akuter planerischer Handlungsbedarf aufgrund

anstehender Standortentscheidungen und

aktualisierter Planungen die von den gesamtshy

staumldtischen Zielen des Planwerkes Innenstadt

abweichen konzentriert sich vorrangig auf die

nachfolgenden Teilraumlume

1 Mehringplatz Hallesches Tor Bluumlcherplatz

2 Suumldliche Friedrichstraszlige

3 BlumengroszligmarktBesselpark

4 Alte JakobstraszligeKinderbauernhof

5 Tempodrom Askanischer Platz

6 Vertiefungsbereiche des Untersuchungsgebietes

11

Historische Entwicklung3

7 Rondell Oumllgemaumllde um 1730

Historische Entwicklung

Die barocke Idealstadt

Ab 1688 entstand suumldwestlich von Berlin und

Coumllln mit der Friedrichstadt nach Friedrichsshy

werder und der Dorotheenstadt die dritte

Erweiterung des historischen Stadtkerns Die

Friedrichstadt wurde in strenger Planmaumlszligigkeit

und Geometrie angelegt Ab 1732 lieszlig Friedrich

Wilhelm I die Friedrichstadt nach Plaumlnen seines

Oberbaudirektors Phillip Gerlach nach Suumlden

erweitern Charakteristisch fuumlr die suumldliche

Erweiterung sind die zum Landwehrgraben

keilfoumlrmig zulaufenden Achsen (Wilhelmstraszlige

Friedrichstraszlige Lindenstraszlige) mit der Friedrichshy

straszlige als Hauptachse Den Schnittpunkt der

drei Straszligen bildet der kreisfoumlrmige Stadtplatz

das bdquoRondellldquo An den Toren der Akzisemauer

die etwa zur gleichen Zeit errichtet wurde

entstanden drei Plaumltze die Gerlach zu bedeushy

tenden stadtbildpraumlgenden Plaumltzen ausgestalshy

ten lieszlig Das bdquoRondellldquo vor dem Halleschen Tor

das bdquoOktogonldquo vor dem Potsdamer Tor und das

bdquoCarreacuteldquo vor dem Brandenburger Tor Der runde

Platz trug im Laufe seiner Geschichte die drei

Namen bdquoRondellldquo(1734-1815) bdquoBelle-Alliance-

Platzldquo (1815-1946) und nach dem 2 Weltkrieg

bis heute bdquoMehringplatzldquo

Durch die diagonal verlaufenden Achsen Wilshy

helm- und Lindenstraszlige wird die strenge Blockshy

struktur der Friedrichstadt in ihrer Wirkung vershy

aumlndert Die anderen nach Suumlden verlaumlngerten

Straszligen der noumlrdlichen Friedrichstadt werden

auf oumlffentliche oder private repraumlsentative

Gebaumlude als points de vue gefuumlhrt wie zB zum

ehemaligen Kammergericht (spaumlter Berlin-Mushy

seum) in der Blickachse der Markgrafenstraszlige

zur ehemaligen koumlniglichen Sternwarte von

Schinkel in der Achse der Charlottenstraszlige und

zum alten Standort der Jerusalemer Kirche

in der Achse der Kochstraszlige dem heutigen

Standort des Axel-Springer-Verlagshauses

Typisch fuumlr die suumldliche Friedrichstadt sind

Abweichungen von der Rasterstruktur der noumlrdshy

lichen Friedrichstadt und die langgestreckten

Blockstrukturen

8 Kammergericht um 1835

9 Belle-Alliance-Platz und Hallesches Tor um 1850

10 Berlin und Umgebung

1876 (Ausschnitt)

12

3 Historische Entwicklung

11 Jerusalemer Kirche um 1905

Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit

Waumlhrend im noumlrdlichen Teil der Friedrichstadt

praumlgende Adelspalais entstanden die nach

der Reichsgruumlndung 1871 zu Regierungs- und

Botschaftsgebaumluden umgebaut wurden trug

die suumldliche Friedrichstadt zunaumlchst einen

einfacheren Charakter Im wesentlichen wurden

hier Einwanderer angesiedelt Nach 1871

entstanden anstelle der niedrigen 2-geschosshy

sigen Haumluser die berlintypischen 5-geschossigen

Bauten mit Quergebaumluden und Seitenfluumlgeln

In Nachbarschaft zum Prinz-Albrecht-Palais

wurde 1881 das Kunstgewerbemuseum von

Gropius und Schmieden fertiggestellt und 1886

das Voumllkerkundemuseum eingeweiht Die alten

Buumlrgerhaumluser an der Wilhelmstraszlige wurden

aufgestockt oder durch Neubauten ersetzt Die

noumlrdliche Friedrichstraszlige entwickelte sich nach

1871 zur Geschaumlfts- und Vergnuumlgungsstraszlige

In der Wilhelmstraszlige siedelten sich zahlreiche

Reichsbehoumlrden an

Die Expansion des Verkehrs- und Transportweshy

sens machte nach der Reichsgruumlndung 1871

die Anlage neuer Straszligen notwendig Bahnhoumlfe

wurden den neuen Anforderungen angepasst

Als architektonisch herausragend galt der neue

Anhalter Bahnhof Durch die Inbetriebnahme

der Hochbahn und der Nord-Suumld-Untergrundshy

bahn am Anfang des 20 Jh entwickelte sich

der Belle-Alliance-Platz zu einem zentralen

Verkehrknoten 1915 wurde die Schinkelsche

Sternwarte von 1835 zugunsten einer leistungsshy

faumlhigeren Erschlieszligung und Erweiterung der

Markthalle abgerissen

Innerhalb weniger Jahre hatte sich die Funktion

der suumldlichen Friedrichstadt grundlegend

gewandelt Eingebettet in die innerstaumldtischen

Strukturen aus Regierungsviertel Geschaumlftsshy

viertel entlang der Leipziger Straszlige Verkehrsshy

zentrum zwischen Potsdamer und Anhalter

Bahnhof und Zeitungsviertel zwischen Zimmer-

und Kochstraszlige ist aus einem Stadtrandquartier

ein Teil der Innenstadt geworden

Die barocke Friedrichstadt wurde durch

Kriegseinwirkungen stark beschaumldigt Der

Bau der Mauer brachte weitere Zerstoumlrungen

und trennte die noumlrdliche von der suumldlichen

Friedrichstadt

14 Straubeplan 1908

12 Bluumlcherplatz 1902

13 Lindenstraszlige um 1925

13

3 Historische Entwicklung

15 Modell der suumldl Friedrichstadt Stand der Planung 1965

16 FNP 1965 (Ausschnitt)

Thema Autobahnplanung

Nachkriegsentwicklung

Im 2 Weltkrieg wurde mit der Zerstoumlrung des

alten Regierungsviertels und des Zeitungsshy

viertels rund um die Kochstraszlige die suumldliche

Friedrichstadt stark beschaumldigt Auf Basis der

Resultate des 1957 ausgeschriebenen Wettbeshy

werbs bdquoHauptstadt Berlinldquo der Vorschlaumlge uumlber

die kuumlnftige Gestalt Berlins als Hauptstadt und

moderne Weltstadt erbringen sollte wurde

unter der Leitung Hans Scharouns ein Gesamtshy

konzept (Kollektivplan) fuumlr den Wiederaufbau

Berlins erarbeitet das sich auch nachhaltig auf

die suumldliche Friedrichstadt auswirken sollte

Angesichts des bdquoMaszliges der Zerstoumlrungldquo

ignorierte der Kollektivplan die historische

Blockstruktur zugunsten einer organischen

bdquoStadtlandschaftldquo in Form einer Bandstadt

mit ausladendem Verkehrsnetz sowie strikter

Funktionstrennung von Wohnen Arbeiten

Erholen und Verkehr Dementsprechend

wurden Hochhaumluser als staumldtebauliche

Dominanten in der Stadtlandschaft in ein

Spannungsverhaumlltnis zu ausgedehnten

Flachbauten gesetzt Die neue Hauptverwalshy

tung der gemeinnuumltzigen Siedlungs- und

Wohnungsbaugesellschaft Berlin (GSW)

mit dem Flachbau des Grafischen Zentrums

zwischen Markgrafen- und Charlottenstraszlige

das Hochhaus des Axel Springer Verlages mit

der Druckerei noumlrdlich der Kochstraszlige und das

Hochhaus des ehem Postgiroamtes Berlin-

West am Halleschen Ufer sind Stein gewordene

Beispiele dieses Leitbildes in der suumldlichen

Friedrichstadt Sie zeugen von der Idee des soshy

genannten bdquoCitybandesldquo zwischen Berlin-Mitte

und dem Gebiet um den Bahnhof Zoo und

standen im direkten Bezug zu den geplanten

die Innenstadt umschlieszligenden vier Autobahnshy

tangenten Die sogenannte Suumldtangente sollte

als 6-spurige Autobahn noumlrdlich des Mehringshy

platzes vorbei gefuumlhrt und die Friedrichstraszlige

auf 60 m verbreitert werden Diese Konzeption

fand bis 1984 im Flaumlchennutzungsplan sowie

im Baunutzungsplan von Berlin ihre planungsshy

rechtliche Festlegung

Die Teilung Berlins durch den Mauerbau 1961

und das fehlende Entwicklungspotenzial in

der umschlossenen Stadt verhinderten in Vershy

bindung mit der dezentralen polyzentrischen

Stadtstruktur und dem Paradigmenwechsel hin

zur Bestandsorientierung die Realisierung der

Cityband-Idee doch hat bereits die Planung an

vielen Stellen der Stadt kaum zu heilende Spushy

ren hinterlassen Geblieben sind die Verstuumlmshy

melung der Friedrichstraszlige als Sackgasse die

weitraumlumigen Abschwenkungen der Linden-

und Wilhelmstraszlige die Hochhausscheiben

14

3 Historische Entwicklung

am Mehringplatz die Lage und Bauflucht der

heutigen Blumengroszligmarkthalle und die Freishy

flaumlchen des Bessel- und Theodor-Wolff-Parks

auf der urspruumlnglich geplanten Autobahntrasse

Kritische Rekonstruktion

In den folgenden Jahren wurde die Randlashy

ge zum West-Berliner Stadtzentrum immer

deutlicher

Erst Anfang der 1970er Jahre setzten neue staumldshy

tebauliche Uumlberlegungen zur kuumlnftigen Rolle

und Gestaltung dieses zentralen Stadtgebietes

ein Diese Uumlberlegungen sind getragen von der

wachsenden Kritik am Staumldtebau der Nachshy

kriegszeit Das staumldtebauliche Leitbild dieser

Epoche mit der nach Funktionen gegliederten

und staumlndig wachsenden Stadt war uumlberfaumlllig

geworden und nicht mehr praktikabel

Das neue Leitbild der 1980er Jahre strebte eine

weitgehende Mischung aller staumldtischen Nutshy

zungen und Lebensvorgaumlnge an und entdeckte

den oumlffentlichen Straszligenraum mit Straszligen

Plaumltzen und Parks als Teil des menschlichen

Lebensraumes mit Gestalt- und Aufenthaltsshy

qualitaumlt

Die Innenstadt als Wohnort und die kritische

Rekonstruktion der historischen Stadtstruktur

wird zum Leitmotiv fuumlr innerstaumldtischen Stadtshy

neubau und die bisher vom Abriss bedrohten

Stadterneuerungsgebiete Im Rahmen der

Internationalen Bauausstellung 1987 wurden

die groszligen innerstaumldtischen Brachen entlang

der Mauer zu zentralen Wohnstandorten entshy

wickelt Westlich der Wilhelm- und oumlstlich der

Lindenstraszlige entstanden neue an Stadtgrundshy

riss und bestehender Substanz angepasste

Wohnformen in Verbindung mit Gruumlnanlagen

und sozialer Infrastruktur Damit wurde der

bereits in den Sanierungsprogrammen der

1960er Jahre eingeleitete Funktionswandel

vom Teil des historischen Zentrums hin zu

einem ruhigen Wohnort zunaumlchst im Schatten

der Mauer nach dem Fall der Mauer dann in

zentraler innerstaumldtischer Lage fortgesetzt Das

Planwerk Innenstadt knuumlpfte an das Leitbild der

kritischen Rekonstruktion an und konkretisiert

die Wiederherstellung der historischen Stadtshy

struktur und die stadtraumlumliche Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

17 FNP 1984 (Ausschnitt)

Thema Stadtreparatur

15

Planungsgrundlagen und -ziele4

18 FNP Auszug aus dem Flaumlchennutzungsplan Berlin

(Stand 2006)

Thema Wiedervereinigung

19 Bereichsentwicklungsplanung (Entwurf 2007)

Nutzungskonzept

Planungsgrundlagen und -ziele

Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)

Der FNP formuliert die Grundzuumlge fuumlr die

raumlumliche Entwicklung der Stadt und bildet den

Rahmen fuumlr die langfristige Entwicklung Berlins

Der urbane Stadtraum an der Friedrichstraszlige

bis zur Kochstraszlige gehoumlrt zum Zentrumsshy

bereich Mitte mit einer besonderen Prioritaumlt

zur Aufwertung und Entwicklung Berlins als

europaumlische Einkaufsmetropole und Anshy

ziehungspunkt fuumlr Touristen und Besucher

Entsprechend der Bedeutung sind hier im FNP

gemischte Bauflaumlche (M1) mit Einzelhandelsshy

konzentration dargestellt

Im suumldlich Abschnitt der Friedrichstraszlige von

der Kochstraszlige bis zum Mehringplatz nimmt

die Nutzungsintensitaumlt mit der Darstellung

gemischter Bauflaumlchen (M2) ab um den hier

vorhandenen houmlheren Anteil der Wohnnutzung

auch langfristig zu sichern

Die uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in Ost-

Westrichtung symbolisiert die Vernetzung und

Einbindung der Gruumlnflaumlchen zwischen Mendels-

sohn-Bartholdy-Park und Waldeckpark

Die angrenzende Wohnnutzung im Rahmen der

behutsamen Stadterneuerung wird durch die

Darstellung von Wohnbauflaumlchen im Bestand

gesichert und die Kultur- und Gemeinbedarfsshy

einrichtungen mit gesamtstaumldtischer Bedeushy

tung durch Symbole gekennzeichnet

Landschaftsprogramm

Wesentliches landschaftsplanerisches Ziel fuumlr

die suumldliche Friedrichstadt ist die Verbesserung

und Vervollstaumlndigung der Gruumlnverbindungen

entlang des Landwehrkanals und die Gruumlnvershy

netzung innerhalb des Gebiets unter Einbezieshy

hung der vorhandenen Gruumlnflaumlchen

Die Gruumlnvernetzung vom Tiergarten uumlber

Mendelssohn-Bartholdy-Park zum Waldeckpark

sind in Abschnitten bereits realisiert

Die Verbesserungen von Aufenthaltsqualitaumlten

Erhoumlhung der Nutzungsmoumlglichkeiten und

Vernetzungen vorhandener Freiraumlume tragen

entscheidend zur Neuordnung und Aufwertung

des Stadtraumes bei Am suumldlichen Ufer des

Landwehrkanals tangiert der Tiergartenring

ein gesamtstaumldtisch bedeutsamer Weg der

bdquo20 gruumlnen Hauptwege Berlinsldquo die suumldliche

Friedrichstadt

Bereichsentwicklungsplanung (BEP)

Mit der Bezirksfusion Friedrichshain-Kreuzberg

2001 wurde die Erarbeitung eines gemeinshy

samen Nutzungskonzeptes notwendig Der

Abschlussbericht der BEP Friedrichshain-Kreuzshy

berg wird voraussichtlich 2007 beschlossen Die

BEP sieht eine bestandsorientierte Weiterentshy

wicklung der suumldlichen Friedrichstadt vor

bull Orientierung zur Stadtmitte

bull zentrentragende innerstaumldtische Nutzunshy

gen mit hohem Wohnanteil und

bull innerstaumldtische Wohnstandorte mit

vernetzten Gruumlnraumlumen und sozialer

Infrastruktur

Am Mehringplatz und Bluumlcherplatz werden im

Dissens zum Planwerk Innenstadt in der BEP

Gruumlnflaumlchen gesichert Der Dissens wird im

weiteren Verfahren zwischen Bezirk und Senat

geklaumlrt

16

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Planwerk Innenstadt

Besonders im historischen Zentrum Berlins hashy

ben die Nachkriegsplaner in Ost und West das

Straszligen- und Platzgefuumlge der barocken Stadt in

weiten Teilen zerstoumlrt Erst in den 1980er Jahren

kehrte man zu einer kritischen Rekonstruktion

des Stadtgrundrisses zuruumlck

Das Planwerk Innenstadt hat die Verbindung

der noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

durch Verdichtung durch Blockkantenbildung

und Blockkantenschlieszligung zum Ziel

Die Planungsschwerpunkte des 1999 beschlosshy

senen Planwerkes sind aus heutiger Sicht neu

zu bewerten und weiter zu konkretisieren Sie

konzentrieren sich auf die Bereiche

bull Bauluumlckenschlieszligung an der Friedrichshy

straszlige

bull Blockrandschlieszligung an der Wilhelmstraszlige

Stresemanstraszlige Neuenburger Straszlige und

Alexandrinenstraszlige

bull Entwicklung des Bereichs des Blumengroszligshy

markts sowie Bau- und Gruumlnflaumlchenentshy

wicklung an der Besselstraszlige

bull Stadtraumbildung am Landwehrkanal im

Bereich Mehringplatz

bull Aufwertung und Wiederherstellung des

Bluumlcherplatzes mit der Amerika-Gedenkbishy

bliothek

bull Herstellung einer der Innenstadtlage

angemessene bauliche Verdichtung im

Bereich der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige

bull Blockrandschlieszligung und Aufwertung des

Baublocks der Bundesdruckerei

Gebaumlude Bestand

abgestimmte Planung

Planung nach Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Bereiche um den Mehringplatz Bluumlshy

cherplatz der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige der Bundesdruckerei und Blumenshy

groszligmarkt sind vertiefende Blockkonzepte

erforderlich

Die Konkretisierung der Ziele des Planwerks

Innenstadt im Rahmen der verbindlichen

Bauleitplanung erfordern vertiefende konzeptishy

onelle Uumlberlegungen in Teilbereichen

Das betrifft vor allem Planungen die nur durch

erhebliche Eingriffe in bestehende Nutzungsshy

strukturen und Privateigentum realisiert

werden koumlnnen wie

bull der Ruumlckbau der bestehenden Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und Neubau einer dem

historischen Straszligenraster nachempfunshy

denen Verbindungsstraszlige im Bereich des

Kinderbauernhofs und

bull die Bebauung der Parkanlagen am Landshy

wehrkanal suumldlich des Mehringplatzes und

am Bluumlcherplatz

20 Landschaftsprogramm Erholung-Freiraumnutzung

(Stand 2006)

21 Digitales 3D-Innenstadtmodell

17

4 Planungsgrundlagen und -ziele

22 Eingang U-Bhf Kochstraszlige

23 Verkehrserschlieszligung

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

Verkehrserschlieszligung

Straszligenverkehr

Die Berliner Verkehrsplanung geht vom Erhalt

der uumlbergeordneten Straszligennetzstruktur zur

gesamtstaumldtischen Anbindung der suumldlishy

chen Friedrichstadt aus Die uumlbergeordneten

Verkehre werden gebuumlndelt um das Gebiet

vom Durchgangsverkehr zu entlasten

bull Buumlndelung des Nord-Suumld-Verkehrs auf

der Wilhelm- Stresemann- und Lindenshy

straszlige Mit der geplanten staumldtebaulichen

Neuordnung im Bereich Spittelmarkt als

Teil des Planwerks Innenstadt werden die

Voraussetzungen fuumlr die verkehrliche Anshy

bindung der LindenstraszligeAxel-Springer-

Straszlige an die Leipziger Straszlige geschaffen

bull Fuumlhrung des Ost-West-Verkehrs suumldlich

des Gebiets uumlber die Kanaluferstraszligen

(Hallesches UferGitschiner Straszlige und

Tempelhofer UferWaterloo-Ufer) und

Bluumlcherstraszlige sowie noumlrdlich des Gebietes

uumlber Oranienstraszlige-Kochstraszlige-Anhalter

Straszlige

Fuumlr die Abwicklung des Ziel- und Quellverkehrs

existiert ein gut ausgepraumlgtes Straszligenerschlieshy

szligungsnetz Der Abschnitt der Friedrichstraszlige

suumldlich Kochstraszlige dient der oumlrtlichen Erschlieshy

szligung und ist nicht Bestandteil des uumlbergeordshy

neten Straszligennetzes Zur Verkehrsberuhigung

und Verbesserung der Aufenthaltsqualitaumlt

des oumlffentlichen Raums und der Gruumlnanlagen

wird der Mehringplatz auch zukuumlnftig frei vom

Autoverkehr bleiben

Oumlffentlicher Personennahverkehr

Die suumldliche Friedrichstadt ist durch drei U-

Bahnlinien (U1 U6 U7) der Nord-Suumld S-Bahn

und einem gut verzweigten Linienbusnetz

hervorragend an das oumlffentliche Nahverkehrsshy

netz angebunden

Langfristig ist im Zuge der Lindenstraszlige eine

Straszligenbahnstrecke zwischen Spittelmarkt und

Hallesches Tor geplant als Teil einer groszligraumlushy

migen Straszligenbahnverbindung aus dem Raum

Prenzlauer Berg uumlber Mitte nach Kreuzberg

Radverkehr

Mit dem Ausbau des Berliner Fahrradroutenshy

netzes ist das Gebiet an das zusammenhaumlngenshy

de gesamtstaumldtische Hauptnetz angeschlossen

Zwei der interessantesten durchgehenden und

neu ausgeschilderten Fahrradrouten fuumlhren

durch das Gebiet

bull Wannsee Route zwischen Schlossplatz und

Glienicker Bruumlcke die die Berliner Mitte mit

den Naherholungsgebieten im Suumldwesten

der Stadt mit Anschluss an das Radroutenshy

netz des Landes Brandenburg verbindet

bull Berliner Mauerweg als beschilderter

historischer Themenpfad mit besonderer

touristischer Bedeutung

18

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Die Errichtung und Ergaumlnzung von Radvershy

kehrsanlagen in den Straszligen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige Tempelhofer UferWatershy

loo-Ufer Lindenstraszlige Wilhelmstraszlige und am

Halleschen Tor ist ein wesentlicher Bestandteil

der Radverkehrsinfrastrukturplanung Damit

soll ein entscheidender Beitrag zur Foumlrderung

des gebietsorientierten Radverkehrs sowie zur

Erhoumlhung der Sicherheit geleistet werden

Die Handlungsschwerpunkte im Gebiet

konzentrieren sich auf die Beseitigung der

verkehrlichen Defizite im oumlffentlichen Raum

und die Schaffung sicherer Verkehrswege fuumlr

nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer sowie die

Ordnung des ruhenden Verkehrs

Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen

Die Gestaltung und Vernetzung des oumlffentshy

lichen Raumes ist in der suumldlichen Friedrichshy

stadt eine zentrale Planungsaufgabe Die einst

praumlgnanten oumlffentlichen Raumlume aus Straszligen

Plaumltzen und Parks mit hoher baulicher Verdichshy

tung der Baubloumlcke sind verloren gegangen

Waumlhrend im noumlrdlichen Abschnitt der wieder

aufgebauten Friedrichstraszlige diese markante

stadtraumlumliche Wirkung des oumlffentlichen

Raumes der Friedrichstadt wieder erlebbar wird

ist die suumldliche Friedrichstadt durch Fragmenshy

tierung und fehlende innere Differenzierung

der Baubloumlcke gestoumlrt

Die neuangelegten Parks (Besselpark und

Theodor-Wolff-Park) und Promenaden

(ETAHoffmann-P und R-Varnhagen-P)

an der zentralen Achse der Friedrichstraszlige

bilden einen Ansatzpunkt Durch verbesserte

stadtraumlumliche Einbindung und Qualitaumlt der

Parkanlagen kann ein Beitrag zur Strukturieshy

rung des staumldtischen Raumes geleistet werden

Oumlffentliche Stadtteilparks Stadtplaumltze und

neu gestalteten Straszligenraumlume werden durch

Fuszlig- und Radwegeverbindungen miteinander

vernetzt Dadurch wird auch ein wichtiger Beishy

trag zur besseren Vernetzung der bedeutenden

kulturellen Einrichtungen und touristischen

Ziele in der suumldlichen Friedrichstadt geleistet

Die Wiederherstellung verstellter Sicht- und

Wegebeziehung hat insbesondere im Bereich

Mehringplatz und Bluumlcherplatz groszlige stadtshy

raumlumliche Wirkung

Schwerpunkte fuumlr die Aufwertung des oumlffentshy

lichen Raumes sind

bull Suumldliche Friedrichstraszlige im Uumlbergang zum

Mehringplatz

bull Besselpark

bull Einmuumlndungsbereich der Markgrafenstaszlige

in die Lindenstraszlige

bull Mehringplatz Bluumlcherplatz und Hallesches

Tor

24 Theodor-Wolff-Park

25 Gruumlnflaumlchen und Gruumlnverbindungen

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

19

Handlungsschwerpunkte5

26 Eingangsportal in der Friedrichstraszlige 17

Handlungsschwerpunkte

Handlungsschwerpunkte fuumlr die Teilshyraumlume

1 Bauluumlckenschlieszligung und Aufwertung

des Erscheinungsbildes der Friedrichstraszlige

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse der Friedshy

richstadt ist Mythos und Imagetraumlger zugleich

Der benachteiligte Stadtraum des suumldlichen

Abschnitts den Bauluumlcken teilweiser Leerstand

sowie soziale staumldtebauliche und gestalterische

Defizite abwerten spiegelt das Entwicklungsshy

gefaumllle und die unterschiedliche Bedeutung der

noumlrdlichen und suumldlichen Friedrichstadt wider

Um das Qualitaumltsgefaumllle zum noumlrdlichen

Straszligenabschnitt der mit aufwaumlndigen

privaten und oumlffentlichen Investitionen in den

1990er Jahren seine bdquoWiedergeburtldquo erlebte

auszugleichen muss die kuumlnftige Rolle dieses

Stadtraums im zeitlichen wie raumlumlichen Uumlbershy

gang zwischen Gestern Heute und Morgen

definiert und die Potenziale dieses wichtigen

Teils der Innenstadt gestaumlrkt werden

Die Aufwertungsmaszlignahmen im oumlffentlichen

Raum sollen deshalb mit privaten Initiativen

einhergehen Dabei muumlssen alle Akteure einshy

bezogen werden denn Eigentuumlmer wie Mieter

Parteien wie Stadtteilinitiativen Einzelhaumlndler

wie Behoumlrden sollten alle ein gemeinsames

Interesse haben dem suumldlichen Abschnitt der

Friedrichstraszlige wieder eine eigene positive

Adresse zu geben

2 Staumldtebauliche Gestaltung der raumlumlishy

chen Verbindung des Mehringplatzes mit

dem Bluumlcherplatz

Die Zaumlsuren des Staumldtebaus der Nachkriegsjahre

sollen zwischen Mehring- und Bluumlcherplatz

durch bauliche und gestalterische Maszlignahmen

im oumlffentlichen Raum gemildert werden Durch

die Wiederherstellung von Wege- und Sichtshy

beziehungen sollen beide Plaumltze raumlumlich und

funktional wieder aufeinander Bezug nehmen

die Hallesche-Tor-Bruumlcke ihre Buumlndelungsfunkshy

tion fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer uumlbernehmen

und die Friedrichstraszlige als Hauptachse mit der

Amerika-Gedenkbibliothek als visueller Endpunkt

wieder wahrnehmbar werden Der Ruumlckbau

der Uumlberbauung der Achse am Mehringplatz ist

langfristig abgestimmte Planung

3 Staumldtebauliches Konzept fuumlr das Gelaumlnshy

de des Blumengroszligmarktes einschlieszliglich

des Umfeldes

Das Gelaumlnde des Blumengroszligmarktes hat

eine wesentliche Schluumlsselfunktion fuumlr die

zukuumlnftige Entwicklung des Raumes zwischen

Friedrich- und Lindenstraszlige

Die Verlagerung ist fuumlr das Jahr 2010 vorgeshy

sehen Dies ermoumlglicht anhand eines noch

zu entwickelnden nutzungsstrukturellen und

staumldtebaulichen Neuordnungskonzeptes fuumlr

das Gelaumlnde des heutigen Groszligmarktes und

des Druckgrafischen Gewerbezentrums den

Stadtraum wieder herzustellen Dadurch

werden zusaumltzliche Bauflaumlchen aktiviert und

vorhandene Freiflaumlchen qualitativ verbessert

In diesem Zusammenhang steht der aufgeloumlste

Stadtraum der westlichen Lindenstraszlige

zwischen Markgrafen- und Franz-Kluumlhs-

Straszlige dessen raumlumliche Fassung vis-a-vis

des barocken Stadtpalais und des Juumldischen

Museums wuumlnschenswert waumlre

4 Staumldtebauliche Gestaltung des Bereichs

zwischen der Alten Jakobstraszlige und der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige

Die ehemaligen Freihalteflaumlchen fuumlr die

Realisierung der Verkehrsplanung der 1960er

Jahre bieten qualitaumltsvolle Bau- und Freiflaumlshy

chen Entlang der Alten Jakobstraszlige kann der

staumldtische Raum mit der Ausbildung einer baushy

lichen Raumkante wieder gefasst werden Die

staumldtebaulichen Zielstellungen des Planwerks

Innenstadt verursachen mit der Aufhebung der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige einschneidende Eingriffe

in die Siedlungsstruktur fuumlr die es heute keine

Umsetzungsperspektiven mehr gibt Es sind

alternative Konzepte erforderlich die eine hohe

staumldtebauliche Qualitaumlt in dieser Innenstadtlage

sichern

5 Raumlumliche Gestaltung des suumldlichen

Abschnitts der Wilhelmstraszlige

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgeshy

staltung des Parkhausareals an der Franzshy

Kluumlhs-Straszlige bietet sich die Moumlglichkeit der

stadtraumlumlichen Neugestaltung von Teilflaumlchen

der Wohnbebauung und der Aufwertung des

oumlstlichen Straszligenraumes der Wilhelmstraszlige

20

Mit diesen Maszlignahmen kann der Straszligenraum

mehr Klahrheit erhalten Insbesondere die

Einmuumlndungsbereiche der Franz-Kluumlhs-Straszlige

und der Stresemannstraszlige in die Wilhelmstraszlige

sind neu zu definieren

6 Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo und des

Askanischen Platzes

Fuumlr die Quartiere um den Askanischen Platz

und die Stresemannstraszlige ist die staumldtebaushy

liche Weiterentwicklung und Aufwertung des

Areals der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige von

groszliger Bedeutung

Waumlhrend die Eigentuumlmerin eine Mischnutzung

mit hohem tertiaumlren Flaumlchenanteil (Hotels und

Buumlros) bevorzugt sehen die staumldtebaulichen

Ziele des Bezirks die Entwicklung des Gebiets

als innerstaumldtischen Wohnstandort mit attrakshy

tiven Gruumln- und Erholungsflaumlchen vor

Der Stadtraum suumldlich des Askanischen Platzes

bzw des ehemaligen Anhalter Bahnhofs der

amorph ausufert bedarf hier der baulichen

Fassung um so das Raumgefuumlge zwischen dem

historischen Porticus und dessen Umgebung

wieder herzustellen

7 Aufwertung der halboumlffentlichen

Raumlume an der Groszligbeerenstraszlige

Das Hochhaus der Postbank Berlin hat eine beshy

sondere weithin sichtbare stadtbildpraumlgende

Wirkung

Angesichts dieser Bedeutung muumlssen die

um das Hochhaus im Stile der 1970er Jahre

angelegten weitraumlumigen Freiflaumlchen die an

die Groszligbeerenstraszlige und das Hallesche Ufer

grenzen eine der Oumlrtlichkeit angemessene

Gestaltung erhalten

Eine Verbesserung der raumlumlichen Situation

entlang des Halleschen Ufers in Verbindung

mit dem U-Bahnhof Moumlckernbruumlcke waumlre eine

erhebliche Aufwertung fuumlr den staumldtischen

Raum und das angrenzende Wohnquartier

5 Handlungsschwerpunkte

Allgemeine Handlungsschwerpunkte fuumlr den Gesamtraum

Das in der suumldlichen Friedrichstadt vorhandene

bdquogruumlne Potenzialldquo bietet gute Voraussetzungen

fuumlr die bessere Vernetzung der Gruumlnanlagen

Kultureinrichtungen und touristischen Ziele Die

Aufenthaltsqualitaumlt im oumlffentlichen Raum auf

den Plaumltzen und in den Parkanlagen soll durch

gezielte Maszlignahmen verbessert werden Dies

betrifft insbesondere die Parkanlage Moumlckernshy

straszligeKleinbeerenstraszlige den Besselpark und

den Bluumlcherplatz

Ein einheitliches Wegeleitsystem und die

Einrichtung und Ergaumlnzung von Fahrradrouten

unterstuumltzt die Vernetzung der Kultureinrichshy

tungen und touristischen Attraktionen

Eine Besonderheit ist der Geschichtspark

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde 27 Fassadendetail Cafe Adler

des ehemaligen Prinz-Albrecht-Palais Der

Name dieses Palais das noch der Weimarer

Regierung als Gaumlstehaus diente steht als Fanal

fuumlr das nationalsozialistische Terror-Regime

Entsprechend der historischen politischen und

gesellschaftlichen Bedeutung des Ortes sollte

die jahrelange Planung fuumlr ein Mahnmal zuumlgig

im Sinne des 1983 formulierten Ausschreishy

bungstextes realisiert werden bdquoDie Neugestalshy

tung dieses Ortes soll das Vergessen unterbreshy

chen und ihn im Bewuszligtsein der Bewohner und

Besucher der Stadt zum festen Bestandteil des

Berliner Stadtgefuumlges machenldquo

Entscheidung zu Abweichungen von

beschlossenen Planungen

Die bezirkliche Bereichsentwicklungsplanung

2006 enthaumllt alternative Vorstellungen zur

Entwicklung von Teilraumlumen die von den uumlbershy

geordneten Zielen des Planwerks Innenstadt

abweichen Sie betreffen die Oumlffnung und

zeitgemaumlszlige Wiederherstellung des Halleschen

Tors und die kritische Beruumlcksichtigung der

historischen Stadt im Bereich der Verkehrsplashy

nung Besselstraszlige und Alte Jakobstraszlige Hierzu

sind konsensfaumlhige Konzepte zu erarbeiten die

im weiteren Planungsprozess der Bauleitplashy

nung entschieden werden

21

5 Handlungsschwerpunkte

22

5 Handlungsschwerpunkte

28 Handlungsschwerpunkte

23

Stresemannstraszlige

Zimmerstraszlige

Hallesches Ufer

Wilhelm

straszlige

Leipziger Straszlige

Kulturelle Einrichtungen und Sehenswuumlrdigkeiten in der suumldlichen Friedrichstadt

Martin-Gropius-Bau

Europahaus

Deutschlandhaus

Portal Anhalter Bahnhof LapidariumTempodrom Familiengericht Hebbel-Theater

Verlagshaus Axel-Springer GSW-Hochhaus taz

24

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

Vorwort Dr Franz Schulz

Sehr geehrte Damen und Herren

liebe LeserInnen

die bdquoSuumldliche Friedrichstadtldquo ist als stadthistoshy

rischer Begriff bekannt und mit den Aktivitaumlten

der Internationalen Bauausstellung IBA 87

untrennbar verbunden In dieser Zeit wurde die

Bezeichnung der bdquoSuumldlichen Friedrichstadtldquo als

Name fuumlr ein Stadtquartier eingefuumlhrt das zu

jener Zeit vor allem durch seine Lage an der

Berliner Mauer gepraumlgt wurde Geografisch im

Zentrum Berlins trennte die Mauer entlang der

Verwaltungsbezirksgrenze zwischen Mitte und

Kreuzberg hier Ost- und Westberlin Das histoshy

rische Zentrum der Stadt die barocke Friedshy

richstadt wurde zerschnitten die staumldtebaulich

kunstvoll gefuumlgten Stadtraumlume und Bauten

verstellt oder vernichtet Die weltberuumlhmte

Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat der barocken

Friedrichstadt verlor die Anbindung zu ihrem

suumldlichen Endpunkt dem Belle-Alliance-Platz

mit dem Friedensengel von DC Rauch und

dem suumldlichen Stadtportal am Halleschen Tor

Historisches Stadtzentrum Barockstadt In

Kreuzberg Nachkriegszeit und Wiederaufbau

die Teilungssituation und die bdquoGrenzlageldquo

haben diesen Stadtbereich charakterlich stark

veraumlndert und barocker Stadtgrundriss und

historische Innenstadt lassen sich heute nur

noch schwer nachvollziehen Mit den uumlblichen

Assoziationen vom Bezirk Kreuzberg lassen sich

diese Attribute wohl auch nur schwer verbinshy

den Viele werden sich auch heute fragen bdquoSuumldshy

liche Friedrichstadtldquo ndash wo ist das eigentlich

Gleichwohl ist die bdquoSuumldliche Friedrichstadtldquo

heute Standort zahlreicher uumlberregional

bedeutender Einrichtungen und Institutionen

Ob Ministerium fuumlr wirtschaftliche Zusammenshy

arbeit SPD Zentrale Aumlrztekammer Bundesarshy

chitektenkammer Patentamt Hebbeltheater

Tempodrom Martin-Gropius-Bau Deutsches

Technikmuseum Juumldisches Museum und

Berlinische Galerie Checkpoint Charlie oder der

Anhalter Bahnhof ndash das sind nur einige Beishy

spiele fuumlr die Vielzahl auch touristisch bedeushy

tender Orte die in diesem Stadtteil vorhanden

sind und ihn damit auch zunehmend wieder

ins Zentrum zuruumlckwachsen lassen Das spornt

uns an hier nun auch die Rahmenbedingungen

fuumlr eine entsprechende Gebietsentwicklung

zu schaffen und damit diesen Stadtteil von

Kreuzberg auch wieder zu einem Teil der Mitte

von Berlin werden zu lassen

Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeishy

tern fuumlr ihre gute und engagierte Arbeit und

freue mich auf die weiteren Schritte

Dr Franz Schulz

Bezirksbuumlrgermeister

5

Einleitung1

1 Luftbild 2004 (Ausschnitt)

6

Einleitung

Fuumlr die suumldliche Friedrichstadt gilt das Wort von

Wolf Jobst Siedler dass sich Berlin in jeder Geneshy

ration neu entwirft in besonderer Weise Im 18

Jh als Fortsetzung der barocken Stadterweiterung

mit repraumlsentativen Villen geplant im ausgeshy

henden 19 Jh von der Mietskasernenstadt uumlbershy

formt im fruumlhen 20 Jh zum Cityerweiterungsshy

gebiet umstrukturiert im 2 Weltkrieg zerbombt

durch Wiederaufbau und Neubaufieber seiner

historischen Bezuumlge beraubt und schlieszliglich mit

Teilung und Mauerbau von seinen Lebensadern

abgeschnitten fristete der Stadtteil in der zweiten

Haumllfte des 20 Jh ein Dasein als staumldtisches Randshy

gebiet der westlichen Teilstadt

In den einzelnen Entwicklungsperioden drifteten

staumldtebauliche Leitvorstellungen und gesellschaftshy

licher Wandel immer schneller auseinander so

dass keine der staumldtebaulichen Konzeptionen im

Ganzen vollendet werden konnte aber dennoch

jede Epoche ihre Spuren hinterlieszlig und sich so der

Wechsel der Zeiten am Raumgefuumlge und verstreut

liegenden baulichen Zeugnissen ablesen laumlsst

Den charakteristischen Stadtgrundriss verdanken

wir der barocken Stadterweiterung Die imposhy

santen Behoumlrdengebaumlude geben einen Eindruck

von der wilhelminischen Hauptstadtkapitale des

beginnenden 20 Jh das Mendelsohn Verbandsshy

haus der Metallarbeiter zeigt den Aufbruch der

Moderne im Stadtviertel Mehringplatz und

Hochhausbebauung sind Stein gewordene

Zeugnisse der Wiederaufbauphase und die IBA-

Bebauung der Ritterstraszlige erinnert an die heute

eher kleinstaumldtisch anmutende Bauphilosophie

der Mauerzeit

Im Ergebnis ist die suumldliche Friedrichstadt von

Fragmenten und vielfaumlltigen Bruumlchen gekennshy

zeichnet Die Bebauung und die Struktur des

oumlffentlichen Raumes ist aumluszligerst heterogen

das Gleichmaszlig von geschlossener Bebauung

Freiraumlumen und Maszligstaumlblichkeit zerstoumlrt Raumshy

bezuumlge sind vielfach aufgeloumlst und von Barrieren

unterbrochen

Und dennoch weist die suumldliche Friedrichstadt

mit dem einpraumlgsamen Stadtgrundriss den

zahlreichen Baudenkmalen den gelungenen

Neubauten und Parkanlagen sowie den Veraumlnshy

derungsmoumlglichkeiten ein Potenzial auf das dem

Stadtteil neue Entwicklungschancen eroumlffnet

Der Fall der Mauer veraumlnderte schlagartig

die Lagegunst der suumldlichen Friedrichsstadt

vom Rand wieder zur Mitte Damit stellen sich

Zukunftsfragen und bieten sich unvermutete

Entwicklungsperspektiven Das Weltstaumldtische

wird in der suumldlichen Friedrichstadt wohl nicht

wieder zum Ausdruck kommen aber es waumlre

schon viel gewonnen wenn die herausragenden

Einzelbauten der jeweiligen Epochen zum Vorbild

der Entwicklung werden koumlnnten In diesem Sinne

soll eine dem Geist des Ortes angemessene nutshy

zungsstrukturelle und bauliche Struktur entwickelt

und das Bestehende mit dem Neuen verknuumlpft

werden

Unter Mitwirkung der zustaumlndigen Verwaltungen

und der Akteure vor Ort ist so ein Leitbild fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt zu entwickeln das einershy

seits so offen ist dass keine Option verbaut wird

aber andererseits so zielgerichtet dass konkrete

Maszlignahmen zur Stadtreparatur und Aufwertung

des Gebiets umgesetzt werden koumlnnen

Die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung und

der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg haben daher

im Sommer 2005 eine gemeinsame Arbeitsshy

gruppe eingerichtet in der die uumlbergreifenden

Fragestellungen im Gebiet unter Einbeziehung

oumlffentlicher und privater Akteure (Eigentuumlmer

Nutzer Investoren) eroumlrtert und Handlungskonshy

zepte fuumlr die Weiterentwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt erarbeitet wurden

Der vorliegende Bericht dokumentiert erste Ergebshy

nisse dieses Arbeitsprozesses Er stellt das Gebiet

vor und zeichnet die Entwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt nach um so zum Verstaumlndnis des

historischen Erbes ebenso wie der bdquoBausuumlndenldquo

beizutragen Er arbeitet die Planungsgrundlagen

heraus und entwickelt Leitlinien zur Rekonstrukshy

tion und Qualifizierung des Stadtteils Fuumlnf teilshy

raumlumliche Vertiefungsgebiete werden aufgrund

ihrer funktionalen und historischen Bedeutung fuumlr

Nutzungsentwicklung Raumverflechtungen und

Stadtgestalt besonders behandelt Abschlieszligend

werden konkrete Handlungsempfehlungen zur

Diskussion gestellt

Der Bericht dient als Grundlage fuumlr das Leitbild der

kuumlnftigen Entwicklung der suumldlichen Friedrichshy

stadt Er soll zur Transparenz der Entscheidungsshy

prozesse beitragen und den Diskussionsprozess

zwischen Bewohnern oumlrtlichen Akteuren und

Politik zwischen Verwaltung und Fachoumlffentlichshy

keit wieder aufnehmen

1 Einleitung

2 Mehringplatz

7

Gebietsbeschreibung2

Gebietspass

bull Flaumlche 138 ha

bull Einwohner insgesamt 13142 (Stand 31122005)

davon lt 18 Jahre 249

davon gt 65 Jahre 117

davon nicht deutscher Herkunft 346

bull Wohnen Wohnungsanzahl insgesamt 9240 WE

davon 2200-2500 WE im sozialen Wohnungsbau

errichtet im Rahmen der Internationalen Bauausstellung

Branchenstruktur

bull Handel

Blumengroszligmarkt kleinteilige Einzelhandels- und

Gastronomieeinrichtungen Lebensmittel- und Drogerieshy

discounter Wochenmarkt am Mehringplatz

bull DruckVerlageZeitungenMedien

Ullstein Verlag Tageszeitung TAZ Axel-Springer-Haus

Druckgraphisches Gewerbezentrum Bundesdruckerei

bull Versicherungen

AOK IDEAL-Versicherung AG Victoria-Versicherungen

Barmer Verband Deutscher Rentenversicherer BKK

Verkehrsbauunion

bull Verwaltungen und Aumlmter

Landesamt fuumlr Buumlrger- und Ordnungsangelegenheiten

Polizeiabschnitt Kreuzberg Suumld-Ost Agentur fuumlr Arbeit

Berlin- Mitte Deutsches Patentamt Europaumlisches

Patentamt Bundesministerium fuumlr wirtschaftliche

Zusammenarbeit und Entwicklung Amtsgericht Tempelshy

hof-Kreuzberg-Familienrecht

bull Bedeutende Kultureinrichtungen und touristische Ziele

Martin-Gropius-Bau Juumldisches Museum Berlinische

Galerie Hebbel-Theater Tiyatrom-Tuumlrkisches Theater

Tempodrom Anhalter Bahnhof Topographie des

Terrors Haus am Checkpoint Charlie Amerika-Gedenk-

Bibliothek Lapidarium am Landwehrkanal

bull Uumlberregionale Einrichtungen

Gehoumlrlosenzentrum Berlin Aumlrztekammer IG Metall

-Verwaltungsstelle Berlin SPD-Bundeszentrale GSW

Gemeinnuumltzige Siedlungs- und Wohnungsbaugesellshy

schaft mbH

Gebietsbeschreibung

Stadtstruktur

Der suumldliche Bereich der Friedrichstadt erstreckt

sich suumldoumlstlich vom Potsdamer Platz zwischen

Stresemannstraszlige im Westen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige im Suumlden Alte Jakobstraszlige

im Osten und Kochstraszlige im Norden Uumlber die

Achsen der Stresemann- und Wilhelmstraszlige ist

der Bereich mit zentralen Plaumltzen Berlins wie

dem Potsdamer Platz und dem Pariser Platz

direkt verknuumlpft

Die suumldliche Friedrichstadt entwickelte sich

bis zum zweiten Weltkrieg zu einem hochvershy

dichteten Stadtteil der historischen Mitte mit

uumlberwiegend gruumlnderzeitlicher Bebauung

Wohnungen zahlreichen Geschaumlften und Buumlros

und charakteristischen Strukturbildungen mit

ausgepraumlgten Standortbereichen wie zB Vershy

lagswesen Druck und Papier Buumlrobedarfs- und

Buumlromaschinenfabrikationen

Das heutige amorphe Erscheinungsbild dieses

Stadtraums ist das Ergebnis von Kriegszerstoumlshy

rung und Nachkriegsentwicklung sowie von

Planungen die jeweils nur fragmentarisch

umgesetzt wurden

3 Lage im Stadtgebiet

Entsprechend vielfaumlltig ist das heutige

Erscheinungsbild Bauluumlcken und Leerstand

neben bedeutenden Kultureinrichtungen und

Zentralen von Unternehmen Parteien und

Verbaumlnden gute Wohnlagen und Quartiere

mit problematischer sozialer Entwicklung einshy

gestreute kleinere gruumlne Inseln mit Qualitaumlts-

Einbindungs- und Vernetzungsdefiziten

Dennoch ist der charakteristische Stadtgrundshy

riss mit der faumlcherfoumlrmigen Gesamtform den

kennzeichnenden Nord-Suumld-Radialen und der

Blockstruktur so stabil dass er als grundleshy

gendes staumldtebauliches Ordnungsprinzip fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt allgemeinguumlltig ist Das

zeigte sich auch als im Zuge des Wiedervereishy

nigungs-Booms zahlreiche Neubauvorhaben

realisiert wurden die wesentlich zur Reparatur

und Vervollstaumlndigung des Stadtgrundrisses

beitrugen

Wohnen

Auf einer Flaumlche von ca 138 ha wohnen ca

13000 Einwohner rund 2000 mehr als vor 20

Jahren als mit der bdquoInternationalen Bauausshy

stellungldquo die suumldliche Friedrichstadt zu einem

Schwerpunkt der Westberliner Stadtplanung

wurde Die wenigsten Bewohner der suumldlichen

Friedrichstadt leben heute in den gruumlnderzeitshy

lichen Gebaumluden mit ihren ca 1300 Altbaushy

wohnungen

Schwerpunkte des Wohnens sind die Wohnshy

hochhaumluser mit ca 5000 Einheiten der

ausgehenden 1960er und fruumlhen 1970er

Jahre um den Mehringplatz der Franz-Kluumlhs-

Straszlige und der suumldlichen Lindenstraszlige die

Randbebauung der Bloumlcke beiderseits der

Hedemannstraszlige sowie die Wohnbebauung

der IBA aus den 1980er Jahren beiderseits der

Ritterstraszlige der westlichen Kochstraszlige und an

der Rahel-Varnhagen-Promenade Die untershy

schiedlichen staumldtebaulichen Leitbilder sind

auch an den Gebaumludehoumlhen ablesbar Weisen

die Hochhaumluser bis zu 18 Vollgeschosse auf so

orientiert sich die Straszligenrandbebauung an der

traditionellen Berliner Traufhoumlhe von 18 m bzw

sieben Neubaugeschossen waumlhrend sich die

IBA Bauten an der Ritterstraszlige auf vier bis sechs

Geschosse beschraumlnken Die durchschnittliche

Geschossflaumlchenzahl der suumldlichen Friedrichshy

stadt bewegt sich deshalb um 20

8

2 Gebietsbeschreibung

Arbeiten

Die suumldliche Friedrichstadt war und ist

vor allem auch ein Ort des Arbeitens mit

zahlreichen Betrieben und Beschaumlftigten

Uumlberoumlrtlich bedeutende Gewerbebetriebe

Dienstleistungs- und Handelseinrichtungen

haben hier ebenso ihren Standort wie lokale

Versorgungs- und Handwerksbetriebe Daruumlshy

ber hinaus ist die oumlffentliche Hand aufgrund

mehrerer Schul- und Kitastandorte dem

Arbeitsamt dem Amtsgericht und Verwalshy

tungen ein bedeutender Arbeitgeber

Raumlumlicher Schwerpunkt ist das ehemalige

Zeitungsviertel beiderseits der Kochstraszlige

wodurch sich ein Nord-Suumld-Gefaumllle in der Beshy

schaumlftigtenverteilung ergibt das durch neue

Standorte an der Wilhelm- und der Streseshy

mannstraszlige etwas ausgeglichen wird

Waumlhrend die Einwohnerzahl in der suumldlichen

Friedrichstadt seit den 1950er Jahren kontishy

nuierlich wuchs verminderte sich ab 1970

die Zahl der Arbeitsplaumltze dramatisch Gab

es in der suumldlichen Friedrichstadt zu Beginn

der 1970er Jahre noch rund 27000 Arbeitsshy

plaumltze so liegt heute die Zahl der Beschaumlfshy

tigten schaumltzungsweise bei ca 15000 Der

Strukturwandel vom Arbeits- zum Wohnort

druumlckt sich im Verhaumlltnis von Einwohnern zu

Beschaumlftigten aus das 1970 noch 15 betrug

1980 auf 1 2 sank und derzeit fast ausgeglishy

chen sein duumlrfte Dieses Mischungsverhaumlltnis

von Wohnen und Arbeiten sollte bei der

Entscheidung uumlber kuumlnftigen Vorhaben mit

beruumlcksichtigt werden

Versorgung

Die Versorgung der suumldlichen Friedrichstadt

mit Schulen und Kindertagesstaumltten wurde

im Rahmen der bezirklichen Bereichsentwickshy

lungsplanung konzeptionell weiterentwickelt

Im Zuge der IBA entstanden zusaumltzliche

Schulen und Kindertagesstaumltten Auch die

Nachnutzung des ehemaligen Kinderheims an

der Ritterstraszlige durch die freie Waldorfschule

Kreuzberg entwickelte sich zum Standortfakshy

tor um die Innenstadt als familiengerechten

Wohnort zu staumlrken

Die Versorgung mit oumlffentlichen Gruumlnflaumlchen

wurde ebenfalls im Rahmen der IBA durch

den Bau neuer Parkanlagen wie Besselpark und

Theodor-Wolff-Park sowie die Rahel-Varnhashy

gen-Promenade und die ETA-Hoffmann-Proshy

menade erheblich verbessert Nicht vollendet

ist die beabsichtigte Vernetzung der Parks

Gruumlnflaumlchen und oumlffentlichen Straszligen- und

Platzraumlume untereinander

Nicht zuletzt soll der Beitrag den die bedeushy

tenden Museen und Theater in der suumldlichen

Friedrichstadt fuumlr das kulturelle Leben der Stadt

leisten an dieser Stelle hervorgehoben werden

Verkehr

Die Struktur des Straszligennetzes der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist von den Stadterweiterungen

des 17 Jh und 18 Jh gepraumlgt als es galt die

Friedrichstadt und die Dorotheenstadt mit

Alt-Berlin und untereinander zu verbinden Das

damalige Straszligennetz war vor allem auf das

Repraumlsentationsbeduumlrfnis angelegt Insofern

hatten die Straszligen wie Linden- Wilhelm- und

Friedrichstraszlige neben ihrer verkehrlichen Funkshy

tion auch repraumlsentative Bedeutung

Innerhalb der drei Nord-Suumld-Verbindungen

kam der Friedrichstraszlige als Durchgangsstraszlige

die den Wedding mit dem Tempelhofer Feld

verband die zentrale Funktion zu

4 Untersuchungsgebiet mit Verflechtungsbereichen

Untersuchungsgebiet

Verflechtungsbereich

9

2 Gebietsbeschreibung

5 GSW Hochhaus Kochstraszlige

Mit der Teilung der Stadt verloren die Nordshy

Suumld-Verbindungen ihre uumlberoumlrtliche Funktion

und dienten nur der Erschlieszligung der suumldshy

lichen Friedrichstadt Gleichwohl bewirkte die

Abtrennung der Linden- und der Wilhelmstraszlige

vom Mehringplatz die Erhoumlhung der Leistungsshy

faumlhigkeit dieser beiden Straszligen Dagegen

gewannen die Ost-West-Verbindungsstraszligen

an Bedeutung die jedoch nur aufgrund des

Verlaufs der Mauer und ihrer historischen

Vorpraumlgung bdquouumlber-Eckldquo gefuumlhrt werden konnshy

ten Das gilt insbesondere fuumlr den Straszligenzug

Oranienstraszlige - Kochstraszlige - Anhalter-Straszlige

mit Anknuumlpfung uumlber die Schoumlneberger Straszlige

an das Hallesche Ufer der neben der Straszlige des

17 JuniUnter den Linden und dem Straszligenzug

am Landwehrkanal als zentrale innerstaumldtische

Ost-West-Verbindung dient

Die Wiedervereinigung der Stadt fuumlhrte dazu

dass die Nord-Suumld-Verbindungen - mit Ausshy

nahme der gekappten Friedrichstraszlige - wieder

ihre urspruumlngliche Verkehrsfunktion wahrshy

nehmen Auf der Wilhelm- der Stresemann-

und der Lindenstraszlige ist heute eine staumlrkere

Vekehrsbelastung festzustellen Im Sinne der

Gebietsentwicklung sollten die Straszligen als

gestalteter oumlffentlicher Raum wiederentdeckt

und entwickelt werden

Defizite Potenziale und Qualitaumlten

Der suumldliche Teil der Friedrichstraszlige ist gekennshy

zeichnet durch funktionale und staumldtebauliche

Probleme die am Umfeld der Wohnhochhaumlushy

ser der Verkehrsbarrieren der Brachflaumlchen

und der aufgerissenen Stadtraumkanten

sichtbar sind Auch das Gelaumlnde des Blumenshy

groszligmarktes wird seiner stadtraumlumlichen Lage

nicht mehr gerecht

Heute noch sind die Bruumlche die der Krieg die

Nachkriegsplanungen und die Mauer hinterlasshy

sen haben deutlich erkennbar Fragmente der

barocken und gruumlnderzeitlichen Stadt neben dem

Wohnungsbau der Flaumlchensanierung Bauluumlcken

im historischen Stadtgrundriss und defizitaumlr

eingebundene Freiflaumlchen auf den ehemaligen

Freihalteflaumlchen der geplanten Verkehrstrassen

kennzeichnen das Bild Ruhige durchgruumlnte

Wohnanlagen mit quartiersbezogener Infrastrukshy

tur vermitteln einen fast vorstaumldtischen Charakter

waumlhrend nebenan bedeutende Einrichtungen von

Politik und Kultur sowie touristisch interessante

Ziele das Stadtbild praumlgen

Am Mehring- und Bluumlcherplatz hat die modershy

ne Stadtplanung raumlumliche und funktionale

Bezuumlge gekappt die heute die Nutzung und die

Orientierung im oumlffentlichen Raum erschweren

Auch an der Alten Jakobstraszlige wurde die alte

Stadtstruktur durch die Trassierung der Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und dem Bau der Springsiedshy

lung umfassend uumlberformt

Waumlhrend das ehemalige Zeitungsviertel an der

Kochstraszlige wieder Urbanitaumlt ausstrahlt ist dies

im Bereich des Springerhochhauses in dem die

historische Stadtstruktur aufgegeben wurde

nicht erkennbar

Die noch unbebauten Freihalteflaumlchen aus

der aufgegebenen Verkehrsplanung bieten

wichtige Potenziale die dem Stadtraum durch

neue Bau- und Gruumlnflaumlchen stadtgestalterische

und nutzungsstrukturelle Qualitaumlten verleihen

koumlnnten

Planerischer Handlungsbedarf

Bekannte Veranstaltungsorte (Tempodrom)

bedeutende Museen (Juumldisches Museum

Berlinische Galerie Martin-Gropius-Bau Mauer

Museum) und Orte der deutschen Geschichte

(Topographie des Terrors Checkpoint Charly)

veranlassen zahlreiche Touristen zum Besuch

dieses Stadtgebiets Die Vernetzung der tourishy

stischen Highlights durch angemessen gestaltete

oumlffentliche Raumlume ist unzureichend und bedarf

der weiteren Entwicklung Ebenso entspricht

das unbefriedigende Umfeld des Juumldischen

Museums und der Berlinischen Galerie nicht der

Bedeutung dieser Einrichtungen

Uumlberdimensionierte Verkehrsplanungen und Flaumlshy

chensanierungen fuumlhrten zur Uumlberformung des

historischen Stadtgrundrisses am Mehringplatz

und des suumldlichen Abschnitts der Friedrichstraszlige

Auch hier koumlnnen vorhandene Potenziale zur

Verbesserung der Stadtstrukur beitragen

Die Freihaltetrassen der nicht realisierten Vershy

kehrsplanung die zu oumlffentlichen Parkanlagen

Theodor-Wolff-Park und Besselpark entwickelt

wurden weisen durch geringe Strukturieshy

rung und Gestaltung wenig Beziehung zum

umgebenden Stadtraum auf und erfordern

weitere Maszlignahmen um sie angemessen in die

Stadtstruktur einbinden zu koumlnnen

10

2 Gebietsbeschreibung

Der respektvolle Umgang mit dem historischen

Stadtgrundriss wie er zu Beginn der 1980er

Jahre mit der behutsamen Stadterneuerung

westlich der Wilhelmstraszlige und oumlstlich der Linshy

denstraszlige begonnen wurde hat den Maszligstab

auch fuumlr die kuumlnftige Entwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt gesetzt

In den 1990er Jahren begannen mit dem Fall

der Mauer die Planungen zur Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

und die Wiederherstellung der historischen

Stadtstruktur

In Fortfuumlhrung und Modifikation des Planwerks

Innenstadt gilt es ein neues Leitbild fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt zu formulieren um die

Potenziale dieses wichtigen Teils der histoshy

rischen Innenstadt herauszuarbeiten zu staumlrken

sowie die Handlungskonzepte und Maszlignahshy

men darauf abzustimmen

Akuter planerischer Handlungsbedarf aufgrund

anstehender Standortentscheidungen und

aktualisierter Planungen die von den gesamtshy

staumldtischen Zielen des Planwerkes Innenstadt

abweichen konzentriert sich vorrangig auf die

nachfolgenden Teilraumlume

1 Mehringplatz Hallesches Tor Bluumlcherplatz

2 Suumldliche Friedrichstraszlige

3 BlumengroszligmarktBesselpark

4 Alte JakobstraszligeKinderbauernhof

5 Tempodrom Askanischer Platz

6 Vertiefungsbereiche des Untersuchungsgebietes

11

Historische Entwicklung3

7 Rondell Oumllgemaumllde um 1730

Historische Entwicklung

Die barocke Idealstadt

Ab 1688 entstand suumldwestlich von Berlin und

Coumllln mit der Friedrichstadt nach Friedrichsshy

werder und der Dorotheenstadt die dritte

Erweiterung des historischen Stadtkerns Die

Friedrichstadt wurde in strenger Planmaumlszligigkeit

und Geometrie angelegt Ab 1732 lieszlig Friedrich

Wilhelm I die Friedrichstadt nach Plaumlnen seines

Oberbaudirektors Phillip Gerlach nach Suumlden

erweitern Charakteristisch fuumlr die suumldliche

Erweiterung sind die zum Landwehrgraben

keilfoumlrmig zulaufenden Achsen (Wilhelmstraszlige

Friedrichstraszlige Lindenstraszlige) mit der Friedrichshy

straszlige als Hauptachse Den Schnittpunkt der

drei Straszligen bildet der kreisfoumlrmige Stadtplatz

das bdquoRondellldquo An den Toren der Akzisemauer

die etwa zur gleichen Zeit errichtet wurde

entstanden drei Plaumltze die Gerlach zu bedeushy

tenden stadtbildpraumlgenden Plaumltzen ausgestalshy

ten lieszlig Das bdquoRondellldquo vor dem Halleschen Tor

das bdquoOktogonldquo vor dem Potsdamer Tor und das

bdquoCarreacuteldquo vor dem Brandenburger Tor Der runde

Platz trug im Laufe seiner Geschichte die drei

Namen bdquoRondellldquo(1734-1815) bdquoBelle-Alliance-

Platzldquo (1815-1946) und nach dem 2 Weltkrieg

bis heute bdquoMehringplatzldquo

Durch die diagonal verlaufenden Achsen Wilshy

helm- und Lindenstraszlige wird die strenge Blockshy

struktur der Friedrichstadt in ihrer Wirkung vershy

aumlndert Die anderen nach Suumlden verlaumlngerten

Straszligen der noumlrdlichen Friedrichstadt werden

auf oumlffentliche oder private repraumlsentative

Gebaumlude als points de vue gefuumlhrt wie zB zum

ehemaligen Kammergericht (spaumlter Berlin-Mushy

seum) in der Blickachse der Markgrafenstraszlige

zur ehemaligen koumlniglichen Sternwarte von

Schinkel in der Achse der Charlottenstraszlige und

zum alten Standort der Jerusalemer Kirche

in der Achse der Kochstraszlige dem heutigen

Standort des Axel-Springer-Verlagshauses

Typisch fuumlr die suumldliche Friedrichstadt sind

Abweichungen von der Rasterstruktur der noumlrdshy

lichen Friedrichstadt und die langgestreckten

Blockstrukturen

8 Kammergericht um 1835

9 Belle-Alliance-Platz und Hallesches Tor um 1850

10 Berlin und Umgebung

1876 (Ausschnitt)

12

3 Historische Entwicklung

11 Jerusalemer Kirche um 1905

Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit

Waumlhrend im noumlrdlichen Teil der Friedrichstadt

praumlgende Adelspalais entstanden die nach

der Reichsgruumlndung 1871 zu Regierungs- und

Botschaftsgebaumluden umgebaut wurden trug

die suumldliche Friedrichstadt zunaumlchst einen

einfacheren Charakter Im wesentlichen wurden

hier Einwanderer angesiedelt Nach 1871

entstanden anstelle der niedrigen 2-geschosshy

sigen Haumluser die berlintypischen 5-geschossigen

Bauten mit Quergebaumluden und Seitenfluumlgeln

In Nachbarschaft zum Prinz-Albrecht-Palais

wurde 1881 das Kunstgewerbemuseum von

Gropius und Schmieden fertiggestellt und 1886

das Voumllkerkundemuseum eingeweiht Die alten

Buumlrgerhaumluser an der Wilhelmstraszlige wurden

aufgestockt oder durch Neubauten ersetzt Die

noumlrdliche Friedrichstraszlige entwickelte sich nach

1871 zur Geschaumlfts- und Vergnuumlgungsstraszlige

In der Wilhelmstraszlige siedelten sich zahlreiche

Reichsbehoumlrden an

Die Expansion des Verkehrs- und Transportweshy

sens machte nach der Reichsgruumlndung 1871

die Anlage neuer Straszligen notwendig Bahnhoumlfe

wurden den neuen Anforderungen angepasst

Als architektonisch herausragend galt der neue

Anhalter Bahnhof Durch die Inbetriebnahme

der Hochbahn und der Nord-Suumld-Untergrundshy

bahn am Anfang des 20 Jh entwickelte sich

der Belle-Alliance-Platz zu einem zentralen

Verkehrknoten 1915 wurde die Schinkelsche

Sternwarte von 1835 zugunsten einer leistungsshy

faumlhigeren Erschlieszligung und Erweiterung der

Markthalle abgerissen

Innerhalb weniger Jahre hatte sich die Funktion

der suumldlichen Friedrichstadt grundlegend

gewandelt Eingebettet in die innerstaumldtischen

Strukturen aus Regierungsviertel Geschaumlftsshy

viertel entlang der Leipziger Straszlige Verkehrsshy

zentrum zwischen Potsdamer und Anhalter

Bahnhof und Zeitungsviertel zwischen Zimmer-

und Kochstraszlige ist aus einem Stadtrandquartier

ein Teil der Innenstadt geworden

Die barocke Friedrichstadt wurde durch

Kriegseinwirkungen stark beschaumldigt Der

Bau der Mauer brachte weitere Zerstoumlrungen

und trennte die noumlrdliche von der suumldlichen

Friedrichstadt

14 Straubeplan 1908

12 Bluumlcherplatz 1902

13 Lindenstraszlige um 1925

13

3 Historische Entwicklung

15 Modell der suumldl Friedrichstadt Stand der Planung 1965

16 FNP 1965 (Ausschnitt)

Thema Autobahnplanung

Nachkriegsentwicklung

Im 2 Weltkrieg wurde mit der Zerstoumlrung des

alten Regierungsviertels und des Zeitungsshy

viertels rund um die Kochstraszlige die suumldliche

Friedrichstadt stark beschaumldigt Auf Basis der

Resultate des 1957 ausgeschriebenen Wettbeshy

werbs bdquoHauptstadt Berlinldquo der Vorschlaumlge uumlber

die kuumlnftige Gestalt Berlins als Hauptstadt und

moderne Weltstadt erbringen sollte wurde

unter der Leitung Hans Scharouns ein Gesamtshy

konzept (Kollektivplan) fuumlr den Wiederaufbau

Berlins erarbeitet das sich auch nachhaltig auf

die suumldliche Friedrichstadt auswirken sollte

Angesichts des bdquoMaszliges der Zerstoumlrungldquo

ignorierte der Kollektivplan die historische

Blockstruktur zugunsten einer organischen

bdquoStadtlandschaftldquo in Form einer Bandstadt

mit ausladendem Verkehrsnetz sowie strikter

Funktionstrennung von Wohnen Arbeiten

Erholen und Verkehr Dementsprechend

wurden Hochhaumluser als staumldtebauliche

Dominanten in der Stadtlandschaft in ein

Spannungsverhaumlltnis zu ausgedehnten

Flachbauten gesetzt Die neue Hauptverwalshy

tung der gemeinnuumltzigen Siedlungs- und

Wohnungsbaugesellschaft Berlin (GSW)

mit dem Flachbau des Grafischen Zentrums

zwischen Markgrafen- und Charlottenstraszlige

das Hochhaus des Axel Springer Verlages mit

der Druckerei noumlrdlich der Kochstraszlige und das

Hochhaus des ehem Postgiroamtes Berlin-

West am Halleschen Ufer sind Stein gewordene

Beispiele dieses Leitbildes in der suumldlichen

Friedrichstadt Sie zeugen von der Idee des soshy

genannten bdquoCitybandesldquo zwischen Berlin-Mitte

und dem Gebiet um den Bahnhof Zoo und

standen im direkten Bezug zu den geplanten

die Innenstadt umschlieszligenden vier Autobahnshy

tangenten Die sogenannte Suumldtangente sollte

als 6-spurige Autobahn noumlrdlich des Mehringshy

platzes vorbei gefuumlhrt und die Friedrichstraszlige

auf 60 m verbreitert werden Diese Konzeption

fand bis 1984 im Flaumlchennutzungsplan sowie

im Baunutzungsplan von Berlin ihre planungsshy

rechtliche Festlegung

Die Teilung Berlins durch den Mauerbau 1961

und das fehlende Entwicklungspotenzial in

der umschlossenen Stadt verhinderten in Vershy

bindung mit der dezentralen polyzentrischen

Stadtstruktur und dem Paradigmenwechsel hin

zur Bestandsorientierung die Realisierung der

Cityband-Idee doch hat bereits die Planung an

vielen Stellen der Stadt kaum zu heilende Spushy

ren hinterlassen Geblieben sind die Verstuumlmshy

melung der Friedrichstraszlige als Sackgasse die

weitraumlumigen Abschwenkungen der Linden-

und Wilhelmstraszlige die Hochhausscheiben

14

3 Historische Entwicklung

am Mehringplatz die Lage und Bauflucht der

heutigen Blumengroszligmarkthalle und die Freishy

flaumlchen des Bessel- und Theodor-Wolff-Parks

auf der urspruumlnglich geplanten Autobahntrasse

Kritische Rekonstruktion

In den folgenden Jahren wurde die Randlashy

ge zum West-Berliner Stadtzentrum immer

deutlicher

Erst Anfang der 1970er Jahre setzten neue staumldshy

tebauliche Uumlberlegungen zur kuumlnftigen Rolle

und Gestaltung dieses zentralen Stadtgebietes

ein Diese Uumlberlegungen sind getragen von der

wachsenden Kritik am Staumldtebau der Nachshy

kriegszeit Das staumldtebauliche Leitbild dieser

Epoche mit der nach Funktionen gegliederten

und staumlndig wachsenden Stadt war uumlberfaumlllig

geworden und nicht mehr praktikabel

Das neue Leitbild der 1980er Jahre strebte eine

weitgehende Mischung aller staumldtischen Nutshy

zungen und Lebensvorgaumlnge an und entdeckte

den oumlffentlichen Straszligenraum mit Straszligen

Plaumltzen und Parks als Teil des menschlichen

Lebensraumes mit Gestalt- und Aufenthaltsshy

qualitaumlt

Die Innenstadt als Wohnort und die kritische

Rekonstruktion der historischen Stadtstruktur

wird zum Leitmotiv fuumlr innerstaumldtischen Stadtshy

neubau und die bisher vom Abriss bedrohten

Stadterneuerungsgebiete Im Rahmen der

Internationalen Bauausstellung 1987 wurden

die groszligen innerstaumldtischen Brachen entlang

der Mauer zu zentralen Wohnstandorten entshy

wickelt Westlich der Wilhelm- und oumlstlich der

Lindenstraszlige entstanden neue an Stadtgrundshy

riss und bestehender Substanz angepasste

Wohnformen in Verbindung mit Gruumlnanlagen

und sozialer Infrastruktur Damit wurde der

bereits in den Sanierungsprogrammen der

1960er Jahre eingeleitete Funktionswandel

vom Teil des historischen Zentrums hin zu

einem ruhigen Wohnort zunaumlchst im Schatten

der Mauer nach dem Fall der Mauer dann in

zentraler innerstaumldtischer Lage fortgesetzt Das

Planwerk Innenstadt knuumlpfte an das Leitbild der

kritischen Rekonstruktion an und konkretisiert

die Wiederherstellung der historischen Stadtshy

struktur und die stadtraumlumliche Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

17 FNP 1984 (Ausschnitt)

Thema Stadtreparatur

15

Planungsgrundlagen und -ziele4

18 FNP Auszug aus dem Flaumlchennutzungsplan Berlin

(Stand 2006)

Thema Wiedervereinigung

19 Bereichsentwicklungsplanung (Entwurf 2007)

Nutzungskonzept

Planungsgrundlagen und -ziele

Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)

Der FNP formuliert die Grundzuumlge fuumlr die

raumlumliche Entwicklung der Stadt und bildet den

Rahmen fuumlr die langfristige Entwicklung Berlins

Der urbane Stadtraum an der Friedrichstraszlige

bis zur Kochstraszlige gehoumlrt zum Zentrumsshy

bereich Mitte mit einer besonderen Prioritaumlt

zur Aufwertung und Entwicklung Berlins als

europaumlische Einkaufsmetropole und Anshy

ziehungspunkt fuumlr Touristen und Besucher

Entsprechend der Bedeutung sind hier im FNP

gemischte Bauflaumlche (M1) mit Einzelhandelsshy

konzentration dargestellt

Im suumldlich Abschnitt der Friedrichstraszlige von

der Kochstraszlige bis zum Mehringplatz nimmt

die Nutzungsintensitaumlt mit der Darstellung

gemischter Bauflaumlchen (M2) ab um den hier

vorhandenen houmlheren Anteil der Wohnnutzung

auch langfristig zu sichern

Die uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in Ost-

Westrichtung symbolisiert die Vernetzung und

Einbindung der Gruumlnflaumlchen zwischen Mendels-

sohn-Bartholdy-Park und Waldeckpark

Die angrenzende Wohnnutzung im Rahmen der

behutsamen Stadterneuerung wird durch die

Darstellung von Wohnbauflaumlchen im Bestand

gesichert und die Kultur- und Gemeinbedarfsshy

einrichtungen mit gesamtstaumldtischer Bedeushy

tung durch Symbole gekennzeichnet

Landschaftsprogramm

Wesentliches landschaftsplanerisches Ziel fuumlr

die suumldliche Friedrichstadt ist die Verbesserung

und Vervollstaumlndigung der Gruumlnverbindungen

entlang des Landwehrkanals und die Gruumlnvershy

netzung innerhalb des Gebiets unter Einbezieshy

hung der vorhandenen Gruumlnflaumlchen

Die Gruumlnvernetzung vom Tiergarten uumlber

Mendelssohn-Bartholdy-Park zum Waldeckpark

sind in Abschnitten bereits realisiert

Die Verbesserungen von Aufenthaltsqualitaumlten

Erhoumlhung der Nutzungsmoumlglichkeiten und

Vernetzungen vorhandener Freiraumlume tragen

entscheidend zur Neuordnung und Aufwertung

des Stadtraumes bei Am suumldlichen Ufer des

Landwehrkanals tangiert der Tiergartenring

ein gesamtstaumldtisch bedeutsamer Weg der

bdquo20 gruumlnen Hauptwege Berlinsldquo die suumldliche

Friedrichstadt

Bereichsentwicklungsplanung (BEP)

Mit der Bezirksfusion Friedrichshain-Kreuzberg

2001 wurde die Erarbeitung eines gemeinshy

samen Nutzungskonzeptes notwendig Der

Abschlussbericht der BEP Friedrichshain-Kreuzshy

berg wird voraussichtlich 2007 beschlossen Die

BEP sieht eine bestandsorientierte Weiterentshy

wicklung der suumldlichen Friedrichstadt vor

bull Orientierung zur Stadtmitte

bull zentrentragende innerstaumldtische Nutzunshy

gen mit hohem Wohnanteil und

bull innerstaumldtische Wohnstandorte mit

vernetzten Gruumlnraumlumen und sozialer

Infrastruktur

Am Mehringplatz und Bluumlcherplatz werden im

Dissens zum Planwerk Innenstadt in der BEP

Gruumlnflaumlchen gesichert Der Dissens wird im

weiteren Verfahren zwischen Bezirk und Senat

geklaumlrt

16

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Planwerk Innenstadt

Besonders im historischen Zentrum Berlins hashy

ben die Nachkriegsplaner in Ost und West das

Straszligen- und Platzgefuumlge der barocken Stadt in

weiten Teilen zerstoumlrt Erst in den 1980er Jahren

kehrte man zu einer kritischen Rekonstruktion

des Stadtgrundrisses zuruumlck

Das Planwerk Innenstadt hat die Verbindung

der noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

durch Verdichtung durch Blockkantenbildung

und Blockkantenschlieszligung zum Ziel

Die Planungsschwerpunkte des 1999 beschlosshy

senen Planwerkes sind aus heutiger Sicht neu

zu bewerten und weiter zu konkretisieren Sie

konzentrieren sich auf die Bereiche

bull Bauluumlckenschlieszligung an der Friedrichshy

straszlige

bull Blockrandschlieszligung an der Wilhelmstraszlige

Stresemanstraszlige Neuenburger Straszlige und

Alexandrinenstraszlige

bull Entwicklung des Bereichs des Blumengroszligshy

markts sowie Bau- und Gruumlnflaumlchenentshy

wicklung an der Besselstraszlige

bull Stadtraumbildung am Landwehrkanal im

Bereich Mehringplatz

bull Aufwertung und Wiederherstellung des

Bluumlcherplatzes mit der Amerika-Gedenkbishy

bliothek

bull Herstellung einer der Innenstadtlage

angemessene bauliche Verdichtung im

Bereich der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige

bull Blockrandschlieszligung und Aufwertung des

Baublocks der Bundesdruckerei

Gebaumlude Bestand

abgestimmte Planung

Planung nach Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Bereiche um den Mehringplatz Bluumlshy

cherplatz der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige der Bundesdruckerei und Blumenshy

groszligmarkt sind vertiefende Blockkonzepte

erforderlich

Die Konkretisierung der Ziele des Planwerks

Innenstadt im Rahmen der verbindlichen

Bauleitplanung erfordern vertiefende konzeptishy

onelle Uumlberlegungen in Teilbereichen

Das betrifft vor allem Planungen die nur durch

erhebliche Eingriffe in bestehende Nutzungsshy

strukturen und Privateigentum realisiert

werden koumlnnen wie

bull der Ruumlckbau der bestehenden Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und Neubau einer dem

historischen Straszligenraster nachempfunshy

denen Verbindungsstraszlige im Bereich des

Kinderbauernhofs und

bull die Bebauung der Parkanlagen am Landshy

wehrkanal suumldlich des Mehringplatzes und

am Bluumlcherplatz

20 Landschaftsprogramm Erholung-Freiraumnutzung

(Stand 2006)

21 Digitales 3D-Innenstadtmodell

17

4 Planungsgrundlagen und -ziele

22 Eingang U-Bhf Kochstraszlige

23 Verkehrserschlieszligung

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

Verkehrserschlieszligung

Straszligenverkehr

Die Berliner Verkehrsplanung geht vom Erhalt

der uumlbergeordneten Straszligennetzstruktur zur

gesamtstaumldtischen Anbindung der suumldlishy

chen Friedrichstadt aus Die uumlbergeordneten

Verkehre werden gebuumlndelt um das Gebiet

vom Durchgangsverkehr zu entlasten

bull Buumlndelung des Nord-Suumld-Verkehrs auf

der Wilhelm- Stresemann- und Lindenshy

straszlige Mit der geplanten staumldtebaulichen

Neuordnung im Bereich Spittelmarkt als

Teil des Planwerks Innenstadt werden die

Voraussetzungen fuumlr die verkehrliche Anshy

bindung der LindenstraszligeAxel-Springer-

Straszlige an die Leipziger Straszlige geschaffen

bull Fuumlhrung des Ost-West-Verkehrs suumldlich

des Gebiets uumlber die Kanaluferstraszligen

(Hallesches UferGitschiner Straszlige und

Tempelhofer UferWaterloo-Ufer) und

Bluumlcherstraszlige sowie noumlrdlich des Gebietes

uumlber Oranienstraszlige-Kochstraszlige-Anhalter

Straszlige

Fuumlr die Abwicklung des Ziel- und Quellverkehrs

existiert ein gut ausgepraumlgtes Straszligenerschlieshy

szligungsnetz Der Abschnitt der Friedrichstraszlige

suumldlich Kochstraszlige dient der oumlrtlichen Erschlieshy

szligung und ist nicht Bestandteil des uumlbergeordshy

neten Straszligennetzes Zur Verkehrsberuhigung

und Verbesserung der Aufenthaltsqualitaumlt

des oumlffentlichen Raums und der Gruumlnanlagen

wird der Mehringplatz auch zukuumlnftig frei vom

Autoverkehr bleiben

Oumlffentlicher Personennahverkehr

Die suumldliche Friedrichstadt ist durch drei U-

Bahnlinien (U1 U6 U7) der Nord-Suumld S-Bahn

und einem gut verzweigten Linienbusnetz

hervorragend an das oumlffentliche Nahverkehrsshy

netz angebunden

Langfristig ist im Zuge der Lindenstraszlige eine

Straszligenbahnstrecke zwischen Spittelmarkt und

Hallesches Tor geplant als Teil einer groszligraumlushy

migen Straszligenbahnverbindung aus dem Raum

Prenzlauer Berg uumlber Mitte nach Kreuzberg

Radverkehr

Mit dem Ausbau des Berliner Fahrradroutenshy

netzes ist das Gebiet an das zusammenhaumlngenshy

de gesamtstaumldtische Hauptnetz angeschlossen

Zwei der interessantesten durchgehenden und

neu ausgeschilderten Fahrradrouten fuumlhren

durch das Gebiet

bull Wannsee Route zwischen Schlossplatz und

Glienicker Bruumlcke die die Berliner Mitte mit

den Naherholungsgebieten im Suumldwesten

der Stadt mit Anschluss an das Radroutenshy

netz des Landes Brandenburg verbindet

bull Berliner Mauerweg als beschilderter

historischer Themenpfad mit besonderer

touristischer Bedeutung

18

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Die Errichtung und Ergaumlnzung von Radvershy

kehrsanlagen in den Straszligen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige Tempelhofer UferWatershy

loo-Ufer Lindenstraszlige Wilhelmstraszlige und am

Halleschen Tor ist ein wesentlicher Bestandteil

der Radverkehrsinfrastrukturplanung Damit

soll ein entscheidender Beitrag zur Foumlrderung

des gebietsorientierten Radverkehrs sowie zur

Erhoumlhung der Sicherheit geleistet werden

Die Handlungsschwerpunkte im Gebiet

konzentrieren sich auf die Beseitigung der

verkehrlichen Defizite im oumlffentlichen Raum

und die Schaffung sicherer Verkehrswege fuumlr

nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer sowie die

Ordnung des ruhenden Verkehrs

Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen

Die Gestaltung und Vernetzung des oumlffentshy

lichen Raumes ist in der suumldlichen Friedrichshy

stadt eine zentrale Planungsaufgabe Die einst

praumlgnanten oumlffentlichen Raumlume aus Straszligen

Plaumltzen und Parks mit hoher baulicher Verdichshy

tung der Baubloumlcke sind verloren gegangen

Waumlhrend im noumlrdlichen Abschnitt der wieder

aufgebauten Friedrichstraszlige diese markante

stadtraumlumliche Wirkung des oumlffentlichen

Raumes der Friedrichstadt wieder erlebbar wird

ist die suumldliche Friedrichstadt durch Fragmenshy

tierung und fehlende innere Differenzierung

der Baubloumlcke gestoumlrt

Die neuangelegten Parks (Besselpark und

Theodor-Wolff-Park) und Promenaden

(ETAHoffmann-P und R-Varnhagen-P)

an der zentralen Achse der Friedrichstraszlige

bilden einen Ansatzpunkt Durch verbesserte

stadtraumlumliche Einbindung und Qualitaumlt der

Parkanlagen kann ein Beitrag zur Strukturieshy

rung des staumldtischen Raumes geleistet werden

Oumlffentliche Stadtteilparks Stadtplaumltze und

neu gestalteten Straszligenraumlume werden durch

Fuszlig- und Radwegeverbindungen miteinander

vernetzt Dadurch wird auch ein wichtiger Beishy

trag zur besseren Vernetzung der bedeutenden

kulturellen Einrichtungen und touristischen

Ziele in der suumldlichen Friedrichstadt geleistet

Die Wiederherstellung verstellter Sicht- und

Wegebeziehung hat insbesondere im Bereich

Mehringplatz und Bluumlcherplatz groszlige stadtshy

raumlumliche Wirkung

Schwerpunkte fuumlr die Aufwertung des oumlffentshy

lichen Raumes sind

bull Suumldliche Friedrichstraszlige im Uumlbergang zum

Mehringplatz

bull Besselpark

bull Einmuumlndungsbereich der Markgrafenstaszlige

in die Lindenstraszlige

bull Mehringplatz Bluumlcherplatz und Hallesches

Tor

24 Theodor-Wolff-Park

25 Gruumlnflaumlchen und Gruumlnverbindungen

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

19

Handlungsschwerpunkte5

26 Eingangsportal in der Friedrichstraszlige 17

Handlungsschwerpunkte

Handlungsschwerpunkte fuumlr die Teilshyraumlume

1 Bauluumlckenschlieszligung und Aufwertung

des Erscheinungsbildes der Friedrichstraszlige

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse der Friedshy

richstadt ist Mythos und Imagetraumlger zugleich

Der benachteiligte Stadtraum des suumldlichen

Abschnitts den Bauluumlcken teilweiser Leerstand

sowie soziale staumldtebauliche und gestalterische

Defizite abwerten spiegelt das Entwicklungsshy

gefaumllle und die unterschiedliche Bedeutung der

noumlrdlichen und suumldlichen Friedrichstadt wider

Um das Qualitaumltsgefaumllle zum noumlrdlichen

Straszligenabschnitt der mit aufwaumlndigen

privaten und oumlffentlichen Investitionen in den

1990er Jahren seine bdquoWiedergeburtldquo erlebte

auszugleichen muss die kuumlnftige Rolle dieses

Stadtraums im zeitlichen wie raumlumlichen Uumlbershy

gang zwischen Gestern Heute und Morgen

definiert und die Potenziale dieses wichtigen

Teils der Innenstadt gestaumlrkt werden

Die Aufwertungsmaszlignahmen im oumlffentlichen

Raum sollen deshalb mit privaten Initiativen

einhergehen Dabei muumlssen alle Akteure einshy

bezogen werden denn Eigentuumlmer wie Mieter

Parteien wie Stadtteilinitiativen Einzelhaumlndler

wie Behoumlrden sollten alle ein gemeinsames

Interesse haben dem suumldlichen Abschnitt der

Friedrichstraszlige wieder eine eigene positive

Adresse zu geben

2 Staumldtebauliche Gestaltung der raumlumlishy

chen Verbindung des Mehringplatzes mit

dem Bluumlcherplatz

Die Zaumlsuren des Staumldtebaus der Nachkriegsjahre

sollen zwischen Mehring- und Bluumlcherplatz

durch bauliche und gestalterische Maszlignahmen

im oumlffentlichen Raum gemildert werden Durch

die Wiederherstellung von Wege- und Sichtshy

beziehungen sollen beide Plaumltze raumlumlich und

funktional wieder aufeinander Bezug nehmen

die Hallesche-Tor-Bruumlcke ihre Buumlndelungsfunkshy

tion fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer uumlbernehmen

und die Friedrichstraszlige als Hauptachse mit der

Amerika-Gedenkbibliothek als visueller Endpunkt

wieder wahrnehmbar werden Der Ruumlckbau

der Uumlberbauung der Achse am Mehringplatz ist

langfristig abgestimmte Planung

3 Staumldtebauliches Konzept fuumlr das Gelaumlnshy

de des Blumengroszligmarktes einschlieszliglich

des Umfeldes

Das Gelaumlnde des Blumengroszligmarktes hat

eine wesentliche Schluumlsselfunktion fuumlr die

zukuumlnftige Entwicklung des Raumes zwischen

Friedrich- und Lindenstraszlige

Die Verlagerung ist fuumlr das Jahr 2010 vorgeshy

sehen Dies ermoumlglicht anhand eines noch

zu entwickelnden nutzungsstrukturellen und

staumldtebaulichen Neuordnungskonzeptes fuumlr

das Gelaumlnde des heutigen Groszligmarktes und

des Druckgrafischen Gewerbezentrums den

Stadtraum wieder herzustellen Dadurch

werden zusaumltzliche Bauflaumlchen aktiviert und

vorhandene Freiflaumlchen qualitativ verbessert

In diesem Zusammenhang steht der aufgeloumlste

Stadtraum der westlichen Lindenstraszlige

zwischen Markgrafen- und Franz-Kluumlhs-

Straszlige dessen raumlumliche Fassung vis-a-vis

des barocken Stadtpalais und des Juumldischen

Museums wuumlnschenswert waumlre

4 Staumldtebauliche Gestaltung des Bereichs

zwischen der Alten Jakobstraszlige und der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige

Die ehemaligen Freihalteflaumlchen fuumlr die

Realisierung der Verkehrsplanung der 1960er

Jahre bieten qualitaumltsvolle Bau- und Freiflaumlshy

chen Entlang der Alten Jakobstraszlige kann der

staumldtische Raum mit der Ausbildung einer baushy

lichen Raumkante wieder gefasst werden Die

staumldtebaulichen Zielstellungen des Planwerks

Innenstadt verursachen mit der Aufhebung der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige einschneidende Eingriffe

in die Siedlungsstruktur fuumlr die es heute keine

Umsetzungsperspektiven mehr gibt Es sind

alternative Konzepte erforderlich die eine hohe

staumldtebauliche Qualitaumlt in dieser Innenstadtlage

sichern

5 Raumlumliche Gestaltung des suumldlichen

Abschnitts der Wilhelmstraszlige

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgeshy

staltung des Parkhausareals an der Franzshy

Kluumlhs-Straszlige bietet sich die Moumlglichkeit der

stadtraumlumlichen Neugestaltung von Teilflaumlchen

der Wohnbebauung und der Aufwertung des

oumlstlichen Straszligenraumes der Wilhelmstraszlige

20

Mit diesen Maszlignahmen kann der Straszligenraum

mehr Klahrheit erhalten Insbesondere die

Einmuumlndungsbereiche der Franz-Kluumlhs-Straszlige

und der Stresemannstraszlige in die Wilhelmstraszlige

sind neu zu definieren

6 Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo und des

Askanischen Platzes

Fuumlr die Quartiere um den Askanischen Platz

und die Stresemannstraszlige ist die staumldtebaushy

liche Weiterentwicklung und Aufwertung des

Areals der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige von

groszliger Bedeutung

Waumlhrend die Eigentuumlmerin eine Mischnutzung

mit hohem tertiaumlren Flaumlchenanteil (Hotels und

Buumlros) bevorzugt sehen die staumldtebaulichen

Ziele des Bezirks die Entwicklung des Gebiets

als innerstaumldtischen Wohnstandort mit attrakshy

tiven Gruumln- und Erholungsflaumlchen vor

Der Stadtraum suumldlich des Askanischen Platzes

bzw des ehemaligen Anhalter Bahnhofs der

amorph ausufert bedarf hier der baulichen

Fassung um so das Raumgefuumlge zwischen dem

historischen Porticus und dessen Umgebung

wieder herzustellen

7 Aufwertung der halboumlffentlichen

Raumlume an der Groszligbeerenstraszlige

Das Hochhaus der Postbank Berlin hat eine beshy

sondere weithin sichtbare stadtbildpraumlgende

Wirkung

Angesichts dieser Bedeutung muumlssen die

um das Hochhaus im Stile der 1970er Jahre

angelegten weitraumlumigen Freiflaumlchen die an

die Groszligbeerenstraszlige und das Hallesche Ufer

grenzen eine der Oumlrtlichkeit angemessene

Gestaltung erhalten

Eine Verbesserung der raumlumlichen Situation

entlang des Halleschen Ufers in Verbindung

mit dem U-Bahnhof Moumlckernbruumlcke waumlre eine

erhebliche Aufwertung fuumlr den staumldtischen

Raum und das angrenzende Wohnquartier

5 Handlungsschwerpunkte

Allgemeine Handlungsschwerpunkte fuumlr den Gesamtraum

Das in der suumldlichen Friedrichstadt vorhandene

bdquogruumlne Potenzialldquo bietet gute Voraussetzungen

fuumlr die bessere Vernetzung der Gruumlnanlagen

Kultureinrichtungen und touristischen Ziele Die

Aufenthaltsqualitaumlt im oumlffentlichen Raum auf

den Plaumltzen und in den Parkanlagen soll durch

gezielte Maszlignahmen verbessert werden Dies

betrifft insbesondere die Parkanlage Moumlckernshy

straszligeKleinbeerenstraszlige den Besselpark und

den Bluumlcherplatz

Ein einheitliches Wegeleitsystem und die

Einrichtung und Ergaumlnzung von Fahrradrouten

unterstuumltzt die Vernetzung der Kultureinrichshy

tungen und touristischen Attraktionen

Eine Besonderheit ist der Geschichtspark

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde 27 Fassadendetail Cafe Adler

des ehemaligen Prinz-Albrecht-Palais Der

Name dieses Palais das noch der Weimarer

Regierung als Gaumlstehaus diente steht als Fanal

fuumlr das nationalsozialistische Terror-Regime

Entsprechend der historischen politischen und

gesellschaftlichen Bedeutung des Ortes sollte

die jahrelange Planung fuumlr ein Mahnmal zuumlgig

im Sinne des 1983 formulierten Ausschreishy

bungstextes realisiert werden bdquoDie Neugestalshy

tung dieses Ortes soll das Vergessen unterbreshy

chen und ihn im Bewuszligtsein der Bewohner und

Besucher der Stadt zum festen Bestandteil des

Berliner Stadtgefuumlges machenldquo

Entscheidung zu Abweichungen von

beschlossenen Planungen

Die bezirkliche Bereichsentwicklungsplanung

2006 enthaumllt alternative Vorstellungen zur

Entwicklung von Teilraumlumen die von den uumlbershy

geordneten Zielen des Planwerks Innenstadt

abweichen Sie betreffen die Oumlffnung und

zeitgemaumlszlige Wiederherstellung des Halleschen

Tors und die kritische Beruumlcksichtigung der

historischen Stadt im Bereich der Verkehrsplashy

nung Besselstraszlige und Alte Jakobstraszlige Hierzu

sind konsensfaumlhige Konzepte zu erarbeiten die

im weiteren Planungsprozess der Bauleitplashy

nung entschieden werden

21

5 Handlungsschwerpunkte

22

5 Handlungsschwerpunkte

28 Handlungsschwerpunkte

23

Stresemannstraszlige

Zimmerstraszlige

Hallesches Ufer

Wilhelm

straszlige

Leipziger Straszlige

Kulturelle Einrichtungen und Sehenswuumlrdigkeiten in der suumldlichen Friedrichstadt

Martin-Gropius-Bau

Europahaus

Deutschlandhaus

Portal Anhalter Bahnhof LapidariumTempodrom Familiengericht Hebbel-Theater

Verlagshaus Axel-Springer GSW-Hochhaus taz

24

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

Einleitung1

1 Luftbild 2004 (Ausschnitt)

6

Einleitung

Fuumlr die suumldliche Friedrichstadt gilt das Wort von

Wolf Jobst Siedler dass sich Berlin in jeder Geneshy

ration neu entwirft in besonderer Weise Im 18

Jh als Fortsetzung der barocken Stadterweiterung

mit repraumlsentativen Villen geplant im ausgeshy

henden 19 Jh von der Mietskasernenstadt uumlbershy

formt im fruumlhen 20 Jh zum Cityerweiterungsshy

gebiet umstrukturiert im 2 Weltkrieg zerbombt

durch Wiederaufbau und Neubaufieber seiner

historischen Bezuumlge beraubt und schlieszliglich mit

Teilung und Mauerbau von seinen Lebensadern

abgeschnitten fristete der Stadtteil in der zweiten

Haumllfte des 20 Jh ein Dasein als staumldtisches Randshy

gebiet der westlichen Teilstadt

In den einzelnen Entwicklungsperioden drifteten

staumldtebauliche Leitvorstellungen und gesellschaftshy

licher Wandel immer schneller auseinander so

dass keine der staumldtebaulichen Konzeptionen im

Ganzen vollendet werden konnte aber dennoch

jede Epoche ihre Spuren hinterlieszlig und sich so der

Wechsel der Zeiten am Raumgefuumlge und verstreut

liegenden baulichen Zeugnissen ablesen laumlsst

Den charakteristischen Stadtgrundriss verdanken

wir der barocken Stadterweiterung Die imposhy

santen Behoumlrdengebaumlude geben einen Eindruck

von der wilhelminischen Hauptstadtkapitale des

beginnenden 20 Jh das Mendelsohn Verbandsshy

haus der Metallarbeiter zeigt den Aufbruch der

Moderne im Stadtviertel Mehringplatz und

Hochhausbebauung sind Stein gewordene

Zeugnisse der Wiederaufbauphase und die IBA-

Bebauung der Ritterstraszlige erinnert an die heute

eher kleinstaumldtisch anmutende Bauphilosophie

der Mauerzeit

Im Ergebnis ist die suumldliche Friedrichstadt von

Fragmenten und vielfaumlltigen Bruumlchen gekennshy

zeichnet Die Bebauung und die Struktur des

oumlffentlichen Raumes ist aumluszligerst heterogen

das Gleichmaszlig von geschlossener Bebauung

Freiraumlumen und Maszligstaumlblichkeit zerstoumlrt Raumshy

bezuumlge sind vielfach aufgeloumlst und von Barrieren

unterbrochen

Und dennoch weist die suumldliche Friedrichstadt

mit dem einpraumlgsamen Stadtgrundriss den

zahlreichen Baudenkmalen den gelungenen

Neubauten und Parkanlagen sowie den Veraumlnshy

derungsmoumlglichkeiten ein Potenzial auf das dem

Stadtteil neue Entwicklungschancen eroumlffnet

Der Fall der Mauer veraumlnderte schlagartig

die Lagegunst der suumldlichen Friedrichsstadt

vom Rand wieder zur Mitte Damit stellen sich

Zukunftsfragen und bieten sich unvermutete

Entwicklungsperspektiven Das Weltstaumldtische

wird in der suumldlichen Friedrichstadt wohl nicht

wieder zum Ausdruck kommen aber es waumlre

schon viel gewonnen wenn die herausragenden

Einzelbauten der jeweiligen Epochen zum Vorbild

der Entwicklung werden koumlnnten In diesem Sinne

soll eine dem Geist des Ortes angemessene nutshy

zungsstrukturelle und bauliche Struktur entwickelt

und das Bestehende mit dem Neuen verknuumlpft

werden

Unter Mitwirkung der zustaumlndigen Verwaltungen

und der Akteure vor Ort ist so ein Leitbild fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt zu entwickeln das einershy

seits so offen ist dass keine Option verbaut wird

aber andererseits so zielgerichtet dass konkrete

Maszlignahmen zur Stadtreparatur und Aufwertung

des Gebiets umgesetzt werden koumlnnen

Die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung und

der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg haben daher

im Sommer 2005 eine gemeinsame Arbeitsshy

gruppe eingerichtet in der die uumlbergreifenden

Fragestellungen im Gebiet unter Einbeziehung

oumlffentlicher und privater Akteure (Eigentuumlmer

Nutzer Investoren) eroumlrtert und Handlungskonshy

zepte fuumlr die Weiterentwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt erarbeitet wurden

Der vorliegende Bericht dokumentiert erste Ergebshy

nisse dieses Arbeitsprozesses Er stellt das Gebiet

vor und zeichnet die Entwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt nach um so zum Verstaumlndnis des

historischen Erbes ebenso wie der bdquoBausuumlndenldquo

beizutragen Er arbeitet die Planungsgrundlagen

heraus und entwickelt Leitlinien zur Rekonstrukshy

tion und Qualifizierung des Stadtteils Fuumlnf teilshy

raumlumliche Vertiefungsgebiete werden aufgrund

ihrer funktionalen und historischen Bedeutung fuumlr

Nutzungsentwicklung Raumverflechtungen und

Stadtgestalt besonders behandelt Abschlieszligend

werden konkrete Handlungsempfehlungen zur

Diskussion gestellt

Der Bericht dient als Grundlage fuumlr das Leitbild der

kuumlnftigen Entwicklung der suumldlichen Friedrichshy

stadt Er soll zur Transparenz der Entscheidungsshy

prozesse beitragen und den Diskussionsprozess

zwischen Bewohnern oumlrtlichen Akteuren und

Politik zwischen Verwaltung und Fachoumlffentlichshy

keit wieder aufnehmen

1 Einleitung

2 Mehringplatz

7

Gebietsbeschreibung2

Gebietspass

bull Flaumlche 138 ha

bull Einwohner insgesamt 13142 (Stand 31122005)

davon lt 18 Jahre 249

davon gt 65 Jahre 117

davon nicht deutscher Herkunft 346

bull Wohnen Wohnungsanzahl insgesamt 9240 WE

davon 2200-2500 WE im sozialen Wohnungsbau

errichtet im Rahmen der Internationalen Bauausstellung

Branchenstruktur

bull Handel

Blumengroszligmarkt kleinteilige Einzelhandels- und

Gastronomieeinrichtungen Lebensmittel- und Drogerieshy

discounter Wochenmarkt am Mehringplatz

bull DruckVerlageZeitungenMedien

Ullstein Verlag Tageszeitung TAZ Axel-Springer-Haus

Druckgraphisches Gewerbezentrum Bundesdruckerei

bull Versicherungen

AOK IDEAL-Versicherung AG Victoria-Versicherungen

Barmer Verband Deutscher Rentenversicherer BKK

Verkehrsbauunion

bull Verwaltungen und Aumlmter

Landesamt fuumlr Buumlrger- und Ordnungsangelegenheiten

Polizeiabschnitt Kreuzberg Suumld-Ost Agentur fuumlr Arbeit

Berlin- Mitte Deutsches Patentamt Europaumlisches

Patentamt Bundesministerium fuumlr wirtschaftliche

Zusammenarbeit und Entwicklung Amtsgericht Tempelshy

hof-Kreuzberg-Familienrecht

bull Bedeutende Kultureinrichtungen und touristische Ziele

Martin-Gropius-Bau Juumldisches Museum Berlinische

Galerie Hebbel-Theater Tiyatrom-Tuumlrkisches Theater

Tempodrom Anhalter Bahnhof Topographie des

Terrors Haus am Checkpoint Charlie Amerika-Gedenk-

Bibliothek Lapidarium am Landwehrkanal

bull Uumlberregionale Einrichtungen

Gehoumlrlosenzentrum Berlin Aumlrztekammer IG Metall

-Verwaltungsstelle Berlin SPD-Bundeszentrale GSW

Gemeinnuumltzige Siedlungs- und Wohnungsbaugesellshy

schaft mbH

Gebietsbeschreibung

Stadtstruktur

Der suumldliche Bereich der Friedrichstadt erstreckt

sich suumldoumlstlich vom Potsdamer Platz zwischen

Stresemannstraszlige im Westen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige im Suumlden Alte Jakobstraszlige

im Osten und Kochstraszlige im Norden Uumlber die

Achsen der Stresemann- und Wilhelmstraszlige ist

der Bereich mit zentralen Plaumltzen Berlins wie

dem Potsdamer Platz und dem Pariser Platz

direkt verknuumlpft

Die suumldliche Friedrichstadt entwickelte sich

bis zum zweiten Weltkrieg zu einem hochvershy

dichteten Stadtteil der historischen Mitte mit

uumlberwiegend gruumlnderzeitlicher Bebauung

Wohnungen zahlreichen Geschaumlften und Buumlros

und charakteristischen Strukturbildungen mit

ausgepraumlgten Standortbereichen wie zB Vershy

lagswesen Druck und Papier Buumlrobedarfs- und

Buumlromaschinenfabrikationen

Das heutige amorphe Erscheinungsbild dieses

Stadtraums ist das Ergebnis von Kriegszerstoumlshy

rung und Nachkriegsentwicklung sowie von

Planungen die jeweils nur fragmentarisch

umgesetzt wurden

3 Lage im Stadtgebiet

Entsprechend vielfaumlltig ist das heutige

Erscheinungsbild Bauluumlcken und Leerstand

neben bedeutenden Kultureinrichtungen und

Zentralen von Unternehmen Parteien und

Verbaumlnden gute Wohnlagen und Quartiere

mit problematischer sozialer Entwicklung einshy

gestreute kleinere gruumlne Inseln mit Qualitaumlts-

Einbindungs- und Vernetzungsdefiziten

Dennoch ist der charakteristische Stadtgrundshy

riss mit der faumlcherfoumlrmigen Gesamtform den

kennzeichnenden Nord-Suumld-Radialen und der

Blockstruktur so stabil dass er als grundleshy

gendes staumldtebauliches Ordnungsprinzip fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt allgemeinguumlltig ist Das

zeigte sich auch als im Zuge des Wiedervereishy

nigungs-Booms zahlreiche Neubauvorhaben

realisiert wurden die wesentlich zur Reparatur

und Vervollstaumlndigung des Stadtgrundrisses

beitrugen

Wohnen

Auf einer Flaumlche von ca 138 ha wohnen ca

13000 Einwohner rund 2000 mehr als vor 20

Jahren als mit der bdquoInternationalen Bauausshy

stellungldquo die suumldliche Friedrichstadt zu einem

Schwerpunkt der Westberliner Stadtplanung

wurde Die wenigsten Bewohner der suumldlichen

Friedrichstadt leben heute in den gruumlnderzeitshy

lichen Gebaumluden mit ihren ca 1300 Altbaushy

wohnungen

Schwerpunkte des Wohnens sind die Wohnshy

hochhaumluser mit ca 5000 Einheiten der

ausgehenden 1960er und fruumlhen 1970er

Jahre um den Mehringplatz der Franz-Kluumlhs-

Straszlige und der suumldlichen Lindenstraszlige die

Randbebauung der Bloumlcke beiderseits der

Hedemannstraszlige sowie die Wohnbebauung

der IBA aus den 1980er Jahren beiderseits der

Ritterstraszlige der westlichen Kochstraszlige und an

der Rahel-Varnhagen-Promenade Die untershy

schiedlichen staumldtebaulichen Leitbilder sind

auch an den Gebaumludehoumlhen ablesbar Weisen

die Hochhaumluser bis zu 18 Vollgeschosse auf so

orientiert sich die Straszligenrandbebauung an der

traditionellen Berliner Traufhoumlhe von 18 m bzw

sieben Neubaugeschossen waumlhrend sich die

IBA Bauten an der Ritterstraszlige auf vier bis sechs

Geschosse beschraumlnken Die durchschnittliche

Geschossflaumlchenzahl der suumldlichen Friedrichshy

stadt bewegt sich deshalb um 20

8

2 Gebietsbeschreibung

Arbeiten

Die suumldliche Friedrichstadt war und ist

vor allem auch ein Ort des Arbeitens mit

zahlreichen Betrieben und Beschaumlftigten

Uumlberoumlrtlich bedeutende Gewerbebetriebe

Dienstleistungs- und Handelseinrichtungen

haben hier ebenso ihren Standort wie lokale

Versorgungs- und Handwerksbetriebe Daruumlshy

ber hinaus ist die oumlffentliche Hand aufgrund

mehrerer Schul- und Kitastandorte dem

Arbeitsamt dem Amtsgericht und Verwalshy

tungen ein bedeutender Arbeitgeber

Raumlumlicher Schwerpunkt ist das ehemalige

Zeitungsviertel beiderseits der Kochstraszlige

wodurch sich ein Nord-Suumld-Gefaumllle in der Beshy

schaumlftigtenverteilung ergibt das durch neue

Standorte an der Wilhelm- und der Streseshy

mannstraszlige etwas ausgeglichen wird

Waumlhrend die Einwohnerzahl in der suumldlichen

Friedrichstadt seit den 1950er Jahren kontishy

nuierlich wuchs verminderte sich ab 1970

die Zahl der Arbeitsplaumltze dramatisch Gab

es in der suumldlichen Friedrichstadt zu Beginn

der 1970er Jahre noch rund 27000 Arbeitsshy

plaumltze so liegt heute die Zahl der Beschaumlfshy

tigten schaumltzungsweise bei ca 15000 Der

Strukturwandel vom Arbeits- zum Wohnort

druumlckt sich im Verhaumlltnis von Einwohnern zu

Beschaumlftigten aus das 1970 noch 15 betrug

1980 auf 1 2 sank und derzeit fast ausgeglishy

chen sein duumlrfte Dieses Mischungsverhaumlltnis

von Wohnen und Arbeiten sollte bei der

Entscheidung uumlber kuumlnftigen Vorhaben mit

beruumlcksichtigt werden

Versorgung

Die Versorgung der suumldlichen Friedrichstadt

mit Schulen und Kindertagesstaumltten wurde

im Rahmen der bezirklichen Bereichsentwickshy

lungsplanung konzeptionell weiterentwickelt

Im Zuge der IBA entstanden zusaumltzliche

Schulen und Kindertagesstaumltten Auch die

Nachnutzung des ehemaligen Kinderheims an

der Ritterstraszlige durch die freie Waldorfschule

Kreuzberg entwickelte sich zum Standortfakshy

tor um die Innenstadt als familiengerechten

Wohnort zu staumlrken

Die Versorgung mit oumlffentlichen Gruumlnflaumlchen

wurde ebenfalls im Rahmen der IBA durch

den Bau neuer Parkanlagen wie Besselpark und

Theodor-Wolff-Park sowie die Rahel-Varnhashy

gen-Promenade und die ETA-Hoffmann-Proshy

menade erheblich verbessert Nicht vollendet

ist die beabsichtigte Vernetzung der Parks

Gruumlnflaumlchen und oumlffentlichen Straszligen- und

Platzraumlume untereinander

Nicht zuletzt soll der Beitrag den die bedeushy

tenden Museen und Theater in der suumldlichen

Friedrichstadt fuumlr das kulturelle Leben der Stadt

leisten an dieser Stelle hervorgehoben werden

Verkehr

Die Struktur des Straszligennetzes der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist von den Stadterweiterungen

des 17 Jh und 18 Jh gepraumlgt als es galt die

Friedrichstadt und die Dorotheenstadt mit

Alt-Berlin und untereinander zu verbinden Das

damalige Straszligennetz war vor allem auf das

Repraumlsentationsbeduumlrfnis angelegt Insofern

hatten die Straszligen wie Linden- Wilhelm- und

Friedrichstraszlige neben ihrer verkehrlichen Funkshy

tion auch repraumlsentative Bedeutung

Innerhalb der drei Nord-Suumld-Verbindungen

kam der Friedrichstraszlige als Durchgangsstraszlige

die den Wedding mit dem Tempelhofer Feld

verband die zentrale Funktion zu

4 Untersuchungsgebiet mit Verflechtungsbereichen

Untersuchungsgebiet

Verflechtungsbereich

9

2 Gebietsbeschreibung

5 GSW Hochhaus Kochstraszlige

Mit der Teilung der Stadt verloren die Nordshy

Suumld-Verbindungen ihre uumlberoumlrtliche Funktion

und dienten nur der Erschlieszligung der suumldshy

lichen Friedrichstadt Gleichwohl bewirkte die

Abtrennung der Linden- und der Wilhelmstraszlige

vom Mehringplatz die Erhoumlhung der Leistungsshy

faumlhigkeit dieser beiden Straszligen Dagegen

gewannen die Ost-West-Verbindungsstraszligen

an Bedeutung die jedoch nur aufgrund des

Verlaufs der Mauer und ihrer historischen

Vorpraumlgung bdquouumlber-Eckldquo gefuumlhrt werden konnshy

ten Das gilt insbesondere fuumlr den Straszligenzug

Oranienstraszlige - Kochstraszlige - Anhalter-Straszlige

mit Anknuumlpfung uumlber die Schoumlneberger Straszlige

an das Hallesche Ufer der neben der Straszlige des

17 JuniUnter den Linden und dem Straszligenzug

am Landwehrkanal als zentrale innerstaumldtische

Ost-West-Verbindung dient

Die Wiedervereinigung der Stadt fuumlhrte dazu

dass die Nord-Suumld-Verbindungen - mit Ausshy

nahme der gekappten Friedrichstraszlige - wieder

ihre urspruumlngliche Verkehrsfunktion wahrshy

nehmen Auf der Wilhelm- der Stresemann-

und der Lindenstraszlige ist heute eine staumlrkere

Vekehrsbelastung festzustellen Im Sinne der

Gebietsentwicklung sollten die Straszligen als

gestalteter oumlffentlicher Raum wiederentdeckt

und entwickelt werden

Defizite Potenziale und Qualitaumlten

Der suumldliche Teil der Friedrichstraszlige ist gekennshy

zeichnet durch funktionale und staumldtebauliche

Probleme die am Umfeld der Wohnhochhaumlushy

ser der Verkehrsbarrieren der Brachflaumlchen

und der aufgerissenen Stadtraumkanten

sichtbar sind Auch das Gelaumlnde des Blumenshy

groszligmarktes wird seiner stadtraumlumlichen Lage

nicht mehr gerecht

Heute noch sind die Bruumlche die der Krieg die

Nachkriegsplanungen und die Mauer hinterlasshy

sen haben deutlich erkennbar Fragmente der

barocken und gruumlnderzeitlichen Stadt neben dem

Wohnungsbau der Flaumlchensanierung Bauluumlcken

im historischen Stadtgrundriss und defizitaumlr

eingebundene Freiflaumlchen auf den ehemaligen

Freihalteflaumlchen der geplanten Verkehrstrassen

kennzeichnen das Bild Ruhige durchgruumlnte

Wohnanlagen mit quartiersbezogener Infrastrukshy

tur vermitteln einen fast vorstaumldtischen Charakter

waumlhrend nebenan bedeutende Einrichtungen von

Politik und Kultur sowie touristisch interessante

Ziele das Stadtbild praumlgen

Am Mehring- und Bluumlcherplatz hat die modershy

ne Stadtplanung raumlumliche und funktionale

Bezuumlge gekappt die heute die Nutzung und die

Orientierung im oumlffentlichen Raum erschweren

Auch an der Alten Jakobstraszlige wurde die alte

Stadtstruktur durch die Trassierung der Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und dem Bau der Springsiedshy

lung umfassend uumlberformt

Waumlhrend das ehemalige Zeitungsviertel an der

Kochstraszlige wieder Urbanitaumlt ausstrahlt ist dies

im Bereich des Springerhochhauses in dem die

historische Stadtstruktur aufgegeben wurde

nicht erkennbar

Die noch unbebauten Freihalteflaumlchen aus

der aufgegebenen Verkehrsplanung bieten

wichtige Potenziale die dem Stadtraum durch

neue Bau- und Gruumlnflaumlchen stadtgestalterische

und nutzungsstrukturelle Qualitaumlten verleihen

koumlnnten

Planerischer Handlungsbedarf

Bekannte Veranstaltungsorte (Tempodrom)

bedeutende Museen (Juumldisches Museum

Berlinische Galerie Martin-Gropius-Bau Mauer

Museum) und Orte der deutschen Geschichte

(Topographie des Terrors Checkpoint Charly)

veranlassen zahlreiche Touristen zum Besuch

dieses Stadtgebiets Die Vernetzung der tourishy

stischen Highlights durch angemessen gestaltete

oumlffentliche Raumlume ist unzureichend und bedarf

der weiteren Entwicklung Ebenso entspricht

das unbefriedigende Umfeld des Juumldischen

Museums und der Berlinischen Galerie nicht der

Bedeutung dieser Einrichtungen

Uumlberdimensionierte Verkehrsplanungen und Flaumlshy

chensanierungen fuumlhrten zur Uumlberformung des

historischen Stadtgrundrisses am Mehringplatz

und des suumldlichen Abschnitts der Friedrichstraszlige

Auch hier koumlnnen vorhandene Potenziale zur

Verbesserung der Stadtstrukur beitragen

Die Freihaltetrassen der nicht realisierten Vershy

kehrsplanung die zu oumlffentlichen Parkanlagen

Theodor-Wolff-Park und Besselpark entwickelt

wurden weisen durch geringe Strukturieshy

rung und Gestaltung wenig Beziehung zum

umgebenden Stadtraum auf und erfordern

weitere Maszlignahmen um sie angemessen in die

Stadtstruktur einbinden zu koumlnnen

10

2 Gebietsbeschreibung

Der respektvolle Umgang mit dem historischen

Stadtgrundriss wie er zu Beginn der 1980er

Jahre mit der behutsamen Stadterneuerung

westlich der Wilhelmstraszlige und oumlstlich der Linshy

denstraszlige begonnen wurde hat den Maszligstab

auch fuumlr die kuumlnftige Entwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt gesetzt

In den 1990er Jahren begannen mit dem Fall

der Mauer die Planungen zur Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

und die Wiederherstellung der historischen

Stadtstruktur

In Fortfuumlhrung und Modifikation des Planwerks

Innenstadt gilt es ein neues Leitbild fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt zu formulieren um die

Potenziale dieses wichtigen Teils der histoshy

rischen Innenstadt herauszuarbeiten zu staumlrken

sowie die Handlungskonzepte und Maszlignahshy

men darauf abzustimmen

Akuter planerischer Handlungsbedarf aufgrund

anstehender Standortentscheidungen und

aktualisierter Planungen die von den gesamtshy

staumldtischen Zielen des Planwerkes Innenstadt

abweichen konzentriert sich vorrangig auf die

nachfolgenden Teilraumlume

1 Mehringplatz Hallesches Tor Bluumlcherplatz

2 Suumldliche Friedrichstraszlige

3 BlumengroszligmarktBesselpark

4 Alte JakobstraszligeKinderbauernhof

5 Tempodrom Askanischer Platz

6 Vertiefungsbereiche des Untersuchungsgebietes

11

Historische Entwicklung3

7 Rondell Oumllgemaumllde um 1730

Historische Entwicklung

Die barocke Idealstadt

Ab 1688 entstand suumldwestlich von Berlin und

Coumllln mit der Friedrichstadt nach Friedrichsshy

werder und der Dorotheenstadt die dritte

Erweiterung des historischen Stadtkerns Die

Friedrichstadt wurde in strenger Planmaumlszligigkeit

und Geometrie angelegt Ab 1732 lieszlig Friedrich

Wilhelm I die Friedrichstadt nach Plaumlnen seines

Oberbaudirektors Phillip Gerlach nach Suumlden

erweitern Charakteristisch fuumlr die suumldliche

Erweiterung sind die zum Landwehrgraben

keilfoumlrmig zulaufenden Achsen (Wilhelmstraszlige

Friedrichstraszlige Lindenstraszlige) mit der Friedrichshy

straszlige als Hauptachse Den Schnittpunkt der

drei Straszligen bildet der kreisfoumlrmige Stadtplatz

das bdquoRondellldquo An den Toren der Akzisemauer

die etwa zur gleichen Zeit errichtet wurde

entstanden drei Plaumltze die Gerlach zu bedeushy

tenden stadtbildpraumlgenden Plaumltzen ausgestalshy

ten lieszlig Das bdquoRondellldquo vor dem Halleschen Tor

das bdquoOktogonldquo vor dem Potsdamer Tor und das

bdquoCarreacuteldquo vor dem Brandenburger Tor Der runde

Platz trug im Laufe seiner Geschichte die drei

Namen bdquoRondellldquo(1734-1815) bdquoBelle-Alliance-

Platzldquo (1815-1946) und nach dem 2 Weltkrieg

bis heute bdquoMehringplatzldquo

Durch die diagonal verlaufenden Achsen Wilshy

helm- und Lindenstraszlige wird die strenge Blockshy

struktur der Friedrichstadt in ihrer Wirkung vershy

aumlndert Die anderen nach Suumlden verlaumlngerten

Straszligen der noumlrdlichen Friedrichstadt werden

auf oumlffentliche oder private repraumlsentative

Gebaumlude als points de vue gefuumlhrt wie zB zum

ehemaligen Kammergericht (spaumlter Berlin-Mushy

seum) in der Blickachse der Markgrafenstraszlige

zur ehemaligen koumlniglichen Sternwarte von

Schinkel in der Achse der Charlottenstraszlige und

zum alten Standort der Jerusalemer Kirche

in der Achse der Kochstraszlige dem heutigen

Standort des Axel-Springer-Verlagshauses

Typisch fuumlr die suumldliche Friedrichstadt sind

Abweichungen von der Rasterstruktur der noumlrdshy

lichen Friedrichstadt und die langgestreckten

Blockstrukturen

8 Kammergericht um 1835

9 Belle-Alliance-Platz und Hallesches Tor um 1850

10 Berlin und Umgebung

1876 (Ausschnitt)

12

3 Historische Entwicklung

11 Jerusalemer Kirche um 1905

Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit

Waumlhrend im noumlrdlichen Teil der Friedrichstadt

praumlgende Adelspalais entstanden die nach

der Reichsgruumlndung 1871 zu Regierungs- und

Botschaftsgebaumluden umgebaut wurden trug

die suumldliche Friedrichstadt zunaumlchst einen

einfacheren Charakter Im wesentlichen wurden

hier Einwanderer angesiedelt Nach 1871

entstanden anstelle der niedrigen 2-geschosshy

sigen Haumluser die berlintypischen 5-geschossigen

Bauten mit Quergebaumluden und Seitenfluumlgeln

In Nachbarschaft zum Prinz-Albrecht-Palais

wurde 1881 das Kunstgewerbemuseum von

Gropius und Schmieden fertiggestellt und 1886

das Voumllkerkundemuseum eingeweiht Die alten

Buumlrgerhaumluser an der Wilhelmstraszlige wurden

aufgestockt oder durch Neubauten ersetzt Die

noumlrdliche Friedrichstraszlige entwickelte sich nach

1871 zur Geschaumlfts- und Vergnuumlgungsstraszlige

In der Wilhelmstraszlige siedelten sich zahlreiche

Reichsbehoumlrden an

Die Expansion des Verkehrs- und Transportweshy

sens machte nach der Reichsgruumlndung 1871

die Anlage neuer Straszligen notwendig Bahnhoumlfe

wurden den neuen Anforderungen angepasst

Als architektonisch herausragend galt der neue

Anhalter Bahnhof Durch die Inbetriebnahme

der Hochbahn und der Nord-Suumld-Untergrundshy

bahn am Anfang des 20 Jh entwickelte sich

der Belle-Alliance-Platz zu einem zentralen

Verkehrknoten 1915 wurde die Schinkelsche

Sternwarte von 1835 zugunsten einer leistungsshy

faumlhigeren Erschlieszligung und Erweiterung der

Markthalle abgerissen

Innerhalb weniger Jahre hatte sich die Funktion

der suumldlichen Friedrichstadt grundlegend

gewandelt Eingebettet in die innerstaumldtischen

Strukturen aus Regierungsviertel Geschaumlftsshy

viertel entlang der Leipziger Straszlige Verkehrsshy

zentrum zwischen Potsdamer und Anhalter

Bahnhof und Zeitungsviertel zwischen Zimmer-

und Kochstraszlige ist aus einem Stadtrandquartier

ein Teil der Innenstadt geworden

Die barocke Friedrichstadt wurde durch

Kriegseinwirkungen stark beschaumldigt Der

Bau der Mauer brachte weitere Zerstoumlrungen

und trennte die noumlrdliche von der suumldlichen

Friedrichstadt

14 Straubeplan 1908

12 Bluumlcherplatz 1902

13 Lindenstraszlige um 1925

13

3 Historische Entwicklung

15 Modell der suumldl Friedrichstadt Stand der Planung 1965

16 FNP 1965 (Ausschnitt)

Thema Autobahnplanung

Nachkriegsentwicklung

Im 2 Weltkrieg wurde mit der Zerstoumlrung des

alten Regierungsviertels und des Zeitungsshy

viertels rund um die Kochstraszlige die suumldliche

Friedrichstadt stark beschaumldigt Auf Basis der

Resultate des 1957 ausgeschriebenen Wettbeshy

werbs bdquoHauptstadt Berlinldquo der Vorschlaumlge uumlber

die kuumlnftige Gestalt Berlins als Hauptstadt und

moderne Weltstadt erbringen sollte wurde

unter der Leitung Hans Scharouns ein Gesamtshy

konzept (Kollektivplan) fuumlr den Wiederaufbau

Berlins erarbeitet das sich auch nachhaltig auf

die suumldliche Friedrichstadt auswirken sollte

Angesichts des bdquoMaszliges der Zerstoumlrungldquo

ignorierte der Kollektivplan die historische

Blockstruktur zugunsten einer organischen

bdquoStadtlandschaftldquo in Form einer Bandstadt

mit ausladendem Verkehrsnetz sowie strikter

Funktionstrennung von Wohnen Arbeiten

Erholen und Verkehr Dementsprechend

wurden Hochhaumluser als staumldtebauliche

Dominanten in der Stadtlandschaft in ein

Spannungsverhaumlltnis zu ausgedehnten

Flachbauten gesetzt Die neue Hauptverwalshy

tung der gemeinnuumltzigen Siedlungs- und

Wohnungsbaugesellschaft Berlin (GSW)

mit dem Flachbau des Grafischen Zentrums

zwischen Markgrafen- und Charlottenstraszlige

das Hochhaus des Axel Springer Verlages mit

der Druckerei noumlrdlich der Kochstraszlige und das

Hochhaus des ehem Postgiroamtes Berlin-

West am Halleschen Ufer sind Stein gewordene

Beispiele dieses Leitbildes in der suumldlichen

Friedrichstadt Sie zeugen von der Idee des soshy

genannten bdquoCitybandesldquo zwischen Berlin-Mitte

und dem Gebiet um den Bahnhof Zoo und

standen im direkten Bezug zu den geplanten

die Innenstadt umschlieszligenden vier Autobahnshy

tangenten Die sogenannte Suumldtangente sollte

als 6-spurige Autobahn noumlrdlich des Mehringshy

platzes vorbei gefuumlhrt und die Friedrichstraszlige

auf 60 m verbreitert werden Diese Konzeption

fand bis 1984 im Flaumlchennutzungsplan sowie

im Baunutzungsplan von Berlin ihre planungsshy

rechtliche Festlegung

Die Teilung Berlins durch den Mauerbau 1961

und das fehlende Entwicklungspotenzial in

der umschlossenen Stadt verhinderten in Vershy

bindung mit der dezentralen polyzentrischen

Stadtstruktur und dem Paradigmenwechsel hin

zur Bestandsorientierung die Realisierung der

Cityband-Idee doch hat bereits die Planung an

vielen Stellen der Stadt kaum zu heilende Spushy

ren hinterlassen Geblieben sind die Verstuumlmshy

melung der Friedrichstraszlige als Sackgasse die

weitraumlumigen Abschwenkungen der Linden-

und Wilhelmstraszlige die Hochhausscheiben

14

3 Historische Entwicklung

am Mehringplatz die Lage und Bauflucht der

heutigen Blumengroszligmarkthalle und die Freishy

flaumlchen des Bessel- und Theodor-Wolff-Parks

auf der urspruumlnglich geplanten Autobahntrasse

Kritische Rekonstruktion

In den folgenden Jahren wurde die Randlashy

ge zum West-Berliner Stadtzentrum immer

deutlicher

Erst Anfang der 1970er Jahre setzten neue staumldshy

tebauliche Uumlberlegungen zur kuumlnftigen Rolle

und Gestaltung dieses zentralen Stadtgebietes

ein Diese Uumlberlegungen sind getragen von der

wachsenden Kritik am Staumldtebau der Nachshy

kriegszeit Das staumldtebauliche Leitbild dieser

Epoche mit der nach Funktionen gegliederten

und staumlndig wachsenden Stadt war uumlberfaumlllig

geworden und nicht mehr praktikabel

Das neue Leitbild der 1980er Jahre strebte eine

weitgehende Mischung aller staumldtischen Nutshy

zungen und Lebensvorgaumlnge an und entdeckte

den oumlffentlichen Straszligenraum mit Straszligen

Plaumltzen und Parks als Teil des menschlichen

Lebensraumes mit Gestalt- und Aufenthaltsshy

qualitaumlt

Die Innenstadt als Wohnort und die kritische

Rekonstruktion der historischen Stadtstruktur

wird zum Leitmotiv fuumlr innerstaumldtischen Stadtshy

neubau und die bisher vom Abriss bedrohten

Stadterneuerungsgebiete Im Rahmen der

Internationalen Bauausstellung 1987 wurden

die groszligen innerstaumldtischen Brachen entlang

der Mauer zu zentralen Wohnstandorten entshy

wickelt Westlich der Wilhelm- und oumlstlich der

Lindenstraszlige entstanden neue an Stadtgrundshy

riss und bestehender Substanz angepasste

Wohnformen in Verbindung mit Gruumlnanlagen

und sozialer Infrastruktur Damit wurde der

bereits in den Sanierungsprogrammen der

1960er Jahre eingeleitete Funktionswandel

vom Teil des historischen Zentrums hin zu

einem ruhigen Wohnort zunaumlchst im Schatten

der Mauer nach dem Fall der Mauer dann in

zentraler innerstaumldtischer Lage fortgesetzt Das

Planwerk Innenstadt knuumlpfte an das Leitbild der

kritischen Rekonstruktion an und konkretisiert

die Wiederherstellung der historischen Stadtshy

struktur und die stadtraumlumliche Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

17 FNP 1984 (Ausschnitt)

Thema Stadtreparatur

15

Planungsgrundlagen und -ziele4

18 FNP Auszug aus dem Flaumlchennutzungsplan Berlin

(Stand 2006)

Thema Wiedervereinigung

19 Bereichsentwicklungsplanung (Entwurf 2007)

Nutzungskonzept

Planungsgrundlagen und -ziele

Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)

Der FNP formuliert die Grundzuumlge fuumlr die

raumlumliche Entwicklung der Stadt und bildet den

Rahmen fuumlr die langfristige Entwicklung Berlins

Der urbane Stadtraum an der Friedrichstraszlige

bis zur Kochstraszlige gehoumlrt zum Zentrumsshy

bereich Mitte mit einer besonderen Prioritaumlt

zur Aufwertung und Entwicklung Berlins als

europaumlische Einkaufsmetropole und Anshy

ziehungspunkt fuumlr Touristen und Besucher

Entsprechend der Bedeutung sind hier im FNP

gemischte Bauflaumlche (M1) mit Einzelhandelsshy

konzentration dargestellt

Im suumldlich Abschnitt der Friedrichstraszlige von

der Kochstraszlige bis zum Mehringplatz nimmt

die Nutzungsintensitaumlt mit der Darstellung

gemischter Bauflaumlchen (M2) ab um den hier

vorhandenen houmlheren Anteil der Wohnnutzung

auch langfristig zu sichern

Die uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in Ost-

Westrichtung symbolisiert die Vernetzung und

Einbindung der Gruumlnflaumlchen zwischen Mendels-

sohn-Bartholdy-Park und Waldeckpark

Die angrenzende Wohnnutzung im Rahmen der

behutsamen Stadterneuerung wird durch die

Darstellung von Wohnbauflaumlchen im Bestand

gesichert und die Kultur- und Gemeinbedarfsshy

einrichtungen mit gesamtstaumldtischer Bedeushy

tung durch Symbole gekennzeichnet

Landschaftsprogramm

Wesentliches landschaftsplanerisches Ziel fuumlr

die suumldliche Friedrichstadt ist die Verbesserung

und Vervollstaumlndigung der Gruumlnverbindungen

entlang des Landwehrkanals und die Gruumlnvershy

netzung innerhalb des Gebiets unter Einbezieshy

hung der vorhandenen Gruumlnflaumlchen

Die Gruumlnvernetzung vom Tiergarten uumlber

Mendelssohn-Bartholdy-Park zum Waldeckpark

sind in Abschnitten bereits realisiert

Die Verbesserungen von Aufenthaltsqualitaumlten

Erhoumlhung der Nutzungsmoumlglichkeiten und

Vernetzungen vorhandener Freiraumlume tragen

entscheidend zur Neuordnung und Aufwertung

des Stadtraumes bei Am suumldlichen Ufer des

Landwehrkanals tangiert der Tiergartenring

ein gesamtstaumldtisch bedeutsamer Weg der

bdquo20 gruumlnen Hauptwege Berlinsldquo die suumldliche

Friedrichstadt

Bereichsentwicklungsplanung (BEP)

Mit der Bezirksfusion Friedrichshain-Kreuzberg

2001 wurde die Erarbeitung eines gemeinshy

samen Nutzungskonzeptes notwendig Der

Abschlussbericht der BEP Friedrichshain-Kreuzshy

berg wird voraussichtlich 2007 beschlossen Die

BEP sieht eine bestandsorientierte Weiterentshy

wicklung der suumldlichen Friedrichstadt vor

bull Orientierung zur Stadtmitte

bull zentrentragende innerstaumldtische Nutzunshy

gen mit hohem Wohnanteil und

bull innerstaumldtische Wohnstandorte mit

vernetzten Gruumlnraumlumen und sozialer

Infrastruktur

Am Mehringplatz und Bluumlcherplatz werden im

Dissens zum Planwerk Innenstadt in der BEP

Gruumlnflaumlchen gesichert Der Dissens wird im

weiteren Verfahren zwischen Bezirk und Senat

geklaumlrt

16

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Planwerk Innenstadt

Besonders im historischen Zentrum Berlins hashy

ben die Nachkriegsplaner in Ost und West das

Straszligen- und Platzgefuumlge der barocken Stadt in

weiten Teilen zerstoumlrt Erst in den 1980er Jahren

kehrte man zu einer kritischen Rekonstruktion

des Stadtgrundrisses zuruumlck

Das Planwerk Innenstadt hat die Verbindung

der noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

durch Verdichtung durch Blockkantenbildung

und Blockkantenschlieszligung zum Ziel

Die Planungsschwerpunkte des 1999 beschlosshy

senen Planwerkes sind aus heutiger Sicht neu

zu bewerten und weiter zu konkretisieren Sie

konzentrieren sich auf die Bereiche

bull Bauluumlckenschlieszligung an der Friedrichshy

straszlige

bull Blockrandschlieszligung an der Wilhelmstraszlige

Stresemanstraszlige Neuenburger Straszlige und

Alexandrinenstraszlige

bull Entwicklung des Bereichs des Blumengroszligshy

markts sowie Bau- und Gruumlnflaumlchenentshy

wicklung an der Besselstraszlige

bull Stadtraumbildung am Landwehrkanal im

Bereich Mehringplatz

bull Aufwertung und Wiederherstellung des

Bluumlcherplatzes mit der Amerika-Gedenkbishy

bliothek

bull Herstellung einer der Innenstadtlage

angemessene bauliche Verdichtung im

Bereich der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige

bull Blockrandschlieszligung und Aufwertung des

Baublocks der Bundesdruckerei

Gebaumlude Bestand

abgestimmte Planung

Planung nach Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Bereiche um den Mehringplatz Bluumlshy

cherplatz der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige der Bundesdruckerei und Blumenshy

groszligmarkt sind vertiefende Blockkonzepte

erforderlich

Die Konkretisierung der Ziele des Planwerks

Innenstadt im Rahmen der verbindlichen

Bauleitplanung erfordern vertiefende konzeptishy

onelle Uumlberlegungen in Teilbereichen

Das betrifft vor allem Planungen die nur durch

erhebliche Eingriffe in bestehende Nutzungsshy

strukturen und Privateigentum realisiert

werden koumlnnen wie

bull der Ruumlckbau der bestehenden Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und Neubau einer dem

historischen Straszligenraster nachempfunshy

denen Verbindungsstraszlige im Bereich des

Kinderbauernhofs und

bull die Bebauung der Parkanlagen am Landshy

wehrkanal suumldlich des Mehringplatzes und

am Bluumlcherplatz

20 Landschaftsprogramm Erholung-Freiraumnutzung

(Stand 2006)

21 Digitales 3D-Innenstadtmodell

17

4 Planungsgrundlagen und -ziele

22 Eingang U-Bhf Kochstraszlige

23 Verkehrserschlieszligung

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

Verkehrserschlieszligung

Straszligenverkehr

Die Berliner Verkehrsplanung geht vom Erhalt

der uumlbergeordneten Straszligennetzstruktur zur

gesamtstaumldtischen Anbindung der suumldlishy

chen Friedrichstadt aus Die uumlbergeordneten

Verkehre werden gebuumlndelt um das Gebiet

vom Durchgangsverkehr zu entlasten

bull Buumlndelung des Nord-Suumld-Verkehrs auf

der Wilhelm- Stresemann- und Lindenshy

straszlige Mit der geplanten staumldtebaulichen

Neuordnung im Bereich Spittelmarkt als

Teil des Planwerks Innenstadt werden die

Voraussetzungen fuumlr die verkehrliche Anshy

bindung der LindenstraszligeAxel-Springer-

Straszlige an die Leipziger Straszlige geschaffen

bull Fuumlhrung des Ost-West-Verkehrs suumldlich

des Gebiets uumlber die Kanaluferstraszligen

(Hallesches UferGitschiner Straszlige und

Tempelhofer UferWaterloo-Ufer) und

Bluumlcherstraszlige sowie noumlrdlich des Gebietes

uumlber Oranienstraszlige-Kochstraszlige-Anhalter

Straszlige

Fuumlr die Abwicklung des Ziel- und Quellverkehrs

existiert ein gut ausgepraumlgtes Straszligenerschlieshy

szligungsnetz Der Abschnitt der Friedrichstraszlige

suumldlich Kochstraszlige dient der oumlrtlichen Erschlieshy

szligung und ist nicht Bestandteil des uumlbergeordshy

neten Straszligennetzes Zur Verkehrsberuhigung

und Verbesserung der Aufenthaltsqualitaumlt

des oumlffentlichen Raums und der Gruumlnanlagen

wird der Mehringplatz auch zukuumlnftig frei vom

Autoverkehr bleiben

Oumlffentlicher Personennahverkehr

Die suumldliche Friedrichstadt ist durch drei U-

Bahnlinien (U1 U6 U7) der Nord-Suumld S-Bahn

und einem gut verzweigten Linienbusnetz

hervorragend an das oumlffentliche Nahverkehrsshy

netz angebunden

Langfristig ist im Zuge der Lindenstraszlige eine

Straszligenbahnstrecke zwischen Spittelmarkt und

Hallesches Tor geplant als Teil einer groszligraumlushy

migen Straszligenbahnverbindung aus dem Raum

Prenzlauer Berg uumlber Mitte nach Kreuzberg

Radverkehr

Mit dem Ausbau des Berliner Fahrradroutenshy

netzes ist das Gebiet an das zusammenhaumlngenshy

de gesamtstaumldtische Hauptnetz angeschlossen

Zwei der interessantesten durchgehenden und

neu ausgeschilderten Fahrradrouten fuumlhren

durch das Gebiet

bull Wannsee Route zwischen Schlossplatz und

Glienicker Bruumlcke die die Berliner Mitte mit

den Naherholungsgebieten im Suumldwesten

der Stadt mit Anschluss an das Radroutenshy

netz des Landes Brandenburg verbindet

bull Berliner Mauerweg als beschilderter

historischer Themenpfad mit besonderer

touristischer Bedeutung

18

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Die Errichtung und Ergaumlnzung von Radvershy

kehrsanlagen in den Straszligen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige Tempelhofer UferWatershy

loo-Ufer Lindenstraszlige Wilhelmstraszlige und am

Halleschen Tor ist ein wesentlicher Bestandteil

der Radverkehrsinfrastrukturplanung Damit

soll ein entscheidender Beitrag zur Foumlrderung

des gebietsorientierten Radverkehrs sowie zur

Erhoumlhung der Sicherheit geleistet werden

Die Handlungsschwerpunkte im Gebiet

konzentrieren sich auf die Beseitigung der

verkehrlichen Defizite im oumlffentlichen Raum

und die Schaffung sicherer Verkehrswege fuumlr

nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer sowie die

Ordnung des ruhenden Verkehrs

Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen

Die Gestaltung und Vernetzung des oumlffentshy

lichen Raumes ist in der suumldlichen Friedrichshy

stadt eine zentrale Planungsaufgabe Die einst

praumlgnanten oumlffentlichen Raumlume aus Straszligen

Plaumltzen und Parks mit hoher baulicher Verdichshy

tung der Baubloumlcke sind verloren gegangen

Waumlhrend im noumlrdlichen Abschnitt der wieder

aufgebauten Friedrichstraszlige diese markante

stadtraumlumliche Wirkung des oumlffentlichen

Raumes der Friedrichstadt wieder erlebbar wird

ist die suumldliche Friedrichstadt durch Fragmenshy

tierung und fehlende innere Differenzierung

der Baubloumlcke gestoumlrt

Die neuangelegten Parks (Besselpark und

Theodor-Wolff-Park) und Promenaden

(ETAHoffmann-P und R-Varnhagen-P)

an der zentralen Achse der Friedrichstraszlige

bilden einen Ansatzpunkt Durch verbesserte

stadtraumlumliche Einbindung und Qualitaumlt der

Parkanlagen kann ein Beitrag zur Strukturieshy

rung des staumldtischen Raumes geleistet werden

Oumlffentliche Stadtteilparks Stadtplaumltze und

neu gestalteten Straszligenraumlume werden durch

Fuszlig- und Radwegeverbindungen miteinander

vernetzt Dadurch wird auch ein wichtiger Beishy

trag zur besseren Vernetzung der bedeutenden

kulturellen Einrichtungen und touristischen

Ziele in der suumldlichen Friedrichstadt geleistet

Die Wiederherstellung verstellter Sicht- und

Wegebeziehung hat insbesondere im Bereich

Mehringplatz und Bluumlcherplatz groszlige stadtshy

raumlumliche Wirkung

Schwerpunkte fuumlr die Aufwertung des oumlffentshy

lichen Raumes sind

bull Suumldliche Friedrichstraszlige im Uumlbergang zum

Mehringplatz

bull Besselpark

bull Einmuumlndungsbereich der Markgrafenstaszlige

in die Lindenstraszlige

bull Mehringplatz Bluumlcherplatz und Hallesches

Tor

24 Theodor-Wolff-Park

25 Gruumlnflaumlchen und Gruumlnverbindungen

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

19

Handlungsschwerpunkte5

26 Eingangsportal in der Friedrichstraszlige 17

Handlungsschwerpunkte

Handlungsschwerpunkte fuumlr die Teilshyraumlume

1 Bauluumlckenschlieszligung und Aufwertung

des Erscheinungsbildes der Friedrichstraszlige

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse der Friedshy

richstadt ist Mythos und Imagetraumlger zugleich

Der benachteiligte Stadtraum des suumldlichen

Abschnitts den Bauluumlcken teilweiser Leerstand

sowie soziale staumldtebauliche und gestalterische

Defizite abwerten spiegelt das Entwicklungsshy

gefaumllle und die unterschiedliche Bedeutung der

noumlrdlichen und suumldlichen Friedrichstadt wider

Um das Qualitaumltsgefaumllle zum noumlrdlichen

Straszligenabschnitt der mit aufwaumlndigen

privaten und oumlffentlichen Investitionen in den

1990er Jahren seine bdquoWiedergeburtldquo erlebte

auszugleichen muss die kuumlnftige Rolle dieses

Stadtraums im zeitlichen wie raumlumlichen Uumlbershy

gang zwischen Gestern Heute und Morgen

definiert und die Potenziale dieses wichtigen

Teils der Innenstadt gestaumlrkt werden

Die Aufwertungsmaszlignahmen im oumlffentlichen

Raum sollen deshalb mit privaten Initiativen

einhergehen Dabei muumlssen alle Akteure einshy

bezogen werden denn Eigentuumlmer wie Mieter

Parteien wie Stadtteilinitiativen Einzelhaumlndler

wie Behoumlrden sollten alle ein gemeinsames

Interesse haben dem suumldlichen Abschnitt der

Friedrichstraszlige wieder eine eigene positive

Adresse zu geben

2 Staumldtebauliche Gestaltung der raumlumlishy

chen Verbindung des Mehringplatzes mit

dem Bluumlcherplatz

Die Zaumlsuren des Staumldtebaus der Nachkriegsjahre

sollen zwischen Mehring- und Bluumlcherplatz

durch bauliche und gestalterische Maszlignahmen

im oumlffentlichen Raum gemildert werden Durch

die Wiederherstellung von Wege- und Sichtshy

beziehungen sollen beide Plaumltze raumlumlich und

funktional wieder aufeinander Bezug nehmen

die Hallesche-Tor-Bruumlcke ihre Buumlndelungsfunkshy

tion fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer uumlbernehmen

und die Friedrichstraszlige als Hauptachse mit der

Amerika-Gedenkbibliothek als visueller Endpunkt

wieder wahrnehmbar werden Der Ruumlckbau

der Uumlberbauung der Achse am Mehringplatz ist

langfristig abgestimmte Planung

3 Staumldtebauliches Konzept fuumlr das Gelaumlnshy

de des Blumengroszligmarktes einschlieszliglich

des Umfeldes

Das Gelaumlnde des Blumengroszligmarktes hat

eine wesentliche Schluumlsselfunktion fuumlr die

zukuumlnftige Entwicklung des Raumes zwischen

Friedrich- und Lindenstraszlige

Die Verlagerung ist fuumlr das Jahr 2010 vorgeshy

sehen Dies ermoumlglicht anhand eines noch

zu entwickelnden nutzungsstrukturellen und

staumldtebaulichen Neuordnungskonzeptes fuumlr

das Gelaumlnde des heutigen Groszligmarktes und

des Druckgrafischen Gewerbezentrums den

Stadtraum wieder herzustellen Dadurch

werden zusaumltzliche Bauflaumlchen aktiviert und

vorhandene Freiflaumlchen qualitativ verbessert

In diesem Zusammenhang steht der aufgeloumlste

Stadtraum der westlichen Lindenstraszlige

zwischen Markgrafen- und Franz-Kluumlhs-

Straszlige dessen raumlumliche Fassung vis-a-vis

des barocken Stadtpalais und des Juumldischen

Museums wuumlnschenswert waumlre

4 Staumldtebauliche Gestaltung des Bereichs

zwischen der Alten Jakobstraszlige und der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige

Die ehemaligen Freihalteflaumlchen fuumlr die

Realisierung der Verkehrsplanung der 1960er

Jahre bieten qualitaumltsvolle Bau- und Freiflaumlshy

chen Entlang der Alten Jakobstraszlige kann der

staumldtische Raum mit der Ausbildung einer baushy

lichen Raumkante wieder gefasst werden Die

staumldtebaulichen Zielstellungen des Planwerks

Innenstadt verursachen mit der Aufhebung der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige einschneidende Eingriffe

in die Siedlungsstruktur fuumlr die es heute keine

Umsetzungsperspektiven mehr gibt Es sind

alternative Konzepte erforderlich die eine hohe

staumldtebauliche Qualitaumlt in dieser Innenstadtlage

sichern

5 Raumlumliche Gestaltung des suumldlichen

Abschnitts der Wilhelmstraszlige

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgeshy

staltung des Parkhausareals an der Franzshy

Kluumlhs-Straszlige bietet sich die Moumlglichkeit der

stadtraumlumlichen Neugestaltung von Teilflaumlchen

der Wohnbebauung und der Aufwertung des

oumlstlichen Straszligenraumes der Wilhelmstraszlige

20

Mit diesen Maszlignahmen kann der Straszligenraum

mehr Klahrheit erhalten Insbesondere die

Einmuumlndungsbereiche der Franz-Kluumlhs-Straszlige

und der Stresemannstraszlige in die Wilhelmstraszlige

sind neu zu definieren

6 Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo und des

Askanischen Platzes

Fuumlr die Quartiere um den Askanischen Platz

und die Stresemannstraszlige ist die staumldtebaushy

liche Weiterentwicklung und Aufwertung des

Areals der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige von

groszliger Bedeutung

Waumlhrend die Eigentuumlmerin eine Mischnutzung

mit hohem tertiaumlren Flaumlchenanteil (Hotels und

Buumlros) bevorzugt sehen die staumldtebaulichen

Ziele des Bezirks die Entwicklung des Gebiets

als innerstaumldtischen Wohnstandort mit attrakshy

tiven Gruumln- und Erholungsflaumlchen vor

Der Stadtraum suumldlich des Askanischen Platzes

bzw des ehemaligen Anhalter Bahnhofs der

amorph ausufert bedarf hier der baulichen

Fassung um so das Raumgefuumlge zwischen dem

historischen Porticus und dessen Umgebung

wieder herzustellen

7 Aufwertung der halboumlffentlichen

Raumlume an der Groszligbeerenstraszlige

Das Hochhaus der Postbank Berlin hat eine beshy

sondere weithin sichtbare stadtbildpraumlgende

Wirkung

Angesichts dieser Bedeutung muumlssen die

um das Hochhaus im Stile der 1970er Jahre

angelegten weitraumlumigen Freiflaumlchen die an

die Groszligbeerenstraszlige und das Hallesche Ufer

grenzen eine der Oumlrtlichkeit angemessene

Gestaltung erhalten

Eine Verbesserung der raumlumlichen Situation

entlang des Halleschen Ufers in Verbindung

mit dem U-Bahnhof Moumlckernbruumlcke waumlre eine

erhebliche Aufwertung fuumlr den staumldtischen

Raum und das angrenzende Wohnquartier

5 Handlungsschwerpunkte

Allgemeine Handlungsschwerpunkte fuumlr den Gesamtraum

Das in der suumldlichen Friedrichstadt vorhandene

bdquogruumlne Potenzialldquo bietet gute Voraussetzungen

fuumlr die bessere Vernetzung der Gruumlnanlagen

Kultureinrichtungen und touristischen Ziele Die

Aufenthaltsqualitaumlt im oumlffentlichen Raum auf

den Plaumltzen und in den Parkanlagen soll durch

gezielte Maszlignahmen verbessert werden Dies

betrifft insbesondere die Parkanlage Moumlckernshy

straszligeKleinbeerenstraszlige den Besselpark und

den Bluumlcherplatz

Ein einheitliches Wegeleitsystem und die

Einrichtung und Ergaumlnzung von Fahrradrouten

unterstuumltzt die Vernetzung der Kultureinrichshy

tungen und touristischen Attraktionen

Eine Besonderheit ist der Geschichtspark

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde 27 Fassadendetail Cafe Adler

des ehemaligen Prinz-Albrecht-Palais Der

Name dieses Palais das noch der Weimarer

Regierung als Gaumlstehaus diente steht als Fanal

fuumlr das nationalsozialistische Terror-Regime

Entsprechend der historischen politischen und

gesellschaftlichen Bedeutung des Ortes sollte

die jahrelange Planung fuumlr ein Mahnmal zuumlgig

im Sinne des 1983 formulierten Ausschreishy

bungstextes realisiert werden bdquoDie Neugestalshy

tung dieses Ortes soll das Vergessen unterbreshy

chen und ihn im Bewuszligtsein der Bewohner und

Besucher der Stadt zum festen Bestandteil des

Berliner Stadtgefuumlges machenldquo

Entscheidung zu Abweichungen von

beschlossenen Planungen

Die bezirkliche Bereichsentwicklungsplanung

2006 enthaumllt alternative Vorstellungen zur

Entwicklung von Teilraumlumen die von den uumlbershy

geordneten Zielen des Planwerks Innenstadt

abweichen Sie betreffen die Oumlffnung und

zeitgemaumlszlige Wiederherstellung des Halleschen

Tors und die kritische Beruumlcksichtigung der

historischen Stadt im Bereich der Verkehrsplashy

nung Besselstraszlige und Alte Jakobstraszlige Hierzu

sind konsensfaumlhige Konzepte zu erarbeiten die

im weiteren Planungsprozess der Bauleitplashy

nung entschieden werden

21

5 Handlungsschwerpunkte

22

5 Handlungsschwerpunkte

28 Handlungsschwerpunkte

23

Stresemannstraszlige

Zimmerstraszlige

Hallesches Ufer

Wilhelm

straszlige

Leipziger Straszlige

Kulturelle Einrichtungen und Sehenswuumlrdigkeiten in der suumldlichen Friedrichstadt

Martin-Gropius-Bau

Europahaus

Deutschlandhaus

Portal Anhalter Bahnhof LapidariumTempodrom Familiengericht Hebbel-Theater

Verlagshaus Axel-Springer GSW-Hochhaus taz

24

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

Einleitung

Fuumlr die suumldliche Friedrichstadt gilt das Wort von

Wolf Jobst Siedler dass sich Berlin in jeder Geneshy

ration neu entwirft in besonderer Weise Im 18

Jh als Fortsetzung der barocken Stadterweiterung

mit repraumlsentativen Villen geplant im ausgeshy

henden 19 Jh von der Mietskasernenstadt uumlbershy

formt im fruumlhen 20 Jh zum Cityerweiterungsshy

gebiet umstrukturiert im 2 Weltkrieg zerbombt

durch Wiederaufbau und Neubaufieber seiner

historischen Bezuumlge beraubt und schlieszliglich mit

Teilung und Mauerbau von seinen Lebensadern

abgeschnitten fristete der Stadtteil in der zweiten

Haumllfte des 20 Jh ein Dasein als staumldtisches Randshy

gebiet der westlichen Teilstadt

In den einzelnen Entwicklungsperioden drifteten

staumldtebauliche Leitvorstellungen und gesellschaftshy

licher Wandel immer schneller auseinander so

dass keine der staumldtebaulichen Konzeptionen im

Ganzen vollendet werden konnte aber dennoch

jede Epoche ihre Spuren hinterlieszlig und sich so der

Wechsel der Zeiten am Raumgefuumlge und verstreut

liegenden baulichen Zeugnissen ablesen laumlsst

Den charakteristischen Stadtgrundriss verdanken

wir der barocken Stadterweiterung Die imposhy

santen Behoumlrdengebaumlude geben einen Eindruck

von der wilhelminischen Hauptstadtkapitale des

beginnenden 20 Jh das Mendelsohn Verbandsshy

haus der Metallarbeiter zeigt den Aufbruch der

Moderne im Stadtviertel Mehringplatz und

Hochhausbebauung sind Stein gewordene

Zeugnisse der Wiederaufbauphase und die IBA-

Bebauung der Ritterstraszlige erinnert an die heute

eher kleinstaumldtisch anmutende Bauphilosophie

der Mauerzeit

Im Ergebnis ist die suumldliche Friedrichstadt von

Fragmenten und vielfaumlltigen Bruumlchen gekennshy

zeichnet Die Bebauung und die Struktur des

oumlffentlichen Raumes ist aumluszligerst heterogen

das Gleichmaszlig von geschlossener Bebauung

Freiraumlumen und Maszligstaumlblichkeit zerstoumlrt Raumshy

bezuumlge sind vielfach aufgeloumlst und von Barrieren

unterbrochen

Und dennoch weist die suumldliche Friedrichstadt

mit dem einpraumlgsamen Stadtgrundriss den

zahlreichen Baudenkmalen den gelungenen

Neubauten und Parkanlagen sowie den Veraumlnshy

derungsmoumlglichkeiten ein Potenzial auf das dem

Stadtteil neue Entwicklungschancen eroumlffnet

Der Fall der Mauer veraumlnderte schlagartig

die Lagegunst der suumldlichen Friedrichsstadt

vom Rand wieder zur Mitte Damit stellen sich

Zukunftsfragen und bieten sich unvermutete

Entwicklungsperspektiven Das Weltstaumldtische

wird in der suumldlichen Friedrichstadt wohl nicht

wieder zum Ausdruck kommen aber es waumlre

schon viel gewonnen wenn die herausragenden

Einzelbauten der jeweiligen Epochen zum Vorbild

der Entwicklung werden koumlnnten In diesem Sinne

soll eine dem Geist des Ortes angemessene nutshy

zungsstrukturelle und bauliche Struktur entwickelt

und das Bestehende mit dem Neuen verknuumlpft

werden

Unter Mitwirkung der zustaumlndigen Verwaltungen

und der Akteure vor Ort ist so ein Leitbild fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt zu entwickeln das einershy

seits so offen ist dass keine Option verbaut wird

aber andererseits so zielgerichtet dass konkrete

Maszlignahmen zur Stadtreparatur und Aufwertung

des Gebiets umgesetzt werden koumlnnen

Die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung und

der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg haben daher

im Sommer 2005 eine gemeinsame Arbeitsshy

gruppe eingerichtet in der die uumlbergreifenden

Fragestellungen im Gebiet unter Einbeziehung

oumlffentlicher und privater Akteure (Eigentuumlmer

Nutzer Investoren) eroumlrtert und Handlungskonshy

zepte fuumlr die Weiterentwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt erarbeitet wurden

Der vorliegende Bericht dokumentiert erste Ergebshy

nisse dieses Arbeitsprozesses Er stellt das Gebiet

vor und zeichnet die Entwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt nach um so zum Verstaumlndnis des

historischen Erbes ebenso wie der bdquoBausuumlndenldquo

beizutragen Er arbeitet die Planungsgrundlagen

heraus und entwickelt Leitlinien zur Rekonstrukshy

tion und Qualifizierung des Stadtteils Fuumlnf teilshy

raumlumliche Vertiefungsgebiete werden aufgrund

ihrer funktionalen und historischen Bedeutung fuumlr

Nutzungsentwicklung Raumverflechtungen und

Stadtgestalt besonders behandelt Abschlieszligend

werden konkrete Handlungsempfehlungen zur

Diskussion gestellt

Der Bericht dient als Grundlage fuumlr das Leitbild der

kuumlnftigen Entwicklung der suumldlichen Friedrichshy

stadt Er soll zur Transparenz der Entscheidungsshy

prozesse beitragen und den Diskussionsprozess

zwischen Bewohnern oumlrtlichen Akteuren und

Politik zwischen Verwaltung und Fachoumlffentlichshy

keit wieder aufnehmen

1 Einleitung

2 Mehringplatz

7

Gebietsbeschreibung2

Gebietspass

bull Flaumlche 138 ha

bull Einwohner insgesamt 13142 (Stand 31122005)

davon lt 18 Jahre 249

davon gt 65 Jahre 117

davon nicht deutscher Herkunft 346

bull Wohnen Wohnungsanzahl insgesamt 9240 WE

davon 2200-2500 WE im sozialen Wohnungsbau

errichtet im Rahmen der Internationalen Bauausstellung

Branchenstruktur

bull Handel

Blumengroszligmarkt kleinteilige Einzelhandels- und

Gastronomieeinrichtungen Lebensmittel- und Drogerieshy

discounter Wochenmarkt am Mehringplatz

bull DruckVerlageZeitungenMedien

Ullstein Verlag Tageszeitung TAZ Axel-Springer-Haus

Druckgraphisches Gewerbezentrum Bundesdruckerei

bull Versicherungen

AOK IDEAL-Versicherung AG Victoria-Versicherungen

Barmer Verband Deutscher Rentenversicherer BKK

Verkehrsbauunion

bull Verwaltungen und Aumlmter

Landesamt fuumlr Buumlrger- und Ordnungsangelegenheiten

Polizeiabschnitt Kreuzberg Suumld-Ost Agentur fuumlr Arbeit

Berlin- Mitte Deutsches Patentamt Europaumlisches

Patentamt Bundesministerium fuumlr wirtschaftliche

Zusammenarbeit und Entwicklung Amtsgericht Tempelshy

hof-Kreuzberg-Familienrecht

bull Bedeutende Kultureinrichtungen und touristische Ziele

Martin-Gropius-Bau Juumldisches Museum Berlinische

Galerie Hebbel-Theater Tiyatrom-Tuumlrkisches Theater

Tempodrom Anhalter Bahnhof Topographie des

Terrors Haus am Checkpoint Charlie Amerika-Gedenk-

Bibliothek Lapidarium am Landwehrkanal

bull Uumlberregionale Einrichtungen

Gehoumlrlosenzentrum Berlin Aumlrztekammer IG Metall

-Verwaltungsstelle Berlin SPD-Bundeszentrale GSW

Gemeinnuumltzige Siedlungs- und Wohnungsbaugesellshy

schaft mbH

Gebietsbeschreibung

Stadtstruktur

Der suumldliche Bereich der Friedrichstadt erstreckt

sich suumldoumlstlich vom Potsdamer Platz zwischen

Stresemannstraszlige im Westen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige im Suumlden Alte Jakobstraszlige

im Osten und Kochstraszlige im Norden Uumlber die

Achsen der Stresemann- und Wilhelmstraszlige ist

der Bereich mit zentralen Plaumltzen Berlins wie

dem Potsdamer Platz und dem Pariser Platz

direkt verknuumlpft

Die suumldliche Friedrichstadt entwickelte sich

bis zum zweiten Weltkrieg zu einem hochvershy

dichteten Stadtteil der historischen Mitte mit

uumlberwiegend gruumlnderzeitlicher Bebauung

Wohnungen zahlreichen Geschaumlften und Buumlros

und charakteristischen Strukturbildungen mit

ausgepraumlgten Standortbereichen wie zB Vershy

lagswesen Druck und Papier Buumlrobedarfs- und

Buumlromaschinenfabrikationen

Das heutige amorphe Erscheinungsbild dieses

Stadtraums ist das Ergebnis von Kriegszerstoumlshy

rung und Nachkriegsentwicklung sowie von

Planungen die jeweils nur fragmentarisch

umgesetzt wurden

3 Lage im Stadtgebiet

Entsprechend vielfaumlltig ist das heutige

Erscheinungsbild Bauluumlcken und Leerstand

neben bedeutenden Kultureinrichtungen und

Zentralen von Unternehmen Parteien und

Verbaumlnden gute Wohnlagen und Quartiere

mit problematischer sozialer Entwicklung einshy

gestreute kleinere gruumlne Inseln mit Qualitaumlts-

Einbindungs- und Vernetzungsdefiziten

Dennoch ist der charakteristische Stadtgrundshy

riss mit der faumlcherfoumlrmigen Gesamtform den

kennzeichnenden Nord-Suumld-Radialen und der

Blockstruktur so stabil dass er als grundleshy

gendes staumldtebauliches Ordnungsprinzip fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt allgemeinguumlltig ist Das

zeigte sich auch als im Zuge des Wiedervereishy

nigungs-Booms zahlreiche Neubauvorhaben

realisiert wurden die wesentlich zur Reparatur

und Vervollstaumlndigung des Stadtgrundrisses

beitrugen

Wohnen

Auf einer Flaumlche von ca 138 ha wohnen ca

13000 Einwohner rund 2000 mehr als vor 20

Jahren als mit der bdquoInternationalen Bauausshy

stellungldquo die suumldliche Friedrichstadt zu einem

Schwerpunkt der Westberliner Stadtplanung

wurde Die wenigsten Bewohner der suumldlichen

Friedrichstadt leben heute in den gruumlnderzeitshy

lichen Gebaumluden mit ihren ca 1300 Altbaushy

wohnungen

Schwerpunkte des Wohnens sind die Wohnshy

hochhaumluser mit ca 5000 Einheiten der

ausgehenden 1960er und fruumlhen 1970er

Jahre um den Mehringplatz der Franz-Kluumlhs-

Straszlige und der suumldlichen Lindenstraszlige die

Randbebauung der Bloumlcke beiderseits der

Hedemannstraszlige sowie die Wohnbebauung

der IBA aus den 1980er Jahren beiderseits der

Ritterstraszlige der westlichen Kochstraszlige und an

der Rahel-Varnhagen-Promenade Die untershy

schiedlichen staumldtebaulichen Leitbilder sind

auch an den Gebaumludehoumlhen ablesbar Weisen

die Hochhaumluser bis zu 18 Vollgeschosse auf so

orientiert sich die Straszligenrandbebauung an der

traditionellen Berliner Traufhoumlhe von 18 m bzw

sieben Neubaugeschossen waumlhrend sich die

IBA Bauten an der Ritterstraszlige auf vier bis sechs

Geschosse beschraumlnken Die durchschnittliche

Geschossflaumlchenzahl der suumldlichen Friedrichshy

stadt bewegt sich deshalb um 20

8

2 Gebietsbeschreibung

Arbeiten

Die suumldliche Friedrichstadt war und ist

vor allem auch ein Ort des Arbeitens mit

zahlreichen Betrieben und Beschaumlftigten

Uumlberoumlrtlich bedeutende Gewerbebetriebe

Dienstleistungs- und Handelseinrichtungen

haben hier ebenso ihren Standort wie lokale

Versorgungs- und Handwerksbetriebe Daruumlshy

ber hinaus ist die oumlffentliche Hand aufgrund

mehrerer Schul- und Kitastandorte dem

Arbeitsamt dem Amtsgericht und Verwalshy

tungen ein bedeutender Arbeitgeber

Raumlumlicher Schwerpunkt ist das ehemalige

Zeitungsviertel beiderseits der Kochstraszlige

wodurch sich ein Nord-Suumld-Gefaumllle in der Beshy

schaumlftigtenverteilung ergibt das durch neue

Standorte an der Wilhelm- und der Streseshy

mannstraszlige etwas ausgeglichen wird

Waumlhrend die Einwohnerzahl in der suumldlichen

Friedrichstadt seit den 1950er Jahren kontishy

nuierlich wuchs verminderte sich ab 1970

die Zahl der Arbeitsplaumltze dramatisch Gab

es in der suumldlichen Friedrichstadt zu Beginn

der 1970er Jahre noch rund 27000 Arbeitsshy

plaumltze so liegt heute die Zahl der Beschaumlfshy

tigten schaumltzungsweise bei ca 15000 Der

Strukturwandel vom Arbeits- zum Wohnort

druumlckt sich im Verhaumlltnis von Einwohnern zu

Beschaumlftigten aus das 1970 noch 15 betrug

1980 auf 1 2 sank und derzeit fast ausgeglishy

chen sein duumlrfte Dieses Mischungsverhaumlltnis

von Wohnen und Arbeiten sollte bei der

Entscheidung uumlber kuumlnftigen Vorhaben mit

beruumlcksichtigt werden

Versorgung

Die Versorgung der suumldlichen Friedrichstadt

mit Schulen und Kindertagesstaumltten wurde

im Rahmen der bezirklichen Bereichsentwickshy

lungsplanung konzeptionell weiterentwickelt

Im Zuge der IBA entstanden zusaumltzliche

Schulen und Kindertagesstaumltten Auch die

Nachnutzung des ehemaligen Kinderheims an

der Ritterstraszlige durch die freie Waldorfschule

Kreuzberg entwickelte sich zum Standortfakshy

tor um die Innenstadt als familiengerechten

Wohnort zu staumlrken

Die Versorgung mit oumlffentlichen Gruumlnflaumlchen

wurde ebenfalls im Rahmen der IBA durch

den Bau neuer Parkanlagen wie Besselpark und

Theodor-Wolff-Park sowie die Rahel-Varnhashy

gen-Promenade und die ETA-Hoffmann-Proshy

menade erheblich verbessert Nicht vollendet

ist die beabsichtigte Vernetzung der Parks

Gruumlnflaumlchen und oumlffentlichen Straszligen- und

Platzraumlume untereinander

Nicht zuletzt soll der Beitrag den die bedeushy

tenden Museen und Theater in der suumldlichen

Friedrichstadt fuumlr das kulturelle Leben der Stadt

leisten an dieser Stelle hervorgehoben werden

Verkehr

Die Struktur des Straszligennetzes der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist von den Stadterweiterungen

des 17 Jh und 18 Jh gepraumlgt als es galt die

Friedrichstadt und die Dorotheenstadt mit

Alt-Berlin und untereinander zu verbinden Das

damalige Straszligennetz war vor allem auf das

Repraumlsentationsbeduumlrfnis angelegt Insofern

hatten die Straszligen wie Linden- Wilhelm- und

Friedrichstraszlige neben ihrer verkehrlichen Funkshy

tion auch repraumlsentative Bedeutung

Innerhalb der drei Nord-Suumld-Verbindungen

kam der Friedrichstraszlige als Durchgangsstraszlige

die den Wedding mit dem Tempelhofer Feld

verband die zentrale Funktion zu

4 Untersuchungsgebiet mit Verflechtungsbereichen

Untersuchungsgebiet

Verflechtungsbereich

9

2 Gebietsbeschreibung

5 GSW Hochhaus Kochstraszlige

Mit der Teilung der Stadt verloren die Nordshy

Suumld-Verbindungen ihre uumlberoumlrtliche Funktion

und dienten nur der Erschlieszligung der suumldshy

lichen Friedrichstadt Gleichwohl bewirkte die

Abtrennung der Linden- und der Wilhelmstraszlige

vom Mehringplatz die Erhoumlhung der Leistungsshy

faumlhigkeit dieser beiden Straszligen Dagegen

gewannen die Ost-West-Verbindungsstraszligen

an Bedeutung die jedoch nur aufgrund des

Verlaufs der Mauer und ihrer historischen

Vorpraumlgung bdquouumlber-Eckldquo gefuumlhrt werden konnshy

ten Das gilt insbesondere fuumlr den Straszligenzug

Oranienstraszlige - Kochstraszlige - Anhalter-Straszlige

mit Anknuumlpfung uumlber die Schoumlneberger Straszlige

an das Hallesche Ufer der neben der Straszlige des

17 JuniUnter den Linden und dem Straszligenzug

am Landwehrkanal als zentrale innerstaumldtische

Ost-West-Verbindung dient

Die Wiedervereinigung der Stadt fuumlhrte dazu

dass die Nord-Suumld-Verbindungen - mit Ausshy

nahme der gekappten Friedrichstraszlige - wieder

ihre urspruumlngliche Verkehrsfunktion wahrshy

nehmen Auf der Wilhelm- der Stresemann-

und der Lindenstraszlige ist heute eine staumlrkere

Vekehrsbelastung festzustellen Im Sinne der

Gebietsentwicklung sollten die Straszligen als

gestalteter oumlffentlicher Raum wiederentdeckt

und entwickelt werden

Defizite Potenziale und Qualitaumlten

Der suumldliche Teil der Friedrichstraszlige ist gekennshy

zeichnet durch funktionale und staumldtebauliche

Probleme die am Umfeld der Wohnhochhaumlushy

ser der Verkehrsbarrieren der Brachflaumlchen

und der aufgerissenen Stadtraumkanten

sichtbar sind Auch das Gelaumlnde des Blumenshy

groszligmarktes wird seiner stadtraumlumlichen Lage

nicht mehr gerecht

Heute noch sind die Bruumlche die der Krieg die

Nachkriegsplanungen und die Mauer hinterlasshy

sen haben deutlich erkennbar Fragmente der

barocken und gruumlnderzeitlichen Stadt neben dem

Wohnungsbau der Flaumlchensanierung Bauluumlcken

im historischen Stadtgrundriss und defizitaumlr

eingebundene Freiflaumlchen auf den ehemaligen

Freihalteflaumlchen der geplanten Verkehrstrassen

kennzeichnen das Bild Ruhige durchgruumlnte

Wohnanlagen mit quartiersbezogener Infrastrukshy

tur vermitteln einen fast vorstaumldtischen Charakter

waumlhrend nebenan bedeutende Einrichtungen von

Politik und Kultur sowie touristisch interessante

Ziele das Stadtbild praumlgen

Am Mehring- und Bluumlcherplatz hat die modershy

ne Stadtplanung raumlumliche und funktionale

Bezuumlge gekappt die heute die Nutzung und die

Orientierung im oumlffentlichen Raum erschweren

Auch an der Alten Jakobstraszlige wurde die alte

Stadtstruktur durch die Trassierung der Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und dem Bau der Springsiedshy

lung umfassend uumlberformt

Waumlhrend das ehemalige Zeitungsviertel an der

Kochstraszlige wieder Urbanitaumlt ausstrahlt ist dies

im Bereich des Springerhochhauses in dem die

historische Stadtstruktur aufgegeben wurde

nicht erkennbar

Die noch unbebauten Freihalteflaumlchen aus

der aufgegebenen Verkehrsplanung bieten

wichtige Potenziale die dem Stadtraum durch

neue Bau- und Gruumlnflaumlchen stadtgestalterische

und nutzungsstrukturelle Qualitaumlten verleihen

koumlnnten

Planerischer Handlungsbedarf

Bekannte Veranstaltungsorte (Tempodrom)

bedeutende Museen (Juumldisches Museum

Berlinische Galerie Martin-Gropius-Bau Mauer

Museum) und Orte der deutschen Geschichte

(Topographie des Terrors Checkpoint Charly)

veranlassen zahlreiche Touristen zum Besuch

dieses Stadtgebiets Die Vernetzung der tourishy

stischen Highlights durch angemessen gestaltete

oumlffentliche Raumlume ist unzureichend und bedarf

der weiteren Entwicklung Ebenso entspricht

das unbefriedigende Umfeld des Juumldischen

Museums und der Berlinischen Galerie nicht der

Bedeutung dieser Einrichtungen

Uumlberdimensionierte Verkehrsplanungen und Flaumlshy

chensanierungen fuumlhrten zur Uumlberformung des

historischen Stadtgrundrisses am Mehringplatz

und des suumldlichen Abschnitts der Friedrichstraszlige

Auch hier koumlnnen vorhandene Potenziale zur

Verbesserung der Stadtstrukur beitragen

Die Freihaltetrassen der nicht realisierten Vershy

kehrsplanung die zu oumlffentlichen Parkanlagen

Theodor-Wolff-Park und Besselpark entwickelt

wurden weisen durch geringe Strukturieshy

rung und Gestaltung wenig Beziehung zum

umgebenden Stadtraum auf und erfordern

weitere Maszlignahmen um sie angemessen in die

Stadtstruktur einbinden zu koumlnnen

10

2 Gebietsbeschreibung

Der respektvolle Umgang mit dem historischen

Stadtgrundriss wie er zu Beginn der 1980er

Jahre mit der behutsamen Stadterneuerung

westlich der Wilhelmstraszlige und oumlstlich der Linshy

denstraszlige begonnen wurde hat den Maszligstab

auch fuumlr die kuumlnftige Entwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt gesetzt

In den 1990er Jahren begannen mit dem Fall

der Mauer die Planungen zur Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

und die Wiederherstellung der historischen

Stadtstruktur

In Fortfuumlhrung und Modifikation des Planwerks

Innenstadt gilt es ein neues Leitbild fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt zu formulieren um die

Potenziale dieses wichtigen Teils der histoshy

rischen Innenstadt herauszuarbeiten zu staumlrken

sowie die Handlungskonzepte und Maszlignahshy

men darauf abzustimmen

Akuter planerischer Handlungsbedarf aufgrund

anstehender Standortentscheidungen und

aktualisierter Planungen die von den gesamtshy

staumldtischen Zielen des Planwerkes Innenstadt

abweichen konzentriert sich vorrangig auf die

nachfolgenden Teilraumlume

1 Mehringplatz Hallesches Tor Bluumlcherplatz

2 Suumldliche Friedrichstraszlige

3 BlumengroszligmarktBesselpark

4 Alte JakobstraszligeKinderbauernhof

5 Tempodrom Askanischer Platz

6 Vertiefungsbereiche des Untersuchungsgebietes

11

Historische Entwicklung3

7 Rondell Oumllgemaumllde um 1730

Historische Entwicklung

Die barocke Idealstadt

Ab 1688 entstand suumldwestlich von Berlin und

Coumllln mit der Friedrichstadt nach Friedrichsshy

werder und der Dorotheenstadt die dritte

Erweiterung des historischen Stadtkerns Die

Friedrichstadt wurde in strenger Planmaumlszligigkeit

und Geometrie angelegt Ab 1732 lieszlig Friedrich

Wilhelm I die Friedrichstadt nach Plaumlnen seines

Oberbaudirektors Phillip Gerlach nach Suumlden

erweitern Charakteristisch fuumlr die suumldliche

Erweiterung sind die zum Landwehrgraben

keilfoumlrmig zulaufenden Achsen (Wilhelmstraszlige

Friedrichstraszlige Lindenstraszlige) mit der Friedrichshy

straszlige als Hauptachse Den Schnittpunkt der

drei Straszligen bildet der kreisfoumlrmige Stadtplatz

das bdquoRondellldquo An den Toren der Akzisemauer

die etwa zur gleichen Zeit errichtet wurde

entstanden drei Plaumltze die Gerlach zu bedeushy

tenden stadtbildpraumlgenden Plaumltzen ausgestalshy

ten lieszlig Das bdquoRondellldquo vor dem Halleschen Tor

das bdquoOktogonldquo vor dem Potsdamer Tor und das

bdquoCarreacuteldquo vor dem Brandenburger Tor Der runde

Platz trug im Laufe seiner Geschichte die drei

Namen bdquoRondellldquo(1734-1815) bdquoBelle-Alliance-

Platzldquo (1815-1946) und nach dem 2 Weltkrieg

bis heute bdquoMehringplatzldquo

Durch die diagonal verlaufenden Achsen Wilshy

helm- und Lindenstraszlige wird die strenge Blockshy

struktur der Friedrichstadt in ihrer Wirkung vershy

aumlndert Die anderen nach Suumlden verlaumlngerten

Straszligen der noumlrdlichen Friedrichstadt werden

auf oumlffentliche oder private repraumlsentative

Gebaumlude als points de vue gefuumlhrt wie zB zum

ehemaligen Kammergericht (spaumlter Berlin-Mushy

seum) in der Blickachse der Markgrafenstraszlige

zur ehemaligen koumlniglichen Sternwarte von

Schinkel in der Achse der Charlottenstraszlige und

zum alten Standort der Jerusalemer Kirche

in der Achse der Kochstraszlige dem heutigen

Standort des Axel-Springer-Verlagshauses

Typisch fuumlr die suumldliche Friedrichstadt sind

Abweichungen von der Rasterstruktur der noumlrdshy

lichen Friedrichstadt und die langgestreckten

Blockstrukturen

8 Kammergericht um 1835

9 Belle-Alliance-Platz und Hallesches Tor um 1850

10 Berlin und Umgebung

1876 (Ausschnitt)

12

3 Historische Entwicklung

11 Jerusalemer Kirche um 1905

Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit

Waumlhrend im noumlrdlichen Teil der Friedrichstadt

praumlgende Adelspalais entstanden die nach

der Reichsgruumlndung 1871 zu Regierungs- und

Botschaftsgebaumluden umgebaut wurden trug

die suumldliche Friedrichstadt zunaumlchst einen

einfacheren Charakter Im wesentlichen wurden

hier Einwanderer angesiedelt Nach 1871

entstanden anstelle der niedrigen 2-geschosshy

sigen Haumluser die berlintypischen 5-geschossigen

Bauten mit Quergebaumluden und Seitenfluumlgeln

In Nachbarschaft zum Prinz-Albrecht-Palais

wurde 1881 das Kunstgewerbemuseum von

Gropius und Schmieden fertiggestellt und 1886

das Voumllkerkundemuseum eingeweiht Die alten

Buumlrgerhaumluser an der Wilhelmstraszlige wurden

aufgestockt oder durch Neubauten ersetzt Die

noumlrdliche Friedrichstraszlige entwickelte sich nach

1871 zur Geschaumlfts- und Vergnuumlgungsstraszlige

In der Wilhelmstraszlige siedelten sich zahlreiche

Reichsbehoumlrden an

Die Expansion des Verkehrs- und Transportweshy

sens machte nach der Reichsgruumlndung 1871

die Anlage neuer Straszligen notwendig Bahnhoumlfe

wurden den neuen Anforderungen angepasst

Als architektonisch herausragend galt der neue

Anhalter Bahnhof Durch die Inbetriebnahme

der Hochbahn und der Nord-Suumld-Untergrundshy

bahn am Anfang des 20 Jh entwickelte sich

der Belle-Alliance-Platz zu einem zentralen

Verkehrknoten 1915 wurde die Schinkelsche

Sternwarte von 1835 zugunsten einer leistungsshy

faumlhigeren Erschlieszligung und Erweiterung der

Markthalle abgerissen

Innerhalb weniger Jahre hatte sich die Funktion

der suumldlichen Friedrichstadt grundlegend

gewandelt Eingebettet in die innerstaumldtischen

Strukturen aus Regierungsviertel Geschaumlftsshy

viertel entlang der Leipziger Straszlige Verkehrsshy

zentrum zwischen Potsdamer und Anhalter

Bahnhof und Zeitungsviertel zwischen Zimmer-

und Kochstraszlige ist aus einem Stadtrandquartier

ein Teil der Innenstadt geworden

Die barocke Friedrichstadt wurde durch

Kriegseinwirkungen stark beschaumldigt Der

Bau der Mauer brachte weitere Zerstoumlrungen

und trennte die noumlrdliche von der suumldlichen

Friedrichstadt

14 Straubeplan 1908

12 Bluumlcherplatz 1902

13 Lindenstraszlige um 1925

13

3 Historische Entwicklung

15 Modell der suumldl Friedrichstadt Stand der Planung 1965

16 FNP 1965 (Ausschnitt)

Thema Autobahnplanung

Nachkriegsentwicklung

Im 2 Weltkrieg wurde mit der Zerstoumlrung des

alten Regierungsviertels und des Zeitungsshy

viertels rund um die Kochstraszlige die suumldliche

Friedrichstadt stark beschaumldigt Auf Basis der

Resultate des 1957 ausgeschriebenen Wettbeshy

werbs bdquoHauptstadt Berlinldquo der Vorschlaumlge uumlber

die kuumlnftige Gestalt Berlins als Hauptstadt und

moderne Weltstadt erbringen sollte wurde

unter der Leitung Hans Scharouns ein Gesamtshy

konzept (Kollektivplan) fuumlr den Wiederaufbau

Berlins erarbeitet das sich auch nachhaltig auf

die suumldliche Friedrichstadt auswirken sollte

Angesichts des bdquoMaszliges der Zerstoumlrungldquo

ignorierte der Kollektivplan die historische

Blockstruktur zugunsten einer organischen

bdquoStadtlandschaftldquo in Form einer Bandstadt

mit ausladendem Verkehrsnetz sowie strikter

Funktionstrennung von Wohnen Arbeiten

Erholen und Verkehr Dementsprechend

wurden Hochhaumluser als staumldtebauliche

Dominanten in der Stadtlandschaft in ein

Spannungsverhaumlltnis zu ausgedehnten

Flachbauten gesetzt Die neue Hauptverwalshy

tung der gemeinnuumltzigen Siedlungs- und

Wohnungsbaugesellschaft Berlin (GSW)

mit dem Flachbau des Grafischen Zentrums

zwischen Markgrafen- und Charlottenstraszlige

das Hochhaus des Axel Springer Verlages mit

der Druckerei noumlrdlich der Kochstraszlige und das

Hochhaus des ehem Postgiroamtes Berlin-

West am Halleschen Ufer sind Stein gewordene

Beispiele dieses Leitbildes in der suumldlichen

Friedrichstadt Sie zeugen von der Idee des soshy

genannten bdquoCitybandesldquo zwischen Berlin-Mitte

und dem Gebiet um den Bahnhof Zoo und

standen im direkten Bezug zu den geplanten

die Innenstadt umschlieszligenden vier Autobahnshy

tangenten Die sogenannte Suumldtangente sollte

als 6-spurige Autobahn noumlrdlich des Mehringshy

platzes vorbei gefuumlhrt und die Friedrichstraszlige

auf 60 m verbreitert werden Diese Konzeption

fand bis 1984 im Flaumlchennutzungsplan sowie

im Baunutzungsplan von Berlin ihre planungsshy

rechtliche Festlegung

Die Teilung Berlins durch den Mauerbau 1961

und das fehlende Entwicklungspotenzial in

der umschlossenen Stadt verhinderten in Vershy

bindung mit der dezentralen polyzentrischen

Stadtstruktur und dem Paradigmenwechsel hin

zur Bestandsorientierung die Realisierung der

Cityband-Idee doch hat bereits die Planung an

vielen Stellen der Stadt kaum zu heilende Spushy

ren hinterlassen Geblieben sind die Verstuumlmshy

melung der Friedrichstraszlige als Sackgasse die

weitraumlumigen Abschwenkungen der Linden-

und Wilhelmstraszlige die Hochhausscheiben

14

3 Historische Entwicklung

am Mehringplatz die Lage und Bauflucht der

heutigen Blumengroszligmarkthalle und die Freishy

flaumlchen des Bessel- und Theodor-Wolff-Parks

auf der urspruumlnglich geplanten Autobahntrasse

Kritische Rekonstruktion

In den folgenden Jahren wurde die Randlashy

ge zum West-Berliner Stadtzentrum immer

deutlicher

Erst Anfang der 1970er Jahre setzten neue staumldshy

tebauliche Uumlberlegungen zur kuumlnftigen Rolle

und Gestaltung dieses zentralen Stadtgebietes

ein Diese Uumlberlegungen sind getragen von der

wachsenden Kritik am Staumldtebau der Nachshy

kriegszeit Das staumldtebauliche Leitbild dieser

Epoche mit der nach Funktionen gegliederten

und staumlndig wachsenden Stadt war uumlberfaumlllig

geworden und nicht mehr praktikabel

Das neue Leitbild der 1980er Jahre strebte eine

weitgehende Mischung aller staumldtischen Nutshy

zungen und Lebensvorgaumlnge an und entdeckte

den oumlffentlichen Straszligenraum mit Straszligen

Plaumltzen und Parks als Teil des menschlichen

Lebensraumes mit Gestalt- und Aufenthaltsshy

qualitaumlt

Die Innenstadt als Wohnort und die kritische

Rekonstruktion der historischen Stadtstruktur

wird zum Leitmotiv fuumlr innerstaumldtischen Stadtshy

neubau und die bisher vom Abriss bedrohten

Stadterneuerungsgebiete Im Rahmen der

Internationalen Bauausstellung 1987 wurden

die groszligen innerstaumldtischen Brachen entlang

der Mauer zu zentralen Wohnstandorten entshy

wickelt Westlich der Wilhelm- und oumlstlich der

Lindenstraszlige entstanden neue an Stadtgrundshy

riss und bestehender Substanz angepasste

Wohnformen in Verbindung mit Gruumlnanlagen

und sozialer Infrastruktur Damit wurde der

bereits in den Sanierungsprogrammen der

1960er Jahre eingeleitete Funktionswandel

vom Teil des historischen Zentrums hin zu

einem ruhigen Wohnort zunaumlchst im Schatten

der Mauer nach dem Fall der Mauer dann in

zentraler innerstaumldtischer Lage fortgesetzt Das

Planwerk Innenstadt knuumlpfte an das Leitbild der

kritischen Rekonstruktion an und konkretisiert

die Wiederherstellung der historischen Stadtshy

struktur und die stadtraumlumliche Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

17 FNP 1984 (Ausschnitt)

Thema Stadtreparatur

15

Planungsgrundlagen und -ziele4

18 FNP Auszug aus dem Flaumlchennutzungsplan Berlin

(Stand 2006)

Thema Wiedervereinigung

19 Bereichsentwicklungsplanung (Entwurf 2007)

Nutzungskonzept

Planungsgrundlagen und -ziele

Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)

Der FNP formuliert die Grundzuumlge fuumlr die

raumlumliche Entwicklung der Stadt und bildet den

Rahmen fuumlr die langfristige Entwicklung Berlins

Der urbane Stadtraum an der Friedrichstraszlige

bis zur Kochstraszlige gehoumlrt zum Zentrumsshy

bereich Mitte mit einer besonderen Prioritaumlt

zur Aufwertung und Entwicklung Berlins als

europaumlische Einkaufsmetropole und Anshy

ziehungspunkt fuumlr Touristen und Besucher

Entsprechend der Bedeutung sind hier im FNP

gemischte Bauflaumlche (M1) mit Einzelhandelsshy

konzentration dargestellt

Im suumldlich Abschnitt der Friedrichstraszlige von

der Kochstraszlige bis zum Mehringplatz nimmt

die Nutzungsintensitaumlt mit der Darstellung

gemischter Bauflaumlchen (M2) ab um den hier

vorhandenen houmlheren Anteil der Wohnnutzung

auch langfristig zu sichern

Die uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in Ost-

Westrichtung symbolisiert die Vernetzung und

Einbindung der Gruumlnflaumlchen zwischen Mendels-

sohn-Bartholdy-Park und Waldeckpark

Die angrenzende Wohnnutzung im Rahmen der

behutsamen Stadterneuerung wird durch die

Darstellung von Wohnbauflaumlchen im Bestand

gesichert und die Kultur- und Gemeinbedarfsshy

einrichtungen mit gesamtstaumldtischer Bedeushy

tung durch Symbole gekennzeichnet

Landschaftsprogramm

Wesentliches landschaftsplanerisches Ziel fuumlr

die suumldliche Friedrichstadt ist die Verbesserung

und Vervollstaumlndigung der Gruumlnverbindungen

entlang des Landwehrkanals und die Gruumlnvershy

netzung innerhalb des Gebiets unter Einbezieshy

hung der vorhandenen Gruumlnflaumlchen

Die Gruumlnvernetzung vom Tiergarten uumlber

Mendelssohn-Bartholdy-Park zum Waldeckpark

sind in Abschnitten bereits realisiert

Die Verbesserungen von Aufenthaltsqualitaumlten

Erhoumlhung der Nutzungsmoumlglichkeiten und

Vernetzungen vorhandener Freiraumlume tragen

entscheidend zur Neuordnung und Aufwertung

des Stadtraumes bei Am suumldlichen Ufer des

Landwehrkanals tangiert der Tiergartenring

ein gesamtstaumldtisch bedeutsamer Weg der

bdquo20 gruumlnen Hauptwege Berlinsldquo die suumldliche

Friedrichstadt

Bereichsentwicklungsplanung (BEP)

Mit der Bezirksfusion Friedrichshain-Kreuzberg

2001 wurde die Erarbeitung eines gemeinshy

samen Nutzungskonzeptes notwendig Der

Abschlussbericht der BEP Friedrichshain-Kreuzshy

berg wird voraussichtlich 2007 beschlossen Die

BEP sieht eine bestandsorientierte Weiterentshy

wicklung der suumldlichen Friedrichstadt vor

bull Orientierung zur Stadtmitte

bull zentrentragende innerstaumldtische Nutzunshy

gen mit hohem Wohnanteil und

bull innerstaumldtische Wohnstandorte mit

vernetzten Gruumlnraumlumen und sozialer

Infrastruktur

Am Mehringplatz und Bluumlcherplatz werden im

Dissens zum Planwerk Innenstadt in der BEP

Gruumlnflaumlchen gesichert Der Dissens wird im

weiteren Verfahren zwischen Bezirk und Senat

geklaumlrt

16

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Planwerk Innenstadt

Besonders im historischen Zentrum Berlins hashy

ben die Nachkriegsplaner in Ost und West das

Straszligen- und Platzgefuumlge der barocken Stadt in

weiten Teilen zerstoumlrt Erst in den 1980er Jahren

kehrte man zu einer kritischen Rekonstruktion

des Stadtgrundrisses zuruumlck

Das Planwerk Innenstadt hat die Verbindung

der noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

durch Verdichtung durch Blockkantenbildung

und Blockkantenschlieszligung zum Ziel

Die Planungsschwerpunkte des 1999 beschlosshy

senen Planwerkes sind aus heutiger Sicht neu

zu bewerten und weiter zu konkretisieren Sie

konzentrieren sich auf die Bereiche

bull Bauluumlckenschlieszligung an der Friedrichshy

straszlige

bull Blockrandschlieszligung an der Wilhelmstraszlige

Stresemanstraszlige Neuenburger Straszlige und

Alexandrinenstraszlige

bull Entwicklung des Bereichs des Blumengroszligshy

markts sowie Bau- und Gruumlnflaumlchenentshy

wicklung an der Besselstraszlige

bull Stadtraumbildung am Landwehrkanal im

Bereich Mehringplatz

bull Aufwertung und Wiederherstellung des

Bluumlcherplatzes mit der Amerika-Gedenkbishy

bliothek

bull Herstellung einer der Innenstadtlage

angemessene bauliche Verdichtung im

Bereich der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige

bull Blockrandschlieszligung und Aufwertung des

Baublocks der Bundesdruckerei

Gebaumlude Bestand

abgestimmte Planung

Planung nach Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Bereiche um den Mehringplatz Bluumlshy

cherplatz der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige der Bundesdruckerei und Blumenshy

groszligmarkt sind vertiefende Blockkonzepte

erforderlich

Die Konkretisierung der Ziele des Planwerks

Innenstadt im Rahmen der verbindlichen

Bauleitplanung erfordern vertiefende konzeptishy

onelle Uumlberlegungen in Teilbereichen

Das betrifft vor allem Planungen die nur durch

erhebliche Eingriffe in bestehende Nutzungsshy

strukturen und Privateigentum realisiert

werden koumlnnen wie

bull der Ruumlckbau der bestehenden Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und Neubau einer dem

historischen Straszligenraster nachempfunshy

denen Verbindungsstraszlige im Bereich des

Kinderbauernhofs und

bull die Bebauung der Parkanlagen am Landshy

wehrkanal suumldlich des Mehringplatzes und

am Bluumlcherplatz

20 Landschaftsprogramm Erholung-Freiraumnutzung

(Stand 2006)

21 Digitales 3D-Innenstadtmodell

17

4 Planungsgrundlagen und -ziele

22 Eingang U-Bhf Kochstraszlige

23 Verkehrserschlieszligung

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

Verkehrserschlieszligung

Straszligenverkehr

Die Berliner Verkehrsplanung geht vom Erhalt

der uumlbergeordneten Straszligennetzstruktur zur

gesamtstaumldtischen Anbindung der suumldlishy

chen Friedrichstadt aus Die uumlbergeordneten

Verkehre werden gebuumlndelt um das Gebiet

vom Durchgangsverkehr zu entlasten

bull Buumlndelung des Nord-Suumld-Verkehrs auf

der Wilhelm- Stresemann- und Lindenshy

straszlige Mit der geplanten staumldtebaulichen

Neuordnung im Bereich Spittelmarkt als

Teil des Planwerks Innenstadt werden die

Voraussetzungen fuumlr die verkehrliche Anshy

bindung der LindenstraszligeAxel-Springer-

Straszlige an die Leipziger Straszlige geschaffen

bull Fuumlhrung des Ost-West-Verkehrs suumldlich

des Gebiets uumlber die Kanaluferstraszligen

(Hallesches UferGitschiner Straszlige und

Tempelhofer UferWaterloo-Ufer) und

Bluumlcherstraszlige sowie noumlrdlich des Gebietes

uumlber Oranienstraszlige-Kochstraszlige-Anhalter

Straszlige

Fuumlr die Abwicklung des Ziel- und Quellverkehrs

existiert ein gut ausgepraumlgtes Straszligenerschlieshy

szligungsnetz Der Abschnitt der Friedrichstraszlige

suumldlich Kochstraszlige dient der oumlrtlichen Erschlieshy

szligung und ist nicht Bestandteil des uumlbergeordshy

neten Straszligennetzes Zur Verkehrsberuhigung

und Verbesserung der Aufenthaltsqualitaumlt

des oumlffentlichen Raums und der Gruumlnanlagen

wird der Mehringplatz auch zukuumlnftig frei vom

Autoverkehr bleiben

Oumlffentlicher Personennahverkehr

Die suumldliche Friedrichstadt ist durch drei U-

Bahnlinien (U1 U6 U7) der Nord-Suumld S-Bahn

und einem gut verzweigten Linienbusnetz

hervorragend an das oumlffentliche Nahverkehrsshy

netz angebunden

Langfristig ist im Zuge der Lindenstraszlige eine

Straszligenbahnstrecke zwischen Spittelmarkt und

Hallesches Tor geplant als Teil einer groszligraumlushy

migen Straszligenbahnverbindung aus dem Raum

Prenzlauer Berg uumlber Mitte nach Kreuzberg

Radverkehr

Mit dem Ausbau des Berliner Fahrradroutenshy

netzes ist das Gebiet an das zusammenhaumlngenshy

de gesamtstaumldtische Hauptnetz angeschlossen

Zwei der interessantesten durchgehenden und

neu ausgeschilderten Fahrradrouten fuumlhren

durch das Gebiet

bull Wannsee Route zwischen Schlossplatz und

Glienicker Bruumlcke die die Berliner Mitte mit

den Naherholungsgebieten im Suumldwesten

der Stadt mit Anschluss an das Radroutenshy

netz des Landes Brandenburg verbindet

bull Berliner Mauerweg als beschilderter

historischer Themenpfad mit besonderer

touristischer Bedeutung

18

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Die Errichtung und Ergaumlnzung von Radvershy

kehrsanlagen in den Straszligen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige Tempelhofer UferWatershy

loo-Ufer Lindenstraszlige Wilhelmstraszlige und am

Halleschen Tor ist ein wesentlicher Bestandteil

der Radverkehrsinfrastrukturplanung Damit

soll ein entscheidender Beitrag zur Foumlrderung

des gebietsorientierten Radverkehrs sowie zur

Erhoumlhung der Sicherheit geleistet werden

Die Handlungsschwerpunkte im Gebiet

konzentrieren sich auf die Beseitigung der

verkehrlichen Defizite im oumlffentlichen Raum

und die Schaffung sicherer Verkehrswege fuumlr

nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer sowie die

Ordnung des ruhenden Verkehrs

Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen

Die Gestaltung und Vernetzung des oumlffentshy

lichen Raumes ist in der suumldlichen Friedrichshy

stadt eine zentrale Planungsaufgabe Die einst

praumlgnanten oumlffentlichen Raumlume aus Straszligen

Plaumltzen und Parks mit hoher baulicher Verdichshy

tung der Baubloumlcke sind verloren gegangen

Waumlhrend im noumlrdlichen Abschnitt der wieder

aufgebauten Friedrichstraszlige diese markante

stadtraumlumliche Wirkung des oumlffentlichen

Raumes der Friedrichstadt wieder erlebbar wird

ist die suumldliche Friedrichstadt durch Fragmenshy

tierung und fehlende innere Differenzierung

der Baubloumlcke gestoumlrt

Die neuangelegten Parks (Besselpark und

Theodor-Wolff-Park) und Promenaden

(ETAHoffmann-P und R-Varnhagen-P)

an der zentralen Achse der Friedrichstraszlige

bilden einen Ansatzpunkt Durch verbesserte

stadtraumlumliche Einbindung und Qualitaumlt der

Parkanlagen kann ein Beitrag zur Strukturieshy

rung des staumldtischen Raumes geleistet werden

Oumlffentliche Stadtteilparks Stadtplaumltze und

neu gestalteten Straszligenraumlume werden durch

Fuszlig- und Radwegeverbindungen miteinander

vernetzt Dadurch wird auch ein wichtiger Beishy

trag zur besseren Vernetzung der bedeutenden

kulturellen Einrichtungen und touristischen

Ziele in der suumldlichen Friedrichstadt geleistet

Die Wiederherstellung verstellter Sicht- und

Wegebeziehung hat insbesondere im Bereich

Mehringplatz und Bluumlcherplatz groszlige stadtshy

raumlumliche Wirkung

Schwerpunkte fuumlr die Aufwertung des oumlffentshy

lichen Raumes sind

bull Suumldliche Friedrichstraszlige im Uumlbergang zum

Mehringplatz

bull Besselpark

bull Einmuumlndungsbereich der Markgrafenstaszlige

in die Lindenstraszlige

bull Mehringplatz Bluumlcherplatz und Hallesches

Tor

24 Theodor-Wolff-Park

25 Gruumlnflaumlchen und Gruumlnverbindungen

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

19

Handlungsschwerpunkte5

26 Eingangsportal in der Friedrichstraszlige 17

Handlungsschwerpunkte

Handlungsschwerpunkte fuumlr die Teilshyraumlume

1 Bauluumlckenschlieszligung und Aufwertung

des Erscheinungsbildes der Friedrichstraszlige

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse der Friedshy

richstadt ist Mythos und Imagetraumlger zugleich

Der benachteiligte Stadtraum des suumldlichen

Abschnitts den Bauluumlcken teilweiser Leerstand

sowie soziale staumldtebauliche und gestalterische

Defizite abwerten spiegelt das Entwicklungsshy

gefaumllle und die unterschiedliche Bedeutung der

noumlrdlichen und suumldlichen Friedrichstadt wider

Um das Qualitaumltsgefaumllle zum noumlrdlichen

Straszligenabschnitt der mit aufwaumlndigen

privaten und oumlffentlichen Investitionen in den

1990er Jahren seine bdquoWiedergeburtldquo erlebte

auszugleichen muss die kuumlnftige Rolle dieses

Stadtraums im zeitlichen wie raumlumlichen Uumlbershy

gang zwischen Gestern Heute und Morgen

definiert und die Potenziale dieses wichtigen

Teils der Innenstadt gestaumlrkt werden

Die Aufwertungsmaszlignahmen im oumlffentlichen

Raum sollen deshalb mit privaten Initiativen

einhergehen Dabei muumlssen alle Akteure einshy

bezogen werden denn Eigentuumlmer wie Mieter

Parteien wie Stadtteilinitiativen Einzelhaumlndler

wie Behoumlrden sollten alle ein gemeinsames

Interesse haben dem suumldlichen Abschnitt der

Friedrichstraszlige wieder eine eigene positive

Adresse zu geben

2 Staumldtebauliche Gestaltung der raumlumlishy

chen Verbindung des Mehringplatzes mit

dem Bluumlcherplatz

Die Zaumlsuren des Staumldtebaus der Nachkriegsjahre

sollen zwischen Mehring- und Bluumlcherplatz

durch bauliche und gestalterische Maszlignahmen

im oumlffentlichen Raum gemildert werden Durch

die Wiederherstellung von Wege- und Sichtshy

beziehungen sollen beide Plaumltze raumlumlich und

funktional wieder aufeinander Bezug nehmen

die Hallesche-Tor-Bruumlcke ihre Buumlndelungsfunkshy

tion fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer uumlbernehmen

und die Friedrichstraszlige als Hauptachse mit der

Amerika-Gedenkbibliothek als visueller Endpunkt

wieder wahrnehmbar werden Der Ruumlckbau

der Uumlberbauung der Achse am Mehringplatz ist

langfristig abgestimmte Planung

3 Staumldtebauliches Konzept fuumlr das Gelaumlnshy

de des Blumengroszligmarktes einschlieszliglich

des Umfeldes

Das Gelaumlnde des Blumengroszligmarktes hat

eine wesentliche Schluumlsselfunktion fuumlr die

zukuumlnftige Entwicklung des Raumes zwischen

Friedrich- und Lindenstraszlige

Die Verlagerung ist fuumlr das Jahr 2010 vorgeshy

sehen Dies ermoumlglicht anhand eines noch

zu entwickelnden nutzungsstrukturellen und

staumldtebaulichen Neuordnungskonzeptes fuumlr

das Gelaumlnde des heutigen Groszligmarktes und

des Druckgrafischen Gewerbezentrums den

Stadtraum wieder herzustellen Dadurch

werden zusaumltzliche Bauflaumlchen aktiviert und

vorhandene Freiflaumlchen qualitativ verbessert

In diesem Zusammenhang steht der aufgeloumlste

Stadtraum der westlichen Lindenstraszlige

zwischen Markgrafen- und Franz-Kluumlhs-

Straszlige dessen raumlumliche Fassung vis-a-vis

des barocken Stadtpalais und des Juumldischen

Museums wuumlnschenswert waumlre

4 Staumldtebauliche Gestaltung des Bereichs

zwischen der Alten Jakobstraszlige und der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige

Die ehemaligen Freihalteflaumlchen fuumlr die

Realisierung der Verkehrsplanung der 1960er

Jahre bieten qualitaumltsvolle Bau- und Freiflaumlshy

chen Entlang der Alten Jakobstraszlige kann der

staumldtische Raum mit der Ausbildung einer baushy

lichen Raumkante wieder gefasst werden Die

staumldtebaulichen Zielstellungen des Planwerks

Innenstadt verursachen mit der Aufhebung der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige einschneidende Eingriffe

in die Siedlungsstruktur fuumlr die es heute keine

Umsetzungsperspektiven mehr gibt Es sind

alternative Konzepte erforderlich die eine hohe

staumldtebauliche Qualitaumlt in dieser Innenstadtlage

sichern

5 Raumlumliche Gestaltung des suumldlichen

Abschnitts der Wilhelmstraszlige

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgeshy

staltung des Parkhausareals an der Franzshy

Kluumlhs-Straszlige bietet sich die Moumlglichkeit der

stadtraumlumlichen Neugestaltung von Teilflaumlchen

der Wohnbebauung und der Aufwertung des

oumlstlichen Straszligenraumes der Wilhelmstraszlige

20

Mit diesen Maszlignahmen kann der Straszligenraum

mehr Klahrheit erhalten Insbesondere die

Einmuumlndungsbereiche der Franz-Kluumlhs-Straszlige

und der Stresemannstraszlige in die Wilhelmstraszlige

sind neu zu definieren

6 Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo und des

Askanischen Platzes

Fuumlr die Quartiere um den Askanischen Platz

und die Stresemannstraszlige ist die staumldtebaushy

liche Weiterentwicklung und Aufwertung des

Areals der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige von

groszliger Bedeutung

Waumlhrend die Eigentuumlmerin eine Mischnutzung

mit hohem tertiaumlren Flaumlchenanteil (Hotels und

Buumlros) bevorzugt sehen die staumldtebaulichen

Ziele des Bezirks die Entwicklung des Gebiets

als innerstaumldtischen Wohnstandort mit attrakshy

tiven Gruumln- und Erholungsflaumlchen vor

Der Stadtraum suumldlich des Askanischen Platzes

bzw des ehemaligen Anhalter Bahnhofs der

amorph ausufert bedarf hier der baulichen

Fassung um so das Raumgefuumlge zwischen dem

historischen Porticus und dessen Umgebung

wieder herzustellen

7 Aufwertung der halboumlffentlichen

Raumlume an der Groszligbeerenstraszlige

Das Hochhaus der Postbank Berlin hat eine beshy

sondere weithin sichtbare stadtbildpraumlgende

Wirkung

Angesichts dieser Bedeutung muumlssen die

um das Hochhaus im Stile der 1970er Jahre

angelegten weitraumlumigen Freiflaumlchen die an

die Groszligbeerenstraszlige und das Hallesche Ufer

grenzen eine der Oumlrtlichkeit angemessene

Gestaltung erhalten

Eine Verbesserung der raumlumlichen Situation

entlang des Halleschen Ufers in Verbindung

mit dem U-Bahnhof Moumlckernbruumlcke waumlre eine

erhebliche Aufwertung fuumlr den staumldtischen

Raum und das angrenzende Wohnquartier

5 Handlungsschwerpunkte

Allgemeine Handlungsschwerpunkte fuumlr den Gesamtraum

Das in der suumldlichen Friedrichstadt vorhandene

bdquogruumlne Potenzialldquo bietet gute Voraussetzungen

fuumlr die bessere Vernetzung der Gruumlnanlagen

Kultureinrichtungen und touristischen Ziele Die

Aufenthaltsqualitaumlt im oumlffentlichen Raum auf

den Plaumltzen und in den Parkanlagen soll durch

gezielte Maszlignahmen verbessert werden Dies

betrifft insbesondere die Parkanlage Moumlckernshy

straszligeKleinbeerenstraszlige den Besselpark und

den Bluumlcherplatz

Ein einheitliches Wegeleitsystem und die

Einrichtung und Ergaumlnzung von Fahrradrouten

unterstuumltzt die Vernetzung der Kultureinrichshy

tungen und touristischen Attraktionen

Eine Besonderheit ist der Geschichtspark

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde 27 Fassadendetail Cafe Adler

des ehemaligen Prinz-Albrecht-Palais Der

Name dieses Palais das noch der Weimarer

Regierung als Gaumlstehaus diente steht als Fanal

fuumlr das nationalsozialistische Terror-Regime

Entsprechend der historischen politischen und

gesellschaftlichen Bedeutung des Ortes sollte

die jahrelange Planung fuumlr ein Mahnmal zuumlgig

im Sinne des 1983 formulierten Ausschreishy

bungstextes realisiert werden bdquoDie Neugestalshy

tung dieses Ortes soll das Vergessen unterbreshy

chen und ihn im Bewuszligtsein der Bewohner und

Besucher der Stadt zum festen Bestandteil des

Berliner Stadtgefuumlges machenldquo

Entscheidung zu Abweichungen von

beschlossenen Planungen

Die bezirkliche Bereichsentwicklungsplanung

2006 enthaumllt alternative Vorstellungen zur

Entwicklung von Teilraumlumen die von den uumlbershy

geordneten Zielen des Planwerks Innenstadt

abweichen Sie betreffen die Oumlffnung und

zeitgemaumlszlige Wiederherstellung des Halleschen

Tors und die kritische Beruumlcksichtigung der

historischen Stadt im Bereich der Verkehrsplashy

nung Besselstraszlige und Alte Jakobstraszlige Hierzu

sind konsensfaumlhige Konzepte zu erarbeiten die

im weiteren Planungsprozess der Bauleitplashy

nung entschieden werden

21

5 Handlungsschwerpunkte

22

5 Handlungsschwerpunkte

28 Handlungsschwerpunkte

23

Stresemannstraszlige

Zimmerstraszlige

Hallesches Ufer

Wilhelm

straszlige

Leipziger Straszlige

Kulturelle Einrichtungen und Sehenswuumlrdigkeiten in der suumldlichen Friedrichstadt

Martin-Gropius-Bau

Europahaus

Deutschlandhaus

Portal Anhalter Bahnhof LapidariumTempodrom Familiengericht Hebbel-Theater

Verlagshaus Axel-Springer GSW-Hochhaus taz

24

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

Gebietsbeschreibung2

Gebietspass

bull Flaumlche 138 ha

bull Einwohner insgesamt 13142 (Stand 31122005)

davon lt 18 Jahre 249

davon gt 65 Jahre 117

davon nicht deutscher Herkunft 346

bull Wohnen Wohnungsanzahl insgesamt 9240 WE

davon 2200-2500 WE im sozialen Wohnungsbau

errichtet im Rahmen der Internationalen Bauausstellung

Branchenstruktur

bull Handel

Blumengroszligmarkt kleinteilige Einzelhandels- und

Gastronomieeinrichtungen Lebensmittel- und Drogerieshy

discounter Wochenmarkt am Mehringplatz

bull DruckVerlageZeitungenMedien

Ullstein Verlag Tageszeitung TAZ Axel-Springer-Haus

Druckgraphisches Gewerbezentrum Bundesdruckerei

bull Versicherungen

AOK IDEAL-Versicherung AG Victoria-Versicherungen

Barmer Verband Deutscher Rentenversicherer BKK

Verkehrsbauunion

bull Verwaltungen und Aumlmter

Landesamt fuumlr Buumlrger- und Ordnungsangelegenheiten

Polizeiabschnitt Kreuzberg Suumld-Ost Agentur fuumlr Arbeit

Berlin- Mitte Deutsches Patentamt Europaumlisches

Patentamt Bundesministerium fuumlr wirtschaftliche

Zusammenarbeit und Entwicklung Amtsgericht Tempelshy

hof-Kreuzberg-Familienrecht

bull Bedeutende Kultureinrichtungen und touristische Ziele

Martin-Gropius-Bau Juumldisches Museum Berlinische

Galerie Hebbel-Theater Tiyatrom-Tuumlrkisches Theater

Tempodrom Anhalter Bahnhof Topographie des

Terrors Haus am Checkpoint Charlie Amerika-Gedenk-

Bibliothek Lapidarium am Landwehrkanal

bull Uumlberregionale Einrichtungen

Gehoumlrlosenzentrum Berlin Aumlrztekammer IG Metall

-Verwaltungsstelle Berlin SPD-Bundeszentrale GSW

Gemeinnuumltzige Siedlungs- und Wohnungsbaugesellshy

schaft mbH

Gebietsbeschreibung

Stadtstruktur

Der suumldliche Bereich der Friedrichstadt erstreckt

sich suumldoumlstlich vom Potsdamer Platz zwischen

Stresemannstraszlige im Westen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige im Suumlden Alte Jakobstraszlige

im Osten und Kochstraszlige im Norden Uumlber die

Achsen der Stresemann- und Wilhelmstraszlige ist

der Bereich mit zentralen Plaumltzen Berlins wie

dem Potsdamer Platz und dem Pariser Platz

direkt verknuumlpft

Die suumldliche Friedrichstadt entwickelte sich

bis zum zweiten Weltkrieg zu einem hochvershy

dichteten Stadtteil der historischen Mitte mit

uumlberwiegend gruumlnderzeitlicher Bebauung

Wohnungen zahlreichen Geschaumlften und Buumlros

und charakteristischen Strukturbildungen mit

ausgepraumlgten Standortbereichen wie zB Vershy

lagswesen Druck und Papier Buumlrobedarfs- und

Buumlromaschinenfabrikationen

Das heutige amorphe Erscheinungsbild dieses

Stadtraums ist das Ergebnis von Kriegszerstoumlshy

rung und Nachkriegsentwicklung sowie von

Planungen die jeweils nur fragmentarisch

umgesetzt wurden

3 Lage im Stadtgebiet

Entsprechend vielfaumlltig ist das heutige

Erscheinungsbild Bauluumlcken und Leerstand

neben bedeutenden Kultureinrichtungen und

Zentralen von Unternehmen Parteien und

Verbaumlnden gute Wohnlagen und Quartiere

mit problematischer sozialer Entwicklung einshy

gestreute kleinere gruumlne Inseln mit Qualitaumlts-

Einbindungs- und Vernetzungsdefiziten

Dennoch ist der charakteristische Stadtgrundshy

riss mit der faumlcherfoumlrmigen Gesamtform den

kennzeichnenden Nord-Suumld-Radialen und der

Blockstruktur so stabil dass er als grundleshy

gendes staumldtebauliches Ordnungsprinzip fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt allgemeinguumlltig ist Das

zeigte sich auch als im Zuge des Wiedervereishy

nigungs-Booms zahlreiche Neubauvorhaben

realisiert wurden die wesentlich zur Reparatur

und Vervollstaumlndigung des Stadtgrundrisses

beitrugen

Wohnen

Auf einer Flaumlche von ca 138 ha wohnen ca

13000 Einwohner rund 2000 mehr als vor 20

Jahren als mit der bdquoInternationalen Bauausshy

stellungldquo die suumldliche Friedrichstadt zu einem

Schwerpunkt der Westberliner Stadtplanung

wurde Die wenigsten Bewohner der suumldlichen

Friedrichstadt leben heute in den gruumlnderzeitshy

lichen Gebaumluden mit ihren ca 1300 Altbaushy

wohnungen

Schwerpunkte des Wohnens sind die Wohnshy

hochhaumluser mit ca 5000 Einheiten der

ausgehenden 1960er und fruumlhen 1970er

Jahre um den Mehringplatz der Franz-Kluumlhs-

Straszlige und der suumldlichen Lindenstraszlige die

Randbebauung der Bloumlcke beiderseits der

Hedemannstraszlige sowie die Wohnbebauung

der IBA aus den 1980er Jahren beiderseits der

Ritterstraszlige der westlichen Kochstraszlige und an

der Rahel-Varnhagen-Promenade Die untershy

schiedlichen staumldtebaulichen Leitbilder sind

auch an den Gebaumludehoumlhen ablesbar Weisen

die Hochhaumluser bis zu 18 Vollgeschosse auf so

orientiert sich die Straszligenrandbebauung an der

traditionellen Berliner Traufhoumlhe von 18 m bzw

sieben Neubaugeschossen waumlhrend sich die

IBA Bauten an der Ritterstraszlige auf vier bis sechs

Geschosse beschraumlnken Die durchschnittliche

Geschossflaumlchenzahl der suumldlichen Friedrichshy

stadt bewegt sich deshalb um 20

8

2 Gebietsbeschreibung

Arbeiten

Die suumldliche Friedrichstadt war und ist

vor allem auch ein Ort des Arbeitens mit

zahlreichen Betrieben und Beschaumlftigten

Uumlberoumlrtlich bedeutende Gewerbebetriebe

Dienstleistungs- und Handelseinrichtungen

haben hier ebenso ihren Standort wie lokale

Versorgungs- und Handwerksbetriebe Daruumlshy

ber hinaus ist die oumlffentliche Hand aufgrund

mehrerer Schul- und Kitastandorte dem

Arbeitsamt dem Amtsgericht und Verwalshy

tungen ein bedeutender Arbeitgeber

Raumlumlicher Schwerpunkt ist das ehemalige

Zeitungsviertel beiderseits der Kochstraszlige

wodurch sich ein Nord-Suumld-Gefaumllle in der Beshy

schaumlftigtenverteilung ergibt das durch neue

Standorte an der Wilhelm- und der Streseshy

mannstraszlige etwas ausgeglichen wird

Waumlhrend die Einwohnerzahl in der suumldlichen

Friedrichstadt seit den 1950er Jahren kontishy

nuierlich wuchs verminderte sich ab 1970

die Zahl der Arbeitsplaumltze dramatisch Gab

es in der suumldlichen Friedrichstadt zu Beginn

der 1970er Jahre noch rund 27000 Arbeitsshy

plaumltze so liegt heute die Zahl der Beschaumlfshy

tigten schaumltzungsweise bei ca 15000 Der

Strukturwandel vom Arbeits- zum Wohnort

druumlckt sich im Verhaumlltnis von Einwohnern zu

Beschaumlftigten aus das 1970 noch 15 betrug

1980 auf 1 2 sank und derzeit fast ausgeglishy

chen sein duumlrfte Dieses Mischungsverhaumlltnis

von Wohnen und Arbeiten sollte bei der

Entscheidung uumlber kuumlnftigen Vorhaben mit

beruumlcksichtigt werden

Versorgung

Die Versorgung der suumldlichen Friedrichstadt

mit Schulen und Kindertagesstaumltten wurde

im Rahmen der bezirklichen Bereichsentwickshy

lungsplanung konzeptionell weiterentwickelt

Im Zuge der IBA entstanden zusaumltzliche

Schulen und Kindertagesstaumltten Auch die

Nachnutzung des ehemaligen Kinderheims an

der Ritterstraszlige durch die freie Waldorfschule

Kreuzberg entwickelte sich zum Standortfakshy

tor um die Innenstadt als familiengerechten

Wohnort zu staumlrken

Die Versorgung mit oumlffentlichen Gruumlnflaumlchen

wurde ebenfalls im Rahmen der IBA durch

den Bau neuer Parkanlagen wie Besselpark und

Theodor-Wolff-Park sowie die Rahel-Varnhashy

gen-Promenade und die ETA-Hoffmann-Proshy

menade erheblich verbessert Nicht vollendet

ist die beabsichtigte Vernetzung der Parks

Gruumlnflaumlchen und oumlffentlichen Straszligen- und

Platzraumlume untereinander

Nicht zuletzt soll der Beitrag den die bedeushy

tenden Museen und Theater in der suumldlichen

Friedrichstadt fuumlr das kulturelle Leben der Stadt

leisten an dieser Stelle hervorgehoben werden

Verkehr

Die Struktur des Straszligennetzes der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist von den Stadterweiterungen

des 17 Jh und 18 Jh gepraumlgt als es galt die

Friedrichstadt und die Dorotheenstadt mit

Alt-Berlin und untereinander zu verbinden Das

damalige Straszligennetz war vor allem auf das

Repraumlsentationsbeduumlrfnis angelegt Insofern

hatten die Straszligen wie Linden- Wilhelm- und

Friedrichstraszlige neben ihrer verkehrlichen Funkshy

tion auch repraumlsentative Bedeutung

Innerhalb der drei Nord-Suumld-Verbindungen

kam der Friedrichstraszlige als Durchgangsstraszlige

die den Wedding mit dem Tempelhofer Feld

verband die zentrale Funktion zu

4 Untersuchungsgebiet mit Verflechtungsbereichen

Untersuchungsgebiet

Verflechtungsbereich

9

2 Gebietsbeschreibung

5 GSW Hochhaus Kochstraszlige

Mit der Teilung der Stadt verloren die Nordshy

Suumld-Verbindungen ihre uumlberoumlrtliche Funktion

und dienten nur der Erschlieszligung der suumldshy

lichen Friedrichstadt Gleichwohl bewirkte die

Abtrennung der Linden- und der Wilhelmstraszlige

vom Mehringplatz die Erhoumlhung der Leistungsshy

faumlhigkeit dieser beiden Straszligen Dagegen

gewannen die Ost-West-Verbindungsstraszligen

an Bedeutung die jedoch nur aufgrund des

Verlaufs der Mauer und ihrer historischen

Vorpraumlgung bdquouumlber-Eckldquo gefuumlhrt werden konnshy

ten Das gilt insbesondere fuumlr den Straszligenzug

Oranienstraszlige - Kochstraszlige - Anhalter-Straszlige

mit Anknuumlpfung uumlber die Schoumlneberger Straszlige

an das Hallesche Ufer der neben der Straszlige des

17 JuniUnter den Linden und dem Straszligenzug

am Landwehrkanal als zentrale innerstaumldtische

Ost-West-Verbindung dient

Die Wiedervereinigung der Stadt fuumlhrte dazu

dass die Nord-Suumld-Verbindungen - mit Ausshy

nahme der gekappten Friedrichstraszlige - wieder

ihre urspruumlngliche Verkehrsfunktion wahrshy

nehmen Auf der Wilhelm- der Stresemann-

und der Lindenstraszlige ist heute eine staumlrkere

Vekehrsbelastung festzustellen Im Sinne der

Gebietsentwicklung sollten die Straszligen als

gestalteter oumlffentlicher Raum wiederentdeckt

und entwickelt werden

Defizite Potenziale und Qualitaumlten

Der suumldliche Teil der Friedrichstraszlige ist gekennshy

zeichnet durch funktionale und staumldtebauliche

Probleme die am Umfeld der Wohnhochhaumlushy

ser der Verkehrsbarrieren der Brachflaumlchen

und der aufgerissenen Stadtraumkanten

sichtbar sind Auch das Gelaumlnde des Blumenshy

groszligmarktes wird seiner stadtraumlumlichen Lage

nicht mehr gerecht

Heute noch sind die Bruumlche die der Krieg die

Nachkriegsplanungen und die Mauer hinterlasshy

sen haben deutlich erkennbar Fragmente der

barocken und gruumlnderzeitlichen Stadt neben dem

Wohnungsbau der Flaumlchensanierung Bauluumlcken

im historischen Stadtgrundriss und defizitaumlr

eingebundene Freiflaumlchen auf den ehemaligen

Freihalteflaumlchen der geplanten Verkehrstrassen

kennzeichnen das Bild Ruhige durchgruumlnte

Wohnanlagen mit quartiersbezogener Infrastrukshy

tur vermitteln einen fast vorstaumldtischen Charakter

waumlhrend nebenan bedeutende Einrichtungen von

Politik und Kultur sowie touristisch interessante

Ziele das Stadtbild praumlgen

Am Mehring- und Bluumlcherplatz hat die modershy

ne Stadtplanung raumlumliche und funktionale

Bezuumlge gekappt die heute die Nutzung und die

Orientierung im oumlffentlichen Raum erschweren

Auch an der Alten Jakobstraszlige wurde die alte

Stadtstruktur durch die Trassierung der Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und dem Bau der Springsiedshy

lung umfassend uumlberformt

Waumlhrend das ehemalige Zeitungsviertel an der

Kochstraszlige wieder Urbanitaumlt ausstrahlt ist dies

im Bereich des Springerhochhauses in dem die

historische Stadtstruktur aufgegeben wurde

nicht erkennbar

Die noch unbebauten Freihalteflaumlchen aus

der aufgegebenen Verkehrsplanung bieten

wichtige Potenziale die dem Stadtraum durch

neue Bau- und Gruumlnflaumlchen stadtgestalterische

und nutzungsstrukturelle Qualitaumlten verleihen

koumlnnten

Planerischer Handlungsbedarf

Bekannte Veranstaltungsorte (Tempodrom)

bedeutende Museen (Juumldisches Museum

Berlinische Galerie Martin-Gropius-Bau Mauer

Museum) und Orte der deutschen Geschichte

(Topographie des Terrors Checkpoint Charly)

veranlassen zahlreiche Touristen zum Besuch

dieses Stadtgebiets Die Vernetzung der tourishy

stischen Highlights durch angemessen gestaltete

oumlffentliche Raumlume ist unzureichend und bedarf

der weiteren Entwicklung Ebenso entspricht

das unbefriedigende Umfeld des Juumldischen

Museums und der Berlinischen Galerie nicht der

Bedeutung dieser Einrichtungen

Uumlberdimensionierte Verkehrsplanungen und Flaumlshy

chensanierungen fuumlhrten zur Uumlberformung des

historischen Stadtgrundrisses am Mehringplatz

und des suumldlichen Abschnitts der Friedrichstraszlige

Auch hier koumlnnen vorhandene Potenziale zur

Verbesserung der Stadtstrukur beitragen

Die Freihaltetrassen der nicht realisierten Vershy

kehrsplanung die zu oumlffentlichen Parkanlagen

Theodor-Wolff-Park und Besselpark entwickelt

wurden weisen durch geringe Strukturieshy

rung und Gestaltung wenig Beziehung zum

umgebenden Stadtraum auf und erfordern

weitere Maszlignahmen um sie angemessen in die

Stadtstruktur einbinden zu koumlnnen

10

2 Gebietsbeschreibung

Der respektvolle Umgang mit dem historischen

Stadtgrundriss wie er zu Beginn der 1980er

Jahre mit der behutsamen Stadterneuerung

westlich der Wilhelmstraszlige und oumlstlich der Linshy

denstraszlige begonnen wurde hat den Maszligstab

auch fuumlr die kuumlnftige Entwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt gesetzt

In den 1990er Jahren begannen mit dem Fall

der Mauer die Planungen zur Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

und die Wiederherstellung der historischen

Stadtstruktur

In Fortfuumlhrung und Modifikation des Planwerks

Innenstadt gilt es ein neues Leitbild fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt zu formulieren um die

Potenziale dieses wichtigen Teils der histoshy

rischen Innenstadt herauszuarbeiten zu staumlrken

sowie die Handlungskonzepte und Maszlignahshy

men darauf abzustimmen

Akuter planerischer Handlungsbedarf aufgrund

anstehender Standortentscheidungen und

aktualisierter Planungen die von den gesamtshy

staumldtischen Zielen des Planwerkes Innenstadt

abweichen konzentriert sich vorrangig auf die

nachfolgenden Teilraumlume

1 Mehringplatz Hallesches Tor Bluumlcherplatz

2 Suumldliche Friedrichstraszlige

3 BlumengroszligmarktBesselpark

4 Alte JakobstraszligeKinderbauernhof

5 Tempodrom Askanischer Platz

6 Vertiefungsbereiche des Untersuchungsgebietes

11

Historische Entwicklung3

7 Rondell Oumllgemaumllde um 1730

Historische Entwicklung

Die barocke Idealstadt

Ab 1688 entstand suumldwestlich von Berlin und

Coumllln mit der Friedrichstadt nach Friedrichsshy

werder und der Dorotheenstadt die dritte

Erweiterung des historischen Stadtkerns Die

Friedrichstadt wurde in strenger Planmaumlszligigkeit

und Geometrie angelegt Ab 1732 lieszlig Friedrich

Wilhelm I die Friedrichstadt nach Plaumlnen seines

Oberbaudirektors Phillip Gerlach nach Suumlden

erweitern Charakteristisch fuumlr die suumldliche

Erweiterung sind die zum Landwehrgraben

keilfoumlrmig zulaufenden Achsen (Wilhelmstraszlige

Friedrichstraszlige Lindenstraszlige) mit der Friedrichshy

straszlige als Hauptachse Den Schnittpunkt der

drei Straszligen bildet der kreisfoumlrmige Stadtplatz

das bdquoRondellldquo An den Toren der Akzisemauer

die etwa zur gleichen Zeit errichtet wurde

entstanden drei Plaumltze die Gerlach zu bedeushy

tenden stadtbildpraumlgenden Plaumltzen ausgestalshy

ten lieszlig Das bdquoRondellldquo vor dem Halleschen Tor

das bdquoOktogonldquo vor dem Potsdamer Tor und das

bdquoCarreacuteldquo vor dem Brandenburger Tor Der runde

Platz trug im Laufe seiner Geschichte die drei

Namen bdquoRondellldquo(1734-1815) bdquoBelle-Alliance-

Platzldquo (1815-1946) und nach dem 2 Weltkrieg

bis heute bdquoMehringplatzldquo

Durch die diagonal verlaufenden Achsen Wilshy

helm- und Lindenstraszlige wird die strenge Blockshy

struktur der Friedrichstadt in ihrer Wirkung vershy

aumlndert Die anderen nach Suumlden verlaumlngerten

Straszligen der noumlrdlichen Friedrichstadt werden

auf oumlffentliche oder private repraumlsentative

Gebaumlude als points de vue gefuumlhrt wie zB zum

ehemaligen Kammergericht (spaumlter Berlin-Mushy

seum) in der Blickachse der Markgrafenstraszlige

zur ehemaligen koumlniglichen Sternwarte von

Schinkel in der Achse der Charlottenstraszlige und

zum alten Standort der Jerusalemer Kirche

in der Achse der Kochstraszlige dem heutigen

Standort des Axel-Springer-Verlagshauses

Typisch fuumlr die suumldliche Friedrichstadt sind

Abweichungen von der Rasterstruktur der noumlrdshy

lichen Friedrichstadt und die langgestreckten

Blockstrukturen

8 Kammergericht um 1835

9 Belle-Alliance-Platz und Hallesches Tor um 1850

10 Berlin und Umgebung

1876 (Ausschnitt)

12

3 Historische Entwicklung

11 Jerusalemer Kirche um 1905

Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit

Waumlhrend im noumlrdlichen Teil der Friedrichstadt

praumlgende Adelspalais entstanden die nach

der Reichsgruumlndung 1871 zu Regierungs- und

Botschaftsgebaumluden umgebaut wurden trug

die suumldliche Friedrichstadt zunaumlchst einen

einfacheren Charakter Im wesentlichen wurden

hier Einwanderer angesiedelt Nach 1871

entstanden anstelle der niedrigen 2-geschosshy

sigen Haumluser die berlintypischen 5-geschossigen

Bauten mit Quergebaumluden und Seitenfluumlgeln

In Nachbarschaft zum Prinz-Albrecht-Palais

wurde 1881 das Kunstgewerbemuseum von

Gropius und Schmieden fertiggestellt und 1886

das Voumllkerkundemuseum eingeweiht Die alten

Buumlrgerhaumluser an der Wilhelmstraszlige wurden

aufgestockt oder durch Neubauten ersetzt Die

noumlrdliche Friedrichstraszlige entwickelte sich nach

1871 zur Geschaumlfts- und Vergnuumlgungsstraszlige

In der Wilhelmstraszlige siedelten sich zahlreiche

Reichsbehoumlrden an

Die Expansion des Verkehrs- und Transportweshy

sens machte nach der Reichsgruumlndung 1871

die Anlage neuer Straszligen notwendig Bahnhoumlfe

wurden den neuen Anforderungen angepasst

Als architektonisch herausragend galt der neue

Anhalter Bahnhof Durch die Inbetriebnahme

der Hochbahn und der Nord-Suumld-Untergrundshy

bahn am Anfang des 20 Jh entwickelte sich

der Belle-Alliance-Platz zu einem zentralen

Verkehrknoten 1915 wurde die Schinkelsche

Sternwarte von 1835 zugunsten einer leistungsshy

faumlhigeren Erschlieszligung und Erweiterung der

Markthalle abgerissen

Innerhalb weniger Jahre hatte sich die Funktion

der suumldlichen Friedrichstadt grundlegend

gewandelt Eingebettet in die innerstaumldtischen

Strukturen aus Regierungsviertel Geschaumlftsshy

viertel entlang der Leipziger Straszlige Verkehrsshy

zentrum zwischen Potsdamer und Anhalter

Bahnhof und Zeitungsviertel zwischen Zimmer-

und Kochstraszlige ist aus einem Stadtrandquartier

ein Teil der Innenstadt geworden

Die barocke Friedrichstadt wurde durch

Kriegseinwirkungen stark beschaumldigt Der

Bau der Mauer brachte weitere Zerstoumlrungen

und trennte die noumlrdliche von der suumldlichen

Friedrichstadt

14 Straubeplan 1908

12 Bluumlcherplatz 1902

13 Lindenstraszlige um 1925

13

3 Historische Entwicklung

15 Modell der suumldl Friedrichstadt Stand der Planung 1965

16 FNP 1965 (Ausschnitt)

Thema Autobahnplanung

Nachkriegsentwicklung

Im 2 Weltkrieg wurde mit der Zerstoumlrung des

alten Regierungsviertels und des Zeitungsshy

viertels rund um die Kochstraszlige die suumldliche

Friedrichstadt stark beschaumldigt Auf Basis der

Resultate des 1957 ausgeschriebenen Wettbeshy

werbs bdquoHauptstadt Berlinldquo der Vorschlaumlge uumlber

die kuumlnftige Gestalt Berlins als Hauptstadt und

moderne Weltstadt erbringen sollte wurde

unter der Leitung Hans Scharouns ein Gesamtshy

konzept (Kollektivplan) fuumlr den Wiederaufbau

Berlins erarbeitet das sich auch nachhaltig auf

die suumldliche Friedrichstadt auswirken sollte

Angesichts des bdquoMaszliges der Zerstoumlrungldquo

ignorierte der Kollektivplan die historische

Blockstruktur zugunsten einer organischen

bdquoStadtlandschaftldquo in Form einer Bandstadt

mit ausladendem Verkehrsnetz sowie strikter

Funktionstrennung von Wohnen Arbeiten

Erholen und Verkehr Dementsprechend

wurden Hochhaumluser als staumldtebauliche

Dominanten in der Stadtlandschaft in ein

Spannungsverhaumlltnis zu ausgedehnten

Flachbauten gesetzt Die neue Hauptverwalshy

tung der gemeinnuumltzigen Siedlungs- und

Wohnungsbaugesellschaft Berlin (GSW)

mit dem Flachbau des Grafischen Zentrums

zwischen Markgrafen- und Charlottenstraszlige

das Hochhaus des Axel Springer Verlages mit

der Druckerei noumlrdlich der Kochstraszlige und das

Hochhaus des ehem Postgiroamtes Berlin-

West am Halleschen Ufer sind Stein gewordene

Beispiele dieses Leitbildes in der suumldlichen

Friedrichstadt Sie zeugen von der Idee des soshy

genannten bdquoCitybandesldquo zwischen Berlin-Mitte

und dem Gebiet um den Bahnhof Zoo und

standen im direkten Bezug zu den geplanten

die Innenstadt umschlieszligenden vier Autobahnshy

tangenten Die sogenannte Suumldtangente sollte

als 6-spurige Autobahn noumlrdlich des Mehringshy

platzes vorbei gefuumlhrt und die Friedrichstraszlige

auf 60 m verbreitert werden Diese Konzeption

fand bis 1984 im Flaumlchennutzungsplan sowie

im Baunutzungsplan von Berlin ihre planungsshy

rechtliche Festlegung

Die Teilung Berlins durch den Mauerbau 1961

und das fehlende Entwicklungspotenzial in

der umschlossenen Stadt verhinderten in Vershy

bindung mit der dezentralen polyzentrischen

Stadtstruktur und dem Paradigmenwechsel hin

zur Bestandsorientierung die Realisierung der

Cityband-Idee doch hat bereits die Planung an

vielen Stellen der Stadt kaum zu heilende Spushy

ren hinterlassen Geblieben sind die Verstuumlmshy

melung der Friedrichstraszlige als Sackgasse die

weitraumlumigen Abschwenkungen der Linden-

und Wilhelmstraszlige die Hochhausscheiben

14

3 Historische Entwicklung

am Mehringplatz die Lage und Bauflucht der

heutigen Blumengroszligmarkthalle und die Freishy

flaumlchen des Bessel- und Theodor-Wolff-Parks

auf der urspruumlnglich geplanten Autobahntrasse

Kritische Rekonstruktion

In den folgenden Jahren wurde die Randlashy

ge zum West-Berliner Stadtzentrum immer

deutlicher

Erst Anfang der 1970er Jahre setzten neue staumldshy

tebauliche Uumlberlegungen zur kuumlnftigen Rolle

und Gestaltung dieses zentralen Stadtgebietes

ein Diese Uumlberlegungen sind getragen von der

wachsenden Kritik am Staumldtebau der Nachshy

kriegszeit Das staumldtebauliche Leitbild dieser

Epoche mit der nach Funktionen gegliederten

und staumlndig wachsenden Stadt war uumlberfaumlllig

geworden und nicht mehr praktikabel

Das neue Leitbild der 1980er Jahre strebte eine

weitgehende Mischung aller staumldtischen Nutshy

zungen und Lebensvorgaumlnge an und entdeckte

den oumlffentlichen Straszligenraum mit Straszligen

Plaumltzen und Parks als Teil des menschlichen

Lebensraumes mit Gestalt- und Aufenthaltsshy

qualitaumlt

Die Innenstadt als Wohnort und die kritische

Rekonstruktion der historischen Stadtstruktur

wird zum Leitmotiv fuumlr innerstaumldtischen Stadtshy

neubau und die bisher vom Abriss bedrohten

Stadterneuerungsgebiete Im Rahmen der

Internationalen Bauausstellung 1987 wurden

die groszligen innerstaumldtischen Brachen entlang

der Mauer zu zentralen Wohnstandorten entshy

wickelt Westlich der Wilhelm- und oumlstlich der

Lindenstraszlige entstanden neue an Stadtgrundshy

riss und bestehender Substanz angepasste

Wohnformen in Verbindung mit Gruumlnanlagen

und sozialer Infrastruktur Damit wurde der

bereits in den Sanierungsprogrammen der

1960er Jahre eingeleitete Funktionswandel

vom Teil des historischen Zentrums hin zu

einem ruhigen Wohnort zunaumlchst im Schatten

der Mauer nach dem Fall der Mauer dann in

zentraler innerstaumldtischer Lage fortgesetzt Das

Planwerk Innenstadt knuumlpfte an das Leitbild der

kritischen Rekonstruktion an und konkretisiert

die Wiederherstellung der historischen Stadtshy

struktur und die stadtraumlumliche Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

17 FNP 1984 (Ausschnitt)

Thema Stadtreparatur

15

Planungsgrundlagen und -ziele4

18 FNP Auszug aus dem Flaumlchennutzungsplan Berlin

(Stand 2006)

Thema Wiedervereinigung

19 Bereichsentwicklungsplanung (Entwurf 2007)

Nutzungskonzept

Planungsgrundlagen und -ziele

Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)

Der FNP formuliert die Grundzuumlge fuumlr die

raumlumliche Entwicklung der Stadt und bildet den

Rahmen fuumlr die langfristige Entwicklung Berlins

Der urbane Stadtraum an der Friedrichstraszlige

bis zur Kochstraszlige gehoumlrt zum Zentrumsshy

bereich Mitte mit einer besonderen Prioritaumlt

zur Aufwertung und Entwicklung Berlins als

europaumlische Einkaufsmetropole und Anshy

ziehungspunkt fuumlr Touristen und Besucher

Entsprechend der Bedeutung sind hier im FNP

gemischte Bauflaumlche (M1) mit Einzelhandelsshy

konzentration dargestellt

Im suumldlich Abschnitt der Friedrichstraszlige von

der Kochstraszlige bis zum Mehringplatz nimmt

die Nutzungsintensitaumlt mit der Darstellung

gemischter Bauflaumlchen (M2) ab um den hier

vorhandenen houmlheren Anteil der Wohnnutzung

auch langfristig zu sichern

Die uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in Ost-

Westrichtung symbolisiert die Vernetzung und

Einbindung der Gruumlnflaumlchen zwischen Mendels-

sohn-Bartholdy-Park und Waldeckpark

Die angrenzende Wohnnutzung im Rahmen der

behutsamen Stadterneuerung wird durch die

Darstellung von Wohnbauflaumlchen im Bestand

gesichert und die Kultur- und Gemeinbedarfsshy

einrichtungen mit gesamtstaumldtischer Bedeushy

tung durch Symbole gekennzeichnet

Landschaftsprogramm

Wesentliches landschaftsplanerisches Ziel fuumlr

die suumldliche Friedrichstadt ist die Verbesserung

und Vervollstaumlndigung der Gruumlnverbindungen

entlang des Landwehrkanals und die Gruumlnvershy

netzung innerhalb des Gebiets unter Einbezieshy

hung der vorhandenen Gruumlnflaumlchen

Die Gruumlnvernetzung vom Tiergarten uumlber

Mendelssohn-Bartholdy-Park zum Waldeckpark

sind in Abschnitten bereits realisiert

Die Verbesserungen von Aufenthaltsqualitaumlten

Erhoumlhung der Nutzungsmoumlglichkeiten und

Vernetzungen vorhandener Freiraumlume tragen

entscheidend zur Neuordnung und Aufwertung

des Stadtraumes bei Am suumldlichen Ufer des

Landwehrkanals tangiert der Tiergartenring

ein gesamtstaumldtisch bedeutsamer Weg der

bdquo20 gruumlnen Hauptwege Berlinsldquo die suumldliche

Friedrichstadt

Bereichsentwicklungsplanung (BEP)

Mit der Bezirksfusion Friedrichshain-Kreuzberg

2001 wurde die Erarbeitung eines gemeinshy

samen Nutzungskonzeptes notwendig Der

Abschlussbericht der BEP Friedrichshain-Kreuzshy

berg wird voraussichtlich 2007 beschlossen Die

BEP sieht eine bestandsorientierte Weiterentshy

wicklung der suumldlichen Friedrichstadt vor

bull Orientierung zur Stadtmitte

bull zentrentragende innerstaumldtische Nutzunshy

gen mit hohem Wohnanteil und

bull innerstaumldtische Wohnstandorte mit

vernetzten Gruumlnraumlumen und sozialer

Infrastruktur

Am Mehringplatz und Bluumlcherplatz werden im

Dissens zum Planwerk Innenstadt in der BEP

Gruumlnflaumlchen gesichert Der Dissens wird im

weiteren Verfahren zwischen Bezirk und Senat

geklaumlrt

16

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Planwerk Innenstadt

Besonders im historischen Zentrum Berlins hashy

ben die Nachkriegsplaner in Ost und West das

Straszligen- und Platzgefuumlge der barocken Stadt in

weiten Teilen zerstoumlrt Erst in den 1980er Jahren

kehrte man zu einer kritischen Rekonstruktion

des Stadtgrundrisses zuruumlck

Das Planwerk Innenstadt hat die Verbindung

der noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

durch Verdichtung durch Blockkantenbildung

und Blockkantenschlieszligung zum Ziel

Die Planungsschwerpunkte des 1999 beschlosshy

senen Planwerkes sind aus heutiger Sicht neu

zu bewerten und weiter zu konkretisieren Sie

konzentrieren sich auf die Bereiche

bull Bauluumlckenschlieszligung an der Friedrichshy

straszlige

bull Blockrandschlieszligung an der Wilhelmstraszlige

Stresemanstraszlige Neuenburger Straszlige und

Alexandrinenstraszlige

bull Entwicklung des Bereichs des Blumengroszligshy

markts sowie Bau- und Gruumlnflaumlchenentshy

wicklung an der Besselstraszlige

bull Stadtraumbildung am Landwehrkanal im

Bereich Mehringplatz

bull Aufwertung und Wiederherstellung des

Bluumlcherplatzes mit der Amerika-Gedenkbishy

bliothek

bull Herstellung einer der Innenstadtlage

angemessene bauliche Verdichtung im

Bereich der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige

bull Blockrandschlieszligung und Aufwertung des

Baublocks der Bundesdruckerei

Gebaumlude Bestand

abgestimmte Planung

Planung nach Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Bereiche um den Mehringplatz Bluumlshy

cherplatz der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige der Bundesdruckerei und Blumenshy

groszligmarkt sind vertiefende Blockkonzepte

erforderlich

Die Konkretisierung der Ziele des Planwerks

Innenstadt im Rahmen der verbindlichen

Bauleitplanung erfordern vertiefende konzeptishy

onelle Uumlberlegungen in Teilbereichen

Das betrifft vor allem Planungen die nur durch

erhebliche Eingriffe in bestehende Nutzungsshy

strukturen und Privateigentum realisiert

werden koumlnnen wie

bull der Ruumlckbau der bestehenden Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und Neubau einer dem

historischen Straszligenraster nachempfunshy

denen Verbindungsstraszlige im Bereich des

Kinderbauernhofs und

bull die Bebauung der Parkanlagen am Landshy

wehrkanal suumldlich des Mehringplatzes und

am Bluumlcherplatz

20 Landschaftsprogramm Erholung-Freiraumnutzung

(Stand 2006)

21 Digitales 3D-Innenstadtmodell

17

4 Planungsgrundlagen und -ziele

22 Eingang U-Bhf Kochstraszlige

23 Verkehrserschlieszligung

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

Verkehrserschlieszligung

Straszligenverkehr

Die Berliner Verkehrsplanung geht vom Erhalt

der uumlbergeordneten Straszligennetzstruktur zur

gesamtstaumldtischen Anbindung der suumldlishy

chen Friedrichstadt aus Die uumlbergeordneten

Verkehre werden gebuumlndelt um das Gebiet

vom Durchgangsverkehr zu entlasten

bull Buumlndelung des Nord-Suumld-Verkehrs auf

der Wilhelm- Stresemann- und Lindenshy

straszlige Mit der geplanten staumldtebaulichen

Neuordnung im Bereich Spittelmarkt als

Teil des Planwerks Innenstadt werden die

Voraussetzungen fuumlr die verkehrliche Anshy

bindung der LindenstraszligeAxel-Springer-

Straszlige an die Leipziger Straszlige geschaffen

bull Fuumlhrung des Ost-West-Verkehrs suumldlich

des Gebiets uumlber die Kanaluferstraszligen

(Hallesches UferGitschiner Straszlige und

Tempelhofer UferWaterloo-Ufer) und

Bluumlcherstraszlige sowie noumlrdlich des Gebietes

uumlber Oranienstraszlige-Kochstraszlige-Anhalter

Straszlige

Fuumlr die Abwicklung des Ziel- und Quellverkehrs

existiert ein gut ausgepraumlgtes Straszligenerschlieshy

szligungsnetz Der Abschnitt der Friedrichstraszlige

suumldlich Kochstraszlige dient der oumlrtlichen Erschlieshy

szligung und ist nicht Bestandteil des uumlbergeordshy

neten Straszligennetzes Zur Verkehrsberuhigung

und Verbesserung der Aufenthaltsqualitaumlt

des oumlffentlichen Raums und der Gruumlnanlagen

wird der Mehringplatz auch zukuumlnftig frei vom

Autoverkehr bleiben

Oumlffentlicher Personennahverkehr

Die suumldliche Friedrichstadt ist durch drei U-

Bahnlinien (U1 U6 U7) der Nord-Suumld S-Bahn

und einem gut verzweigten Linienbusnetz

hervorragend an das oumlffentliche Nahverkehrsshy

netz angebunden

Langfristig ist im Zuge der Lindenstraszlige eine

Straszligenbahnstrecke zwischen Spittelmarkt und

Hallesches Tor geplant als Teil einer groszligraumlushy

migen Straszligenbahnverbindung aus dem Raum

Prenzlauer Berg uumlber Mitte nach Kreuzberg

Radverkehr

Mit dem Ausbau des Berliner Fahrradroutenshy

netzes ist das Gebiet an das zusammenhaumlngenshy

de gesamtstaumldtische Hauptnetz angeschlossen

Zwei der interessantesten durchgehenden und

neu ausgeschilderten Fahrradrouten fuumlhren

durch das Gebiet

bull Wannsee Route zwischen Schlossplatz und

Glienicker Bruumlcke die die Berliner Mitte mit

den Naherholungsgebieten im Suumldwesten

der Stadt mit Anschluss an das Radroutenshy

netz des Landes Brandenburg verbindet

bull Berliner Mauerweg als beschilderter

historischer Themenpfad mit besonderer

touristischer Bedeutung

18

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Die Errichtung und Ergaumlnzung von Radvershy

kehrsanlagen in den Straszligen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige Tempelhofer UferWatershy

loo-Ufer Lindenstraszlige Wilhelmstraszlige und am

Halleschen Tor ist ein wesentlicher Bestandteil

der Radverkehrsinfrastrukturplanung Damit

soll ein entscheidender Beitrag zur Foumlrderung

des gebietsorientierten Radverkehrs sowie zur

Erhoumlhung der Sicherheit geleistet werden

Die Handlungsschwerpunkte im Gebiet

konzentrieren sich auf die Beseitigung der

verkehrlichen Defizite im oumlffentlichen Raum

und die Schaffung sicherer Verkehrswege fuumlr

nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer sowie die

Ordnung des ruhenden Verkehrs

Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen

Die Gestaltung und Vernetzung des oumlffentshy

lichen Raumes ist in der suumldlichen Friedrichshy

stadt eine zentrale Planungsaufgabe Die einst

praumlgnanten oumlffentlichen Raumlume aus Straszligen

Plaumltzen und Parks mit hoher baulicher Verdichshy

tung der Baubloumlcke sind verloren gegangen

Waumlhrend im noumlrdlichen Abschnitt der wieder

aufgebauten Friedrichstraszlige diese markante

stadtraumlumliche Wirkung des oumlffentlichen

Raumes der Friedrichstadt wieder erlebbar wird

ist die suumldliche Friedrichstadt durch Fragmenshy

tierung und fehlende innere Differenzierung

der Baubloumlcke gestoumlrt

Die neuangelegten Parks (Besselpark und

Theodor-Wolff-Park) und Promenaden

(ETAHoffmann-P und R-Varnhagen-P)

an der zentralen Achse der Friedrichstraszlige

bilden einen Ansatzpunkt Durch verbesserte

stadtraumlumliche Einbindung und Qualitaumlt der

Parkanlagen kann ein Beitrag zur Strukturieshy

rung des staumldtischen Raumes geleistet werden

Oumlffentliche Stadtteilparks Stadtplaumltze und

neu gestalteten Straszligenraumlume werden durch

Fuszlig- und Radwegeverbindungen miteinander

vernetzt Dadurch wird auch ein wichtiger Beishy

trag zur besseren Vernetzung der bedeutenden

kulturellen Einrichtungen und touristischen

Ziele in der suumldlichen Friedrichstadt geleistet

Die Wiederherstellung verstellter Sicht- und

Wegebeziehung hat insbesondere im Bereich

Mehringplatz und Bluumlcherplatz groszlige stadtshy

raumlumliche Wirkung

Schwerpunkte fuumlr die Aufwertung des oumlffentshy

lichen Raumes sind

bull Suumldliche Friedrichstraszlige im Uumlbergang zum

Mehringplatz

bull Besselpark

bull Einmuumlndungsbereich der Markgrafenstaszlige

in die Lindenstraszlige

bull Mehringplatz Bluumlcherplatz und Hallesches

Tor

24 Theodor-Wolff-Park

25 Gruumlnflaumlchen und Gruumlnverbindungen

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

19

Handlungsschwerpunkte5

26 Eingangsportal in der Friedrichstraszlige 17

Handlungsschwerpunkte

Handlungsschwerpunkte fuumlr die Teilshyraumlume

1 Bauluumlckenschlieszligung und Aufwertung

des Erscheinungsbildes der Friedrichstraszlige

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse der Friedshy

richstadt ist Mythos und Imagetraumlger zugleich

Der benachteiligte Stadtraum des suumldlichen

Abschnitts den Bauluumlcken teilweiser Leerstand

sowie soziale staumldtebauliche und gestalterische

Defizite abwerten spiegelt das Entwicklungsshy

gefaumllle und die unterschiedliche Bedeutung der

noumlrdlichen und suumldlichen Friedrichstadt wider

Um das Qualitaumltsgefaumllle zum noumlrdlichen

Straszligenabschnitt der mit aufwaumlndigen

privaten und oumlffentlichen Investitionen in den

1990er Jahren seine bdquoWiedergeburtldquo erlebte

auszugleichen muss die kuumlnftige Rolle dieses

Stadtraums im zeitlichen wie raumlumlichen Uumlbershy

gang zwischen Gestern Heute und Morgen

definiert und die Potenziale dieses wichtigen

Teils der Innenstadt gestaumlrkt werden

Die Aufwertungsmaszlignahmen im oumlffentlichen

Raum sollen deshalb mit privaten Initiativen

einhergehen Dabei muumlssen alle Akteure einshy

bezogen werden denn Eigentuumlmer wie Mieter

Parteien wie Stadtteilinitiativen Einzelhaumlndler

wie Behoumlrden sollten alle ein gemeinsames

Interesse haben dem suumldlichen Abschnitt der

Friedrichstraszlige wieder eine eigene positive

Adresse zu geben

2 Staumldtebauliche Gestaltung der raumlumlishy

chen Verbindung des Mehringplatzes mit

dem Bluumlcherplatz

Die Zaumlsuren des Staumldtebaus der Nachkriegsjahre

sollen zwischen Mehring- und Bluumlcherplatz

durch bauliche und gestalterische Maszlignahmen

im oumlffentlichen Raum gemildert werden Durch

die Wiederherstellung von Wege- und Sichtshy

beziehungen sollen beide Plaumltze raumlumlich und

funktional wieder aufeinander Bezug nehmen

die Hallesche-Tor-Bruumlcke ihre Buumlndelungsfunkshy

tion fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer uumlbernehmen

und die Friedrichstraszlige als Hauptachse mit der

Amerika-Gedenkbibliothek als visueller Endpunkt

wieder wahrnehmbar werden Der Ruumlckbau

der Uumlberbauung der Achse am Mehringplatz ist

langfristig abgestimmte Planung

3 Staumldtebauliches Konzept fuumlr das Gelaumlnshy

de des Blumengroszligmarktes einschlieszliglich

des Umfeldes

Das Gelaumlnde des Blumengroszligmarktes hat

eine wesentliche Schluumlsselfunktion fuumlr die

zukuumlnftige Entwicklung des Raumes zwischen

Friedrich- und Lindenstraszlige

Die Verlagerung ist fuumlr das Jahr 2010 vorgeshy

sehen Dies ermoumlglicht anhand eines noch

zu entwickelnden nutzungsstrukturellen und

staumldtebaulichen Neuordnungskonzeptes fuumlr

das Gelaumlnde des heutigen Groszligmarktes und

des Druckgrafischen Gewerbezentrums den

Stadtraum wieder herzustellen Dadurch

werden zusaumltzliche Bauflaumlchen aktiviert und

vorhandene Freiflaumlchen qualitativ verbessert

In diesem Zusammenhang steht der aufgeloumlste

Stadtraum der westlichen Lindenstraszlige

zwischen Markgrafen- und Franz-Kluumlhs-

Straszlige dessen raumlumliche Fassung vis-a-vis

des barocken Stadtpalais und des Juumldischen

Museums wuumlnschenswert waumlre

4 Staumldtebauliche Gestaltung des Bereichs

zwischen der Alten Jakobstraszlige und der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige

Die ehemaligen Freihalteflaumlchen fuumlr die

Realisierung der Verkehrsplanung der 1960er

Jahre bieten qualitaumltsvolle Bau- und Freiflaumlshy

chen Entlang der Alten Jakobstraszlige kann der

staumldtische Raum mit der Ausbildung einer baushy

lichen Raumkante wieder gefasst werden Die

staumldtebaulichen Zielstellungen des Planwerks

Innenstadt verursachen mit der Aufhebung der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige einschneidende Eingriffe

in die Siedlungsstruktur fuumlr die es heute keine

Umsetzungsperspektiven mehr gibt Es sind

alternative Konzepte erforderlich die eine hohe

staumldtebauliche Qualitaumlt in dieser Innenstadtlage

sichern

5 Raumlumliche Gestaltung des suumldlichen

Abschnitts der Wilhelmstraszlige

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgeshy

staltung des Parkhausareals an der Franzshy

Kluumlhs-Straszlige bietet sich die Moumlglichkeit der

stadtraumlumlichen Neugestaltung von Teilflaumlchen

der Wohnbebauung und der Aufwertung des

oumlstlichen Straszligenraumes der Wilhelmstraszlige

20

Mit diesen Maszlignahmen kann der Straszligenraum

mehr Klahrheit erhalten Insbesondere die

Einmuumlndungsbereiche der Franz-Kluumlhs-Straszlige

und der Stresemannstraszlige in die Wilhelmstraszlige

sind neu zu definieren

6 Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo und des

Askanischen Platzes

Fuumlr die Quartiere um den Askanischen Platz

und die Stresemannstraszlige ist die staumldtebaushy

liche Weiterentwicklung und Aufwertung des

Areals der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige von

groszliger Bedeutung

Waumlhrend die Eigentuumlmerin eine Mischnutzung

mit hohem tertiaumlren Flaumlchenanteil (Hotels und

Buumlros) bevorzugt sehen die staumldtebaulichen

Ziele des Bezirks die Entwicklung des Gebiets

als innerstaumldtischen Wohnstandort mit attrakshy

tiven Gruumln- und Erholungsflaumlchen vor

Der Stadtraum suumldlich des Askanischen Platzes

bzw des ehemaligen Anhalter Bahnhofs der

amorph ausufert bedarf hier der baulichen

Fassung um so das Raumgefuumlge zwischen dem

historischen Porticus und dessen Umgebung

wieder herzustellen

7 Aufwertung der halboumlffentlichen

Raumlume an der Groszligbeerenstraszlige

Das Hochhaus der Postbank Berlin hat eine beshy

sondere weithin sichtbare stadtbildpraumlgende

Wirkung

Angesichts dieser Bedeutung muumlssen die

um das Hochhaus im Stile der 1970er Jahre

angelegten weitraumlumigen Freiflaumlchen die an

die Groszligbeerenstraszlige und das Hallesche Ufer

grenzen eine der Oumlrtlichkeit angemessene

Gestaltung erhalten

Eine Verbesserung der raumlumlichen Situation

entlang des Halleschen Ufers in Verbindung

mit dem U-Bahnhof Moumlckernbruumlcke waumlre eine

erhebliche Aufwertung fuumlr den staumldtischen

Raum und das angrenzende Wohnquartier

5 Handlungsschwerpunkte

Allgemeine Handlungsschwerpunkte fuumlr den Gesamtraum

Das in der suumldlichen Friedrichstadt vorhandene

bdquogruumlne Potenzialldquo bietet gute Voraussetzungen

fuumlr die bessere Vernetzung der Gruumlnanlagen

Kultureinrichtungen und touristischen Ziele Die

Aufenthaltsqualitaumlt im oumlffentlichen Raum auf

den Plaumltzen und in den Parkanlagen soll durch

gezielte Maszlignahmen verbessert werden Dies

betrifft insbesondere die Parkanlage Moumlckernshy

straszligeKleinbeerenstraszlige den Besselpark und

den Bluumlcherplatz

Ein einheitliches Wegeleitsystem und die

Einrichtung und Ergaumlnzung von Fahrradrouten

unterstuumltzt die Vernetzung der Kultureinrichshy

tungen und touristischen Attraktionen

Eine Besonderheit ist der Geschichtspark

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde 27 Fassadendetail Cafe Adler

des ehemaligen Prinz-Albrecht-Palais Der

Name dieses Palais das noch der Weimarer

Regierung als Gaumlstehaus diente steht als Fanal

fuumlr das nationalsozialistische Terror-Regime

Entsprechend der historischen politischen und

gesellschaftlichen Bedeutung des Ortes sollte

die jahrelange Planung fuumlr ein Mahnmal zuumlgig

im Sinne des 1983 formulierten Ausschreishy

bungstextes realisiert werden bdquoDie Neugestalshy

tung dieses Ortes soll das Vergessen unterbreshy

chen und ihn im Bewuszligtsein der Bewohner und

Besucher der Stadt zum festen Bestandteil des

Berliner Stadtgefuumlges machenldquo

Entscheidung zu Abweichungen von

beschlossenen Planungen

Die bezirkliche Bereichsentwicklungsplanung

2006 enthaumllt alternative Vorstellungen zur

Entwicklung von Teilraumlumen die von den uumlbershy

geordneten Zielen des Planwerks Innenstadt

abweichen Sie betreffen die Oumlffnung und

zeitgemaumlszlige Wiederherstellung des Halleschen

Tors und die kritische Beruumlcksichtigung der

historischen Stadt im Bereich der Verkehrsplashy

nung Besselstraszlige und Alte Jakobstraszlige Hierzu

sind konsensfaumlhige Konzepte zu erarbeiten die

im weiteren Planungsprozess der Bauleitplashy

nung entschieden werden

21

5 Handlungsschwerpunkte

22

5 Handlungsschwerpunkte

28 Handlungsschwerpunkte

23

Stresemannstraszlige

Zimmerstraszlige

Hallesches Ufer

Wilhelm

straszlige

Leipziger Straszlige

Kulturelle Einrichtungen und Sehenswuumlrdigkeiten in der suumldlichen Friedrichstadt

Martin-Gropius-Bau

Europahaus

Deutschlandhaus

Portal Anhalter Bahnhof LapidariumTempodrom Familiengericht Hebbel-Theater

Verlagshaus Axel-Springer GSW-Hochhaus taz

24

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

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Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

2 Gebietsbeschreibung

Arbeiten

Die suumldliche Friedrichstadt war und ist

vor allem auch ein Ort des Arbeitens mit

zahlreichen Betrieben und Beschaumlftigten

Uumlberoumlrtlich bedeutende Gewerbebetriebe

Dienstleistungs- und Handelseinrichtungen

haben hier ebenso ihren Standort wie lokale

Versorgungs- und Handwerksbetriebe Daruumlshy

ber hinaus ist die oumlffentliche Hand aufgrund

mehrerer Schul- und Kitastandorte dem

Arbeitsamt dem Amtsgericht und Verwalshy

tungen ein bedeutender Arbeitgeber

Raumlumlicher Schwerpunkt ist das ehemalige

Zeitungsviertel beiderseits der Kochstraszlige

wodurch sich ein Nord-Suumld-Gefaumllle in der Beshy

schaumlftigtenverteilung ergibt das durch neue

Standorte an der Wilhelm- und der Streseshy

mannstraszlige etwas ausgeglichen wird

Waumlhrend die Einwohnerzahl in der suumldlichen

Friedrichstadt seit den 1950er Jahren kontishy

nuierlich wuchs verminderte sich ab 1970

die Zahl der Arbeitsplaumltze dramatisch Gab

es in der suumldlichen Friedrichstadt zu Beginn

der 1970er Jahre noch rund 27000 Arbeitsshy

plaumltze so liegt heute die Zahl der Beschaumlfshy

tigten schaumltzungsweise bei ca 15000 Der

Strukturwandel vom Arbeits- zum Wohnort

druumlckt sich im Verhaumlltnis von Einwohnern zu

Beschaumlftigten aus das 1970 noch 15 betrug

1980 auf 1 2 sank und derzeit fast ausgeglishy

chen sein duumlrfte Dieses Mischungsverhaumlltnis

von Wohnen und Arbeiten sollte bei der

Entscheidung uumlber kuumlnftigen Vorhaben mit

beruumlcksichtigt werden

Versorgung

Die Versorgung der suumldlichen Friedrichstadt

mit Schulen und Kindertagesstaumltten wurde

im Rahmen der bezirklichen Bereichsentwickshy

lungsplanung konzeptionell weiterentwickelt

Im Zuge der IBA entstanden zusaumltzliche

Schulen und Kindertagesstaumltten Auch die

Nachnutzung des ehemaligen Kinderheims an

der Ritterstraszlige durch die freie Waldorfschule

Kreuzberg entwickelte sich zum Standortfakshy

tor um die Innenstadt als familiengerechten

Wohnort zu staumlrken

Die Versorgung mit oumlffentlichen Gruumlnflaumlchen

wurde ebenfalls im Rahmen der IBA durch

den Bau neuer Parkanlagen wie Besselpark und

Theodor-Wolff-Park sowie die Rahel-Varnhashy

gen-Promenade und die ETA-Hoffmann-Proshy

menade erheblich verbessert Nicht vollendet

ist die beabsichtigte Vernetzung der Parks

Gruumlnflaumlchen und oumlffentlichen Straszligen- und

Platzraumlume untereinander

Nicht zuletzt soll der Beitrag den die bedeushy

tenden Museen und Theater in der suumldlichen

Friedrichstadt fuumlr das kulturelle Leben der Stadt

leisten an dieser Stelle hervorgehoben werden

Verkehr

Die Struktur des Straszligennetzes der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist von den Stadterweiterungen

des 17 Jh und 18 Jh gepraumlgt als es galt die

Friedrichstadt und die Dorotheenstadt mit

Alt-Berlin und untereinander zu verbinden Das

damalige Straszligennetz war vor allem auf das

Repraumlsentationsbeduumlrfnis angelegt Insofern

hatten die Straszligen wie Linden- Wilhelm- und

Friedrichstraszlige neben ihrer verkehrlichen Funkshy

tion auch repraumlsentative Bedeutung

Innerhalb der drei Nord-Suumld-Verbindungen

kam der Friedrichstraszlige als Durchgangsstraszlige

die den Wedding mit dem Tempelhofer Feld

verband die zentrale Funktion zu

4 Untersuchungsgebiet mit Verflechtungsbereichen

Untersuchungsgebiet

Verflechtungsbereich

9

2 Gebietsbeschreibung

5 GSW Hochhaus Kochstraszlige

Mit der Teilung der Stadt verloren die Nordshy

Suumld-Verbindungen ihre uumlberoumlrtliche Funktion

und dienten nur der Erschlieszligung der suumldshy

lichen Friedrichstadt Gleichwohl bewirkte die

Abtrennung der Linden- und der Wilhelmstraszlige

vom Mehringplatz die Erhoumlhung der Leistungsshy

faumlhigkeit dieser beiden Straszligen Dagegen

gewannen die Ost-West-Verbindungsstraszligen

an Bedeutung die jedoch nur aufgrund des

Verlaufs der Mauer und ihrer historischen

Vorpraumlgung bdquouumlber-Eckldquo gefuumlhrt werden konnshy

ten Das gilt insbesondere fuumlr den Straszligenzug

Oranienstraszlige - Kochstraszlige - Anhalter-Straszlige

mit Anknuumlpfung uumlber die Schoumlneberger Straszlige

an das Hallesche Ufer der neben der Straszlige des

17 JuniUnter den Linden und dem Straszligenzug

am Landwehrkanal als zentrale innerstaumldtische

Ost-West-Verbindung dient

Die Wiedervereinigung der Stadt fuumlhrte dazu

dass die Nord-Suumld-Verbindungen - mit Ausshy

nahme der gekappten Friedrichstraszlige - wieder

ihre urspruumlngliche Verkehrsfunktion wahrshy

nehmen Auf der Wilhelm- der Stresemann-

und der Lindenstraszlige ist heute eine staumlrkere

Vekehrsbelastung festzustellen Im Sinne der

Gebietsentwicklung sollten die Straszligen als

gestalteter oumlffentlicher Raum wiederentdeckt

und entwickelt werden

Defizite Potenziale und Qualitaumlten

Der suumldliche Teil der Friedrichstraszlige ist gekennshy

zeichnet durch funktionale und staumldtebauliche

Probleme die am Umfeld der Wohnhochhaumlushy

ser der Verkehrsbarrieren der Brachflaumlchen

und der aufgerissenen Stadtraumkanten

sichtbar sind Auch das Gelaumlnde des Blumenshy

groszligmarktes wird seiner stadtraumlumlichen Lage

nicht mehr gerecht

Heute noch sind die Bruumlche die der Krieg die

Nachkriegsplanungen und die Mauer hinterlasshy

sen haben deutlich erkennbar Fragmente der

barocken und gruumlnderzeitlichen Stadt neben dem

Wohnungsbau der Flaumlchensanierung Bauluumlcken

im historischen Stadtgrundriss und defizitaumlr

eingebundene Freiflaumlchen auf den ehemaligen

Freihalteflaumlchen der geplanten Verkehrstrassen

kennzeichnen das Bild Ruhige durchgruumlnte

Wohnanlagen mit quartiersbezogener Infrastrukshy

tur vermitteln einen fast vorstaumldtischen Charakter

waumlhrend nebenan bedeutende Einrichtungen von

Politik und Kultur sowie touristisch interessante

Ziele das Stadtbild praumlgen

Am Mehring- und Bluumlcherplatz hat die modershy

ne Stadtplanung raumlumliche und funktionale

Bezuumlge gekappt die heute die Nutzung und die

Orientierung im oumlffentlichen Raum erschweren

Auch an der Alten Jakobstraszlige wurde die alte

Stadtstruktur durch die Trassierung der Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und dem Bau der Springsiedshy

lung umfassend uumlberformt

Waumlhrend das ehemalige Zeitungsviertel an der

Kochstraszlige wieder Urbanitaumlt ausstrahlt ist dies

im Bereich des Springerhochhauses in dem die

historische Stadtstruktur aufgegeben wurde

nicht erkennbar

Die noch unbebauten Freihalteflaumlchen aus

der aufgegebenen Verkehrsplanung bieten

wichtige Potenziale die dem Stadtraum durch

neue Bau- und Gruumlnflaumlchen stadtgestalterische

und nutzungsstrukturelle Qualitaumlten verleihen

koumlnnten

Planerischer Handlungsbedarf

Bekannte Veranstaltungsorte (Tempodrom)

bedeutende Museen (Juumldisches Museum

Berlinische Galerie Martin-Gropius-Bau Mauer

Museum) und Orte der deutschen Geschichte

(Topographie des Terrors Checkpoint Charly)

veranlassen zahlreiche Touristen zum Besuch

dieses Stadtgebiets Die Vernetzung der tourishy

stischen Highlights durch angemessen gestaltete

oumlffentliche Raumlume ist unzureichend und bedarf

der weiteren Entwicklung Ebenso entspricht

das unbefriedigende Umfeld des Juumldischen

Museums und der Berlinischen Galerie nicht der

Bedeutung dieser Einrichtungen

Uumlberdimensionierte Verkehrsplanungen und Flaumlshy

chensanierungen fuumlhrten zur Uumlberformung des

historischen Stadtgrundrisses am Mehringplatz

und des suumldlichen Abschnitts der Friedrichstraszlige

Auch hier koumlnnen vorhandene Potenziale zur

Verbesserung der Stadtstrukur beitragen

Die Freihaltetrassen der nicht realisierten Vershy

kehrsplanung die zu oumlffentlichen Parkanlagen

Theodor-Wolff-Park und Besselpark entwickelt

wurden weisen durch geringe Strukturieshy

rung und Gestaltung wenig Beziehung zum

umgebenden Stadtraum auf und erfordern

weitere Maszlignahmen um sie angemessen in die

Stadtstruktur einbinden zu koumlnnen

10

2 Gebietsbeschreibung

Der respektvolle Umgang mit dem historischen

Stadtgrundriss wie er zu Beginn der 1980er

Jahre mit der behutsamen Stadterneuerung

westlich der Wilhelmstraszlige und oumlstlich der Linshy

denstraszlige begonnen wurde hat den Maszligstab

auch fuumlr die kuumlnftige Entwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt gesetzt

In den 1990er Jahren begannen mit dem Fall

der Mauer die Planungen zur Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

und die Wiederherstellung der historischen

Stadtstruktur

In Fortfuumlhrung und Modifikation des Planwerks

Innenstadt gilt es ein neues Leitbild fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt zu formulieren um die

Potenziale dieses wichtigen Teils der histoshy

rischen Innenstadt herauszuarbeiten zu staumlrken

sowie die Handlungskonzepte und Maszlignahshy

men darauf abzustimmen

Akuter planerischer Handlungsbedarf aufgrund

anstehender Standortentscheidungen und

aktualisierter Planungen die von den gesamtshy

staumldtischen Zielen des Planwerkes Innenstadt

abweichen konzentriert sich vorrangig auf die

nachfolgenden Teilraumlume

1 Mehringplatz Hallesches Tor Bluumlcherplatz

2 Suumldliche Friedrichstraszlige

3 BlumengroszligmarktBesselpark

4 Alte JakobstraszligeKinderbauernhof

5 Tempodrom Askanischer Platz

6 Vertiefungsbereiche des Untersuchungsgebietes

11

Historische Entwicklung3

7 Rondell Oumllgemaumllde um 1730

Historische Entwicklung

Die barocke Idealstadt

Ab 1688 entstand suumldwestlich von Berlin und

Coumllln mit der Friedrichstadt nach Friedrichsshy

werder und der Dorotheenstadt die dritte

Erweiterung des historischen Stadtkerns Die

Friedrichstadt wurde in strenger Planmaumlszligigkeit

und Geometrie angelegt Ab 1732 lieszlig Friedrich

Wilhelm I die Friedrichstadt nach Plaumlnen seines

Oberbaudirektors Phillip Gerlach nach Suumlden

erweitern Charakteristisch fuumlr die suumldliche

Erweiterung sind die zum Landwehrgraben

keilfoumlrmig zulaufenden Achsen (Wilhelmstraszlige

Friedrichstraszlige Lindenstraszlige) mit der Friedrichshy

straszlige als Hauptachse Den Schnittpunkt der

drei Straszligen bildet der kreisfoumlrmige Stadtplatz

das bdquoRondellldquo An den Toren der Akzisemauer

die etwa zur gleichen Zeit errichtet wurde

entstanden drei Plaumltze die Gerlach zu bedeushy

tenden stadtbildpraumlgenden Plaumltzen ausgestalshy

ten lieszlig Das bdquoRondellldquo vor dem Halleschen Tor

das bdquoOktogonldquo vor dem Potsdamer Tor und das

bdquoCarreacuteldquo vor dem Brandenburger Tor Der runde

Platz trug im Laufe seiner Geschichte die drei

Namen bdquoRondellldquo(1734-1815) bdquoBelle-Alliance-

Platzldquo (1815-1946) und nach dem 2 Weltkrieg

bis heute bdquoMehringplatzldquo

Durch die diagonal verlaufenden Achsen Wilshy

helm- und Lindenstraszlige wird die strenge Blockshy

struktur der Friedrichstadt in ihrer Wirkung vershy

aumlndert Die anderen nach Suumlden verlaumlngerten

Straszligen der noumlrdlichen Friedrichstadt werden

auf oumlffentliche oder private repraumlsentative

Gebaumlude als points de vue gefuumlhrt wie zB zum

ehemaligen Kammergericht (spaumlter Berlin-Mushy

seum) in der Blickachse der Markgrafenstraszlige

zur ehemaligen koumlniglichen Sternwarte von

Schinkel in der Achse der Charlottenstraszlige und

zum alten Standort der Jerusalemer Kirche

in der Achse der Kochstraszlige dem heutigen

Standort des Axel-Springer-Verlagshauses

Typisch fuumlr die suumldliche Friedrichstadt sind

Abweichungen von der Rasterstruktur der noumlrdshy

lichen Friedrichstadt und die langgestreckten

Blockstrukturen

8 Kammergericht um 1835

9 Belle-Alliance-Platz und Hallesches Tor um 1850

10 Berlin und Umgebung

1876 (Ausschnitt)

12

3 Historische Entwicklung

11 Jerusalemer Kirche um 1905

Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit

Waumlhrend im noumlrdlichen Teil der Friedrichstadt

praumlgende Adelspalais entstanden die nach

der Reichsgruumlndung 1871 zu Regierungs- und

Botschaftsgebaumluden umgebaut wurden trug

die suumldliche Friedrichstadt zunaumlchst einen

einfacheren Charakter Im wesentlichen wurden

hier Einwanderer angesiedelt Nach 1871

entstanden anstelle der niedrigen 2-geschosshy

sigen Haumluser die berlintypischen 5-geschossigen

Bauten mit Quergebaumluden und Seitenfluumlgeln

In Nachbarschaft zum Prinz-Albrecht-Palais

wurde 1881 das Kunstgewerbemuseum von

Gropius und Schmieden fertiggestellt und 1886

das Voumllkerkundemuseum eingeweiht Die alten

Buumlrgerhaumluser an der Wilhelmstraszlige wurden

aufgestockt oder durch Neubauten ersetzt Die

noumlrdliche Friedrichstraszlige entwickelte sich nach

1871 zur Geschaumlfts- und Vergnuumlgungsstraszlige

In der Wilhelmstraszlige siedelten sich zahlreiche

Reichsbehoumlrden an

Die Expansion des Verkehrs- und Transportweshy

sens machte nach der Reichsgruumlndung 1871

die Anlage neuer Straszligen notwendig Bahnhoumlfe

wurden den neuen Anforderungen angepasst

Als architektonisch herausragend galt der neue

Anhalter Bahnhof Durch die Inbetriebnahme

der Hochbahn und der Nord-Suumld-Untergrundshy

bahn am Anfang des 20 Jh entwickelte sich

der Belle-Alliance-Platz zu einem zentralen

Verkehrknoten 1915 wurde die Schinkelsche

Sternwarte von 1835 zugunsten einer leistungsshy

faumlhigeren Erschlieszligung und Erweiterung der

Markthalle abgerissen

Innerhalb weniger Jahre hatte sich die Funktion

der suumldlichen Friedrichstadt grundlegend

gewandelt Eingebettet in die innerstaumldtischen

Strukturen aus Regierungsviertel Geschaumlftsshy

viertel entlang der Leipziger Straszlige Verkehrsshy

zentrum zwischen Potsdamer und Anhalter

Bahnhof und Zeitungsviertel zwischen Zimmer-

und Kochstraszlige ist aus einem Stadtrandquartier

ein Teil der Innenstadt geworden

Die barocke Friedrichstadt wurde durch

Kriegseinwirkungen stark beschaumldigt Der

Bau der Mauer brachte weitere Zerstoumlrungen

und trennte die noumlrdliche von der suumldlichen

Friedrichstadt

14 Straubeplan 1908

12 Bluumlcherplatz 1902

13 Lindenstraszlige um 1925

13

3 Historische Entwicklung

15 Modell der suumldl Friedrichstadt Stand der Planung 1965

16 FNP 1965 (Ausschnitt)

Thema Autobahnplanung

Nachkriegsentwicklung

Im 2 Weltkrieg wurde mit der Zerstoumlrung des

alten Regierungsviertels und des Zeitungsshy

viertels rund um die Kochstraszlige die suumldliche

Friedrichstadt stark beschaumldigt Auf Basis der

Resultate des 1957 ausgeschriebenen Wettbeshy

werbs bdquoHauptstadt Berlinldquo der Vorschlaumlge uumlber

die kuumlnftige Gestalt Berlins als Hauptstadt und

moderne Weltstadt erbringen sollte wurde

unter der Leitung Hans Scharouns ein Gesamtshy

konzept (Kollektivplan) fuumlr den Wiederaufbau

Berlins erarbeitet das sich auch nachhaltig auf

die suumldliche Friedrichstadt auswirken sollte

Angesichts des bdquoMaszliges der Zerstoumlrungldquo

ignorierte der Kollektivplan die historische

Blockstruktur zugunsten einer organischen

bdquoStadtlandschaftldquo in Form einer Bandstadt

mit ausladendem Verkehrsnetz sowie strikter

Funktionstrennung von Wohnen Arbeiten

Erholen und Verkehr Dementsprechend

wurden Hochhaumluser als staumldtebauliche

Dominanten in der Stadtlandschaft in ein

Spannungsverhaumlltnis zu ausgedehnten

Flachbauten gesetzt Die neue Hauptverwalshy

tung der gemeinnuumltzigen Siedlungs- und

Wohnungsbaugesellschaft Berlin (GSW)

mit dem Flachbau des Grafischen Zentrums

zwischen Markgrafen- und Charlottenstraszlige

das Hochhaus des Axel Springer Verlages mit

der Druckerei noumlrdlich der Kochstraszlige und das

Hochhaus des ehem Postgiroamtes Berlin-

West am Halleschen Ufer sind Stein gewordene

Beispiele dieses Leitbildes in der suumldlichen

Friedrichstadt Sie zeugen von der Idee des soshy

genannten bdquoCitybandesldquo zwischen Berlin-Mitte

und dem Gebiet um den Bahnhof Zoo und

standen im direkten Bezug zu den geplanten

die Innenstadt umschlieszligenden vier Autobahnshy

tangenten Die sogenannte Suumldtangente sollte

als 6-spurige Autobahn noumlrdlich des Mehringshy

platzes vorbei gefuumlhrt und die Friedrichstraszlige

auf 60 m verbreitert werden Diese Konzeption

fand bis 1984 im Flaumlchennutzungsplan sowie

im Baunutzungsplan von Berlin ihre planungsshy

rechtliche Festlegung

Die Teilung Berlins durch den Mauerbau 1961

und das fehlende Entwicklungspotenzial in

der umschlossenen Stadt verhinderten in Vershy

bindung mit der dezentralen polyzentrischen

Stadtstruktur und dem Paradigmenwechsel hin

zur Bestandsorientierung die Realisierung der

Cityband-Idee doch hat bereits die Planung an

vielen Stellen der Stadt kaum zu heilende Spushy

ren hinterlassen Geblieben sind die Verstuumlmshy

melung der Friedrichstraszlige als Sackgasse die

weitraumlumigen Abschwenkungen der Linden-

und Wilhelmstraszlige die Hochhausscheiben

14

3 Historische Entwicklung

am Mehringplatz die Lage und Bauflucht der

heutigen Blumengroszligmarkthalle und die Freishy

flaumlchen des Bessel- und Theodor-Wolff-Parks

auf der urspruumlnglich geplanten Autobahntrasse

Kritische Rekonstruktion

In den folgenden Jahren wurde die Randlashy

ge zum West-Berliner Stadtzentrum immer

deutlicher

Erst Anfang der 1970er Jahre setzten neue staumldshy

tebauliche Uumlberlegungen zur kuumlnftigen Rolle

und Gestaltung dieses zentralen Stadtgebietes

ein Diese Uumlberlegungen sind getragen von der

wachsenden Kritik am Staumldtebau der Nachshy

kriegszeit Das staumldtebauliche Leitbild dieser

Epoche mit der nach Funktionen gegliederten

und staumlndig wachsenden Stadt war uumlberfaumlllig

geworden und nicht mehr praktikabel

Das neue Leitbild der 1980er Jahre strebte eine

weitgehende Mischung aller staumldtischen Nutshy

zungen und Lebensvorgaumlnge an und entdeckte

den oumlffentlichen Straszligenraum mit Straszligen

Plaumltzen und Parks als Teil des menschlichen

Lebensraumes mit Gestalt- und Aufenthaltsshy

qualitaumlt

Die Innenstadt als Wohnort und die kritische

Rekonstruktion der historischen Stadtstruktur

wird zum Leitmotiv fuumlr innerstaumldtischen Stadtshy

neubau und die bisher vom Abriss bedrohten

Stadterneuerungsgebiete Im Rahmen der

Internationalen Bauausstellung 1987 wurden

die groszligen innerstaumldtischen Brachen entlang

der Mauer zu zentralen Wohnstandorten entshy

wickelt Westlich der Wilhelm- und oumlstlich der

Lindenstraszlige entstanden neue an Stadtgrundshy

riss und bestehender Substanz angepasste

Wohnformen in Verbindung mit Gruumlnanlagen

und sozialer Infrastruktur Damit wurde der

bereits in den Sanierungsprogrammen der

1960er Jahre eingeleitete Funktionswandel

vom Teil des historischen Zentrums hin zu

einem ruhigen Wohnort zunaumlchst im Schatten

der Mauer nach dem Fall der Mauer dann in

zentraler innerstaumldtischer Lage fortgesetzt Das

Planwerk Innenstadt knuumlpfte an das Leitbild der

kritischen Rekonstruktion an und konkretisiert

die Wiederherstellung der historischen Stadtshy

struktur und die stadtraumlumliche Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

17 FNP 1984 (Ausschnitt)

Thema Stadtreparatur

15

Planungsgrundlagen und -ziele4

18 FNP Auszug aus dem Flaumlchennutzungsplan Berlin

(Stand 2006)

Thema Wiedervereinigung

19 Bereichsentwicklungsplanung (Entwurf 2007)

Nutzungskonzept

Planungsgrundlagen und -ziele

Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)

Der FNP formuliert die Grundzuumlge fuumlr die

raumlumliche Entwicklung der Stadt und bildet den

Rahmen fuumlr die langfristige Entwicklung Berlins

Der urbane Stadtraum an der Friedrichstraszlige

bis zur Kochstraszlige gehoumlrt zum Zentrumsshy

bereich Mitte mit einer besonderen Prioritaumlt

zur Aufwertung und Entwicklung Berlins als

europaumlische Einkaufsmetropole und Anshy

ziehungspunkt fuumlr Touristen und Besucher

Entsprechend der Bedeutung sind hier im FNP

gemischte Bauflaumlche (M1) mit Einzelhandelsshy

konzentration dargestellt

Im suumldlich Abschnitt der Friedrichstraszlige von

der Kochstraszlige bis zum Mehringplatz nimmt

die Nutzungsintensitaumlt mit der Darstellung

gemischter Bauflaumlchen (M2) ab um den hier

vorhandenen houmlheren Anteil der Wohnnutzung

auch langfristig zu sichern

Die uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in Ost-

Westrichtung symbolisiert die Vernetzung und

Einbindung der Gruumlnflaumlchen zwischen Mendels-

sohn-Bartholdy-Park und Waldeckpark

Die angrenzende Wohnnutzung im Rahmen der

behutsamen Stadterneuerung wird durch die

Darstellung von Wohnbauflaumlchen im Bestand

gesichert und die Kultur- und Gemeinbedarfsshy

einrichtungen mit gesamtstaumldtischer Bedeushy

tung durch Symbole gekennzeichnet

Landschaftsprogramm

Wesentliches landschaftsplanerisches Ziel fuumlr

die suumldliche Friedrichstadt ist die Verbesserung

und Vervollstaumlndigung der Gruumlnverbindungen

entlang des Landwehrkanals und die Gruumlnvershy

netzung innerhalb des Gebiets unter Einbezieshy

hung der vorhandenen Gruumlnflaumlchen

Die Gruumlnvernetzung vom Tiergarten uumlber

Mendelssohn-Bartholdy-Park zum Waldeckpark

sind in Abschnitten bereits realisiert

Die Verbesserungen von Aufenthaltsqualitaumlten

Erhoumlhung der Nutzungsmoumlglichkeiten und

Vernetzungen vorhandener Freiraumlume tragen

entscheidend zur Neuordnung und Aufwertung

des Stadtraumes bei Am suumldlichen Ufer des

Landwehrkanals tangiert der Tiergartenring

ein gesamtstaumldtisch bedeutsamer Weg der

bdquo20 gruumlnen Hauptwege Berlinsldquo die suumldliche

Friedrichstadt

Bereichsentwicklungsplanung (BEP)

Mit der Bezirksfusion Friedrichshain-Kreuzberg

2001 wurde die Erarbeitung eines gemeinshy

samen Nutzungskonzeptes notwendig Der

Abschlussbericht der BEP Friedrichshain-Kreuzshy

berg wird voraussichtlich 2007 beschlossen Die

BEP sieht eine bestandsorientierte Weiterentshy

wicklung der suumldlichen Friedrichstadt vor

bull Orientierung zur Stadtmitte

bull zentrentragende innerstaumldtische Nutzunshy

gen mit hohem Wohnanteil und

bull innerstaumldtische Wohnstandorte mit

vernetzten Gruumlnraumlumen und sozialer

Infrastruktur

Am Mehringplatz und Bluumlcherplatz werden im

Dissens zum Planwerk Innenstadt in der BEP

Gruumlnflaumlchen gesichert Der Dissens wird im

weiteren Verfahren zwischen Bezirk und Senat

geklaumlrt

16

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Planwerk Innenstadt

Besonders im historischen Zentrum Berlins hashy

ben die Nachkriegsplaner in Ost und West das

Straszligen- und Platzgefuumlge der barocken Stadt in

weiten Teilen zerstoumlrt Erst in den 1980er Jahren

kehrte man zu einer kritischen Rekonstruktion

des Stadtgrundrisses zuruumlck

Das Planwerk Innenstadt hat die Verbindung

der noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

durch Verdichtung durch Blockkantenbildung

und Blockkantenschlieszligung zum Ziel

Die Planungsschwerpunkte des 1999 beschlosshy

senen Planwerkes sind aus heutiger Sicht neu

zu bewerten und weiter zu konkretisieren Sie

konzentrieren sich auf die Bereiche

bull Bauluumlckenschlieszligung an der Friedrichshy

straszlige

bull Blockrandschlieszligung an der Wilhelmstraszlige

Stresemanstraszlige Neuenburger Straszlige und

Alexandrinenstraszlige

bull Entwicklung des Bereichs des Blumengroszligshy

markts sowie Bau- und Gruumlnflaumlchenentshy

wicklung an der Besselstraszlige

bull Stadtraumbildung am Landwehrkanal im

Bereich Mehringplatz

bull Aufwertung und Wiederherstellung des

Bluumlcherplatzes mit der Amerika-Gedenkbishy

bliothek

bull Herstellung einer der Innenstadtlage

angemessene bauliche Verdichtung im

Bereich der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige

bull Blockrandschlieszligung und Aufwertung des

Baublocks der Bundesdruckerei

Gebaumlude Bestand

abgestimmte Planung

Planung nach Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Bereiche um den Mehringplatz Bluumlshy

cherplatz der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige der Bundesdruckerei und Blumenshy

groszligmarkt sind vertiefende Blockkonzepte

erforderlich

Die Konkretisierung der Ziele des Planwerks

Innenstadt im Rahmen der verbindlichen

Bauleitplanung erfordern vertiefende konzeptishy

onelle Uumlberlegungen in Teilbereichen

Das betrifft vor allem Planungen die nur durch

erhebliche Eingriffe in bestehende Nutzungsshy

strukturen und Privateigentum realisiert

werden koumlnnen wie

bull der Ruumlckbau der bestehenden Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und Neubau einer dem

historischen Straszligenraster nachempfunshy

denen Verbindungsstraszlige im Bereich des

Kinderbauernhofs und

bull die Bebauung der Parkanlagen am Landshy

wehrkanal suumldlich des Mehringplatzes und

am Bluumlcherplatz

20 Landschaftsprogramm Erholung-Freiraumnutzung

(Stand 2006)

21 Digitales 3D-Innenstadtmodell

17

4 Planungsgrundlagen und -ziele

22 Eingang U-Bhf Kochstraszlige

23 Verkehrserschlieszligung

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

Verkehrserschlieszligung

Straszligenverkehr

Die Berliner Verkehrsplanung geht vom Erhalt

der uumlbergeordneten Straszligennetzstruktur zur

gesamtstaumldtischen Anbindung der suumldlishy

chen Friedrichstadt aus Die uumlbergeordneten

Verkehre werden gebuumlndelt um das Gebiet

vom Durchgangsverkehr zu entlasten

bull Buumlndelung des Nord-Suumld-Verkehrs auf

der Wilhelm- Stresemann- und Lindenshy

straszlige Mit der geplanten staumldtebaulichen

Neuordnung im Bereich Spittelmarkt als

Teil des Planwerks Innenstadt werden die

Voraussetzungen fuumlr die verkehrliche Anshy

bindung der LindenstraszligeAxel-Springer-

Straszlige an die Leipziger Straszlige geschaffen

bull Fuumlhrung des Ost-West-Verkehrs suumldlich

des Gebiets uumlber die Kanaluferstraszligen

(Hallesches UferGitschiner Straszlige und

Tempelhofer UferWaterloo-Ufer) und

Bluumlcherstraszlige sowie noumlrdlich des Gebietes

uumlber Oranienstraszlige-Kochstraszlige-Anhalter

Straszlige

Fuumlr die Abwicklung des Ziel- und Quellverkehrs

existiert ein gut ausgepraumlgtes Straszligenerschlieshy

szligungsnetz Der Abschnitt der Friedrichstraszlige

suumldlich Kochstraszlige dient der oumlrtlichen Erschlieshy

szligung und ist nicht Bestandteil des uumlbergeordshy

neten Straszligennetzes Zur Verkehrsberuhigung

und Verbesserung der Aufenthaltsqualitaumlt

des oumlffentlichen Raums und der Gruumlnanlagen

wird der Mehringplatz auch zukuumlnftig frei vom

Autoverkehr bleiben

Oumlffentlicher Personennahverkehr

Die suumldliche Friedrichstadt ist durch drei U-

Bahnlinien (U1 U6 U7) der Nord-Suumld S-Bahn

und einem gut verzweigten Linienbusnetz

hervorragend an das oumlffentliche Nahverkehrsshy

netz angebunden

Langfristig ist im Zuge der Lindenstraszlige eine

Straszligenbahnstrecke zwischen Spittelmarkt und

Hallesches Tor geplant als Teil einer groszligraumlushy

migen Straszligenbahnverbindung aus dem Raum

Prenzlauer Berg uumlber Mitte nach Kreuzberg

Radverkehr

Mit dem Ausbau des Berliner Fahrradroutenshy

netzes ist das Gebiet an das zusammenhaumlngenshy

de gesamtstaumldtische Hauptnetz angeschlossen

Zwei der interessantesten durchgehenden und

neu ausgeschilderten Fahrradrouten fuumlhren

durch das Gebiet

bull Wannsee Route zwischen Schlossplatz und

Glienicker Bruumlcke die die Berliner Mitte mit

den Naherholungsgebieten im Suumldwesten

der Stadt mit Anschluss an das Radroutenshy

netz des Landes Brandenburg verbindet

bull Berliner Mauerweg als beschilderter

historischer Themenpfad mit besonderer

touristischer Bedeutung

18

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Die Errichtung und Ergaumlnzung von Radvershy

kehrsanlagen in den Straszligen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige Tempelhofer UferWatershy

loo-Ufer Lindenstraszlige Wilhelmstraszlige und am

Halleschen Tor ist ein wesentlicher Bestandteil

der Radverkehrsinfrastrukturplanung Damit

soll ein entscheidender Beitrag zur Foumlrderung

des gebietsorientierten Radverkehrs sowie zur

Erhoumlhung der Sicherheit geleistet werden

Die Handlungsschwerpunkte im Gebiet

konzentrieren sich auf die Beseitigung der

verkehrlichen Defizite im oumlffentlichen Raum

und die Schaffung sicherer Verkehrswege fuumlr

nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer sowie die

Ordnung des ruhenden Verkehrs

Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen

Die Gestaltung und Vernetzung des oumlffentshy

lichen Raumes ist in der suumldlichen Friedrichshy

stadt eine zentrale Planungsaufgabe Die einst

praumlgnanten oumlffentlichen Raumlume aus Straszligen

Plaumltzen und Parks mit hoher baulicher Verdichshy

tung der Baubloumlcke sind verloren gegangen

Waumlhrend im noumlrdlichen Abschnitt der wieder

aufgebauten Friedrichstraszlige diese markante

stadtraumlumliche Wirkung des oumlffentlichen

Raumes der Friedrichstadt wieder erlebbar wird

ist die suumldliche Friedrichstadt durch Fragmenshy

tierung und fehlende innere Differenzierung

der Baubloumlcke gestoumlrt

Die neuangelegten Parks (Besselpark und

Theodor-Wolff-Park) und Promenaden

(ETAHoffmann-P und R-Varnhagen-P)

an der zentralen Achse der Friedrichstraszlige

bilden einen Ansatzpunkt Durch verbesserte

stadtraumlumliche Einbindung und Qualitaumlt der

Parkanlagen kann ein Beitrag zur Strukturieshy

rung des staumldtischen Raumes geleistet werden

Oumlffentliche Stadtteilparks Stadtplaumltze und

neu gestalteten Straszligenraumlume werden durch

Fuszlig- und Radwegeverbindungen miteinander

vernetzt Dadurch wird auch ein wichtiger Beishy

trag zur besseren Vernetzung der bedeutenden

kulturellen Einrichtungen und touristischen

Ziele in der suumldlichen Friedrichstadt geleistet

Die Wiederherstellung verstellter Sicht- und

Wegebeziehung hat insbesondere im Bereich

Mehringplatz und Bluumlcherplatz groszlige stadtshy

raumlumliche Wirkung

Schwerpunkte fuumlr die Aufwertung des oumlffentshy

lichen Raumes sind

bull Suumldliche Friedrichstraszlige im Uumlbergang zum

Mehringplatz

bull Besselpark

bull Einmuumlndungsbereich der Markgrafenstaszlige

in die Lindenstraszlige

bull Mehringplatz Bluumlcherplatz und Hallesches

Tor

24 Theodor-Wolff-Park

25 Gruumlnflaumlchen und Gruumlnverbindungen

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

19

Handlungsschwerpunkte5

26 Eingangsportal in der Friedrichstraszlige 17

Handlungsschwerpunkte

Handlungsschwerpunkte fuumlr die Teilshyraumlume

1 Bauluumlckenschlieszligung und Aufwertung

des Erscheinungsbildes der Friedrichstraszlige

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse der Friedshy

richstadt ist Mythos und Imagetraumlger zugleich

Der benachteiligte Stadtraum des suumldlichen

Abschnitts den Bauluumlcken teilweiser Leerstand

sowie soziale staumldtebauliche und gestalterische

Defizite abwerten spiegelt das Entwicklungsshy

gefaumllle und die unterschiedliche Bedeutung der

noumlrdlichen und suumldlichen Friedrichstadt wider

Um das Qualitaumltsgefaumllle zum noumlrdlichen

Straszligenabschnitt der mit aufwaumlndigen

privaten und oumlffentlichen Investitionen in den

1990er Jahren seine bdquoWiedergeburtldquo erlebte

auszugleichen muss die kuumlnftige Rolle dieses

Stadtraums im zeitlichen wie raumlumlichen Uumlbershy

gang zwischen Gestern Heute und Morgen

definiert und die Potenziale dieses wichtigen

Teils der Innenstadt gestaumlrkt werden

Die Aufwertungsmaszlignahmen im oumlffentlichen

Raum sollen deshalb mit privaten Initiativen

einhergehen Dabei muumlssen alle Akteure einshy

bezogen werden denn Eigentuumlmer wie Mieter

Parteien wie Stadtteilinitiativen Einzelhaumlndler

wie Behoumlrden sollten alle ein gemeinsames

Interesse haben dem suumldlichen Abschnitt der

Friedrichstraszlige wieder eine eigene positive

Adresse zu geben

2 Staumldtebauliche Gestaltung der raumlumlishy

chen Verbindung des Mehringplatzes mit

dem Bluumlcherplatz

Die Zaumlsuren des Staumldtebaus der Nachkriegsjahre

sollen zwischen Mehring- und Bluumlcherplatz

durch bauliche und gestalterische Maszlignahmen

im oumlffentlichen Raum gemildert werden Durch

die Wiederherstellung von Wege- und Sichtshy

beziehungen sollen beide Plaumltze raumlumlich und

funktional wieder aufeinander Bezug nehmen

die Hallesche-Tor-Bruumlcke ihre Buumlndelungsfunkshy

tion fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer uumlbernehmen

und die Friedrichstraszlige als Hauptachse mit der

Amerika-Gedenkbibliothek als visueller Endpunkt

wieder wahrnehmbar werden Der Ruumlckbau

der Uumlberbauung der Achse am Mehringplatz ist

langfristig abgestimmte Planung

3 Staumldtebauliches Konzept fuumlr das Gelaumlnshy

de des Blumengroszligmarktes einschlieszliglich

des Umfeldes

Das Gelaumlnde des Blumengroszligmarktes hat

eine wesentliche Schluumlsselfunktion fuumlr die

zukuumlnftige Entwicklung des Raumes zwischen

Friedrich- und Lindenstraszlige

Die Verlagerung ist fuumlr das Jahr 2010 vorgeshy

sehen Dies ermoumlglicht anhand eines noch

zu entwickelnden nutzungsstrukturellen und

staumldtebaulichen Neuordnungskonzeptes fuumlr

das Gelaumlnde des heutigen Groszligmarktes und

des Druckgrafischen Gewerbezentrums den

Stadtraum wieder herzustellen Dadurch

werden zusaumltzliche Bauflaumlchen aktiviert und

vorhandene Freiflaumlchen qualitativ verbessert

In diesem Zusammenhang steht der aufgeloumlste

Stadtraum der westlichen Lindenstraszlige

zwischen Markgrafen- und Franz-Kluumlhs-

Straszlige dessen raumlumliche Fassung vis-a-vis

des barocken Stadtpalais und des Juumldischen

Museums wuumlnschenswert waumlre

4 Staumldtebauliche Gestaltung des Bereichs

zwischen der Alten Jakobstraszlige und der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige

Die ehemaligen Freihalteflaumlchen fuumlr die

Realisierung der Verkehrsplanung der 1960er

Jahre bieten qualitaumltsvolle Bau- und Freiflaumlshy

chen Entlang der Alten Jakobstraszlige kann der

staumldtische Raum mit der Ausbildung einer baushy

lichen Raumkante wieder gefasst werden Die

staumldtebaulichen Zielstellungen des Planwerks

Innenstadt verursachen mit der Aufhebung der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige einschneidende Eingriffe

in die Siedlungsstruktur fuumlr die es heute keine

Umsetzungsperspektiven mehr gibt Es sind

alternative Konzepte erforderlich die eine hohe

staumldtebauliche Qualitaumlt in dieser Innenstadtlage

sichern

5 Raumlumliche Gestaltung des suumldlichen

Abschnitts der Wilhelmstraszlige

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgeshy

staltung des Parkhausareals an der Franzshy

Kluumlhs-Straszlige bietet sich die Moumlglichkeit der

stadtraumlumlichen Neugestaltung von Teilflaumlchen

der Wohnbebauung und der Aufwertung des

oumlstlichen Straszligenraumes der Wilhelmstraszlige

20

Mit diesen Maszlignahmen kann der Straszligenraum

mehr Klahrheit erhalten Insbesondere die

Einmuumlndungsbereiche der Franz-Kluumlhs-Straszlige

und der Stresemannstraszlige in die Wilhelmstraszlige

sind neu zu definieren

6 Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo und des

Askanischen Platzes

Fuumlr die Quartiere um den Askanischen Platz

und die Stresemannstraszlige ist die staumldtebaushy

liche Weiterentwicklung und Aufwertung des

Areals der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige von

groszliger Bedeutung

Waumlhrend die Eigentuumlmerin eine Mischnutzung

mit hohem tertiaumlren Flaumlchenanteil (Hotels und

Buumlros) bevorzugt sehen die staumldtebaulichen

Ziele des Bezirks die Entwicklung des Gebiets

als innerstaumldtischen Wohnstandort mit attrakshy

tiven Gruumln- und Erholungsflaumlchen vor

Der Stadtraum suumldlich des Askanischen Platzes

bzw des ehemaligen Anhalter Bahnhofs der

amorph ausufert bedarf hier der baulichen

Fassung um so das Raumgefuumlge zwischen dem

historischen Porticus und dessen Umgebung

wieder herzustellen

7 Aufwertung der halboumlffentlichen

Raumlume an der Groszligbeerenstraszlige

Das Hochhaus der Postbank Berlin hat eine beshy

sondere weithin sichtbare stadtbildpraumlgende

Wirkung

Angesichts dieser Bedeutung muumlssen die

um das Hochhaus im Stile der 1970er Jahre

angelegten weitraumlumigen Freiflaumlchen die an

die Groszligbeerenstraszlige und das Hallesche Ufer

grenzen eine der Oumlrtlichkeit angemessene

Gestaltung erhalten

Eine Verbesserung der raumlumlichen Situation

entlang des Halleschen Ufers in Verbindung

mit dem U-Bahnhof Moumlckernbruumlcke waumlre eine

erhebliche Aufwertung fuumlr den staumldtischen

Raum und das angrenzende Wohnquartier

5 Handlungsschwerpunkte

Allgemeine Handlungsschwerpunkte fuumlr den Gesamtraum

Das in der suumldlichen Friedrichstadt vorhandene

bdquogruumlne Potenzialldquo bietet gute Voraussetzungen

fuumlr die bessere Vernetzung der Gruumlnanlagen

Kultureinrichtungen und touristischen Ziele Die

Aufenthaltsqualitaumlt im oumlffentlichen Raum auf

den Plaumltzen und in den Parkanlagen soll durch

gezielte Maszlignahmen verbessert werden Dies

betrifft insbesondere die Parkanlage Moumlckernshy

straszligeKleinbeerenstraszlige den Besselpark und

den Bluumlcherplatz

Ein einheitliches Wegeleitsystem und die

Einrichtung und Ergaumlnzung von Fahrradrouten

unterstuumltzt die Vernetzung der Kultureinrichshy

tungen und touristischen Attraktionen

Eine Besonderheit ist der Geschichtspark

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde 27 Fassadendetail Cafe Adler

des ehemaligen Prinz-Albrecht-Palais Der

Name dieses Palais das noch der Weimarer

Regierung als Gaumlstehaus diente steht als Fanal

fuumlr das nationalsozialistische Terror-Regime

Entsprechend der historischen politischen und

gesellschaftlichen Bedeutung des Ortes sollte

die jahrelange Planung fuumlr ein Mahnmal zuumlgig

im Sinne des 1983 formulierten Ausschreishy

bungstextes realisiert werden bdquoDie Neugestalshy

tung dieses Ortes soll das Vergessen unterbreshy

chen und ihn im Bewuszligtsein der Bewohner und

Besucher der Stadt zum festen Bestandteil des

Berliner Stadtgefuumlges machenldquo

Entscheidung zu Abweichungen von

beschlossenen Planungen

Die bezirkliche Bereichsentwicklungsplanung

2006 enthaumllt alternative Vorstellungen zur

Entwicklung von Teilraumlumen die von den uumlbershy

geordneten Zielen des Planwerks Innenstadt

abweichen Sie betreffen die Oumlffnung und

zeitgemaumlszlige Wiederherstellung des Halleschen

Tors und die kritische Beruumlcksichtigung der

historischen Stadt im Bereich der Verkehrsplashy

nung Besselstraszlige und Alte Jakobstraszlige Hierzu

sind konsensfaumlhige Konzepte zu erarbeiten die

im weiteren Planungsprozess der Bauleitplashy

nung entschieden werden

21

5 Handlungsschwerpunkte

22

5 Handlungsschwerpunkte

28 Handlungsschwerpunkte

23

Stresemannstraszlige

Zimmerstraszlige

Hallesches Ufer

Wilhelm

straszlige

Leipziger Straszlige

Kulturelle Einrichtungen und Sehenswuumlrdigkeiten in der suumldlichen Friedrichstadt

Martin-Gropius-Bau

Europahaus

Deutschlandhaus

Portal Anhalter Bahnhof LapidariumTempodrom Familiengericht Hebbel-Theater

Verlagshaus Axel-Springer GSW-Hochhaus taz

24

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

2 Gebietsbeschreibung

5 GSW Hochhaus Kochstraszlige

Mit der Teilung der Stadt verloren die Nordshy

Suumld-Verbindungen ihre uumlberoumlrtliche Funktion

und dienten nur der Erschlieszligung der suumldshy

lichen Friedrichstadt Gleichwohl bewirkte die

Abtrennung der Linden- und der Wilhelmstraszlige

vom Mehringplatz die Erhoumlhung der Leistungsshy

faumlhigkeit dieser beiden Straszligen Dagegen

gewannen die Ost-West-Verbindungsstraszligen

an Bedeutung die jedoch nur aufgrund des

Verlaufs der Mauer und ihrer historischen

Vorpraumlgung bdquouumlber-Eckldquo gefuumlhrt werden konnshy

ten Das gilt insbesondere fuumlr den Straszligenzug

Oranienstraszlige - Kochstraszlige - Anhalter-Straszlige

mit Anknuumlpfung uumlber die Schoumlneberger Straszlige

an das Hallesche Ufer der neben der Straszlige des

17 JuniUnter den Linden und dem Straszligenzug

am Landwehrkanal als zentrale innerstaumldtische

Ost-West-Verbindung dient

Die Wiedervereinigung der Stadt fuumlhrte dazu

dass die Nord-Suumld-Verbindungen - mit Ausshy

nahme der gekappten Friedrichstraszlige - wieder

ihre urspruumlngliche Verkehrsfunktion wahrshy

nehmen Auf der Wilhelm- der Stresemann-

und der Lindenstraszlige ist heute eine staumlrkere

Vekehrsbelastung festzustellen Im Sinne der

Gebietsentwicklung sollten die Straszligen als

gestalteter oumlffentlicher Raum wiederentdeckt

und entwickelt werden

Defizite Potenziale und Qualitaumlten

Der suumldliche Teil der Friedrichstraszlige ist gekennshy

zeichnet durch funktionale und staumldtebauliche

Probleme die am Umfeld der Wohnhochhaumlushy

ser der Verkehrsbarrieren der Brachflaumlchen

und der aufgerissenen Stadtraumkanten

sichtbar sind Auch das Gelaumlnde des Blumenshy

groszligmarktes wird seiner stadtraumlumlichen Lage

nicht mehr gerecht

Heute noch sind die Bruumlche die der Krieg die

Nachkriegsplanungen und die Mauer hinterlasshy

sen haben deutlich erkennbar Fragmente der

barocken und gruumlnderzeitlichen Stadt neben dem

Wohnungsbau der Flaumlchensanierung Bauluumlcken

im historischen Stadtgrundriss und defizitaumlr

eingebundene Freiflaumlchen auf den ehemaligen

Freihalteflaumlchen der geplanten Verkehrstrassen

kennzeichnen das Bild Ruhige durchgruumlnte

Wohnanlagen mit quartiersbezogener Infrastrukshy

tur vermitteln einen fast vorstaumldtischen Charakter

waumlhrend nebenan bedeutende Einrichtungen von

Politik und Kultur sowie touristisch interessante

Ziele das Stadtbild praumlgen

Am Mehring- und Bluumlcherplatz hat die modershy

ne Stadtplanung raumlumliche und funktionale

Bezuumlge gekappt die heute die Nutzung und die

Orientierung im oumlffentlichen Raum erschweren

Auch an der Alten Jakobstraszlige wurde die alte

Stadtstruktur durch die Trassierung der Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und dem Bau der Springsiedshy

lung umfassend uumlberformt

Waumlhrend das ehemalige Zeitungsviertel an der

Kochstraszlige wieder Urbanitaumlt ausstrahlt ist dies

im Bereich des Springerhochhauses in dem die

historische Stadtstruktur aufgegeben wurde

nicht erkennbar

Die noch unbebauten Freihalteflaumlchen aus

der aufgegebenen Verkehrsplanung bieten

wichtige Potenziale die dem Stadtraum durch

neue Bau- und Gruumlnflaumlchen stadtgestalterische

und nutzungsstrukturelle Qualitaumlten verleihen

koumlnnten

Planerischer Handlungsbedarf

Bekannte Veranstaltungsorte (Tempodrom)

bedeutende Museen (Juumldisches Museum

Berlinische Galerie Martin-Gropius-Bau Mauer

Museum) und Orte der deutschen Geschichte

(Topographie des Terrors Checkpoint Charly)

veranlassen zahlreiche Touristen zum Besuch

dieses Stadtgebiets Die Vernetzung der tourishy

stischen Highlights durch angemessen gestaltete

oumlffentliche Raumlume ist unzureichend und bedarf

der weiteren Entwicklung Ebenso entspricht

das unbefriedigende Umfeld des Juumldischen

Museums und der Berlinischen Galerie nicht der

Bedeutung dieser Einrichtungen

Uumlberdimensionierte Verkehrsplanungen und Flaumlshy

chensanierungen fuumlhrten zur Uumlberformung des

historischen Stadtgrundrisses am Mehringplatz

und des suumldlichen Abschnitts der Friedrichstraszlige

Auch hier koumlnnen vorhandene Potenziale zur

Verbesserung der Stadtstrukur beitragen

Die Freihaltetrassen der nicht realisierten Vershy

kehrsplanung die zu oumlffentlichen Parkanlagen

Theodor-Wolff-Park und Besselpark entwickelt

wurden weisen durch geringe Strukturieshy

rung und Gestaltung wenig Beziehung zum

umgebenden Stadtraum auf und erfordern

weitere Maszlignahmen um sie angemessen in die

Stadtstruktur einbinden zu koumlnnen

10

2 Gebietsbeschreibung

Der respektvolle Umgang mit dem historischen

Stadtgrundriss wie er zu Beginn der 1980er

Jahre mit der behutsamen Stadterneuerung

westlich der Wilhelmstraszlige und oumlstlich der Linshy

denstraszlige begonnen wurde hat den Maszligstab

auch fuumlr die kuumlnftige Entwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt gesetzt

In den 1990er Jahren begannen mit dem Fall

der Mauer die Planungen zur Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

und die Wiederherstellung der historischen

Stadtstruktur

In Fortfuumlhrung und Modifikation des Planwerks

Innenstadt gilt es ein neues Leitbild fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt zu formulieren um die

Potenziale dieses wichtigen Teils der histoshy

rischen Innenstadt herauszuarbeiten zu staumlrken

sowie die Handlungskonzepte und Maszlignahshy

men darauf abzustimmen

Akuter planerischer Handlungsbedarf aufgrund

anstehender Standortentscheidungen und

aktualisierter Planungen die von den gesamtshy

staumldtischen Zielen des Planwerkes Innenstadt

abweichen konzentriert sich vorrangig auf die

nachfolgenden Teilraumlume

1 Mehringplatz Hallesches Tor Bluumlcherplatz

2 Suumldliche Friedrichstraszlige

3 BlumengroszligmarktBesselpark

4 Alte JakobstraszligeKinderbauernhof

5 Tempodrom Askanischer Platz

6 Vertiefungsbereiche des Untersuchungsgebietes

11

Historische Entwicklung3

7 Rondell Oumllgemaumllde um 1730

Historische Entwicklung

Die barocke Idealstadt

Ab 1688 entstand suumldwestlich von Berlin und

Coumllln mit der Friedrichstadt nach Friedrichsshy

werder und der Dorotheenstadt die dritte

Erweiterung des historischen Stadtkerns Die

Friedrichstadt wurde in strenger Planmaumlszligigkeit

und Geometrie angelegt Ab 1732 lieszlig Friedrich

Wilhelm I die Friedrichstadt nach Plaumlnen seines

Oberbaudirektors Phillip Gerlach nach Suumlden

erweitern Charakteristisch fuumlr die suumldliche

Erweiterung sind die zum Landwehrgraben

keilfoumlrmig zulaufenden Achsen (Wilhelmstraszlige

Friedrichstraszlige Lindenstraszlige) mit der Friedrichshy

straszlige als Hauptachse Den Schnittpunkt der

drei Straszligen bildet der kreisfoumlrmige Stadtplatz

das bdquoRondellldquo An den Toren der Akzisemauer

die etwa zur gleichen Zeit errichtet wurde

entstanden drei Plaumltze die Gerlach zu bedeushy

tenden stadtbildpraumlgenden Plaumltzen ausgestalshy

ten lieszlig Das bdquoRondellldquo vor dem Halleschen Tor

das bdquoOktogonldquo vor dem Potsdamer Tor und das

bdquoCarreacuteldquo vor dem Brandenburger Tor Der runde

Platz trug im Laufe seiner Geschichte die drei

Namen bdquoRondellldquo(1734-1815) bdquoBelle-Alliance-

Platzldquo (1815-1946) und nach dem 2 Weltkrieg

bis heute bdquoMehringplatzldquo

Durch die diagonal verlaufenden Achsen Wilshy

helm- und Lindenstraszlige wird die strenge Blockshy

struktur der Friedrichstadt in ihrer Wirkung vershy

aumlndert Die anderen nach Suumlden verlaumlngerten

Straszligen der noumlrdlichen Friedrichstadt werden

auf oumlffentliche oder private repraumlsentative

Gebaumlude als points de vue gefuumlhrt wie zB zum

ehemaligen Kammergericht (spaumlter Berlin-Mushy

seum) in der Blickachse der Markgrafenstraszlige

zur ehemaligen koumlniglichen Sternwarte von

Schinkel in der Achse der Charlottenstraszlige und

zum alten Standort der Jerusalemer Kirche

in der Achse der Kochstraszlige dem heutigen

Standort des Axel-Springer-Verlagshauses

Typisch fuumlr die suumldliche Friedrichstadt sind

Abweichungen von der Rasterstruktur der noumlrdshy

lichen Friedrichstadt und die langgestreckten

Blockstrukturen

8 Kammergericht um 1835

9 Belle-Alliance-Platz und Hallesches Tor um 1850

10 Berlin und Umgebung

1876 (Ausschnitt)

12

3 Historische Entwicklung

11 Jerusalemer Kirche um 1905

Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit

Waumlhrend im noumlrdlichen Teil der Friedrichstadt

praumlgende Adelspalais entstanden die nach

der Reichsgruumlndung 1871 zu Regierungs- und

Botschaftsgebaumluden umgebaut wurden trug

die suumldliche Friedrichstadt zunaumlchst einen

einfacheren Charakter Im wesentlichen wurden

hier Einwanderer angesiedelt Nach 1871

entstanden anstelle der niedrigen 2-geschosshy

sigen Haumluser die berlintypischen 5-geschossigen

Bauten mit Quergebaumluden und Seitenfluumlgeln

In Nachbarschaft zum Prinz-Albrecht-Palais

wurde 1881 das Kunstgewerbemuseum von

Gropius und Schmieden fertiggestellt und 1886

das Voumllkerkundemuseum eingeweiht Die alten

Buumlrgerhaumluser an der Wilhelmstraszlige wurden

aufgestockt oder durch Neubauten ersetzt Die

noumlrdliche Friedrichstraszlige entwickelte sich nach

1871 zur Geschaumlfts- und Vergnuumlgungsstraszlige

In der Wilhelmstraszlige siedelten sich zahlreiche

Reichsbehoumlrden an

Die Expansion des Verkehrs- und Transportweshy

sens machte nach der Reichsgruumlndung 1871

die Anlage neuer Straszligen notwendig Bahnhoumlfe

wurden den neuen Anforderungen angepasst

Als architektonisch herausragend galt der neue

Anhalter Bahnhof Durch die Inbetriebnahme

der Hochbahn und der Nord-Suumld-Untergrundshy

bahn am Anfang des 20 Jh entwickelte sich

der Belle-Alliance-Platz zu einem zentralen

Verkehrknoten 1915 wurde die Schinkelsche

Sternwarte von 1835 zugunsten einer leistungsshy

faumlhigeren Erschlieszligung und Erweiterung der

Markthalle abgerissen

Innerhalb weniger Jahre hatte sich die Funktion

der suumldlichen Friedrichstadt grundlegend

gewandelt Eingebettet in die innerstaumldtischen

Strukturen aus Regierungsviertel Geschaumlftsshy

viertel entlang der Leipziger Straszlige Verkehrsshy

zentrum zwischen Potsdamer und Anhalter

Bahnhof und Zeitungsviertel zwischen Zimmer-

und Kochstraszlige ist aus einem Stadtrandquartier

ein Teil der Innenstadt geworden

Die barocke Friedrichstadt wurde durch

Kriegseinwirkungen stark beschaumldigt Der

Bau der Mauer brachte weitere Zerstoumlrungen

und trennte die noumlrdliche von der suumldlichen

Friedrichstadt

14 Straubeplan 1908

12 Bluumlcherplatz 1902

13 Lindenstraszlige um 1925

13

3 Historische Entwicklung

15 Modell der suumldl Friedrichstadt Stand der Planung 1965

16 FNP 1965 (Ausschnitt)

Thema Autobahnplanung

Nachkriegsentwicklung

Im 2 Weltkrieg wurde mit der Zerstoumlrung des

alten Regierungsviertels und des Zeitungsshy

viertels rund um die Kochstraszlige die suumldliche

Friedrichstadt stark beschaumldigt Auf Basis der

Resultate des 1957 ausgeschriebenen Wettbeshy

werbs bdquoHauptstadt Berlinldquo der Vorschlaumlge uumlber

die kuumlnftige Gestalt Berlins als Hauptstadt und

moderne Weltstadt erbringen sollte wurde

unter der Leitung Hans Scharouns ein Gesamtshy

konzept (Kollektivplan) fuumlr den Wiederaufbau

Berlins erarbeitet das sich auch nachhaltig auf

die suumldliche Friedrichstadt auswirken sollte

Angesichts des bdquoMaszliges der Zerstoumlrungldquo

ignorierte der Kollektivplan die historische

Blockstruktur zugunsten einer organischen

bdquoStadtlandschaftldquo in Form einer Bandstadt

mit ausladendem Verkehrsnetz sowie strikter

Funktionstrennung von Wohnen Arbeiten

Erholen und Verkehr Dementsprechend

wurden Hochhaumluser als staumldtebauliche

Dominanten in der Stadtlandschaft in ein

Spannungsverhaumlltnis zu ausgedehnten

Flachbauten gesetzt Die neue Hauptverwalshy

tung der gemeinnuumltzigen Siedlungs- und

Wohnungsbaugesellschaft Berlin (GSW)

mit dem Flachbau des Grafischen Zentrums

zwischen Markgrafen- und Charlottenstraszlige

das Hochhaus des Axel Springer Verlages mit

der Druckerei noumlrdlich der Kochstraszlige und das

Hochhaus des ehem Postgiroamtes Berlin-

West am Halleschen Ufer sind Stein gewordene

Beispiele dieses Leitbildes in der suumldlichen

Friedrichstadt Sie zeugen von der Idee des soshy

genannten bdquoCitybandesldquo zwischen Berlin-Mitte

und dem Gebiet um den Bahnhof Zoo und

standen im direkten Bezug zu den geplanten

die Innenstadt umschlieszligenden vier Autobahnshy

tangenten Die sogenannte Suumldtangente sollte

als 6-spurige Autobahn noumlrdlich des Mehringshy

platzes vorbei gefuumlhrt und die Friedrichstraszlige

auf 60 m verbreitert werden Diese Konzeption

fand bis 1984 im Flaumlchennutzungsplan sowie

im Baunutzungsplan von Berlin ihre planungsshy

rechtliche Festlegung

Die Teilung Berlins durch den Mauerbau 1961

und das fehlende Entwicklungspotenzial in

der umschlossenen Stadt verhinderten in Vershy

bindung mit der dezentralen polyzentrischen

Stadtstruktur und dem Paradigmenwechsel hin

zur Bestandsorientierung die Realisierung der

Cityband-Idee doch hat bereits die Planung an

vielen Stellen der Stadt kaum zu heilende Spushy

ren hinterlassen Geblieben sind die Verstuumlmshy

melung der Friedrichstraszlige als Sackgasse die

weitraumlumigen Abschwenkungen der Linden-

und Wilhelmstraszlige die Hochhausscheiben

14

3 Historische Entwicklung

am Mehringplatz die Lage und Bauflucht der

heutigen Blumengroszligmarkthalle und die Freishy

flaumlchen des Bessel- und Theodor-Wolff-Parks

auf der urspruumlnglich geplanten Autobahntrasse

Kritische Rekonstruktion

In den folgenden Jahren wurde die Randlashy

ge zum West-Berliner Stadtzentrum immer

deutlicher

Erst Anfang der 1970er Jahre setzten neue staumldshy

tebauliche Uumlberlegungen zur kuumlnftigen Rolle

und Gestaltung dieses zentralen Stadtgebietes

ein Diese Uumlberlegungen sind getragen von der

wachsenden Kritik am Staumldtebau der Nachshy

kriegszeit Das staumldtebauliche Leitbild dieser

Epoche mit der nach Funktionen gegliederten

und staumlndig wachsenden Stadt war uumlberfaumlllig

geworden und nicht mehr praktikabel

Das neue Leitbild der 1980er Jahre strebte eine

weitgehende Mischung aller staumldtischen Nutshy

zungen und Lebensvorgaumlnge an und entdeckte

den oumlffentlichen Straszligenraum mit Straszligen

Plaumltzen und Parks als Teil des menschlichen

Lebensraumes mit Gestalt- und Aufenthaltsshy

qualitaumlt

Die Innenstadt als Wohnort und die kritische

Rekonstruktion der historischen Stadtstruktur

wird zum Leitmotiv fuumlr innerstaumldtischen Stadtshy

neubau und die bisher vom Abriss bedrohten

Stadterneuerungsgebiete Im Rahmen der

Internationalen Bauausstellung 1987 wurden

die groszligen innerstaumldtischen Brachen entlang

der Mauer zu zentralen Wohnstandorten entshy

wickelt Westlich der Wilhelm- und oumlstlich der

Lindenstraszlige entstanden neue an Stadtgrundshy

riss und bestehender Substanz angepasste

Wohnformen in Verbindung mit Gruumlnanlagen

und sozialer Infrastruktur Damit wurde der

bereits in den Sanierungsprogrammen der

1960er Jahre eingeleitete Funktionswandel

vom Teil des historischen Zentrums hin zu

einem ruhigen Wohnort zunaumlchst im Schatten

der Mauer nach dem Fall der Mauer dann in

zentraler innerstaumldtischer Lage fortgesetzt Das

Planwerk Innenstadt knuumlpfte an das Leitbild der

kritischen Rekonstruktion an und konkretisiert

die Wiederherstellung der historischen Stadtshy

struktur und die stadtraumlumliche Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

17 FNP 1984 (Ausschnitt)

Thema Stadtreparatur

15

Planungsgrundlagen und -ziele4

18 FNP Auszug aus dem Flaumlchennutzungsplan Berlin

(Stand 2006)

Thema Wiedervereinigung

19 Bereichsentwicklungsplanung (Entwurf 2007)

Nutzungskonzept

Planungsgrundlagen und -ziele

Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)

Der FNP formuliert die Grundzuumlge fuumlr die

raumlumliche Entwicklung der Stadt und bildet den

Rahmen fuumlr die langfristige Entwicklung Berlins

Der urbane Stadtraum an der Friedrichstraszlige

bis zur Kochstraszlige gehoumlrt zum Zentrumsshy

bereich Mitte mit einer besonderen Prioritaumlt

zur Aufwertung und Entwicklung Berlins als

europaumlische Einkaufsmetropole und Anshy

ziehungspunkt fuumlr Touristen und Besucher

Entsprechend der Bedeutung sind hier im FNP

gemischte Bauflaumlche (M1) mit Einzelhandelsshy

konzentration dargestellt

Im suumldlich Abschnitt der Friedrichstraszlige von

der Kochstraszlige bis zum Mehringplatz nimmt

die Nutzungsintensitaumlt mit der Darstellung

gemischter Bauflaumlchen (M2) ab um den hier

vorhandenen houmlheren Anteil der Wohnnutzung

auch langfristig zu sichern

Die uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in Ost-

Westrichtung symbolisiert die Vernetzung und

Einbindung der Gruumlnflaumlchen zwischen Mendels-

sohn-Bartholdy-Park und Waldeckpark

Die angrenzende Wohnnutzung im Rahmen der

behutsamen Stadterneuerung wird durch die

Darstellung von Wohnbauflaumlchen im Bestand

gesichert und die Kultur- und Gemeinbedarfsshy

einrichtungen mit gesamtstaumldtischer Bedeushy

tung durch Symbole gekennzeichnet

Landschaftsprogramm

Wesentliches landschaftsplanerisches Ziel fuumlr

die suumldliche Friedrichstadt ist die Verbesserung

und Vervollstaumlndigung der Gruumlnverbindungen

entlang des Landwehrkanals und die Gruumlnvershy

netzung innerhalb des Gebiets unter Einbezieshy

hung der vorhandenen Gruumlnflaumlchen

Die Gruumlnvernetzung vom Tiergarten uumlber

Mendelssohn-Bartholdy-Park zum Waldeckpark

sind in Abschnitten bereits realisiert

Die Verbesserungen von Aufenthaltsqualitaumlten

Erhoumlhung der Nutzungsmoumlglichkeiten und

Vernetzungen vorhandener Freiraumlume tragen

entscheidend zur Neuordnung und Aufwertung

des Stadtraumes bei Am suumldlichen Ufer des

Landwehrkanals tangiert der Tiergartenring

ein gesamtstaumldtisch bedeutsamer Weg der

bdquo20 gruumlnen Hauptwege Berlinsldquo die suumldliche

Friedrichstadt

Bereichsentwicklungsplanung (BEP)

Mit der Bezirksfusion Friedrichshain-Kreuzberg

2001 wurde die Erarbeitung eines gemeinshy

samen Nutzungskonzeptes notwendig Der

Abschlussbericht der BEP Friedrichshain-Kreuzshy

berg wird voraussichtlich 2007 beschlossen Die

BEP sieht eine bestandsorientierte Weiterentshy

wicklung der suumldlichen Friedrichstadt vor

bull Orientierung zur Stadtmitte

bull zentrentragende innerstaumldtische Nutzunshy

gen mit hohem Wohnanteil und

bull innerstaumldtische Wohnstandorte mit

vernetzten Gruumlnraumlumen und sozialer

Infrastruktur

Am Mehringplatz und Bluumlcherplatz werden im

Dissens zum Planwerk Innenstadt in der BEP

Gruumlnflaumlchen gesichert Der Dissens wird im

weiteren Verfahren zwischen Bezirk und Senat

geklaumlrt

16

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Planwerk Innenstadt

Besonders im historischen Zentrum Berlins hashy

ben die Nachkriegsplaner in Ost und West das

Straszligen- und Platzgefuumlge der barocken Stadt in

weiten Teilen zerstoumlrt Erst in den 1980er Jahren

kehrte man zu einer kritischen Rekonstruktion

des Stadtgrundrisses zuruumlck

Das Planwerk Innenstadt hat die Verbindung

der noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

durch Verdichtung durch Blockkantenbildung

und Blockkantenschlieszligung zum Ziel

Die Planungsschwerpunkte des 1999 beschlosshy

senen Planwerkes sind aus heutiger Sicht neu

zu bewerten und weiter zu konkretisieren Sie

konzentrieren sich auf die Bereiche

bull Bauluumlckenschlieszligung an der Friedrichshy

straszlige

bull Blockrandschlieszligung an der Wilhelmstraszlige

Stresemanstraszlige Neuenburger Straszlige und

Alexandrinenstraszlige

bull Entwicklung des Bereichs des Blumengroszligshy

markts sowie Bau- und Gruumlnflaumlchenentshy

wicklung an der Besselstraszlige

bull Stadtraumbildung am Landwehrkanal im

Bereich Mehringplatz

bull Aufwertung und Wiederherstellung des

Bluumlcherplatzes mit der Amerika-Gedenkbishy

bliothek

bull Herstellung einer der Innenstadtlage

angemessene bauliche Verdichtung im

Bereich der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige

bull Blockrandschlieszligung und Aufwertung des

Baublocks der Bundesdruckerei

Gebaumlude Bestand

abgestimmte Planung

Planung nach Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Bereiche um den Mehringplatz Bluumlshy

cherplatz der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige der Bundesdruckerei und Blumenshy

groszligmarkt sind vertiefende Blockkonzepte

erforderlich

Die Konkretisierung der Ziele des Planwerks

Innenstadt im Rahmen der verbindlichen

Bauleitplanung erfordern vertiefende konzeptishy

onelle Uumlberlegungen in Teilbereichen

Das betrifft vor allem Planungen die nur durch

erhebliche Eingriffe in bestehende Nutzungsshy

strukturen und Privateigentum realisiert

werden koumlnnen wie

bull der Ruumlckbau der bestehenden Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und Neubau einer dem

historischen Straszligenraster nachempfunshy

denen Verbindungsstraszlige im Bereich des

Kinderbauernhofs und

bull die Bebauung der Parkanlagen am Landshy

wehrkanal suumldlich des Mehringplatzes und

am Bluumlcherplatz

20 Landschaftsprogramm Erholung-Freiraumnutzung

(Stand 2006)

21 Digitales 3D-Innenstadtmodell

17

4 Planungsgrundlagen und -ziele

22 Eingang U-Bhf Kochstraszlige

23 Verkehrserschlieszligung

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

Verkehrserschlieszligung

Straszligenverkehr

Die Berliner Verkehrsplanung geht vom Erhalt

der uumlbergeordneten Straszligennetzstruktur zur

gesamtstaumldtischen Anbindung der suumldlishy

chen Friedrichstadt aus Die uumlbergeordneten

Verkehre werden gebuumlndelt um das Gebiet

vom Durchgangsverkehr zu entlasten

bull Buumlndelung des Nord-Suumld-Verkehrs auf

der Wilhelm- Stresemann- und Lindenshy

straszlige Mit der geplanten staumldtebaulichen

Neuordnung im Bereich Spittelmarkt als

Teil des Planwerks Innenstadt werden die

Voraussetzungen fuumlr die verkehrliche Anshy

bindung der LindenstraszligeAxel-Springer-

Straszlige an die Leipziger Straszlige geschaffen

bull Fuumlhrung des Ost-West-Verkehrs suumldlich

des Gebiets uumlber die Kanaluferstraszligen

(Hallesches UferGitschiner Straszlige und

Tempelhofer UferWaterloo-Ufer) und

Bluumlcherstraszlige sowie noumlrdlich des Gebietes

uumlber Oranienstraszlige-Kochstraszlige-Anhalter

Straszlige

Fuumlr die Abwicklung des Ziel- und Quellverkehrs

existiert ein gut ausgepraumlgtes Straszligenerschlieshy

szligungsnetz Der Abschnitt der Friedrichstraszlige

suumldlich Kochstraszlige dient der oumlrtlichen Erschlieshy

szligung und ist nicht Bestandteil des uumlbergeordshy

neten Straszligennetzes Zur Verkehrsberuhigung

und Verbesserung der Aufenthaltsqualitaumlt

des oumlffentlichen Raums und der Gruumlnanlagen

wird der Mehringplatz auch zukuumlnftig frei vom

Autoverkehr bleiben

Oumlffentlicher Personennahverkehr

Die suumldliche Friedrichstadt ist durch drei U-

Bahnlinien (U1 U6 U7) der Nord-Suumld S-Bahn

und einem gut verzweigten Linienbusnetz

hervorragend an das oumlffentliche Nahverkehrsshy

netz angebunden

Langfristig ist im Zuge der Lindenstraszlige eine

Straszligenbahnstrecke zwischen Spittelmarkt und

Hallesches Tor geplant als Teil einer groszligraumlushy

migen Straszligenbahnverbindung aus dem Raum

Prenzlauer Berg uumlber Mitte nach Kreuzberg

Radverkehr

Mit dem Ausbau des Berliner Fahrradroutenshy

netzes ist das Gebiet an das zusammenhaumlngenshy

de gesamtstaumldtische Hauptnetz angeschlossen

Zwei der interessantesten durchgehenden und

neu ausgeschilderten Fahrradrouten fuumlhren

durch das Gebiet

bull Wannsee Route zwischen Schlossplatz und

Glienicker Bruumlcke die die Berliner Mitte mit

den Naherholungsgebieten im Suumldwesten

der Stadt mit Anschluss an das Radroutenshy

netz des Landes Brandenburg verbindet

bull Berliner Mauerweg als beschilderter

historischer Themenpfad mit besonderer

touristischer Bedeutung

18

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Die Errichtung und Ergaumlnzung von Radvershy

kehrsanlagen in den Straszligen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige Tempelhofer UferWatershy

loo-Ufer Lindenstraszlige Wilhelmstraszlige und am

Halleschen Tor ist ein wesentlicher Bestandteil

der Radverkehrsinfrastrukturplanung Damit

soll ein entscheidender Beitrag zur Foumlrderung

des gebietsorientierten Radverkehrs sowie zur

Erhoumlhung der Sicherheit geleistet werden

Die Handlungsschwerpunkte im Gebiet

konzentrieren sich auf die Beseitigung der

verkehrlichen Defizite im oumlffentlichen Raum

und die Schaffung sicherer Verkehrswege fuumlr

nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer sowie die

Ordnung des ruhenden Verkehrs

Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen

Die Gestaltung und Vernetzung des oumlffentshy

lichen Raumes ist in der suumldlichen Friedrichshy

stadt eine zentrale Planungsaufgabe Die einst

praumlgnanten oumlffentlichen Raumlume aus Straszligen

Plaumltzen und Parks mit hoher baulicher Verdichshy

tung der Baubloumlcke sind verloren gegangen

Waumlhrend im noumlrdlichen Abschnitt der wieder

aufgebauten Friedrichstraszlige diese markante

stadtraumlumliche Wirkung des oumlffentlichen

Raumes der Friedrichstadt wieder erlebbar wird

ist die suumldliche Friedrichstadt durch Fragmenshy

tierung und fehlende innere Differenzierung

der Baubloumlcke gestoumlrt

Die neuangelegten Parks (Besselpark und

Theodor-Wolff-Park) und Promenaden

(ETAHoffmann-P und R-Varnhagen-P)

an der zentralen Achse der Friedrichstraszlige

bilden einen Ansatzpunkt Durch verbesserte

stadtraumlumliche Einbindung und Qualitaumlt der

Parkanlagen kann ein Beitrag zur Strukturieshy

rung des staumldtischen Raumes geleistet werden

Oumlffentliche Stadtteilparks Stadtplaumltze und

neu gestalteten Straszligenraumlume werden durch

Fuszlig- und Radwegeverbindungen miteinander

vernetzt Dadurch wird auch ein wichtiger Beishy

trag zur besseren Vernetzung der bedeutenden

kulturellen Einrichtungen und touristischen

Ziele in der suumldlichen Friedrichstadt geleistet

Die Wiederherstellung verstellter Sicht- und

Wegebeziehung hat insbesondere im Bereich

Mehringplatz und Bluumlcherplatz groszlige stadtshy

raumlumliche Wirkung

Schwerpunkte fuumlr die Aufwertung des oumlffentshy

lichen Raumes sind

bull Suumldliche Friedrichstraszlige im Uumlbergang zum

Mehringplatz

bull Besselpark

bull Einmuumlndungsbereich der Markgrafenstaszlige

in die Lindenstraszlige

bull Mehringplatz Bluumlcherplatz und Hallesches

Tor

24 Theodor-Wolff-Park

25 Gruumlnflaumlchen und Gruumlnverbindungen

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

19

Handlungsschwerpunkte5

26 Eingangsportal in der Friedrichstraszlige 17

Handlungsschwerpunkte

Handlungsschwerpunkte fuumlr die Teilshyraumlume

1 Bauluumlckenschlieszligung und Aufwertung

des Erscheinungsbildes der Friedrichstraszlige

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse der Friedshy

richstadt ist Mythos und Imagetraumlger zugleich

Der benachteiligte Stadtraum des suumldlichen

Abschnitts den Bauluumlcken teilweiser Leerstand

sowie soziale staumldtebauliche und gestalterische

Defizite abwerten spiegelt das Entwicklungsshy

gefaumllle und die unterschiedliche Bedeutung der

noumlrdlichen und suumldlichen Friedrichstadt wider

Um das Qualitaumltsgefaumllle zum noumlrdlichen

Straszligenabschnitt der mit aufwaumlndigen

privaten und oumlffentlichen Investitionen in den

1990er Jahren seine bdquoWiedergeburtldquo erlebte

auszugleichen muss die kuumlnftige Rolle dieses

Stadtraums im zeitlichen wie raumlumlichen Uumlbershy

gang zwischen Gestern Heute und Morgen

definiert und die Potenziale dieses wichtigen

Teils der Innenstadt gestaumlrkt werden

Die Aufwertungsmaszlignahmen im oumlffentlichen

Raum sollen deshalb mit privaten Initiativen

einhergehen Dabei muumlssen alle Akteure einshy

bezogen werden denn Eigentuumlmer wie Mieter

Parteien wie Stadtteilinitiativen Einzelhaumlndler

wie Behoumlrden sollten alle ein gemeinsames

Interesse haben dem suumldlichen Abschnitt der

Friedrichstraszlige wieder eine eigene positive

Adresse zu geben

2 Staumldtebauliche Gestaltung der raumlumlishy

chen Verbindung des Mehringplatzes mit

dem Bluumlcherplatz

Die Zaumlsuren des Staumldtebaus der Nachkriegsjahre

sollen zwischen Mehring- und Bluumlcherplatz

durch bauliche und gestalterische Maszlignahmen

im oumlffentlichen Raum gemildert werden Durch

die Wiederherstellung von Wege- und Sichtshy

beziehungen sollen beide Plaumltze raumlumlich und

funktional wieder aufeinander Bezug nehmen

die Hallesche-Tor-Bruumlcke ihre Buumlndelungsfunkshy

tion fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer uumlbernehmen

und die Friedrichstraszlige als Hauptachse mit der

Amerika-Gedenkbibliothek als visueller Endpunkt

wieder wahrnehmbar werden Der Ruumlckbau

der Uumlberbauung der Achse am Mehringplatz ist

langfristig abgestimmte Planung

3 Staumldtebauliches Konzept fuumlr das Gelaumlnshy

de des Blumengroszligmarktes einschlieszliglich

des Umfeldes

Das Gelaumlnde des Blumengroszligmarktes hat

eine wesentliche Schluumlsselfunktion fuumlr die

zukuumlnftige Entwicklung des Raumes zwischen

Friedrich- und Lindenstraszlige

Die Verlagerung ist fuumlr das Jahr 2010 vorgeshy

sehen Dies ermoumlglicht anhand eines noch

zu entwickelnden nutzungsstrukturellen und

staumldtebaulichen Neuordnungskonzeptes fuumlr

das Gelaumlnde des heutigen Groszligmarktes und

des Druckgrafischen Gewerbezentrums den

Stadtraum wieder herzustellen Dadurch

werden zusaumltzliche Bauflaumlchen aktiviert und

vorhandene Freiflaumlchen qualitativ verbessert

In diesem Zusammenhang steht der aufgeloumlste

Stadtraum der westlichen Lindenstraszlige

zwischen Markgrafen- und Franz-Kluumlhs-

Straszlige dessen raumlumliche Fassung vis-a-vis

des barocken Stadtpalais und des Juumldischen

Museums wuumlnschenswert waumlre

4 Staumldtebauliche Gestaltung des Bereichs

zwischen der Alten Jakobstraszlige und der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige

Die ehemaligen Freihalteflaumlchen fuumlr die

Realisierung der Verkehrsplanung der 1960er

Jahre bieten qualitaumltsvolle Bau- und Freiflaumlshy

chen Entlang der Alten Jakobstraszlige kann der

staumldtische Raum mit der Ausbildung einer baushy

lichen Raumkante wieder gefasst werden Die

staumldtebaulichen Zielstellungen des Planwerks

Innenstadt verursachen mit der Aufhebung der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige einschneidende Eingriffe

in die Siedlungsstruktur fuumlr die es heute keine

Umsetzungsperspektiven mehr gibt Es sind

alternative Konzepte erforderlich die eine hohe

staumldtebauliche Qualitaumlt in dieser Innenstadtlage

sichern

5 Raumlumliche Gestaltung des suumldlichen

Abschnitts der Wilhelmstraszlige

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgeshy

staltung des Parkhausareals an der Franzshy

Kluumlhs-Straszlige bietet sich die Moumlglichkeit der

stadtraumlumlichen Neugestaltung von Teilflaumlchen

der Wohnbebauung und der Aufwertung des

oumlstlichen Straszligenraumes der Wilhelmstraszlige

20

Mit diesen Maszlignahmen kann der Straszligenraum

mehr Klahrheit erhalten Insbesondere die

Einmuumlndungsbereiche der Franz-Kluumlhs-Straszlige

und der Stresemannstraszlige in die Wilhelmstraszlige

sind neu zu definieren

6 Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo und des

Askanischen Platzes

Fuumlr die Quartiere um den Askanischen Platz

und die Stresemannstraszlige ist die staumldtebaushy

liche Weiterentwicklung und Aufwertung des

Areals der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige von

groszliger Bedeutung

Waumlhrend die Eigentuumlmerin eine Mischnutzung

mit hohem tertiaumlren Flaumlchenanteil (Hotels und

Buumlros) bevorzugt sehen die staumldtebaulichen

Ziele des Bezirks die Entwicklung des Gebiets

als innerstaumldtischen Wohnstandort mit attrakshy

tiven Gruumln- und Erholungsflaumlchen vor

Der Stadtraum suumldlich des Askanischen Platzes

bzw des ehemaligen Anhalter Bahnhofs der

amorph ausufert bedarf hier der baulichen

Fassung um so das Raumgefuumlge zwischen dem

historischen Porticus und dessen Umgebung

wieder herzustellen

7 Aufwertung der halboumlffentlichen

Raumlume an der Groszligbeerenstraszlige

Das Hochhaus der Postbank Berlin hat eine beshy

sondere weithin sichtbare stadtbildpraumlgende

Wirkung

Angesichts dieser Bedeutung muumlssen die

um das Hochhaus im Stile der 1970er Jahre

angelegten weitraumlumigen Freiflaumlchen die an

die Groszligbeerenstraszlige und das Hallesche Ufer

grenzen eine der Oumlrtlichkeit angemessene

Gestaltung erhalten

Eine Verbesserung der raumlumlichen Situation

entlang des Halleschen Ufers in Verbindung

mit dem U-Bahnhof Moumlckernbruumlcke waumlre eine

erhebliche Aufwertung fuumlr den staumldtischen

Raum und das angrenzende Wohnquartier

5 Handlungsschwerpunkte

Allgemeine Handlungsschwerpunkte fuumlr den Gesamtraum

Das in der suumldlichen Friedrichstadt vorhandene

bdquogruumlne Potenzialldquo bietet gute Voraussetzungen

fuumlr die bessere Vernetzung der Gruumlnanlagen

Kultureinrichtungen und touristischen Ziele Die

Aufenthaltsqualitaumlt im oumlffentlichen Raum auf

den Plaumltzen und in den Parkanlagen soll durch

gezielte Maszlignahmen verbessert werden Dies

betrifft insbesondere die Parkanlage Moumlckernshy

straszligeKleinbeerenstraszlige den Besselpark und

den Bluumlcherplatz

Ein einheitliches Wegeleitsystem und die

Einrichtung und Ergaumlnzung von Fahrradrouten

unterstuumltzt die Vernetzung der Kultureinrichshy

tungen und touristischen Attraktionen

Eine Besonderheit ist der Geschichtspark

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde 27 Fassadendetail Cafe Adler

des ehemaligen Prinz-Albrecht-Palais Der

Name dieses Palais das noch der Weimarer

Regierung als Gaumlstehaus diente steht als Fanal

fuumlr das nationalsozialistische Terror-Regime

Entsprechend der historischen politischen und

gesellschaftlichen Bedeutung des Ortes sollte

die jahrelange Planung fuumlr ein Mahnmal zuumlgig

im Sinne des 1983 formulierten Ausschreishy

bungstextes realisiert werden bdquoDie Neugestalshy

tung dieses Ortes soll das Vergessen unterbreshy

chen und ihn im Bewuszligtsein der Bewohner und

Besucher der Stadt zum festen Bestandteil des

Berliner Stadtgefuumlges machenldquo

Entscheidung zu Abweichungen von

beschlossenen Planungen

Die bezirkliche Bereichsentwicklungsplanung

2006 enthaumllt alternative Vorstellungen zur

Entwicklung von Teilraumlumen die von den uumlbershy

geordneten Zielen des Planwerks Innenstadt

abweichen Sie betreffen die Oumlffnung und

zeitgemaumlszlige Wiederherstellung des Halleschen

Tors und die kritische Beruumlcksichtigung der

historischen Stadt im Bereich der Verkehrsplashy

nung Besselstraszlige und Alte Jakobstraszlige Hierzu

sind konsensfaumlhige Konzepte zu erarbeiten die

im weiteren Planungsprozess der Bauleitplashy

nung entschieden werden

21

5 Handlungsschwerpunkte

22

5 Handlungsschwerpunkte

28 Handlungsschwerpunkte

23

Stresemannstraszlige

Zimmerstraszlige

Hallesches Ufer

Wilhelm

straszlige

Leipziger Straszlige

Kulturelle Einrichtungen und Sehenswuumlrdigkeiten in der suumldlichen Friedrichstadt

Martin-Gropius-Bau

Europahaus

Deutschlandhaus

Portal Anhalter Bahnhof LapidariumTempodrom Familiengericht Hebbel-Theater

Verlagshaus Axel-Springer GSW-Hochhaus taz

24

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

2 Gebietsbeschreibung

Der respektvolle Umgang mit dem historischen

Stadtgrundriss wie er zu Beginn der 1980er

Jahre mit der behutsamen Stadterneuerung

westlich der Wilhelmstraszlige und oumlstlich der Linshy

denstraszlige begonnen wurde hat den Maszligstab

auch fuumlr die kuumlnftige Entwicklung der suumldlichen

Friedrichstadt gesetzt

In den 1990er Jahren begannen mit dem Fall

der Mauer die Planungen zur Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

und die Wiederherstellung der historischen

Stadtstruktur

In Fortfuumlhrung und Modifikation des Planwerks

Innenstadt gilt es ein neues Leitbild fuumlr die

suumldliche Friedrichstadt zu formulieren um die

Potenziale dieses wichtigen Teils der histoshy

rischen Innenstadt herauszuarbeiten zu staumlrken

sowie die Handlungskonzepte und Maszlignahshy

men darauf abzustimmen

Akuter planerischer Handlungsbedarf aufgrund

anstehender Standortentscheidungen und

aktualisierter Planungen die von den gesamtshy

staumldtischen Zielen des Planwerkes Innenstadt

abweichen konzentriert sich vorrangig auf die

nachfolgenden Teilraumlume

1 Mehringplatz Hallesches Tor Bluumlcherplatz

2 Suumldliche Friedrichstraszlige

3 BlumengroszligmarktBesselpark

4 Alte JakobstraszligeKinderbauernhof

5 Tempodrom Askanischer Platz

6 Vertiefungsbereiche des Untersuchungsgebietes

11

Historische Entwicklung3

7 Rondell Oumllgemaumllde um 1730

Historische Entwicklung

Die barocke Idealstadt

Ab 1688 entstand suumldwestlich von Berlin und

Coumllln mit der Friedrichstadt nach Friedrichsshy

werder und der Dorotheenstadt die dritte

Erweiterung des historischen Stadtkerns Die

Friedrichstadt wurde in strenger Planmaumlszligigkeit

und Geometrie angelegt Ab 1732 lieszlig Friedrich

Wilhelm I die Friedrichstadt nach Plaumlnen seines

Oberbaudirektors Phillip Gerlach nach Suumlden

erweitern Charakteristisch fuumlr die suumldliche

Erweiterung sind die zum Landwehrgraben

keilfoumlrmig zulaufenden Achsen (Wilhelmstraszlige

Friedrichstraszlige Lindenstraszlige) mit der Friedrichshy

straszlige als Hauptachse Den Schnittpunkt der

drei Straszligen bildet der kreisfoumlrmige Stadtplatz

das bdquoRondellldquo An den Toren der Akzisemauer

die etwa zur gleichen Zeit errichtet wurde

entstanden drei Plaumltze die Gerlach zu bedeushy

tenden stadtbildpraumlgenden Plaumltzen ausgestalshy

ten lieszlig Das bdquoRondellldquo vor dem Halleschen Tor

das bdquoOktogonldquo vor dem Potsdamer Tor und das

bdquoCarreacuteldquo vor dem Brandenburger Tor Der runde

Platz trug im Laufe seiner Geschichte die drei

Namen bdquoRondellldquo(1734-1815) bdquoBelle-Alliance-

Platzldquo (1815-1946) und nach dem 2 Weltkrieg

bis heute bdquoMehringplatzldquo

Durch die diagonal verlaufenden Achsen Wilshy

helm- und Lindenstraszlige wird die strenge Blockshy

struktur der Friedrichstadt in ihrer Wirkung vershy

aumlndert Die anderen nach Suumlden verlaumlngerten

Straszligen der noumlrdlichen Friedrichstadt werden

auf oumlffentliche oder private repraumlsentative

Gebaumlude als points de vue gefuumlhrt wie zB zum

ehemaligen Kammergericht (spaumlter Berlin-Mushy

seum) in der Blickachse der Markgrafenstraszlige

zur ehemaligen koumlniglichen Sternwarte von

Schinkel in der Achse der Charlottenstraszlige und

zum alten Standort der Jerusalemer Kirche

in der Achse der Kochstraszlige dem heutigen

Standort des Axel-Springer-Verlagshauses

Typisch fuumlr die suumldliche Friedrichstadt sind

Abweichungen von der Rasterstruktur der noumlrdshy

lichen Friedrichstadt und die langgestreckten

Blockstrukturen

8 Kammergericht um 1835

9 Belle-Alliance-Platz und Hallesches Tor um 1850

10 Berlin und Umgebung

1876 (Ausschnitt)

12

3 Historische Entwicklung

11 Jerusalemer Kirche um 1905

Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit

Waumlhrend im noumlrdlichen Teil der Friedrichstadt

praumlgende Adelspalais entstanden die nach

der Reichsgruumlndung 1871 zu Regierungs- und

Botschaftsgebaumluden umgebaut wurden trug

die suumldliche Friedrichstadt zunaumlchst einen

einfacheren Charakter Im wesentlichen wurden

hier Einwanderer angesiedelt Nach 1871

entstanden anstelle der niedrigen 2-geschosshy

sigen Haumluser die berlintypischen 5-geschossigen

Bauten mit Quergebaumluden und Seitenfluumlgeln

In Nachbarschaft zum Prinz-Albrecht-Palais

wurde 1881 das Kunstgewerbemuseum von

Gropius und Schmieden fertiggestellt und 1886

das Voumllkerkundemuseum eingeweiht Die alten

Buumlrgerhaumluser an der Wilhelmstraszlige wurden

aufgestockt oder durch Neubauten ersetzt Die

noumlrdliche Friedrichstraszlige entwickelte sich nach

1871 zur Geschaumlfts- und Vergnuumlgungsstraszlige

In der Wilhelmstraszlige siedelten sich zahlreiche

Reichsbehoumlrden an

Die Expansion des Verkehrs- und Transportweshy

sens machte nach der Reichsgruumlndung 1871

die Anlage neuer Straszligen notwendig Bahnhoumlfe

wurden den neuen Anforderungen angepasst

Als architektonisch herausragend galt der neue

Anhalter Bahnhof Durch die Inbetriebnahme

der Hochbahn und der Nord-Suumld-Untergrundshy

bahn am Anfang des 20 Jh entwickelte sich

der Belle-Alliance-Platz zu einem zentralen

Verkehrknoten 1915 wurde die Schinkelsche

Sternwarte von 1835 zugunsten einer leistungsshy

faumlhigeren Erschlieszligung und Erweiterung der

Markthalle abgerissen

Innerhalb weniger Jahre hatte sich die Funktion

der suumldlichen Friedrichstadt grundlegend

gewandelt Eingebettet in die innerstaumldtischen

Strukturen aus Regierungsviertel Geschaumlftsshy

viertel entlang der Leipziger Straszlige Verkehrsshy

zentrum zwischen Potsdamer und Anhalter

Bahnhof und Zeitungsviertel zwischen Zimmer-

und Kochstraszlige ist aus einem Stadtrandquartier

ein Teil der Innenstadt geworden

Die barocke Friedrichstadt wurde durch

Kriegseinwirkungen stark beschaumldigt Der

Bau der Mauer brachte weitere Zerstoumlrungen

und trennte die noumlrdliche von der suumldlichen

Friedrichstadt

14 Straubeplan 1908

12 Bluumlcherplatz 1902

13 Lindenstraszlige um 1925

13

3 Historische Entwicklung

15 Modell der suumldl Friedrichstadt Stand der Planung 1965

16 FNP 1965 (Ausschnitt)

Thema Autobahnplanung

Nachkriegsentwicklung

Im 2 Weltkrieg wurde mit der Zerstoumlrung des

alten Regierungsviertels und des Zeitungsshy

viertels rund um die Kochstraszlige die suumldliche

Friedrichstadt stark beschaumldigt Auf Basis der

Resultate des 1957 ausgeschriebenen Wettbeshy

werbs bdquoHauptstadt Berlinldquo der Vorschlaumlge uumlber

die kuumlnftige Gestalt Berlins als Hauptstadt und

moderne Weltstadt erbringen sollte wurde

unter der Leitung Hans Scharouns ein Gesamtshy

konzept (Kollektivplan) fuumlr den Wiederaufbau

Berlins erarbeitet das sich auch nachhaltig auf

die suumldliche Friedrichstadt auswirken sollte

Angesichts des bdquoMaszliges der Zerstoumlrungldquo

ignorierte der Kollektivplan die historische

Blockstruktur zugunsten einer organischen

bdquoStadtlandschaftldquo in Form einer Bandstadt

mit ausladendem Verkehrsnetz sowie strikter

Funktionstrennung von Wohnen Arbeiten

Erholen und Verkehr Dementsprechend

wurden Hochhaumluser als staumldtebauliche

Dominanten in der Stadtlandschaft in ein

Spannungsverhaumlltnis zu ausgedehnten

Flachbauten gesetzt Die neue Hauptverwalshy

tung der gemeinnuumltzigen Siedlungs- und

Wohnungsbaugesellschaft Berlin (GSW)

mit dem Flachbau des Grafischen Zentrums

zwischen Markgrafen- und Charlottenstraszlige

das Hochhaus des Axel Springer Verlages mit

der Druckerei noumlrdlich der Kochstraszlige und das

Hochhaus des ehem Postgiroamtes Berlin-

West am Halleschen Ufer sind Stein gewordene

Beispiele dieses Leitbildes in der suumldlichen

Friedrichstadt Sie zeugen von der Idee des soshy

genannten bdquoCitybandesldquo zwischen Berlin-Mitte

und dem Gebiet um den Bahnhof Zoo und

standen im direkten Bezug zu den geplanten

die Innenstadt umschlieszligenden vier Autobahnshy

tangenten Die sogenannte Suumldtangente sollte

als 6-spurige Autobahn noumlrdlich des Mehringshy

platzes vorbei gefuumlhrt und die Friedrichstraszlige

auf 60 m verbreitert werden Diese Konzeption

fand bis 1984 im Flaumlchennutzungsplan sowie

im Baunutzungsplan von Berlin ihre planungsshy

rechtliche Festlegung

Die Teilung Berlins durch den Mauerbau 1961

und das fehlende Entwicklungspotenzial in

der umschlossenen Stadt verhinderten in Vershy

bindung mit der dezentralen polyzentrischen

Stadtstruktur und dem Paradigmenwechsel hin

zur Bestandsorientierung die Realisierung der

Cityband-Idee doch hat bereits die Planung an

vielen Stellen der Stadt kaum zu heilende Spushy

ren hinterlassen Geblieben sind die Verstuumlmshy

melung der Friedrichstraszlige als Sackgasse die

weitraumlumigen Abschwenkungen der Linden-

und Wilhelmstraszlige die Hochhausscheiben

14

3 Historische Entwicklung

am Mehringplatz die Lage und Bauflucht der

heutigen Blumengroszligmarkthalle und die Freishy

flaumlchen des Bessel- und Theodor-Wolff-Parks

auf der urspruumlnglich geplanten Autobahntrasse

Kritische Rekonstruktion

In den folgenden Jahren wurde die Randlashy

ge zum West-Berliner Stadtzentrum immer

deutlicher

Erst Anfang der 1970er Jahre setzten neue staumldshy

tebauliche Uumlberlegungen zur kuumlnftigen Rolle

und Gestaltung dieses zentralen Stadtgebietes

ein Diese Uumlberlegungen sind getragen von der

wachsenden Kritik am Staumldtebau der Nachshy

kriegszeit Das staumldtebauliche Leitbild dieser

Epoche mit der nach Funktionen gegliederten

und staumlndig wachsenden Stadt war uumlberfaumlllig

geworden und nicht mehr praktikabel

Das neue Leitbild der 1980er Jahre strebte eine

weitgehende Mischung aller staumldtischen Nutshy

zungen und Lebensvorgaumlnge an und entdeckte

den oumlffentlichen Straszligenraum mit Straszligen

Plaumltzen und Parks als Teil des menschlichen

Lebensraumes mit Gestalt- und Aufenthaltsshy

qualitaumlt

Die Innenstadt als Wohnort und die kritische

Rekonstruktion der historischen Stadtstruktur

wird zum Leitmotiv fuumlr innerstaumldtischen Stadtshy

neubau und die bisher vom Abriss bedrohten

Stadterneuerungsgebiete Im Rahmen der

Internationalen Bauausstellung 1987 wurden

die groszligen innerstaumldtischen Brachen entlang

der Mauer zu zentralen Wohnstandorten entshy

wickelt Westlich der Wilhelm- und oumlstlich der

Lindenstraszlige entstanden neue an Stadtgrundshy

riss und bestehender Substanz angepasste

Wohnformen in Verbindung mit Gruumlnanlagen

und sozialer Infrastruktur Damit wurde der

bereits in den Sanierungsprogrammen der

1960er Jahre eingeleitete Funktionswandel

vom Teil des historischen Zentrums hin zu

einem ruhigen Wohnort zunaumlchst im Schatten

der Mauer nach dem Fall der Mauer dann in

zentraler innerstaumldtischer Lage fortgesetzt Das

Planwerk Innenstadt knuumlpfte an das Leitbild der

kritischen Rekonstruktion an und konkretisiert

die Wiederherstellung der historischen Stadtshy

struktur und die stadtraumlumliche Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

17 FNP 1984 (Ausschnitt)

Thema Stadtreparatur

15

Planungsgrundlagen und -ziele4

18 FNP Auszug aus dem Flaumlchennutzungsplan Berlin

(Stand 2006)

Thema Wiedervereinigung

19 Bereichsentwicklungsplanung (Entwurf 2007)

Nutzungskonzept

Planungsgrundlagen und -ziele

Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)

Der FNP formuliert die Grundzuumlge fuumlr die

raumlumliche Entwicklung der Stadt und bildet den

Rahmen fuumlr die langfristige Entwicklung Berlins

Der urbane Stadtraum an der Friedrichstraszlige

bis zur Kochstraszlige gehoumlrt zum Zentrumsshy

bereich Mitte mit einer besonderen Prioritaumlt

zur Aufwertung und Entwicklung Berlins als

europaumlische Einkaufsmetropole und Anshy

ziehungspunkt fuumlr Touristen und Besucher

Entsprechend der Bedeutung sind hier im FNP

gemischte Bauflaumlche (M1) mit Einzelhandelsshy

konzentration dargestellt

Im suumldlich Abschnitt der Friedrichstraszlige von

der Kochstraszlige bis zum Mehringplatz nimmt

die Nutzungsintensitaumlt mit der Darstellung

gemischter Bauflaumlchen (M2) ab um den hier

vorhandenen houmlheren Anteil der Wohnnutzung

auch langfristig zu sichern

Die uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in Ost-

Westrichtung symbolisiert die Vernetzung und

Einbindung der Gruumlnflaumlchen zwischen Mendels-

sohn-Bartholdy-Park und Waldeckpark

Die angrenzende Wohnnutzung im Rahmen der

behutsamen Stadterneuerung wird durch die

Darstellung von Wohnbauflaumlchen im Bestand

gesichert und die Kultur- und Gemeinbedarfsshy

einrichtungen mit gesamtstaumldtischer Bedeushy

tung durch Symbole gekennzeichnet

Landschaftsprogramm

Wesentliches landschaftsplanerisches Ziel fuumlr

die suumldliche Friedrichstadt ist die Verbesserung

und Vervollstaumlndigung der Gruumlnverbindungen

entlang des Landwehrkanals und die Gruumlnvershy

netzung innerhalb des Gebiets unter Einbezieshy

hung der vorhandenen Gruumlnflaumlchen

Die Gruumlnvernetzung vom Tiergarten uumlber

Mendelssohn-Bartholdy-Park zum Waldeckpark

sind in Abschnitten bereits realisiert

Die Verbesserungen von Aufenthaltsqualitaumlten

Erhoumlhung der Nutzungsmoumlglichkeiten und

Vernetzungen vorhandener Freiraumlume tragen

entscheidend zur Neuordnung und Aufwertung

des Stadtraumes bei Am suumldlichen Ufer des

Landwehrkanals tangiert der Tiergartenring

ein gesamtstaumldtisch bedeutsamer Weg der

bdquo20 gruumlnen Hauptwege Berlinsldquo die suumldliche

Friedrichstadt

Bereichsentwicklungsplanung (BEP)

Mit der Bezirksfusion Friedrichshain-Kreuzberg

2001 wurde die Erarbeitung eines gemeinshy

samen Nutzungskonzeptes notwendig Der

Abschlussbericht der BEP Friedrichshain-Kreuzshy

berg wird voraussichtlich 2007 beschlossen Die

BEP sieht eine bestandsorientierte Weiterentshy

wicklung der suumldlichen Friedrichstadt vor

bull Orientierung zur Stadtmitte

bull zentrentragende innerstaumldtische Nutzunshy

gen mit hohem Wohnanteil und

bull innerstaumldtische Wohnstandorte mit

vernetzten Gruumlnraumlumen und sozialer

Infrastruktur

Am Mehringplatz und Bluumlcherplatz werden im

Dissens zum Planwerk Innenstadt in der BEP

Gruumlnflaumlchen gesichert Der Dissens wird im

weiteren Verfahren zwischen Bezirk und Senat

geklaumlrt

16

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Planwerk Innenstadt

Besonders im historischen Zentrum Berlins hashy

ben die Nachkriegsplaner in Ost und West das

Straszligen- und Platzgefuumlge der barocken Stadt in

weiten Teilen zerstoumlrt Erst in den 1980er Jahren

kehrte man zu einer kritischen Rekonstruktion

des Stadtgrundrisses zuruumlck

Das Planwerk Innenstadt hat die Verbindung

der noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

durch Verdichtung durch Blockkantenbildung

und Blockkantenschlieszligung zum Ziel

Die Planungsschwerpunkte des 1999 beschlosshy

senen Planwerkes sind aus heutiger Sicht neu

zu bewerten und weiter zu konkretisieren Sie

konzentrieren sich auf die Bereiche

bull Bauluumlckenschlieszligung an der Friedrichshy

straszlige

bull Blockrandschlieszligung an der Wilhelmstraszlige

Stresemanstraszlige Neuenburger Straszlige und

Alexandrinenstraszlige

bull Entwicklung des Bereichs des Blumengroszligshy

markts sowie Bau- und Gruumlnflaumlchenentshy

wicklung an der Besselstraszlige

bull Stadtraumbildung am Landwehrkanal im

Bereich Mehringplatz

bull Aufwertung und Wiederherstellung des

Bluumlcherplatzes mit der Amerika-Gedenkbishy

bliothek

bull Herstellung einer der Innenstadtlage

angemessene bauliche Verdichtung im

Bereich der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige

bull Blockrandschlieszligung und Aufwertung des

Baublocks der Bundesdruckerei

Gebaumlude Bestand

abgestimmte Planung

Planung nach Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Bereiche um den Mehringplatz Bluumlshy

cherplatz der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige der Bundesdruckerei und Blumenshy

groszligmarkt sind vertiefende Blockkonzepte

erforderlich

Die Konkretisierung der Ziele des Planwerks

Innenstadt im Rahmen der verbindlichen

Bauleitplanung erfordern vertiefende konzeptishy

onelle Uumlberlegungen in Teilbereichen

Das betrifft vor allem Planungen die nur durch

erhebliche Eingriffe in bestehende Nutzungsshy

strukturen und Privateigentum realisiert

werden koumlnnen wie

bull der Ruumlckbau der bestehenden Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und Neubau einer dem

historischen Straszligenraster nachempfunshy

denen Verbindungsstraszlige im Bereich des

Kinderbauernhofs und

bull die Bebauung der Parkanlagen am Landshy

wehrkanal suumldlich des Mehringplatzes und

am Bluumlcherplatz

20 Landschaftsprogramm Erholung-Freiraumnutzung

(Stand 2006)

21 Digitales 3D-Innenstadtmodell

17

4 Planungsgrundlagen und -ziele

22 Eingang U-Bhf Kochstraszlige

23 Verkehrserschlieszligung

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

Verkehrserschlieszligung

Straszligenverkehr

Die Berliner Verkehrsplanung geht vom Erhalt

der uumlbergeordneten Straszligennetzstruktur zur

gesamtstaumldtischen Anbindung der suumldlishy

chen Friedrichstadt aus Die uumlbergeordneten

Verkehre werden gebuumlndelt um das Gebiet

vom Durchgangsverkehr zu entlasten

bull Buumlndelung des Nord-Suumld-Verkehrs auf

der Wilhelm- Stresemann- und Lindenshy

straszlige Mit der geplanten staumldtebaulichen

Neuordnung im Bereich Spittelmarkt als

Teil des Planwerks Innenstadt werden die

Voraussetzungen fuumlr die verkehrliche Anshy

bindung der LindenstraszligeAxel-Springer-

Straszlige an die Leipziger Straszlige geschaffen

bull Fuumlhrung des Ost-West-Verkehrs suumldlich

des Gebiets uumlber die Kanaluferstraszligen

(Hallesches UferGitschiner Straszlige und

Tempelhofer UferWaterloo-Ufer) und

Bluumlcherstraszlige sowie noumlrdlich des Gebietes

uumlber Oranienstraszlige-Kochstraszlige-Anhalter

Straszlige

Fuumlr die Abwicklung des Ziel- und Quellverkehrs

existiert ein gut ausgepraumlgtes Straszligenerschlieshy

szligungsnetz Der Abschnitt der Friedrichstraszlige

suumldlich Kochstraszlige dient der oumlrtlichen Erschlieshy

szligung und ist nicht Bestandteil des uumlbergeordshy

neten Straszligennetzes Zur Verkehrsberuhigung

und Verbesserung der Aufenthaltsqualitaumlt

des oumlffentlichen Raums und der Gruumlnanlagen

wird der Mehringplatz auch zukuumlnftig frei vom

Autoverkehr bleiben

Oumlffentlicher Personennahverkehr

Die suumldliche Friedrichstadt ist durch drei U-

Bahnlinien (U1 U6 U7) der Nord-Suumld S-Bahn

und einem gut verzweigten Linienbusnetz

hervorragend an das oumlffentliche Nahverkehrsshy

netz angebunden

Langfristig ist im Zuge der Lindenstraszlige eine

Straszligenbahnstrecke zwischen Spittelmarkt und

Hallesches Tor geplant als Teil einer groszligraumlushy

migen Straszligenbahnverbindung aus dem Raum

Prenzlauer Berg uumlber Mitte nach Kreuzberg

Radverkehr

Mit dem Ausbau des Berliner Fahrradroutenshy

netzes ist das Gebiet an das zusammenhaumlngenshy

de gesamtstaumldtische Hauptnetz angeschlossen

Zwei der interessantesten durchgehenden und

neu ausgeschilderten Fahrradrouten fuumlhren

durch das Gebiet

bull Wannsee Route zwischen Schlossplatz und

Glienicker Bruumlcke die die Berliner Mitte mit

den Naherholungsgebieten im Suumldwesten

der Stadt mit Anschluss an das Radroutenshy

netz des Landes Brandenburg verbindet

bull Berliner Mauerweg als beschilderter

historischer Themenpfad mit besonderer

touristischer Bedeutung

18

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Die Errichtung und Ergaumlnzung von Radvershy

kehrsanlagen in den Straszligen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige Tempelhofer UferWatershy

loo-Ufer Lindenstraszlige Wilhelmstraszlige und am

Halleschen Tor ist ein wesentlicher Bestandteil

der Radverkehrsinfrastrukturplanung Damit

soll ein entscheidender Beitrag zur Foumlrderung

des gebietsorientierten Radverkehrs sowie zur

Erhoumlhung der Sicherheit geleistet werden

Die Handlungsschwerpunkte im Gebiet

konzentrieren sich auf die Beseitigung der

verkehrlichen Defizite im oumlffentlichen Raum

und die Schaffung sicherer Verkehrswege fuumlr

nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer sowie die

Ordnung des ruhenden Verkehrs

Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen

Die Gestaltung und Vernetzung des oumlffentshy

lichen Raumes ist in der suumldlichen Friedrichshy

stadt eine zentrale Planungsaufgabe Die einst

praumlgnanten oumlffentlichen Raumlume aus Straszligen

Plaumltzen und Parks mit hoher baulicher Verdichshy

tung der Baubloumlcke sind verloren gegangen

Waumlhrend im noumlrdlichen Abschnitt der wieder

aufgebauten Friedrichstraszlige diese markante

stadtraumlumliche Wirkung des oumlffentlichen

Raumes der Friedrichstadt wieder erlebbar wird

ist die suumldliche Friedrichstadt durch Fragmenshy

tierung und fehlende innere Differenzierung

der Baubloumlcke gestoumlrt

Die neuangelegten Parks (Besselpark und

Theodor-Wolff-Park) und Promenaden

(ETAHoffmann-P und R-Varnhagen-P)

an der zentralen Achse der Friedrichstraszlige

bilden einen Ansatzpunkt Durch verbesserte

stadtraumlumliche Einbindung und Qualitaumlt der

Parkanlagen kann ein Beitrag zur Strukturieshy

rung des staumldtischen Raumes geleistet werden

Oumlffentliche Stadtteilparks Stadtplaumltze und

neu gestalteten Straszligenraumlume werden durch

Fuszlig- und Radwegeverbindungen miteinander

vernetzt Dadurch wird auch ein wichtiger Beishy

trag zur besseren Vernetzung der bedeutenden

kulturellen Einrichtungen und touristischen

Ziele in der suumldlichen Friedrichstadt geleistet

Die Wiederherstellung verstellter Sicht- und

Wegebeziehung hat insbesondere im Bereich

Mehringplatz und Bluumlcherplatz groszlige stadtshy

raumlumliche Wirkung

Schwerpunkte fuumlr die Aufwertung des oumlffentshy

lichen Raumes sind

bull Suumldliche Friedrichstraszlige im Uumlbergang zum

Mehringplatz

bull Besselpark

bull Einmuumlndungsbereich der Markgrafenstaszlige

in die Lindenstraszlige

bull Mehringplatz Bluumlcherplatz und Hallesches

Tor

24 Theodor-Wolff-Park

25 Gruumlnflaumlchen und Gruumlnverbindungen

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

19

Handlungsschwerpunkte5

26 Eingangsportal in der Friedrichstraszlige 17

Handlungsschwerpunkte

Handlungsschwerpunkte fuumlr die Teilshyraumlume

1 Bauluumlckenschlieszligung und Aufwertung

des Erscheinungsbildes der Friedrichstraszlige

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse der Friedshy

richstadt ist Mythos und Imagetraumlger zugleich

Der benachteiligte Stadtraum des suumldlichen

Abschnitts den Bauluumlcken teilweiser Leerstand

sowie soziale staumldtebauliche und gestalterische

Defizite abwerten spiegelt das Entwicklungsshy

gefaumllle und die unterschiedliche Bedeutung der

noumlrdlichen und suumldlichen Friedrichstadt wider

Um das Qualitaumltsgefaumllle zum noumlrdlichen

Straszligenabschnitt der mit aufwaumlndigen

privaten und oumlffentlichen Investitionen in den

1990er Jahren seine bdquoWiedergeburtldquo erlebte

auszugleichen muss die kuumlnftige Rolle dieses

Stadtraums im zeitlichen wie raumlumlichen Uumlbershy

gang zwischen Gestern Heute und Morgen

definiert und die Potenziale dieses wichtigen

Teils der Innenstadt gestaumlrkt werden

Die Aufwertungsmaszlignahmen im oumlffentlichen

Raum sollen deshalb mit privaten Initiativen

einhergehen Dabei muumlssen alle Akteure einshy

bezogen werden denn Eigentuumlmer wie Mieter

Parteien wie Stadtteilinitiativen Einzelhaumlndler

wie Behoumlrden sollten alle ein gemeinsames

Interesse haben dem suumldlichen Abschnitt der

Friedrichstraszlige wieder eine eigene positive

Adresse zu geben

2 Staumldtebauliche Gestaltung der raumlumlishy

chen Verbindung des Mehringplatzes mit

dem Bluumlcherplatz

Die Zaumlsuren des Staumldtebaus der Nachkriegsjahre

sollen zwischen Mehring- und Bluumlcherplatz

durch bauliche und gestalterische Maszlignahmen

im oumlffentlichen Raum gemildert werden Durch

die Wiederherstellung von Wege- und Sichtshy

beziehungen sollen beide Plaumltze raumlumlich und

funktional wieder aufeinander Bezug nehmen

die Hallesche-Tor-Bruumlcke ihre Buumlndelungsfunkshy

tion fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer uumlbernehmen

und die Friedrichstraszlige als Hauptachse mit der

Amerika-Gedenkbibliothek als visueller Endpunkt

wieder wahrnehmbar werden Der Ruumlckbau

der Uumlberbauung der Achse am Mehringplatz ist

langfristig abgestimmte Planung

3 Staumldtebauliches Konzept fuumlr das Gelaumlnshy

de des Blumengroszligmarktes einschlieszliglich

des Umfeldes

Das Gelaumlnde des Blumengroszligmarktes hat

eine wesentliche Schluumlsselfunktion fuumlr die

zukuumlnftige Entwicklung des Raumes zwischen

Friedrich- und Lindenstraszlige

Die Verlagerung ist fuumlr das Jahr 2010 vorgeshy

sehen Dies ermoumlglicht anhand eines noch

zu entwickelnden nutzungsstrukturellen und

staumldtebaulichen Neuordnungskonzeptes fuumlr

das Gelaumlnde des heutigen Groszligmarktes und

des Druckgrafischen Gewerbezentrums den

Stadtraum wieder herzustellen Dadurch

werden zusaumltzliche Bauflaumlchen aktiviert und

vorhandene Freiflaumlchen qualitativ verbessert

In diesem Zusammenhang steht der aufgeloumlste

Stadtraum der westlichen Lindenstraszlige

zwischen Markgrafen- und Franz-Kluumlhs-

Straszlige dessen raumlumliche Fassung vis-a-vis

des barocken Stadtpalais und des Juumldischen

Museums wuumlnschenswert waumlre

4 Staumldtebauliche Gestaltung des Bereichs

zwischen der Alten Jakobstraszlige und der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige

Die ehemaligen Freihalteflaumlchen fuumlr die

Realisierung der Verkehrsplanung der 1960er

Jahre bieten qualitaumltsvolle Bau- und Freiflaumlshy

chen Entlang der Alten Jakobstraszlige kann der

staumldtische Raum mit der Ausbildung einer baushy

lichen Raumkante wieder gefasst werden Die

staumldtebaulichen Zielstellungen des Planwerks

Innenstadt verursachen mit der Aufhebung der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige einschneidende Eingriffe

in die Siedlungsstruktur fuumlr die es heute keine

Umsetzungsperspektiven mehr gibt Es sind

alternative Konzepte erforderlich die eine hohe

staumldtebauliche Qualitaumlt in dieser Innenstadtlage

sichern

5 Raumlumliche Gestaltung des suumldlichen

Abschnitts der Wilhelmstraszlige

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgeshy

staltung des Parkhausareals an der Franzshy

Kluumlhs-Straszlige bietet sich die Moumlglichkeit der

stadtraumlumlichen Neugestaltung von Teilflaumlchen

der Wohnbebauung und der Aufwertung des

oumlstlichen Straszligenraumes der Wilhelmstraszlige

20

Mit diesen Maszlignahmen kann der Straszligenraum

mehr Klahrheit erhalten Insbesondere die

Einmuumlndungsbereiche der Franz-Kluumlhs-Straszlige

und der Stresemannstraszlige in die Wilhelmstraszlige

sind neu zu definieren

6 Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo und des

Askanischen Platzes

Fuumlr die Quartiere um den Askanischen Platz

und die Stresemannstraszlige ist die staumldtebaushy

liche Weiterentwicklung und Aufwertung des

Areals der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige von

groszliger Bedeutung

Waumlhrend die Eigentuumlmerin eine Mischnutzung

mit hohem tertiaumlren Flaumlchenanteil (Hotels und

Buumlros) bevorzugt sehen die staumldtebaulichen

Ziele des Bezirks die Entwicklung des Gebiets

als innerstaumldtischen Wohnstandort mit attrakshy

tiven Gruumln- und Erholungsflaumlchen vor

Der Stadtraum suumldlich des Askanischen Platzes

bzw des ehemaligen Anhalter Bahnhofs der

amorph ausufert bedarf hier der baulichen

Fassung um so das Raumgefuumlge zwischen dem

historischen Porticus und dessen Umgebung

wieder herzustellen

7 Aufwertung der halboumlffentlichen

Raumlume an der Groszligbeerenstraszlige

Das Hochhaus der Postbank Berlin hat eine beshy

sondere weithin sichtbare stadtbildpraumlgende

Wirkung

Angesichts dieser Bedeutung muumlssen die

um das Hochhaus im Stile der 1970er Jahre

angelegten weitraumlumigen Freiflaumlchen die an

die Groszligbeerenstraszlige und das Hallesche Ufer

grenzen eine der Oumlrtlichkeit angemessene

Gestaltung erhalten

Eine Verbesserung der raumlumlichen Situation

entlang des Halleschen Ufers in Verbindung

mit dem U-Bahnhof Moumlckernbruumlcke waumlre eine

erhebliche Aufwertung fuumlr den staumldtischen

Raum und das angrenzende Wohnquartier

5 Handlungsschwerpunkte

Allgemeine Handlungsschwerpunkte fuumlr den Gesamtraum

Das in der suumldlichen Friedrichstadt vorhandene

bdquogruumlne Potenzialldquo bietet gute Voraussetzungen

fuumlr die bessere Vernetzung der Gruumlnanlagen

Kultureinrichtungen und touristischen Ziele Die

Aufenthaltsqualitaumlt im oumlffentlichen Raum auf

den Plaumltzen und in den Parkanlagen soll durch

gezielte Maszlignahmen verbessert werden Dies

betrifft insbesondere die Parkanlage Moumlckernshy

straszligeKleinbeerenstraszlige den Besselpark und

den Bluumlcherplatz

Ein einheitliches Wegeleitsystem und die

Einrichtung und Ergaumlnzung von Fahrradrouten

unterstuumltzt die Vernetzung der Kultureinrichshy

tungen und touristischen Attraktionen

Eine Besonderheit ist der Geschichtspark

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde 27 Fassadendetail Cafe Adler

des ehemaligen Prinz-Albrecht-Palais Der

Name dieses Palais das noch der Weimarer

Regierung als Gaumlstehaus diente steht als Fanal

fuumlr das nationalsozialistische Terror-Regime

Entsprechend der historischen politischen und

gesellschaftlichen Bedeutung des Ortes sollte

die jahrelange Planung fuumlr ein Mahnmal zuumlgig

im Sinne des 1983 formulierten Ausschreishy

bungstextes realisiert werden bdquoDie Neugestalshy

tung dieses Ortes soll das Vergessen unterbreshy

chen und ihn im Bewuszligtsein der Bewohner und

Besucher der Stadt zum festen Bestandteil des

Berliner Stadtgefuumlges machenldquo

Entscheidung zu Abweichungen von

beschlossenen Planungen

Die bezirkliche Bereichsentwicklungsplanung

2006 enthaumllt alternative Vorstellungen zur

Entwicklung von Teilraumlumen die von den uumlbershy

geordneten Zielen des Planwerks Innenstadt

abweichen Sie betreffen die Oumlffnung und

zeitgemaumlszlige Wiederherstellung des Halleschen

Tors und die kritische Beruumlcksichtigung der

historischen Stadt im Bereich der Verkehrsplashy

nung Besselstraszlige und Alte Jakobstraszlige Hierzu

sind konsensfaumlhige Konzepte zu erarbeiten die

im weiteren Planungsprozess der Bauleitplashy

nung entschieden werden

21

5 Handlungsschwerpunkte

22

5 Handlungsschwerpunkte

28 Handlungsschwerpunkte

23

Stresemannstraszlige

Zimmerstraszlige

Hallesches Ufer

Wilhelm

straszlige

Leipziger Straszlige

Kulturelle Einrichtungen und Sehenswuumlrdigkeiten in der suumldlichen Friedrichstadt

Martin-Gropius-Bau

Europahaus

Deutschlandhaus

Portal Anhalter Bahnhof LapidariumTempodrom Familiengericht Hebbel-Theater

Verlagshaus Axel-Springer GSW-Hochhaus taz

24

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

Historische Entwicklung3

7 Rondell Oumllgemaumllde um 1730

Historische Entwicklung

Die barocke Idealstadt

Ab 1688 entstand suumldwestlich von Berlin und

Coumllln mit der Friedrichstadt nach Friedrichsshy

werder und der Dorotheenstadt die dritte

Erweiterung des historischen Stadtkerns Die

Friedrichstadt wurde in strenger Planmaumlszligigkeit

und Geometrie angelegt Ab 1732 lieszlig Friedrich

Wilhelm I die Friedrichstadt nach Plaumlnen seines

Oberbaudirektors Phillip Gerlach nach Suumlden

erweitern Charakteristisch fuumlr die suumldliche

Erweiterung sind die zum Landwehrgraben

keilfoumlrmig zulaufenden Achsen (Wilhelmstraszlige

Friedrichstraszlige Lindenstraszlige) mit der Friedrichshy

straszlige als Hauptachse Den Schnittpunkt der

drei Straszligen bildet der kreisfoumlrmige Stadtplatz

das bdquoRondellldquo An den Toren der Akzisemauer

die etwa zur gleichen Zeit errichtet wurde

entstanden drei Plaumltze die Gerlach zu bedeushy

tenden stadtbildpraumlgenden Plaumltzen ausgestalshy

ten lieszlig Das bdquoRondellldquo vor dem Halleschen Tor

das bdquoOktogonldquo vor dem Potsdamer Tor und das

bdquoCarreacuteldquo vor dem Brandenburger Tor Der runde

Platz trug im Laufe seiner Geschichte die drei

Namen bdquoRondellldquo(1734-1815) bdquoBelle-Alliance-

Platzldquo (1815-1946) und nach dem 2 Weltkrieg

bis heute bdquoMehringplatzldquo

Durch die diagonal verlaufenden Achsen Wilshy

helm- und Lindenstraszlige wird die strenge Blockshy

struktur der Friedrichstadt in ihrer Wirkung vershy

aumlndert Die anderen nach Suumlden verlaumlngerten

Straszligen der noumlrdlichen Friedrichstadt werden

auf oumlffentliche oder private repraumlsentative

Gebaumlude als points de vue gefuumlhrt wie zB zum

ehemaligen Kammergericht (spaumlter Berlin-Mushy

seum) in der Blickachse der Markgrafenstraszlige

zur ehemaligen koumlniglichen Sternwarte von

Schinkel in der Achse der Charlottenstraszlige und

zum alten Standort der Jerusalemer Kirche

in der Achse der Kochstraszlige dem heutigen

Standort des Axel-Springer-Verlagshauses

Typisch fuumlr die suumldliche Friedrichstadt sind

Abweichungen von der Rasterstruktur der noumlrdshy

lichen Friedrichstadt und die langgestreckten

Blockstrukturen

8 Kammergericht um 1835

9 Belle-Alliance-Platz und Hallesches Tor um 1850

10 Berlin und Umgebung

1876 (Ausschnitt)

12

3 Historische Entwicklung

11 Jerusalemer Kirche um 1905

Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit

Waumlhrend im noumlrdlichen Teil der Friedrichstadt

praumlgende Adelspalais entstanden die nach

der Reichsgruumlndung 1871 zu Regierungs- und

Botschaftsgebaumluden umgebaut wurden trug

die suumldliche Friedrichstadt zunaumlchst einen

einfacheren Charakter Im wesentlichen wurden

hier Einwanderer angesiedelt Nach 1871

entstanden anstelle der niedrigen 2-geschosshy

sigen Haumluser die berlintypischen 5-geschossigen

Bauten mit Quergebaumluden und Seitenfluumlgeln

In Nachbarschaft zum Prinz-Albrecht-Palais

wurde 1881 das Kunstgewerbemuseum von

Gropius und Schmieden fertiggestellt und 1886

das Voumllkerkundemuseum eingeweiht Die alten

Buumlrgerhaumluser an der Wilhelmstraszlige wurden

aufgestockt oder durch Neubauten ersetzt Die

noumlrdliche Friedrichstraszlige entwickelte sich nach

1871 zur Geschaumlfts- und Vergnuumlgungsstraszlige

In der Wilhelmstraszlige siedelten sich zahlreiche

Reichsbehoumlrden an

Die Expansion des Verkehrs- und Transportweshy

sens machte nach der Reichsgruumlndung 1871

die Anlage neuer Straszligen notwendig Bahnhoumlfe

wurden den neuen Anforderungen angepasst

Als architektonisch herausragend galt der neue

Anhalter Bahnhof Durch die Inbetriebnahme

der Hochbahn und der Nord-Suumld-Untergrundshy

bahn am Anfang des 20 Jh entwickelte sich

der Belle-Alliance-Platz zu einem zentralen

Verkehrknoten 1915 wurde die Schinkelsche

Sternwarte von 1835 zugunsten einer leistungsshy

faumlhigeren Erschlieszligung und Erweiterung der

Markthalle abgerissen

Innerhalb weniger Jahre hatte sich die Funktion

der suumldlichen Friedrichstadt grundlegend

gewandelt Eingebettet in die innerstaumldtischen

Strukturen aus Regierungsviertel Geschaumlftsshy

viertel entlang der Leipziger Straszlige Verkehrsshy

zentrum zwischen Potsdamer und Anhalter

Bahnhof und Zeitungsviertel zwischen Zimmer-

und Kochstraszlige ist aus einem Stadtrandquartier

ein Teil der Innenstadt geworden

Die barocke Friedrichstadt wurde durch

Kriegseinwirkungen stark beschaumldigt Der

Bau der Mauer brachte weitere Zerstoumlrungen

und trennte die noumlrdliche von der suumldlichen

Friedrichstadt

14 Straubeplan 1908

12 Bluumlcherplatz 1902

13 Lindenstraszlige um 1925

13

3 Historische Entwicklung

15 Modell der suumldl Friedrichstadt Stand der Planung 1965

16 FNP 1965 (Ausschnitt)

Thema Autobahnplanung

Nachkriegsentwicklung

Im 2 Weltkrieg wurde mit der Zerstoumlrung des

alten Regierungsviertels und des Zeitungsshy

viertels rund um die Kochstraszlige die suumldliche

Friedrichstadt stark beschaumldigt Auf Basis der

Resultate des 1957 ausgeschriebenen Wettbeshy

werbs bdquoHauptstadt Berlinldquo der Vorschlaumlge uumlber

die kuumlnftige Gestalt Berlins als Hauptstadt und

moderne Weltstadt erbringen sollte wurde

unter der Leitung Hans Scharouns ein Gesamtshy

konzept (Kollektivplan) fuumlr den Wiederaufbau

Berlins erarbeitet das sich auch nachhaltig auf

die suumldliche Friedrichstadt auswirken sollte

Angesichts des bdquoMaszliges der Zerstoumlrungldquo

ignorierte der Kollektivplan die historische

Blockstruktur zugunsten einer organischen

bdquoStadtlandschaftldquo in Form einer Bandstadt

mit ausladendem Verkehrsnetz sowie strikter

Funktionstrennung von Wohnen Arbeiten

Erholen und Verkehr Dementsprechend

wurden Hochhaumluser als staumldtebauliche

Dominanten in der Stadtlandschaft in ein

Spannungsverhaumlltnis zu ausgedehnten

Flachbauten gesetzt Die neue Hauptverwalshy

tung der gemeinnuumltzigen Siedlungs- und

Wohnungsbaugesellschaft Berlin (GSW)

mit dem Flachbau des Grafischen Zentrums

zwischen Markgrafen- und Charlottenstraszlige

das Hochhaus des Axel Springer Verlages mit

der Druckerei noumlrdlich der Kochstraszlige und das

Hochhaus des ehem Postgiroamtes Berlin-

West am Halleschen Ufer sind Stein gewordene

Beispiele dieses Leitbildes in der suumldlichen

Friedrichstadt Sie zeugen von der Idee des soshy

genannten bdquoCitybandesldquo zwischen Berlin-Mitte

und dem Gebiet um den Bahnhof Zoo und

standen im direkten Bezug zu den geplanten

die Innenstadt umschlieszligenden vier Autobahnshy

tangenten Die sogenannte Suumldtangente sollte

als 6-spurige Autobahn noumlrdlich des Mehringshy

platzes vorbei gefuumlhrt und die Friedrichstraszlige

auf 60 m verbreitert werden Diese Konzeption

fand bis 1984 im Flaumlchennutzungsplan sowie

im Baunutzungsplan von Berlin ihre planungsshy

rechtliche Festlegung

Die Teilung Berlins durch den Mauerbau 1961

und das fehlende Entwicklungspotenzial in

der umschlossenen Stadt verhinderten in Vershy

bindung mit der dezentralen polyzentrischen

Stadtstruktur und dem Paradigmenwechsel hin

zur Bestandsorientierung die Realisierung der

Cityband-Idee doch hat bereits die Planung an

vielen Stellen der Stadt kaum zu heilende Spushy

ren hinterlassen Geblieben sind die Verstuumlmshy

melung der Friedrichstraszlige als Sackgasse die

weitraumlumigen Abschwenkungen der Linden-

und Wilhelmstraszlige die Hochhausscheiben

14

3 Historische Entwicklung

am Mehringplatz die Lage und Bauflucht der

heutigen Blumengroszligmarkthalle und die Freishy

flaumlchen des Bessel- und Theodor-Wolff-Parks

auf der urspruumlnglich geplanten Autobahntrasse

Kritische Rekonstruktion

In den folgenden Jahren wurde die Randlashy

ge zum West-Berliner Stadtzentrum immer

deutlicher

Erst Anfang der 1970er Jahre setzten neue staumldshy

tebauliche Uumlberlegungen zur kuumlnftigen Rolle

und Gestaltung dieses zentralen Stadtgebietes

ein Diese Uumlberlegungen sind getragen von der

wachsenden Kritik am Staumldtebau der Nachshy

kriegszeit Das staumldtebauliche Leitbild dieser

Epoche mit der nach Funktionen gegliederten

und staumlndig wachsenden Stadt war uumlberfaumlllig

geworden und nicht mehr praktikabel

Das neue Leitbild der 1980er Jahre strebte eine

weitgehende Mischung aller staumldtischen Nutshy

zungen und Lebensvorgaumlnge an und entdeckte

den oumlffentlichen Straszligenraum mit Straszligen

Plaumltzen und Parks als Teil des menschlichen

Lebensraumes mit Gestalt- und Aufenthaltsshy

qualitaumlt

Die Innenstadt als Wohnort und die kritische

Rekonstruktion der historischen Stadtstruktur

wird zum Leitmotiv fuumlr innerstaumldtischen Stadtshy

neubau und die bisher vom Abriss bedrohten

Stadterneuerungsgebiete Im Rahmen der

Internationalen Bauausstellung 1987 wurden

die groszligen innerstaumldtischen Brachen entlang

der Mauer zu zentralen Wohnstandorten entshy

wickelt Westlich der Wilhelm- und oumlstlich der

Lindenstraszlige entstanden neue an Stadtgrundshy

riss und bestehender Substanz angepasste

Wohnformen in Verbindung mit Gruumlnanlagen

und sozialer Infrastruktur Damit wurde der

bereits in den Sanierungsprogrammen der

1960er Jahre eingeleitete Funktionswandel

vom Teil des historischen Zentrums hin zu

einem ruhigen Wohnort zunaumlchst im Schatten

der Mauer nach dem Fall der Mauer dann in

zentraler innerstaumldtischer Lage fortgesetzt Das

Planwerk Innenstadt knuumlpfte an das Leitbild der

kritischen Rekonstruktion an und konkretisiert

die Wiederherstellung der historischen Stadtshy

struktur und die stadtraumlumliche Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

17 FNP 1984 (Ausschnitt)

Thema Stadtreparatur

15

Planungsgrundlagen und -ziele4

18 FNP Auszug aus dem Flaumlchennutzungsplan Berlin

(Stand 2006)

Thema Wiedervereinigung

19 Bereichsentwicklungsplanung (Entwurf 2007)

Nutzungskonzept

Planungsgrundlagen und -ziele

Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)

Der FNP formuliert die Grundzuumlge fuumlr die

raumlumliche Entwicklung der Stadt und bildet den

Rahmen fuumlr die langfristige Entwicklung Berlins

Der urbane Stadtraum an der Friedrichstraszlige

bis zur Kochstraszlige gehoumlrt zum Zentrumsshy

bereich Mitte mit einer besonderen Prioritaumlt

zur Aufwertung und Entwicklung Berlins als

europaumlische Einkaufsmetropole und Anshy

ziehungspunkt fuumlr Touristen und Besucher

Entsprechend der Bedeutung sind hier im FNP

gemischte Bauflaumlche (M1) mit Einzelhandelsshy

konzentration dargestellt

Im suumldlich Abschnitt der Friedrichstraszlige von

der Kochstraszlige bis zum Mehringplatz nimmt

die Nutzungsintensitaumlt mit der Darstellung

gemischter Bauflaumlchen (M2) ab um den hier

vorhandenen houmlheren Anteil der Wohnnutzung

auch langfristig zu sichern

Die uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in Ost-

Westrichtung symbolisiert die Vernetzung und

Einbindung der Gruumlnflaumlchen zwischen Mendels-

sohn-Bartholdy-Park und Waldeckpark

Die angrenzende Wohnnutzung im Rahmen der

behutsamen Stadterneuerung wird durch die

Darstellung von Wohnbauflaumlchen im Bestand

gesichert und die Kultur- und Gemeinbedarfsshy

einrichtungen mit gesamtstaumldtischer Bedeushy

tung durch Symbole gekennzeichnet

Landschaftsprogramm

Wesentliches landschaftsplanerisches Ziel fuumlr

die suumldliche Friedrichstadt ist die Verbesserung

und Vervollstaumlndigung der Gruumlnverbindungen

entlang des Landwehrkanals und die Gruumlnvershy

netzung innerhalb des Gebiets unter Einbezieshy

hung der vorhandenen Gruumlnflaumlchen

Die Gruumlnvernetzung vom Tiergarten uumlber

Mendelssohn-Bartholdy-Park zum Waldeckpark

sind in Abschnitten bereits realisiert

Die Verbesserungen von Aufenthaltsqualitaumlten

Erhoumlhung der Nutzungsmoumlglichkeiten und

Vernetzungen vorhandener Freiraumlume tragen

entscheidend zur Neuordnung und Aufwertung

des Stadtraumes bei Am suumldlichen Ufer des

Landwehrkanals tangiert der Tiergartenring

ein gesamtstaumldtisch bedeutsamer Weg der

bdquo20 gruumlnen Hauptwege Berlinsldquo die suumldliche

Friedrichstadt

Bereichsentwicklungsplanung (BEP)

Mit der Bezirksfusion Friedrichshain-Kreuzberg

2001 wurde die Erarbeitung eines gemeinshy

samen Nutzungskonzeptes notwendig Der

Abschlussbericht der BEP Friedrichshain-Kreuzshy

berg wird voraussichtlich 2007 beschlossen Die

BEP sieht eine bestandsorientierte Weiterentshy

wicklung der suumldlichen Friedrichstadt vor

bull Orientierung zur Stadtmitte

bull zentrentragende innerstaumldtische Nutzunshy

gen mit hohem Wohnanteil und

bull innerstaumldtische Wohnstandorte mit

vernetzten Gruumlnraumlumen und sozialer

Infrastruktur

Am Mehringplatz und Bluumlcherplatz werden im

Dissens zum Planwerk Innenstadt in der BEP

Gruumlnflaumlchen gesichert Der Dissens wird im

weiteren Verfahren zwischen Bezirk und Senat

geklaumlrt

16

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Planwerk Innenstadt

Besonders im historischen Zentrum Berlins hashy

ben die Nachkriegsplaner in Ost und West das

Straszligen- und Platzgefuumlge der barocken Stadt in

weiten Teilen zerstoumlrt Erst in den 1980er Jahren

kehrte man zu einer kritischen Rekonstruktion

des Stadtgrundrisses zuruumlck

Das Planwerk Innenstadt hat die Verbindung

der noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

durch Verdichtung durch Blockkantenbildung

und Blockkantenschlieszligung zum Ziel

Die Planungsschwerpunkte des 1999 beschlosshy

senen Planwerkes sind aus heutiger Sicht neu

zu bewerten und weiter zu konkretisieren Sie

konzentrieren sich auf die Bereiche

bull Bauluumlckenschlieszligung an der Friedrichshy

straszlige

bull Blockrandschlieszligung an der Wilhelmstraszlige

Stresemanstraszlige Neuenburger Straszlige und

Alexandrinenstraszlige

bull Entwicklung des Bereichs des Blumengroszligshy

markts sowie Bau- und Gruumlnflaumlchenentshy

wicklung an der Besselstraszlige

bull Stadtraumbildung am Landwehrkanal im

Bereich Mehringplatz

bull Aufwertung und Wiederherstellung des

Bluumlcherplatzes mit der Amerika-Gedenkbishy

bliothek

bull Herstellung einer der Innenstadtlage

angemessene bauliche Verdichtung im

Bereich der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige

bull Blockrandschlieszligung und Aufwertung des

Baublocks der Bundesdruckerei

Gebaumlude Bestand

abgestimmte Planung

Planung nach Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Bereiche um den Mehringplatz Bluumlshy

cherplatz der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige der Bundesdruckerei und Blumenshy

groszligmarkt sind vertiefende Blockkonzepte

erforderlich

Die Konkretisierung der Ziele des Planwerks

Innenstadt im Rahmen der verbindlichen

Bauleitplanung erfordern vertiefende konzeptishy

onelle Uumlberlegungen in Teilbereichen

Das betrifft vor allem Planungen die nur durch

erhebliche Eingriffe in bestehende Nutzungsshy

strukturen und Privateigentum realisiert

werden koumlnnen wie

bull der Ruumlckbau der bestehenden Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und Neubau einer dem

historischen Straszligenraster nachempfunshy

denen Verbindungsstraszlige im Bereich des

Kinderbauernhofs und

bull die Bebauung der Parkanlagen am Landshy

wehrkanal suumldlich des Mehringplatzes und

am Bluumlcherplatz

20 Landschaftsprogramm Erholung-Freiraumnutzung

(Stand 2006)

21 Digitales 3D-Innenstadtmodell

17

4 Planungsgrundlagen und -ziele

22 Eingang U-Bhf Kochstraszlige

23 Verkehrserschlieszligung

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

Verkehrserschlieszligung

Straszligenverkehr

Die Berliner Verkehrsplanung geht vom Erhalt

der uumlbergeordneten Straszligennetzstruktur zur

gesamtstaumldtischen Anbindung der suumldlishy

chen Friedrichstadt aus Die uumlbergeordneten

Verkehre werden gebuumlndelt um das Gebiet

vom Durchgangsverkehr zu entlasten

bull Buumlndelung des Nord-Suumld-Verkehrs auf

der Wilhelm- Stresemann- und Lindenshy

straszlige Mit der geplanten staumldtebaulichen

Neuordnung im Bereich Spittelmarkt als

Teil des Planwerks Innenstadt werden die

Voraussetzungen fuumlr die verkehrliche Anshy

bindung der LindenstraszligeAxel-Springer-

Straszlige an die Leipziger Straszlige geschaffen

bull Fuumlhrung des Ost-West-Verkehrs suumldlich

des Gebiets uumlber die Kanaluferstraszligen

(Hallesches UferGitschiner Straszlige und

Tempelhofer UferWaterloo-Ufer) und

Bluumlcherstraszlige sowie noumlrdlich des Gebietes

uumlber Oranienstraszlige-Kochstraszlige-Anhalter

Straszlige

Fuumlr die Abwicklung des Ziel- und Quellverkehrs

existiert ein gut ausgepraumlgtes Straszligenerschlieshy

szligungsnetz Der Abschnitt der Friedrichstraszlige

suumldlich Kochstraszlige dient der oumlrtlichen Erschlieshy

szligung und ist nicht Bestandteil des uumlbergeordshy

neten Straszligennetzes Zur Verkehrsberuhigung

und Verbesserung der Aufenthaltsqualitaumlt

des oumlffentlichen Raums und der Gruumlnanlagen

wird der Mehringplatz auch zukuumlnftig frei vom

Autoverkehr bleiben

Oumlffentlicher Personennahverkehr

Die suumldliche Friedrichstadt ist durch drei U-

Bahnlinien (U1 U6 U7) der Nord-Suumld S-Bahn

und einem gut verzweigten Linienbusnetz

hervorragend an das oumlffentliche Nahverkehrsshy

netz angebunden

Langfristig ist im Zuge der Lindenstraszlige eine

Straszligenbahnstrecke zwischen Spittelmarkt und

Hallesches Tor geplant als Teil einer groszligraumlushy

migen Straszligenbahnverbindung aus dem Raum

Prenzlauer Berg uumlber Mitte nach Kreuzberg

Radverkehr

Mit dem Ausbau des Berliner Fahrradroutenshy

netzes ist das Gebiet an das zusammenhaumlngenshy

de gesamtstaumldtische Hauptnetz angeschlossen

Zwei der interessantesten durchgehenden und

neu ausgeschilderten Fahrradrouten fuumlhren

durch das Gebiet

bull Wannsee Route zwischen Schlossplatz und

Glienicker Bruumlcke die die Berliner Mitte mit

den Naherholungsgebieten im Suumldwesten

der Stadt mit Anschluss an das Radroutenshy

netz des Landes Brandenburg verbindet

bull Berliner Mauerweg als beschilderter

historischer Themenpfad mit besonderer

touristischer Bedeutung

18

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Die Errichtung und Ergaumlnzung von Radvershy

kehrsanlagen in den Straszligen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige Tempelhofer UferWatershy

loo-Ufer Lindenstraszlige Wilhelmstraszlige und am

Halleschen Tor ist ein wesentlicher Bestandteil

der Radverkehrsinfrastrukturplanung Damit

soll ein entscheidender Beitrag zur Foumlrderung

des gebietsorientierten Radverkehrs sowie zur

Erhoumlhung der Sicherheit geleistet werden

Die Handlungsschwerpunkte im Gebiet

konzentrieren sich auf die Beseitigung der

verkehrlichen Defizite im oumlffentlichen Raum

und die Schaffung sicherer Verkehrswege fuumlr

nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer sowie die

Ordnung des ruhenden Verkehrs

Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen

Die Gestaltung und Vernetzung des oumlffentshy

lichen Raumes ist in der suumldlichen Friedrichshy

stadt eine zentrale Planungsaufgabe Die einst

praumlgnanten oumlffentlichen Raumlume aus Straszligen

Plaumltzen und Parks mit hoher baulicher Verdichshy

tung der Baubloumlcke sind verloren gegangen

Waumlhrend im noumlrdlichen Abschnitt der wieder

aufgebauten Friedrichstraszlige diese markante

stadtraumlumliche Wirkung des oumlffentlichen

Raumes der Friedrichstadt wieder erlebbar wird

ist die suumldliche Friedrichstadt durch Fragmenshy

tierung und fehlende innere Differenzierung

der Baubloumlcke gestoumlrt

Die neuangelegten Parks (Besselpark und

Theodor-Wolff-Park) und Promenaden

(ETAHoffmann-P und R-Varnhagen-P)

an der zentralen Achse der Friedrichstraszlige

bilden einen Ansatzpunkt Durch verbesserte

stadtraumlumliche Einbindung und Qualitaumlt der

Parkanlagen kann ein Beitrag zur Strukturieshy

rung des staumldtischen Raumes geleistet werden

Oumlffentliche Stadtteilparks Stadtplaumltze und

neu gestalteten Straszligenraumlume werden durch

Fuszlig- und Radwegeverbindungen miteinander

vernetzt Dadurch wird auch ein wichtiger Beishy

trag zur besseren Vernetzung der bedeutenden

kulturellen Einrichtungen und touristischen

Ziele in der suumldlichen Friedrichstadt geleistet

Die Wiederherstellung verstellter Sicht- und

Wegebeziehung hat insbesondere im Bereich

Mehringplatz und Bluumlcherplatz groszlige stadtshy

raumlumliche Wirkung

Schwerpunkte fuumlr die Aufwertung des oumlffentshy

lichen Raumes sind

bull Suumldliche Friedrichstraszlige im Uumlbergang zum

Mehringplatz

bull Besselpark

bull Einmuumlndungsbereich der Markgrafenstaszlige

in die Lindenstraszlige

bull Mehringplatz Bluumlcherplatz und Hallesches

Tor

24 Theodor-Wolff-Park

25 Gruumlnflaumlchen und Gruumlnverbindungen

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

19

Handlungsschwerpunkte5

26 Eingangsportal in der Friedrichstraszlige 17

Handlungsschwerpunkte

Handlungsschwerpunkte fuumlr die Teilshyraumlume

1 Bauluumlckenschlieszligung und Aufwertung

des Erscheinungsbildes der Friedrichstraszlige

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse der Friedshy

richstadt ist Mythos und Imagetraumlger zugleich

Der benachteiligte Stadtraum des suumldlichen

Abschnitts den Bauluumlcken teilweiser Leerstand

sowie soziale staumldtebauliche und gestalterische

Defizite abwerten spiegelt das Entwicklungsshy

gefaumllle und die unterschiedliche Bedeutung der

noumlrdlichen und suumldlichen Friedrichstadt wider

Um das Qualitaumltsgefaumllle zum noumlrdlichen

Straszligenabschnitt der mit aufwaumlndigen

privaten und oumlffentlichen Investitionen in den

1990er Jahren seine bdquoWiedergeburtldquo erlebte

auszugleichen muss die kuumlnftige Rolle dieses

Stadtraums im zeitlichen wie raumlumlichen Uumlbershy

gang zwischen Gestern Heute und Morgen

definiert und die Potenziale dieses wichtigen

Teils der Innenstadt gestaumlrkt werden

Die Aufwertungsmaszlignahmen im oumlffentlichen

Raum sollen deshalb mit privaten Initiativen

einhergehen Dabei muumlssen alle Akteure einshy

bezogen werden denn Eigentuumlmer wie Mieter

Parteien wie Stadtteilinitiativen Einzelhaumlndler

wie Behoumlrden sollten alle ein gemeinsames

Interesse haben dem suumldlichen Abschnitt der

Friedrichstraszlige wieder eine eigene positive

Adresse zu geben

2 Staumldtebauliche Gestaltung der raumlumlishy

chen Verbindung des Mehringplatzes mit

dem Bluumlcherplatz

Die Zaumlsuren des Staumldtebaus der Nachkriegsjahre

sollen zwischen Mehring- und Bluumlcherplatz

durch bauliche und gestalterische Maszlignahmen

im oumlffentlichen Raum gemildert werden Durch

die Wiederherstellung von Wege- und Sichtshy

beziehungen sollen beide Plaumltze raumlumlich und

funktional wieder aufeinander Bezug nehmen

die Hallesche-Tor-Bruumlcke ihre Buumlndelungsfunkshy

tion fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer uumlbernehmen

und die Friedrichstraszlige als Hauptachse mit der

Amerika-Gedenkbibliothek als visueller Endpunkt

wieder wahrnehmbar werden Der Ruumlckbau

der Uumlberbauung der Achse am Mehringplatz ist

langfristig abgestimmte Planung

3 Staumldtebauliches Konzept fuumlr das Gelaumlnshy

de des Blumengroszligmarktes einschlieszliglich

des Umfeldes

Das Gelaumlnde des Blumengroszligmarktes hat

eine wesentliche Schluumlsselfunktion fuumlr die

zukuumlnftige Entwicklung des Raumes zwischen

Friedrich- und Lindenstraszlige

Die Verlagerung ist fuumlr das Jahr 2010 vorgeshy

sehen Dies ermoumlglicht anhand eines noch

zu entwickelnden nutzungsstrukturellen und

staumldtebaulichen Neuordnungskonzeptes fuumlr

das Gelaumlnde des heutigen Groszligmarktes und

des Druckgrafischen Gewerbezentrums den

Stadtraum wieder herzustellen Dadurch

werden zusaumltzliche Bauflaumlchen aktiviert und

vorhandene Freiflaumlchen qualitativ verbessert

In diesem Zusammenhang steht der aufgeloumlste

Stadtraum der westlichen Lindenstraszlige

zwischen Markgrafen- und Franz-Kluumlhs-

Straszlige dessen raumlumliche Fassung vis-a-vis

des barocken Stadtpalais und des Juumldischen

Museums wuumlnschenswert waumlre

4 Staumldtebauliche Gestaltung des Bereichs

zwischen der Alten Jakobstraszlige und der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige

Die ehemaligen Freihalteflaumlchen fuumlr die

Realisierung der Verkehrsplanung der 1960er

Jahre bieten qualitaumltsvolle Bau- und Freiflaumlshy

chen Entlang der Alten Jakobstraszlige kann der

staumldtische Raum mit der Ausbildung einer baushy

lichen Raumkante wieder gefasst werden Die

staumldtebaulichen Zielstellungen des Planwerks

Innenstadt verursachen mit der Aufhebung der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige einschneidende Eingriffe

in die Siedlungsstruktur fuumlr die es heute keine

Umsetzungsperspektiven mehr gibt Es sind

alternative Konzepte erforderlich die eine hohe

staumldtebauliche Qualitaumlt in dieser Innenstadtlage

sichern

5 Raumlumliche Gestaltung des suumldlichen

Abschnitts der Wilhelmstraszlige

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgeshy

staltung des Parkhausareals an der Franzshy

Kluumlhs-Straszlige bietet sich die Moumlglichkeit der

stadtraumlumlichen Neugestaltung von Teilflaumlchen

der Wohnbebauung und der Aufwertung des

oumlstlichen Straszligenraumes der Wilhelmstraszlige

20

Mit diesen Maszlignahmen kann der Straszligenraum

mehr Klahrheit erhalten Insbesondere die

Einmuumlndungsbereiche der Franz-Kluumlhs-Straszlige

und der Stresemannstraszlige in die Wilhelmstraszlige

sind neu zu definieren

6 Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo und des

Askanischen Platzes

Fuumlr die Quartiere um den Askanischen Platz

und die Stresemannstraszlige ist die staumldtebaushy

liche Weiterentwicklung und Aufwertung des

Areals der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige von

groszliger Bedeutung

Waumlhrend die Eigentuumlmerin eine Mischnutzung

mit hohem tertiaumlren Flaumlchenanteil (Hotels und

Buumlros) bevorzugt sehen die staumldtebaulichen

Ziele des Bezirks die Entwicklung des Gebiets

als innerstaumldtischen Wohnstandort mit attrakshy

tiven Gruumln- und Erholungsflaumlchen vor

Der Stadtraum suumldlich des Askanischen Platzes

bzw des ehemaligen Anhalter Bahnhofs der

amorph ausufert bedarf hier der baulichen

Fassung um so das Raumgefuumlge zwischen dem

historischen Porticus und dessen Umgebung

wieder herzustellen

7 Aufwertung der halboumlffentlichen

Raumlume an der Groszligbeerenstraszlige

Das Hochhaus der Postbank Berlin hat eine beshy

sondere weithin sichtbare stadtbildpraumlgende

Wirkung

Angesichts dieser Bedeutung muumlssen die

um das Hochhaus im Stile der 1970er Jahre

angelegten weitraumlumigen Freiflaumlchen die an

die Groszligbeerenstraszlige und das Hallesche Ufer

grenzen eine der Oumlrtlichkeit angemessene

Gestaltung erhalten

Eine Verbesserung der raumlumlichen Situation

entlang des Halleschen Ufers in Verbindung

mit dem U-Bahnhof Moumlckernbruumlcke waumlre eine

erhebliche Aufwertung fuumlr den staumldtischen

Raum und das angrenzende Wohnquartier

5 Handlungsschwerpunkte

Allgemeine Handlungsschwerpunkte fuumlr den Gesamtraum

Das in der suumldlichen Friedrichstadt vorhandene

bdquogruumlne Potenzialldquo bietet gute Voraussetzungen

fuumlr die bessere Vernetzung der Gruumlnanlagen

Kultureinrichtungen und touristischen Ziele Die

Aufenthaltsqualitaumlt im oumlffentlichen Raum auf

den Plaumltzen und in den Parkanlagen soll durch

gezielte Maszlignahmen verbessert werden Dies

betrifft insbesondere die Parkanlage Moumlckernshy

straszligeKleinbeerenstraszlige den Besselpark und

den Bluumlcherplatz

Ein einheitliches Wegeleitsystem und die

Einrichtung und Ergaumlnzung von Fahrradrouten

unterstuumltzt die Vernetzung der Kultureinrichshy

tungen und touristischen Attraktionen

Eine Besonderheit ist der Geschichtspark

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde 27 Fassadendetail Cafe Adler

des ehemaligen Prinz-Albrecht-Palais Der

Name dieses Palais das noch der Weimarer

Regierung als Gaumlstehaus diente steht als Fanal

fuumlr das nationalsozialistische Terror-Regime

Entsprechend der historischen politischen und

gesellschaftlichen Bedeutung des Ortes sollte

die jahrelange Planung fuumlr ein Mahnmal zuumlgig

im Sinne des 1983 formulierten Ausschreishy

bungstextes realisiert werden bdquoDie Neugestalshy

tung dieses Ortes soll das Vergessen unterbreshy

chen und ihn im Bewuszligtsein der Bewohner und

Besucher der Stadt zum festen Bestandteil des

Berliner Stadtgefuumlges machenldquo

Entscheidung zu Abweichungen von

beschlossenen Planungen

Die bezirkliche Bereichsentwicklungsplanung

2006 enthaumllt alternative Vorstellungen zur

Entwicklung von Teilraumlumen die von den uumlbershy

geordneten Zielen des Planwerks Innenstadt

abweichen Sie betreffen die Oumlffnung und

zeitgemaumlszlige Wiederherstellung des Halleschen

Tors und die kritische Beruumlcksichtigung der

historischen Stadt im Bereich der Verkehrsplashy

nung Besselstraszlige und Alte Jakobstraszlige Hierzu

sind konsensfaumlhige Konzepte zu erarbeiten die

im weiteren Planungsprozess der Bauleitplashy

nung entschieden werden

21

5 Handlungsschwerpunkte

22

5 Handlungsschwerpunkte

28 Handlungsschwerpunkte

23

Stresemannstraszlige

Zimmerstraszlige

Hallesches Ufer

Wilhelm

straszlige

Leipziger Straszlige

Kulturelle Einrichtungen und Sehenswuumlrdigkeiten in der suumldlichen Friedrichstadt

Martin-Gropius-Bau

Europahaus

Deutschlandhaus

Portal Anhalter Bahnhof LapidariumTempodrom Familiengericht Hebbel-Theater

Verlagshaus Axel-Springer GSW-Hochhaus taz

24

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

3 Historische Entwicklung

11 Jerusalemer Kirche um 1905

Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit

Waumlhrend im noumlrdlichen Teil der Friedrichstadt

praumlgende Adelspalais entstanden die nach

der Reichsgruumlndung 1871 zu Regierungs- und

Botschaftsgebaumluden umgebaut wurden trug

die suumldliche Friedrichstadt zunaumlchst einen

einfacheren Charakter Im wesentlichen wurden

hier Einwanderer angesiedelt Nach 1871

entstanden anstelle der niedrigen 2-geschosshy

sigen Haumluser die berlintypischen 5-geschossigen

Bauten mit Quergebaumluden und Seitenfluumlgeln

In Nachbarschaft zum Prinz-Albrecht-Palais

wurde 1881 das Kunstgewerbemuseum von

Gropius und Schmieden fertiggestellt und 1886

das Voumllkerkundemuseum eingeweiht Die alten

Buumlrgerhaumluser an der Wilhelmstraszlige wurden

aufgestockt oder durch Neubauten ersetzt Die

noumlrdliche Friedrichstraszlige entwickelte sich nach

1871 zur Geschaumlfts- und Vergnuumlgungsstraszlige

In der Wilhelmstraszlige siedelten sich zahlreiche

Reichsbehoumlrden an

Die Expansion des Verkehrs- und Transportweshy

sens machte nach der Reichsgruumlndung 1871

die Anlage neuer Straszligen notwendig Bahnhoumlfe

wurden den neuen Anforderungen angepasst

Als architektonisch herausragend galt der neue

Anhalter Bahnhof Durch die Inbetriebnahme

der Hochbahn und der Nord-Suumld-Untergrundshy

bahn am Anfang des 20 Jh entwickelte sich

der Belle-Alliance-Platz zu einem zentralen

Verkehrknoten 1915 wurde die Schinkelsche

Sternwarte von 1835 zugunsten einer leistungsshy

faumlhigeren Erschlieszligung und Erweiterung der

Markthalle abgerissen

Innerhalb weniger Jahre hatte sich die Funktion

der suumldlichen Friedrichstadt grundlegend

gewandelt Eingebettet in die innerstaumldtischen

Strukturen aus Regierungsviertel Geschaumlftsshy

viertel entlang der Leipziger Straszlige Verkehrsshy

zentrum zwischen Potsdamer und Anhalter

Bahnhof und Zeitungsviertel zwischen Zimmer-

und Kochstraszlige ist aus einem Stadtrandquartier

ein Teil der Innenstadt geworden

Die barocke Friedrichstadt wurde durch

Kriegseinwirkungen stark beschaumldigt Der

Bau der Mauer brachte weitere Zerstoumlrungen

und trennte die noumlrdliche von der suumldlichen

Friedrichstadt

14 Straubeplan 1908

12 Bluumlcherplatz 1902

13 Lindenstraszlige um 1925

13

3 Historische Entwicklung

15 Modell der suumldl Friedrichstadt Stand der Planung 1965

16 FNP 1965 (Ausschnitt)

Thema Autobahnplanung

Nachkriegsentwicklung

Im 2 Weltkrieg wurde mit der Zerstoumlrung des

alten Regierungsviertels und des Zeitungsshy

viertels rund um die Kochstraszlige die suumldliche

Friedrichstadt stark beschaumldigt Auf Basis der

Resultate des 1957 ausgeschriebenen Wettbeshy

werbs bdquoHauptstadt Berlinldquo der Vorschlaumlge uumlber

die kuumlnftige Gestalt Berlins als Hauptstadt und

moderne Weltstadt erbringen sollte wurde

unter der Leitung Hans Scharouns ein Gesamtshy

konzept (Kollektivplan) fuumlr den Wiederaufbau

Berlins erarbeitet das sich auch nachhaltig auf

die suumldliche Friedrichstadt auswirken sollte

Angesichts des bdquoMaszliges der Zerstoumlrungldquo

ignorierte der Kollektivplan die historische

Blockstruktur zugunsten einer organischen

bdquoStadtlandschaftldquo in Form einer Bandstadt

mit ausladendem Verkehrsnetz sowie strikter

Funktionstrennung von Wohnen Arbeiten

Erholen und Verkehr Dementsprechend

wurden Hochhaumluser als staumldtebauliche

Dominanten in der Stadtlandschaft in ein

Spannungsverhaumlltnis zu ausgedehnten

Flachbauten gesetzt Die neue Hauptverwalshy

tung der gemeinnuumltzigen Siedlungs- und

Wohnungsbaugesellschaft Berlin (GSW)

mit dem Flachbau des Grafischen Zentrums

zwischen Markgrafen- und Charlottenstraszlige

das Hochhaus des Axel Springer Verlages mit

der Druckerei noumlrdlich der Kochstraszlige und das

Hochhaus des ehem Postgiroamtes Berlin-

West am Halleschen Ufer sind Stein gewordene

Beispiele dieses Leitbildes in der suumldlichen

Friedrichstadt Sie zeugen von der Idee des soshy

genannten bdquoCitybandesldquo zwischen Berlin-Mitte

und dem Gebiet um den Bahnhof Zoo und

standen im direkten Bezug zu den geplanten

die Innenstadt umschlieszligenden vier Autobahnshy

tangenten Die sogenannte Suumldtangente sollte

als 6-spurige Autobahn noumlrdlich des Mehringshy

platzes vorbei gefuumlhrt und die Friedrichstraszlige

auf 60 m verbreitert werden Diese Konzeption

fand bis 1984 im Flaumlchennutzungsplan sowie

im Baunutzungsplan von Berlin ihre planungsshy

rechtliche Festlegung

Die Teilung Berlins durch den Mauerbau 1961

und das fehlende Entwicklungspotenzial in

der umschlossenen Stadt verhinderten in Vershy

bindung mit der dezentralen polyzentrischen

Stadtstruktur und dem Paradigmenwechsel hin

zur Bestandsorientierung die Realisierung der

Cityband-Idee doch hat bereits die Planung an

vielen Stellen der Stadt kaum zu heilende Spushy

ren hinterlassen Geblieben sind die Verstuumlmshy

melung der Friedrichstraszlige als Sackgasse die

weitraumlumigen Abschwenkungen der Linden-

und Wilhelmstraszlige die Hochhausscheiben

14

3 Historische Entwicklung

am Mehringplatz die Lage und Bauflucht der

heutigen Blumengroszligmarkthalle und die Freishy

flaumlchen des Bessel- und Theodor-Wolff-Parks

auf der urspruumlnglich geplanten Autobahntrasse

Kritische Rekonstruktion

In den folgenden Jahren wurde die Randlashy

ge zum West-Berliner Stadtzentrum immer

deutlicher

Erst Anfang der 1970er Jahre setzten neue staumldshy

tebauliche Uumlberlegungen zur kuumlnftigen Rolle

und Gestaltung dieses zentralen Stadtgebietes

ein Diese Uumlberlegungen sind getragen von der

wachsenden Kritik am Staumldtebau der Nachshy

kriegszeit Das staumldtebauliche Leitbild dieser

Epoche mit der nach Funktionen gegliederten

und staumlndig wachsenden Stadt war uumlberfaumlllig

geworden und nicht mehr praktikabel

Das neue Leitbild der 1980er Jahre strebte eine

weitgehende Mischung aller staumldtischen Nutshy

zungen und Lebensvorgaumlnge an und entdeckte

den oumlffentlichen Straszligenraum mit Straszligen

Plaumltzen und Parks als Teil des menschlichen

Lebensraumes mit Gestalt- und Aufenthaltsshy

qualitaumlt

Die Innenstadt als Wohnort und die kritische

Rekonstruktion der historischen Stadtstruktur

wird zum Leitmotiv fuumlr innerstaumldtischen Stadtshy

neubau und die bisher vom Abriss bedrohten

Stadterneuerungsgebiete Im Rahmen der

Internationalen Bauausstellung 1987 wurden

die groszligen innerstaumldtischen Brachen entlang

der Mauer zu zentralen Wohnstandorten entshy

wickelt Westlich der Wilhelm- und oumlstlich der

Lindenstraszlige entstanden neue an Stadtgrundshy

riss und bestehender Substanz angepasste

Wohnformen in Verbindung mit Gruumlnanlagen

und sozialer Infrastruktur Damit wurde der

bereits in den Sanierungsprogrammen der

1960er Jahre eingeleitete Funktionswandel

vom Teil des historischen Zentrums hin zu

einem ruhigen Wohnort zunaumlchst im Schatten

der Mauer nach dem Fall der Mauer dann in

zentraler innerstaumldtischer Lage fortgesetzt Das

Planwerk Innenstadt knuumlpfte an das Leitbild der

kritischen Rekonstruktion an und konkretisiert

die Wiederherstellung der historischen Stadtshy

struktur und die stadtraumlumliche Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

17 FNP 1984 (Ausschnitt)

Thema Stadtreparatur

15

Planungsgrundlagen und -ziele4

18 FNP Auszug aus dem Flaumlchennutzungsplan Berlin

(Stand 2006)

Thema Wiedervereinigung

19 Bereichsentwicklungsplanung (Entwurf 2007)

Nutzungskonzept

Planungsgrundlagen und -ziele

Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)

Der FNP formuliert die Grundzuumlge fuumlr die

raumlumliche Entwicklung der Stadt und bildet den

Rahmen fuumlr die langfristige Entwicklung Berlins

Der urbane Stadtraum an der Friedrichstraszlige

bis zur Kochstraszlige gehoumlrt zum Zentrumsshy

bereich Mitte mit einer besonderen Prioritaumlt

zur Aufwertung und Entwicklung Berlins als

europaumlische Einkaufsmetropole und Anshy

ziehungspunkt fuumlr Touristen und Besucher

Entsprechend der Bedeutung sind hier im FNP

gemischte Bauflaumlche (M1) mit Einzelhandelsshy

konzentration dargestellt

Im suumldlich Abschnitt der Friedrichstraszlige von

der Kochstraszlige bis zum Mehringplatz nimmt

die Nutzungsintensitaumlt mit der Darstellung

gemischter Bauflaumlchen (M2) ab um den hier

vorhandenen houmlheren Anteil der Wohnnutzung

auch langfristig zu sichern

Die uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in Ost-

Westrichtung symbolisiert die Vernetzung und

Einbindung der Gruumlnflaumlchen zwischen Mendels-

sohn-Bartholdy-Park und Waldeckpark

Die angrenzende Wohnnutzung im Rahmen der

behutsamen Stadterneuerung wird durch die

Darstellung von Wohnbauflaumlchen im Bestand

gesichert und die Kultur- und Gemeinbedarfsshy

einrichtungen mit gesamtstaumldtischer Bedeushy

tung durch Symbole gekennzeichnet

Landschaftsprogramm

Wesentliches landschaftsplanerisches Ziel fuumlr

die suumldliche Friedrichstadt ist die Verbesserung

und Vervollstaumlndigung der Gruumlnverbindungen

entlang des Landwehrkanals und die Gruumlnvershy

netzung innerhalb des Gebiets unter Einbezieshy

hung der vorhandenen Gruumlnflaumlchen

Die Gruumlnvernetzung vom Tiergarten uumlber

Mendelssohn-Bartholdy-Park zum Waldeckpark

sind in Abschnitten bereits realisiert

Die Verbesserungen von Aufenthaltsqualitaumlten

Erhoumlhung der Nutzungsmoumlglichkeiten und

Vernetzungen vorhandener Freiraumlume tragen

entscheidend zur Neuordnung und Aufwertung

des Stadtraumes bei Am suumldlichen Ufer des

Landwehrkanals tangiert der Tiergartenring

ein gesamtstaumldtisch bedeutsamer Weg der

bdquo20 gruumlnen Hauptwege Berlinsldquo die suumldliche

Friedrichstadt

Bereichsentwicklungsplanung (BEP)

Mit der Bezirksfusion Friedrichshain-Kreuzberg

2001 wurde die Erarbeitung eines gemeinshy

samen Nutzungskonzeptes notwendig Der

Abschlussbericht der BEP Friedrichshain-Kreuzshy

berg wird voraussichtlich 2007 beschlossen Die

BEP sieht eine bestandsorientierte Weiterentshy

wicklung der suumldlichen Friedrichstadt vor

bull Orientierung zur Stadtmitte

bull zentrentragende innerstaumldtische Nutzunshy

gen mit hohem Wohnanteil und

bull innerstaumldtische Wohnstandorte mit

vernetzten Gruumlnraumlumen und sozialer

Infrastruktur

Am Mehringplatz und Bluumlcherplatz werden im

Dissens zum Planwerk Innenstadt in der BEP

Gruumlnflaumlchen gesichert Der Dissens wird im

weiteren Verfahren zwischen Bezirk und Senat

geklaumlrt

16

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Planwerk Innenstadt

Besonders im historischen Zentrum Berlins hashy

ben die Nachkriegsplaner in Ost und West das

Straszligen- und Platzgefuumlge der barocken Stadt in

weiten Teilen zerstoumlrt Erst in den 1980er Jahren

kehrte man zu einer kritischen Rekonstruktion

des Stadtgrundrisses zuruumlck

Das Planwerk Innenstadt hat die Verbindung

der noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

durch Verdichtung durch Blockkantenbildung

und Blockkantenschlieszligung zum Ziel

Die Planungsschwerpunkte des 1999 beschlosshy

senen Planwerkes sind aus heutiger Sicht neu

zu bewerten und weiter zu konkretisieren Sie

konzentrieren sich auf die Bereiche

bull Bauluumlckenschlieszligung an der Friedrichshy

straszlige

bull Blockrandschlieszligung an der Wilhelmstraszlige

Stresemanstraszlige Neuenburger Straszlige und

Alexandrinenstraszlige

bull Entwicklung des Bereichs des Blumengroszligshy

markts sowie Bau- und Gruumlnflaumlchenentshy

wicklung an der Besselstraszlige

bull Stadtraumbildung am Landwehrkanal im

Bereich Mehringplatz

bull Aufwertung und Wiederherstellung des

Bluumlcherplatzes mit der Amerika-Gedenkbishy

bliothek

bull Herstellung einer der Innenstadtlage

angemessene bauliche Verdichtung im

Bereich der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige

bull Blockrandschlieszligung und Aufwertung des

Baublocks der Bundesdruckerei

Gebaumlude Bestand

abgestimmte Planung

Planung nach Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Bereiche um den Mehringplatz Bluumlshy

cherplatz der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige der Bundesdruckerei und Blumenshy

groszligmarkt sind vertiefende Blockkonzepte

erforderlich

Die Konkretisierung der Ziele des Planwerks

Innenstadt im Rahmen der verbindlichen

Bauleitplanung erfordern vertiefende konzeptishy

onelle Uumlberlegungen in Teilbereichen

Das betrifft vor allem Planungen die nur durch

erhebliche Eingriffe in bestehende Nutzungsshy

strukturen und Privateigentum realisiert

werden koumlnnen wie

bull der Ruumlckbau der bestehenden Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und Neubau einer dem

historischen Straszligenraster nachempfunshy

denen Verbindungsstraszlige im Bereich des

Kinderbauernhofs und

bull die Bebauung der Parkanlagen am Landshy

wehrkanal suumldlich des Mehringplatzes und

am Bluumlcherplatz

20 Landschaftsprogramm Erholung-Freiraumnutzung

(Stand 2006)

21 Digitales 3D-Innenstadtmodell

17

4 Planungsgrundlagen und -ziele

22 Eingang U-Bhf Kochstraszlige

23 Verkehrserschlieszligung

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

Verkehrserschlieszligung

Straszligenverkehr

Die Berliner Verkehrsplanung geht vom Erhalt

der uumlbergeordneten Straszligennetzstruktur zur

gesamtstaumldtischen Anbindung der suumldlishy

chen Friedrichstadt aus Die uumlbergeordneten

Verkehre werden gebuumlndelt um das Gebiet

vom Durchgangsverkehr zu entlasten

bull Buumlndelung des Nord-Suumld-Verkehrs auf

der Wilhelm- Stresemann- und Lindenshy

straszlige Mit der geplanten staumldtebaulichen

Neuordnung im Bereich Spittelmarkt als

Teil des Planwerks Innenstadt werden die

Voraussetzungen fuumlr die verkehrliche Anshy

bindung der LindenstraszligeAxel-Springer-

Straszlige an die Leipziger Straszlige geschaffen

bull Fuumlhrung des Ost-West-Verkehrs suumldlich

des Gebiets uumlber die Kanaluferstraszligen

(Hallesches UferGitschiner Straszlige und

Tempelhofer UferWaterloo-Ufer) und

Bluumlcherstraszlige sowie noumlrdlich des Gebietes

uumlber Oranienstraszlige-Kochstraszlige-Anhalter

Straszlige

Fuumlr die Abwicklung des Ziel- und Quellverkehrs

existiert ein gut ausgepraumlgtes Straszligenerschlieshy

szligungsnetz Der Abschnitt der Friedrichstraszlige

suumldlich Kochstraszlige dient der oumlrtlichen Erschlieshy

szligung und ist nicht Bestandteil des uumlbergeordshy

neten Straszligennetzes Zur Verkehrsberuhigung

und Verbesserung der Aufenthaltsqualitaumlt

des oumlffentlichen Raums und der Gruumlnanlagen

wird der Mehringplatz auch zukuumlnftig frei vom

Autoverkehr bleiben

Oumlffentlicher Personennahverkehr

Die suumldliche Friedrichstadt ist durch drei U-

Bahnlinien (U1 U6 U7) der Nord-Suumld S-Bahn

und einem gut verzweigten Linienbusnetz

hervorragend an das oumlffentliche Nahverkehrsshy

netz angebunden

Langfristig ist im Zuge der Lindenstraszlige eine

Straszligenbahnstrecke zwischen Spittelmarkt und

Hallesches Tor geplant als Teil einer groszligraumlushy

migen Straszligenbahnverbindung aus dem Raum

Prenzlauer Berg uumlber Mitte nach Kreuzberg

Radverkehr

Mit dem Ausbau des Berliner Fahrradroutenshy

netzes ist das Gebiet an das zusammenhaumlngenshy

de gesamtstaumldtische Hauptnetz angeschlossen

Zwei der interessantesten durchgehenden und

neu ausgeschilderten Fahrradrouten fuumlhren

durch das Gebiet

bull Wannsee Route zwischen Schlossplatz und

Glienicker Bruumlcke die die Berliner Mitte mit

den Naherholungsgebieten im Suumldwesten

der Stadt mit Anschluss an das Radroutenshy

netz des Landes Brandenburg verbindet

bull Berliner Mauerweg als beschilderter

historischer Themenpfad mit besonderer

touristischer Bedeutung

18

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Die Errichtung und Ergaumlnzung von Radvershy

kehrsanlagen in den Straszligen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige Tempelhofer UferWatershy

loo-Ufer Lindenstraszlige Wilhelmstraszlige und am

Halleschen Tor ist ein wesentlicher Bestandteil

der Radverkehrsinfrastrukturplanung Damit

soll ein entscheidender Beitrag zur Foumlrderung

des gebietsorientierten Radverkehrs sowie zur

Erhoumlhung der Sicherheit geleistet werden

Die Handlungsschwerpunkte im Gebiet

konzentrieren sich auf die Beseitigung der

verkehrlichen Defizite im oumlffentlichen Raum

und die Schaffung sicherer Verkehrswege fuumlr

nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer sowie die

Ordnung des ruhenden Verkehrs

Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen

Die Gestaltung und Vernetzung des oumlffentshy

lichen Raumes ist in der suumldlichen Friedrichshy

stadt eine zentrale Planungsaufgabe Die einst

praumlgnanten oumlffentlichen Raumlume aus Straszligen

Plaumltzen und Parks mit hoher baulicher Verdichshy

tung der Baubloumlcke sind verloren gegangen

Waumlhrend im noumlrdlichen Abschnitt der wieder

aufgebauten Friedrichstraszlige diese markante

stadtraumlumliche Wirkung des oumlffentlichen

Raumes der Friedrichstadt wieder erlebbar wird

ist die suumldliche Friedrichstadt durch Fragmenshy

tierung und fehlende innere Differenzierung

der Baubloumlcke gestoumlrt

Die neuangelegten Parks (Besselpark und

Theodor-Wolff-Park) und Promenaden

(ETAHoffmann-P und R-Varnhagen-P)

an der zentralen Achse der Friedrichstraszlige

bilden einen Ansatzpunkt Durch verbesserte

stadtraumlumliche Einbindung und Qualitaumlt der

Parkanlagen kann ein Beitrag zur Strukturieshy

rung des staumldtischen Raumes geleistet werden

Oumlffentliche Stadtteilparks Stadtplaumltze und

neu gestalteten Straszligenraumlume werden durch

Fuszlig- und Radwegeverbindungen miteinander

vernetzt Dadurch wird auch ein wichtiger Beishy

trag zur besseren Vernetzung der bedeutenden

kulturellen Einrichtungen und touristischen

Ziele in der suumldlichen Friedrichstadt geleistet

Die Wiederherstellung verstellter Sicht- und

Wegebeziehung hat insbesondere im Bereich

Mehringplatz und Bluumlcherplatz groszlige stadtshy

raumlumliche Wirkung

Schwerpunkte fuumlr die Aufwertung des oumlffentshy

lichen Raumes sind

bull Suumldliche Friedrichstraszlige im Uumlbergang zum

Mehringplatz

bull Besselpark

bull Einmuumlndungsbereich der Markgrafenstaszlige

in die Lindenstraszlige

bull Mehringplatz Bluumlcherplatz und Hallesches

Tor

24 Theodor-Wolff-Park

25 Gruumlnflaumlchen und Gruumlnverbindungen

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

19

Handlungsschwerpunkte5

26 Eingangsportal in der Friedrichstraszlige 17

Handlungsschwerpunkte

Handlungsschwerpunkte fuumlr die Teilshyraumlume

1 Bauluumlckenschlieszligung und Aufwertung

des Erscheinungsbildes der Friedrichstraszlige

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse der Friedshy

richstadt ist Mythos und Imagetraumlger zugleich

Der benachteiligte Stadtraum des suumldlichen

Abschnitts den Bauluumlcken teilweiser Leerstand

sowie soziale staumldtebauliche und gestalterische

Defizite abwerten spiegelt das Entwicklungsshy

gefaumllle und die unterschiedliche Bedeutung der

noumlrdlichen und suumldlichen Friedrichstadt wider

Um das Qualitaumltsgefaumllle zum noumlrdlichen

Straszligenabschnitt der mit aufwaumlndigen

privaten und oumlffentlichen Investitionen in den

1990er Jahren seine bdquoWiedergeburtldquo erlebte

auszugleichen muss die kuumlnftige Rolle dieses

Stadtraums im zeitlichen wie raumlumlichen Uumlbershy

gang zwischen Gestern Heute und Morgen

definiert und die Potenziale dieses wichtigen

Teils der Innenstadt gestaumlrkt werden

Die Aufwertungsmaszlignahmen im oumlffentlichen

Raum sollen deshalb mit privaten Initiativen

einhergehen Dabei muumlssen alle Akteure einshy

bezogen werden denn Eigentuumlmer wie Mieter

Parteien wie Stadtteilinitiativen Einzelhaumlndler

wie Behoumlrden sollten alle ein gemeinsames

Interesse haben dem suumldlichen Abschnitt der

Friedrichstraszlige wieder eine eigene positive

Adresse zu geben

2 Staumldtebauliche Gestaltung der raumlumlishy

chen Verbindung des Mehringplatzes mit

dem Bluumlcherplatz

Die Zaumlsuren des Staumldtebaus der Nachkriegsjahre

sollen zwischen Mehring- und Bluumlcherplatz

durch bauliche und gestalterische Maszlignahmen

im oumlffentlichen Raum gemildert werden Durch

die Wiederherstellung von Wege- und Sichtshy

beziehungen sollen beide Plaumltze raumlumlich und

funktional wieder aufeinander Bezug nehmen

die Hallesche-Tor-Bruumlcke ihre Buumlndelungsfunkshy

tion fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer uumlbernehmen

und die Friedrichstraszlige als Hauptachse mit der

Amerika-Gedenkbibliothek als visueller Endpunkt

wieder wahrnehmbar werden Der Ruumlckbau

der Uumlberbauung der Achse am Mehringplatz ist

langfristig abgestimmte Planung

3 Staumldtebauliches Konzept fuumlr das Gelaumlnshy

de des Blumengroszligmarktes einschlieszliglich

des Umfeldes

Das Gelaumlnde des Blumengroszligmarktes hat

eine wesentliche Schluumlsselfunktion fuumlr die

zukuumlnftige Entwicklung des Raumes zwischen

Friedrich- und Lindenstraszlige

Die Verlagerung ist fuumlr das Jahr 2010 vorgeshy

sehen Dies ermoumlglicht anhand eines noch

zu entwickelnden nutzungsstrukturellen und

staumldtebaulichen Neuordnungskonzeptes fuumlr

das Gelaumlnde des heutigen Groszligmarktes und

des Druckgrafischen Gewerbezentrums den

Stadtraum wieder herzustellen Dadurch

werden zusaumltzliche Bauflaumlchen aktiviert und

vorhandene Freiflaumlchen qualitativ verbessert

In diesem Zusammenhang steht der aufgeloumlste

Stadtraum der westlichen Lindenstraszlige

zwischen Markgrafen- und Franz-Kluumlhs-

Straszlige dessen raumlumliche Fassung vis-a-vis

des barocken Stadtpalais und des Juumldischen

Museums wuumlnschenswert waumlre

4 Staumldtebauliche Gestaltung des Bereichs

zwischen der Alten Jakobstraszlige und der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige

Die ehemaligen Freihalteflaumlchen fuumlr die

Realisierung der Verkehrsplanung der 1960er

Jahre bieten qualitaumltsvolle Bau- und Freiflaumlshy

chen Entlang der Alten Jakobstraszlige kann der

staumldtische Raum mit der Ausbildung einer baushy

lichen Raumkante wieder gefasst werden Die

staumldtebaulichen Zielstellungen des Planwerks

Innenstadt verursachen mit der Aufhebung der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige einschneidende Eingriffe

in die Siedlungsstruktur fuumlr die es heute keine

Umsetzungsperspektiven mehr gibt Es sind

alternative Konzepte erforderlich die eine hohe

staumldtebauliche Qualitaumlt in dieser Innenstadtlage

sichern

5 Raumlumliche Gestaltung des suumldlichen

Abschnitts der Wilhelmstraszlige

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgeshy

staltung des Parkhausareals an der Franzshy

Kluumlhs-Straszlige bietet sich die Moumlglichkeit der

stadtraumlumlichen Neugestaltung von Teilflaumlchen

der Wohnbebauung und der Aufwertung des

oumlstlichen Straszligenraumes der Wilhelmstraszlige

20

Mit diesen Maszlignahmen kann der Straszligenraum

mehr Klahrheit erhalten Insbesondere die

Einmuumlndungsbereiche der Franz-Kluumlhs-Straszlige

und der Stresemannstraszlige in die Wilhelmstraszlige

sind neu zu definieren

6 Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo und des

Askanischen Platzes

Fuumlr die Quartiere um den Askanischen Platz

und die Stresemannstraszlige ist die staumldtebaushy

liche Weiterentwicklung und Aufwertung des

Areals der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige von

groszliger Bedeutung

Waumlhrend die Eigentuumlmerin eine Mischnutzung

mit hohem tertiaumlren Flaumlchenanteil (Hotels und

Buumlros) bevorzugt sehen die staumldtebaulichen

Ziele des Bezirks die Entwicklung des Gebiets

als innerstaumldtischen Wohnstandort mit attrakshy

tiven Gruumln- und Erholungsflaumlchen vor

Der Stadtraum suumldlich des Askanischen Platzes

bzw des ehemaligen Anhalter Bahnhofs der

amorph ausufert bedarf hier der baulichen

Fassung um so das Raumgefuumlge zwischen dem

historischen Porticus und dessen Umgebung

wieder herzustellen

7 Aufwertung der halboumlffentlichen

Raumlume an der Groszligbeerenstraszlige

Das Hochhaus der Postbank Berlin hat eine beshy

sondere weithin sichtbare stadtbildpraumlgende

Wirkung

Angesichts dieser Bedeutung muumlssen die

um das Hochhaus im Stile der 1970er Jahre

angelegten weitraumlumigen Freiflaumlchen die an

die Groszligbeerenstraszlige und das Hallesche Ufer

grenzen eine der Oumlrtlichkeit angemessene

Gestaltung erhalten

Eine Verbesserung der raumlumlichen Situation

entlang des Halleschen Ufers in Verbindung

mit dem U-Bahnhof Moumlckernbruumlcke waumlre eine

erhebliche Aufwertung fuumlr den staumldtischen

Raum und das angrenzende Wohnquartier

5 Handlungsschwerpunkte

Allgemeine Handlungsschwerpunkte fuumlr den Gesamtraum

Das in der suumldlichen Friedrichstadt vorhandene

bdquogruumlne Potenzialldquo bietet gute Voraussetzungen

fuumlr die bessere Vernetzung der Gruumlnanlagen

Kultureinrichtungen und touristischen Ziele Die

Aufenthaltsqualitaumlt im oumlffentlichen Raum auf

den Plaumltzen und in den Parkanlagen soll durch

gezielte Maszlignahmen verbessert werden Dies

betrifft insbesondere die Parkanlage Moumlckernshy

straszligeKleinbeerenstraszlige den Besselpark und

den Bluumlcherplatz

Ein einheitliches Wegeleitsystem und die

Einrichtung und Ergaumlnzung von Fahrradrouten

unterstuumltzt die Vernetzung der Kultureinrichshy

tungen und touristischen Attraktionen

Eine Besonderheit ist der Geschichtspark

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde 27 Fassadendetail Cafe Adler

des ehemaligen Prinz-Albrecht-Palais Der

Name dieses Palais das noch der Weimarer

Regierung als Gaumlstehaus diente steht als Fanal

fuumlr das nationalsozialistische Terror-Regime

Entsprechend der historischen politischen und

gesellschaftlichen Bedeutung des Ortes sollte

die jahrelange Planung fuumlr ein Mahnmal zuumlgig

im Sinne des 1983 formulierten Ausschreishy

bungstextes realisiert werden bdquoDie Neugestalshy

tung dieses Ortes soll das Vergessen unterbreshy

chen und ihn im Bewuszligtsein der Bewohner und

Besucher der Stadt zum festen Bestandteil des

Berliner Stadtgefuumlges machenldquo

Entscheidung zu Abweichungen von

beschlossenen Planungen

Die bezirkliche Bereichsentwicklungsplanung

2006 enthaumllt alternative Vorstellungen zur

Entwicklung von Teilraumlumen die von den uumlbershy

geordneten Zielen des Planwerks Innenstadt

abweichen Sie betreffen die Oumlffnung und

zeitgemaumlszlige Wiederherstellung des Halleschen

Tors und die kritische Beruumlcksichtigung der

historischen Stadt im Bereich der Verkehrsplashy

nung Besselstraszlige und Alte Jakobstraszlige Hierzu

sind konsensfaumlhige Konzepte zu erarbeiten die

im weiteren Planungsprozess der Bauleitplashy

nung entschieden werden

21

5 Handlungsschwerpunkte

22

5 Handlungsschwerpunkte

28 Handlungsschwerpunkte

23

Stresemannstraszlige

Zimmerstraszlige

Hallesches Ufer

Wilhelm

straszlige

Leipziger Straszlige

Kulturelle Einrichtungen und Sehenswuumlrdigkeiten in der suumldlichen Friedrichstadt

Martin-Gropius-Bau

Europahaus

Deutschlandhaus

Portal Anhalter Bahnhof LapidariumTempodrom Familiengericht Hebbel-Theater

Verlagshaus Axel-Springer GSW-Hochhaus taz

24

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

3 Historische Entwicklung

15 Modell der suumldl Friedrichstadt Stand der Planung 1965

16 FNP 1965 (Ausschnitt)

Thema Autobahnplanung

Nachkriegsentwicklung

Im 2 Weltkrieg wurde mit der Zerstoumlrung des

alten Regierungsviertels und des Zeitungsshy

viertels rund um die Kochstraszlige die suumldliche

Friedrichstadt stark beschaumldigt Auf Basis der

Resultate des 1957 ausgeschriebenen Wettbeshy

werbs bdquoHauptstadt Berlinldquo der Vorschlaumlge uumlber

die kuumlnftige Gestalt Berlins als Hauptstadt und

moderne Weltstadt erbringen sollte wurde

unter der Leitung Hans Scharouns ein Gesamtshy

konzept (Kollektivplan) fuumlr den Wiederaufbau

Berlins erarbeitet das sich auch nachhaltig auf

die suumldliche Friedrichstadt auswirken sollte

Angesichts des bdquoMaszliges der Zerstoumlrungldquo

ignorierte der Kollektivplan die historische

Blockstruktur zugunsten einer organischen

bdquoStadtlandschaftldquo in Form einer Bandstadt

mit ausladendem Verkehrsnetz sowie strikter

Funktionstrennung von Wohnen Arbeiten

Erholen und Verkehr Dementsprechend

wurden Hochhaumluser als staumldtebauliche

Dominanten in der Stadtlandschaft in ein

Spannungsverhaumlltnis zu ausgedehnten

Flachbauten gesetzt Die neue Hauptverwalshy

tung der gemeinnuumltzigen Siedlungs- und

Wohnungsbaugesellschaft Berlin (GSW)

mit dem Flachbau des Grafischen Zentrums

zwischen Markgrafen- und Charlottenstraszlige

das Hochhaus des Axel Springer Verlages mit

der Druckerei noumlrdlich der Kochstraszlige und das

Hochhaus des ehem Postgiroamtes Berlin-

West am Halleschen Ufer sind Stein gewordene

Beispiele dieses Leitbildes in der suumldlichen

Friedrichstadt Sie zeugen von der Idee des soshy

genannten bdquoCitybandesldquo zwischen Berlin-Mitte

und dem Gebiet um den Bahnhof Zoo und

standen im direkten Bezug zu den geplanten

die Innenstadt umschlieszligenden vier Autobahnshy

tangenten Die sogenannte Suumldtangente sollte

als 6-spurige Autobahn noumlrdlich des Mehringshy

platzes vorbei gefuumlhrt und die Friedrichstraszlige

auf 60 m verbreitert werden Diese Konzeption

fand bis 1984 im Flaumlchennutzungsplan sowie

im Baunutzungsplan von Berlin ihre planungsshy

rechtliche Festlegung

Die Teilung Berlins durch den Mauerbau 1961

und das fehlende Entwicklungspotenzial in

der umschlossenen Stadt verhinderten in Vershy

bindung mit der dezentralen polyzentrischen

Stadtstruktur und dem Paradigmenwechsel hin

zur Bestandsorientierung die Realisierung der

Cityband-Idee doch hat bereits die Planung an

vielen Stellen der Stadt kaum zu heilende Spushy

ren hinterlassen Geblieben sind die Verstuumlmshy

melung der Friedrichstraszlige als Sackgasse die

weitraumlumigen Abschwenkungen der Linden-

und Wilhelmstraszlige die Hochhausscheiben

14

3 Historische Entwicklung

am Mehringplatz die Lage und Bauflucht der

heutigen Blumengroszligmarkthalle und die Freishy

flaumlchen des Bessel- und Theodor-Wolff-Parks

auf der urspruumlnglich geplanten Autobahntrasse

Kritische Rekonstruktion

In den folgenden Jahren wurde die Randlashy

ge zum West-Berliner Stadtzentrum immer

deutlicher

Erst Anfang der 1970er Jahre setzten neue staumldshy

tebauliche Uumlberlegungen zur kuumlnftigen Rolle

und Gestaltung dieses zentralen Stadtgebietes

ein Diese Uumlberlegungen sind getragen von der

wachsenden Kritik am Staumldtebau der Nachshy

kriegszeit Das staumldtebauliche Leitbild dieser

Epoche mit der nach Funktionen gegliederten

und staumlndig wachsenden Stadt war uumlberfaumlllig

geworden und nicht mehr praktikabel

Das neue Leitbild der 1980er Jahre strebte eine

weitgehende Mischung aller staumldtischen Nutshy

zungen und Lebensvorgaumlnge an und entdeckte

den oumlffentlichen Straszligenraum mit Straszligen

Plaumltzen und Parks als Teil des menschlichen

Lebensraumes mit Gestalt- und Aufenthaltsshy

qualitaumlt

Die Innenstadt als Wohnort und die kritische

Rekonstruktion der historischen Stadtstruktur

wird zum Leitmotiv fuumlr innerstaumldtischen Stadtshy

neubau und die bisher vom Abriss bedrohten

Stadterneuerungsgebiete Im Rahmen der

Internationalen Bauausstellung 1987 wurden

die groszligen innerstaumldtischen Brachen entlang

der Mauer zu zentralen Wohnstandorten entshy

wickelt Westlich der Wilhelm- und oumlstlich der

Lindenstraszlige entstanden neue an Stadtgrundshy

riss und bestehender Substanz angepasste

Wohnformen in Verbindung mit Gruumlnanlagen

und sozialer Infrastruktur Damit wurde der

bereits in den Sanierungsprogrammen der

1960er Jahre eingeleitete Funktionswandel

vom Teil des historischen Zentrums hin zu

einem ruhigen Wohnort zunaumlchst im Schatten

der Mauer nach dem Fall der Mauer dann in

zentraler innerstaumldtischer Lage fortgesetzt Das

Planwerk Innenstadt knuumlpfte an das Leitbild der

kritischen Rekonstruktion an und konkretisiert

die Wiederherstellung der historischen Stadtshy

struktur und die stadtraumlumliche Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

17 FNP 1984 (Ausschnitt)

Thema Stadtreparatur

15

Planungsgrundlagen und -ziele4

18 FNP Auszug aus dem Flaumlchennutzungsplan Berlin

(Stand 2006)

Thema Wiedervereinigung

19 Bereichsentwicklungsplanung (Entwurf 2007)

Nutzungskonzept

Planungsgrundlagen und -ziele

Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)

Der FNP formuliert die Grundzuumlge fuumlr die

raumlumliche Entwicklung der Stadt und bildet den

Rahmen fuumlr die langfristige Entwicklung Berlins

Der urbane Stadtraum an der Friedrichstraszlige

bis zur Kochstraszlige gehoumlrt zum Zentrumsshy

bereich Mitte mit einer besonderen Prioritaumlt

zur Aufwertung und Entwicklung Berlins als

europaumlische Einkaufsmetropole und Anshy

ziehungspunkt fuumlr Touristen und Besucher

Entsprechend der Bedeutung sind hier im FNP

gemischte Bauflaumlche (M1) mit Einzelhandelsshy

konzentration dargestellt

Im suumldlich Abschnitt der Friedrichstraszlige von

der Kochstraszlige bis zum Mehringplatz nimmt

die Nutzungsintensitaumlt mit der Darstellung

gemischter Bauflaumlchen (M2) ab um den hier

vorhandenen houmlheren Anteil der Wohnnutzung

auch langfristig zu sichern

Die uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in Ost-

Westrichtung symbolisiert die Vernetzung und

Einbindung der Gruumlnflaumlchen zwischen Mendels-

sohn-Bartholdy-Park und Waldeckpark

Die angrenzende Wohnnutzung im Rahmen der

behutsamen Stadterneuerung wird durch die

Darstellung von Wohnbauflaumlchen im Bestand

gesichert und die Kultur- und Gemeinbedarfsshy

einrichtungen mit gesamtstaumldtischer Bedeushy

tung durch Symbole gekennzeichnet

Landschaftsprogramm

Wesentliches landschaftsplanerisches Ziel fuumlr

die suumldliche Friedrichstadt ist die Verbesserung

und Vervollstaumlndigung der Gruumlnverbindungen

entlang des Landwehrkanals und die Gruumlnvershy

netzung innerhalb des Gebiets unter Einbezieshy

hung der vorhandenen Gruumlnflaumlchen

Die Gruumlnvernetzung vom Tiergarten uumlber

Mendelssohn-Bartholdy-Park zum Waldeckpark

sind in Abschnitten bereits realisiert

Die Verbesserungen von Aufenthaltsqualitaumlten

Erhoumlhung der Nutzungsmoumlglichkeiten und

Vernetzungen vorhandener Freiraumlume tragen

entscheidend zur Neuordnung und Aufwertung

des Stadtraumes bei Am suumldlichen Ufer des

Landwehrkanals tangiert der Tiergartenring

ein gesamtstaumldtisch bedeutsamer Weg der

bdquo20 gruumlnen Hauptwege Berlinsldquo die suumldliche

Friedrichstadt

Bereichsentwicklungsplanung (BEP)

Mit der Bezirksfusion Friedrichshain-Kreuzberg

2001 wurde die Erarbeitung eines gemeinshy

samen Nutzungskonzeptes notwendig Der

Abschlussbericht der BEP Friedrichshain-Kreuzshy

berg wird voraussichtlich 2007 beschlossen Die

BEP sieht eine bestandsorientierte Weiterentshy

wicklung der suumldlichen Friedrichstadt vor

bull Orientierung zur Stadtmitte

bull zentrentragende innerstaumldtische Nutzunshy

gen mit hohem Wohnanteil und

bull innerstaumldtische Wohnstandorte mit

vernetzten Gruumlnraumlumen und sozialer

Infrastruktur

Am Mehringplatz und Bluumlcherplatz werden im

Dissens zum Planwerk Innenstadt in der BEP

Gruumlnflaumlchen gesichert Der Dissens wird im

weiteren Verfahren zwischen Bezirk und Senat

geklaumlrt

16

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Planwerk Innenstadt

Besonders im historischen Zentrum Berlins hashy

ben die Nachkriegsplaner in Ost und West das

Straszligen- und Platzgefuumlge der barocken Stadt in

weiten Teilen zerstoumlrt Erst in den 1980er Jahren

kehrte man zu einer kritischen Rekonstruktion

des Stadtgrundrisses zuruumlck

Das Planwerk Innenstadt hat die Verbindung

der noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

durch Verdichtung durch Blockkantenbildung

und Blockkantenschlieszligung zum Ziel

Die Planungsschwerpunkte des 1999 beschlosshy

senen Planwerkes sind aus heutiger Sicht neu

zu bewerten und weiter zu konkretisieren Sie

konzentrieren sich auf die Bereiche

bull Bauluumlckenschlieszligung an der Friedrichshy

straszlige

bull Blockrandschlieszligung an der Wilhelmstraszlige

Stresemanstraszlige Neuenburger Straszlige und

Alexandrinenstraszlige

bull Entwicklung des Bereichs des Blumengroszligshy

markts sowie Bau- und Gruumlnflaumlchenentshy

wicklung an der Besselstraszlige

bull Stadtraumbildung am Landwehrkanal im

Bereich Mehringplatz

bull Aufwertung und Wiederherstellung des

Bluumlcherplatzes mit der Amerika-Gedenkbishy

bliothek

bull Herstellung einer der Innenstadtlage

angemessene bauliche Verdichtung im

Bereich der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige

bull Blockrandschlieszligung und Aufwertung des

Baublocks der Bundesdruckerei

Gebaumlude Bestand

abgestimmte Planung

Planung nach Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Bereiche um den Mehringplatz Bluumlshy

cherplatz der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige der Bundesdruckerei und Blumenshy

groszligmarkt sind vertiefende Blockkonzepte

erforderlich

Die Konkretisierung der Ziele des Planwerks

Innenstadt im Rahmen der verbindlichen

Bauleitplanung erfordern vertiefende konzeptishy

onelle Uumlberlegungen in Teilbereichen

Das betrifft vor allem Planungen die nur durch

erhebliche Eingriffe in bestehende Nutzungsshy

strukturen und Privateigentum realisiert

werden koumlnnen wie

bull der Ruumlckbau der bestehenden Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und Neubau einer dem

historischen Straszligenraster nachempfunshy

denen Verbindungsstraszlige im Bereich des

Kinderbauernhofs und

bull die Bebauung der Parkanlagen am Landshy

wehrkanal suumldlich des Mehringplatzes und

am Bluumlcherplatz

20 Landschaftsprogramm Erholung-Freiraumnutzung

(Stand 2006)

21 Digitales 3D-Innenstadtmodell

17

4 Planungsgrundlagen und -ziele

22 Eingang U-Bhf Kochstraszlige

23 Verkehrserschlieszligung

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

Verkehrserschlieszligung

Straszligenverkehr

Die Berliner Verkehrsplanung geht vom Erhalt

der uumlbergeordneten Straszligennetzstruktur zur

gesamtstaumldtischen Anbindung der suumldlishy

chen Friedrichstadt aus Die uumlbergeordneten

Verkehre werden gebuumlndelt um das Gebiet

vom Durchgangsverkehr zu entlasten

bull Buumlndelung des Nord-Suumld-Verkehrs auf

der Wilhelm- Stresemann- und Lindenshy

straszlige Mit der geplanten staumldtebaulichen

Neuordnung im Bereich Spittelmarkt als

Teil des Planwerks Innenstadt werden die

Voraussetzungen fuumlr die verkehrliche Anshy

bindung der LindenstraszligeAxel-Springer-

Straszlige an die Leipziger Straszlige geschaffen

bull Fuumlhrung des Ost-West-Verkehrs suumldlich

des Gebiets uumlber die Kanaluferstraszligen

(Hallesches UferGitschiner Straszlige und

Tempelhofer UferWaterloo-Ufer) und

Bluumlcherstraszlige sowie noumlrdlich des Gebietes

uumlber Oranienstraszlige-Kochstraszlige-Anhalter

Straszlige

Fuumlr die Abwicklung des Ziel- und Quellverkehrs

existiert ein gut ausgepraumlgtes Straszligenerschlieshy

szligungsnetz Der Abschnitt der Friedrichstraszlige

suumldlich Kochstraszlige dient der oumlrtlichen Erschlieshy

szligung und ist nicht Bestandteil des uumlbergeordshy

neten Straszligennetzes Zur Verkehrsberuhigung

und Verbesserung der Aufenthaltsqualitaumlt

des oumlffentlichen Raums und der Gruumlnanlagen

wird der Mehringplatz auch zukuumlnftig frei vom

Autoverkehr bleiben

Oumlffentlicher Personennahverkehr

Die suumldliche Friedrichstadt ist durch drei U-

Bahnlinien (U1 U6 U7) der Nord-Suumld S-Bahn

und einem gut verzweigten Linienbusnetz

hervorragend an das oumlffentliche Nahverkehrsshy

netz angebunden

Langfristig ist im Zuge der Lindenstraszlige eine

Straszligenbahnstrecke zwischen Spittelmarkt und

Hallesches Tor geplant als Teil einer groszligraumlushy

migen Straszligenbahnverbindung aus dem Raum

Prenzlauer Berg uumlber Mitte nach Kreuzberg

Radverkehr

Mit dem Ausbau des Berliner Fahrradroutenshy

netzes ist das Gebiet an das zusammenhaumlngenshy

de gesamtstaumldtische Hauptnetz angeschlossen

Zwei der interessantesten durchgehenden und

neu ausgeschilderten Fahrradrouten fuumlhren

durch das Gebiet

bull Wannsee Route zwischen Schlossplatz und

Glienicker Bruumlcke die die Berliner Mitte mit

den Naherholungsgebieten im Suumldwesten

der Stadt mit Anschluss an das Radroutenshy

netz des Landes Brandenburg verbindet

bull Berliner Mauerweg als beschilderter

historischer Themenpfad mit besonderer

touristischer Bedeutung

18

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Die Errichtung und Ergaumlnzung von Radvershy

kehrsanlagen in den Straszligen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige Tempelhofer UferWatershy

loo-Ufer Lindenstraszlige Wilhelmstraszlige und am

Halleschen Tor ist ein wesentlicher Bestandteil

der Radverkehrsinfrastrukturplanung Damit

soll ein entscheidender Beitrag zur Foumlrderung

des gebietsorientierten Radverkehrs sowie zur

Erhoumlhung der Sicherheit geleistet werden

Die Handlungsschwerpunkte im Gebiet

konzentrieren sich auf die Beseitigung der

verkehrlichen Defizite im oumlffentlichen Raum

und die Schaffung sicherer Verkehrswege fuumlr

nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer sowie die

Ordnung des ruhenden Verkehrs

Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen

Die Gestaltung und Vernetzung des oumlffentshy

lichen Raumes ist in der suumldlichen Friedrichshy

stadt eine zentrale Planungsaufgabe Die einst

praumlgnanten oumlffentlichen Raumlume aus Straszligen

Plaumltzen und Parks mit hoher baulicher Verdichshy

tung der Baubloumlcke sind verloren gegangen

Waumlhrend im noumlrdlichen Abschnitt der wieder

aufgebauten Friedrichstraszlige diese markante

stadtraumlumliche Wirkung des oumlffentlichen

Raumes der Friedrichstadt wieder erlebbar wird

ist die suumldliche Friedrichstadt durch Fragmenshy

tierung und fehlende innere Differenzierung

der Baubloumlcke gestoumlrt

Die neuangelegten Parks (Besselpark und

Theodor-Wolff-Park) und Promenaden

(ETAHoffmann-P und R-Varnhagen-P)

an der zentralen Achse der Friedrichstraszlige

bilden einen Ansatzpunkt Durch verbesserte

stadtraumlumliche Einbindung und Qualitaumlt der

Parkanlagen kann ein Beitrag zur Strukturieshy

rung des staumldtischen Raumes geleistet werden

Oumlffentliche Stadtteilparks Stadtplaumltze und

neu gestalteten Straszligenraumlume werden durch

Fuszlig- und Radwegeverbindungen miteinander

vernetzt Dadurch wird auch ein wichtiger Beishy

trag zur besseren Vernetzung der bedeutenden

kulturellen Einrichtungen und touristischen

Ziele in der suumldlichen Friedrichstadt geleistet

Die Wiederherstellung verstellter Sicht- und

Wegebeziehung hat insbesondere im Bereich

Mehringplatz und Bluumlcherplatz groszlige stadtshy

raumlumliche Wirkung

Schwerpunkte fuumlr die Aufwertung des oumlffentshy

lichen Raumes sind

bull Suumldliche Friedrichstraszlige im Uumlbergang zum

Mehringplatz

bull Besselpark

bull Einmuumlndungsbereich der Markgrafenstaszlige

in die Lindenstraszlige

bull Mehringplatz Bluumlcherplatz und Hallesches

Tor

24 Theodor-Wolff-Park

25 Gruumlnflaumlchen und Gruumlnverbindungen

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

19

Handlungsschwerpunkte5

26 Eingangsportal in der Friedrichstraszlige 17

Handlungsschwerpunkte

Handlungsschwerpunkte fuumlr die Teilshyraumlume

1 Bauluumlckenschlieszligung und Aufwertung

des Erscheinungsbildes der Friedrichstraszlige

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse der Friedshy

richstadt ist Mythos und Imagetraumlger zugleich

Der benachteiligte Stadtraum des suumldlichen

Abschnitts den Bauluumlcken teilweiser Leerstand

sowie soziale staumldtebauliche und gestalterische

Defizite abwerten spiegelt das Entwicklungsshy

gefaumllle und die unterschiedliche Bedeutung der

noumlrdlichen und suumldlichen Friedrichstadt wider

Um das Qualitaumltsgefaumllle zum noumlrdlichen

Straszligenabschnitt der mit aufwaumlndigen

privaten und oumlffentlichen Investitionen in den

1990er Jahren seine bdquoWiedergeburtldquo erlebte

auszugleichen muss die kuumlnftige Rolle dieses

Stadtraums im zeitlichen wie raumlumlichen Uumlbershy

gang zwischen Gestern Heute und Morgen

definiert und die Potenziale dieses wichtigen

Teils der Innenstadt gestaumlrkt werden

Die Aufwertungsmaszlignahmen im oumlffentlichen

Raum sollen deshalb mit privaten Initiativen

einhergehen Dabei muumlssen alle Akteure einshy

bezogen werden denn Eigentuumlmer wie Mieter

Parteien wie Stadtteilinitiativen Einzelhaumlndler

wie Behoumlrden sollten alle ein gemeinsames

Interesse haben dem suumldlichen Abschnitt der

Friedrichstraszlige wieder eine eigene positive

Adresse zu geben

2 Staumldtebauliche Gestaltung der raumlumlishy

chen Verbindung des Mehringplatzes mit

dem Bluumlcherplatz

Die Zaumlsuren des Staumldtebaus der Nachkriegsjahre

sollen zwischen Mehring- und Bluumlcherplatz

durch bauliche und gestalterische Maszlignahmen

im oumlffentlichen Raum gemildert werden Durch

die Wiederherstellung von Wege- und Sichtshy

beziehungen sollen beide Plaumltze raumlumlich und

funktional wieder aufeinander Bezug nehmen

die Hallesche-Tor-Bruumlcke ihre Buumlndelungsfunkshy

tion fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer uumlbernehmen

und die Friedrichstraszlige als Hauptachse mit der

Amerika-Gedenkbibliothek als visueller Endpunkt

wieder wahrnehmbar werden Der Ruumlckbau

der Uumlberbauung der Achse am Mehringplatz ist

langfristig abgestimmte Planung

3 Staumldtebauliches Konzept fuumlr das Gelaumlnshy

de des Blumengroszligmarktes einschlieszliglich

des Umfeldes

Das Gelaumlnde des Blumengroszligmarktes hat

eine wesentliche Schluumlsselfunktion fuumlr die

zukuumlnftige Entwicklung des Raumes zwischen

Friedrich- und Lindenstraszlige

Die Verlagerung ist fuumlr das Jahr 2010 vorgeshy

sehen Dies ermoumlglicht anhand eines noch

zu entwickelnden nutzungsstrukturellen und

staumldtebaulichen Neuordnungskonzeptes fuumlr

das Gelaumlnde des heutigen Groszligmarktes und

des Druckgrafischen Gewerbezentrums den

Stadtraum wieder herzustellen Dadurch

werden zusaumltzliche Bauflaumlchen aktiviert und

vorhandene Freiflaumlchen qualitativ verbessert

In diesem Zusammenhang steht der aufgeloumlste

Stadtraum der westlichen Lindenstraszlige

zwischen Markgrafen- und Franz-Kluumlhs-

Straszlige dessen raumlumliche Fassung vis-a-vis

des barocken Stadtpalais und des Juumldischen

Museums wuumlnschenswert waumlre

4 Staumldtebauliche Gestaltung des Bereichs

zwischen der Alten Jakobstraszlige und der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige

Die ehemaligen Freihalteflaumlchen fuumlr die

Realisierung der Verkehrsplanung der 1960er

Jahre bieten qualitaumltsvolle Bau- und Freiflaumlshy

chen Entlang der Alten Jakobstraszlige kann der

staumldtische Raum mit der Ausbildung einer baushy

lichen Raumkante wieder gefasst werden Die

staumldtebaulichen Zielstellungen des Planwerks

Innenstadt verursachen mit der Aufhebung der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige einschneidende Eingriffe

in die Siedlungsstruktur fuumlr die es heute keine

Umsetzungsperspektiven mehr gibt Es sind

alternative Konzepte erforderlich die eine hohe

staumldtebauliche Qualitaumlt in dieser Innenstadtlage

sichern

5 Raumlumliche Gestaltung des suumldlichen

Abschnitts der Wilhelmstraszlige

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgeshy

staltung des Parkhausareals an der Franzshy

Kluumlhs-Straszlige bietet sich die Moumlglichkeit der

stadtraumlumlichen Neugestaltung von Teilflaumlchen

der Wohnbebauung und der Aufwertung des

oumlstlichen Straszligenraumes der Wilhelmstraszlige

20

Mit diesen Maszlignahmen kann der Straszligenraum

mehr Klahrheit erhalten Insbesondere die

Einmuumlndungsbereiche der Franz-Kluumlhs-Straszlige

und der Stresemannstraszlige in die Wilhelmstraszlige

sind neu zu definieren

6 Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo und des

Askanischen Platzes

Fuumlr die Quartiere um den Askanischen Platz

und die Stresemannstraszlige ist die staumldtebaushy

liche Weiterentwicklung und Aufwertung des

Areals der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige von

groszliger Bedeutung

Waumlhrend die Eigentuumlmerin eine Mischnutzung

mit hohem tertiaumlren Flaumlchenanteil (Hotels und

Buumlros) bevorzugt sehen die staumldtebaulichen

Ziele des Bezirks die Entwicklung des Gebiets

als innerstaumldtischen Wohnstandort mit attrakshy

tiven Gruumln- und Erholungsflaumlchen vor

Der Stadtraum suumldlich des Askanischen Platzes

bzw des ehemaligen Anhalter Bahnhofs der

amorph ausufert bedarf hier der baulichen

Fassung um so das Raumgefuumlge zwischen dem

historischen Porticus und dessen Umgebung

wieder herzustellen

7 Aufwertung der halboumlffentlichen

Raumlume an der Groszligbeerenstraszlige

Das Hochhaus der Postbank Berlin hat eine beshy

sondere weithin sichtbare stadtbildpraumlgende

Wirkung

Angesichts dieser Bedeutung muumlssen die

um das Hochhaus im Stile der 1970er Jahre

angelegten weitraumlumigen Freiflaumlchen die an

die Groszligbeerenstraszlige und das Hallesche Ufer

grenzen eine der Oumlrtlichkeit angemessene

Gestaltung erhalten

Eine Verbesserung der raumlumlichen Situation

entlang des Halleschen Ufers in Verbindung

mit dem U-Bahnhof Moumlckernbruumlcke waumlre eine

erhebliche Aufwertung fuumlr den staumldtischen

Raum und das angrenzende Wohnquartier

5 Handlungsschwerpunkte

Allgemeine Handlungsschwerpunkte fuumlr den Gesamtraum

Das in der suumldlichen Friedrichstadt vorhandene

bdquogruumlne Potenzialldquo bietet gute Voraussetzungen

fuumlr die bessere Vernetzung der Gruumlnanlagen

Kultureinrichtungen und touristischen Ziele Die

Aufenthaltsqualitaumlt im oumlffentlichen Raum auf

den Plaumltzen und in den Parkanlagen soll durch

gezielte Maszlignahmen verbessert werden Dies

betrifft insbesondere die Parkanlage Moumlckernshy

straszligeKleinbeerenstraszlige den Besselpark und

den Bluumlcherplatz

Ein einheitliches Wegeleitsystem und die

Einrichtung und Ergaumlnzung von Fahrradrouten

unterstuumltzt die Vernetzung der Kultureinrichshy

tungen und touristischen Attraktionen

Eine Besonderheit ist der Geschichtspark

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde 27 Fassadendetail Cafe Adler

des ehemaligen Prinz-Albrecht-Palais Der

Name dieses Palais das noch der Weimarer

Regierung als Gaumlstehaus diente steht als Fanal

fuumlr das nationalsozialistische Terror-Regime

Entsprechend der historischen politischen und

gesellschaftlichen Bedeutung des Ortes sollte

die jahrelange Planung fuumlr ein Mahnmal zuumlgig

im Sinne des 1983 formulierten Ausschreishy

bungstextes realisiert werden bdquoDie Neugestalshy

tung dieses Ortes soll das Vergessen unterbreshy

chen und ihn im Bewuszligtsein der Bewohner und

Besucher der Stadt zum festen Bestandteil des

Berliner Stadtgefuumlges machenldquo

Entscheidung zu Abweichungen von

beschlossenen Planungen

Die bezirkliche Bereichsentwicklungsplanung

2006 enthaumllt alternative Vorstellungen zur

Entwicklung von Teilraumlumen die von den uumlbershy

geordneten Zielen des Planwerks Innenstadt

abweichen Sie betreffen die Oumlffnung und

zeitgemaumlszlige Wiederherstellung des Halleschen

Tors und die kritische Beruumlcksichtigung der

historischen Stadt im Bereich der Verkehrsplashy

nung Besselstraszlige und Alte Jakobstraszlige Hierzu

sind konsensfaumlhige Konzepte zu erarbeiten die

im weiteren Planungsprozess der Bauleitplashy

nung entschieden werden

21

5 Handlungsschwerpunkte

22

5 Handlungsschwerpunkte

28 Handlungsschwerpunkte

23

Stresemannstraszlige

Zimmerstraszlige

Hallesches Ufer

Wilhelm

straszlige

Leipziger Straszlige

Kulturelle Einrichtungen und Sehenswuumlrdigkeiten in der suumldlichen Friedrichstadt

Martin-Gropius-Bau

Europahaus

Deutschlandhaus

Portal Anhalter Bahnhof LapidariumTempodrom Familiengericht Hebbel-Theater

Verlagshaus Axel-Springer GSW-Hochhaus taz

24

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

3 Historische Entwicklung

am Mehringplatz die Lage und Bauflucht der

heutigen Blumengroszligmarkthalle und die Freishy

flaumlchen des Bessel- und Theodor-Wolff-Parks

auf der urspruumlnglich geplanten Autobahntrasse

Kritische Rekonstruktion

In den folgenden Jahren wurde die Randlashy

ge zum West-Berliner Stadtzentrum immer

deutlicher

Erst Anfang der 1970er Jahre setzten neue staumldshy

tebauliche Uumlberlegungen zur kuumlnftigen Rolle

und Gestaltung dieses zentralen Stadtgebietes

ein Diese Uumlberlegungen sind getragen von der

wachsenden Kritik am Staumldtebau der Nachshy

kriegszeit Das staumldtebauliche Leitbild dieser

Epoche mit der nach Funktionen gegliederten

und staumlndig wachsenden Stadt war uumlberfaumlllig

geworden und nicht mehr praktikabel

Das neue Leitbild der 1980er Jahre strebte eine

weitgehende Mischung aller staumldtischen Nutshy

zungen und Lebensvorgaumlnge an und entdeckte

den oumlffentlichen Straszligenraum mit Straszligen

Plaumltzen und Parks als Teil des menschlichen

Lebensraumes mit Gestalt- und Aufenthaltsshy

qualitaumlt

Die Innenstadt als Wohnort und die kritische

Rekonstruktion der historischen Stadtstruktur

wird zum Leitmotiv fuumlr innerstaumldtischen Stadtshy

neubau und die bisher vom Abriss bedrohten

Stadterneuerungsgebiete Im Rahmen der

Internationalen Bauausstellung 1987 wurden

die groszligen innerstaumldtischen Brachen entlang

der Mauer zu zentralen Wohnstandorten entshy

wickelt Westlich der Wilhelm- und oumlstlich der

Lindenstraszlige entstanden neue an Stadtgrundshy

riss und bestehender Substanz angepasste

Wohnformen in Verbindung mit Gruumlnanlagen

und sozialer Infrastruktur Damit wurde der

bereits in den Sanierungsprogrammen der

1960er Jahre eingeleitete Funktionswandel

vom Teil des historischen Zentrums hin zu

einem ruhigen Wohnort zunaumlchst im Schatten

der Mauer nach dem Fall der Mauer dann in

zentraler innerstaumldtischer Lage fortgesetzt Das

Planwerk Innenstadt knuumlpfte an das Leitbild der

kritischen Rekonstruktion an und konkretisiert

die Wiederherstellung der historischen Stadtshy

struktur und die stadtraumlumliche Verbindung der

noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

17 FNP 1984 (Ausschnitt)

Thema Stadtreparatur

15

Planungsgrundlagen und -ziele4

18 FNP Auszug aus dem Flaumlchennutzungsplan Berlin

(Stand 2006)

Thema Wiedervereinigung

19 Bereichsentwicklungsplanung (Entwurf 2007)

Nutzungskonzept

Planungsgrundlagen und -ziele

Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)

Der FNP formuliert die Grundzuumlge fuumlr die

raumlumliche Entwicklung der Stadt und bildet den

Rahmen fuumlr die langfristige Entwicklung Berlins

Der urbane Stadtraum an der Friedrichstraszlige

bis zur Kochstraszlige gehoumlrt zum Zentrumsshy

bereich Mitte mit einer besonderen Prioritaumlt

zur Aufwertung und Entwicklung Berlins als

europaumlische Einkaufsmetropole und Anshy

ziehungspunkt fuumlr Touristen und Besucher

Entsprechend der Bedeutung sind hier im FNP

gemischte Bauflaumlche (M1) mit Einzelhandelsshy

konzentration dargestellt

Im suumldlich Abschnitt der Friedrichstraszlige von

der Kochstraszlige bis zum Mehringplatz nimmt

die Nutzungsintensitaumlt mit der Darstellung

gemischter Bauflaumlchen (M2) ab um den hier

vorhandenen houmlheren Anteil der Wohnnutzung

auch langfristig zu sichern

Die uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in Ost-

Westrichtung symbolisiert die Vernetzung und

Einbindung der Gruumlnflaumlchen zwischen Mendels-

sohn-Bartholdy-Park und Waldeckpark

Die angrenzende Wohnnutzung im Rahmen der

behutsamen Stadterneuerung wird durch die

Darstellung von Wohnbauflaumlchen im Bestand

gesichert und die Kultur- und Gemeinbedarfsshy

einrichtungen mit gesamtstaumldtischer Bedeushy

tung durch Symbole gekennzeichnet

Landschaftsprogramm

Wesentliches landschaftsplanerisches Ziel fuumlr

die suumldliche Friedrichstadt ist die Verbesserung

und Vervollstaumlndigung der Gruumlnverbindungen

entlang des Landwehrkanals und die Gruumlnvershy

netzung innerhalb des Gebiets unter Einbezieshy

hung der vorhandenen Gruumlnflaumlchen

Die Gruumlnvernetzung vom Tiergarten uumlber

Mendelssohn-Bartholdy-Park zum Waldeckpark

sind in Abschnitten bereits realisiert

Die Verbesserungen von Aufenthaltsqualitaumlten

Erhoumlhung der Nutzungsmoumlglichkeiten und

Vernetzungen vorhandener Freiraumlume tragen

entscheidend zur Neuordnung und Aufwertung

des Stadtraumes bei Am suumldlichen Ufer des

Landwehrkanals tangiert der Tiergartenring

ein gesamtstaumldtisch bedeutsamer Weg der

bdquo20 gruumlnen Hauptwege Berlinsldquo die suumldliche

Friedrichstadt

Bereichsentwicklungsplanung (BEP)

Mit der Bezirksfusion Friedrichshain-Kreuzberg

2001 wurde die Erarbeitung eines gemeinshy

samen Nutzungskonzeptes notwendig Der

Abschlussbericht der BEP Friedrichshain-Kreuzshy

berg wird voraussichtlich 2007 beschlossen Die

BEP sieht eine bestandsorientierte Weiterentshy

wicklung der suumldlichen Friedrichstadt vor

bull Orientierung zur Stadtmitte

bull zentrentragende innerstaumldtische Nutzunshy

gen mit hohem Wohnanteil und

bull innerstaumldtische Wohnstandorte mit

vernetzten Gruumlnraumlumen und sozialer

Infrastruktur

Am Mehringplatz und Bluumlcherplatz werden im

Dissens zum Planwerk Innenstadt in der BEP

Gruumlnflaumlchen gesichert Der Dissens wird im

weiteren Verfahren zwischen Bezirk und Senat

geklaumlrt

16

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Planwerk Innenstadt

Besonders im historischen Zentrum Berlins hashy

ben die Nachkriegsplaner in Ost und West das

Straszligen- und Platzgefuumlge der barocken Stadt in

weiten Teilen zerstoumlrt Erst in den 1980er Jahren

kehrte man zu einer kritischen Rekonstruktion

des Stadtgrundrisses zuruumlck

Das Planwerk Innenstadt hat die Verbindung

der noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

durch Verdichtung durch Blockkantenbildung

und Blockkantenschlieszligung zum Ziel

Die Planungsschwerpunkte des 1999 beschlosshy

senen Planwerkes sind aus heutiger Sicht neu

zu bewerten und weiter zu konkretisieren Sie

konzentrieren sich auf die Bereiche

bull Bauluumlckenschlieszligung an der Friedrichshy

straszlige

bull Blockrandschlieszligung an der Wilhelmstraszlige

Stresemanstraszlige Neuenburger Straszlige und

Alexandrinenstraszlige

bull Entwicklung des Bereichs des Blumengroszligshy

markts sowie Bau- und Gruumlnflaumlchenentshy

wicklung an der Besselstraszlige

bull Stadtraumbildung am Landwehrkanal im

Bereich Mehringplatz

bull Aufwertung und Wiederherstellung des

Bluumlcherplatzes mit der Amerika-Gedenkbishy

bliothek

bull Herstellung einer der Innenstadtlage

angemessene bauliche Verdichtung im

Bereich der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige

bull Blockrandschlieszligung und Aufwertung des

Baublocks der Bundesdruckerei

Gebaumlude Bestand

abgestimmte Planung

Planung nach Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Bereiche um den Mehringplatz Bluumlshy

cherplatz der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige der Bundesdruckerei und Blumenshy

groszligmarkt sind vertiefende Blockkonzepte

erforderlich

Die Konkretisierung der Ziele des Planwerks

Innenstadt im Rahmen der verbindlichen

Bauleitplanung erfordern vertiefende konzeptishy

onelle Uumlberlegungen in Teilbereichen

Das betrifft vor allem Planungen die nur durch

erhebliche Eingriffe in bestehende Nutzungsshy

strukturen und Privateigentum realisiert

werden koumlnnen wie

bull der Ruumlckbau der bestehenden Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und Neubau einer dem

historischen Straszligenraster nachempfunshy

denen Verbindungsstraszlige im Bereich des

Kinderbauernhofs und

bull die Bebauung der Parkanlagen am Landshy

wehrkanal suumldlich des Mehringplatzes und

am Bluumlcherplatz

20 Landschaftsprogramm Erholung-Freiraumnutzung

(Stand 2006)

21 Digitales 3D-Innenstadtmodell

17

4 Planungsgrundlagen und -ziele

22 Eingang U-Bhf Kochstraszlige

23 Verkehrserschlieszligung

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

Verkehrserschlieszligung

Straszligenverkehr

Die Berliner Verkehrsplanung geht vom Erhalt

der uumlbergeordneten Straszligennetzstruktur zur

gesamtstaumldtischen Anbindung der suumldlishy

chen Friedrichstadt aus Die uumlbergeordneten

Verkehre werden gebuumlndelt um das Gebiet

vom Durchgangsverkehr zu entlasten

bull Buumlndelung des Nord-Suumld-Verkehrs auf

der Wilhelm- Stresemann- und Lindenshy

straszlige Mit der geplanten staumldtebaulichen

Neuordnung im Bereich Spittelmarkt als

Teil des Planwerks Innenstadt werden die

Voraussetzungen fuumlr die verkehrliche Anshy

bindung der LindenstraszligeAxel-Springer-

Straszlige an die Leipziger Straszlige geschaffen

bull Fuumlhrung des Ost-West-Verkehrs suumldlich

des Gebiets uumlber die Kanaluferstraszligen

(Hallesches UferGitschiner Straszlige und

Tempelhofer UferWaterloo-Ufer) und

Bluumlcherstraszlige sowie noumlrdlich des Gebietes

uumlber Oranienstraszlige-Kochstraszlige-Anhalter

Straszlige

Fuumlr die Abwicklung des Ziel- und Quellverkehrs

existiert ein gut ausgepraumlgtes Straszligenerschlieshy

szligungsnetz Der Abschnitt der Friedrichstraszlige

suumldlich Kochstraszlige dient der oumlrtlichen Erschlieshy

szligung und ist nicht Bestandteil des uumlbergeordshy

neten Straszligennetzes Zur Verkehrsberuhigung

und Verbesserung der Aufenthaltsqualitaumlt

des oumlffentlichen Raums und der Gruumlnanlagen

wird der Mehringplatz auch zukuumlnftig frei vom

Autoverkehr bleiben

Oumlffentlicher Personennahverkehr

Die suumldliche Friedrichstadt ist durch drei U-

Bahnlinien (U1 U6 U7) der Nord-Suumld S-Bahn

und einem gut verzweigten Linienbusnetz

hervorragend an das oumlffentliche Nahverkehrsshy

netz angebunden

Langfristig ist im Zuge der Lindenstraszlige eine

Straszligenbahnstrecke zwischen Spittelmarkt und

Hallesches Tor geplant als Teil einer groszligraumlushy

migen Straszligenbahnverbindung aus dem Raum

Prenzlauer Berg uumlber Mitte nach Kreuzberg

Radverkehr

Mit dem Ausbau des Berliner Fahrradroutenshy

netzes ist das Gebiet an das zusammenhaumlngenshy

de gesamtstaumldtische Hauptnetz angeschlossen

Zwei der interessantesten durchgehenden und

neu ausgeschilderten Fahrradrouten fuumlhren

durch das Gebiet

bull Wannsee Route zwischen Schlossplatz und

Glienicker Bruumlcke die die Berliner Mitte mit

den Naherholungsgebieten im Suumldwesten

der Stadt mit Anschluss an das Radroutenshy

netz des Landes Brandenburg verbindet

bull Berliner Mauerweg als beschilderter

historischer Themenpfad mit besonderer

touristischer Bedeutung

18

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Die Errichtung und Ergaumlnzung von Radvershy

kehrsanlagen in den Straszligen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige Tempelhofer UferWatershy

loo-Ufer Lindenstraszlige Wilhelmstraszlige und am

Halleschen Tor ist ein wesentlicher Bestandteil

der Radverkehrsinfrastrukturplanung Damit

soll ein entscheidender Beitrag zur Foumlrderung

des gebietsorientierten Radverkehrs sowie zur

Erhoumlhung der Sicherheit geleistet werden

Die Handlungsschwerpunkte im Gebiet

konzentrieren sich auf die Beseitigung der

verkehrlichen Defizite im oumlffentlichen Raum

und die Schaffung sicherer Verkehrswege fuumlr

nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer sowie die

Ordnung des ruhenden Verkehrs

Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen

Die Gestaltung und Vernetzung des oumlffentshy

lichen Raumes ist in der suumldlichen Friedrichshy

stadt eine zentrale Planungsaufgabe Die einst

praumlgnanten oumlffentlichen Raumlume aus Straszligen

Plaumltzen und Parks mit hoher baulicher Verdichshy

tung der Baubloumlcke sind verloren gegangen

Waumlhrend im noumlrdlichen Abschnitt der wieder

aufgebauten Friedrichstraszlige diese markante

stadtraumlumliche Wirkung des oumlffentlichen

Raumes der Friedrichstadt wieder erlebbar wird

ist die suumldliche Friedrichstadt durch Fragmenshy

tierung und fehlende innere Differenzierung

der Baubloumlcke gestoumlrt

Die neuangelegten Parks (Besselpark und

Theodor-Wolff-Park) und Promenaden

(ETAHoffmann-P und R-Varnhagen-P)

an der zentralen Achse der Friedrichstraszlige

bilden einen Ansatzpunkt Durch verbesserte

stadtraumlumliche Einbindung und Qualitaumlt der

Parkanlagen kann ein Beitrag zur Strukturieshy

rung des staumldtischen Raumes geleistet werden

Oumlffentliche Stadtteilparks Stadtplaumltze und

neu gestalteten Straszligenraumlume werden durch

Fuszlig- und Radwegeverbindungen miteinander

vernetzt Dadurch wird auch ein wichtiger Beishy

trag zur besseren Vernetzung der bedeutenden

kulturellen Einrichtungen und touristischen

Ziele in der suumldlichen Friedrichstadt geleistet

Die Wiederherstellung verstellter Sicht- und

Wegebeziehung hat insbesondere im Bereich

Mehringplatz und Bluumlcherplatz groszlige stadtshy

raumlumliche Wirkung

Schwerpunkte fuumlr die Aufwertung des oumlffentshy

lichen Raumes sind

bull Suumldliche Friedrichstraszlige im Uumlbergang zum

Mehringplatz

bull Besselpark

bull Einmuumlndungsbereich der Markgrafenstaszlige

in die Lindenstraszlige

bull Mehringplatz Bluumlcherplatz und Hallesches

Tor

24 Theodor-Wolff-Park

25 Gruumlnflaumlchen und Gruumlnverbindungen

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

19

Handlungsschwerpunkte5

26 Eingangsportal in der Friedrichstraszlige 17

Handlungsschwerpunkte

Handlungsschwerpunkte fuumlr die Teilshyraumlume

1 Bauluumlckenschlieszligung und Aufwertung

des Erscheinungsbildes der Friedrichstraszlige

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse der Friedshy

richstadt ist Mythos und Imagetraumlger zugleich

Der benachteiligte Stadtraum des suumldlichen

Abschnitts den Bauluumlcken teilweiser Leerstand

sowie soziale staumldtebauliche und gestalterische

Defizite abwerten spiegelt das Entwicklungsshy

gefaumllle und die unterschiedliche Bedeutung der

noumlrdlichen und suumldlichen Friedrichstadt wider

Um das Qualitaumltsgefaumllle zum noumlrdlichen

Straszligenabschnitt der mit aufwaumlndigen

privaten und oumlffentlichen Investitionen in den

1990er Jahren seine bdquoWiedergeburtldquo erlebte

auszugleichen muss die kuumlnftige Rolle dieses

Stadtraums im zeitlichen wie raumlumlichen Uumlbershy

gang zwischen Gestern Heute und Morgen

definiert und die Potenziale dieses wichtigen

Teils der Innenstadt gestaumlrkt werden

Die Aufwertungsmaszlignahmen im oumlffentlichen

Raum sollen deshalb mit privaten Initiativen

einhergehen Dabei muumlssen alle Akteure einshy

bezogen werden denn Eigentuumlmer wie Mieter

Parteien wie Stadtteilinitiativen Einzelhaumlndler

wie Behoumlrden sollten alle ein gemeinsames

Interesse haben dem suumldlichen Abschnitt der

Friedrichstraszlige wieder eine eigene positive

Adresse zu geben

2 Staumldtebauliche Gestaltung der raumlumlishy

chen Verbindung des Mehringplatzes mit

dem Bluumlcherplatz

Die Zaumlsuren des Staumldtebaus der Nachkriegsjahre

sollen zwischen Mehring- und Bluumlcherplatz

durch bauliche und gestalterische Maszlignahmen

im oumlffentlichen Raum gemildert werden Durch

die Wiederherstellung von Wege- und Sichtshy

beziehungen sollen beide Plaumltze raumlumlich und

funktional wieder aufeinander Bezug nehmen

die Hallesche-Tor-Bruumlcke ihre Buumlndelungsfunkshy

tion fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer uumlbernehmen

und die Friedrichstraszlige als Hauptachse mit der

Amerika-Gedenkbibliothek als visueller Endpunkt

wieder wahrnehmbar werden Der Ruumlckbau

der Uumlberbauung der Achse am Mehringplatz ist

langfristig abgestimmte Planung

3 Staumldtebauliches Konzept fuumlr das Gelaumlnshy

de des Blumengroszligmarktes einschlieszliglich

des Umfeldes

Das Gelaumlnde des Blumengroszligmarktes hat

eine wesentliche Schluumlsselfunktion fuumlr die

zukuumlnftige Entwicklung des Raumes zwischen

Friedrich- und Lindenstraszlige

Die Verlagerung ist fuumlr das Jahr 2010 vorgeshy

sehen Dies ermoumlglicht anhand eines noch

zu entwickelnden nutzungsstrukturellen und

staumldtebaulichen Neuordnungskonzeptes fuumlr

das Gelaumlnde des heutigen Groszligmarktes und

des Druckgrafischen Gewerbezentrums den

Stadtraum wieder herzustellen Dadurch

werden zusaumltzliche Bauflaumlchen aktiviert und

vorhandene Freiflaumlchen qualitativ verbessert

In diesem Zusammenhang steht der aufgeloumlste

Stadtraum der westlichen Lindenstraszlige

zwischen Markgrafen- und Franz-Kluumlhs-

Straszlige dessen raumlumliche Fassung vis-a-vis

des barocken Stadtpalais und des Juumldischen

Museums wuumlnschenswert waumlre

4 Staumldtebauliche Gestaltung des Bereichs

zwischen der Alten Jakobstraszlige und der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige

Die ehemaligen Freihalteflaumlchen fuumlr die

Realisierung der Verkehrsplanung der 1960er

Jahre bieten qualitaumltsvolle Bau- und Freiflaumlshy

chen Entlang der Alten Jakobstraszlige kann der

staumldtische Raum mit der Ausbildung einer baushy

lichen Raumkante wieder gefasst werden Die

staumldtebaulichen Zielstellungen des Planwerks

Innenstadt verursachen mit der Aufhebung der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige einschneidende Eingriffe

in die Siedlungsstruktur fuumlr die es heute keine

Umsetzungsperspektiven mehr gibt Es sind

alternative Konzepte erforderlich die eine hohe

staumldtebauliche Qualitaumlt in dieser Innenstadtlage

sichern

5 Raumlumliche Gestaltung des suumldlichen

Abschnitts der Wilhelmstraszlige

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgeshy

staltung des Parkhausareals an der Franzshy

Kluumlhs-Straszlige bietet sich die Moumlglichkeit der

stadtraumlumlichen Neugestaltung von Teilflaumlchen

der Wohnbebauung und der Aufwertung des

oumlstlichen Straszligenraumes der Wilhelmstraszlige

20

Mit diesen Maszlignahmen kann der Straszligenraum

mehr Klahrheit erhalten Insbesondere die

Einmuumlndungsbereiche der Franz-Kluumlhs-Straszlige

und der Stresemannstraszlige in die Wilhelmstraszlige

sind neu zu definieren

6 Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo und des

Askanischen Platzes

Fuumlr die Quartiere um den Askanischen Platz

und die Stresemannstraszlige ist die staumldtebaushy

liche Weiterentwicklung und Aufwertung des

Areals der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige von

groszliger Bedeutung

Waumlhrend die Eigentuumlmerin eine Mischnutzung

mit hohem tertiaumlren Flaumlchenanteil (Hotels und

Buumlros) bevorzugt sehen die staumldtebaulichen

Ziele des Bezirks die Entwicklung des Gebiets

als innerstaumldtischen Wohnstandort mit attrakshy

tiven Gruumln- und Erholungsflaumlchen vor

Der Stadtraum suumldlich des Askanischen Platzes

bzw des ehemaligen Anhalter Bahnhofs der

amorph ausufert bedarf hier der baulichen

Fassung um so das Raumgefuumlge zwischen dem

historischen Porticus und dessen Umgebung

wieder herzustellen

7 Aufwertung der halboumlffentlichen

Raumlume an der Groszligbeerenstraszlige

Das Hochhaus der Postbank Berlin hat eine beshy

sondere weithin sichtbare stadtbildpraumlgende

Wirkung

Angesichts dieser Bedeutung muumlssen die

um das Hochhaus im Stile der 1970er Jahre

angelegten weitraumlumigen Freiflaumlchen die an

die Groszligbeerenstraszlige und das Hallesche Ufer

grenzen eine der Oumlrtlichkeit angemessene

Gestaltung erhalten

Eine Verbesserung der raumlumlichen Situation

entlang des Halleschen Ufers in Verbindung

mit dem U-Bahnhof Moumlckernbruumlcke waumlre eine

erhebliche Aufwertung fuumlr den staumldtischen

Raum und das angrenzende Wohnquartier

5 Handlungsschwerpunkte

Allgemeine Handlungsschwerpunkte fuumlr den Gesamtraum

Das in der suumldlichen Friedrichstadt vorhandene

bdquogruumlne Potenzialldquo bietet gute Voraussetzungen

fuumlr die bessere Vernetzung der Gruumlnanlagen

Kultureinrichtungen und touristischen Ziele Die

Aufenthaltsqualitaumlt im oumlffentlichen Raum auf

den Plaumltzen und in den Parkanlagen soll durch

gezielte Maszlignahmen verbessert werden Dies

betrifft insbesondere die Parkanlage Moumlckernshy

straszligeKleinbeerenstraszlige den Besselpark und

den Bluumlcherplatz

Ein einheitliches Wegeleitsystem und die

Einrichtung und Ergaumlnzung von Fahrradrouten

unterstuumltzt die Vernetzung der Kultureinrichshy

tungen und touristischen Attraktionen

Eine Besonderheit ist der Geschichtspark

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde 27 Fassadendetail Cafe Adler

des ehemaligen Prinz-Albrecht-Palais Der

Name dieses Palais das noch der Weimarer

Regierung als Gaumlstehaus diente steht als Fanal

fuumlr das nationalsozialistische Terror-Regime

Entsprechend der historischen politischen und

gesellschaftlichen Bedeutung des Ortes sollte

die jahrelange Planung fuumlr ein Mahnmal zuumlgig

im Sinne des 1983 formulierten Ausschreishy

bungstextes realisiert werden bdquoDie Neugestalshy

tung dieses Ortes soll das Vergessen unterbreshy

chen und ihn im Bewuszligtsein der Bewohner und

Besucher der Stadt zum festen Bestandteil des

Berliner Stadtgefuumlges machenldquo

Entscheidung zu Abweichungen von

beschlossenen Planungen

Die bezirkliche Bereichsentwicklungsplanung

2006 enthaumllt alternative Vorstellungen zur

Entwicklung von Teilraumlumen die von den uumlbershy

geordneten Zielen des Planwerks Innenstadt

abweichen Sie betreffen die Oumlffnung und

zeitgemaumlszlige Wiederherstellung des Halleschen

Tors und die kritische Beruumlcksichtigung der

historischen Stadt im Bereich der Verkehrsplashy

nung Besselstraszlige und Alte Jakobstraszlige Hierzu

sind konsensfaumlhige Konzepte zu erarbeiten die

im weiteren Planungsprozess der Bauleitplashy

nung entschieden werden

21

5 Handlungsschwerpunkte

22

5 Handlungsschwerpunkte

28 Handlungsschwerpunkte

23

Stresemannstraszlige

Zimmerstraszlige

Hallesches Ufer

Wilhelm

straszlige

Leipziger Straszlige

Kulturelle Einrichtungen und Sehenswuumlrdigkeiten in der suumldlichen Friedrichstadt

Martin-Gropius-Bau

Europahaus

Deutschlandhaus

Portal Anhalter Bahnhof LapidariumTempodrom Familiengericht Hebbel-Theater

Verlagshaus Axel-Springer GSW-Hochhaus taz

24

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

Planungsgrundlagen und -ziele4

18 FNP Auszug aus dem Flaumlchennutzungsplan Berlin

(Stand 2006)

Thema Wiedervereinigung

19 Bereichsentwicklungsplanung (Entwurf 2007)

Nutzungskonzept

Planungsgrundlagen und -ziele

Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)

Der FNP formuliert die Grundzuumlge fuumlr die

raumlumliche Entwicklung der Stadt und bildet den

Rahmen fuumlr die langfristige Entwicklung Berlins

Der urbane Stadtraum an der Friedrichstraszlige

bis zur Kochstraszlige gehoumlrt zum Zentrumsshy

bereich Mitte mit einer besonderen Prioritaumlt

zur Aufwertung und Entwicklung Berlins als

europaumlische Einkaufsmetropole und Anshy

ziehungspunkt fuumlr Touristen und Besucher

Entsprechend der Bedeutung sind hier im FNP

gemischte Bauflaumlche (M1) mit Einzelhandelsshy

konzentration dargestellt

Im suumldlich Abschnitt der Friedrichstraszlige von

der Kochstraszlige bis zum Mehringplatz nimmt

die Nutzungsintensitaumlt mit der Darstellung

gemischter Bauflaumlchen (M2) ab um den hier

vorhandenen houmlheren Anteil der Wohnnutzung

auch langfristig zu sichern

Die uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in Ost-

Westrichtung symbolisiert die Vernetzung und

Einbindung der Gruumlnflaumlchen zwischen Mendels-

sohn-Bartholdy-Park und Waldeckpark

Die angrenzende Wohnnutzung im Rahmen der

behutsamen Stadterneuerung wird durch die

Darstellung von Wohnbauflaumlchen im Bestand

gesichert und die Kultur- und Gemeinbedarfsshy

einrichtungen mit gesamtstaumldtischer Bedeushy

tung durch Symbole gekennzeichnet

Landschaftsprogramm

Wesentliches landschaftsplanerisches Ziel fuumlr

die suumldliche Friedrichstadt ist die Verbesserung

und Vervollstaumlndigung der Gruumlnverbindungen

entlang des Landwehrkanals und die Gruumlnvershy

netzung innerhalb des Gebiets unter Einbezieshy

hung der vorhandenen Gruumlnflaumlchen

Die Gruumlnvernetzung vom Tiergarten uumlber

Mendelssohn-Bartholdy-Park zum Waldeckpark

sind in Abschnitten bereits realisiert

Die Verbesserungen von Aufenthaltsqualitaumlten

Erhoumlhung der Nutzungsmoumlglichkeiten und

Vernetzungen vorhandener Freiraumlume tragen

entscheidend zur Neuordnung und Aufwertung

des Stadtraumes bei Am suumldlichen Ufer des

Landwehrkanals tangiert der Tiergartenring

ein gesamtstaumldtisch bedeutsamer Weg der

bdquo20 gruumlnen Hauptwege Berlinsldquo die suumldliche

Friedrichstadt

Bereichsentwicklungsplanung (BEP)

Mit der Bezirksfusion Friedrichshain-Kreuzberg

2001 wurde die Erarbeitung eines gemeinshy

samen Nutzungskonzeptes notwendig Der

Abschlussbericht der BEP Friedrichshain-Kreuzshy

berg wird voraussichtlich 2007 beschlossen Die

BEP sieht eine bestandsorientierte Weiterentshy

wicklung der suumldlichen Friedrichstadt vor

bull Orientierung zur Stadtmitte

bull zentrentragende innerstaumldtische Nutzunshy

gen mit hohem Wohnanteil und

bull innerstaumldtische Wohnstandorte mit

vernetzten Gruumlnraumlumen und sozialer

Infrastruktur

Am Mehringplatz und Bluumlcherplatz werden im

Dissens zum Planwerk Innenstadt in der BEP

Gruumlnflaumlchen gesichert Der Dissens wird im

weiteren Verfahren zwischen Bezirk und Senat

geklaumlrt

16

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Planwerk Innenstadt

Besonders im historischen Zentrum Berlins hashy

ben die Nachkriegsplaner in Ost und West das

Straszligen- und Platzgefuumlge der barocken Stadt in

weiten Teilen zerstoumlrt Erst in den 1980er Jahren

kehrte man zu einer kritischen Rekonstruktion

des Stadtgrundrisses zuruumlck

Das Planwerk Innenstadt hat die Verbindung

der noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

durch Verdichtung durch Blockkantenbildung

und Blockkantenschlieszligung zum Ziel

Die Planungsschwerpunkte des 1999 beschlosshy

senen Planwerkes sind aus heutiger Sicht neu

zu bewerten und weiter zu konkretisieren Sie

konzentrieren sich auf die Bereiche

bull Bauluumlckenschlieszligung an der Friedrichshy

straszlige

bull Blockrandschlieszligung an der Wilhelmstraszlige

Stresemanstraszlige Neuenburger Straszlige und

Alexandrinenstraszlige

bull Entwicklung des Bereichs des Blumengroszligshy

markts sowie Bau- und Gruumlnflaumlchenentshy

wicklung an der Besselstraszlige

bull Stadtraumbildung am Landwehrkanal im

Bereich Mehringplatz

bull Aufwertung und Wiederherstellung des

Bluumlcherplatzes mit der Amerika-Gedenkbishy

bliothek

bull Herstellung einer der Innenstadtlage

angemessene bauliche Verdichtung im

Bereich der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige

bull Blockrandschlieszligung und Aufwertung des

Baublocks der Bundesdruckerei

Gebaumlude Bestand

abgestimmte Planung

Planung nach Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Bereiche um den Mehringplatz Bluumlshy

cherplatz der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige der Bundesdruckerei und Blumenshy

groszligmarkt sind vertiefende Blockkonzepte

erforderlich

Die Konkretisierung der Ziele des Planwerks

Innenstadt im Rahmen der verbindlichen

Bauleitplanung erfordern vertiefende konzeptishy

onelle Uumlberlegungen in Teilbereichen

Das betrifft vor allem Planungen die nur durch

erhebliche Eingriffe in bestehende Nutzungsshy

strukturen und Privateigentum realisiert

werden koumlnnen wie

bull der Ruumlckbau der bestehenden Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und Neubau einer dem

historischen Straszligenraster nachempfunshy

denen Verbindungsstraszlige im Bereich des

Kinderbauernhofs und

bull die Bebauung der Parkanlagen am Landshy

wehrkanal suumldlich des Mehringplatzes und

am Bluumlcherplatz

20 Landschaftsprogramm Erholung-Freiraumnutzung

(Stand 2006)

21 Digitales 3D-Innenstadtmodell

17

4 Planungsgrundlagen und -ziele

22 Eingang U-Bhf Kochstraszlige

23 Verkehrserschlieszligung

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

Verkehrserschlieszligung

Straszligenverkehr

Die Berliner Verkehrsplanung geht vom Erhalt

der uumlbergeordneten Straszligennetzstruktur zur

gesamtstaumldtischen Anbindung der suumldlishy

chen Friedrichstadt aus Die uumlbergeordneten

Verkehre werden gebuumlndelt um das Gebiet

vom Durchgangsverkehr zu entlasten

bull Buumlndelung des Nord-Suumld-Verkehrs auf

der Wilhelm- Stresemann- und Lindenshy

straszlige Mit der geplanten staumldtebaulichen

Neuordnung im Bereich Spittelmarkt als

Teil des Planwerks Innenstadt werden die

Voraussetzungen fuumlr die verkehrliche Anshy

bindung der LindenstraszligeAxel-Springer-

Straszlige an die Leipziger Straszlige geschaffen

bull Fuumlhrung des Ost-West-Verkehrs suumldlich

des Gebiets uumlber die Kanaluferstraszligen

(Hallesches UferGitschiner Straszlige und

Tempelhofer UferWaterloo-Ufer) und

Bluumlcherstraszlige sowie noumlrdlich des Gebietes

uumlber Oranienstraszlige-Kochstraszlige-Anhalter

Straszlige

Fuumlr die Abwicklung des Ziel- und Quellverkehrs

existiert ein gut ausgepraumlgtes Straszligenerschlieshy

szligungsnetz Der Abschnitt der Friedrichstraszlige

suumldlich Kochstraszlige dient der oumlrtlichen Erschlieshy

szligung und ist nicht Bestandteil des uumlbergeordshy

neten Straszligennetzes Zur Verkehrsberuhigung

und Verbesserung der Aufenthaltsqualitaumlt

des oumlffentlichen Raums und der Gruumlnanlagen

wird der Mehringplatz auch zukuumlnftig frei vom

Autoverkehr bleiben

Oumlffentlicher Personennahverkehr

Die suumldliche Friedrichstadt ist durch drei U-

Bahnlinien (U1 U6 U7) der Nord-Suumld S-Bahn

und einem gut verzweigten Linienbusnetz

hervorragend an das oumlffentliche Nahverkehrsshy

netz angebunden

Langfristig ist im Zuge der Lindenstraszlige eine

Straszligenbahnstrecke zwischen Spittelmarkt und

Hallesches Tor geplant als Teil einer groszligraumlushy

migen Straszligenbahnverbindung aus dem Raum

Prenzlauer Berg uumlber Mitte nach Kreuzberg

Radverkehr

Mit dem Ausbau des Berliner Fahrradroutenshy

netzes ist das Gebiet an das zusammenhaumlngenshy

de gesamtstaumldtische Hauptnetz angeschlossen

Zwei der interessantesten durchgehenden und

neu ausgeschilderten Fahrradrouten fuumlhren

durch das Gebiet

bull Wannsee Route zwischen Schlossplatz und

Glienicker Bruumlcke die die Berliner Mitte mit

den Naherholungsgebieten im Suumldwesten

der Stadt mit Anschluss an das Radroutenshy

netz des Landes Brandenburg verbindet

bull Berliner Mauerweg als beschilderter

historischer Themenpfad mit besonderer

touristischer Bedeutung

18

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Die Errichtung und Ergaumlnzung von Radvershy

kehrsanlagen in den Straszligen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige Tempelhofer UferWatershy

loo-Ufer Lindenstraszlige Wilhelmstraszlige und am

Halleschen Tor ist ein wesentlicher Bestandteil

der Radverkehrsinfrastrukturplanung Damit

soll ein entscheidender Beitrag zur Foumlrderung

des gebietsorientierten Radverkehrs sowie zur

Erhoumlhung der Sicherheit geleistet werden

Die Handlungsschwerpunkte im Gebiet

konzentrieren sich auf die Beseitigung der

verkehrlichen Defizite im oumlffentlichen Raum

und die Schaffung sicherer Verkehrswege fuumlr

nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer sowie die

Ordnung des ruhenden Verkehrs

Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen

Die Gestaltung und Vernetzung des oumlffentshy

lichen Raumes ist in der suumldlichen Friedrichshy

stadt eine zentrale Planungsaufgabe Die einst

praumlgnanten oumlffentlichen Raumlume aus Straszligen

Plaumltzen und Parks mit hoher baulicher Verdichshy

tung der Baubloumlcke sind verloren gegangen

Waumlhrend im noumlrdlichen Abschnitt der wieder

aufgebauten Friedrichstraszlige diese markante

stadtraumlumliche Wirkung des oumlffentlichen

Raumes der Friedrichstadt wieder erlebbar wird

ist die suumldliche Friedrichstadt durch Fragmenshy

tierung und fehlende innere Differenzierung

der Baubloumlcke gestoumlrt

Die neuangelegten Parks (Besselpark und

Theodor-Wolff-Park) und Promenaden

(ETAHoffmann-P und R-Varnhagen-P)

an der zentralen Achse der Friedrichstraszlige

bilden einen Ansatzpunkt Durch verbesserte

stadtraumlumliche Einbindung und Qualitaumlt der

Parkanlagen kann ein Beitrag zur Strukturieshy

rung des staumldtischen Raumes geleistet werden

Oumlffentliche Stadtteilparks Stadtplaumltze und

neu gestalteten Straszligenraumlume werden durch

Fuszlig- und Radwegeverbindungen miteinander

vernetzt Dadurch wird auch ein wichtiger Beishy

trag zur besseren Vernetzung der bedeutenden

kulturellen Einrichtungen und touristischen

Ziele in der suumldlichen Friedrichstadt geleistet

Die Wiederherstellung verstellter Sicht- und

Wegebeziehung hat insbesondere im Bereich

Mehringplatz und Bluumlcherplatz groszlige stadtshy

raumlumliche Wirkung

Schwerpunkte fuumlr die Aufwertung des oumlffentshy

lichen Raumes sind

bull Suumldliche Friedrichstraszlige im Uumlbergang zum

Mehringplatz

bull Besselpark

bull Einmuumlndungsbereich der Markgrafenstaszlige

in die Lindenstraszlige

bull Mehringplatz Bluumlcherplatz und Hallesches

Tor

24 Theodor-Wolff-Park

25 Gruumlnflaumlchen und Gruumlnverbindungen

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

19

Handlungsschwerpunkte5

26 Eingangsportal in der Friedrichstraszlige 17

Handlungsschwerpunkte

Handlungsschwerpunkte fuumlr die Teilshyraumlume

1 Bauluumlckenschlieszligung und Aufwertung

des Erscheinungsbildes der Friedrichstraszlige

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse der Friedshy

richstadt ist Mythos und Imagetraumlger zugleich

Der benachteiligte Stadtraum des suumldlichen

Abschnitts den Bauluumlcken teilweiser Leerstand

sowie soziale staumldtebauliche und gestalterische

Defizite abwerten spiegelt das Entwicklungsshy

gefaumllle und die unterschiedliche Bedeutung der

noumlrdlichen und suumldlichen Friedrichstadt wider

Um das Qualitaumltsgefaumllle zum noumlrdlichen

Straszligenabschnitt der mit aufwaumlndigen

privaten und oumlffentlichen Investitionen in den

1990er Jahren seine bdquoWiedergeburtldquo erlebte

auszugleichen muss die kuumlnftige Rolle dieses

Stadtraums im zeitlichen wie raumlumlichen Uumlbershy

gang zwischen Gestern Heute und Morgen

definiert und die Potenziale dieses wichtigen

Teils der Innenstadt gestaumlrkt werden

Die Aufwertungsmaszlignahmen im oumlffentlichen

Raum sollen deshalb mit privaten Initiativen

einhergehen Dabei muumlssen alle Akteure einshy

bezogen werden denn Eigentuumlmer wie Mieter

Parteien wie Stadtteilinitiativen Einzelhaumlndler

wie Behoumlrden sollten alle ein gemeinsames

Interesse haben dem suumldlichen Abschnitt der

Friedrichstraszlige wieder eine eigene positive

Adresse zu geben

2 Staumldtebauliche Gestaltung der raumlumlishy

chen Verbindung des Mehringplatzes mit

dem Bluumlcherplatz

Die Zaumlsuren des Staumldtebaus der Nachkriegsjahre

sollen zwischen Mehring- und Bluumlcherplatz

durch bauliche und gestalterische Maszlignahmen

im oumlffentlichen Raum gemildert werden Durch

die Wiederherstellung von Wege- und Sichtshy

beziehungen sollen beide Plaumltze raumlumlich und

funktional wieder aufeinander Bezug nehmen

die Hallesche-Tor-Bruumlcke ihre Buumlndelungsfunkshy

tion fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer uumlbernehmen

und die Friedrichstraszlige als Hauptachse mit der

Amerika-Gedenkbibliothek als visueller Endpunkt

wieder wahrnehmbar werden Der Ruumlckbau

der Uumlberbauung der Achse am Mehringplatz ist

langfristig abgestimmte Planung

3 Staumldtebauliches Konzept fuumlr das Gelaumlnshy

de des Blumengroszligmarktes einschlieszliglich

des Umfeldes

Das Gelaumlnde des Blumengroszligmarktes hat

eine wesentliche Schluumlsselfunktion fuumlr die

zukuumlnftige Entwicklung des Raumes zwischen

Friedrich- und Lindenstraszlige

Die Verlagerung ist fuumlr das Jahr 2010 vorgeshy

sehen Dies ermoumlglicht anhand eines noch

zu entwickelnden nutzungsstrukturellen und

staumldtebaulichen Neuordnungskonzeptes fuumlr

das Gelaumlnde des heutigen Groszligmarktes und

des Druckgrafischen Gewerbezentrums den

Stadtraum wieder herzustellen Dadurch

werden zusaumltzliche Bauflaumlchen aktiviert und

vorhandene Freiflaumlchen qualitativ verbessert

In diesem Zusammenhang steht der aufgeloumlste

Stadtraum der westlichen Lindenstraszlige

zwischen Markgrafen- und Franz-Kluumlhs-

Straszlige dessen raumlumliche Fassung vis-a-vis

des barocken Stadtpalais und des Juumldischen

Museums wuumlnschenswert waumlre

4 Staumldtebauliche Gestaltung des Bereichs

zwischen der Alten Jakobstraszlige und der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige

Die ehemaligen Freihalteflaumlchen fuumlr die

Realisierung der Verkehrsplanung der 1960er

Jahre bieten qualitaumltsvolle Bau- und Freiflaumlshy

chen Entlang der Alten Jakobstraszlige kann der

staumldtische Raum mit der Ausbildung einer baushy

lichen Raumkante wieder gefasst werden Die

staumldtebaulichen Zielstellungen des Planwerks

Innenstadt verursachen mit der Aufhebung der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige einschneidende Eingriffe

in die Siedlungsstruktur fuumlr die es heute keine

Umsetzungsperspektiven mehr gibt Es sind

alternative Konzepte erforderlich die eine hohe

staumldtebauliche Qualitaumlt in dieser Innenstadtlage

sichern

5 Raumlumliche Gestaltung des suumldlichen

Abschnitts der Wilhelmstraszlige

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgeshy

staltung des Parkhausareals an der Franzshy

Kluumlhs-Straszlige bietet sich die Moumlglichkeit der

stadtraumlumlichen Neugestaltung von Teilflaumlchen

der Wohnbebauung und der Aufwertung des

oumlstlichen Straszligenraumes der Wilhelmstraszlige

20

Mit diesen Maszlignahmen kann der Straszligenraum

mehr Klahrheit erhalten Insbesondere die

Einmuumlndungsbereiche der Franz-Kluumlhs-Straszlige

und der Stresemannstraszlige in die Wilhelmstraszlige

sind neu zu definieren

6 Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo und des

Askanischen Platzes

Fuumlr die Quartiere um den Askanischen Platz

und die Stresemannstraszlige ist die staumldtebaushy

liche Weiterentwicklung und Aufwertung des

Areals der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige von

groszliger Bedeutung

Waumlhrend die Eigentuumlmerin eine Mischnutzung

mit hohem tertiaumlren Flaumlchenanteil (Hotels und

Buumlros) bevorzugt sehen die staumldtebaulichen

Ziele des Bezirks die Entwicklung des Gebiets

als innerstaumldtischen Wohnstandort mit attrakshy

tiven Gruumln- und Erholungsflaumlchen vor

Der Stadtraum suumldlich des Askanischen Platzes

bzw des ehemaligen Anhalter Bahnhofs der

amorph ausufert bedarf hier der baulichen

Fassung um so das Raumgefuumlge zwischen dem

historischen Porticus und dessen Umgebung

wieder herzustellen

7 Aufwertung der halboumlffentlichen

Raumlume an der Groszligbeerenstraszlige

Das Hochhaus der Postbank Berlin hat eine beshy

sondere weithin sichtbare stadtbildpraumlgende

Wirkung

Angesichts dieser Bedeutung muumlssen die

um das Hochhaus im Stile der 1970er Jahre

angelegten weitraumlumigen Freiflaumlchen die an

die Groszligbeerenstraszlige und das Hallesche Ufer

grenzen eine der Oumlrtlichkeit angemessene

Gestaltung erhalten

Eine Verbesserung der raumlumlichen Situation

entlang des Halleschen Ufers in Verbindung

mit dem U-Bahnhof Moumlckernbruumlcke waumlre eine

erhebliche Aufwertung fuumlr den staumldtischen

Raum und das angrenzende Wohnquartier

5 Handlungsschwerpunkte

Allgemeine Handlungsschwerpunkte fuumlr den Gesamtraum

Das in der suumldlichen Friedrichstadt vorhandene

bdquogruumlne Potenzialldquo bietet gute Voraussetzungen

fuumlr die bessere Vernetzung der Gruumlnanlagen

Kultureinrichtungen und touristischen Ziele Die

Aufenthaltsqualitaumlt im oumlffentlichen Raum auf

den Plaumltzen und in den Parkanlagen soll durch

gezielte Maszlignahmen verbessert werden Dies

betrifft insbesondere die Parkanlage Moumlckernshy

straszligeKleinbeerenstraszlige den Besselpark und

den Bluumlcherplatz

Ein einheitliches Wegeleitsystem und die

Einrichtung und Ergaumlnzung von Fahrradrouten

unterstuumltzt die Vernetzung der Kultureinrichshy

tungen und touristischen Attraktionen

Eine Besonderheit ist der Geschichtspark

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde 27 Fassadendetail Cafe Adler

des ehemaligen Prinz-Albrecht-Palais Der

Name dieses Palais das noch der Weimarer

Regierung als Gaumlstehaus diente steht als Fanal

fuumlr das nationalsozialistische Terror-Regime

Entsprechend der historischen politischen und

gesellschaftlichen Bedeutung des Ortes sollte

die jahrelange Planung fuumlr ein Mahnmal zuumlgig

im Sinne des 1983 formulierten Ausschreishy

bungstextes realisiert werden bdquoDie Neugestalshy

tung dieses Ortes soll das Vergessen unterbreshy

chen und ihn im Bewuszligtsein der Bewohner und

Besucher der Stadt zum festen Bestandteil des

Berliner Stadtgefuumlges machenldquo

Entscheidung zu Abweichungen von

beschlossenen Planungen

Die bezirkliche Bereichsentwicklungsplanung

2006 enthaumllt alternative Vorstellungen zur

Entwicklung von Teilraumlumen die von den uumlbershy

geordneten Zielen des Planwerks Innenstadt

abweichen Sie betreffen die Oumlffnung und

zeitgemaumlszlige Wiederherstellung des Halleschen

Tors und die kritische Beruumlcksichtigung der

historischen Stadt im Bereich der Verkehrsplashy

nung Besselstraszlige und Alte Jakobstraszlige Hierzu

sind konsensfaumlhige Konzepte zu erarbeiten die

im weiteren Planungsprozess der Bauleitplashy

nung entschieden werden

21

5 Handlungsschwerpunkte

22

5 Handlungsschwerpunkte

28 Handlungsschwerpunkte

23

Stresemannstraszlige

Zimmerstraszlige

Hallesches Ufer

Wilhelm

straszlige

Leipziger Straszlige

Kulturelle Einrichtungen und Sehenswuumlrdigkeiten in der suumldlichen Friedrichstadt

Martin-Gropius-Bau

Europahaus

Deutschlandhaus

Portal Anhalter Bahnhof LapidariumTempodrom Familiengericht Hebbel-Theater

Verlagshaus Axel-Springer GSW-Hochhaus taz

24

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Planwerk Innenstadt

Besonders im historischen Zentrum Berlins hashy

ben die Nachkriegsplaner in Ost und West das

Straszligen- und Platzgefuumlge der barocken Stadt in

weiten Teilen zerstoumlrt Erst in den 1980er Jahren

kehrte man zu einer kritischen Rekonstruktion

des Stadtgrundrisses zuruumlck

Das Planwerk Innenstadt hat die Verbindung

der noumlrdlichen mit der suumldlichen Friedrichstadt

durch Verdichtung durch Blockkantenbildung

und Blockkantenschlieszligung zum Ziel

Die Planungsschwerpunkte des 1999 beschlosshy

senen Planwerkes sind aus heutiger Sicht neu

zu bewerten und weiter zu konkretisieren Sie

konzentrieren sich auf die Bereiche

bull Bauluumlckenschlieszligung an der Friedrichshy

straszlige

bull Blockrandschlieszligung an der Wilhelmstraszlige

Stresemanstraszlige Neuenburger Straszlige und

Alexandrinenstraszlige

bull Entwicklung des Bereichs des Blumengroszligshy

markts sowie Bau- und Gruumlnflaumlchenentshy

wicklung an der Besselstraszlige

bull Stadtraumbildung am Landwehrkanal im

Bereich Mehringplatz

bull Aufwertung und Wiederherstellung des

Bluumlcherplatzes mit der Amerika-Gedenkbishy

bliothek

bull Herstellung einer der Innenstadtlage

angemessene bauliche Verdichtung im

Bereich der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige

bull Blockrandschlieszligung und Aufwertung des

Baublocks der Bundesdruckerei

Gebaumlude Bestand

abgestimmte Planung

Planung nach Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Bereiche um den Mehringplatz Bluumlshy

cherplatz der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstshy

ler-Straszlige der Bundesdruckerei und Blumenshy

groszligmarkt sind vertiefende Blockkonzepte

erforderlich

Die Konkretisierung der Ziele des Planwerks

Innenstadt im Rahmen der verbindlichen

Bauleitplanung erfordern vertiefende konzeptishy

onelle Uumlberlegungen in Teilbereichen

Das betrifft vor allem Planungen die nur durch

erhebliche Eingriffe in bestehende Nutzungsshy

strukturen und Privateigentum realisiert

werden koumlnnen wie

bull der Ruumlckbau der bestehenden Franz-

Kuumlnstler-Straszlige und Neubau einer dem

historischen Straszligenraster nachempfunshy

denen Verbindungsstraszlige im Bereich des

Kinderbauernhofs und

bull die Bebauung der Parkanlagen am Landshy

wehrkanal suumldlich des Mehringplatzes und

am Bluumlcherplatz

20 Landschaftsprogramm Erholung-Freiraumnutzung

(Stand 2006)

21 Digitales 3D-Innenstadtmodell

17

4 Planungsgrundlagen und -ziele

22 Eingang U-Bhf Kochstraszlige

23 Verkehrserschlieszligung

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

Verkehrserschlieszligung

Straszligenverkehr

Die Berliner Verkehrsplanung geht vom Erhalt

der uumlbergeordneten Straszligennetzstruktur zur

gesamtstaumldtischen Anbindung der suumldlishy

chen Friedrichstadt aus Die uumlbergeordneten

Verkehre werden gebuumlndelt um das Gebiet

vom Durchgangsverkehr zu entlasten

bull Buumlndelung des Nord-Suumld-Verkehrs auf

der Wilhelm- Stresemann- und Lindenshy

straszlige Mit der geplanten staumldtebaulichen

Neuordnung im Bereich Spittelmarkt als

Teil des Planwerks Innenstadt werden die

Voraussetzungen fuumlr die verkehrliche Anshy

bindung der LindenstraszligeAxel-Springer-

Straszlige an die Leipziger Straszlige geschaffen

bull Fuumlhrung des Ost-West-Verkehrs suumldlich

des Gebiets uumlber die Kanaluferstraszligen

(Hallesches UferGitschiner Straszlige und

Tempelhofer UferWaterloo-Ufer) und

Bluumlcherstraszlige sowie noumlrdlich des Gebietes

uumlber Oranienstraszlige-Kochstraszlige-Anhalter

Straszlige

Fuumlr die Abwicklung des Ziel- und Quellverkehrs

existiert ein gut ausgepraumlgtes Straszligenerschlieshy

szligungsnetz Der Abschnitt der Friedrichstraszlige

suumldlich Kochstraszlige dient der oumlrtlichen Erschlieshy

szligung und ist nicht Bestandteil des uumlbergeordshy

neten Straszligennetzes Zur Verkehrsberuhigung

und Verbesserung der Aufenthaltsqualitaumlt

des oumlffentlichen Raums und der Gruumlnanlagen

wird der Mehringplatz auch zukuumlnftig frei vom

Autoverkehr bleiben

Oumlffentlicher Personennahverkehr

Die suumldliche Friedrichstadt ist durch drei U-

Bahnlinien (U1 U6 U7) der Nord-Suumld S-Bahn

und einem gut verzweigten Linienbusnetz

hervorragend an das oumlffentliche Nahverkehrsshy

netz angebunden

Langfristig ist im Zuge der Lindenstraszlige eine

Straszligenbahnstrecke zwischen Spittelmarkt und

Hallesches Tor geplant als Teil einer groszligraumlushy

migen Straszligenbahnverbindung aus dem Raum

Prenzlauer Berg uumlber Mitte nach Kreuzberg

Radverkehr

Mit dem Ausbau des Berliner Fahrradroutenshy

netzes ist das Gebiet an das zusammenhaumlngenshy

de gesamtstaumldtische Hauptnetz angeschlossen

Zwei der interessantesten durchgehenden und

neu ausgeschilderten Fahrradrouten fuumlhren

durch das Gebiet

bull Wannsee Route zwischen Schlossplatz und

Glienicker Bruumlcke die die Berliner Mitte mit

den Naherholungsgebieten im Suumldwesten

der Stadt mit Anschluss an das Radroutenshy

netz des Landes Brandenburg verbindet

bull Berliner Mauerweg als beschilderter

historischer Themenpfad mit besonderer

touristischer Bedeutung

18

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Die Errichtung und Ergaumlnzung von Radvershy

kehrsanlagen in den Straszligen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige Tempelhofer UferWatershy

loo-Ufer Lindenstraszlige Wilhelmstraszlige und am

Halleschen Tor ist ein wesentlicher Bestandteil

der Radverkehrsinfrastrukturplanung Damit

soll ein entscheidender Beitrag zur Foumlrderung

des gebietsorientierten Radverkehrs sowie zur

Erhoumlhung der Sicherheit geleistet werden

Die Handlungsschwerpunkte im Gebiet

konzentrieren sich auf die Beseitigung der

verkehrlichen Defizite im oumlffentlichen Raum

und die Schaffung sicherer Verkehrswege fuumlr

nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer sowie die

Ordnung des ruhenden Verkehrs

Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen

Die Gestaltung und Vernetzung des oumlffentshy

lichen Raumes ist in der suumldlichen Friedrichshy

stadt eine zentrale Planungsaufgabe Die einst

praumlgnanten oumlffentlichen Raumlume aus Straszligen

Plaumltzen und Parks mit hoher baulicher Verdichshy

tung der Baubloumlcke sind verloren gegangen

Waumlhrend im noumlrdlichen Abschnitt der wieder

aufgebauten Friedrichstraszlige diese markante

stadtraumlumliche Wirkung des oumlffentlichen

Raumes der Friedrichstadt wieder erlebbar wird

ist die suumldliche Friedrichstadt durch Fragmenshy

tierung und fehlende innere Differenzierung

der Baubloumlcke gestoumlrt

Die neuangelegten Parks (Besselpark und

Theodor-Wolff-Park) und Promenaden

(ETAHoffmann-P und R-Varnhagen-P)

an der zentralen Achse der Friedrichstraszlige

bilden einen Ansatzpunkt Durch verbesserte

stadtraumlumliche Einbindung und Qualitaumlt der

Parkanlagen kann ein Beitrag zur Strukturieshy

rung des staumldtischen Raumes geleistet werden

Oumlffentliche Stadtteilparks Stadtplaumltze und

neu gestalteten Straszligenraumlume werden durch

Fuszlig- und Radwegeverbindungen miteinander

vernetzt Dadurch wird auch ein wichtiger Beishy

trag zur besseren Vernetzung der bedeutenden

kulturellen Einrichtungen und touristischen

Ziele in der suumldlichen Friedrichstadt geleistet

Die Wiederherstellung verstellter Sicht- und

Wegebeziehung hat insbesondere im Bereich

Mehringplatz und Bluumlcherplatz groszlige stadtshy

raumlumliche Wirkung

Schwerpunkte fuumlr die Aufwertung des oumlffentshy

lichen Raumes sind

bull Suumldliche Friedrichstraszlige im Uumlbergang zum

Mehringplatz

bull Besselpark

bull Einmuumlndungsbereich der Markgrafenstaszlige

in die Lindenstraszlige

bull Mehringplatz Bluumlcherplatz und Hallesches

Tor

24 Theodor-Wolff-Park

25 Gruumlnflaumlchen und Gruumlnverbindungen

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

19

Handlungsschwerpunkte5

26 Eingangsportal in der Friedrichstraszlige 17

Handlungsschwerpunkte

Handlungsschwerpunkte fuumlr die Teilshyraumlume

1 Bauluumlckenschlieszligung und Aufwertung

des Erscheinungsbildes der Friedrichstraszlige

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse der Friedshy

richstadt ist Mythos und Imagetraumlger zugleich

Der benachteiligte Stadtraum des suumldlichen

Abschnitts den Bauluumlcken teilweiser Leerstand

sowie soziale staumldtebauliche und gestalterische

Defizite abwerten spiegelt das Entwicklungsshy

gefaumllle und die unterschiedliche Bedeutung der

noumlrdlichen und suumldlichen Friedrichstadt wider

Um das Qualitaumltsgefaumllle zum noumlrdlichen

Straszligenabschnitt der mit aufwaumlndigen

privaten und oumlffentlichen Investitionen in den

1990er Jahren seine bdquoWiedergeburtldquo erlebte

auszugleichen muss die kuumlnftige Rolle dieses

Stadtraums im zeitlichen wie raumlumlichen Uumlbershy

gang zwischen Gestern Heute und Morgen

definiert und die Potenziale dieses wichtigen

Teils der Innenstadt gestaumlrkt werden

Die Aufwertungsmaszlignahmen im oumlffentlichen

Raum sollen deshalb mit privaten Initiativen

einhergehen Dabei muumlssen alle Akteure einshy

bezogen werden denn Eigentuumlmer wie Mieter

Parteien wie Stadtteilinitiativen Einzelhaumlndler

wie Behoumlrden sollten alle ein gemeinsames

Interesse haben dem suumldlichen Abschnitt der

Friedrichstraszlige wieder eine eigene positive

Adresse zu geben

2 Staumldtebauliche Gestaltung der raumlumlishy

chen Verbindung des Mehringplatzes mit

dem Bluumlcherplatz

Die Zaumlsuren des Staumldtebaus der Nachkriegsjahre

sollen zwischen Mehring- und Bluumlcherplatz

durch bauliche und gestalterische Maszlignahmen

im oumlffentlichen Raum gemildert werden Durch

die Wiederherstellung von Wege- und Sichtshy

beziehungen sollen beide Plaumltze raumlumlich und

funktional wieder aufeinander Bezug nehmen

die Hallesche-Tor-Bruumlcke ihre Buumlndelungsfunkshy

tion fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer uumlbernehmen

und die Friedrichstraszlige als Hauptachse mit der

Amerika-Gedenkbibliothek als visueller Endpunkt

wieder wahrnehmbar werden Der Ruumlckbau

der Uumlberbauung der Achse am Mehringplatz ist

langfristig abgestimmte Planung

3 Staumldtebauliches Konzept fuumlr das Gelaumlnshy

de des Blumengroszligmarktes einschlieszliglich

des Umfeldes

Das Gelaumlnde des Blumengroszligmarktes hat

eine wesentliche Schluumlsselfunktion fuumlr die

zukuumlnftige Entwicklung des Raumes zwischen

Friedrich- und Lindenstraszlige

Die Verlagerung ist fuumlr das Jahr 2010 vorgeshy

sehen Dies ermoumlglicht anhand eines noch

zu entwickelnden nutzungsstrukturellen und

staumldtebaulichen Neuordnungskonzeptes fuumlr

das Gelaumlnde des heutigen Groszligmarktes und

des Druckgrafischen Gewerbezentrums den

Stadtraum wieder herzustellen Dadurch

werden zusaumltzliche Bauflaumlchen aktiviert und

vorhandene Freiflaumlchen qualitativ verbessert

In diesem Zusammenhang steht der aufgeloumlste

Stadtraum der westlichen Lindenstraszlige

zwischen Markgrafen- und Franz-Kluumlhs-

Straszlige dessen raumlumliche Fassung vis-a-vis

des barocken Stadtpalais und des Juumldischen

Museums wuumlnschenswert waumlre

4 Staumldtebauliche Gestaltung des Bereichs

zwischen der Alten Jakobstraszlige und der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige

Die ehemaligen Freihalteflaumlchen fuumlr die

Realisierung der Verkehrsplanung der 1960er

Jahre bieten qualitaumltsvolle Bau- und Freiflaumlshy

chen Entlang der Alten Jakobstraszlige kann der

staumldtische Raum mit der Ausbildung einer baushy

lichen Raumkante wieder gefasst werden Die

staumldtebaulichen Zielstellungen des Planwerks

Innenstadt verursachen mit der Aufhebung der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige einschneidende Eingriffe

in die Siedlungsstruktur fuumlr die es heute keine

Umsetzungsperspektiven mehr gibt Es sind

alternative Konzepte erforderlich die eine hohe

staumldtebauliche Qualitaumlt in dieser Innenstadtlage

sichern

5 Raumlumliche Gestaltung des suumldlichen

Abschnitts der Wilhelmstraszlige

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgeshy

staltung des Parkhausareals an der Franzshy

Kluumlhs-Straszlige bietet sich die Moumlglichkeit der

stadtraumlumlichen Neugestaltung von Teilflaumlchen

der Wohnbebauung und der Aufwertung des

oumlstlichen Straszligenraumes der Wilhelmstraszlige

20

Mit diesen Maszlignahmen kann der Straszligenraum

mehr Klahrheit erhalten Insbesondere die

Einmuumlndungsbereiche der Franz-Kluumlhs-Straszlige

und der Stresemannstraszlige in die Wilhelmstraszlige

sind neu zu definieren

6 Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo und des

Askanischen Platzes

Fuumlr die Quartiere um den Askanischen Platz

und die Stresemannstraszlige ist die staumldtebaushy

liche Weiterentwicklung und Aufwertung des

Areals der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige von

groszliger Bedeutung

Waumlhrend die Eigentuumlmerin eine Mischnutzung

mit hohem tertiaumlren Flaumlchenanteil (Hotels und

Buumlros) bevorzugt sehen die staumldtebaulichen

Ziele des Bezirks die Entwicklung des Gebiets

als innerstaumldtischen Wohnstandort mit attrakshy

tiven Gruumln- und Erholungsflaumlchen vor

Der Stadtraum suumldlich des Askanischen Platzes

bzw des ehemaligen Anhalter Bahnhofs der

amorph ausufert bedarf hier der baulichen

Fassung um so das Raumgefuumlge zwischen dem

historischen Porticus und dessen Umgebung

wieder herzustellen

7 Aufwertung der halboumlffentlichen

Raumlume an der Groszligbeerenstraszlige

Das Hochhaus der Postbank Berlin hat eine beshy

sondere weithin sichtbare stadtbildpraumlgende

Wirkung

Angesichts dieser Bedeutung muumlssen die

um das Hochhaus im Stile der 1970er Jahre

angelegten weitraumlumigen Freiflaumlchen die an

die Groszligbeerenstraszlige und das Hallesche Ufer

grenzen eine der Oumlrtlichkeit angemessene

Gestaltung erhalten

Eine Verbesserung der raumlumlichen Situation

entlang des Halleschen Ufers in Verbindung

mit dem U-Bahnhof Moumlckernbruumlcke waumlre eine

erhebliche Aufwertung fuumlr den staumldtischen

Raum und das angrenzende Wohnquartier

5 Handlungsschwerpunkte

Allgemeine Handlungsschwerpunkte fuumlr den Gesamtraum

Das in der suumldlichen Friedrichstadt vorhandene

bdquogruumlne Potenzialldquo bietet gute Voraussetzungen

fuumlr die bessere Vernetzung der Gruumlnanlagen

Kultureinrichtungen und touristischen Ziele Die

Aufenthaltsqualitaumlt im oumlffentlichen Raum auf

den Plaumltzen und in den Parkanlagen soll durch

gezielte Maszlignahmen verbessert werden Dies

betrifft insbesondere die Parkanlage Moumlckernshy

straszligeKleinbeerenstraszlige den Besselpark und

den Bluumlcherplatz

Ein einheitliches Wegeleitsystem und die

Einrichtung und Ergaumlnzung von Fahrradrouten

unterstuumltzt die Vernetzung der Kultureinrichshy

tungen und touristischen Attraktionen

Eine Besonderheit ist der Geschichtspark

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde 27 Fassadendetail Cafe Adler

des ehemaligen Prinz-Albrecht-Palais Der

Name dieses Palais das noch der Weimarer

Regierung als Gaumlstehaus diente steht als Fanal

fuumlr das nationalsozialistische Terror-Regime

Entsprechend der historischen politischen und

gesellschaftlichen Bedeutung des Ortes sollte

die jahrelange Planung fuumlr ein Mahnmal zuumlgig

im Sinne des 1983 formulierten Ausschreishy

bungstextes realisiert werden bdquoDie Neugestalshy

tung dieses Ortes soll das Vergessen unterbreshy

chen und ihn im Bewuszligtsein der Bewohner und

Besucher der Stadt zum festen Bestandteil des

Berliner Stadtgefuumlges machenldquo

Entscheidung zu Abweichungen von

beschlossenen Planungen

Die bezirkliche Bereichsentwicklungsplanung

2006 enthaumllt alternative Vorstellungen zur

Entwicklung von Teilraumlumen die von den uumlbershy

geordneten Zielen des Planwerks Innenstadt

abweichen Sie betreffen die Oumlffnung und

zeitgemaumlszlige Wiederherstellung des Halleschen

Tors und die kritische Beruumlcksichtigung der

historischen Stadt im Bereich der Verkehrsplashy

nung Besselstraszlige und Alte Jakobstraszlige Hierzu

sind konsensfaumlhige Konzepte zu erarbeiten die

im weiteren Planungsprozess der Bauleitplashy

nung entschieden werden

21

5 Handlungsschwerpunkte

22

5 Handlungsschwerpunkte

28 Handlungsschwerpunkte

23

Stresemannstraszlige

Zimmerstraszlige

Hallesches Ufer

Wilhelm

straszlige

Leipziger Straszlige

Kulturelle Einrichtungen und Sehenswuumlrdigkeiten in der suumldlichen Friedrichstadt

Martin-Gropius-Bau

Europahaus

Deutschlandhaus

Portal Anhalter Bahnhof LapidariumTempodrom Familiengericht Hebbel-Theater

Verlagshaus Axel-Springer GSW-Hochhaus taz

24

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

4 Planungsgrundlagen und -ziele

22 Eingang U-Bhf Kochstraszlige

23 Verkehrserschlieszligung

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

Verkehrserschlieszligung

Straszligenverkehr

Die Berliner Verkehrsplanung geht vom Erhalt

der uumlbergeordneten Straszligennetzstruktur zur

gesamtstaumldtischen Anbindung der suumldlishy

chen Friedrichstadt aus Die uumlbergeordneten

Verkehre werden gebuumlndelt um das Gebiet

vom Durchgangsverkehr zu entlasten

bull Buumlndelung des Nord-Suumld-Verkehrs auf

der Wilhelm- Stresemann- und Lindenshy

straszlige Mit der geplanten staumldtebaulichen

Neuordnung im Bereich Spittelmarkt als

Teil des Planwerks Innenstadt werden die

Voraussetzungen fuumlr die verkehrliche Anshy

bindung der LindenstraszligeAxel-Springer-

Straszlige an die Leipziger Straszlige geschaffen

bull Fuumlhrung des Ost-West-Verkehrs suumldlich

des Gebiets uumlber die Kanaluferstraszligen

(Hallesches UferGitschiner Straszlige und

Tempelhofer UferWaterloo-Ufer) und

Bluumlcherstraszlige sowie noumlrdlich des Gebietes

uumlber Oranienstraszlige-Kochstraszlige-Anhalter

Straszlige

Fuumlr die Abwicklung des Ziel- und Quellverkehrs

existiert ein gut ausgepraumlgtes Straszligenerschlieshy

szligungsnetz Der Abschnitt der Friedrichstraszlige

suumldlich Kochstraszlige dient der oumlrtlichen Erschlieshy

szligung und ist nicht Bestandteil des uumlbergeordshy

neten Straszligennetzes Zur Verkehrsberuhigung

und Verbesserung der Aufenthaltsqualitaumlt

des oumlffentlichen Raums und der Gruumlnanlagen

wird der Mehringplatz auch zukuumlnftig frei vom

Autoverkehr bleiben

Oumlffentlicher Personennahverkehr

Die suumldliche Friedrichstadt ist durch drei U-

Bahnlinien (U1 U6 U7) der Nord-Suumld S-Bahn

und einem gut verzweigten Linienbusnetz

hervorragend an das oumlffentliche Nahverkehrsshy

netz angebunden

Langfristig ist im Zuge der Lindenstraszlige eine

Straszligenbahnstrecke zwischen Spittelmarkt und

Hallesches Tor geplant als Teil einer groszligraumlushy

migen Straszligenbahnverbindung aus dem Raum

Prenzlauer Berg uumlber Mitte nach Kreuzberg

Radverkehr

Mit dem Ausbau des Berliner Fahrradroutenshy

netzes ist das Gebiet an das zusammenhaumlngenshy

de gesamtstaumldtische Hauptnetz angeschlossen

Zwei der interessantesten durchgehenden und

neu ausgeschilderten Fahrradrouten fuumlhren

durch das Gebiet

bull Wannsee Route zwischen Schlossplatz und

Glienicker Bruumlcke die die Berliner Mitte mit

den Naherholungsgebieten im Suumldwesten

der Stadt mit Anschluss an das Radroutenshy

netz des Landes Brandenburg verbindet

bull Berliner Mauerweg als beschilderter

historischer Themenpfad mit besonderer

touristischer Bedeutung

18

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Die Errichtung und Ergaumlnzung von Radvershy

kehrsanlagen in den Straszligen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige Tempelhofer UferWatershy

loo-Ufer Lindenstraszlige Wilhelmstraszlige und am

Halleschen Tor ist ein wesentlicher Bestandteil

der Radverkehrsinfrastrukturplanung Damit

soll ein entscheidender Beitrag zur Foumlrderung

des gebietsorientierten Radverkehrs sowie zur

Erhoumlhung der Sicherheit geleistet werden

Die Handlungsschwerpunkte im Gebiet

konzentrieren sich auf die Beseitigung der

verkehrlichen Defizite im oumlffentlichen Raum

und die Schaffung sicherer Verkehrswege fuumlr

nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer sowie die

Ordnung des ruhenden Verkehrs

Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen

Die Gestaltung und Vernetzung des oumlffentshy

lichen Raumes ist in der suumldlichen Friedrichshy

stadt eine zentrale Planungsaufgabe Die einst

praumlgnanten oumlffentlichen Raumlume aus Straszligen

Plaumltzen und Parks mit hoher baulicher Verdichshy

tung der Baubloumlcke sind verloren gegangen

Waumlhrend im noumlrdlichen Abschnitt der wieder

aufgebauten Friedrichstraszlige diese markante

stadtraumlumliche Wirkung des oumlffentlichen

Raumes der Friedrichstadt wieder erlebbar wird

ist die suumldliche Friedrichstadt durch Fragmenshy

tierung und fehlende innere Differenzierung

der Baubloumlcke gestoumlrt

Die neuangelegten Parks (Besselpark und

Theodor-Wolff-Park) und Promenaden

(ETAHoffmann-P und R-Varnhagen-P)

an der zentralen Achse der Friedrichstraszlige

bilden einen Ansatzpunkt Durch verbesserte

stadtraumlumliche Einbindung und Qualitaumlt der

Parkanlagen kann ein Beitrag zur Strukturieshy

rung des staumldtischen Raumes geleistet werden

Oumlffentliche Stadtteilparks Stadtplaumltze und

neu gestalteten Straszligenraumlume werden durch

Fuszlig- und Radwegeverbindungen miteinander

vernetzt Dadurch wird auch ein wichtiger Beishy

trag zur besseren Vernetzung der bedeutenden

kulturellen Einrichtungen und touristischen

Ziele in der suumldlichen Friedrichstadt geleistet

Die Wiederherstellung verstellter Sicht- und

Wegebeziehung hat insbesondere im Bereich

Mehringplatz und Bluumlcherplatz groszlige stadtshy

raumlumliche Wirkung

Schwerpunkte fuumlr die Aufwertung des oumlffentshy

lichen Raumes sind

bull Suumldliche Friedrichstraszlige im Uumlbergang zum

Mehringplatz

bull Besselpark

bull Einmuumlndungsbereich der Markgrafenstaszlige

in die Lindenstraszlige

bull Mehringplatz Bluumlcherplatz und Hallesches

Tor

24 Theodor-Wolff-Park

25 Gruumlnflaumlchen und Gruumlnverbindungen

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

19

Handlungsschwerpunkte5

26 Eingangsportal in der Friedrichstraszlige 17

Handlungsschwerpunkte

Handlungsschwerpunkte fuumlr die Teilshyraumlume

1 Bauluumlckenschlieszligung und Aufwertung

des Erscheinungsbildes der Friedrichstraszlige

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse der Friedshy

richstadt ist Mythos und Imagetraumlger zugleich

Der benachteiligte Stadtraum des suumldlichen

Abschnitts den Bauluumlcken teilweiser Leerstand

sowie soziale staumldtebauliche und gestalterische

Defizite abwerten spiegelt das Entwicklungsshy

gefaumllle und die unterschiedliche Bedeutung der

noumlrdlichen und suumldlichen Friedrichstadt wider

Um das Qualitaumltsgefaumllle zum noumlrdlichen

Straszligenabschnitt der mit aufwaumlndigen

privaten und oumlffentlichen Investitionen in den

1990er Jahren seine bdquoWiedergeburtldquo erlebte

auszugleichen muss die kuumlnftige Rolle dieses

Stadtraums im zeitlichen wie raumlumlichen Uumlbershy

gang zwischen Gestern Heute und Morgen

definiert und die Potenziale dieses wichtigen

Teils der Innenstadt gestaumlrkt werden

Die Aufwertungsmaszlignahmen im oumlffentlichen

Raum sollen deshalb mit privaten Initiativen

einhergehen Dabei muumlssen alle Akteure einshy

bezogen werden denn Eigentuumlmer wie Mieter

Parteien wie Stadtteilinitiativen Einzelhaumlndler

wie Behoumlrden sollten alle ein gemeinsames

Interesse haben dem suumldlichen Abschnitt der

Friedrichstraszlige wieder eine eigene positive

Adresse zu geben

2 Staumldtebauliche Gestaltung der raumlumlishy

chen Verbindung des Mehringplatzes mit

dem Bluumlcherplatz

Die Zaumlsuren des Staumldtebaus der Nachkriegsjahre

sollen zwischen Mehring- und Bluumlcherplatz

durch bauliche und gestalterische Maszlignahmen

im oumlffentlichen Raum gemildert werden Durch

die Wiederherstellung von Wege- und Sichtshy

beziehungen sollen beide Plaumltze raumlumlich und

funktional wieder aufeinander Bezug nehmen

die Hallesche-Tor-Bruumlcke ihre Buumlndelungsfunkshy

tion fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer uumlbernehmen

und die Friedrichstraszlige als Hauptachse mit der

Amerika-Gedenkbibliothek als visueller Endpunkt

wieder wahrnehmbar werden Der Ruumlckbau

der Uumlberbauung der Achse am Mehringplatz ist

langfristig abgestimmte Planung

3 Staumldtebauliches Konzept fuumlr das Gelaumlnshy

de des Blumengroszligmarktes einschlieszliglich

des Umfeldes

Das Gelaumlnde des Blumengroszligmarktes hat

eine wesentliche Schluumlsselfunktion fuumlr die

zukuumlnftige Entwicklung des Raumes zwischen

Friedrich- und Lindenstraszlige

Die Verlagerung ist fuumlr das Jahr 2010 vorgeshy

sehen Dies ermoumlglicht anhand eines noch

zu entwickelnden nutzungsstrukturellen und

staumldtebaulichen Neuordnungskonzeptes fuumlr

das Gelaumlnde des heutigen Groszligmarktes und

des Druckgrafischen Gewerbezentrums den

Stadtraum wieder herzustellen Dadurch

werden zusaumltzliche Bauflaumlchen aktiviert und

vorhandene Freiflaumlchen qualitativ verbessert

In diesem Zusammenhang steht der aufgeloumlste

Stadtraum der westlichen Lindenstraszlige

zwischen Markgrafen- und Franz-Kluumlhs-

Straszlige dessen raumlumliche Fassung vis-a-vis

des barocken Stadtpalais und des Juumldischen

Museums wuumlnschenswert waumlre

4 Staumldtebauliche Gestaltung des Bereichs

zwischen der Alten Jakobstraszlige und der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige

Die ehemaligen Freihalteflaumlchen fuumlr die

Realisierung der Verkehrsplanung der 1960er

Jahre bieten qualitaumltsvolle Bau- und Freiflaumlshy

chen Entlang der Alten Jakobstraszlige kann der

staumldtische Raum mit der Ausbildung einer baushy

lichen Raumkante wieder gefasst werden Die

staumldtebaulichen Zielstellungen des Planwerks

Innenstadt verursachen mit der Aufhebung der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige einschneidende Eingriffe

in die Siedlungsstruktur fuumlr die es heute keine

Umsetzungsperspektiven mehr gibt Es sind

alternative Konzepte erforderlich die eine hohe

staumldtebauliche Qualitaumlt in dieser Innenstadtlage

sichern

5 Raumlumliche Gestaltung des suumldlichen

Abschnitts der Wilhelmstraszlige

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgeshy

staltung des Parkhausareals an der Franzshy

Kluumlhs-Straszlige bietet sich die Moumlglichkeit der

stadtraumlumlichen Neugestaltung von Teilflaumlchen

der Wohnbebauung und der Aufwertung des

oumlstlichen Straszligenraumes der Wilhelmstraszlige

20

Mit diesen Maszlignahmen kann der Straszligenraum

mehr Klahrheit erhalten Insbesondere die

Einmuumlndungsbereiche der Franz-Kluumlhs-Straszlige

und der Stresemannstraszlige in die Wilhelmstraszlige

sind neu zu definieren

6 Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo und des

Askanischen Platzes

Fuumlr die Quartiere um den Askanischen Platz

und die Stresemannstraszlige ist die staumldtebaushy

liche Weiterentwicklung und Aufwertung des

Areals der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige von

groszliger Bedeutung

Waumlhrend die Eigentuumlmerin eine Mischnutzung

mit hohem tertiaumlren Flaumlchenanteil (Hotels und

Buumlros) bevorzugt sehen die staumldtebaulichen

Ziele des Bezirks die Entwicklung des Gebiets

als innerstaumldtischen Wohnstandort mit attrakshy

tiven Gruumln- und Erholungsflaumlchen vor

Der Stadtraum suumldlich des Askanischen Platzes

bzw des ehemaligen Anhalter Bahnhofs der

amorph ausufert bedarf hier der baulichen

Fassung um so das Raumgefuumlge zwischen dem

historischen Porticus und dessen Umgebung

wieder herzustellen

7 Aufwertung der halboumlffentlichen

Raumlume an der Groszligbeerenstraszlige

Das Hochhaus der Postbank Berlin hat eine beshy

sondere weithin sichtbare stadtbildpraumlgende

Wirkung

Angesichts dieser Bedeutung muumlssen die

um das Hochhaus im Stile der 1970er Jahre

angelegten weitraumlumigen Freiflaumlchen die an

die Groszligbeerenstraszlige und das Hallesche Ufer

grenzen eine der Oumlrtlichkeit angemessene

Gestaltung erhalten

Eine Verbesserung der raumlumlichen Situation

entlang des Halleschen Ufers in Verbindung

mit dem U-Bahnhof Moumlckernbruumlcke waumlre eine

erhebliche Aufwertung fuumlr den staumldtischen

Raum und das angrenzende Wohnquartier

5 Handlungsschwerpunkte

Allgemeine Handlungsschwerpunkte fuumlr den Gesamtraum

Das in der suumldlichen Friedrichstadt vorhandene

bdquogruumlne Potenzialldquo bietet gute Voraussetzungen

fuumlr die bessere Vernetzung der Gruumlnanlagen

Kultureinrichtungen und touristischen Ziele Die

Aufenthaltsqualitaumlt im oumlffentlichen Raum auf

den Plaumltzen und in den Parkanlagen soll durch

gezielte Maszlignahmen verbessert werden Dies

betrifft insbesondere die Parkanlage Moumlckernshy

straszligeKleinbeerenstraszlige den Besselpark und

den Bluumlcherplatz

Ein einheitliches Wegeleitsystem und die

Einrichtung und Ergaumlnzung von Fahrradrouten

unterstuumltzt die Vernetzung der Kultureinrichshy

tungen und touristischen Attraktionen

Eine Besonderheit ist der Geschichtspark

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde 27 Fassadendetail Cafe Adler

des ehemaligen Prinz-Albrecht-Palais Der

Name dieses Palais das noch der Weimarer

Regierung als Gaumlstehaus diente steht als Fanal

fuumlr das nationalsozialistische Terror-Regime

Entsprechend der historischen politischen und

gesellschaftlichen Bedeutung des Ortes sollte

die jahrelange Planung fuumlr ein Mahnmal zuumlgig

im Sinne des 1983 formulierten Ausschreishy

bungstextes realisiert werden bdquoDie Neugestalshy

tung dieses Ortes soll das Vergessen unterbreshy

chen und ihn im Bewuszligtsein der Bewohner und

Besucher der Stadt zum festen Bestandteil des

Berliner Stadtgefuumlges machenldquo

Entscheidung zu Abweichungen von

beschlossenen Planungen

Die bezirkliche Bereichsentwicklungsplanung

2006 enthaumllt alternative Vorstellungen zur

Entwicklung von Teilraumlumen die von den uumlbershy

geordneten Zielen des Planwerks Innenstadt

abweichen Sie betreffen die Oumlffnung und

zeitgemaumlszlige Wiederherstellung des Halleschen

Tors und die kritische Beruumlcksichtigung der

historischen Stadt im Bereich der Verkehrsplashy

nung Besselstraszlige und Alte Jakobstraszlige Hierzu

sind konsensfaumlhige Konzepte zu erarbeiten die

im weiteren Planungsprozess der Bauleitplashy

nung entschieden werden

21

5 Handlungsschwerpunkte

22

5 Handlungsschwerpunkte

28 Handlungsschwerpunkte

23

Stresemannstraszlige

Zimmerstraszlige

Hallesches Ufer

Wilhelm

straszlige

Leipziger Straszlige

Kulturelle Einrichtungen und Sehenswuumlrdigkeiten in der suumldlichen Friedrichstadt

Martin-Gropius-Bau

Europahaus

Deutschlandhaus

Portal Anhalter Bahnhof LapidariumTempodrom Familiengericht Hebbel-Theater

Verlagshaus Axel-Springer GSW-Hochhaus taz

24

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

4 Planungsgrundlagen und -ziele

Die Errichtung und Ergaumlnzung von Radvershy

kehrsanlagen in den Straszligen Hallesches Ufer

Gitschiner Straszlige Tempelhofer UferWatershy

loo-Ufer Lindenstraszlige Wilhelmstraszlige und am

Halleschen Tor ist ein wesentlicher Bestandteil

der Radverkehrsinfrastrukturplanung Damit

soll ein entscheidender Beitrag zur Foumlrderung

des gebietsorientierten Radverkehrs sowie zur

Erhoumlhung der Sicherheit geleistet werden

Die Handlungsschwerpunkte im Gebiet

konzentrieren sich auf die Beseitigung der

verkehrlichen Defizite im oumlffentlichen Raum

und die Schaffung sicherer Verkehrswege fuumlr

nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer sowie die

Ordnung des ruhenden Verkehrs

Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen

Die Gestaltung und Vernetzung des oumlffentshy

lichen Raumes ist in der suumldlichen Friedrichshy

stadt eine zentrale Planungsaufgabe Die einst

praumlgnanten oumlffentlichen Raumlume aus Straszligen

Plaumltzen und Parks mit hoher baulicher Verdichshy

tung der Baubloumlcke sind verloren gegangen

Waumlhrend im noumlrdlichen Abschnitt der wieder

aufgebauten Friedrichstraszlige diese markante

stadtraumlumliche Wirkung des oumlffentlichen

Raumes der Friedrichstadt wieder erlebbar wird

ist die suumldliche Friedrichstadt durch Fragmenshy

tierung und fehlende innere Differenzierung

der Baubloumlcke gestoumlrt

Die neuangelegten Parks (Besselpark und

Theodor-Wolff-Park) und Promenaden

(ETAHoffmann-P und R-Varnhagen-P)

an der zentralen Achse der Friedrichstraszlige

bilden einen Ansatzpunkt Durch verbesserte

stadtraumlumliche Einbindung und Qualitaumlt der

Parkanlagen kann ein Beitrag zur Strukturieshy

rung des staumldtischen Raumes geleistet werden

Oumlffentliche Stadtteilparks Stadtplaumltze und

neu gestalteten Straszligenraumlume werden durch

Fuszlig- und Radwegeverbindungen miteinander

vernetzt Dadurch wird auch ein wichtiger Beishy

trag zur besseren Vernetzung der bedeutenden

kulturellen Einrichtungen und touristischen

Ziele in der suumldlichen Friedrichstadt geleistet

Die Wiederherstellung verstellter Sicht- und

Wegebeziehung hat insbesondere im Bereich

Mehringplatz und Bluumlcherplatz groszlige stadtshy

raumlumliche Wirkung

Schwerpunkte fuumlr die Aufwertung des oumlffentshy

lichen Raumes sind

bull Suumldliche Friedrichstraszlige im Uumlbergang zum

Mehringplatz

bull Besselpark

bull Einmuumlndungsbereich der Markgrafenstaszlige

in die Lindenstraszlige

bull Mehringplatz Bluumlcherplatz und Hallesches

Tor

24 Theodor-Wolff-Park

25 Gruumlnflaumlchen und Gruumlnverbindungen

Entwicklungen und Maszlignahmen 2006

19

Handlungsschwerpunkte5

26 Eingangsportal in der Friedrichstraszlige 17

Handlungsschwerpunkte

Handlungsschwerpunkte fuumlr die Teilshyraumlume

1 Bauluumlckenschlieszligung und Aufwertung

des Erscheinungsbildes der Friedrichstraszlige

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse der Friedshy

richstadt ist Mythos und Imagetraumlger zugleich

Der benachteiligte Stadtraum des suumldlichen

Abschnitts den Bauluumlcken teilweiser Leerstand

sowie soziale staumldtebauliche und gestalterische

Defizite abwerten spiegelt das Entwicklungsshy

gefaumllle und die unterschiedliche Bedeutung der

noumlrdlichen und suumldlichen Friedrichstadt wider

Um das Qualitaumltsgefaumllle zum noumlrdlichen

Straszligenabschnitt der mit aufwaumlndigen

privaten und oumlffentlichen Investitionen in den

1990er Jahren seine bdquoWiedergeburtldquo erlebte

auszugleichen muss die kuumlnftige Rolle dieses

Stadtraums im zeitlichen wie raumlumlichen Uumlbershy

gang zwischen Gestern Heute und Morgen

definiert und die Potenziale dieses wichtigen

Teils der Innenstadt gestaumlrkt werden

Die Aufwertungsmaszlignahmen im oumlffentlichen

Raum sollen deshalb mit privaten Initiativen

einhergehen Dabei muumlssen alle Akteure einshy

bezogen werden denn Eigentuumlmer wie Mieter

Parteien wie Stadtteilinitiativen Einzelhaumlndler

wie Behoumlrden sollten alle ein gemeinsames

Interesse haben dem suumldlichen Abschnitt der

Friedrichstraszlige wieder eine eigene positive

Adresse zu geben

2 Staumldtebauliche Gestaltung der raumlumlishy

chen Verbindung des Mehringplatzes mit

dem Bluumlcherplatz

Die Zaumlsuren des Staumldtebaus der Nachkriegsjahre

sollen zwischen Mehring- und Bluumlcherplatz

durch bauliche und gestalterische Maszlignahmen

im oumlffentlichen Raum gemildert werden Durch

die Wiederherstellung von Wege- und Sichtshy

beziehungen sollen beide Plaumltze raumlumlich und

funktional wieder aufeinander Bezug nehmen

die Hallesche-Tor-Bruumlcke ihre Buumlndelungsfunkshy

tion fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer uumlbernehmen

und die Friedrichstraszlige als Hauptachse mit der

Amerika-Gedenkbibliothek als visueller Endpunkt

wieder wahrnehmbar werden Der Ruumlckbau

der Uumlberbauung der Achse am Mehringplatz ist

langfristig abgestimmte Planung

3 Staumldtebauliches Konzept fuumlr das Gelaumlnshy

de des Blumengroszligmarktes einschlieszliglich

des Umfeldes

Das Gelaumlnde des Blumengroszligmarktes hat

eine wesentliche Schluumlsselfunktion fuumlr die

zukuumlnftige Entwicklung des Raumes zwischen

Friedrich- und Lindenstraszlige

Die Verlagerung ist fuumlr das Jahr 2010 vorgeshy

sehen Dies ermoumlglicht anhand eines noch

zu entwickelnden nutzungsstrukturellen und

staumldtebaulichen Neuordnungskonzeptes fuumlr

das Gelaumlnde des heutigen Groszligmarktes und

des Druckgrafischen Gewerbezentrums den

Stadtraum wieder herzustellen Dadurch

werden zusaumltzliche Bauflaumlchen aktiviert und

vorhandene Freiflaumlchen qualitativ verbessert

In diesem Zusammenhang steht der aufgeloumlste

Stadtraum der westlichen Lindenstraszlige

zwischen Markgrafen- und Franz-Kluumlhs-

Straszlige dessen raumlumliche Fassung vis-a-vis

des barocken Stadtpalais und des Juumldischen

Museums wuumlnschenswert waumlre

4 Staumldtebauliche Gestaltung des Bereichs

zwischen der Alten Jakobstraszlige und der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige

Die ehemaligen Freihalteflaumlchen fuumlr die

Realisierung der Verkehrsplanung der 1960er

Jahre bieten qualitaumltsvolle Bau- und Freiflaumlshy

chen Entlang der Alten Jakobstraszlige kann der

staumldtische Raum mit der Ausbildung einer baushy

lichen Raumkante wieder gefasst werden Die

staumldtebaulichen Zielstellungen des Planwerks

Innenstadt verursachen mit der Aufhebung der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige einschneidende Eingriffe

in die Siedlungsstruktur fuumlr die es heute keine

Umsetzungsperspektiven mehr gibt Es sind

alternative Konzepte erforderlich die eine hohe

staumldtebauliche Qualitaumlt in dieser Innenstadtlage

sichern

5 Raumlumliche Gestaltung des suumldlichen

Abschnitts der Wilhelmstraszlige

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgeshy

staltung des Parkhausareals an der Franzshy

Kluumlhs-Straszlige bietet sich die Moumlglichkeit der

stadtraumlumlichen Neugestaltung von Teilflaumlchen

der Wohnbebauung und der Aufwertung des

oumlstlichen Straszligenraumes der Wilhelmstraszlige

20

Mit diesen Maszlignahmen kann der Straszligenraum

mehr Klahrheit erhalten Insbesondere die

Einmuumlndungsbereiche der Franz-Kluumlhs-Straszlige

und der Stresemannstraszlige in die Wilhelmstraszlige

sind neu zu definieren

6 Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo und des

Askanischen Platzes

Fuumlr die Quartiere um den Askanischen Platz

und die Stresemannstraszlige ist die staumldtebaushy

liche Weiterentwicklung und Aufwertung des

Areals der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige von

groszliger Bedeutung

Waumlhrend die Eigentuumlmerin eine Mischnutzung

mit hohem tertiaumlren Flaumlchenanteil (Hotels und

Buumlros) bevorzugt sehen die staumldtebaulichen

Ziele des Bezirks die Entwicklung des Gebiets

als innerstaumldtischen Wohnstandort mit attrakshy

tiven Gruumln- und Erholungsflaumlchen vor

Der Stadtraum suumldlich des Askanischen Platzes

bzw des ehemaligen Anhalter Bahnhofs der

amorph ausufert bedarf hier der baulichen

Fassung um so das Raumgefuumlge zwischen dem

historischen Porticus und dessen Umgebung

wieder herzustellen

7 Aufwertung der halboumlffentlichen

Raumlume an der Groszligbeerenstraszlige

Das Hochhaus der Postbank Berlin hat eine beshy

sondere weithin sichtbare stadtbildpraumlgende

Wirkung

Angesichts dieser Bedeutung muumlssen die

um das Hochhaus im Stile der 1970er Jahre

angelegten weitraumlumigen Freiflaumlchen die an

die Groszligbeerenstraszlige und das Hallesche Ufer

grenzen eine der Oumlrtlichkeit angemessene

Gestaltung erhalten

Eine Verbesserung der raumlumlichen Situation

entlang des Halleschen Ufers in Verbindung

mit dem U-Bahnhof Moumlckernbruumlcke waumlre eine

erhebliche Aufwertung fuumlr den staumldtischen

Raum und das angrenzende Wohnquartier

5 Handlungsschwerpunkte

Allgemeine Handlungsschwerpunkte fuumlr den Gesamtraum

Das in der suumldlichen Friedrichstadt vorhandene

bdquogruumlne Potenzialldquo bietet gute Voraussetzungen

fuumlr die bessere Vernetzung der Gruumlnanlagen

Kultureinrichtungen und touristischen Ziele Die

Aufenthaltsqualitaumlt im oumlffentlichen Raum auf

den Plaumltzen und in den Parkanlagen soll durch

gezielte Maszlignahmen verbessert werden Dies

betrifft insbesondere die Parkanlage Moumlckernshy

straszligeKleinbeerenstraszlige den Besselpark und

den Bluumlcherplatz

Ein einheitliches Wegeleitsystem und die

Einrichtung und Ergaumlnzung von Fahrradrouten

unterstuumltzt die Vernetzung der Kultureinrichshy

tungen und touristischen Attraktionen

Eine Besonderheit ist der Geschichtspark

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde 27 Fassadendetail Cafe Adler

des ehemaligen Prinz-Albrecht-Palais Der

Name dieses Palais das noch der Weimarer

Regierung als Gaumlstehaus diente steht als Fanal

fuumlr das nationalsozialistische Terror-Regime

Entsprechend der historischen politischen und

gesellschaftlichen Bedeutung des Ortes sollte

die jahrelange Planung fuumlr ein Mahnmal zuumlgig

im Sinne des 1983 formulierten Ausschreishy

bungstextes realisiert werden bdquoDie Neugestalshy

tung dieses Ortes soll das Vergessen unterbreshy

chen und ihn im Bewuszligtsein der Bewohner und

Besucher der Stadt zum festen Bestandteil des

Berliner Stadtgefuumlges machenldquo

Entscheidung zu Abweichungen von

beschlossenen Planungen

Die bezirkliche Bereichsentwicklungsplanung

2006 enthaumllt alternative Vorstellungen zur

Entwicklung von Teilraumlumen die von den uumlbershy

geordneten Zielen des Planwerks Innenstadt

abweichen Sie betreffen die Oumlffnung und

zeitgemaumlszlige Wiederherstellung des Halleschen

Tors und die kritische Beruumlcksichtigung der

historischen Stadt im Bereich der Verkehrsplashy

nung Besselstraszlige und Alte Jakobstraszlige Hierzu

sind konsensfaumlhige Konzepte zu erarbeiten die

im weiteren Planungsprozess der Bauleitplashy

nung entschieden werden

21

5 Handlungsschwerpunkte

22

5 Handlungsschwerpunkte

28 Handlungsschwerpunkte

23

Stresemannstraszlige

Zimmerstraszlige

Hallesches Ufer

Wilhelm

straszlige

Leipziger Straszlige

Kulturelle Einrichtungen und Sehenswuumlrdigkeiten in der suumldlichen Friedrichstadt

Martin-Gropius-Bau

Europahaus

Deutschlandhaus

Portal Anhalter Bahnhof LapidariumTempodrom Familiengericht Hebbel-Theater

Verlagshaus Axel-Springer GSW-Hochhaus taz

24

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

Handlungsschwerpunkte5

26 Eingangsportal in der Friedrichstraszlige 17

Handlungsschwerpunkte

Handlungsschwerpunkte fuumlr die Teilshyraumlume

1 Bauluumlckenschlieszligung und Aufwertung

des Erscheinungsbildes der Friedrichstraszlige

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse der Friedshy

richstadt ist Mythos und Imagetraumlger zugleich

Der benachteiligte Stadtraum des suumldlichen

Abschnitts den Bauluumlcken teilweiser Leerstand

sowie soziale staumldtebauliche und gestalterische

Defizite abwerten spiegelt das Entwicklungsshy

gefaumllle und die unterschiedliche Bedeutung der

noumlrdlichen und suumldlichen Friedrichstadt wider

Um das Qualitaumltsgefaumllle zum noumlrdlichen

Straszligenabschnitt der mit aufwaumlndigen

privaten und oumlffentlichen Investitionen in den

1990er Jahren seine bdquoWiedergeburtldquo erlebte

auszugleichen muss die kuumlnftige Rolle dieses

Stadtraums im zeitlichen wie raumlumlichen Uumlbershy

gang zwischen Gestern Heute und Morgen

definiert und die Potenziale dieses wichtigen

Teils der Innenstadt gestaumlrkt werden

Die Aufwertungsmaszlignahmen im oumlffentlichen

Raum sollen deshalb mit privaten Initiativen

einhergehen Dabei muumlssen alle Akteure einshy

bezogen werden denn Eigentuumlmer wie Mieter

Parteien wie Stadtteilinitiativen Einzelhaumlndler

wie Behoumlrden sollten alle ein gemeinsames

Interesse haben dem suumldlichen Abschnitt der

Friedrichstraszlige wieder eine eigene positive

Adresse zu geben

2 Staumldtebauliche Gestaltung der raumlumlishy

chen Verbindung des Mehringplatzes mit

dem Bluumlcherplatz

Die Zaumlsuren des Staumldtebaus der Nachkriegsjahre

sollen zwischen Mehring- und Bluumlcherplatz

durch bauliche und gestalterische Maszlignahmen

im oumlffentlichen Raum gemildert werden Durch

die Wiederherstellung von Wege- und Sichtshy

beziehungen sollen beide Plaumltze raumlumlich und

funktional wieder aufeinander Bezug nehmen

die Hallesche-Tor-Bruumlcke ihre Buumlndelungsfunkshy

tion fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer uumlbernehmen

und die Friedrichstraszlige als Hauptachse mit der

Amerika-Gedenkbibliothek als visueller Endpunkt

wieder wahrnehmbar werden Der Ruumlckbau

der Uumlberbauung der Achse am Mehringplatz ist

langfristig abgestimmte Planung

3 Staumldtebauliches Konzept fuumlr das Gelaumlnshy

de des Blumengroszligmarktes einschlieszliglich

des Umfeldes

Das Gelaumlnde des Blumengroszligmarktes hat

eine wesentliche Schluumlsselfunktion fuumlr die

zukuumlnftige Entwicklung des Raumes zwischen

Friedrich- und Lindenstraszlige

Die Verlagerung ist fuumlr das Jahr 2010 vorgeshy

sehen Dies ermoumlglicht anhand eines noch

zu entwickelnden nutzungsstrukturellen und

staumldtebaulichen Neuordnungskonzeptes fuumlr

das Gelaumlnde des heutigen Groszligmarktes und

des Druckgrafischen Gewerbezentrums den

Stadtraum wieder herzustellen Dadurch

werden zusaumltzliche Bauflaumlchen aktiviert und

vorhandene Freiflaumlchen qualitativ verbessert

In diesem Zusammenhang steht der aufgeloumlste

Stadtraum der westlichen Lindenstraszlige

zwischen Markgrafen- und Franz-Kluumlhs-

Straszlige dessen raumlumliche Fassung vis-a-vis

des barocken Stadtpalais und des Juumldischen

Museums wuumlnschenswert waumlre

4 Staumldtebauliche Gestaltung des Bereichs

zwischen der Alten Jakobstraszlige und der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige

Die ehemaligen Freihalteflaumlchen fuumlr die

Realisierung der Verkehrsplanung der 1960er

Jahre bieten qualitaumltsvolle Bau- und Freiflaumlshy

chen Entlang der Alten Jakobstraszlige kann der

staumldtische Raum mit der Ausbildung einer baushy

lichen Raumkante wieder gefasst werden Die

staumldtebaulichen Zielstellungen des Planwerks

Innenstadt verursachen mit der Aufhebung der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige einschneidende Eingriffe

in die Siedlungsstruktur fuumlr die es heute keine

Umsetzungsperspektiven mehr gibt Es sind

alternative Konzepte erforderlich die eine hohe

staumldtebauliche Qualitaumlt in dieser Innenstadtlage

sichern

5 Raumlumliche Gestaltung des suumldlichen

Abschnitts der Wilhelmstraszlige

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgeshy

staltung des Parkhausareals an der Franzshy

Kluumlhs-Straszlige bietet sich die Moumlglichkeit der

stadtraumlumlichen Neugestaltung von Teilflaumlchen

der Wohnbebauung und der Aufwertung des

oumlstlichen Straszligenraumes der Wilhelmstraszlige

20

Mit diesen Maszlignahmen kann der Straszligenraum

mehr Klahrheit erhalten Insbesondere die

Einmuumlndungsbereiche der Franz-Kluumlhs-Straszlige

und der Stresemannstraszlige in die Wilhelmstraszlige

sind neu zu definieren

6 Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo und des

Askanischen Platzes

Fuumlr die Quartiere um den Askanischen Platz

und die Stresemannstraszlige ist die staumldtebaushy

liche Weiterentwicklung und Aufwertung des

Areals der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige von

groszliger Bedeutung

Waumlhrend die Eigentuumlmerin eine Mischnutzung

mit hohem tertiaumlren Flaumlchenanteil (Hotels und

Buumlros) bevorzugt sehen die staumldtebaulichen

Ziele des Bezirks die Entwicklung des Gebiets

als innerstaumldtischen Wohnstandort mit attrakshy

tiven Gruumln- und Erholungsflaumlchen vor

Der Stadtraum suumldlich des Askanischen Platzes

bzw des ehemaligen Anhalter Bahnhofs der

amorph ausufert bedarf hier der baulichen

Fassung um so das Raumgefuumlge zwischen dem

historischen Porticus und dessen Umgebung

wieder herzustellen

7 Aufwertung der halboumlffentlichen

Raumlume an der Groszligbeerenstraszlige

Das Hochhaus der Postbank Berlin hat eine beshy

sondere weithin sichtbare stadtbildpraumlgende

Wirkung

Angesichts dieser Bedeutung muumlssen die

um das Hochhaus im Stile der 1970er Jahre

angelegten weitraumlumigen Freiflaumlchen die an

die Groszligbeerenstraszlige und das Hallesche Ufer

grenzen eine der Oumlrtlichkeit angemessene

Gestaltung erhalten

Eine Verbesserung der raumlumlichen Situation

entlang des Halleschen Ufers in Verbindung

mit dem U-Bahnhof Moumlckernbruumlcke waumlre eine

erhebliche Aufwertung fuumlr den staumldtischen

Raum und das angrenzende Wohnquartier

5 Handlungsschwerpunkte

Allgemeine Handlungsschwerpunkte fuumlr den Gesamtraum

Das in der suumldlichen Friedrichstadt vorhandene

bdquogruumlne Potenzialldquo bietet gute Voraussetzungen

fuumlr die bessere Vernetzung der Gruumlnanlagen

Kultureinrichtungen und touristischen Ziele Die

Aufenthaltsqualitaumlt im oumlffentlichen Raum auf

den Plaumltzen und in den Parkanlagen soll durch

gezielte Maszlignahmen verbessert werden Dies

betrifft insbesondere die Parkanlage Moumlckernshy

straszligeKleinbeerenstraszlige den Besselpark und

den Bluumlcherplatz

Ein einheitliches Wegeleitsystem und die

Einrichtung und Ergaumlnzung von Fahrradrouten

unterstuumltzt die Vernetzung der Kultureinrichshy

tungen und touristischen Attraktionen

Eine Besonderheit ist der Geschichtspark

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde 27 Fassadendetail Cafe Adler

des ehemaligen Prinz-Albrecht-Palais Der

Name dieses Palais das noch der Weimarer

Regierung als Gaumlstehaus diente steht als Fanal

fuumlr das nationalsozialistische Terror-Regime

Entsprechend der historischen politischen und

gesellschaftlichen Bedeutung des Ortes sollte

die jahrelange Planung fuumlr ein Mahnmal zuumlgig

im Sinne des 1983 formulierten Ausschreishy

bungstextes realisiert werden bdquoDie Neugestalshy

tung dieses Ortes soll das Vergessen unterbreshy

chen und ihn im Bewuszligtsein der Bewohner und

Besucher der Stadt zum festen Bestandteil des

Berliner Stadtgefuumlges machenldquo

Entscheidung zu Abweichungen von

beschlossenen Planungen

Die bezirkliche Bereichsentwicklungsplanung

2006 enthaumllt alternative Vorstellungen zur

Entwicklung von Teilraumlumen die von den uumlbershy

geordneten Zielen des Planwerks Innenstadt

abweichen Sie betreffen die Oumlffnung und

zeitgemaumlszlige Wiederherstellung des Halleschen

Tors und die kritische Beruumlcksichtigung der

historischen Stadt im Bereich der Verkehrsplashy

nung Besselstraszlige und Alte Jakobstraszlige Hierzu

sind konsensfaumlhige Konzepte zu erarbeiten die

im weiteren Planungsprozess der Bauleitplashy

nung entschieden werden

21

5 Handlungsschwerpunkte

22

5 Handlungsschwerpunkte

28 Handlungsschwerpunkte

23

Stresemannstraszlige

Zimmerstraszlige

Hallesches Ufer

Wilhelm

straszlige

Leipziger Straszlige

Kulturelle Einrichtungen und Sehenswuumlrdigkeiten in der suumldlichen Friedrichstadt

Martin-Gropius-Bau

Europahaus

Deutschlandhaus

Portal Anhalter Bahnhof LapidariumTempodrom Familiengericht Hebbel-Theater

Verlagshaus Axel-Springer GSW-Hochhaus taz

24

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

Mit diesen Maszlignahmen kann der Straszligenraum

mehr Klahrheit erhalten Insbesondere die

Einmuumlndungsbereiche der Franz-Kluumlhs-Straszlige

und der Stresemannstraszlige in die Wilhelmstraszlige

sind neu zu definieren

6 Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo und des

Askanischen Platzes

Fuumlr die Quartiere um den Askanischen Platz

und die Stresemannstraszlige ist die staumldtebaushy

liche Weiterentwicklung und Aufwertung des

Areals der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige von

groszliger Bedeutung

Waumlhrend die Eigentuumlmerin eine Mischnutzung

mit hohem tertiaumlren Flaumlchenanteil (Hotels und

Buumlros) bevorzugt sehen die staumldtebaulichen

Ziele des Bezirks die Entwicklung des Gebiets

als innerstaumldtischen Wohnstandort mit attrakshy

tiven Gruumln- und Erholungsflaumlchen vor

Der Stadtraum suumldlich des Askanischen Platzes

bzw des ehemaligen Anhalter Bahnhofs der

amorph ausufert bedarf hier der baulichen

Fassung um so das Raumgefuumlge zwischen dem

historischen Porticus und dessen Umgebung

wieder herzustellen

7 Aufwertung der halboumlffentlichen

Raumlume an der Groszligbeerenstraszlige

Das Hochhaus der Postbank Berlin hat eine beshy

sondere weithin sichtbare stadtbildpraumlgende

Wirkung

Angesichts dieser Bedeutung muumlssen die

um das Hochhaus im Stile der 1970er Jahre

angelegten weitraumlumigen Freiflaumlchen die an

die Groszligbeerenstraszlige und das Hallesche Ufer

grenzen eine der Oumlrtlichkeit angemessene

Gestaltung erhalten

Eine Verbesserung der raumlumlichen Situation

entlang des Halleschen Ufers in Verbindung

mit dem U-Bahnhof Moumlckernbruumlcke waumlre eine

erhebliche Aufwertung fuumlr den staumldtischen

Raum und das angrenzende Wohnquartier

5 Handlungsschwerpunkte

Allgemeine Handlungsschwerpunkte fuumlr den Gesamtraum

Das in der suumldlichen Friedrichstadt vorhandene

bdquogruumlne Potenzialldquo bietet gute Voraussetzungen

fuumlr die bessere Vernetzung der Gruumlnanlagen

Kultureinrichtungen und touristischen Ziele Die

Aufenthaltsqualitaumlt im oumlffentlichen Raum auf

den Plaumltzen und in den Parkanlagen soll durch

gezielte Maszlignahmen verbessert werden Dies

betrifft insbesondere die Parkanlage Moumlckernshy

straszligeKleinbeerenstraszlige den Besselpark und

den Bluumlcherplatz

Ein einheitliches Wegeleitsystem und die

Einrichtung und Ergaumlnzung von Fahrradrouten

unterstuumltzt die Vernetzung der Kultureinrichshy

tungen und touristischen Attraktionen

Eine Besonderheit ist der Geschichtspark

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde 27 Fassadendetail Cafe Adler

des ehemaligen Prinz-Albrecht-Palais Der

Name dieses Palais das noch der Weimarer

Regierung als Gaumlstehaus diente steht als Fanal

fuumlr das nationalsozialistische Terror-Regime

Entsprechend der historischen politischen und

gesellschaftlichen Bedeutung des Ortes sollte

die jahrelange Planung fuumlr ein Mahnmal zuumlgig

im Sinne des 1983 formulierten Ausschreishy

bungstextes realisiert werden bdquoDie Neugestalshy

tung dieses Ortes soll das Vergessen unterbreshy

chen und ihn im Bewuszligtsein der Bewohner und

Besucher der Stadt zum festen Bestandteil des

Berliner Stadtgefuumlges machenldquo

Entscheidung zu Abweichungen von

beschlossenen Planungen

Die bezirkliche Bereichsentwicklungsplanung

2006 enthaumllt alternative Vorstellungen zur

Entwicklung von Teilraumlumen die von den uumlbershy

geordneten Zielen des Planwerks Innenstadt

abweichen Sie betreffen die Oumlffnung und

zeitgemaumlszlige Wiederherstellung des Halleschen

Tors und die kritische Beruumlcksichtigung der

historischen Stadt im Bereich der Verkehrsplashy

nung Besselstraszlige und Alte Jakobstraszlige Hierzu

sind konsensfaumlhige Konzepte zu erarbeiten die

im weiteren Planungsprozess der Bauleitplashy

nung entschieden werden

21

5 Handlungsschwerpunkte

22

5 Handlungsschwerpunkte

28 Handlungsschwerpunkte

23

Stresemannstraszlige

Zimmerstraszlige

Hallesches Ufer

Wilhelm

straszlige

Leipziger Straszlige

Kulturelle Einrichtungen und Sehenswuumlrdigkeiten in der suumldlichen Friedrichstadt

Martin-Gropius-Bau

Europahaus

Deutschlandhaus

Portal Anhalter Bahnhof LapidariumTempodrom Familiengericht Hebbel-Theater

Verlagshaus Axel-Springer GSW-Hochhaus taz

24

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

5 Handlungsschwerpunkte

22

5 Handlungsschwerpunkte

28 Handlungsschwerpunkte

23

Stresemannstraszlige

Zimmerstraszlige

Hallesches Ufer

Wilhelm

straszlige

Leipziger Straszlige

Kulturelle Einrichtungen und Sehenswuumlrdigkeiten in der suumldlichen Friedrichstadt

Martin-Gropius-Bau

Europahaus

Deutschlandhaus

Portal Anhalter Bahnhof LapidariumTempodrom Familiengericht Hebbel-Theater

Verlagshaus Axel-Springer GSW-Hochhaus taz

24

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

5 Handlungsschwerpunkte

28 Handlungsschwerpunkte

23

Stresemannstraszlige

Zimmerstraszlige

Hallesches Ufer

Wilhelm

straszlige

Leipziger Straszlige

Kulturelle Einrichtungen und Sehenswuumlrdigkeiten in der suumldlichen Friedrichstadt

Martin-Gropius-Bau

Europahaus

Deutschlandhaus

Portal Anhalter Bahnhof LapidariumTempodrom Familiengericht Hebbel-Theater

Verlagshaus Axel-Springer GSW-Hochhaus taz

24

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

Stresemannstraszlige

Zimmerstraszlige

Hallesches Ufer

Wilhelm

straszlige

Leipziger Straszlige

Kulturelle Einrichtungen und Sehenswuumlrdigkeiten in der suumldlichen Friedrichstadt

Martin-Gropius-Bau

Europahaus

Deutschlandhaus

Portal Anhalter Bahnhof LapidariumTempodrom Familiengericht Hebbel-Theater

Verlagshaus Axel-Springer GSW-Hochhaus taz

24

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

29 Uumlbersichtsplan

Kochstraszlige

Lind

enst

raszlige

Friedrichstraszlig

e

Alte

Jako

bstr

aszlige

Willy-Brandt-Haus Amerika-Gedenkbibliothek Patentamt IG-Metall-Haus

Juumldisches Museum

Berlinische Galerie

Tiyatrom-TheaterMuseum ldquoHaus am Checkpoint Charlierdquo ehem Victoriaversicherung

25

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

Teilraumlumliche Vertiefung6

30 Belle-Alliance-Platz 1895

Teilraum 1 bdquo MehringplatzBluumlchershyplatzHallesches Torldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Rondell ndash Belle-Alliance-Platz ndash Mehringshy

platz

Der heutige Mehringplatz (bdquoRondellldquo spaumlter Belleshy

Alliance-Platz) ist der stadtraumlumlich markanteste

Ort in der suumldlichen Friedrichstadt Die urspruumlngshy

liche staumldtebauliche Anlage des bdquoRondellsldquo des

Tores von der Innenstadt nach Suumlden und des

davor gelagerten Verkehrsplatzes ist heute noch

an der Kreisform des Mehringplatzes erkennbar

Am Halleschen Tor wurden die Ausfallstraszligen

gebuumlndelt und uumlber den Landwehrkanal gefuumlhrt

Torhaumluser bildeten den Eingang zur zentralen

Achse Friedrichstraszlige Der Bluumlcherplatz war

vorgelagerter belebter staumldtischer Verkehrsplatz

am Landwehrkanal (siehe Abb 12)

Stadtautobahnplanungen und Flaumlchensanieshy

rung

In den Nachkriegsjahren hat sich dieser Raum

grundlegend gewandelt Abgesehen vom

Mehringplatz der in Anlehnung an den histoshy

rischen Stadtgrundriss in neuer Form entstand

wurde nahezu das gesamte Gebiet neu geordnet

Als staumldtebauliche Antwort auf die geplante

Stadtautobahn wurde in den sechziger Jahren

des 20 Jahrhunderts von Hans Scharoun das

Wohnquartier rund um den Mehringplatz

entworfen Die zeilenartige Hochhausbebauung

an der Franz-Kluumlhs-Straszlige bildet dabei eine

Abschottung zu der geplanten Autobahntangenshy

te Die Wohnbebauung oumlffnet sich nach Suumlden

zu dem verkehrsberuhigten Bereich um den

Mehringplatz

Die Nord-Suumld-Verbindung uumlber die Friedrichstrashy

szlige wurde mit dem Mauerbau bedeutungslos und

die Anbindung an das Hallesche Tor unterbroshy

chen Sowohl Wilhelm- und Lindenstraszlige als

auch Mehringdamm und Bluumlcherstraszlige wurden

verschwenkt bzw neu trassiert und so der

Mehringplatz vom Verkehr befreit Durch die

Verschwenkung des Mehringdammes und die

Neutrassierung der Bluumlcherstraszlige ist der eigentshy

liche Bluumlcherplatz verschwunden Der heutige

Bluumlcherplatz ist lediglich der abgehaumlngte Rest des

alten Mehringdamms

Der Bereich suumldlich der Halleschen-Tor-Bruumlcke

wird heute von der 1954 errichteten Amerika-

Gedenkbibliothek (AGB) bestimmt Als Zeichen

fuumlr die Freiheit der Information und Kultur ist die

AGB ein Geschenk des amerikanischen Volkes

an die Berliner Das Gebaumlude ist als visueller

Endpunkt der Friedrichstraszlige konzipiert und steht

als Beispiel fuumlr die Architektur der Fuumlnfziger Jahre

unter Denkmalschutz

Mehringplatz ndash Ruhiges Wohnen in der

historischen Mitte

Der Mehringplatz ist als verkehrsberuhigtes

Wohnquartier wieder errichtet worden

31 Mehringplatz

26

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Historische Reminiszenzen sind die runde Form

des Platzes der Friedensengel und die histoshy

rischen Skulpturen am Rande des Platzes Das

Wohnquartier leidet vor allem unter Defiziten im

oumlffentlichen Raum

bull Die moderne Straszligenmoumlblierung steht im

Kontrast zu historischen Elementen (zB

Friedensengel und Apothekenuhr)

bull Die scheinbar konzeptlosen Ausschildeshy

rungen weiten sich zusammen mit Werbeshy

anlagen zu einem Schilderwald aus

bull Fuumlr den Fahrradverkehr ist die Verkehrslenshy

kung unklar

bull Die Anbindung der Friedrichstraszlige ist defizishy

taumlr ausgebildet

bull Das Parkhaus an der Franz-Kluumlhs-Straszlige stellt

einen staumldtebaulichen Missstand dar

bull An der WilhelmstraszligeParkplatz AOK ist der

Stadtraum durch fehlende Raumkanten

unklar ausgebildet

bull Die denkmalgeschuumltzte Gruumlnanlage ist

durch kaumlfigartige Notausgaumlnge der U-Bahn

verunstaltet

Hallesches Tor ndash Tor zur Friedrichstadt

Das Hallesche Tor hat seine fruumlhere Buumlndelungsshy

funktion der Nord-Suumld-Achsen verloren Der Vershy

kehr ist heute ausschlieszliglich in Ost-West-Richtung

orientiert Dort wo vor dem Krieg Torbauten den

Beginn der Friedrichstraszlige markierten ist die Achshy

se der Friedrichstraszlige uumlberbaut Es ist nicht mehr

wahrnehmbar dass eine der prominentesten

Straszligen Berlins hier beginnt Die Gestaltung des

oumlffentlichen Raumes erschwert zusaumltzlich die

Wahrnehmbarkeit einer Nord-Suumld-Beziehung

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke wird weitraumlumig als

Betriebshaltestelle der BVG genutzt Querungsshy

moumlglichkeiten fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer sind

nur auf der Westseite angelegt Dadurch kommt

die groszligzuumlgige Vorflaumlche des Mehringplatzes

nicht angemessen zur Geltung Der Gruumlnstreifen

am Waterloo-Ufer bleibt nahezu ungenutzt

Bluumlcherplatz

Auch im Bereich des heutigen Bluumlcherplatzes ist

die Gestaltung des oumlffentlichen Raumes probleshy

matisch Das Umfeld der AGB leidet insbesondere

unter fehlenden Sicht- und Wegebeziehungen

bull Hochbeete mit dichtem Bewuchs Vershy

kaufsstand und Telefonzellen am Kaufhaus

behindern eine direkte Wegefuumlhrung und

Sichtbezuumlge

bull Der ruhende Verkehr nimmt zu viel oumlffentshy

lichen Raum ein

bull Die Mauer suumldlich der AGB verstellt den Blick

auf den Lesesaal und bildet mit der Friedshy

hofsmauer einen unattraktiven Straszligenraum

an der Bluumlcherstraszlige

bull Die Freiraumlume oumlstlich der AGB bieten kaum

Aufenthaltsqualitaumlt Der ehemalige Verlauf

der Bluumlcherstraszlige ist nicht mehr ablesbar

bull Das Gartenbaudepot neben der AGB ist

deplaziert

32 Luftbild Mehringplatz

33 Uumlberbauung Hallesches Tor

34 Bruumlcke und BVG Standplatz Hallesches Tor

27

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

6 Teilraumlumliche Vertiefung

35 Amerika-Gedenkbibliothek

36 unattraktiver Durchgang Hallesche-Tor-Bruumlcke

37 verstellte Sichtbeziehungen am Bluumlcherplatz

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan und Bereichsentwickshy

lungsplanung

Der FNP stellt am Mehringplatz gemischte

Bauflaumlche M2 dar Die Kanaluferstraszligen und der

Mehringdamm haben als uumlbergeordnete Hauptshy

verkehrsstraszligen wichtige Verkehrsfunktionen

Die BEP konkretisiert den bestandsorientierten

Umgang mit den bestehenden staumldtischen

Strukturen Bluumlcherplatz mit AGB und der Gruumlnshy

flaumlche Waterloo-UferZossener Straszlige werden

bestandsorientiert als Gruumlnflaumlche dargestellt

Planwerk Innenstadt

Das Planwerk Innenstadt schlaumlgt die Wiederaufshy

nahme der historischen Straszligenverlaumlufe vor

bull Bluumlcherstraszlige und Mehringdamm werden

wieder zum Halleschen Tor gefuumlhrt und der

Bluumlcherplatz wieder gebildet

bull Der achsiale Bezug der Friedrichstraszlige wird

uumlber den Mehringplatz zum Halleschen Tor

mit der AGB als Endpunkt betont

bull Eine neue Bebauung am Gitschiner Ufer

traumlgt zur stadtraumlumlichen Fassung des

Straszligenraumes bei

bull Die Bebauung der heutigen Freiflaumlchen

Waterloo-UferZossener Straszlige definiert

den Bluumlcherplatz neu

bull Der Straszligendurchbruch der Bluumlcherstraszlige

suumldlich der AGB wird wieder ruumlckgebaut

Die Umsetztung der umfassenden Neuordshy

nungsmaszlignahmen erscheinen derzeit nicht

realistisch Der Dissens zwischen Bereichsshy

entwicklungsplanung und dem Planwerk

Innenstadt wird im weiteren Planungsprozess

zwischen Bezirk und Senat geloumlst

Bebauungsplaumlne

Aktuell sind keine Bebauungsplaumlne im Aufstelshy

lungsverfahren Die beschriebenen Verkehrsumshy

baumaszlignahmen in den 1960erJahren wurden

durch heute noch geltende Bebauungsplaumlne (VIshy

16 VI-64 VI-71) planungsrechtlich vorbereitet

Aktuelle Entwicklungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die AOK saniert in einem ersten Bauabschnitt

ihren Standort an der Wilhelmstraszlige 1 und vershy

lagert das Kundenzentrum vom Mehringplatz

zur Friedrich-Stampfer-Straszlige In den freiwershy

denden Raumlumlichkeiten am Rondell werden Einzelhandel und Dienstleistungen ergaumlnzt

Der Parkplatz noumlrdlich der Friedrich-Stampfer-Straszlige wird zukuumlnftig nicht mehr benoumltigt Es besteht Interesse an einer bdquoFremdvermarkshy

tungldquo

Die Wohnanlage an der Franz-Kluumlhs-Straszlige ist mittlerweile an eine neue Eigentuumlmershy

gesellschaft ECA ltd bdquoWunschquartierldquo uumlbergegangen Es gibt Uumlberlegungen das Parkhaus abzureiszligen und ein Ersatzgebaumlude fuumlr kerngebietstypische Nutzungen zu errichten Die Erdgeschosszone zur Friedrichstraszlige soll baulich teilweise geschlossen und gestalterisch aufgewertet werden

Die Sanierung der AGB wird demnaumlchst abgeshy

schlossen Eine Erweiterung an diesem Standort ist nicht mehr geplant

Die BVG plant einen behindertengerechten Zugang zum U-Bahnhof Hallesches Tor Langfristig soll am Halleschen Tor ein zentraler Umsteigeknoten U-BahnBus- oder Tramlinien entstehen

Zusammenfassung und Empfehlungen

Das wesentliche Problem in diesem Vertieshy

fungsraum sind verstellte und versperrte

Wege- und Sichtbeziehungen Insbesondere fuumlr

diesen Vertiefungsraum gilt dass die Summe

vieler fuumlr sich einfacher und wenig aufwendiger

Maszlignahmen einen hohen Effekt und ein groszliges

Maszlig an Qualitaumltsverbesserung bewirken kann

Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung am

Mehringplatz

In der Vergangenheit wurde bereits mit kleinshy

teiligen Maszlignahmen auf einzelne Problemlashy

gen reagiert Fuumlr nachhaltige Verbesserungen

ist ein Gesamtkonzept der Wegefuumlhrung und

oumlffentlichen Raumlume erforderlich Als erste

Maszlignahme ist eine direkte Wegefuumlhrung des

Fahrradverkehrs uumlber den Mehringplatz Halleshy

sche-Tor-Bruumlcke und weiter Richtung Mehringshy

damm und Bluumlcherstraszlige durch eindeutige

Beschilderung und einfache bauliche Maszlignahshy

men hilfreich

28

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Der Bereich des Uumlbergangs der suumldlichen Friedshy

richstraszlige in den Mehringplatz ist bereits auf

Initiative des Quartiersmanagements durch den

Pfad der Visionaumlre thematisiert worden Hier

wie auch in anderen Teilen des Mehringplatzes

ist eine Reduzierung des bdquoSchilderwaldesldquo

vordringlich

Raumlumliche Fassung der Wilhelmstraszlige

gegenuumlber der SPD-Parteizentrale

Mit der Aufgabe des Parkplatzes noumlrdlich der

Friedrich-Stampfer-Straszlige und der Umgestalshy

tung des Parkhauses an der Franz-Kluumlhs-Straszlige

bietet sich die Moumlglichkeit der stadtraumlumlichen

Aufwertung der suumldlichen Wilhelmstraszlige

Auszligenraumlume der AOK

In die Sanierung des Verwaltungsbaus der AOK

sollten auch die suumldlich angrenzenden Freiraumlushy

me einbezogen werden Beispielsweise koumlnnte

die oumlffentliche Kantine der AOK einen kleinen

Vorplatz erhalten

Wiederbelebung der Bruumlcke am Halleschen-

Tor

Die Hallesche-Tor-Bruumlcke soll zukuumlnftig wieder

eine Buumlndelungsfunktion mit hoher Aufentshy

haltsqualitaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger und Radfahrer

wahrnehmen Barrieren durch Absperrgitter

sollten beseitigt und die Nutzung der oumlstshy

lichen Bruumlckenseite mit dem Gruumlnzug am

Landwehrkanal ermoumlglicht werden Zu pruumlfen

waumlre ob ein Zugang von der U6 zur oumlstlichen

Bruumlckenseite (wieder) hergestellt werden

kann Die Bushaltestellen sollten flaumlchenmaumlszligig

auf ein Mindestmaszlig beschraumlnkt werden Bei

der langfristig angestrebten Buumlndelung der

Bus- oder Tramlinien ist eine fuszliggaumlnger- und

radfahrervertraumlgliche Lage fuumlr die zentrale

Haltestelle wichtig Auch Erscheinungsbild und

Erreichbarkeit der Schiffsanlegestellen sollten

weiter verbessert werden

Wiederherstellung von Sicht- und Wegebeshy

ziehungen am Bluumlcherplatz und AGB

Die AGB soll als suumldlicher Endpunkt der

Friedrichstraszlige wieder erkennbar werden Der

Ruumlckbau der Uumlberbauung der Achse der Friedshy

richstraszlige oder die Errichtung von Torhaumlusern

sind eher langfristig angelegte Maszlignahmen

Kurzfristig koumlnnen durch EntfernungRedushy

zierung der Hochbeete zwischen Kanalufer

und Bluumlcherplatz direkte Sicht- und Wegeshy

beziehungen wieder hergestellt werden Der

Vorplatz der AGB koumlnnte von den Stellplaumltzen

befreit als staumldtischer Platz mit Aufenthaltsquashy

litaumlt fuumlr Fuszliggaumlnger belebt werden

Die vom Planwerk Innenstadt vorgeschlagene

Bebauung der Freiflaumlche zwischen Watershy

loo-Ufer Zossener Straszlige ist nur langfristig

umsetzbar Auch hier koumlnnen zunaumlchst

kleinteilige Gestaltungsmaszlignahmen wie die

Wegefuumlhrung im Verlauf der alten Bluumlchershy

straszlige und barrierefreie Anbindung an die

Johanniterstraszlige Abhilfe schaffen Auch der

Ruumlckbau der Bluumlcherstraszlige suumldlich der AGB

erscheint derzeit wenig realistisch Kurzfristig

kann durch den Abbruch der Mauer suumldlich

der AGB zumindest die Aufenthaltsqualitaumlt im

Straszligenraum verbessert werden um die Sicht

auf den architektonisch bedeutenden Lesesaal

angemessen freizustellen Eine Verlagerung

des Gartenbaudepots oumlstlich der AGB wird im

Bezirksamt gepruumlft

Soziale StadtStadtteil-Quartiersmashynagement 2005

Der Mehringplatz ist 2005 als Gebiet mit der

Neuausrichtung fuumlr ein neues Stadtteilmashy

nagementverfahren zur Praumlvention sozialer

Missstaumlnde in das Programm Soziale Stadt aufshy

genommen worden In Gebieten in denen sich

der Beginn einer problematischen Entwicklung

abzeichnet wird zur Vorbeugung sozialer Missshy

staumlnde der Entwicklungs- und Aufwertungsshy

prozess unterstuumltzt Das Stadtteilmanagement

zielt insbesondere auf die Verbesserung der

Lebenschancen im Quartier durch die Handshy

lungsfelder Integration Bildung und Arbeit

Bauliche Maszlignahmen tragen flankierend zur

Aufwertung bei

Der oumlffentliche Raum bildet die Schnittstelle

zwischen allen Handlungsfeldern Dem trotz

vielfaumlltiger Potenziale negativ gepraumlgten

Erscheinungsbild des Mehringplatzes soll

mit kleinteiligen Aufwertungsmaszlignahmen

entgegengewirkt werden Wesentlich ist die

intensive Einbeziehung der Bewohnerinnen

und Bewohner in diesen Entwicklungsprozess

Seit Mai 2006 unterstuumltzt die Initiative bdquoPfad der

Visionaumlreldquo durch Inszenierung des Stadtraumes

die Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige

38 AOK-Parkplatz vor Willy-Brandt-Haus

39 verbaute Wege am Bluumlcherplatz

40 ehem Toilettenhaumluschen Waterloo-Ufer

29

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Ruumlckgrat der Friedrichstadt

Die Friedrichstraszlige bildet als markante Achse

der Berliner Innenstadt das zentrale Ruumlckgrat der

Friedrichstadt Der Bau der Mauer trennte die

noumlrdliche von der suumldlichen Friedrichstadt und

teilte auch die Friedrichstraszlige uumlber Jahrzehnte

in einen noumlrdlichen Abschnitt in Berlin (Ost)

und einen suumldlichen Abschnitt in Kreuzberg

des damaligen Berlin (West) Der ehemalige

Grenzuumlbergang an der Friedrichstraszlige Checkshy

point Charlie wurde zum Wahrzeichen fuumlr die

Teilung der Stadt und des Kalten Krieges Die

Friedrichstraszlige endet im Mehringplatz Im Zuge

der Stadtplanung der Nachkriegsjahre wurde die

Friedrichstraszlige suumldlich der Franz - Kluumlhs Straszlige

und der Platz vom Straszligenverkehr abgekoppelt

und als Fuszliggaumlngerzone ausgestaltet

Wohnen Bauluumlcken und Leerstand

Das Erscheinungsbild der Friedrichstraszlige ist

auch heute zweigeteilt Waumlhrend im noumlrdlichen

Abschnitt der Friedrichstraszlige an die Tradition

als gehobene Einkaufs- und Geschaumlftstraszlige

anknuumlpfend die alten Stadtstrukturen wieder

hergestellt werden konnten ist der suumldliche

Abschnitt in Kreuzberg weiterhin heterogen

gepraumlgt Zwischen Checkpoint Charlie und

Mehringplatz nimmt der Wohnanteil deutlich

zu die Geschaumlftsstraszlige ist weniger belebt

und der Einzelhandel eher quartiersbezogen

Immer noch gibt es Bauluumlcken und vereinzelt

Leerstand in den Erdgeschosszonen

Es lassen sich vier unterschiedliche Abschnitte

zwischen Kochstraszlige und Mehringplatz identishy

fizieren

bull An der Kochstraszlige praumlgen fuumlnfgeschosshy

sige Gruumlnderzeitbauten mit vielfaumlltigen

Nutzungen in den Erdgeschosszonen

einen urbanen Stadtraum

bull Am Besselpark und Blumengroszligmarkt sind

Freiraumlume Relikte der Verkehrsplanungen

der 1960er Jahre Sie bilden wichtige

Potenziale fuumlr die Gruumln- und Freiraumentshy

wicklung und Vernetzung im Stadtraum

bull Am Theodor-Wolff-Park entstand im

Rahmen der IBA 87 sozialer Wohnungsbau

mit Mietergaumlrten und sozialer Infrastruktur

in den Blockinnenbereichen

bull Am Mehringplatz ist die Bebauung

Zeugnis sich wandelnder staumldtebaulicher

Leitbilder Das ehemalige Rondell ist in der

Kreisform der Bebauung noch erkennbar

die angelagerte Hochhausumbauung

schottet den Platz jedoch nach Norden

zur Friedrichstraszlige und nach Osten zur

Lindenstraszlige ab

41 Theodor-Wolff-Park

42 Checkpoint Charlie

30

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige ist uumlbergeordnetes Ziel auf allen

Planungsebenen Der FNP und der STEP Zenshy

tren 2020 unterstuumltzen den zentrentragenden

Charakter der Friedrichstraszlige bis zur Kochstraszlige

(FNP gemischte Bauflaumlche M1 und Einzelhanshy

delskonzentration) Zwischen Kochstraszlige und

Mehringplatz nehmen die zentrentragenden

Funktionen ab Entsprechend stellt der FNP mit

gemischter Bauflaumlche M2 geringere Dichte und

einen houmlheren Wohnanteil dar

Mit der ETA-Hoffmann-Promenade der

Rahel-Varnhagen-Promenade und dem Theoshy

dor-Wolff-Park ist die im Flaumlchennutzungsplan

dargestellte uumlbergeordnete Gruumlnverbindung in

Teilen verwirklicht Sie stellen zusammen mit

dem Besselpark wichtige Elemente zur Struktushy

rierung des oumlffentlichen Raumes dar

Planwerk Innenstadt

Mit dem Planwerk Innenstadt sollen die Spuren

der jahrzehntelangen Teilung der Stadt uumlbershy

wunden werden Diese Aufgabe wird insbesonshy

dere in der Friedrichstraszlige offensichtlich Die

Verbindung der noumlrdlichen mit der suumldlichen

Friedrichstadt soll durch die Wiederherstellung

verschuumltteter stadtraumlumlicher Qualitaumlten

Stadtraumbildung durch Blockkantenschlieszligung

Qualifizierung der Freiraumqualitaumlten und des

oumlffentlichen Raumes erreicht werden Neben

Bauluumlckenschlieszligungen wird fuumlr den Block des

Blumengroszligmarktes auch an der Friedrichstraszlige

eine langfristige Blockkantenschlieszligung vorgeseshy

hen Die Gruumlnflaumlchen Besselpark und Theodorshy

Wolff-Park sind bedeutende Ansatzpunkte zur

Aufwertung der suumldlichen Friedrichstraszlige durch

Verbesserung der Aufenthalts- Nutzungs- und

Gestaltqualitaumlt

Bereichsentwicklungsplanung

Die BEP sieht entlang der Friedrichstraszlige

die Entwicklung von Kerngebieten mit

hohem Wohnanteil und Wohnbauflaumlchen

zur Sicherung des Wohnungsbestandes vor

Der Bessel- und Theodor-Wolff-Park werden

im Bestand gesichert Durch die inzwischen

getroffene Entscheidung zur Verlagerung des

Blumengroszligmarkts wird ein neues Bebauungsshy

planverfahren zur Neuordnung des Gelaumlndes

erforderlich

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Haupteigentuumlmer und Akteure sind die

Geschaumlftsbetreiber in der IG Suumldliche Friedrichshy

straszlige die Berliner Groszligmarkt GmbH die anshy

saumlssigen Verwaltungen die Aumlrztekammer und

Wohnungsbaugesellschaften die Grundschule

43 noumlrdliche Friedrichstraszlige mit Einkaufs- und

Geschaumlftsabschnitten

44 suumldliche Friedrichstraszlige mit Wohnabschnitten

45 sozialer Wohnungsbau Rahel-Varnhagen-Promenade

46 Friedrichstraszlige mit Blick auf

das Rondell Mehringplatz

31

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

6 Teilraumlumliche Vertiefung

47 Hotel Angleterre

48 Schilderwald Friedrichstraszlige - Mehringplatz

und Sonderschule fuumlr Sprachbehinderte sowie

das Museum Haus am Checkpoint Charlie

Fuumlr die noch vorhandenen Bauluumlcken auf den

Grundstuumlcken Friedrichstraszlige 18-22 40 und

221 liegen keine konkreten Bauabsichten vor

Fuumlr die Bauluumlcke Friedrichstraszlige 40 neben

dem Landesarbeitsamt wurden Vorschlaumlge zur

Luumlckenschlieszligung erarbeitet Fuumlr das unbebaushy

te landeseigene Eckgrundstuumlck Friedrichstraszlige

221 pruumlft die Berliner Immobilienmanagement

GmbH (BIM) bis zur tatsaumlchlichen Blockrandshy

schlieszligung die Verbesserung des staumldtebaulishy

chen Erscheinungsbildes

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarktes

ergibt sich fuumlr die suumldliche Friedrichstraszlige eine

bedeutende Chance zur Blockrandschliessung

Zusammenfassung und Empfehlung

Bauluumlckenschlieszligung

Die staumldtebauliche Aufwertung der suumldlichen

Friedrichstraszlige erfolgt durch Bauluumlckenshy

schlieszligung und Qualifizierung der Gruumln- und

Freiraumlume Die Bauluumlcken sollten vorrangig mit

kerngebietstypischen Nutzungen als Blockshy

randschlieszligung bebaut werden Groszligflaumlchige

Einzelhandelsbetriebe sollten zugunsten der

Wiederbelebung und Weiterentwicklung des

kleinteiligen Einzelhandels in der Erdgeschossshy

zone weitgehend ausgeschlossen werden

In den beiden an die Friedrichstraszlige angrenshy

zenden oumlffentlichen Parkanlagen Besselpark

und Theodor-Wolff-Park ist die Verbesserung

der Aufenthalts- und Nutzungsqualitaumlt wesentshy

lich

Maszlignahmen im oumlffentlichen Raum

Das Erscheinungsbild des Straszligenraumes ist

insbesondere im Fuszliggaumlngerbereich im Uumlbershy

gang zum Mehringplatz durch Beschilderung

Absperrungen Poller Fahrradstaumlnder und Wershy

beanlagen gestoumlrt Durch Systematisierung der

Straszligenmoumlblierung Freihaltung von Sichtachshy

sen und vielfaumlltige Nutzungsmoumlglichkeiten (zB

Wochenmarkt) kann die Aufenthaltsqualitaumlt

entscheidend verbessert werden

Aktives Standortmanagement

Ein aktives Standortmanagement ist wichtig fuumlr

die Praumlgung eines eigenen Standortprofils und

Images Dabei sind Haumlndler Stadtteilinitiativen

Eigentuumlmer und Bewohner einzubeziehen Die

Belebung der Wohn- und Geschaumlftsstraszlige wird

im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterstuumltzt

49 Bauluumlckenschlieszligung Friedrichstraszlige

50 Bauluumlcke FriedrichstraszligePuttkamerstraszlige

32

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mit Besselparkldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Teilraum weist mittelfristig einen groszligen

Handlungsbedarf in der suumldlichen Friedrichshy

stadt auf Der Blumengroszligmarkt wird spaumlteshy

stens mit Ablauf der Pachtvertraumlge 2010 an die

Beusselstraszlige in Berlin Moabit verlagert Damit

eroumlffnet sich die Chance das gesamte Quartier

an der Besselstraszlige zwischen Friedrichstraszlige

und Markgrafenstraszlige neu zu ordnen

Markthalle Sternwarte und preuszligischer

Nullpunkt

Das Gebiet um den heutigen Besselpark und

Blumengroszligmarkt hat im Laufe des letzten

Jahrhunderts unterschiedliche Entwicklungsshy

phasen durchlaufen Um 1900 war der Bereich

abschlieszligend bebaut Unter anderem existierte

hier seit 1886 die Markthalle II (Lindenhalle) in

der ca 250 msup2 bereits fuumlr den Blumengroszlighanshy

del reserviert waren Die Markthalle bildete

zusammen mit der koumlniglichen Sternwarte

von Schinkel und dem umgebenden Park eine

Einheit Am noumlrdlichen Fluumlgel der Sternwarte

befand sich der preuszligische Normal-Houmlhenshy

punkt (siehe Abb 51)

Die 1835 errichtete Sternwarte wurde 1915 zushy

gunsten einer leistungsfaumlhigeren Erschlieszligung

der Markthalle abgerissen der Park aufgehoben

und die Enckestraszlige mit der Lindenstraszlige

verbunden Als historische Fragmente sind

die Einzeldenkmale Enckestraszlige 4-4a (erbaut

184748) erhalten

Blumengroszligmarkt und Besselpark

1965 wurde die im Krieg zerstoumlrte Markthalle

durch eine moderne Halle mit Sheddachkonshy

struktion ersetzt und das Marktgelaumlnde

erweitert In dem Bebauungsplan VI-51 aus

dem Jahre 1967 wurden neben der erweitshy

erten Markthalle breite Verkehrsflaumlchen fuumlr

den Ausbau der Friedrichstraszlige und eine

Querspange im Bereich der Besselstraszlige fesshy

tgesetzt Erst Ende der 1980er Jahre wurden

diese Planungen endguumlltig aufgegeben

Auf den fuumlr die Tangentenplanungen und die

Markthallenerweiterung freigehalten Flaumlchen

wurde ab 1995 der Besselpark angelegt und

an der MarkgrafenstraszligenBesselstraszlige eine

Kindertagesstaumltte errichtet Verlauf und

Querschnitt der Besselstraszlige blieben erhalten

so dass noumlrdlich dieser Straszlige Freiflaumlchen

entstanden die heute keinen Bezug zu ihrem

Umfeld aufweisen

Der Besselpark ist heute nahezu fertig

gestellt Insbesondere die interne Wegefuumlhshy

rung erregt Kritik und sollte noch verbesshy

sert werden (Bebauungsplan VI-150d-2a)

Gestaltungsdefizite weisen aber insbesondere

die Randbereiche der Baubloumlcke entlang der

Markgrafen- und der Lindenstraszlige gegenuumlber

51 Sternwarte von Schinkel Enckestraszlige

(Einweihung 1835)

52 Besselpark

33

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

6 Teilraumlumliche Vertiefung

dem Juumldischen Museum und an der Friedrichshy

straszlige auf Die Aufgabe des Blumengroszligmarkshy

tes an diesem Standort bietet nun die Chance

zur Neuordnung des gesamten Quartiers

Planungsziele

Die bisherigen Planungen gehen noch von

einem Verbleib des Blumengroszligmarktes am beshy

stehenden Standort aus Konzeptuumlberlegungen

beziehen sich insbesondere auf die stadtraumlumshy

liche Gestaltung des Uumlbergangs zum Juumldischen

Museum und Besselpark

Planwerk Innenstadt

Fuumlr die Freiflaumlche am Druckgrafischen Gewerbeshy

zentrum wird ein Gebaumluderiegel zur raumlumlichen

Fassung der Besselstraszlige und Markierung der

Einmuumlndung der Besselstraszlige in die Markshy

grafenstraszlige vorgeschlagen Der Besselpark

wird im Bestand gesichert Fuumlr den Bereich

des Blumengroszligmarktes wird eine langfristige

bauliche Ergaumlnzung zwischen Friedrichstraszlige

und Juumldischem Museum angedeutet Mit der

Konkretisierung der staumldtebaulichen Entwickshy

lungsziele fuumlr diesen Bereich wird auch das

Planwerk Innenstadt aktualisiert und konkretishy

siert werden

Bebauungsplan VI-150d-2a

Der im April 2006 festgesetzte B-Plan sichert

die oumlffentlichen Parkanlagen beiderseits der

Besselstraszlige Mit diesem Plan werden die

53 Straubeplan 1908 Ausschnitt Sternwarte

54 Bebauungsplan VI - 150d - 2a

uumlberholten Nachkriegsplanungen abgeloumlst

Die Festsetzungen sichern primaumlr den Bestand

mit baulichen Ergaumlnzungen an der Friedrichshy

straszlige und an der Markgrafenstraszlige Der Plan

beruumlcksichtigt allerdings nicht die blockkanshy

tenbildende Neubebauung an der Besselstraszlige

aus dem Planwerk Innstadt sondern sichert die

bestehende Gruumlnflaumlche Eine bauliche Nutzung

der Freiflaumlchen vor dem Druckgrafischen

Gewerbezentrum wird aber langfristig nicht

ausgeschlossen

Die Enckestraszlige erfuumlllt weiterhin Erschlieszligungsshy

funktionen Sie ist ein wichtiger Erschlieszligungsshy

baustein im Rahmen der Neuordnung der

Flaumlchen des Blumengroszligmarktes

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Groszligmarkt GmbH

Durch die Aufgabe des Blumengroszligmarkts

entsteht an der Friedrichstraszlige fuumlr einen

ganzen Baublock Neuordnungsbedarf Fuumlr

das Gelaumlnde ist gemeinsam mit der Berliner

Groszligmarkt GmbH ein Neuordnungskonzept als

Grundlage fuumlr die verbindliche Bauleitplanung

zu entwickeln Ziel ist die baulich-raumlumliche

Fassung der Friedrichstraszlige und die stadtraumlumshy

liche Einbindung des Besselparks

56 ETA-Hoffmann-Promenade

55 Gruumlnflaumlche Druckgrafisches Gewerbezentrum

34

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Druckgrafisches Gewerbezentrum zu erarbeiten In die Untersuchung ist das

Gelaumlnde des heutigen Blumengroszligmarktes und

Auch der Eigentuumlmer des Druckgrafischen die umgebenden Brach- und Freiflaumlchen an

Gewerbezentrums hat eine Nutzungsintenshy der Friedrich- Markgrafen- und Lindenstraszlige

sivierung seines Areals gepruumlft Die betrieblishy einzubeziehen Dabei sollen sowohl der Erhalt

che Entwicklung kann sich auf die heutigen der Markthalle und moumlgliche Nachnutzungen

Eigentumsflaumlchen beschraumlnken Eine Erweiter- zB durch kulturelle Einrichtungen als auch ein

ung auf die Freiflaumlche an der Besselstraszlige wird moumlglicher Hallenabriss und die Praumlgung eines

derzeit nicht fuumlr erforderlich gesehen Langfristig neuen Wohnstandortes in innerstaumldtischer Lage

ist aber eine bauliche Ergaumlnzung an der Besshy untersucht werden Aus staumldtebaulichen und

selstraszlige entsprechend Planwerk Innenstadt stadtstrukturellen Gruumlnden sind groszligflaumlchige

wuumlnschenswert Handelsbetriebe an diesem Standort ausgeshy

schlossen Hier besteht zudem die Moumlglich-

Zusammenfassung und Empfehlungen keit zur Dokumentierung des Preuszligischen

Nullpunktes

Mit dem Bebauungsplan VI-150d-2a werden

die alten verkehrsorientierten Bauleitplaumlne aus

den 1960er Jahren abgeloumlst mit dem Ziel den

Bestand baulich so zu ergaumlnzen dass der Besshy

selpark stadtraumlumlich besser eingebunden wird

und die Uumlbergaumlnge zur Friedrichstraszlige und zur

Markgrafenstraszlige angemessen gestaltet werden

Neuordnung des Gelaumlndes des Blumengroszligshy

marktes

Mit der Verlagerung des Blumengroszligmarktes

ergeben sich fuumlr den Standort neue Entwickshy

lungsperspektiven Der Bezirk und Senat

beabsichtigen im Rahmen einer staumldtebaulishy

chen Untersuchung die stadtraumlumlichen und

nutzungsstrukturellen Rahmenbedingungen

zu analysieren und konzeptionelle Vorschlaumlge

57 Zufahrt Blumengroszligmarkt Lindenstraszlige

58 Besselpark Blick Lindenstrszlige

59 Besselpark Blick IBA-Wohnanlage

60 Blumengroszligmarkt

35

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

6 Teilraumlumliche Vertiefung

61 Kinderbauernhof

Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

In diesem Teilraum der oumlstlich an die

Friedrichstadt angrenzt ist der historische

Stadtgrundriss bis auf den Verlauf der Alten

Jakobstraszlige mit dem Patentamt dem IG-

Metallhaus im Suumlden und dem Bau der ehem

Reichsschuldenverwaltung im Norden durch

die Nachkriegsplanungen und die Aufgabe der

City- Nutzungen nach dem Mauerbau 1961

weitestgehend uumlberformt

Zwischennutzungen auf den Freihaltetrasshy

sen der Autobahnplanungen

Zur Vorbereitung der sogenannten Suumldtangente

wurde zwischen Alte Jakobstraszlige und Alexanshy

drinenstraszlige die Franz-Kuumlnstler-Straszlige diagonal

uumlber das orthogonale Straszligenraster geplant und

zunaumlchst als Erschlieszligungsstraszlige fuumlr die neue

Wohnbebauung der Springsiedlung ausgebaut

Nach Aufgabe der Autobahnplanungen wurden

die weitlaumlufigen Freihalteflaumlchen noumlrdlich der

Franz-Kuumlnstler-Straszlige durch einen Kinderbauernshy

hof und Behelfsheimbauten zwischengenutzt

so dass an der Alten Jakobstraszlige eine laumlndliche

Idylle inmitten der Groszligstadt entstanden ist

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Noumlrdlich des Kinderbauernhofs befindet sich

eingebettet in eine groszligzuumlgige Gruumlnanlage das

in den Jahren 196667 von Max Taut errichtete

Hauptkinderheim der Stadt Berlin das heute

im wesentlichen von der Freien Waldorfschule

sowie unter anderen von einem tuumlrkischen

Theater genutzt wird Die Gesamtanlage steht

unter Denkmalschutz

IBA-Bauten

Westlich der Alten Jakobstraszlige zwischen

Juumldischem Museum und Berlinische Galerie

befinden sich Wohnanlagen die im Rahmen

der IBA 87 entstanden sind Hervorzuheben

ist der Wohnpark am ehemaligen Berlin-Mushy

seum der vielfaumlltige Gebaumludetypologien und

Wohnformen anbietet Ermoumlglicht wurde hier

die Mischung unterschiedlicher Haushalte und

Integration behinderter und aumllterer Menschen

in beispielgebender Architektur Die aufwendig

gestalteten Auszligenanlagen sind fuumlr die Allgeshy

meinheit geoumlffnet und sichern die fuszliglaumlufige

Vernetzung der angrenzenden Quartiere

Springsiedlung

Die Gebaumlude der so genannten Springsiedlung

(spring engl Fruumlhling) wurden nach dem

Leitbild der funktionsgerechten Stadt ohne

Beruumlcksichtigung der historischen Stadtgestalt

und Erschlieszligung geplant und zwischen 1959shy

1962 mit finanzieller Unterstuumltzung der USA reshy

alisiert Die Siedlung stellt eine abgeschlossene

staumldtebauliche Neubauplanung mit offener

Zeilenbauweise und groszligzuumlgig begruumlnten

Freiflaumlchen dar

62 Alte Jakobstraszlige Blick auf den Kinderbauernhof

36

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Juumldisches Museum und Berlinische Galerie

Das Gebaumlude des ehemaligen Kammergerichts

und Berlin-Museums an der Lindenstraszlige ist ein

erhalten gebliebenes Palais aus der Zeit der bashy

rocken Stadterweiterung und heute Bestandteil

des Juumldischen Museums Zwischen 1992-1999

wurde mit dem Erweiterungsbau von Daniel

Libeskind eines der weltweit interessantesten

Neubauten in Berlin errichtet Zuvor wurde im

Rahmen der IBA am damaligen Berlin-Museum

eine 8000 msup2 groszlige oumlffentliche Gruumlnflaumlche als

Schmuckgarten in zeitgenoumlssischer Interpretatishy

on eines Barockgartens angelegt Die Gartenanshy

lage ist heute in die Auszligenanlage des Juumldischen

Museums integriert jedoch durch die strengen

Sicherheitsmaszlignahmen vom umgebenden

Stadtraum abgeschirmt

Im Jahre 2005 ist die Berlinische Galerie in das

ehemalige Glaslager Alte Jakobstraszlige 124

gezogen Durch die abgelegene Lage vom

oumlffentlichen Nahverkehr und im Schatten des

Juumldischen Museums entwickelt sich die Galerie

mit ihrem auszligergewoumlhnlichen Bestand sehr

langsam zu einem touristischen Anziehungsshy

punkt

Planungsziele

Flaumlchennutzungsplan

Die uumlbergeordneten Planungen sichern den

Wohnungsbau mit den Kulturstandorten der

beiden Museen den uumlbergeordneten Schulshy

standort der Waldorfschule und die beiden Vershy

waltungsstandorte fuumlr das Bundespatentamt

sowie die Senatsverwaltung fuumlr Integration

Arbeit und Soziales Entlang der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist eine groszligraumlumige Gruumlnverbindung

dargestellt

Planwerk Innenstadt

Ziel des Planwerks in dieser zentralen Innenshy

stadtlage ist die weitgehende Wiederherstelshy

lung der historischen Raumkanten entlang der

Alten Jakobstraszlige durch eine Bebauung des

Kinderbauernhofs Der im Planwerk dargestellte

Ruumlckbau der bestehenden Franz-Kuumlnstler-Strashy

szlige zugunsten einer neuen Erschlieszligungsstraszlige

ist aufgrund der finanziellen Moumlglichkeiten des

Landes Berlin schwer durchsetzbar

Bezirkliche Planungen

Die BEP sichert in Uumlbereinstimmung mit der

uumlbergeordneten Planung die vorhandenen

Wohnnutzungen mit den Gemeinbedarfs- und

Kulturstandorten Noumlrdlich der Franz-Kuumlnstler-

Straszlige ist aufgrund der konkreten Situation und

in Anlehnung an die Darstellungen des FNP und

LaPro eine Blockdurchwegung fuumlr Fuszliggaumlnger

und Radfahrer geplant

Fuumlr den Schulstandort der Waldorfschule sieht

das Nutzungskonzept zusaumltzliche Flaumlchen fuumlr

erforderliche Erweiterungen vor Inzwischen

besteht mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI-125a Planungsrecht fuumlr den geplanten

Neubau einer Turnhalle an der Ritterstraszlige

Im Bereich der ehemaligen Verkehrsflaumlchen

an der Alten JakobstraszligeFranz-Kuumlnstler-Strashy

szlige wird auf der Grundlage der bestehenden

Erschlieszligung eine bauliche Nutzung durch inshy

nerstaumldtischen Wohnungsbau mit integriertem

Spielplatz vorgeschlagen

Bauvoranfragen und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Die Stiftung Juumldisches Museum Berlin nutzt

zurzeit zusaumltzlich zu ihrem Standort Lindenshy

straszlige weitere Buumlroraumlume im benachbarten

Bundespatentamt sowie Archivraumlume im

Kellergeschoss des Blumengroszligmarkts Die

Stiftung sucht nach einem geeigneten Standort

zur Zusammenfassung der ausgelagerten Buumlro-

und Archivraumlume

Die Berlinische Galerie ist mit ihrer Standortentshy

scheidung sehr zufrieden Es ist eine bauliche

Erweiterung und der Neubau einer Tiefgarage

auf dem Parkplatz noumlrdlich der Galerie ge-

plant Maumlngel bestehen noch im Informationsshy

system im oumlffentlichen Raum durch geeignete

Beschilderung welche in Zusammenarbeit

mit dem Juumldischen Museum behoben werden

sollen Durch die Installation von Kunstobjekten

bemuumlht sich die Berlinische Galerie bereits um

mehr Praumlsenz im Stadtraum Hinsichtlich der

Suche eines neuen Standortes fuumlr das Bruumlcke-

Museum in Berlin werden Synergien durch die

Ansiedlung in der Suumldlichen Friedrichstadt fuumlr

beide Galerien erwartet

63 Berlinische Galerie

64 Juumldisches Museum Barockgarten

65 Kunstobjekte im Straszligenraum

37

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

6 Teilraumlumliche Vertiefung

66 IBA-Bauten am Berlin Museum

67 Waldorfschule Altbau von Max Taut

68 Neubau Waldorfschule Ritterstraszlige

Die Freie Waldorfschule saniert derzeit ihr

Schulgebaumlude an der Ritterstraszlige und plant

den Neubau einer Turnhalle an der Alexandrishy

nenstraszlige Mit der Festsetzung des Bebauungsshy

plans VI 125a wurden hierfuumlr die planungsshy

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen

Der Kinderbauernhof wird ersatzlos aufgegeshy

ben Das Land Berlin beabsichtigt die Umwandshy

lung der Freiflaumlchen in Bauflaumlchen

Das Bundespatentamt hat die urspruumlnglichen

Planungen zur Flaumlchenerweiterung aufgegeshy

ben In Abstimmung mit der Bundesanstalt fuumlr

Immobilienaufgaben plant der Bezirk die Aufshy

stellung eines Bebauungsplans zur Umnutzung

von Teilflaumlchen innerhalb des Gebaumludes und

des Blockes

Zusammenfassung und Empfehlungen

Raumlumliche Fassung Alte Jakobstraszlige

Auf den ehemaligen Freihalteflaumlchen der

Verkehrsplanung entstehen neue Bauflaumlchen

Geplant ist eine Durchwegung in Verlaumlngerung

der Straszlige Am-Berlin-Museum Entlang der

Alten Jakobstraszlige wird eine uumlberwiegend geshy

schlossene Bebauung unter Beruumlcksichtigung

des historischen Stadtgrundrisses angestrebt

Hier besteht auch die Moumlglichkeit notwendige

Ergaumlnzungsbauten fuumlr die Museen in der Nachshy

barschaft zu integrieren

In Modifizierung des Planwerks Innenstadt

sind Konzepte fuumlr den Bereich Franz-Kuumlnstler-

Straszlige zu erarbeiten und das noch bestehende

Planungsrecht zur Realisierung der Verkehrsplashy

nung aus den 1960er Jahren zu aumlndern

Verbesserte Praumlsentation der Berlinischen

Galerie im Stadtraum

Das vorhandene Informationssystem ist mit

zusaumltzlichen Hinweistafeln zur Berlinischen

Galerie im oumlffentlichen Raum zu ergaumlnzen

Gemeinsam mit thematischer Kunst am Bau

wird damit die Orientierungsmoumlglichkeit fuumlr

Touristen und Besucher im Gebiet verbessert

Die durch die Berlinische Galerie begonnene

Installation von Kunstobjekten im oumlffentlichen

Raum sollte zu einem stadtbekannten bdquoSkulpshy

turenpark Suumldliche Friedrichstadtldquo ausgeweitet

werden Dazu koumlnnten auch die Freiflaumlchen des

Besselparks genutzt und aufgewertet werden

Erweiterung des Juumldischen Museums

Das Museum beabsichtigt seine Dependancen

in der Nachbarschaft in einem geeigneten Neushy

bau zu konzentrieren da auf der jetzigen Flaumlche

keine Erweiterungsmoumlglichkeiten bestehen

Groszligraumlumige Gruumlnvernetzung

Die Qualifizierung der uumlbergeordneten Gruumlnshy

verbindung parallel der Franz-Kuumlnstler-Straszlige

wird durch Aufwertung des vorhandenen

Straszligenbegleitgruumlns und die Schaffung von

kleinen Stadtplaumltzen im Zuge der geplanten

Bebauung erreicht

Langfristig sollte die Durchwegung am

Juumldischen Museum und die Vernetzung der

Freiflaumlchen und des Barockgartens mit den anshy

grenzenden Wohngebieten angestrebt werden

Kurzfristig kann an der Ruumlckseite des Gartens

nur durch Aufraumlumen und Muumlllbeseitigung im

Bereich der Umzaumlunung das Straszligenbild an der

Alten Jakobstraszlige aufgewertet werden

Bundespatentamt

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens 2-16

sind entsprechend der Darstellungen des Planshy

werks Innenstadt Konzepte zur Blockrandschlieshy

szligung zu erarbeiten die den Verwaltungsstandshy

ort durch innerstaumldtische Wohnnutzungen

ergaumlnzen

Straszligenbahnstrecke Lindenstraszlige

Die langfristige Verkehrsplanung fuumlr den oumlfshy

fentlichen Personennahverkehr sieht eine Strashy

szligenbahnstrecke im Zuge der Lindenstraszlige vor

Die Kultureinrichtungen erhoffen sich dadurch

positive Auswirkungen fuumlr ihre Erreichbarkeit

38

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Teilraum 5 bdquoTempodromAskanischer Platzldquo

Gebietsbeschreibung und Bewertung des Erscheinungsbildes

Dieser Stadtbereich gehoumlrt nicht mehr zur

eigentlichen Friedrichstadt die an der Akziseshy

mauer im Verlauf der heutigen Stresemannstrashy

szlige endete Da die raumlumliche Entwicklung aber

insbesondere seit Mitte des 19 Jh mit der

Errichtung des Anhalter Bahnhofs praumlgende

Verknuumlpfungen erhielt wird dieser Stadtbereich

hier einbezogen

Askanischer Platz

Identifikationspunkt ist die kuumlrzlich sanierte

Portalfassade des Anhalter Bahnhofs Ein wenig

bdquoMythosldquo des Alten Berlin scheint bis heute auf

diesem Ort zu liegen beim Blick durch die Tore

der Portalruine in das weite bdquoNichtsldquo das nach

Sprengung des Bahnhofs 1959 bis in die 1990er

Jahre tatsaumlchlich weit war Der Askanische Platz

war einst Vorplatz am Kopfbahnhof der Berlinshy

Anhalter-Bahn In unmittelbarer Nachbarschaft

lagen viele prominente Standorte wie der

Preuszligische Landtag das Voumllkerkundemuseshy

um das Kunstgewerbemuseum das Gelaumlnde

des Prinz-Albrecht-Palais der Komplex des

Deutschland- und Europahauses und eines

einst bedeutenden Art-Deco Ensembles der

Varieteacute- und Veranstaltungsgebaumlude von

Oskar Kaufmann

Der Platz ist auch heute noch Bindeglied zwishy

schen bedeutsamen Standorten von Politik und

Kultur Vom Abgeordnetenhaus (ehemaliger

Preuszligischer Landtag) Martin-Gropius-Bau (fruumlshy

her Kunstgewerbemuseum) und dem Gelaumlnde

Topographie des Terrors auf dem Gelaumlnde des

fruumlheren Prinz-Albrecht-Palais leitet der Platz

uumlber zum Tempodrom dem Anhalter Park

und schlieszliglich uumlber den Anhalter Steg zum

Deutschen Technikmuseum

Praumlgend fuumlr den Askanischen Platz sind das

Deutschlandhaus und das Europahaus Der

Komplex wurde ab Mitte der 1920er Jahre ershy

richtet Das 1931 erbaute Europahaus war eines

der ersten Buumlrohochhaumluser in Berlin und wurde

in Stahlskelettbauweise im Stile der Neuen

Sachlichkeit ausgestaltet Mit elf Stockwerken

und der seinerzeit houmlchsten Lichtreklame Euroshy

pas (Odol und Allianz) praumlgte es in den 1930er

Jahren das Stadtbild Heute befindet sich in den

oberen Etagen des Baudenkmals der Berliner

Dienstsitz des Bundesministeriums fuumlr wirtshy

schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Askanische Platz selber ist im Sinne von

Stadtplaumltzen der 1920er Jahre mit Rasenflaumlchen

und niedrigen Hecken ruhig angelegt Es besteshy

hen hier noch die Zugaumlnge zur S-Bahn aus den

1930er Jahren Die westliche Platzseite wird mit

einem Buumlro- und Geschaumlftshaus neu gestaltet

das in seiner Dimension auf die sichtbare Beshy

bauung des Potsdamer Platzes Bezug nimmt

69 Europahaus um 1931

70 Excelsiorhaus und

Portal Anhalter Bahnhof

39

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

6 Teilraumlumliche Vertiefung

71 Askanischer Platz Anhalter Straszlige

72 Anhalter Steg zum

Museum fuumlr Verkehr und Technik

In der Bernburger Straszlige erhebt sich der

bdquoCampanileldquo der Lukaskirche die 1859 nach

Entwuumlrfen von Fr A Stuumller errichtet wurde Im

Kreuzungsbereich entlang der Anhalter Straszlige

sind seit 2002 einige Hotelneubauten entstanshy

den wodurch die maumlchtige Hochhausscheibe

des bdquoExcelsior-Hochhausesldquo stadtraumlumlich

besser eingebunden wird Eine suumldoumlstliche

Platzkante besteht derzeit nicht Die Deutsche

Post als Eigentuumlmer der Brachflaumlchen beabshy

sichtigt zwischen Stresemannstraszlige Hallesche

Straszlige und Moumlckernstraszlige mit Hotels Buumlro-

Geschaumlftshaumlusern und Wohnungen die so

genannte bdquoTriadeldquo zu entwickeln Im Bereich

MoumlckernstraszligeHallesche Straszlige befindet sich

als einzig verbliebenes Gebaumlude das denkmalshy

geschuumltzte ehemalige Postamt von 1932 mit

einer imposanten Sandstein- und Klinkerfasshy

sade

Tempodrom und Anhalter Park

Der Blick durch die Portale der Restruine wird

heute durch den Neubau des Tempodroms

gefangen Etwas deplaziert erscheint die Sportshy

platzanlage an diesem Ort die deutlich macht

dass das Umfeld heute Wohnquartier ist

Die Zeltarchitektur des neuen Tempodroms

praumlgt diesen Stadtraum weithin sichtbar

Die Gruumlnflaumlche zwischen Tempodrom und

Landwehrkanal ist als bdquoWildwuchsldquo auf den

Rudimenten der ehemaligen Bahnanlagen

und Perrons des Anhalter Personenbahnhofs

entstanden Seit Fruumlhjahr 2006 wird sie in die

Neugestaltung des bdquoAnhalter Parksldquo einbezoshy

gen Der Anhalter Steg uumlber den Landwehrkashy

nal verbindet den Parkabschnitt mit dem Areal

des Museums fuumlr Verkehr und Technik und

knuumlpft damit an den kuumlnftigen Park auf dem

Gelaumlnde des Gleisdreiecks an

Hallesches Ufer und Schoumlneberger Straszlige

Am Halleschen Ufer befinden sich neben Vershy

waltungsgebaumluden der Deutschen Bahn (heute

Sitz der Vivico Real Estate Management GmbH)

und dem Bezirksamt (Tiefbauamt) das baulich

und historisch bedeutende 1873 nach Plaumlnen

von James Hobrecht errichtete Abwasserpumpshy

werk dem heutigen bdquoLapidariumldquo

Die Schulbauten suumldlich der Schoumlneberger Strashy

szlige sind im Rahmen IBA mit dem Wohnungsbau

noumlrdlich der Schoumlnberger Straszlige entstanden

Die Schulfreiflaumlchen orientieren sich zum Anhalshy

ter Park und stellen so einen Bezug zu dem dem

Tempodrom vorgelagerten Sportplatz her

Der Hochbunker aus dem 2 Weltkrieg im

ruumlckwaumlrtigen Bereich bringt heute nicht nur als

bdquoBerliner Gruselmuseumldquo Touristen und Berliner

zum Gruseln Er ist wichtiger Zeuge einer nicht

lange zuruumlck liegenden Vergangenheit

Das als bdquoMoumlvenpickhotelldquo restaurierte und umshy

gebaute ehem Verwaltungsgebaumlude der Firma

Siemens von Hans Hertlein leitet als Architekshy

turdenkmal zum Askanischen Platz uumlber

73 Tempodrom

40

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

6 Teilraumlumliche Vertiefung

Planungsziele

Gemaumlszlig Flaumlchennutzungplan werden die

Flaumlchen am Askanischen Platz einschlieszliglich

der Triade als gemischte Bauflaumlche M1 in die

zentrale Innenstadtentwicklung einbezogen

Der Anhalter Park mit Tempodrom wird als beshy

deutende Gruumlnflaumlche dargestellt die uumlber den

Landwehrkanal an das Gelaumlnde des zukuumlnftigen

Parks auf dem Gleisdreieck anbindet An der

Schoumlneberger Straszlige wird die Praumlgung durch

Wohnen mit Wohnbauflaumlche W1 gesichert

In der bezirklichen Bereichsentwicklungsplashy

nung werden fuumlr die Flaumlchen am Askanischen

Platz mit Kerngebiet bzw oumlstlich der Streseshy

mannstraszlige Mischgebiet mit hohem Wohnanshy

teil sowohl Zentrumsfunktionen als auch die

Wohnnutzung in diesem zentralen Stadtraum

unterstuumltzt Die Gruumlnflaumlchen Gemeinbedarfs-

Kultur- und Verwaltungsstandorte werden

entsprechend dem Bestand ausgewiesen

Das Planwerk Innenstadt hat die Planungen

zur bdquoTriadeldquo uumlbernommen und schlaumlgt fuumlr

das Grundstuumlck mit dem Verwaltungsbau der

Deutschen BahnVivico am Halleschen Ufer

eine bauliche Fassung zum Landwehrkanal und

Anhalter Park vor

Im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung

sind im Umfeld zahlreiche Bebauungsplaumlne

aufgestellt bzw festgesetzt worden

bull VI-95 westliche Platzkante des Askanischen

Platzes festgesetzt

bull VI-150-g Anhalter Park und das Temposhy

drom festgesetzt

bull VI-150-h IBA Bebauung entlang der Schoumlshy

neberger Strasse festgesetzt

bull VI-150-q 2 bdquoTriadeldquo festgesetzt

bull VI-150-q 1 Gruumln- und Schulfreiflaumlchen an

der Halleschen Straszlige im Verfahren

Bauvorhaben und aktuelle Entwickshylungsvorstellungen der Eigentuumlmer

Das groumlszligte Baupotenzial stellt die Brachflaumlshy

che der bdquoTriadeldquo im Dreieck Moumlckernstraszlige

Stresemannstraszlige und Hallesche Straszlige dar

Von den geplanten Neubauten wurden bislang

an der Stresemannstrasse ein Hotel und daran

anschlieszligend der Sitz des Verbandes der

Rentenversicherer errichtet Seither ist die

Weiterentwicklung ins Stocken geraten Die

denkmalgeschuumltzten Altbauten des Postamtes

an der Moumlckern-Hallesche Straszlige haben kuumlrzshy

lich den Eigentuumlmer gewechselt ein Umbau fuumlr

Wohnnutzungen ist zu erwarten

Die westliche Platzkante des Askanischen

Platzes ist beraumlumt und wird jetzt mit einem

Buumlro- und Geschaumlftshaus neu bebaut

Die Eigentuumlmer des Excelsiorhauses planen

eine Neugestaltung der Fassaden und erwaumlgen

auch eine bauliche Neuordnung entlang der

Stresemannstraszlige

Zusammenfassung und Empfehlungen

Grundsaumltzlich ist das Gebiet baulich wie strukshy

turell geordnet und entwickelt Die zentrale

Lage und die gute Anbindung praumldestinieshy

ren den Askanischen Platz und die Streseshy

mannstrasse als Standort fuumlr innerstaumldtische

Nutzungen und Zentrumsfunktionen

Weiterentwicklung der bdquoTriadeldquo

Von hoher Bedeutung fuumlr das Gesamtgebiet

ist die Weiterentwicklung auf dem Areal der

Triade Vorstellbar ist hier eine staumlrker als bisher

vorgesehene Entwicklung als innerstaumldtischer

Wohnstandort

Stadtraumlumliche Einbindung des Excelsiorhauses

Das Exelsiorhaus ist stadtraumlumlich nicht optimal

eingebunden So wie an der Anhalter Straszlige

koumlnnen bauliche Maszlignahmen an der Streseshy

mannstraszlige dazu beitragen das stadtraumpraumlshy

gende Bauwerk besser in den Stadtzusammenshy

hang zu integrieren

Bauliche Arrondierungen am Halleschen Ufer

Entsprechend Planwerk Innenstadt sollten

mittelfristig bauliche Arrondierungen am Halleshy

schen Ufer und an der Schoumlneberger Straszlige

einen baulichen Abschluss fuumlr den Landwehrkashy

nal und die Parkanlage bilden

74 Eisenbahnbundesamt Hallesches Ufer Ruumlckseite

75 Hochbunker Schoumlneberger Straszlige

76 Brache ldquoTriaderdquo

41

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

Leitlinien7

Leitlinien und Ziele als Grundlage fuumlr den weiteren Diskussionsprozess

Die suumldliche Friedrichstadt als Teil der

historischen Mitte

Die suumldliche Friedrichstadt ist als Stadtteil Kreuzshy

bergs ein Teil der historischen Mitte Leitziel ist

dass sie kuumlnftig einerseits als Teil der historischen

Mitte wahrgenommen wird und andererseits ihr

spezifisches Profil als innerstaumldtischer Wohnshy

standort weiter schaumlrft An diesem Leitziel sollen

sich die kuumlnftigen Maszlignahmen orientieren

Die immer noch gefuumlhlte bdquoRandlageldquo dieses Inshy

nenstadtbereichs muss uumlberwunden werden Die

Anbindung an den PotsdamerLeipziger Platz

und die geplante Wiederherstellung der Anshy

bindung der Lindenstraszlige an den Spittelmarkt

Alexanderplatz sind fuumlr die Ruumlckkehr hauptstaumldshy

tischen Lebens mit einer Mischung aus Kultur

Dienstleistung Einzelhandel und differenziertem

Wohnungsangebot verstaumlrkt zu nutzen

StadtgeschichteRekonstruktion

Die suumldliche Friedrichstadt ist ein Stadtteil

bdquoabgebrochener und uumlberformterldquo Planungen

Die vorhandenen Fragmente fruumlherer Epochen

sollen in Verbindung mit den neuen zentralen

Einrichtungen in einen historisch-raumlumlichen

Kontext gestellt werden Die Methode der

kritischen Rekonstruktion die bereits Grundshy

lage fuumlr die staumldtebaulichen Konzepte der

Internationalen Bauausstellung Berlin und des

Planwerks Innenstadt war ist entsprechend den

geaumlnderten Rahmenbedingen anzuwenden

Das Grundmuster der suumldlichen Friedrichstadt

aus oumlffentlichen Straszligen Plaumltzen Bloumlcken und

ruhigen Houmlfen hat als staumldtebauliches Leitbild

fuumlr ihre Reurbanisierung weiterhin Bestand

Die suumldliche Friedrichstadt als Standort

bedeutender kultureller Einrichtungen mit

weltweiter Bedeutung

Die suumldliche Friedrichstadt bietet Ansaumltze

spezifisch oumlrtliche Profile herauszubilden Das

Juumldische Museum die Topographie des Terrors

der Martin-Gropius-Bau das Haus am Checkshy

point Charly das Hebbeltheater oder die Berlishy

nische Galerie sind Orte mit einer besonderen

Ausstrahlung die in ein angemessenes Umfeld

eingebunden werden muumlssen Diese Einrichshy

tungen muumlssen kuumlnftig mit der suumldlichen Friedshy

richstadt in Verbindung gebracht und durch

Kooperation der verschiedenen Einrichtungen

untereinander im Sinne eines bdquoKulturpfadesldquo

raumlumlich miteinander vernetzt werden

Mit der Realisierung des Konzeptes bdquoToposhy

graphie des Terrorsldquo wuumlrde nach jahrelangen

Planungen das Dokumentationszentrum mit

der Gedenkstaumltte und dem Geschichtspark

diesen Raum definieren und aufwerten Die

Sichtbeziehung und raumlumlichen Bezuumlge zur

Kochstraszlige sollten bei der Gestaltung des

Gelaumlndes der bdquoTopographie des Terrorsldquo ebenso

beruumlcksichtigt werden wie die Verbindung zu

den benachbarten Bereichen

77 ehem Gebaumlude der Viktoria-Versicherung Innenhof

42

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

7 Leitlinien

Die suumldliche Friedrichstadt als durchgruumlnter

Wohnort in Citylage

Die suumldliche Friedrichstadt soll eine eigene

Identitaumlt als innerstaumldtischer Wohn- und

Arbeitsort inmitten gesamtstaumldtisch bedeushy

tender kultureller Einrichtungen entwickeln

Die Wohn- und Aufenthaltsqualitaumlt soll durch

die weitere Vernetzung bestehender Gruumln- und

Freiflaumlchen sowie eine gestalterische Aufwershy

tung der Erholungsraumlume verbessert werden

Die Friedrichstraszlige als zentrale Achse

Die Friedrichstraszlige als historisch und staumldtebaushy

lich bedeutende Achse der historischen Mitte

laumluft heute ins Leere Ziel ist dass ihr suumldlicher

Abschnitt eine der historischen Bedeutung der

Straszlige angemessene Gestaltung erhaumllt und der

Mehringplatz wieder ein oumlffentlicher Raum mit

hoher Qualitaumlt und Anziehungskraft wird

Die Achse der Friedrichstraszlige kann wesentlicher

Imagetraumlger fuumlr die suumldliche Friedrichstadt

werden Sie war und bleibt das Ruumlckgrat der

Berliner Mitte sie ist Teil der Nordsuumldachse die

die Mitte mit Wedding Kreuzberg und Tempelshy

hof verbindet

Der suumldliche Abschnitt der Friedrichstraszlige muss

jedoch erst wieder eine eigenstaumlndige Rolle

Funktion und Bedeutung entwickeln um selbst

attraktiv zu werden und kreative Impulse an

die angrenzenden Quartiere weitergeben zu

koumlnnen

Die Bedeutung der Friedrichstraszlige wird vor

allem von der staumldtebaulicharchitektonischen

Gestaltung und der Qualitaumlt ihrer angrenshy

zenden Nutzungen und Warenangebote

bestimmt Waumlhrend der Abschnitt zwischen

Bahnhof Friedrichstraszlige und Leipziger Straszlige

durch das moderne Erscheinungsbild und das

hochwertige differenzierte Einkaufsangebot

uumlber die Stadt hinaus bekannt ist dient der

suumldlichen Abschnitt dem Stadtteil uumlberwiegend

als oumlrtliches Nahversorgungszentrum Ziel ist es

die Gestaltung des Straszligenraums zu verbessern

und mittels eines abwechslungsreichen Branshy

chenmixes die Anziehungskraft der suumldlichen

Friedrichstraszlige zu staumlrken und auszubauen

Gruumln- und Freiflaumlchen

Im Hinblick auf die im Norden bestehende

bauliche Dichte sind auch die vorhandenen

Freiflaumlchenpotenziale im Ergebnis der

Nachkriegsplanungen fuumlr die Profilierung des

Gebietes von Bedeutung

Die Aufenthalts- Nutzungs- und Gestaltqualitaumlt

der vorhandenen Gruumln- und Freiflaumlchen und

ihre Vernetzung untereinander sollte uumlberpruumlft

und ggf durch gezielte Maszlignahmen erhoumlht

werden Dabei sollte das Erholungs- und

Freizeitangebot den unterschiedlichen Beshy

duumlrfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner

Rechnung tragen

78 Wochenmarkt am Mehringplatz

43

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

7 Leitlinien

Ausblick im Ergebnis des Workshops am entierten Planungs- und Mitwirkungsprozess

141206 zum Erfolg zu fuumlhren und nachhaltige weithin

akzeptierte Impulse fuumlr die Stadtteilentwick-

Mit dem am 14 Dezember 2006 durchgeshy lung zu geben

fuumlhrten Workshop ist der Einstieg in die Phase

des Dialogs uumlber die weitere Entwicklung der Die Anregung im Kontext der Leitbildentshy

suumldlichen Friedrichstadt gelungen wicklung Maszlignahmen und Projekte in einem

Stufenplan mit Sofortmaszlignahmen mittelfri-

In der Diskussion wurde deutlich dass das stigen Projekten sowie langfristigen Maszlignahshy

gemeinsame Ziel aller beteiligten Akteure ist men aufzuzeigen und die jeweiligen Akteure

die Bedeutung der suumldlichen Friedrichstadt zu zu benennen ist fuumlr die weitere Arbeit ebenso

staumlrken und vorhandene Probleme zu loumlsen zu beruumlcksichtigen wie das Fuumlhren vertiefen-

Nach den Erfahrungen der Vergangenheit mit der Gespraumlche Turnusmaumlszligige Treffen sind

den unterschiedlichsten Planungsansaumltzen notwendig um einen effizienten Austausch

ist kuumlnftig behutsam vorzugehen und zu hinshy uumlber erreichte und notwendige Schritte zu ershy

terfragen welche Ziele zu verfolgen sind um moumlglichen Konkrete Maszlignahmen und Projekte

die Ausstrahlung der suumldlichen Friedrichstadt sind in einem zweiten Schritt auf Basis eines

zu erhoumlhen Eine wesentliche Aufgabe ist ein Leitbildes gemeinsam abzustimmen

verlaumlssliches Bild der zukuumlnftigen Entwicklung

aufzuzeigen und Sicherheit fuumlr Investitionen Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und

und Entscheidungen zu geben die Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

Zu beantworten ist insbesondere die Frashy haben sich darauf verstaumlndigt dass unter Feshy

ge ob der Stadtteil sich als suumldlicher Teil derfuumlhrung des Bezirksamtes 2007 eine Arbeitsshy

der historischen Mitte als innerstaumldtisches gruppe eingerichtet wird die die Steuerung der

Wohngebiet als Schwerpunkt kultureller und naumlchsten Arbeitsschritte uumlbernimmt

Bildungseinrichtungen oder als innerstaumldtischer

Buumlrostandort profilieren sollte Diese sbquoBotschaftlsquo

wird Gegenstand des noch zu entwickelnden

Leitbildes sein

Der Fokus darf dabei nicht nur allein auf die

Themen Architektur und Freiraumplanung

gerichtet sein sondern auch auf die Verbesshy

serungen fuumlr die Menschen die im Quartier

leben Der Aspekt der sozio-oumlkonomischen

Problemlagen ist zu vertiefen die umfangshy

reichen Bestaumlnde des sbquosozialen Wohnungsbauslsquo

sind eingehender - nicht nur am Mehringplatz

- zu betrachten und in der Perspektive fuumlr den

Stadtteil zu bewerten Einigkeit besteht daruumlshy

ber dass die Friedrichstraszlige als Ruumlckgrat des

Gebietes zu qualifizieren und zu staumlrken ist

Aufgabe der naumlchsten Phase ist es nun zu pruumlshy

fen wie die planerische Auseinandersetzung

mit der Zukunft des Stadtteils basierend auf der

vorliegenden Dokumentation der bisherigen

Arbeitsergebnisse effektiv fortgesetzt werden

kann Zur Praumlzisierung der Planungsziele zur

Ableitung von Projekten und Maszlignahmen

sowie zur Verstetigung der Kommunikation

zwischen oumlffentlichen und privaten Akteuren

zeichnet sich die Einrichtung raumlumlich oder

sektoral orientierter Arbeitsgruppen ab Ziel ist

den begonnenen diskursiven bzw dialogorishy

44

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

45

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

Anhang8

Adressen der Verfahrensbeteiligten

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung

www stadtentwicklung-berlinde

Am Koumlllnischen Park 3

10179 Berlin-Mitte

Flaumlchennutzungsplanung und

stadtplanerische Konzepte

Veronika Honold

Tel 0309025-1324

veronikahonoldsenstadtverwalt-berlinde

Heidelore Karl

Tel 0309025-1249

heidelorekarlsenstadtverwalt-berlinde

Landschaftsprogramm und

landschaftsplanerische Konzepte

Gudrun Meiszligner

Tel 0309025-1642

gudrunmeissnersenstadtverwalt-berlinde

Staumldtebauliche Projekte und

Investitionsvorhaben

Hans-Georg Winthuis

Tel 0309025-1278

hans-georgwinthuissenstadtverwalt-berlinde

Planung und Gestaltung von Straszligen und

Plaumltzen

Kerstin Schmidt

Tel 0309025-1338

kerstinschmidtsenstadtverwalt-berlinde

Bezirksamt Friedrichhain-Kreuzberg

von Berlin

httpwwwberlindeba-friedrichshain-kreuzberg

Yorckstr 4-11

10965 Berlin

Stadtentwicklung Stadtplanung

Bauleitplanung

Fachbereich Stadtplanung

Matthias Peckskamp

Tel 03090298-3523

matthiaspeckskampba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Bracht

Tel 03090298-3669

siegfriedbrachtba-fkverwalt-berlinde

Siegfried Rudolph

Tel 03090298-3389

siegfriedrudolphba-fkverwalt-berlinde

Bauen Wohnen und Immobilienservice

Fachbereich Naturschutz und Gruumlnflaumlchen

Hilmar Schaumldel

Tel 03090298 - 8030

naturba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich NaturschutzLandschaftsplanung

Birgit Beyer

Tel 03090298 - 8021

birgitbeyerba-fkverwalt-berlinde

Fachbereich Tiefbau

Helmut Schulz-Herrmann

Tel 03090298 - 8050

dagmarstephanba-fkverwalt-berlinde

Senatsverwaltung fuumlr Wirtschaft

Technologie und Frauen

wwwberlindesenwtf

Martin-Luther-Str 105

10820 Berlin

Unternehmensbeteiligungen Anstalten des

oumlffentlichen Rechts

Juliane Flach

Tel 0309013 - 7518

julianeflachsenwtfverwalt-berlinde

Der Regierende Buumlrgermeister von Berlin

- Senatskanzlei -

wwwberlindesenkultur

Brunnenstr 188-190

10119 Berlin

Kulturelle Angelegenheiten

Richard Dahlheim

Tel 0309228 - 521

Richarddahlheimsenwfkverwalt-berlinde

Kultur- und Bildungseinrichtungen

Amerika- Gedenkbibliothek

Christiane Kleist- Fiedler

kleistfiedlerzlbde

Berlinische Galerie

Prof Joumlrn Merkert

merkertberlinischegaleriede

46

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

8 Anhang

Buumllent Durmus

bdurmusjmberlinde

Freie Waldorfschule Kreuzberg

Reinhard Bahlow

Reinhardbahlowkreuzbergwaldorfnet

Hans Hutzel

hanshutzelkreuzbergwaldorfnet

Juumldisches Museum

Dr Ulrich Klopsch

aklopschjmberlin

Martin- Gropius- Bau

Marie Skov

mariescovgropiusbaude

Museum Haus am Checkpoint Charly

Alexandra Hildebrand

infomauermuseumde

Topographie des Terrors

Prof Dr Andreas Nachama

infotopographiede

Quartiersmanagement am Mehringplatz

Kristijana Penava

Nadine May

infoqmammehringplatzde

Eigentuumlmervertreter

Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK)

Frank Roumlger

frankroegerblnaokde

GEWOBAG

Dirk Israel

disraelgewobagde

Berliner Groszligmarkt GmbH

Andreas Foidl

afoidlberliner-groszligmarktde

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Brigitte Venus

brigittevenusbim-berlinde

Bundesarchitektenkammer

Dr Tillman Prinz

infobakde

Bundesdruckerei

Rudolf Jung

jungbdrde

Deutsche Post

Martin Kluge

mklugedeutschepostde

Bundesanstalt fuumlr Immobilienaufgaben

Angelika Schindler

poststelle-berlinbundesimmobiliende

GSW Gemeinnuumltzige Siedlung- und Wohnungsshy

baugesellschaft Berlin mbH

Marc Niederpruumlm

marcniederpruemgswde

Grafisches und Gewerbezentrum

Frank-Christian Florinski

Tel 0170326 60 69

Schmidt und Puumltz Projektmanagement mbH

Adolf Puumltz

apuumltzschmidt-puetzde

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holger Orb

Holgerorbbvgde

Schifffahrtgesellschaften

Reederei Riedel

Lutz Freise

lutzfreisereederei-riedelde

Stern- und Kreisschifffahrt GmbH

Cristian Mielke

christianmielkesternundkreisde

47

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13

8 Anhang

Abbildungsverzeichnis

Senatsverwaltung fuumlr Stadtentwicklung Abb 1 (Luftbildarchiv-Berlin III-C) 4 11 14 15 16 17 18 19 21 32 53 55 58 59 61

Bezirksamt Friedrichshain - Kreuzberg Stadtshy

planungsamt Abb 5 20 29 (2 3 4 6 7 8 9 11 12 14 15 16 18 19 20) 31 33 34 36 37 38 39 43 44 45 46 47 48 49 54 56 57 60 63 64 65 66 67 70 71 72 73 74 75 76 77 78

bit-better visualisierungen gbr Abb Titelbilder 2 3 6 23 24 25 26 27 28 29 (5 13 17 Lageplan) 41 42 50 52 62 68

Landesarchiv Berlin

Abb 7 8 9 11 12 13 30 51

Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)

Jens Gehring

Abb 25 (10) 35

Martin Gropius Bau Roman Maumlrz 2001

Abb 25 (1)

Unvergessenes Berlin Europahochhaus AG

(196468)

Abb 69

48

  • Suumldliche Friedrichstadt 13
    • Impressum13
    • Inhalt13
    • Vorwort Ingeborg Junge-Reyer13
    • Vorwort Dr Franz Schulz13
    • 1 Einleitung13
    • 2 Gebietsbeschreibung13
    • 3 Historische Entwicklung13
      • Die barocke Idealstadt13
      • Uumlberformungen in der Gruumlnderzeit13
      • Nachkriegsentwicklung
      • Kritische Rekonstruktion13
        • 4 Planungsgrundlagen und -ziele13
          • Flaumlchennutzungsplan Berlin (FNP)13
          • Landschaftsprogramm13
          • Bereichsentwicklungsplanung (BEP)13
          • Planwerk Innenstadt13
          • Verkehrserschlieszligung13
          • Oumlffentlicher Raum Straszligen und Plaumltze Gruumln- und Freiflaumlchen13
            • 5 Handlungsschwerpunkte13
            • 6 Teilraumlumliche Vertiefung13
              • Teilraum 1 bdquoMehringplatz Bluumlcherplatz Hallesches Torldquo13
              • Teilraum 2 bdquoSuumldliche Friedrichstraszligeldquo13
              • Teilraum 3 bdquoBlumengroszligmarkt mitBesselparkldquo13
              • Teilraum 4 bdquoAlte Jakobstraszligeldquo13
              • Teilraum 5 bdquoTempodrom13 AskanischerPlatzldquo
                • 7 Leitlinien13
                • 8 Anhang13
                  • Verfahrensbeteiligte13
                  • Abbildungsverzeichnis13