Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des...

38
Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu- bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV 02/17) wurde am 12. September 2017 vom Präsidium des Deutschen Vereins verabschiedet. Soziale Sicherungssysteme und Sozialrecht

Transcript of Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des...

Page 1: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB IIDie Arbeitshilfe (DV 02/17) wurde am 12. September 2017 vom Präsidium des Deutschen Vereins verabschiedet.

So

zia

le S

ich

eru

ng

ssy

ste

me

un

d S

ozi

alr

ech

t

Page 2: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Inhalt

A. Ausgangslage und Zielsetzung 3

B. Anspruch auf Arbeitslosengeld II für Auszubildende – Rechtliche Grundlagen und Systematik 3 I. Im Regelfall Leistungsausschlüsse nach § 7 Abs. 5 SGB II – grds. kein ALG II 4 1. Ausbildung ist nach BAföG dem Grunde nach förderungsfähig (§ 7 Abs. 5 Satz 1 SGB II) 5 2. Berufsausbildung ist nach SGB III förderungsfähig und beinhaltet Unter- bringung in Wohnheim oder Internat mit voller Verpflegung (§ 7 Abs. 5 Satz 2 SGB II) 6 II. Ausnahmen gemäß § 7 Abs. 6 SGB II – voller Leistungsanspruch nach SGB II 7 1. Schülerinnen und Schüler, die bei den Eltern wohnen oder wohnen könnten (Rückausnahme § 7 Abs. 6 Nr. 1 SGB II) 8 2. Auszubildende in schulischen Ausbildungen und Studierende, die dem Grunde nach über BAföG gefördert werden können und zusätzliche Bedingungen erfüllen (Rückausnahme § 7 Abs. 6 Nr. 2 SGB II) 9 3. Schülerinnen und Schüler einer Abendhaupt- oder Abendrealschule oder eines Abendgymnasium bei Überschreiten der Altersgrenze nach § 10 Abs. 3 BAföG (Rückausnahme § 7 Abs. 6 Nr. 3 SGB II) 11 III. Bei ALG II-Ausschluss (Regelfall) – beschränkte Leistungen nach § 27 SGB II 11 1. Beschränkte Leistungsansprüche nach § 27 Abs. 2 SGB II 12 2. Darlehen bei besonderer Härte: Kann-Leistungen nach § 27 Abs. 3 S. 1 SGB II 12 3. Zuschussleistungen bei besonderer Härte: Anspruch nach § 27 Abs. 3 S. 2 SGB II 13 4. Überbrückungsdarlehen bei Ausbildungsbeginn, § 27 Abs. 3 S. 4 SGB II 14

C. Vereinfachtes Prüfschema für die Praxis 14

D. Einzelne Personengruppen 17 I. Auszubildende mit ausländischer Staatsangehörigkeit, Geduldete und Flüchtlinge 17 II. Förderfähige BAB-Berechtigte: Auszubildende in einem staatlich anerkannten Ausbildungsberuf 18 III. Schülerinnen und Schüler mit Bedarfen nach § 12 BAföG, Auszu - bildende in schulischen Ausbildungen ab Klasse 10 19 IV. Studierende mit Bedarfen nach § 13 BAföG 20 V. Auszubildende mit Behinderung 21 1. Berufliche Ersteingliederung (SGB III / SGB II) 21 2. Studium (BAföG / SGB II) 23 VI. Förderung der beruflichen Aufstiegsfortbildung nach AFBG (Meister-BAföG bzw. Aufstiegs-BAföG) 24

E. Anhang: Auszubildende und Leistungsansprüche nach dem SGB II (Übersicht – Stand Sept. 2017) 25 I. Schulische Ausbildungen und universitäre Ausbildungen (Förderungen nach BAföG) 25 1. Schulische Ausbildungen – Schülerbedarf nach § 12 BAföG (Kap. D. III.) 25 2. Studium – Studentenbedarf nach § 13 BAföG (Kap. D. IV.) 28 Einschub: Leistungsbeschränkung auf Leistungen nach § 27 SGB II (= einige Mehrbedarfe + Härtefälle) (Kap. B. III) 32 1. Bei Leistungsausschlüssen nach § 7 Abs. 5 SGB II greifen in einigen Fällen keine Rückausnahmen nach § 7 Abs. 6 SGB II ein 32 2. Unterstützungsmöglichkeiten im Rahmen des SGB II nach § 27 SGB II 32 II. Berufsausbildungsbeihilfe BAB (§§ 56 bis 72 SGB III) (Kap. D. II.) 33 III. Ausbildungsgeld für Menschen mit Behinderung (§§ 122 bis 124 SGB III) (Kap. D. V.) 35

Page 3: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 3

A. Ausgangslage und Zielsetzung

Die Regelungen zur Existenzsicherung von Auszubildenden1 (Ausbildungsförde-rung) sind komplex. Die Auseinandersetzung mit Fragen der Leistungsberechti-gung eröffnet Schnittstellen und Abgrenzungsfragen zwischen verschiedenen Büchern und besonderen Teilen des Sozialgesetzbuchs. Hierzu gehören insbe-sondere das Berufsausbildungsförderungsgesetz (BAföG)2, das Sozialgesetz-buch Drittes Buch – Arbeitsförderung (SGB III), das Sozialgesetzbuch Zweites Buch – Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II), das Sozialgesetzbuch Zwölftes Buch – Sozialhilfe (SGB XII) und das Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG).

Im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende ist mit Inkrafttreten des Neunten Gesetzes zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch (9. SGB II-ÄndG)3 zum 1. August 2016 der Personenkreis, der unter Anrechnung von Ausbildungsvergütung und Ausbildungsförderung aufstockend Arbeitslo-sengeld II (d.h. Leistungen zum Lebensunterhalt, Leistungen für Unterkunft und Heizung und ggf. Mehrbedarfe) erhalten kann, größer geworden. Ein kompli-ziertes System von Vorrangregelungen, Ausnahmen und Rückausnahmen füh-ren in der Praxis zu Fragen und Unsicherheiten bei der Beurteilung, wann die Regelungen des SGB II als nachrangiges und zumeist ergänzendes Unterstüt-zungssystem für Auszubildende greifen. Die durch das 9. SGB II-ÄndG bewirk-ten Änderungen an der Schnittstelle zwischen der Ausbildungsförderung und der Grundsicherung für Arbeitsuchende haben diese Unsicherheiten nicht be-seitigen können. Deshalb wäre es hilfreich, die Leistungen der Ausbildungsför-derung bedarfsgerecht auszugestalten.

Die Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zu Leistungen für Auszubildende im SGB II veranschaulicht die Regelungssystematik und bietet Unterstützung bei der Beurteilung der Leistungsberechtigung von Auszubildenden in verschiede-nen Sachverhaltskonstellationen. Sie bietet eine zweigleisige Annäherung an das komplexe Thema durch eine rechtssystematische Darstellung in den Ka-pitel „B.“ und Kapitel „C.“ sowie eine personenkreisbezogene Darstellung in Kapitel „D.“. Die Arbeitshilfe richtet sich vorrangig an Fachkräfte in Jobcen-tern und Beratungsstellen.

B. Anspruch auf Arbeitslosengeld II für Auszubildende – Rechtliche Grundlagen und Systematik

Die Gesetzessystematik weist die Sicherung des Lebensunterhalts von Auszubil-denden vorrangig den spezialgesetzlichen Regelungen des Bundesgesetzes über individuelle Förderung der Ausbildung (Bundesausbildungsförderungsgesetz – BAföG) zu sowie denjenigen Vorschriften der Arbeitsförderung nach dem Drit-ten Buch Sozialgesetzbuch (SGB III), die die Förderungsfähigkeit von Berufsaus-

1 Die Arbeitshilfe verwendet den Begriff „Auszubildende“ – sofern er nicht näher konkretisiert wird – als Sammelbegriff, der auch Schülerinnen und Schüler sowie Studierende umfasst.

2 Nach § 68 Nr. 1 SGB I gilt das Bundesausbildungsförderungsgesetz als besonderer Teil des Sozialgesetzbuches.3 Neuntes Gesetz zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch – Rechtsvereinfachung – sowie zur vorübergehen-

den Aussetzung der Insolvenzantragspflicht vom 26. Juli 2016, BGBl. I S. 1824.

Ihre Ansprechpartnerin im Deutschen Verein: Nicola Leiska-Stephan.

Page 4: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 4

bildungen (§§ 56 ff. SGB III) bzw. berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen (§§ 51 ff. SGB III) regeln. BAföG-Leistungen sind bei dem nach § 45 BAföG ört-lich zuständigen Amt für Ausbildungsförderung zu beantragen, Berufsausbil-dungsbeihilfe (§ 56 SGB III) und Ausbildungsgeld für Menschen mit Behinde-rung (§ 122 SGB III) hingegen bei der örtlichen Agentur für Arbeit.

Darüber hinaus existieren gegebenenfalls eine einzufordernde Unterhaltspflicht der Eltern, Ansprüche auf Kindergeld und Wohngeld, sowie sonstiges eigenes Einkommen der Auszubildenden (z.B. eine Ausbildungsvergütung oder eine Studienabschlussförderung gemäß § 15 Abs. 3a BAföG).

Reichen alle vorrangigen Leistungen nicht aus, um den Lebensunterhalt zu si-chern, so steht die Frage nach einem Anspruch auf ergänzende Leistungen nach dem SGB II im Raum.

§ 7 SGB II ist die zentrale Norm, die den Zugang zu den Leistungen der Grund-sicherung für Arbeitsuchende steuert. Nach ihrem Absatz 1 Satz 1 können er-werbsfähige und hilfebedürftige Personen, die ihren gewöhnlichen Aufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland haben, mit Erreichen des 15. Lebensjahres Arbeitslosengeld II als Leistung zur Sicherung des Lebensunterhalts erhalten. Erfüllen sie diese Voraussetzungen, können vom Grundsatz her auch Auszubil-dende nach dem SGB II leistungsberechtigt sein, sofern sie nicht den in Absatz 1 Satz 2 bis 4 geregelten Leistungsausschlüssen für Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit (siehe hierzu Kapitel D I.) unterfallen.

Allerdings regelt § 7 Abs. 5 SGB II, dass Auszubildende von den Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts (mit Ausnahme derjenigen nach § 27 SGB II) ausgeschlossen sind, wenn

• ihre Ausbildung im Rahmen des vorrangigen Bundesausbildungsförderungs-gesetzes dem Grunde nach förderungsfähig ist

oder

• sie eine nach dem SGB III förderungsfähige Berufsausbildung absolvieren und dabei in einem Wohnheim oder Internat mit voller Verpflegung unterge-bracht sind.

Nachfolgend werden dieser Leistungsausschluss nach § 7 Abs. 5 SGB II, seine Ausnahmen nach Abs. 6 und die möglichen Leistungen nach § 27 SGB II für den nach Absatz 5 ausgeschlossenen Personenkreis dargestellt:

I. Im Regelfall Leistungsausschlüsse nach § 7 Abs. 5 SGB II – grds. kein ALG II

Leistungen an Auszubildende zur Sicherung des Lebensunterhalts gemäß §§ 19 ff. SGB II sind bei dem Grunde nach förderfähigen Ausbildungen nach BAföG (siehe 1.) und in bestimmten Fallkonstellationen einer nach dem SGB III förderungsfähigen Berufsausbildung (siehe 2.) nach § 7 Abs. 5 SGB II grundsätz-lich ausgeschlossen.

Das Bundesverfassungsgericht sieht in diesem Ausschluss den Nachrang gegen-über der vorrangigen Existenzsicherung für Auszubildende nach BAföG und

Page 5: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 5

SGB III in verfassungsrechtlich zulässiger Weise gesetzlich konkretisiert.4 Auf diese Weise soll nach der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts eine (ver-deckte) Ausbildungsförderung auf der Ebene des SGB II verhindert werden.5

In welchen konkreten Konstellationen der Anspruchsausschluss im Einzelnen greift, hängt gemäß der Bezugnahmen und Verweisungen des § 7 Abs. 5 SGB II auf Regelungen des BAföG sowie des SGB III entscheidend von der Art der Aus-bildung (schulisch, universitär, beruflich), aber auch von den Wohnverhältnissen der Auszubildenden ab (je nachdem, ob sie im Haushalt der Eltern bzw. im ei-genen Haushalt wohnen oder beim Ausbilder/ im Wohnheim untergebracht sind).

In diesen Regelfällen des gesetzlichen Leistungsausschlusses werden ausschließ-lich die vorgesehenen „Leistungen für Auszubildende“ nach Maßgabe des § 27 SGB II gewährt. Je nach Sachverhaltskonstellation bzw. konkretem Ausschluss-grund und dem Vorliegen einer besonderen Härte sind dies im Ergebnis be-stimmte Mehrbedarfe (§ 27 Abs. 2 SGB II) oder bestimmte Leistungsanteile als Darlehen (Härtefalldarlehen, § 27 Abs. 3 S. 1 SGB II) bzw. in besonderen Fällen sogar ein nahezu regulärer Leistungsanspruch als Zuschuss (Härtefallzuschuss, § 27 Abs. 3 S. 2 SGB II). Die Leistungen für Auszubildende gemäß § 27 SGB II werden in Kapitel B. III. näher behandelt.

1. Ausbildung ist nach BAföG dem Grunde nach förderungsfähig (§ 7 Abs. 5 Satz 1 SGB II)

Welche Ausbildungen dem Grunde nach im Rahmen des BAföG förderfähig sind, gibt vor allem § 2 BAföG vor. Hier werden Ausbildungsstätten benannt, für deren Besuch Ausbildungsförderung nach dem BAföG geleistet wird.

Neben dem Vorliegen persönlicher Voraussetzungen, wie zum Beispiel Staatsan-gehörigkeit (§ 8 BAföG) und Alter (§ 10 BAföG), kommt es insbesondere auch darauf an, dass die gewählten Ausbildungsstätten und Studiengänge die im Bundesausbildungsförderungsgesetz näher bezeichneten Voraussetzungen für eine Förderungsfähigkeit erfüllen. Liegt eine Förderungsfähigkeit nach BAföG schon dem Grunde nach nicht vor, kommt es auch nicht zu einem Anspruchs-ausschluss nach § 7 Abs. 5 S. 1 SGB II. In diesen Fällen kann ein Anspruch auf Leistungen zum Lebensunterhalt nach dem SGB II bestehen.

Nachfolgend werden die maßgeblichen Fallkonstellationen aufgeführt, in denen eine Förderung nach BAföG nicht möglich ist:

• Für den Besuch weiterführender allgemeinbildender Schulen und Berufsfach-schulen wird Ausbildungsförderung nach BAföG grundsätzlich erst ab Klasse 10 geleistet (§ 2 Abs. 1 Nr. 1 BAföG). Schülerinnen und Schüler bis ein-schließlich Klasse 9 sind daher nicht vom Leistungsausschluss des § 7 Abs. 5 SGB II erfasst und können einen Anspruch auf SGB II-Leistungen haben.

• Zu beachten ist auch, dass nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz in der Regel nur eine berufsqualifizierende Erstausbildung gefördert wird (§ 7

4 BVerfG, Beschluss vom 3. September 2014, 1 BvR 1768/11 (Rdnr. 22) bezogen auf das SGB II in der Fassung bis 31. März 2011.

5 BSG, Urteil vom 17. Februar 2016, B 4 AS 2/15 R (Rdnr. 23) m.w.N.

Page 6: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 6

BAföG). Promotionsstudiengänge führen – bis auf wenige Ausnahmen – nicht zu einem berufsqualifizierenden Abschluss und sind daher grundsätz-lich nicht förderfähig.

• Gemäß § 2 Abs. 5 BAföG wird Ausbildungsförderung nur geleistet, wenn die Arbeitskraft der Auszubildenden durch die Ausbildung voll in Anspruch ge-nommen wird. Teilzeitausbildungen/-studiengänge, die weniger als 50 % des Vollzeitaufwands ausmachen, fallen daher aus der Förderung her-aus. Der Ausschlusstatbestand des § 7 Abs. 5 SGB II greift hier nicht. Die Auszubildenden sind allerdings gehalten, im Rahmen ihrer Möglichkeiten erwerbstätig zu werden, um Hilfebedürftigkeit zu vermeiden oder zu redu-zieren.

• Für den Besuch einer Abendrealschule bzw. eines Abendgymnasiums gilt: Es besteht eine grundsätzliche Verpflichtung zur Ausübung einer Berufstätig-keit neben dem Schulbesuch. Der Besuch einer Abendrealschule ist nur in den letzten zwei Schulhalbjahren, der Besuch eines Abendgymnasiums in den letzten drei Schulhalbjahren vor der Abschluss- bzw. Reifeprüfung nach BAföG förderfähig, da die Auszubildenden in dieser Zeit von der Verpflich-tung zur Ausübung einer Berufstätigkeit befreit sind.6

Wird eine dem Grunde nach förderfähige Ausbildung wegen Krankheit oder Schwangerschaft für mehr als drei Monate unterbrochen, entfällt die Aus-bildungsförderung gemäß § 15 Abs. 2a BAföG, mit der Folge, dass ein Anspruch auf Arbeitslosengeld II nicht mehr ausgeschlossen ist.

Allgemein gilt: Für die Beurteilung der Frage, ob von einer im Rahmen des BAföG dem Grunde nach förderungsfähigen Ausbildung auszugehen ist, sind die Allgemeinen Verwaltungsvorschriften zum Bundesausbildungsförderungs-gesetz heranzuziehen.7

Konstellationen, in denen trotz Absolvierens einer nach dem BAföG förderungs-fähigen Ausbildung gleichwohl ein Anspruch auf Arbeitslosengeld II bestehen kann, werden im Zusammenhang mit der Ausnahmeregelung § 7 Abs. 6 SGB II in Kapitel B. II. behandelt.

2. Berufsausbildung ist nach SGB III förderungsfähig und beinhaltet Unter-bringung in Wohnheim oder Internat mit voller Verpflegung (§ 7 Abs. 5 Satz 2 SGB II)

Das 9. SGB II-ÄndG hat die Schnittstelle zwischen der Ausbildungsförderung und der Grundsicherung für Arbeitsuchende insoweit entschärft, als nunmehr auch Auszubildende bzw. junge Menschen, deren Berufsausbildung oder Be-rufsbildungsvorbereitung nach den §§ 51, 57 und 58 SGB III förderungsfähig ist, bei Vorliegen der übrigen Voraussetzungen grundsätzlich einen Anspruch auf (aufstockendes) Arbeitslosengeld II haben können. Dies gilt allerdings nicht, wenn Auszubildende vom Ausbildungsbetrieb oder durch den Rehabilitations-

6 Vgl. Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföGVwV 1991) vom 15.10.1991 (GMBl. S. 770), zuletzt geändert durch die BAföGÄndVwV 2013 vom 13.11. 2013 (GMBl. Nr. 55/56 Seite 1094) zu § 2 Ausbildungsstätten: BAföG VwV 2.1.11 und 2.1.12.

7 Siehe: https://www.bafög.de/de/allgemeine-verwaltungsvorschriften-zum-bafoeg-bafoeg-vwv--205.php

Page 7: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 7

träger bzw. das Wohnheim Sachleistungen für Unterkunft und Verpflegung er-halten.

Bei Unterbringung in einem Wohnheim oder Internat mit voller Verpflegung richten sich die Bedarfe der Auszubildenden im Falle einer Berufsausbildung nach § 61 Abs. 2 und 3 SGB III (bzw. nach § 123 Abs. 1 Nr. 2 und 3 SGB III bei Menschen mit Behinderung) und im Falle einer berufsvorbereitenden Bildungs-maßnahme nach § 62 Abs. 3 SGB III (bzw. nach § 124 Abs. 1 Nr. 3 und Abs. 3 SGB III bei Menschen mit Behinderung). In diesen Fällen greift der Leistungsaus-schluss des § 7 Abs. 5 Satz 2 SGB II ein, da die Bedarfe bereits über die Förde-rung nach dem SGB III gedeckt werden. Dieser Personenkreis kann aber ergän-zende Leistungen nach § 27 Abs. 2 und 3 SGB II in Anspruch nehmen (siehe Kapitel B. III.).

Für die Beurteilung der Frage, ob von einer nach SGB III förderungsfähigen Be-rufsausbildung oder Berufsbildungsvorbereitung mit Sachleistungen für Unter-kunft und Verpflegung auszugehen ist, empfiehlt es sich, die Geschäftsanwei-sungen (GA) der Bundesagentur für Arbeit zu den einschlägigen Regelungen im SGB III heranzuziehen.8

Von den Regelungen zur Förderung einer Berufsausbildung zu unterscheiden sind die Regelungen zur Förderung der beruflichen Weiterbildung nach den §§ 81 ff. SGB III, sowie die berufliche Aufstiegsfortbildung von Handwerkern und anderen Fachkräften, die mit dem sogenannten Meister-BAföG bzw. Auf-stiegs-BAföG nach dem Gesetz zur Förderung der beruflichen Aufstiegsfortbil-dung (Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz – AFBG) gefördert wird: Wer eine vom Jobcenter nach § 16 Abs. 1 Satz 2 SGB II i.V.m. den §§ 81 ff. SGB III geför-derte berufliche Weiterbildung absolviert, hat bei Vorliegen der übrigen Voraus-setzungen Anspruch auf Arbeitslosengeld II. Mit dem Verhältnis der Aufstiegs-fortbildungsförderung zur Grundsicherung für Arbeitsuchende befasst sich das Kapitel D. VI.

II. Ausnahmen gemäß § 7 Abs. 6 SGB II – voller Leistungsanspruch nach SGB II

Vom Anspruchsausschluss für Auszubildende nach § 7 Abs. 5 SGB II (und der damit einhergehenden Leistungsbeschränkung auf § 27 SGB II) regelt § 7 Abs. 6 SGB II drei generelle (Rück-)Ausnahmen für bestimmte Personengruppen und Konstellationen.

Auszubildende, die unter einen dieser Ausnahmetatbestände fallen und die sonstigen Voraussetzungen erfüllen, haben einen Rechtsanspruch auf (aufsto-ckende) Leistungen nach dem SGB II. Der Leistungsausschluss des § 7 Abs. 5 S. 1 SGB II ist auf sie nicht anwendbar. Entsprechend gelten auch alle übrigen Rege-lungen (Rechte und Pflichten) für diesen Personenkreis, wie z.B. Eingliederungs-vereinbarungen nach § 15 SGB II, Sanktionen bei Pflichtverletzung nach §§ 31 ff., Sondervorschriften bei unter 25-Jährigen (§ 22 Abs. 5 SGB II).

8 Siehe Weisungssammlung SGB III – Arbeitsförderung: https://www.arbeitsagentur.de/veroeffentlichungen/gesetze-und-weisungen#1478796811955.

Page 8: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 8

Die in § 7 Abs. 6 Nr. 1 bis 3 SGB II enthaltenen Rückausnahmen vom Leistungs-ausschluss des § 7 Abs. 5 SGB II knüpfen ebenfalls an Regelungen des BAföG an. Die ersten beiden Rückausnahmen beziehen sich auf BAföG-Regelungen, die einen Anspruch auf Ausbildungsförderung davon abhängig machen, ob die Auszubildenden noch bei ihren Eltern wohnen bzw. wohnen könnten9 oder ei-nen eigenen Haushalt führen. Die dritte Rückausnahme knüpft an die Über-schreitung einer Altersgrenze für BAföG-Ansprüche10 an. Die Prüfung, ob Aus-zubildenden über die Rückausnahme des § 7 Abs. 6 SGB II ein Anspruch auf Arbeitslosengeld II zusteht, setzt eine Befassung mit den Regelungen des BAföG voraus.

1. Schülerinnen und Schüler, die bei den Eltern wohnen oder wohnen könnten (Rückausnahme § 7 Abs. 6 Nr. 1 SGB II)

Gemäß § 7 Abs. 6 Nr. 1 SGB II sind Auszubildende leistungsberechtigt im Sinne des SGB II, die nach § 2 Abs. 1a BAföG keinen Anspruch auf Ausbildungsförde-rung haben. Die in § 2 Abs. 1a BAföG enthaltenen Einschränkungen gelten für die in § 2 Abs. 1 Nr. 1 BAföG genannten Ausbildungsstätten und betreffen somit nur Schülerinnen und Schüler bei Besuch einer

• weiterführenden allgemeinbildenden Schule11 ab Klasse 10

• einer Berufsfachschule ab Klasse 10 (einschließlich der Klassen aller Formen der beruflichen Grundbildung)

• einer Fach- und Fachoberschulklasse, deren Besuch eine abgeschlossene Be-rufsausbildung nicht voraussetzt.

Wohnen diese Schülerinnen und Schüler noch bei ihren Eltern, haben sie keinen Anspruch auf Ausbildungsförderung (vgl. § 2 Abs. 1a BAföG) und sind leis-tungsberechtigt nach SGB II. Auszubildende wohnen nur dann bei ihren Eltern, wenn sie mit ihnen in einer häuslichen Gemeinschaft leben.12

Wohnen Schülerinnen und Schüler der oben genannten Schulen nicht mehr bei ihren Eltern, setzt eine Ausbildungsförderung nach § 2 Abs. 1a Satz 1 BAföG alternativ voraus,

• (Nr. 1) dass sie von der Wohnung der Eltern (bzw. des Elternteils, dem sie rechtlich oder tatsächlich zugeordnet sind) aufgrund der durchschnittlichen täglichen Wegezeit eine entsprechende zumutbare Ausbildungsstätte in ei-ner angemessenen Zeit nicht erreichen können. Eine Ausbildungsstätte gilt als vom Elternhaus in nicht angemessener Zeit erreichbar, wenn für den Hin- und Rückweg eine Wegezeit von mehr als zwei Stunden benötigt wird.13

• (Nr. 2) dass sie einen eigenen Haushalt führen und verheiratet bzw. verpart-nert sind oder waren.

9 Siehe § 2 Nr. 1a BAföG.10 Siehe § 10 Abs. 3 BAföG.11 Siehe BAföG VwV 2.1.3: Zu den weiterführenden allgemeinbildenden Schulen zählen die Hauptschule, die Realschule,

das Gymnasium, die integrierte Gesamtschule und Schulen mit mehreren Bildungsgängen12 Siehe BAföG VwV 2.1 a.1.13 Siehe BAföG VwV 2.1 a.3.

Page 9: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 9

• (Nr. 3) dass sie einen eigenen Haushalt führen und mit mindestens einem Kind zusammenleben.

Kann diesen Schülerinnen und Schülern deshalb das Leben im elterlichen Haus-halt nicht zugemutet werden, so bleibt ihre Ausbildung förderungsfähig nach BAföG. Ihr Bedarf an Ausbildungsförderung bemisst sich nach § 12 Abs. 2 Nr. 1 BAföG. Für das SGB II unterliegen diese Auszubildenden grundsätzlich dem Leistungsausschluss nach § 7 Abs. 5 SGB II, da die Rückausnahme des § 7 Abs. 6 Nr. 1 SGB II nicht eingreift. Zu prüfen bleibt aber, ob ggf. eine Rückaus-nahme nach § 7 Abs. 6 Nr. 2 SGB II einschlägig ist (Näheres hierzu in Kapitel „B. I. 2.“).

Ist bei Schülerinnen und Schülern, die nicht mehr bei ihren Eltern wohnen, die erforderliche räumliche Nähe zwischen Elternwohnung und Ausbildungsstätte gegeben (tägliche Wegezeit unter zwei Stunden) und sprechen weder die oben unter Nr. 2 und 3 genannten noch sonstige rechtliche oder in der Person der Auszubildenden liegenden Gründe gegen ein Wohnen bei den Eltern (d.h. sie könnten noch bei ihren Eltern wohnen), so entfällt nach § 2 Abs. 1a Nr. 1 BAföG der Anspruch auf Ausbildungsförderung. Die Auszubildenden haben in diesem Fall über die Rückausnahme des § 7 Abs. 6 Nr. 1 SGB II (bei Vorliegen der sons-tigen Voraussetzungen) einen Anspruch auf Leistungen zum Lebensunterhalt nach dem SGB II. Die besonderen Regelungen des SGB II zu Personen, die das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben (§§ 7 Abs. 3 Nr. 4, 20 Abs. 3, 22 Abs. 5 SGB II), sind hier gegebenenfalls zu berücksichtigen.

2. Auszubildende in schulischen Ausbildungen und Studierende, die dem Grunde nach über BAföG gefördert werden können und zusätzliche Bedingungen erfüllen (Rückausnahme § 7 Abs. 6 Nr. 2 SGB II)

§ 7 Abs. 6 Nr. 2 SGB II nimmt bestimmte Personenkreise vom Leistungsaus-schluss des § 7 Abs. 5 SGB II aus. Liegen die weiteren Voraussetzungen hinsicht-lich Erhalt oder Beantragung von BAföG-Leistungen vor, können diese Auszubil-denden Leistungen zum Lebensunterhalt nach dem SGB II in Anspruch nehmen:

• Auszubildende in schulischen Ausbildungen, die dem Grunde nach Ausbil-dungsförderung erhalten können (= Schülerinnen und Schüler mit Bedar-fen nach § 12 BAföG; Wohnort grundsätzlich egal)

Hierunter fallen grundsätzlich alle Ausbildungen an den in § 12 BAföG auf-gezählten Schulen14, unabhängig davon, ob die Schülerinnen und Schüler bei ihren Eltern wohnen oder nicht. Zu differenzieren ist jedoch bei Schülerinnen und Schüler von weiterführenden allgemeinbildenden Schulen: Wohnen sie nicht mehr bei den Eltern (und kann es ihnen auch nicht zugemutet werden), ist ihr Schulbesuch ab Klasse 10 nach BAföG förderungsfähig. Wohnen sie hingegen noch bei den Eltern (oder könnten sie dort wohnen), ist ein An-spruch auf Ausbildungsförderung durch § 2 Abs. 1a BAföG ausgeschlossen

14 Weiterführende allgemeinbildende Schulen, Berufsfachschulen, Fachschulklassen (ohne vorherig abgeschlossene Berufs-ausbildung), Abendhauptschulen, Berufsaufbauschulen, Abendrealschulen, Fachoberschulklassen (mit und ohne vorherig abgeschlossener Berufsausbildung).

Page 10: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 10

und sie unterfallen der Rückausnahme § 7 Abs. 6 Nr. 1 SGB II (siehe oben Kapitel B. II. 1.).

• Studierende, die bei den Eltern oder in einer im Eigentum der Eltern stehen-den Wohnung15 wohnen (= Studierende mit Bedarfen nach § 13 Abs. 1 i.V.m. Abs. 2 Nr. 1 BAföG; bei den Eltern wohnend)

Hierunter fallen alle Ausbildungen an den in § 13 Abs. 1 BAföG aufgezählten Ausbildungsstätten.16

• Studierende in Fachschulklassen, deren Besuch eine abgeschlossene Berufs-ausbildung voraussetzt, an Abendgymnasien oder Kollegs, die nicht bei ihren Eltern wohnen (= Studierende mit Bedarfen nach § 13 Abs. 1 Nr. 1 i.V.m. Abs. 2 Nr. 2 BAföG; nicht bei den Eltern wohnend)

Bei diesem Personenkreis greift die Rückausnahme des § 7 Abs. 6 Nr. 2 SGB II unabhängig davon, ob sie bei ihren Eltern oder im eigenen Haushalt woh-nen. Anders verhält es sich bei Studierenden an Höheren Fachschulen, Aka-demien und Hochschulen: Wohnen sie nicht mehr bei ihren Eltern, ist die Rückausnahme des § 7 Abs. 6 Nr. 2 SGB II nicht einschlägig. Sie können nur Leistungen nach § 27 SGB II erhalten (dazu im Folgenden unter Kapitel B. III.).

Damit die Rückausnahme tatsächlich eingreift und diese Auszubildenden ergän-zende ALG II-Leistungen in Anspruch nehmen können, muss alternativ eine der in § 7 Abs. 6 Nr. 2 SGB II unter a) oder b) genannten zusätzlichen Bedin-gungen erfüllt sein:

(a) Die Auszubildenden erhalten tatsächlich BAföG-Leistungen oder erhalten sie nur unter Berücksichtigung von Einkommen und Vermögen

nicht.

(b) Das zuständige Amt für Ausbildungsförderung hat über den Antrag auf BAföG-Leistungen noch nicht entschieden. Für diesen Fall wird Arbeitslosen-geld II gemäß § 7 Abs. 6 Nr. 2b SGB II gewährt. Wird der Antrag später ab-gelehnt, sollen die SGB II-Leistungen erst ab dem Folgemonat eingestellt werden. Durch eine gleichzeitige Antragstellung von BAföG- und SGB II-Leistungen17 kann gewährleistet werden, dass im Sinne der Existenzsiche-rung von Auszubildenden eine vorläufige Leistungserbringung gesichert ist.

Beginn und Ende der BAföG-Förderung ergeben sich aus §§ 15, 15b BAföG: Die BAföG-Förderung beginnt mit dem Monat des Ausbildungsbeginns, sofern auch in diesem Monat der Antrag gestellt wurde (Fiktion der Teilnahme ab dem 1. des Kalendermonats in welchem die Ausbildung beginnt). Die Höchstdauer richtet sich beim Studium grundsätzlich nach der Regelstudienzeit. In Ausnah-mefällen kann über das Ende der Förderungshöchstdauer hinaus gefördert werden. Hierzu muss mindestens einer der gesetzlich festgeschriebenen Aus-nahmegründe vorliegen und im Rahmen eines zu stellenden Verlängerungsan-

15 Siehe § 13 Abs. 3a BAföG.16 Fachschulklassen (mit vorherig abgeschlossener Berufsausbildung), Abendgymnasien, Kollegs, Höhere Fachschulen, Aka-

demien, Hochschulen.17 Auch bei Unzuständigkeit des Amts für Ausbildungsförderung, vgl. § 16 Abs. 2 SGB I.

Page 11: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 11

trags gegenüber dem BAföG-Amt nachgewiesen werden. Dies können zum Bei-spiel folgende Gründe sein, soweit sie ursächlich für die Verzögerung sind: Krank-heit (§ 15 Abs. 3 Nr. 1 BAföG), Schwangerschaft/Erziehung eines Kindes unter 10 Jahren (§ 15 Abs. 3 Nr. 5 BAföG), aber auch weitere schwerwiegende Gründe, die eine Verlängerung der Förderung rechtfertigen (§ 15 Abs. 3 Nr. 1 BAföG).

3. Schülerinnen und Schüler einer Abendhaupt- oder Abendrealschule oder eines Abendgymnasium bei Überschreiten der Altersgrenze nach § 10 Abs. 3 BAföG (Rückausnahme § 7 Abs. 6 Nr. 3 SGB II)

Eine Anspruchsberechtigung für Leistungen nach dem SGB II haben auch Aus-zubildende, die eine Abendhauptschule, eine Abendrealschule oder ein Abend-gymnasium besuchen, sofern sie nach § 10 Abs. 3 BAföG aufgrund ihres Alters (Vollendung des 30. Lebensjahres; bei Master- oder Magisterstudiengängen und postgradualen Diplomstudiengängen im Sinne des § 7 Abs. 1a BAföG: Vollen-dung des 35. Lebensjahres) keinen Anspruch auf Ausbildungsförderung nach dem BAföG haben.

III. Bei ALG II-Ausschluss (Regelfall) – beschränkte Leistungen nach § 27 SGB II

Greift bei einem grundsätzlichen Leistungsausschluss nach § 7 Abs. 5 SGB II keine Rückausnahme nach § 7 Abs. 6 SGB II ein, können Auszubildende zur Si-cherung des Lebensunterhalts unter Umständen beschränkte Leistungen nach § 27 SGB II erhalten. Voraussetzung für diese kleinstmögliche Unterstützung im Rahmen des SGB II ist eine tatsächliche Bedürftigkeit im Einzelfall. Die Bedarfe dürfen nicht bereits durch zu berücksichtigendes Einkommen und Vermögen gedeckt sein (§ 27 Abs. 2 SGB II).

Leistungen nach § 27 SGB II gelten nicht als Arbeitslosengeld II (§ 27 Abs. 1 Satz 2 SGB II). Da die Kranken- und Pflegeversicherungspflicht nach § 5 Nr. 2a SGB V einen Bezug von Arbeitslosengeld II voraussetzt, hat dies zur Folge, dass das Jobcenter während des Bezugs von Leistungen nach § 27 SGB II keine Bei-träge zur Kranken- und Pflegeversicherungspflicht übernimmt.

Auszubildende im Sinne des § 7 Abs. 5 SGB II können Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach Maßgabe des § 27 SGB II erhalten. Der Personenkreis umfasst somit

• Auszubildende, deren Ausbildung nach BAföG dem Grunde nach förderfähig ist und für die keine Rückausnahme im Sinne des § 7 Abs. 6 SGB II eingreift. Hierzu gehören insbesondere – Studierende an Höheren Fachschulen, Akademien und Hochschulen, die

nicht mehr bei ihren Eltern wohnen (siehe oben Kapitel „B. II. 2.“)

und – Auszubildende, die aus anderen Gründen als der Anrechnung von Ein-

kommen und Vermögen oder der Überschreitung der Altersgrenze gemäß § 10 Abs. 3 BAföG keine Leistungen der Ausbildungsförderung beziehen können. Solche anderen Gründe können beispielsweise der Wechsel des

Page 12: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 12

Ausbildungsgangs, eine Mehrfachausbildung, die Überschreitung der För-derungshöchstdauer oder ein Zweitstudium sein.

sowie

• Auszubildende in einer Berufsausbildung,

• Teilnehmer an berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen und

• Menschen mit Behinderung in Unterstützter Beschäftigung oder Grundaus-bildung,

sofern diese Personengruppen mit voller Verpflegung bei der oder dem Ausbil-denden, in einem Wohnheim, Internat oder in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung untergebracht sind (siehe oben Kapitel „B. I. 2.“).

1. Beschränkte Leistungsansprüche nach § 27 Abs. 2 SGB IIDer Leistungsumfang des § 27 SGB II ist in seinem Absatz 2 geregelt. Es handelt sich – soweit und solange diese nicht bereits durch zu berücksichtigendes Ein-kommen und Vermögen gedeckt sind18 – ausschließlich um folgende Mehrbe-darfe und Leistungen:

• Mehrbedarf für werdende Mütter gemäß § 21 Abs. 2 SGB II,

• Mehrbedarf für Alleinerziehende gemäß § 21 Abs. 3 SGB II,

• Mehrbedarf für kostenaufwändige Ernährung nach § 21 Abs. 5 SGB II,

• Laufender, atypischer Mehrbedarf gemäß § 21 Abs. 6 SGB II,

• Leistungen für Erstausstattungen für Bekleidung und Schwangerschaft ge-mäß § 24 Abs. 3 Nr. 2 SGB II.

Die Auflistung des Leistungsumfangs in § 27 Abs. 2 SGB II ist abschließend, da-her besteht kein Anspruch auf Anerkennung eines Mehrbedarfs für Menschen mit Behinderung (§ 21 Abs. 4 SGB II) oder eines Mehrbedarfs für Energie bei dezentraler Warmwassererzeugung (§ 21 Abs. 7 SGB II). Erstausstattungsbedar-fe für die Wohnung (§ 24 Abs. 3 Nr. 1 SGB II) sowie Bedarfe für orthopädische Schuhe, therapeutische Geräte und Ausrüstungen (§ 24 Abs. 3 Nr. 3 SGB II) fin-den ebenfalls keine Berücksichtigung nach § 27 Abs. 2 SGB II.

2. Darlehen bei besonderer Härte: Kann-Leistungen nach § 27 Abs. 3 S. 1 SGB IIFür den Fall, dass der Leistungsausschluss nach § 7 Abs. 5 SGB II eine besondere Härte für Auszubildende bedeutet, sieht § 27 Abs. 3 S. 1 SGB II bestimmte „Kann“-Leistungen als Darlehen vor. Es handelt sich hierbei um Leistungen für

• Regelbedarfe

• den Mehrbedarf für Energie bei dezentraler Warmwassererzeugung (§ 21 Abs. 7 SGB II)

• Bedarfe für Unterkunft und Heizung

18 SGB II-Leistungen werden gezahlt bis anzurechnendes Einkommen (BAföG/BAB) zufließt.

Page 13: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 13

• Bedarfe für Bildung und Teilhabe

• sowie notwendige Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung.

Sie können als Darlehen erbracht werden und sind sowohl gegenüber den Leis-tungen nach § 27 Abs. 2 SGB II als auch gegenüber der Leistungsverpflichtung nach der Ausnahmeregelung des § 7 Abs. 6 Nr. 2 b) SGB II nachrangig.

Für die Ermessensentscheidung der Jobcenter, ob im Einzelfall eine besondere Härte nach § 27 Abs. 3 S. 1 SGB II vorliegt, wird neben der Unterschreitung des Existenzminimums der Auszubildenden das Vorliegen besonderer Umstände vorausgesetzt, die eine Nichtgewährung der Grundsicherung für Arbeitsuche als außergewöhnlich hart und deshalb unzumutbar erscheinen lassen.19 Als be-sondere Härte kommen Fallkonstellationen in Betracht, in denen dieser Eigen-beitrag aufgrund objektiver Umstände nicht möglich ist, wie zum Beispiel bei Alleinerziehenden, die neben der Ausbildung ein Kind betreuen oder Auszubil-denden, die pflegebedürftige Angehörige unterstützen. Auch in Fällen, in de-nen Auszubildenden ein Nebenjob überwiegend verschlossen bleibt (z.B. Men-schen mit Behinderung), ist eine besondere Härte anzunehmen20.

3. Zuschussleistungen bei besonderer Härte: Anspruch nach § 27 Abs. 3 S. 2 SGB II

Eine besondere Härtefallregelung enthält § 27 Abs. 3 S. 2 SGB II für die dort genannten Auszubildenden von Ausbildungen, die vor dem 31. Dezember 2020 begonnen wurden, d.h.

• für alle Schülerinnen und Schüler im Sinne des § 12 BAföG21 sowie Studie-rende an Fachschulklassen, deren Besuch eine abgeschlossene Berufsausbil-dung voraussetzt, Abendgymnasien und Kollegs (§ 13 Abs. 1 Nr. 1 BAföG)22,

• die aufgrund ihres Alters keinen Anspruch auf Ausbildungsförderung haben (§ 10 Abs. 3 BAföG),

• wenn diese Ausbildung im Einzelfall zur Eingliederung in das Erwerbsleben zwingend erforderlich ist (weil eine berufliche Eingliederung dauerhaft auf andere Weise nicht erreicht werden kann)23

• und ohne die Erbringung von Leistungen zum Lebensunterhalt der Abbruch der Ausbildung droht (weil außer den Leistungen im Härtefall keine weiteren Einnahmen zur Verfügung stehen)24

19 Fachliche Weisungen der Bundesagentur für Arbeit vom 10. August 2016 zu § 27 SGB II, Rdnr. 27.7 ff.20 Vgl. Fachliche Weisungen der Bundesagentur für Arbeit vom 10. August 2016 zu § 27 SGB II, Rdnr. 27.10.21 Schülerinnen und Schüler weiterführender allgemeinbildender Schulen, Berufsfachschulen, Fachschulklassen (ohne vor-

herig abgeschlossene Berufsausbildung), Abendhauptschulen, Berufsaufbauschulen, Abendrealschulen, Fachoberschul-klassen (mit und ohne vorherig abgeschlossener Berufsausbildung).

22 Studierende an Höheren Fachschulen, Akademien und Hochschulen (§ 13 Abs. 1 Nr. 2 BAföG) sind nicht einbezogen.23 Vgl. Fachliche Weisungen der Bundesagentur für Arbeit vom 10. August 2016 zu § 27 SGB II, Rdnr. 27.14: Erforderlich ist

die positive Prognose, dass mit dem Abschluss der Ausbildung die berufliche Eingliederung erreicht wird.24 Siehe Fachliche Weisungen der Bundesagentur für Arbeit vom 10. August 2016 zu § 27 SGB II, Rdnr. 27.14 – 27.16:

Hintergrund dieser engen Auslegung ist der Gedanke, dass den Auszubildenden an sich zugemutet werden kann, wäh-rend der Ausbildung etwas hinzuzuverdienen. Nur für den Fall dass der Nebenjob zu einem Vollzeitjob werden würde, um den Bedarf decken zu können, soll die Härtefallregelung greifen.

Page 14: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 14

Bei Vorliegen dieser besonderen Bedingungen sind Leistungen nach § 27 Abs. 3 SGB II als Zuschuss zu erbringen.

4. Überbrückungsdarlehen bei Ausbildungsbeginn, § 27 Abs. 3 S. 4 SGB IIFür den Monat der Aufnahme einer Ausbildung können Leistungen zur Siche-rung des Lebensunterhalts gemäß § 27 Abs. 3 S. 4 SGB II als Überbrückungsdar-lehen erbracht werden. Voraussetzung ist wie bei § 24 Abs.4 S.1 SGB II, dass in dem Monat, für den die Leistungen erbracht werden, voraussichtlich Einnah-men anfallen.

C. Vereinfachtes Prüfschema für die Praxis

Aus den Darstellungen unter Kapitel B. ergibt sich für die Praxis folgendes Schema zur Prüfung eines Anspruchs auf Arbeitslosengeld II:

1. Leistungsausschluss nach § 7 Abs. 5 Satz 1 SGB II? Er greift, wenn die Ausbildung im Rahmen des BAföG dem Grunde nach

förderungsfähig ist.

Prüfung:

Förderungsfähigkeit der konkreten Ausbildung nach dem BAföG? Das hängt ab von der Art der Ausbildung (§ 2 Abs. 1 BAföG) und den Wohn-

verhältnissen (§ 2 Abs. 1a BAföG) der/des Auszubildenden.

(a) wenn NEIN (keine Ausbildungsförderung nach BAföG) und auch kein Leistungsausschluss nach § 7 Abs. 5 Satz 2 SGB II (siehe Prü-

fung unter Punkt 2.),

dann: bei Vorliegen der sonstigen Voraussetzungen

Anspruch auf Arbeitslosengeld II Beispiele: Schüler/innen einer Allgemeinbildenden Schule bis Klasse 9 (BAföG

erst ab Klasse 10), Aufstiegsfortbildung, nach SGB III geförderte Umschulung

(b) wenn JA (Ausbildung ist nach BAföG förderungsfähig):

dann prüfen:

Anspruch auf Arbeitslosengeld II generell ausgeschlossen ODER liegt eine Rückausnahme gemäß § 7 Abs. 6 SGB II vor?

Prüfung der Voraussetzungen von

Nr. 1 (Schüler/innen, die bei den Eltern wohnen oder wohnen könnten)

Page 15: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 15

Nr. 2 a) (bestimmte Personenkreise von Auszubildenden, die Ausbildungsför-derung tatsächlich erhalten oder wegen Einkommen/Vermögen nicht erhalten)

Nr. 2 b) (bestimmte Personenkreise von Auszubildenden, über deren BAföG-Antrag noch nicht entschieden wurde)

Nr. 3 (Schüler/innen von Abendschulen bei Überschreiten der BAföG-Alters-grenze)

wenn NEIN (keine der o.g. Ziffern einschlägig)

dann:

Beschränkung auf Leistungen nach § 27 SGB II (d.h.: beschränkte Leistungsansprüche nach § 27 Abs. 2 SGB II als Zuschuss;

ggf. Kann-Leistungen als Darlehen nach § 27 Abs. 3 Satz 1 SGB II oder als Zuschuss nach § 27 Abs. 3 S. 2 SGB II)

wenn JA hinsichtlich Nr. 1, Nr. 2 a) oder Nr. 3

dann: bei Vorliegen der sonstigen Voraussetzungen

Anspruch auf ergänzendes Arbeitslosengeld II

wenn JA hinsichtlich Nr. 2 b)

dann:

Arbeitslosengeld II bis zur Entscheidung über BAföG-Antrag

– Ausbildungsförderung wird bewilligt dann: erneute Prüfung gemäß (b)(greift die Rückausnahme § 7 Abs. 6 Nr. 2 a) SGB II „tatsächlich erhal-ten“?)

– Ausbildungsförderung wird abgelehnt wegen Berücksichtigung von Einkommen oder Vermögen dann: erneute Prüfung gemäß (b)(greift die Rückausnahme § 7 Abs. 6 Nr. 2 a) SGB II „wegen Einkom-men/Vermögen nicht erhalten“?)

– Ausbildungsförderung wird abgelehnt wegen Überschreiten der Alters-grenze gemäß § 10 Abs. 3 BAföG dann: erneute Prüfung gemäß (b)(greift die Rückausnahme § 7 Abs. 6 Nr. 3 SGB II „Abendschule“ plus Altersgrenze?)

– Ausbildungsförderung wird für eine dem Grunde nach förderungsfähige Ausbildung aus anderen Gründen abgelehnt: Mit Beginn des Folgemo-nats greift der Leistungsausschluss nach § 7 Abs. 5 Satz 1 SGB II Be-schränkung auf Leistungen nach § 27 SGB II.

Page 16: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 16

2. Leistungsausschluss nach § 7 Abs. 5 Satz 2 SGB II?

Er greift, wenn die Ausbildung nach den §§ 51, 57 und 58 SGB III mit Berufs-ausbildungsbeihilfe oder Ausbildungsgeld dem Grunde nach förderungsfähig ist und der/die Auszubildende mit voller Verpflegung in einem Wohnheim, Inter-nat, bei der oder dem Ausbildenden oder in einer besonderen Einrichtung für behinderte Menschen untergebracht ist.

Prüfung:

Liegt einer der in § 7 Abs. 5 Satz 2 SGB II aufgezählten Ausbildungsbedarfe vor?

§ 61 Abs. 2 (Berufsausbildung + Unterkunft beim Ausbildenden) bzw. Abs. 3 SGB III (Berufsausbildung + Wohnheim oder Internat),§ 62 Abs. 3 SGB III (berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme + Wohnheim oder Internat),§ 123 Abs. 1 Nr. 2 (Berufsausbildung + Wohnheim, Internat, Unterkunft beim Ausbildenden oder in besonderer Einrichtung für behinderte Men-schen) bzw. Nr. 3 SGB III (Berufsausbildung + anderweitige Unterbringung),§ 124 Abs. 1 Nr. 3 (berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme, unterstütze Beschäftigung oder Grundausbildung + anderweitige Unterbringung) bzw. Abs. 3 SGB III (berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme, unterstütze Beschäf-tigung oder Grundausbildung + Wohnheim, Internat oder besondere Einrich-tung für behinderte Menschen)

(a)wenn NEIN

kein Leistungsausschluss nach § 7 Abs. 5 SGB II

dann: bei Vorliegen der sonstigen Voraussetzungen

Anspruch auf Arbeitslosengeld II

(b)wenn JA

es gibt keine Rückausnahmetatbestände

dann: Beschränkung auf Leistungen nach § 27 SGB II (d.h.: beschränkte Leistungsansprüche nach § 27 Abs. 2 SGB II als Zuschuss;

ggf. Kann-Leistungen als Darlehen nach § 27 Abs. 3 Satz 1 SGB II oder als Zuschuss nach § 27 Abs. 3 S. 2 SGB II)

Page 17: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 17

D. Einzelne Personengruppen

Nachfolgend soll personenkreisbezogen auf die Sicherung des Lebensunterhalts von Auszubildenden eingegangen werden. Aufgrund der unbestimmten Viel-zahl möglicher Fallkonstellationen erfolgt eine Beschränkung auf einzelne, aus-gewählte Personengruppen.

I. Auszubildende mit ausländischer Staatsangehörigkeit, Geduldete und Flüchtlinge

Das Thema der Existenzsicherung von Auszubildenden mit ausländischer Staats-angehörigkeit sowie Duldungs- und Flüchtlingsstatus kann angesichts seiner Komplexität im Rahmen dieser Arbeitshilfe nicht vertieft behandelt und lediglich gestreift werden.

Grundsätzlich bildet in Deutschland das Aufenthaltsrecht die Vorfrage zur mög-lichen Inanspruchnahme von Sozialleistungen. Je nach ausländerrechtlichem Status sind bestimmte Ausländerinnen und Ausländer von vornherein vom Leis-tungsbezug ausgeschlossen. Deshalb ist auch bei ausländischen Auszubilden-den zunächst zu prüfen, ob die ausländerrechtlichen Voraussetzungen für einen Leistungsbezug vorliegen.

Die vorrangige Ausbildungsförderung nach BAföG und SGB III setzt gemäß § 8 BAföG (bzw. entsprechend gemäß § 59 Abs. 1 SGB III) als persönliche Vorausset-zungen für den Anspruch auf Ausbildungsförderung grundsätzlich die deutsche Staatsangehörigkeit oder einen in dieser Vorschrift aufgeführten aufenthalts-rechtlichen Status voraus. Welcher aufenthaltsrechtliche Status im Einzelnen zu einem Anspruch berechtigt, kann der Zusammenstellung des Bundesministeri-ums für Bildung und Forschung unter https://www.bafög.de/de/ist-die-foerde-rung-von-der-staatsangehoerigkeit-abhaengig--175.php entnommen werden.

Bei nach § 60a Aufenthaltsgesetz geduldeten Ausländern wurde mit dem 25. BAföG-Änderungsgesetz zum 1. Januar 2016 neu geregelt, dass ein ununter-brochener Aufenthalt in Deutschland von nur noch mindestens 15 Monaten (statt vorher vier Jahren) ausreicht, um die ausländerrechtlichen Voraussetzun-gen für den Bezug von Ausbildungsförderung zu erfüllen (§ 8 Abs. 2a BAföG).

Ob Auszubildende Ausbildungsförderung erhalten, hängt aber auch davon ab, ob ihre finanziellen Mittel und die ihrer etwaigen Ehegatten bzw. eingetragenen Lebenspartner und ihrer Eltern reichen, um ihren Finanzbedarf während der Ausbildung zu decken.25

Werden die persönlichen Voraussetzungen nach §§ 8 bis 10 BAföG im Falle ei-ner (hoch)schulischen Ausbildung nicht erfüllt, können mit Ausnahme der Leis-tungen nach § 27 SGB II auch keine Leistungen zur Sicherung des Lebensunter-halts auf der Grundlage des SGB II bewilligt werden. Kann Ausbildungsförde-rung nicht geleistet werden, weil die persönlichen Voraussetzungen nach BAföG nicht erfüllt sind, so greift auch keine der Rückausnahmen gemäß § 7

25 Paritätische Arbeitshilfe 13, Handreichung „Der Zugang zur Berufsausbildung und zu den Leistungen der Ausbildungs-förderung für junge Flüchtlinge und junge Neuzugewanderte“, Auflage 2017, S. 9.

Page 18: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 18

Abs. 6 SGB II ein, um den Leistungsausschluss nach § 7 Abs. 5 S. 1 SGB II zu überwinden.

Anders liegt dies bei betrieblichen Berufsausbildungen, die in § 7 Absatz 5 Satz 1 SGB II nicht (mehr) genannt sind. Bei Vorliegen der übrigen Leistungsvo-raussetzungen des § 7 Abs. 1 SGB II besteht daher während solcher Ausbildun-gen auch dann Anspruch auf Arbeitslosengeld II, wenn mangels Erfüllung der persönlichen Voraussetzungen kein Anspruch auf Berufsausbildungsbeihilfe nach dem SGB III besteht.

Ausgeschlossen sind nach § 7 Abs. 1 S. 2 Nr. 3 SGB II

• Leistungsberechtigte nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG), wie zum Beispiel geflüchtete Menschen während eines laufenden Asylverfahrens und Menschen mit einer Duldung,26

sowie

• Personen, die kein Aufenthaltsrecht haben bzw. deren Aufenthaltsrecht sich ausschließlich aus dem Zweck der Arbeitsuche ergibt oder sich aus Artikel 10 VO (EU) 492/2011 ableitet.

Die weiteren Leistungsausschlüsse in § 7 Abs. 1 S. 2 Nr. 1 und Nr. 2 SGB II be-treffen in erster Linie Unionsbürgerinnen und Unionsbürger. Auszubildende aus EU-Staaten in einer betrieblichen Berufsausbildung gelten europarechtlich als erwerbstätig. Sie sind daher bei Vorliegen der übrigen Voraussetzungen unge-achtet eines fehlenden Anspruches auf Ausbildungsförderung leistungsberech-tigt, die Leistungsausschlüsse des § 7 Abs. 1 S. 2 SGB II gelten für sie nicht.

Nach § 8 Abs. 2 S. 1 SGB II hängt die Anspruchsberechtigung u.a. auch von der formellen Erwerbsfähigkeit und damit der Möglichkeit ab, eine Beschäftigung in der Bundesrepublik Deutschland aufnehmen zu dürfen. Es darf demnach kein Beschäftigungsverbot vorliegen.27 Ausländische Personen mit einer Aufenthalts-erlaubnis zum Zwecke des Studiums sind formell erwerbsfähig.28

Stellen freizügigkeitsberechtigte Studierende über die Leistungen für Auszubil-dende nach § 27 SGB II hinaus einen Antrag auf Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II, so ist die zuständige Ausländerbehörde über die Antragstellung zu informieren. Eine Antragstellung kann Einfluss auf das Freizügigkeitsrecht haben.

II. Förderfähige BAB-Berechtigte: Auszubildende in einem staatlich anerkannten Ausbildungsberuf

Seit dem Inkrafttreten des 9. SGB II-ÄndG haben junge Menschen, die eine be-triebliche oder außerbetriebliche Berufsausbildung oder eine berufsvorbereiten-de Bildungsmaßnahme absolvieren (und vorher von einem teilweisen Leistungs-26 Paritätische Arbeitshilfe 13, Handreichung „Der Zugang zur Berufsausbildung und zu den Leistungen der Ausbildungs-

förderung für junge Flüchtlinge und junge Neuzugewanderte“, Auflage 2017, S. 37.27 Volker Gerloff, „Das Aufenthaltsrecht als Vorfrage zur Inanspruchnahme von Sozialleistungen“, Vortrags-skript S.12, ht-

tps://www.anwaltsinstitut.de/pdfs/042194/ProspektA5_JAT_SozialR_2016_042194.pdf.28 Vgl. LSG Sachsen, Beschluss vom 31. Mai 2015, L 3 AS 148/15 B ER: Die Aufenthaltserlaubnis nach § 16 AufenthG und

die Erlaubnis zur Ausübung einer Beschäftigung, die insgesamt 120 Tage oder 240 halbe Tage im Jahr nicht überschreitet, sowie zur Ausübung studentischer Nebentätigkeit (vgl. § 16 Abs. 3 AufenthG) genügt den Anforderungen zur rechtlichen Erwerbsfähigkeit im Sinne des § 8 Abs. 2 SGB II.

Page 19: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 19

ausschluss betroffen waren), einen regulären Anspruch auf Arbeitslosengeld II, sofern sie nicht beim Ausbilder, in einem Wohnheim oder Internat unterge-bracht sind.

Dies gilt grundsätzlich auch für Auszubildende, die eine Teilzeitberufsausbildung absolvieren. Die Möglichkeit zur täglichen oder wöchentlichen Verkürzung der Ausbildungszeit ist in § 8 Berufsbildungsgesetz (BBiG) geregelt und kann in An-spruch genommen werden, wenn ein berechtigtes Interesse vorliegt und das Ausbildungsziel auch in verkürzter Zeit erreicht werden kann. Ein solches be-rechtigtes Interesse liegt beispielsweise bei Auszubildenden vor, die ein eigenes Kind oder einen pflegebedürftigen nahen Angehörigen betreuen.

Voraussetzung ist, dass es sich um eine Berufsausbildung in einem staatlich anerkannten Ausbildungsberuf handelt, die nach der Handwerksordnung, dem Berufsbildungsgesetz, dem Altenpflegegesetz oder dem Seearbeitsgesetz durchgeführt wird und der dafür vorgeschriebene Berufsausbildungsvertag ab-geschlossen worden ist (vgl. § 57 Abs. 1 SGB III).

Auszubildende, die eine solche Ausbildung absolvieren, haben unter den Vor-aussetzungen der §§ 56 ff. SGB III vorrangig einen Anspruch auf Förderung mit Berufsausbildungsbeihilfe. Sobald die Ausbildungsvergütung und ggf. Berufs-ausbildungsbeihilfe zufließen, werden sie nach den allgemeinen Grundsätzen als Einkommen auf den Bedarf angerechnet. Bei Vorliegen der übrigen An-spruchsvoraussetzungen kann aufstockend zur Ausbildungsvergütung und der Berufsausbildungsbeihilfe Arbeitslosengeld II bezogen werden.

Eine Ausnahme gilt für Auszubildende, die in einem Wohnheim oder Internat bei der Ausbilderin oder dem Ausbilder untergebracht sind und volle Verpfle-gung erhalten. Der Bedarf an Unterkunft und Verpflegung ist in diesem Fall durch Sachleistungen gedeckt. Der übrige Bedarf für den Lebensunterhalt wird als Berufsausbildungsbeihilfe gedeckt (§§ 61 Abs. 2 und 3 SGB III und § 62 Abs. 3 SGB III).29 Diese Personengruppe erhält kein ergänzendes Arbeitslosen-geld II (Ausschluss nach § 7 Abs. 5 S. 2 SGB II). Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts können nur nach Maßgabe des § 27 SGB II gewährt werden.30

III. Schülerinnen und Schüler mit Bedarfen nach § 12 BAföG, Auszu-bildende in schulischen Ausbildungen ab Klasse 10

Auszubildende, die eine nach § 2 BAföG dem Grunde nach förderfähige schuli-sche Ausbildungsstätte ab Klasse 10 besuchen,31 können bei Vorliegen der all-gemeinen Anspruchsvoraussetzungen Arbeitslosengeld II erhalten. Die Förder-fähigkeit ihrer Ausbildung nach BAföG führt über den Anspruchsausschluss gemäß § 7 Abs. 5 SGB II zu den drei Rückausnahmen nach § 7 Abs. 6 SGB II. Danach haben die Schülerinnen und Schüler Anspruch auf Arbeitslosengeld II, wenn

29 Siehe oben Kapitel „B. I. 2.“30 Siehe oben Kapitel „B. I. 2.“31 Schülerinnen und Schüler weiterführender allgemeinbildender Schulen, Berufsfachschulen, Fachschulklassen (ohne vor-

herig abgeschlossene Berufsausbildung), Abendhauptschulen, Berufsaufbauschulen, Abendrealschulen, Fachoberschul-klassen (mit und ohne vorherig abgeschlossener Berufsausbildung).

Page 20: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 20

• (Nr. 1) ihr Anspruch auf Ausbildungsförderung durch § 2 Abs. 1a BAföG aus-geschlossen wird. Dies trifft auf Schülerinnen und Schüler weiterführender allgemeinbildender Schulen und Berufsfachschulen ab Klasse 10 sowie von Fach- und Fachoberklassen, deren Besuch eine abgeschlossene Berufsaus-bilddung nicht voraussetzt, zu, wenn sie noch bei ihren Eltern wohnen oder wohnen könnten. Es sind die besonderen Regelungen des SGB II für unter 25-Jährige (§§ 7 Abs. 3 Nr. 4, 20 Abs. 3, 22 Abs. 5 SGB II) zu berücksichtigen.

oder

• (Nr. 2) sie tatsächlich Leistungen nach BAföG erhalten oder nur wegen der Anrechnung von Einkommen und Vermögen nicht erhalten (Nr. 2 a) bzw. sie BAföG-Leistungen beantragt haben, darüber aber noch nicht entschieden ist (Nr. 2 b).

oder

• (Nr. 3) Ausbildungsförderung wegen Überschreitung der Altersgrenze nach § 10 Abs. 3 BAföG nicht geleistet wird.

Greifen hingegen für Schülerinnen und Schüler die Rückausnahmen deshalb nicht ein, weil tatsächlich keine BAföG-Leistungen bezogen werden oder der Antrag aus anderen Gründen als der Anrechnung von Einkommen oder Vermö-gen bzw. der Überschreitung der Altersgrenze abgelehnt wird, bleibt es beim Anspruchsausschluss nach § 7 Abs. 5 SGB II. Die Auszubildenden können in dem Fall kein Arbeitslosengeld II zur Sicherung des Lebensunterhalts beanspruchen. Es kommen lediglich Leistungen nach Maßgabe des § 27 SGB II in Betracht (sie-he oben Kapitel B. III.).

IV. Studierende mit Bedarfen nach § 13 BAföG

Für Studierende dem Grunde nach förderfähiger Studiengänge32 ist der Bezug von Arbeitslosengeld II grundsätzlich ausgeschlossen. Eine Leistungsberechti-gung nach dem SGB II ist nur in bestimmten Lebenslagen und Studienphasen gegeben:

Studierende an Fachschulklassen, deren Besuch eine abgeschlossene Be-rufsausbildung voraussetzt, können unabhängig von ihrem Wohnort über die Rückausnahmen nach § 7 Abs. 6 Nr. 2 SGB II Leistungen zum Lebensunterhalt nach SGB II erhalten, wenn sie (a) tatsächlich BAföG-Leistungen erhalten oder nur wegen der Anrechnung von Einkommen oder Vermögen nicht erhalten bzw. (b) wenn über den BAföG-Antrag noch nicht entschieden ist. Wer aus anderen Gründen keine Ausbildungsförderung erhält (beispielsweise wegen Altersüberschreitung, Zweitausbildung, Überschreitung der Förderhöchstdauer), kann auch kein Arbeitslosengeld II beanspruchen.

Für Studierende an Höheren Fachschulen, Akademien oder Hochschulen greifen die bezeichneten Rückausnahmen indessen nur, wenn sie noch bei ihren Eltern wohnen. Wohnen diese Studierenden nicht mehr bei ihren Eltern, fallen

32 In der Regel sind gem. § 2 BAföG alle Bachelor-, Staatsexamens- und die aufbauenden Master-/ Magisterstudiengänge an staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschulen förderfähig, auch einige Fernstudiengänge. Ausbildungen, die über eine bereits absolvierte Erstausbildung hinaus gehen, können in der Regel nicht gefördert werden.

Page 21: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 21

sie unter die Ausschlussregelung des § 7 Abs. 5 SGB II mit der Folge, nur einge-schränkte Leistungen nach § 27 SGB II erhalten zu können (siehe oben Kapi-tel B. III.).

Der Ausschlusstatbestand des § 7 Abs. 5 Satz 1 SGB II findet keine Anwendung auf

• Studierende eines im Rahmen des BAföG nicht dem Grunde nach förde-rungsfähigen Studienganges,

• Studierende während bestimmter Wartezeiten, z.B. zwischen Bachelor- und Masterstudium,33

• Studierende nach dem Abschluss eines Diplom-, Staatsexamens-, Magister- oder Masterstudiengangs,

weil in all diesen Fällen keine (weitere) BAföG-Förderung in Betracht kommt. In diesen Fällen können Studierende Arbeitslosengeld II in Anspruch nehmen (sie-he oben Kapitel „B. I. 1.“). Dies betrifft beispielsweise reguläre Teilzeitstudi-engänge, die meist unter 50 % der Wochenstunden eines Vollzeitstudiums umfassen, aber auch Promotionsstudiengänge, die meist nicht zu einem berufs-qualifizierenden Abschluss führen.

Für Krankheitsphasen während eines Studiums, die länger als 3 Monate dauern, liegen die Voraussetzungen für eine Förderung nach BAföG nicht mehr vor (§ 15 Abs. 2a BAföG). Ein Anspruch auf SGB II-Leistungen ist dann nicht mehr ausge-schlossen. Bei (nur für das gesamte Semester möglichen) Beurlaubungen im Studium ist nach der Rechtsprechung des BSG die Förderfähigkeit nur dann ausgeschlossen, wenn die Studierenden in dieser Zeit der Hochschule organisa-tionsrechtlich nicht mehr angehören oder aber zumindest tatsächlich das Studi-um in dieser Zeit nicht weiter betreiben34.

V. Auszubildende mit Behinderung

Die grundlegenden Prinzipien beruflicher Rehabilitation werden im Sozialge-setzbuch IX – Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen (SGB IX) gere-gelt. Für die Eingliederung junger Menschen mit Behinderung35 am Übergang von der Schule in eine berufliche Ausbildung bzw. ein Studium sind aber auch die Regelungen des SGB III bzw. des BAföG und des SGB II relevant.

1. Berufliche Ersteingliederung (SGB III / SGB II)Die Leistungen der beruflichen Ersteingliederung sind ein spezielles Angebot für junge Menschen mit Behinderung ohne vorherige berufliche Ausbildung und vor Eintritt in ein Ausbildungs- oder Beschäftigungsverhältnis. In den meisten Fällen der beruflichen Ersteingliederung behinderter Menschen ist die Bundes-agentur für Arbeit nach dem Recht der Arbeitsförderung (SGB III) zuständiger

33 Für eine lückenlose BAföG-Förderung darf zwischen Bekanntgabe der der Bachelor-Abschlussnote und dem Masterstu-dienbeginn nicht mehr als ein Monat liegen.

34 BSG, Urteil vom 22. März 2012, B 4 AS 102/11 R (Rdnr. 16 f.).35 Die Formulierung „Menschen mit Behinderung“ in dieser Arbeitshilfe schließt die von Behinderung bedrohten Menschen

mit ein.

Page 22: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 22

Rehabilitationsträger. Zuständig für die berufliche Ersteingliederung sind die örtlichen Agenturen für Arbeit. Gemäß § 31 Abs. 1 SGB III sind individuell Nei-gung, Eignung und Leistungsfähigkeit der jungen Menschen sowie die jeweili-gen Beschäftigungsmöglichkeiten zu berücksichtigen.

Als finanzielle Leistungen der Agenturen für Arbeit kommen das (ergänzende) Ausbildungsgeld gemäß § 122 SGB III für eine berufliche Ausbildung (Bedarf nach § 123 SGB III) oder für eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme, eine Grundausbildung bzw. eine betriebliche Qualifizierung im Rahmen einer unter-stützten Beschäftigung gemäß § 38a SGB IX in Betracht (Bedarfe nach § 124 SGB III). Wie bei der Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) sind auch beim Ausbil-dungsgeld Pauschalbeträge für die Lebenshaltungskosten, die während der Teilnahme an einer Bildungsmaßnahme entstehen, als Bedarf festgesetzt.

Bei einer beruflichen Ausbildung wird das vorhandene Einkommen entspre-chend den BAB-Regelungen angerechnet und darf bestimmte Freibeträge nicht übersteigen. Eine Einkommensanrechnung entfällt jedoch grundsätzlich bei der Teilnahme an berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen, an Unterstützten Be-schäftigungen oder wenn Leistungen im Eingangsverfahren oder im Berufsbil-dungsbereich einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung erhalten werden.

Auch für Auszubildende mit Behinderung greift § 7 Abs. 5 S. 2 SGB II. Junge Menschen, die berufliche Qualifizierungsmaßnahmen für Menschen mit Behin-derung absolvieren, haben einen regulären Anspruch auf Arbeitslosengeld II, sofern sie nicht beim Ausbilder, in einem Wohnheim oder Internat unterge-bracht sind (siehe oben Kapitel D. II.). Voraussetzung ist, dass es sich um eine in § 122 SGB III benannte berufliche Qualifizierungsmaßnahme handelt und kein Übergangsgeld gemäß § 119 SGB III gezahlt werden kann.

In Bezug auf mögliche (ergänzende) Leistungen nach SGB II gilt sinngemäß das-selbe, wie bei Auszubildenden ohne Behinderung: Es besteht ein vorrangiger Anspruch auf Ausbildungsgeld, das nach den allgemeinen Grundsätzen als Einkommen auf den Bedarf angerechnet wird. Bei Vorliegen der allgemeinen Anspruchsvoraussetzungen können SGB II Leistungen sodann ergänzend bezo-gen werden.

Eine Ausnahme gilt auch hier für Auszubildende mit Behinderung, die in einem Wohnheim oder Internat bzw. bei der oder dem Ausbildenden untergebracht sind und volle Verpflegung erhalten (siehe oben Kapitel D. II.). Ihr Bedarf an Unterkunft und Verpflegung wird durch Sachleistungen gedeckt. Den übrigen Bedarf zur Sicherung des Lebensunterhalt deckt das Ausbildungsgeld (Bedarf nach § 123 Abs. 1 Nr. 2, 3 bei Berufsausbildung bzw. § 124 Abs. 1 Nr. 3 und Abs. 3 SGB III bei berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen, bei Unterstützter Beschäftigung und bei Grundausbildung). Diese Personengruppe erhält kein ergänzendes Arbeitslosengeld II (Ausschluss nach § 7 Abs. 5 S. 2 SGB II). Für sie gilt die Leistungsbeschränkung nach § 27 SGB II, d.h. es können gewisse Mehr-bedarfe und Leistungen in Härtefällen geleistet werden (siehe oben Kapitel D. III.).

Page 23: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 23

2. Studium (BAföG / SGB II)Der Lebensunterhalt von Studierenden mit Behinderung wird vorrangig durch die Leistungen zur Ausbildungsförderung nach dem BAföG gesichert. Hier wird auf die Ausführungen in Kapitel D. IV. (Studierende mit Bedarfen nach § 13 BAföG) Bezug genommen und verwiesen.

Zwar sieht das BAföG keine Mehrbedarfe vor, jedoch besteht die Möglichkeit, die besondere Lebenssituation dieser Studierenden über verschiedene Nachteils-ausgleiche zu berücksichtigen. Ein Nachteilsausgleich kann beispielsweise auf Antrag gewährt werden in Bezug auf die Altersgrenze, die Teilzeitgrenze, im Hinblick auf einen notwendigen Studiengangwechsel, hinsichtlich der Förde-rungshöchstdauer, für die Darlehensrückzahlung oder für Freibeträge bei Ein-kommen und Vermögen.36

Wie auch bei Studierenden ohne Behinderung sind Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem SGB II nur in besonderen Lebenslagen und Stu-dienphasen möglich. Studierende, die bei ihren Eltern leben und BAföG erhalten (oder nur aufgrund der Einkommens- und Vermögensverhältnisse nicht erhalten), haben grundsätzlich Anspruch auf aufstockende SGB II-Leistun-gen (Rückausnahme gemäß § 7 Abs. 6 Nr. 2 SGB II; siehe oben Kapitel „B. II. 2.“). Bei Vorliegen der einschlägigen Tatbestandsvoraussetzungen umfasst die-ser Anspruch im Bedarfsfall auch Leistungen zur Deckung einmaliger Sonderbe-darfe (z.B. orthopädische Schuhe und therapeutische Geräte gemäß § 24 Abs. 3 SGB II) oder unabweisbarer laufender Mehrbedarfe nach § 21 Abs. 6 SGB II.

Werden BAföG-Leistungen aus anderen Gründen als den Einkommens- und Vermögensverhältnisse abgelehnt (z.B. weil Altersgrenzen oder die Förderungs-dauer überschritten sind), erlischt mit dem BAföG-Anspruch auch der Anspruch auf aufstockende SGB II-Leistungen. Dagegen haben Studierende bei krank-heitsbedingter Studienunterbrechung und Beurlaubung, wie auch bei Teilzeit- und Promotionsstudiengängen einen uneingeschränkten Anspruch auf Leistun-gen nach dem SGB II, weil in dieser Zeit keine dem Grunde nach förderungsfä-hige Ausbildung vorliegt. Auch im Falle der Finanzierungslücke im Zeitraum zwischen Bachelor und Master kommen Leistungen nach dem SGB II in Be-tracht.

Für Studierende, die nicht mehr bei ihren Eltern wohnen, ihr Studium durch Eigenmittel, BAföG oder Stipendien finanzieren und unter den An-spruchsausschluss gemäß § 7 Abs. 5 SGB II fallen, sind die Ansprüche auf Mehr-bedarfszuschläge nach SGB II abschließend in § 27 SGB II geregelt (siehe oben Kapitel B. III.).

36 Nähere Informationen zum Nachteilsausgleich bietet das Studentenwerk: https://www.studentenwerke.de/de/content/baf%C3%B6g-f%C3%B6rderungsf%C3%A4hige-ausbildungen.

Page 24: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 24

VI. Förderung der beruflichen Aufstiegsfortbildung nach AFBG (Meis-ter-BAföG bzw. Aufstiegs-BAföG)

Die Anforderungen an Maßnahmen beruflicher Aufstiegsfortbildung sind in § 2 Aufstiegsfortbildungsgesetz (AFBG) festgelegt. Nach dessen Vorschriften wird auch das sogenannte Meister- bzw. Aufstiegs-BAföG gezahlt. Die Förderung im Rahmen des Aufstiegsfortbildungsgesetz (AFBG) ist gegenüber den Leistungen nach dem SGB II vorrangig (vgl. § 5 Abs. 1 SGB II). Die Förderung von Maßnah-men beruflicher Aufstiegsfortbildung führt nicht zum Leistungsausschluss nach § 7 Abs. 5 SGB II.37 Der Leistungsausschluss nach § 7 Abs. 5 SGB II ist auf die Ausbildungsförderung nach dem BAföG und die Förderung nach §§ 60 bis 62 SGB III (bei Unterbringung in Wohnheim oder Internat) begrenzt. § 3 Satz 1 Nr.1 AFBG schließt die Förderung von Maßnahmen der beruflichen Aufstiegsfortbil-dung aus, soweit Leistungen zur Ausbildungsförderung nach dem BAföG in Anspruch genommen werden. Wird indessen das sogenannte Meister- bzw. Aufstiegs-BAföG gewährt, können darüber hinaus (ergänzende) Leistungen nach dem SGB II beansprucht werden. Die Leistungen des Meister-BAföG sind als Einkommen zu berücksichtigen.

37 BSG, Urteil vom 16. Februar 2012, B 4 AS 94/11 R (Rdnr. 15).

Page 25: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 25

E. A

nh

ang

: A

usz

ub

ild

end

e u

nd

Lei

stu

ng

san

sprü

che

nac

h d

em S

GB

II

(Üb

ersi

cht

– St

and

Sep

t. 2

0171 )

2

Mit

Ver

wei

sen

zu

r A

rbei

tsh

ilfe

des

Deu

tsch

en V

erei

ns

zur

Exis

ten

zsic

her

un

g v

on

Au

szu

bild

end

en i

m S

GB

III.

Sch

ulis

che

Au

sbild

un

gen

un

d u

niv

ersi

täre

Au

sbild

un

gen

(Fö

rder

un

gen

nac

h B

Afö

G)

Art

der

Au

sbild

un

gW

oh

nve

rhäl

tnis

seA

usb

ildu

ng

dem

Gru

nd

e n

ach

rder

fäh

ig n

ach

B

Afö

G?

= A

uss

chlu

ss n

ach

§

7 A

bs.

5 S

atz

1 SG

B II

?

REG

EL:

dan

n k

ein

SG

B II

CK

AU

SNA

HM

E vo

n

der

Reg

el

(§ 7

Ab

s. 5

SG

B II

) n

ach

§

7 A

bs.

6 S

GB

II?

§ 7

Abs

. 6 S

GB

II re

gelt

die

Aus

nahm

en v

on §

27

SGB

II=

un

ein

ges

chrä

nkt

er

An

spru

ch a

uf

SGB

II-

Leis

tun

gen

bei

Au

ssch

luss

nac

h

§ 7

Ab

s. 5

SG

B II

Lei

stu

n-

gen

nu

r n

ach

§

27 A

bs.

2 S

GB

II

(nu

r b

esti

mm

te M

ehr-

bed

arfe

bei

Bed

ürf

tig

-ke

it a

ls Z

usc

hu

ss)

Här

tefa

ll-re

gel

un

gen

§ 27

Ab

s. 3

Sa

tz 1

un

d

Satz

2 S

GB

II

1. S

chul

isch

e A

usbi

ldun

gen

– Sc

hüle

rbed

arf

nach

§ 1

2 BA

föG

(K

ap.

D.

III.)

Allg

emei

nb

ilden

de

Sch

ule

n b

is K

lass

e 9

uner

hebl

ich

nei

n,

BAfö

G e

rst

ab K

lass

e 10 („

B. I.

1.“

)

nei

n,

Aus

schl

uss

nach

§

7 A

bs. 5

SG

B II

grei

ft

nich

t = v

olle

r SG

B II

-An

-sp

ruch

(„B

. I.

1.“

nei

nn

ein

•H

aup

t-,

Rea

l-,

Ges

amts

chu

le,

Gym

nas

ium

, B

eru

fs-

fach

sch

ule

ein

-sc

hlie

ßlic

h de

r K

las-

sen

alle

r Fo

rmen

der

be

rufli

chen

Gru

ndbi

l-du

ng,

jew

eils

ab

der

10.

Kla

sse

•Fa

ch-

un

d F

ach

-o

ber

sch

ule

n,

dere

n Be

such

kei

ne a

bge-

schl

osse

ne B

eruf

saus

-bi

ldun

g vo

raus

setz

t(§

2 A

bs.

1 N

r. 1

B

Afö

G)

Schü

ler/

in w

oh

nt

im H

aus-

hal

t d

er E

lter

n o

der

kön

n-

te d

ies3

(„B.

II.

1.“)

----

----

----

----

----

----

----

----

---

Schü

ler/

in f

ührt

ein

en e

ige-

nen

Hau

shal

t U

ND

- ka

nn d

ie S

chul

e ni

cht

von

Woh

nung

der

Elte

rn e

rrei

-ch

en3

- od

er is

t/w

ar v

erhe

irate

t (o

der

in L

eben

spar

tner

-sc

haft

)-

oder

lebt

mit

Kin

d zu

sam

-m

en

ja,

aber

kei

n A

nspr

uch

auf

BAfö

G-L

eist

unge

n na

ch

§ 2

Ab

s. 1

a B

Afö

G f

ür

Schü

ler/

inne

n, d

ie b

ei E

l-te

rn w

ohne

n od

er d

ies

könn

ten.

(„B

. II.

1.“

)--

----

----

----

----

----

----

----

--ja

, be

i Gru

nd f

ür e

igen

en

Hau

shal

12 A

bs. 2

Nr.

1 BA

föG

(„B.

II.

1.“)

ja,

Sond

erre

gelu

ng f

ür A

n-sp

ruch

saus

schl

uss

nach

§ 2

A

bs. 1

a BA

föG

nac

h

§ 7

Ab

s. 6

Nr.

1 S

GB

II

(„B.

II.

1.“)

----

----

----

----

----

----

----

----

--ja

4 , s

ofer

n+

tat

säch

lich

er B

Afö

G-

Bez

ug

ode

r +

nu

r n

ich

t,

weg

en A

nre

chn

un

g v

. Ei

nkom

men

/ Ve

rmög

en

bzw

. +

no

ch n

ich

t en

t-sc

hie

den

er B

Afö

G-A

n-

trag

7 A

bs.

6 N

r. 2

a, 2

b

SGB

II)

(„B.

II.

2.“)

nei

n

----

----

----

----

----

----

----

----

---

nu

r, w

enn

aus

ande

ren

Grü

nden

als

der

fin

anzi

el-

len

Anr

echn

ung

kein

BA

föG

bez

ogen

wird

, w

enn

als

o §

7 A

bs.

6

SGB

II n

ich

t g

reif

t(„

B. II

. 2.

“)

nei

n

----

----

----

----

----

glic

h

1 Au

f der

Gru

ndla

ge d

es S

ozia

lges

etzb

uche

s Zw

eite

s Bu

ch –

Gru

ndsi

cher

ung

für A

rbei

tsuc

hend

e –

in d

er F

assu

ng d

es G

eset

zes

zur S

tärk

ung

der T

eilh

abe

der S

elbs

tbes

timm

ung

von

Men

sche

n m

it Be

hind

erun

gen

(Bun

dest

eilh

abeg

e-se

tz –

BTH

G) v

om 2

3. D

ezem

ber 2

016

(BG

Bl. 1

S. 3

234)

.2

Dars

tellu

ngsw

eise

ang

eleh

nt a

n di

e Ü

bers

icht

en d

er K

oord

inie

rung

sste

lle g

ewer

ksch

aftli

cher

Arb

eits

lose

ngru

ppen

(KO

S) h

ttp:

//ww

w.e

rwer

bslo

s.de

/imag

es/s

torie

s/do

kum

ente

/rech

tshi

lfen/

uebe

rsic

ht_a

uszu

bild

ende

2.pd

f so

wie

der

vo

n Be

rnd

Eckh

ardt

, htt

p://w

ww

.har

ald-

thom

e.de

/fa/h

aral

d-th

ome/

files

/Aus

zubi

lden

de-u

nd-U

nter

kunf

tsko

sten

.pdf

.3

Zum

utba

re W

egst

reck

en: B

is z

u zw

ei S

tund

en fü

r Hin

- un

d Rü

ckw

eg. D

er A

nspr

uch

ist a

uch

ausg

esch

loss

en, w

enn

es e

ine

Schu

le m

it gl

eich

em B

ildun

gszi

el g

ibt,

die

inne

rhal

b di

eser

Zei

tvor

gabe

err

eich

bar i

st.

4 In

klus

ive

Übe

rbrü

ckun

gsle

istu

ng b

is z

ur E

ntsc

heid

ung

über

den

BAf

öG-A

ntra

g; A

chtu

ng: g

gf. l

eist

ungs

schä

dlic

her A

uszu

g w

ähre

nd S

GB

II-Be

zugs

bei

U 2

5.

Page 26: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 26

Art

der

Au

sbild

un

gW

oh

nve

rhäl

tnis

seA

usb

ildu

ng

dem

Gru

nd

e n

ach

rder

fäh

ig n

ach

B

Afö

G?

= A

uss

chlu

ss n

ach

§

7 A

bs.

5 S

atz

1 SG

B II

?

REG

EL:

dan

n k

ein

SG

B II

CK

AU

SNA

HM

E vo

n

der

Reg

el

(§ 7

Ab

s. 5

SG

B II

) n

ach

§

7 A

bs.

6 S

GB

II?

§ 7

Abs

. 6 S

GB

II re

gelt

die

Aus

nahm

en v

on §

27

SGB

II=

un

ein

ges

chrä

nkt

er

An

spru

ch a

uf

SGB

II-

Leis

tun

gen

bei

Au

ssch

luss

nac

h

§ 7

Ab

s. 5

SG

B II

Lei

stu

n-

gen

nu

r n

ach

§

27 A

bs.

2 S

GB

II

(nu

r b

esti

mm

te M

ehr-

bed

arfe

bei

Bed

ürf

tig

-ke

it a

ls Z

usc

hu

ss)

Här

tefa

ll-re

gel

un

gen

§ 27

Ab

s. 3

Sa

tz 1

un

d

Satz

2 S

GB

II

•B

eru

fsfa

ch-

un

d

Fach

sch

ulk

lass

en,

dere

n Be

such

kei

ne

abge

schl

osse

ne B

e-ru

fsau

sbild

ung

vor-

auss

etzt

; m

ind.

2-jä

h-rig

+ z

u be

rufs

qual

ifi-

zier

ende

n A

bsch

luss

hren

d

(§ 2

Ab

s. 1

Nr.

2

BA

föG

)

Schü

ler/

in w

ohnt

im

H

aush

alt

der

Elt

ern

Wo

hn

ort

hie

r eg

al

Schü

ler/

in f

ührt

ein

en

eig

enen

Hau

shal

t

ja,

231

€,ab

er n

ur M

ini-B

Afö

G(§

12

Abs

. 1 N

r. 1

BAfö

G)

----

----

----

----

----

----

----

----

---

ja,

504

€(§

12

Abs

. 2 N

r. 1

BAfö

G)

ja,

sofe

rn+

tat

säch

lich

er B

Afö

G-

Bez

ug

ode

r +

nu

r n

ich

t,

weg

en A

nre

chn

un

g v

. Ei

nkom

men

/Ve

rmög

en

(bei

Nic

htbe

zug

aus

ande

-re

n G

ründ

en,

wie

Alte

r, W

echs

el:

NU

R §

27 S

GB

II);

bzw

. +

no

ch n

ich

t en

t-sc

hie

den

er B

Afö

G-A

n-

trag

7 A

bs. 6

Nr.

2a,

2b

SGB

II) (

„B.

II. 2

.“

nu

r, w

enn

aus

and

eren

G

rün

den

als

der

fin

anzi

-el

len

An

rech

nu

ng

kei

n

BA

föG

bez

og

en w

ird

(A

l-te

r/W

echs

el d

es A

usbi

l-du

ngsg

angs

/Meh

rfac

haus

-bi

ldun

g),

wen

n a

lso

§

7 A

bs.

6 S

GB

II n

ich

t g

reif

t(„

B. II

. 2.

“)

glic

h

•Fa

cho

ber

sch

ulk

las-

sen

, di

e ab

gesc

hlos

-se

ne B

eruf

saus

bil-

dung

vor

auss

etze

n

(§ 2

Ab

s. 1

Nr.

3

BA

föG

)

Schü

ler/

in w

ohnt

im

H

aush

alt

der

Elt

ern

Wo

hn

ort

hie

r eg

al

Schü

ler/

in f

ührt

ein

en

eig

enen

Hau

shal

t

ja,

418

€(§

12

Abs

. 1 N

r. 2

BAfö

G)

----

----

----

----

----

----

----

----

---

ja,

587

€ (§

12

Abs

. 2 N

r. 2

BAfö

G)

ja,

sofe

rn+

tat

säch

lich

er B

Afö

G-

Bez

ug

ode

r +

nu

r n

ich

t,

weg

en A

nre

chn

un

g v

. Ei

nkom

men

/Ve

rmög

en

(bei

Nic

htbe

zug

aus

ande

-re

n G

ründ

en,

wie

Alte

r, W

echs

el N

UR

§ 27

SG

B II)

, bz

w.

+ n

och

nic

ht

ent-

sch

ied

ener

BA

föG

-An

-tr

ag (

§ 7

Abs

. 6 N

r.2a,

2b

SGB

II),

(„B.

II.

2.“)

nu

r, w

enn

aus

and

eren

G

rün

den

als

der

fin

anzi

-el

len

An

rech

nu

ng

kei

n

BA

föG

bez

og

en w

ird

(A

l-te

r/W

echs

el d

es A

usbi

l-du

ngsg

angs

/Meh

rfac

haus

-bi

ldun

g),

wen

n a

lso

§

7 A

bs.

6 S

GB

II n

ich

t g

reif

t („

B. II

. 2.

“)

glic

h

Page 27: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 27

Art

der

Au

sbild

un

gW

oh

nve

rhäl

tnis

seA

usb

ildu

ng

dem

Gru

nd

e n

ach

rder

fäh

ig n

ach

B

Afö

G?

= A

uss

chlu

ss n

ach

§

7 A

bs.

5 S

atz

1 SG

B II

?

REG

EL:

dan

n k

ein

SG

B II

CK

AU

SNA

HM

E vo

n

der

Reg

el

(§ 7

Ab

s. 5

SG

B II

) n

ach

§

7 A

bs.

6 S

GB

II?

§ 7

Abs

. 6 S

GB

II re

gelt

die

Aus

nahm

en v

on §

27

SGB

II=

un

ein

ges

chrä

nkt

er

An

spru

ch a

uf

SGB

II-

Leis

tun

gen

bei

Au

ssch

luss

nac

h

§ 7

Ab

s. 5

SG

B II

Lei

stu

n-

gen

nu

r n

ach

§

27 A

bs.

2 S

GB

II

(nu

r b

esti

mm

te M

ehr-

bed

arfe

bei

Bed

ürf

tig

-ke

it a

ls Z

usc

hu

ss)

Här

tefa

ll-re

gel

un

gen

§ 27

Ab

s. 3

Sa

tz 1

un

d

Satz

2 S

GB

II

•A

ben

dh

aup

tsch

u-

len

, -r

eals

chu

len

, B

eru

fsau

fbau

sch

u-

len

,

(§ 2

Ab

s. 1

Nr.

4

BA

föG

)

----

----

----

----

----

----

----

---

HIE

R B

eso

nd

erh

eit:

Schü

ler/

inne

n si

nd ü

ber

30 („

B. II

. 2.

“)

Schü

ler/

in w

ohnt

im

H

aush

alt

der

Elt

ern

Wo

hn

ort

hie

r eg

al

Schü

ler/

in f

ührt

ein

en

eig

enen

Hau

shal

t

ja,

in d

en l

etzt

en 2

Sch

ul-

hal

bja

hre

n5

418

€(§

12

Abs

. 1 N

r. 2

BAfö

G)

----

----

----

----

----

----

----

----

---

ja,

in d

en l

etzt

en 2

Sch

ul-

hal

bja

hre

n5

587

€(§

12

Abs

. 2 N

r. 2

BAfö

G)

----

----

----

----

----

----

----

----

---

in b

eide

n Fä

llen

wir

d in

de

n le

tzte

n 2

Schu

lhal

bjah

-re

n ke

in B

Afö

G g

elei

stet

, w

enn

Sch

üler

/in 3

0 Ja

hre

u

nd

ält

er:

§ 10

Abs

. 3 B

Afö

G

vor

den

let

zten

2 S

chu

l-h

alb

jah

ren

6

in d

en l

etzt

en 2

Sch

ulh

j. ja

, so

fern

+ t

atsä

chlic

her

B

Afö

G-B

ezu

g o

der

+ n

ur

nic

ht,

weg

en A

nre

ch-

nu

ng

v.

Eink

omm

en/V

er-

mög

en b

zw.

+ n

och

nic

ht

ents

chie

den

er B

Afö

G-

An

trag

7 A

bs. 6

Nr.

2a,

2b S

GB

II) (

„B.

II. 2

.“)

----

----

----

----

----

----

----

----

-ja

, w

enn

BA

föG

weg

en

Üb

ersc

hre

itu

ng

der

Al-

ters

gre

nze

n (

30 J

ahre

) au

sges

chlo

ssen

ist

7 A

bs.

6 N

r. 3

SG

B II

)(„

B. II

. 2.

“)

(son

st b

leib

t nu

r §

27

SGB

II)

nu

r, w

enn

aus

ande

ren

Grü

nden

als

der

fin

anzi

el-

len

Anr

echn

ung

od

er d

es

Alte

rs (

s. §

7 A

bs. 6

Nr.

3 SG

B II)

kei

n BA

föG

bez

o-ge

n w

ird,

wen

n a

lso

§ 7

A

bs.

6 S

GB

II n

ich

t g

reif

t(„

B. II

I“)

----

----

----

----

----

----

----

----

---

nei

n, b

ei Ü

ber

sch

reit

un

g

der

Alt

ersg

ren

ze b

ei d

em

Besu

ch e

iner

Ab

end

hau

pt-

o

der

-re

alsc

hu

le,

da h

ier

§ 7

Abs

. 6 N

r. 3

SGB

II gr

eift

; so

nst

ja (

z.B.

bei

Wec

hsel

de

s A

usbi

ldun

gsga

ngs/

Meh

rfac

haus

bild

ung)

glic

h

----

----

----

----

----

nei

n

glic

h

5 Di

e Au

sbild

ung

an e

iner

Abe

ndha

upt-

ode

r Abe

ndre

alsc

hule

ist l

edig

lich

in d

en le

tzte

n zw

ei S

chul

halb

jahr

en u

nd a

m A

bend

gym

nasi

um in

den

letz

ten

drei

Sch

ulha

lbja

hren

dem

Gru

nde

nach

BAf

öG-f

örde

rfähi

g. N

ur in

die

ser Z

eit v

or

der A

bsch

luss

prüf

ung

solle

n di

e Sc

hüle

r von

der

Ver

pflic

htun

g zu

r Aus

übun

g ei

ner B

eruf

stät

igke

it be

freit

sein

, da

die

Ausb

ildun

g di

e Ar

beits

kraf

t hie

r vol

l in

Ansp

ruch

nim

mt (

vgl.

land

esre

chtli

che

Verw

altu

ngsv

orsc

hrift

en z

um B

AföG

, Rz

. 2.1

.11+

2.1.

12 d

er B

AföG

VwV

zu §

2 B

AföG

).6

kein

Aus

schl

uss

nach

§ 7

Abs

. 5 S

GB

II, d

a ni

cht f

örde

rfähi

g na

ch B

AföG

= v

olle

r SG

B II-

Ansp

ruch

(„B.

I. 1

.“)

Page 28: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 28

2. S

tudi

um –

Stu

dent

enbe

darf

nac

h §

13 B

Afö

G (

Kap

. D

. IV

.)

Art

der

Au

sbild

un

gW

oh

nve

rhäl

tnis

seA

usb

ildu

ng

dem

Gru

n-

de

nac

h f

örd

erfä

hig

n

ach

BA

föG

?

= A

uss

chlu

ss n

ach

§

7 A

bs.

5 S

atz

1 SG

B II

?

REG

EL:

dan

n

kein

SG

B II

CK

AU

SNA

HM

E vo

n

der

Reg

el

(§ 7

Ab

s. 5

SG

B II

) n

ach

§

7 A

bs.

6 S

GB

II?

§ 7

Abs

. 6 S

GB

II re

gelt

die

Aus

nahm

en v

on §

27

SGB

II=

un

ein

ges

chrä

nkt

er

An

spru

ch a

uf

SGB

II-

Leis

tun

gen

bei

Au

ssch

luss

nac

h

§ 7

Ab

s. 5

SG

B II

Lei

stu

ng

en

nu

r n

ach

§ 2

7 A

bs.

2 S

GB

II

(nu

r b

esti

mm

te M

ehr-

bed

arfe

bei

Bed

ürf

tig

keit

al

s Zu

sch

uss

)

Här

tefa

ll-re

gel

un

gen

§ 27

Ab

s. 3

Sat

z 1

un

d S

atz

2 SG

B II

•Fa

chsc

hu

le,

die

ab

ges

chlo

ssen

e B

eru

fsau

sbild

un

g

vora

uss

etzt

(§ 2

Ab

s.1

Nr.

3

BA

föG

)

Stud

ent/

in w

ohnt

im

H

aush

alt

der

Elt

ern

Wo

hn

ort

hie

r eg

al

Stud

ent/

in f

ührt

ein

en

eig

enen

Hau

shal

t

ja,

372

€(§

13

Abs

. 1 N

r. 1

BAfö

G)

+ W

ohnp

ausc

hale

bei

El-

tern

52

€(§

13

Abs

. 2 N

r. 1

BAfö

G),

----

----

----

----

----

----

----

----

ja,

372

€(§

13

Abs

. 1 N

r. 1

BAfö

G)

+ W

ohnp

ausc

hale

eige

ner

Hau

shal

t 25

0 €

(§ 1

3 A

bs. 2

Nr.

2 BA

föG

)

ja,

sofe

rn +

tat

säch

lich

er

BA

föG

-Bez

ug

ode

r +

nu

r n

ich

t, w

egen

An

rech

-n

un

g v

. Ei

nkom

men

/Ver

-m

ögen

(be

i Nic

htbe

zug

aus

ande

ren

Grü

nden

– A

lter,

Wec

hsel

– N

UR

§ 27

SG

B II)

bz

w.

+ n

och

nic

ht

ent-

sch

ied

ener

BA

föG

-An

-tr

ag(§

7 A

bs. 6

Nr.

2a,

2b

SGB

II),

(„B.

II.

2.“)

nu

r, w

enn

aus

ande

ren

Grü

n-de

n al

s de

r fin

anzi

elle

n A

n-re

chnu

ng k

ein

BAfö

G b

ezo-

gen

wird

(A

lter/

Wec

hsel

des

A

usbi

ldun

gsga

ngs/

Meh

rfac

h-au

sbild

ung)

, w

enn

als

o

§ 7

Ab

s. 6

SG

B II

nic

ht

grei

ft(„

B. II

I“

glic

h

Page 29: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 29

Art

der

Au

sbild

un

gW

oh

nve

rhäl

tnis

seA

usb

ildu

ng

dem

Gru

n-

de

nac

h f

örd

erfä

hig

n

ach

BA

föG

?

= A

uss

chlu

ss n

ach

§

7 A

bs.

5 S

atz

1 SG

B II

?

REG

EL:

dan

n

kein

SG

B II

CK

AU

SNA

HM

E vo

n

der

Reg

el

(§ 7

Ab

s. 5

SG

B II

) n

ach

§

7 A

bs.

6 S

GB

II?

§ 7

Abs

. 6 S

GB

II re

gelt

die

Aus

nahm

en v

on §

27

SGB

II=

un

ein

ges

chrä

nkt

er

An

spru

ch a

uf

SGB

II-

Leis

tun

gen

bei

Au

ssch

luss

nac

h

§ 7

Ab

s. 5

SG

B II

Lei

stu

ng

en

nu

r n

ach

§ 2

7 A

bs.

2 S

GB

II

(nu

r b

esti

mm

te M

ehr-

bed

arfe

bei

Bed

ürf

tig

keit

al

s Zu

sch

uss

)

Här

tefa

ll-re

gel

un

gen

§ 27

Ab

s. 3

Sat

z 1

un

d S

atz

2 SG

B II

•A

ben

d -

gym

na s

ium

,

Ko

lleg

(an

alog

§

2 A

bs. 1

Nr.

4 BA

föG

) (K

ap. B

. I. 1

.)

----

----

----

----

----

----

----

-H

IER

Bes

on

der

hei

t:St

uden

t/in

nen

sind

ü

ber

35

(„B.

II.

3.“)

Stud

ent/

in w

ohnt

im

H

aush

alt

der

Elt

ern

Wo

hn

ort

hie

r eg

al

Stud

ent/

in f

ührt

ein

en

eig

enen

Hau

shal

t

ja,

in d

en l

etzt

en 3

Sc

hu

lhal

bja

hre

n7

372

€ (§

13

Abs

. 1 N

r. 1

BAfö

G)

+ W

ohnp

ausc

hale

bei

El-

tern

52

€ (§

13 A

bs. 2

N

r. 1

BAfö

G),

----

----

----

----

-ja

, in

den

let

zten

3

Sch

ulh

alb

jah

ren

7 37

2 €

(§ 1

3 A

bs. 1

Nr.

1 BA

föG

) +

Woh

npau

scha

le e

ige-

ner

Hau

shal

t 25

0 €

(§ 1

3 A

bs. 2

Nr.

2 BA

föG

)--

----

----

----

----

----

----

----

--in

bei

den

Fälle

n w

ird

in

den

letz

ten

3 Sc

hulh

alb-

jahr

en k

ein

BA

föG

ge-

leis

tet7 ,

wen

n St

uden

t/in

35

Jah

re u

nd

ält

er:

§

10 A

bs. 3

BA

föG

vor

den

letz

ten

3 S

chu

l-h

alb

jah

ren

8

wäh

ren

d d

er l

etzt

en 3

Sc

hu

lhal

bja

hre

7 ja

, so

fern

+

tat

säch

lich

er B

Afö

G-

Bez

ug

ode

r +

nu

r n

ich

t,

weg

en A

nre

chn

un

g v

. Ei

nkom

men

/Ver

mög

en

bzw

.+ n

och

nic

ht

ent-

sch

ied

ener

BA

föG

-An

-tr

ag (

§ 7

Abs

. 6 N

r. 2a

, 2b

SG

B II)

(„B

. II.

2.“

)--

----

----

----

----

----

----

----

----

-ja

, w

enn

BA

föG

weg

en

Üb

ersc

hre

itu

ng

der

Al-

ters

gre

nze

n (

35 J

ahre

) au

sges

chlo

ssen

ist

7 A

bs. 6

Nr.

3 SG

B II)

nu

r, w

enn

aus

ande

ren

G

ründ

en a

ls d

er f

inan

ziel

len

Anr

echn

ung

od

er d

es A

lters

(s

. §

7 A

bs. 6

Nr.

3 SG

B II)

kei

n BA

föG

bez

ogen

wird

, w

enn

al

so §

7 A

bs.

6 S

GB

II n

ich

t g

reif

t (K

ap.

B. II

I.)

----

----

----

----

----

----

----

----

----

---

nei

n,

bei

Üb

ersc

hre

itu

ng

d

er A

lter

sgre

nze

bei

dem

Be

such

ein

es A

ben

dg

ymn

a-si

um

s, d

a da

nn

§ 7

Abs

. 6 N

r. 3

SGB

II gr

eift

; so

nst

ja

(Wec

hsel

des

Aus

bil-

dung

sgan

gs/M

ehrf

acha

usbi

l-du

ng)

glic

h

----

----

----

----

----

----

----

nei

n

glic

h

7 Di

e Au

sbild

ung

an e

iner

Abe

ndha

upt-

ode

r Abe

ndre

alsc

hule

ist l

edig

lich

in d

en le

tzte

n zw

ei S

chul

halb

jahr

en u

nd a

m A

bend

gym

nasi

um in

den

letz

ten

drei

Sch

ulha

lbja

hren

dem

Gru

nde

nach

BAf

öG-f

örde

rfähi

g. N

ur in

die

ser Z

eit v

or

der A

bsch

luss

prüf

ung

solle

n di

e Sc

hüle

r von

der

Ver

pflic

htun

g zu

r Aus

übun

g ei

ner B

eruf

stät

igke

it be

freit

sein

, da

die

Ausb

ildun

g di

e Ar

beits

kraf

t hie

r vol

l in

Ansp

ruch

nim

mt (

vgl.

land

esre

chtli

che

Verw

altu

ngsv

orsc

hrift

en z

um B

AföG

, Rz

. 2.1

.11+

2.1.

12 d

er B

AföG

VwV

zu §

2 B

AföG

).8

kein

Aus

schl

uss

nach

§ 7

Abs

. 5 S

GB

II, d

a ni

cht f

örde

rfähi

g na

ch B

AföG

= v

olle

r SG

B II-

Ansp

ruch

(„B.

I. 1

.“

Page 30: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 30

Art

der

Au

sbild

un

gW

oh

nve

rhäl

tnis

seA

usb

ildu

ng

dem

Gru

n-

de

nac

h f

örd

erfä

hig

n

ach

BA

föG

?

= A

uss

chlu

ss n

ach

§

7 A

bs.

5 S

atz

1 SG

B II

?

REG

EL:

dan

n

kein

SG

B II

CK

AU

SNA

HM

E vo

n

der

Reg

el

(§ 7

Ab

s. 5

SG

B II

) n

ach

§

7 A

bs.

6 S

GB

II?

§ 7

Abs

. 6 S

GB

II re

gelt

die

Aus

nahm

en v

on §

27

SGB

II=

un

ein

ges

chrä

nkt

er

An

spru

ch a

uf

SGB

II-

Leis

tun

gen

bei

Au

ssch

luss

nac

h

§ 7

Ab

s. 5

SG

B II

Lei

stu

ng

en

nu

r n

ach

§ 2

7 A

bs.

2 S

GB

II

(nu

r b

esti

mm

te M

ehr-

bed

arfe

bei

Bed

ürf

tig

keit

al

s Zu

sch

uss

)

Här

tefa

ll-re

gel

un

gen

§ 27

Ab

s. 3

Sat

z 1

un

d S

atz

2 SG

B II

•Fa

chh

och

sch

ule

n,

Un

is (

§ 2

Ab

s.1

Nr.

6 B

Afö

G)

•H

öh

ere

Fach

-sc

hu

len

un

d

Aka

dem

ien

:

(an

alo

g §

2 A

bs.

1

Nr.

5 B

Afö

G)

grun

dsät

zlic

h

förd

erba

r

Stud

ent/

in w

ohnt

im

H

aush

alt

der

Elt

ern

Woh

nort

hie

r N

ICH

T eg

al f

ür S

GB

II-Be

zug

Stud

ent/

in f

ührt

ein

en

eig

enen

Hau

shal

t

ja,

399

€ +

52

€ W

ohne

n (§

13

Abs

. 1 N

r. 2

i.V.m

. A

bs. 2

Nr.

1 BA

föG

)

----

----

----

----

----

----

----

----

ja,

399

€ +

250

€ W

oh-

nen

(§ 1

3 A

bs. 1

Nr.

2 i.V

.m.

Abs

. 2 N

r. 2

BAfö

G)

ja,

sofe

rn +

tat

säch

lich

er

BA

föG

-Bez

ug

ode

r +

nu

r n

ich

t, w

egen

An

rech

-n

un

g v

. Ei

nkom

men

/Ver

-m

ögen

bzw

. +

no

ch n

ich

t en

tsch

ied

ener

BA

föG

-A

ntr

ag

(§ 7

Abs

. 6 N

r. 2a

, 2b

SG

B II)

(„B

. II.

2.“

)

----

----

----

----

----

----

----

----

---

AC

HTU

NG

:R

ück

ausn

ahm

en n

ach

§

7 A

bs.

6 N

r. 2

a, b

SG

B II

gr

eife

n gr

unds

ätzl

ich

nur

bei B

Afö

G-F

örde

rfäh

igke

it un

d hi

er n

ich

t fü

r St

ud

ie-

ren

de

her

er F

ach

sch

u-

len

, A

kad

emie

n u

nd

(F

ach

)Ho

chsc

hu

len

, w

enn

sie

nic

ht

bei

den

El

tern

wo

hn

en(„

B. II

. 2.

“)

nu

r, w

enn

aus

ande

ren

Grü

n-de

n al

s de

r fin

anzi

elle

n A

n-re

chnu

ng k

ein

BAfö

G b

ezo-

gen

wird

(A

lter/

Wec

hsel

des

A

usbi

ldun

gsga

ngs/

Meh

rfac

h-au

sbild

ung)

, w

enn

als

o §

7 A

bs.

6 S

GB

II n

ich

t g

reif

t(„

B. II

I“)

----

----

----

----

----

----

----

----

----

---

ja

glic

h

----

----

----

----

----

----

----

glic

h

Page 31: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 31

Art

der

Au

sbild

un

gW

oh

nve

rhäl

tnis

seA

usb

ildu

ng

dem

Gru

n-

de

nac

h f

örd

erfä

hig

n

ach

BA

föG

?

= A

uss

chlu

ss n

ach

§

7 A

bs.

5 S

atz

1 SG

B II

?

REG

EL:

dan

n

kein

SG

B II

CK

AU

SNA

HM

E vo

n

der

Reg

el

(§ 7

Ab

s. 5

SG

B II

) n

ach

§

7 A

bs.

6 S

GB

II?

§ 7

Abs

. 6 S

GB

II re

gelt

die

Aus

nahm

en v

on §

27

SGB

II=

un

ein

ges

chrä

nkt

er

An

spru

ch a

uf

SGB

II-

Leis

tun

gen

bei

Au

ssch

luss

nac

h

§ 7

Ab

s. 5

SG

B II

Lei

stu

ng

en

nu

r n

ach

§ 2

7 A

bs.

2 S

GB

II

(nu

r b

esti

mm

te M

ehr-

bed

arfe

bei

Bed

ürf

tig

keit

al

s Zu

sch

uss

)

Här

tefa

ll-re

gel

un

gen

§ 27

Ab

s. 3

Sat

z 1

un

d S

atz

2 SG

B II

Au

snah

men

im

Stu

-d

ium

: (K

ap.

B.

I. 1.

)

•fo

rmel

le B

eurl

au-

bu

ng

en

•U

nte

rbre

chu

ng

en

(ab

dem

4.

Mon

at

weg

en K

ran

khei

t/Sc

hw

ang

ersc

haf

t [§

15

Abs

. 2a

BAfö

G])

•Te

il(ze

it)s

tud

ium

(u

nter

20

Woc

hen-

stun

den)

•Pr

om

oti

on

s-st

ud

ium

nei

n

kein

Au

ssch

luss

, da

nic

ht

BAfö

G-f

örde

rfäh

ig =

vo

ller

SGB

II-A

nsp

ruch

bei

Beu

rlau

bu

ng

en a

ber

nu

r, w

enn

die

Stud

ieno

rd-

nung

(La

ndes

rege

lung

) ei

-ne

For

tfüh

rung

des

Stu

di-

ums

auss

chlie

ßt o

der

das

Stud

ium

fak

tisch

nic

ht w

ei-

terb

etrie

ben

wird

(=

kei

ne

Zeit

der

Prüf

ungs

vorb

erei

-tu

ng;

Wie

derh

olun

gen

zähl

en d

ageg

en n

icht

!)

nei

nn

ein

Page 32: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 32

Einschub: Leistungsbeschränkung auf Leistungen nach § 27 SGB II (= einige Mehrbedarfe + Härtefälle) (Kap. B. III)

1. Bei Leistungsausschlüssen nach § 7 Abs. 5 SGB II greifen in einigen Fällen keine Rückausnahmen nach § 7 Abs. 6 SGB II ein, insbesondere bei:• Schüler/innen und Studierenden von Ausbildungen, die dem Grunde nach

BAföG förderfähig sind (bei Studierenden Höherer Fachschulen, Akademien

und (Fach-)Hochschulen, wenn diese nicht mehr bei den Eltern wohnen= keine

Rückausnahme), die aus anderen Gründen als der Einkommensanrech-

nung kein BAföG beziehen (bspw. bei Wechsel des Ausbildungsgangs, Mehr-

fachausbildung, Überschreitung der Altersgrenze gemäß § 10 Abs. 3 BAföG

(Ausnahme jedoch Sonderfall Abendschule, da § 7 Abs. 6 Nr. 3 SGB II greift),

Überschreitung der Förderhöchstdauer oder Zweitstudium),

• Auszubildenden in Berufsausbildung, Teilnehmer/innen an berufsvorbe-

reitenden Bildungsmaßnahmen, Menschen mit Behinderungen in unter-

stützter Beschäftigung/ Grundausbildung, sofern sie mit voller Verpfle-

gung untergebracht sind.

2. Unterstützungsmöglichkeiten im Rahmen des SGB II nach § 27 SGB II9:a. Leistungsbeschränkung § 27 Abs. 2 SGB II auf einige Mehrbedarfe als Zu-

schuss, soweit diese nicht bereits gedeckt sind (§ 7 Abs. 5 SGB II i.V.m. § 27

Abs. 2 SGB II).

b. WENN Leistungsausschluss nach § 7 Abs. 5 SGB II eine besondere Härte

für Azubi: § 27 Abs. 3 Satz 1 SGB II = fast regulärer Leistungsanspruch als

(„Kann“-) Darlehen für eigentlich ausgeschlossene Leistungsanteile10.

c. Besondere Härtefallregelung befristet für vor dem 31.12.2020 begonnene

Ausbildungen besteht für einen bestimmten Kreis von Auszubildenden und

bei Vorliegen besonderer Bedingungen gem. § 27 Abs. 3 Satz 2, Satz 3

SGB II = fast regulärer SGB II-Anspruch als Zuschuss für:

+ alle Schüler (§ 12 BAföG) und Studierenden mit einem Bedarf nach § 13 Abs. 1

Nr. 1 BAföG,

+ die aufgrund ihres Alters gem. § 10 Abs. 3 BAföG keinen Anspruch auf Aus-

bildungsförderung haben (und § 7 Abs. 6 Nr. 3 SGB II nicht greift),

+ wenn die Ausbildung im Einzelfall zur Eingliederung zwingend erforder-

lich ist und

+ ohne die Gewährung von SGB II der Ausbildungsabbruch droht.

d. Überbrückungsdarlehen bei Ausbildungsbeginn (§ 27 Abs. 3 Satz 4 SGB II):

Leistungen analog § 24 Abs. 4 Satz 1 SGB II

9) Leistungen nach § 27 SGB II gelten nicht als Arbeitslosengeld II (§ 27 Abs. 1 S. 2 SGB II), sie lösen nicht den KV-Pflicht-tatbestand „SGB II-Bezug“ aus (ggf. Möglichkeiten: Beitragsbefreiung/Beiträge über Darlehen bzw. Zuschuss).

10) § 27 Abs. 3 S. 1 SGB II: Regelbedarfe, Warmwasser-Mehrbedarf, Bedarfe für KdU, Bedarfe für BuT, Beiträge zur KV-/Pfle-geversicherung, ABER nachrangig gegenüber dem Zuschuss nach § 27 Abs. 2 SGB II (nur bestimmte Mehrbedarfe).

Page 33: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 33

Art

der

Au

sbild

un

gW

oh

nve

rhäl

tnis

seA

usb

ildu

ng

dem

Gru

n-

de

nac

h f

örd

erfä

hig

n

ach

BA

föG

?

= A

uss

chlu

ss n

ach

§

7 A

bs.

5 S

atz

1 SG

B II

?

REG

EL:

dan

n

kein

SG

B II

CK

AU

SNA

HM

E vo

n d

er R

e-g

el (

§ 7

Ab

s. 5

SG

B II

) n

ach

§

7 A

bs.

6 S

GB

II?

§ 7

Abs

. 6 S

GB

II re

gelt

die

Aus

-na

hmen

von

§ 2

7 SG

B II

= u

nei

ng

esch

rän

kter

A

nsp

ruch

au

f SG

B II

- Le

istu

ng

en

bei

Au

ssch

luss

nac

h

§ 7

Ab

s. 5

SG

B II

Lei

s-tu

ng

en n

ur

nac

h

§ 27

Ab

s. 2

SG

B II

(nu

r b

esti

mm

te M

ehr-

bed

arfe

bei

Bed

ürf

tig

-ke

it a

ls Z

usc

hu

ss)

Här

tefa

ll-re

gel

un

gen

§ 27

Ab

s. 3

Sat

z 1

un

d S

atz

2 SG

B II

Erst

ausb

ildu

ng

in a

n-er

kann

tem

Aus

bil-

dung

sber

uf (

betr

ieb-

liche

ode

r au

ßerb

e-tr

iebl

iche

Aus

bild

ung)

so

wie

Ber

ufs

gru

nd

-b

ildu

ng

sjah

r m

it

Au

sbild

un

gsv

ertr

ag

§§ 5

7, 5

8 SG

B II

I

Bei U

nter

brec

hung

en

(z.B

. K

rank

heit)

gilt

§

69 A

bs. 2

SG

B III

(a

nalo

g §

15 a

BA

föG

):

BAB

noch

für

3 M

ona-

te n

ach

dem

Erk

ran-

kung

smon

at,

dana

ch

SGB

II au

ch b

ei f

ortb

e-st

ehen

dem

Aus

bil-

dung

sver

hältn

is

Azu

bi w

ohnt

im

H

aush

alt

der

Elt

ern

----

----

----

----

----

----

----

----

Azu

bi f

ührt

ein

en

eig

enen

Hau

shal

t(a

us s

chw

erw

iege

nden

so

zial

en G

ründ

en k

önne

n au

ch M

ind

erjä

hri

ge

im

eige

nen

Hau

shal

t BA

B

erha

lten)

----

----

----

----

----

----

----

----

bei

Un

terb

rin

gu

ng

bei

A

usb

ilder

/Wo

hn

hei

m

o.ä

.(=

Fäl

le d

er §

§ 61

Abs

. 2

und

3 SG

B III

)

nei

n,

eine

För

deru

ng

setz

t na

ch §

61

SGB

III

ein

eige

nstä

ndig

es W

oh-

nen

des

Azu

bis

vora

us

----

----

----

----

----

----

----

---

nei

n,

der

vorli

egen

de B

e-da

rf is

t ni

cht

in §

7 A

bs. 5

Sa

tz 2

SG

B II

aufg

efüh

rt:

§ 61

Abs

. 1 S

atz

1 SG

B III

i.V

.m.

§ 13

Abs

. 1 N

r. 1

BAfö

G –

BA

föG

-Bez

ug-

nahm

e be

triff

t di

e Le

is-

tung

shöh

e (3

72 €

+

250

€ m

ax.

fürs

Woh

nen)

----

----

----

----

----

----

----

----

ja,

Au

ssch

luss

nac

h

§ 7

Ab

s. 5

Sat

z 2

SGB

II

gre

ift

§§ 6

1 A

bs. 2

und

3

SGB

III)

kein

Aus

schl

uss

nach

§

7 A

bs. 5

Sat

z 2

SGB

II =

vo

ller

SGB

II-A

nsp

ruch

----

----

----

----

----

----

----

----

----

----

-

kein

Aus

schl

uss

nach

§

7 A

bs. 5

Sat

z 2

SGB

II =

vo

ller

SGB

II-A

nsp

ruch

(un

ter

An-

rech

nung

erh

alte

ner

Leis

tun-

gen)

----

----

----

----

----

----

----

----

----

----

-n

ein

, §

7 A

bs. 6

Nr.

2 SG

B II

fin-

det

nur

Anw

endu

ng a

uf s

chul

i-sc

he A

usbi

ldun

gen,

hie

r ni

cht

= L

eist

ungs

besc

hrän

kung

auf

§

27 S

GB

II

nei

n

----

----

----

----

----

----

----

----

nei

n

----

----

----

----

----

----

----

----

ja,

da d

er A

ussc

hlus

s na

ch §

7 A

bs. 5

Sat

z 2

SGB

II in

Fäl

len

der

§§

61

Abs

. 2 u

nd 3

SG

B III

gre

ift

nei

n

----

----

----

----

----

----

nei

n

----

----

----

----

----

----

glic

h

II. B

eru

fsau

sbild

un

gsb

eih

ilfe

BA

B (

§§ 5

6 b

is 7

2 SG

B II

I) (

Kap

. D

. II.

)

Page 34: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 34

Art

der

Au

sbild

un

gW

oh

nve

rhäl

tnis

seA

usb

ildu

ng

dem

Gru

n-

de

nac

h f

örd

erfä

hig

n

ach

BA

föG

?

= A

uss

chlu

ss n

ach

§

7 A

bs.

5 S

atz

1 SG

B II

?

REG

EL:

dan

n

kein

SG

B II

CK

AU

SNA

HM

E vo

n d

er R

e-g

el (

§ 7

Ab

s. 5

SG

B II

) n

ach

§

7 A

bs.

6 S

GB

II?

§ 7

Abs

. 6 S

GB

II re

gelt

die

Aus

-na

hmen

von

§ 2

7 SG

B II

= u

nei

ng

esch

rän

kter

A

nsp

ruch

au

f SG

B II

- Le

istu

ng

en

bei

Au

ssch

luss

nac

h

§ 7

Ab

s. 5

SG

B II

Lei

s-tu

ng

en n

ur

nac

h

§ 27

Ab

s. 2

SG

B II

(nu

r b

esti

mm

te M

ehr-

bed

arfe

bei

Bed

ürf

tig

-ke

it a

ls Z

usc

hu

ss)

Här

tefa

ll-re

gel

un

gen

§ 27

Ab

s. 3

Sat

z 1

un

d S

atz

2 SG

B II

Vo

rber

eite

nd

e B

il-d

un

gsm

aßn

ahm

en

•Zu

m E

rwer

b e

ines

H

aup

tsch

ul-

A

bsc

hlu

sses

plu

s B

etri

ebs p

rakt

iku

m

•Zu

m E

rwer

b

ber

ufs

rele

van

ter

Ken

ntn

isse

•Zu

r V

orb

erei

tun

g

auf

ein

e A

us-

bild

un

gss

telle

51

SGB

III)

Azu

bi w

ohnt

im

H

aush

alt

der

Elt

ern

----

----

----

----

----

----

----

----

Azu

bi f

ührt

ein

en

eig

enen

Hau

shal

t

Aus

sch

wer

wie

gend

en

sozi

alen

Grü

nden

kön

nen

auch

Min

der

jäh

rig

e im

ei

gene

n H

aush

alt

BAB

er

halte

n--

----

----

----

----

----

----

----

--

Azu

bi

ist

un

ter-

geb

rach

t (§

62

Ab

s. 3

SG

B II

I)

nei

n,

der

vorli

egen

de B

e-da

rf is

t ni

cht

in §

7 A

bs. 5

Sa

tz 2

SG

B II

aufg

efüh

rt,

kein

Aus

schl

uss

(„M

ini

BAB“

231

€,

§ 62

Abs

. 1 S

GB

III i.

V.m

§ 12

Abs

. 1 N

r. 1

BAfö

G)

----

----

----

----

----

----

----

----

nei

n,

der

vorli

egen

de B

e-da

rf is

t ni

cht

in

§ 7

Abs

. 5 S

atz

2 SG

B II

aufg

efüh

rt,

kein

Aus

-sc

hlus

s (4

18 €

plu

s m

ax.

83 €

für

s W

ohne

n, §

62

Abs

. 2 S

GB

III)

----

----

----

----

----

----

----

----

Au

ssch

luss

nac

h

§ 7

Abs

. 5 S

atz

2 SG

B II

g

reif

t, B

edar

f na

ch §

62

Abs

. 3 S

GB

III

kein

Aus

schl

uss

nach

§ 7

Abs

. 5 S

atz

2 SG

B II

= v

olle

r SG

B II

-An

spru

ch (

unte

r

Anr

echn

ung

erha

ltene

r

Leis

tung

en)

----

----

----

----

----

----

----

----

----

----

-

kein

Aus

schl

uss

nach

§ 7

Abs

. 5 S

atz

2 SG

B II

= v

olle

r SG

B II

-An

spru

ch (

unte

r

Anr

echn

ung

erha

ltene

r

Leis

tung

en)

----

----

----

----

----

----

----

----

----

----

-

§ 7

Abs

. 6 S

GB

II fin

det

hier

ke

ine

Anw

endu

ng =

Lei

stun

gs-

besc

hrän

kung

auf

§ 2

7 SG

B II

nei

n

----

----

----

----

----

----

----

----

nei

n

----

----

----

----

----

----

----

----

ja,

da d

er A

ussc

hlus

s na

ch §

7 A

bs. 5

Sat

z 2

SGB

II in

Fäl

len

des

§

62 A

bs. 3

SG

B III

gre

ift

nei

n

----

----

----

----

----

----

nei

n

----

----

----

----

----

----

glic

h

Page 35: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 35

III.

Au

sbild

un

gsg

eld

r M

ensc

hen

mit

Beh

ind

eru

ng

(§§

122

bis

124

SG

B II

I) (

Kap

. D

. V.

)

Art

der

Au

sbild

un

gW

oh

nve

rhäl

tnis

seA

usb

ildu

ng

dem

Gru

nd

e n

ach

rder

fäh

ig n

ach

B

Afö

G?

= A

uss

chlu

ss n

ach

§

7 A

bs.

5 S

atz

1 SG

B II

?

REG

EL:

dan

n k

ein

SG

B II

CK

AU

SNA

HM

E vo

n d

er

Reg

el (

§ 7

Ab

s. 5

SG

B II

) n

ach

§ 7

Ab

s. 6

SG

B II

? §

7 A

bs. 6

SG

B II

rege

lt di

e A

usna

hmen

von

§ 2

7 SG

B II

= u

nei

ng

esch

rän

kter

A

nsp

ruch

au

f SG

B II

- Le

istu

ng

en

bei

Au

ssch

luss

nac

h

§ 7

Ab

s. 5

SG

B II

Le

istu

ng

en n

ur

nac

h

§ 27

Ab

s. 2

SG

B II

(nu

r b

esti

mm

te M

ehr-

bed

arfe

bei

Bed

ürf

tig

-ke

it a

ls Z

usc

hu

ss)

Här

tefa

ll-re

gel

un

gen

§ 27

Ab

s. 3

Sat

z 1

un

d S

atz

2 SG

B II

Ber

ufl

ich

e A

usb

ildu

ng

b

ehin

der

ter

M

ensc

hen

§ 12

3 A

bs.

1 S

GB

III

(Vo

lljäh

rig

e)

Azu

bi w

ohnt

im

H

aush

alt

der

Elt

ern

----

----

----

----

----

----

----

---

Azu

bi f

üh

rt e

inen

ei

gen

en H

aush

alt

----

----

----

----

----

----

----

---

Azu

bi is

t u

nte

rgeb

rach

t (§

123

Ab

s. 1

Nr.

2,

Nr.

3

SGB

III)

nei

n,

der

vorli

egen

de B

e-da

rf is

t ni

cht

in

§ 7

Abs

. 5 S

atz

2 SG

B II

auf-

gefü

hrt,

kei

n A

ussc

hlus

s (3

38 €

bzw

. 42

5 €,

§ 1

23

Abs

. 1 N

r. 1

SGB

III)

----

----

----

----

----

----

----

----

--n

ein

, de

r vo

rlieg

ende

Be-

darf

ist

nich

t in

§ 7

Abs

. 5

Satz

2 S

GB

II au

fgef

ührt

, ke

in A

ussc

hlus

s (3

72 €

plu

s m

ax.

250

€ fü

rs W

ohne

n,

§ 12

3 A

bs. 1

Nr.

4 SG

B III

i.V

.m.

§ 13

Abs

. 1 N

r. 1

BAfö

G)

----

----

----

----

----

----

----

----

---

ja,

Aus

schl

uss

nach

§

7 A

bs.

5 S

atz

2 SG

B II

gr

eift

kein

Aus

schl

uss

nach

§ 7

Abs

. 5 S

atz

2 SG

B II

= v

olle

r SG

B II

-An

spru

ch

(unt

er A

nrec

hnun

g er

halte

-ne

r Le

istu

ngen

)

----

----

----

----

----

----

----

----

----

kein

Aus

schl

uss

nach

§

7 A

bs. 5

Sat

z 2

SGB

II =

vo

ller

SGB

II-A

nsp

ruch

(u

nter

Anr

echn

ung

erha

lte-

ner

Leis

tung

en)

----

----

----

----

----

----

----

----

----

§ 7

Abs

. 6 S

GB

II fin

det

hier

ke

ine

Anw

endu

ng =

Le

istu

ngsb

esch

ränk

ung

auf

§ 27

SG

B II

nei

n

----

----

----

----

----

----

----

----

nei

n

----

----

----

----

----

----

----

----

ja,

da d

er A

ussc

hlus

s na

ch §

7 A

bs. 5

Sat

z 2

SGB

II in

Fäl

len

des

§ 12

3 A

bs. 1

Nr.

2, N

r. 3

SGB

III

grei

ft

nei

n

----

----

----

----

----

----

nei

n

----

----

----

----

----

----

glic

h

Page 36: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 36

Art

der

Au

sbild

un

gW

oh

nve

rhäl

tnis

seA

usb

ildu

ng

dem

Gru

nd

e n

ach

rder

fäh

ig n

ach

B

Afö

G?

= A

uss

chlu

ss n

ach

§

7 A

bs.

5 S

atz

1 SG

B II

?

REG

EL:

dan

n k

ein

SG

B II

CK

AU

SNA

HM

E vo

n d

er

Reg

el (

§ 7

Ab

s. 5

SG

B II

) n

ach

§ 7

Ab

s. 6

SG

B II

? §

7 A

bs. 6

SG

B II

rege

lt di

e A

usna

hmen

von

§ 2

7 SG

B II

= u

nei

ng

esch

rän

kter

A

nsp

ruch

au

f SG

B II

- Le

istu

ng

en

bei

Au

ssch

luss

nac

h

§ 7

Ab

s. 5

SG

B II

Le

istu

ng

en n

ur

nac

h

§ 27

Ab

s. 2

SG

B II

(nu

r b

esti

mm

te M

ehr-

bed

arfe

bei

Bed

ürf

tig

-ke

it a

ls Z

usc

hu

ss)

Här

tefa

ll-re

gel

un

gen

§ 27

Ab

s. 3

Sat

z 1

un

d S

atz

2 SG

B II

Ber

ufl

ich

e A

usb

ildu

ng

beh

ind

erte

r M

ensc

hen

§ 12

3 A

bs.

2 S

GB

III

(Min

der

jäh

rig

e)

min

der

jäh

rig

er A

zubi

hrt

eine

n ei

gen

en

Hau

shal

t,

könn

te a

ber

die

Aus

bil-

dung

sstä

tte

von

der

El-

tern

woh

nung

aus

err

ei-

chen

od

erJu

gend

hilfe

leis

tung

en

(SG

B V

III)

wer

den

er-

brac

ht,

die

die

KdU

ein

-sc

hlie

ßen

nei

n,

die

vorli

egen

den

Be-

darf

e si

nd n

icht

in

§ 7

Abs

. 5 S

atz

2 SG

B II

au

fgef

ührt

, ke

in A

ussc

hlus

s (3

38 €

, ke

in K

dU-A

ntei

l en

thal

ten,

§ 1

23 A

bs. 2

N

r. 1,

Nr.

2 SG

B III

)

kein

Aus

schl

uss

nach

§ 7

Abs

. 5 S

atz

2 SG

B II

= v

olle

r SG

B II

-An

spru

ch

(unt

er A

nrec

hnun

g er

halte

-ne

r Le

istu

ngen

)

nei

nn

ein

Page 37: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Seite 37

Art

der

Au

sbild

un

gW

oh

nve

rhäl

tnis

seA

usb

ildu

ng

dem

Gru

nd

e n

ach

rder

fäh

ig n

ach

B

Afö

G?

= A

uss

chlu

ss n

ach

§

7 A

bs.

5 S

atz

1 SG

B II

?

REG

EL:

dan

n k

ein

SG

B II

CK

AU

SNA

HM

E vo

n d

er

Reg

el (

§ 7

Ab

s. 5

SG

B II

) n

ach

§ 7

Ab

s. 6

SG

B II

? §

7 A

bs. 6

SG

B II

rege

lt di

e A

usna

hmen

von

§ 2

7 SG

B II

= u

nei

ng

esch

rän

kter

A

nsp

ruch

au

f SG

B II

- Le

istu

ng

en

bei

Au

ssch

luss

nac

h

§ 7

Ab

s. 5

SG

B II

Le

istu

ng

en n

ur

nac

h

§ 27

Ab

s. 2

SG

B II

(nu

r b

esti

mm

te M

ehr-

bed

arfe

bei

Bed

ürf

tig

-ke

it a

ls Z

usc

hu

ss)

Här

tefa

ll-re

gel

un

gen

§ 27

Ab

s. 3

Sat

z 1

un

d S

atz

2 SG

B II

Ber

ufs

vorb

erei

ten

de

Bild

un

gsm

aßn

ahm

e,

Gru

nd

ausb

ildu

ng

,

bet

rieb

lich

e Q

ual

ifi-

zier

un

g b

ehin

der

ter

Men

sch

en

§ 12

4 SG

B II

I

Azu

bi w

oh

nt

im H

aus-

hal

t d

er E

lter

n

----

----

----

----

----

----

-A

zubi

hrt

ein

en

eig

enen

Hau

shal

t (V

ollj

ähri

ge)

----

----

----

----

----

----

-A

zubi

hrt

ein

en

eig

enen

Hau

shal

t (M

ind

erjä

hri

ge)

a) k

ön

nte

ab

er d

ie

Au

sbild

un

gss

tätt

e vo

n d

er E

lter

nw

oh

-n

un

g a

us

erre

ich

enb

) Ju

gen

dh

ilfel

eist

un

-g

en (

SGB

VIII

) w

er-

den

erb

rach

t, d

ie d

ie

Kd

U e

insc

hlie

ßen

----

----

----

----

----

----

----

---

Azu

bi is

t u

nte

rgeb

rach

t(§

124

Ab

s. 1

Nr.

3 u

nd

A

bs.

3 S

GB

III)

nei

n,

die

vorl

ieg

end

en

Bed

arfe

sin

d n

ich

t in

§ 7

Abs

. 5 S

atz

2 SG

B II

aufg

efü

hrt

, ke

in A

us-

schl

uss:

+ §

124

Abs

. 1 N

r. 1

SGB

III

i.V.m

. §

12 A

bs. 1

Nr.

1 BA

föG

(M

ini-A

usbi

ldun

gs-

geld

): 23

1 €;

----

+ §

124

Abs

. 1 N

r. 2

SGB

III:

418

€ pl

us m

ax.

83 €

für

s W

ohne

n;--

--+

§ 1

24 A

bs. 2

Nr.

1 SG

B III

:21

8 €

(Kei

n K

dU-A

ntei

l ent

-ha

lten)

---

+ §

124

Abs

. 2 N

r. 2

SGB

III(K

dU h

ier

gede

ckt)

----

----

----

----

----

----

----

----

---

ja,

Aus

schl

uss

nach

§

7 A

bs.

5 S

atz

2 SG

B II

gr

eift

kein

Aus

schl

uss

nach

§ 7

Abs

. 5 S

atz

2 SG

B II

= v

olle

r SG

B II

-An

spru

ch

(unt

er A

nrec

hnun

g er

halte

-ne

r Le

istu

ngen

)

----

----

----

----

----

----

----

----

7 A

bs. 6

SG

B II

finde

t hi

er

kein

e A

nwen

dung

=

Leis

tung

sbes

chrä

nkun

g au

f §

27 S

GB

II

nei

n

----

----

----

----

----

----

----

----

ja,

da d

er A

ussc

hlus

s na

ch §

7 A

bs. 5

Sat

z 2

SGB

II in

Fäl

len

des

§ 12

4 A

bs. 1

Nr.3

und

Abs

. 3

SGB

III g

reift

nei

n

----

----

----

----

----

----

glic

h

Page 38: Arbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung ... · PDF fileArbeitshilfe des Deutschen Vereins zur Existenzsicherung von Auszu-bildenden im SGB II Die Arbeitshilfe (DV

Impressum

Herausgeber:

Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V.Michael Löher, VorstandMichaelkirchstr. 17/1810179 Berlinwww.deutscher-verein.deE-Mail [email protected]

Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. – seit über 130 Jahren das Forum des Sozialen

Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. ist das gemeinsame Forum von Kommunen und Wohlfahrtsorganisationen sowie ihrer Einrichtungen, der Bundesländer, der privatgewerblichen Anbieter sozialer Dienste und von den Vertretern der Wissenschaft für alle Bereiche der Sozialen Arbeit, der Sozialpolitik und des Sozialrechts. Er begleitet und gestaltet durch seine Expertise und Erfah-rung die Entwicklungen u.a. der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik, der Sozial- und Altenhilfe, der Grundsicherungssysteme, der Pflege und Rehabilitation. Der Deutsche Verein wird gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.