Assekurata Newsletter 43 · 2010 erfolgreich im deut-schen Versicherungsmarkt mit Vertriebs- und...

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.Punkt! Nr. 43/Jahrgang 2013 Punkt! 15.10.2013 Unsere Themen: In Aufruhr … Wer hat den schwarzen Peter? Von Markus Kruse, Geschäftsführer der ASSEKURATA Solutions GmbH Alle in einem Boot Von Dr. Reiner Will, Geschäftsführender Gesellschafter der ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH Das Jahr 2012 in der Schaden-/Unfallversicherung Von Dr. Reiner Will, Geschäftsführender Gesellschafter der ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH KIVI mobil – die App zum Zahlenband Von Dr. Michael Thiemermann, Geschäftsführer der KIVI GmbH Kölner Institut für Versicherungsinformati- on Der Assekurata FONDS-TACHO Die Assekurata-Ratings der vergangenen Monate Ratingskala und Ratingdefinition des Assekurata-Ratings Assekurata-Ratings

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.Punkt! Nr. 43/Jahrgang 2013

Punkt!

15.10.2013

Unsere Themen:

• In Aufruhr …

• Wer hat den schwarzen Peter? Von Markus Kruse, Geschäftsführer der ASSEKURATA Solutions GmbH

• Alle in einem Boot Von Dr. Reiner Will, Geschäftsführender Gesellschafter der ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH

• Das Jahr 2012 in der Schaden-/Unfallversicherung Von Dr. Reiner Will, Geschäftsführender Gesellschafter der ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH

• KIVI mobil – die App zum Zahlenband Von Dr. Michael Thiemermann, Geschäftsführer der KIVI GmbH Kölner Institut für Versicherungsinformati-on

• Der Assekurata FONDS-TACHO

• Die Assekurata-Ratings der vergangenen Monate

• Ratingskala und Ratingdefinition des Assekurata-Ratings

• Assekurata-Ratings

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Punkt! Nr. 43/Jahrgang 2013

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Vorwort In Aufruhr …

… befindet sich der Ver-trieb, seit ein internes Rundschreiben des Ge-samtverbands der Deut-schen Versicherungswirt-schaft (GDV) publik wur-de. In diesem regt der Verband offen die Dis-kussion über eine gesetz-liche Deckelung der Pro-visionszahlungen bei Le-bens- und Rentenversi-cherungen an. Seitdem herrscht große Verunsi-cherung. Selbstverständ-lich haben sich schnell sämtliche Branchenver-treter zu Wort gemeldet und ihre Standpunkte dargelegt.

Eines steht unzweifelhaft fest: Sollten die Ideen des GDV zur Provisionsdecke-lung und Verlängerung von Stornohaftzeiten in der privaten Lebens- und Ren-tenversicherung gesetzliche Realität werden, steht die Branche vor einschneiden-den Veränderungen. Vor allen Dingen die verschiede-nen Vertriebsformen und die daran angehängten Dienst-leister müssten nur zwei Jahre nach der gesetzlichen Provisionsbegrenzung in der privaten Krankenversiche-rung wiederum einen gravie-renden Eingriff in ihre Ge-schäftsmodelle verdauen. Vertriebsexperte Markus Kruse, Geschäftsführer unseres Tochterunterneh-mens ASSEKURATA Soluti-ons GmbH kommentiert die Diskussion.

Assekurata Solutions ist seit 2010 erfolgreich im deut-schen Versicherungsmarkt mit Vertriebs- und Organisa-tionsanalysen sowie Markt-forschung tätig.

Russel Kemwa

Durch seine Qualitätsbeur-teilungen und individuellen Analysen bei freien und gebundenen Vertrieben, Maklerpools beziehungswei-se -verbünden besitzt das Unternehmen gerade in Vertriebsfragen eine ausge-sprochene Expertise.

Ein Argument, welches in der Diskussion um die Pro-visionsbegrenzung häufig hervorgebracht wird ist, dass die Debatte um die Kosten einseitig auf dem Rücken der Vermittler ausgetragen werde. Denn neben dem Vertrieb streichen auch die Versicherungsunternehmen und deren Eigentümer Gel-der ein und schmälern damit die Rendite des Kunden aus den Verträgen. Deshalb stellt sich die Frage ob Ver-sicherungsnehmer, Unter-nehmen, Eigentümer und Vermittler gleichermaßen von der sich verschlechtern-den wirtschaftlichen Situati-on in der Lebensversiche-rung betroffen sind. Asseku-rata-Geschäftsführer Dr. Reiner Will hat das für uns analysiert. Aufgrund von Elementarschadenereignis-

sen wie der Jahrhundertflut mussten die Schaden-/Unfallversicherer in diesem Jahr außergewöhnlich hohe Belastungen verkraften. So rechnet der GDV mit rund 1,8 Mrd. Euro Schadenauf-wendungen allein für das Juni-Hochwasser. Doch wie lief das Jahr 2012? Dr. Reiner Will hat die wirt-schaftliche Lage des Scha-den/Unfallversicherungs-marktes etwas genauer betrachtet.

Seit vielen Jahren veröffent-licht das Kölner Institut für Versicherungsinformation, besser bekannt als KIVI GmbH, jährlich in seinen sogenannten Zahlenbänden die wesentlichen Geschäfts-zahlen deutscher Erstversi-cherer. Mit KIVI mobil ist das Werk nun erstmals auch interaktiv vorhanden. Via iPad können Erwerber des Zahlenbandes nun die Daten von über 100 Schaden-/Unfallversicherern mobil abrufen. KIVI Geschäftsfüh-rer Dr. Michael Thiemer-mann stellt KIVI mobil vor.

Ansonsten finden Sie in diesem Heft wieder unseren FONDS-TACHO mit einer Analyse für bekannte und volumenstarke Fonds, die häufig im Produktangebot von Lebensversicherern zu finden sind, sowie eine kurze Zusammenstellung der zu-letzt veröffentlichten Asseku-rata-Ratings. Viel Spaß bei der Lektüre. Ihr

Russel Kemwa, Pressesprecher der ASSEKURATA

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Kommentar

Wer hat den schwarzen Peter? Von Markus Kruse, Geschäftsführer der ASSEKURATA Solutions GmbH Fragte sich die Branche zu Beginn des Jahres noch, womit man wohl in Anbetracht fehlender vertrieblicher Impulse im Jahresendgeschäft 2013 Akzente setzen könnte, scheint die Antwort nun gegeben. Ein internes Schreiben des Gesamt-verbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), in dem eine kriti-sche Auseinandersetzung zum Thema Provisionen in der Lebensversiche-rung angekündigt wurde, hat eine hitzige Diskussi-on in Gang gesetzt. Dabei haben die unterschiedli-chen Interessengruppen in Pressemitteilungen, Interviews und sonstigen Erklärungen ihre Stand-punkte ausgetauscht. Zeit für ein erstes Resümee.

Positiv ist zunächst einmal, dass alle betroffenen Partei-en in Bezug auf das interne Rundschreiben des GDV grundsätzliche Gesprächs-bereitschaft signalisiert ha-ben. Einigkeit herrscht auch darüber, dass in Anbetracht der gegenwärtig schwinden-den Attraktivität des einsti-gen Branchenzugpferds, private Rentenversicherung, eine Kostendiskussion er-laubt sein muss. Das war es dann aber auch an Überein-stimmungen. Mitunter ent-steht sogar der Eindruck, dass im Eifer des Gefechtes das eigentliche Thema aus dem Fokus gerät.

Eine große Kontroverse herrscht bei der Diskussion über die Kosten, die im

Markus Kruse

Rahmen der Vertriebsunter-stützung und Administration anfallen, und nicht unmittel-bar an den Abschlussver-mittler ausgezahlt werden. Hier blicken Makler auf ihre Kollegen aus der Aus-schließlichkeit. Die gebun-denen Vermittler verweisen auf die Courtagesätze von Pools und Verbünden. Diese wiederum reklamieren die Zahlungen, welche die Pro-duktgeber für die Vertriebs-unterstützung an Makler und Ausschließlichkeit leisten. Und zu guter Letzt zeigen irgendwie alle – einschließ-lich der Honorarberater – auf die sogenannten „Struktur-vertriebe“. So wird der „Schwarze Peter“ eifrig weitergereicht und Begriffe wie „Quersubventionierung“ und „Wettbewerbsverzer-rung“ machen die Runde. Es drängt sich die Frage auf, wie sinnvoll eine solche Diskussion ist.

Die Ausschließlichkeiten übernehmen heutzutage eine Vielzahl der administra-

tiven Aufgaben von Versi-cherungsgesellschaften. Sie dienen in der Regel als erster Ansprechpartner für den Kunden, womit ihnen eine elementare und wach-sende Funktion in der Kun-denbetreuung zufällt. Mark-forschungsergebnisse zei-gen regelmäßig den starken Zusammenhang zwischen der Qualität der Außen-dienstorganisation und der Bindung der Versicherungs-kunden zur Gesellschaft. In der Konsequenz dieses weiten Rollenverständnisses müssen gebundene Vermitt-ler von den Gesellschaften bei der Ausübung ihrer Tätigkeit unterstützt werden, was selbstverständlich bei den betroffenen Unterneh-men Kosten beziehungswei-se Kostenverschiebungen verursacht, die bei einer etwaigen Umgestaltung der Provisionssysteme Berück-sichtigung finden müssen. Unstrittig ist, dass diese Unterstützung dem einen oder anderen Marktteilneh-mer besser beziehungswei-se effizienter gelingt und an dieser Stelle noch Raum für Kosteneinsparungen exis-tiert. Unstrittig ist aber auch, dass sich die Vergütungs-modelle der Ausschließlich-keitsvertriebe ohnehin zu-künftig dem vorgenannten Rollenverständnis anpassen müssen und die Bedeutung von Abschlussprovisionen für gebundene Vermittler im entsprechenden Kontext bewertet werden muss. Hierzu werden in einzelnen Häusern auch schon erste Überlegungen angestellt.

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Das Aufgabengebiet des ungebundenen Vermittlers ist prinzipiell vergleichbar mit dem in der Ausschließlich-keit. Nur eben mit dem Unterschied, dass der Mak-ler den Kunden stärker an sich bindet und so mit dem vermeintlichen Wettbe-werbsvorteil der Unabhän-gigkeit ausgestattet ist. Mit diesem „Alleinstellungs-merkmal“ grenzen sich die Makler ja auch gerne be-wusst gegenüber ihren Kollegen aus der Aus-schließlichkeit ab. Problema-tisch ist nur, dass es diese Unabhängigkeit nicht um-sonst gibt. Die Vertriebspro-zesse des Maklers sind komplex und es sieht sehr danach aus, dass diese Komplexität aufgrund zu-nehmender Regulierungen,

Stichwort IMD II und MIFID II, künftig weiter zunehmen wird. An dieser Stelle hat sich ein großer Markt entwi-ckelt, in welchem vielfältige Akteure agieren. Vom Mak-lerpool oder -verbund über den IT-Dienstleister bis hin zur Maklerbetreuung der Produktgeber, alle möchten helfen. Aber diese Hilfe gibt es nicht zum Nulltarif. Dem-entsprechend groß ist auch das finanzielle Engagement der Versicherungsgesell-schaften im Maklermarkt. Sei es über die eigenen Maklerbetreuer, Standmie-ten für Messen und Veran-staltungen der Pools, Ver-bünden oder sonstigen Maklerorganisationen bis hin zu Courtagesätzen, aus deren Overheads sich Marktteilnehmer refinanzie-

ren können, die Bandbreite ist vielfältig. Aber auch hier sollte unstrittig sein, dass Vertrieb effizienter gelingen kann und vermutlich zukünf-tig auch gelingen muss. Die bisher diskutierte Deckelung der Provisions- beziehungs-weise Courtagesätze übt zweifelsohne einen stärke-ren Druck auf das Ge-schäftsmodell des ungebun-denen Vermittlers aus. Pools und Verbünde werden ihre Geschäftsmodelle überden-ken müssen, denn für eine Weitergabe der Provisions-deckelung an den einzelnen Makler wird in diesem Wett-bewerbsumfeld wenig Spiel-raum sein. Da hilft auch kein Blick auf die Kollegen der Ausschließlichkeit.

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Interview

Alle in einem Boot Von Dr. Reiner Will, Geschäftsführender Gesellschafter der ASSEKURATA Assekuranz Ra-ting-Agentur GmbH Die vom Gesamtverband der deutschen Versiche-rungswirtschaft (GDV) angestoßene Diskussion zur Deckelung von Provi-sionen und eine Verlänge-rung der Stornohaftzeiten in der Lebensversicherung ist auf breite Resonanz gestoßen. Nicht zuletzt wird bemängelt, dass die-se Diskussion einseitig auf dem Rücken der Vermittler geführt wird. Assekurata geht deshalb der Frage nach, inwieweit Versiche-rungsnehmer, Unterneh-men, Eigentümer und Vermittler gleichermaßen von der sich verschlech-ternden wirtschaftlichen Situation in der Lebens-versicherung betroffen sind.

Ausgangspunkt der GDV-Überlegung ist die finanzielle Lage der Lebensversicherer, das heißt, die zunehmende Not, die Zinsgarantien in den Beständen am Kapitalmarkt dauerhaft erwirtschaften zu können. Die Überschüsse sinken und das Produkt verliert im Neugeschäft an Attraktivität. Die Vermittler-verbände sehen sich durch den GDV-Vorstoß einseitig in die Pflicht genommen. „Natürlich müssen wir uns in

Dr. Reiner Will

der Branche aufgrund der Zinssituation über Kosten-senkungsmöglichkeiten bei Vorsorgeprodukten unterhal-ten. Aber dies darf nicht einseitig auf dem Rücken der freien Vermittler ausge-tragen werden“, so BCA-Vorstand Jutta Krieke. Der Präsident des Bundesver-bandes deutscher Versiche-rungskaufleute (BVK) Mi-chael H. Heinz gibt in die-sem Zusammenhang zu bedenken, „dass man sich nicht wundern muss, wenn der Staat ganz selbstver-ständlich auch ein Gesetz auf den Weg bringt, dass eine Renditeobergrenze für Versicherungskonzerne vorsieht“. Deutlicher wird noch der Vorstandsvorsit-zende beim Verband Unab-hängiger Finanzdienstleis-tungs-Unternehmen in Deutschland e.V. (VOTUM) im Handelsblatt vom 20.08.2013 wiedergegeben: Vermittlervergütungen seien

kein Steinbruch für die Ver-sicherer, um die wegen der niedrigen Kapitalmarktzinsen schwachen Renditen aufzu-bessern.

Implizit stellt sich die Frage, ob Versicherungsnehmer, Unternehmen, Eigentümer und Vermittler gleicherma-ßen von der sich verschlech-ternden wirtschaftlichen Situation in der Lebensversi-cherung betroffen sind. Assekurata ist dieser Frage anhand von Unternehmens-kennzahlen nachgegangen. Insbesondere wird dazu die Verteilung des Bruttoüber-schusses herangezogen. Die Analyse umfasst den Zeitraum 2006 bis 2012 sowie die Aggregate Markt, Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit (VVaG), Aktiengesellschaften (AG), öffentlich-rechtliche Versi-cherungsunternehmen (ör. VU) sowie die zehn prä-mienstärksten Lebensversi-cherer im deutschen Markt (Big 10). Unter den VVaG wurden auch Gesellschaften in der Rechtsform der Ak-tiengesellschaft erfasst, die Töchter von Versicherungs-vereinen sind. Zusätzlich wird in den Grafiken der lineare Trend für die Ent-wicklung des Marktes abge-bildet.

Der verwendete Bruttoüber-schuss vor Steuern ist defi-niert als Summe aus:

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Der Bruttoüberschuss wird also von seiner Verwendung her bestimmt und betrachtet. Dies ermöglicht, differenziert nach den einzelnen Aggre-gaten, einen Blick auf die Partizipation der Empfänger des Bruttoüberschusses (Versicherungsnehmer, Eigentümer, Gesellschaft, Hybridkapitalgeber und Fiskus) im Zeitverlauf.

Die nachfolgende Abbildung

zeigt für das Geschäftsjahr 2012 innerhalb der Aggrega-te die relative Verteilung des Bruttoüberschusses auf die Empfängergruppen. Die Beteiligung der Versiche-rungsnehmer hat mit 84,7 % ihren höchsten relativen Anteil bei den Versiche-rungsvereinen, die höchsten Eigentümerausschüttungen weist mit einem relativen Anteil von 10,7 % die Grup-pe der Aktiengesellschaften auf. Die Versicherungsverei-

ne haben im Durchschnitt mit 7,7 % auch den höchs-ten relativen Anteil an Ei-genkapitalzuführungen, während die öffentlich-rechtlichen Lebensversiche-rer relativ vom Überschuss mit 8,0 % den höchsten Steueraufwand zu beglei-chen haben.

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Markt

AG

VVaG

ör. VU

Big 10

Verteilung des Bruttoüberschusses vor Steuern in % im Geschäftsjahr 2012

Überschussbeteiligung der VN in % Bruttoüberschuss

Ausschüttungen an Eigentümer in % Bruttoüberschuss

Verzinsung des Genussrechtskapitals und nachrangige Verbindlichkeiten in % Bruttoüberschuss

Zuführungen zum Eigenkapital in % Bruttoüberschuss

gesamter Steueraufwand in % Bruttoüberschuss

Das verteilungsfähige Volu-men des Bruttoüberschus-

ses beläuft sich Ende 2012 auf rund 12,8 Mrd. Euro. Die

bereits angesprochene Belastung der Lebensversi-

Überschussbeteiligung der Versicherungsnehmer (Zuführung zur RfB + Direktgutschriften)

+ Ausschüttungen an Eigentümer (abgeführte Gewinne + Dividenden)

+ Verzinsung von Genussrechtskapital und nachrangigen Verbindlichkeiten

+ Zuführungen zum Eigenkapital

+ gesamter Steueraufwand

Bruttoüberschuss vor Steuern

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cherer durch die rückläufige Zinsentwicklung wird dabei in der nachfolgenden Tabel-le offensichtlich, vor allem in

den Rückgängen der Jahre 2011 und 2012. Deutlich wird auch, dass die Branche im Jahr 2008 massiv unter

der Finanzmarktkrise gelitten hat.

Bruttoüberschuss in Mio. € 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Markt 16.741,86 16.273,16 9.094,40 14.089,76 15.042,91 13.380,46 12.768,29

AG 10.755,16 10.418,47 5.917,92 8.975,63 9.491,83 8.671,68 7.831,13

VVaG 4.374,46 4.411,11 3.109,75 4.179,22 4.389,73 3.775,58 3.881,88

ör. VU 1.918,78 1.773,56 336,79 1.264,63 1.537,35 1.163,68 1.276,55

Big 10 9.142,85 8.599,20 4.554,75 7.648,22 7.933,68 7.681,79 6.941,62

Fakt ist, dass der vertei-lungsfähige Überschuss im Vergleich der Jahre 2006 und 2012 um fast ein Viertel gesunken ist.

An dieser Stelle ist es jedoch lohnenswert, die Perspektive im Hinblick auf den vertei-lungsfähigen Überschuss zu

erweitern. In den Jahren 2011 und 2012 musste die Branche nämlich erstmals zusätzliche Mittel für die Bedeckung der Zinsgaran-tien aus Versicherungsver-trägen mit einem Garantie-zins von 4 % zurückstellen. Der entsprechende Aufwand für die sogenannte Zinszu-

satzreserve belastet die Bruttoüberschüsse dieser beiden Geschäftsjahre spür-bar. In der nächsten Tabelle wurde dem Bruttoüber-schuss der entsprechende Aufwand zur Verdeutlichung hinzugerechnet.

Bruttoüberschuss zzgl.

Zinszusatzreserve in Mio. €2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Markt 16.741,86 16.273,16 9.094,40 14.089,76 15.042,91 15.005,80 17.449,45

AG 10.755,16 10.418,47 5.917,92 8.975,63 9.491,83 9.764,47 10.705,58

VVaG 4.374,46 4.411,11 3.109,75 4.179,22 4.389,73 4.208,66 5.303,00

ör. VU 1.918,78 1.773,56 336,79 1.264,63 1.537,35 1.343,13 1.834,53

Big 10 9.142,85 8.599,20 4.554,75 7.648,22 7.933,68 8.412,40 8.949,55

Damit ergibt sich ein deutlich anderes Bild. 2011 kommen marktweit rund 1,6 Mrd. Euro und im Jahr 2012 knapp 4,7 Mrd. Euro zum Bruttoüberschuss hinzu. Damit bleibt der Gesamtbe-trag aus Bruttoüberschuss und Zinszusatzreserve im Vergleich der Jahre 2010/2011 nahezu konstant,

und in 2012 wird gar der höchste Betrag in der Zeit-reihe erwirtschaftet. Beson-ders belastet durch die Bildung von Zinszusatzre-serven ist das Aggregat der Aktiengesellschaft; rund 63 % der bisher insgesamt aufgebrachten Mittel entfal-len nämlich auf diese Grup-pe.

Um hinsichtlich der Vertei-lung des Bruttoüberschus-ses aggregatsbezogene Vergleiche vornehmen zu können, bedarf es einer Bezugsgröße. Dazu wird im Weiteren der sogenannte Umsatz, der wie folgt defi-niert ist, herangezogen:

Bruttoprämieneinahmen

+ Nettoergebnis Kapitalanlagen

(Markt-)Umsatz

In der Lebensversicherung bilden die Prämien und das Kapitalanlageergebnis die

beiden wesentlichen Er-tragsquellen aus Marktum-sätzen. Relationen zum

Umsatz sind demnach als „Umsatzrentabilitäten“ zu verstehen.

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Bruttoüberschuss zzgl. Zinszusatsreserve in % Umsatz

Markt AG VVaG ör. VU Big 10 Linear (Markt)

Mit dem Rückgang des Bruttoüberschusses geht auch die Umsatzrentabilität in der Lebensversicherungs-branche zurück. Im Mittel ist das Aggregat der Big 10 am stärksten betroffen, während die VVaG den geringsten mittleren Rückgang im Be-trachtungszeitraum aufwei-

sen. 2012 liegt die Umsatz-rentabilität des Marktes bei 12,2 %. 2006 belief sie sich noch auf 17,8 %. Auch hier verändern sich die Relatio-nen unter Berücksichtigung des Aufwandes für die Zins-zusatzreserve. Der rückläu-fige Trend stabilisiert sich, und in 2012 erhöht sich die

Umsatzrendite des Marktes auf 16,7 %. Die VVaG erzie-len mit 19,9 % gar den höchsten Wert des gesam-ten Betrachtungszeitraums.

Die Auswirkungen auf die Gewinnbeteiligung der Ver-sicherungsnehmer werden in den beiden folgenden Grafi-ken erkennbar:

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Überschussbeteiligung der Versicherungsnehmer in % Umsatz

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Überschussbeteiligung der Versicherungsnehmer zzgl.

Zinszusatzreserve in % Umsatz

Markt AG VVaG ör. VU Big 10 Linear (Markt)

Ganz augenscheinlich spie-gelt sich die Entwicklung des Bruttoüberschusses unmit-telbar in der Überschussbe-teiligungsrentabilität der Versicherungsnehmer. Diese verläuft in allen Ag-gregaten parallel zur Ent-wicklung des Bruttoüber-schusses, das heißt, sie geht deutlich zurück. Durch

die Zinszusatzreserve wird der rückläufige Trend der Überschussbeteiligung jedoch deutlich vermindert. Insgesamt muss die Asseku-ranz also dem Versicherten-kollektiv unverändert hohe Beträge gutschreiben. Aller-dings ist hier zu beachten, dass die Zinszusatzreserve eine bilanzielle Stärkung der

Verpflichtungen nur gegen-über einem Teil des Versi-cherungskollektivs darstellt, der daraus auch keine un-mittelbare Erhöhung der individuellen Vertragsgutha-ben erfährt, zumindest aber eine höhere Verlässlichkeit für die Erfüllung der zuge-sagten Zinsgarantien.

Zu beachten ist, dass hier

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unter dem Begriff Über-schussbeteiligung die in einem Jahr in bilanzieller Hinsicht ergebniswirksamen Aufwendungen zusammen-gefasst sind, das heißt die Zuführungen zur Rückstel-lung für Beitragsrückerstat-tung (RfB) und die Direkt-gutschriften. Abweichend davon werden die Gutschrif-ten der einzelnen Kunden im Rahmen der Deklaration der Überschussanteilssätze bestimmt. Dies geht mit einem Glättungseffekt über die Rückstellung für Bei-tragsrückerstattung einher, das heißt alternierende Zuführungen und Entnah-men im Zeitablauf. Dies war zum Beispiel im Jahr 2008

deutlich der Fall, in dem branchenweit die Zuführun-gen deutlich geringer als die Entnahmen waren.

Da die Bildung der Zinszu-satzreserve der Zins- bzw. Kapitalmarktentwicklung geschuldet ist, sei darauf hingewiesen, dass die re-servierten Mittel im Fall einer Zinswende wieder aufgelöst werden könnten, wodurch sich dann die Überschuss-beteiligungsrentabilität erhö-hen würde. Ob und wann eine solche Entwicklung eintritt, bleibt aber abzuwar-ten.

Die beobachteten Ausschüt-tungen an die Eigentümer folgen nur sehr begrenzt der

Rohüberschussentwicklung, sie verlaufen zudem deutlich weniger volatil. So zeigt der Markttrend sogar einen leicht steigenden Verlauf, wobei aber die aktuellen Werte für 2012 gegenüber 2011 rückläufig sind. Auffäl-lig sind auch die Niveauun-terschiede zwischen den Aggregaten. So liegt 2012 beim Aggregat der Aktien-gesellschaft die ausschüt-tungsbezogene Umsatzren-tabilität bei 1,23 %, während die öffentlich-rechtlichen Versicherer 0,44 % und die Versicherungsvereine 0,26 % aufweisen. Der Markt kommt im Durchschnitt auf 0,92 %.

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2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

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Ausschüttungen an die Eigentümer in % Umsatz

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Verzinsung des Genussrechskapitals und nachrangiger

Verbindlichkeiten in % Umsatz

Markt AG VVaG ör. VU Big 10 Linear (Markt)

Die Finanzierungsformen Genussrechtskapital und nachrangige Verbindlichkei-ten sind vornehmlich bei Vereinen und öffentlich-rechtlichen Versicherern anzutreffen. Insgesamt spielt

das Volumen dieser Auf-wendungen aber nur eine untergeordnete Rolle.

Zur Verwendung des Brutto-überschusses vor Steuern gehören auch Eigenkapital-zuführungen und der Auf-

wand für Steuerzahlungen. Bei letzterem können ape-riodische Effekte auftreten, die die Interpretation der Kennzahlen erschweren.

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Zuführungen zum Eigenkapital in % Umsatz

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Gesamter Steueraufwand in % Umsatz

Markt AG VVaG ör. VU Big 10 Linear (Markt)

Die Eigenkapitalzuführungen verlaufen recht schwankend. Im Markttrend ist eine leichte Steigerung zu erkennen. Negative Beträge in 2008 beim Aggregat der öffentlich-rechtlichen Versicherer und 2010 bei den Aktiengesell-schaften sind insbesondere durch Jahresfehlbeträge und Auflösungen von Rücklagen bei einzelnen Gesellschaften begründet. In den Jahren 2011 und 2012 stärken vor allem Versicherungsvereine ihre Eigenkapitalbasis, was mit der vergleichsweise besseren Überschussent-

wicklung in diesen Jahren im Einklang steht. Ein Ausbau des Eigenkapitals findet somit auch vor dem Hinter-grund insgesamt rückläufiger Überschüsse statt.

Auffällig ist außerdem, dass der Steueraufwand einen steigenden Trend aufweist und alle Aggregate in den Jahren 2011 und 2012 von im Zeitvergleich hohen Steueraufwänden betroffen sind.

Ergänzend zur Verwendung des Bruttoüberschusses wird nachfolgend eine Kennzahl

zum Provisionsaufwand und den sonstigen Bezügen der Versicherungsvermittler dargestellt. Dies geschieht wiederum in Relation zum Umsatz. Damit wird deutlich, in welchem Umfang der Umsatz durch Vergütungen der Versicherungsvermittler in den betrachteten Jahren insgesamt belastet wird. An dieser Stelle sei deutlich hervorgehoben, dass die Kennzahl kein Indikator für die individuelle Vergütung von Versicherungsvermitt-lern ist.

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2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

%

Provisionen und sonstige Bezüge

der Versicherungsvermittler in % Umsatz

Markt AG VVaG ör. VU Big 10 Linear (Markt)

Auffällig ist, dass diese Kennzahl bei allen Aggrega-ten die geringste Volatilität aufweist. Desweiteren sticht ins Auge, dass die Gruppe der öffentlich-rechtlichen Versicherer durchweg die geringsten Kennzahlenwerte zeigt. Gegenüber 2011 ist 2012 bei allen Aggregaten ein leichter Rückgang zu erkennen. Der Marktwert liegt in 2012 bei 5,5 % ge-genüber 6,0 % in 2011.

Bezogen auf die rückläufige Bruttoüberschussentwick-lung sitzen – bildlich be-trachtet – Vermittler und Eigentümer „viel mehr“ im selben Boot als die Versi-cherungsnehmer. Gleich-wohl ist es hier wichtig zu betonen, dass die Vergütung der Vermittlerdienstleistun-gen keine Größe ist, die unmittelbar abhängig vom Bruttoüberschuss ist.

Anhand der Zahlen ergibt sich damit auf Marktebene ein recht verblüffendes Bild. Durch die rückläufige Brut-toüberschussentwicklung

sind Kunden, Eigentümer, Fiskus und Vermittler bis dato nicht einseitig benach-teiligt. Dies gilt aber auf Seiten der Kunden nur unter Berücksichtigung der erheb-lichen Aufwendungen, die für die Zinszusatzreserve gebildet worden sind. Also sitzen nicht alle Versiche-rungsnehmer im selben Boot, das Prinzip der Gleichbehandlung über die Überschussbeteiligung ist aus dem Gleichgewicht geraten. Betrachtet man auf globaler Ebene die Zahlen, dann lässt sich auch erken-nen, dass die Volumina, um die der Bruttoüberschuss zurückgeht, nur schwerlich über „Verzicht oder Kürzun-gen“ bei den Vermittlern kompensiert werden können. Anhand der hier vorliegen-den Zahlen lässt sich auch kein Rückschluss auf eine faire oder sachgerechte Bezahlung der Vermittler ableiten. Zudem ist sowohl für Eigentümer als auch für Vermittler die Position zum Produkt Lebensversicherung

herausfordernder geworden. So können die Eigentümer auf steigende unternehmeri-sche Risiken und die Ver-mittler auf wachsenden Beratungsbedarf verweisen, beides bedarf zu Recht einer adäquaten Vergütung. Letzt-lich müssen aber beide Seiten den Kunden das Gefühl und das Vertrauen vermitteln, dass in der ge-genwärtigen Zeit alle in einem Boot sitzen. In der anstehenden Diskussion darf daher auch das Thema einer angemessenen Vergü-tung der Eigentümer nicht zu kurz kommen, zugleich sollte man das Thema der Vermitt-lervergütung nicht primär über deren Höhe führen, sondern vor allem auch den Vorschlägen bezüglich einer Verteilung der Provisionen über die Vertragslaufzeit und dem Thema Haftungszeit ein besonderes Augenmerk zukommen lassen.

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Interview

Das Jahr 2012 in der Schaden-/Unfallversicherung Von Dr. Reiner Will, Geschäftsführender Gesellschafter der ASSEKURATA Assekuranz Ra-ting-Agentur GmbH

Das Jahr 2013 ist noch nicht vorbei, doch bereits zum gegenwärtigen Zeit-punkt steht fest, dass es merkliche Spuren in den Geschäftsergebnissen der deutschen Versicherungs-wirtschaft hinterlässt. Denn nicht nur der Kapitalmarkt mit den anhaltend niedri-gen Zinsen setzt den Ver-sicherern, hier insbesonde-re in der Sparte Leben, zu.

Auch in der Versicherungs-technik müssen speziell die Schaden-/Unfallversicherer durch Elementarschaden-ereignisse außergewöhn-lich hohe Belastungen ver-kraften. So geht der Ge-samtverband der Deut-schen Versicherungswirt-schaft (GDV) davon aus, dass für das Juni-Hochwasser rund 1,8 Mrd. Euro Schadenaufwendun-gen anstehen und die Münchener Rückversiche-rung schätzt die Kosten der Hagelschäden im Juni, Juli und August auf zusammen gut 1,5 Mrd. Euro. Insge-samt entspricht dies ge-messen an den Bei-tragseinnahmen des Jah-res 2012 einer Schadenbe-lastung von ca. 5,6 %, was die Erfolgszahlen in diesem Jahr deutlich übersteigen würde.

In diesem Zusammenhang ist es durchaus interessant, sich die wirtschaftliche La-ge des Schaden/Unfall-versicherungsmarktes et-was genauer anzusehen.

Dr. Reiner Will

Hierzu eignet sich Kennzah-lenanalysen der Vorjahres-geschäftszahlen, wie sie das Kölner Institut für Versiche-rungsinformation (KIVI) als business intelligence Lösung anbietet. Bei dem hier zu-grunde liegenden „Gesamt-markt“ handelt es sich um das Aggregat von insgesamt 88 Scha-den/Unfallversicherern mit einem Marktanteil von gut 93 % im Geschäftsjahr 2012.

Die Schaden-/Unfallver-sicherung ist im deutschen Markt durch eine hohe Ver-sicherungsdichte geprägt, damit geht seit Jahren ein geringes Stückzahlenwachs-tum einher. Die Werte schwanken 2003 bis 2012 zwischen 0,13 % und 0,89 %. 2012 lag das Stück-zahlwachstum bei 0,46 % Der Wettbewerb in diesem „gesättigten“ Markt findet vor allem über die Prämie statt, was in der nachfolgenden grafischen Entwicklung von Zuwachsraten der Prämien

und Stückzahlen deutlich wird.

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2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

% Zuwachsraten

Zuwachsrate gebuchte Prämien brutto Gesamtgeschäft

Zuwachsrate Vertragsstückzahlen (ohne sonSteuern Kfz u. Transp.) Gesamtgeschäft

Nach Jahren rückläufiger beziehungsweise negativer Zuwachsraten der gebuch-ten Bruttoprämien sind in den Jahren 2011(3,51 %) und 2012 (4,32 %) deutliche

Steigerungen im Gesamt-markt zu erkennen. Dies zeigt zum einen den stattfin-denden Preiswettbewerb - vor allem in der Kfz-Versicherung - und deutet

zugleich auf eine technische Sanierung in einigen Spar-ten hin.

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€ Verdiente Bruttoprämien direkt pro Vertrag

Gesamtgeschäft Kfz-Haftpflicht Kfz-Kassko verbundene Gebäude

Anhand der verdienten Bruttoprämien pro Vertrag wird der zurückliegende Preiswettbewerb in der Kraftfahrtversicherung an-schaulich. Zugleich zeigt sich, dass die Durch-schnittsprämien seit 2011 marktweit wieder ansteigen. Auffällig steigende Prämien sind auch in der Wohnge-bäudeversicherung zu be-

obachten, die von den Schadenereignissen im Jahr 2013 besonders betroffen ist. Dabei ist die Beitrags-entwicklung eng mit der Erfolgslage verknüpft. So sieht sich die Branche be-reits seit geraumer Zeit sowohl in der Kfz-Ver-sicherung als auch in der Wohngebäudeversicherung mit kräftig steigenden Scha-

denaufwendungen konfron-tiert. Anders als 2013 blieb die Branche im Vorjahr aber von außergewöhnlichen Schäden aus Naturgefahren verschont und obwohl die Beiträge deutlich steigen, verzeichnen die Unterneh-men 2012 dennoch techni-sche Verluste sowohl in der Kfz-Versicherung (Kfz-Haftpflicht -1,53 %, Kfz-

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Kassko -4,35 %) als auch in der Wohngebäudeversiche-

rung (-10,40 %).

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%

vt. G/V brutto vor Schwankungsrückstellung in % verd. Bruttoprämien

Gesamtgeschäft Kfz-Haftpflicht Kfz-Kassko verbundene Gebäude

Insgesamt steigt aber 2012 der versicherungstechnische

Gewinn brutto in % der Bruttoprämien mit 4,43 %

gegenüber dem Vorjahr (1,52 %) wieder deutlich an.

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% Erfolgsquoten

Wirtschaftliche Erfolgsquote Gesamtgeschäft Bruttoüberschussquote Gesamtgeschäft

Über die verbesserten tech-nischen Ergebnisse kommt es 2012 auch zu einer Trendwende bei den ge-samtwirtschaftlichen Er-folgsquoten. Erstmals seit 2007 steigen sowohl die Bruttoüberschussquote (auf 7,85 %) und die wirtschaftli-che Erfolgsquote (auf 7,71 %) an. Die Bruttoüber-schussquote entspricht einer

Umsatzrentabilität aus dem Gesamtgeschäft. Der wirt-schaftliche Erfolg dient zur Darstellung des im Ge-schäftsjahr erwirtschafteten betriebswirtschaftlichen Jah-resgewinns/-verlusts. Dazu wird der Bruttoüberschuss um periodenfremde und außerordentliche Aufwands-/Erfolgskomponenten berei-nigt.

Gestützt werden die Erfolgs-quoten 2012 auch von einer steigenden Nettoverzinsung, welche im Marktaggregat bei 4,53 % gegenüber 3,72 % im Vorjahr liegt. Im linearen Trend ist gleichwohl eine deutlich rückläufige Entwick-lung zu erkennen.

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% Kapitalanlageverzinsungen

laufende Durchschnittsverzinsung Nettoverzinsung Performance (1Jahr) Linear (Nettoverzinsung)

Die außergewöhnliche Schadenentwicklung im Jahr 2013 trifft die Schaden-/Unfallversicherer in einer Phase der Marktsanierung mit steigenden Prämien und verbesserten Ergebnissen. Ganz überraschend kommt der Rückschlag jedoch nicht. So stellte der Vorsitzende des GDV-Hauptausschusses Schaden- und Unfallversi-cherung, Dr. Norbert Rollin-

ger, beim Pressekolloquium am 24. April 2013 in Berlin fest: „Auch wenn 2012 grö-ßere Wetterereignisse aus-blieben, so darf dieses eine Jahr nicht darüber hinweg-täuschen, dass in Deutsch-land extreme Stürme und Überschwemmungen künftig häufiger stattfinden. Das haben eigene wissenschaft-liche Untersuchungen erge-ben. Wir hatten 2012 an

dieser Stelle einfach Glück.“ Die Geschäftsberichtsanaly-se des Jahres 2013 ver-spricht auf jeden Fall beson-ders spannend zu werden. Denn je nach regionalem Geschäftsschwerpunkt und Spartenmix könnte das Ausmaß von Glück und Pech in diesem Jahr stark voneinander abweichen.

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Markt 2.003 2.004 2.005 2.006 2.007 2.008 2.009 2.010 2.011 2.012

Abschlussaufwendungen brutto in % verdienten

Bruttoprämien Gesamtgeschäft10,81 10,49 10,30 9,98 10,46 10,09 10,19 10,45 10,77 10,31

Verwaltungsaufwendungen brutto in % verdienten

Bruttoprämien Gesamtgeschäft14,44 14,15 14,44 15,58 14,86 15,47 16,17 15,90 15,41 15,00

Betriebskostensatz brutto in % verdienten Bruttoprämien

Gesamtgeschäft25,26 24,64 24,73 25,56 25,32 25,56 26,36 26,35 26,18 25,31

Schadenquote brutto Gesamtgeschäft 67,43 65,19 64,48 65,08 70,29 68,76 68,54 71,55 72,24 68,89

Schaden-Kosten-Quote brutto Gesamtgeschäft 92,68 89,83 89,21 90,64 95,61 94,32 94,90 97,89 98,42 94,20

vt. G/V brutto vor Schwankungsrückstellung

Gesamtgeschäft in % verd. Bruttoprämien6,53 9,04 9,51 8,14 3,38 4,93 4,31 1,40 1,52 4,43

vt. G/V feR vor Schwankungsrückstellung Gesamtgeschäft

in verd. Bruttoprämien3,95 5,05 6,67 5,63 4,32 4,46 2,00 -1,06 0,45 2,61

Schaden-Kosten-Quote feR Gesamtgeschäft 95,69 93,39 92,45 93,52 94,99 94,79 97,25 100,24 99,97 96,52

laufende Durchschnittsverzinsung 5,04 4,15 4,62 4,29 5,97 4,47 3,70 3,72 4,11 4,14

Nettoverzinsung 6,03 5,48 7,04 4,67 6,21 3,63 4,21 4,23 3,72 4,53

Performance (1Jahr) -0,10 6,13 4,93 2,82 8,28

Wirtschaftliche Erfolgsquote Gesamtgeschäft 7,54 9,34 11,00 9,42 8,48 6,72 6,70 4,28 4,09 7,71

Bruttoüberschussquote Gesamtgeschäft 8,04 9,03 10,30 10,82 15,54 10,42 10,10 7,73 6,51 7,85

Zuwachsrate gebuchte Prämien brutto Gesamtgeschäft 3,02 2,10 0,40 -0,43 -0,26 -0,25 0,65 0,77 3,51 4,32

Zuwachsrate Vertragsstückzahlen (ohne sonSteuern Kfz u.

Transp.) Gesamtgeschäft0,13 0,33 0,72 0,87 0,68 0,54 0,49 0,89 0,11 0,46

verdiente Bruttoprämien direkt pro Vertrag

Gesamtgeschäft (€)223,80 227,39 228,09 229,75 234,59 231,97 230,87 229,48 234,58 243,29

Kostenquote brutto direkt Kfz-Haftpflicht 14,36 14,42 14,91 15,83 16,38 16,62 17,90 17,82 17,57 17,32

Schadenquote brutto direkt Kfz-Haftpflicht 81,32 82,33 82,02 79,14 80,99 79,71 82,73 88,28 87,15 84,55

Schaden-Kosten-Quote brutto direkt Kfz-Haftpflicht 95,68 96,75 96,93 94,97 97,37 96,34 100,63 106,10 104,71 101,88

vt G/V feR Kfz-Haftpflicht direrkt vor SchwankungsRst in %

verd. Bruttopr. direkt3,50 2,09 2,63 3,57 1,99 3,13 -0,73 -5,48 -4,31 -1,53

verdiente Bruttoprämein direkt pro Vertrag Kfz-Haftpflicht

(€)242,40 242,67 238,05 236,62 232,02 221,80 213,55 209,96 213,93 222,22

Kostenquote brutto direkt Kfz-Kassko 19,65 19,18 19,61 20,20 19,60 19,63 20,04 19,27 19,07 18,96

Schadenquote brutto direkt Kfz-Kassko 75,50 71,32 72,20 75,55 80,17 91,14 88,34 91,13 93,47 84,47

Schaden-Kosten-Quote brutto direkt Kfz-Kassko 95,14 90,51 91,80 95,75 99,77 110,77 108,39 110,40 112,54 103,43

vt G/V feR Kfz-Kassko direkt v. SchwankungsRst in % verd.

Bruttopr. direkt3,03 6,88 5,97 3,05 -0,13 -6,99 -8,46 -10,05 -10,12 -4,35

verd. Bruttopr. direkt pro Vertag Kfz-Kassko (€) 195,90 197,95 195,51 195,05 193,00 185,48 182,27 182,08 186,34 193,90

Kostenquote brutto direkt verbundene Gebäude 31,02 29,35 29,52 28,97 28,80 28,86 28,31 28,33 28,51 28,28

Schadenquote brutto direkt verbundene Gebäude 73,30 72,34 68,00 72,33 103,24 79,84 72,97 82,97 76,81 73,50

Schaden-Kosten-Quote brutto direkt verbundene

Gebäude104,31 101,69 97,52 101,30 132,04 108,70 101,28 111,30 105,32 101,79

vt G/V feR verbundene Gebäude direkt v. SchwankungsRst

in % verd. Bruttopr. direkt-10,87 -9,28 -5,18 -7,28 -16,80 -12,56 -8,83 -17,06 -11,20 -10,40

verd. Bruttopr. direkt pro Vertrag verbundene Gebäude

(€)189,59 192,41 199,57 209,04 212,54 224,47 237,89 246,14 253,57 267,55

gebuchte Bruttoprämien Gesamtgeschäft (Mio. €) 42.718,14 44.330,88 44.746,63 46.540,48 48.548,08 48.502,19 49.576,48 50.913,04 52.819,24 54.794,97

vt G/V brutto vor SchwankungsRst Gesamtgeschäft (Mio.

€)2.788,67 3.999,59 4.262,94 3.771,96 1.641,66 2.389,62 2.131,37 711,05 802,14 2.420,56

Bruttoüberschuss vor Steuern, vor Versicherungsnehmern

Gesamtgeschäft (Mio. €)3.431,13 3.995,39 4.619,31 5.015,65 7.554,26 5.052,20 4.990,45 3.932,37 3.423,85 4.290,84

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Beitrag

KIVI mobil – die App zum Zahlenband Von Dr. Michael Thiermann, Geschäftsführer des Kölner Instituts für Versicherungsinformation KIVI GmbH Seit vielen Jahren analy-siert die KIVI GmbH be-reits die Geschäftsberich-te deutscher Erstversiche-rer und veröffentlicht die Ergebnisse in Form so genannter Zahlenbände für Lebens-, Kranken- und Schaden-/Unfallversiche-rer. Insgesamt analysiert KIVI so jedes Jahr über 200 Jahresabschlüsse von Versicherungsgesell-schaften und erzielt damit eine Marktabdeckung von über 98 % aller in Deutschland tätigen Ver-sicherer, in der Sparte Kranken sogar 100 %. In letzter Zeit traten immer mehr Kunden mit dem Wunsch an uns heran, diese Zahlen auch gra-fisch aufzuarbeiten und interaktiv nutzen zu kön-nen. Diese Möglichkeit bietet jetzt KIVI mobil.

Via iPad können die Erwer-ber des Zahlenbandes nun die Daten von über 100 Schaden-/Unfallversicherern mobil abrufen. Dabei be-schränkt sich das Angebot nicht nur auf die bloße Be-trachtung der Daten. Viel-mehr stehen den Anwendern bei KIVI mobil auch vielfälti-ge Analysewerkzeuge zur Verfügung. 2014 sollen die Sparten Leben und Kranken folgen.

Die Funktion „Superlist“ lehnt sich an die gedruckte Version des Zahlenbandes an: Alle Spalten sind jeder-zeit verfügbar und lassen sich individuell durch Zu- und Abwahl miteinander kombinieren, nach Rangfol-ge sortieren, und grafisch

Dr Michael Thiemermann

anzeigen. Selbstverständlich kann der Kreis der zu be-trachtenden Unternehmen durch geeignete Filter auf die individuellen Analysebe-dürfnisse zugeschnitten werden. Mit dieser Sicht auf die Jahreswerte 2012 deut-scher Schaden-/Unfallver-sicherer steht ein wesentli-cher Analyse- und Interakti-onsbaustein zur Verfügung und das jederzeit und über-all.

Für weitere Analysen stehen zusätzlich die Funktionen „Layer“ und „Cardex“ bereit, die nicht nur eine Ein-, son-dern auch eine Zehn-Jahresbetrachtung erlauben, so dass nicht nur Vergleiche zwischen verschiedenen Versicherern, sondern auch Zeitreihenanalysen einfach möglich werden. So hat man nicht nur einen Zahlenband für ein Jahr zur Verfügung, sondern gleich zehn ver-schiedene Jahrgänge im Zugriff. Die Unternehmen sind zudem in Kategorien nach Rechtsformen, Unter-nehmensgröße und Spezia-lisierungen wie Kfz-, Unfall-, Rechtsschutz- sowie Direkt-versicherer unterteilt oder

unterschieden zwischen Privat- und Firmenkunden-versicherern. Innerhalb die-ser Kategorien kann sehr leicht auf die zur jeweiligen Kategorie gehörenden Ver-sicherer heruntergebrochen werden. So entsteht auf einen Blick eine aussage-kräftige Zeitreihenanalyse, entweder im Vergleich der Kategorien zueinander oder für jedes einzelne Versiche-rungsunternehmen.

Die Verbindung dieser Marktbetrachtung und einen Betriebsvergleich von bis zu vier Versicherern liefert die Funktion „Cardex“. Wie in einer Adresskartei findet man die einzelnen Versiche-rer alphabetisch aufgelistet. Durch einfaches Ziehen in das Auswahlfenster kann man seine individuelle Aus-wahl zusammenstellen. Dabei werden sowohl Jah-resgrößen für 2012, als auch Zehnjahreszeitreihen zu aussagekräftigen Verglei-chen zur Verfügung gestellt.

KIVI mobil präsentiert sich im Aussehen eines E-Books, in dem man interaktiv auf die einzelnen Analysebausteine zugreifen kann. Einen um-fassenden Einblick in die Möglichkeiten von KIVI mobil liefert dieser Filmbeitrag auf der Website von www.KIVI-online.de.

KIVI mobil, die App zum Zahlenband: Noch nie waren Analyse und Vergleich von Versicherungsunternehmen anhand ihrer Bilanzen einfa-cher; und das auf Fingerzeig immer und überall.

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Der Assekurata FONDS-TACHO

Bei Abschluss einer fondsgebundenen Lebens- und Rentenversicherung können Versiche-rungskunden aus einer breiten Anzahl an Investmentkonzepten wählen. Häufig hat der Kunde dabei die Möglichkeit, die für ihn individuell geeigneten Investmentfonds frei auszusuchen und zu besparen. Mehr noch: Er kann die Fonds sogar während der Vertragslaufzeit gegen vermeintlich bessere austauschen.

Die Schwierigkeit dabei ist, die guten von den schlechten Fonds zu unterschieden. Denn Infor-mationen über die Qualitäten der Fonds sind in der Regel nur sehr aufwändig zu beschaffen oder sie sind so aufbereitet, dass sie für den Laien schwer nachvollziehbar sind. Dies führt dazu, dass viele Kunden keine optimale Fondsauswahl treffen (können) und auch von dem vertraglich vereinbarten Recht zum Fondswechsel keinen Gebrauch machen. Gerade bei der Altersvorsorge, deren Ansparprozess sich über einen langen Zeitraum erstreckt, sollten Versi-cherungskunden mit fondsgebundenem Vertrag jedoch in regelmäßigen Abständen ein Auge auf die Entwicklungen am Fondsmarkt werfen. Schließlich hängt die Rendite ihrer Altersvorsor-ge unmittelbar von der Qualität und Performance der zugrunde liegenden Fonds ab. Die Erfah-rung hat gezeigt, dass sich das Qualitätsgefüge von Investmentfonds mit der Zeit deutlich ver-schieben kann, beispielsweise bei größeren Kapitalmarktschwankungen, der Auflage neuer Fonds oder dem Wechsel des Managements bei einem bestehenden Fonds.

Der speziell auf die Informationsbedürfnisse in der Assekuranz zugeschnittene FONDS-TACHO von Assekurata analysiert Fonds in ihrem individuellen Wettbewerbsvergleich. Damit können sich Kunden, Vermittler und weitere Interessenten von der Qualität der Fonds überzeugen – prägnant und intuitiv verständlich.

Die folgende Aufstellung zeigt den FONDS-TACHO für fünfzehn bekannte und volumenstarke Fonds, die auch häufig im Produktangebot von Lebensversicherern zu finden sind.

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Allgemeine Erläuterungen zum Assekurata FONDS-TACHO

Der FONDS-TACHO zeigt auf, wie sich ein Fonds - gemessen an seiner Vergleichsgruppe - in der Vergangenheit entwickelt hat. In die Gesamtbeurteilung eines Fonds fließen Kennzahlen zur Rendite und zur Risikoentlohnung zu jeweils 30 % sowie Kennzahlen zum Risiko und zum Reaktionsvermögen zu jeweils 20 % ein. Dem Altersvorsorgegedanken entsprechend werden langfristige Kennzahlenausprägungen innerhalb der Bewertungskategorien höher gewichtet als kurzfristige. Die jeweilige Vergleichsgruppe bemisst sich individuell anhand der Ausrichtung und Investitionen des einzelnen Fonds.

In der Gesamteinschätzung wird jeder Fonds auf einer fünfstufigen Skala eingeordnet. Die Einstufung richtet sich danach, wie sich der Fonds im gewichteten Durchschnitt der Kennzahlen über alle Kategorien positioniert.

0 % - 20 %: weit unterdurchschnittlich 21 % - 40 %: unterdurchschnittlich 41 % - 60 %: durchschnittlich 61 % - 80 %: überdurchschnittlich 81 % - 100 %: weit überdurchschnittlich

Das Ergebnis ist grafisch über den FONDS-TACHO direkt ablesbar:

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weit über-durchschnittlich

über-durchschnittlich

durchschnittlichunter-

durchschnittlich

weit unter-durchschnittlich

Der FONDS-TACHO zeigt für jeden Fonds auf einen Blick die Gesamteinstufung an. Anhand der daneben angeordneten Balken lässt sich ablesen, wie sich der Fonds für die einzelnen Bewertungskategorien in seiner Vergleichsgruppe einreiht. Breite und Farbe der Balken spie-geln dabei die Vorteilhaftigkeit aus Anlegersicht wider. In den Fondsvergleich gehen insgesamt 16 Kennzahlen ein. Die dargestellten Kennzahlenwerte zu Rendite und Kosten dienen der ergänzenden Information.

Beurteilungskategorien

Rendite: Die Rendite ist ein Maß für die Wertentwicklung des Fondsinvestments. Sie gibt an, wie sich das eingesetzte Kapital im Fonds nach Kosten (also abzüglich der TER, Definition siehe unten) verzinst hat.

Risiko: Zur Darstellung des Risikos eines Fonds wird die Volatilität genutzt, die ein Maß für die Schwankungsbreite innerhalb eines bestimmten Zeitraums ist. Sie misst, wie weit ein Fondswert von seinem Monatsmittelwert abweicht. Je größer die Schwankungen, desto größer die Volatili-tät und damit das Risiko des Fonds. Darüber hinaus wird der maximal innerhalb einer Periode eingetretene Wertverlust bei der Risikoeinschätzung herangezogen.

Reaktionsvermögen: Das Reaktionsvermögen misst, wie stark ein Fonds die Bewegungen eines vergleichbaren Marktes nachvollzieht (Reaktion auf Marktentwicklungen). Dabei werden sowohl positive als auch negative Marktentwicklungen berücksichtigt.

Risikoentlohnung : Die Risikoentlohnung wird durch die Sharpe Ratio dargestellt. Diese Kenn-zahl betrachtet die Rendite eines Fonds in Abhängigkeit des eingegangenen Risikos. Berechnet wird die Sharpe Ratio, indem von der tatsächlich erzielten Rendite die als risikolos angenom-mene Rendite (also die Rendite, die beispielsweise mit Bundesanleihen erzielbar wäre) abge-zogen wird und dann durch das eingegangene Risiko des Fonds (gemessen mit der Volatilität) geteilt wird.

Kosten: Die Total Expense Ratio [TER] gibt die jährlichen Kosten für Management und Verwal-tung des Fonds an. Sie wird als Prozentsatz ausgewiesen, der sich auf das durchschnittliche Fondsvolumen bezieht. Bei der Kennzahl bleiben Transaktionskosten (Kosten für Kauf und Verkauf von Wertpapieren), Ausgabe-/Rücknahmeaufschläge und erfolgsabhängige Vergütun-gen unberücksichtigt.

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Punkt! Nr. 43/Jahrgang 2013

Ratings

Die Assekurata-Ratings der vergangenen Monate

Personenversicherer der SIGNAL IDUNA

Gruppe bestätigen Vor-jahresergebnisse

Köln, den 30. September 2013 – Auch im Folgerating 2013 erreichen die SIGNAL Krankenversicherung a.G. (SIGNAL Kranken) und der Deutscher Ring Krankenver-sicherungsverein a.G. (DR Kranken) ein sehr gutes Urteil (A+). Die IDUNA Ver-einigte Lebensversicherung aG (IDUNA Leben) erhält weiterhin ein gutes (A) As-sekurata-Rating. Die Teilqualitäten DR Kranken Sicherheit: exzellent Erfolg: sehr gut Beitragsstabilität: exzellent Kundenorientierung: gut Wachstum/Attraktivität im Markt: gut SIGNAL Kranken Sicherheit: exzellent Erfolg: exzellent Beitragsstabilität: exzellent Kundenorientierung: sehr gut

Wachstum/Attraktivität im Markt: voll zufriedenstel-lend IDUNA Leben Sicherheit: sehr gut Erfolg: voll zufriedenstellend Gewinnbeteili-gung/Performance: gut Kundenorientierung: gut Wachstum/Attraktivität im Markt: voll zufriedenstellend

SIGNAL IDUNA erneut mit exzellentem Karrie-

re-Rating Köln, den 23. September 2013 – Das Kölner Analyse-haus ASSEKURATA Soluti-ons GmbH zeichnet die SIGNAL IDUNA Gruppe mit einem exzellenten Urteil aus. Damit erreicht der Dortmun-der Ausschließlichkeitsver-trieb im dritten Jahr in Folge die Bestnote im Karriere-Rating. Die Teilqualitäten

Vermittlerorientierung: exzel-lent Finanzstärke: exzellent Beratungs- und Betreuungs-

konzept: exzellent Wachstum: gut

Swiss Life AG, Nieder-lassung für Deutsch-land erneut mit A im Assekurata-Rating

Köln, den 17. September 2013 – Die Swiss Life AG, Niederlassung für Deutsch-land (Swiss Life Leben) bestätigt im aktuellen Asse-kurata-Folgerating das gute Ergebnis aus Kundensicht und erhält dafür erneut das Rating-Siegel A. Die Teilqualitäten

Sicherheit: sehr gut Erfolg: gut Gewinnbeteili-gung/Performance: voll zufriedenstellend Kundenorientierung: sehr gut Wachstum/Attraktivität im Markt: gut

Concordia Kranken be-stätigt 2013 sehr gutes

Assekurata-Rating Köln, den 16. September 2013 – Die ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH bewertet die Unter-nehmensqualität der Con-cordia Krankenversiche-rungs-AG zum zehnten Mal in Folge mit sehr gut und vergibt damit das Gütesiegel A+. In der Sicherheit, der

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Erfolgslage und der Bei-tragsstabilität erreicht das Unternehmen sogar exzel-lente Ergebnisse. Die Teilqualitäten

Sicherheit: exzellent Erfolg: exzellent

Beitragsstabilität: exzellent Kundenorientierung: sehr gut Wachstum/Attraktivität im Markt: weitgehend gut

DEVK Re zeigt starke

Bonität – A+ im Asseku-rata-Bonitätsrating

Köln, den 10. September 2013 – Mit der DEVK Rück-versicherungs- und Beteili-gungs-AG (DEVK Re) stellt sich ein weiterer Rückversi-cherer dem Bonitätsrating

der ASSEKURATA Asseku-ranz Rating-Agentur und erzielt im Erstrating ein A+ (starke Bonität) mit stabilem Ausblick.

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Definition des Assekurata-Ratings

Weit mehr als ein mechan i-scher Kennzahlenvergleich - Assekurata ist die erste deut-sche Ratingagentur, die sich auf die Qualitätsbeurteilung von Erstversicherungsunter-nehmen spezialisiert hat.

Assekurata führt ausschließlich Rating-Verfahren durch, bei denen die Vertreter der gerateten Einheit der Agentur einen schriftlichen Auftrag zur Erstellung des Ratings gegeben haben (beauftragte Ratings). Hierbei erstellt Assekura-ta Unternehmensratings und Bonitätsratings.

Das Bonitätsrating von Assekura-ta bewertet die finanzielle Leis-tungsfähigkeit deutscher Erst- und Rückversicherungsunternehmen. Dabei werden sowohl Kernfaktoren aus der Unternehmenswelt als auch Rahmenfaktoren aus der Unternehmensumwelt beurteilt. Die Kernfaktoren umfassen sowohl quantitative Bewertungen, wie beispielsweise die Berechnung eines Value-at-Risk-Deckungs-grades als auch qualitative Bewer-tungen der Unternehmenssteue-rung.

Im Unternehmensrating bewertet Assekurata deutsche Erstversiche-rungsunternehmen aus Sicht ihrer wesentlichen Gläubiger, der Versicherungsnehmer. Das vorge-gebene Verfahren geht über den Fokus eines Bonitätsratings hin-aus. Die Gesamtunternehmens-qualität wird primär aus Kunden-sicht anhand differenzierter Teil-qualitäten analysiert und bewertet. Jede Teilqualität erhält eine eigene Note, die wiederum nach einem vorgegebenen Modell zum Ge-samtergebnis zusammengefasst werden. Bei den Teilqualitäten handelt es sich um die Sicherheit, den Erfolg, das Wachstum/die Attraktivität im Markt und die Kundenorientierung des Versiche-rers. Bei Lebensversicherern

kommt zu diesen Kriterien noch die Gewinnbeteiligung/Performance hinzu und bei privaten Krankenver-sicherern die Teilqualität Beitrags-stabilität.

Die Teilqualitäten Kundenorientie-rung und Unternehmenssicherheit sind beim Assekurata-Unternehmensrating K.-o.-Kriterien: Falls eine dieser beiden Teilqualitäten schlechter als „noch zufriedenstellend“ bewertet ist, wird das Gesamtrating mindestens auf die Note dieser Teilqualität abge-senkt. Assekurata sieht ein min-destens „noch zufriedenstellendes“ Ergebnis in der Teilqualität Sicher-heit oder Kundenorientierung als notwendige Voraussetzung für ein mindestens „noch zufriedenstellen-des“ Rating an.

Sowohl im Bonitäts- als auch im Unternehmensrating wird das von den Rating-Analysten erarbeitete Ergebnis in Form eines ausführli-chen Berichtes dem Rating-Komitee zur endgültigen Ent-scheidungsfindung vorgelegt. Dieses Gremium ist ein Kreis unabhängiger Experten der Versi-cherungsbranche.

Das Rating-Komitee ist das urteils-gebende Organ von Assekurata. Es diskutiert die Ergebnisse und bestimmt das endgültige Rating. Neben der fachlichen Fundierung des Urteils durch die herausragen-den Marktkenntnisse der Komitee-mitglieder gewährleistet das Komitee auch eine Ergebniskon-trolle.

Das Assekurata -Ratin g-Komitee:

Interne Mitglieder

• Leitender Rating-Analyst

• Assekurata-Geschäftsführer Analyse, Dr. Reiner Will (Vertre-ten durch Bereichsleiter Analyse Prokurist Lars Heermann oder Bereichsleiter Analyse Prokurist Guido Leber )

Externe Mitglieder

• Dipl.-Bw. Stefan Albers , Ge-richtlich bestellter Versiche-rungsberater

• Diplom Mathematiker Volker Altenähr , ehemaliger Vor-standsvorsitzender einer Versi-cherungsgesellschaft, Dozent an der dualen Hochschule Baden Württemberg Mannheim

• Professor (em.) Dr. Dieter Far-ny, Seminar für Versicherungs-lehre der Universität zu Köln

• Professor Dr. Oskar Goecke , Professor an der FH Köln, Insti-tut für das Versicherungswesen

• Rolf-Peter Hoenen , ehemaliger Vorstand einer Versicherungs-gesellschaft und ehemaliger Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungs-wirtschaft (GDV)

• Professor Dr. Hans Peter Meh-ring , Professor an der FH Köln, Institut für Versicherungswesen

• Dipl.-Kfm. Eberhard Kollenberg , ehemaliger Partner einer Wirt-schaftsprüfungsgesellschaft

• Professor Dr. Catherine Pallen-berg , Berufsakademie Stuttgart, Studiengangsleitung Versiche-rung und Honorarprofessorin

• Professor Dr. Heinrich R. Schradin , Direktor des Instituts für Versicherungslehre an der Universität zu Köln

Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer Internetseite www.assekurata.de.

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Die Ratingskala des Assekurata-Unternehmensratings

Das Unternehmensrating der Assekurata unterscheidet insgesamt elf Ratingklassen, die wiederum zu fünf Kategorien zusammengefasst sind.

Rating Defin ition Kategorie

A++ Ein A++ geratetes Versiche-rungsunternehmen erfüllt die Qualitätsanforderungen und die Qualitätserwartungen der Versi-cherungsnehmer exzellent.

Sehr gut

A+ ... sehr gut

A ... gut Gut

A- ... weitgehend gut

B+ ... voll zufriedenstellend

Zufriedenstellend B ... zufriedenstellend

B- ... noch zufriedenstellend

C+ ... schwach

Schwach C ... sehr schwach

C- ... extrem schwach

D ... mangelhaft Mangelhaft

Bei A++ bis B- gerateten Versicherungsunternehmen handelt es sich nach Ansicht von Assekurata um unbedenkliche Versicherungsunternehmen. Assekurata stellt mit dem Ra-ting keine Bewertungsrangfolge auf. Die einzelnen Qualitätsklassen können einfach, mehr-fach und nicht besetzt sein. Bisher wurden nur voll zufrieden stellende bis exzellente Ra-tings veröffentlicht. Das liegt zum einen daran, dass durch die freiwillige Ratingteilnahme eine positive Auslese stattfindet, indem zunächst gute Unternehmen den Schritt wagen. Zum anderen können sich Versicherer mit einem weniger guten Rating gegen eine Veröf-fentlichung entscheiden. Die betroffenen Versicherer streben eine Verbesserung ihrer Qualität an, bevor sie sich erneut dem Ratingprozess stellen. Ein Assekurata-Rating ist eine Experteneinschätzung über die Qualität eines Versicherungsunternehmens, jedoch keine unumstößliche Tatsache oder aber alleinige Empfehlung, einzelne Versicherungsverträge abzuschließen oder aufzugeben. Bei der Beurteilung werden Qualitätsanforderungen aus Sicht aller Kunden zugrunde gelegt; sie bezieht sich nicht auf ein-zelne Policen oder Verträge und enthält auch keine Empfehlungen zu speziellen Anforderungen einzelner Kunden.

Beim Assekurata-Rating handelt es sich um eine Beurteilung, der sich die Versicherungsunternehmen freiwillig unterziehen. Das Rating basiert auf Informationen, die entweder von dem Versicherungsunternehmen selber zur Verfügung gestellt wer-den oder von Assekurata aus zuverlässiger Quelle eingeholt werden. Trotz sorgfältiger Prüfung der in das Rating eingehen-den Informationen kann Assekurata für deren Vollständigkeit und Richtigkeit keine Garantie übernehmen. Wenn grundle-gende Veränderungen der Unternehmens- oder Marktsituation auftreten, kann nötigenfalls das Urteil geändert oder aufge-hoben werden.

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Die Ratingskala des Assekurata-Bonitätsratings

Das Bonitätsrating der Assekurata unterscheidet 22 Bonitätsklassen von AAA (außerge-wöhnliche Bonität) bis D (keine Bonität). Diese reihen sich in neun Oberkategorien ein, welche die vorhandene Bonität und das damit verbundene Ausfallrisiko verbal klassifizie-ren.

Rating Bonität Ausfallrisiko

AAA Außergewöhnliche Geringstes

AA+

Sehr starke Sehr geringes AA

AA-

A+

Starke Geringes A

A-

BBB+

Angemessene Geringes bis mittleres BBB

BBB-

BB+

Mäßige Mittleres BB

BB-

B+

Schwache Höheres B

B-

CCC+

Sehr schwache Hohes CCC

CCC-

CC Extrem schwache Sehr hohes

C

D Keine Insolvenz

Ein Assekurata-Rating ist eine Experteneinschätzung über die Qualität eines Versicherungsunternehmens, jedoch keine unumstößliche Tatsache oder aber alleinige Empfehlung, einzelne Versicherungsverträge abzuschließen oder aufzugeben. Bei der Beurteilung werden Qualitätsanforderungen aus Sicht aller Kunden zugrunde gelegt; sie bezieht sich nicht auf ein-zelne Policen oder Verträge und enthält auch keine Empfehlungen zu speziellen Anforderungen einzelner Kunden.

Beim Assekurata-Rating handelt es sich um eine Beurteilung, der sich die Versicherungsunternehmen freiwillig unterziehen. Das Rating basiert auf Informationen, die entweder von dem Versicherungsunternehmen selber zur Verfügung gestellt wer-den oder von Assekurata aus zuverlässiger Quelle eingeholt werden. Trotz sorgfältiger Prüfung der in das Rating eingehen-den Informationen kann Assekurata für deren Vollständigkeit und Richtigkeit keine Garantie übernehmen. Wenn grundle-gende Veränderungen der Unternehmens- oder Marktsituation auftreten, kann nötigenfalls das Urteil geändert oder aufge-hoben werden.

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Assekurata -Unternehmensr atings (Stand August 2013)

Lebensversicherung Schaden-/Unfallversicherung

Alte Leipziger Leben A+ Debeka Allgemeine A++

Basler Leben A DEVK Sach- und HUK A++

Cosmos Leben A++ DEVK Allgemeine A++

Debeka Leben A++ Gartenbau-Versicherung A++

FAMILIENFÜRSORGE Leben A HUK-COBURG Allgemeine A++

Hannoversche Leben A++ HUK-COBURG VVaG A++

HUK-COBURG Leben A+ HUK24 A++

IDEAL Leben A IDEAL Versicherung A

IDUNA Leben A LVM A++

LVM Leben A+

neue Leben A++

PB Leben A

Swiss Life A

SDK-Leben A+

TARGO Lebensversicherung A+

Nicht freigegebene Ratings L ebensversicherer:

7 mit Ergebnissen von A+ bis B+

(Stand August 2013)

Nicht freigegebene Ratings Sch aden-/Unfall ver-sicherer:

13 mit Ergebnissen von A+ bis B

(Stand August 2013)

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Assekurata -Unternehmensr atings (Stand August 2013)

Private Krankenversicherung Gesetzliche Krankenversicherung

Alte Oldenburger Kranken A++ BIG direkt gesund A+

Concordia Kranken A+ Hanseatische Krankenkasse - HEK A++

Debeka Kranken A++

Deutscher Ring Kranken A+

DFV Deutsche Familienversicherung A+

Hallesche Kranken A+

HUK-COBURG Kranken A+

INTER Kranken A

LVM Kranken A++

NÜRNBERGER Kranken A+

SIGNAL Kranken A+

SDK-Kranken A+

Nicht freigegebene Ratings private Krankenvers i-cherer:

9 mit Ergebnissen von A+ bis B

(Stand August 2013)

Impre ssum:

ASSEKURATA PUNKT! Nr.42/Jahrgang 2013

Herausgeber: ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH Venloer Straße 301-303 50823 Köln Tel.: 0221 27221-0 Fax.: 0221 27221-77 E-Mail: [email protected]

Sitz der Gesellschaft: Köln Handelsregister: HRB 27849 Amtsgericht Köln Umsatzsteueridentifikationsnr.: DE 181828481 Geschäftsführer: Dr. Christoph Sönnichsen, Dr. Reiner Will

Redaktion:

Russel Kemwa

Pressesprecher Tel.: 0221 27221-38 Fax: 0221 27221-77 E-Mail: [email protected]

Die Aufsätze und Berichte wurden sorgfältig recherchiert und geben die Meinung des Verfassers wieder. Für die Richtigkeit und Vollstän-digkeit des Inhalts sowie für zwischenzeitliche Änderungen übernimmt die ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH keine Gewähr. Assekurata haftet nicht für unsachgemäße Weiterverwendung der Informationen. Nachdruck und Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung von Assekurata. Das gilt auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und Vervielfältigungen auf CD-Rom oder ähnlichen Datenträgern.