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journal ARBEIT | GESUNDHEIT | SOZIALES | RECHT hcp Herausgegeben mit freundlicher Unterstützung von: 1. Jahrgang Nr. 01-2010 ISSN 2190-0930 Heftpreis: 3 www.hcp-journal.de © Bernd Sterzl / PIXELIO ARGE SBV ARGE SBV Hamburger Wirtschaft Hamburger Wirtschaft Offizielles Org Offizielles Organ der an der Arbeitsgemeinschaft der Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungen Schwerbehindertenvertretungen in der H in der Hamburger Wirtschaft amburger Wirtschaft

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1. Jahrgang | Heft Nr. 1 | 2010 (inhalt)ARGE SBVARGE SBV

Hamburger WirtschaftHamburger WirtschaftOffizielles Organ der

Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungenin der Hamburger Wirtschaft

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(inhalt) Themen ...................................................................................... 3

(editorial) Gemeinsam viel(e) erreichen, Impressum ..................................... 4

(grußworte) Antje Blumenthal, Prof. Dr. Hans-Jörg Schmidt-Trenz ................. 5

(intern) Ansprechpartner im Vorstand / Informationen ................................ 6 -7

(wir stellen vor) BFW Vermittlungskontor ................................................... 8

(fortbildung) Strategien & Tipps für den betrieblichen Alltag .......................... 9

(fortbildung) 6. Gesundheitstag der Hamburger Wirtschaft ........................... 9

(arbeit) Gehörlose sind ein besonderes Klientel ........................................... 10 -11

(aktuell) MoreMobilityMesse 2010 ........................................................... 12-13

(sport) Paralympics – Barrierefreie Reportagen .......................................... 14

(fortbildung) Hörgeschädigte aufgehorcht: Simultan-Schriftdolmetscher .......... 16-17

(recht) § 81 SGB IX Stellenbesetzung durch Versetzung .............................. 18

(recht) Pflegezeitgesetz ........................................................................... 19

(portrait) Franklin D. Roosevelt ................................................................. 20 -21

(arbeit) handicap: Praxisnahe Beratung ..................................................... 22

(gesundheit) Rückkehr ins Arbeitsleben ...................................................... 23

(wir stellen vor) Disability Manager ........................................................... 24

(soziales) Arbeit führt mitten in die Gesellschaft .......................................... 25

(das beste) Humor ................................................................................. 26

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(editorial) 1. Jahrgang | Heft Nr. 1 | 2010

ARGE SBVARGE SBV

Hamburger WirtschaftHamburger WirtschaftOff OOffizielles Organ der

Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungenin der Hamburger Wirtschaft

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

in unserem Dezember-Brief an die Vertrauenspersonen derSchwerbehinderten in den Betrieben der Hamburger Wirtschafthaben wir die Herausgabe dieses Heftes bereits angekündigt.Jetzt ist es soweit. In Händen halten Sie die Erstausgabe unseresneuen Mediums – das HCP Journal. Wir haben alles auf den Kopfgestellt und eine Möglichkeit gefunden, Sie ab sofort mit den un-terschiedlichsten Informationen und Anregungen in diesem attrak-tiven Format zu informieren. Ziel ist es, Ihnen das HCP Journalmöglichst monatlich zur Verfügung zu stellen. Aber bis dahin ist esnoch ein gutes Stück Arbeit. Zu Beginn werden wir ein vierteljährli-ches Erscheinen ermöglichen. Dem Vorstand lag es am Herzen,den Leserkreis erheblich zu erweitern. Unsere Informationen sindnicht nur für die Vertrauenspersonen der Schwerbehindertenver-tretungen von Interesse, sondern auch für alle, die von einer Be-hinderung betroffen oder bedroht sind oder sich mit dem ThemaPersonal in der Hamburger Wirtschaft beschäftigen. Die in denHamburger Betrieben beschäftigten schwerbehinderten Men-schen oder Gleichgestellten erhalten das HCP Journal zukünftigdurch ihre Vertrauenspersonen – zunächst digital. Ferner möchtenwir die Betriebsräte, die Verantwortlichen der Personalbereiche so-wie die Geschäftsführungen in den Betrieben der HamburgerWirtschaft erreichen, wie auch die verschiedensten Fachbereicheder Hamburger Behörden, Institutionen und Verbände. Wir startenzunächst mit einer Print-Auflage für alle Vertrauenspersonen unddie Geschäftsführer/Vorstände in den Hamburger Betrieben.Einschließlich der Digital-Ausgabe werden wir ab sofort bis zu30.000 Leser erreichen und sind zuversichtlich, in absehbarer Zeitdie Printauflage auf bis zu 30.000 Exemplaren zu steigern. Jedefinanzielle Unterstützung ist herzlich willkommen.

Die Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungen inder Hamburger Wirtschaft (ARGE SBV - Hamburger Wirtschaft)ist ein Zusammenschluss von ca. 700 Vertrauenspersonen in derprivaten Wirtschaft der Freien und Hansestadt Hamburg. Dieausschließlich ehrenamtlich tätigen Vertrauenspersonen vertre-ten in den Betrieben die Interessen der ca. 24.000 in Hamburgbeschäftigten schwerbehinderten oder ihnen gleichgestelltenMenschen. Unsere Arbeit wird von vielen unterstützt, insbeson-dere auch vom Integrationsamt sowie der Senatskoordinatorinfür die Gleichstellung behinderter Menschen in der Freien undHansestadt Hamburg, Frau Antje Blumenthal. Einen herzlichenDank richten wir an die Handelskammer Hamburg für Ihre Un-terstützung bei der Distribution unseres HCP Journals.Die Arbeit der ARGE SBV - Hamburger Wirtschaft ist eine wich-tige gesellschaftspolitische Aufgabe. Durch Meinungs- und Er-fahrungsaustausch sowie Mitwirken an verschiedenen Projektenwerden wichtige Impulse gegeben. Ein Impuls der ARGE SBV -Hamburger Wirtschaft ist z.B. die Initiative zur Verleihung einesIntegrationspreises, die öffentlich sichtbar macht, was beispiel-haft und vorbildlich in Hamburger Betrieben geschieht. Zielset-zung ist es auch, insbesondere bestehende Klischees, Vorbehal-te oder Berührungsängste gegenüber Menschen mit Behinde-rungen abzubauen. Und nun wünschen wir Ihnen viel Freudebeim Lesen. Ihre Meinung und Kritik interessieren uns. Themen-vorschläge nehmen wir gern entgegen.

Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehinderten-vertretungen in der Hamburger Wirtschaft

Volker Ravenhorst Vorsitzender des Vorstandes

„Gemeinsam viel(e) erreichen“

Impressum

Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungen in der Hamburger Wirtschaft (ARGE SBV Hamburger Wirtschaft). Schriftlei-tung (ehrenamtlich): Volker Ravenhorst, Vorsitzender des Vorstandes der Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungen in der HamburgerWirtschaft, Besenbinderhof 60, 20097 Hamburg, E-Mail: [email protected]. Manuskripte: Erbeten an die Schriftleitung. Rechte: Die veröf-fentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Mit der Annahme des Manuskriptes gehen alle Verwertungsrechte für Zeitschriften, wie Nachdruck,auch von Abbildungen, Vervielfältigungen jeder Art, Übersetzungen, auf den Herausgeber über. Vortrag, Funk, Tonträger- und Fernsehsendungen sowieSpeicherung in Datenverarbeitungsanlagen, auch auszugsweise, behält sich der Urheber vor. Gestaltungs- und Produktionsrechte: © 2010 byEinhorn-Presse Verlag.

Bezugsbedingungen: Der Bezug für Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungen in der Hamburger Wirtschaft ist kosten-frei. Einzelheft: 3 Euro zzgl. Versandkosten. Verlag/Anzeigen: Einhorn-Presse Verlag, Glockengießerwall 17, 20095 Hamburg, Tel. 040 / 3615750,Telefax: 040 / 36157516, E-Mail: [email protected]. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2 vom 1. Februar 2010. Druck auf chlorfrei gebleichtem undumweltfreundlichen Papier. Printed in Germany. ISSN 2190-0930

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1. Jahrgang | Heft Nr. 1 | 2010 (grußworte)ARGE SBVARGE SBV

Hamburger WirtschaftHamburger WirtschaftOffizielles Organ der

Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungenin der Hamburger Wirtschaft

Liebe Leserinnen und Leser,

es freut mich sehr, dass ich in meiner Funktion als Senatskoordina-torin zur Gleichstellung behinderter Menschen in der ersten Ausga-be des HCP Journals zu Ihnen sprechen darf. Die Öffnung des ehemaligen Info-Dienstes hin zu einem Journal,das jedem, der sich in der Hamburger Wirtschaft mit dem ThemaPersonal beschäftigt, offen steht, ist ein Novum. Ich bin der festenÜberzeugung, dass es der ARGE SBV – Hamburger Wirtschaft aufdiese Art und Weise gelingen wird, einen sehr breiten Kreis an In-teressierten zu erreichen. Es wird häufig übersehen, dass in Ham-burger Unternehmen rund 24.000 Menschen mit einer Behinde-rung arbeiten. Das HCP Journal kann helfen, Vorbehalte, Klischeesund Berührungsängste gegenüber Menschen mit Behinderung ab-zubauen. Gleichzeitig kann es erfolgreiche Projekte vorstellen undzur Nachahmung empfehlen. Dies wird nicht nur die Akzeptanz derbehinderten Menschen in der Hamburger Wirtschaft fördern, son-

dern auch eine Hilfestellung für die Personalchefs in den Unterneh-men sein. Denn wir müssen einander kennenlernen, um uns zu ver-stehen! So möchte die ARGE SBV – Hamburger Wirtschaft zukünftig auchüber Projekte zur Integration von behinderten Arbeitnehmern in Be-trieben berichten. Sicher wird es viele Personaler geben, die für neueKonzepte zur Integration behinderter Menschen sehr aufgeschlos-sen sind und diese in ihre Unternehmen einfließen lassen. Ich finde, die Idee ein Journal aufzulegen, großartig. Auch wenn derAnfang sicher sehr steinig sein wird, sollte Sie dies nicht abhalten,die Veröffentlichung des Journals weiter zu verfolgen und erfolg-reich an dem Verständnis füreinander zu arbeiten! Ich wünsche Ihnen und dem HCP Journal alles erdenklich Gute undfreue mich schon, zum ersten Geburtstag gratulieren zu dürfen!

Antje BlumenthalSenatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschender Freien und Hansestadt Hamburg

Liebe Leserinnen und Leser,

im Namen der Handelskammer Hamburg möchte ich Sie zu dieserersten Ausgabe des HCP Journals begrüßen. Es ist mir eine Freu-de, heute das Ergebnis des besonderen Einsatzes der Initiatorenund des Verlages zu Ihrer Lektüre zu empfehlen. Ich bin fest davonüberzeugt, dass dieser frische Kommunikationsweg zum verbesser-ten Dialog zwischen Arbeitgebern und schwerbehinderten Arbeit-nehmern beitragen wird.Hamburg als Metropole und Wirtschaftszentrum des Nordens bie-tet einer breiten Gesellschaft ein offenes Umfeld zum Leben undArbeiten. Die Arbeit selbst hat dabei einen hohen Stellenwert, dennwer arbeitet, ist in hohem Maße selbst bestimmt. Deshalb stellt Ar-

beit für Menschen mit Behinderung einen besonders wichtigenFaktor zur selbstständigen Lebensführung dar.Unsere Handelskammer Hamburg unterstützt ausdrücklich dasVorhaben, mit dem vorliegenden Journal die Zusammenarbeit zwi-schen der Wirtschaft und den Schwerbehindertenvertretungen zuintensivieren. Ich ermuntere die Unternehmerinnen und Unterneh-mer der Hansestadt zu einem aktiven Gebrauch dieser neuen Platt-form in der Gewissheit, dass soziales Engagement und gemein-schaftliche Verantwortung seit jeher zu den traditionellen Wertender Unternehmen in der Hamburger Wirtschaft gehören.

Prof. Dr. Hans-Jörg Schmidt-TrenzHauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg

„Es wird häufig übersehen, dass in Hamburger Unter-nehmen 24.000 Menschen mit Behinderung arbeiten.“

„Frischer Kommunikationsweg zum Dialog zwischen Arbeitgebern und schwerbehinderten Arbeitnehmern...”

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(intern) 1. Jahrgang | Heft Nr. 1 | 2010

ARGE SBVARGE SBV

Hamburger WirtschaftHamburger WirtschaftOff OOffizielles Organ der

Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungenin der Hamburger Wirtschaft

ARGE SBV – Hamburger Wirtschaft

Ihre Ansprechpartner im Vorstand

Volker Ravenhorst (Vorsitzender)Vertrauensperson der Schwerbehinderten bei Aon Jauch & Hübener Tel.: (0176) 24 26 80 55 [email protected]

Rebecca Hellwege(stellv. Vorsitzende) Berufsgenossenschaft für Ge-sundheitsdienst und Wohlfahrt Tel.: (040) 2 02 07 - 11 [email protected]

Jürgen Ehlers KLE Klinik Logistik Eppendorf GmbH Tel.: (040) 4 28 03 - 46 89 [email protected]

Bernd Perthun Vattenfall Europe NuclearEnergy GmbHTel.: (040) 63 96 - 41 17 [email protected]

Martina Bondzio Tchibo GmbH Tel.: (040) 6 36 89 - 830 [email protected]

Friedrich Ivers VSU Hamburg-Wacht Tel.: (040) 65 69 01 - 36 [email protected]

Hartmut Dignas Flughafen Hamburg GmbH Tel.: (040) 50 75 - 15 26 [email protected]

Jens Nübel Active Billing GmbH & Co KG Tel.: (040) 76 68 - 40 90 [email protected]

Manuela Winkler OLYMPUS Europa Holding GmbH Tel.: (040) 2 37 73 - 58 70 [email protected]

Gundula BehnckeVertrauensperson in der DAK-ZentraleHamburg Tel.: (040) 23 96 - 14 84 [email protected]

KREATIVE MEDIEN AUSHAMBURGV E R L A G | W E R B U N G | P R E S S E | D R U C K E I N H O R N - M E D I A . C O M

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1. Jahrgang | Heft Nr. 1 | 2010 (intern)ARGE SBVARGE SBV

Hamburger WirtschaftHamburger WirtschaftOffizielles Organ der

Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungenin der Hamburger Wirtschaft

Jahreshauptversammlung 2010der Vertrauenspersonen derSchwerbehindertenvertretungen in der Hamburger WirtschaftDie diesjährige Jahreshauptversammlung der Vertrauensper-sonen der Schwerbehindertenvertretungen findet amFreitag, den 4. Juni 2010 statt. Bitte merken Sie sich diesenTermin vor. Die Einladung nebst Agenda und Zeitplan gehtIhnen noch rechtzeitig zu. Viele interessante Themen werdenSie erwarten. Unsere Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.Viele Fachbereiche und Institutionen werden Ihnen an Infor-mationsständen weitere Anregungen für Ihre Arbeit geben.Sofern Sie noch Themenwünsche haben, sprechen Sie unsgerne an. Frau Antje Blumenthal, die neue Senatskoordinato-rin für die Gleichstellung von behinderten Menschen in derFreien und Hansestadt Hamburg hat ihre Teilnahme bereitszugesagt.

Veränderungen im Vorstand derARGE SBV – Hamburger Wirtschaft

Frau Heidi Liebchen, Vertrauensperson derSchwerbehinderten bei der Postbank Ham-burg, war seit vielen Jahren ehrenamtlich imVorstand der ARGE SBV – HamburgerWirtschaft tätig. Aus persönlichen Gründenmusste Heidi leider ihre Arbeit im Vorstandaufgeben. Wir danken Heidi nochmals rechtherzlich für ihre langjährige Arbeit im Vor-stand und wünschen ihr für die Zukunft al-les Gute. Der Vorstand der ARGE SBV –Hamburger Wirtschaft soll gemäß seinerGeschäftsordnung mit 12 Mitgliedern be-setzt sein. Aufgrund beruflicher Notwendig-keiten oder aus persönlichen Gründen hatsich der Vorstand seit seiner Wahl in 2007auf nur noch 9 Mitglieder reduziert. Umsomehr freuen wir uns, dass sich Gundula

Behncke und Bernd Perthun gemeldet haben, um bei unsmitzuwirken. Gundula Behncke ist bei der DAK Hamburgbeschäftigt. Ehrenamtlich ist sie 1. Stellvertretende Vertrau-ensperson der Schwerbehindertenvertretung. BerndPerthun ist bei der Vattenfall beschäftigt. Hier ist er eben-falls Vertrauensperson der Schwerbehinderten. Wir wün-schen Ulrike und Bernd für ihre Arbeit im Vorstand allesGute und viel Erfolg. Ihr seid herzlich willkommen.

Integrationspreis ARGE SBV –Hamburger WirtschaftDie Verleihung des Integrationspreises, eine Initiative derARGE SBV - Hamburger Wirtschaft, ist wieder in Vorbereitung.In einem Gespräch der ARGE SBV mit der Senatskoordinatorinfür die Gleichstellung behinderter Menschen, Antje Blumenthal,wurden erste Schritte vereinbart. Es wurde sich darauf verstän-digt, dass der Integrationspreis durch die Senatskoordinatorinin Kooperation mit der ARGE SBV - Hamburger Wirtschaft ver-liehen wird. Der Zeitpunkt der Preisverleihung steht noch nichtabschließend fest. Weitere Informationen werden wir zu einemspäteren Zeitpunkt veröffentlichen.

HCP Journal Themenvorschläge,Anregungen und FragenAls Herausgeber des HCP Journals sind uns die Wünsche undVorstellungen unserer Leser ein besonders wichtiges Anliegen.Ob Leserbriefe, Kleinanzeigen oder besondere Themenvorschlä-ge – senden Sie uns Ihre Meinungen und Wünsche, damit dieSchriftleitung und Redaktion sie berücksichtigen können:[email protected].

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(wir stellen vor) 1. Jahrgang | Heft Nr. 1 | 2010

ARGE SBVARGE SBV

Hamburger WirtschaftHamburger WirtschaftOff OOffizielles Organ der

Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungenin der Hamburger Wirtschaft

Ihnen als Leserin und Leser des HCP Journals und diesemselbst wünschen wir im Sinne der Menschen mit Behinde rungviel Erfolg. Als Trägerin des IFD Hamburg unterstützt die BFWVermittlungskontor GmbH Menschen mit Körper- oder Sinnes-behinderung, Menschen mit Handicaps oder besonderemUnterstützungsbedarf.

Dienstleistungen und AngeboteVom IFD Hamburg erhalten Unternehmen Information undBeratung zu Fragen der Beschäftigung behinderter Men-schen. Und Menschen mit Behinderung lassen sich bei ihrerSuche nach einem neuen Arbeitsplatz unterstützen. Die Bera-tung ist individuell und gezielt. Sie ist ausgerichtet auf einedauerhafte Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Un-ternehmen werden leistungsfähige Bewerberinnen und Be-werber vorgeschlagen. Die Beratung und Vorstellung findet

gerne vor Ort statt. An Bekanntheit gewinnt zunehmend diemonatlich aktualisierte „Gelbe Liste“, der Bewerberpool alsideales Recruitinginstrument für jede Personalabteilung. Sieist im Internet unter www.ifd-hamburg.de/bewerberliste.phpzu finden. Besondere anonymisierte Profile aus unserem Be-werberpool finden sich gleichnamig unter www.bfw-vermitt-lungskontor.de.

Öffentlicher AuftragDie Betroffenen selbst sowie alle, die mit und für Menschenmit Behinderung arbeiten, wissen, dass zuallererst die ‚Köpfe‘erreicht werden müssen. Ist diese Hürde genommen, sind Per-sonalentscheider für staatliche Förderleistungen und fachlicheArgumentation offen. Allzumenschlich, dass eher Begriffe wieAusgleichsabgabe und Kündigungsschutz abschrecken. Des-halb versteht der IFD Hamburg sich als fachlicher Partner derUnternehmen und legt die Vorteile der Integration und Be-schäftigung von behinderten Erwerbsfähigen dar und hilft beider Bewältigung bürokratischer Hürden.Wir freuen uns, das HCP Journal zukünftig regelmäßig mitFachbeiträgen und beispielhaften Vermittlungen zu begleiten.Der IFD Hamburg ist ein wesentlicher Geschäftsbereich derBFW Vermittlungskontor gGmbH, die das BFW Hamburg alsTräger ablöst. – Aber es bleibt ja alles in der BFW-„Familie“.– Wir sind spezialisiert auf die Bedürfnisse erwerbsfähigerMenschen, die bezogen auf den Arbeitsmarkt gleich mehrereDefizite aufweisen können. Beispiele unserer vielfältigenTätigkeiten: Jungerwachsenen aus dem norddeutschen Raumeröffnen wir Perspektiven in der Metropolregion; Menschen50plus sowie Langzeitarbeitslose begleiten wir umfänglichund langfristig; unser Kompetenzzentrum unterstützt Hörge-schädigte. Unsere Kernkompetenzen sind Beratung, Qualifzie-rung, Arbeitsvermittlung.Als Personalentscheider oder Arbeitsuchende, bzw. von Kündi-gung bedrohte sowie alle Interessierte: Nehmen Sie gerneKontakt zu uns auf – bzw. machen Sie andere auf unsereDienstleistung aufmerksam. Lassen Sie uns gemeinsam Pro-jekte entwickeln und Angebote identifizieren, die für Men-schen mit Behinderung gleichermaßen interessant und nutz-bar sind. Schauen Sie bespielhaft auf einige anonymisierteBewerbeprofile unter www.bfw-vermittlungskontor.de unterder Rubrik „Unternehmen“. In diesem Sinne: Auf Wiedersehenim HCP Journal!

www.ifd-hamburg.de

BFW Vermittlungskontor

Herzlich Willkommenund viel Erfolg!

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BFW Vermittlungskontor, August-Krogmann-Str. 52 22159 Hamburg, Telefon 040 [email protected], www.bfw-vermittlungskontor.de

Wir sind Ihr Ansprechpartner für:

• das Thema Schwerbehinderung

• Arbeitsplatzanalysen vor Ort

• Auswahl geeigneter Bewerber/-innen

• Abklärung von Fördermöglichkeiten bei Einstellung

• Unterstützung im Integrationsprozess bis zum Ende der Probezeit

• Qualifi zierung von Mitarbeiter/-innen

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1. Jahrgang | Heft Nr. 1 | 2010 (fortbildung)ARGE SBVARGE SBV

Hamburger WirtschaftHamburger WirtschaftOffizielles Organ der

Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungenin der Hamburger Wirtschaft

Mit NetQ. – Netzwerk für Qualifizierung im betrieblichen Alltag– gibt es ab März 2010 ein Weiterbildungsprogramm, das sichspeziell an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Schwer-behinderung sowie an deren Arbeitgeber richtet. Für die Beschäftigten bietet NetQ. schwerpunktmäßig „SoftSkill-Trainings“ an, die die Teilnehmenden dabei unterstützen,ihren eigenen Arbeitsalltag effektiver, erfolgreicher undstressreduziert zu gestalten. Angeboten werden Themen wiez.B. Zeitmanagement, Umgang mit Stress am Arbeitsplatz,Entspannungstechniken, Gesprächsführung u.v.m. Die Teilnehmenden lernen jeweils verschiedene Instrumenteund Methoden kennen und trainieren die Anwendung. Aucheine individuelle Weiterbildungsberatung ist möglich.Das Angebot für Arbeitgeber stellt die aktive Förderung derpsychischen Gesundheit in den Fokus. Zweistündige Infover-anstaltungen liefern Impulse und Anregungen zur Gestaltungeiner gesunderhaltenden Arbeitsumgebung.

Zum Themenspektrum zählen u.a. Psychische Belastungs -faktoren im Arbeitsleben, Gefährdungsbeurteilungen, Betrieb-liches Eingliederungsmanagement, Umgang mit psychisch in-stabilen Beschäftigten u.v.m. Aufbauseminare und individuelle Beratung ermöglichen einebedarfsgerechte Vertiefung. Ein besonderer Fokus liegt hier-bei auf der Berücksichtigung der Belange von Menschen mitSchwerbehinderung.

Informationen und Termine: www.netQ-weiterbildung.de Auskünfte und Anmeldung: Tel. 0 40/38 90 45-15

NetQ. wird gefördert durch den Europäischen Sozialfonds unddas Integrationsamt Hamburg, durchführender Projektträgerist die ARINET GmbH. Die ARGE SBV – Hamburger Wirt-schaft und die BGW unterstützten das Projekt als Koopera -tionspartner.

Auch in diesem Jahr findet in der Handelskammer Hamburgwieder der Gesundheitstag der Hamburger Wirtschaft statt.Dass dieses Format großen Anklang findet, belegt das derGesundheitstag in diesem Jahr am Donnerstag, 8. April 2010,bereits zum 6. Mal stattfinden kann. In den Vorträgen auf dem 6. Gesundheitstag geht es diesmalum das Thema "Präsentismus", also z.B. um die Aspekte derLeistungsfähigkeit und Motivation sowie das Erhalten von Mit-arbeiterpotenzialen. Es erwarten die Teilnehmer sechs Fach-vorträge und ein spannender Eröffungsvortrag. Es lohnt sich,diesen Termin frühzeitig vormerken!Kostenersparnisse, steigende Produktivität, positive Image -effekte, Wettbewerbsvorteile und ein motivierendes Betriebs-klima – Gründe, um in die Gesundheit von Mitarbeitern zu in-vestieren, gibt es genug. Das Programm des Gesundheits -tages der Hamburger Wirtschaft beginnt um 14 Uhr. Vorher(ab 12 Uhr) wird in der Handelskammer der Hamburger Ge-

sundheitspreis 2009 der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaftfür Gesundheitsförderung e.V. (HAG) verliehen. Er zeichnetBetriebe in drei Größenklassen aus, die sich in beispielhafterWeise für den Schutz und die Förderung der Gesundheit ihrerBeschäftigten engagieren.Um Anmeldung wird gebeten. Insbesondere für die Verleihungdes Hamburger Gesundheitspreises 2009. Bei Rückfragensteht Ihnen bei der Handelskammer Hamburg Frau Anna Böh-ning, Referentin, Geschäftsbereich Starthilfe & Unterneh-mensförderung/Dienstleistungsförderung, gern zur Verfügung.

HANDELSKAMMER HAMBURG Adolphsplatz 1, 20457 Hamburg Telefon: 040 / 361 38 - 274 Telefax: 040 / 361 38 - [email protected]

Kostenfreies Seminarangebot

Strategien & Tipps für den betrieblichen Alltag

Handelskammer Hamburg

„Präsentismus“ Thema des 6. Gesund-heitstages der Hamburger Wirtschaft

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(arbeit) 1. Jahrgang | Heft Nr. 1 | 2010

ARGE SBVARGE SBV

Hamburger WirtschaftHamburger WirtschaftOff OOffizielles Organ der

Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungenin der Hamburger Wirtschaft

Für Menschen, die keine Behinderung haben, ist es sehrschwer, die Problemstellungen des täglichen Lebens von Men-schen mit Behinderungen zu verstehen bzw. nachzuvollziehen.Auch Selbsttests wie, ich verbinde mir die Augen, halte mir dieOhren zu oder fahre einmal Rollstuhl, bringen uns nicht weiter.Zu vielfältig sind die Problemstellungen, die eine Behinderunggleich welcher Art mit sich bringt. Edith Eva Tholen, Kommuni-kationstrainerin und Coach in Bremen und Hamburg beschreibt,wie Problemstellungen erkannt und gemeinsame Ziele erreichtwerden können.

ProblemstellungAnja war mit ihrer Arbeitssituation unzufrieden. Sie fühlte sichunterfordert und gelangweilt. Andererseits waren aus ihrer Sichtihre Arbeitsaufträge nicht klar formuliert. Im Kollegenkreis klapp-te es mit der Kommunikation nicht so gut. Immer wieder gab esMissverständnisse und Unstimmigkeiten. Anja fühlte sich durchihre Behinderung oft ausgeschlossen. Wenn sie dann in hilfloserVerärgerung einer Kollegin Unterlagen auf den Tisch warf, wurdesie als unbeherrscht kritisiert. Vom Vorgesetzten wurde vorge-schlagen, dass Anja an einem Kursus „Deutsch für Gehörlose“teilnimmt. Anjas Verständnis für geschriebene Texte sollte sichdadurch verbessern. Anja wollte dies nicht, da sie keinen Nutzendarin sah. In dieser Situation suchte Anja Rat bei ihrer Vorge-setzten und der Schwerbehindertenvertretung (SBV). Gemein-sam wurde beschlossen, ein Coaching durchzuführen.

Erste Eindrücke von Edith Eva und AnjaAnfangs war Anja mir gegenüber skeptisch zurückhaltend. Daslegte sich allerdings schnell im Laufe unserer Zusammenarbeitund es gelang ihr, das Coaching als Chance zur Weiterentwick-lung anzunehmen. Schnell wurde erkennbar, dass es sowohl aufmeiner als auch auf ihrer Seite Vorurteile abzubauen galt. So warich davon ausgegangen, dass gehörlose Menschen ihre Behin-derung teilweise dadurch ausgleichen, dass Vieles aufs Lesenund Schreiben verlagert wird. Anja machte mir aber deutlich, dass ihr das Lesen und Schreibengründlich dadurch vermiest sei, dass sie große Schwierigkeitenhätte, die zum Teil für sie umständlichen Formulierungen zu ver-stehen. Sie erklärte mir, dass die Ausdrucksweise und Gramma-tik in der Gebärdensprache einfacher und pragmatischer sei undsie sich wohler fühle unter ihresgleichen und mit ihrer Sprache.Viele ihrer Freunde und Bekannten ginge es ebenso. Wir näher-ten uns behutsam einander an und lernten uns kennen, genauso,wie es Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen tun.

Beginn des CoachingDas Coaching gestaltete sich sehr lebendig, als wir gemeinsamMethoden und Kommunikation kurzerhand auf Anjas Bedürfnis-se umfunktionierten. Wenn mir passende Begriffe ausgingen,half mir die Dolmetscherin aus und schon bald waren wir ein gutfunktionierendes Trio. Melanie ist nicht nur Diplom-Gebärden-sprachdolmetscherin, sondern war für mich auch die Botschafte-rin, die mir außerhalb des Coachings die Gehörlosenkultur nahegebracht hat. Sie verstand es, sehr lebendig Historisches, Psy-chologisches und Gesellschaftspolitisches mit ihren Erfahrungenzu verquicken und Hintergründe zur Thematik beizusteuern, diemir einen Einblick in die Kultur und viele Alltagssituationen derGehörlosen ermöglichte. Die gemeinsame Arbeit war für Anja nicht immer leicht. Wie an-dere Klienten musste auch Anja feststellen, dass Veränderungenanstrengend und beängstigend sein können und dass esmanchmal schmerzlich ist, wenn sich herausstellt, dass dasFremdbild so gar nicht mit dem Selbstbild übereinstimmen will.So war Anja erstaunt und enttäuscht als sie feststellte, dass Vor-gesetzte ihre Arbeitsleistung anders einschätzten, als sie selbst.

Edith Eva: Anja, wie war Ihre Situation vor dem Coaching?Anja: Ich habe mich sehr allein gefühlt. Ich musste mit Proble-men allein fertig werden. Ich hatte zu wenig Arbeit und dannhabe ich mich gelangweilt. In der Kommunikation mit meinenKollegen ist viel schief gelaufen. Ich habe mich von hörendenKollegen ignoriert gefühlt, wenn sie beispielsweise einfach insZimmer geplatzt sind.

Edith Eva: Wie sind Sie zum Coaching gekommen?Anja: Ich habe mich an meine Vorgesetzte gewandt und gemein-sam hatten wir dann einen Termin bei der Schwerbehinderten-vertretung (nachstehend SBV). Die SBV hat uns dann über Coa-chings informiert. Ich kannte so etwas gar nicht.

Edith Eva: Was war Ihnen beim Coaching wichtig?Anja: Dass ich vertrauen kann war wichtig. Charakter und Aus-strahlung muss für mich der Coach haben. Es muss eine freund-liche Person sein, die Stärke ausstrahlt.

Edith Eva: Anfangs bemerkte ich ein leichtes Misstrau-en. Das hat sich dann schnell aufgelöst.Anja: Ich brauchte Zeit, um Verhalten und Mimik zu beurteilenund mein Gegenüber dann einschätzen zu können. Und dannkann ich auch vertrauen.

COACHING

Hörbehinderte – ein besonderes Klientel

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1. Jahrgang | Heft Nr. 1 | 2010 (arbeit)ARGE SBVARGE SBV

Hamburger WirtschaftHamburger WirtschaftOffizielles Organ der

Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungenin der Hamburger Wirtschaft

Edith Eva: Was hat Ihnen das Coaching gebracht?Anja: Es hat mir Kraft gegeben und Mut. Ich fand Erklärungenfür Dinge, die ich vorher nicht verstanden habe. Ich hatte vorhernicht die Ahnung, wie so etwas geht. Ich bin allein erziehend undhabe so etwas auch vorher nicht gekannt. Jetzt gucke ich immermal wieder auf mich und auf mein Verhalten. Dabei helfen mirdie Übungen und Beispiele aus dem Coaching.

Edith Eva: War das Coaching für Sie erfolgreich?Anja: Ja, auf jeden Fall.

Edith Eva: Was fehlt jetzt noch?Anja: Es stehen noch Entscheidungen von Vorgesetzten aus.

Edith Eva: Wie schätzen Sie jetzt, nach Ihrer eigenen Erfah-rung, diese Form der Unterstützung und Veränderung ein?Anja: Wenn ich noch mal an die eigenen Grenzen komme, würdeich gern auf das Coaching wieder zurückkommen. Es war fürmich eine gute Erfahrung. Viele Gehörlose wissen nichts überCoaching. Sie haben aber Probleme und könnten sicher auchdavon profitieren. Gehörlose und ihre Vorgesetzten sollten dar-über informiert werden.

ErgebnisDas Coachingziel ist erreicht, wenn der/die Gecoachte mit demErgebnis zufrieden ist. In Anjas Fall kamen wir am Ende nicht daan, wo wir uns das anfangs vorgenommen hatten. Aber es ist gutund richtig, das Ziel zu versetzen, wenn auf dem Weg erkennbarist, dass es nicht mehr passt. So wird Anja keinen Deutschunter-richt nehmen und es gilt noch Alternativen für die eine oder ande-re noch unzulängliche Situation zu finden. Anja hat gelernt, sichfür ihre Belange einzusetzen und wie sie Konflikte klären kann.Nach Absprache und auf Anjas Wunsch besprach ich Ergebnisseund Entscheidungen mit ihren Vorgesetzten. Ich nahm also einenRollenwechsel vor und machte mich zu ihrer Sprecherin. Wir sindeinige Schritte vorwärts gekommen. Sowohl der Leiter der Abtei-lung als auch die direkte Vorgesetzte bemerkten schon nachkurzer Zeit, dass Anja offener im Umgang wurde. Sie fragtenach, wenn sie etwas nicht verstand und holte sich Informatio-nen, statt abzuwarten, was ihr zugeführt wurde. Das wurde posi-tiv bewertet. Die direkte Vorgesetzte nahm sich vor, Arbeitsauf-träge zukünftig eindeutig und klar zu formulieren und damit ihrenBeitrag zu leisten, um Missverständnisse zu vermeiden. Nachste-hend einige Worte zum Coaching und wie die Gespräche mitAnja begannen: Seinerzeit wurde ein Gespräch anberaumt, indem festgestellt werden sollte, ob wir gut miteinander auskom-men und zusammen arbeiten wollen. Ich traf die gehörlose Anjaund eine Gebärdensprachdolmetscherin im Büro der Schwerbe-hindertenvertretung. Wir stellten uns gegenseitig Fragen, um unskennen zu lernen. Anja wollte gern wissen, was eigentlich Coa-ching ist. „Coaching“ ist vielleicht kein schönes Wort und er-scheint manchem wie eine leere Worthülse. Allerdings hat sichunter diesem Begriff eine Methode etabliert, die Menschen in

Zeiten beruflicher und privater Verunsicherung wirksam Hilfebieten kann. Coaches gibt es für viele Bereiche und Spezialge-biete. Ein guter Coach versteht es, verschiedene Rollen einzu-nehmen und ist je nach Bedarf Klärungshelfer, Lehrer, Berater,Mutmacher, ehrlicher Mitmensch und verschwiegener Vertrauter.Jedes Problem enthält verschiedene Lösungsmöglichkeiten be-reits in sich und jeder Mensch verfügt über oftmals unbewussteMöglichkeiten und Fähigkeiten, um seinem Problem eine positiveWendung zu geben oder es zu lösen. Ressourcen- und lösungs-orientiert vorzugehen heißt für den Coach, diese ganz eigenenMittel zusammen mit dem Klienten zu entdecken, nutzbar zu ma-chen und bei der Umsetzung anzuleiten und hilfreich zur Seite zustehen.Beim Coaching von Menschen mit Behinderungen wurde mir alsCoach eine hohe Sensibilität, hinsichtlich der spezifischen Ein-schränkungen von Anja, abverlangt. Vorbehalte - sowohl auf mei-ner als auch auf Anjas Seite sollten bewusst gemacht und abge-baut werden. Die Chemie zwischen uns musste stimmen, damiteinem Vertrauensverhältnis nichts im Wege stand. Obwohl imCoaching Werkzeuge eingesetzt werden, die das Lernen sinnlicherlebbar machen sollen, ist das hauptsächliche Mittel die Spra-che. Zur Verbindung zwischen Anja und mir kam deshalb eineGebärdensprachdolmetscherin, Melanie, hinzu, eine dritte Person,die - auch, wenn sie sich neutral verhalten sollte - in das Ge-schehen eingebunden war. Wir Drei sollten gut „miteinander können“, damit einer entspann-ten, vertrauensvollen Atmosphäre nichts entgegen stand und dasCoaching optimal verlaufen konnte. Eine besondere Herausfor-derung bestand für mich darin, trotz dieses Umwegs über einedritte Person Zwischentöne, Stimmungen und Missverständnissewahrzunehmen und darauf zu reagieren. Auf rhetorische Mittel,wie Ironie, kleine gezielte Provokationen und Zweideutigkeitenhabe ich verzichtet, weil die Gefahr bestand, missverständlichund verwirrend zu wirken.

Melanie Ksoll Diplom-Gebärdensprach-dolmetscherin in Hamburg,Schleswig-Holstein, NiedersachsenTel./Fax: (040) 2805 8418Mobil: (040) 824 11 [email protected]

Edith Eva Tholen Kommunikationstrainerinund Coach in Bremen und HamburgTel.: (0421) 987 4570Mobil: (0172) 159 82 [email protected]

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(mobilität) 1. Jahrgang | Heft Nr. 1 | 2010

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Hamburger WirtschaftHamburger WirtschaftOff OOffizielles Organ der

Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungenin der Hamburger Wirtschaft

Die Mercedes-Benz Niederlassung Hamburg organisiert erst-mals in Zusammenarbeit mit und freundlicher Unterstützungvon R4H – das Radio für barrierefreie Köpfe – und dem Ge-sundheitsmagazin Hamburg Gesund eine Mobilitätsmesse fürMenschen mit körperlicher Behinderung im MoreMobilityCen-ter in Niendorf (Kollaustraße 171). Am 24.04.2010 könnensich Interessierte über das vielschichtige Angebot für Men-schen mit Mobilitätseinschränkung informieren. Völlig unabhän-gig davon, ob man sich im Moment für ein Auto interessiertoder nicht – denn im Mittelpunkt der Messe steht das „Lebenmit Behinderung in und um Hamburg“. Dazu rundet ein interes-santes und facettenreiches Rahmenprogramm mit Musik, Kul-tur, Sport, Verköstigung und Unterhaltung diesen einzigartigenVeranstaltungstag ab.Das MoreMobilityCenter in Niendorf bietet ab sofort eine um-fangreiche Auswahl von individuellen Fahrhilfen und Sonder-ausstattungen an – und das bereits ab Werk. Seit über 100Jahre hält die Mercedes-Benz Niederlassung Hamburg dieHansestadt mobil. „In unserem Jubiläumsjahr haben wir im ver-gangenen Oktober unser Dienstleistungsprogramm erweitert:Ab sofort erhalten Menschen mit Handicap bei uns nun auchab Werk maßgeschneiderte Umbauten und Fahrhilfen –schließlich soll jeder in den Genuss kommen können, einenMercedes zu fahren. Ob ein Ausflug ins Grüne, einkaufen oderder tägliche Weg zur Arbeit – erst ein eigenes Fahrzeug er-möglicht vielen Menschen mit Handicap die notwendige und

lebenswerte Unabhängigkeit im Alltag zu erlan-gen“, so Bernd Zierold, Leiter der Niederlas-sung. Mit maßgeschneiderten Fahrhilfen mitund direkt vom Stern und der „MoreMobility-Messe 2010“ selbst intensiviert die Niederlas-sung Hamburg ihr soziales Engagement, das

einen wesentlichen Eckpfeiler der Unternehmensphilosophievon Mercedes-Benz darstellt.

Die MoreMobilityMesse2010. Vor dem Hintergrund dieser Portfolioerweiterung veranstaltetdie Mercedes-Benz Niederlassung Hamburg erstmals die„MoreMobilityMesse2010“. Diese Veranstaltung findet am24.04.2010 in der Zeit von 10.00 bis 16.00 Uhr im MoreMobili-tyCenter in Niendorf (Kollaustraße 171, 22453 Hamburg) statt– in Zusammenarbeit mit und freundlicher Unterstützung vonR4H – das Radio für barrierefreie Köpfe – und dem Gesund-heitsmagazin Hamburg Gesund. Dabei handelt es sich abernicht um eine reine Automobilmesse; ganz im Gegenteil: Es istvielmehr eine umfangreiche und allgemeine Mobilitätsmessemit unterschiedlichen Ausstellern und zahlreichen Angeboten.Völlig unabhängig davon, ob man sich im Moment für ein Autointeressiert oder nicht, bietet dieser Tag für jeden das Richtige.Denn die Besucher erwartet ein interessantes und facettenrei-ches Informations- und Entertainmentprogramm von und fürkörperlich behinderte Menschen. Rund um das Thema „Lebenmit Behinderung“ präsentieren sich auf über 2.000 m2 Flächezahlreiche regionale Unternehmen, Vereine, staatliche Institutio-nen und soziale Einrichtungen mit Angeboten für Mobilität, Ge-sundheit, Sport, Kultur und Freizeit mit regionalem Fokus aufHamburg und Umgebung. Mit dabei sind aktuell: BarrierefreiLeben e.V., autoanpassung.de, Draisin GmbH, Hamburger Lan-desgemeinschaft für Behinderte Menschen e.V., Hamburg Ge-sund, Handi Mobil A/S, Mobil mit Behinderung e.V., R4H, RehaGroup, Reha Team Hamburg, Schön Klinik Hamburg-Eilbek,Stolle Rehatechnik, Stumpenhagen und Schlegermann, TEAM-Fahrschule, TÜV-Nord u.v.m.Die „MoreMobilityMesse2010“ soll es Menschen mit und ohneHandicap ermöglichen, sich konzentriert an einem Tag über dasvielschichtige Angebot für Menschen mit Mobilitätseinschrän-kung zu informieren. In geselliger Atmosphäre können sich Er-wachsene und Kinder einfach nur unterhalten oder professio-nell beraten lassen sowie ihre eigenen Erfahrungen austau-schen und Kontakte knüpfen. Ein unterhaltsames und informa-tives Rahmenprogramm mit Live-Musik mit und von Musikernmit einem Handicap (u.a. die bekannte Band „Blind Foundation“

MoreMobilityMesse 2010 in derMercedes-Benz Niederlassung Hamburg

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1. Jahrgang | Heft Nr. 1 | 2010 (mobilität)ARGE SBVARGE SBV

Hamburger WirtschaftHamburger WirtschaftOffizielles Organ der

Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungenin der Hamburger Wirtschaft

aus München und Bianca Reissmann aus Hamburg), Sportvor-führungen, Verköstigung, Kinderaktivitäten und Vorträgen wirddiesen einmaligen Veranstaltungstag abrunden. Darüber hinaus gibt es auch viele attraktive Preise zu gewin-nen. Denn die Mercedes-Benz Niederlassung Hamburg verlostunter allen teilnehmenden Gästen ein unvergessliches Wo-chenende für zwei Personen in einem Top-Wellness-Hotel derWahl* inkl. eines passenden und vollgetankten Mercedes-Benz.Aber auch viele weitere attraktive Preise warten auf die Teil-nehmer. Mehr Informationen zur Messe, zur kostenlosen An-meldung sowie zur Teilnahme am Gewinnspiel im Internet.

Einsteigen und losfahren. Ob für Freizeit oder Beruf, jeder hat seine eigene Vorstel-lung von Mobilität und Unabhängigkeit. Genau hier möchteMercedes-Benz körperlich behinderte Menschen mit Fahr-hilfen begleiten, die ihren Ansprüchen und Wünschen ge-recht werden. Sicher, komfortabel und in geprüfter Qualität. Deshalb bietet das MoreMobilityCenter in Niendorf ab soforteine große Auswahl an behindertengerechten Umbauten fürdie A-, B-, C- und E-Klasse an – und das nicht zum Nach -rüsten bei einem externen Dienstleister, sondern direkt abWerk. Diese Modellauswahl erfüllt die verschiedenstenFahrzeugansprüche mit serienmäßigem Komfort und prakti-scher Vielseitigkeit. Diese Mercedes-Benz Modelle werdendirekt mit den individuellen Wünschen ausgeliefert – dasspart Zeit und Nerven für nachträgliche Umrüstungsarbei-ten. Ein weiterer Vorteil: Die Umbauten sind in der umfang-reichen Mercedes-Benz Fahrzeuggarantie mit enthalten undentsprechen den hohen Qualitätsansprüchen von Mercedes-Benz. Von der ersten Beratung über die individuellen Anpassun-gen an die unterschiedlichen Bedürfnisse und die optimalenFinanzierungsmöglichkeiten u.a. über Kostenträger bis weitüber die Auslieferung hinaus sind die beiden Verkaufsbera-ter Frank Gerds und Eberhard Heinrich für Menschen miteingeschränkter Mobilität da: persönlich, engagiert und spe-ziell geschult. Natürlich kann man auf Wunsch die Mobilitätmit Stern auch bei einer Probefahrt erfahren. Selbstver-ständlich werden darüber hinaus notwendige Anpassungs-arbeiten mit renommierten Umrüstungsfirmen vor Ort wie

z.B. der REHA Group durchgeführt, damit der Traum-Merce-des auch wirklich passt wie ein Maßanzug.

Kontakt:Mercedes-Benz Niederlassung Hamburg der Daimler AG MoreMobilityCenter in Niendorf, Kollaustr. 171, 22453 HamburgFrank Gerds: (040) 69 41-49 [email protected] Heinrich: (040) 69 41-49 00, [email protected]/MoreMobilityMesse2010

* Aus dem Mercedes-Benz Hotel-Gutschein-Programm 2010.

BIHA - Beratungsinitiative und Integrationsfachdienst Hamburg unterstützt Arbeitgeber der Metropolregion Hamburg kosten-los bei der Beschäftigung schwerbehinderter Menschen.BIHA arbeitet dabei eng mit UVNord - Vereinigung der Unter-nehmensverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein e.V.zusammen. Das sind unsere Schwerpunkte:

- Unterstützung bei der Beschäftigung schwerbehinderter Menschen

- Betriebliches Eingliederungsmanagement- Qualifizierung schwerbehinderter Beschäftigter- Demographischer Wandel und die Auswirkungen

für schwerbehinderte Beschäftigte

Kontakt: Spohrstraße 6 · 22083 HamburgTelefon 040 636462-71 · Telefax 040 [email protected] · www.faw-biha.de

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(sport) 1. Jahrgang | Heft Nr. 1 | 2010

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Hamburger WirtschaftHamburger WirtschaftOff OOffizielles Organ der

Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungenin der Hamburger Wirtschaft

Im Anschluss an die XXI Olympischen Winter-spiele 2010 in Kanada (Vancouver/Whistler)fanden in der Zeit vom 12. bis 21. März 2010,die 10. Winterparalympics statt. Die Paralympics gehen auf den Engländer SirLudwig Guttman zurück, der 1948 erstmals Kriegsver-sehrte zu sportlichen Wettkämpfen zusammen brachte. Seitder Olympiade 1998 in Seoul werden im Anschluss an dieOlympischen Sommer- und Winterspiele auch die Paralympicsausgetragen.Bei den letzten Winterparalympics 2006 in Turin nahmen 37deutsche Athletinnen und Athleten bei 58 Wettbewerben in 5Sportarten teil. Bei den Winterspielen 2010 in Vancouverstanden 20 Wettbewerbe in 4 Sportarten, von Biathlon überEishockey bis zum Skispringen, auf der Agenda. Berichte überdie Paralympics gibt es unseres Erachtens immer noch zu we-

nig. Eine Alternative, um die Wettkämpfe in Van-couver intensiv zu verfolgen, bot das Radio fürbarrierefreie Köpfe im Internet. In dessen Sende-format „Radio4Handicaps“ wurde täglich in einem

9-stündigen Sonderprogramm über die Wettkämpfeberichtet. Das Team von R4H produziert und berichtete direktaus dem Pressezentrum in Whistler und die Sendungen warenvia Internetstream rund um die Uhr weltweit zu empfangen. Premiere hatte darüber hinaus folgende Besonderheit: In Zu-sammenarbeit mit dem Projekt „Ich bin taub und höre Radio(4Handicaps)“ – Schirmherr ist der Musiker Peter Maffay – er-folgte erstmals in der Geschichte der Paralympics eine Be-richterstattung in Gebärdensprache, die über das Internet -portal ausgestrahlt wurde.

www.R4H.de

Winter Paralympics 2010

Barrierefreie Reportagen

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(fortbildung) 1. Jahrgang | Heft Nr. 1 | 2010

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Hamburger WirtschaftHamburger WirtschaftOff OOffizielles Organ der

Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungenin der Hamburger Wirtschaft

Was ist ein Untertitler?Untertitler setzen das gesprochene Wort in Echtzeit in einelesbare Schriftform um. Mit Hilfe eines computergestütztenStenografiesystems können ausgebildete Untertitler im Ver-gleich zum geübten Zehnfingerschreiber über 1.300 Anschlä-ge pro Minute realisieren. Damit sind sie schnell genug, um simultane Mitschriften desgesprochenen Wortes zu erstellen. Bei dieser Geschwindig-keit (Live-Steno) kann das gesprochene Wort – praktisch inEchtzeit – auf Monitoren, Leinwänden, im TV und Internetausgegeben werden. Was in den USA, England, Frankreichund Italien bereits als Standard bezeichnet werden kann,kommt in Deutschland als neues Berufsbild gerade erst rich-tig in Fahrt. Es gibt ein breites Anwendungsfeld mit vielfälti-

gen Branchenschwerpunkten – aber kaum Berufsaktive.Während im Ausland zehntausende Untertitler für Gerichte,Parlamente, Wirtschaftsunternehmen, Presseorgane, TV-Sen-der und Internetprovider tätig sind, ist dieses spannendeDienstleistungsangebot in Deutschland noch weitestgehendunbekannt.

Barrierefreie TeilnahmeAllein zur Bedarfsdeckung im Bereich der Kommunikations-assistenz für etwa 14 Millionen Hörgeschädigte werden inDeutschland Schätzungen zu Folge bis zu 1.000 Untertitlerfür die (Simultan)Schriftdolmetschertätigkeit benötigt. Grund-lage für diese Dienstleistung sind die Gleichstellungsgesetzedes Bundes und der Länder.Die Belange gehörloser und hörgeschädigter Menschen wer-den in der „Verordnung zur Verwendung von Gebärdenspra-che und anderen Kommunikationshilfen im Verwaltungsver-fahren“ in der sogenannten Kommunikationshilfenverordnung(KHV) berücksichtigt – seit November 2006 auch in Ham-burg (HmbKHVO). Besonders hörgeschädigte Menschen profitieren so von den„schnellen Fingern“ professionell ausgebildeter Untertitler.Für junge hörgeschädigte Menschen ergeben sich neue Aus-bildungsoptionen, denn mit Hilfe der Live-Stenografie ist jetztsogar eine nahezu freie Berufswahl oder ein Studium mög-lich. Auch bei betrieblichen Bildungsmaßnahmen, Personalge-sprächen, öffentlichen Veranstaltungen, Arzt- und Behörden-terminen tragen Untertitler dazu bei, die barrierefreie Teilhabehörgeschädigter Menschen im Beruf und am gesellschaft -lichen Leben weiter zu verbessern. Kostenträger für Kommu-nikationshilfe können Agentur für Arbeit, Krankenkasse, RV-Träger oder das Integrationsamt sein.

Untertitler in der WirtschaftDie bisher unerreichte Geschwindigkeit bei der Verschriftli-chung des gesprochenen Wortes macht diese Dienstleistungauch für die Rechtsprechung im Rahmen der Echtzeit Proto-kollierung sehr attraktiv. Als Court Reporter sind bereits zig-tausende Untertitler in den USA bei Gerichtsverhandlungenim Einsatz. Auch im deutschsprachigen Raum gewinnt diesesEinsatzfeld gerade im Bereich der Schiedsgerichtsverfahrenzunehmend an Bedeutung. Neben der Gerichtsstenografiewerden Untertitler auch als Parlamentsstenografen in Gesell-schaft und Politik, als Verhandlungs- und Konferenzstenogra-fen in der Wirtschaft oder als Live-Untertitler in Film, Presseund TV zum Einsatz kommen.

Der Weg zur systematischen BerufsausbildungEine zweijährige intensive Ausbildung bereitet zukünftige Un-tertitler optimal auf die verschiedenen Arbeitsfelder vor. DieAusbildung schließt mit der Qualifikation zum staatlich ge-prüften Untertitler (m/w) für deutsche Sprache ab. Dieser

(Simultan) Schriftdolmetschen

Hörgeschädigte aufgehorcht!

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Hamburger WirtschaftHamburger WirtschaftOffizielles Organ der

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Abschluss wird in Deutschland erstmalig ab April 2010 ver-fügbar sein und sichert eine gleichbleibend hochwertigeDienstleistung auf dem Arbeitsmarkt. Die Bildungsmaßnahmekann für Arbeitssuchende durch die Arbeitsagenturen oderARGEn mit einem Bildungsgutschein gefördert werden. AuchRentenversicherungen oder andere Kostenträger können dieFinanzierung übernehmen. Zielgruppen sind z.B. Berufsrück-kehrer, Studien- und Ausbildungsabbrecher, junge Mütter,aber auch Umsteiger, die eine neue berufliche Herausforde-rung suchen.Auch in der Prioritätenliste der Arbeitsagenturen/ARGEnwird diese berufliche Bildung immer mehr an Bedeutung ge-winnen, orientiert sie sich doch konkret am Arbeitsmarkt undbietet darüber hinaus ein breites Einsatzgebiet über mehrereFachdisziplinen und Tätigkeitsbereiche – wichtige Kriterienfür eine Finanzierung dieser Ausbildung.In Hamburg und Berlin werden dieses Frühjahr die erstenLehrgänge unter dem Titel „Multimedia-Live Stenografie“ beidem bundesweit aufgestellten Bildungsträger GFN AG star-ten, um auf die Prüfung zum staatlich geprüften Untertitler(m/w) für deutsche Sprache vorzubereiten.Der Bedarf an Untertitlern allein für (Simultan)Schriftdolmet-schertätigkeit ist groß und bis auf Weiteres nicht gedeckt.Viele Menschen mit Hörschädigung werden von der Qualitätdieser Dienstleistung zukünftig profitieren und dem Anspruchauf eine barrierefreie Teilhabe sowohl im Beruf als auch amgesellschaftlichen Leben einen Schritt näherkommen.

Weitere Informationen:Ein Video zur Ausbildung steht auf der Website der Arbeits-markt- und Weiterbildungszeitung Jobs-Kompakt zur Verfü-gung: www.jobs-kompakt.de/video.php?videoid=10

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-Studiumin 6 Semestern! Betriebswirtschaftslehremit den Fachrichtungen:

ourismusmanagementGastronomiemanagement*Event-, Messe- und Kongressmanagement*

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Industrie, Handel, Banken, V•Steuer- und Prüfungswesen•Personalwirtschaft/Personaldienstleistungen•Marketingkommunikation/Public Relations•Sportmanagement•

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(recht) 1. Jahrgang | Heft Nr. 1 | 2010

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Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungenin der Hamburger Wirtschaft

Nach § 81 Abs. 1 S. 1 und 2 SGB IX hat der Arbeitgeber die Verpflich-tung, zu prüfen, ob freie Arbeitsplätze mit schwerbehinderten Men-schen, insbesondere bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldetenschwerbehinderten Menschen besetzt werden können. Daher muss derArbeitgeber zwingend Verbindung zur Bundesagentur für Arbeit auf-nehmen, um zu klären, ob dort geeignete schwerbehinderte Menschenzur Vermittlung gemeldet sind. Gemäß § 99 Abs. 2 Nr. 1 BetrVG kannder Betriebsrat einer personellen Maßnahme die Zustimmung verwei-gern, wenn sie gegen ein Gesetz verstoßen würde.

Kann nun der Betriebsrat einer Versetzung von Arbeitneh-mern die Zustimmung nach § 99 Abs. 2 Nr. 1 BetrVG wegenGesetzesverstoßes verweigern, weil der Arbeitgeber zuvornicht die Möglichkeit der Stellenbesetzung mit einem schwer-behinderten arbeitslosen oder arbeitsuchenden Menschengeprüft hat und sich nicht mit der Bundesagentur für Arbeit inVerbindung gesetzt hat, § 81 Abs. 1 S. 1, 2 SGB IX?So geschehen bei einem mit Zustelldiensten befassten Unternehmen,das auf zwei freie Arbeitsplätze, die lediglich intern am schwarzen Brettausgeschrieben waren, zwei Mitarbeiter aus der eigenen Belegschaftversetzen wollte. Der Betriebsrat verweigerte die Zustimmung dazu u. a.mit der Begründung der fehlenden Prüfung nach § 81 Abs. 1 S. 1, 2SGB IX. Der Arbeitgeber vertrat die Auffassung, in diesem Fall nichtdazu verpflichtet zu sein. Die Vorinstanzen wiesen den Arbeitgeberan-trag gerichtet auf die Zustimmungsersetzung ab, nicht so das Bundes-arbeitsgericht (BAG vom 17.6.2008 – 1 ABR 20/07 –): Zwar gelte diePrüfpflicht des Arbeitgebers nach § 81 Abs. 1 S. 1, 2 SGB IX auch fürdie interne Versetzung auf freie Arbeitsplätze, sodass zwanglos ein Ge-setzesverstoß vorliege. Dann die Überraschung: Trotz Gesetzesverstoßergebe sich aber bei der Versetzung kein Zustimmungsverweigerungs-grund. Warum? Anders als bei einer Einstellung gäbe es keine ver-gleichbare Benachteiligung schwerbehinderter arbeitsloser Menschen.Durch die Besetzung mit bereits bei dem Arbeitgeber beschäftigtenMitarbeitern liege die Nichtberücksichtigung arbeitsloser Schwerbehin-derter nicht in der Schwerbehinderteneigenschaft begründet. Sie seivielmehr dem Umstand geschuldet, dass die arbeitslosen schwerbehin-derten Menschen nicht bereits bei diesem Arbeitgeber beschäftigt wür-den. Dies treffe schwerbehinderte Arbeitslose und nicht schwerbehin-derte Arbeitslose gleichermaßen. § 81 Abs. 1 SGB IX ziele (nur) aufdie potentielle Nichtberücksichtigung bei einer Einstellung. Dies bleibeaber letztlich gewahrt, wenn der Arbeitgeber nun die durch die Verset-zung frei gewordenen Stellen wieder besetzt. Das ist ganz schön umdie Ecke gedacht. Im Ergebnis gibt es daher keinen Zustimmungsver-weigerungsgrund bei internen Versetzungen, wohl aber bei Einstellun-gen bei Verstoß gegen die Prüfpflichten nach § 81 SGB IX. DerSchwbV bleibt nur die Möglichkeit der Aussetzung nach § 95 Abs. 2 S.2 SGB IX und ggfs. Einleitung eines Beschlussverfahrens zumZwecke der Verpflichtung des Arbeitgebers das Prüfverfahren einzu-halten. Bedauerlicherweise musste das Bundesarbeitsgericht nicht ent-scheiden, ob § 81 Abs. 1 S. 1 SGB IX möglicherweise überhaupt keineAnwendung findet, wenn ein Arbeitgeber sich von vornherein auf einenur interne Stellenbesetzung festlegt, da vorliegend trotz interner Aus-schreibung sich auch externe Bewerber meldeten und ernsthaft in Be-

tracht gezogen wurden. Dies ist höchstrichterlich noch nicht entschie-den. Die überwiegende Meinung geht aber wohl davon aus, dass hier-durch die Prüfpflicht nicht entfällt. Dies sollte auch in der Praxis zu-nächst maßgebend sein.

... und bei einer Einstellung durch Leiharbeitnehmer?Nach dieser komplizierten Entscheidung möchte ich auch in diesemZusammenhang auf eine Entscheidung des Hessischen Landesar-beitsgerichts (vom 24.4.2007 4 TaBV 24/07) hinweisen, die für sichselbst spricht: „Der Betriebsrat kann der Einstellung eines Leiharbeit-nehmers wirksam gemäß § 99 Abs 2 Nr 1 BetrVG widersprechen,wenn der Arbeitgeber vor der Einstellung nicht im Sinne von § 81 Abs1 S 1 SGB 9 die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen geprüfthat und/oder nicht im Sinne von § 81 Abs 1 S 2 SGB 9 frühzeitig Ver-bindung mit der Agentur für Arbeit aufgenommen hat und/oder nichtim Sinne von § 81 Abs 1 S 6 SGB 9 die Schwerbehindertenvertretungangehört hat. Dies gilt jedoch nicht, wenn die Einstellung für nicht mehrals acht Wochen beabsichtigt ist..“ Die Entscheidung ist – soweit er-sichtlich – rechtskräftig.

Einladungspflicht des öffentlichen Arbeitgebers von schwer-behinderten Bewerbern zu Vorstellungsgesprächen bei inter-ner Besetzung?Nach § 82 S. 2, 3 SGB IX sind schwerbehinderte Bewerber beim öf-fentlichen Arbeitgeber grundsätzlich zu einem Vorstellungsgesprächeinzuladen, es sei denn, dass die fachliche Eignung offensichtlich fehlt.Gilt das auch bei nur interner Stellenbesetzung? „Wurde eine neu zubesetzende Stelle im öffentlichen Dienst lediglich intern ausgeschrie-ben, müssen schwerbehinderte (interne) Bewerber nicht in jedem Fallgemäß § 82 S. 2 SGB IX zu einem Vorstellungsgespräch im Rahmendes Auswahlverfahrens geladen werden, sofern ihre fachliche Eignungnicht offensichtlich fehlt.“ (so: Landesarbeitsgericht Saarland vom13.2.2008 – 1 TaBV 15/07 –). Die SchwbV hatte hier im Rahmen ei-nes arbeitsgerichtlichen Beschlussverfahrens die Einhaltung von § 82S. 2 SGB IX verlangt. Der schwerbehinderte Bewerber selbst hatte kei-ne rechtlichen Schritte wegen seiner Nichteinladung ergriffen. DasLandesarbeitsgericht kam nach Analy-se des Wortlauts der Vorschrift zu demErgebnis, dass lediglich neu zu beset-zende Stellen unter die Vorschrift des§ 82 S. 2 SGB IX fallen, nicht jedochrein intern zu besetzende Stellen. Obdiese Entscheidung so Bestand habenwird, ist noch offen, die Revision beimBundesarbeitsgericht ist eingelegt. Ins-besondere bleibt abzuwarten, ob dieArgumentation aus der ersten genann-ten Entscheidung zu § 81 Abs. 1 S. 1,2 SGB IX aufgenommen wird. Solangediese Frage noch offen ist, muss m.E.schon zur Vermeidung eines Anscheinsvon Diskriminierung eine Einladungzum Vorstellungsgespräch erfolgen.

§81 Abs. 1 SGB IX

Stellenbesetzung durch Versetzung

Marc-Patrick Homuth Richter am ArbeitsgerichtElmshorn

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1. Jahrgang | Heft Nr. 1 | 2010 (recht)ARGE SBVARGE SBV

Hamburger WirtschaftHamburger WirtschaftOffizielles Organ der

Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungenin der Hamburger Wirtschaft

Das am 01. Juli 2008 in Kraft getretene Pflegezeitgesetz (Pfle-geZG) ermöglicht Beschäftigten die Pflege naher Angehöriger inhäuslicher Umgebung und schafft dafür die arbeitsrechtlichenRahmenbedingungen. Ziel des Gesetzes ist es, Beruf und familiä-re Pflege besser vereinbaren zu können. Die Beschäftigten ha-ben zur Pflege naher Angehöriger gegenüber dem Arbeitgebereinen Anspruch auf Freistellung von der Arbeit für eine gewisseDauer. Dadurch werden die Pflegekassen entlastet; auf die Un-ternehmen können allerdings neue Belastungen zukommen.

I. PflegezeitDer Beschäftigte hat zwei verschiedene Ansprüche gegenüberdem Arbeitgeber: die kurzzeitige Arbeitsverhinderung (Pflegeur-laub) und die Pflegezeit.1. kurzzeitige PflegeBei der kurzzeitigen Pflege nach § 2 Abs. 1 PflegeZG hat derBeschäftigte das Recht, bis zu zehn Tage von der Arbeit freige-stellt zu werden. Die Freistellung muss erforderlich sein, um füreinen pflegebedürftigen nahen Angehörigen in einer akut aufge-tretenen Pflegesituation eine Pflege zu organisieren oder diePflege für diese Zeit sicherzustellen. Der Beschäftigte muss demArbeitgeber das Fernbleiben von der Arbeit und die voraussichtli-che Dauer sofort mitteilen.2. PflegezeitanspruchDarüber hinaus haben Beschäftigte gemäß § 3 Abs. 1 S. 1 Pfle-geZG einen Anspruch auf vollständige oder teilweise Freistellungvon der Arbeitsleistung, wenn sie einen pflegebedürftigen nahenAngehörigen in häuslicher Umgebung pflegen. Dieser Anspruchbesteht für jeden pflegebedürftigen nahen Angehörigen für dieDauer von bis zu 6 Monaten. Allerdings besteht der Anspruch aufPflegezeit nicht gegenüber Arbeitgebern mit in der Regel 15 oderweniger Beschäftigten. Der Arbeitnehmer muss den Anspruchschriftlich, spätestens zehn Arbeitstage vor dem Beginn der Pfle-gezeit dem Arbeitgeber ankündigen. Die Pflegezeit endet mit Ab-lauf des beantragten Zeitraums oder vier Wochen nach dem Ein-tritt von veränderten Umständen, beispielsweise wenn der Ange-hörige nicht mehr pflegebedürftig ist oder die häusliche Pflegenicht mehr möglich ist. Der Arbeitgeber muss umgehend überdiese Veränderungen in Kenntnis gesetzt werden.

II. Begriffe: wer kann den Anspruch wann geltend machen?Wer als Beschäftigter den Anspruch geltend machen kann, be-stimmt § 7 Abs. 1 PflegeZG. Danach sind „Beschäftigte“ Arbeit-nehmer, zur Berufsausbildung Beschäftigte, Personen, die wegenihrer wirtschaftlichen Unselbständigkeit als arbeitnehmerähnlichePersonen anzusehen sind sowie die in Heimarbeit Beschäftigtenund die ihnen Gleichgestellten.Den Begriff der nahen Angehörigen regelt § 7 Abs. 3 PflegeZGabschließend. Hier soll daher nur eine unvollständige Aufzählungerfolgen: Großeltern, Eltern, Schwiegereltern, Ehegatten, Lebens-

partner, Partner einer eheähnlichen Gemeinschaft, Geschwisterund Kinder. Als pflegebedürftig gilt man dann, wenn man die Vor-aussetzungen der §§ 14 und 15 des Elften Sozialgesetzbucheserfüllt. Danach sind Personen pflegebedürftig, die wegen einerkörperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinde-rung für die gewöhnlichen und regelmäßig wiederkehrenden Ver-richtungen im Ablauf des täglichen Lebens auf Dauer, voraus-sichtlich für mindestens sechs Monate, in erheblichem oder höhe-rem Maße der Hilfe bedürfen. Für eine Kurzzeitpflege von bis zu10 Tagen genügt es, wenn man diese Voraussetzung auch nurvoraussichtlich erfüllt. Der Arbeitgeber kann als Nachweis eineärztliche Bescheinigung über die Pflegebedürftigkeit verlangen.

III. SonderkündigungsschutzVon der Anzeige der Kurzzeitpflege oder des Pflegezeitanspruchsbis zum Ablauf der Pflegezeit darf der Arbeitgeber den Arbeit-nehmer nicht kündigen. Eine Ausnahme besteht lediglich dann,wenn die zuständige oberste Landesbehörde die Kündigung fürzulässig erklärt.

IV. Befristete Verträge mit ErsatzkräftenErsatzkräfte können für die Zeit der Abwesenheit des Beschäftig-ten befristet eingestellt werden. Das PflegeZG stellt klar, dass dieBefristung des Arbeitsvertrages dann sachlich gerechtfertigt imSinne des Teilzeit- und Befristungsgesetzes ist. Die Dauer derBefristung kann um die notwendige Zeit der Einarbeitung verlän-gert werden. Beendet der Beschäftigte die Pflegezeit vorzeitig,kann der Arbeitgeber die befristet eingestellte Vertretungskraftmit einer Frist von 2 Wochen kündigen.

V. Anspruch auf Entgeltfortzahlung bei der Kurzzeitpflege?Das PflegeZG selbst gewährt keinen Anspruch auf Entgeltfort-zahlung während der Kurzzeitpflege und der Pflegezeit. Insoweitstellt sich die Frage, ob zumindest für die Kurzzeitpflege ein An-spruch auf Entgeltfortzahlung aus der allgemeinen Regelung des§ 616 BGB besteht. § 616 BGB gewährt einen Anspruch aufEntgeltfortzahlung, wenn der Beschäftigte ohne sein Verschuldenfür eine „nicht erhebliche Zeit“ verhindert ist. Nach dem Wortlautdieser Vorschrift träfe dies zumindest auf die kurzzeitige, akutePflegesituation zu. Dagegen sprichtallerdings, dass der Gesetzgebersich mit der Frage beschäftigt hat,wie die Gesetzesbegründung zeigt,in das PflegeZG aber keinen An-spruch auf Entgeltfortzahlung auf-genommen hat. Dagegen sprichtauch, dass hauptsächlich durch dasPflegeZG den Beschäftigten dieMöglichkeit der Freistellung gewährtwerden soll. Neben der Freistellungan sich belastet eine Entgeltfortzah-lung die Unternehmen zu sehr. Aller-dings kann die Vorschrift des § 616BGB vertraglich ausgeschlossenwerden.

Information

Pflegezeitgesetz

Larissa Wocken RechtsanwältinFachanwältin für ArbeitsrechtBERENZEN SONNTAGMönckebergstraße 1920095 HamburgTel.: (040) 30 96 [email protected]

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(portrait) 1. Jahrgang | Heft Nr. 1 | 2010

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Hamburger WirtschaftHamburger WirtschaftOff OOffizielles Organ der

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Franklin D. Roosevelt,

32. Präsident der Vereinig-

ten Staaten, litt an Kinder-

lähmung, was später als

Guillain-Barré-Syndrom

diagnostiziert wurde

Reihe

Franklin D. RooseveltPortrait über den einzigen Präsidenten der Vereinigten Staaten, der länger als zwei Amtsperioden amtierte

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Franklin Delano Roosevelt, geboren am 30. Januar 1882 inHyde Park, New York war von 1933 bis zu seinem Tod am 12.April 1945 der 32. Präsident der Vereinigten Staaten vonAmerika (USA), wurde nach seiner ersten Amtszeit dreiMal wiedergewählt (1936, 1940, 1944) und ist da-mit der einzige Präsident der USA, der länger alszwei Wahlperioden amtierte. Roosevelt ist aufder Rückseite des US-Dime abgebildet.

Vermögende Familie, berühmte VorfahrenFranklin D. Roosevelt entstammte einer derwohlhabendsten und vornehmsten Familien NewYorks, deren Vorfahren aus den Niederlanden kamenund war entfernt mit dem republikanischen 26. US-PräsidentenTheodore Roosevelt verwandt. Vater James Roosevelt inve-stierte Gewinne aus seinem 500 Hektar großen Landgut in Ei-senbahnbau und Stahlindustrie und war Vorstandsmitgliedmehrerer Unternehmen. Seine gesellschaftlichen Aktivitätenbeschränkten sich auf die Unterstützung von Hilfsorganisatio-nen. Mutter Sara Ann war 26 Jahre jünger als ihr Mann James,entstammte einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie Neu-Eng-lands und brachte eine Mitgift von einer Million in die Ehe.

Auf der Sonnenseite des LebensFranklin D. Roosevelt wuchs auf der Sonnenseite des Lebensauf. Seine Eltern kümmerten sich mit besonderer Hingabe umdas Wohlergehen ihres einzigen Kindes. Ihr besonderes Au-genmerk lag auf einer persönlichen, liebevollen Erziehung undeiner ausgezeichneten Bildung. Die Roosevelts unternahmenhäufige Europareisen. Zwischen 1891 und 1896 verbrachteRoosevelt einen Teil seiner Kindheit in Europa. Unter anderemhielt er sich mehrere Monate in der deutschen Kurstadt BadNauheim auf und besuchte dort die Schule. 1896 trat Franklin D. Roosevelt in die exklusivste Privatschuleder USA in Groton ein. Trotz seines Ehrgeizes blieb Rooseveltim Schulischen nur Mittelmaß. Besondere Hingabe entwickelteer jedoch bei gemeinnützigen Aufgaben. Von 1900–1904 stu-dierte Roosevelt an der Harvard University in Cambridge. Ander bedeutendsten Lehranstalt des Landes ging es Rooseveltnicht vorwiegend um Studienleistungen, sondern um den Auf-bau von Netzwerken und den Ausbau seiner Führungsqualitä-ten. Roosevelt, der es weder in einen Studentenclub noch ineine Sportmannschaft schaffte, engagierte sich in der Uni-Zei-tung und wurde ihr Chef-Redakteur. Bereits nach drei Jahrenschloss er das Studium mit einem „Bachelor of Arts“ ab. Seit1904 studierte Roosevelt Jura an der Columbia-University. DasFach weckte in ihm kaum Begeisterung. Trotz einer befriedi-genden Abschlussnote, aber dank guter Kontakte fing er in ei-ner renommierten New Yorker Anwaltskanzlei an. Der Anwalts-beruf brachte ihm keine Erfüllung und so entschied er, in derPolitik seine Berufung zu suchen und es seinem Vetter gleichzu machen: die politische Karriereleiter bis zum Posten desUS-Präsidenten zu erklimmen.

Roosevelt s ErkrankungIm Sommer 1921 erkrankte Roosevelt allerdings schwer. SeineKrankheit wurde seinerzeit als Kinderlähmung angesehen. Heu-

tigen Erkenntnissen nach wird es sich um das Guillain-Barré-Syndrom gehandelt haben, eine Nervenkrank-

heit, die zu Lähmungen führt. Roosevelt konnte seit-her nur mühsam mit Krücken gehen und war aufeinen Rollstuhl angewiesen. Die schwere Krank-heit barg für Roosevelt auch Chancen: Sie wirktesich positiv auf Roosevelts Willensstärke aus,

zwang ihn, seine Arbeitsweise zu optimieren undlangfristiges, strategisches Denken zu entwickeln.

Präsidentschaft trotz BehinderungDem Börsencrash von 1929 folgte eine Weltwirtschaftskrise,in deren Zuge Roosevelt die Präsidentschaftswahl 1932 ge-gen den amtierenden Präsidenten Herbert C. Hoover gewann,dem die Verantwortung an der Krise gegeben wurde. Von Roo-sevelt erwartete man Reformen, um die Not zu lindern und dieWirtschaft anzukurbeln. Unter dem Motto „New Deal“ führte ereinschneidende Wirtschaftsreformen zugunsten größerer sozia-ler Verantwortung durch.

Politisches VermächtnisRoosevelt unterstütze Großbritannien zu Beginn des ZweitenWeltkriegs und zog sich damit den Wiederstand des AmericaFirst Commitees zu, das für eine isolatorische Politik eintrat.Erst die Deutsche Kriegserklärung am 11.11.1941 sorgte füreinen Stimmungswechsel in den USA. Roosevelt war zu dieserZeit Begründer des Office of the Coordinator of Information,dem Vorläufer der CIA. In der Atlantik-Charta, welche die Grün-dungsurkunde derVereinten Nationenvorwegnahm, einigteer sich mit Churchillauf die Grundsätzeeiner Nachkriegsord-nung. Auf der Konfe-renz von Casablancaim Januar 1943 setz-te er gegen Chur -chills Bedenken dieForderung nach derbedingungslosen Ka-pitulation des Deutschen Reiches durch. Als wichtigstes Mittel,diese Freiheiten in der internationalen politischen Ordnungnach dem Krieg zu realisieren, sah er die Gründung der Verein-ten Nationen an. Um auch die Sowjetunion in die Weltorgani-sation einzubinden, war er auf den Konferenzen von Teheranund Jalta zu Zugeständnissen an Stalin bereit. Wenige Wochennach der Konferenz von Jalta, kurz vor dem Ende des ZweitenWeltkriegs, starb Franklin D. Roosevelt am 12. April 1945 imAlter von 63 Jahren an einer Hirnblutung. AF

Jalta-Konferenz: W. Churchill, F.D. Roosevelt, J. Stalin

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(arbeit) 1. Jahrgang | Heft Nr. 1 | 2010

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Hamburger WirtschaftHamburger WirtschaftOff OOffizielles Organ der

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Wolfgang Kühnel arbeitet im Hamburger Hafen. Seit einiger Zeithört er schlecht. Als Kommissionierer ist es für ihn lebenswichtig,Umweltgeräusche richtig einordnen zu können, z.B. die hohen Sig-naltöne eines rückwärts fahrenden Staplers. Durch das schlechteHörvermögen sind gefährliche Situationen für ihn und andere vor-programmiert. Kühnel braucht dringend ein Hörgerät, um seine Ar-beit gefahrlos und gut auszuüben. Was muss geschehen? Wer be-zahlt das teure Hörgerät? Wie und wo werden Anträge gestellt?Bei diesen und vielen anderen Fragestellungen kann die Schwer-behindertenvertretung im Betrieb oder der Betriebsrat Kollegenwie Wolfgang Kühnel unterstützen. Beratung und fachliche Hilfebietet handicap. Die Beratungsstelle Handicap ist eine Abteilungvon Arbeit und Leben Hamburg e.V. und wird gefördert durch dasIntegrationsamt Hamburg und den Europäischen Sozialfonds. han-dicap unterstützt die Interessenvertretungen von Hamburger Be-trieben in den Bereichen Schwerbehindertenpolitik und Betriebli-ches Eingliederungsmanagement (BEM). Zwischen dem gesetzlichen Anspruch von Menschen mit Behinde-rung auf gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Lebenund der betrieblichen Wirklichkeit klafft häufig eine Lücke. Doches gibt viele Wege, die Situation betroffener Kolleginnen und Kol-legen zu verbessern – gerade für die Interessenvertretungen. Siekönnen dazu beitragen, dass Integration im Unternehmen einenpositiven Stellenwert erhält und Arbeitsplätze für Menschen mitBehinderung geschaffen und erhalten werden können. Gemein-sam mit den Interessenvertretungen entwickeln die Beraterinnenvon handicap konkrete Handlungsstrategien auf der Grundlagedes SGB IX. Handicap bietet kostenfreie Beratung und Informa -tion, zugeschnitten auf die jeweilige betriebliche Situation.

HCP Journal sprach mit der Beraterin Angela Hopmann von han-dicap über ihre Arbeit

HCP Journal: Frau Hopmann, Sie beraten die Interessen-vertretungen in Hamburger Betrieben. Welche Fragen ha-ben Betriebsräte und Schwerbehindertenvertretungen?Angela Hopmann: Wir werden zunehmend auf erkrankte Beschäf-tigte angesprochen. Der Eintritt in die Rente verschiebt sich nachhinten, die Belastungen werden höher. Stress und Burnout-Symptome nehmen deutlich zu. Darüber hinaus kommen Fragen:Wie kommt man gesund in die Rente? Wie kann der Wiederein-stieg nach einer Erkrankung geregelt werden? Wie regeln wir dasBetriebliche Eingliederungsmanagement im Betrieb?

HCP Journal: Wie beraten Sie Betriebsräte zum Betrieb-lichen Eingliederungsmanagement? Angela Hopmann: Das BEM ist eine sehr wichtige Aufgabe für diebetriebliche Interessenvertretung. Es bedeutet, sich um Mitarbeite-rInnen zu kümmern, wenn diese sechs Wochen innerhalb einesJahres zusammenhängend oder unterbrochen krank sind, um einekrankheitsbedingte Kündigung möglichst zu verhindern und denArbeitsplatz im Betrieb zu erhalten. Bei unseren Betriebsberatungen stellen wir häufig fest, dass dasBEM nicht oder nur im Ansatz bekannt ist. Das ist sehr bedauer-lich, denn ein gut funktionierendes BEM ist für alle Beteiligten hilf-reich. Im BEM-Verfahren werden Anregungen und Hilfestellungenfür einen „gesünderen Arbeitsplatz“ erkennbar, manchmal hilftschon die Versetzung auf einen anderen Arbeitsplatz oder in eineandere Abteilung.

HCP Journal: Zu welchen weiteren Themen beraten Sienoch?Angela Hopmann: Ganz aktuell beschäftigen wir uns in den Bera-tungen zu den im Herbst anstehenden Wahlen der Schwerbehin-dertenvertretungen. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Förde-rung von Ausbildung und Einstellung von Menschen mit Behinde-rung. Hier gibt es viele Möglichkeiten der Unterstützung, auch fi-nanzieller Art. Viele Informationen sind bei den Betrieben neu. Wirfreuen uns, wenn unsere Anregungen und Ideen bei den betriebli-chen Interessenvertretungen auf gute Resonanz stoßen.

Kontakt:Arbeit und Leben Hamburg DGB/VHS e.V.Beratungsstelle handicap, Besenbinderhof 59, 20097 HamburgTel. (040) 28 40 16 - 50, Fax: (040) 28 40 16 - 49handicap@hamburg.arbeitundleben.dewww.hamburg.arbeitundleben.de

handicap

Praxisnahe Beratung für die betriebliche Interessenvertretung

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Gesundheitliche Einschränkungen müssen nicht das Aus imBeruf bedeuten. Mit systematischem Betrieblichem Eingliede-rungsmanagement können Unternehmen erkrankte Arbeit-nehmer dabei unterstützen, ihre Arbeit wieder auszuführen.Dabei gilt: Um die Leistungsfähigkeit eines Mitarbeiters richtigeinzuschätzen, müssen weniger seine Einschränkungen,sondern vielmehr seine Fähigkeiten betrachtet werden. DieIAS Stiftung unterstützt Unternehmen bei nachhaltigen Inte-grationsmaßnahmen.Wenn ein Arbeitnehmer mehr als sechs Wochen im Jahr ar-beitsunfähig ist, ist der Arbeitgeber verpflichtet, gemeinsammit dem Betroffenen und dem Betriebsrat nach Möglichkeitender Weiterbeschäftigung zu suchen. Von einem BEM profitie-ren dabei Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen. Derbetroffene Mitarbeiter bleibt weiter erwerbsfähig und dasUnternehmen sichert sich wertvolles Fachwissen. Außerdemkönnen zusätzliche Kosten, die durch einen Personalausfallentstehen, vermieden werden. Auch auf das Betriebsklimahat der fähigkeitsgerechte Personaleinsatz positive Auswir-kungen.

Eine Umgestaltung des Arbeitsplatzes kann viel bewirkenUm eine medizinische Diagnose in Fähigkeiten zu übersetzen,ist die Fachkompetenz des Betriebsarztes gefragt. Dieserkann einschätzen, welche Tätigkeiten tatsächlich längerfristigzumutbar sind. Auf der Grundlage dieses individuellen Leis -tungsprofils können gemeinsam konkrete Lösungen gefundenwerden. Gestaltungsspielräume in allen Bereichen müssengesucht werden: etwa eine Umorganisation der Arbeitsprozes-se, technische Hilfen – wie zum Beispiel ein Steh-Sitz-Ar-beitsplatz bei Bandscheibenproblemen – oder die Vermeidungbesonderer Belastungen wie beispielsweise die vorüberge-hende Befreiung von Schichtarbeit.Der Arbeitsplatzwechsel ist die Ultima Ratio. Eine weitereMöglichkeit, den Mitarbeiter wieder zu integrieren, ist eineQualifikation oder Umschulung für weniger belastende Tätig-keiten. Wichtig bei allen Schritten ist es, nicht über den Kopfdes Betroffenen hinwegzuentscheiden.

BEM als Teil des Risiko- und GesundheitsmanagementsEin nachhaltiges BEM basiert auf drei Säulen: Arbeitsunfähig-keit überwinden, den Arbeitsplatz erhalten und einem erneu-ten Ausfall vorbeugen. Dazu müssen die Leistungsfähigkeitund die Lebenssituation des Betroffenen sowie die konkretenAnforderungen am Arbeitsplatz betrachtet werden. Darüberhinaus müssen die Alters- und Beschäftigungsstrukturen des

Unternehmens, die Arbeitsprozesse und das Betriebsklimaberücksichtigt werden. Ziel ist es, bereits vorbeugend die Ar-beit so zu gestalten, dass Arbeitsunfähigkeit verhindert wird.Deshalb sollte BEM immer in das betriebliche Risiko- und Ge-sundheitsmanagement integriert sein.

Die IAS-GruppeDie IAS-Gruppe, bestehend aus den drei Säulen IAS Stiftung,dbgs GesundheitsService GmbH und PREVENT, zählt zu denführenden Dienstleistungs- und Beratungsunternehmen imbetrieblichen Risiko- und Gesundheitsmanagement. Sie unter-stützt den Erfolg von Unternehmen durch Konzepte zur Stei-gerung der Mitarbeitergesundheit und Leistungsbereitschaft.Bundesweit vertrauen nahezu 10.000 Unternehmen mit übereiner Million Mitarbeitern der IAS-Gruppe. Die IAS-Gruppe engagiert sich auch für den Theorie-Praxis-Transfer und richtet 2014 die TRANSED in Berlin aus. DieTRANSED ist die 14. Internationale Konferenz „Mobilität undTransport für ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen“.Partner oder Sponsoren sind herzlich willkommen.

Kontakt: Erika Girnus, Leiterin Vertrieb, Tel. (040) 2 19 85 78 - 60Paul-Nevermann-Platz 5, 22765 [email protected], www.ias-gruppe.de

Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)

Rückkehr in die Arbeitswelt

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(wir stellen vor) 1. Jahrgang | Heft Nr. 1 | 2010

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Das „Betriebliche Eingliederungsmanagement“ (BEM), auchals „Disability-Management“ bezeichnet, etabliert sich zuneh-mend in den Unternehmen. Seit 2004 müssen Arbeitgebereine betriebliche Eingliederung organisieren, wenn ein Mitar-beiter mehr als sechs Wochen ununterbrochen oder wieder-holt krank ist. So bestimmt es das Sozialgesetzbuch (§84 Abs.2, SGB IX). Mit der Verabschiedung des entsprechenden Ge-setzentwurfs im Jahr 2004 entstand das Berufsbild des Disa-bility Managers. Im englischsprachigen Raum ist dieses verantwortungsvolleBerufsbild des Disability Managers schon seit vielen Jahrenetabliert. Zunehmend nimmt auch in Deutschland der Disabili-ty Manager in den Unternehmen eine wichtige Schlüsselposi-tion in der Personalpolitik ein. Seine Aufgabe ist es, im Unter-nehmen ein ganzheitliches betriebliches Eingliederungsmana-gement zu implementieren und zu steuern. Damit ist der Disa-bility Manager Experte für die Gesamtkoordination von Maß-nahmen zur Prävention, Rehabilitation und Eingliederung imSinne eines Gesundheitsmanagements für den Betrieb. Die Experten sorgen dafür, dass alle nötigen Schritte ergriffenwerden, damit langfristig erkrankte oder verunfallte Mitarbei-ter eine Chance bekommen, an ihren alten Arbeitsplatzzurückzukehren. Sie sind außerdem oftmals bereits präventivaktiv, indem sie beispielsweise Gefahrenpotenziale am Ar-beitsplatz identifizieren, um Betriebsunfälle zu verhindern.Hierbei ist die enge Zusammenarbeit des Disability Managersmit Vorgesetzten, Betriebsrat, Schwerbehindertenvertreter undBetriebsarzt unabdingbar und von großer Bedeutung.

Die Ausbildung zum Disability ManagerFür diese vielseitige Aufgabe aus Analyse, Prävention undFallmanagement brauchen Disability Manager eine breiteQualifikation. Als Spezialist im Bereich der beruflichen Reha-bilitation und lizensierter Partner der Deutschen GesetzlichenUnfallversicherung (DGUV) ermöglicht die Fortbildungsakade-mie der Wirtschaft (FAW) gGmbH in Hamburg seit 2006 dieberufsbegleitende Ausbildung zum international anerkanntenDisability Manager (Certified Disability Management Profes-sional – CDMP). Die Ausbildung richtet sich vor allem anArbeitsmediziner, Schwerbehindertenvertreter, Betriebsräte,Personalverantwortliche und externe Berater die im betrieb -lichen Gesundheitsmanagement tätig sind. Die Zulassung zurzentralen Abschlussprüfung richtet sich unter anderem auchnach der vorhandenen Praxiserfahrung. Die komplette Grund-

ausbildung mit 19 Modulen à 8 Stunden täglich bereitet zu-sätzlich umfassend auf die Prüfung zum CDMP vor. Die be-rufsbegleitende Qualifizierung umfasst ein breites Spektruman Themen, wie zum Beispiel:

– Kommunikationstechniken– Psychische und physische Krankheitsbilder– Analyse der Arbeitstätigkeit– Beurteilung der Leistungsfähigkeit– Versicherungs- und andere Leistungen– Unfallprävention und Gesundheitsförderung– Gesetzgebung und Rehamanagement– betriebswirtschaftliche Aspekte– Marketing

Neben den Inhalten sind insbesondere der Austausch der Teil-nehmenden aus den unterschiedlichen Berufsgruppen undauch Betrieben von großer Bedeutung, da das betrieblicheEingliederungsmanagement von gut funktionierenden Netz-werken lebt.

Ihre Ansprechpartner:Kirsten Schlichtmann ist zertifizierte Disability Managerin(CDMP). Seit 2006 hat sie sich auf die Berufliche Rehabili -tation spezialisiert. Als externe Fallmanagerin und Beraterinbei der Implementierung des Betrieblichen Eingliederungs -managements ist sie in verschiedenen Unternehmen tätig;zudem ist sie die Projektleiterin für das Geschäftsfeld CDMPbei der FAWgGmbH – AkademieHamburg.Manfred Otto-Albrecht ist Projekt-leiter der BIHA. BIHA unterstütztUnternehmen kostenfrei bei derBeschäftigung schwerbehinderterMenschen, bei der Einführung desBetrieblichen Eingliederungsma-nagements, beim Thema demo-graphischer Wandel und bei derQualifizierung von Menschen mitHandicaps.

Weitere Informationen unter: www.disability-manager.de undwww.faw.de

Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW)

Betriebliche Wiedereingliederung – Der Disability Manager als Schlüsselfigur

Kirsten Schlichtmann Projektleitung CDMPFortbildungsakademie derWirtschaft gGmbHSpohrstr. 6, 22083 HamburgTel.: (040) [email protected]

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1. Jahrgang | Heft Nr. 1 | 2010 (sozialesl)ARGE SBVARGE SBV

Hamburger WirtschaftHamburger WirtschaftOffizielles Organ der

Arbeitsgemeinschaft der Schwerbehindertenvertretungenin der Hamburger Wirtschaft

„Arbeit führt mitten in die Gesellschaft – das gelte insbesonderebei der Integration von schwer behinderten Menschen!“ DieseErfahrung unterstrich die Senatskoordinatorin für die Gleichstel-lung behinderter Menschen, Antje Blumenthal, bei der Vorstel-lung des Projektes „Gast: Arbeit – Qualifikation und Vermittlung“im Stadthaushotel in Hamburg.Ziel des Projektes, das in Partnerschaft mit team.arbeit.hamburgund dem Träger „Jugend hilft Jugend – Arbeit gGmbH“ ent-wickelt wurde, ist es zehn schwerbehinderte junge Menschen inden regulären Hamburger Arbeitsmarkt zu integrieren. Die ers -ten Qualifikationsschritte durchlaufen die Teilnehmer im Stadt-haushotel im Bezirk Altona. Das 3-Sterne Hotel hat sich zur Auf-gabe gemacht, schwerbehinderte Menschen auszubilden und zubeschäftigen. Im Jahr seiner Eröffnung war das Projekt inDeutschland einzigartig – inzwischen gibt es mehr als 30 solcherHotels bundesweit.Während der Ausbildung lernen die Teilnehmer des Projektesnicht nur die alltäglichen Dinge des Hotelgewerbes, sondern siefinden durch ihre Arbeit Selbstvertrauen in ihre eigenen Fähig-keiten. Später werden die Teilnehmer in andere Hotelbetriebewechseln und dort eigenständig arbeiten. Herr Just Kleinhuis,Geschäftsführer des Hotels Baseler Hof, wird zwei der Teilneh-mer aus diesem Projekt in seinem Hotel beschäftigen. Eine Teil-nehmerin wird im Baseler Hof als Näherin beginnen, eine weite-re Teilnehmerin wird die Küche unterstützen. „Mir ist es wichtig,schwerbehinderte Menschen in die Arbeitswelt zu integrieren.Wir sind ein Familienbetrieb und ich sehe es auch als meinePflicht an, schwerbehinderten Menschen eine Chance zu geben“,so Just Kleinhuis zu seinen Motiven, weshalb er sich entschie-den hat, zwei Projektteilnehmerinnen zu beschäftigen.Der Geschäftsführer Thomas Bösenberg von team.arbeit.ham-burg, das in den kommenden zwei Jahren das Projekt finanziellunterstützt, betonte noch einmal wie wichtig es sei, Menschenmit Behinderungen nicht auf dem immer schneller werdendenBeschäftigungsmarkt am Rande stehen zu lassen, sondern ihnenmit passenden Hilfestellungen eine dauerhafte Berufsperspek -tive zu geben. In einer Ansprache dankte Senatskoordinatorin Antje Blumen -thal ausdrücklich dem Träger Jugend hilft Jugernd – ArbeitgGmbH“ für sein bisheriges und zukünftiges Engagement imBereich der Förderung von Menschen mit Behinderung bei derIntegration in den Arbeitsmarkt. Es sollte Normalität werden,dass schwerbehinderte Menschen im Gastronomie- und Hotelle-riegewerbe beschäftigt werden. Kai Wiese, Geschäftsführer desTrägers, unterstrich ausdrücklich, dass man in den vergangenen

Jahren sehr gute Erfahrung mit dem Projekt „Stadthaushotel“gesammelt habe und daher überzeugt sei, dass die Integrationvon behinderten Menschen über berufliche Qualifikation derrichtige Weg sei und hier sehr gute Resultate erzielt werden wür-den. Den Beweis trat er gemeinsam mit den Projektteilnehmernan, indem sie zum Schluss „finger-food“ der Spitzenqualität ser-vierten.

Integrationsprojekt

Arbeit führt mitten in die Gesellschaft

Dipl.Ing. Stephan Brandt, Hamburg Telefon 040 58 96 33 90 [email protected] www.brandt-spracherkennung.de

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(humor) 1. Jahrgang | Heft Nr. 1 | 2010

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Hamburger WirtschaftHamburger WirtschaftOff OOffizielles Organ der

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„Satire darf alles”über den Cartoonisten Philipp Hubbe

Philipp Hubbe, Jahrgang 1966, ist nicht nur be-hindert sondern auch noch Magdeburger, Ehe-mann und Vater. Trotzdem zeichnet er regelmäßigfür mehrere Tageszeitungen, Zeitschriften undAnthologien. Dazu kommen diverse Arbeiten fürden MDR und ZDF-online.Nach Abitur, Grundwehrdienst, abgebrochenemMathematikstudium, Schichtarbeiter im Keramik-werk und Wirtschaftskaufmann hat er 1992 end-lich aus der Zeichnerei einen Beruf gemacht.1985 erkrankte er an MS (Multiple Sklerose),wobei die Diagnose erst 1988 gestellt wurde.Von Freunden und Kollegen ermutigt, machte erschließlich auch seine Krankheit zum Thema vonCartoons.

„Es hat eine Weile gedauert, bis ichmich richtig an das Thema „Be-

hindertencartoons“ herange-traut habe. Freunde undZeichnerkollegen ermutigtenmich dazu. Schließlich sei

dies ja ein Thema, bei demich auch aus eigenen Erfah-rungen schöpfen könne.

Der erste Anstoß kam aller-dings von dem Buch „Du störst“

von John Callahan. Einem Amerikaner, quer-schnittsgelähmt, der das Thema ohne Scheu undSkrupel als einer der Ersten bearbeitet hat.Bei den ersten Zeichnungen habe ich mich nochbei anderen Betroffenen „abgesichert“. Habemeine Arbeiten Mitgliedern einer Behinderten-gruppe vorgelegt, die eine andere Behinderunghatten als ich und mich auch nicht persönlichkannten. Sie konnten so unbefangen an die Be-urteilung gehen. Die Resonanz war durchwegpositiv. Gleichzeitig gaben sie mir noch neueThemen und Ideen mit für weitere Cartoons. Mitt-lerweile gibt es neben meinem seit 2008 jährlicherscheinenden Kalender „Handicaps“ auch schondrei Bücher mit meinen „behinderten Cartoons“. Behinderte wollen als normale Menschen behan-delt werden, das heißt dann aber auch, dass manüber sie lachen darf. Es sind die Nichtbetroffe-nen, die ein Problem damit haben und dann mei-nen, sie müssten sich schützend vor die Behin-derten stellen. Was ich aber auch nicht möchte, mit meinenZeichnungen unbedingt irgendwelche positivenund pädagogischen Botschaften rüberbringen.Das ist nicht Aufgabe von Cartoons. Sie solleneinen zum Lachen oder Schmunzeln bringen.Wenn einige Zeichnungen noch zusätzlich zumNachdenken anregen, in Ordnung. Das ist aberauf jeden Fall nicht vorrangiges Ziel der Bilder.Ich würde mir wünschen, dass auch Nichtbetrof-fene zukünftig damit unbefangener umgehen

können. Schließlich sagte schon Kurt Tucholsky:„Satire darf alles“.

Ausstellung vom 19.-29.04.2010:Diakonisches Werk Hamburg

Im Foyer, Königsstraße 54, 22767 HamburgÖffnungszeiten: 08.00-19.00 Uhr

www.hubbe-cartoons.de

Dieses Verkehrsschild in Frankreich fordertzum Nachdenken auf: Übersetzt heißt es:

Sie nehmen meinen Parkplatz?

____________________Nehmen Sie mein

Handicap!

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