asisi NEWS | 2015 | Februar

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www.asisi.de blog.asisi.de @asisi facebook.asisi.de Nach drei Jahren Recherche und Arbeit an Panorama und begleitenden Installationen präsentierte Yadegar Asisi seinen Besuchern am 24. Januar 2015 sein jüngstes 360°-Panorama „DRESDEN 1945 – Tragik und Hoffnung einer europäischen Stadt“. Das neue Werk ist von 24. Januar bis 31. Mai 2015 im Panometer Dresden zu sehen. Nach seinem Panorama zum barocken Dresden widmet Yadegar Asisi der säch- sischen Metropole ein zweites Kunstwerk, das in engem fachlichem Dialog mit dem Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden entstanden ist. Das neue Riesenrundbild führt im Maßstab 1:1 und mit einer Bildfläche von etwa 3.000 Quadratmetern auf eine Zeitreise in die Stadt Dresden unmittelbar nach Ende der alliierten Bombardements vom 13. bis 15. Februar 1945. Von der 15 Meter hohen Besucherplattform erschließen sich die Ausmaße der Zer- störungen wie vor 70 Jahren vom aus den Ruinen ragenden Rathausturm. Etwa 30 Meter hoch und über 100 Meter im Umfang führt das Panorama auf eine zum Nachdenken anregende Zeitreise. Für die Panoramaerstellung griff Asisi auf historische Fotografien aus Archiven zurück, sowie auf private Sammlungen von Zeit- zeugen, die im Zuge eines Fotoaufrufes eige- ne Fotografien und Dokumente zusandten. Außerdem arbeitete der Künstler mit eigenen Modellen und Zeichnungen und führte ein Fotoshooting mit etwa 20 Dar- stellern durch, die in Originalkostümen der 40er-Jahre einzelne Szenen im Panorama nachspielten. BEGLEITENDE RAUMINSTALLATIONEN Das Panorama DRESDEN 1945 ist in ein Konzept multimedialer Rauminstallationen eingebettet, das die Stadtgeschichte von etwa 1900 bis zur Zeit des National- sozialismus und die Nachkriegszeit mit den frühen Tagen des Wiederaufbaus umfasst. Zahlreiche Biografie-Tafeln eröff- nen einen differenzierten und persönlichen Blick auf die Geschehnisse in der Zeit des Nationalsozialismus und des Krieges. Zudem verweist DRESDEN 1945 auf eine Vielzahl bombardierter Städte wie Coventry, Köln, Pforzheim, Rotterdam oder Stalingrad, die neben Dresden auch weitgehend zerstört und nach 1945 wieder aufgebaut wurden. Im Zusammenspiel mit dem 360°-Panorama ver- leihen die Hintergründe der aufarbeitenden Installationen dem Projekt eine universelle Dimension: „Das Panorama DRESDEN 1945 von Yadegar Asisi zeigt in seiner 360°-Umsicht ein umfassendes Rundbild, das die vielen Aspekte, Schicksale und Geschichten des Bombenkrieges berücksichtigt und weit über den Ruinen-Horizont hinausreicht. Yadegar Asisi hat ein parabolisches Werk geschaffen, exemplarisch für die Gewaltgeschichte der Menschheit.“ Dr. Gorch Pieken, wissenschaftlicher Direktor und wissenschaftlicher Leiter des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr in Dresden DRESDEN 1945 ist als globaler Gedenkstein für den vernichtenden Mechanismus von Krieg zu begreifen, jedoch auch für den unbändigen Überlebenswillen und die zutiefst menschliche Triebfeder der Hoffnung. Diese Hoffnung dokumentiert ein ab- schließender Begleitfilm mit Erzählungen von Zeitzeugen, die von Entbehrungen, aber auch von Neuorientierung, Tatkraft und Lebensfreude künden. Ebenso be- leuchtet der Film die architektonische Wiedererstehung Dresdens im Spagat zwi- schen sozialistischer Bautradition, Architektur der Nachwendezeit und Rekonstruktion historischer Bausubstanz. „ICH MUSSTE ES MACHEN.“ Es ist wohl das tiefgründigste der asisi- Panoramen, das mit einer eindringlichen Musik des Komponisten Erik Babak das Gefühl von Ohnmacht transportiert und letzt- lich das Phänomen Krieg nicht nur intellektu- ell sondern vor allem auf emotionaler Ebene begreifbar macht. Genau in diese Kerbe soll das Projekt schlagen, denn Yadegar Asisi sieht in der Katastrophe einen entscheiden- den Erfahrungsschatz von höchst aktueller Relevanz: „Die Betroffenheit der Panoramabesucher vergegenwärtigt, dass die Erfahrung Krieg keinesfalls als Kapitel der Vergangenheit ad acta gelegt werden darf, sondern un- bedingt für gegenwärtige und zukünftige Entscheidungen genutzt werden muss. Gerade in einer Gesellschaft, die seit 70 Jahren in Frieden lebt, dürfen wir uns nicht teilnahmslos zurücklehnen, sondern müssen den Anfang neuer Katastrophen erkennen und diese gemeinsam verhindern.“ Auf die Frage, warum er dieses Panorama geschaffen hat, gibt Yadegar Asisi, der in Halle, Leipzig und Dresden aufwuchs und sich als Sachse fühlt, eine kurze Antwort: „Ich musste es machen.“ lk Wir wünschen Ihnen alles Gute für 2015! Ein Jahr voller Ereignisse liegt vor und ein wichtiger Termin bereits hinter uns: die Eröffnung des Panoramas „DRESDEN 1945 – Tragik und Hoffnung einer europäischen Stadt“ am 24. Januar. Das hochemotionale Panorama des zerstörten Dresden leitet die Gedenkfeierlichkeiten anlässlich des 70. Jahrestags der Zerstörung von Dresden 2015 ein, dem Jahr, das zugleich an den 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz und den 70. Jahrestag des Kriegsendes 1945 erinnert. Bis 31. Mai bleibt DRESDEN 1945 im Panometer Dresden zu sehen. Ab 6. Juni wird wieder DRESDEN IM BAROCK das Industriedenkmal bespielen. Schon jetzt kündigt sich neben dem Gedenken rund um 1945 ein freudiger Tag für Herbst an: Der 25. Jahrestag der deutsch- deutschen Wiedervereinigung 1990 wird am 3. Oktober gefeiert. Mit der Zeitreise in den Alltag mit der Berliner Mauer liefert das Panorama von Yadegar Asisi am Checkpoint Charlie einen diametralen Vergleich, um den Anlass besonders zu würdigen. Wir schauen zu Jahresbeginn zurück auf zwei Eröffnungen Ende 2014: Am 6. Dezember wurde der Gasometer Pforzheim und am 20. Dezember Panorama XXL in Rouen (Frankreich) eröffnet – beide zeigen ROM 312. Damit haben erstmals Partner den Panorama-Betrieb übernommen. Sowohl in Pforzheim als auch in Rouen soll dieses Jahr das Panorama wechseln: in Rouen im Herbst mit AMAZONIEN, in Pforzheim mit GREAT BARRIER REEF. Das Panorama des Korallenriffs wird ab Oktober zudem im Panometer Leipzig zu erleben sein. Viel Freude beim Lesen wünscht Ihr Karsten Grebe LIEBE LESER! KARSTEN GREBE CHEFREDAKTEUR NEUES PANORAMA ERÖFFNET: „DRESDEN 1945“ BLICK HINTER DIE KULISSEN ERIC BABAK - KOMPONIST DER PANORAMA- VERTONUNGEN NEUE PANORAMA- STANDORTE: ROUEN UND PFORZHEIM 1000 JAHRE LEIPZIG PANORAMA CLOSE-UP NATURPANORAMEN – REISEN IN FERNE LÄNDER WAS / WANN / WO PANORAMA- SPIELPLAN 10 02.2015

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Die asisi NEWS berichtet mehrmals jährlich über die Aktivitäten der asisi GmbH.

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www.asisi.de blog.asisi.de @asisi facebook.asisi.de

Nach drei Jahren Recherche und Arbeit an Panorama und begleitenden Installationen präsentierte Yadegar Asisi seinen Besuchern am 24. Januar 2015 sein jüngstes 360°-Panorama „DRESDEN 1945 – Tragik und Hoffnungeiner europäischen Stadt“. Das neue Werk ist von 24. Januar bis 31. Mai 2015 im Panometer Dresden zu sehen.

Nach seinem Panorama zum barocken Dresden widmet Yadegar Asisi der säch-sischen Metropole ein zweites Kunstwerk, das in engem fachlichem Dialog mit dem Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden entstanden ist.

Das neue Riesenrundbild führt im Maßstab 1:1 und mit einer Bildfläche von etwa 3.000 Quadratmetern auf eine Zeitreise in die Stadt Dresden unmittelbar nach Ende der alliierten Bombardements vom 13. bis 15. Februar 1945.

Von der 15 Meter hohen Besucherplattform erschließen sich die Ausmaße der Zer-störungen wie vor 70 Jahren vom aus den Ruinen ragenden Rathausturm. Etwa 30 Meter hoch und über 100 Meter im Umfang führt das Panorama auf eine zum Nachdenken anregende Zeitreise.

Für die Panoramaerstellung griff Asisi aufhistorische Fotografien aus Archiven zurück,sowie auf private Sammlungen von Zeit-zeugen, die im Zuge eines Fotoaufrufes eige-ne Fotografien und Dokumente zusandten. Außerdem arbeitete der Künstler miteigenen Modellen und Zeichnungen undführte ein Fotoshooting mit etwa 20 Dar-stellern durch, die in Originalkostümen der 40er-Jahre einzelne Szenen im Panorama nachspielten.

BEGLEITENDE RAUMINSTALLATIONEN

Das Panorama DRESDEN 1945 ist in ein Konzept multimedialer Rauminstallationen eingebettet, das die Stadtgeschichte von etwa 1900 bis zur Zeit des National-sozialismus und die Nachkriegszeit mit den frühen Tagen des Wiederaufbaus umfasst. Zahlreiche Biografie-Tafeln eröff-nen einen differenzierten und persönlichen Blick auf die Geschehnisse in der Zeit des Nationalsozialismus und des Krieges. Zudem verweist DRESDEN 1945 auf eine Vielzahl bombardierter Städte wie Coventry, Köln, Pforzheim, Rotterdam oder Stalingrad, die neben Dresden auch weitgehend zerstört und nach 1945 wieder aufgebaut wurden. Im Zusammenspiel mit dem 360°-Panorama ver-leihen die Hintergründe der aufarbeitenden Installationen dem Projekt eine universelle Dimension:

„Das Panorama DRESDEN 1945 von Yadegar Asisi zeigt in seiner 360°-Umsicht ein umfassendes Rundbild, das die vielen Aspekte, Schicksale und Geschichten des Bombenkrieges berücksichtigt und weit über den Ruinen-Horizont hinausreicht. Yadegar Asisi hat ein parabolisches Werk geschaffen, exemplarisch für die Gewaltgeschichte der Menschheit.“

Dr. Gorch Pieken, wissenschaftlicher Direktor und wissenschaftlicher Leiter des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr in Dresden

DRESDEN 1945 ist als globaler Gedenkstein für den vernichtenden Mechanismus von Krieg zu begreifen, jedoch auch für den unbändigen Überlebenswillen und die zutiefst menschliche Triebfeder der Hoffnung.

Diese Hoffnung dokumentiert ein ab-schließender Begleitfilm mit Erzählungen von Zeitzeugen, die von Entbehrungen,

aber auch von Neuorientierung, Tatkraft und Lebensfreude künden. Ebenso be-leuchtet der Film die architektonische Wiedererstehung Dresdens im Spagat zwi-schen sozialistischer Bautradition, Architektur der Nachwendezeit und Rekonstruktion historischer Bausubstanz.

„ICH MUSSTE ES MACHEN.“

Es ist wohl das tiefgründigste der asisi-Panoramen, das mit einer eindringlichen Musik des Komponisten Erik Babak das Gefühl von Ohnmacht transportiert und letzt-lich das Phänomen Krieg nicht nur intellektu-ell sondern vor allem auf emotionaler Ebene begreifbar macht. Genau in diese Kerbe soll das Projekt schlagen, denn Yadegar Asisi sieht in der Katastrophe einen entscheiden-den Erfahrungsschatz von höchst aktueller Relevanz:

„Die Betroffenheit der Panoramabesucher vergegenwärtigt, dass die Erfahrung Krieg keinesfalls als Kapitel der Vergangenheit ad acta gelegt werden darf, sondern un-bedingt für gegenwärtige und zukünftige Entscheidungen genutzt werden muss. Gerade in einer Gesellschaft, die seit 70 Jahren in Frieden lebt, dürfen wir uns nicht teilnahmslos zurücklehnen, sondern müssen den Anfang neuer Katastrophen erkennen und diese gemeinsam verhindern.“

Auf die Frage, warum er dieses Panorama geschaffen hat, gibt Yadegar Asisi, der in Halle, Leipzig und Dresden aufwuchs und sich als Sachse fühlt, eine kurze Antwort: „Ich musste es machen.“ lk

Wir wünschen Ihnen alles Gute für 2015! Ein Jahr voller Ereignisse liegt vor und ein wichtiger Termin bereits hinter uns: die Eröffnung des Panoramas „DRESDEN 1945 – Tragik und Hoffnung einer europäischen Stadt“ am 24. Januar. Das hochemotionale Panorama des zerstörten Dresden leitet die Gedenkfeierlichkeiten anlässlich des 70. Jahrestags der Zerstörung von Dresden 2015 ein, dem Jahr, das zugleich an den 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz und den 70. Jahrestag des Kriegsendes 1945 erinnert. Bis 31. Mai bleibt DRESDEN 1945 im Panometer Dresden zu sehen. Ab 6. Juni wird wieder DRESDEN IM BAROCK das Industriedenkmal bespielen.

Schon jetzt kündigt sich neben dem Gedenken rund um 1945 ein freudiger Tag für Herbst an: Der 25. Jahrestag der deutsch-deutschen Wiedervereinigung 1990 wird am 3. Oktober gefeiert. Mit der Zeitreise in den Alltag mit der Berliner Mauer liefert das Panorama von Yadegar Asisi am Checkpoint Charlie einen diametralen Vergleich, um den Anlass besonders zu würdigen.

Wir schauen zu Jahresbeginn zurück auf zwei Eröffnungen Ende 2014: Am 6. Dezember wurde der Gasometer Pforzheim und am 20. Dezember Panorama XXL in Rouen (Frankreich) eröffnet – beide zeigen ROM 312. Damit haben erstmals Partner den Panorama-Betrieb übernommen. Sowohl in Pforzheim als auch in Rouen soll dieses Jahr das Panorama wechseln: in Rouen im Herbst mit AMAZONIEN, in Pforzheim mit GREAT BARRIER REEF. Das Panorama des Korallenriffs wird ab Oktober zudem im Panometer Leipzig zu erleben sein.

Viel Freude beim Lesen wünscht

Ihr Karsten Grebe

LIEBELESER!KARSTEN GREBECHEFREDAKTEUR

NEUES PANORAMA ERÖFFNET:„DRESDEN 1945“

BLICK HINTER DIE KULISSEN

ERIC BABAK - KOMPONIST DER PANORAMA-VERTONUNGENNEUE PANORAMA-STANDORTE: ROUEN UND PFORZHEIM 1000 JAHRE LEIPZIG

PANORAMA CLOSE-UP

NATURPANORAMEN – REISEN IN FERNE LÄNDER

WAS / WANN / WO

PANORAMA-SPIELPLAN 10 02.2015

02 ASISI NEWS 10 02. 2015

Vor zwölf Jahren eröffnete Yadegar Asisi mit EVEREST sein erstes monumentales 360°-Panorama im ehemaligen Gasometer der Stadtwerke Leipzig.

Mittlerweile gibt es drei selbst betriebene Standorte in Leipzig, Dresden und Berlin sowie neuerdings zwei weitere Panorama-Standorte, die von Partnern betrieben werden: Im französischen Rouen wurde für das Projekt Panorama XXL am Ufer der Seine eigens eine 36 Meter hohe Rotunde errichtet und im süddeutschen Pforzheim wurde ein historischer Gasometer von 1912 umgebaut. Nach Monaten intensiver Bauarbeiten und inhaltlicher Vorbereitungen eröffneten beide Standorte im Dezember 2014 mit einer überarbeiteten Version des Antikenpanoramas ROM 312.

Damit ist ein entscheidender Meilenstein erreicht, die asisi-Panoramen auf internatio-naler Ebene zu etablieren. lk

www.panoramaxxl.com www.gasometer-pforzheim.de

Im Jahr 2015 feiert Leipzig sein 1.000-jähriges Bestehen. Wenn von „Klein-Paris“ die Rede ist, dann wurde seit jeher hervorgehoben, dass Leipzig wegen seiner Messen, die seit etwa 1165 existieren, eine der berühmtesten Handelsstädte in Deutschland sei. In der Vergangenheit gab es ihrer drei: Die 14-tägigen Oster- und Herbstmessen sowie die etwas kürzere Neujahrsmes-se, die wegen des Winters weniger internationales Publikum anzog.

Leipzig „atmete“ im Rhythmus der Messen: Die Einwohnerzahl stieg sprunghaft an und jeder denkbare Raum wurde an fremde Gäste vermietet. Die Leipziger selbst behalfen sich mit Notquartieren. Dieser

Austausch war wohl einer der Gründe für einen besonderen Wesenszug dieser Stadt – die Mobilität, auch im geistigen Sinne.

Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts waren alle Jahrmärkte Warenmessen. Die Verkäufer brachten massenhaft Waren mit Holzschlitten in die Stadt, deren Reibungs-hitze das „heiße Pflaster“ verursachte. Dort wurden die Güter gestapelt, gewogen und verzollt und anschließend von den Käufern wieder in alle Welt verteilt. Später entwickelte sich aus der Warenmesse eine Mustermesse, auf der die Geschäfte anhand von Warenmustern getätigt wurden.

Nachzuerleben ist dieses wichtige Detail der Leipziger Geschichte in der mit dem „red dot award“ ausgezeichneten Ausstellung zum

Panorama LEIPZIG 1813. Mit einer emoti-onal-intuitiven Besucherführung präsentiert sie anhand vieler Bilder und Exponate noch bis 20. September die Handels- und Messestadt. kg

Abb. links: Begleitausstellung zum 360°-Panorama LEIPZIG 1813 Foto: Tom Schulze © asisi Abb. oben: Logo zum Jubiläumsjahr

Der international renommierte Kom-ponist Eric Babak ist ein langjähriger Freund von Yadegar Asisi, dessen Panoramen er allesamt vertont hat. Ein Einblick in die Entstehung von „Panorama-Musik“.

„Ähnlich wie in der Filmmusik arbeite ich von Beginn an eng mit Yadegar Asisi zu-sammen, der mir wie ein Regisseur beim Film seine Aussage und Atmosphäre des jeweiligen Panoramas erklärt. Es folgen viele Gespräche, in denen wir verschiedene Ansätze von Musik und Sounds durchspie-len und uns gegenseitig inspirieren.

Sobald wir uns mit den Entwürfen wohl fühlen, beginnen meist die Aufnahmen von Orchestern, Chören oder sonstigen Musikern. Die Musik zu DRESDEN 1945 wur-de z.B. mit 40 Streichern aufgenommen.

Ich habe ein weltweites Netzwerk an Orchestern, Chören und Musikern, mit denen ich je nach Bedarf arbeite und denen

ich meine Partituren per E-Mail zusende. Die Technik ist mittlerweile so weit, dass sich nie-mand mehr bewegen muss: Bei Orchester-Aufnahmen bin ich per Skype in direktem Kontakt mit dem Dirigenten, der meine Anweisungen an das Orchester, beispiels-weise „mehr Vibrato in Takt 16“, weitergibt.

Das Schöne an der Vertonung der Panoramen ist, dass jedes Projekt völlig unterschiedlich ist und eine neue Heraus-forderung darstellt. Für AMAZONIEN hatte Yadegar etwa den Gesang eines Ureinwohners im brasilianischen Regenwald aufgenommen und mir mitgebracht. Die Aufnahme war so einzigartig, dass ich ein Orchester-Arrangement um den Gesang komponiert habe.

Mit meinen Kompositionen und Geräuschen erwecke ich das Bild akustisch zum Leben. Ich will direkt unter die Haut gehen und Emotionen wecken – sei es das Lebensge- fühl im tropischen Regenwald oder die Ohn-macht inmitten einer zerbombten Stadt.“ lk

Eric Babak auf der Panorama-Plattform im Panometer Dresden © asisi

BLICK HINTER DIE KULISSEN

LEIPZIG

1000 JAHRE LEIPZIG – SEIT ETWA 850 JAHREN „EIN HEESSES PFLASTER“

EINBLICK IN DIE ARBEIT VON ERIC BABAK

DER KOMPONIST DER PANORAMA-VERTONUNGEN

GASOMETER PFORZHEIM UND PANORAMA XXL

NEUE PANORAMA-STANDORTE ERÖFFNET: „ROM 312“ IN ROUEN UND PFORZHEIM

Gasometer Pforzheim © asisi

Panorama XXL in Rouen (F) © asisi

ROM 312 von der Besucherplattform im Gasometer Pforzheim © asisi

www.asisi.de blog.asisi.de @asisi facebook.asisi.de

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Weit mehr als fünf Millionen Menschen haben in den vergangenen zehn Jahren die Panoramen von Yadegar Asisi ge- sehen. Die von ihm geschaffenen Kunst- räume üben eine ganz eigene Faszina-tion auf die Betrachter aus: Umgeben vom Panorama geht der Eindruck über die Ansicht hinaus, wird zum allumfas-senden Raumerlebnis und zu einer emotional-sinnlichen Erfahrung, die den Besucher zu der Wahrnehmung führt, er sei selbst am dargestellten Ort.

Asisi ist es gelungen, den vermeintlichen „Dinosaurier der Massenmedien“ aus dem 19. Jahrhundert zu neuem Leben zu erwe-cken. Durch die Weiterentwicklung des Mediums, den Einbezug neuester Techniken und die Wahl seiner Themen erfährt das Panorama seit 2003 in Leipzig und weiteren Städten wie Dresden, Berlin, Pforzheim und Rouen eine Renaissance.

Eine von Asisis großen thematischen Leitlinien umfasst die Natur mit ihren Phänomenen und

im weitesten Sinne den Menschen im Umgang mit seinem natürlichen Umfeld. Es sind vor allem entlegene Naturräume wie der Mount Everest oder der Amazonas-Regenwald, die Asisi 2003 bzw. 2009 schon darstellte. Ein Panoramakunstwerk des GREAT BARRIER REEF ist derzeit in Arbeit und soll ab Oktober im Panometer Leipzig und auch 2015 noch im Gasometer Pforzheim gezeigt werden. AMAZONIEN ist ab Herbst dieses Jahres für Panorama XXL in Rouen in der Normandie vorgesehen.

Stets gehen den entstandenen Riesenrund-bildern der Dialog mit Fachwissenschaftlern sowie aufwändige Recherchereisen voraus. Asisi bereiste in Begleitung von Botanikern allein viermal die Amazonasregion, um ein Gefühl für den Regenwald und sein Ökosystem zu entwickeln. Dabei fertigte er mehrere zehntausend Fotografien sowie unzählige Zeichnungen und Aquarelle an, die er für das Panorama verwendete. So nähert er sich fremden Regionen und ihren Besonderheiten an, die im Nachgang in

ein mehrdimensionales Konzept münden, das sich dem komplexen Wesen der Natur annähert.

Derzeit stehen finale Arbeiten am Panorama zum Korallenriff vor der Nordostküste von Australien an. Auch dafür hat Asisi mehrmals die Region bereist, unter Wasser Recherchen durchgeführt und Fotoaufnahmen angefertigt.

So verschieden wie die Naturräume sind auch die Blickpunkte des Betrachters: In AMAZONIEN werden von einer Lichtung inmitten des Regenwaldes Berge, Täler, Schluchten und ihre jeweilige Vegetation erkennbar. Bei EVEREST steht der Besucher in 6.000 Metern Höhe im so genannten „Tal des Schweigens“, dem letzten Basislager vor dem Gipfel in 8.848 Metern Höhe, von wo aus die Expeditionen zum finalen Aufstieg losziehen. Und in GREAT BARRIER REEF erschließt sich der Betrachter die Welt des Korallenriffs von Unterwasser aus. In dem Farbrausch aus Blau-, Azur- und Grünschattierungen spielt die Brechung des Sonnenlichts im Wasser

eine tragende Rolle und gibt der submarinen Wunderwelt ihre ganz besondere Stimmung.

Die übergeordnete Idee dabei greift immer die Frage nach dem Spannungsverhältnis zwischen Mensch und Natur auf. Komplexe Ökosysteme und die vielfältigen Spielarten von Entstehung und Vergänglichkeit motivieren Asisi immer wieder zu neuen Fragestellungen und Panoramathemen. Daraus resultieren am Ende faszinierende Sinnesreisen an entfernte Orte oder in unbe-kannte Welten.

Zum Besuchs-Erlebnis gehört neben den etwa 30 mal 100 Meter großen 360°-Panoramen insbesondere die Licht- und Soundinstallation. Wechselnde Lichtstimmungen, atmosphä- rische Geräusche und ein eigens für das Pano- rama komponiertes Werk des Komponisten Eric Babak lassen den Betrachter innerhalb einer Viertelstunde einen ganzen Tag-Nacht-Verlauf mit Morgendämmerung und Abendrot erleben. kg

NATURPANORAMEN

REISEN IN FREMDE LÄNDER UND ENTLEGENE REGIONEN

PANORAMA CLOSE-UP

AMAZONIEN im Panometer Leipzig © asisi EVEREST © asisi Simulation GREAT BARRIER REEF © asisi

360°-Panorama EVEREST, das Pilotprojekt © asisi

04 ASISI NEWS 10 02. 2015

TICKETS ONLINE

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IMPRESSUM

asisi GmbHOranienplatz 2, 10999 Berlin

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Geschäftsführer: Yadegar Asisi

Texte: Karsten Grebe (kg ), Levin Klocker (lk ) Grafik: Sandra Knüpfer, Denise Lüderitz

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BESUCHERSERVICE

Panometer Leipzig, Panometer Dresden, asisi Panorama BerlinT +49(0)341.35 55 34-0F +49(0)341.35 55 [email protected]

Gasometer PforzheimT +49(0)7231.161-0F +49(0)7231.161-690info@gasometer-pforzheim.dewww.gasometer-pforzheim.de

Panorama XXL, Rouen, FrankreichT +33(0)2 35 52 95 [email protected]

WAS / WANN / WO

Panometer Leipzig

Ab 3. Oktober 2015

GREAT BARRIER REEF Wunderwelt Korallenriff

Panometer LeipzigRichard-Lehmann-Straße 11404275 Leipzig

ÖffnungszeitenDienstag – Freitag: 10 – 17 UhrSamstag, Sonntag & Feiertage: 10 – 18 UhrMontag: geschlossenLetzter Einlass 1h vor Schließung

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Panometer Dresden

Ab 6. Juni 2015

DRESDEN IM BAROCKMythos der sächsischen Residenzstadt

Trailer zur DRESDEN-Ausstellung

Panometer DresdenGasanstaltstraße 8b 01237 Dresden

ÖffnungszeitenDienstag – Freitag: 10 – 17 UhrSamstag, Sonntag & Feiertage: 10 – 18 UhrMontag: geschlossenLetzter Einlass 1h vor Schließung

www.asisi.de facebook.com/panometer.dresden

Gasometer Pforzheim

Seit 6. Dezember 2014

ROM 312Das Erlebnis der ewigen Stadt

Trailer zu ROM 312-Ausstellung

Gasometer PforzheimHohwiesenweg 675175 Pforzheim

ÖffnungszeitenDienstag – Sonntag & Feiertage: 10 – 18 Uhr außer Donnerstag: 10 – 20 UhrMontag: geschlossenLetzter Einlass 1h vor Schließung

www.gasometer-pforzheim.de facebook.com/gasometer.pforzheim

Panometer Leipzig

Bis 20. September 2015

LEIPZIG 1813 In den Wirren der Völkerschlacht

Trailer zur LEIPZIG 1813-Ausstellung

Panometer LeipzigRichard-Lehmann-Straße 114, 04275 Leipzig

ÖffnungszeitenDienstag – Freitag: 10 – 17 UhrSamstag, Sonntag & Feiertage: 10 – 18 UhrMontag: geschlossenLetzter Einlass 1h vor Schließung

www.asisi.de facebook.com/panometer.leipzig

Panometer Dresden

Bis 31. Mai 2015

DRESDEN 1945 Tragik und Hoffung einer europäischen Stadt

Trailer zur DRESDEN 1945-Ausstellung

Panometer DresdenGasanstaltstraße 8b, 01237 Dresden

ÖffnungszeitenDienstag – Freitag: 10 – 17 UhrSamstag, Sonntag & Feiertage: 10 – 18 UhrMontag: geschlossenLetzter Einlass 1h vor Schließung

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asisi Panorama Berlin

Seit September 2012

DIE MAUERDas asisi Panorama zum geteilten Berlin

Trailer zur DIE MAUER-Ausstellung

asisi Panorama BerlinFriedrichstraße 205 / Eingang Zimmerstraße, 10117 Berlin

Öffnungszeitentäglich 10 – 18 UhrLetzter Einlass 1h vor Schließung

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Panorama XXL in Rouen (Fr)

Seit 20. Dezember 2014

ROME 312Experience of the Eternal City

Trailer zur ROME 312-Ausstellung

Panorama XXLQuai de Boisguilbert, 76 000 Rouen, France

Öffnungszeitenvom 1.10. bis 30.4. täglich 10 – 18 Uhr vom 1.5. bis 30.9. täglich 10 – 19 UhrLetzter Einlass 45min vor Schließung

www.panoramaxxl.com facebook.com/panoramaxxl

PANORAMA-SPIELPLAN

PANORAMEN AKTUELL UND ZUKÜNFTIG ZU SEHEN IN: