Aufbau der Vorlesung

62
Aufbau der Vorlesung 01. Gegenstand und Aufgaben 02. Währungspolitik: Historische Einführung 03. Währungspolitik: Theoretische Grundlagen 04. Währungspolitik: Das Instrumentarium 05. Währungspolitik: Die policy-mix-Strategie 06. Handelspolitik: Historische Einführung 07. Handelspolitik: Theoretische Grundlagen 08. Handelspolitik: Das handelspolitische Instrumentarium 09. Arbeitsmarktpolitik 10. Kapitalmarktpolitik 11. Integrationspolitik 12. Politik zugunsten der Entwicklungsländer

description

Aufbau der Vorlesung. 01. Gegenstand und Aufgaben 02. Währungspolitik: Historische Einführung 03. Währungspolitik: Theoretische Grundlagen 04. Währungspolitik: Das Instrumentarium 05. Währungspolitik: Die policy-mix-Strategie 06. Handelspolitik: Historische Einführung - PowerPoint PPT Presentation

Transcript of Aufbau der Vorlesung

Page 1: Aufbau der Vorlesung

Aufbau der Vorlesung

01. Gegenstand und Aufgaben

02. Währungspolitik: Historische Einführung

03. Währungspolitik: Theoretische Grundlagen

04. Währungspolitik: Das Instrumentarium

05. Währungspolitik: Die policy-mix-Strategie

06. Handelspolitik: Historische Einführung

07. Handelspolitik: Theoretische Grundlagen

08. Handelspolitik: Das handelspolitische Instrumentarium

09. Arbeitsmarktpolitik

10. Kapitalmarktpolitik

11. Integrationspolitik

12. Politik zugunsten der Entwicklungsländer

Page 2: Aufbau der Vorlesung

Kapitel VIII Handelspolitik:Die handelspolitischen Instrumente

Fortsetzung

Page 3: Aufbau der Vorlesung

Gliederung:

01. Einführung

02. Das finanzpolitische Instrumentarium

03. Kontingente und Verbote

04. Das Außenhandelsmonopol

05. Das Freihandelssystem

Page 4: Aufbau der Vorlesung

Frage 2: Welche Wirkungen gehen von Zöllen aus ? (20)

Das finanzpolitische System der Zölle und Prämien (Forts.)5. Theorem vom Zolloptimum:

Das Handelsgleichgewicht liegt im allgemeinen nicht auf der höchstmöglichen Handelsindifferenzkurve.

Deshalb entsteht die Frage, ob die inländische Wohlfahrt nicht durch eine Zollerhebung verbessert werden könnte.

Ausgangsthese: Jede Zollerhöhung führt zu einer Verbes-serung der Terms of Trade und

damit zu einer partiellen Wohlfahrtssteigerung.

Page 5: Aufbau der Vorlesung

Frage 2: Welche Wirkungen gehen von Zöllen aus ? (21)

Theorem vom Zolloptimum (Fortsetzung): Wenn der Staat einen Importzoll erhebt, wird dem

Ausland quasi nur der Teil des gesamten Angebotes an Exportgütern angeboten, der nach Zollabzug verbleibt.

Dies bedeutet, dass die inländische Tauschkurve nach links im Umfang der Zolleinnahmen nach links verscho-ben wird.

Dadurch entsteht ein neuer Schnittpunkt der durch Zölle modifizierten Tauschkurve (TI

mod) Inlandes mit der Tauschkurve des Auslandes.

Dieser Schnittpunkt liegt auf einer Handelsindifferenz-kurve des Inlandes mit höherem Nutzen, da der Schnitt-punkt höheren Terms of Trades (ToT) entspricht.

Page 6: Aufbau der Vorlesung

Frage 2: Welche Wirkungen gehen von Zöllen aus ? (22)

Theorem vom Zolloptimum (Fortsetzung): Es lässt sich anhand folgender Graphik zeigen, dass eine

Zollerhöhung solange eine Wohlfahrtssteigerung auslöst, bis die durch den Schnittpunkt gehende inländische Handelsindifferenzkurve die ausländische Tauschkurve tangiert.

Page 7: Aufbau der Vorlesung

Theorie des Zolloptimums

Im

Ex

TA

TImod

AIz

Ex1

Im1

HIopt

HIz

HIFH

Page 8: Aufbau der Vorlesung

Frage 2: Welche Wirkungen gehen von Zöllen aus ? (23)

Kritik:Es muss unterschieden werden zwischen den Terms

of Trades aus der Sicht der Privaten und der Volks-wirtschaft.

Die Volkswirtschaft (Staat und Private) hat mit wachsenden Zöllen für eine Importgütereinheit im-mer weniger Exportgüter an das Ausland zu entrich-ten.

Die Privaten hingegen haben bei wachsenden Zöllen für eine Importgütereinheit immer mehr Exportgüter hinzugeben.

Eine endgültige Beurteilung ist nur möglich, wenn man die Verwendung der Zolleinnahmen mit be-rücksichtigt.

Page 9: Aufbau der Vorlesung

Theorie des Zolloptimums

Im

Ex

TA

TImod

FH

z

priv

Page 10: Aufbau der Vorlesung

Frage 2: Welche Wirkungen gehen von Zöllen aus ? (24)

zweite Kritik:Die Wohlfahrt einer Volkswirtschaft hängt nicht nur

von den Terms of Trades ab, sondern auch vom Außenhandelsvolumen.

Dieses jedoch wird durch Zollerhöhung vermindert. Mengen- und Preiseffekt wirken gegeneinander; es gibt eine bestimmte Zollhöhe, bei der ein Optimum

erreicht wird;und diese entspricht dem Zoll, bei dem die

inländische Tauschkurve die HI-Kurve tangiert.

Page 11: Aufbau der Vorlesung

Frage 2: Welche Wirkungen gehen von Zöllen aus ? (25)

Beweisführung:Es besteht eine Analogie zum Verhalten eines Mono-

polisten, der vor der Frage steht, ob er durch eine weitere Preissteigerung seinen Gewinn vermehren kann.

Eine Preissteigerung verursacht eine Zunahme des Stückgewinnes; der Gesamtgewinn steigt partiell im gleichem Ausmaß wie der Preis an.

Gleichzeitig sinkt die Nachfragemenge und damit wie-derum der Gesamtgewinn partiell.

Welche partielle Tendenz überwiegt, hängt bekannt-lich von der Nachfrageelastizität ab.

Page 12: Aufbau der Vorlesung

Frage 2: Welche Wirkungen gehen von Zöllen aus ? (26)

Nur dann, wenn diese Elastizität kleiner als eins ist, überwiegt der positive Preiseffekt.

Ex definitione ist hier der prozentuale Rückgang der Menge geringer als der prozentuale Anstieg des Prei-ses.

Bei Unterstellung linearer Nachfragekurven, die die Achsen schneiden, steigt die Elastizität der Nachfra-gekurve vom Schnittpunkt mit der x-Achse aus ge-rechnet bei sukzessiver Verknappung der Gütermen-ge.

Das Umsatzmaximum ist dort erzielt, wo die Ela-stizität der Nachfrage den Wert eins erreicht.

Page 13: Aufbau der Vorlesung

Analogie Monopolgewinn

=

=

=

= dxdp * p/x

NE

p0

x0x1

p1

i) p0 * x0

ii) p1 * x1

iii) dp * x1 > dx * p0 dU > 0

solange < 1

+

-

Page 14: Aufbau der Vorlesung

Frage 2: Welche Wirkungen gehen von Zöllen aus ? (27)

Beweisführung anhand der Marshallschen TauschkurvenEine sukzessive Zollerhöhung führt c. p. zu einer Ver-

lagerung der inländischen Tauschkurve nach links. Damit findet eine Bewegung entlang der ausländi-

schen Tauschkurve in Richtung Ursprung statt.Die Terms of Trades für das zollerhebende Land stei-

gen an. Dies entspricht der Zunahme des Stückge-winnes; es ist dies der Preiseffekt.

Gleichzeitig werden zunächst Handelsindifferenzkur-ven mit einem höheren Wohlfahrtsindex geschnitten.

Dies ist gleichbedeutend damit, dass der Mengen-effekt zunächst überwiegt.

Page 15: Aufbau der Vorlesung

Frage 2: Welche Wirkungen gehen von Zöllen aus ? (28)

Es gibt jedoch eine kritische Zollhöhe, bei der die ausländische Tauschkurve eine Handelsindifferenz-kurve tangiert.

Bei dieser Zollhöhe ist das Optimum an Wohlfahrt erreicht.

Bei weiteren Zollerhöhungen werden wiederum Han-delsindifferenzkurven geschnitten, die eine geringere Wohlfahrt anzeigen.

Page 16: Aufbau der Vorlesung

Theorie des Zolloptimums

Im

Ex

TA

TImod

AI

Ex1

HIopt

z

HIz

Im1

HIFH

Page 17: Aufbau der Vorlesung

Frage 2: Welche Wirkungen gehen von Zöllen aus ? (29)

dritte Kritik:Wenn das Ausland Retorsionszölle einführt, gehen

auf der einen Seite die Gewinne bei den Terms of Trades zurück.

Gleichzeitig vermindert sich das Außenhandelsvo-lumen erneut.

Per Saldo verbleibt es beim negativen Mengeneffekt.

Page 18: Aufbau der Vorlesung

Retorsionszölle

Ex

Im

FH

zIopt

zAopt

WI (zIopt) > WI (FH) > WI (zA

opt)

WA (FH) > WA (zAopt) > WA (zI

opt)

Page 19: Aufbau der Vorlesung

Frage 2: Welche Wirkungen gehen von Zöllen aus ? (30)

Zölle aufgrund gesamtwirtschaftlicher Zielsetzungen: Eine solche Zielsetzung wird wie folgt begründet: Eine Wechselkursvariation sei nicht möglich und eine

Anpassung über eine Deflation etc. ist nicht erwünscht; Eine weitere Begründung für Zölle: hier ist eine selektive Wirkung möglich, indem man

einzelne Güter ausspart und für diese Güter keinen Zoll erhebt, im Gegensatz zu Wechselkursänderungen, die stets alle Güter betreffen.

Page 20: Aufbau der Vorlesung

Fazit: (2a)

Zölle werden oftmals deshalb erhoben, um dem Staat zusätzliche Einkommensquellen zu eröffnen (Finanzzölle).

Dies war z. B. das Hauptmotiv für die protektionistischen Maß-nahmen des Merkantilismus.

Auch für die heutigen Entwicklungsländer gilt, dass die Zoll-einnahmen einen beachtlichen Anteil an den Gesamteinnahmen des Staates ausmachen.

In den hochentwickelten Staaten ist jedoch der Anteil der Zolleinnahmen extrem gering,

in der BRD erreichten die Zolleinnahmen im letzten Jahrzehnt weniger als 1 % der Gesamteinnahmen des Staates.

Page 21: Aufbau der Vorlesung

Fazit: (2b)

Nicht jede Zollsatzerhöhung führt zu einem Zuwachs der Zoll-einnahmen.

Jede Zollsatzerhöhung vergrößert zwar die Staatseinnahmen da-durch, dass pro importierter Einheit höhere Einnahmen erzielt werden,

verringert jedoch partiell wiederum die Zolleinnahmen, da die Zollerhöhung zu einer Preissteigerung führt und die Preisstei-gerung eine Reduzierung der Nachfrage nach Importen auslöst.

Da bei Preissteigerungen im allgemeinen die Nachfrage-Preis-Elastizität ansteigt, wird der zollmindernde Effekt einer Zollsatz-erhöhung immer größer,

sodass bei einer kritischen Zollhöhe die Zolleinnahmen ihr Maxi-mum erreichen.

Page 22: Aufbau der Vorlesung

Fazit: (2c)

Die Einführung oder Erhöhung von Schutzzöllen zugunsten eines Wirtschaftssektors führt zu einer Erhöhung des Preises, das inländische Angebot, die Beschäftigung und die Gewinne steigen, die Importmenge geht zurück.

Allerdings verringert sich aufgrund der Preissteigerung auch die Nachfrage nach diesen Gütern, sodass die inländische Mehrpro-duktion geringer ausfällt als der Rückgang der Importmenge.

Kritisch muss angemerkt werden, dass dieser Schutzeffekt in dem Maße geringer ausfällt, indem die ausländischen Unternehmun-gen mit Preissenkungen reagieren.

Page 23: Aufbau der Vorlesung

Fazit: (2d)

Auch gilt es zu berücksichtigen, dass Protektionismus stets zu einer Verringerung in der Produktivität und damit im realen Volkseinkommen führt und

dass auf diesem Wege die Konsumnachfrage um ein weiteres zu-rückgeht.

Fr. List hatte die Schutzzölle als vorübergehende Erziehungszöl-le verteidigt.

In der Anfangsphase entstünden Entwicklungskosten, die den be-reits weiterentwickelten Volkswirtschaften nicht mehr entstün-den.

Deshalb sei auch eine Industrie, die langfristig international konkurrenzfähig sei, in der Entwicklungsphase nicht in der Lage, sich gegenüber den höherentwickelten ausländischen Unterneh-mungen zu behaupten.

Page 24: Aufbau der Vorlesung

Fazit: (2e)

Gegen diese Argumentation muss eingewandt werden, dass Zölle nur sehr schwer wieder abgebaut werden können,

dass sich während des Schutzes wegen Verminderung des Wett-bewerbes die Anreize zur Rationalisierung vermindern und

dass auch die Unternehmungen zur Produktion bereit sein müss-ten, wenn zu erwarten ist, dass die vorübergehenden Verluste durch Erträge in der Zukunft kompensiert werden.

Nur im Falle externer Entwicklungskosten (die zukünftigen Er-träge fallen anderen Unternehmungen zugute!) überzeugt die List'sche Argumentation.

Page 25: Aufbau der Vorlesung

Fazit: (2f)

Die Internalisierung externer Kosten lässt sich jedoch besser mit Hilfe einer Patentschutzgesetzgebung als mit Protektionismus er-reichen.

Schutzzölle werden auch zugunsten von Arbeitnehmern verlangt, da Freihandel über eine internationale Konkurrenz mit Niedrig-lohnländern zu einem Lohndruck führe.

Kritisch muss angemerkt werden, dass höhere Löhne in der Regel wegen höherer Arbeitsproduktivität gewährt werden können und somit die Stückkosten und die internationale Wettbewerbsfähig-keit gar nicht tangieren.

Allerdings führt das Heckscher-Ohlin-Theorem zu einer gewissen Rechtfertigung von Schutzzöllen, da Freihandel dazu führt, dass der jeweils knappere Faktor weniger knapp wird und da deshalb auch die Entlohnung dieses Faktors relativ zurückgeht.

Page 26: Aufbau der Vorlesung

Fazit: (2g)

Das Leontief-Paradox zeigt allerdings, dass die hochqualifizierte Arbeit in den USA nicht zu den knappen Faktoren zählt und des-halb auch nicht durch Freihandel benachteiligt wird.

Das Verteilungsargument kann danach allenfalls für die unter-sten Leistungsklassen der Arbeit aufrechterhalten werden.

Aber auch hier wäre es günstiger, den negativ Betroffenen Kom-pensationszahlungen zu gewähren als über Schutzzölle die ge-samte Wohlfahrt einer Volkswirtschaft zu reduzieren.

Im Rahmen der These des Zolloptimums wird behauptet, dass eine einzelne Volkswirtschaft durch ein gewisses Ausmaß an Pro-tektionismus seine Wohlfahrt vergrößern könne, da jede Zoller-höhung mit einer Verbesserung der Terms of Trades verbunden ist.

Page 27: Aufbau der Vorlesung

Fazit: (2h)

Kritisch muss angemerkt werden, dass bei Zollerhebung zwi-schen privaten und gesamtwirtschaftlichen Terms of Trades un-terschieden werden muss und

dass sich die privaten Terms of Trades bei Zollerhöhung ver-schlechtern.

Weiterhin wird der wohlfahrtssteigernde Terms of Trades-Effekt stets durch einen wohlfahrtsmindernden Mengeneffekt teilweise kompensiert, da eine verminderte internationale Arbeitsteilung mit Produktivitätsverlusten verbunden ist.

Aus diesen Gründen geht dieses Theorem auch davon aus, dass Zollerhöhungen nur bis zu einer kritischen Grenze (dem Zoll-optimum) wohlfahrtssteigernd wirken.

Page 28: Aufbau der Vorlesung

Fazit: (2i)

Vor allem ist jedoch langfristig mit Retorsionszöllen des Aus-landes zu rechnen, welche die positiven Wohlfahrtseffekte wie-derum aufheben, die negativen Mengeneffekte jedoch verstärken.

Bisweilen wurden Zölle auch eingesetzt, um Defizite der Lei-stungsbilanz zu vermindern, sofern eine Abwertung politisch nicht möglich erscheint oder

sofern die Korrektur auf einen Teilbereich des gesamten Außen-handels (z. B. auf den Agrarbereich) beschränkt werden soll.

Page 29: Aufbau der Vorlesung

Gliederung:

01. Einführung

02. Das finanzpolitische Instrumentarium

03. Kontingente und Verbote

04. Das Außenhandelsmonopol

05. Das Freihandelssystem

Page 30: Aufbau der Vorlesung

Frage 3: Welche Wirkungen gehen von Kontingenten und Verboten aus ? (1)

Ausgangspunkt: Freihandel, der Weltpreis liegt unter dem inländischen Gleichge-

wichtspreis bei Autarkie.Mögliche Maßnahme: Einschränkung der Importmenge Folge:

Entsprechend der Angebots- und Nachfrageelastizität erfolgt ein Anstieg des inländischen Preises

und damit auch ein Anstieg der inländischen Produk-tionsmenge.

Eine gleiche Wirkung auf Preis und Inlandsmenge hätte erwartet werden können, wenn ein Zoll in Höhe von z eingeführt worden wäre.

Page 31: Aufbau der Vorlesung

Vergleich Zölle mit Kontingenten

p

x

NE

AT

p0

Importez

- NX

Zölle Kontingente

Page 32: Aufbau der Vorlesung

Frage 3: Welche Wirkungen gehen von Kontingenten und Verboten aus ? (2)

Es bestehen also ähnliche Schutzwirkungen wie bei einer Zollpolitik, trotzdem gibt es einige Unterschiede: Es entstehen keine Zolleinnahmen, deshalb ist dieses

Instrument nicht geeignet, wenn es um die Erzielung von Staatseinnahmen geht.

Die Differenz zwischen Auslandspreis und Inlandspreis fließt nun den inländischen Importeuren oder auch den ausländischen Exporteuren als zusätzlicher Stückgewinn zu.Ob dieser Anstieg des Stückgewinnes den Impor-

teuren oder den Exporteuren zufließt, hängt von den Marktformen im In- und Ausland ab.

Page 33: Aufbau der Vorlesung

Frage 3: Welche Wirkungen gehen von Kontingenten und Verboten aus ? (3)

Wenn der ausländische Exporteur gegenüber den inländischen Importeuren eine Monopolstellung inne-hat, fließt der gesamte Stückgewinn ihm zu.

Wenn hingegen der inländische Importeur gegenüber den ausländischen Exporteuren eine Monopolstellung innehat, fällt der gesamte Stückgewinn diesem zu.

In der Regel kann man jedoch davon ausgehen, dass sich Exporteure und Importeure den Stückgewinn teilen.

Page 34: Aufbau der Vorlesung

Ausland Inland

NE

AT

NE

AT

Import

Export

Gewinne der Exporteure /Importeure

XIXA

pA/I

X0 N0

pI

pA

Page 35: Aufbau der Vorlesung

Frage 3: Welche Wirkungen gehen von Kontingenten und Verboten aus ? (4)

Der Schutz der Kontingentpolitik ist sicherer als der der Zollpolitik.Die Frage, ob die beabsichtigten Wirkungen einer

Zollpolitik realisiert werden, hängt nämlich davon ab, ob die Elastizitäten des Angebotes vom Staat reali-stisch eingeschätzt werden können.

Die Mengenwirkung ist ungewiss.Einen Kleinländerfall unterstellt ist bei der Zollpo-

litik die Preiswirkung bekannt;sie entspricht der Höhe des Zollsatzes, da annahme-

gemäß das inländische Preisniveau im Gleichgewicht dem ausländischen Preis plus dem Zollsatz ent-sprechen muss.

Page 36: Aufbau der Vorlesung

Frage 3: Welche Wirkungen gehen von Kontingenten und Verboten aus ? (5)Umgekehrt gilt, dass bei einer Kontingentierungs-

politik zunächst der Rückgang im Importvolumen politisch festgelegt wird und damit sicher ist.

Ungewiss bleibt, um wie viel der Preis deshalb steigt und um wie viel die Nachfrage deshalb zurückgeht.

Da wir bei Schutzzollpolitik unterstellen, dass es pri-mär auf die Mengenwirkung ankommt, kann dieses Instrument als um so effizienter angesehen werden, je weniger der Staat über die tatsächlichen Elastizitäten informiert ist.

Bei distributiven Zielen hingegen kommt es primär auf die Preiswirkungen an, von ihnen hängt es ab, in-wieweit z. B. die Lohnsätze angehoben werden kön-nen, sodass also in diesem Falle die Zollpolitik effi-zienter wäre.

Page 37: Aufbau der Vorlesung

Frage 3: Welche Wirkungen gehen von Kontingenten und Verboten aus ? (6)

Die Wirkungen einer Kontingentierungspolitik auf den Wettbewerb sind ausgeprägter als bei der Zollpolitik. Es entfällt die potentielle, ausländische Konkurrenz.Erhebt der Staat Zölle und schließen sich die inländi-

schen Unternehmer monopolistisch zusammen, so können sie ihrer Position sicher sein, denn auch

dann, wenn der Preis aufgrund dieser Monopolisie-rung steigt, kann die Importgütermenge nicht größer werden.

Die gleiche Monopolisierung würde jedoch bei einer Zollpolitik dazu führen, dass es nun für eine Reihe von ausländischen Unternehmungen wiederum vor-teilhaft würde, zu importieren.

Page 38: Aufbau der Vorlesung

Frage 3: Welche Wirkungen gehen von Kontingenten und Verboten aus ? (7)

Der Terms-of-Trades-Effekt ist bei einer Kontingentie-rungspolitik ungewisser als bei einer Zollpolitik.Der Staat legt mit der Kontingentierung fest, bei wel-

chem Außenhandelsvolumen ein Gleichgewicht er-reicht wird.

Je mehr die Terms of Trades zugunsten des Aus-landes verschoben werden, um so geringer ist der zu erwartende Wohlfahrtsgewinn, der aus einer einsei-tigen Handelspolitik zu erwarten ist.

Page 39: Aufbau der Vorlesung

Terms of Trade Effekte bei Kontingentierungen

Im

Ex

TA

TImod

FH

z

priv

ToTFH >?< ToTKont.

Page 40: Aufbau der Vorlesung

Frage 3: Welche Wirkungen gehen von Kontingenten und Verboten aus ? (8)

Problematik der nicht-tarifären Handelshemmnisse: Teilweise haben sie eine Wirkung wie Zölle, soweit diese

Maßnahmen mit Gebühren verbunden sind; oder zumindest Kosten verursachen wie z. B. bei Ausstel-

lung von Zeugnissen oder erhöhten Zinskosten aufgrund längerer Transportzeiten.

Die Wohlfahrtswirkung ist sehr unterschiedlich: veteri-näre Zeugnisse können durchaus wohlfahrtssteigernd sein und den medizinischen Fortschritt anregen;

ein Großteil der Maßnahmen bedeutet jedoch unproduk-tive Bindung von Ressourcen in der Bürokratie.

Page 41: Aufbau der Vorlesung

Frage 3: Welche Wirkungen gehen von Kontingenten und Verboten aus ? (9)

Oftmals gleichen jedoch diese Maßnahmen der Verbots-politik, da der Staat durch Festlegung der qualitativen Normen den Import aus bestimmten Ländern leicht un-terbinden kann.

Da Bürokratie gerade bei den nicht-tarifären Hemm-nissen größeren Handelsspielraum besitzt als bei den Zoll-und Kontingentierungsmaßnahmen, ist der Handel hier in hohem Maße verunsichert,

was sich auf eine Verminderung des Handelsvolumens auswirken kann.

Page 42: Aufbau der Vorlesung

Fazit: (3a)

Kontingente üben im Prinzip den gleichen Schutz aus wie Zölle. Während bei der Zollpolitik zunächst eine Preissteigerung und

erst danach die Reduzierung der Importmenge eintritt, beginnt der Prozess bei der Kontingentierung mit einer Reduzierung der Importmenge,

die dann eine Erhöhung der Preise auslöst.Trotzdem ergeben sich Unterschiede zwischen Zollpolitik und

Kontingentierung:Es werden keine Zolleinnahmen erzielt; der Geldbetrag, der bei einer Zollpolitik dem Staat zufließt,

kommt nun je nach Machtverhältnissen entweder den inlän-dischen Importeuren oder den ausländischen Exporteuren zu.

Page 43: Aufbau der Vorlesung

Fazit: (3b)

Der Schutz der Kontingentierungspolitik ist sicherer als der der Zollpolitik.

Bei distributiven Zielen hingegen kommt es primär auf die Preiswirkungen an, sodass also eine Zollpolitik effizienter wäre.

Bei einer Kontingentierung entfällt auch die potentielle auslän-dische Konkurrenz.

Der Terms-of-Trades-Effekt und damit auch die Verteilung der Wohlfahrt ist bei einer Kontingentierungspolitik ungewisser als bei einer Zollpolitik.

Nicht-tarifäre Handelshemmnisse wirken sich teilweise wie Zölle, teilweise wie Kontingentierungen aus.

Zollähnliche Wirkungen sind immer dann zu erwarten, wenn im Zusammenhang mit nicht-tarifären Handelshemmnissen den Un-ternehmungen zusätzliche Kosten erwachsen.

Page 44: Aufbau der Vorlesung

Fazit: (3c)

Ein Kontingentierungseffekt tritt hingegen immer dann ein, wenn Maßnahmen der Zollbehörden faktisch zu einer Reduzierung der Importmenge führen.

Die Wohlfahrtswirkungen der nicht-tarifären Handelshemm-nisse sind sehr unterschiedlich.

Vor allem gesundheitspolitisch motivierte Importbeschränkun-gen sind in der Regel wohlfahrtssteigernd.

Da nicht-tarifäre Handelshemmnisse vor allem darin bestehen, dass den Zollbehörden Handelsspielräume eingeräumt werden, wird die Sicherheit beim Import und damit auch die Wohlfahrt stark vermindert.

Page 45: Aufbau der Vorlesung

Gliederung:

01. Einführung

02. Das finanzpolitische Instrumentarium

03. Kontingente und Verbote

04. Das Außenhandelsmonopol

05. Das Freihandelssystem

Page 46: Aufbau der Vorlesung

Frage 4: Welche Wirkungen gehen von einem Außenhandelsmonopol aus ? (1)

Der Staat verlangt hier in der Regel von den Unternehmun-gen, welche die Aufträge erledigen, Lizenzgebühren,

sodass der Staat hier wiederum Einnahmen wie bei der Zoll-erhebung erhält.

Hier werden die entscheidenden Größen (Preis, Gebühr, Im-port-Menge) vom Staat festgesetzt, mit der Folge,

dass die Ungewissheit über die Schutzwirkungen hier am ge-ringsten ist.

Die Terms-of-Trades-Wirkung wird hier günstiger sein, einfach deshalb, weil der Staat gegenüber den ausländischen Unternehmungen die Position eines Nachfrage-Monopolisten einnehmen kann.

Page 47: Aufbau der Vorlesung

Frage 4: Welche Wirkungen gehen von einem Außenhandelsmonopol aus ? (2)

Der Wettbewerb zwischen den Unternehmungen wird allerdings weniger intensiv sein, da der Staat oft dazu neigt, die Lizenzen einigen wenigen Unternehmungen zu erteilen;

gleichzeitig läuft der Wettbewerb mehr nach politischen Kri-terien ab,

die Produktivität der einzelnen Wettbewerber spielt nur noch eine Rolle neben anderen Kriterien.

Der Staat wird auch die Import- und Exportstruktur stärker an politischen Kriterien ausrichten, wie z. B. an Autarkiebe-strebungen und nicht an der Kostengünstigkeit.

Die Folge ist langfristig eine Behinderung der internationa-len Arbeitsteilung und

damit eine Verlangsamung des Wachstums.

Page 48: Aufbau der Vorlesung

Fazit: (4)

Das Außenhandelsmonopol unterscheidet sich in seiner Schutz-wirkung von den übrigen handelspolitischen Maßnahmen vor allem darin, dass sowohl die Preise als auch die Importmengen vom Staat festgesetzt werden

und dass deshalb die erwünschten Ziele relativ sicher eintreten. Gleichzeitig kann der Staat als Monopolist u. U. gegenüber aus-

ländischen Unternehmungen bessere Konditionen erzielen.Wohlfahrtsmindernd wirkt jedoch der Umstand, dass Außen-

handelsmonopole den Wettbewerb um die Importgüter vermin-dern und

dass der Wettbewerb weniger an der Effizienz, als an politischen Kriterien ausgerichtet wird.

Beide Tatbestände wirken sich für die Bevölkerung wohl-fahrtsmindernd aus.

Page 49: Aufbau der Vorlesung

Gliederung:

01. Einführung

02. Das finanzpolitische Instrumentarium

03. Kontingente und Verbote

04. Das Außenhandelsmonopol

05. Das Freihandelssystem

Page 50: Aufbau der Vorlesung

Frage 5: Welche Wirkungen gehen von einem Freihandelssystem aus ? (1)

Hier besteht ein weitgehender Verzicht auf Handelsbar-rieren und deren Abbau.

Mögliche Wege: in bilateralen Verhandlungen durch Festsetzung einer

Meistbegünstigungsklausel in multilateralen Verhandlungen vor allem durch globale

Kürzungen der Zölle; unterschiedliche Zollniveaus erschweren allerdings die

Aufnahme der Verhandlungen; deshalb kommt es oftmals zu dem Bestreben, vor Beginn

der Verhandlungen sogenannte Verhandlungszölle einzu-führen;

dabei entsteht jedoch die Gefahr von Retorsionszöllen oder eine Verhärtung des Verhandlungsklimas.

Page 51: Aufbau der Vorlesung

Frage 5: Welche Wirkungen gehen von einem Freihandelssystem aus ? (2)

Ein freier Außenhandel wird vor allem durch Dumping behindert, deshalb bestehen in diesem System Versuche, Dumping zu verhindern. Definition von Dumping: Der Preis im Ausland ist niedri-

gerer als im Inland, oder: der Auslandspreis liegt unter den Kosten. Spezialfall: finanziert durch staatliche Subventionen

Frage Nr. 1: Ist der Schutz erwünscht ? Kurzfristig verbessert der niedrige Auslandspreis die

Terms of Trades zugunsten des Inlandes; bei Verzicht auf Maßnahmen wird auch tendenziell ein

größeres Handelsvolumen erreicht, schließlich ist der Subventionsbedarf geringer.

Page 52: Aufbau der Vorlesung

Frage 5: Welche Wirkungen gehen von einem Freihandelssystem aus ? (3)

Langfristig besteht u. U. die Gefahr, dass das Ausland nach Ausscheiden der inländischen Unternehmungen die Preise monopolistisch erhöht und

damit die Terms of Trades verschlechtert. Auch entsteht die Gefahr einer politischen Abhängigkeit.

Aber: Diese Gefahr besteht nur dann, wenn die Produktion auf

ein einzelnes Land begrenzt wird, nicht auch dann, wenn mehrere Staaten subventionieren.

Page 53: Aufbau der Vorlesung

Frage 5: Welche Wirkungen gehen von einem Freihandelssystem aus ? (4)

Generell ist die Frage zu stellen, wie lange ein Land benö-tigen würde, um dann, wenn das Ausland ein Monopol er-reicht und seine Preise anhebt, die Produktion wieder aufzunehmen, bei Energie (Wiederinstandsetzung von stillgelegten

Kohlezechen) sicher länger und kostspieliger als bei Industrieprodukten.

Weiterhin stellt sich die Frage, ob die notwendigen Technolo-gien in diesem Falle bekannt sind und ob die inländischen Unternehmungen Zutritt zu diesen Technologien haben.

Page 54: Aufbau der Vorlesung

Frage 5: Welche Wirkungen gehen von einem Freihandelssystem aus ? (5)

Frage Nr. 2: welche Maßnahmen sind zu ergreifen, wenn ein Schutz erwünscht ist? Dumping ist nur möglich bei Zugangsbeschränkungen,

da sonst Unternehmungen Gefahr laufen, dass die ge-dumpten Güter reimportiert werden.

Dies zeigt, dass sich Antidumpingpolitik vor allem darum bemühen muss, Zugangsbeschränkungen abzubauen,

also den Reimport (Export aus der Sicht des Inlandes) nicht ebenfalls zu behindern.

In gleichem Maße kann auch der Import dieser Güter mit Antidumpingzöllen belegt werden,

möglichst jedoch lediglich als Verhandlungszölle, um das Ausland zu bewegen, Subventionen abzubauen bzw. den Reimportschutz aufzuheben.

Page 55: Aufbau der Vorlesung

Fazit: (5a)

Das Freihandelssystem zeichnet sich dadurch aus, dass sich der Staat jeglichen Eingriffes in den Marktprozess enthält, er be-schränkt sich auf die Wahrung der allgemeinen Marktordnung.

Die wichtigste staatliche Aktivität im Rahmen eines Freihandels-systems besteht darin, dass bisher gültige protektionistische Re-gulierungen aufgehoben werden.

Hierzu sind prinzipiell drei Wege denkbar. Ein Staat kann ein-seitig die Regulierungen abbauen und darauf hoffen, dass die aus-ländischen Staaten diesem Beispiel folgen.

Diese Methode ist weitgehend ineffizient. Durch den einseitigen Abbau der Regulierungen vermindern sich die Anreize des Aus-landes, ebenfalls Regulierungen abzubauen.

Die Terms of Trades verschlechtern sich zuungunsten des libera-lisierenden Staates, die negativen Mengeneffekte werden nur zum Teil abgebaut.

Page 56: Aufbau der Vorlesung

Fazit: (5b)

Die Einführung von Freihandel kann zweitens auf dem Wege erfolgen, dass über bilaterale Handelsverträge mit den wich-tigsten Handelspartnern ein wechselseitiger Abbau der Han-delsbehinderungen vereinbart wird.

Dieser Weg wurde vor allem im 19. Jahrhundert beschritten. Wichtigster Bestandteil dieser liberalen Handelsverträge war die

Meistbegünstigungsklausel, in der sich die Vertragspartner ver-pflichten, alle Vergünstigungen, die in Zukunft dritten Staaten gewährt werden, auch dem Vertragspartner automatisch einzu-räumen.

Solche bilateralen Verhandlungen sind vor allem dann schwierig, wenn das anfängliche Zollniveau in den beiden Staaten unter-schiedlich hoch ist.

Aus diesem Grunde waren in der Vergangenheit einige Staaten bemüht, vor Eintritt in die Verhandlungen die Zölle (Ver-handlungszölle) zunächst zu erhöhen, um auf diesem Wege bessere Verhandlungschancen zu erreichen.

Page 57: Aufbau der Vorlesung

Fazit: (5c)

Da diese Praxis jedoch das Verhandlungsklima verschlechtert, ist der Erfolg dieser Vorgehensweise fragwürdig.

Der Abbau protektionistischer Maßnahmen kann drittens auch auf dem Wege erfolgen, dass multinationale Verhandlungen ge-führt werden.

Dies ist der Weg, der in den GATT-Verhandlungen gewählt wur-de.

In den 50 er Jahren verliefen diese Verhandlungen allerdings sehr schleppend, erst seit der Kennedy-Runde Mitte der 60er Jahre waren die meisten Staaten bereit, globale Zollreduzierun-gen in nennenswertem Umfang zu akzeptieren.

Diesem Beispiel folgte die Tokio-Runde Ende der 70 er Jahre und die Uruguay-Runde Anfang der 90 er Jahre des letzten Jahr-hunderts.

Page 58: Aufbau der Vorlesung

Fazit: (5d)

Vor allem W. Eucken hat darauf aufmerksam gemacht, dass ein liberales System nicht nur von Seiten des Staates bedroht wird, dass vielmehr auch private Interessengruppen bemüht sein kön-nen, faktische Marktzugangsbegrenzungen aufzubauen.

Deshalb kann sich der Staat auch nach Abbau aller staatlichen Behinderungen des Außenhandels nicht vollkommen aus der Außenhandelspolitik zurückziehen, er muss stets für die Wah-rung der liberalen Marktordnung sorgen.

Zu den Handelsbehinderungen, die zu einem großen Teil von privaten Organisationen ausgehen, zählen insbesondere Dum-pingpreise bei Exportgütern.

Von Dumping spricht man entweder dann, wenn eine Unter-nehmung die Güter, die exportiert werden, zu einem Preis unterhalb des Inlandspreises verkauft oder wenn Exportgüter zu Preisen unterhalb der Kosten (Grenzkosten, Stückkosten) ange-boten werden.

Page 59: Aufbau der Vorlesung

Fazit: (5e)

Die Frage, ob ein Land, in das Güter zu Dumpingpreisen ein-geführt werden, Gegenmaßnahmen ergreifen soll, wird kontro-vers diskutiert.

Zunächst profitiert das betroffene Land vom Dumping aus-ländischer Unternehmungen dadurch, dass sich seine Terms of Trades verbessern.

Langfristig wird allerdings befürchtet, dass die ausländischen Unternehmungen monopolistische Cournot-Preise verlangen wer-den, sobald die inländische Konkurrenz ausgeschaltet ist.

Inwieweit diese Befürchtungen zu Recht bestehen, hängt einmal davon ab, ob das fragliche Produkt nur in einem einzigen auslän-dischen Staat produziert wird.

Bei Konkurrenz mehrerer ausländischer Unternehmungen ent-fällt die Möglichkeit monopolistischer Preissetzung.

Page 60: Aufbau der Vorlesung

Fazit: (5f)

Weiterhin hängt die Frage nach den Wohlfahrtsverlusten im Zusammenhang mit Dumpingpreisen auch davon ab, wie hoch die Transformationskosten zum Wiederaufbau einer eigenen Industrie sind, falls die ausländische Unternehmung monopo-listische Preise durchzusetzen versucht.

Falls eine Bekämpfung des Dumpings bei Importgütern er-wünscht ist, kann der Staat des Importlandes das Dumping entweder dadurch bekämpfen, dass er die fraglichen Importgüter mit Antidumpingzöllen belegt,

oder dass der Staat die Wettbewerbsposition der inländischen Unternehmungen durch Subventionsgewährung stützt.

Page 61: Aufbau der Vorlesung

Fazit: (5g)

Längerfristig ist eine Dumpingpolitik der ausländischen Unter-nehmungen jedoch nur dann erfolgreich, wenn der ausländische Staat einen Reimport der betroffenen Güter nicht durch Zu-gangsbechränkungen verhindert.

Die wirkungsvollste Maßnahme eines Staates im Zusammenhang mit der Abwehr von Dumping besteht somit darin, in Verhand-lungen mit den ausländischen Staaten jede Form von Re-Importbeschränkungen zu verhindern.

Page 62: Aufbau der Vorlesung

Ende