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Assessment Center Geschichte Übungen Kriterien starten . aufbauen . etablieren . genießen

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Assessment Center

Geschichte

Übungen

Kriterien

starten . aufbauen . etablieren . genießen

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Anders Sein durch Ideen

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INHALTSVERZEICHNIS

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ASSESSMENT CENTER – GEHEIMNISUMWOBEN UND GEFÜRCHTET 6

A. PRÜFUNG MIT WISSENSCHAFTLICHEM ANSPRUCH 8

■ Assessment Center – Anfänge in Olivgrün 9■ Assessment Center – Teuer und gut? 9■ Assessment Center – Die Reality show 10 ■ Assessment Center – Die Facts 11

B. ZWEI TAGE IM LEBEN EINES BEWERBERS 12■ Softiger Auftakt - Wie sich Unternehmen und Bewerber

näherkommen 13● Chancen und Risiken 13● Bühne frei: Unternehmen, Beobachter und Bewerber

stellen sich vor 13

■ Ans Eingemachte – So wird Ihre Persönlichkeit getestet 18● Jeder für sich: Der Postkorb 19● Jeder gegen jeden: Die Gruppendiskussion 44● Einer gegen den anderen: Das Rollenspiel 55● Einer vor allen: Der Vortrag 59

■ Die letzte Runde: Feedback an die Teilnehmer 61

C. DIE GOLDENEN REGELN DES ERFOLGES 63

A.S.I. WIRTSCHAFTSBERATUNG AG – EIN KURZPORTRÄT 68

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ASSESSMENTCENTER – GEHEIMNIS-UMWOBEN UND GEFÜRCHTET

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Die letzten Prüfungen laufen, das Ende des Studiums ist in Sicht und damitauch der Berufseinstieg. Je intensiver Sie sich nun um Ihre erste Position bemü-hen, desto öfter wird Ihnen der Begriff „Assessment Center" (AC) begegnen.

Das aufwendige Auswahlverfahren hat sich einen festen Platz in den perso-nalpolitischen Konzeptionen der Unternehmen erobert. Nicht immer zur Freu-de der Bewerber, denn häufig stößt das Assessment Center auf negativeResonanz.

Die große UnbekannteEine schriftliche Befragung von Wirtschaftsstudenten ergab, dass insbesonde-re jene das Assessment Center ablehnten und negativ darüber dachten, diewenig oder überhaupt nichts von dieser Methode der Personalauswahl wus-sten. Je größer der Wissensstand über Struktur, Ablauf und Zielrichtung, umsohöher die Akzeptanz des Verfahrens. Besonders deutlich fiel das Urteil vonKandidaten aus, die schon einmal an einem Assessment Center teilgenommenhatten: 8 von 10 fanden es gut - und zwar unabhängig davon, ob es für siepositiv oder negativ ausgefallen war.

Ein Licht im DunkelnUnsere Publikation soll Ihnen das flaue Gefühl im Magen ersparen, wenn esim Antwortschreiben der Personalabteilung heißt: "Wir laden Sie zusammenmit anderen Damen und Herren zu unserem zweitägigen Gruppenauswahlver-fahren ein...".

Neben allgemeiner "Aufklärungsarbeit" zu Ursprung und Intention des Assess-ment Centers setzen wir den Schwerpunkt auf die Darstellung typischer Übun-gen, die auf Sie zukommen können. Wir legen besonderen Wert darauf, Ihnennicht nur den theoretischen Hintergrund der Aufgaben zu vermitteln, sondernIhnen konkrete Beispiele an die Hand zu geben, mit denen Sie zu Hause trai-nieren können.

ASSESSMENT CENTER – GEHEIMNISUMWOBEN UND GEFÜRCHTET

„Ich rate AC-Kandidaten, sich im Vorfeld beim Unternehmenzu erkundigen, welche Anforderungen der Test stellt, also wel-che Aufgaben genau drankommen. So kann man sich optimalvorbereiten und setzt sich selbst nicht unter Druck. Wichtig istauch, dass man sich als Bewerber nicht verstellt, sondern ein-fach ist, wie man ist.“

Lars Broszat, Deutsche Bahn AG

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A.PRÜFUNG MIT WISSEN-SCHAFTLICHEMANSPRUCH

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PRÜFUNG MIT WISSENSCHAFTLICHEM ANSPRUCH

ASSESSMENT CENTER - ANFÄNGE IN OLIVGRÜN

Wie viele Managementideen hat auch das Assessment Center seine Ursprüngejenseits des Atlantiks und im militärischen Bereich. Harvard - Professor HenryMurray propagierte diese Methode in den 30er Jahren. Etwa zur selben Zeitentwickelte der deutsche Heerespsychologe Johannes B. Rieffert ein ähnlichesVerfahren zur Offiziersauslese. Pionier des Assessment Centers in der Wirtschaft war dann in den 50er Jahrender AT&T- Konzern. Heute setzen zahlreiche Unternehmen in Deutschland dasAssessment Center ein. Etliche jedoch nicht nur für die Bewerberauswahl, son-dern auch zur Potentialbeurteilung und Laufbahnplanung der Mitarbeiter. Bei den Unternehmen, die mittels des Assessment Centers ihren Führungsnach-wuchs rekrutieren, finden sich derzeit große Namen wie: Allianz, Bahlsen, BullAG, Commerzbank, Deutsche Bank, Dresdner Bank, Kaufhof, Pepsi Cola,Philip Morris, Sony, Unilever und West LB.

ASSESSMENT CENTER - TEUER UND GUT?

Personalchefs und Personalberater wissen um die begrenzte Aussagekraft desBewerbungsgespräches. Selbst ausgefeilte Interviewtechniken können nicht da-rüber hinwegtäuschen, dass die Qualifikationen des Bewerbers nur in kurzerZeit "erfragt" werden. Ob sie tatsächlich vorhanden sind und später auch rea-lisiert werden, bleibt ungewiss.

Dabei ist die Einstellung einer Nachwuchskraft für ein Unternehmen eine be-deutende, langfristige und große Investition. Die Eingangskosten sind enorm,und Gewinn "erwirtschaftet" ein neuer Mitarbeiter erst nach 12 bis 24Monaten. Ein Berufsanfänger verdient beispielsweise als Trainee 35.000 c imJahr. Mit Personalnebenkosten, Trainings- und Umzugskosten gibt der Konzern70.000 c für ihn aus. Da liegt der Wunsch nahe, das Leistungsvermögen derYoungsters möglichst genau zu prognostizieren, um teure Fehlbesetzungen zuvermeiden.

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Die Firmen greifen vor diesem Hintergrund zu dem aufwendigen Auswahlver-fahren "AC", obwohl allein die Entwicklung eines firmenspezifischen Assess-ments mit etwa 150.000 c zu Buche schlägt. Dafür trauen die Unternehmendem Assessment Center eine größere Zuverlässigkeit bei der Beurteilung dergeprüften Bewerber zu, ob diese tatsächlich leistungsfähig sind und in dieUnternehmenskultur passen. Die Unternehmen begründen dies mit denen vonWissenschaftlern und Psychologen entworfenen Übungen sowie den statistischenUntersuchungen über die hohe Validität der Assessment-Center Ergebnisse.

Die herkömmlichen Beurteilungsmethoden wie Tests und Interviews sind durchdas Assessment Center jedoch nicht aus der Mode gekommen. Das AC fasstdiese vielmehr zusammen, entwickelt sie methodisch weiter und ergänzt siedurch zusätzliche eignungsdiagnostische Verfahren. Alles mit dem Ziel, dasPotential eines Kandidaten möglichst umfassend und richtig einzuschätzen.

Aber: Assessment Center sind nur so gut wie ihre Macher. Sparen die Unter-nehmen an der Entwicklung der firmeneigenen Auswahlverfahren und kreierenein 08/15 Assessment ohne Realitätsbezug und mangelhaft qualifiziertenBeobachtern, ist selbstverständlich auch die Aussagekraft des Ergebnissesanzuzweifeln.

ASSESSMENT CENTER – DIE REALITY SHOW

Die Unternehmen, die Assessment Center veranstalten, wollen die Realitätsimulieren. Eine zufällige und damit diagnostisch wertlose Zusammenstellungvon Aufgaben kann diesem Ziel nicht gerecht werden. Daher nehmen die Ver-anstalter einen sehr aufwendigen Prozess auf sich, um wirklich gute Assess-ment Center mit qualifizierten Übungen zu entwickeln.

Führungskräfte und Psychologen legen zunächst die Anforderungen des künfti-gen Arbeitsbereiches fest. Es werden typische Situationen aus der Praxis zu-sammengetragen und schließlich die Verhaltensweisen beschrieben, durch diesich die vorgegebenen Probleme am besten lösen lassen. Schließlich werdennur besonders geschulte Beobachter zur Beurteilung der Teilnehmer eingesetzt.

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GESICHT ZEIGEN ODER ANPASSEN?

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Die Kandidaten werden im Assessment Center daraufhin getestet und bewer-tet, wie sie sich in diesen Situationen verhalten. Das Unternehmen will ihreArbeits- und Führungsverhalten so "pur" wie möglich erleben.

ASSESSMENT CENTER – DIE FACTS

Die meisten Assessment Center dauern zwei bis drei Tage. MancheUnternehmen begnügen sich auch mit eintägigen "Kurz - Assessments". Genauso unterschiedlich wie die Dauer ist die Zahl der eingeladenen Hochschul-absolventen und deren Beobachter. Die Gruppengröße schwankt zwischen 6und 16 Teilnehmern.

Während der Übungen werden die Bewerber von mehreren Beobachtern hin-sichtlich der vorab definierten Kriterien "unter die Lupe genommen" und imAnschluss daran beurteilt. Bei den Beobachtern handelt es sich in den meistenFällen um Führungskräfte aus dem Unternehmen. Auch Vertreter der Fachab-teilungen werden hinzugezogen. Das hat den Vorteil, dass sowohl dieFachabteilungen als auch die späteren Vorgesetzten hinter der Auswahlent-scheidung stehen.

Der Ablauf eines Assessment Centers lässt sich in drei Phasen einteilen:

1. Phase: Vorstellung des Unternehmens; Vorstellung der Beobachter und Bewerber; Einführung in das Verfahren durch den Moderator.

2. Phase: Durchführung der Übungen.3. Phase: Auswertung der Entscheidung und

Feedback an die Teilnehmer.

Aus diesem Prozess, der sich oft über Monate hinzieht, resultieren die Übun-gen, die Entscheidungszwänge, Mitarbeiterkonflikte und Vermittlungsproblemesimulieren, also Situationen, die im späteren Führungsjob vermeintlich oder tat-sächlich auf den Bewerber zukommen können.

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B.ZWEI TAGE IM LEBEN EINESBEWERBERS

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ZWEI TAGE IM LEBEN EINES BEWERBERS

SOFTIGER AUFTAKT – WIE SICH UNTERNEHMEN UND BEWERBER NÄHERKOMMEN

Häufig beginnt ein Assessment Center am frühen Abend. Durch diesen Einstieghaben Sie neben dem Vorzug eines guten Abendessens vor allen DingenGelegenheit, den ersten Kontakt zu Führungskräften des Unternehmens in einerangenehmen und entspannten Atmosphäre herzustellen.

CHANCEN UND RISIKENDer gemeinsame Abend bietet Ihnen die Chance, das Unternehmen, für dasSie sich als möglichen Arbeitgeber interessieren, näher kennen zu lernen undzwar in zweierlei Hinsicht:

„Beobachter, die etwas Erfahrung haben, merken sofort, ob jemand echt ist,oder ob er eine Rolle spielt. Mein Tipp: locker und ausgeschlafen zum ACgehen und sich nicht verstellen. In die Fachliteratur kann man vorher maleinen Blick werfen, aber man sollte das Ganze nicht zu ernst nehmen.Wichtig ist ja, wie die Bewerber miteinander umgehen und ob sich dieKandidaten immer wieder auf neue Situationen einstellen können.“

Rainer Schulze, access

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Einerseits können Sie sich kundig machen, inwieweit Karrierewege in demUnternehmen vorgezeichnet sind, wie es mit der Möglichkeit für einen Aus-landsaufenthalt aussieht, ob, und wenn ja, welche Weiterbildungsangebotebestehen. Durch diese und sicherlich viele weitere Fragen gewinnen Sie einBild über Ihre beruflichen Entwicklungschancen in diesem Unternehmen. Andererseits sollten Sie das Ambiente dazu nutzen, die persönliche Ebene zuprüfen. Sind Ihnen die Führungskräfte des Unternehmens sympathisch? Es sindschließlich die Menschen, mit denen Sie es im Fall eines Arbeitsangebotes u.U.tagtäglich zu tun haben werden. Wie gehen die Führungskräfte miteinanderund mit den Teilnehmern um? Entspricht das Miteinander Ihren Vorstellungeneines angenehmen zwischenmenschlichen Klimas? Fühlen Sie sich grundsätz-lich wohl?

Sie sollten die Bedeutung des persönlichen Wohlbefindens nicht unterschätzen.Ein schlechtes Arbeitsklima kann unter Umständen die Freude an der interes-santesten Aufgabe nehmen.

Der Abend bietet natürlich auch dem Unternehmen die Chance, einen erstenEindruck von Ihnen zu gewinnen, der sich in diesem Fall auf die persönlicheEbene beschränken wird. Es werden solche Aspekte eine Rolle spielen, wie diehohe Kunst des Small Talks. Es ist eben eine unschätzbare Fähigkeit, auch mitfremden Personen ein anregendes Gespräch führen zu können; gerade imHinblick auf Geschäftsessen, die im Alltag einer Führungskraft gang und gäbesind. Das Unternehmen wird sich in diesem Zusammenhang auch vergewis-sern, dass Sie die Grundbegriffe des guten Benehmens und der Höflichkeit ken-nen. Da ist natürlich auch das Risiko „Fettnäpfchen“ nicht weit. Wer sich unsi-cher fühlt im Umgang mit modernen Tischsitten und Gesprächsgepflogenhei-ten, sollte sich einen kleinen Ratgeber anschaffen und üben!

Unser Rat: Lassen Sie sich angesichts des lecke-ren Menüs nicht über den Zweck derVeranstaltung hinwegtäuschen: Sym-pathiepunkte sammeln. Behalten Sieimmer den Prüfungsgedanken imHinterkopf, auch wenn die Atmo-sphäre noch so entspannt scheint.

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BÜHNE FREI! UNTERNEHMEN, BEOBACHTERUND BEWERBER STELLEN SICH VOR

In diese erste Phase des Assessment Centers fällt außer dem gesellschaftlichenauch ein offizieller Teil, der die Vorstellung des Unternehmens, der Beobachterund der Bewerber beinhaltet.

Das Unternehmen stellt sich vorIn diesem Part wird sich das Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber präsen-tieren und dies durch Daten wie Marktanteil, Umsatz, Mitarbeiterzahl, Stand-orte, Daten zu In- und Auslandsmärkten, Produktpalette bzw. Dienstleistungs-vielfalt etc. untermauern. Einen Großteil der Informationen werden Sie sichbereits im Vorfeld besorgt haben. Schließlich will man ja wissen, mit welchemGastgeber man es zu tun hat. Trotzdem wird die Präsentation Ihnen mitSicherheit auch Zusatzinformationen liefern, die Ihnen bei Ihrer Entscheidungfür oder gegen das Unternehmen am Ende von Nutzen sein könnten.

Neben der Unternehmenspräsentation wird in der Regel das Einstiegspro-gramm, für das Sie sich beworben haben, in seinen einzelnen Phasen vorge-stellt. Der Ausblick auf das "Danach", nämlich die Karrierewege im Unterneh-men, sollte auch nicht fehlen.

Die Beobachter stellen sich vor Damit Sie wissen, wer Ihnen in den nächsten ein oder zwei Tageüber die Schulter schaut, geben die Beobachter einen kurzen Abrissihres bisherigen Werdegangs bis hin zur Position, die sie derzeit imUnternehmen bekleiden. Sie werden erfahren, wie deren Zustän-digkeitsbereiche eingeteilt sind, und inwieweit Sie später mit diesenFührungskräften zusammenarbeiten werden.

ZWEI TAGE IM LEBEN EINES BEWERBERS

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Die Bewerber stellen sich vor Das Unternehmen kennt Sie bisher nur „schriftlich". Ihre Mitbewerber wissengar nichts über Sie. Man wird Sie daher auffordern, sich kurz der Gruppe vor-zustellen. Nutzen Sie die Gelegenheit, um Ihre Person ins rechte Licht zu rük-ken! Sie sollten dazu unbedingt ein PR-Konzept in eigener Sache entworfenhaben.

Und so geht’s:

■ Fakten zuerst: Wer –Wie –Was!Name, Alter, Familienstand (wichtig in bezug auf die Mobilität).

■ Praxisvorteil vorhanden? Dann jetzt raus damit.

■ Wie war das im Mittelteil? Weitere Fakten und Details zum Studiumkommen jetzt aufs Tablett: Universität, Fachrichtung, Studienschwer-punkte. Unbedingt begründen!

■ Highlights im Lebenslauf: Auslandsaufenthalt, Praktika, Fremdsprachenkenntnisse, Thema derDiplomarbeit (wenn die Thematik für das betreffende Unternehmeninteressant ist).

■ Ganz privat! Zeigen Sie den Zuhörern Ihre persönliche Seite: außer-universitäre Aktivitäten, Interessen, Hobbys vorstellen. (Achtung: DieKompatibilität mit der Stelle nicht aus den Augen verlieren.)

■ Letzte Offensive: Weist Ihr Lebenslauf eine Lücke auf, dann sprechenSie diese offensiv an. Man kann für alles eine plausible Erklärung parat haben.

Bereiten Sie den Vortrag über Ihren bisherigen Lebens-weg in Ruhe zu Hause vor. Sie können Ihr KonzeptFreunden vortragen oder es auf Band sprechen. Es istimmer nützlich, sich einmal selber sprechen zu hören.Wichtig ist, dass Sie Ihren Lebenslauf chronologischwiedergeben und nicht in der Zeit hin und herspringenoder sich in Details über Ihre Schultüte verlieren. Einflüssiger Vortragsstil rundet das Bild ab.

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ZWEI TAGE IM LEBEN EINES BEWERBERS

Achtung: Wenn Sie über Ihre persönlichen Fähigkeiten und beruflichen Qualifikationensprechen, behalten Sie das Anforderungsprofil aus dem Stellenangebot immerim Auge. Betonen Sie nur, was auch ausdrücklich gefordert wird. Wie aus-führlich Sie letztlich über sich berichten, ist situationsabhängig. Lassen Sie IhrGefühl entscheiden. Häufig wird auch darum gebeten, den jeweiligenNachbarn vorzustellen. Damit entfällt die Möglichkeit der Vorbereitung auf dieSituation. Der Bewerber muss spontan und ohne die gedanklichen Hilfsmittelsprechen. Aber seien Sie sicher, Sie werden bestimmt auch noch dazu aufge-fordert, über sich selbst zu sprechen.

Abgeschlossen wird die Einführungsphase in der Regel mit einem Überblicküber die weitere Vorgehensweise. Bis zu diesem Punkt wird sich ein Gefühl derVertrautheit mit den Personen, die Sie umgeben, und auch dem Verfahren auf-gebaut haben, das sich positiv auf den weiteren Verlauf des AssessmentCenters auswirken wird. Gehen Sie entspannt in die nächste Runde!

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ANS EINGEMACHTE - SO WIRD IHRE PERSÖNLICHKEIT GETESTET

Sie befinden sich nun in der zweiten Phase des Assessment Centers: bei derDurchführung der Übungen. Für Sie sicherlich die Phase, über die Sie am mei-sten erfahren wollen und auch sollen.

Wir stellen Ihnen die vier Übungen vor, die in der Praxis am weitesten ver-breitet sind: Postkorb, Gruppendiskussion, Rollenspiel und Vortrag. Neben denInformationen zu Inhalt und Ablauf, Sinn und Zweck der einzelnen Übungenlegen wir besonderen Wert darauf, Ihnen ein konkretes Beispiel, inklusiveeines möglichen Lösungsweges, an die Hand zu geben. Sie haben dadurchdie Möglichkeit, sich für den „Ernstfall" fit zu machen.

Wenn Sie an einem Assessment Center teilnehmen, werden Sie die vorgestell-ten Übungen sicherlich in den verschiedensten Formen präsentiert bekommen.Es ist für die Ausgestaltung eben von grundsätzlicher Bedeutung, wie die zubesetzende Position geartet ist und damit die an Sie gestellten Anforderungen.Ein Trainee für den Vertriebsbereich muss andere Qualitäten haben als einTrainee in einer Bank. Dementsprechend sind auch die Übungen anders„gestrickt“.

Aber:Der Kern der Übungen ist in jedem Assessment Center der gleiche. Auch wennihn jedes Unternehmen in einer anderen Verpackung präsentiert.* 18

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„Wichtig ist, sich viel Zeit für die Instruktionen der Aufgaben zunehmen und sie richtig zu verstehen. Und wenn mal eine Übungnicht so gut gelaufen ist: versuchen , das beiseite zu stellen undsich auf die nächste Übung konzentrieren!“

Dr. Sylvia Branke, Deutsche Lufthansa

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ZWEI TAGE IM LEBEN EINES BEWERBERS

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JEDER FÜR SICH: DER POSTKORB

Der Postkorb ist die klassische Übung fast aller Assessment Center. Es werdentypische Aufgaben einer Führungskraft in Form von Briefen, Notizen undVorlagen nachgespielt. Der Teilnehmer muss die Vielfalt der erhaltenenInformationen aufnehmen, strukturieren und Entscheidungen treffen.

Die Übung ist so konstruiert, dass es nahezu unmöglich ist, in der vorgegebe-nen Zeit (30- 60 Minuten) alle Schriftstücke zu bearbeiten.

Worauf es ankommt: Timing und Technik

Um erfolgreich zu sein, müssen Sie schnell das Wichtige vom Unwichtigentrennen und das delegieren, was auch andere für Sie erledigen können.Stellen Sie einen Terminkalender des entsprechenden Zeitraumes auf, in denSie alle Daten und Termine eintragen können. Nur so gewinnen Sie den nöti-gen Überblick und können systematisch vorgehen.

Denken Sie daran, dass alle Daten zeitlich und/oder kausal miteinander ver-bunden sind. Oft müssen kunstvoll konstruierte Abhängigkeiten erkannt undbeachtet werden.

Bei der Bearbeitung des Postkorbs können Sie sich profilieren, wenn Sie denÜberblick bewahren, Entscheidungsvermögen und Organisationsfähigkeit zei-gen und auch unter Zeitdruck eine hohe Verarbeitungskapazität vorweisenkönnen.

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Postkorb konkret

Sie sind der Familienvater Hans Schnell.

Heute ist Mittwoch, der 29. September.

Jetzt ist es 16.00 Uhr.

Sie sind gerade von einer längeren Dienstreise – auf der man Sie nicht errei-chen konnte – nach Hause zurückgekehrt. Morgen, am Donnerstag um 8.00Uhr treten Sie eine Reise nach China an, und kommen erst am Montag, den04.10. um 19 Uhr wieder zurück nach Hause. Dort in China kann man Sieebenfalls nicht erreichen und Sie können zwischen Ihrer Abreise bis zurHeimkehr auch nichts von dem erledigen, was Sie nun vorfinden und erledi-gen müssen.

Ihre Frau ist nämlich heute früh ins Krankenhaus eingeliefert worden undwurde vor sieben Stunden operiert. Die Post und sonstige Notizen hat ihre FrauIhnen noch in den Postkorb gelegt.

Sonst ist niemand im Haus. Das Telefon ist ausgerechnet heute gestört.Nachbarn sind zur Zeit nicht erreichbar. Sie haben bis auf 400 kein Geldim Haus und nur noch einen Scheck im Scheckheft. In einer Stunde müssen Sieihren Postkorb bearbeitet haben. Danach, also von 17.00 – 19.00 Uhr, müs-sen Sie dringende Besorgungen in der Stadt erledigen. In Ihrem Postkorb fin-den Sie nun Notizen, Briefe, Vorlagen usw. Sehen Sie diese einzeln durch.Schreiben Sie auf den Rand oder auf angeheftete Zettel jeweils IhreEntscheidung, bzw. formulieren Sie, falls nötig einen Brief oder notieren Sie,was Sie durch wen zu veranlassen wünschen. Ob Sie nun eine Antwortnotizfertigen, Termine vereinbaren, die Aufgabe gleich lösen, später lösen oder garnichts unternehmen wollen, hängt jetzt von Ihnen ab.

Bitte versetzen Sie sich in die Situation des Herrn Hans Schnell. Zeitdruck undäußere Umstände sind vielleicht ungewöhnlich, könnten jedoch durchaus derRealität entsprechen.

* Anmerkung: Die folgenden Übungen sind dem Buch entnommen: Wolfgang Jeserich, Mitarbeiterauswählen und fördern, Assessment - Center-Verfahren, Carl Hanser Verlag München Wien, 1987. 20

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ZWEI TAGE IM LEBEN EINES BEWERBERS

Noch einmal in Kürze:

Es ist Mittwoch, der 29.09., genau 16.00 Uhr.

Sie haben eine Stunde Zeit, die beigefügten Unterlagen zu bearbeiten. Sie

sind alleine zu Hause. Keiner kann Ihnen helfen. Irgendwelche Unterlagen mit

auf die Reise zu nehmen und unterwegs zu erledigen, ist nicht möglich.

Schreiben Sie deshalb alle Ihre Anordnungen nieder.

Bitte deutlich schreiben.

Denken Sie daran: pünktlich in einer Stunde müssen Sie fertig sein, ein-

schließlich Ihrer Zeitplanung, um zwischen 17.00-19.00 Uhr Besorgungen

erledigen zu können. Sie kommen erst am kommenden Montag um 19.00 Uhr

wieder zurück.

Die folgenden grünen Seiten enthalten die Postkorbunterlagen. Zur realistichen

Gestaltung der Übung trennen Sie die Blätter heraus und versuchen Sie, die

Aufgabe unter Prüfungsbedingungen zu lösen. Lesen Sie dazu noch einmal die

Aufgabenstellung gründlich durch, ohne die Lösungen auf den nachfolgenden

Seiten anzusehen.

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Mit folgenden Personen Ihres Haushaltes habenSie es zu tun:

Hans Schnell = Sie selber

Ulla Schnell = Ihre Ehefrau

Klaus und Uschi = Ihre Kinder (15 bzw. 14 Jahre alt)

Martha = Ihre Haushälterin

Milla = Haushaltslehrling

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Mittwoch, 29.

September

08.00 Uhr

Lieber Hans,

ich muss ganz schnell ins Krankenhau

s und mich behandeln

lassen (Darmverschlingung). Heute Ab

end kannst Du mich

besuchen. Montag bin ich wieder zur�

ck. Bis dahin k�mme-

re Dich bitte um Kinder und Haus.

Die Kinder sind bis 18.00 in der Sch

ule und um 18.30 zu

Hause. Sie haben aber keinen Schl�ss

el mit.

Martha hat heute Nachmittag frei und

kommt morgen um

8.30 wieder.

F�r Mittwoch (6.10.) um 20.00 habe i

ch endlich einmal

Karten f�r eine Opernpremiere erhalt

en. Halte den Termin

frei, es ist ja auch mein Geburtstag

(Habe ich im Kalender

eingetragen, s. Anlage).

Milla hat gestern nach meiner Meinun

g Geld und Schmuck

gestohlen. Ich habe sie fristlos gek

�ndigt und gleich rausge-

schmissen. Sie bestreitet alles, abe

r kommt morgen um

14.00 und will ihr Zeugnis. Sie beko

mmt noch 100 Euro.

Alles andere habe ich Dir in den Pos

teingangskorb gelegt.

Gr��e die Kinder von mir.

1

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TERMINKALENDER

Datum UhrzeitMontag, 04.10. 8 – 9 14 – 15

9 – 10 15 – 16

10 – 11 16 – 17

11 – 12 17 – 18

12 – 13 18 – 19

13 – 14 19 – 20

Dienstag, 05.10. 8 – 9 14 – 15

9 – 10 15 – 16

10 – 11 16 – 17

11 – 12 17 – 18

12 – 13 18 – 19

13 – 14 19 – 20

Mittwoch, 06.10. 8 – 9 14 – 15

9 – 10 15 – 16

10 – 11 16 – 17

11 – 12 17 – 18

12 – 13 18 – 19

13 – 14 19 – 20

Donnerstag, 07.10. 8 – 9 14 – 15

9 – 10 15 – 16

10 – 11 16 – 17

11 – 12 17 – 18

12 – 13 18 – 19

13 – 14 19 – 20

Freitag, 08.10. 8 – 9 14 – 15

9 – 10 15 – 16

10 – 11 16 – 17

11 – 12 17 – 18

12 – 13 18 – 19

13 – 14 19 – 20

Nachbarneuer Lehrling

AmtsgerichtAmtsgerichtAmtsgericht

Opernpremiere

Strassenplanungsa.

2

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Herzlichst Deine

Ulla

PROF. DR. ERNST SOOR

24. September

Lieber Herr Schnell,

wie Sie wissen, soll die neue Umgehungsstrasse N-47 direkt an

unseren Grundstücken vorbeigeführt werden. Nicht nur, dass wir

je 5m von unseren Grundstücken abtreten müssen, wir werden

auch größter Lärmbelästigung ausgesetzt.

Jetzt hat sich jedoch eine Möglichkeit ergeben, dass ein

Lärmschutzwall errichtet werden könnte.

Voraussetzung ist, dass jeder Hauseigentümer aus unserer

Straße zu der Versammlung mit dem Straßenplanungsamt

erscheint und entsprechend abstimmt.

Termin: Mittwoch, den 6.10. 10.00 Uhr

Ich rechne unbedingt mit Eurem Kommen.

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Herzlichst Prof. Dr. Ernst Soor

Dienstag, 28. September

Kreditbank von 1910

00000 Boxhausen

Herrn Hans SchnellGrüberstrasse 3

Vertraulich/ persönlich

00000 Boxhausen

Kurznotiz: Verkauf Ihrer Aktien

Sie haben bei uns Aktien der Niemand AG im Wert von

40.000.

Uns sind vertrauliche Informationen zugegangen, dass die

Niemand AG am Freitag, dem 1. Oktober, eventuell Konkurs

anmelden wird.

Dann sind Ihre Aktien vielleicht noch 7.000 wert.

Wenn Sie uns ermächtigen, verkaufen wir umgehend Ihre Aktien

zum Kurs von 50%, so dass sie noch 20.000 erhalten.

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Dieses Angebot gilt bis zum Mittwoch, 29. September, 18.00

Uhr.

Mit freundlichen Grüßen,

Dir. H. Froh

28.09.

Lieber Vater,

am Mittwoch (06.10.) von 10.00 – 13.00 ist Eltern-

Lehrer-Sprechtag. Laut unserem Klassenlehrer sind

angeblich auch in unserer Klasse einige “krumme

Dinge“ passiert. Die sollen jetzt mit allen Eltern

und Lehrern öffentlich besprochen werden.

Klaus und ich halten das für unmöglich, aber ich

meine, Ihr solltet doch hingehen.

Immer Deine Tochter

Uschi

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18.09.

Gärtnereibetriebe Frohsinn

Sehr geehrter Herr Schnell,

wie jedes Jahr um diese Zeit bepflanzen wir am

Dienstag, 05.10. und Mittwoch, 06.10. wieder Ihren Garten.

Dieses Jahr ist allerdings eine Umgestaltung fällig, worüber wir

ja schon in groben Zügen sprachen.

Da wir diesmal größere Barbeträge vorstrecken müssen, hatte

uns Ihre Frau einen Scheck gegeben, aber vergessen, ihn aus-

zufüllen.

Bitte deponieren Sie bei Ihrer Haushälterin einen Betrag von

wenigstens 350 als erste Anzahlung.

Mit freundlichen Grüßen

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Page 28: Assessment-Center.pdf

Gärtner Poll

27.09.

AMTSGERICHT

Herrn Hans Schnell Grüberstrasse 3

00000 Boxhausen

Betr.: Schöffe am Arbeitsgericht

Sehr geehrter Herr Schnell,

die Amtszeit der ehrenamtlichen Schöffen an unseren Gerichten läuft

jetzt aus und wir bestellen zur Zeit neue Schöffen.

Als Schöffe kommen nur unbescholtene, ehrbare Mitbürger in Frage, die

sich darüber hinaus durch ihre berufliche Praxis als erfolgreiche und

sorgfältig handelnde Menschen ausgewiesen haben.

Der Tätigkeit als Schöffe kann man sich nur in sehr begründeten

Ausnahmefällen entziehen.

Bitte finden Sie sich am Dienstag, 5.10. von 15.00-18.00 im großen

Saal des Amtsgerichtes ein, wo die Einweisung und Vereidigung stattfin-

7

Page 29: Assessment-Center.pdf

det.

Mit vorzüglicher Hochachtung

Dr. W. Gross

Lieber Herr Schnell,

gerade haben wir Ihre Frau ins Krankenhaus

gefahren.

Da ich nicht genau weiß, ob Sie morgen da

sind, aber unbedingt einige Lieferanten bezahlt

werden müssen, bitte ich Sie, beiliegenden

Blankoscheck zu unterschreiben.

Außerdem muss ich morgen einkaufen gehen

und brauche dafür etwa e 150.

Mit freundlichen Grüßen

Martha

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HAUS- UND GRUND GMBH

Postfach 00000 Dollheim

15.9.

Per Einschreiben

Herrn Hans Schnell Grübenstrasse 3

00000 Boxhausen

Sehr geehrter Herr Schnell,

Sie wohnen jetzt 3 Jahre in unserem Haus und wir glauben sagen zu kön-

nen, zur gegenseitigen Zufriedenheit.

Wir hoffen, dass das auch so bleibt und werden unsererseits alles dazu tun.

Nun sind in den letzten Jahren allgemein die Mieten stark angestiegen und

dem können auch wir uns nicht entziehen. Daher sehen wir uns gezwun-

gen, entsprechend § 3 Ihres Mietvertrages die monatliche Miete um 25 %

ab 1.12. dieses Jahres anzuheben. Dafür haben Sie sicherlich Verständnis,

obgleich das für Sie vermutlich keine angenehme Information ist.

Wir bitten Sie, uns bis zum 4.10. Ihre Zustimmung zu geben, ansonsten

sehen wir uns gezwungen, Ihren Mietvertrag fristgerecht zum 31.12. zu

kündigen.

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Mit freundlichen Grüßen

Hanno Sauer

Geschäftsführer

28.09.

Lieber Vater,

da Mutter schon gestern nicht gut dran war, habe ich

ihr ein schönes Geschenk - eine goldene Brosche für

400 besorgt. Sie hat sich darüber sehr gefreut. Da

ich aber nur 100 hatte, habe ich mein Quickli für

300 an meinen Freund verkauft. Mein Freund konnte

das Geld aber erste heute bringen und so habe ich

beim Juwelier die Brosche auf Pump gekauft.

Heute früh rief mein Freund an und sagte, dass sein

Vater den Quickli - Kauf verboten hat. Jetzt brauche

ich dringend 300.

Dein Sohn

Klaus

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Page 32: Assessment-Center.pdf

Vertrauliche Briefe

Herausgeber Dr. Franz Sinz und Partner, Bonn, Hauptstraße

Bonn, 28.09.

Informationen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft

Nur zum persönlichen Gebrauch

WarenbörseStarke Regenfälle und kalte Witterungen verzögern die Ernte in Europa und führen

bereits zu größeren Ausfällen, insbesondere bei Grünfutter und Futtergetreide.

Die große Hitzewelle und Trockenperiode in den USA erschwert die Versorgung

der Viehherden mit Futter. Erste Reduzierungen der Viehbestände werden gemeldet.

Empfehlung: Interessanter Terminhandel mit Futtergetreide.

Raus aus landwirtschaftlichen USA - Aktien

StahlaktienDie neue Regierung in Teheran will sich an der Deutschen Stahlindustrie in größerem

Umfang beteiligen. Interessant ist dabei, dass die Beteiligung z. T. in Form von Aufträgen

erfolgen soll. Die bei der jeweiligen Firma übliche Gewinnmarge soll später in eine

Kapitalbeteiligung umgewandelt werden. Da es sich um Milliardenaufträge handelt,

rechnen wir mit guten Entwicklungen der Stahlaktien.

Spionageerfolg

Der russische Geheimdienst hat ein elektronisches Codiersystem erfunden, das jeden

Tag den Codeschlüssel ändert. Damit ist eine Entschlüsselung von Geheimbotschaften

unmöglich geworden. Nun ist dem österreichischen Abwehrdienst das Programmierband

in die Hand gefallen, womit das Codiersystem entschlüsselt und jede weitere Codierung

gestört werden kann.

Aus der Börsenwelt

Es besteht Verdacht, dass verschiedene Finanzierungsinstitute mit Aktien der Niemand AG

insofern unlauter spekulieren, als sie Informationen über Kursverfall verbreiten, um diese

Aktien danach preiswert aufzukaufen.

Wohnrecht in der Schweiz

Der bekannte Radprofi Julius Casol hat jetzt endgültig das ständige Wohnrecht in der

Schweiz erhalten. Der millionenschwere Belgier hatte zuvor dem kleinen, abgelegenen

11

Page 33: Assessment-Center.pdf

Gebirgsdorf eine Kirche und ein Kasino gestiftet.

Für die Richtigkeit der Informationen wird – wie üblich – keine Gewähr übernommen.

Die „Vertraulichen Briefe“ erscheinen 14-tägig seit dem Jahr 1951. Abonnenten zur Zeit: 185

000.

DR. JOHANN MIES

DirektorGesamtschule Brachial

28.09.

Sehr geehrter Herr Schnell,

Ihre beiden Kinder Klaus und Uschi haben vorgestern zum vier-

ten Mal in einem Monat unentschuldigt gefehlt. Nach dem drit-

ten Mal hatte ich an Sie bereits geschrieben, dass Ihre Kinder

nicht nur unentschuldigt fehlen, sondern zusätzlich das eine

oder andere Mal Ihre Unterschrift auf einem angeblichen Ent-

schuldigungsbrief von Ihnen fälschten. Das ist nun gestern auch

wieder passiert. Ihre Kinder haben den Brief selber geschrieben

und Ihre Unterschrift nachgemacht.

Entweder Sie liefern uns für gestern eine hieb- und stichfeste

Entschuldigung für Ihre Kinder umgehend nach, oder Ihre

Kinder werden von der Schule verwiesen.

Hochachtungsvoll

12

Page 34: Assessment-Center.pdf

Dr. Johann Mies

ZEITPLANUNG

Es ist jetzt 17.00Uhr. Um 19.00 Uhr

s c h l i e -ßen alle

Geschäfte undBü ros

und Siemüssen wieder

z uHause sein. Sie wol-

len in diesen zwei Stunden soviel wie möglich persönlich erledigen.

Ihr Auto ist nicht fahrbereit, sonstige Mittel, wie Straßenbahn, Fahrrad, Telefon stehen nicht zur Verfügung.

Im obigen Lageplan sind die verschiedenen Anlaufstellen zu ersehen. Die möglichenWege sind durch die Linien gekennzeichnet. Die Zahlen auf den Wegen bedeutendie Zeit, die Sie jeweils zu Fuß benötigen, die Zahlen in den Kästchen bedeutennotwendige Aufenthalte, alles in Minuten. Um z.B. vom Friseur zum Bahnhof zugelangen, brauchen Sie aber nicht zum Arzt reinzugehen. Sie benötigen dann 8Minuten dafür, da die Straßen jeweils an den Kästchen vorbeiführen.

Beim Arzt müssen Sie Ihr Impfzeugnis abholen. Die Bank schließt um 19.00 Uhr.Um 18.30 Uhr müssen Sie zu Hause sein, um Ihren Kindern die Haustür aufzu-

Bahnhof

Rechtsanwalt 10

Passant 3 Friseur 5 Krankenhaus

Wohnung 5

ParkArzt 2

Bank 5

Kaufmann 2 7

7

10

10

6

2

8

44

4 4

2 66

1

5

5

13

Page 35: Assessment-Center.pdf

schließen, wofür Sie 5 Minuten Aufenthalt brauchen. Ferner wollen Sie nochZeitungen für die Reise einkaufen, Geschäfte dafür finden Sie in jederStrasse. Außerdem müssten Sie noch kurz (5 Minuten) zum Friseur, um sichrasieren zu lassen, da Ihr Rasierapparat kaputt ist. Beim Kaufmann ist einGeschenkkorb abzuholen, den Sie zum Bahnhof bringen wollen. Dort kommtum 17.57 Uhr ein Zug an und fährt um 18.03 Uhr ab. In diesem sitzt dieFrau Ihres Chefs. Sie hat heute Geburtstag und Sie haben ihr eine schöneÜberraschung versprochen, auf die sie nun während des Zugaufenthalteswartet. Ihre Frau könnten Sie ab 17.00 Uhr im Krankenhaus besuchen. ImPark wartet Ihre Freundin, mit der Sie sich zwischen 17.00 und 19.00 Uhrverabredet haben. Beim Passamt müssen Sie bis 17.30 Uhr Ihren Reisepassabholen.

Versuchen Sie, alle Anlaufstellen zu erreichen. Jede Minute, die Sie imKrankenhaus verbringen, zählt zusätzlich 3 Punkte, jede im Park 2 Punkte.

LÖSUNGSBLATT ZEITPLANUNG

Tragen Sie bitte in der Skizze Ihren optimalen Weg deutlich ein.

Am Bahnhof von ______ Uhr bis ______ Uhr = ______ Min.

Im Krankenhaus von ______ Uhr bis ______ Uhr = ______ Min.

Im Krankenhaus von ______ Uhr bis ______ Uhr = ______ Min.

Im Park von ______ Uhr bis ______ Uhr = ______ Min.

Im Park von ______ Uhr bis ______ Uhr = ______ Min.

14

Page 36: Assessment-Center.pdf

Alle Anlaufstellen erreicht: ja ❏

nein ❏, es fehlen:

_________________________________

_________________________________

weil (bitte kurz begründen):

______________________________________________________________________

______________________________________________________________________

______________________________________________________________________

__________________

28.09.

Lieber Herr Schnell,

gestern rief unser Nachbar Karlus, der ein guter

Freund Ihres Chefs ist, an und beschwerte sich, dass

das Wasser von unserem Dach seinen Garten unter-

spült. Sie wissen ja, dass unsere Dach

rinnen alle verstopft

sind. Wenn sich das nicht gleich ändert, will er uns

anzeigen. Vorher will er aber, und zwar am Montag

15

Page 37: Assessment-Center.pdf

(04.10.) um 15.00 mit Ihnen sprechen.

Am Montag, 04.10., 16.00 stellt sich ein Lehrling vor.

Ihr Büro hat angerufen, dass man Sie nicht vor

Mittwoch Mittag zurückerwartet. Alle früheren

Kundentermine hat Ihr Büro abgesagt.

Ihr Chef hat sich für Mittwoch (06.10.) mit einem

angeblich wichtigen persönlichen Anliegen um 19.45

zu Besuch angesagt.

GrüßeMartha

KARL-ANTON GUT

Rechts- und Steueranwalt

27.09.

Sehr geehrter Herr Schnell,

in Ihrer letzten Steuererklärung hatten Sie Verluste aus

Aktienspekulationen angegeben. Die können wir so nicht von

der Steuer absetzen.

Page 38: Assessment-Center.pdf

39

DER WEG ZUM ERFOLGPostkorb Hans Schnell

Nr. Vorgang zu beachten

1 Notiz Ehefrau Ulla Wichtig ist Problem Milla. Kündigung einer Auszubildenden ohne Nachweis des Diebstahls ist nicht möglich. Der Sachverhalt muss erst geklärt werden. Darum selber mit Milla sprechen. Termin vorschlagen, eintragen. Terminkollision am 06.10. (Nr. 14).

2 Kalender Dort überschneiden sich noch einige Termine im Verlaufe des Postkorbs. Am Schluss müssten alle Termine eingetragensein. Neuer Termin für Nachbar, neuen Lehrling, Termine für: Milla, Gespräch Lehrer/Direktor, Schulkonferenz, evtl. Chef-Besuch.

3 Prof. Soor: Obgleich nur Mieter und nicht Hauseigen-Lärmschutzversammlung tümer, sollte jemand hingehen. Kann auch

Ehefrau übernehmen (Delegation).

4 Kreditbank: Wichtig, im Zusammenhang mit Nr. 11 Aktiengesellschaft und Nr. 15.

Geringster Verlust durch Teilverkauf von Aktien im Wert von 10.000. Brief an Bank. Versicherung abschließen Nr. 15. Muss heute noch geklärt werden (Zeitplanung Nr. 13).

ZWEI TAGE IM LEBEN EINES BEWERBERS

Page 39: Assessment-Center.pdf

40

starten . aufbauen . etablieren . genießen

5 Tochter Uschi: Wichtig. Wird aktuell durch Nr. 12. Schulbesprechung Termin wahrnehmen, in Kalender eintra-

gen. Aber unbedingt vorher mit Lehrer und Direktor sprechen. Martha oder Frau bitten, einen Termin am Dienstag 05.10. zu vereinbaren.

6 Gärtner Unwichtig. Scheint alter Lieferant zu sein, weiß, was er machen soll. Am 05.10. sind Sie ja wieder da. Nichts tun.

7 Amtsgericht: Relativ unwichtig, da erst am 05.10. Schöffe Selbst wenn man keinen Entschuldigungs-

grund vorbringen will, kann man aber so kurzfristige Terminsetzung ablehnen. Wenn man hingeht, nichts weiter tun, aber Termin eintragen, sonst kurzen Brief an Amtsgericht.

8 Martha: Teilweise wichtig. Statt Geld den Scheck Blankoscheck mit 150 ausfüllen. Lieferanten können und 150 noch ein paar Tage warten. Blanko-

Scheck nicht unterschreiben, es sei denn, Sie kennen Martha viele Jahre gut undSie machen das häufiger so. Aber Diebstahl, Broschenkauf von Klaus(Nr. 10), leerer Scheck der Ehefrauan Gärtner (Nr. 6) raten eher zur Vorsicht.

Page 40: Assessment-Center.pdf

41

9 Haus und Grund GmbH: Wichtig wegen Termin. Gegen Brief, Frist-Mieterhöhung setzung, Mieterhöhung, Kündigungsan-

drohung schriftlich Einspruch einlegen und um ein klärendes Gespräch bitten. Könnte auch rein juristisch nach dem Mieterschutz-gesetz als völlig gegenstandslos betrachtet werden.

10 Sohn Klaus (15 J.) Im Augenblick unwichtig. Sobald wie möglich mit Sohn ein klärendes Gespräch führen (Probleme: Geldumgang, Schulleiter-brief). Da Mutter die Brosche schon hat,kann man sie ihr schlecht wegnehmen. Der Juwelier hätte an Klaus (15 J.) eigentlich gar nicht verkaufen dürfen, es ist sein Risiko gewesen. Deshalb kann er warten bis nächste Woche. Mit Klaus heute Abend zu Hause kurz sprechen.

11 Vertrauliche Briefe Wichtig ist nur Information "Aus der Börsenwelt". Aber nur Gerücht. Es ist zu entscheiden, wem man mehr vertraut: den Briefen oder seiner Bank. Im Zusammenhang mit Nr. 4 und Nr. 15 zu sehen.

12 Direktor Mies: Wichtig. Es droht neben "Rausschmiss" Fehlverhalten der Kinder auch noch "öffentliche Anklage" am

06.10. (Nr. 5). Kurz schreiben und um Termin bitten. Keine Entschuldigung schreiben, erst im Gespräch Sachverhalt klären.

ZWEI TAGE IM LEBEN EINES BEWERBERS

Page 41: Assessment-Center.pdf

42

13 Zeitplanung Sollte zum Schluss bearbeitet werden, sonst fehlt z.B. Information aus Nr. 15. Musterlösung siehe Anlage.

14 Martha Wichtig. Termin mit Nachbar bald nach-holen. Martha soll gleich einen neuen Termin für Montag, 04.10., 20.00 Uhr oder Dienstag vereinbaren. Termin mit Lehrling sollen Frau und Martha wahrnehmen. Frau soll Chef anrufen und ihn fragen, ob er mit in Opernpremiere gehen will (s. Nr. 1). Alternativ der Frau gegebenenfalls noch eine zweite Brosche versprechen!

15 Rechts- und Steueranwalt: Wichtig: Für 400 decken Sie Risiko bis Versicherung gegen auf 10.000 (bzw. 5.000 (Nr. 4) bei Kursverluste Teilverkauf) ab. Versicherung abschließen.bei Aktien 400 abgeben. Bei Zeitplanung

(Nr. 13) berücksichtigen.

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Page 42: Assessment-Center.pdf

ZEITPLANUNG

Der optimale Weg geht über Friseur, Bank, Passamt, Rechtsanwalt, Kaufmann,Arzt, Bahnhof. Dort ist man um 17.59 Uhr, ohne Arzt 3 Minuten früher, alsorechtzeitig. Wenn man nur 2 Minuten Aufenthalt am Bahnhof riskiert, kannman sogar über Park (mit 1 Minute Aufenthalt dort) gehen.

Vom Bahnhof führt der optimale Weg weiter über Krankenhaus (10 MinutenAufenthalt), Wohnung und zum zweiten Mal zum Park mit diesmal max. 13Minuten Aufenthalt.

Bewertet würde Ihre Zeitplanung nach folgendem Punktschema:

Für die Muss-Anlaufstellen, in erster Linie Passamt, Arzt, Wohnung, dann aberauch Bahnhof inkl. Kaufmann – wegen des Geschenkversprechens – gibt es 20Punkte.

Da man die Zeiten im Krankenhaus bzw. Park optimieren kann, gibt esZusatzpunkte, die aber nicht so hoch werden können, dass sich das Auslasseneiner Muss-Anlaufstelle lohnt.

Für alle Anlaufstellen zusammen gibt es 150 Punkte, insgesamt sind max. 206Punkte erreichbar (wenn von 17.59 – 18.03 Uhr am Bahnhof).

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ZWEI TAGE IM LEBEN EINES BEWERBERS

PUNKTEPassant 20 Arzt 20Kaufmann 20 Bahnhof 20Wohnung (Aufschließen) 20 Bank 10Rechtsanwalt 10 Friseur 10

Krankenhaus Park10 + (3 x Aufenthaltsminuten) 10 + (2 x Aufenthaltsminuten)

insgesamt: ......................... insgesamt: ............................

Summe: ....................................

Page 43: Assessment-Center.pdf

JEDER GEGEN JEDEN:DIE GRUPPENDISKUSSION

Gruppendiskussionen werden Sie regelmäßig im Programm eines AssessmentCenters finden, egal welches Unternehmen Sie einlädt. Es gibt drei Arten von Gruppendiskussionen, mit denen Sie in der Praxis kon-frontiert werden können:

1. Führerlose Gruppendiskussionen ohne Rollenvorgabe

2. Führerlose Gruppendiskussionen mit verteiltenRollen

3. Geführte Gruppendiskussionen.

1. Führerlose Gruppendiskussionen ohne Rollenvorgabe

Hier wird über Themen diskutiert, die aus dem beruflichen Alltag derTeilnehmer oder aus dem gesellschaftlichen Bereich stammen können. In jedemFall wird es sich um ein Thema handeln, das kontroverse Diskussionen auslöst,wie z.B. das Thema "Einführung eines generellen Tempo-Limits von 120 km/Std. auf bundesdeutschen Autobahnen".

Bei dieser Übungsform sind verschiedene Spielarten zu finden:

- der Gruppe wird ein Thema vorgegeben

- die Gruppe muss eines aus mehreren Themen auswählen

- die Gruppe bestimmt das Thema selbst. 44

starten . aufbauen . etablieren . genießen

Page 44: Assessment-Center.pdf

Wird das Thema nicht vorgegeben, besteht die Gefahr, dass sich die Gruppebereits bei der Auswahl "totdiskutiert", ohne zu einer Entscheidung zu kom-men. Wenn Sie in diese Situation geraten, zwingen Sie Ihre Mitstreiter zu einerEntscheidung. Sonst stehen die Chancen für alle Teilnehmer nicht sehr günstig.

Worauf es ankommt: Nicht das Was, sondern das Wie zählt

Bei der Diskussion stehen weniger die sachlichen Inhalte der Beiträge imMittelpunkt der Betrachtung. Wirklich interessiert sind die Beobachter an denAntworten auf die folgenden Fragen:

- Auf welche Art und Weise bringen Sie Ihre Meinung zu dem Thema vor?

- Sind Sie bereit und fähig, neue Ideen zu entwickeln?

- Haben Sie genug Mut, Ihre Meinung zu vertreten?

- Gehen Sie auf die Ausführungen anderer ein?

- Nehmen Sie nur interesselos teil?

- Besitzen Sie den Mut, Kritik zu üben?

- Nehmen Sie nur Teilbereiche wichtig?

- Wie erfolgreich sind Ihre Beiträge und Verhaltensstrategien in bezug auf eine gemeinsame Lösung?

- Beteiligen Sie sich auch an Diskussionen, die den Rahmen sprengen?

Durch diese Übung will das Unternehmen mehr erfahren über IhrePersönlichkeitsmerkmale "Problemlösungsfähigkeit, Begabung im Umgang mitden Mitmenschen, Kreativität, Durchsetzungsfähigkeit", aber auch über IhrenMachtanspruch, Ihre Prestigesucht oder Rechthaberei. In jedem Fall handelt essich um Kriterien, die Führungsqualitäten bejahen bzw. verneinen.

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ZWEI TAGE IM LEBEN EINES BEWERBERS

Page 45: Assessment-Center.pdf

Fit für den Ernstfall

Bereiten Sie sich gezielt auf eine Gruppendiskussion vor! Diskutieren Sie mitvier oder fünf Freunden über allgemeine, gesellschaftspolitische oder wirt-schaftliche Themen. Einige Anregungen finden Sie weiter unten bei denBeispielthemen. Achten Sie dabei besonders auf Kriterien wie strukturiertesDenken, Überzeugungsfähigkeit, Rhetorik u.ä. Sie werden sehen, dass Sieschon nach wenigen ernsthaften Versuchen wesentlich routinierter werden undvor allem bei unangenehmen Themen (z.B. "Ist das heutige Ingenieur- Studiumpraxisgerecht?") den Überblick bewahren können.

Gruppendiskussion konkret

Der neue VorgesetzteStellen Sie sich vor, Sie würden demnächst zum Vorgesetzten in Ihrer Gruppe ernannt. Damit wären Ihre bisherigen Kollegen nunmehr Ihre Mitarbeiter. Das gibt immer Probleme. Diskutieren Sie, welche Probleme dabei auftreten könnten und was dage-gen zu tun wäre, bzw. was man dagegen tun könnte, damit diese Probleme gar nicht erst auftreten.Dauer: 30-45 Minuten

Der Weg zum ErfolgStellen Sie eine Liste denkbarer Konflikte auf: angefangen bei alten Duzfreundschaften bis hin zum gemeinsam organisierten, kleinen oder großen „Schandtaten“. Sicherlich werden Ihnen sofort Einzelvorschlägein den Sinn kommen, wie eine für Sie akzeptable Lösung aussehen könn-te, z.B. alte Duzfreundschaften beibehalten, aber nicht unbedingt vor Fremden demonstrieren. Fragen Sie sich, ob dieser Vorschlag auch für Ihre Mitarbeiter - Ihre bisherigen Kollegen – akzeptabel sein wird.Die Antwort auf diese Frage kann darüber entscheiden, ob Sie in Ihrer neuen Position erfolgreich sein werden oder nicht. Die für alle befriedi-gendste Lösung werden Sie finden, wenn Sie den Problemkomplex offenmit den Beteiligten diskutieren und gemeinsam die zukünftigen Ver haltensregeln festlegen. 46

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Page 46: Assessment-Center.pdf

KartenspielAuf dem Tisch liegen Karten mit verschiedenen Themen. Einigen Sie sichbitte in der Gruppe, welches Thema Sie behandeln wollen und diskutie-ren Sie dieses dann gemeinsam. Dauer: 45-60 Minuten

Thema 1: Die Emanzipation der Frauen ist derart fortgeschritten, dass Gegen-maßnahmen ergriffen werden müssten. Welche wären denkbar und vertretbar?

Thema 2:Der ständig steigende Drogengenuss wird bevölkerungspolitisch gefähr-lich und kann nur mit drastischen Maßnahmen eingedämmt werden. Stimmen Sie dem zu? Wenn ja, formulieren Sie bitte einen Maßnah-menkatalog.

Thema 3: Hauptursache der Umweltbelastung ist der Schadstoffausstoß durch den Autoverkehr, der durch zu schnelles Fahren erhöht wird. Sollte sich die Bundesrepublik Deutschland der Regelung der Nachbarländer anpassenund ein Tempolimit auf den Autobahnen einführen?

Thema 4: Deutschland ist kein Einwanderungsland. Andererseits können interna-tionale Verflechtungen und europäische Integration dazu führen, dass immer mehr Ausländer in Deutschland leben und arbeiten. Sollte man vordem Hintergrund dieser Entwicklungen eine Begrenzung des Ausländer-anteils vornehmen?

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ZWEI TAGE IM LEBEN EINES BEWERBERS

Page 47: Assessment-Center.pdf

2. Führerlose Gruppendiskussionen mit verteilten Rollen

Dem einzelnen Teilnehmer werden Vorgaben gemacht, wie er sich zumindestin der Ausgangssituation zu verhalten hat, um die Diskussion in eine bestimm-te Richtung zu lenken. Durch die Rollenvorgaben sollen Sie in Konflikt mit denübrigen Teilnehmern geraten oder es werden persönliche Interessenkollisionen,z.B. zwischen Ihren beruflichen und privaten Zielen, vorprogrammiert. Dafürwerden z.T. gegenläufige Aufgabenstellungen ausdrücklich oder verdeckt zwi-schen den Zeilen formuliert, wie:

Vertreten Sie Ihre Rolle und versuchen Sie, Ihren Standpunkt durchzusetzen! Bitte einigen Sie sich auf eine gemeinsame Lösung!

Ein anderer Effekt dieser Übung kann darin bestehen, dass der Teilnehmer eineRolle zugewiesen bekommt, mit der er sich nicht identifizieren kann. Sie gera-ten also nicht nur in Konflikt mit anderen, sondern auch mit sich selbst. Hiermüssen Sie beweisen, dass Sie entgegen Ihrer subjektiven Meinung überzeu-gend argumentieren können. In eine Situation wie diese können Sie auch imBerufsleben geraten. Und zwar immer dann, wenn es erforderlich wird, dieLoyalität zum Unternehmen über die persönlichen Ansichten zu stellen.

Gruppendiskussion konkret

Der neue DienstwagenSie sind Mitarbeiter einer mittleren Elektrogerätefabrik. Es ist vorgese-hen, einen neuen Dienstwagen (Opel Omega Caravan) für die Mitarbeiter im Service anzuschaffen. Es soll nun darüber entschieden werden, wer diesen neuen Dienstwagen erhalten soll. Die Servicemit-arbeiter müssen jeden Tag verschiedene Kunden aufsuchen und haben dafür einen Dienstwagen. Sie pflegen ihre Dienstwagen selbst und sehensie als persönliches Besitztum an. Selbstverständlich ist jeder an einem neuen Dienstwagen interessiert, da ein solcher unter anderem seinen Status erhöht. Jedes Gruppenmitglied muss ernsthaft seine Rolle vertreten48

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Page 48: Assessment-Center.pdf

und dabei die gegebenen Fakten beachten. Sollten sich im Laufe der Gespräche Fakten oder Situationen ergeben, die in den Anweisungen nicht erwähnt wurden, verhalten Sie sich am besten so, wie Sie es in einer vergleichbaren Normalsituation tun würden. Entscheiden Sie sich bitte, wer den Dienstwagen erhalten soll.

Kurzfassung der Rollen: In der Abteilung "Service" sind folgende Damen und Herren tätig:

Herr Schmidt, 48 Jahre, verheiratet, 2 Kinder, 17 Jahre im Unternehmen, Dienstwagen: Ford Sierra, 4 Jahre alt, 63.000 km.

Herr Meier, 41 Jahre, verheiratet, 3 Kinder, 10 Jahre im Unternehmen, Dienstwagen: Ford Sierra Turnier, 4 Jahre alt, 126.000 km.

Herr Aba, 31 Jahre, verheiratet, Araber, 1 Kind, erst 2 Jahre im Unter-nehmen, Dienstwagen: Ford Sierra Turnier, 4 Jahre alt, 105.000 km.

Frau Dorn, 30 Jahre, unverheiratet, früher Lehrling bei der Firma, 15 Jahre im Unternehmen, Dienstwagen: Passat Variant, 2 Jahre alt, 95.000 km.

Herr Suhl, 51 Jahre, verheiratet, 2 Kinder, 2 Jahre im Unternehmen, Dienstwagen: Opel Omega, 3 Jahre alt, 120.000 km.

Herr Holz, 45 Jahre, unverheiratet, 3 Jahre im Unternehmen, Dienstwagen: Opel Astra Caravan, 2 Jahre alt, 65.000 km.

Die Herren Meier, Aba und Holz sind für das Stadtgebiet zuständig. Herr Schmidt, Herr Suhl und Frau Dorn für die Umgebung.

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ZWEI TAGE IM LEBEN EINES BEWERBERS

Page 49: Assessment-Center.pdf

Rollen-Zusatzinformationen für die einzelnen Teilnehmer

Schmidt:Sie sind der Meinung, dass der Opel Omega Caravan Ihnen zugeteilt werden soll. Erstens, weil Sie der Dienstälteste in der Firma sind und zweitens, weil Sie schon vor vier Jahren einen Opel haben wollten, abereinen Ford übernehmen mussten. Außerdem sind Sie bekannt für Ihre hervorragende Reiseroutenplanung. Ihr Privatwagen ist ebenfalls ein Opel. Deshalb hätten Sie lieber als Dienstwagen auch einen Opel anstel-le eines Fords.Sie hatten vor dem Ford auch einen Opel als Dienstwagen.

Meier:Sie müssen jeden Tag viele Kilometer umherfahren, da Ihre Kunden sehrverstreut liegen. Ihr Kombiwagen ist ziemlich alt (4 Jahre) und Sie sind der Meinung, dass Sie einen neuen Wagen bekommen sollten, da Sie jaso viel fahren müssen. Außerdem schließt die Tür sehr schlecht. Herr Abaist nämlich mit seinem Wagen im Rückwärtsgang gegen die geöffnete Tür gefahren, und sie wurde nie repariert. Wenn Sie schnell fahren, kön-nen Sie nie sicher sein, ob aufgrund von schlechten Straßenverhältnissendie Tür nicht plötzlich aufgeht. Allerdings ist dies noch nie passiert.

Aba:Die Lenkung Ihres Wagens geht sehr hart, so dass Sie sich bei kurven-reicher Strecke nie sehr wohlfühlen. Als Sie vor zwei Jahren in die Firmaeintraten, haben Sie einen gebrauchten Wagen übernommen. Damals hatten Sie schon das Gefühl, als Ausländer benachteiligt zu werden, des-halb wollen Sie endlich einen guten Wagen haben. Der Wagentyp ist Ihnen gleichgültig, bloß Reifen, Bremsen und Lenkung müssen in gutem Zustand sein. Und außerdem sollte endlich demonstriert werden, dass Ausländer (immerhin 19% der Belegschaft) nicht immer benachteiligt werden. Vor einem Jahr haben Sie an Herrn Meiers Wagen einen leich-ten Türschaden verursacht, als Sie rückwärts aus der Garage fuhren. Herr Meier hatte seine Wagentür nicht zugemacht.

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Page 50: Assessment-Center.pdf

Dorn:Sie vertreten die Interessen Ihrer Kollegin, die im Augenblick krank ist. Frau Dorn hat einen weit entfernten Bezirk. Es ist der Bezirk, den die Kollegen nicht haben wollen. Als ehemaliger Lehrling in der eigenen Firma hatte sie es immer schwer, sich zu behaupten. Ihr Fleiß und ihre gute Arbeit sind aber anerkannt. Ihr wurde schon vor einem Jahr ein anderer Bezirk versprochen. Das Versprechen konnte nicht eingehalten werden.Daher macht sie sich jetzt Hoffnung auf das neue Auto – sozusagen alsAusgleich. Außerdem schauen die weiblichen Mitarbeiter der Firma (immerhin 18%) genau zu, ob eine Geschlechtskollegin auch bei dieserGelegenheit wieder diskriminiert wird.

Suhl: Sie, Herr Suhl, sind ein alter Kämpfer für den "Service". Sie sind erst seitzwei Jahren bei der Firma, aber haben schon 20 Jahre Erfahrung auf diesem Arbeitsgebiet. Man hat Sie zur Firma geholt wegen Ihrer großenErfahrung und hat Ihnen auch immer wieder gesagt, dass Sie einer derwertvollsten Mitarbeiter der Abteilung sind. Bei der Einstellung hat Ihr Vorgesetzter durchblicken lassen, dass Sie den nächsten neuen Wagenhaben sollten, da er Ihnen nicht alle Wünsche bei der Einstellung erfül-len konnte. Ihr Wagen hat einen sehr hohen Kilometerstand und Sie sindder einzige, der schon Opel fährt und deshalb auch wieder den Opel haben müsste.

Holz: Sie sind der Meinung, dass der neue Wagen Ihnen gehört, da Sie sehroft Ihren gemeinsamen Chef sowie Gäste fahren müssen. Sie haben auchschon einige unverschuldete Unfälle erlitten, so dass Ihr Wagen nicht mehr sehr repräsentativ aussieht. Bei einem der letzten Unfälle, an denenIhr Chef nicht ganz unschuldig war (verlangte zu hohes Tempo), hat er durchblicken lassen, dass Sie den nächsten neuen Wagen erhalten soll-ten. Ansonsten sind Sie natürlich genauso im Einsatz wie Ihre Kollegen.

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ZWEI TAGE IM LEBEN EINES BEWERBERS

Page 51: Assessment-Center.pdf

Der Weg zum ErfolgZunächst wird jeder versuchen, seine persönlichen Interessen an dem neuen Wagen geltend zu machen. Alle Beteiligten sollten jedoch sehr schnell einsehen, dass diese durch subjektive Kriterien geprägte Form der Auseinandersetzung nicht zu einem zufriedenstellenden Ergebnis füh-ren kann. Ergreifen Sie die lnitiative und regen Sie an, eine Matrix mit allgemein-gültigen Bewertungskriterien, z.B. Alter des Wagens, Fahrtüchtigkeit undinsbesondere Fahrsicherheit, km – Leistung etc. aufzustellen. Nur auf die-sem Wege kann der objektive Bedarf des Einzelnen ermittelt werden. Denken Sie im Verlauf der Diskussion auch an den Ringtausch und die Behebung der Mängel an den übrigen Wagen. Nicht nur an die Vergabe des neuen Dienstwagens! Auch bei dieser Übung gilt: Das Ergebnis ist für die Verhaltensbewertungziemlich uninteressant!

3. Geführte Gruppendiskussionen

Bei dieser Übungsform wird aus der Runde der Teilnehmer ein Gruppenführerbestimmt. Entweder durch das Losverfahren oder die Teilnehmer bestimmen sel-ber, in welcher Reihenfolge sie die Führerrolle übernehmen wollen. Sicher ist:jeder Bewerber muss sich im Verlauf der Übung einmal als Gruppenführer pro-filieren! Die Aufgabe des Gruppenführers liegt darin, mit seinen Mitbewerbern einThema, das er aus einem vorgegebenen Themenkatalog auswählen kann, zubehandeln. 52

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Page 52: Assessment-Center.pdf

Worauf es ankommt: Moderieren oder durchsetzen

Der Erfolg des Gruppenführers ist neben einer inhaltlich richtigen Argumen-tation auch von einem strategisch erfolgreichen Führungsverhalten abhängig.Das bedeutet, dass die Beobachter bei Ihm auf folgende Punkte achten wer-den.

- Wie überzeugend ist sein Versuch, die anderen zur Mitarbeit bzw. zur Akzeptanz seiner Vorstellungen zu bewegen?

- Welchen Grad an Durchschlagskraft verspricht sein Konzept?

- Wie durchsetzungsfähig ist sein Vorgehen?

Gruppendiskussion konkret

VerkaufsaktionenBitte suchen Sie sich aus den auf dem Tisch liegenden Karten ein Themaaus, das Sie in den nächsten 15 Minuten mit Ihren Mitarbeitern behan-deln sollen. Betrachten Sie die anderen Teilnehmer als Ihre Mitarbeiter, die Sie nun, in welcher Form auch immer – dazu bringen sollten, Ihre Vorstellung zu der bevorstehenden Aktion zu akzeptieren bzw. gemein-sam eine nach Ihrer Meinung vertretbare Lösung zu finden.Sie haben 20 Minuten Vorbereitungszeit.

Thema 1:Für das Produkt, das in Ihrem Bezirk den geringsten Umsatzanteil hat, sollen neue Käuferschichten gefunden werden.Ziel: Umsatzsteigerung + 15%

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ZWEI TAGE IM LEBEN EINES BEWERBERS

Page 53: Assessment-Center.pdf

Thema 2:Auf je 100 Umsatz entfallen 12% Verkaufsnebenkosten, die Sie im ein-zelnen kennen. Diese sind laut Vorstandsbeschluss im nächsten Jahr auf9% zu senken.

Thema 3:Wie kann die so genannte aktive Verkaufszeit von jetzt rund 10% auf wenigstens 13% erhöht werden? Ihr Vorgesetzter erwartet entsprechen-de Vorschläge.

Thema 4:Die Angaben in den Reiseberichten stimmen mit den Realitäten oft nichtüberein. Die Reiseberichte selber enthalten zu wenig brauchbare Informationen. Wie könnte das verbessert werden?

Thema 5: Auf dem Markt für unsere Produkte gibt es so genannte Meinungsführer,nach denen sich viele andere Käufer bewusst oder unbewusst richten. Wie können wir diese Meinungsführer für uns gewinnen?

Thema 6:Es soll in Zukunft stärker als bisher umsatzabhängige Einkommens-bestandteile geben. Wie könnte ein solches System aussehen?

Der Weg zum ErfolgIn der Rolle des Gruppenführers steht Ihnen eine Palette von Vorgehensweisen zur Verfügung, mit deren Hilfe Sie die Ihnen gestell-te Aufgabe erfolgreich lösen können: vom reinen Vortrag über Diskussionen bis hin zur vollen Aktivierung der anderen Teilnehmer dürfen Sie zu allen Mitteln greifen. Ihr Ziel sollte es sein, ein kom-plettes und für alle akzeptables Konzept zu erarbeiten!

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Page 54: Assessment-Center.pdf

EINER GEGEN DEN ANDEREN: DAS ROLLENSPIEL

Das Rollenspiel stellt in den meisten Fällen eine Problemsituation zwischeneinem Vorgesetzten und einem seiner Mitarbeiter nach. Die Rolle desVorgesetzten wird in jedem Fall mit einem Teilnehmer besetzt. Bei der Vergabeder Rolle des Mitarbeiters gibt es zwei Varianten: entweder übernimmt einerder Beobachter des Assessment Centers den Part oder ein zweiter Teilnehmer. Da die erste Variante die gebräuchlichere ist, sollen Sie zu dieser Form mehrerfahren.

Worauf es ankommt: Eine gemeinsame Basis schaffen

Wenn Sie die Rolle des Vorgesetzten übernehmen, der ein wie auch immergeartetes Problem mit einem Mitarbeiter zu lösen hat, sind IhreFührungsqualitäten und Ihre Kommunikationsfähigkeit heiß begehrt. ReagierenSie aggressiv? Können Sie argumentieren und überzeugen? Sind Sie koope-rativ? Haben Sie ein Gespür für versteckte Probleme und können Sie sie sen-sibel aufspüren?

Machen Sie sich in jedem Fall eines klar: Nur der Vorgesetzte, der seinemMitarbeiter zuhört und aktiv Informationen zum jeweiligen Problem von ihmerfragt, wird erfolgreich sein.

Dabei spielt die Fragetechnik eine große Rolle. Fragen, auf die der Mitarbeiternur mit "ja" oder "nein" antworten kann, bringen Sie nicht weiter. Stellen Siein jedem Fall offene Fragen, also Fragen, die mit „wer, was, wann“ etc. begin-nen. Sie schaffen dadurch ein kollegialeres Gesprächsklima und erhalten mehrInformationen, die zur Lösung des Problems beitragen können.

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ZWEI TAGE IM LEBEN EINES BEWERBERS

Page 55: Assessment-Center.pdf

Rollenspiel konkret

Ihre Aufgabe als VorgesetzterSie haben einen Ihrer Mitarbeiter zu sich gebeten und erklären ihm, dassSie bzw. Ihre ganze Abteilung in einer Notsituation sind. Kurz vor Endedes Monats wären eine Reihe von zusätzlichen Anfragen eingegangen,die dringend bearbeitet werden müssen. Es handelt sich dabei um das Ausfüllen von Formularen und Standardantwortschreiben, die später in der Zentrale geschrieben werden. Dafür ist es notwendig, dass ab mor-gen jeder Mitarbeiter zweimal in der Woche drei, also wöchentlich ins-gesamt 6 Überstunden, erbringen muss. Das gilt für alle. Allerdings hatjeder Mitarbeiter laut Vereinbarung mit dem Betriebsrat das Recht, ohnenachteilige Folgen befürchten zu müssen, dieses Anliegen ohne Be-gründung abzulehnen. Sie sind sich nicht sicher, ob der Mitarbeiter dieses Ablehnungsrecht kennt. Wenn er es nicht kennt, wird er davon inden nächsten Tagen oder Wochen auch kaum etwas erfahren. Sie habennoch die Möglichkeit, Ihrem Mitarbeiter unbezahlten Sonderurlaub zu geben und für das so gesparte Geld eine Leihkraft einzustellen. Aber davon hält Ihr Vorgesetzter überhaupt nichts. Er meint, ein guter Chef bringt seine Mitarbeiter unter allen Umständen immer dazu, zumindest kurzfristig mehr zu leisten als üblich.

Es muss noch erwähnt werden, dass Ihr Mitarbeiter normalerweise ein zuverlässiger und hilfsbereiter Kollege ist. Allerdings hat seine Arbeits-leistung in letzter Zeit nachgelassen und er macht einen etwas müden Eindruck (wenn er ernsthaft krank wäre und ein ärztliches Zeugnis bei-bringt, wären Sie Ihre Probleme eigentlich los, weil Sie dann offiziell eine Leihkraft einsetzen könnten!). Ihr Mitarbeiter hatte erst kürzlich Urlaub.

Bitte beachten Sie, dass Sie das Problem weder mit zusätzlichem Geld noch mit sonstigen geldgleichen Versprechungen lösen können. Bringen Sie jetzt also Ihren Mitarbeiter dazu, die Mehrarbeit zu akzep-tieren, da der Betriebsrat darauf bestanden hat, dass entweder alle aus-nahmslos mitmachen oder keiner; und der Betriebsrat kann laut Betriebsvereinbarung die Mehrarbeit ablehnen.

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Die Rolle des MitarbeitersVersuchen Sie bitte die Rolle des Mitarbeiters zu spielen. Der Teilnehmersoll als Vorgesetzter fungieren. Identifizieren Sie sich bitte so mit Ihrer Rolle, dass Sie sich wie in einem Vorgesetzten - Mitarbeiter - Verhältnis zu Ihrem Gesprächspartner befinden. Geben Sie von Ihrer Situation wirk-lich nur schrittweise so viel preis, wie es Ihrem Gesprächspartner gelingt,Vertrauen zu stiften und Sie "aufzuschließen".

Das ProblemSie, der Mitarbeiter, können Ihrer Dienstleistung nicht mehr so gut nach-kommen wie früher: Sie fühlen sich müde, überfordert, urlaubsbedürftig.Der Urlaub ist jedoch erst kürzlich genommen worden. Aber das zur Zeitschlechte Wetter wäre eine akzeptable Entschuldigung. Dieser Zustand ist vermutlich Ihrem Vorgesetzten schon aufgefallen. Der Vorgesetzte hatSie zu einer Unterredung zu sich gebeten.

Der Hintergrund Ihres Problems ist: Ihr 16jähriger Sohn arbeitet in einerLehrstelle. Der Lehrherr war bisher immer voll des Lobes über diesen Sohn. Eines Tages musste er Ihnen eröffnen, dass Ihr Sohn einen Geld-betrag von 5.000 entwendet und auch bereits verbraucht hat, anstattdiesen zur Post zu tragen. Der Lehrherr ist nicht in der Lage, längere Zeitauf dieses Geld zu verzichten. Um dem Sohn zu helfen und ihm eine Anzeige zu ersparen, nahmen Sie neben Ihrer Berufstätigkeit verbote-nerweise Nachtarbeit als Taxifahrer an. Auch am Wochenende fahren Sie allerdings nur insgesamt 7 Stunden. Den Rest brauchen Sie weitge-hend, um auszuschlafen. Da Sie Ihren Vorgesetzten noch nicht näher kennen, werden Sie Ihm davon eigentlich kaum etwas erzählen, es sei denn er bringt Sie durch geschicktes Fragen dazu und schafft eine ver-trauensvolle Atmosphäre. Direkt lügen dürfen Sie jedoch auch nicht.

Sie kennen auch einen Arzt, der Ihnen eventuell - und natürlich gibt es,keinen Grund dafür - ein Krankheitsattest ausstellen könnte. Da Sie dasGeld brauchen, können Sie auch keinen unbezahlten Sonderurlaub akzeptieren.

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ZWEI TAGE IM LEBEN EINES BEWERBERS

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An vier Tagen in der Woche beginnen Sie direkt nach Arbeitschluss mitIhrer Taxifahrerei (in einer entfernten Stadt). Morgens können Sie aus ver-kehrstechnischen Gründen (Bus) nicht früher kommen.

Der Weg zum Erfolg Sie als Vorgesetzter sollten zu aller erst die Ursache für die Minderleistung Ihres Mitarbeiters analysieren. Ansonsten laufen Sie Gefahr, am wirklichen Problem vorbeizureden. Eine direkte Forderung nach Mehrarbeit würde der Mitarbeiter sicher erst einmal ablehnen.

Versuchen Sie gemeinsam, eine für beide Parteien befriedigende Lösungzu finden. Begehen Sie nicht den Fehler, ihrem Mitarbeiter gegenüber das Ablehnungsrecht von Mehrarbeit unerwähnt zu lassen, um auf dieseWeise seine Arbeitskraft für sich zu gewinnen. Dieser Weg wird nur denVerlust einer Vertrauensbasis zur Folge haben.

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EINER VOR ALLEN: DER VORTRAG

Die Aufgabe der Teilnehmer besteht bei dieser Übung darin, ein vorgegebe-nes Thema zu analysieren, eventuelle Probleme und ihre Lösungen aufzuzei-gen, und diese in einem 10 bis 15minütigen Vortrag der Gruppe zu präsen-tieren. Ein Thema könnte beispielsweise lauten: "Wie planen SieTrainingsmaßnahmen für betriebliche Mitarbeiter, um sie für CAD (computeraided design) und CIM (computer integrated manufacturing) vorzubereiten?"

Zur Bearbeitung des Themas werden verschiedene Aufsätze zur Verfügunggestellt. Die Teilnehmer haben eine Vorbereitungszeit von ca. 30 Minuten, umdas Material zu sichten, geeignete Texte herauszusuchen und den Vortrag zustrukturieren. Oft sind Materialfülle und Zeitvorgabe so konzipiert, dass esunmöglich ist, das gesamte Material zu bearbeiten.

Worauf es ankommt: Frei sprechen mit Netz

Der sachlich fundierte Inhalt, verpackt in einer logischen Struktur, ist eine soli-de Ausgangsbasis für einen guten Vortrag. Aber Sie wollen ja nicht nur einenguten, sondern einen blendenden Vortrag halten! Für diesen Schritt "von gutzu blendend" ist Ihre Persönlichkeit gefragt. Das wissen auch Ihre Beobachter,die Ihren "Auftritt" aus diesem Grunde anhand folgender Kriterien beurteilenwerden:

- Wirkt Ihr Vortrag lebendig?

- Benutzen Sie plastische Bilder oder Vergleiche?

- Setzen Sie optische Hilfsmittel ein?

- Formulieren Sie flüssig?

- Ist Ihr Vortrag verständlich?

- Passen Sie sich Ihren Zuhörern durch eine adäquate Wortwahl an?

- Wie selbstsicher sind Sie? 59

ZWEI TAGE IM LEBEN EINES BEWERBERS

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Bei dieser Übung kann es sehr nützlich sein, sich die ersten und letzten Sätzedes Vortrages während der Vorbereitungszeit ausformuliert aufzuschreiben. ZuBeginn der Präsentation gewinnen Sie dadurch an Sicherheit und werden sichschneller freisprechen. Ein guter Abschluss kann nützlich sein, wenn der eigent-liche Vortrag nicht so blendend, wie geplant, gelaufen ist. Nutzen Sie nocheinmal die Chance, Pluspunkte zu sammeln!

Den "roten Faden" des Mittelteils sollten Sie in einem Stichwortkonzept festle-gen, das Sie sicher ans Ziel bringt.

Mit dieser Übung beschließen wir die zweite Phase. Ihr aktiver Part imAssessment Center ist beendet. Jetzt soll noch einmal das Unternehmen zu

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DIE LETZTE RUNDE:

FEEDBACK AN DIE

TEILNEHMER

Die Führungskräfte, die Ihnen über die Schulter geschaut haben, treffen sichnun zur so genannten „Beobachterkonferenz". Sie tragen ihre Beobachtungenüber das Verhalten jedes Teilnehmers in den einzelnen Übungen zusammenund diskutieren - ausgehend von den vorab definierten Anforderungen - diejeweiligen Stärken bzw. Schwächen. Ziel ist es, in der Gruppe hinsichtlich derEinschätzung der Bewerber auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen.

Viele Unternehmen sehen es als ihre Pflicht an, den Teilnehmern noch am sel-ben Tag ein Feedback zu geben. Das hat zum einen den Vorteil, dass es ein-fach angenehmer ist, direkt am Tage des Auswahlverfahrens eine klareRückmeldung zu erhalten. Zum anderen können Sie den Assessment - Ablaufund Ihr eigenes Verhalten noch gut nachvollziehen. Die Einsicht, warum dieEinschätzung so und nicht anders ausgefallen ist, wird eine größere sein undkann unter Umständen zu einer wichtigen Selbsterkenntnis führen.

Das Verhalten in jeder einzelnen Übung wird ausführlich durchgesprochen,unter vier Augen versteht sich: "In der Gruppendiskussion haben Sie etwas zustark versucht, durch Quantität statt mit Qualität zu überzeugen, Sie haben ...,beim Postkorb haben Sie sehr gut organisiert, weniger gut delegiert, denn ..., Ihre Rhetorik im Vortrag war sehr gut, wenngleich ... usw."

Das Feedback-Gespräch ist für jeden Teilnehmer von großer Bedeutung, dennes vermittelt sehr viel Informationen über persönliche Eigenschaften. Sie habensich schließlich in quasi echten Führungssituationen bewährt und erhalten nuneine Rückmeldung von erfahrenen Praktikern. Es bedeutet für einen Hochschul-absolventen eine echte Chance, zu erfahren, wie er auf diejenigen wirkt, dieüber seinen Eintritt in das Berufsleben und seine weitere Entwicklung entschei-den. Vielleicht werden Sie dabei zum ersten Mal in Ihrem Leben - in dieserForm und Bedeutung - mit der Divergenz zwischen Eigen- und Fremdbild kon- 61

ZWEI TAGE IM LEBEN EINES BEWERBERS

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frontiert. Lassen Sie sich dadurch in keinem Fall frustrieren, sondern denken Siepositiv. Es wird Ihnen die Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklunggegeben.

Gerade bei abgelehnten Bewerbern kann man immer wieder feststellen, dasseine konkrete und am Verhalten des Kandidaten orientierte Rückmeldung vongroßer Bedeutung für seine künftige Bewerbungsstrategie ist. Die detaillierteAnalyse gezeigter Stärken und Schwächen hilft, bei anderenAuswahlverfahren Fehler zu vermeiden.

Andere Unternehmen verzichten auf eine Ergebnisrückmeldung noch amVeranstaltungstag. Die Teilnehmer werden hier im Anschluss an die letzteÜbung verabschiedet und erst später schriftlich oder telefonisch über ihrAbschneiden im Assessment Center benachrichtigt.

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C.DIE GOLDENENREGELN DESERFOLGES

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Nach Ansicht von Psychologen lässt sich das Assessment Center um so besserbewältigen, je mehr Gedanken man sich über die Intention der einzelnenAufgaben macht.

„Im Rahmen einer Studie wurden Bewerber im nachhinein gefragt, ob sie eineVorstellung gehabt hätten, was durch eine bestimmte Aufgabe – es handeltesich um eine Präsentation – gemessen werden sollte“, berichtete Dr. PetraHalder-Sinn vom Lehrstuhl für Psychologische Diagnostik der UniversitätGießen. – „Diejenigen, die eine richtige Hypothese äußerten, hatten in der Tatbesser abgeschnitten als jene, deren Hypothese danebenging.

Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Teilnahme an einem Assessment Center ste-hen also sehr gut! Denn Sie haben im Vorangegangen jede Menge erfahrenüber die Absichten, die das Unternehmen mit den einzelnen Übungen verfolgt.Sie tappen nicht im Dunkeln.

Die Zeit, die Ihnen für die Vorbereitung beispielsweise des Rollenspiels zurVerfügung steht, sollten Sie nicht nur auf den Entwurf des „Drehbuchs“ ver-wenden. Vergegenwärtigen Sie sich zunächst noch einmal, was dieBeobachter überhaupt interessiert. Das hat nichts mit Taktieren zu tun, solangeSie nur das Thema treffen.

Um die Vorbereitungsmöglichkeiten abzurunden, möchten wir Ihnen auch nocheinige einfache Regeln mit auf den Weg geben, die Ihnen sehr nützlich seinkönnen:

1. Anforderungen ermittelnUntersuchen Sie, um was für eine Position es sich handelt. SchreibenSie auf, durch welche Eigenschaften ein vielversprechender BewerberIhrer Meinung nach am ehesten überzeugen könnte.

2. Voraussetzungen analysierenAnalysieren Sie nun - auch im vertrauensvollen Gespräch mit Freun-den, Bekannten oder guten Kollegen -, welche Voraussetzungen Sie persönlich mitbringen, welche Stärken und Schwächen Sie aufwei-sen.64

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3. Vorsätze bildenAus dem Vergleich von Anforderungen und den Voraussetzungen, dieSie mitbringen, bilden Sie nun einige klare Vorsätze, etwa: „Ich willkooperativ sein, mich nicht immer nur durchsetzen."

4. Innerlich vorbereitenAusgeschlafen, ruhig, entspannt und gelockert an das Assessment Center heranzugehen, verbessert Ihr Standing erheblich. Tun Sie alsoam Tag vorher etwas, das Ihnen Spaß macht.

5. Äußerlich vorbereitenIhr äußeres Erscheinungsbild wird ebenso bewertet wie Ihr Auftreten.Wählen Sie Ihre Kleidung dementsprechend. Achten Sie aber darauf,dass sie Ihrem Typ entspricht. Verkleidung verkrampft.

6. Rollen vertauschenIm Assessment werden Sie geprüft. Nutzen Sie es aber Ihrerseits auch, um etwas über die Veranstalter herauszufinden. Sie gewinnendadurch auf alle Fälle an Sicherheit und Erfahrung.

7. Nett zu sich sein Nutzen Sie Pausen, um sich einmal innerlich auf die Schulter zu klop-fen. Gönnen Sie sich ein paar Minuten Entspannung und machen Siesich klar, dass Sie sich einiges zutrauen können.

8. Frustration ertragenEs gibt Assessment - Übungen, die einfach keine optimale Lösung zulassen. Auch wenn Sie manchmal glauben, einen Fehler gemachtzu haben: lassen Sie sich dadurch nicht entmutigen.

9. Natürlich sein Das Assessment ist zu lang, um den Prüfern die ganze Zeit eine Rollevorzuspielen. Bekennen Sie sich also zu sich - und denken Sie den-noch an Ihre Vorsätze, lassen Sie sie mit einfließen.

10. Assessment nutzenGanz gleich, wie Sie abgeschnitten haben: Nutzen Sie das Assess-ment, die Auswertung der einzelnen Tests und Ihre Erfahrungen, umzu erkennen, woran Sie in Zukunft arbeiten sollten.

Mit diesem Rüstzeug können Sie der Einladung zu einem Assessment Centergelassen entgegensehen. 65

DIIE GOLDENEN REGELN DES ERFOLGES

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WIR WÜNSCHEN IHNEN VIEL ERFOLG!

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DIIE GOLDENEN REGELN DES ERFOLGES

ZU GUTER LETZT

Teilnehmer eines Assessment Centers sollten sich vor Beginn der Veranstaltungeines klar machen: Nicht jedes Assessment Center ist per se gut! Werden dieBewerber zwei Tage lang nur unter Druck gesetzt, mit Stressinterviews geplagtund ohne echte Ruhepausen ununterbrochen beobachtet, sollten diese einiger-maßen kritisch bleiben gegenüber einer solchen Praxis.

Das fällt vielen Bewerbern schwer, weil sie das Gefühl haben, machtlos derWahl des Unternehmens ausgesetzt zu sein. Aber letztlich ist Ihre eigeneEntscheidung für oder gegen eine bestimmte Firmenkultur genauso wichtig.Und diese Entscheidung ist die Ihre.

„Assessment Center müssen differenziert betrachtetwerden. Gut konstruierte Assessment Center spiegelnTeile der beruflichen Realität wieder. Sorglos konzi-pierte Assessment Center verkommen dagegen zumreinen Schaulaufen. Übungen ohne Praxisbezug erin-nern eher an ein Bewerber-Roulette als an fundiertePersonalauswahl. Bewerber, die sich nicht rechtzeitigüber die Anforderungen im Assessment Center infor-mieren, nehmen fahrlässig einen Karriereknick inKauf. Personalverantwortliche gehen dann davon aus,dass grundsätzlich nur eine geringe Bereitschaft vor-handen ist, sich auf neue Situationen einzustellen.“

Christian Püttjer & Uwe Schnierda, Fachbuchautoren

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A.S.I. WIRTSCHAFTS-BERATUNG AG -EINKURZPORTRAIT

Page 68: Assessment-Center.pdf

Professionelle Planung wirtschaftlicher Entscheidungen sollten Sie in die Hände von Experten legen.

"Beruf und Geld" gehören zusammen

A.S.I. hat sich als ein Unternehmen im Finanzdienstleistungsmarkt auf Akademiker sowie Selbstständige und Freiberufler spezialisiert. Wir kennen Ihr berufliches Umfeld und die besonderen wirtschaftlichenFragestellungen, mit denen Sie sich ab Berufsbeginn beschäftigen müssen.

Unsere Eigenständigkeit – Ihr Vorteil

A.S.I. ist ein eigenständiges Unternehmen, das mit führenden Anbie-tern im Finanzdienstleistungsbereich kooperiert. So stellen wir für unse-re Mandanten die Auswahl aus einem breiten Marktangebot sicher. Die optimale Umsetzung individueller wirtschaftlicher Lösungskonzeptewird garantiert. Unsere Beratung verstehen wir als langfristig angelegteZusammenarbeit mit dem Mandanten.

Sie kommen zu unsA.S.I. berät nach Terminvereinbarung in eigenen Geschäftsstellen. Wirsind (fast) überall für Sie da. A.S.I. ist überregional tätig. Durch ein bundesweites Geschäftsstellennetz garantieren wir unseren Mandantendie für eine langfristige Zusammenarbeit notwendige Erreichbarkeit.

Full-Service spart Geld und Zeit

A.S.I. stellt in jeder Geschäftsstelle für seine Mandanten die Abwick-lung aller Finanzdienstleistungsgeschäfte sicher. Wir übernehmen denFull-Service sowohl im Versicherungs- als auch im Geldanlagen- und Finanzierungsbereich.

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A.S.I. WIRTSCHAFTSBERATUNG AG - EIN KURZPORTRAIT

Page 69: Assessment-Center.pdf

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Regina-Protmann-Str. 16, 48159 Münster Tel: 0251/2103-0, Fax 0251/2103-350www.asi-online.de, [email protected]

Impressum: Herausgeber: A.S.I. Wirtschaftsberatung AG

Regina - Protmann - Strasse 16, 48159 Münster Konzeption/Text: Diplom-Ökonom Michael Melchior

Layout: Rita Klöcker 5. Auflage September 2003

Der Umwelt zuliebe auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.

Schutzgebühr: 1,50