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Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 73 in der Gemeinde Rellingen, Kreis Pinneberg Wasserwirtschaftliches Konzept Bearbeiter/in Burkhart Grube Diplom-Ingenieur Elmshorn, den 31.01.2018 Auftraggeber/in Gemeinde Rellingen Hauptstraße 60 25462 Rellingen Kurt-Wagener-Str. 15 25337 Elmshorn Tel. 04121· 46915 - 0 www.ing-reese-wulff.de

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Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 73 in der Gemeinde Rellingen, Kreis Pinneberg

Wasserwirtschaftliches Konzept

Bearbeiter/in

Burkhart Grube Diplom-Ingenieur

Elmshorn, den 31.01.2018

Auftraggeber/in

Gemeinde Rellingen Hauptstraße 60 25462 Rellingen

Kurt-Wagener-Str. 15 25337 Elmshorn Tel. 04121· 46915 - 0 www.ing-reese-wulff.de

Gemeinde Rellingen Bebauungsgebiet Nr. 73

Ingenieurgemeinschaft Reese + Wulff GmbH

O:\Daten\16087\Wasserwirtschaft\WaWiKo\Endfassung_180131\Deckblaetter.docx

Anlagenverzeichnis zum Erläuterungsbericht

Anlage 1 Lageplan Entwässerung Blatt Nr. 1 M 1:500

Anlage 2 Grundwassermessungen

Gemeinde Rellingen Bebauungsgebiet Nr. 73

Ingenieurgemeinschaft Reese + Wulff GmbH

Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 73 in der Gemeinde Rellingen, Kreis Pinneberg

Erläuterungsbericht

Gemeinde Rellingen Bebauungsgebiet Nr. 73

Ingenieurgemeinschaft Reese + Wulff GmbH 31.01.2018 1

Inhalt O:\Daten\16087\Wasserwirtschaft\WaWiKo\Endfassung_180131\Erlaeuterungsbericht.docx

1 Veranlassung und Ziel 2 2 Grundlagen und Rahmenbedingungen 2 2.1 Bauvorhaben 2 2.2 Vorfluten 2 2.3 Grundlagen 2 2.4 Bodenkennwerte und Wasserstände 3 2.5 Abflussbildung 3 3 Planung 3 3.1 Oberflächenentwässerung 3 3.2 Schmutzwasserentsorgung 8 4 Zusammenfassung 9

Tabellenverzeichnis Datengrundlagen 2 Abflussbildung 4 Gesamtspeicherbemessung 5 Zusammenstellung der Volumenverteilung 6 Volumennachweis 7 Ablaufleitung 8 Schmutzwasserleitungen 8

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1 Veranlassung und Ziel Die Gemeinde Rellingen, Kreis Pinneberg, beabsichtigt die Aufstellung und Durchführung des

Bebauungsplanes Nr. 73. Vorgesehen ist die Bebauung in Einzel- und Doppelhäusern sowie

ein Teilbereich als Geschosswohnungsbau. Begleitend zum Bebauungsplanverfahren ist ein

wasserwirtschaftliches Konzept zu erstellen, das die wassertechnischen Randbedingungen und

einen Lösungsweg für die Schmutz- und Regenwasserentwässerung darstellt.

Die Gemeinde Rellingen beauftragte die Ingenieurgemeinschaft Reese + Wulff GmbH, Elms-

horn mit der Aufstellung des wasserwirtschaftliches Konzeptes zum Bebauungsplan Nr. 73.

2 Grundlagen und Rahmenbedingungen

2.1 Bauvorhaben

Der überwiegende Teil des Bebauungsplanes wird für die Realisierung von Einzel- und Doppel-

häusern vorgesehen. Um unterschiedliche Baustufen berücksichtigen zu können, wird dieser

Teil des Bebauungsplanes im Bereich WA3 in 4 Grundstücke und im Bereich WA2 in 15 Grund-

stücke unterteilt. Ein dritter Bereich bezieht sich auf eine Fläche von rd. 7.000 m², die für Ge-

schosswohnungsbau vorgesehen ist.

2.2 Vorfluten

Eine Vorflutmöglichkeit für den Anschluss von Schmutzentwässerungssystemen besteht in der

Heidestraße, siehe Anlage 1. Stellungnahmen, die im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens

eingegangen sind, dokumentieren die Erfordernisse, dass das Oberflächenwasser ebenfalls in

Richtung der Heidestraße abgeführt wird. Sofern eine Versickerung nicht flächendeckend als

Lösung vorgesehen werden kann, sind die Abflüsse zu dosieren und zu begrenzen. Entspre-

chender Rückhalt von Oberflächenwasser ist vorzuhalten.

2.3 Grundlagen

Die Datengrundlagen sind in Tabelle 1 zusammengestellt.

Datengrundlagen

Daten Grundlage Quelle / Bezug

Bebauungsgeometrien und Versiegelungen

B-Plan Entwurf Ingenieurgemeinschaft Reese + Wulff GmbH, 12/2017

Bodenkennwerte und Wasserstände

Baugrundgutachten Büro Neumann, 2016

Topographische Daten Vermessung Vermessungsbüro Felshart, 2016

Kanalbestandsdaten Kanalbestandspläne Gemeinde Rellingen, 2016

Grundwasserstände Messprogramm Gemeinde Rellingen, 2017

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2.4 Bodenkennwerte und Wasserstände

Laut Bodengutachten wird unter einer mehreren Dezimeter starken Oberbodenschicht eine

Lage in wechselnden Stärken aus mitteldichten Sanden angetroffen. Besonders im östlichen

Bereich ist die Sandlage durch Mergelbänder unterbrochen.

Im Rahmen der Bodenuntersuchungen wurden Grundwasserstände verzeichnet. Eine erste

Auswertung hier ergab, dass die Grundwasserstände bereichsweise von den Mergelschichten

beeinflusst sind. Daraufhin wurde eine regelmäßige Messung der Grundwasserstände an zwei

zu Brunnen ausgebauten Rammkernsondierungen durchgeführt. Eine Auswertung der Grund-

wassermessung ist in der Anlage 2 zusammengestellt.

Aufgrund der wassersensitiven Störung des Bodens durch die Mergelbänder kann es bei Ver-

sickerung zu Beeinträchtigungen der Nachbarbebauung kommen. Oberflächenwasser, das auf

den Grundstücken versickert, kann ggf. auf den Mergelschichten talwärts zur Heidestraße si-

ckern und hier vorhandene Bebauung schädigen.

2.5 Abflussbildung

Laut Bebauungsplanentwurf wird für die Wohnbebauung eine GRZ von 30 % vorgesehen. Laut

Hochbauordnung kann die GRZ für Nebenanlagen und sonstige befestigte Flächen (Terrasse,

Wege, Zufahrten) überschritten werden. Die abflusswirksame reduzierte Fläche für die Bauflä-

chen errechnet sich daher mit einem Reduktionsgrad von 45 %. Für Verkehrsflächen wird ein

Reduktionsgrad von 90,0 % angenommen.

Für die Privatstraße im westlichen Bereich des Bebauungsplanes wird eine Befestigung mit

vollversickerungsfähigem Pflaster angenommen. Hier beträgt der Reduktionsgrad 0 %. Einzig

im Bereich der Straße vor den Grundstücken 1 und 2 wird ein Reduktionsgrad von 10 % ange-

nommen. Diese Teilfläche beträgt 565,00 m² und beinhaltet Grundstückszufahrten und ggf. be-

festigte Nebenflächen.

3 Planung

3.1 Oberflächenentwässerung

In der Tabelle 2 Abflussbildung sind alle betrachteten Flächen des wasserwirtschaftlichen Kon-

zeptes zusammengestellt.

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Abflussbildung

B- Plan 73

Fläche Reduktions-

grad Reduzierte

Fläche [m²] % [m²]

WA 1 Gesamtfläche 7.005,00 45,00 3.152,25

Summe 7.005,00 3.152,25

WA 2

Wohnbauflächen 8.540,00 45,00 3.843,00 Verkehrsflächen 1.600,00 90,00 1.440,00

Sonstige 280,00 0,00 0,00

Summe 10.420,00 5.283,00

WA 3

Wohnbauflächen 2.610,00 45,00 1.174,50 Verkehrsflächen / Zufahr-

ten 485,00 0,00 0,00

Verkehrsfläche vor den Häusern 565,00 10,00 56,50

Sonstige 235,00 0,00 0,00

Summe 3.895,00 1.231,00

Gesamtsumme B73 21.320,00 9.666,25

Die Gesamtgröße der betrachteten Flächen beträgt 21.320,00 m², von denen 9.666,25 m² als

reduziert und abflusswirksam angenommen werden.

Da eine vollständige Versickerung aus den genannten Gründen (siehe Kapitel 2.4) nicht vorge-

sehen werden kann, wird zunächst die Dimensionierung eines Gesamtspeichervolumens durch-

geführt. Hierdurch gewinnt man hydraulische Randbedingungen und Eckdaten für die Aufteilung

des gesamten Planungsraumes in unterschiedlichen Realisierungsabschnitten. Die folgende

Tabelle 3 zeigt die Bemessung des Gesamtspeicherraumes gem. dem Arbeitsblatt DWA-A 117.

Der Tabelle liegt eine Abflussdosierung auf i. M. 5 l/s für den gesamten B-Plan zugrunde. Zur

Spitze von Niederschlagsereignissen kann es zu einem Anstieg der Abflussmenge auf bis zu

10 l/s kommen. Diese Abflussmenge kann schadlos an den Regenwasserkanal in der Hei-

destraße (DN 250) angeschlossen werden, da der Abfluss stark zeitverzögert eintritt.

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Gesamtspeicherbemessung

Gesamtfläche A E 2,13 ha

Reduzierte angeschlossene Fläche A u 0,97 ha

Drosselabflussspende qDr,R 2,35 l/ s ha

spezifische Drosselabfluss-spende

qDr,R,u 5,17 l/ s ha

Bemessungswiederkehrzeit T 10,00 a Zwischenergebnisse

Dauerstufe Nieder-schlags- Regenspende

Drosselab-fluss- Differenz spezifisches

D höhe hN r spende qDr,R,u Speicher- volumen Vs,u

[min] [mm] [l/(s ha)] [l/(s ha)] [l/(s ha)] [m³/ha] 5,00 10,08 335,84 5,17 330,67 99,20

10,00 15,08 251,25 5,17 246,08 147,65 15,00 18,00 200,00 5,17 194,83 175,35 20,00 20,08 167,29 5,17 162,12 194,55 30,00 23,00 127,78 5,17 122,61 220,69 45,00 25,92 96,02 5,17 90,85 245,28 60,00 28,00 77,79 5,17 72,62 261,42 90,00 30,60 56,66 5,17 51,49 278,02

120,00 32,58 45,26 5,17 40,08 288,60 150,00 34,22 38,02 5,17 32,85 295,64 180,00 35,62 32,98 5,17 27,81 300,32 240,00 37,95 26,35 5,17 21,18 304,99 360,00 41,50 19,21 5,17 14,04 303,30 480,00 44,23 15,36 5,17 10,19 293,37 720,00 48,40 11,20 5,17 6,03 260,54

1.080,00 52,20 8,06 5,17 2,88 186,81 1.440,00 56,00 6,48 5,17 1,31 113,09 2.880,00 66,50 3,85 5,17 -1,32 0,00 4.320,00 77,00 2,97 5,17 -2,20 0,00 5.760,00 82,75 2,39 5,17 -2,78 0,00 7.200,00 88,50 2,05 5,17 -3,12 0,00 8.640,00 94,25 1,82 5,17 -3,35 0,00

10.080,00 100,00 1,65 5,17 -3,52 0,00 Ergebnisse

maximales spe-zifisches Spei-

chervolumen Vs,u 304,99 m³/ha

Zuschlagsfaktor fZ 1,15

Drosselabfluss QDr 5,00 l/s

Entleerungs-dauer Tent. 16,38 h

erforderliches Volumen

Verf. 339,03 m³

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Wesentliches Ergebnis der Gesamtspeicherberechnung ist ein spezifischer Speicherwert von

304,99 m³/ha undurchlässiger Fläche sowie einem verteilten Drosselabfluss von 2,35 l/s*ha Ge-

samtfläche.

Um unterschiedliche Realisierungen zu ermöglichen, wird das erforderliche Speichervolumen

zu den jeweiligen Teilflächen ermittelt. Eine Übersicht ist in Tabelle 4 aufgeführt.

Zusammenstellung der Volumenverteilung

Einzugsgebiet Gesamt- fläche

undurch- lässige Fläche

spez. Speicherwert

erf. Volumen

Drosselab-fluss

m² m² m³/ha und m³ l/s

WA 1 7.005,00 3.152,25 304,99 110,56 1,64 WA 2 10.420,00 5.283,00 304,99 185,30 2,44

WA 3 3.895,00 1.231,00 304,99 43,18 0,91

Summe 21.320,00 9.666,25 339,03 5,00

Im Bereich WA 3 wird ein Mulden-Rigolen-System vorgesehen. Im Wesentlichen sind die Dach-

flächen der geplanten Baugrundstücke zum Anschluss an dieses Mulden-Rigolen-System auf

Privatgrund vorgesehen. Laut Bodengutachten ist hier die Möglichkeit zu einer Versickerung

gegeben.

Erforderlich wird hier zur Realisierung z. B. ein System aus Mulden mit einer Gesamtlänge von

62,00 m bei einer Breite von 3,00 m und einem realisierten Wasserstand von 20,0 cm (ca. 30

cm Muldentiefe). Diese Muldensystem ist mit Rigolen aus einem Kies-Sand-Gemisch mit einem

Kornvolumen von 22 % zu unterlagen. Diese Rigolenbreite kann z. B. bei 2,00 m Breite bei einer

effektiven Wasserspeicherhöhe von 22,0 cm (x Kornvolumen) realisiert werden. Die Rigolen-

höhe beträgt ca. 1,00 m. So ist es möglich, ein Speichervolumen von 44,60 m³ auf den Grund-

stücken 1 bis 4 zu realisieren. Der Abfluss aus diesem Teilsystem beträgt 0,91 l/s und kann

durch Rigolen-Steuerungs-Schächte gewährleistet werden.

Die maximale Einleitungsmenge vom WA3 in das Entwässerungssystem beträgt 0,91 l/s. Dies

ist durch ein Versickerungssystem mit dosiertem Anschluss an das Entwässerungssystem an-

zuschließen. Wenn erforderlich kann das Versickerungssystem durch zusätzliche Rückhaltun-

gen ergänzt werden.

Für den Bereich WA 2 inklusive der Planstraße A wird eine leitungsgebundene Entwässerung

mit Regenrückhalteraum vorgesehen. Das erforderliche Speichervolumen von 185,3 m³ kann

mit dem Staugraben des Bereiches WA 1 zusammen gesteuert werden. Im südlichen Bereich

der Planstraße A werden geringe Auffüllungen erforderlich. Mit einem Wasserstand von

rd. 50 cm wird ein Speichervolumen von 185,99 m³ realisiert. Die Tiefe des Beckens beträgt

1,40 m, so dass der Anschluss von Entwässerungsleitungen möglich wird. Der Flächenbedarfs-

ermittlung liegt eine Böschungsneigung von 1:2 zugrunde. Eine Rampe zur Einfahrt in das Be-

cken wurde berücksichtigt.

Für den Bereich WA1 des Geschosswohnungsbaus wird an der südlichen Grundstücksgrenze

eine Staumulde vorgesehen. Diese Staumulde mit einer Tiefe von rd. 1,40 m und einer Sohl-

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breite von 1,00 m sollte über eine Länge von 100,00 m verfügen, so dass bei einem angenom-

menen Wasserstand von 55,0 cm ein Volumen von 111,43 m³ realisierbar ist. Die Drossel-Ab-

flussspende dieses Systems beträgt 1,64 l/s und kann durch ein Steuerungsbauwerk realisiert

werden. Der Anschluss erfolgt an der Sammelleitung in der Privatstraße 3. Zusätzlich über-

nimmt die Staumulde den Abfluss aus dem Regenrückhaltebecken der Teilfläche WA 2. Hier-

durch erhöht die der Drosselabfluss am Steuerungsbauwerk auf 1,54+2,44 = 4,09 l/s.

In der folgenden Tabelle 5 sind die wasserwirtschaftlichen Größen der vorgeschlagenen Lösung

zusammengestellt.

Volumennachweis

WA 1 Länge Breite Wasserstand Volumen

m m m m³

Staumulden (T= 1,0 m, Sohle = 1,0 m)

100,00 6,50 0,55 111,43

WA 2 Sohlfläche

Wasserspie-gel-

fläche Wasserstand Volumen

m m m m³

Regenrückhalteraum Wassertiefe 70 cm Böschungen 1:2, Tiefe 1,5 m Grundfläche 18,0 * 15,0 m

342,61 401,34 0,50 185,99

WA 3 Länge Breite Wasserstand

Nutzhöhe Volumen

Mulden-Rigolen-System m m m m³

Mulden 62,00 3,00 0,20 24,80 Rigole (22% Porenvolumen) 60,00 2,00 0,22 19,80

Summe 44,60

Summe 342,02

Durch die individuellen Objektplanungen kann eine Verringerung der in den Teilflächen erfor-

derlich werdenden Stauvolumen möglich werden. Grundvoraussetzung hier ist jedoch eine

Oberflächenwasserversickerung in den tiefen Untergrund, die wiederum nur möglich ist, wenn

bis zu einer Tiefe von rd. 3,00 m unter GOK versickerungsfähige Sande ohne störende Mergel-

bänder gefunden werden und der Grundwasserflurabstand von 1,00 m nicht unterschritten wird.

Vorflut stellt eine Regenentwässerungsleitung auf Privatgrund, die die dosierten Abflüsse der

Teilflächen aufnimmt und zur Heidestraße bis zur Einleitungsstelle weiterleitet. Vorgesehen wird

hier eine Leitung DN 250 mit einem Sohlgefälle von 1 ‰. Die Abflussleistung dieser Leitung beträgt 15,57 l/s bei einem Bemessungsabfluss von 10,0 l/s. Der Rechengang nach COLEBROOK

WHITE ist in der folgenden Tabelle zusammenstellt.

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Ablaufleitung

Für Rohrleitungen wird mit einer Betriebsrauheit von 1,5 mm gerechnet. Hierdurch wird eine Kunststoffleitung nach mehrjährigem Gebrauch dargestellt. Berechnung nach PRANDL COLEBROOK WHITE

Länge 94,00 m

Steuerungsbauwerk Sohlhöhe oben 14,60 mNN Heidestraße Sohlhöhe unten 14,51 mNN

Energiegefälle 0,10 %

Durchmesser 234,60 mm

Bemessungsabfluss 10,00 l/s

Betriebsrauheit 1,50 mm

kin.Viskosität 1,30E-06 m²/s

Fließquerschnitt 0,04 m²

k/d 0,00639386 -

Fließgeschwindigkeit 0,36 m/s

Abflusskapazität 15,57 l/s

> Bemessungsabfluss 10,00 l/s

3.2 Schmutzwasserentsorgung

Laut Satzung der Gemeinde ist je Grundstück ein Schmutzwasser-Hausanschlussschacht er-

forderlich. Der Schmutzwasserabfluss wird leitungsgebunden durch die Planstraße A geführt.

Im dargestellten Bereich schließt die Entwässerung der Planstraße A an eine geplante öffentli-

che Schmutzwasserleitung auf Privatgrund an, siehe Anlage 1. Der Sammler verläuft hier ent-

lang des Staugrabens in westliche Richtung und knickt auf Höhe des Steuerungsbauwerkes in

die Privatstraße Planstraße B nach Süden ab. Hier verläuft der Sammler wiederum auf Privat-

grund bis zum Anschluss in der Heidestraße.

Die folgende Tabelle zeigt eine Zusammenstellung der erwartenden Schmutzwassermengen.

Schmutzwasserleitungen

Bemessungsansatz zur Leitungsdimensionierung

Wohn-

einheiten Einwohner-

dichte spez.

SW-Anfall Spitzen- abfluss

[WE] [E/WE] [l/(s * 1000 E] [l/s]

WA 3 4,00 4,00 25,00 0,40 WA 2 19,00 4,00 25,00 1,80 WA 1 39,00 2,00 25,00 1,95

Bemessungsabfluss 61,00 4,15

Es wird mit einem maximalen Schmutzwasseranfall von 4,15 l/s gerechnet.

Vorgesehen ist hier eine Leitung DN 200 mit einem Sohlgefälle von 5 ‰. Die maximale Abfluss-kapazität beträgt 23,50 l, der Bemessungsabfluss beträgt 4,15 l/s.

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Die DWA-A 110 sieht für Schmutzentwässerungsleitungen einen Mindestdurchmesser von

250 mm vor. In Ausnahmefällen ist die Reduzierung auf DN 200 mm möglich. In Anbetracht der

geringen Beaufschlagung wird eine Reduzierung des Mindestdurchmessers auf DN 200 mm

empfohlen.

4 Zusammenfassung

Der Bebauungsplan Nr. 73 der Gemeinde Rellingen, Kreis Pinneberg wird in drei Abschnitten

realisiert. Das vorliegende Konzept beinhaltet Lösungen für die Oberflächenwasser- und

Schmutzwasserentsorgung.

Der Anschluss erfolgt jeweils in der Heidestraße. Hier verlaufen die Entwässerungssysteme

leitungsgebunden durch die Privatstraße und teilen sich hier in leitungsgebundene Abflüsse der

jeweiligen Teilgebiete auf.

Der Schmutzwasserabfluss erfolgt im Freigefälle leitungsgebunden.

Das Oberflächenwasser wird gesammelt, zwischengespeichert und dosiert durch die An-

schlussleitung Richtung Heidestraße abgegeben. Die Gesamteinleitungsmenge beträgt max.

10 l/s, i. M. 5 l/s. Da eine Versickerung aufgrund der Bodenverhältnisse nicht als generelle Lö-

sung infrage kommt, wird ein Gesamtspeichervolumen ermittelt und auf Detailflächen umge-

rechnet. Die ermittelten, dosierten Abflussleistungen der Teilgebiete sind einzuhalten.

Im Bereich WA3 wird ein Mulden-Rigolen-System vorgeschlagen. Im Bereich WA2 wird eine

leitungsgebundene Entwässerung mit einem nachgeschalteten Regenrückhaltebecken vorge-

schlagen. Im Bereich WA1 wird eine Staumulde vorgeschlagen.

Das wasserwirtschaftliche Konzept zeigt eine Lösung, die eine teilbereichsweise Realisierung

ermöglicht. Die jeweils unterbreiteten Vorschläge beruhen auf einer technischen Dimensionie-

rung.

Verfasst: Elmshorn, den 31.01.2018

Ingenieurgemeinschaft Reese + Wulff GmbH

Dipl.-Ing. Burkhart Grube

Gemeinde Rellingen Bebauungsgebiet Nr. 73

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Anlage 1 Lageplan Entwässerung

Heidkamp

Hempbergstraße

Heidestraße

40

2

500

501

545

593

55 57

3834 a41 35

3629 a31

73 b71 b71 a69 b69 a67 b5353 a 525147

5048 67 a636159 b59 a 65389 3810388 3818 3811 3825 3814 3815 3816 3719 3720 359 358 357353352351 361372240137233826 3827 3823 385382238213819

384

209393717

26037

3817891Rampe14.6015,00 10,00 14.70C CB B 31824336 N

3,006,50 0,50 A A522

1:21:2v Zaunvv v Zaunvv14.60 16.002,80 0,90 2,800,50 6,50 5,0010,00 2,00Schnitt A-AM 1:50 1,50 LeitungsrechtGraben2,00Schmutzwasserleitung DN 200Wstau = 15.20 mNN v Zaunvv 3,00Schnitt B-BM 1:50 2,00Rigole0,301,000,30 1:2 1:2v Zaunvv v Zaunvv1,00 3,00 11,20 2,8017,00Sohle

14.7016.20 Wstau = 15.20 mNN21,00Schnitt C-CM 1:50 5,001,50 Leitungsrecht 2,0016.10 2,00Schmutzwasserleitung DN 200

“in der Gemeinde Rellingen,Kreis PinnebergWasserwirtschaftliches KonzeptGemeinde RellingenDatum:Blatt-Nr.:Anlage :bearbeitet: gezeichnet: Projekt-Nr.: 31.01.20181ReeseBewernickGrube16087-M 1 : 500 Beratende Ingenieure VBIVerkehrsanlagenWasserwirtschaftLandschaftsarchitekturStadtplanungKurt-Wagener-Str. 1525337 [email protected] schwarz dargestellten Grenzen und grauKatasterunterlagen (ALKIS) digitalisiert undhaben daher nur grafische Genauigkeit.Bezugssystem/ Abbildungssystem:ETRS 89/ UTM32Vermessung erstellt:Dipl. Ing. Martin Felshart25436 UetersenTelefon: 04122 95 73 0Telefax: 04122 95 73 33Datum der Vermessung: November 2017

BestandPlanung GeschosswohnungsbauBaum361Baum zu erhaltenRigoleGeltungsbereich Bebauungsplan Nr. 73Schotterrasen

W:\Projekte\16087\Wasserwirtschaft\Wawiko\LP_01_4.dwg, Wawiko, 30.01.2018 14:39:04

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Anlage 2: Grundwassermessungen

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O:\Daten\16087\Wasserwirtschaft\WaWiKo\Endfassung_180131\[02_GW_Messung.xls]GW-Brunnen

Ablesung der GW-Messstellen im Jahr 2017

Vorgaben

GW-

Messstelle

OK

Messstelle über GOK

Nr. m NN m

GWM 1 16,28 0,25

GWM 2 16,28 0,55

Ablesung Datum Messung Höhe Tiefe unter

GOKMessung Höhe

Tiefe unter

GOK

m mNN m m mNN m

1. 13.03.2017 4,50 11,78 -4,25 1,83 14,45 -1,28

2. 20.03.2017 4,49 11,79 -4,24 1,78 14,50 -1,23

3. 27.03.2017 4,38 11,90 -4,13 1,60 14,68 -1,05

4. 03.04.2017 4,33 11,95 -4,08 1,73 14,55 -1,18

5. 10.04.2017 4,28 12,00 -4,03 1,76 14,52 -1,21

6. 18.04.2017 4,24 12,04 -3,99 1,55 14,73 -1,00

7. 24.04.2017 4,55 11,73 -4,30 1,74 14,54 -1,19

8. 02.05.2017 4,32 11,96 -4,07 1,86 14,42 -1,31

9. 29.05.2017 4,15 12,13 -3,90 1,55 14,73 -1,00

10. 26.06.2017 4,46 11,82 -4,21 2,22 14,06 -1,67

GW-Messstelle GWM 1/BS2 GW-Messstelle GWM 2/BS6

Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 73 in der Gemeinde Rellingen,

Kreis Pinneberg

10,00

11,00

12,00

13,00

14,00

15,00

16,00

Grundwassermessungen

GW 1

GW 2

Ingenieurgemeinschaft Reese + Wulff GmbH Anlage 2 Seite 1 von 1