Arbeitsgemeinschaft für die Reinhaltung der Elbe · Pflanzenschutz- und...
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Arbeitsgemeinschaft für die Reinhaltung der Elbe
Niedersachsen
Schleswig-Holstein
Brandenburg
Mecklenburg-Vorpommern
Hamburg
Sachsen-Anhalt
Sachsen
Gewässergütebericht der Elbe
2006
Gewässergütebericht der Elbe
2006
ARBEITSGEMEINSCHAFT FÜR DIE REINHALTUNG DER ELBE
Januar 2008
Ministerium für Ländliche Entwicklung,Umwelt und Verbraucherschutzdes Landes BrandenburgHeinrich-Mann-Allee 10314473 Potsdam
Behörde für Stadtentwicklung und UmweltBillstraße 8420539 Hamburg
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt undVerbraucherschutz des LandesMecklenburg-VorpommernPaulshöher Weg 119061 Schwerin
Niedersächsisches UmweltministeriumArchivstraße 230169 Hannover
Sächsisches Staatsministeriumfür Umwelt und LandwirtschaftWilhelm-Buck-Straße 201097 Dresden
Ministerium für Landwirtschaft und Umweltdes Landes Sachsen-AnhaltOlvenstedter Straße 439108 Magdeburg
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt undländliche Räume des Landes Schleswig-HolsteinMercatorstraße 324106 Kiel
Bearbeitet:
Dipl.-Ing. Michael BergemannDipl.-Biol. Thomas GaumertWassergütestelle ElbeNeßdeich 120-12121129 Hamburg
Inhaltsverzeichnis
1. Zusammenfassung 1
2. Einführung 22.1 Messprogramm 2006 22.2 Erläuterung zu den verwendeten Bewertungssystemen 22.2.1 Chemische Qualitätskomponenten 52.2.2 Biologische Qualitätskomponenten 6
3. Wasserführung 7
4. Sauerstoffhaushalt 104.1 Zeitreihen an den automatischen Messstationen 104.2 Hubschrauber-Längsprofil von der Mündung bis zur Quelle (August 2006) 15
5. Nährstoffe 175.1 Zeitreihen der Nährstoffgehalte 175.2 Hubschrauber-Längsprofil von der Mündung bis zur Quelle 23
6. Schwermetalle 25
7. Chlorierte Kohlenwasserstoffe 36
8. Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel (PBSM) 50
9. Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) 52
10. Organozinnverbindungen 57
11. Chlorierte Ether 62
12. Bewertungsergebnisse der biologischen Qualitätskomponenten 64
13. Frühjahrshochwasser 2006 - Hubschrauber-Längsprofil von Lauen-burg bis zur Quelle 67
13.1 Einleitung 6713.2 Beschreibung der Probenahme 6713.3 Ergebnisse 69
14. Schadstoffbelastung in Aalen aus dem deutsch / tschechischenGrenzprofil der Elbe 81
14.1 Ergebnisse der Schadstoffuntersuchungen an Aalen vom Fangplatz Schmilka2005 83
14.2 Ergebnisse der Schadstoffuntersuchungen an Aalen vom Fangplatz Prossen2006 86
14.3 Fazit 86
15. Vergleich der Jahresfrachten der Elbe 1986 und 2006 89
16. Literatur 92
Anhang 93
Gewässergütebericht der Elbe 2006 1
1. Zusammenfassung
In dem vorliegenden Gewässergütebericht 2006werden Untersuchungsergebnisse, die im Rah-men des ARGE-ELBE-Messprogramms durchdie Länder und die Wassergütestelle Elbe er-hoben worden waren, für den deutschen Teildes Elbestromes sowie für die Unterläufe derwichtigsten Nebenflüsse beschrieben und be-wertet. Neben hydrologischen Aspekten wer-den Ergebnisse zu den Nährstoffen, den Schad-stoffen und zu den biologischen Qualitäts-komponenten mitgeteilt. Als Sondersituationwird das Frühjahrshochwasser Anfang April2006 behandelt und die dabei gewonnenenMessdaten im Verhältnis zu 10jährigen Mittel-werten betrachtet. Ferner wird die Belastungvon Aalen aufgezeigt, die in der Elbe amdeutsch/tschechischen Grenzprofil durchElektrobefischung gefangen worden waren.Am Ende des Berichtes wird schließlich einVergleich der Jahresfrachten der Elbe zwischenden Jahren 2006 und 1986 vorgenommen. DerVergleich mit dem Jahr 1986 bot sich an, weil1986 annähernd der gleiche mittlere Abfluss amPegel Neu Darchau auftrat.
Durch die Ausrichtung auf die Anforderungender EG-Wasserrahmenrichtlinie wurde die Ein-führung neuer Bewertungsverfahren erforder-lich, die nur teilweise mit den bisherigen Ver-fahren der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser(LAWA) und den von der Wassergütestelle Elbeentwickelten elbespezifischen Klassifizierungs-systemen korrespondieren. Dieser Bericht greiftübergangsweise sowohl die alten als auch dieneuen Verfahren auf, so dass der Leser selbsterkennen kann, ob die festgestellten Unterschie-de hinsichtlich der Bewertungsergebnisse rea-ler Natur oder systembedingt und damit ledig-lich scheinbar sind. Trendbetrachtungen übermehrere Jahre geben eine weitere Sicherheit beider Bewertung und Einordnung der Untersu-chungsbefunde.
Die Bewertung der Messwerte 2006 nach denneuen Umweltqualitätsnormen (UQN) der EG-WRRL ergab für den weitaus größten Teil deruntersuchten Schadstoffe einen guten Zustandder Elbe und der Unterläufe der großen Neben-flüsse. An mehreren Messstellen lautete für
Zink und Arsen das Ergebnis jedoch: „keinguter Zustand“. Bei einigen PCB-Kongenerenwurde bei Schmilka die UQN überschritten. Ander Muldemündung wurde für Dibutylzinnund Tetrabutylzinn eine Grenzwertüberschrei-tung im frischen Sediment beobachtet und fürα-HCH und β-HCH in der Wasserphase.
Neu ist auch, dass die Elbe und ihre Neben-gewässer in sog. Fließgewässertypen eingeteiltwurden. Der deutsche Abschnitt des Elbe-stromes weist insgesamt vier Fließgewässer-typen auf. Für jeden Fließgewässertyp mussteder Referenzzustand für die verschiedenen bio-logischen Qualitätskomponenten, nämlich Phy-toplankton, Makrophyten/Phytobenthos,Wirbellosenfauna und Fischfauna, entwickeltwerden. Im Vergleich mit diesen Referenzzu-ständen lassen sich die aktuellen Befunde überentsprechende Klassifizierungsverfahren ein-ordnen und die in den Fließgewässertypen be-nannten Oberflächenwasserkörper bewerten.Auch die Untersuchungsergebnisse der chemi-schen Stoffe und Verbindungen sind später derEU-Kommission wasserkörperscharf mitzutei-len. Dabei werden aber vorher in einer be-stimmten Art und Weise die Bewertungs-ergebnisse aggregiert.
Ab dem Jahr 2007 wird es dem Namen nachkein ARGE-ELBE-Messprogramm mehr geben,sondern nur noch ein Nationales Überwa-chungsprogramm Elbe der FGG/ARGE Elbe.Die zu überwachenden Qualitätskomponentenwerden allerdings gleich oder zumindest sehrähnlich bleiben.
2
2. Einführung
2.1 Messprogramm 2006
Gegenstand des Messprogrammes 2006 derArbeitsgemeinschaft für die Reinhaltung derElbe (ARGE-ELBE) ist der Elbestrom inDeutschland und die Unterläufe der großen Ne-benflüsse. Es ist ein Teil des Messprogrammesder Internationalen Kommission zum Schutzder Elbe (IKSE) und ebenso ein Teil der Über-wachung des deutschen Elbe-Einzugsgebietes,die für die europäische Wasserrahmenrichtlinie(EG-WRRL) durchgeführt wird. Für die EG-WRRL wird ein länderübergreifender Bewirt-schaftungsplan erarbeitet, der als Ziel die Er-reichung des guten ökologischen Zustandes inallen natürlichen Gewässern bzw. des gutenökologischen Potenzials in allen erheblich ver-änderten und künstlichen Gewässern der Fluss-gebietseinheit Elbe hat. Das deutsche Elbe-Ein-zugsgebiet ist dafür in 5 Arbeitsbereiche, denKoordinierungsräumen (Abb. 1), aufgeteilt:
Mulde, Obere Elbe, Schwarze ElsterSaaleHavelMittlere ElbeTideelbe
Die Ergebnisse aus diesen 5 Koordinierungs-räumen werden von der Flussgebietsgemein-schaft Elbe (FGG Elbe) zusammengetragen.
Die Fließgewässer im Elbegebiet sind in Fließ-gewässertypen eingeteilt (Abb. 1). Diese habenähnliche Eigenschaften, die für die Ausbildungeiner typspezifischen Lebensgemeinschaft derGewässerorganismen (Biozönose) wichtig sind,wie die Substratbeschaffenheit, die Fließge-schwindigkeit, die Temperatur, der pH-Wertoder der Salzgehalt. Die Beschaffenheit dieserbiologischen Qualitätskomponenten, wie Phy-
toplankton, Makrophyten/Phytobenthos,Makroinvertebraten und Fischfauna, ist we-sentlich für die Bewertung des ökologischenZustandes eines natürlichen Oberflächen-gewässers.
Oberflächenwasserkörper sind einheitliche undbedeutende Abschnitte der Oberflächen-gewässer (Abb. 2). Ein Oberflächenwasser-körper kann ein Fluss oder Strom oder ein Teil-abschnitt davon sein.
Die chemischen, physikalischen und biologi-schen Untersuchungen an den Messstellen derFließgewässer dienen der repräsentativenÜberwachung der jeweiligen Oberflächen-wasserkörper (Abb. 2).
Die Überwachungsprogramme für die EG-WRRL mussten bis Ende 2006 anwendungs-bereit sein, damit ab 2007 beispielsweise dieÜberblicksweise Überwachung flächende-ckend nach einheitlichen Gesichtspunktendurchgeführt werden kann. Aufgrund intensi-ver Vorarbeiten konnte bereits in 2005 in Teilendes Elbestromes eine entsprechende Erpro-bungsphase und in 2006 eine vorgezogeneÜberblicksweise Überwachung komplett amElbestrom durchgeführt werden. Die Program-me konnten also fristgerecht aufgestellt werden.
Für das Jahr 2007 sei schon jetzt mitgeteilt, dassin Ausrichtung an die Anforderungen der EG-WRRL das ARGE-ELBE-Messprogramm umbe-nannt werden wird in „Nationales Über-wachungsprogramm der Elbe 2007“ der Fluss-gebietsgemeinschaft Elbe (FGG Elbe) undARGE ELBE.
2.2 Erläuterung zu den verwendeten Bewertungssystemen
Insbesondere bei der bewertenden Darstellungder Untersuchungsergebnisse muss sich derLeser nun umstellen. Die klassischen Gewässer-gütekarten, die den Gewässerzustand nachdem Saprobiensystem widerspiegelten, werden
zugunsten spezifischer Bewertungsverfahrenfür die o.g. biologischen Qualitätskomponentenaufgegeben und die von der ARGE ELBE ent-wickelten elbespezifischen Güteklassen für che-misch/physikalische Messgrößen werden nun-
Gewässergütebericht der Elbe 2006 3
WGEEhr 31.05.07
KIEL
SCHWERIN
HAMBURG
BERLIN
MAGDEBURG
DRESDEN
ERFURT
N
0 100 km
Elbe
Saale
Mulde
SchwarzeElster
Havel
Spree
WeißeElster
Unstrut
Schmilka, re
Zehren, li
Dommitzsch, liDessau
Wittenberg
Toppel
Schnackenburg
Zollenspieker
Seemannshöft
Grauerort
Brunsbüttel
Magdeburg,li
Rosenburg Gorsdorf
Koordinierungsräume
TEL: TideelbeMEL: Mittlere ElbeHAV: HavelSAL: SaaleMES: Mulde, Obere Elbe, Schwarze Elster
Messstellen InternationalesMessprogramm
Messstellen Elbe NationalesMessprogramm
TEL
MEL
SAL
HAV
MES
Typen des Norddeutschen TieflandesTyp 15: Sand- und lehmgeprägte TieflandflüsseTyp 17: Kiesgeprägte Tieflandflüsse
Typ 20: Sandgeprägte StrömeTyp 22.3: Ströme der Marschen
Typ T1: Übergangsgewässer
Typ 9.1: Karbonatische, fein- bisgrobmaterialreiche Mittelgebirgsfl.
Typ 9.2: Große Flüsse des MittelgebirgesTyp 10: Kiesgeprägte Ströme
Typen des Mittelgebirges
Kurznamen der biozönotisch bedeutsamen Fließgewässertypen Deutschlands T. Pottgiesser & M. Sommerhäuser (Februar 2004)
Abb. 1 Biozönotisch bedeutsame Fließgewässertypen im deutschen Teil des Elbeeinzugsgebietes
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Abb. 2 Messstellen des ARGE-ELBE-Messprogramms 2006 und die erfassten Oberflächen-wasserkörper
WGEEhr 31.05.07
KIEL
SCHWERIN
HAMBURG
BERLIN
MAGDEBURG
DRESDEN
ERFURT
N
Koordinierungsräume
TEL: TideelbeMEL: Mittlere ElbeHAV: HavelSAL: SaaleMES: Mulde, Obere Elbe, Schwarze Elster
0 100 km
Elbe
Saale
Mulde
SchwarzeElster
Havel
Spree
WeißeElster
Unstrut
Messstellen InternationalesMessprogramm
Messstellen Elbe NationalesMessprogramm
Schmilka, re
Zehren, li
Dommitzsch, liDessau
Wittenberg
Toppel
Schnackenburg
Zollenspieker
Seemannshöft
Grauerort
Brunsbüttel
Magdeburg,li
Rosenburg Gorsdorf
TEL
MEL
SAL
HAV
MES
ELBE (Übergangsgewässer)ELBE (West)HafenELBE (Ost)MEL08OW01-00MEL07OW01-00EL03OW01-00DE5-2DE5-1
ElbeSchwarze Elster bei GorsdorfMulde bei DessauSaale bei RosenburgHavel bei Toppel
NebenflüsseOberflächenwasserkörper
Gewässergütebericht der Elbe 2006 5
mehr durch sog. Umweltqualitätsnormen ab-gelöst, die in den einzelnen Bundesländern innationales Recht umgesetzt wurden. Ein Teilder Vorgaben der EU für Umweltqualitäts-normen zur Einstufung des chemischen Zu-standes haben zur Zeit noch einen vorläufigenCharakter.
Durch diese Umstellungen kann es in Einzel-fällen zu Verschlechterungen oder aber auch zuVerbesserungen kommen, die allerdings nurscheinbar sind. So wird letztendlich z. B. füralle biologischen Qualitätskomponenten einGesamtergebnis des ökologischen Zustandesermittelt, dass allerdings durch den schlechtes-ten Wert einer Einzelkomponente festgeschrie-ben wird. So können beispielsweise die Unter-suchungsergebnisse der Fischfauna, desMakrozoobenthos und der Wasserpflanzentheoretisch einen guten ökologischen Zustandanzeigen; spiegelt aber das Phytoplankton nureinen schlechten ökologischen Zustand wider,so wird der Wasserkörper insgesamt als “öko-logisch schlecht” gekennzeichnet.
Bei den ARGE-ELBE-Güteklassen für chemi-sche Stoffe oder Verbindungen wurden in der
Regel Klassifizierungen für die Kompartimente(Wasser, Schwebstoffe, Sedimente, Biota) vor-genommen, in denen die höchsten Anreiche-rungen auftreten, z.B. Hexachlorbenzen (HCB)im Fisch und in den schwebstoffbürtigen Sedi-menten. Bei den bisher vorliegenden Umwelt-qualitätsnormen für die chemischen Stoffe istdies noch nicht in letzter Konsequenz berück-sichtigt. Beispielsweise sind einige Stoffe zurZeit nur in der Wasserphase zu messen und zubewerten, obwohl sie dort praktisch nicht nach-weisbar sind, aber eben im Fisch oder im Sedi-ment sich erheblich anreichern. Hier werdensicher noch einige Anpassungen stattfindenmüssen.
In dem vorliegenden Bericht wird so transpa-rent wie möglich die Umstellung von den al-ten auf die neuen Berwertungsverfahren auf-gezeigt. Durch die grafische Darstellung vonTrends im Laufe mehrerer zurückliegenderUntersuchungszeiträume besteht für den Leserdie unmittelbare Möglichkeit der Einschätzung,ob sich die Belastungssituation für einen Stoffoder Komponente tatsächlich negativ veränderthat oder nicht.
In diesem Gewässergütebericht der Elbe 2006werden die ARGE-ELBE-Güteklassen (Flügge1988), die in den vorangegangenen Güte-berichten der Elbe verwendet wurden, den Um-weltqualitätsnormen (UQN) der EG-Wasser-rahmenrichtlinie (EG-WRRL) soweit als mög-lich gegenübergestellt. Es soll eine Verbindungzwischen den bisherigen Bewertungen und denneuen Bewertungswerkzeugen der EG-WRRLhergestellt werden. Die Umweltqualitätsnorm-Stofflisten sind noch nicht endgültig festge-schrieben. Für diesen Bericht wurden vorran-gig die in nationales Recht umgesetzten UQN-Werte verwendet.
Die ARGE-ELBE-Güteklassen (Tab. 1) bewer-ten hauptsächlich die partikulär gebundenenSchadstoffe. Hierfür werden in den automati-schen Messstationen entlang der Elbe in Absetz-becken Monatsmischproben von frischen,
schwebstoffbürtigen Sedimenten gesammeltund aus den Messwerten eines Jahres der 90%-Wert ermittelt. Dieser 90%-Wert wird dann mitden jeweiligen Grenzwerten der ARGE-ELBE-Güteklassen verglichen. Die Messung und Be-wertung von Schadstoffen in Sedimenten hatden Vorteil, dass die meisten Schadstoffe auch
2.2.1 Chemische Qualitätskomponenten
Tab. 1 ARGE-ELBE-Güteklassen
Güteklasse
I
I-II
II
II-III
III
III-IV
IV
Beschreibung
unbelastet bis sehr gering belastet
gering belastet
mäßig belastet
kritisch belastet
stark verschmutzt
sehr stark verschmutzt
übermäßig verschmutzt
6
Tab. 2 EG-WRRL, Beschreibung desÖkologischen Zustandes - StoffeAnhang VIII
Skala Beschreibung
Guter Zustand
Kein guter Zustand
Kein guter Zustand, besondere Relevanz
Tab. 3 EG-WRRL, Beschreibung des Che-mischen Zustandes - Stoffe An-hang IX und X
Skala Beschreibung
Guter Zustand
Kein guter Zustand
Kein guter Zustand, besondere Relevanz
in geringen Mengen gut messbar sind, weil eingroßer Teil der Schadstoffe partikulär gebun-den vorliegt und sich damit im Sediment an-reichert. Die Nährstoffe und Sauerstoff-zehrenden Stoffe werden allerdings in derWasserphase gemessen. Aus den Werten der12 bis 26 Einzelproben eines Jahres wird der90%-Wert errechnet und die Güteklasse ermit-telt.
Die Umweltqualitätsnormen (UQN) gelten inder Regel für Stoffe in der Wasserphase, nur ineinigen Fällen werden Stoffe auch in der festenPhase (Schwebstoff, Sediment) bewertet. Auseiner Jahres-Messreihe wird der arithmetrischeJahres-Mittelwert errechnet und mit dem UQN-Wert verglichen. Ist der Mittelwert kleiner odergleich dem UQN-Wert, dann ist der Zustanddes untersuchten Wasserkörpers für diesenStoff gut. Wird der UQN-Wert überschritten,dann ergibt sich die Bewertung „Kein guter Zu-stand“. Bei einem Jahresmittelwert über demDoppelten des UQN-Wertes wird (als nationa-le Regelung in Deutschland) zusätzlich eine be-sonders relevante Belastung des Oberflächen-wasserkörpers mit dem Schadstoff festgestellt.Für die Beschreibung des Ökologischen Zustan-des (Tab. 2) steht die Stoff-Liste im Anhang VIIIder EG-WRRL. Die UQN-Werte dieser Stoff-Liste wurden national geregelt. Für die Be-schreibung des Chemischen Zustandes (Tab. 3)steht die Stoff-Liste mit den UQN-Werten imAnhang IX und X der EG-WRRL. Diese UQN-Werte sind noch vorläufig und werden europa-weit gelten. Für die Bewertung des Ökologi-schen und des Chemischen Zustandes wurden
in Deutschland verschiedenen Farben gewählt.Die Heraustellung der besonderen Relevanz ei-nes Stoffes bei einen Überschreitung des dop-pelten UQN-Wertes ist eine nationale Konven-tion.
Wird bei nur einem Stoff die Bewertung „keinguter Zustand“ ermittelt, so schlägt dieses Er-gebnis auf die Gesamt-Bewertung eines Ober-flächenwasserkörpers durch. Auch wenn dieanderen Qualitätskomponenten einen „gutenZustand“ ergeben, lautet das Endergebnis „keinguter Zustand“.
Eine Übersicht aller UQN-Werte sind im An-hang (S. 63) in Tab. A1 und A2 zusammenge-stellt.
2.2.2 Biologische Qualitätskomponenten
Die deutliche Ausrichtung der EG-WRRL aufbiologische Qualitätskomponenten zur Bewer-tung des ökologischen Zustandes hat inDeutschland zu einer innovativen Entwicklungvon entsprechenden Untersuchungs- undBewertungsverfahren geführt. Aufgrund derKomplexität dieser einzelnen Verfahren mussim Rahmen dieses Berichtes auf nähere Einzel-heiten verzichtet werden. Die Untersuchungs-verfahren für biologische Qualitätskompo-nenten finden sich beispielsweise im Arbeitspa-
pier III der Rahmen-Konzeption MonitoringTeil B der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser(LAWA-AO). Das Arbeitspapier, das auch imöffentlichen Forum des WasserBLIcKs einge-stellt ist, kann über die Internet-Adressewww.wasserblick.net aufgerufen und herunter-geladen werden. Detailinformationen zu denBewertungsverfahren für die limnischenWasserkörper der Tideelbe sowie das Über-gangsgewässer finden sich auf der Web-Seiteder ARGE ELBE www.arge-elbe.de.
Gewässergütebericht der Elbe 2006 7
150
170
190
210
230
250
270
290
310
330
350
28.01. 29.01. 30.01. 31.01. 01.02.
Eisbrecher
[cm PN]Be 6/07WGE
Abb. 4 Wasserstand der Elbe am Pegel Boi-zenburg - Eisstau im Januar 2006
3. Wasserführung
Das Jahr 2006 war durch einen langen aus-geprägten Winter und durch ein hohes Früh-jahrshochwasser an der Elbe gekennzeichnet(Abb. 3).
Ab dem 9. Januar wurde am Pegel WittenbergeTreibeis auf der Elbe beobachtet und ab dem16. Januar wurden Eisschollen auch an den Pe-geln Magdeburg-Strombrücke und Tanger-münde gesichtet. Ab dem 23. Januar breitetesich das Treibeis auch zunehmend auf der Tide-elbe aus. Am 24. Januar wurde die Mittlere Elbefür die Schifffahrt gesperrt. Das Messschiff„Tümmler“ des NLWKN - Betriebstelle Stade- konnte seinen Liegeplatz in der Schwingenicht mehr verlassen. Die für den 30. Januarvorgesehenen Messungen im QuerprofilSeemannshöft mußten deshalb ausfallen. EndeJanuar kam es oberhalb des Wehres Geesthachtzu einem Eisstau. Innerhalb von 2 Tagen stiegder Pegel Boizenburg um knapp 1,7 m an (Abb.4). Am 31. Januar setzte deshalb das WSALauenburg seine Eisbrecher ein, um ein weite-res Ansteigen der Pegel zu verhindern.
Abb. 3 Abfluss der Elbe an den Pegeln Dresden und Neu Darchau - 2006
0
500
1000
1500
2000
2500
3000
3500[m3/s]
Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.
Be 6/07WGE
Pegel Dresdenkm 55,6
Pegel Neu Darchaukm 536,4
Auch auf den Elbenebenflüssen bildete sich Eis.So wurde auf der Mulde am Pegel Bad Dübenab dem 11. Januar Treibeis beobachtet. Am 26.Januar war die Eisdecke hier geschlossen. Mit
8
dem Aufbrechen des Eises kam es am 9. Febuarzu einem Eisversatz.
Es folgte milderes Winterwetter mit ergiebigenSchneefällen fast bis Ende März. Der Schneeblieb auch im Flachland liegen. Zu dem Wetter-geschehen schreibt der Deutsche Wetterdienst(Rudolf et. al., 2006):
„Nach dem relativ späten Ende des Wintersstellte sich im letzten Märzdrittel eine West-strömung mit kräftiger Zufuhr feuchter undrelativ warmer Luft in Mitteleuropa ein. EineZyklone nach der anderen überquerte mit er-giebigen Regenfällen Deutschland und Tsche-chien. Diese Situation hielt mit den typischenSchwankungen bis Mitte April an.“
Die Tageshöchsttemperaturen stiegen EndeMärz von unter 5 °C auf über 10 °C an. Modell-rechnungen des Deutschen Wetterdienstes zeig-ten, dass die „Schneedecke in Deutschland in-nerhalb nur einer Woche nahezu völlig abtau-te.“ Auch in Tschechien taute die Schneedeckeentsprechend schnell, allerdings in den höhe-
ren Lagen, die mächtige Schneedecken aufwie-sen, mit einer zeitlichen Verzögerung (Abb. 5).Diese zeitliche Verzögerung verhinderte einennoch höheren Anstieg des Frühjahrshoch-wassers und sorgte aber andererseits für hoheAbflüsse bis Mitte Mai.
Der Pegel Dresden stieg ab dem 27. Märzschnell an und erreichte am 31. März die höch-ste Alarmstufe 4 (700 cm; Abb. 6). Der Hoch-wasserscheitel bei Dresden blieb aber am 4.April mit 749 cm rd. 2 m unter dem Höchst-wert vom August 2002.
Bei Magdeburg wurde das Pretziener Wehr(Abb. 65) vom 31. März bis zum 14. April ge-öffnet, um über den Elbeumflutkanal die Elbeim dortigen Bereich zu entlasten. Der PegelMagdeburg-Strombrücke erreichte am 5. Aprilmit 625 cm einen um 45 cm niedrigeren Höchst-stand als 2002.
Weiter stromab zwischen Wittenberge undLauenburg übertraf das Hochwasser allerdingsden Scheitelwert von 2002 um ca. 20 cm, weil
Abb. 5 Die Labe/Elbe bei Spindleruv Mlyn/Spindler Mühle in Tschechien am 6. April 2006
WGE, Wolff
Gewässergütebericht der Elbe 2006 9
Be 5/06WGE
0
200
400
600
800[cm PN]
Neu Darchau10.04.06 749 cm
Dresden04.04.06 749 cm
Magdeburg05.04.06 625 cm
Rohdaten: WSD Ost
März April Mai10. 15. 20. 25. 30. 10. 15. 20. 25. 30.5. 10. 15.5.
Tab. 4 Abfluss der Elbe - Hauptwerte 2006
Pegel
MQ 2006 [m3/s]MQ langjährig [m3/s]
HQ 2006 [m3/s]MHQ langjährig [m3/s]
NQ 2006 [m3/s]MNQ langjährig [m3/s]
Dresden
407325
(1931 - 2004)
2 8701 480
(1931 - 2004)
108109
(1931 - 2004)
Neu Darchau
707713
(1926 - 2003)
3 6001 930
(1926 - 2003)
230276
(1926 - 2003)
im Gegensatz zu 2002 keine Entlastung durchDeichbrüche eintrat und alle Nebenflüsse dernorddeutschen Tiefebene Hochwasser führten.Auch wurden diesmal die Havelpolder nichtgeflutet, weil die Havel selber einen hoheWasserführung hatte (HQ 301 m3/s). Unter die-sen Bedingungen wäre eine Kappung desHochwasserscheitels am Pegel Wittenberge nurum ca. 5 cm möglich gewesen (IKSE 2007). Anallen Nebenflüssen der Mittleren Elbe kam eszu einem deutlichen Rückstau, so dass auch anden Nebenflüssen die Deichverteidigung tätigwerden musste. Der höchste Abfluss der Elbewurde am Pegel Wittenberge mit 3 720 m3/sermittelt.
In der Tideelbe wurden die Wasserstände nurzwischen dem Wehr Geesthacht und den Ham-burger Elbbrücken deutlich beeinflusst. Hierstieg vor allem das Tideniedrigwasser an. AmPegel St. Pauli im Hamburger Hafen hingegenstieg das Tidehochwasser nur noch um rd.20 cm. Unterhalb des Hamburger Hafens warder Einfluss des Hochwassers auf die Wasser-stände nicht mehr nachweisbar. Allerdingswurde die mittlere Laufzeit der Wasserteilchen
Abb. 6 Wasserstände (bezogen auf Pegelnull) an den Elbepegeln Dresden, Magdeburg-Strom-brücke und Neu Darchau während des Frühjahrshochwassers 2006
vom Wehr Geestacht bis Cuxhaven auf nur 6Tage verkürzt. Bei einem mittleren Abfluss be-trägt die Laufzeit rd. 30 Tage.
Zur Einordnung der Abflusswerte des Jahres2006 sind in Tab. 4 die wichtigsten Abfluss-kennzahlen für die Pegel Dresden und NeuDarchau zusammengestellt.
Eine ausführliche Beschreibung des Hochwas-sers wurde von der Bundesanstalt für Gewäs-serkunde (2006) und der Internationalen Kom-mission zum Schutz der Elbe (2007) veröffent-licht.
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4. Sauerstoffhaushalt
4.1 Zeitreihen an den automatischen Messstationen
Das Frühjahrshochwasser zerstörte den Pum-penschwimmer der Messstation Zehren. DieStation fiel deshalb von April bis Anfang No-vember aus. An den Messstationen Schmilkaund Dommitzsch bewirkte das Hochwasser nureine kurze Störung des Messbetriebs. Der Pon-ton (Anleger) der Messstation Seemannshöftmußte für Reparaturarbeiten in die Werft. Esliegen deshalb vom 5. Mai bis zum 17. Juli kei-ne Messwerte vor. Der Pumpenschwimmer derMessstation Grauerort mußte vom 27. Januarbis zum 9. Februar wegen starken Eisgangs ausdem Wasser genommen werden.
In Abb. 10 - 14 sind die Tagesextremwerte derSauerstoffgehalte von 5 automatischen Mess-stationen an der Elbe aufgetragen. Der Tages-gang der Sauerstoffwerte, der als blaue Flächeerkennbar ist, ist in den Sommermonaten sehrausgeprägt. Die mittlere Differenz zwischendem Maximum und dem Minimum des Sauer-stoffgehaltes der Monate Juni, Juli und Augustbetrug 2006 an den Messstationen:
mg/l O2
Schmilka, Elbe 2,1Dommitzsch, Elbe 2,2Magdeburg, Elbe 3,3Cumlosen, Elbe 2,8Schnackenburg, Elbe 3,3Bunthaus, Elbe 2,1Seemannshöft, Elbe 1,7Blankenese, Elbe 1,8Grauerort, Elbe 1,5Dessau, Mulde 2,2Rosenburg, Saale 2,3
Im Tidegebiet (ab der Messsstation Bunthaus)wird der Tagesgang des Sauerstoffgehaltes ne-ben dem Tag-Nacht-Zyklus auch von der Tide-bewegung beeinflusst. Der Tideweg, d.h. dieTransportstrecke zwischen der Kenterung desFlutstroms und der Kenterung des Ebbstroms,beträgt ungefähr 20 km. Somit wird Wasser mitwechselnden Konzentrationen an den Mess-stationen vorbei transportiert. Wenn es einendeutlichen Gradienten im Längsprofil gibt, wie
es im Hamburger Raum häufig der Fall ist,dann kann der tidebedingte Tagesgang größerals der tageslichtbedingte Tagesgang sein.
Die durch das Tageslicht gesteuerte Sauerstoff-produktion ist direkt von der Algenkon-zentration abhängig. In Abb. 10 - 14 ist deshalbder Chlorophyll-a-Gehalt als Summenpara-meter für die Algen aufgetragen. Der Chloro-phyll-a-Gehalt zeigt den gleichen Jahreszykluswie der Sauerstoffgehalt. Von Schmilka bisZollenspieker nahm 2006 der mittlere Sommer-Chlorophyll-a-Gehalt (Juni, Juli, Aug.) von 40auf 130 μg/l stetig zu. Die aus der Algen-population tagsüber resultierende Sauerstoff-produktion stieg entsprechend an. Die maxi-male Sauerstoffkonzentration der Elbe betrug2006 bei Schmilka 12,9 mg/l O2 (13.06.2006), beiMagdeburg 16,5 mg/l O2 (04.08.2006) und beiSchnackenburg 18,3 mg/l O2 (26.07.2006).Mehrfach lag der Sauerstoffsättigungsindexüber 200 %. Ab Hamburg nahm der Chloro-phyll-a-Gehalt deutlich ab. Bei Seemannshöftbetrug der Sommermittelwert 70 μg/l und beiCuxhaven 8 μg/l.
Hohe Algendichten führen beim Absterben zueiner erhöhten Sekundärverschmutzung mitentsprechender Sauerstoffzehrung. Die Gang-linien des Chlorophyll-a und der Zehrung21 beiSchnackenburg (Abb. 9) zeigen diesen Zusam-menhang deutlich. Die Primärverschmutzungdurch sauerstoffzehrende Stoffe aus Einleitun-gen und anderen Einträgen ist demgegenüberverhältnismäßig gering. Mit zunehmenderLaufzeit nimmt die Sekundärverschmutzung inder Mittleren Elbe zu (Vergleich Schmilka undSchnackenburg). Bei Höchsttemperaturen imWasser von bis zu 28 °C und entsprechend be-schleunigten Stoffwechselvorgängen wurden2006 in der Oberen und Mittleren Elbe trotz-dem keine für die Fische kritischen Sauerstoff-werte beobachtet.
In der Tideelbe unterhalb des Hamburger Ha-fens jedoch ist der atmosphärische und bioge-ne Sauerstoffeintrag in das Gewässer während
Gewässergütebericht der Elbe 2006 11
Abb. 7 automatische Mess-station Schmilka (rech-tes Ufer)
Abb. 8 automatische Mess-station Magdeburg(linkes Ufer)
Abb. 9 automatische Mess-station Schnacken-burg (linkes Ufer)
WGE
WGE
WGE
12
Abb. 10 Sauerstoff-, Zehrung21
- und Chlorophyll-a-Gehalte der Elbe 2002 - 2006 an der MessstationSchmilka (rechtes Ufer)
Abb. 11 Sauerstoff-, Zehrung21
- und Chlorophyll-a-Gehalte der Elbe 2002 - 2006 an der MessstationMagdeburg (linkes Ufer)
0
4
8
12
16
[mg/l
O2]
[mg/l
O2]
Be 7/07WGE
SauerstoffgehaltTagesminimaTagesmaxima
0
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20
30
40
2002 2003 2004 2005 2006
Zehrung214-wöchentlicheEinzelproben
Chlorophyll-a2,4-wöchentliche
Einzelproben
0
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200
300
400[μg/l]
0
4
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[mg
/l O
2]
[mg
/l O
2]
Be 7/07WGE
Sauerstoffgehalt
TagesminimaTagesmaxima
2-wöchentlicheEinzelproben
0
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30
40
2002 2003 2004 2005 2006
Zehrung214-wöchentlicheEinzelproben
Chlorophyll-a2,4-wöchentliche
Einzelproben
0
100
200
300
400[μg/l]
Gewässergütebericht der Elbe 2006 13
Abb. 13 Sauerstoff-, Zehrung21
- und Chlorophyll-a-Gehalte der Elbe 2002 - 2006 an der MessstationSeemannshöft
Abb. 12 Sauerstoff-, Zehrung21
- und Chlorophyll-a-Gehalte der Elbe 2002 - 2006 an der MessstationSchnackenburg
0
4
8
12
16
[mg/l
O2]
[mg/l
O2]
Be 7/07WGE
SauerstoffgehaltTagesminimaTagesmaxima
0
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20
30
40
2002 2003 2004 2005 20060
100
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300
400
<1
<1
Zehrung214-wöchentlicheEinzelproben
Chlorophyll-a2,4-wöchentliche
Einzelproben
[μg/l]
0
4
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16
[mg
/l O
2]
[mg
/l O
2]
Be 7/07WGE
SauerstoffgehaltTagesminimaTagesmaxima
0
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20
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300
400
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<11
<10
2002 2003 2004 2005 2006
Zehrung214-wöchentlicheEinzelproben
Chlorophyll-a2,4-wöchentliche
Einzelproben
[μg/l]
14
Abb. 14 Sauerstoff-, Zehrung21
- und Chlorophyll-a-Gehalte der Elbe 2002 - 2006 an der MessstationGrauerort
0
4
8
12
16
[mg
/l O
2]
[mg
/l O
2]
Be 7/07WGE
SauerstoffgehaltTagesminimaTagesmaxima
0
10
20
30
40
2002 2003 2004 2005 20060
100
200
300
400[μg/l]
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<10
<10
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<11
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<6 <8
<5 <15
Zehrung214-wöchentlicheEinzelproben
Chlorophyll-a2-wöchentlicheEinzelproben
N
CR
Saale
Havel
Mulde
Schwarze Elster
14
12
0
2
4
6
8
10
Elbe
HamburgSchnacken-burg Lutherstadt
Wittenberg
Torgau
Magdeburg
Havelberg
Riesa Meißen
Dresden
SchmilkaHitzackerBrunsbüttel
Cuxhaven
Stade
Dömitz
Tanger-münde
DessauRosen-burg
Be 7/07WGE
[mg/l]140
120
0
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40
60
80
100
[μg/l]
Gra
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Chlorophyll-a2,4-wöchentliche
Einzelproben
Tagesmaximum
SauerstoffgehaltTagesminimum
Abb. 15 Mittlerer Tagesgang der Sauerstoffgehalte an den automatischen Messstationen und dermittlere Chlorophyllgehalt der Einzelproben - Elbe, Mulde und Saale in den Sommermo-naten Juni, Juli und August 2006
Gewässergütebericht der Elbe 2006 15
des Sommers häufig unzureichend, weil hierdie spezifische Wasseroberfläche und damit derphysikalische Sauerstoffeintrag kleiner ist undder biogene Sauerstoffeintrag wegen derschlechteren Lichtbedingungen für Algen eben-falls abnimmt. Daneben wirkt sich der langsa-mere Nettotransport in Richtung Mündung we-gen der großen Fluss-Querschnitte auf den Sau-erstoffgehalt aus. Ein großer Teil der sauerstoff-zehrenden Abbauvorgänge findet somit auf ei-ner vergleichsweise kurzen Strecke statt. DieSauerstoffzehrung war im Sommer 2006 im Be-reich von Hamburg bis zur Schwingemündunggrößer als der Sauerstoffeintrag, mit der Folge,dass der Sauerstoffgehalt zeitweise unter denfür das Überleben der Fische erforderlichenMindestsauerstoffgehalt von 3 mg/l O2 absank(Seemannshöft Abb. 13). Dieser Mindest-sauerstoffgehalt wurde unterhalb Hamburgs aninsgesamt 40 Tagen unterschritten.
Ende Juni und im Juli 2006 wurde bei Hamburgbeobachtet, dass sich Jungfische (hauptsächlich
Jungstinte), bei Sauerstoffwerten unter 3 mg/lO2, bevorzugt an der Wasseroberfläche auf-hielten, wo sie eine leichte Beute für Möven wa-ren.
Bis zur Schwingemündung war ein erheblicherTeil der sauerstoffzehrenden Substanzen abge-baut. Ab hier überwog wieder der Sauerstoff-eintrag, der in der Unterelbe zum größeren Teilphysikalisch und zum kleineren Teil biogenerfolgt. Folglich stieg der Sauerstoffgehalt wie-der an (Grauerort Abb. 14). Bis zur Elbe-mündung (Strom-km 727) wurden 2006 keinekritischen Sauerstoffwerte beobachtet.
Abb. 15 zeigt eine Zusammenfassung der mitt-leren Sauerstofftagesgänge und der mittlerenChlorophyllgehalte im Sommer 2006 an allenautomatischen Messstationen an der Elbe.
4.2 Hubschrauber-Längsprofil von der Mündung bis zur Quelle (August 2006)
Neben den 4 Hubschrauber-Längsprofilen inder Tideelbe werden jedes Jahr im Mai und Au-gust zwei große Längsprofile von der Mündungbis zur Quelle gemessen.
In Abb. 16 sind von dem Elbe-Längsprofil imAugust 2006 die Ganglinien des Sauerstoff-, desZehrung7- und des Chlorophyll-a-Gehaltes fürdie gesamte Elbe dargestellt. Zusätzlich sindMesswerte aus den Mündungsbereichen derNebenflüsse aufgetragen, die im Rahmen desLängsprofils beprobt wurden.
Der erste Teil des August-Längsprofiles in derTideelbe musste am 14.08.2006 wegen sehr star-ken Regens bei Wischhafen abgebrochen wer-den. Dieser erste Teil wurde am 24.08.2006 wie-derholt. Die Abschnitte 2 und 3 wurden wie ge-plant am 15. und 16.08.2006 beprobt.
Bei dieser Längsprofil-Messung im August 2006lag die Phytoplankton-Population in der Obe-ren und Mittleren Elbe im Vergleich zu vorher-gehenden Messungen recht niedrig. Erst unter-
halb der Havelmündung war ein deutlicherAnstieg des Chlorophyll-a-Gehaltes zu ver-zeichnen, der unterhalb Hamburgs wegen desschlechteren Lichtklimas schnell wieder ab-nahm. Die Abfolge der Zehrungswerte ent-sprach der Phytoplankton-Population. DieSauerstoffgehalte der Oberen und MittlerenElbe zeigten für sommerliche Verhältnisse ei-nen ungewöhnlich gleichförmigen Verlauf.
16
Abb. 16 Sauerstoff-, Zehrung7-, Chlorophyll-a - Längsprofil der Elbe 15./16. und 24. August 2006
0
2
4
6
8
10
12
14
16
[mg/
l O2]
Mol
dau
Ohr
e
Bíli
na
Müg
litz
Mul
de
Saa
le
Jize
ra
Sch
war
ze E
lste
r
Hav
elBe 9/07WGE
linkes Ufer
Mitte
rechtes Ufer
Sauerstoffgehalt
24.08.06 15.08.06 16.08.06
Elbe Labe
Saale
Havel
Mulde
Moldau
SchwarzeElsterBrunsbüttel
CuxhavenStade
Hamburg
Republik Polen
BundesrepublikDeutschland Tschechische
Republik
Dömitz
Schnacken-burg
Magdeburg
Wittenberg/L.
Dessau
Decin
Zelcin
TorgauDresden
Schmilka
Havelberg
N Ústi Praha
ValyLysa
0
2
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6
8
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[mg/
l O2]
Mol
dau
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na
Müg
litz
Mul
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el
Zehrung 7
0
50
100
150
200
[μg/
l]
700 600 500 400 300 200 100 0 100 200 300 km
Mol
dau
Ohr
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Bíli
na
Mul
de
Saa
le
Jize
ra
Sch
war
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lste
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Hav
el
Chlorophyll-a
Gewässergütebericht der Elbe 2006 17
5. Nährstoffe
5.1 Zeitreihen der Nährstoffgehalte
In Abb. 17 bis 21 sind die Ammonium-, Nitrat-,Gesamt-Stickstoff-, o-Phosphatgehalte und Ge-samt-Phosphorgehalte von Schmilka bisGrauerort aufgetragen. Um die Einstufung indie ARGE-ELBE-Güteklassen nachvollziehbarzu machen, sind die jeweiligen Konzentrations-bereiche der Güteklassen rechts neben den Dia-grammen dargestellt. Für die Einstufung wur-de der 90%-Wert (ausreisserfreies Maximum)einer Jahresreihe ermittelt und in die entspre-chende Güteklasse umgesetzt. Die verbale Be-schreibung der Güteklassen ist in Tab. 1, Kap.2.2.1 aufgeführt.
Die Klassifizierung der Nährstoffwerte der Elbevon Schmilka bis zur oberen Brackwasserzonebei Grauerort ergab für 2006 die folgendenErgebnisse:
Auffällig sind die erhöhten Gesamt-Phosphor-Werte im März während des Pegelanstiegs beiSchmilka, Magdeburg und Schnackenburg(Abb. 21). Das Maximum wurde bei Zehren mit0,75 mg/l P gemessen (hier nicht aufgetragen).Gleichzeitig wurden auch hohe Schwebstoff-gehalte bis über 200 mg/l ermittelt. Die hohenGesamt-Phosphor-Werte können wohl auf dieRemobilisierung von nicht konsolidierten Se-dimenten während des Frühjahrshochwasserzurückgeführt werden.
Die Nährstoffgehalte führten in der MittlerenElbe im Sommer 2006, ähnlich wie in den Vor-jahren seit 1990, zu einem deutlichen Eutrophie-rungseffekt, erkennbar an hohen Chlorophyll-a-Gehalten und hohen pH-Werten (Abb. 11 und12). So wurde an der automatischen Mess-station Magdeburg ein pH-Wert-Maximum von9,3 gemessen. In der Unteren Elbe trat dieserEffekt wegen des schlechteren Lichtklimas nurdeutlich gedämpft auf.
An der Messstation Schnackenburg (Strom-km474,5) wurden 2006 die folgenden Nährstoff-jahresfrachten für die Elbe ermittelt:
Ammonium 3 700 t/a NNitrat 80 000 t/a NGesamt-N 97 000 t/a No-Phosphat 1 200 t/a PGesamt-P 3 700 t/a P
Die Ammonium-Frachten 2006 waren gut 50%höher als im Jahr 2005. Dabei wurde ein erheb-licher Teil des Ammoniums während des Früh-jahrshochwassers im März/April transportiert.Die anderen Nährstoff-Frachten waren ähnlichhoch wie 2005. Der Eintrag von Nährstoffen ausden Nebenflüssen in die Elbe entsprach in etwaihrem Flächenanteil am Gesamteinzugsgebiet.Es gab keine auffällig hohen Einträge. Die Ha-vel lieferte im Vergleich zu den anderen Neben-flüssen einen recht niedrigen Eintrag, weil inihren Seenketten große Nährstoffmengen zu-rückgehalten werden. So betrug 2006 der mitt-lere Nitratgehalt der Havel bei Toppel nur0,8 mg/l N.
Der UQN-Wert für Nitrat (chemischer Zustand)von 50 mg/l NO3 (entspr. 11,3 mg/l N) wurdein keinem Fall überschritten. Die Arbeitsgrup-pe „Nährstoffe“ in der LAWA (Expertengrup-pe Meer) hat für die Bilanzierungsstelle See-mannshöft, wo der Haupteintrag der Elbe indie Nordsee ermittelt wird, einen Zielwert (ZW)für Gesamt-Stickstoff von 2,2 mg/l N und fürGesamt-Phosphor von 0,12 mg/l P vorgeschla-gen. Diese Werte orientieren sich an der Errei-chung des guten ökologischen Zustandes inden angrenzenden Küstengewässern und erfor-dern eine Reduktion der Nährstoffeinträge um45% im gesamten Elbe-Einzugsgebiet auf derBasis der Jahre 2000 bis 2006. Der ZW wird andem jeweiligen Jahresmittelwert gemessen, derim Jahr 2006 für Gesamt-N 3,3 mg/l N und fürGesamt-P 0,18 mg/l P betrug (Abb. 19, 21).
Messstelle
SchmilkaMagdeburgSchnackenburgSeemannshöftGrauerort
NH4
IIIII-IIIII-IIIII-IIIII-III
NO3
IIIIII
II-IIIII-IIIII-III
Ges-N
II-IIIII-III
IIII
II-III
PO4
II-IIIII-IIIII-IIIII-IIIII-III
Ges-P
II-IIIII-IIIII-IIIII-IIIII-III
Tab. 5 ARGE-ELBE-Güteklassen 2006der Nährstoffe in der Elbe
18
Abb. 17 Ammoniumgehalte der Elbe mit ARGE-ELBE-Güteklassen - 2002 - 2006
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
[mg/
l N]
[mg/
l N]
[mg/
l N]
[mg/
l N]
[mg/
l N]
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02
<0,
02
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02
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I
II-III
III
I
II-III
III
I
II-III
III
I
II-III
III
I
II-III
III
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0,2
0,4
0,6
0,8
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Be 7/07WGE
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2002 2003 2004 2005 2006
0,0
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0,8
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05
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05
Elbe bei Schmilka, rechtes Ufer1,2-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Schnackenburg2-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Magdeburg, linkes Ufer2,4-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Seemannshöft2-wöchentliche Querprofilmischproben
Elbe bei Grauerort2-wöchentliche Einzelproben
90%
90%
90%
90%
90%
Gewässergütebericht der Elbe 2006 19
Abb. 18 Nitratgehalte der Elbe mit ARGE-ELBE-Güteklassen - 2002 - 2006
0
1
2
3
4
5
6
[mg/
l N]
[mg/
l N]
[mg/
l N]
[mg/
l N]
[mg/
l N]
Be 7/07WGE
III
II-III
II
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I
III
II-III
II
I-III
III
II-III
II
I-III
III
II-III
II
I-III
III
II-III
II
I-III
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3
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2002 2003 2004 2005 2006
Elbe bei Schmilka, rechtes Ufer1,2-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Schnackenburg2-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Magdeburg, linkes Ufer2,4-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Seemannshöft2-wöchentliche Querprofilmischproben
Elbe bei Grauerort2-wöchentliche Einzelproben
90%
90%
90%
90%
90%
20
0
2
4
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[mg/
l N]
[mg/
l N]
[mg/
l N]
[mg/
l N]
[mg/
l N]
Be 7/07WGE
III
II-III
II
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I
III
II-III
II
I-II
I
III
II-III
II
I-II
I
III
II-III
II
I-II
I
III
II-III
II
I-II
I
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ZW
Mitt.06
0
2
4
6
8
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2002 2003 2004 2005 2006
Elbe bei Schmilka, rechtes Ufer1,2-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Schnackenburg2-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Magdeburg, linkes Ufer2,4-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Seemannshöft2-wöchentliche Querprofilmischproben
Elbe bei Grauerort2-wöchentliche Einzelproben
90%
90%
90%
90%
90%
Abb. 19 Gesamt-Stickstoffgehalte der Elbe mit ARGE-ELBE-Güteklassen und Orientierungswert(Seemannshöft) - 2002 - 2006
Gewässergütebericht der Elbe 2006 21
Abb. 20 o-Phosphatgehalte der Elbe mit ARGE-ELBE-Güteklassen - 2002 - 2006
0,0
0,1
0,2
[mg/
l P]
[mg/
l P]
[mg/
l P]
[mg/
l P]
[mg/
l P]
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Be 7/07WGE
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III
II-III
III
II-III
III
II-III
III
II-III
III
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0,2
2002 2003 2004 2005 2006
Elbe bei Schmilka, rechtes Ufer1,2-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Schnackenburg2-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Magdeburg, linkes Ufer2,4-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Seemannshöft2-wöchentliche Querprofilmischproben
Elbe bei Grauerort2-wöchentliche Einzelproben
90%
90%
90%
90%
90%
22
Abb. 21 Gesamt-Phosphorgehalte der Elbe mit ARGE-ELBE-Güteklassen - 2002 - 2006
0,0
0,2
0,4Be 7/07WGE
[mg/
l P]
[mg/
l P]
[mg/
l P]
[mg/
l P]
[mg/
l P]
II-III
II
I
II-III
II
I
II-III
II
I
II-III
II
I
II-III
II
I
90%
90%
90%
90%
90%
0,0
0,2
0,4
0,0
0,2
0,4
0,0
0,2
0,4
0,0
0,2
0,4
2002 2003 2004 2005 2006
Elbe bei Schmilka, rechtes Ufer1,2-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Schnackenburg2-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Magdeburg, linkes Ufer2,4-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Seemannshöft2-wöchentliche Querprofilmischproben
Elbe bei Grauerort2-wöchentliche Einzelproben
ZW Mitt.06
Gewässergütebericht der Elbe 2006 23
5.2 Hubschrauber-Längsprofil von der Mündung bis zur Quelle
Die Nährstoffwerte (Abb. 17 bis 21) zeigen ei-nen ausgeprägten Jahresgang. Da im Winter dieNitrifikation in der Elbe wegen der niedrigenWassertemperaturen zum Erliegen kommt, gibtdas Wintermaximum des Ammoniums (Abb.17) annähernd die Belastung des Stromes durchEinleitungen und Einträge im Elbegebiet wie-der. Im Sommer führt der Abbau des Ammoni-ums im Gewässer schnell zu niedrigen Gehal-ten.
Das Wintermaximum des Nitrats (Abb. 18)wird durch verstärkte diffuse Einträge überNiederschläge und Abschwemmungen hervor-gerufen. Begünstigt wird die Auswaschung vonNitrat aus Böden durch das deutlich verringerteRückhaltevermögen der Vegetation im Winter.Die Gesamt-Stickstoff-Werte (Abb. 19) zeigendas gleiche Bild, allerdings mit einer kleinerenAmplitude. Während der Vegetationsperiodesteigt der organisch gebundene Stickstoff-An-
teil am Gesamt-Stickstoff an und führt zu ei-nem, relativ zum Nitrat, höheren Sommer-minimum.
Im Frühjahr wird das o-Phosphat (Abb. 20) fastvollständig von der Biomasse aufgenommen.Dabei liegt das o-Phosphat-Minimum imMärz/April deutlich vor dem Nitrat-Minimum,das in der Regel im August auftritt. Die Gesamt-Phosphor-Werte (Abb. 21) zeigen im Gegensatzzu den o-Phosphat-Werten nur einen schwachausgeprägten Jahresgang, weil diese Messgrößeneben dem anorganischen gebundenen Phos-phor auch den organisch gebundenen Phos-phor erfasst. Der Phosphor bleibt also im Ge-wässer und wird nur umgesetzt.
Über einen größeren Zeitraum betrachtet ist derTrend der Nährstoffwerte noch immer leichtabnehmend.
Eine Übersicht der Nährstoff-Konzentrationenim Verlauf der Elbe von der Quelle bis zurMündung gibt Abb. 22 mit dem Längsprofilvom August 2006.
Die Ammoniumgehalte hatten ein niedrigesNiveau. Unterhalb von Torgau wurden in derElbe keine Ammoniumkonzentrationen überder Bestimmungsgrenze (0,01 bis 0,04 mg/l N)gefunden. Bei Hamburg führte eine Einleitungauf einer Strecke von wenigen Kilometern zueinen NH4-Anstieg. Der Einfluss der Neben-flüsse auf die Ammoniumwerte der Elbe wargering.
Die Nitratwerte stiegen von der Quelle bisKlavary (kmCR 188) zügig bis auf 3,8 mg/l Nan. Danach fielen die Werte auf ein Niveau von3 mg/l N. Einen messbaren Einfluss auf dieNitratgehalte der Elbe hatten die Zuflüsse der
Moldau, Saale und Havel. Unterhalb von Ham-burg kam es zu einem Anstieg der Nitratwerte,weil aus dem abgestorbenen Plankton Nitratfreigesetzt wurde. Unterhalb von Brunsbüttelwurden die fallenden Nitrat-Gehalte überwie-gend durch den Einfluss des Nordseewassersbestimmt.
Die o-Phosphatgehalte zeigten einen Anstiegunterhalb der Quelle nur bis Klásterska Lhota(kmCR 337). Im weiteren Verlauf bis zur Muldewurde Werte um 0,07 mg/l P beobachtet. Da-nach führten Einträge aus der Saale und Havelzu einem leichten Anstieg. Von Hamburg bisBrunsbüttel wurde organisch gebundenerPhosphor durch das Absterben und den Abbauvon Plankton-Organismen freigesetzt. Unter-halb von Brunsbüttel dominierte der Nord-seewassereinfluss.
24
Abb. 22 Ammonium-, Nitrat-, o-Phosphat-Längsprofil der Elbe 15./16. und 24. August 2006
Elbe Labe
Saale
Havel
Mulde
Moldau
SchwarzeElsterBrunsbüttel
CuxhavenStade
Hamburg
Republik Polen
BundesrepublikDeutschland Tschechische
Republik
Dömitz
Schnacken-burg
Magdeburg
Wittenberg/L.
Dessau
Decin
Zelcin
TorgauDresden
Schmilka
Havelberg
N Ústi Praha
ValyLysa
0
1
2
3
4
5
[mg/
l N]
Mol
dau
Ohr
e
Bíli
na
Müg
litz
Mul
de
Saa
le
Jize
ra
Sch
war
ze E
lste
r
Hav
el
Nitrat0,0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
[mg/
l N]
<0,01 <0,01 <0,02<0,01 <0,01 <0,02
Mol
dau
Ohr
e
Bíli
na
Müg
litz
Mul
deSaa
le Jize
ra
Sch
war
ze E
lste
r
Hav
el
<0,04 <0,04<0,04
Be 9/07WGE
linkes Ufer
Mitte
Mitte
rechtes Ufer
Ammonium
0,0
0,1
0,2
0,3
[mg/
l P]
700 600 500 400 300 200 100 0 100 200 300 km
<0,0
1
Mol
dau
Ohr
e
Bíli
na
Müg
litz
Mul
de
Saa
le
Jize
ra
<0,0
1S
chw
arze
Els
ter
Hav
el
ortho-Phosphat
24.08.06 15.08.06 16.08.06
Gewässergütebericht der Elbe 2006 25
6. Schwermetalle
In den Abb. 24, 26, 28, 29 und 30 sind die Ge-halte für die Metalle (bzw. Metalloide) Queck-silber, Cadmium, Blei, Zink und Arsen in fri-schen schwebstoffbürtigen Sedimenten aufge-tragen. Die frischen schwebstoffbürtigen Sedi-mente wurden in den Sedimentationsbeckender automatischen Messstationen entlang derElbe als Monatsmischproben gesammelt (Abb.23). An den Mündungen der großen Nebenflüs-se werden bei Dessau (Mulde) und Rosenburg(Saale) ebenfalls Sedimentationbecken betrie-ben. Die Messungen bei Gorsdorf (SchwarzeElster) wurden 2006 eingestellt. Im Gegensatzzu Sedimentproben direkt aus der Elbe kannbei Proben aus Sedimentationsbecken der Ab-lagerungszeitraum genau angegeben werden.Die Grafiken sind mit den ARGE-ELBE-Güte-klassen hinterlegt worden. Dabei bestimmt je-weils der 90%-Wert einer Jahres-Messreihe dieGüteklasse. Zur Verifizierung der Befunde sindin Abb. 25, 27 und 31 zusätzlich die in Wasser-proben gemessenen Werte dargestellt. Hier sindrechts die Umweltsqualitätsnorm-Werte derWRRL angegeben.
Die 90%-Werte der Quecksilber-Gehalte lagen2006 an allen Elbemessstationen in der ARGE-ELBE-Güteklasse II-III (Abb. 24, Tab. 6). Auchan den Mündungen der Mulde und Saale wur-
den die Quecksilberwerte an den automati-schen Messstationenen in die Güteklasse II-IIIeingestuft. Für die EG-WRRL wurde derJahresmittelwert der Quecksilberwerte in fil-trierten Wasserproben ermittelt und mit demGrenzwert der Umweltqualitätsnorm vergli-chen (Tab. 7). Die vorliegenden Messwerte der5 Messstellen ergaben die Einstufung „guterchemischer Zustand“. Die Quecksilberkon-zentrationen in den filtrierten Wasserproben2006 sind in Abb. 24 schwarz eingezeichnet. Diegraublauen Kurven zeigen die Quecksilber-gehalte der unfiltrierten Wasserproben (alsoeinschließlich des partikulär gebundenen
Messstation
SchmilkaDommitzschMagdeburgSchnackenburgBunthausSeemannshöftGrauerortCuxhavenDessau, MuldeRosenburg, Saale
Hg
II-IIIII-IIIII-IIIII-IIIII-IIIII-IIIII-IIIII-IIIII-IIIII-III
Cd
II-IIIII-III
IIIIIIIII
II-IIIII-IIIII-IIIIVIII
Pb
II-IIIII-IIIII-III
IIIIIII
II-IIIII-IIIIII-IV
III
Zn
IIIIII
III-IVIII-IV
IIIIIIIII
II-IIIIVIV
As
IIIIII
II-IIIIII
II-IIIII-IIIII-IIIII-IIIIVII
Tab. 6 ARGE-ELBE-Güteklassen 2006der Schwermetalle in der Elbe
Abb. 23 Sedimentationsbecken inder automatischen Mess-station Grauerort.
26
Quecksilbers). Betrachtet man die in Elbe-fischen gefundenen Quecksilberkonzen-trationen (Kap. 14), so erscheint die Bewertung„guter Chemischer Zustand“ zu positiv.
An der Messstation Schnackenburg wurde 2006eine Quecksilber-Jahresfracht von 1,7 t/a (Ba-sis Wochenmischproben) ermittelt. Gegenüberdem Vorjahr 2005 gab es einen leichten Anstieg,der sich mit dem hohen Frühjahrshochwassererklären lässt. In dem mit 2006 hydrologisch an-nähernd vergleichbaren Jahr 1986 waren esnoch 22 t/a Quecksilber. Die IKSE gibt für diedeutsch/tschechische GrenzmessstationSchmilka/Hrensko für 2006 eine Fracht von0,24 t/a Hg an.
Die Cadmium-Konzentrationen in frischenschwebstoffbürtigen Sedimenten (Abb. 26) sindetwas ungünstiger als die des Quecksilbers zubewerten. Die 90%-Werte der Elbe-Mess-stationen ergaben 2006 die Güteklasse (ARGEELBE) II-III für den sächsischen Bereich und fürden Abschnitt unterhalb Hamburgs (Tab. 6).
Von Magdeburg bis Hamburg-Bunthaus wur-de die Güteklasse III ermittelt. Dieser Abschnittwird von Einträgen aus der Mulde (Klasse IV)und Saale (Klasse III) beeinflusst.
Die hohe Cadmium-Belastung der Mulde zeigtsich auch in den Messwerten, die in Wasser-proben gemessen wurden (Abb. 27). Dabei la-gen die Maximalwerte 2006 unter den Wertender Vorjahre. Die Jahresmittelwerte der Cad-miumgehalte in filtrierten Wasserproben ergabfür die 9 Messstellen einen guten chemischenZustand (Tab. 7; Umweltqualitätsnorm). ZumVergleich sind in Tab. 7 auch die Cadmium-Mit-telwerte in den unfiltrierten Wasserproben an-gegeben.
Die Cadmium-Jahresfracht bei Schnackenburgbetrug im Jahr 2006 4,0 t/a. Die Mulde hattedaran einen Anteil von 1,1 t/a (Basis Wochen-mischproben). Im Vergleichsjahr 1986 waren esbei Schnackenburg 13 t/a. Für Schmilka/Hrensko hat die IKSE für 2006 eine Cadmium-Fracht von <0,44 t/a berechnet.
Tab. 7 Jahresmittelwerte 2006 der Schwermetallgehalte der Elbe und Nebenflüsse und Bewer-tung nach den Umweltqualitätsnormen (UQN) der EG-WRRL
2/4-wöchentl. EinzelprobenMonatsmischproben Sedimente
UmweltqualitätsnormListeSchmilka, rechtes UferZehren, linkes UferDommitzsch, linkes UferWittenberg/L.Magdeburg, linkes UferSchnackenburgZollenspieker/BunthausSeemannshöftGrauerortBrunsbüttelkoogCuxhavenSchwarze Elster, GorsdorfDessau, MuldeRosenburg, Saale
Havel, Toppel
Listen <UQN <2•UQN >2•UQNCh Schadstoffe Chemischer Zustand Anhang IX und XA prioritär gefährliche StoffeB prioritäre Stoffe
Ök Schadstoffe Ökologischer Zustand Anhang VIII
Hg
0,050,03
<0,020,020,060,040,060,060,080,050,03
<0,010,020,06
Cd
0,090,200,090,100,160,120,170,120,170,220,09
<0,050,400,19
Ni
3,94,5 3,5 2,5 3,7 2,3 3,2 3,7 2,9 6,4 1,13,8 5,2 4,4
As
3,13,8 3,0 2,5 2,7 1,9 3,3 3,5 3,7 6,1 2,6
<0,5 8,0 1,2 0,8
Hg
1/0,5Ch, A
<0,01
<0,01<0,01
<0,01<0,01
Cd
1Ch, A<0,050,05
<0,05
0,06
0,040,02
0,290,10
<0,05
Ni
20*Ch, B
2,42,62,5
3,0
2,62,7
4,83,9
<1,5
As
2,0Ök2,12,32,2
2,42,4
Zn
800Ök520540560
9001000740400440
270
16601310
Cu
160Ök785765
8984845650
37
9394
Cr
640Ök734971
8293757278
92
8571
As
40Ök332634
2933282231
30
17511
frisches Sediment [mg/kg]
Pb
filtrierte Wasserprobe [μg/l]
7,2*Ch, B<0,2<0,20,30
<1,0
0,220,09
<0,1<1<1
Pb
unfiltrierte Wasserprobe [μg/l]
2,93,81,9<13,21,52,32,97,7122,3<13,15,4
* UQN EU Entwurf
Gewässergütebericht der Elbe 2006 27
Abb. 24 Quecksilber in frischen schwebstoffbürtigen Sedimenten (<20 μm) der Elbe mit ARGE-ELBE-Güteklassen - 2002 - 2006
0
1000
2000
3000
Abf
luss
[m3 /
s] Pegel Neu DarchauStrom-km 536,4Be 7/07
WGE
Hg
[mg/
kg]
0
4
8
12Güteklassen nach ARGE ELBE Messstation Schmilka
Strom-km 4,1
0
4
8
12Messstation Dessau
Mulde, km 7,6
0
4
8
12Messstation Rosenburg
Saale, km 4,5
0
4
8
12Messstation Magdeburg
Strom-km 318,1
0
4
8
12Messstation Schnackenburg
Strom-km 474,5
0
4
8
12Messstation Seemannshöft
Strom-km 628,9
2002 2003 2004 2005 2006
28
Abb. 25 Quecksilber in filtrierten und unfiltrierten Wasserproben mit Umweltqualitätsnorm (Chemi-scher Zustand) - 2002 - 2006
UQN1μg/l
UQN1μg/l
UQN1μg/l
UQN1μg/l
UQN1μg/l
UQN1μg/l
0,0
0,2
0,4
[μg/
l]
0,0
0,2
0,4
[μg/
l]
0,0
0,2
0,4
[μg/
l]
0,0
0,2
0,4
[μg/
l]
0,0
0,2
0,4
[μg/
l]
0,0
0,2
0,4
[μg/
l]
<0,
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0,02
Messstation Schmilka, ElbeWochenmischproben, Gesamt-Hg
Messstation Dessau, MuldeWochenmischproben, säurelösl. Ant. Hg
Messstation Rosenburg, SaaleWochenmischproben, säurelösl. Ant. Hg
Einzelproben, gelöster Ant. Hg
Messstation Magdeburg, ElbeWochenmischproben, säurelösl. Ant. Hg
Einzelproben, gelöster Ant. Hg
Messstat. Schnackenburg, ElbeWochenmischproben, säurelösl. Ant. Hg
Messstelle Seemannshöft, ElbeQuerprofilmischproben, Gesamt+gelöst
<0,
02<
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Be 7/07WGE
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001
<0,
001
<0,
001
2002 2003 2004 2005 2006
unfiltriert
unfiltriert
unfiltriert
unfiltriert
unfiltriert
unfiltriert
filtriert
filtriert
Messstation durchHochwasser zerstört
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1,6
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<0,
01<
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01
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01<
0,01
<0,
01
filtriert
Gewässergütebericht der Elbe 2006 29
Die Einstufung der 90%-Werte der Blei-Gehal-te in den frischen schwebstoffbürtigen Sedi-menten (Abb. 28, Tab. 6) ergab für 2006 in Sach-sen die ARGE-ELBE-Güteklasse II-III. BeiSchnackenburg wurde mit der Güteklasse IIIdie schlechteste Bewertung in der Elbe ermit-telt. Bei Hamburg verringerte sich die Belastungauf die Güteklasse II. In der Trübungszone inRichtung Mündung verschlechterte sich dasBild wieder auf Güteklasse II-III.
Höhere Blei-Konzentrationen in frischenschwebstoffbürtigen Sedimenten als in der Elbefinden sich an der Mulde- und Saalemündung.Unterhalb des Hamburger Hafens bis zur See-grenze bei Cuxhaven werden fortschreitend ge-ringer belastete Schwebstoffe aus der Nordseein die Flussschwebstoffe eingemischt. Norma-lerweise nimmt deshalb die Schadstoffkon-zentration in den Sedimenten zur Mündung hinab. Die Blei-Werte in den frischen Sedimentenbei Cuxhaven sind jedoch teilweise höher alsbei Hamburg-Seemannshöft. Die Blei-Bela-stung der Nordsee-Schwebstoffe, die in dieElbemündung gelangen, ist somit vergleichs-weise hoch. Blei wird zu einem hohen Anteilüber die Atmosphäre diffus in die Gewässereingetragen. Auch die Nordsee ist davon groß-flächig betroffen.
Die höchsten Blei-Werte in Wasserproben wur-den 2006, wie in den Vorjahren, in der Trü-bungszone bei Brunsbüttel gemessen. Die ho-hen Bleiwerte können mit den gleichzeitig auf-tretenden hohen Schwebstoffgehalten erklärtwerden. Ende März 2006 wurde bei Brunsbüttelein Wert von 33 μg/l Pb und ein Schwebstoff-gehalt von 325 mg/l gemessen.
Die Blei-Jahresfracht, die für Schnackenburg aufder Basis von Wochenmischproben berechnetwurde, betrug im Jahr 2006 63 t/a und wardamit in der gleichen Größenordnung wie imVorjahr. Im Vergleichsjahr 1986 betrug die Blei-Jahresfracht bei Schnackenburg 120 t/a. Für dieGrenzmessstelle Schmilka/Hrensko gibt dieIKSE mit 11 t/a für 2006 den niedrigsten Wertseit 1996 an. Damit setzt sich für Blei der fal-lende Trend an diesem Bilanzierungsprofil fort.
Für die Zink-Gehalte in frischen schwebstoff-bürtigen Sedimenten wurden 2006 auf der Ba-sis der 90%-Werte die Güteklassen von III bisIV ermittelt (Tab. 6, Abb. 29). Nur bei Cuxha-ven sank die Belastung auf die Klasse II-III. DieZink-Jahresmittelwerte ergaben gemessen ander Umweltqualitätsnorm für den Bereich Mag-deburg bis Schnackenburg und an der Mün-dung von Mulde und Saale die Bewertung:„kein guter ökologischer Zustand“ (Tab. 7). Ander Muldemündung wurde zudem die beson-dere Relevanz der Zink-Belastung festgestellt.An den übrigen Messstationen wurde ein „gu-ter ökologischer Zustand“ bezogen auf Zinkfestgestellt.
Die Zink-Jahresfracht bei Schnackenburg be-trug 2006 730 t/a und damit rd. ein Drittel derZink-Fracht des Vergleichsjahres 1986 mit 2400t/a. Für Schmilka/Hrensko gibt die IKSE für2006 126 t/a an.
An der Mündung der Mulde wurden wie in denVorjahren sehr hohe Arsenwerte in den frischenschwebstoffbürtigen Sedimenten gemessen(Abb. 30). Nach dem UQN-Wert bezogen aufpartikulär gebundenes Arsen ergab das „kei-nen guten ökologischen Zustand“ bei einer be-sonderen Relevanz für Arsen in der Mulde(Tab. 7). Auch die ARGE-ELBE-Güteklasse IVfür Arsen an der Muldemündung zeigte ein ver-gleichbares Ergebnis.
An den 8 Elbe-Messstationen und an der Saalewurde auf der Basis des partikulär gebunde-nen Arsens ein „guter ökologischer Zustand“gefunden. Im Gegensatz dazu steht die Bewer-tung der fünf Elbe-Messreihen des gelöstenArsens (filtrierten Wasserproben) in Sachsenund Hamburg. Hier wurde „kein guter ökolo-gischer Zustand“ ermittelt. Abb. 31 zeigt denzeitlichen Verlauf der Arsen-Gehalte in unfil-trierten Wasserproben (graublau) und fürSchmilka und Seemannshöft auch in filtriertenWasserproben (schwarz). Die hohen Arsen-Konzentrationen im Wasser an der Muldemün-dung erreichten 2006 nicht die Spitzenwertevon 2003.
An der Messstation Schnackenburg wurde für2006 eine Arsen-Jahresfracht von 56 t/a berech-
30
Abb. 26 Cadmium in frischen schwebstoffbürtigen Sedimenten (<20 μm) der Elbe mit ARGE-ELBE-Güteklassen - 2002 - 2006
0
1000
2000
3000
Abf
luss
[m3 /
s] Pegel Neu DarchauStrom-km 536,4Be 7/07
WGE
Cd
[mg/
kg]
0
10
20
30 Güteklassen nach ARGE ELBE Messstation SchmilkaStrom-km 4,1
0
10
20
30 Messstation DessauMulde, km 7,6
0
10
20
30 Messstation RosenburgSaale, km 4,5
0
10
20
30 Messstation MagdeburgStrom-km 318,1
0
10
20
30 Messstation SchnackenburgStrom-km 474,5
0
10
20
30 Messstation SeemannshöftStrom-km 628,9
<1 <1 <1
2002 2003 2004 2005 2006
Gewässergütebericht der Elbe 2006 31
Abb. 27 Cadmium in filtrierten und unfiltrierten Wasserproben mit Umweltqualitätsnorm (Chemi-scher Zustand) - 2002 - 2006
0,0
0,4
0,8
[μg/
l][μ
g/l]
[μg/
l][μ
g/l]
[μg/
l][μ
g/l]
<0,
05
<0,
05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05
Be 8/07WGE
0,0
0,4
0,8
1,2
1,6
UQN1μg/l
UQN1μg/l
UQN1μg/l
UQN1μg/l
UQN
UQN1μg/l
Messstation Schmilka, ElbeWochenmischproben, Gesamt-Cd
Messstation Dessau, MuldeWochenmischproben, säurelösl. Ant. Cd
Messstelle Seemannshöft, ElbeQuerprofilmischproben, Gesamt+gelöst
0,0
0,4
0,8
<0,
02<
0,02
<0,
01<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02
<0,
02<
0,02
<0,
02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,
02<
0,02
<0,02 <0,02<0,02 <0,02 <0,02
2002 2003 2004 2005 2006
<0,
095
<0,
098
<0,
066
<0,
078
<0,
065
<0,
066
<0,
086
<0,
087
<0,
071
<0,
098
<0,
08
<0,
067
<0,
092
<0,
087
<0,
096
<0,
075
<0,
081
<0,
094
<0,
095
<0,
09<
0,07
3<
0,09
3
<0,
082
<0,
095
<0,
092
unfiltriert
unfiltriert
unfiltriert
unfiltriert
unfiltriert
unfiltriert filtriert
filtriert
filtriert
0,0
0,4
0,8
<0,
05<
0,05
<0,
05
Messstation Rosenburg, SaaleWochenmischproben, säurelösl. Ant. Cd
Einzelproben, gelöster Ant. Cd
<0,
05
0,0
0,4
0,8<
0,05
<0,
05<
0,05
<0,
05
<0,
05
Messstation Magdeburg, ElbeWochenmischproben, säurelösl. Ant. Cd
Einzelproben, gelöster Ant. Cd
0,0
0,4
0,8 Messstat. Schnackenburg, ElbeWochenmischproben, säurelösl. Ant. Cd
Messstation durchHochwasser zerstört <
0,05
32
Abb. 28 Blei in frischen schwebstoffbürtigen Sedimenten (<20 μm) der Elbe mit ARGE-ELBE-Güteklassen - 2002 - 2006
0
1000
2000
3000
Abf
luss
[m3 /
s] Pegel Neu DarchauStrom-km 536,4Be 7/07
WGE
Pb
[mg/
kg]
0
100
200
300
400Güteklassen nach ARGE ELBE Messstation Schmilka
Strom-km 4,1
0
100
200
300
400 Messstation DessauMulde, km 7,6
0
100
200
300
400Messstation Rosenburg
Saale, km 4,5
0
100
200
300
400Messstation Magdeburg
Strom-km 318,1
0
100
200
300
400Messstation Schnackenburg
Strom-km 474,5
0
100
200
300
400Messstation Seemannshöft
Strom-km 628,9
2002 2003 2004 2005 2006
Gewässergütebericht der Elbe 2006 33
Abb. 29 Zink in frischen schwebstoffbürtigen Sedimenten (<20 μm) der Elbe mit ARGE-ELBE-Güteklassen und Umweltsqualitätsnorm (Ökologischer Zustand) - 2002 - 2006
UQN
UQN
UQN
UQN
UQN
UQN
Öko
log.
Zus
tand
WR
RL
0
1000
2000
3000
Abf
luss
[m3 /
s] Pegel Neu DarchauStrom-km 536,4Be 7/07
WGE
Zn
[mg/
kg]
0
1000
2000
3000Güteklassen nach ARGE ELBE Messstation Schmilka
Strom-km 4,1
0
1000
2000
3000Messstation Dessau
Mulde, km 7,632
00
0
1000
2000
3000Messstation Rosenburg
Saale, km 4,5
0
1000
2000
3000Messstation Magdeburg
Strom-km 318,1
0
1000
2000
3000Messstation Schnackenburg
Strom-km 474,5
0
1000
2000
3000Messstation Seemannshöft
Strom-km 628,9
2002 2003 2004 2005 2006
Mittel 06
Mittel 06
Mittel 06
Mittel 06
34
Abb. 30 Arsen in frischen schwebstoffbürtigen Sedimenten (<20 μm) der Elbe mit ARGE-ELBE-Güteklassen und Umweltsqualitätsnorm (Ökologischer Zustand) - 2002 - 2006
UQN
UQN
UQN
UQN
UQN
0
1000
2000
3000
Abf
luss
[m3 /
s] Pegel Neu DarchauStrom-km 536,4Be 7/07
WGE
As
[mg/
kg]
0
50
100
150Güteklassen nach ARGE ELBE Messstation Schmilka
Strom-km 4,1
0
50
100
150
200
250
300Messstation Dessau
Mulde, km 7,6
343
336
0
50
100
150Messstation Rosenburg
Saale, km 4,5
0
50
100
150Messstation Magdeburg
Strom-km 318,1
0
50
100
150Messstation Schnackenburg
Strom-km 474,5
0
50
100
150Messstation Seemannshöft
Strom-km 628,9
2002 2003 2004 2005 2006
UQN
Öko
log.
Zus
tand
WR
RL
Mittel 06
Mittel 06
Mittel 06
Mittel 06
Mittel 06
Gewässergütebericht der Elbe 2006 35
Abb. 31 Arsen in filtrierten und unfiltrierten Wasserproben mit Umweltqualitätsnorm (ÖkologischerZustand) - 2002 - 2006
UQN
UQN
UQN
UQN
UQN
UQN
0
5
10
[μg/
l]
0
5
10
[μg/
l]
0
5
10
[μg/
l]
0
5
10
[μg/
l]
0
5
10
[μg/
l][μ
g/l]
Be 8/07WGE
17
unfiltriert
unfiltriert
unfiltriert
unfiltriert
unfiltriert
unfiltriert
filtriert
filtriert
Mittel 06
0
5
10
15
20
<0,2
2002 2003 2004 2005 2006
Messstation Schmilka, ElbeWochenmischproben, Gesamt-As
Einzelproben, gelöster Ant. As
Messstation Dessau, MuldeWochenmischproben, säurelösl. Ant. As
Messstelle Seemannshöft, ElbeQuerprofilmischproben, Gesamt+gelöst
Messstation Rosenburg, SaaleWochenmischproben, säurelösl. Ant. As
Messstation Magdeburg, ElbeWochenmischproben, säurelösl. Ant. As
Messstat. Schnackenburg, ElbeWochenmischproben, säurelösl. Ant. As
Mittel 06
36
In Abb. 32 und 34 sind die ß-HCH- und γ-HCH-Gehalte in frischen schwebstoffbürtigen Sedi-menten aufgetragen und mit den ARGE-ELBE-Güteklassen hinterlegt. Zusätzlich sind Abb. 33die ß-HCH-Konzentrationen im Wasser zusam-men mit der Umweltqualitätnorm dargestellt.Durch Einträge aus Altlasten im Bereich Bitter-feld ist in der unteren Mulde ein Belastungs-schwerpunkt durch HCH-Isomere erkennbar.Das Land Sachsen-Anhalt führt deshalb im Be-reich der ehemaligen Lindanproduktion beiBitterfeld/Wolfen eine kosten- und zeitaufwen-dige Sanierung durch.
In der Regel traten die höchsten Werte an derMuldemündung beim ß-HCH auf. Die Konzen-trationen der anderen HCH-Isomere in derMulde kommen relativ zu ß-HCH nach demfolgenden Muster vor:
ß-HCH > α-HCH > γ-HCH > δ-HCH
Dieses Muster fand sich sowohl in Sediment-als auch in Wasserproben und ist ein Indiz da-für, dass die HCH-Belastung der Mulde durchAbfallprodukte einer γ-HCH(Lindan)-Pro-duktion hervorgerufen wurde. Nach sehr ho-hen ß-HCH-Werten im Winter 2002/03 in derMulde war 2006 ein abnehmender Trend zu be-obachten. Das ist besonders bemerkenswert,weil das hohe Frühjahrshochwasser 2006 einenerhöhten HCH-Eintrag in die Mulde erwartenließ. Dieser hochwasserbedingte Anstieg derHCH-Belastung ist jedoch im Vergleich zu denVorjahren verhältnismäßig gering ausgefallen.
Der Eintrag von HCH-Isomeren aus der Mul-de und auch der Saale in die Elbe führte an derMessstation Magdeburg zu einem deutlichen
7. Chlorierte Kohlenwasserstoffe
Anstieg der HCH-Werte im Vergleich zu denoberhalb der Nebenflüsse liegenden Messorten.
In Tab. 8 sind die auf der Basis der 90%-Werteder HCH-Gehalte in frischen schwebstoffbür-tigen Sedimenten ARGE-ELBE-Güteklassen für2006 zusammengestellt. δ-HCH wurde nur anwenigen Stellen bestimmt. Zum Vergleich sindin Tab. 9 die nach den Umweltnormen der EG-WRRL bewerteten Jahresmittelwerte 2006 derHCH-Messungen in unfiltrierten Wasserprobenaufgeführt. Um die HCH-Isomere einzeln be-werten zu können, wurde der UQN-Wert fürdie HCH-Summe durch 4 geteilt. An fast allenaufgeführten Messstellen in Tab. 9 wird derElbe und ihren großen Nebenflüssen ein guterchemischer Zustand bescheinigt. Nur für α-
net. Die Mulde hatte daran einen Anteil von17 t/a (Basis Wochenmischproben). Für dasVergleichsjahr 1986 wurden bei Schnackenburg110 t/a Arsen ermittelt. Bei Schmilka/Hrenskoergab die Berechnung der IKSE 2006 22 t/a.
Die Bewertung des partikulär gebundenenKupfers und Chroms nach der Umwelt-
qualitätsnorm ergab für alle Messstationen ei-nen „guten ökologischen Zustand“ (Tab. 7).Nach den ARGE-ELBE-Güteklassen erreichte2006 Kupfer die Klasse II-III und Chrom dieKlasse II.
Messstation
SchmilkaDommitzschMagdeburgSchnackenburgBunthausSeemannshöftGrauerortCuxhavenDessau, MuldeRosenburg, Saale
I-III-IIIIIIIII
I-III-III-II
III-IVIII-IV
I-IIII-III
IIII-IIIIIII
I-III-IIIV
II-III
I-III-IIII
I-III-III-III-III-IIIII
III-IV
IIIIII-IVIII-IVII-IIIII-III
III-III-II
II-IIII-II
α-H
CH
β-H
CH
γ-H
CH
HC
BTab. 8 ARGE-ELBE-Güteklassen 2006 der HCH-
und HCB-Gehalte in frischen schweb-stoffbürtigen Sedimenten der Elbe
Gewässergütebericht der Elbe 2006 37
Abb. 32 ß-HCH in frischen schwebstoffbürtigen Sedimenten mit ARGE-ELBE-Güteklassen - 2002- 2006
0
1000
2000
3000
Abf
luss
[m3 /
s] Pegel Neu DarchauStrom-km 536,4Be 8/07
WGE
β-H
CH
[μg/
kg]
0
400
800Güteklassen nach ARGE ELBE Messstation Schmilka
Strom-km 4,1
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
0
400
800
1200
1600Messstation Dessau
Mulde, km 7,6
2300
4500
3100
3300
<1
3300
2500
2900
0
400
800Messstation Rosenburg
Saale, km 4,5
<0,
5<
0,5
<0,
5<
0,5
<0,
5
<0,
5<
0,5
<0,
5<
0,5
<0,
5
0
400
800Messstation Magdeburg
Strom-km 318,1
<0,
5
0
400
800Messstation Schnackenburg
Strom-km 474,5
<0,
1
<0,
1
<0,
1<
0,1
<0,
1<
0,1
<0,
1<
0,1
<0,
1
<0,
1
<0,
1<
0,1
<0,
1<
0,1
<0,
1<
0,1
<0,
1
<0,
1<
0,1
<0,
1<
0,1
<0,
1<
0,1
<0,
1<
0,1
<0,
1<
0,1
<0,
1
<0,
1<
0,1
<0,
1<
0,1
<0,
1
0
400
800Messstation Seemannshöft
Strom-km 628,9
2002 2003 2004 2005 2006
Werte 20061,6 - 5,8 μg/kg
38
Abb. 33 ß-HCH in Wasserproben mit Umweltsqualitätsnorm (Chemischer Zustand) - 2002 - 2006
0,0
0,2
0,4
[μg/
l][μ
g/l]
[μg/
l][μ
g/l]
[μg/
l][μ
g/l]
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
Be 8/07WGE
UQN
UQN
UQN
UQN
UQN
UQN
0,0
0,2
0,4
<0,
001
<0,
001
0,0
0,2
0,4
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
Mittel 06
keine Messung
0,0
0,2
0,4
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
Mittel06 <0,002 μg/l
Mittel06 0,003 μg/l
Mittel06 0,001 μg/l
Mittel06 0,003 μg/l
0,0
0,2
0,4
<0,
0002
<0,
0002
<0,
0002
<0,
0002
<0,
0002
0,0
0,2
0,4
<0,
003
<0,
003
<0,
003
<0,
003
<0,
003
<0,
003
<0,
003
<0,
003
<0,
003
<0,
003
<0,
003
2002 2003 2004 2005 2006
Elbe bei Schmilka, rechtes Ufer1,2,4-wöchentliche Einzelproben
Mulde bei Dessau4-wöchentliche Einzelproben
Saale bei Rosenburg4-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Magdeburg, linkes Ufer4-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Schnackenburg, links4-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Seemannshöft, Mitte2-wöchentliche Einzelproben
Gewässergütebericht der Elbe 2006 39
0
1000
2000
3000
Abf
luss
[m3 /
s] Pegel Neu DarchauStrom-km 536,4Be 8/07
WGE
γ-H
CH
[μg/
kg]
0
20
40 Güteklassen nach ARGE ELBE Messstation SchmilkaStrom-km 4,1
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
<3
0
20
40
60
80
100Messstation Dessau
Mulde, km 7,6
<1
220
240
<0,
5
<0,
5<
0,5
<0,
5
<0,
5<
0,5
0
20
40 Messstation RosenburgSaale, km 4,5
<0,
5<
0,5
<0,
5
<0,
5
97
<0,
5
<0,
5<
0,5
<0,
5
56
0
20
40 Messstation MagdeburgStrom-km 318,1
<0,
5
60 72
<0,
5<
0,5
0
20
40 Messstation SchnackenburgStrom-km 474,5
<0,
05
<0,
05
0
20
40 Messstation SeemannshöftStrom-km 628,9
<0,
5<
0,5
<0,
5<
0,5
<0,
5<
0,5
<0,
5
<0,
5
<0,
5
<0,
5<
0,5
<0,
5<
0,5
<0,
5<
0,5
<0,
5
<0,
5<
0,5
<0,
5<
0,5
<0,
5<
0,5
<0,
5<
0,5
<0,
5<
0,5
<0,
5<
0,5
<0,
5<
0,5
<0,
5
<0,
5<
0,5
<0,
5<
0,5
<0,
5<
0,5
<0,
5<
0,5
<0,
5<
0,5
<0,
5<
0,5
<0,
5
<0,
5<
0,5
<0,
5<
0,5
<0,
5
2002 2003 2004 2005 2006
Abb. 34 γ-HCH in frischen schwebstoffbürtigen Sedimenten mit ARGE-ELBE-Güteklassen - 2002- 2006
40
und β-HCH an der Muldemündung lautet dasErgebnis „kein guter Zustand“.
Aus den Wasserproben bei Schnackenburg, diemit einem Wochenmischprobennehmer gesam-melt wurden, wurden die folgenden Jahres-frachten für 2006 berechnet:
2006 1986α-HCH [kg/a] 25 220β-HCH [kg/a] 23 51γ-HCH [kg/a] 9,4 650
An der Messstation Schmilka/Hrensko ermit-telte die IKSE 2006 für γ-HCH eine Fracht von12 kg/a.
Auf dem deutschen Elbeabschnitt wurden bis-her die höchsten Hexachlorbenzen-Gehalte infrischen schwebstoffbürtigen Sedimenten(Abb. 35) an der deutsch/tschechischen Gren-ze bei Schmilka ermittelt. Nach dem Frühjahrs-hochwasser 2006 wurden bei Schmilka im Ver-gleich zu den Vorjahren niedrigere HCB-Werte
gemessen. Bei Dommitzsch und Magdeburghingegen wurde nach dem Hochwasser ein An-stieg der HCB-Werte beobachtet. Dieser Anstiegzeigte sich allerdings weiter unterhalb an denMessstationen Cumlosen und Schnackenburgnicht. Auch in den ermittelten HCB-Güteklas-sen (ARGE ELBE) ist diese Verteilung entlangder Elbe zu erkennen (Tab. 8). Die Auswertungder in Wasserproben gemessenen Werte nachder Umweltqualitätsnorm für HCB ergab einen„guten chemischen Zustand“ (Tab. 9). Da sichjedoch HCB stark im Fett von Fischen anreichertund es bei einigen Speisefischen aus der Elbezu Lebensmittelgrenzwert-Überschreitungenkommt (Kap. 14), muss diese positive Bewer-tung kritisch hinterfragt werden. Für die in Tab.9 nicht aufgeführten Mono-, Di-, Tri-, Tetra-und Pentachlorbenzole wurde an allen Mess-stellen ein „guter Zustand“ (ökologisch bzw.chemisch) festgestellt. Auch die Chlorphenol-Messungen im Elbe-Wasser in Sachsen führtenzu diesem Ergebnis.
DDT und seine Metaboliten DDD und DDEsind noch immer in der Umwelt zu finden, ob-wohl die Herstellung und Anwendung vonDDT in der Bundesrepublik Deutschland seit1972 verboten ist. Als Beispiel ist p,p‘-DDD undp,p‘-DDT in frischen schwebstoffbürtigen Se-dimenten in Abb. 36 und 37 aufgetragen.
Die 90%-Werte der Messungen p,p‘-DDT , p,p‘-DDD und p,p‘-DDE in frischen schweb-stoffbürtigen Sedimenten an den Messstationenentlang der Elbe und an der Mulde- und Saale-mündung ergaben 2006 die in Tab. 10 aufge-führten Klassifizierungen (ARGE ELBE). Diehier nicht aufgeführten jeweiligen o,p‘-Isomerezeigten deutlich niedrigere Konzentrationen.Wie beim HCB kam es nach dem Hochwasser2006 beim p,p‘-DDT zu einer Verringerung derGehalte bei Schmilka und einem Anstieg beiMagdeburg. Die seit einigen Jahren bei Schna-ckenburg beobachteten sehr niedrigen p,p‘-DDT-Gehalte scheinen im Gegensatz zu p,p-DDD nicht zu den oberhalb und unterhalb vonSchnackenburg gemessenen Werten zu passen.Die Messungen bei Dessau zeigen eine Belas-tung auch in der Mulde an. Die Werte in derSaale hingegen liegen unter denen der Elbe.
2/4-wöchentl. Einzelprobenunfiltr. Wasserprobe [μg/l]
UmweltqualitätsnormListeSchmilka, rechtes UferZehren, linkes UferDommitzsch, linkes UferWittenberg/L.Magdeburg, linkes UferSchnackenburgZollenspiekerSeemannshöftGrauerortBrunsbüttelkoogCuxhavenSchwarze Elster, GorsdorfDessau, MuldeRosenburg, Saale
Havel, Toppel
Liste Ch Schadstoffe Chemischer Zustand Anhang IX und XA prioritär gefährliche StoffeB prioritäre Stoffe
Ch,A<0,002<0,002<0,002<0,001 <0,002 0,0002
- -
<0,0001 -
<0,0001<0,001 0,001
-<0,002
0,03Ch,A0,0010,001 0,005 0,001
- 0,0008
- 0,001
0,0002 -
<0,00006-- -
<0,001
Ch,A<0,002<0,002<0,0020,0010,0030,00040,00070,0007
<0,00008-
<0,000080,0010,002
-0,002
α-H
CH
β-H
CH
γ-H
CH
δ-H
CH
HC
B
<UQN <2•UQN >2•UQN
Σ0,05Ch,A
<0,002<0,002<0,002<0,0010,0030,0010,0030,003
<0,0002-
<0,0002<0,0010,037
-<0,002
Ch,A<0,002<0,002<0,0020,002
<0,0020,0010,0020,001
<0,00007-
<0,000070,0020,019
-<0,002
Tab. 9 Jahresmittelwerte 2006 der HCH- undHCB-Gehalte im Wasser der Elbe und Ne-benflüsse und Bewertung nach den Um-weltqualitätsnormen (UQN) der EG-WRRL
Gewässergütebericht der Elbe 2006 41
Abb. 35 Hexachlorbenzen in frischen schwebstoffbürtigen Sedimenten mit ARGE-ELBE-Güteklas-sen - 2002 - 2006
0
1000
2000
3000
Abf
luss
[m3 /
s] Pegel Neu DarchauStrom-km 536,4Be 8/07
WGE
HC
B [μ
g/kg
]
0
500
1000
1500
2000Messstation Schmilka
Strom-km 4,1
4000
0
500
1000Messstation Dessau
Mulde, km 7,6
0
500
1000Messstation Rosenburg
Saale, km 4,5
0
500
1000Messstation Magdeburg
Strom-km 318,1
0
500
1000Messstation Schnackenburg
Strom-km 474,5
<0,
05
0
500
1000Messstation Seemannshöft
Strom-km 628,9
2002 2003 2004 2005 2006
Güteklassen nach ARGE ELBE
42
Abb. 36 p,p‘-DDT in frischen schwebstoffbürtigen Sedimenten mit ARGE-ELBE-Güteklassen - 2002- 2006
0
1000
2000
3000
Abf
luss
[m3 /
s] Pegel Neu DarchauStrom-km 536,4Be 8/07
WGE
p,p'
-DD
T [μ
g/kg
]
0
200
400 Güteklassen nach ARGE ELBE Messstation SchmilkaStrom-km 4,1
0
200
400 Messstation DessauMulde, km 7,6
1500
<0,
5<
0,5
<0,
5
0
200
400 Messstation RosenburgSaale, km 4,5
<0,
5<
0,5
<0,
5<
0,5
<0,
5<
0,5
<0,
5
<0,
5<
0,5
<0,
5<
0,5
<0,
5
0
200
400 Messstation MagdeburgStrom-km 318,1
770
0
200
400 Messstation SchnackenburgStrom-km 474,5
<0,
2<
0,2
<0,
2<
0,2
<0,
2
<0,
2<
0,2
<0,
2
<0,
2
<0,
2
<0,
2
<0,
2<
0,2
<0,
2<
0,2
<0,
2<
0,2
<0,
2
<0,
2
<0,
2<
0,2
<0,
2<
0,2
<0,
2<
0,2
<0,
2<
0,2
<0,
2
0
200
400 Messstation SeemannshöftStrom-km 628,9
<1
2002 2003 2004 2005 2006
Gewässergütebericht der Elbe 2006 43
Abb. 37 p,p‘-DDD in frischen schwebstoffbürtigen Sedimenten mit ARGE-ELBE-Güteklassen -2002 - 2006
0
1000
2000
3000
Abf
luss
[m3 /
s] Pegel Neu DarchauStrom-km 536,4Be 8/07
WGE
p,p'
-DD
D [μ
g/kg
]
0
200
400 Güteklassen nach ARGE ELBE Messstation SchmilkaStrom-km 4,1
<3
0
200
400 Messstation DessauMulde, km 7,6
0
200
400 Messstation RosenburgSaale, km 4,5
0
200
400 Messstation MagdeburgStrom-km 318,1
0
200
400 Messstation SchnackenburgStrom-km 474,5
<0,
06
0
200
400 Messstation SeemannshöftStrom-km 628,9
2002 2003 2004 2005 2006
44
4-wöchentliche EinzelprobenMonatsmischproben Sedimente
UmweltqualitätsnormListeSchmilka, rechtes UferZehren, linkes UferDommitzsch, linkes UferWittenberg/L.Magdeburg, linkes UferSchnackenburgZollenspiekerSeemannshöftGrauerortBrunsbüttelkoogCuxhavenSchwarze Elster, GorsdorfDessau, MuldeRosenburg, Saale
Havel, Toppel
Listen <UQN <2•UQN >2•UQN Ch Schadstoffe Chemischer Zustand Anhang IX und XC andere SchadstoffeÖk Schadstoffe Ökologischer Zustand Anhang VIII
10Ch,C0,0160,0060,006
0,0003
<0,0001
<0,0001
0,0005Ök
0,00030,0002
<0,0002
0,0005Ök
0,00080,00040,0002
0,0005Ök
0,00080,0003
<0,0002
0,0005Ök
0,00060,0003
<0,0002
20Ök6,64,64,1
9,3122,2
0,913,4
1,2
1,01,5
20Ök135,17,3
11123,92,31,9
0,4
1,02,3
20Ök361721
177,5165,33,1
0,8
3,04,0
20Ök411723
30139,34,84,4
1,1
2,02,2
20Ök351318
404,55,93,01,8
0,4
0,81,5
frisches Sediment [μg/kg]
20Ök6,63,33,8
8,93,32,0
0,591,2
0,3
<0,50,9
0,0005Ök
0,00030,0002
<0,0002
p,p
'-DD
T
PC
B 2
8
PC
B 5
2
PC
B 1
01
PC
B 1
38
PC
B 1
53
PC
B 1
80
PC
B 2
8
PC
B 5
2
PC
B 1
01
PC
B 1
38
PC
B 1
53
PC
B 1
80
unfiltrierte Wasserprobe [μg/l]
0,0005Ök
0,00040,0002
<0,0002
Tab. 11 Jahresmittelwerte 2006 der DDT-, PCB-Gehalte im Wasser und frischen Sedimenten derElbe und Nebenflüsse und Bewertung nach den Umweltqualitätsnormen der EG-WRRL
Die Jahresmittelwerte der p,p‘-DDT-Messungen im Wasser und deren Be-wertung nach der Umweltqualitäts-norm sind in Tab. 11 zusammenge-stellt. Es wird nicht mehr überall DDTim Wasser gemessen, weil die Kon-zentrationen häufig in der Nähe derBestimmungsgrenzen liegen (0,1 bis5 ng/l). Erst die starke Anreicherungvon DDT und seiner Metaboliten inSedimenten und auch in Fischen so-wie die hohe Persistenz lässt dieDDT-Gehalte zu nennenswertenKonzentrationen anwachsen. BeiSchmilka lag der mittlere p,p‘-DDT-Gehalt im Wasser etwas über dem dernachfolgenden Stellen. Aber an allen
Messstation
SchmilkaDommitzschMagdeburgSchnackenburgBunthausSeemannshöftGrauerortCuxhavenDessau, MuldeRosenburg, Saale
IIIIV
III-IVI-II
II-IIII-III-III-IIIIII-II
II-IIIIII
III-IVIII
II-IIII-III-III-IIIIIII
IIII-III
IIII-IIII
I-III-III-IIIIII
II-IIIII-III
IIIII-III
III-III-III-III-III-II
IIIII-III
IIIIIIII
I-IIII-IIII-IIIIII
p,p
'-DD
T
p,p
'-DD
D
p,p
'-DD
E
PC
B 2
8
II-IIIII-III
IIIIIIII
I-III-III-III-III-II
III-IVIII-IV
IVIII
III-IVIIIII
I-IIII
II-III
IVIII-IV
IVIIIIII
II-IIIII-IIII-IIIIII
IVIII-IV
IVII-IIIII-III
IIII
I-IIIIII
PC
B 1
01
PC
B 1
38
PC
B 1
53
PC
B 1
80
PC
B 5
2
Tab. 10 ARGE-ELBE-Güteklassen 2006 der DDT- und PCB-Gehalte in frischen schwebstoffbürtigen Sedimentender Elbe
Messstellen wird der Elbe ein „guter chemi-scher Zustand“ bescheinigt. Für DDD und DDEsind bisher keine UQN-Werte festgelegt wor-den.
Die Polychlorierten Biphenyle (PCB) zeigenebenfalls eine hohe Persistenz. Seit 1989 ist dieHerstellung und Anwendung von PCB in derBundesrepublik Deutschland verboten. In Abb.
Gewässergütebericht der Elbe 2006 45
38 sind die Gehalte des Kongeners PCB 153(2,2',4,4',5,5'-Hexachlorbiphenyl) in frischenschwebstoffbürtigen Sedimenten dargestellt.Da für PCBs auch eine Umweltqualitätsnormfür partiklär gebundene PCBs existiert, sindneben den ARGE-ELBE-Güteklassen auch derUQN-Wert eingezeichnet. Die in Tab. 10 und11 für die beiden Bewertungsverfahren zusam-mengestellten Ergebnisse zeigen, dass die höch-ste Belastung bei den höher chlorierten PCBauftritt. Bei Schmilka wurde „kein guter öko-logischer Zustand“ mit einer besonderen Rele-vanz für PCB153 festgestellt. Mit im Mittel fal-lenden Gradienten wurde bis Hamburg einedeutliche Belastung mit PCBs gemessen. Ausden großen Nebenflüssen Mulde und Saale ka-men 2006 keine auffälligen Einträge dieser Ver-bindungen.
Die leichtflüchtigen Chlorkohlenwasserstoffe,die in der Regel als Lösungs- und Reinigungs-mittel verwendet werden, gasen wegen ihreshohen Dampfdruckes in verhältnismäßig kur-zer Zeit aus den Gewässern aus. Sie reichernsich deshalb auch nicht im Sediment an. In Abb.39 ist Trichlormethan, dass die höchsten Kon-zentrationen aufwies, für 6 Messstellen aufge-tragen. In den vergangenen Jahren wurden beiSchmilka immer wieder hohe Trichlormethan-Gehalte gemessen. Die Messungen 2006 zeig-ten gegenüber den Vorjahren eine deutlicheAbnahme der Konzentrationen. Die IKSE bilan-zierte für Schmilka/Hrensko eine Jahresfrachtvon 1 100 kg/a. In Tab. 12 sind die Jahresmittel-werte 2006 der leichtflüchtigen CKW zusam-mengestellt und nach der Umweltqualitäts-norm bewertet. Ohne Ausnahme wurde für
unfiltrierte Wasserprobe [μg/l]4-wöchentliche Einzelproben
UmweltqualitätsnormListeSchmilka, rechtes UferZehren, linkes UferDommitzsch, linkes UferWittenberg/L.Magdeburg, linkes UferSchnackenburgZollenspiekerSeemannshöftGrauerortBrunsbüttelkoogCuxhavenSchwarze Elster, GorsdorfDessau, MuldeRosenburg, Saale
Havel, Toppel
Listen <UQN <2•UQN >2•UQN Ch Schadstoffe Chemischer Zustand Anhang IX und XA prioritär gefährliche Stoffe, B prioritäre Stoffe, C andere SchadstoffeÖk Schadstoffe Ökologischer Zustand Anhang VIII
10Ch,B<0,2<0,2<0,2<0,5<0,1<0,3<0,10,14<0,3<0,05<0,3<0,5<0,5<0,1<0,1
12Ch,B0,190,20<0,10,0300,0250,020,0110,0100,0810,0590,005<0,010,040,0120,036
10Ök
<0,02<0,02<0,02<0,01<0,010,01
0,01
0,01<0,01<0,01<0,01<0,01
10Ök
<0,1<0,1<0,1
<0,1<0,02
<0,02
<0,02
<0,1<0,1
10Ök
<0,01<0,1
<0,02
<0,02
<0,02<0,010,08<0,1<0,1
10Ch,C0,030,04
<0,020,0090,0140,0020,0060,0050,003
<0,005<0,0010,0060,02
0,016<0,01
10Ch,C13
0,060,090,060,06
0,0380,0070,0070,0060,01
0,0050,00050,0040,04
0,0370,014
0,1Ch,A
<0,001<0,001<0,001
<0,0001
<0,0005
<0,00006
<0,00006
10Ök
<0,01<0,01<0,01
<0,0001
<0,00005
<0,00005
12Ch,C<0,02<0,02<0,020,004<0,010,001
<0,003<0,0030,0010,0150,0020,0010,002<0,01<0,01
Dic
hlo
rmet
han
Tric
hlo
rmet
han
Tert
ach
lorm
eth
an
1,2-
Dic
hlo
reth
an
1,1,
1-Tr
ich
lore
than
1,1,
2-Tr
ich
lore
than
1,1,
2,2-
Tetr
ach
lore
than
Hex
ach
lore
than
Tric
hlo
reth
en
Tert
ach
lore
then
Hex
ach
lorb
uta
die
n
10Ch,B<0,1<0,1<0,1<0,5<0,1<0,5
<0,050,075<0,5
<0,05<0,5<0,5<0,5<0,1<0,1
Tab. 12 Jahresmittelwerte 2006 der Leichflüchtigen-CKW-Gehalte im Wasser der Elbe und derNebenflüsse und Bewertung nach den Umweltqualitätsnormen der EG-WRRL
46
Abb. 38 PCB 153 (2,2',4,4',5,5'-Hexachlorbiphenyl) in frischen schwebstoffbürtigen Sedimentenmit ARGE-ELBE-Gütekl. und Umweltsqualitätsnorm (Ökologischer Zustand) - 2002 - 2006
UQN
UQN
UQN
UQN
UQN
UQN
0
1000
2000
3000
Abf
luss
[m3 /
s] Pegel Neu DarchauStrom-km 536,4Be 7/07
WGE
PC
B 1
53 [μ
g/kg
]
0
40
80 Güteklassen nach ARGE ELBE Messstation SchmilkaStrom-km 4,1
0
40
80 Messstation DessauMulde, km 7,6
<1
<0,
5
<0,
5
<0,
5<
0,5
0
40
80 Messstation RosenburgSaale, km 4,5
<0,
5<
0,5
0
40
80 Messstation MagdeburgStrom-km 318,1
0
40
80 Messstation SchnackenburgStrom-km 474,5
<0,
2
0
40
80 Messstation SeemannshöftStrom-km 628,9
2002 2003 2004 2005 2006
Öko
log.
Zus
tand
WR
RL
Mittel 06
Mittel 06
Mittel 06
Gewässergütebericht der Elbe 2006 47
0,0
0,4
0,8
1,2
1,6
2,0 5,0
[μg/
l]
<0,
1<
0,1
<0,
1
<0,
1
<0,
1<
0,1
<0,
1
<0,
1<
0,1
<0,
1
<0,
1<
0,1
<0,
1<
0,1
UQN12μg/l
UQN12μg/l
UQN12μg/l
0,0
0,4
0,8
0,0
0,4
0,8
<0
,01
<0
,01
<0
,01
<0
,01
<0
,01
<0
,01
<0
,01
<0
,01
<0
,01
<0
,01
Be 1/08WGE
UQN12μg/l
UQN12μg/l
UQN12μg/l
0,0
0,4
0,8
<0
,00
7
<0
,00
7<
0,0
1<
0,0
1<
0,0
1<
0,0
1<
0,0
1
<0
,02
<0
,02
<0
,02
<0
,00
4
<0
,00
4
<0
,00
4
<0
,00
4
<0
,00
4
<0
,00
4<
0,0
04
<0
,00
4<
0,0
04
<0
,00
4<
0,0
04
<0
,00
4
<0
,00
4<
0,0
04
<0
,00
4<
0,0
04
<0
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4<
0,0
04
<0
,00
4<
0,0
04
<0
,00
4<
0,0
04
<0
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4<
0,0
04
<0
,00
4<
0,0
04
<0
,00
4<
0,0
04
<0
,00
4<
0,0
04
<0
,00
4<
0,0
04
<0
,00
4<
0,0
04
<0
,00
4
<0
,00
4
0,0
0,4
0,8
<0
,00
3
2002 2003 2004 2005 2006
0,0
0,4
0,8
<0
,01
<0
,01
<0
,01
<0
,01
Elbe bei Schmilka, rechtes Ufer1,2,4-wöchentliche Einzelproben
Mulde bei Dessau4-wöchentliche Einzelproben
Saale bei Rosenburg4-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Magdeburg, linkes Ufer4-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Schnackenburg, links4-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Seemannshöft, Mitte4-wöchentliche Einzelproben
Abb. 39 Trichlormethan (Chloroform) in Wasserproben mit Umweltsqualitätsnorm (ChemischerZustand) - 2002 - 2006
48
Messstation
SchmilkaDommitzschMagdeburgSchnackenburgBunthausSeemannshöftGrauerortCuxhavenDessau, MuldeRosenburg, Saale
IIIII-III
IIIIIIIIIIII
II-III-
IIIIII
AO
X
Tab. 13 ARGE-ELBE-Güteklassen 2006 derAOX-Gehalte in frischen schweb-stoffbürtigen Sedimenten der Elbe
diese Stoffgruppe der „gute Zustand“ (che-misch bzw. ökologisch) festgestellt.
Eine Übersicht über die Belastung der Sedimen-te mit halogenierten Kohlenwasserstoffen gibtder Summenparameter AOX (Abb. 40, Tab. 13).Der AOX erfasst die organischen Chlor-, Brom-und Jodverbindungen, nicht jedoch die orga-nischen Fluorverbindungen. Letztere können inGewässern in ähnlichen Mengen wie Chlor-verbindungen vorkommen. Die ARGE-ELBE-Klassifizierung ergab 2006 eine „starke Ver-schmutzung“ der Elbe mit AOX. Die 90%-Werteder AOX-Gehalte lagen dabei an mehrerenMessstellen an der Grenze zur nächstbesserenKlasse „kritisch belastet“. Nach den in der Ver-gangenheit sehr hohen AOX-Werten im fri-schen Sediment der Saale von bis zu 760 mg/kg(1994), ist seit einigen Jahren hier ein deutlichabnehmender Trend zu erkennen. Das Maxi-mum betrug 2006 an der Saale-Mündung 190mg/kg. An der Messstation Cuxhaven wirdwegen der sehr hohen Salzgehalte kein AOXbestimmt.
Gewässergütebericht der Elbe 2006 49
0
1000
2000
3000
Abf
luss
[m3 /
s] Pegel Neu DarchauStrom-km 536,4Be 8/07
WGE
AO
X [m
g/kg
]
0
100
200
300
400Güteklassen nach ARGE ELBE Messstation Schmilka
Strom-km 4,1
0
100
200
300
400Messstation Dessau
Mulde, km 7,6
0
100
200
300
400Messstation Rosenburg
Saale, km 4,5
0
100
200
300
400Messstation Magdeburg
Strom-km 318,1
0
100
200
300
400Messstation Schnackenburg
Strom-km 474,5
0
100
200
300
400Messstation Seemannshöft
Strom-km 628,9
2002 2003 2004 2005 2006
Abb. 40 AOX in frischen schwebstoffbürtigen Sedimenten mit ARGE-ELBE-Güteklassen - 2002 -2006
50
8. Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel (PBSM)
An den Messstellen der Elbe und an den Mün-dungen der größeren Nebenflüsse wurden 2006unfiltrierte Wasserproben auf die in Tab. 14aufgeführten Pflanzenschutz- und Schädlings-bekämpfungsmittel untersucht. Beispielhaft istin Abb. 41 Atrazin für einige Messstellen auf-getragen. Bei Atrazin wie auch bei Terbutylazintraten in der Vergangenheit Maxima in der Ve-getationsperiode auf. Die Atrazin-Gehalte derElbe zeigten 2006 im Vergleich zu den Vorjah-ren einen abnehmenden Trend. Bei Isoproturonwurde Anfang März 2006 ein auffälliger Spit-zenwert (um 0,2 μg/l) an allen Elbe-Mess-stellen von Schmilka bis Cuxhaven beobachtet.Da in dieser winterlichen Zeit mit ergiebigenSchneefällen der Niederschlag noch nicht in dieGewässer gelangen konnte, ist ein diffuser Ein-trag von Isoproturon recht unwahrscheinlich.Es könnte vielmehr ein Eintrag aus einer Punkt-quelle erfolgt sein.
Die Jahresmittelwerte der Pflanzenschutz- undSchädlingsbekämpfungsmittel im Wasser erga-ben bei einem Vergleich mit den Umwelt-qualitätsnormen der EG-WRRL ohne Ausnah-me für alle Messstellen einen „guten Zustand“(chemisch bzw. ökologisch). Das gilt auch fürhier nicht aufgeführten Aldrin, Dieldrin, Endrinund Isodrin. Die Messung dieser Stoffgruppein frischen schwebstoffbürtigen Sedimentenergab die größten Konzentrationen für Endrin.Der höchste Endrin-Messwert wurde mit1,6 μg/kg bei Schnackenburg beobachtet.
In den Unterläufen der großen NebenflüsseSchwarze Elster, Mulde, Saale und Havel gabes 2006 keine auffälligen Werte. Der größte Teilder Messungen lag unter der Bestimmungs-grenze.
unfiltrierte Wasser-proben [μg/l]4-wöchentliche Einzel-proben
UmweltqualitätsnormListeSchmilka, rechtes UferZehren, linkes UferDommitzsch, linkes UferWittenberg/L.Magdeburg, linkes UferSchnackenburgZollenspiekerSeemannshöftGrauerortBrunsbüttelkoogCuxhavenSchwarze Elster, GorsdorfDessau, MuldeRosenburg, Saale
Havel, Toppel
Listen <UQN <2•UQN >2•UQN Ch Schadstoffe Chemischer Zustand Anhang IX und XB prioritäre StoffeÖk Schadstoffe Ökologischer Zustand Anhang VIII
0,1Ök
<0,01<0,01<0,01<0,01<0,01
<0,0009<0,005<0,005<0,0009
<0,0009<0,01<0,01<0,01
0,02Ök
<0,01<0,01<0,01<0,01<0,01
<0,0008
<0,01<0,0008
<0,0008<0,01<0,01<0,01
0,5Ök
0,0430,0490,045
<0,004
<0,05
<0,05
0,5Ök
<0,02<0,02<0,02<0,01<0,01<0,009<0,005<0,005<0,009
<0,009<0,01<0,01<0,01<0,01
0,5Ök
<0,014<0,014<0,014<0,01<0,01<0,01<0,005<0,005<0,01
<0,01<0,010,048<0,01<0,01
0,2Ök
<0,020,0260,021
<0,02
<0,05
<0,05
0,4Ök
<0,02<0,02<0,02
<0,006
<0,05
<0,05
0,2*Ch
<0,010,0110,013
0,06<0,030,0170,039<0,03
<0,03
<0,030,043
0,07Ök
<0,02<0,02<0,02<0,01<0,01<0,006<0,005<0,005<0,05
<0,05<0,01<0,01<0,01<0,01
1*Ch,B
<0,008<0,008<0,008<0,01<0,01
<0,003<0,005<0,005<0,05
<0,05<0,01<0,010,01
<0,01
Dim
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-met
hyl
Sim
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Atr
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Hex
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ron
2,4-
D
Dic
hlo
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p
Mec
opro
p
MC
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0,6*Ch,B0,0250,0200,0180,018<0,01
<0,0040,0100,015<0,05
<0,05<0,01<0,01<0,01<0,01
0,3*Ch,B0,0460,0470,044
0,050,0440,0370,0300,05
<0,03
<0,030,038
0,1Ök
<0,006<0,006<0,006
<0,05<0,01<0,01<0,05
<0,05
<0,1<0,05
0,1Ök
<0,003<0,003<0,003
<0,1<0,05<0,01<0,01<0,05
<0,05
<0,1<0,1
0,1Ök
0,0120,012
<0,003
<0,05<0,05<0,01<0,01<0,05
<0,05
<0,05<0,05
0,1Ök
0,0050,003
<0,003
<0,05<0,01<0,01<0,05
<0,05
<0,05<0,1
* UQN EU Entwurf
Tab. 14 Jahresmittelwerte 2006 der PBSM-Gehalte der Elbe und Nebenflüsse und Bewertungnach den Umweltqualitätsnormen der EG-WRRL
Gewässergütebericht der Elbe 2006 51
Abb. 41 Atrazin in Wasserproben mit Umweltsqualitätsnorm (Chemischer Zustand) - 2002 - 2006
0,0
0,1
0,2
0,3
0,4
[μg/
l]
0,0
0,1
0,2
0,3
0,4
[μg/
l]
0,0
0,1
0,2
0,3
0,4
[μg/
l]
0,0
0,1
0,2
0,3
0,4
[μg/
l]
0,0
0,1
0,2
0,3
0,4
[μg/
l]
0,0
0,1
0,2
0,3
0,4
[μg/
l]
Be 8/07WGE
UQN0,6μg/l
UQN0,6μg/l
UQN0,6μg/l
UQN0,6μg/l
UQN0,6μg/l
UQN0,6μg/l
<0,
03<
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01<
0,01
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004
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004
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004
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004
<0,
01
<0,
01
<0,
005
2002 2003 2004 2005 2006
Elbe bei Schmilka, rechtes Ufer1,2,4-wöchentliche Einzelproben
Mulde bei Dessau4-wöchentliche Einzelproben
Saale bei Rosenburg4-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Magdeburg, linkes Ufer4-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Schnackenburg, links4-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Seemannshöft, Mitte4-wöchentliche Einzelproben
52
9. Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)
Die Polycyclischen Aromatischen Kohlenwas-serstoffe sind mit der Anzahl der Benzolkernezunehmend schwerer wasserlöslich und rei-chern sich deshalb in Schwebstoffen und Sedi-menten an. Der Anreicherungs-Faktor im Se-diment, bezogen auf die Konzentration imWasser, beträgt 10 000 - 150 000. PAK sind einnatürlicher Bestandteil von Erdöl und Kohleund entstehen bei der unvollständigen Verbren-nung von organischem Material wie Holz. PAK,die aus mindestens 4 Benzol-Ringen (höher-molekulare PAK) bestehen, gelten als kanze-rogen.
Die 16 PAK der EPA-Liste werden regelmäßigin Wasserproben und frischen schwebstoff-bürtigen Sedimenten der Elbe untersucht:
NaphthalinAcenaphthylenAcenaphthenFluorenPhenanthrenAnthracenBenzo(a)anthracen 1
Dibenz(ah)anthracen 1
FluoranthenBenzo(b)fluoranthen 1
Benzo(k)fluoranthen 1
Pyren 1
Benzo(a)pyren 1
Indeno(1,2,3-cd)pyren 1
Chrysen 1
Benzo(ghi)perylen 1
Die Summe dieser 16 PAK ergab 2006 an denMessstellen der Elbe, an denen die vollständi-ge EPA-Liste der PAK untersucht wurde, diein Tab. 15 aufgeführten 90%-Werte.
Der hohe Wert im frischen Sediment beiSeemannshöft ist auf eine Messung im Okto-ber 2006 zurückzuführen, bei der insgesamt 8PAK 2 einen deutlich erhöhten Wert zeigten. DieMessung wurde von dem zuständigen Ham-burger Institut für Hygiene und Umwelt über-
prüft. Es wurde keine Fehlmessung festgestellt.Der 90%-Wert bei Seemannshöft ist gleich demMaximum, weil 2006 wegen der Reparaturar-beiten am Messstations-Ponton nur 9 Messun-gen durchgeführt werden konnten. An denMessstationen Bunthaus und Grauerort wur-den im Oktober normale Werte gemessen.
Als Beispiel wurden die PAK Indeno(1,2,3-cd)pyren und Benzo(ghi)perylen sowohl in fri-schen schwebstoffbürtigen Sediment (Abb. 42und 44) und im Wasser (Abb. 43 und 45) auf-getragen. Diese beiden und die anderen 6 nachder Umweltqualitätsnorm bewerteten PAK la-gen durchweg in dem Konzentrationsbereichdes „guten chemischen Zustandes“ (Tab. 15).Nur bei Fluoranthen und Benzo(a)pyren wur-de die Umweltqualitätsnorm vereinzelt über-schritten.
In dem deutschen Abschnitt der Elbe zeigtendie Messwerte keinen besonderen Belastungs-schwerpunkt an. Das lässt den Schluss zu, dassder größte Teil des PAK-Eintrages im deutschenElbegebiet diffus erfolgt. In den großen Neben-flüssen Mulde und Saale wich das Muster der16 PAK-Konzentrationen etwas von dem Mu-ster in der Elbe ab.
1 höhermolekulare PAK2 Naphthalin, Acenaphthylen, Acenaphthen, Fluoren, Phenanthren, Anthracen, Fluoranthen, Pyren
Tab. 15 Summe der PAK (EPA-Liste) in2006
Wasser frisches Sediment[μg/l] [mg/kg]
Schmilka 0,13 12Zehren 0,36 15Dommitzsch 0,13 12Cumlosen - 7,0Schnackenburg 0,10 8,0Zollensp./Bunthaus <0,2 8,8Seemannshöft <0,2 45 !Grauerort <0,04 1,7Cuxhaven <0,04 0,37
Gewässergütebericht der Elbe 2006 53
Abb. 42 Indeno(1,2,3-cd)pyren in frischen schwebstoffbürtigen Sedimenten - 2002 - 2006
0
1000
2000
3000
Abf
luss
[m3 /
s] Pegel Neu DarchauStrom-km 536,4Be 8/07
WGE
[mg/
kg]
0,0
0,5
1,0
1,5Messstation Schmilka
Strom-km 4,1
0,0
0,5
1,0
1,5Messstation Dessau
Mulde, km 7,6
0,0
0,5
1,0
1,5Messstation Rosenburg
Saale, km 4,5
0,0
0,5
1,0
1,5Messstation Magdeburg
Strom-km 318,1
0,0
0,5
1,0
1,5Messstation Schnackenburg
Strom-km 474,5
0,0
0,5
1,0
1,5Messstation Seemannshöft
Strom-km 628,9
2002 2003 2004 2005 2006
54
0,00
0,01
0,02
0,03
0,04
[μg/
l]
0,00
0,01
0,02
0,03
0,04
[μg/
l]
0,00
0,01
0,02
0,03
0,04
[μg/
l]
0,00
0,01
0,02
0,03
0,04
[μg/
l]
0,00
0,01
0,02
0,03
0,04
[μg/
l]
0,00
0,01
0,02
0,03
0,04
[μg/
l]
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
Be 8/07WGE
UQN
UQN
UQN
UQN
UQN
UQN
Mittel 06
<0,
002
<0,
002
keine Messungen
Mittel 06
<0,
002
<0,
002
<0,
005
<0,
005
<0,
005
<0,
0015
<0,
01<
0,01
<0,
01<
0,01
<0,
01<
0,01
<0,
01
<0,
01<
0,01
<0,
01<
0,01
<0,
01<
0,01
<0,
01
2002 2003 2004 2005 2006
<0,
002
<0,
002
<0,
002 Mittel 06
Mittel 06
Elbe bei Schmilka, rechtes Ufer4-wöchentliche Einzelproben
Mulde bei Dessau4-wöchentliche Einzelproben
Saale bei Rosenburg4-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Magdeburg, linkes Ufer4-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Schnackenburg, links4,13-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Seemannshöft, Mitte4-wöchentliche Einzelproben
Abb. 43 Indeno(1,2,3-cd)pyren in unfiltrierten Wasserproben mit Umweltqualitätsnorm (Chemi-scher Zustand) - 2002 - 2006
Gewässergütebericht der Elbe 2006 55
Abb. 44 Benzo(ghi)perylen in frischen schwebstoffbürtigen Sedimenten - 2002-2006
0
1000
2000
3000
Abf
luss
[m3 /
s] Pegel Neu DarchauStrom-km 536,4Be 8/07
WGE
[mg/
kg]
0,0
0,5
1,0
1,5Messstation Schmilka
Strom-km 4,1
0,0
0,5
1,0
1,5Messstation Dessau
Mulde, km 7,6
0,0
0,5
1,0
1,5Messstation Rosenburg
Saale, km 4,5
0,0
0,5
1,0
1,5
1,5
Messstation MagdeburgStrom-km 318,1
0,0
0,5
1,0
1,5Messstation Schnackenburg
Strom-km 474,5
0,0
0,5
1,0
Messstation SeemannshöftStrom-km 628,9
2002 2003 2004 2005 2006
56
Abb. 45 Benzo(ghi)perylen in unfiltrierten Wasserproben mit Umweltqualitätsnorm (ChemischerZustand) - 2002 - 2006
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
<0,
001
Be 8/07WGE
0,00
0,01
0,02
0,03
0,04
[μg/
l]
0,00
0,01
0,02
0,03
0,04
[μg/
l]
0,00
0,01
0,02
0,03
0,04
[μg/
l]
0,00
0,01
0,02
0,03
0,04
[μg/
l]
0,00
0,01
0,02
0,03
0,04
[μg/
l]
0,00
0,01
0,02
0,03
0,04
[μg/
l]
UQN
UQN
UQN
UQN
UQN
UQN
Mittel 06
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
<0,
002
keine Messungen
<0,
005
<0,
005
<0,
005 <0,
01<
0,01
<0,
01<
0,01
<0,
01<
0,01
<0,
01
<0,
01<
0,01
<0,
01<
0,01
<0,
01<
0,01
<0,
01
2002 2003 2004 2005 2006
Elbe bei Schmilka, rechtes Ufer4-wöchentliche Einzelproben
Mulde bei Dessau4-wöchentliche Einzelproben
Saale bei Rosenburg4-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Magdeburg, linkes Ufer4-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Schnackenburg, links4,13-wöchentliche Einzelproben
Elbe bei Seemannshöft, Mitte4-wöchentliche Einzelproben
Mittel 06
Mittel 06
Mittel 06
Gewässergütebericht der Elbe 2006 57
10. Organozinnverbindungen
Bei den in frischen schwebstoffbürtigen Sedi-menten gemessenen Organozinnverbindungensind zwei Belastungsschwerpunkte erkennbar,die auch schon in den vergangenen Jahren be-schrieben wurden (Abb. 46 und 48): Der Un-terlauf der Mulde und der Hamburger Hafen.In beiden Bereichen haben Sanierungsmaß-nahmen seit 1994 zu einem Rückgang der Be-lastung geführt.
Die Belastung mit Monobutylzinn in der Mul-de stammt aus Altlasten der Chemieindustrieim Raum Bitterfeld/Wolfen und gelangt zumgrößten Teil über den Spittelwassergraben indie Mulde. Die aufwendige Sanierung dieser
Altlasten läuft, wie schon bei der Beschreibungder HCH-Isomere ausgeführt wurde (sieheKap. 7). Der deutliche Rückgang der Mono-butylzinn-Gehalte im Jahre 2005 wurde durchdie Messungen im Jahr 2006 bestätigt. Bei 5Messwerten bei Dessau ist der 90%-Wert gleichdem Maximum. Dieser Wert ergab 2006 dieARGE-ELBE-Güteklasse IV. Bei 12 Messwertenwäre wahrscheinlich eine bessere Güteklasse er-reicht worden.
Hauptsächlich von Werftbetrieben in Hamburgstammt die Belastung mit Tributylzinn, das inAnti-Fouling-Farben enthalten ist. Bei War-tungsarbeiten von Schiffen wird der Anstrich
unfiltrierte Wasser-proben [μg/l]4-wöchentliche Einzel-proben
UmweltqualitätsnormListeSchmilka, rechtes UferZehren, linkes UferDommitzsch, linkes UferWittenberg/L.Magdeburg, linkes UferSchnackenburgZollenspiekerSeemannshöftGrauerortBrunsbüttelkoogCuxhavenSchwarze Elster, GorsdorfDessau, MuldeRosenburg, Saale
Havel, Toppel
Listen <UQN <2•UQN >2•UQNCh Schadstoffe Chemischer Zustand Anh. IX und XA prioritär gefährliche Stoffe, B prioritäre Stoffe
1Ch,B0,0160,0110,010<0,01<0,010,007<0,01<0,01
<0,002
<0,0020,013
0,011<0,01
0,01Ch, A0,0020,0030,0010,003
<0,002<0,002<0,01<0,01
<0,002
<0,002<0,002
<0,002<0,002
Ch, A0,0030,0060,0030,0070,003
<0,002<0,01<0,01<0,002
<0,002<0,002
0,004<0,002
0,025
Ch, A0,0030,0060,0030,0110,0030,003<0,01<0,01<0,002
<0,002<0,002
0,005<0,002
0,025Ch, A0,0030,0060,0030,0090,0030,003<0,01<0,01<0,002
<0,002<0,002
0,005<0,002
0,025Ch, B0,0170,0270,0170,0340,0130,009<0,01<0,01
<0,002
<0,0020,005
0,0190,006
Nap
hth
alin
An
thra
cen
Flu
oran
then
Ben
zo(b
)flu
oran
then
Ben
zo(k
)flu
oran
then
Ben
zo(a
)pyr
en
Ind
eno(
1,2,
3-cd
)pyr
en
Ben
zo(g
hi)
per
ylen
Σ 0,03Ch, A0,0050,0090,0050,0130,0050,004<0,01<0,01
<0,002
<0,002<0,002
0,0070,003
0,01Ch, A0,0050,0090,0040,0150,0050,004<0,01<0,01
<0,002
<0,002<0,002
0,007<0,002
Tab. 16 Jahresmittelwerte 2006 der PAK-Gehalte der Elbe und Nebenflüsseund Bewertung nach den Umweltqualitätsnormen der EG-WRRL
58
Abb. 46 Monobutylzinn in frischen schwebstoffbürtigen Sedimenten mit ARGE-ELBE-Güteklas-sen - 2002 - 2006
0
1000
2000
3000
Abf
luss
[m3 /
s] Pegel Neu DarchauStrom-km 536,4Be 10/07
WGE
MB
T [μ
g/kg
Kat
ion]
0
400
800Güteklassen nach ARGE ELBE Messstation Schmilka
Strom-km 4,1
0
400
800
1200
1600Messstation Dessau
Mulde, km 7,6
<10
0
400
800Messstation Rosenburg
Saale, km 4,5
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
0
400
800Messstation Magdeburg
Strom-km 318,1
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
0
400
800Messstation Schnackenburg
Strom-km 474,5
<4
0
400
800Messstation Seemannshöft
Strom-km 628,9
2002 2003 2004 2005 2006
keine weiteren Messungen
Gewässergütebericht der Elbe 2006 59
Abb. 47 Tributylzinn in frischen schwebstoffbürtigen Sedimenten mit ARGE-ELBE-Güteklassen -2002 - 2006
0
1000
2000
3000
Abf
luss
[m3 /
s] Pegel Neu DarchauStrom-km 536,4Be 10/07
WGE
TB
T [μ
g/kg
Kat
ion]
0
100
200 Güteklassen nach ARGE ELBE Messstation SchmilkaStrom-km 4,1
0
100
200 Messstation DessauMulde, km 7,6
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
0
100
200 Messstation RosenburgSaale, km 4,5
<1
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
0
100
200 Messstation MagdeburgStrom-km 318,1
<1
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
0
100
200 Messstation SchnackenburgStrom-km 474,5
<4
<4
<4
<4
<4
<4
0
100
200
300
400
500Messstation Seemannshöft
Strom-km 628,9
2002 2003 2004 2005 2006
Pon
ton
in d
er W
erft
60
Abb. 48 Tetrabutylzinn in frischen schwebstoffbürtigen Sedimenten mit ARGE-ELBE-Güteklas-sen und Umweltqualitätsnorm (Ökologischer Zustand) - 2002 - 2006
UQN
UQN
UQN
UQN
UQN
UQN
0
1000
2000
3000
Abf
luss
[m3 /
s] Pegel Neu DarchauStrom-km 536,4Be 10/07
WGE
TeB
T [μ
g/kg
Kat
ion]
0
100
200
300Güteklassen nach ARGE ELBE Messstation Schmilka
Strom-km 4,1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
0
100
200
300
400
500
600Messstation Dessau
Mulde, km 7,6
660
<10
<10
0
100
200
300Messstation Rosenburg
Saale, km 4,5
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
0
100
200
300Messstation Magdeburg
Strom-km 318,1
<1
<1
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
<10
0
100
200
300Messstation Schnackenburg
Strom-km 474,5
<4
0
100
200
300Messstation Seemannshöft
Strom-km 628,9
<3
2002 2003 2004 2005 2006
Gewässergütebericht der Elbe 2006 61
Messstation
SchmilkaZehrenDommitzschMagdeburgSchnackenburgSeemannshöftGrauerortDessau, MuldeRosenburg, Saale
---
II-IIIIII
II-IIIII-IIIIV
II-III
II-IIIIIIIII
II-IIIIIIIIII
II-III
I-III-III-IIII
II-IIIIII
II-IIIIIII
I-III-III-IIIIII
I-III-IIIIII-II
Mon
obu
tylz
inn
Du
bu
tylz
inn
Trib
uty
lzin
n
Tetr
abu
tylz
inn
Tab. 17 ARGE-ELBE-Güteklassen 2006 derButylzinn-Gehalte in frischen schweb-stoffbürtigen Sedimenten der Elbe
MonatsmischprobenSedimente
UmweltqualitätsnormListeSchmilka, rechtes UferZehren, linkes UferDommitzsch, linkes UferMagdeburg, linkes UferSchnackenburgSeemannshöftGrauerortDessau, MuldeRosenburg, SaaleListen <UQN <2•UQN >2•UQNCh Schadstoffe Chemischer Zust. Anh. IX, XA prioritär gefährliche StoffeÖk Schadstoffe Ökologischer Zust. Anh. VIII
[ng/l]
0,2*Ch,A
---------
-
---
44631931 24027
40Ök<1<1<1 15 20 12 12 140 <10
20Ök
- - -
<10 <4 1,5<4<10 <10
frisches Sediment [μg/kg Kat.]
-
9,2 5,4 7,4 20 35 165 80 41 22
100Ök29 24 20 29 27 21 25 140 34
Trib
uty
lzin
n
Mon
obu
tylz
inn
Dib
uty
lzin
n
Trib
uty
lzin
n
Tetr
abu
tylz
inn
Trip
hen
ylzi
nn* UQN EU Entwurf
Tab. 18 Jahresmittelwerte 2006 der Organozinn-Gehalte in frischenschwebstoffbürtigen Sedimenten der Elbe und Nebenflüsse undBewertung nach den Umweltqualitätsnormen der EG-WRRL
von dem Unterwasserschiffim Schwimmdock entfernt.Das abgestrahlte Farb-Mate-rial wird aufgefangen, ge-langt aber zu einem kleinerenTeil auch in die Elbe. Die ver-besserten Rückhaltemaß-nahmen in den Schwimm-docks zeigten Wirkung undführten zu langsam fallendenKonzentrationen im Sedi-ment der Elbe. Trotzdemwurde auch 2006 an derMessstation Seemannshöftnoch immer nur die ARGE-ELBE-Güteklasse III (starkverschmutzt) für Tributyl-zinn erreicht.
In Tab. 16 sind die Ergebnis-se der Bewertung nach denARGE-ELBE-Güteklassen füralle Butylzinn-Messungenzusammengestellt. In Tab. 17stehen die entsprechendenErgebnisse der Bewertungnach den Umweltqualitäts-normen der EG-WRRL. Für
Tributylzinn-Kation gibt es eine UQN für TBT-Konzentrationen in unfiltrierten Wasserproben.An der Elbe wird die Überwachung der Orga-nozinnbelastung ausschließlich an Feststoff-proben durchgeführt, weil die Gehalte hierdeutlich über den Bestimmungsgrenzen liegenund damit sichere Ergebnisse mit geringererMessstreuung erreicht werden. Somit liegen fürTBT-Gehalte im Wasser keine Ergebnisse vor.Rechnet man den UQN-Wert für TBT über-schlägig in eine partikuläre Konzentration um,so erhält man rd. 10 μg/kg Kation . Dieser Wertwird an 6 Messstationen überschritten.
Für Dibutyl-, Tetrabutyl- und Triphenylzinngibt es einen UQN-Grenzwert für die Konzen-tration in Feststoffen. Bis auf die Dibutyl- undTetrabutylzinn-Werte bei Dessau wurde ein„guter Ökologischer Zustand“ ermittelt. Tetra-butylzinn ist an der Muldemündung besondersrelevant.
62
Die Belastung der Elbe mit Chlorierten Ethern(Haloethern) wird seit 1992 überwacht. Nacheinem Rückgang der Gehalte der ChloriertenEther, der auf technische Änderungen bei demHaupt-Emitenten in Tschechien zurückzufüh-ren war, wurde im Sommer 2005 wieder eindeutlicher Anstieg der Werte besonders in Sach-sen beobachtet (Abb. 49). Dieser Anstieg wirdin dem ARGE-ELBE-Bericht „Gewässergüte-bericht der Elbe 2005“ beschrieben. Über die„Internationale Kommission zum Schutz derElbe“ (IKSE) wurde die wieder zunehmendeBelastung mit Chlorierten Ethern an die tsche-chischen Behörden berichtet, mit der Bitte, ge-eignete Maßnahmen zur Reduktion der Einträ-ge zu ergreifen. Die durchgeführten Maßnah-men waren:- die Reinigung von zwei Kläranlagen,- die Änderung von Produktionsabläufen.
Als Stichtag für die Maßnahmen wurde vontschechischer Seite der 31. August 2006 ange-geben. Bei den nachfolgenden Messungenkonnte in Sachsen eine deutliche Abnahme derGehalte der Chlorierten Ether im Elbewasserfestgestellt werden. Die ersten Messungen imJahr 2007 bestätigten, dass die eingeleitetenMaßnahmen erfolgreich waren und zu niedri-geren Konzentrationen bei den überwachtenChlorierten Ethern führten. Auf der Basis derWochenmischproben bei Schmilka und Dom-mitzsch wurden für 2006 die Jahresfrachten ab-geschätzt (Tab. 19).
Der Rückgang der Jahresfrachten 2006 gegen-über 2005 fiel noch recht gering aus, weil erstseit September 2006 niedrige Tetrachlorether-Konzentrationen gemessen wurden und dasFrühjahrshochwasser 2006 große Mengen die-
11. Chlorierte Ether
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Abb. 49 Chlorierte Ether in Wochenmischproben der Elbe in Sachsen - 2004 - 2006
Gewässergütebericht der Elbe 2006 63
Tab. 19 Abschätzung der Chlorierte-Ether-Jahres-frachten der Elbe, berechnet auf der Ba-sis von Wochenmischproben - 2005, 2006
Bis[1,3-dichlor-2-propylether [t/a]2005 2006
Elbe bei Schmilka 2,3 1,3Elbe bei Dommitzsch 1,9 1,1
Bis[2,3-dichlor-1-propylether [t/a]2005 2006
Elbe bei Schmilka 4,4 3,3Elbe bei Dommitzsch 3,0 2,1
1,3-Dichlor-2-propyl-2,3-dichlor-1-propylether [t/a]2005 2006
Elbe bei Schmilka 6,5 4,1Elbe bei Dommitzsch 5,4 3,1
ser Stoffe transportiert hat. Für 2007 wer-den geringere Frachtwerte als 2006 erwar-tet. Die Frachtwerte zeigen eine deutlicheAbnahme auf der Strecke von Schmilka bisDommitzsch, die hauptsächlich durch eineAusgasung der Stoffe aus dem Wasser zuerklären ist. Bis zu 40% der ChloriertenEther werden auf einer Strecke von rd. 170km an die Atmosphäre abgegeben.
2006 traten wie 2005 bei Grauerort einzel-ne erhöhte Chlorierte-Ether-Werte auf(Abb. 50). Der höchste Wert wurde beim1,3-Dichlor-2-propyl-2,3-dichlor-1-propyl-ether mit 1,4 μg/l im Januar 2006 beobach-tet. Es gibt zwischen den Messungen an derMessstelle Seemannshöft und Grauerortkeine analytischen Unterschiede, weil alleElbe-Proben in Hamburg und Niedersach-sen von dem selben Labor untersucht werden.Ein Vergleich der Messwerte beider Messstellenlässt den Schluss zu, dass auf der Strecke von
Hamburg bis Stade ein nennenswerter Eintragvon Chlorierten Ethern erfolgt ist. Die Quellewurde bisher nicht lokalisiert.
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Jan Mär Mai Jul Sep Nov Jan Mär Mai Jul Sep Nov Jan Mär Mai Jul Sep Nov2004 2005 2006
1,3-Dichlor-2-propyl-2,3-dichlor-1-propylether
Bis[1,3-dichlor-2-propyl]etherBis[2,3-dichlor-1-propyl]ether
SeemannshöftStrom-km 628,8
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Abb. 50 Chlorierte Ether in Einzelproben der Elbe in Hamburg und Niedersachsen - 2004 - 2006
64
12. Bewertungsergebnisse der biologischen Qualitätskomponenten
Abb. 52Grünalge(Pediastrum bory-anum)Foto: Steenbock
Abb. 51Centrische Kiesel-alge (Cyclotellameneghiniana )Foto: Steenbock
Im Rahmen der vorgezogenen Überblickswei-sen Überwachung wurde erstmals in 2006 derVersuch einer ökologischen Zustandsbe-wertung der Elbe zwischen der deutsch/tsche-chischen Staatsgrenze bei Schmilka und derSeegrenze bei Cuxhaven wasserkörperscharfunter Berücksichtigung der Qualitätskompo-nenten Phytoplankton, Makrophyten/Phyto-benthos, benthische Wirbellosenfauna und
Fischfauna vorgenommen (Abb. 63). GewisseDiskontinuitäten zwischen einzelnen Wasser-körpern, z. B. bei der QualitätskomponenteMakrophyten/Phytobenthos, ergeben sich z. T.daraus, dass bestimmte Organismengruppennicht berücksichtigt werden konnten. DieseBesonderheiten sind in der Abbildung entspre-chend gekennzeichnet.
Der „unbefriedigende ökologische Zustand”,den das Phytoplankton widerspiegelt, ergibtsich in erster Linie aufgrund der hohenNährstoffbelastung der Elbe. Die Reduzierung
der Nährstoffbelastung wird daher ein wichti-ges Handlungsziel im Rahmen der kommen-den Bewirtschaftungspläne sein.
Abb. 53Schilfröhricht(Scirpo-Phragmite-tum calthetosum) mitvorgelagerterSchlammufer-Flurmit Wasserstern-Saum auf Schlick-watt, Foto: Stiller
Abb. 54Rohrglanzgras-Hochstauden-Aspekt (Phalarisarundinacea, Ange-lica archangelica,Lythrum salicaria,Senecio aquaticus )Foto: Stiller
Abb. 56Vaucheria-WattFoto: Schulz
Abb. 55Kahn-Kieselalge(Cymbella spec.)Foto: Steenbock
Die Qualitätskomponente Makrophyten/Phytobenthos zeigt im tidefreien Abschnitt derElbe einen „mäßigen ökologischen Zustand“an. In drei Wasserkörpern wurde allerdings nurdie Teilkomponente „Diatomeen“ berücksich-tigt. Für den limnischen Abschnitt der Tideelbewurde gegenüber dem Referenzzustand ein
„schlechter ökologischer Zustand“ festgestellt,der insbesondere durch den starken Uferverbauund den großen Tidehub extrem standortarmist. Für den Oberflächenwasserkörper „Hafen“wurde eine Experteneinschätzung vorgenom-men.
Gewässergütebericht der Elbe 2006 65
Die benthische wirbellose Fauna drückt mitAusnahme des direkt oberhalb des WehresGeesthacht gelegenen Oberflächenwasser-körpers einen “mäßigen ökologischen Zu-stand” aus. Insbesondere Arbeiten an der
Abb. 57Wasserassel(Asellus aquaticus )Foto: „Süßwasser-tiere“, SCHWAB1995
Abb. 58Fliegenhaft(Cloeon dipterum )Foto: „Süßwasser-tiere“, SCHWAB1995
Flusssohle wie Baggerarbeiten und Sediment-umlagerungen können sich auf die Ausprägungdieser Tiergruppe auswirken. (Dies war aller-dings nicht der Fall beim Oberflächenwasser-körper MEL08OW01-00.)
Die Fischfauna ist die mobilste biologischeQualitätskomponente und damit am erfolg-reichsten in der Strategie, störenden Einflüssenauszuweichen. Durch ihre Vernetzung mit denNebengewässsern hat sie eine relativ stabileEntwicklungsmöglichkeit. Bis auf das Über-gangsgewässer wird über das Artenspektrum,die Häufigkeiten und die Altersstruktur ein“guter ökologischer Zustand” angezeigt. Inner-halb des Übergangsgewässers mögen insbeson-dere Einwirkungen des Menschen auf dieHydromorphologie bei der Zustandsabwer-tung eine Rolle spielen. Eindeutig ist dort zu-mindest, dass sich die gegenwärtige Zusam-mensetzung der Fischfauna gegenüber dem
Referenzzustand sehr einseitig zu Gunsten ei-ner einzigen Art, nämlich des Stintes, ausge-richtet hat. Als pelagische Art ist er beispiels-weise von Eingriffen an der Gewässersohlenicht so unmittelbar betroffen wie Flunder undKaulbarsch, die zu den bodenorientierten Ar-ten zählen.
Unter Berücksichtigung weiterer Ergebnisseder Folgejahre können sich allerdings noch ge-wisse Verschiebungen ergeben. Abzusehen ist,dass die Wasserkörper der Tideelbe als HMWBausgewiesen werden. Dann wäre an Stelle desökologischen Zustandes das ökologischePotenzial zu bewerten.
Abb. 59Barben(Barbus barbus (L.))Foto: WGE
Abb. 61Flunder(Pleuronectes flesus(L.))Foto: WGE
Abb. 60Brassen, Blei(Abramis brama (L.))Foto: WGE
Abb. 62Kaulbarsche(Gymnocephaluscernua (L.))Foto: WGE
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Gewässergütebericht der Elbe 2006 67
13. Frühjahrshochwasser 2006 - Hubschrauber-Längsprofil von Lauen-burg bis zur Quelle
13.1 Einleitung
1 Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft2 Flussgebietsgemeinschaft Elbe/Arbeitsgemeinschaft für die Reinhaltung der Elbe3 Arbeitsgruppe „Oberflächengewässer“ der FGG/ARGE-ELBE4 Internationale Kommission zum Schutz der Elbe / Arbeitsgemeinschaft für die Reinhaltung der Elbe
Auf Anregung des SMUL1 , in Absprache mitdem Vorsitzenden der FGG/ARGE ELBE2 so-wie nach Rücksprache mit der Vorsitzenden derAG „OW“3 , hatte die Wassergütestelle Elbe diefür Anfang Mai 2006 vorgesehene Hubschrau-ber-Längsprofilbefliegung zur Erfüllung desIKSE/ARGE-ELBE4 -Messprogramms von derQuelle bis zur Nordsee kurzfristig auf den 5./6. April 2006 vorgezogen, um mögliche Aus-wirkungen des schweren Frühjahrshoch-wassers auf die Gütesituation der Elbe zeitnaherfassen zu können.
Durch die Terminvorverlegung ergab sich dieGelegenheit, den Hochwasserscheitel im Be-reich der Mittleren Elbe und mögliche im Zu-sammenhang mit der Hochwasserwelle stehen-de Belastungssituationen sowohl im ansteigen-
den und als auch im absteigenden Ast zu er-fassen. Die Hubschrauber-Längsprofilbe-fliegung erstreckte sich allerdings nur auf denBinnenbereich der Elbe von der Quelle bisLauenburg (knapp oberhalb des WehresGeesthacht), da Auswirkungen auf den Tide-elbe-Abschnitt zu diesem Zeitpunkt noch nichtzu erwarten waren.
Die kurzfristige Vorverlegung forderte von al-len Beteiligten ein hohes Maß an Flexibilität. Andieser Stelle sei ausdrücklich allen Mitwirken-den sowohl auf tschechischer als auch auf deut-scher Seite gedankt, die mit ihrem Einsatz undpersönlichem Engagement die erfolgreicheDurchführung dieser Längsprofilmessung nachnur zwei Tagen Vorlaufzeit ermöglicht haben.
13.2 Beschreibung der Probenahme
Die Beprobung der Elbe mit dem Hubschrau-ber erfolgte etappenweise am 5. und 6. April.Mit dem ersten Leergutsatz ausgerüstet starte-te der Hubschrauber vom Flughafen Hamburgzur ersten Probenahmestelle bei Lauenburg,wenige Kilometer oberhalb des Wehres Geest-hacht. In Vorbereitung für die eigentlicheProbenahme positionierte der Pilot den Hub-schrauber wenige Meter über der Wasserober-fläche. Dabei driftete er mit der Strömung, da-mit der Kombiwasserschöpfer weitgehend zug-entlastet bis unter die Wasseroberfläche abge-lassen werden kann (Abb. 66). In dem Kombi-wasserschöpfer waren die verschiedenenProbenahmeflaschen für die einzelnen Mess-größengruppen eingespannt. Nach Befüllungder Flaschen wurde der Kombiwasserschöpferwieder an Bord gezogen und die aktuelle Was-sertemperatur gemessen, die von dem Co-Pi-loten neben der Entnahmezeit protokollarisch
festgehalten wurde. Während des Weiterflugeszur nächsten Probenahmestelle wurden die be-füllten Flaschen verschlossen und gegen denneuen Leergutsatz ausgetauscht. Gleichzeitigfand eine fotografische Dokumentation derElbestrecke statt.
Dieses wiederholte sich jeweils bis zu den Zwi-schenlandungen bei Cumlosen, Magdeburg,Neusörnewitz und Pardubice (CZ), wo die bisdahin befüllten Flaschensätze von den beteilig-ten Laboratorien übernommen wurden und dieNachbestückung mit neuem Leergut für dienächste Flugetappe erfolgte. Meist fand auchein Teilaustausch der Flugmannschaft statt. Biszum Ende des ersten Befliegungstages wurdeauf diese Weise die Elbe bis zur Staatsgrenzebei Schmilka beprobt. Am zweiten Befliegungs-tag erfolgte dann vom Flughafen Dresden ausstartend die Beprobung des Abschnittes ab
68
Abb. 64 Die Elbe an der Eisenbahnbrücke bei Wittenberge am 5. April 2006
Abb. 65 Das Pretziener Wehr am Elbeumflutkanal bei Magdeburg am 5. April 2006
Gewässergütebericht der Elbe 2006 69
Abb. 66 Beprobung der Elbe mit dem Hubschrauber bei Spindleruv Mlyn/Spindler Mühle imtschechischen Bereich
13.3 Ergebnisse
Staatsgrenze bis zur Quelle unter Beteiligungder tschechischen Kollegen. Die Quelle selberwurde diesesmal allerdings nicht beprobt, weilhier noch eine 1,8 m starke Schneedecke lag.
Die letzte Probe wurde somit in Spindler Müh-le genommen. Nach der Übernachtung inTschechien fand schließlich am 3. Tag der Rück-flug nach Hamburg statt.
In diesem Kapitel werden die Untersuchungs-ergebnisse von Wasserproben vorgestellt, dieim Rahmen der vorgezogenen Längsprofil-befliegung aus der fließenden Welle entnom-men worden waren. Eine Übersicht über dieerfassten Messgrößen findet sich in der Tab. 19in der 1. Spalte. In der 2. Spalte dieser Tabelleist angegeben, welche Messgrößen an allen 73Probenahmestellen durchgehend untersuchtworden sind. In der 3. Spalte sind diejenigenMessgrößen markiert, die an Proben von aus-gewählten Messstellen untersucht wurden. Die4. Spalte gibt an, welche Stoffe oder Verbindun-gen lediglich stichprobenartig an einigenMessstellen erfasst wurden. In der letzten Spal-te schließlich findet sich zu jeder einzelnen
Messgröße ein verbaler Kommentar, der dar-auf hinweist, ob die aktuell festgestelltenMessgrößen gegenüber zurückliegenden Un-tersuchungen auffällig oder unauffällig waren.Diese verbale Bewertung, die vom Land Sach-sen übernommen wurde, vereinfacht es demLeser, zu einer persönlichen Einschätzung derGesamtsituation zu kommen.
In Abb. 67 ist die Elbe mit ihren wichtigstenNebenflüssen von Spindler Mühle bis Lauen-burg grafisch dargestellt. In dieser Auftragungwurden die Zuständigkeitsbereiche der einzel-nen beteiligten Laboratorien gekennzeichnet.Bei erheblichen Messwertsprüngen im Längs-profil der Elbe sollte immer auch ein prüfen-
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Gewässergütebericht der Elbe 2006 71
Abb. 67 Beprobter Abschnitt der Elbe am 5./6. April 2006 und die beteiligten Länder-Labore
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der Blick in diese Abbildung geworfen werden.Er gibt Auskunft, ob ober- oder unterhalb derAuffälligkeit ein Laborwechsel vorlag odernicht.
In den nachfolgenden Abb. 68 bis 84 sind fürdie wichtigsten Messgrößen grafische Auftra-gungen vorgenommen worden. In dem Ab-schnitt von Spindler Mühle bis zur Moldau-mündung erfolgte vom Hubschrauber aus einestrommittige Beprobung. Die Untersuchungs-ergebnisse aus den Einzelproben sind in der Ab-bildung mit einem schwarzen Kurvenzug ver-bunden.
Ab Moldaueinmündung bis Lauenburg erfolg-te sowohl auf rechter als auch linker Uferseitejeweils eine Beprobung. Damit lässt sich dermögliche Einfluss großer Nebenflüsse sichererfassen. In der jeweiligen Abbildung sind dieErgebnisse vom rechten Ufer durch einen grü-nen Linienzug und die Ergebnisse vom linkenUfer durch einen roten Linienzug markiert.
Für eine leichtere Einordnung der aktuellenUntersuchungsbefunde wurden für die deut-schen Messstationen Schmilka, Dommitzsch,Magdeburg und Schnackenburg die jeweiligen10-Jahres-Mittelwerte mit Standardabweichungin die Abbildungen eingetragen. Damit ist leicht
erkennbar, ob die Messwerte vom 5./6. April2006 im Streubereich langjähriger Betrachtun-gen lagen oder nicht.
Einen weiteren Orientierungspunkt bietet dasjeweilige Messergebnis aus der Moldau-Probe,das als blauer rautenförmiger Punkt in denAbbildungen mitgeführt wird. Da die Wasser-führung der Moldau größer ist als die der Elbe,kann sie die Konzentrationen der verschiede-nen Wasserinhaltstoffe im Elbewasser nachhal-tig beeinflussen. Somit ist auch die Höhe derUntersuchungsergebnisse an den nächstenstromabliegenden Elbe-Messstellen im Hin-blick auf ihre Plausibilität überprüfbar.
Zusätzlich wurde in der Abb. 68, in der dieAbfiltrierbaren Stoffe im beprobten Längs-profilabschnitt aufgetragen sind, auch die ört-liche Lage des Hochwasserscheitels währendder Befliegung eingetragen. Es wird deutlich,dass zum Zeitpunkt der Befliegung der Hoch-wasserscheitel in etwa in der Mittleren Elbe beiMagdeburg angetroffen wurde.
72
Abfiltrierbare Stoffe (Abb. 68)
4003002001000100200300400500600Strom-km
20
0
40
60
80
100
120
140
160mg/l
linkes Ufer
rechtes Ufer
Mitte
10j-Mittel
Standard-abweich.
Hochwasserscheitel
Mol
dau
Schnackenburg Magdeburg Dommitzsch Schmilka
Be 5/06WGE
Aus den Auftragungen der Untersuchungs-ergebnisse für Abfiltrierbare Stoffe wird ersicht-lich, dass die Elbe kurz unterhalb des Quell-bereiches zunächst sehr schwebstoffarm war,dann aber schon bald im weiteren Verlauf einedeutliche Befrachtung erfuhr. Kurz vor derMoldaueinmündung wurde eine Konzentrati-on von über 130 mg/l Abfiltrierbare Stoffe ge-messen. Der danach folgende deutliche Abfallkann auf die Einmischung schwebstoffärmerenMoldauwassers zurückgeführt werden. DerSpitzenwert mit rd. 150 mg/l AbfiltrierbarerStoffe wurde im weiteren Verlauf in etwa bei
Pretzsch im deutschen Abschnitt der Elbe beiStrom-km 185 festgestellt. BemerkenswerterWeise befand sich diese Belastungsspitze ober-halb des Hochwasserscheitels; normalerweisetreten im aufsteigenden Ast einer Hochwasser-welle die höchsten Schwebstoffkonzentrationenauf.
Insgesamt betrachtet müssen die festgestelltenGehalte an Abfiltrierbaren Stoffen zumindestin einigen Bereichen des beprobten Längsprofilsals „erhöht“ eingeordnet werden.
Abb. 68 Abfiltrierbare Stoffe - Längsprofil der Elbe 5./6. April 2006
Biochemischer Sauerstoffbedarf (Abb. 69)
In der Abbildung ist der biochemische Sauer-stoffbedarf nach einer 21tägigen Bebrütung derWasserproben aufgetragen. Im Vergleich mitlangjährigen Mittelwerten wird deutlich, dassdie Belastung mit biochemisch abbaubaren
Stoffen weitgehend „unauffällig“ war. Generellwar ein leichter Anstieg von Spindler Mühlebis zur Messstelle Lauenburg zu verzeichnen.Das entspricht normalen Verhältnissen.
Gewässergütebericht der Elbe 2006 73
Abb. 69 Zehrung21 - Längsprofil der Elbe 5./6. April 2006
3002001000100200300400500600Strom-km
mg/l O2
0
2
4
6
8
10
12
14
Be 9/07WGE
Mol
dau
Im tschechischen Abschnitt der Elbe ist erkenn-bar, dass nach der Einmischung des Moldau-wassers die Ammonium-Gehalte in der Elbesprunghaft anstiegen, dann aber im weiterenVerlauf vermutlich aufgrund von Nitrifi-kations- und Verdünnungsprozessen allmäh-lich wieder zurückgingen. Die Moldau war of-
Ammonium (Abb. 70)
0
0,1
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
4003002001000100200300400500600Strom-km
mg/l N
Be 5/06WGE
Mol
dau
Abb. 70 Ammonium - Längsprofil der Elbe 5./6. April 2006
fensichtlich zum Zeitpunkt der Beprobung mitnicht bzw. nicht vollständig gereinigten Abwäs-sern belastet. Die im deutschen Abschnitt fest-gestellten Ammonium-Befunde waren im Ver-gleich zu den 10jährigen Mittelwerten derMessstationen Schmilka, Dommitzsch, Magde-burg und Schnackenburg „unauffällig“.
Nitrit (Abb. 71)
Aus dem Kurvenzug für Nitrit ist erkennbar,dass im tschechischen Abschnitt der Elbe inFließrichtung eine steile Zunahme der Nitrit-
gehalte stattfand. Ab Einmündung der Moldaugingen die Nitritgehalte in der Elbe einen klei-nen Sprung aufgrund der Verdünnungs-
74
Nitrat (Abb. 72)
wirkung zurück. Ebenso wie beim Ammoniumlagen auch die festgestellten Nitritgehalte imdeutschen Abschnitt der Elbe im Bereich der
üblichen Streubreite der Messwerte. Daherkonnten diese Werte als „unauffällig“ eingestuftwerden.
Im betrachteten Längsprofilabschnitt nahm derNitratgehalt unterhalb der Elbequelle zunächstvon unter 1 mg/l N auf rd. 5 mg/l N deutlichzu. Im weiteren Verlauf wurde dieses Niveauin etwa bis Strom-km 480 auf deutschem Ge-biet gehalten. Die Ursache für die danach ein-tretende steile Abnahme des Nitratgehalteskonnte bisher nicht abschließend geklärt wer-
den. Gegenüber den langjährigen Mittelwertender vier deutschen Messstationen befanden sichdie festgestellten Nitratgehalte nur knapp in-nerhalb der oberen Streubereiche. Vermutlichaufgrund verstärkter Auswaschungen musstendaher die festgestellten Nitratwerte als „geringerhöht“ angesprochen werden.
0
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
4003002001000100200300400500600Strom-km
mg/l N
Be 5/06WGE
Mol
dau
0
1
2
3
4
5
6
4003002001000100200300400500600Strom-km
mg/l N
Be 5/06WGE
Mol
dau
Abb. 71 Nitrit - Längsprofil der Elbe 5./6. April 2006
Abb. 72 Nitrat - Längsprofil der Elbe 5./6. April 2006
Gewässergütebericht der Elbe 2006 75
o-Phosphat (Abb. 73)
Abb. 73 o-Phosphat - Längsprofil der Elbe 5./6. April 2006
Unterhalb der Elbequelle waren die o-Phos-phatgehalte zunächst recht gering ausgeprägt.Sie nahmen im weiteren Verlauf dann aller-dings recht deutlich zu und erreichten ihrehöchsten Werte in der Elbe kurz vor der Ein-mündung der Moldau. Im deutschen Abschnittder Elbe lagen die Werte gegenüber demMaximumwert auf ungefähr hälftigem Niveau.
Erst im Unterlauf der Mittleren Elbe nahmendie o-Phosphatgehalte weiter ab. Gemessen anden längjähren Mittelwerten befanden sich dieaktuellen Befunde eher im unteren Streu-bereich. Die während der Längsprofil-Be-fliegung festgestellten Konzentrationen warendaher als „unauffällig“ zu bewerten.
0
0,05
0,10
0,15
0,20
4003002001000100200300400500600Strom-km
mg/l P
Be 5/06WGE
Mol
dau
Gesamt-Phosphor (Abb. 74)
Im Verlauf des Längsprofils, insbesondere aberim deutschen Abschnitt der Elbe, waren die Ge-samt-P-Werte relativ unstet. Der auffälligeRückgang der Gehalte in der Mittleren Elbezwischen Strom-km 173 (Dommitzsch) und 287(Breitenhagen) und dann noch einmal abStrom-km 416 (Sandau) konnte nicht plausibel
erklärt werden. Gegenüber den langjährigenMittelwerten der vier deutschen Messstationenbefanden sich die festgestellten Gesamt-P-Ge-halte weitgehend innerhalb der jeweiligenMesswert-Streubereiche. Die Befunde konntensomit von ihrem Konzentrationsniveau her als„unauffällig“ eingestuft werden.
TOC (Abb. 75)
Der Gesamtorganische Kohlenstoff, der denpartikulär gebundenen und gelösten organi-schen Kohlenstoff umfasst, wies erwartungs-gemäß unterhalb der Elbequelle die geringstenWerte auf. Auch der allmähliche Anstieg derGehalte mit zunehmender Entfernung von derQuelle war als „flusstypisch“ anzusprechen. Im
weiteren Verlauf des Längsprofils bewegtensich die Konzentrationen innerhalb der Streu-breite der langjährigen Mittelwerte; sie warendamit weitgehend „unauffällig“. Ein Anstiegder TOC-Gehalte im Bereich der höchstenSchwebstoff-Konzentrationen wurde nicht fest-gestellt.
76
Abb. 74 Gesamt-Phosphor - Längsprofil der Elbe 5./6. April 2006
0,0
0,1
0,2
0,3
0,4mg/l P
4003002001000100200300400500600Strom-km
Be 5/06WGE
Mol
dau
0
2
4
6
8
10
12
mg/l C
4003002001000100200300400500600Strom-km
Be 5/06WGE
Mol
dau
Abb. 75 Gesamtorganischer Kohlenstoff (TOC) - Längsprofil der Elbe 5./6. April 2006
DOC (Abb. 76)
Die Gehalte des gelösten organischen Kohlen-stoffs nahmen zunächst im Verlauf des tsche-chischen Längsprofils von der Quellnähe zurStaatsgrenze zu. Ab deutschem Elbeabschnittfielen die Konzentrationswerte um rd. 2 mg/lC sprunghaft ab. Möglicherweise ist diese Än-derung im Zusammenhang mit dem Labor-
wechsel zu sehen. Im weitern Verlauf des deut-schen Längsprofils waren die DOC-Werte rechtgleichförmig und leicht ansteigend ausgeprägt.Sie zeigten eine gute Übereinstimmung mit denvon den vier Messstationen bekannten langjäh-rigen Mittelwerten. Sie waren damit „unauffäl-lig“.
Gewässergütebericht der Elbe 2006 77
Abb. 76 Gelöster organischer Kohlenstoff (DOC) - Längsprofil der Elbe 5./6. April 2006
Chlorid (Abb. 77)
mg/l C
0
2
4
6
8
10
12
4003002001000100200300400500600Strom-km
Be 5/06WGE
Mol
dau
Als weitgehend konservativer Stoff unterlagChlorid unmittelbar dem Verdünnungseffektdurch die Hochwasserwelle. Die insgesamt sehrgleichförmigen Werte, die ab Spindler Mühlebis Lauenburg leicht anstiegen, lagen unter denentsprechenden langjährigen Mittelwerten undderen unteren Messwert-Streubereichen. Der
bei normalen Oberwasserverhältnissen sehrdeutlich ausgeprägte Einfluss des chlorid-haltigen Saalewassers auf das Elbewasser warnur noch schwach erkennbar. Die Saale mün-det in etwa bei Strom-km 290 linksseitig in dieElbe.
Abb. 77 Chlorid - Längsprofil der Elbe 5./6. April 2006
0
50
100
150
200
250
300
4003002001000100200300400500600Strom-km
mg/l Cl-
Be 5/06WGE
Mol
dau
78
Chlorophyll-a (Abb. 78)
Abb. 78 Chlorophyll-a - Längsprofil der Elbe 5./6. April 2006
Insgesamt betrachtet lagen die Chlorophyll-a-Gehalte im Längsprofil der Elbe auf einem sehrniedrigen Niveau. Der Jahreszeit entsprechendwaren zwar grundsätzlich recht geringe Wertezu erwarten gewesen; der Verdünnungseffektdurch die hohe Wasserführung, der sich bei-spielsweise in den o-Phosphat-Werten (s. o.)widerspiegelte, schien sich aber zusätzlich auf
die Chlorophyll-a-Gehalte ausgewirkt zu ha-ben. Gegenüber den langjährigen Mittelwertenan den vier deutschen Messstationen, die auchWinterwerte mit berücksichtigen, lagen dieaktuellen Befunde sehr niedrig; sie bewegtensich im Bereich des unteren Messwert-Streu-bereiches.
0
20
40
60
80
100
4003002001000100200300400500600
Strom-km
μg/l
Be 5/06WGE
Mol
dau
Quecksilber (Abb. 79)
Der säurelösliche Anteil des Quecksilbers inden unfiltrierten Wasserproben lag im Bereichdes tschechischen Elbeabschnittes unterhalbder Bestimmungsgrenze von 0,05 μg/l. Im wei-teren Verlauf des Stromes lagen die Werte nur
geringfügig höher. Insgesamt betrachtet bewe-gten sich die festgestellten Befunde innnerhalbder Standardabweichungen der langjährigenMittelwerte. Sie waren damit weitgehend „un-auffällig“.
Von ihrer Konzentration her ähnelten sich dieCadmium-Werte innerhalb des beprobten Elbe-längsprofils. Lediglich oberhalb der Staatsgren-ze auf tschechischem Gebiet und im Bereich derstärksten Schwebstoffführung auf deutschemGebiet wurde jeweils eine kleine Belastungs-
Cadmium (Abb. 80)
spitze festgestellt. Aus diesem Grunde wurdendie Cadmium-Gehalte als „gering erhöht“ ein-gestuft. Der überwiegende Teil der festgestell-ten Befunde bewegte sich jedoch im Rahmender Standard-Abweichungen der langjährigenMittelwerte.
Blei (Abb. 81)
Die höchsten Blei-Gehalte waren im Bereich derstärksten Schwebstoffführung auf deutschemGebiet zu verzeichnen. Gegenüber den von denvier Messstationen her bekannten langjährigen
Mittelwerten und deren Standardabweichun-gen spiegelten die festgestellen Blei-Befundeeine „geringfügige Erhöhung“ wider.
Gewässergütebericht der Elbe 2006 79
0,00
0,05
0,10
0,15
0,20
0,25
4003002001000100200300400500600Strom-km
<0,05
Be 5/06WGE
<0,05
μg/l
Mol
dau
0,0
0,1
0,2
0,3
0,4
4003002001000100200300400500600Strom-km
Be 5/06WGE
μg/l
Mol
dau
μg/l
0
5
10
15
4003002001000100200300400500600Strom-km
Be 5/06WGE
Mol
dau
Abb. 79 Quecksilber - Längsprofil der Elbe 5./6. April 2006
Abb. 80 Cadmium - Längsprofil der Elbe 5./6. April 2006
Abb. 81 Blei - Längsprofil der Elbe 5./6. April 2006
80
Arsen (Abb. 82)
Im stromabgerichteten Verlauf des beprobtenLängsprofils war zunächst eine Zunahme derArsen-Gehalte zu verzeichnen. Unterhalb vonStrom-km 180 auf deutschem Gebiet war danndie Arsen-Konzentration eher gleichförmigausgeprägt. Der sprunghafte Rückgang derWerte knapp unterhalb der Einmündung der
Moldau war wahrscheinlich auf eine entspre-chend geringere Belastung des Moldauwasserszurückzuführen. Gemessen an den langjähri-gen Mittelwerten der vier deutschen Mess-stationen mussten die festgestellten Befunde abDommitzsch und weiter stromab als „gering-fügig erhöht“ eingestuft werden.
Im tschechischen Elbeabschnitt lagen die β-HCH-Gehalte unterhalb der Bestimmungs-grenze und im anschließenden deutschen Ab-schnitt zunächst unterhalb der Nachweis-grenze. Im weiteren Verlauf traten schließlichWerte um 5 ng/l auf, die als recht niedrig ein-gestuft werden können. Ein zusätzlicher Hoch-wasser-bedingter Einfluss aus der Mulde ist imElbewasser nicht erkennbar. Gemessen an denlangjährigen Mittelwerten der vier deutschenMessstationen waren die β-HCH-Gehalte ins-gesamt betrachtet „unauffällig“.
β-HCH und γ-HCH (Abb. 83,84)
0
1
2
3
4
5
4003002001000100200300400500600Strom-km
μg/l
Be 5/06WGE
Mol
dau
Abb. 82 Arsen - Längsprofil der Elbe 5./6. April 2006
Sowohl im Hinblick auf ihre Konzentrations-höhe als auch hinsichtlich der Gradientenaus-bildung im Längsprofil korrespondierten die γ-HCH-Gehalte im hohen Maße mit den vorste-hend beschriebenen β-HCH-Gehalten. Die Wer-te waren im Vergleich zu den langjährigen Mit-telwerten der vier deutschen Messstationen„unauffällig“. Ein zusätzlicher Hochwasser-be-dingter Einfluss des Muldewassers auf die Elbewar nicht erkennbar.
Alle weiteren hier nicht näher im Detail be-schriebenen Messgrößen waren gegenüber denlangjährigen Mittelwerten und deren Standard-
Abweichungen weitgehend „unauffällig“ (vgl.Tab. 19).
Weitere Messgrößen
Gewässergütebericht der Elbe 2006 81
14. Schadstoffbelastung in Aalen aus dem deutsch / tschechischenGrenzprofil der Elbe
Abb. 83 β-HCH - Längsprofil der Elbe 5./6. April 2006
Abb. 84 γ-HCH - Längsprofil der Elbe 5./6. April 2006
0,00
0,01
0,02
0,03
4003002001000100200300400500600Strom-km
<0,001<0,002<0,002
<0,001
μg/l
Be 5/06WGE
<0,
001
Mol
dau
<0,
001
Sch
w. E
lste
r
<0,
001
Mul
de
Saa
le
Hav
el
0,00
0,01
0,02
0,03
4003002001000100200300400500600Strom-km
μg/l
Be 5/06WGE
<0,002 <0,001<0,001
<0,002 <0,
001
Mol
dau
<0,
001
Sch
w. E
lste
r
<0,
001
Mul
de
Saa
le
Hav
el
Im September 2005 und im Oktober 2006 hatdie Wassergütestelle Elbe jeweils 20 Aale mitVermarktungsgröße vom Fangplatz Schmilka(Obere Elbe, km 2 bis 7) (Abb.85) bzw. Prossen(Obere Elbe, km 13) (Abb. 86) dem Institut fürHygiene und Umwelt in Hamburg - Abteilungfür Rückstände und Kontaminanten - zugelei-tet mit dem Ziel, ausgewählte Schadstoffe imverzehrbaren Anteil (Muskulatur/Filet) bestim-
men zu lassen. Es sollte im Rahmen einer Trend-betrachtung festgestellt werden, ob sich die Be-lastung gegenüber früheren Untersuchungengeändert hat.
Die Aale waren mit der Elektrofischerei aus derUfersteinschüttung gefangen worden. Sie dürf-ten die regionale Belastungssituation diesesElbeabschnittes zutreffend widerspiegeln. Eine
82
Abb. 85 Befischung der Elbe bei Schmilka - im Hintergrund Hrensko
Abb. 86 Fangsortierung an der Elbe bei Prossen
Gewässergütebericht der Elbe 2006 83
räumliche Differenzierung ist wegen der Näheder beiden Fangorte zueinander nicht erforder-lich.
Das Untersuchungsspektrum betraf die rele-vanten Schadstoffe, die in der EG-Konta-minantenverordnung und der Rückstands-Höchstmengenverordnung für Fische undFischwaren geregelt sind. Aus Kostengründenwurden Dioxine und dioxinähnliche PCB nichtuntersucht.
14.1 Ergebnisse der Schadstoffuntersuchungen an Aalen vom FangplatzSchmilka 2005
Die Untersuchungseinrichtung, das Institut fürHygiene und Umwelt in Hamburg, ist akkre-ditiert und nimmt regelmäßig erfolgreich an in-ternationalen und nationalen Laborvergleichs-untersuchungen statt (Quasimeme, LVU vomBVL). Die Untersuchungsergebnisse werden alsvalide angesehen.
In den Abb. 66 und 67 sind die Einzelwerte füreine kleine Auswahl der wichtigsten Konta-minanten aufsteigend sortiert aufgetragen.Hilfsweise wurde bei den Kontaminanten dieentsprechende Höchstmenge als durchgehen-de rote Linie eingezogen, die eine leichte opti-sche Entscheidungshilfe gibt, ob das Einzeltierden Anforderungen einer potenziellen Ver-marktung entsprochen hätte oder nicht. Gehalteder Elemente und Werte der organischen Ver-bindungen werden im Falle einer Höchst-mengenüberschreitung einer gesonderten Be-trachtung unterzogen: Sie gelten erst dann end-
gültig als lebensmittelrechtlich zu beanstanden,wenn eine Höchstmengenüberschreitung auchnach Abzug der analytischen Streubreite vor-liegt. Diese Werte wurden entsprechend ge-kennzeichnet.
Die geregelten anorganischen Kontaminanten,z. B. Quecksilber und Cadmium, zeigen keinebesonderen Auffälligkeiten (Abb. 66). Alle Wer-te liegen deutlich unter den Höchstgehalten derEG-Kontaminantenverordnung. Die Median-werte aus dem Jahr 2005 entsprechen denen ausden Jahren 2001 und 2004 (Tab. 20).
Jahr 2001 2004 2005 2006
Anzahl 20 20 20 20
Länge (cm) 55 59 58 59
Gewicht (g) 326 338 379 302
Fettgehalt Muskulatur (%) 25,5 29,6 29,7 29,1
Quecksilber (mg/kg FS) 0,21 0,16 0,27 0,21
Cadmium 0,011 0,013 <0,008 <0,008
PCB 138 0,20 0,12 0,22 0,15
PCB 153 0,22 0,17 0,17 0,11
PCB 180 0,11 0,087 0,11 0,071
Moschusxylol 0,024 0,017 0,014 0,007
Hexachlorbenzol (mg/kg Fett) 1,8 1,0 0,68 0,56
α-HCH 0,018 0,017 0,008 0,009
β-HCH 0,16 0,024 0,021 0,026
Gesamt-DDT (RHmV) 4,2 4,1 3,4 2,5
Höchstmengenüberschreitung, auch bei Berücksichtigung deranalytischen Streubreiten (Horwitz) lebensmittelrechtlich zu beanstanden
Analytische Höchstmengenüberschreitung
Tab. 20 Vergleich der Medianwerte von Aalen - Schmilka/Prossen
84
Abb. 87 Schadstoffgehalte in der Muskulatur/Muskulaturfett von 20 Aalen - Schmilka, Sep. 2005
mg/kg Fett
Individuen
HöchstmengeRHmV vom21.10.1999
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
mg/kg FS
Individuen0
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
0,12
<0,
008
<0,
008
<0,
008
<0,
008
<0,
008
<0,
008
<0,
008
<0,
008
<0,
008
<0,
008
<0,
008
<0,
008
<0,
008
<0,
008
Höchstgehaltnach
EG-Kontaminanten-verordnung
vom 19.12.2006
WGEEhr 25.06.07
HAMBURG
DRESDEN
N
Elbe
MAGDEBURG
CR
SchmilkaStrom-km
2 - 7
Schwarze
Elster
Mulde
Saale
Havel
700600
500 400
300
200
1000
mg/kg FS
BERLIN
Individuen0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
1,2
Höchstgehaltnach
EG-Kontaminanten-verordnung
vom 19.12.2006
Quecksilber
Cadmium
Gesamt-DDT
Gewässergütebericht der Elbe 2006 85
Abb. 88 Schadstoffgehalte im Muskulaturfett von 20 Aalen - Schmilka, Sep. 2005
WGEEhr 25.06.07
HAMBURG
DRESDEN
N
Elbe
MAGDEBURG
CR
SchmilkaStrom-km
2 - 7
Schwarze
Elster
Mulde
Saale
Havel
700600
500 400
300
200
1000
BERLIN
HCB
α-HCH
β-HCH
mg/kg Fett
Individuen0,00
0,25
0,50
0,75
1,00
1,25
1,50
HöchstmengeRHmV vom21.10.1999
Analytische Höchstmengenüberschreitung
Höchstmengenüberschreitung, auch bei Berücksichtigung deranalytischen Streubreiten (Horwitz) lebensmittelrechtlich zu beanstanden
mg/kg Fett
Individuen
HöchstmengeRHmV vom21.10.1999
0,00
0,05
0,10
0,15
0,20
0,25
mg/kg Fett
Individuen
HöchstmengeRHmV vom21.10.1999
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
0,12
86
14.2 Ergebnisse der Schadstoffuntersuchungen an Aalen vom Fangplatz Pros-sen 2006
Unter den geregelten organischen Kontami-nanten ist HCB auffällig (Abb. 67): Für 18 der20 untersuchten Einzeltiere wurde eine analy-tische Höchstmengenüberschreitung festge-stellt. Nach Abzug der analytischen Streubreitewaren 6 Tiere als lebensmittelrechtlich zu be-anstanden gewesen. Sie hätten nicht in denVerkehr gebracht werden dürfen. Der Median-wert beträgt 0,68 mg/kg Fett. Im Vergleich hier-zu lag im Jahr 2001 der Medianwert bei 1,8 mg/kg Fett und im Jahr 2004 bei 1,0 mg/kg Fett
(Tab. 20). Damit ist also ein deutlicher Rück-gang beim HCB am Fangplatz Schmilka zu ver-zeichnen.
Die übrigen betrachteten organischen Schad-stoffe lagen unter ihrem entsprechendenHöchstmengenwert. Gegenüber den Unter-suchungsergebnissen aus dem Jahr 2001unddem Jahr 2004 liegen die 2005er Befunde in dergleichen Größenordnung. Teilweise sind ge-ringfügige Rückgänge zu verzeichnen.
In den Abb. 68 und 69 sind die Einzelwerte füreine kleine Auswahl der wichtigsten Konta-minanten aufsteigend sortiert aufgetragen.
Die geregelten anorganischen Kontaminantenliegen bis auf eine Ausnahme beim Cadmium(Abb. 68) unter den entsprechenden Höchst-gehalten der EG-Kontaminantenverordnung.Die Medianwerte aus dem Jahr 2006 entspre-chen weitgehend denen aus den Vorjahren (Tab.20).
Die Höchstmenge von Gesamt-DDT wurde beiinsgesamt einem Individuum überschritten(Abb. 68). Dieses Tier wäre auch nach Abzugder analytischen Streubreite aus lebensmittel-rechtlicher Sicht zu beanstanden gewesen. DerMedianwerte für Gesamt-DDT betrug im Jahr
2006 2,5 mg/kg Fett (Tab. 20). Dies war gegen-über den Ergebnissen der Vorjahre der niedrig-ste Wert. Unverkennbar besteht ein abnehmen-der Trend.
Unter den geregelten organischen Konta-minanten ist HCB bei insgesamt drei Tierenproblematisch (Abb. 69): Diese wären auchnach Abzug der analytischen Streubreitelebensmittelrechtlich zu beanstanden gewesen.Der HCB-Medianwert im Jahr 2006 liegt miteinem Wert von mit 0,56 mg/kg Fett nur nochgeringfügig über der festgesetzten Höchst-menge von 0,5 mg/kg Fett.
Die Befunde der übrigen organischen Konta-minanten waren im Hinblick auf Höchst-mengenüberschreitungen unauffällig.
14.3 Fazit
Gegenüber zurückliegenden Untersuchungenaus den Jahren 2001 und 2004 sind in den Jah-ren 2005 und 2006 überwiegend geringfügige,teilweise auch deutliche Rückgänge derSchadstoffgehalte festzustellen. Insgesamt be-trachtet besteht ein abnehmender Trend bei derBelastung der untersuchten Kontaminanten.Trotzdem bleiben noch die HCB-Gehalte in denAalen vom deutsch/tschechischen Grenzprofilproblematisch. Bei den übrigen Kontaminantentreten Höchstmengenüberschreitungen höch-stens in Einzeltieren und damit selten auf. Die-se Aussage ist insofern einzuschränken, als Di-
oxine und dioxinähnliche PCB aus Kostengrün-den nicht untersucht wurden.
Aus Sicht der Wassergütestelle Elbe ergibt sichaufgrund der o. g. Befunde kein Änderungs-bedarf hinsichtlich der von der ARGE ELBE inZusammenarbeit mit den für die Lebensmittel-überwachung zuständigen Landeseinrich-tungen herausgegebenen „Information derElbeanrainerländer zum Verkauf und zum Ver-zehr von Elbefischen“ aus dem Jahr 2001 *.
* http://www.arge-elbe.de/wge/Download/Texte/FiVerzehr.pdf
Gewässergütebericht der Elbe 2006 87
WGEEhr 25.06.07 N
Quecksilber
Cadmium
Gesamt-DDT
HAMBURG
DRESDEN
Elbe
MAGDEBURG
CR
ProssenStrom-km 13
Schwarze
Elster
Mulde
Saale
Havel
700600
500 400
300
200
100
mg/kg FS
Höchstgehaltnach
EG-Kontaminanten-verordnung
vom 19.12.2006
BERLIN
Individuen0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
1,2
0
mg/kg FS
Individuen0,00
0,05
0,10
0,15
0,20
<0,
008
<0,
008
<0,
008
<0,
008
<0,
008
<0,
008
<0,
008
<0,
008
<0,
008
<0,
008
<0,
008
<0,
008
<0,
008
Höchstmengenüberschreitung, auch bei Berücksichtigung deranalytischen Streubreiten (Horwitz) lebensmittelrechtlich zu beanstanden
Höchstgehaltnach
EG-Kontaminanten-verordnung
vom 19.12.2006
mg/kg Fett
Individuen
HöchstmengeRHmV vom21.10.1999
0
2
4
6
8
10
Abb. 89 Schadstoffgehalte in der Muskulatur/Muskulaturfett von 20 Aalen - Prossen, Okt. 2006
88
WGEEhr 25.06.07 N
HAMBURG
DRESDEN
Elbe
MAGDEBURG
CR
ProssenStrom-km 13
Schwarze
Elster
Mulde
Saale
Havel
700600
500 400
300
200
100
BERLIN
Individuen
0
mg/kg Fett
HöchstmengeRHmV vom21.10.1999
Analytische Höchstmengenüberschreitung
Höchstmengenüberschreitung, auch bei Berücksichtigung deranalytischen Streubreiten (Horwitz) lebensmittelrechtlich zu beanstanden
0,00
0,25
0,50
0,75
1,00
1,25
1,50
mg/kg Fett
Individuen
HöchstmengeRHmV vom21.10.1999
0,00
0,05
0,10
0,15
0,20
0,25
mg/kg Fett
Individuen
HöchstmengeRHmV vom21.10.1999
0,00
0,02
0,04
0,06
0,08
0,10
0,12
α-HCH
HCB
β-HCH
Abb. 90 Schadstoffgehalte im Muskulaturfett von 20 Aalen - Prossen, Okt. 2006
Gewässergütebericht der Elbe 2006 89
15. Vergleich der Jahresfrachten der Elbe 1986 und 2006
In Tab. 21 sind die Jahresfrachten der Elbe für 4Messstellen entlang der Elbe aufgeführt. AlsVergleichsjahr zu 2006 wurde 1986 ausgewählt,weil 1986 annähernd der gleiche mittlereAbfluss auftrat. Am Pegel Neu Darchau betrugder Jahresmittelwert 1986 715 m3/s und 2006707 m3/s. Es sind nur die Messgrößen aufge-führt, die in beiden Jahren gemessen wurden.In die Frachtenberechnung wurden alle vorlie-genden Messwerte einbezogen. So wurden anden Stellen Schmilka und Magdeburg wegender Fahnen von Nebenflüssen Proben an bei-den Ufern untersucht und für die Frachtener-mittlung verwendet. Die Frachten bei Schmilkakönnen sich deshalb von den Angaben der IKSEunterscheiden. Die prozentuale Veränderungdes Jahres 2006 gegenüber 1986 ist in Ände-rungsklassen farblich markiert (siehe Legende).Diese stellen keine Bewertung dar, sondern die-nen nur dem leichten Erkennen von größerenund kleineren Änderungen.
Der Vergleich ist teilweise nur eingeschränktmöglich, weil sich die chemischen Analysen-methoden zum Teil deutlich geändert haben.Diese Auflistung dient also nur einer grobenOrientierung.
Das Frühjahrshochwasser 2006 bewirkte wäh-rend des Wasserstandsanstieges durch die
Resuspension von nicht konsolidierten Sedi-menten hohe Schwebstoffgehalte in der Elbe.So wurden bei Schmilka 230 mg/l AbfiltrierbareStoffe und am gleichen Tag bei Magdeburg 140mg/l gemessen. Die Jahresfrachten der Abfil-trierbaren Stoffe sind deshalb deutlich höher alsin den letzten Jahren. Die hohen Schwebstoff-gehalte wirkten sich auf die Konzentrationender partikulär gebundenen Stoffe aus. Am glei-chen Tag (29.03.) wurden bei Schmilka hoheGesamt-Phosphor- (0,40 mg/l P) und Mangan-Werte (790 μg/l) gemessen. Zusammen mitdem hohen Abfluss ergaben sich entsprechendhohe Frachten. Der überwiegende Teil derMessgrößen zeigte jedoch einen deutlichenRückgang der Mengen gegenüber 1986. Beson-ders deutlich war die Abnahme bei den leicht-flüchtigen Chlorkohlenwasserstoffen.
Die hohe Schwebstofffracht bei Seemannshöfthatte einen erheblichen Anteil, der nicht weiter-transportiert wurde, sondern im Kreislauf be-wegt wurde. Auf der einen Seite wurden imHamburger Hafen große Mengen Sedimentumgelagert, auf der anderen Seite war (und ist)die Flutstromdominanz von Hamburg bisGlückstadt sehr ausgeprägt und dadurch wur-de Sediment stromauf in die Hafenbeckentransportiert. Dieser Effekt wird auch als „tidalpumping“ bezeichnet.
90
Tab. 21a Jahresfrachten der Elbe - Vergleich der Jahre 1986 und 2006
1986 2006Änderung
[%]
Änderung [%]
1986 2006Änderung
[%]
Schmilka
Abfiltrierbare Stoffe (t/a)
(t/a N)
(t/a N)
(t/a P)
(t/a P)
(t/a Cl)
(t/a SO4)
(t/a)
(t/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
Magdeburg
Abfiltrierbare Stoffe (t/a)
(t/a N)
(t/a N)
(t/a P)
(t/a P)
(t/a C)
(t/a Cl)
(t/a SO4)
(t/a)
(t/a)
(t/a)
(t/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
-90 -50 -10 10 > 10
Ammonium
Nitrat
ortho-Phosphat
Gesamt-Phosphor
Chlorid
Sulfat
Calcium
Magnesium
Cadmium
Blei
Kupfer
Zink
Chrom
Nickel
Mangan
Ammonium
Nitrat
ortho-Phosphat
Gesamt-Phosphor
DOC
Chlorid
Sulfat
Calcium
Magnesium
Natrium
Kalium
Cadmium
Blei
Kupfer
Zink
Chrom
Nickel
Eisen
800 000
12 000
54000
1 500
2 200
530 000
1 200 000
590 000
140 000
23 000
250 000
120 000
980 000
110 000
120 000
990 000
880 000
51 000
81 000
3 500
11 000
250 000
3 800 000
3 100 000
1 700 000
390 000
2 000 000
230 000
36 000
350 000
320 000
4 400 000
240 000
310 000
26 000 000
450 0002 700
48 000520
2 300320 000680 000520 000100 000
1 90071 00099 000
460 00051 00068 000
2 800 000
-44-78-11-65
5-40-43-12-29-92-72-18-53-54-43183
740 0002 300
69 000930
3 50098 000
2 000 0001 800 0001 300 000
210 000930 000110 000
3 20076 00086 000
640 00021 00070 000
9 300 000
-16-95-15-73-68-61-47-42-24-46-54-52-91-78-73-85-91-77-64
Gewässergütebericht der Elbe 2006 91
Tab. 21b Jahresfrachten der Elbe - Vergleich der Jahre 1986 und 2006
1986 2006Änderung
[%]
1986 2006Änderung
[%]
Schnackenburg
(t/a)
(t/a O2)
(t/a O2)
(t/a O2)
(t/a O2)
(t/a N)
(t/a N)
(t/a N)
(t/a P)
(t/a P)
(t/a C)
(t/a Cl)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
(kg/a)
Seemannshöft
(t/a)
(t/a O2)
(t/a O2)
(t/a O2)
(t/a N)
(t/a N)
(t/a N)
(t/a P)
(t/a P)
(t/a C)
(t/a C)
(t/a Cl)
(t/a SO4)
Abfiltrierbare Stoffe
Zehrung 7Zehrung 14
Zehrung 21
CSB
Ammonium
Nitrat
Gesamt-Stickstoff
ortho-Phosphat
Gesamt-Phosphor
TOC
Chlorid
Quecksilber
Cadmium
Blei
Zink
Kupfer
Chrom
Nickel
Eisen
Arsen
Trichlormethan
Tetrachlormethan
Trichlorethen
Tetrachlorethen
α-HCH
β-HCH
γ-HCH
1,2,3-Trichlorbenzen
1,2,4-Trichlorbenzen
1,3,5-Trichlorbenzen
1,2,3,4-Tetrachlorbenzen
Hexachlorbenzen
650 000
260 000
470 000
560 000
1 000 000
49 000
94 000
190 000
3 500
10 000
350 000
4 400 000
22 000
13 000
120 000
2 400 000
370 000
260 000
270 000
30 000 000
110 000
24 000
6 800
31 000
22 000
220
51
650
660
600
360
200
120
Abfiltrierbare Stoffe
Zehrung 7Zehrung 14
Zehrung 21
Ammonium
Nitrat
Gesamt-Stickstoff
ortho-Phosphat
Gesamt-Phosphor
TOC
DOC
Chlorid
Sulfat
550 000
210 000
290 000
350 000
50 000
110 000
170 000
4 600
9 500
290 000
240 000
4 100 000
4 000 000
630 000
110 000
170 000
220 000
540 000
3 700
80 000
97 000
1 200
3 700
230 000
2 500 000
1 700
4 000
63 000
730 000
88 000
29 000
69 000
11 000 000
56 000
580
36
30
160
25
23
9,4
< 6,6
< 13
< 11
< 4,4
21
-3-58-64-61-46-92-15-49-66-63-34-43-92-69-48-70-76-89-74-63-49-98
-99,5-99,9-99,3
-89-55-99
< -99< -98< -97< -98
-83
990 000120 000180 000210 000
3 70079 00098 000
1 0003 900
200 000150 000
3 100 0002 200 000
80-43-38-40-93-28-42-78-59-31-38-24-45
92
16. Literatur
BELZ, J. et. al. (2006): Das Hochwasser der Elbe im Frühjahr 2006. - Bundesanstalt für Gewässer-kunde und Deutscher Wetterdienst, BfG-1514, Juli 2006
IKSE (2007): Hydrologische Auswertung des Frühjahrshochwassers 2006 im Einzugsgebiet derElbe. - Magdeburg 2007
FLÜGGE, G., T. GAUMERT & M. BERGEMANN (1989): Gewässergütekriterien und Bewirtschaf-tungsmodelle für die Tideelbe. - Forschungsbericht 102 04 337, August 1988, überarbeitetDezember 1989, im Auftrage der Umweltbundesamtes Berlin
RUDOLF, B. & H. MATTHÄUS (2006): Das Frühjahrshochwasser der Elbe aus hydrometeorolo-gischer Sicht. - Deutscher Wetterdienst, Interner Bericht April 2006
ARGE ELBE-Veröffentlichungen in 2006
Wassergütedaten der Elbe - Zahlentafel 2005
Gewässergütebericht der Elbe 2005
Erprobung des Bewertungsverfahrens für die Qualitätskomponenten Makrophyten und Angio-spermen in der Tideelbe im Rahmen des vorläufigen Monitorings gemäß EG-Wasserrahmen-richtlinie 2005
Untersuchung der benthischen Mikro- und Makroalgen in der Tide-Elbe auf Eignung zur Beurtei-lung des Gewässers gemäß EG-Wasserrahmenrichtlinie 2005
Prüfung des erweiterten Aestuar-Typie-Indexes (AeTI) in der Tideelbe als geeignete Methode fürdie Bewertung der Qualitätskomponente benthische Wirbellosenfauna gemäß EU-Wasser-rahmenrichtlinie im Rahmen eines vorläufigen Überwachungskonzeptes (Biomoniotoring)2005
Fischbasiertes Bewertungswerkzeug für Übergangsgewässer der norddeutschen Ästuare 2006
Steckbrief Typ 20 (Subtyp Tideelbe): Sandgeprägter, tidebeeinflusster Strom des Tieflandes (Ent-wurf)
Steckbrief Typ 22.3 (Subtyp Tideelbe): Ströme der Marschen (Entwurf)
Gewässergütebericht der Elbe 2006 93 - Anhang
Tab. A1a Chemische Qualitätskomponenten für Umweltsqualitätsnormen zur Einstufung desökologischen Zustandes
EG-Nr.244568910111415161718192021222425262728293031
(32)(32)(32)(32)(32)333435363738394041
(42)(42)(42)434445
(47)(47)(47)(47)(47)48
49-5149-51(52)(52)
Stoff2-Amino-4-Chlorphenol Arsen Arsen Azinphos-ethyl Azinphos-methyl Benzidin Benzylchlorid (a-Chlortoluol) Benzylidenchlorid (a,a-Dichlortoluol) Biphenyl Chloralhydrat Chlordan (cis + trans) Chloressigsäure 2-Chloranilin 3-Chloranilin 4-Chloranilin Chlorbenzol 1-Chlor-2,4-dinitrobenzol 2-Chlorethanol 4-Chlor-3-Methylphenol 1-Chlornaphthalin Chlornaphthaline (techn. Mischung) 4-Chlor-2-nitroanilin 1-Chlor-2-nitrobenzol 1-Chlor-3-nitrobenzol 1-Chlor-4-nitrobenzol 4-Chlor-2-nitrotoluol 2-Chlor-4-nitrotoluol2-Chlor-6-nitrotoluol3-Chlor-4-nitrotoluol4-Chlor-3-nitrotoluol5-Chlor-2-nitrotoluol2-Chlorphenol 3-Chlorphenol 4-Chlorphenol Chloropren 3-Chlorpropen (Allylchlorid) 2-Chlortoluol 3-Chlortoluol 4-Chlortoluol 2-Chlor-p-toluidin 3-Chlor-o-Toluidin3-Chlor-p-Toluidin5-Chlor-o-ToluidinCoumaphos Cyanurchlorid (2,4,6-Trichlor-1,3,5-triazin) 2,4-D Demeton (Summe von Demeton-o und -s) Demeton-oDemeton-sDemeton-s-methylDemeton-s-methyl-sulphon1,2-Dibromethan Dibutylzinn-Kation (Dibutylzinn-Kation ersatzw. in Wasserph.)2,4/2,5-Dichloranilin2,3-Dichloranilin
Einheitμg/lmg/kgμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/kgμg/lμg/lμg/l
UQN D1040
0,010,010,11010110
0,0031031
0,051510101
0,0131011010111111010101010110110101010
0,070,10,10,10,10,10,10,12
1000,01
21
UQN EU10402
0,010,010,11010110
0,0031031
0,051510101
0,0131011010111111010101010110110101010
0,070,10,10,10,10,10,10,12
1000,01
21
ARGE ELBE ZV
20
49
94
Tab. A1b Chemische Qualitätskomponenten für Umweltsqualitätsnormen zur Einstufung desökologischen Zustandes
EG-Nr.(52)(52)(52)(52)(52)5354555657586061
(63)(63)(63)(63)6465666767676869707273747578798081
(82)(82)(82)8687888990919394959798
(100)(100)(101)(101)(101)(101)(101)(101)
Stoff2,4-Dichloranilin2,5-Dichloranilin2,6-Dichloranilin3,4-Dichloranilin3,5-Dichloranilin1,2-Dichlorbenzol1,3-Dichlorbenzol1,4-DichlorbenzolDichlorbenzidine Dichlordiisopropylether 1,1-Dichlorethan 1,1-Dichlorethen (Vinylidenchlorid) 1,2-Dichlorethen 1,2-Dichlor-3-nitrobenzol 1,2-Dichlor-4-nitrobenzol 1,3-Dichlor-4-nitrobenzol 1,4-Dichlor-2-nitrobenzol 2,4-Dichlorphenol 1,2-Dichlorpropan1,3-Dichlorpropan-2-ol1,3-Dichlorpropen (gesamt)cis-1,3-Dichlorpropentrans-1,3-Dichlorpropen2,3-DichlorpropenDichlorprop Dichlorvos Diethylamin Dimethoat Dimethylamin Disulfoton Epichlorhydrin Ethylbenzol Fenitrothion Fenthion cis-Heptachlorepoxid Heptachlor Heptachlorepoxid Hexachlorethan Isopropylbenzol (Cumal) Linuron Malathion MCPA Mecoprop Methamidophos Mevinphos Monolinuron OmethoatOxydemeton-methylParathion-EthylParathion-MethylPCB-28PCB-52PCB-101PCB-118PCB-138PCB-153
Einheitμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/kgμg/kgμg/kgμg/kgμg/kgμg/kg
UQN D111
0,5110101010101010101010101010101010
100,1
0,0006100,110
0,0041010
0,0090,004
0,10,110100,10,020,10,10,1
0,00020,10,10,1
0,0050,02202020202020
UQN EU111
0,511010101010101010101010101010101055100,1
0,0006100,110
0,0041010
0,0090,0040,050,10,110100,10,020,10,10,1
0,00020,10,10,1
0,0050,02202020202020
ARGE ELBE ZV
555555
Gewässergütebericht der Elbe 2006 95 - Anhang
Tab. A1c Chemische Qualitätskomponenten für Umweltsqualitätsnormen zur Einstufung desökologischen Zustandes
EG-Nr.(101)(101)103104105107108108109110112113114116119120
(122)(122)(122)(122)(122)(122)123
125-127125-127
128(129)(129)(129)132L.IIL.IIL.IIL.IIL.IIL.IIL.IIL.IIL.IIL.IIL.IIL.IIL.IIL.IIL.II
StoffPCB-180(PCB-Kongenere ersatzw. in Wasserphase)Phoxim Propanil Pyrazon (Chloridazon) 2,4,5-T Tetrabutylzinn (Tetrabutylzinn ersatzw. in Wasserphase)1,2,4,5-Tetrachlorbenzol 1,1,2,2-Tetrachlorethan Toluol Triazophos Tributylphosphat (Phosphorsäuretributylester) Trichlorfon 1,1,1-Trichlorethan 1,1,2-Trichlorethan 2,4,5-Trichlorphenol 2,4,6-Trichlorphenol 2,3,4-Trichlorphenol 2,3,5-Trichlorphenol 2,3,6-Trichlorphenol 3,4,5-Trichlorphenol 1,1,2-Trichlortrifluorethan Triphenylzinn-Kation (Triphenylzinn-Kation ersatzw. in Wasserph.)Vinylchlorid (Chlorethylen) 1,2-Dimethylbenzol 1,3-Dimethylbenzol 1,4-Dimethylbenzol Bentazon Ametryn Bromacil Chlortoluron Chrom Cyanid Etrimphos Hexazinon Kupfer Metazachlor Methabenzthiazuron Metolachlor Nitrobenzol Prometryn TerbutylazinZink
Einheitμg/kgng/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/kgμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/kgng/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lmg/kgmg/lμg/lμg/lmg/kgμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lμg/lmg/kg
UQN D200,5
0,0080,10,10,140
0,00111010
0,0310
0,002101011111110200,521010100,10,50,60,46400,010,0040,071600,42
0,20,10,50,5800
UQN EU200,5
0,0080,10,10,140
0,00111010
0,0310
0,00210101111111020
21010100,10,50,60,46400,010,0040,071600,42
0,20,10,50,5800
ARGE ELBE ZV5
73
100
60
200
UQN D Umweltqualitätsnorm, in nationales Recht (Bundesländer) umgesetzt (Quelle: Musterverordnungzur Umsetzung der Anhänge II und V der Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlamentsund des Rates vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmender Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik, LAWA, 2.7.2003)
UQN E Umweltqualitätsnorm-Vorgaben der EU (in Tab A2 teilweise im Entwurf)
ARGE ELBE ZV Zielvorgabe der ARGE ELBE = ARGE-ELBE-Güteklasse II (wird ab 2007 durch UQN Dersetzt)
96
Tab. A2 Chemische Qualitätskomponenten für Umweltsqualitätsnormen zur Einstufung deschemischen Zustandes
EG-Nr.1,71,77,1301,71,77,130
37121212121212121323464659628384858592929296
(99)(99)(99)(99)(99)(99)(99)(99)102111
(117),118 121
StoffSum. Aldrin, Dieldrin, Endrin, IsodrinSumme Drine in KüstengewässernAnthracen Benzol Cadmium Cadmium in KüstengewässernCadmium bei Wasserhärteklasse 1Cadmium bei Wasserhärteklasse 2Cadmium bei Wasserhärteklasse 3Cadmium bei Wasserhärteklasse 4Cadmium bei Wasserhärteklasse 5Tetrachlormethan (Tetrachlorkohlenstoff)Trichlormethan (Chloroform) DDT gesamtp,p'-DDT1,2-Dichlorethan Dichlormethan HexachlorbenzenHexachlorbutadien HCH gesamt (alle Isomere)HCH ges. (alle Isomere) in Küstengew.Quecksilber Quecksilber in ÜbergangsgewässernQuecksilber in KüstengewässernNaphthalin Benzo(a)pyren Benzo(b)fluroanthen Benzo(b)fluroanthen+Benzo(k)fluroanthenBenzo(ghi)perylen Benzo(ghi)perylen+Indeno(1,2,3-cd)pyren Benzo(k)fluoranthen Fluoranthen Indeno(1,2,3-cd)pyren Pentachlorphenol Tetrachlorethen Trichlorbenzen (Sum.1,2,3+1,3,5+1,2,4)Trichlorethen Nitrat AtrazinPentabromdiphenyletherC10-13-ChloralkaneChlorfenvinphosChlorpyrifosBis(2-ethylhexyl)phthalat (DEHP)DiuronEndosulfanIsoproturonBleiNickelNonylphenolOctylphenolPentachlorbenzenSimazinTributylzinnTrifluralin
Einheitμg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l mg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l μg/l
UQN D0,010,0050,01101
0,5
1212
101010
0,030,10,050,02
10,50,31
0,010,0250,030,025
0,0250,0250,025
2100,41050
UQN EU0,01
0,110
0,080,080,090,150,25122,525101010
0,010,10,02
0,05
2,40,05
0,002
0,1
0,4100,410
0,60,0005
0,40,10,031,30,2
0,0050,37,2200,30,1
0,0071
0,00020,03
ARGE ELBE ZV
11