Artensteckbriefe der potentiellen Biodiversitätsinsel Bewohner · nen („kikiki kü kü kü kü...

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Artensteckbriefe der potentiellen Biodiversitätsinsel Bewohner Mittelspecht Beschreibung: oberseits schwarz mit ovalen, weißen Schul terflecken und weißen Bändern auf den Flügeln; unterseits gelblichbeige mit dunklen Stricheln, Unterschwanzbereich hellrot bis rosa; rote Kopfkappe bei beiden Geschlechtern (im Unterschied zum jungen Buntspecht nicht schwarz einge rahmt); hat von allen schwarzweiß gezeichneten Specht am wenigsten Schwarz im Gesicht; etwas kleiner als Buntspecht, hat vor allem einen schwächeren, kürzeren Schnabel sowie einen rundlicheren Kopf als dieser. Stimme: auffälliger Reviergesang aus gereihten, quäkenden Tönen, trommelt nicht. Lebensraum und Lebensweise: Verbreitung durch das Vorkommen grobborkiger Baumarten limitiert, bei uns fast ausschließlich in alten, totholzreichen Eichen und Ei chenmischwäldern (z.B. EichenHainbuchenwälder), Bachbegleitauen, Weichholz oder Hartholzauen; braucht große alte Bäume, die aus dem Kronenbereich herausragen und einen hohen Totholzanteil im Kronenbereich haben (Hochwald oder Mittelwald Bewirtschaftung); Höhlen werden nur in geschädigtem, gefaultem Holz angelegt, meist in Eichen, gerne in Seitenästen, wobei das Flugloch dann immer an der Unterseite des Astes liegt; Nahrung vor allem Insekten, die sich in und unter grobborkiger Rinde aufhalten; die Insekten werden vor allem aus den rindenritzen gestochert oder von der Oberfläche abgeklaubt, Mittelspechte hacken seltener und wenn, dann nur bis unter die Borke; im Sommer werden Insekten auch von Blättern und Zweigen gesammelt werden (z.B. ande re Raupen); vor allem im Winterhalbjahr auch Baumsamen wie Eicheln, Nüsse oder Bucheckern. Halsbandschnäpper Beschreibung: etwa meisengroßer Vogel mit spitzem Schnabel, Männchen im Pracht kleid sehr auffälliger, schwarzweiß gezeichneter Vogel: Rücken oben schwarz, knapp ober dem Bürzel weiß, Flügel schwarz mit großem, weißen Fleck, Kopf oberseits schwarz mit weißem Halsband und Stirnfleck, Unterseite ganz weiß; Weibchen und Vögel im Schlichtkleid (am Frühlings und Herbstdurchzug) mit bräunlicher Oberseite und dunkel braunweiß gezeichneten Flügeln. Stimme: Ruf langgezogenes, dünnes „siiieb“, Gesang Folge recht langsamer, gezogener, scharfer, gepresster Pfeiflaute.

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Page 1: Artensteckbriefe der potentiellen Biodiversitätsinsel Bewohner · nen („kikiki kü kü kü kü kö kö“), beide Geschlechter singen; trommelt eher selten, lange schnelle Trommelwirbel.

Artensteckbriefe der potentiellen Biodiversitätsinsel Bewohner

Mittelspecht

Beschreibung: oberseits schwarz mit ovalen, weißen Schul�

ter�flecken und weißen Bändern auf den Flügeln; unterseits

gelblichbeige mit dunklen Stricheln, Unterschwanzbereich

hellrot bis rosa; rote Kopfkappe bei beiden Geschlechtern (im

Unterschied zum jungen Buntspecht nicht schwarz einge�

rahmt); hat von allen schwarzweiß gezeichneten Specht am

wenigsten Schwarz im Gesicht; etwas kleiner als Buntspecht,

hat vor allem einen schwächeren, kürzeren Schnabel sowie

einen rundlicheren Kopf als dieser.

Stimme: auffälliger Reviergesang aus gereihten, quäkenden

Tönen, trommelt nicht.

Lebensraum und Lebensweise: Verbreitung durch das Vorkommen grobborkiger

Baumarten limitiert, bei uns fast ausschließlich in alten, totholzreichen Eichen� und Ei�

chenmischwäldern (z.B. Eichen�Hainbuchenwälder), Bachbegleitauen, Weichholz� oder

Hartholzauen; braucht große alte Bäume, die aus dem Kronenbereich herausragen und

einen hohen Totholzanteil im Kronenbereich haben (Hochwald� oder Mittelwald�

Bewirtschaftung); Höhlen werden nur in geschädigtem, gefaultem Holz angelegt, meist in

Eichen, gerne in Seitenästen, wobei das Flugloch dann immer an der Unterseite des Astes

liegt; Nahrung vor allem Insekten, die sich in und unter grobborkiger Rinde aufhalten;

die Insekten werden vor allem aus den rindenritzen gestochert oder von der Oberfläche

abgeklaubt, Mittelspechte hacken seltener und wenn, dann nur bis unter die Borke; im

Sommer werden Insekten auch von Blättern und Zweigen gesammelt werden (z.B. ande�

re Raupen); vor allem im Winterhalbjahr auch Baumsamen wie Eicheln, Nüsse oder

Bucheckern.

Halsbandschnäpper

Beschreibung: etwa meisengroßer Vogel mit spitzem Schnabel, Männchen im Pracht�

kleid sehr auffälliger, schwarz�weiß gezeichneter Vogel: Rücken oben schwarz, knapp

ober dem Bürzel weiß, Flügel schwarz mit großem, weißen Fleck, Kopf oberseits schwarz

mit weißem Halsband und Stirnfleck, Unterseite ganz weiß; Weibchen und Vögel im

Schlichtkleid (am Frühlings� und Herbstdurchzug) mit bräunlicher Oberseite und dunkel�

braun�weiß gezeichneten Flügeln.

Stimme: Ruf langgezogenes, dünnes „siiieb“, Gesang Folge recht langsamer, gezogener,

scharfer, gepresster Pfeiflaute.

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Lebensraum und Lebensweise: Bewohnt altholzreiche, vorzugsweise lichte und ge�

gliederte Laubwälder, bei uns vor allem Buchen� und Eichenmischwälder im Osten� und

Südosten des Landes; Nest nur in Baumhöhlen, überwiegend Spechthöhlen, aber auch

natürliche Fäulnishöhlen; nimmt auch Nistkästen an; Nahrung Insekten, die entweder in

Wartenjagd erbeutet werden oder von Zweigen und Blättern ab gesammelt werden; Zug�

vogel, der im tropischen Afrika überwintert

Zwergschnäpper

Beschreibung: kleiner, rundlicher Vogel mit spitzem Schnabel, etwa so groß wie eine

Tannenmeise; Rücken graubraun; Weibchen mit ebensolchem Kopf und beiger Untersei�

te, Männchen mit grauem Kopf und orangeroter Kehle (das Orangerot verläuft diffus bis

auf die Brust); schwarzer Schwanz mit an der Basis weißen Kanten.

Stimme: feiner, hüpfender Gesang mit wehmütig abfallenden Ende („sipsipsipsip�zi�za�

zi�za�düh�düh�düh�düh“).

Lebensraum und Lebensweise: Braucht alt� und totholzreiche, zwar unterholzarme,

aber doch durch Auflockerungen strukturierte Laub� und Mischwälder mit hohem Kronen�

dach; bei uns vor allem die Buchen und Buchenmischwälder der Alpennordseite; gerne

an sehr steilen Hängen oder Bacheinschnitten; Nest in Nischen, Halbhöhlen oder Höhlen

meist in ausgefaulten Astlöchern oder anderen Schadstellen in Baumstämmen; Nahrung

vor allem Insekten, die er in Wartenjagd erbeutet, nach der Brutzeit auch Beeren; Zug�

vogel, der in Südasien (Pakistan, Indien) überwintert.

Ziegenmelker

Lebensraum und Lebensweise: Halboffenes Waldland in trockenwarmer Lage: Lockere

Föhren� oder Flaumeichenbestände sowie mit Sträuchern durchsetzte Felsensteppe. In

Wirtschaftswäldern werden nur Jungwuchsflächen, Lichtungen, Windwürfe und Wald�

brandflächen genutzt. Früher auch im Weidewald und im Niederwald. Wichtig sind offener

Wald mit lückigem Oberbestand oder bei vollem Kronenschluss offene Flächen als Jagd�

revier. Sucht zum Nahrungserwerb häufig offene Felsensteppen und Rebflächen auf.

Dämmerungs� und nachtaktiv. Fliegt während der Jagd lautlos mit Seitwärtswendungen

und kurzen Rüttelphasen, sonst eher langsam und schaukelnd. Ruht tagsüber am Boden,

auf Baumstümpfen oder in Längsrichtung auf Ästen, die Augen bis auf einen Schlitz ge�

schlossen. Durch seine Federfärbung sehr gut getarnt. Schnurrender Gesang.

http://www.waldwissen.net/wald/tiere/voegel/wsl_ziegenmelker/index_DE

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Weißrückenspecht

Beschreibung: oberseits schwarzer Vorderrücken, weißer Hin�

terrücken und Bürzel sowie schwarz�weiß gebänderte Flügel,

unterseits beige mit schwarzen Stricheln und hellrotem Unter�

schwanzbereich; Männchen mit roter, Weibchen mit schwarzer

Kappe; größter der schwarz�weiß gemusterten Specht

Stimme: weiche Einzelrufe („bjük“), Trommelwirbel typisch:

sehr lange, gegen Ende etwas schneller werdend.

Lebensraum und Lebensweise: Anspruchsvollste und des�

wegen auch seltenste Spechtart Österreichs; bewohnt Laub�

oder Laubmischwälder (typisch sind z.B. die Fichten�Tannen�

Buchenwälder der Kalkalpen) mit hohem Altholzanteil; braucht viele tote und absterben�

de Bäume; baut Höhlen vor allem in stehendes Totholz; frisst vor allem große, Holz be�

wohnende Insektenlarven (z.B. Pracht� oder Bockkäferlarven), die er aus dem Holz

hackt; ist in seinem Revier oft sehr unauffällig, da er auf große Distanz flüchtet und recht

leise ist.

Grauspecht

Beschreibung: grün gefärbter Specht mit grauem Kopf; Ge�

sicht mit schmalem, schwarzen Wangenstreif sowie schwar�

zem Augenbereich; Männchen mit rotem Fleck auf der Stirn;

etwa taubengroß.

Stimme: abfallende Reihe an langsamer werdenden Pfeiftö�

nen („kikiki kü�kü�kü�kü kö kö“), beide Geschlechter singen;

trommelt eher selten, lange schnelle Trommelwirbel.

Lebensraum und Lebensweise: Bewohnt altholzreiche lich�

te Laub� oder Laubmischwälder, seltener auch reine Nadel�

wälder, aber auch Streuobstwiesen und vereinzelt größere

Parks; baut seine Höhlen vor allem in Faul� oder Schwachstel�

len von Laubbäumen (gerne Buche, Eiche, Pappel, Espe, Wei�

de, Obstbäume), Höhleneingang elliptisch, ca. 60x55 cm; braucht zur Nahrungssuche

magere, offene Stellen wie Lichtungen, Waldränder, Schläge oder Wiesen; Nahrung: vor

allem Ameisen und Ameisenpuppen.

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Raufußkauz

Beschreibung: Mit rund 24 Zentimetern ist der Raufußkauz

etwa so groß wie der Steinkauz. Neben der namensgebenden

dicht an die Krallen reichende Befiederung der Zehen, zeichnet

ihn vor allem sein relativ großer und rundlicher Kopf, mit einem

auffällig schwarz�braun umrandeten hellen Gesichtsschleier,

aus. Sein Gefieder ist oberseits dunkelbraun mit rundlichen

weißen Flecken, unterseits hell mit graubraunen Flecken und

Längsstreifen.

Stimme: Besonders der Gesang des Männchens kann stim�

mungsabhängig stark variieren. Während der Reviergesang aus

weichen „Hu�hu�hu“ Lauten besteht, ist der Alarmruf aus

schnalzend grellen „zjuck“� und „kjuwick“�Lauten zusammengesetzt. Langstrophen („Rol�

ler“) aus mehr als zwölf Elementen sind beim Höhlenzeigen („Zeigeroller“) und als „Flug�

roller“ sowie „Paarungsroller“ beim Sexualverhalten zu hören. Sobald ein Weibchen den

Sänger aufsucht, fällt das Männchen in einen unrhythmisch�stotternden Gesang ein.

Lebensraum: Als ausgesprochener Höhlenbrüter ist der Raufußkauz auf Altholzbestän�

de– meist von Kiefern oder Rotbuchen – mit Schwarzspechthöhlen angewiesen. In der

Nähe braucht er deckungsreiche Nadelholzbestände zur Tagesruhe sowie offene Flächen

zum Jagen.

http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/voegel/wissen/03934.html

Sperlingskauz

Beschreibung: Der Sperlingskauz ist die kleinste Eule Europas

und etwa so groß wie ein Star. Die Oberseite ist dunkelbraun

mit kleinen weißen Flecken, die Unterseite weißlich mit schma�

len braunen Längsstreifen. Der Schwanz zeigt schmale weiße

Querbinden und kann je nach Erregungszustand wie beim

Zaunkönig hoch gestelzt werden. Auch der Kopf kann rund und

plump oder kantig aufgeplustert werden. Im Fluge erkennt man

die kurzen runden Flügel, der Flug verläuft wellenförmig wie

beim Specht oder schnell und gerade wie beim Star. Die Männ�

chen wiegen etwa 60 Gramm, die etwas größeren Weibchen

um 70 Gramm; eine Amsel im Vergleich dazu wiegt rund 100

Gramm.

Stimme: Der Gesang des Männchens wird meist von der Spitze eines Baumes vorgetra�

gen und ist dann bis zu 1000 Meter weit zu hören. Der Reviergesang besteht aus einem

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monotonen "wüh" oder "düh", der bisweilen auch doppelsilbig sein kann und erinnert an

den Ruf des Gimpels oder auch an eine Rotbauchunke. Beim Herbstgesang ist häufig eine

sogenannte Tonleiter zu hören, die auch vom Weibchen vorgetragen werden kann. Dieser

Ruf dient ganz offensichtlich der herbstlichen Revierabgrenzung. Wenn das Männchen mit

Beute erscheint und an das Weibchen übergeben will, ist ein leises "psih" zu hören, dass

auch vom Weibchen erwidert wird. Sehr ähnlich rufen auch die Jungen nach Verlassen

der Bruthöhle.

Lebensraum und Lebensweise: Meist Fichtenwälder (in tieferen Lagen auch mit Beimi�

schung von Tanne und Buche), daneben auch Bergföhren� sowie Lärchen�Arvenwälder.

Die Waldstruktur scheint wichtiger zu sein als die Baumartenzusammensetzung. Bevor�

zugt vielfältig gegliederte, lockere Altholzbestände. Liebt strukturierte, von offenen Stel�

len wie Weiden und Mooren durchsetzte Wälder. Die Bestände müssen im Winter genü�

gend Kleinvögel beherbergen, insbesondere wenn eine Schneedecke die Jagd auf

Kleinsäuger erschwert oder verunmöglicht. Einförmige Wälder werden gemieden. Sucht

als Tageseinstand gerne deckungsreiche dichte Bestände in der Nachbarschaft von lich�

tem Altholz (Höhlenbäume und Singwarten) und kleinen freien Flächen (Jagd) auf. Däm�

merungs� und tagaktiv. Sitzt oft exponiert auf dem Wipfel eines einzeln stehenden

Bäumchens. Legt vor allem im Winter und zur Brutzeit Nahrungsvorräte an, die er im

Sommer in Astgabeln und buschigen Zweigen, im Winter in Baumhöhlen deponiert.

http://www.eulen.de/eulen/spk.php

http://www.waldwissen.net/wald/tiere/voegel/wsl_sperlingskauz/index_DE