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Mercedes-Benz MBN9666-2 Werknorm Ausgabe: 2015-05 Ersatz für: DBL:9666-M: 2014-04 Übergangsfrist: <0> Monate Seiten insgesamt (inkl. Anhang): 45 Fachbetreuer: Klaus-Jürgen Kamilli Email: [email protected] Werk: 054 Abt.: CC/STPA Tel.: +49(0)7222 9121915 Copyright Daimler AG Ausführung und Bestimmungen für Produktionsmittel, Betriebsmittel, Maschinen, Anlagen, Einrichtungen und Vorrichtungen Teil 2: Mechanische Ausrüstung Vorwort Die MBN 9666-2 enthält mechanische Vorschriften für die Beschaffung und Ausführung von Produktionsmittel, Betriebsmittel, Maschinen, Anlagen, Einrichtungen, Werkzeuge und Vorrichtungen. Die MBN 9666-2 kann durch Lastenhefte, Materialfreigabelisten (MFL) und weitere Daimler- Normen und - Vorgabe Dokumente ergänzt werden. Die Projektfreigabe führt nicht zwingend zu einer MBN-Freigabe, sondern kann auf einzelne Projekte, Standorte oder Baureihen begrenzt sein. Die MBN 9666 besteht aus den folgenden Komponenten unter dem allgemeinen Titel „Ausführung und Bestimmungen für Produktionsmittel, Betriebsmittel, Maschinen, Anlagen, Einrichtungen, und Vorrichtungen“: - Teil 1: Allgemeine Anforderungen.(ehemals-A) - Teil 2: Mechanische Ausrüstung (ehemals-M) - Teil 3: Elektrische Ausrüstung (ehemals-E) - Teil 4: Pneumatik Ausrüstung (ehemals-P) - Teil 5: Hydraulische Ausrüstung (ehemals-H) - Teil 6: Schmiertechnische Ausrüstung (ehemals-S) - Teil 7: Kühlschmiertechnische Ausrüstung (ehemals-KS) - Teil 8: Kühltechnische Ausrüstung Die MBN 9666 kann insgesamt referenziert werden durch Angaben der Normnummer „MBN 9666 (alleTeile)“ ohne Nennung eines Teildokuments oder es kann ein Teildokument einzeln referenziert werden, z.B. als „MBN 9666-2“. Änderungen Erstausgabe Diese Ausgabe ersetzt die vorherige Ausgabe 2014-04 der DBL 9666. Bezugsquellenfreigabe beachten

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Mercedes-Benz MBN9666-2Werknorm Ausgabe: 2015-05

Ersatz für: DBL:9666-M: 2014-04

Übergangsfrist: <0> Monate

Seiten insgesamt (inkl. Anhang): 45

Fachbetreuer: Klaus-Jürgen Kamilli

Email: [email protected]

Werk: 054 Abt.: CC/STPA

Tel.: +49(0)7222 9121915

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Ausführung und Bestimmungen für Produktionsmittel, Betriebsmittel, Maschinen,

Anlagen, Einrichtungen und Vorrichtungen Teil 2: Mechanische Ausrüstung

Vorwort Die MBN 9666-2 enthält mechanische Vorschriften für die Beschaffung und Ausführung von Produktionsmittel, Betriebsmittel, Maschinen, Anlagen, Einrichtungen, Werkzeuge und Vorrichtungen. Die MBN 9666-2 kann durch Lastenhefte, Materialfreigabelisten (MFL) und weitere Daimler- Normen und -Vorgabe Dokumente ergänzt werden. Die Projektfreigabe führt nicht zwingend zu einer MBN-Freigabe, sondern kann auf einzelne Projekte, Standorte oder Baureihen begrenzt sein. Die MBN 9666 besteht aus den folgenden Komponenten unter dem allgemeinen Titel „Ausführung und Bestimmungen für Produktionsmittel, Betriebsmittel, Maschinen, Anlagen, Einrichtungen, und Vorrichtungen“: - Teil 1: Allgemeine Anforderungen.(ehemals-A) - Teil 2: Mechanische Ausrüstung (ehemals-M) - Teil 3: Elektrische Ausrüstung (ehemals-E) - Teil 4: Pneumatik Ausrüstung (ehemals-P) - Teil 5: Hydraulische Ausrüstung (ehemals-H) - Teil 6: Schmiertechnische Ausrüstung (ehemals-S) - Teil 7: Kühlschmiertechnische Ausrüstung (ehemals-KS) - Teil 8: Kühltechnische Ausrüstung Die MBN 9666 kann insgesamt referenziert werden durch Angaben der Normnummer „MBN 9666 (alleTeile)“ ohne Nennung eines Teildokuments oder es kann ein Teildokument einzeln referenziert werden, z.B. als „MBN 9666-2“. Änderungen Erstausgabe Diese Ausgabe ersetzt die vorherige Ausgabe 2014-04 der DBL 9666.

Bezugsquellenfreigabe beachten

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MBN9666-2:2015-05, Seite 2

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Inhaltsverzeichnis 1 Anwendungsbereich ......................................................................................................................... 3 2 Normative Verweisungen ................................................................................................................. 3 3 Begriffe und Definitionen .................................................................................................................. 4 4 Allgemeine Anforderungen ............................................................................................................... 4 5 Allgemeine Anforderungen der Mechanischen Ausrüstungen ......................................................... 5 5.1 AM Allgemeine Mechanik für Aggregate und Montage Werke ........................................................ 5 5.2 AM Sicherheitseinrichtungen ............................................................................................................ 6 5.3 AM Überlastschutz ........................................................................................................................... 7 5.4 AM Maschinenaufstellung ................................................................................................................ 8 5.5 AM Achskennung ............................................................................................................................. 8 5.6 A Arbeitsraumgestaltung in der Zerspanung ................................................................................. 8 5.7 A Entsorgung aus den Zerspanungsmaschinen ........................................................................... 8 5.8 A Schutzverkleidungen für Zerspanungsmaschinen ................................................................... 11 5.9 AM Schutzverkleidungen für Montageanlagen .............................................................................. 12 5.10 AM Schalldämmelemente .............................................................................................................. 12 5.11 A Sichtfenster an Werkzeugmaschinen ...................................................................................... 13 5.12 A Brandschutzmaßnahmen ......................................................................................................... 13 5.13 AM Abluft prozessbedingt .............................................................................................................. 16 5.14 A Anschluss an die CO2-Löschzentrale nur bei Öl als Kühlschmierstoff .................................... 18 5.15 AM Zugänglichkeiten der Maschinen für Instandsetzungsarbeiten ............................................... 18 5.16 AM Zugang zu den Baugruppen (Wartungs- und Instandhaltungsbühnen) ................................... 19 5.17 AM Ausbauvorrichtungen und Wartungsmittel ............................................................................... 19 5.18 AM Werkzeugwechselhilfen ........................................................................................................... 19 5.19 AM Mechanische Bauelemente / Komponenten ............................................................................ 19 5.20 AM Baugleiche Komponenten innerhalb einer Anlage ................................................................... 19 5.21 AM Antriebe elektrisch (Norm Motoren) ......................................................................................... 19 5.22 AM Getriebe ................................................................................................................................... 20 5.23 AM Bremsen motorunabhängig ...................................................................................................... 21 5.24 AM Kupplungen .............................................................................................................................. 21 5.25 AM Kugelrollspindel / Kugelgewindetrieb ....................................................................................... 21 5.26 AM Hubspindel ............................................................................................................................... 22 5.27 AM Lager ........................................................................................................................................ 22 5.28 AM Antriebsriemen ......................................................................................................................... 22 5.29 AM Riemenscheiben ...................................................................................................................... 23 5.30 A Drehverteiler für innere Kühlschmierstoffe .............................................................................. 23 5.31 AM Drehverteiler für Energie .......................................................................................................... 23 5.32 AM Energieführungsketten ............................................................................................................. 23 5.33 AM Fördertechnik ........................................................................................................................... 24 5.34 AM Kleinfördertechnik .................................................................................................................... 29 5.35 AM Handhabungseinrichtungen ..................................................................................................... 30 5.36 AM Schraubtechnik ........................................................................................................................ 30 5.37 A Messsysteme ........................................................................................................................... 31 5.38 AM Messtechnik Mechanische Ausführung ................................................................................... 31 5.39 AM Schlitteneinheiten ..................................................................................................................... 32 5.40 AM Endlagenbegrenzung ............................................................................................................... 34 5.41 AM Gewichtsausgleich ................................................................................................................... 34 5.42 A Bearbeitungsspindeln/Bohrköpfe ............................................................................................. 35 5.43 AM Werkstück-Spannvorrichtungen Allgemein .............................................................................. 37 5.44 AM Rund-, Dreh- und Schalttische ................................................................................................. 38 5.45 A Revolver ................................................................................................................................... 39 5.46 AM Markiersysteme ........................................................................................................................ 39 5.47 AM Schweißen ............................................................................................................................... 40 5.48 AM Schweißzangen ........................................................................................................................ 40 5.49 AM Gelenkwellen ............................................................................................................................ 41 5.50 AM Lackversorgung ........................................................................................................................ 42 5.51 AM PVC & Kleben .......................................................................................................................... 42 5.52 AM Räder und Rollen ..................................................................................................................... 43 5.53 AM Handhabungseinrichtungen / Handhabungssysteme .............................................................. 43 5.54 AM Kennzeichnung ........................................................................................................................ 44 6 Abmessungen und Toleranzen/Lieferform ..................................................................................... 44

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MBN9666-2:2015-05, Seite 3

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6.1 AM Verwendung von Normteilen .................................................................................................... 44 Anhang A (informativ) Prozessbeschreibung .............................................................................................. 45 A.1 Freigabeprozess ............................................................................................................................. 45

1 Anwendungsbereich Dieses Dokument ist anzuwenden für alle Produktionsmittel, Betriebsmittel, Anlagen, Einrichtungen, Maschinen, Werkzeuge und Vorrichtungen, sowie Ersatz- und Verschleißteile die direkt oder indirekt zur Herstellung von Produkten des Daimler Konzerns beschafft werden.

2 Normative Verweisungen Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen). DBL 6714 Liefervorschrift; Negativliste - Inhaltsstoffe von Prozessstoffen

DBL 8585 Stoffnegativliste für die Werkstoffauswahl DIN 645-2 Wälzlager - Profilschienen-Wälzführungen - Teil 2: Maße für Serie 4

DIN 2215 Endlose Keilriemen, Klassische Keilriemen - Maße

DIN 4420 Arbeits- und Schutzgerüste

DIN 7721 Synchronriementriebe, metrische Teilung

DIN 7753-1 Endlose Schmalkeilriemen für den Maschinenbau; Maße

DIN 7753-2 Endlose Schmalkeilriemen für den Maschinenbau; Berechnung der Antriebe, Leistungswerte

DIN 7867 Keilrippenriemen und -scheiben

DIN 24537-1 Roste als Bodenbelag - Teil 1: Gitterroste aus metallischen Werkstoffen

DIN 24537-2 Roste als Bodenbelag - Teil 2: Blechprofilroste aus metallischen Werkstoffen

DIN 51517-3 Schmierstoffe - Schmieröle - Teil 3: Schmieröle CLP, Mindestanforderungen

DIN 69001 Werkzeugmaschinen, Mehrspindelköpfe

DIN 69002 Werkzeugmaschinen-Kurzspindeln

DIN 69051-2 Werkzeugmaschinen; Kugelgewindetriebe Nenndurchmesser und Nennsteigungen Teil-2

DIN 69051-5 Werkzeugmaschinen; Kugelgewindetriebe Anschlussmaße für Kugelgewinde Muttern Teil-5

DIN EN 10025-6 Warmgewalzte Erzeugnisse aus Baustählen - Teil 6: Technische Lieferbedingungen für Flacherzeugnisse aus Stählen mit höherer Streckgrenze im vergüteten Zustand

DIN EN 10084 Einsatzstähle - Technische Lieferbedingungen

DIN EN 12220 Luftleitungen, Lüftung, flansche Rohrbauteile für allgemeine Lüftungszwecke

DIN EN 13155 Krane – Sicherheit - Lose Lastaufnahmemittel

DIN EN 13478 Sicherheit von Maschinen - Brandschutz

DIN EN ISO 10218 Industrieroboter Sicherheitsanforderungen DIN EN ISO 12100 Sicherheit von Maschinen, Allgemeine Gestaltungsleitsätze – Risikobeurteilung

und Risikominderung DIN EN ISO 15667 Akustik - Leitfaden für den Schallschutz durch Kapseln und Kabinen

DIN IEC 60034 (VDE 0530)

Drehende elektrische Maschinen

DIN ISO 606 Kurzgliedrige Präzisions-Rollen- und Buchsenketten DIN ISO 1977 Vollbolzen-Förderketten, Buchsenförderketten, Anbauteile und Kettenräder

DIN ISO 8192 Kettenräder für Rollenketten

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MBN9666-2:2015-05, Seite 4

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EN ISO 9409 Industrieroboter – Mechanische Schnittstellen

MBN 9666 Ausführung und Bestimmungen für Produktionsmittel, Betriebsmittel, Maschinen, Anlagen, Einrichtungen, und Vorrichtungen

MBN 9666-1 Mercedes-Benz Norm (Allgemeine Anforderungen)

MBN 9666-2 Mercedes-Benz Norm (Mechanik)

MBN 9666-3 Mercedes-Benz Norm (Elektrik)

MBN 9666-4 Mercedes-Benz Norm (Pneumatik)

MBN 9666-5 Mercedes-Benz Norm (Hydraulik)

MBN 9666-6 Mercedes-Benz Norm (Schmierung)

MBN 9666-7 Mercedes-Benz Norm (Kühlschmierung)

MBN 9666-8 Mercedes-Benz Norm (Kühlung) VDI 2262 Blatt 4 Luftbeschaffenheit am Arbeitsplatz, Minderung der Exposition durch luftfremde

Stoffe, Erfassen luftfremder Stoffe VDI 2066 Blatt 1 Messen von Partikeln, Staubmessung in strömenden Gasen, Gravimetrische

Bestimmung der Staubbeladung

3 Begriffe und Definitionen A Aggregate Werke AK Konzern Arbeitskreis AM Aggregate und Montage Werke AN Auftragnehmer BQF Bezugsquellenfreigabe DBL Daimler-Benz Liefervorschrift DIN Deutsche Industrie Norm EN Europäische Norm HHG Handhabungsgerät M Montage Werke MBN Mercedes-Benz Norm MFL Material Freigabe Liste ÜMA Überwachungseinheit Maschinenabsaugung Abrasiv Materialverlust durch mechanische Relativbewegung zwischen festen oder flüssigen

Körpern (schleifender Oberflächenabtrag)

4 Allgemeine Anforderungen Für Sicherheitsanforderungen, Zertifizierung (insbesondere Abgasemission) und Qualität sind alle relevanten rechtlichen Vorschriften und Gesetze zu erfüllen. Zusätzlich gelten die relevanten Anforderungen des Daimler-Konzerns. In Bezug auf Inhaltsstoffe und Wiederverwertbarkeit müssen Materialien, Verfahrens- und Prozesstechnik, Bauteile und Systeme alle geltenden gesetzlichen Bestimmungen erfüllen. DBL 8585 und DBL 6714 sind zu beachten. Mechanische Komponenten, die nicht in der vorliegenden MBN 9666-2 beschrieben sind, können nur durch den im Anhang B (Prozess-beschreibung) abgebildeten Prozess freigegeben und somit eingesetzt werden. Innerhalb eines Projektes wird die Freigabe in Zusammenarbeit mit den AK (Konzernarbeitskreis) erteilt.

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MBN9666-2:2015-05, Seite 5

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5 Allgemeine Anforderungen der Mechanischen Ausrüstungen

5.1 AM Allgemeine Mechanik für Aggregate und Montage Werke

Die Einbau- bzw. Anwendungsvorschriften und Einschränkungen der Hersteller sind generell zu berücksichtigen. Die herstellerspezifische Zulassung ist aus Produkthaftungsgründen einzuhalten.

AM Das maximale Drehmoment des Antriebes ist auf die angetriebene Mechanik anzupassen, insbesondere bei Übersetzungen durch Getriebe.

AM Bei den Antriebsarten muss unbedingt gewährleistet sein, dass im Crash/Störfall durch die Antriebsleistung keine Folgeschäden entstehen.

AM Für jede Art von Spindel (Vorschub-, Rundachsen und Hauptspindeln) sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die ein geregeltes, weiches Beschleunigen und Abbremsen der Mechanik erlauben. Bei ungeregelten Hauptspindeln ist "Sanft Anlauf" vorzusehen. Bei Servo-Achsen (auch Hauptspindeln, Rundachsen) sind in den Antriebsmaschinendaten Ruckbegrenzungen (Begrenzung der Beschleunigungsänderung) zu aktivieren.

AM Bei sämtlichen Maschinen und Anlagen sind aus Gründen der notwendigen hohen Verfügbarkeit vordringlich die „Verschleißarmut“ und die „Reparaturfreundlichkeit“ des Systems zu betrachten.

AM Die Antriebsmotoren müssen gut zugänglich angebracht werden.

AM Alle Schmierstoffe silikonfrei nach DIN 51517-3.

AM Verwendung von Silikon und ähnlichen Stoffen zum Abdichten der Anlagen ist nicht zulässig.

AM Farbgebungsvorschriften MBN 9666-1.

AM Für Nachspannmöglichkeiten bei Riemen- und Kettenantrieben ist zu sorgen.

AM Normteile und Kaufteile dürfen nicht geändert werden.

AM Die Befestigung von Teilen auf Blechen und Profilen ist nur mit stabilen Verbindungen zulässig (Gewindetiefe min. 1XØ). In der Nassbearbeitung nach außen dicht.

AM Es dürfen nur Kegel- und Zylinderstifte mit Innengewinde verwendet werden.

AM Alle Kennzeichnungen an den Anlagen und Komponenten müssen dauerhaft und unverlierbar angebracht sein. Ausführung gemäß MBN 9666-1. Die Befestigung der Kennzeichnungen ist mit Projektleitung und der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen und freizugeben.

AM Angetriebene Anbauteile wie z.B. Pumpen sind an Normflansch und Normwellendurchmesser der Antriebe anzupassen.

AM Alle Antriebskomponenten in besonders schlechten Umgebungsbedingungen sind durch geeignete Abdeckungen gegen Verschmutzung durch Späne, Flüssigkeiten, Staub-, Schweiß-, Farbspritzer so zu schützen, dass ein wartungsfreier Betrieb gewährleistet ist.

AM Abdeckungen müssen steckbar befestigt werden, und in gesicherten Bereichen ohne Werkzeug zu entfernen sein (z.B. Schnappverschlüsse, Federbolzen o.ä.).

AM Abdeckungen müssen einzeln demontierbar sein.

AM Die Zugänglichkeit bei Reparaturen an den Anlagen muss so gestaltet sein, dass ohne größeren Demontageaufwand, die Reparaturen durchgeführt werden können (gilt für alle Bauelemente, um eine höhere Verfügbarkeit der Anlagen zu erreichen).

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MBN9666-2:2015-05, Seite 6

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A Ventile, Druckschalter, Regler etc. (Hydraulik sowie Pneumatik) müssen so angebracht sein, dass diese außerhalb der Maschinen- oder Schutzzone zu bedienen sind. Die Anlage muss einsehbar sein, um die Bewegungen verfolgen zu können.

M Reibbelag-/Rutschkupplungen dürfen nicht betriebsbedingt betätigt und nicht im Nassbereich eingesetzt werden.

AM Anlagenkomponenten, die einer erhöhten Positionsgenauigkeit zueinander bedürfen, sind grundsätzlich zu verstiften.

A Beschilderungen mit Klebeschildern sind in „trockenen“ Maschinenbereichen (außerhalb von Arbeitsräumen) in Abstimmung mit der Daimler Projektleitung und der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen.

M Beschilderungen mit Klebeschildern sind in Maschinenbereichen nicht erlaubt.

AM Standard-Aluminiumprofile sind als Konstruktionselemente nicht zugelassen bei Einsatzfällen mit dynamischer Belastung (z.B. Prüfstände) sowie bei notwendiger erhöhter Positioniergenauigkeit. Tragende Maschinenkonstruktionen dürfen nur nach Rücksprache mit Daimler aus Aluminiumprofilen aufgebaut werden. Ein verstiften ist nicht zulässig.

AM Motoren und Getriebe dürfen nicht anstelle einer zweiten Lagerung eingesetzt werden.

AM Jeglicher Medienaustrag (Montageöl, Motoröl, Prüföl, Kleb- und Dichtstoffe, Kühl- und Waschwasser, KSS, Kraftstoffe etc.) aus der Maschine/Anlage ist durch geeignete Maßnahmen zu unterbinden.

AM Der AN ist verpflichtet alle technischen Unterlagen zur Ausführung von Instandsetzungsarbeiten sowie zur Anfertigung von Ersatz- und Verschleißteilen, auch der AN- spezifischen „Standardteilen“, unentgeltlich mit zuliefern. Es sind fertigungsgerecht bemaßte Zeichnungen, auch von „Standardteilen“, in konzernspezifischen Dateiformaten unentgeltlich mit zuliefern.

AM Wenn das Typenschild einer Komponente, z.B. Pumpen, Motoren etc. in der Einbauposition nicht eindeutig lesbar ist, muss ein zweites Typenschild an einem geeigneten Ort gut lesbar angebracht werden.

AM Es müssen Ausfälle an Produktionsmitteln bei der Berechnung der technischen Verfügbarkeit Dokumentiert werden. Ein Ausfall der Produktionsmittel muss der Verfügbarkeit entsprechend behoben werden können (dies ist für eine hohe Anlagenverfügbarkeit unabdingbar)

5.2 AM Sicherheitseinrichtungen

AM Aus Sicherheitsgründen müssen konstruktive Maßnahmen zur Begehung der Anlage für Wartung und Instandsetzung in der Planungsphase vorgesehen und bis zur Inbetriebnahme realisiert sein (siehe Sicherheit von Maschinen – Grundbegriffe, allgemeine Gestaltungsanleitsätze).

AM Wenn eine Gefahrenanalyse und Risikobeurteilung es erfordert (unter Berücksichtigung des Daimler Betriebsartenkonzepts), müssen aus Gründen der Unfallverhütung Vertikal- und Schrägeinheiten mit einer elektrisch überwachten, automatischen Absenksperre ausgerüstet sein. Je nach Ausführung muss eine Redundanz vorgesehen werden. Die Absenksperre muss in jeder Stellung der Einheit bzw. Werkzeug- oder Werkstückwechselstellung (nur beim Öffnen der verriegelten Schutztür) aktiv sein.

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MBN9666-2:2015-05, Seite 7

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AM Für Wartungs- und Reparaturarbeiten, muss an jeder Einheit eine einheitliche Absteckbohrung und ein mechanischer Absteckbolzen vorhanden sein (unverlierbar und elektrisch abgefragt).

AM Der Absteckbolzen und die Absteckbohrung sind rot gemäß Farbkonzept nach MBN 9666-1 zu kennzeichnen.

AM Der Absteckbolzen ist mit einer Einfachsicherung gegen Herausfallen zu sichern.

AM Für die Prüfung und den Austausch von Ketten, Riemen und Seilen ist eine Möglichkeit zu schaffen, den Gewichtsausgleich zu sichern.

A Bei Be- und Entladeeinrichtungen, die eine oder mehrere Maschinen beladen, ist eine mechanische, elektrisch überwachte und automatisch wirkende Bereichsabsicherung erforderlich.

A Muss das Innere von Maschinen/Anlagen betreten werden, z.B. zum Werkzeugwechsel, sind dort Gitterroste nach DIN 24537-1/-2 mit der Rutschhemmung R12 zu verlegen.

AM An allen Maschinen und Einrichtungen ist ein sicherer Zugang zu den Baugruppen (Wartungs- und Instandhaltungsbühnen), gemäß Sicherheit von Maschinen – Grundbegriffe, allgemeine Gestaltungsanleitsätze, sicherzustellen.

AM An Portalen ist eine Begehungsfläche nur an der Wartungsposition erforderlich.

AM Es ist jeweils zu prüfen, ob ein Sicherungsblech unter den Gitterrost zu montieren ist (z.B. über Durchgängen, Arbeitsplätzen usw.).

AM Steighilfe bis 5m Aufstiegshöhe (Mindestanforderung): Es ist eine Einhängemöglichkeit für eine Aluminiumleiter an jeder Begehungsfläche oder eine Festinstallation vorzusehen. Es ist eine angemessene Anzahl Einhängeleitern im Projekt mitzuliefern (3 Leitern pro 10 Begehungsflächen). Die Aluminium-Einhängeleitern sind mit rutschfesten Tritten zu liefern. Die Leitern sind mit einer Mindestbreite von 420mm zu liefern.

AM Begehungsflächen: Die Begehungsfläche ist mit Gitterrosten nach DIN 24537 -1/-2 Rutschfestigkeit R12 auszuführen. Es Ist eine umlaufende Fußleiste nach DIN 4420 mit 100mm Höhe anzubringen. Eine Absturzsicherung (Geländer) inklusive selbstschließender Tür an der Aufstiegsstelle ist vorzusehen. Die Mindesttiefe der Begehungsfläche muss 600mm betragen.

5.3 AM Überlastschutz

AM Achsen mit Absolutmesssystem dürfen keine Überlastkupplungen haben.

AM Sind Überlastkupplungen unumgänglich so muss sichergestellt werden, dass eine sichere Nullpunktfahrt möglich ist (Schild mit Angaben).

AM Auffahrsicherungen für Roboter und Be– und Entladesysteme sind einzusetzen und prozessabhängig mit den technischen Daimler Fachbereichen abzustimmen.

AM Abtriebs- und Antriebsmomente mit prozessbedingten Lastschwankungen sind durch geeignete formschlüssige Kupplungen mit elektrischer Rückmeldung und Zwangssperrung zu schützen.

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MBN9666-2:2015-05, Seite 8

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5.4 AM Maschinenaufstellung

AM Grundsätzlich werden Aufstellplatten verdübelt.

AM Die Produktions-/Betriebsmittel sind mit den Aufstellplatten fest zu verbinden.

AM Ergänzend sind die werkspezifischen Vorschriften einzuhalten.

5.5 AM Achskennung

AM Für Anlagen mit mehreren NC/Servo-Achsen ist eine NC/Servo-Achsübersicht zu erstellen.

AM Die NC/Servo-Achsen sind mit X, Y, Z. und mit + - Richtung zu kennzeichnen.

AM Sind an einer Bearbeitungseinheit NC/Servo-Achsen eingesetzt, so ist die Null-Punkt-Kenn-zeichnung und die Maßangabe / Blockmaß dauerhaft und gut sichtbar an der Einheit anzubringen (Schild mit Messorten und Maßangabe).

AM An jeder NC/Servo-Achse ist der Nullpunkt mit Nonius-Skala zu kennzeichnen (Funktion wie Messschieber).

5.6 A Arbeitsraumgestaltung in der Zerspanung

A Die Zerspanungsmaschine muss unter Berücksichtigung des Späneabflusses selbstreinigend sein.

A Keine vorspringenden Ecken oder tote Winkel, in denen sich Spänenester bilden können.

A Entfernen von Spänenestern durch den Maschinenbediener muss auf max. einmal pro Tag begrenzt werden. Dieser Forderung ist mit entsprechenden konstruktiven Maßnahmen zur Arbeitsraumgestaltung nachzukommen.

A Störkanten durch Kleinanbaukomponenten sind zu vermeiden.

A Es sind keine horizontalen Restflächen zugelassen.

A Eine freie Rohrverlegung ist auf ein Minimum zu reduzieren.

A Ausführungen mit im Grundkörper verbohrten Zuleitungen sind zu bevorzugen.

A Schraubenköpfe sind versenkt und verschlossen auszuführen.

A Innerhalb des Arbeitsraumes sorgen bearbeitungsgerecht angeordnete Schutzbleche für gezielten Späneflug. Späneleitbleche sind überlappend zu gestalten.

A Das Zusetzen von Schraubenköpfen und Bohrungen ist zu verhindern.

5.7 A Entsorgung aus den Zerspanungsmaschinen

5.7.1 A Allgemein

A Der Maschinenlieferant muss die Maschine zum Späneförderer oder zur Spülrinne hin abdichten.

A Es ist unbedingt darauf zu achten, dass der Übergang von der Maschine zum Späneförderer oder zur Spülrinne dicht ist.

A Es muss sichergestellt werden, dass auch kein Kühlschmierstoff oder Nebel aus dem Späneförderer oder der Spülrinne nach außen treten kann.

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MBN9666-2:2015-05, Seite 9

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A Der Übergang muss mit Labyrinthen abgedichtet werden.

A Pro Auftrag/Projekt darf nur ein Späneförderer-Fabrikat eingesetzt werden. Das Fabrikat ist mit den zuständigen technischen Daimler Fachbereichen abzustimmen.

5.7.2 A Kratzförderer

A Die Länge der einzelnen Wannensegmente beträgt maximal 2 m. Unabhängig davon ist sicherzustellen, dass eine problemlose Demontage jederzeit möglich ist. Bei Unsicherheit ist der Aufstellungs- bzw. Verkettungsplan einzusehen.

A Die Wannenverbindungen sind Öl- und Emulsionsbeständig verschraubt.

A Die Wanne ist aus Stahlblech mit einer Blechdicke von mindestens 4mm gefertigt.

A Die Verschleißbleche am Boden von Kratzerförderer und Verschleißschienen unter Ketten sind mindestens 3mm dick auszuführen. Als Material sind einsatz- oder hochverschleißfeste Stähle nach Abstimmung mit der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung einzusetzen.

A Im Bereich des Späneabwurfs sind Leitbleche zu installieren, um die Förderkette zu schützen.

A Die Abdeckung im Bereich der Umlenkung muss geteilt sein.

A Die Inspektion der Umlenkung muss bei laufendem Betrieb möglich sein.

A Die Kette ist eine Vollbolzen-Förderkette nach DIN ISO 1977.

A Die Kette ist an den Befestigungslaschen auf der Ketteninnenseite versplintet. Es sind die größtmöglichen Splinte zu verwenden.

A Bei Ketten, die für den Transport von abrasiven Werkstoffen (z.B. Schleifschlamm) eingesetzt werden, sind die Befestigungslaschen quer zur Transportrichtung anzuschweißen.

A Die Mitnehmer sind mit 2 Schrauben (bei Lichterweite über 300mm mit 4 Schrauben) montiert. Die Schraubverbindung ist selbstsichernd.

A An der Kettenaußenseite sind Gleitklötze im Abstand von 800mm angeschweißt.

A Eine Kettenlaufkontrolle ist zwingend erforderlich.

A Die Antriebswelle einschließlich der Drehmomentstütze muss mittels Spindelverstellung gleichzeitig nachspannbar sein.

A Der Kettenspannweg muss mindestens 2 x die Länge der Kettenteilung betragen.

A Die Kettenräder sind wartungsarm gelagert.

A Die Zähne der Kettenräder sind flankengehärtet.

A Die Antriebs- und Umlenkungskettenräder sind geteilt auszuführen.

A Die Laufrichtung muss kurzfristig reversierbar sein (Handschalter).

A Die Schnittstelle für den Späneabwurf durch die Decke ist vom Lieferanten abzudichten.

A Die Schnittstelle für das Absaugsystem ist vom Lieferanten strömungstechnisch auszulegen und abzudichten.

A Am Schwanenhals muss ein Sichtfenster zur Einsicht in den Späneförderer angebracht werden.

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MBN9666-2:2015-05, Seite 10

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5.7.3 A Magnetbandförderer

A Die Wannenverbindungen sind öl- und emulsionsbeständig verschraubt und abgedichtet.

A Die Kettenlauffläche ist aus verschleißfestem Material zu fertigen.

5.7.4 A Plattenbandförderer

A Die Demontierbarkeit muss sichergestellt sein.

A Zur problemlosen Demontage des Kettenschlosses ist am Förderer im Bereich der Spannstation eine Öffnung erforderlich.

A Eine Kettenlaufkontrolle ist zwingend erforderlich.

A Die Antriebswelle einschließlich der Drehmomentstütze muss mittels Spindelverstellung gleichzeitig nachspannbar sein.

A Die Kettenräder müssen wartungsarm gelagert sein.

A Die Zähne der Kettenräder sind flankengehärtet.

A Die Laufrichtung muss kurzfristig reversierbar sein (Handschalter).

5.7.5 A KSS Spänerückpumpsysteme

A An der Spänefördererwanne ist am Übergang zum Schwanenhals beidseitig ein Rechteckflansch zwischen der oberen und unteren Kettenführung anzubringen. Der Flansch hat eine Länge von mindestens 400mm, die maximale Höhe ist abhängig von der Bauhöhe des Förderers.

A Die Steigung im Bereich des Schwanenhalses darf 60 Grad nicht übersteigen. Werden Langspäne gefördert ist eine geringere Steigung anzustreben.

A Auf die Flansche werden die zum Lieferumfang gehörenden Auslaufkästen mit dem Anschlussflansch für das von Daimler ggf. beigestelltem Abpumpsystem mitgeliefert.

A Das Spaltsieb am KSS-Auslaufkasten muss Späne ab einer Länge von 25mm sicher zurückhalten.

A Zur Vermeidung von Ablagerungen ist am KSS-Auslaufkasten eine ½“ Muffe für eine Spüldüse vorzusehen.

A Das Spaltsieb/Lochblech im KSS-Auslaufkasten ist für Wartungs- und Reinigungsarbeiten leicht demontierbar auszuführen.

A Bei großen Mengen von KSS (>1 l/min) oder bei großen Längen (> 2cm) der Späneförderer werden noch zusätzliche Entlastungspumpen benötigt. Die Verrohrung innerhalb der Anlage bis zum Daimler-Rückpumpsystem gehört zum Lieferumfang des Maschinenherstellers. Eine Abstimmung mit der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung ist erforderlich.

A Die Ausführung der Überlaufabsicherung ist mit der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen und freizugeben.

A Der Antriebskopf und der Späneabwurf an den Spänebrecher ist KSS- und Spänedicht auszuführen.

A Die Übergabehöhe des Späneförderers ist an den Spänebrecher anzupassen (ca. 1300mm).

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A Der Abwurftrichter zum Spänebrecher muss so gestaltet werden, dass keine Späne hängen bleiben können. Die Schütthöhe (Volumen) des Spänetrichters ist der anfallenden Spänemenge und Späneform anzupassen.

5.7.6 A Vakuumspäneabsaugung

A Bei Rohrleitungen und Formteile aus Einsatzstählen oder hochverschleißfesten stählen, ist auf eine gute Demontierbarkeit aller Komponenten zu achten. Rohrleitungsführungen sind mit einer minimalen Anzahl an Richtungsänderungen ausführen.

A Auf Geradlinigkeit des Rohrleitungsverlaufs ist zu achten, ein stabiles und bruchsicheres Halterungsmaterial ist zu verwenden.

A Der Unterdruckerzeuger mit Filteranlage ist so auszulegen, dass das Reinigen der Filteranlage ohne Stillstand der Maschine/Anlage ausgeführt werden kann. Ist das nicht möglich so sind die Unterdruckerzeuger redundant auszuführen.

A Absaugbehälter an den Maschinen müssen gutes Dosier- und Speicherverhalten aufweisen.

A Sensoren zur Füllstandsüberwachung sind mit dem technischen Daimler Fachbereich abzustimmen.

A Bei Störung an einer Absaugstation muss diese überbrückt werden können, um den Saugprozess der anderen Stationen zu ermöglichen.

A Bei Trockenbearbeitung muss auf ein genügend großes Auffangvolumen für Feinstpartikel geachtet werden (Filterbehälter). Der Behälter muss ohne Betriebsunterbrechung gewechselt werden können.

A Der Übergang vom Maschinenförderer zum Absaugbehälter muss staubdicht ausgeführt sein, auch bei integrierten Lösungen.

A Entnahmemöglichkeit von Grobteilen am Absaugbehälter sind an geeigneter Stelle zu schaffen um den Eintritt ins Rohrleitungssystem zu vermeiden.

A Den Einbau von Armaturen im Bereich des Späneflusses ist unzulässig.

5.8 A Schutzverkleidungen für Zerspanungsmaschinen

A Die Maschine muss dicht sein (Spritzwasser, Späne, Stäube und Emissionen).

A Die Abdichtung durch Labyrinthe ist notwendig für eine dichte Maschine.

A In der Nassbearbeitung dürfen keine Durchgangsschrauben und Durchgangsnieten an der Blechverkleidung verwendet werden.

A Für Wartungstüren sind Schlösser mit einem 8mm Vierkant selbstschließend zu verwenden. Von innen sind diese ohne Werkzeug zu öffnen.

A Schnelle und gute Zugänglichkeit bei Reparatur, Wartung und Werkzeugwechsel ist unbedingt sicherzustellen.

A Die Gesamtmaschinenverkleidung ist möglichst niedrig zu halten, um zwischen Decke und Maschinenoberkante ausreichenden Freiraum zu gewinnen, so dass Maschinenelemente mit einem Hubstapler oder Kran, nach oben über die Verkleidungskante abgehoben werden können.

A Alle Füllstandsanzeigen an der Maschine bzw. Einheit müssen gut sichtbar angebracht sein.

A Es ist nur der Zerspanungsbereich voll zu kapseln (Mitteneinheit).

A Ein eng geführter Innenschutz für Späne und Kühlmittel ist vorzusehen.

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A Der hintere Teil der Vorschubeinheit muss zum Bearbeitungsraum hin gegen Späne, Nebel und Spritzwasser dicht sein (in der Grundstellung Automatik ist der Arbeitsraum geschlossen).

A Die Arbeitsraumabdichtung, Schottwand gegen feste Maschinenwand, muss mit einer schlauchförmigen Dichtung erfolgen (keine Bürsten oder gerade Dichtlippen).

A Die Verkleidungseinzelteile müssen in Form und Größe so ausgeführt werden, dass diese im Reparaturfalle schnell durch eine Person demontierbar und montierbar sind (ca. 1m x 1,5m).

A Die Elemente sind mit Tragegriffen und unverlierbaren, mit Werkzeug zu betätigenden Schnellverschlüssen auszuführen.

A Anbauten an demontierbaren Komponenten der Verkleidung sind nicht zulässig.

A Für dichte Maschinen sind Schiebetüren zwingend erforderlich.

A Die Schutztüren sind verwindungssteif auszuführen, damit beim Schließen der Tür keine Störung am Sicherheitsschalter entsteht.

A Auf einer Seite muss die Schiebetür und die Schiebetüraufhängung (Führung) schnell entfernt werden können.

A Ein- und Auslauföffnungen für Werkstücke sind möglichst klein zu halten.

A Die Verriegelungsschalter müssen außerhalb der Verkleidung gut zugänglich angebracht werden.

5.9 AM Schutzverkleidungen für Montageanlagen

AM Für die Ausführung der Schutzeinrichtungen gelten die werkspezifischen Vorschriften für die Verwendung von Stahl oder Aluminium Profilen.

5.10 AM Schalldämmelemente

AM Zur Schalldämmung müssen ausschließlich nicht brennbare Materialien verwendet werden.

AM Schallschutz durch Kapselung: Zum Schutz des Absorptionsmaterials vor Verschmutzung oder Herausfallen ist es notwendig, ein Glasgewebe oder Faservlies zusätzlich aufzubringen. Um das Eindringen brennbarer Bestandteile (z.B. Öl) oder Feuchtigkeit zu verhindern, ist in bestimmten Fällen eine Verkleidung des Schallabsorptionsmaterials mit einer Kunststofffolie (10μm bis 20μm dick) erforderlich, die sich locker vor dem Absorptionsmaterial befinden muss. Durch die Folie verringert sich nur die Absorption hoher Frequenzen geringfügig.

AM Der Einsatz der Dämmmaterialien ist mit der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen und freizugeben.

AM Sollten die zum Einsatz kommenden Dämmmaterialien von den standortspezifischen Freigaben abweichen, sind die EG-Sicherheitsdatenblätter für die Freigabe einzureichen.

AM Künstliche Mineralfasern (KMF), die nicht die gesetzlichen Freizeichnungskriterien erfüllen, dürfen nicht verwendet werden. Keramische Beimischungen sind nicht zugelassen.

AM Dämmstoffe und Schallschutz sind durch geeignete Maßnahmen oder Sandwich-Bauweise gegen Feuchtigkeitsaufnahme und gegen mechanische Beschädigung zu schützen.

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5.11 A Sichtfenster an Werkzeugmaschinen

A Sichtfenster in der Schutzverkleidung der Transferstraßen sind nur im mittleren Bereich sinnvoll.

A An Bearbeitungseinheiten der Transferstraßen müssen die seitlichen Schiebetüren ohne Sichtfenster ausgeführt werden.

A An Einzelmaschinen müssen die Sichtfenster so angebracht werden, dass ein Beobachten des Prozesses möglich ist.

A Eine Abstimmung mit der Produktion ist in beiden Fällen erforderlich.

A Beim Einbau der Fenster ist darauf zu achten, dass diese von beiden Seiten gereinigt werden können.

A Die Sichtfenster müssen beim Einsatz von Öl so angebracht werden, dass sie bei einer Verpuffung durch den Innendruck nicht nach außen geschleudert werden können. D.h. die Fenster müssen mindestens den Innendruck bis zum Ansprechen der Druckentlastungsklappen aushalten.

A Die Halterung des Sichtfensters ist so zu gestalten, dass mit erhöhtem manuellem Kraftaufwand das Fenster nach innen gedrückt werden kann.

A Der Einsatz von Panzerglasscheiben ist auf ein Minimum zu reduzieren und mit der Daimler Projektplanung und der technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen.

A Es sind nur beidseitig geschützte Polycarbonatscheiben mit Abdichtung der Schnittkante zulässig.

5.12 A Brandschutzmaßnahmen

Brandschutzmaßnahmen bei Bearbeitung von und mit brennbaren Stoffen an Werkzeugmaschinen

A Die Notwendigkeit einer Löschanlage ist vom Maschinenlieferanten auf Basis einer Sicherheitsanalyse nachzuweisen. Die Sicherheitsanalyse ist Bestandteil des Angebots. Ergibt die Sicherheitsanalyse, dass eine Löschanlage erforderlich ist, dann sind die Brandschutzmaßnahmen mit den einzelnen Werken abzustimmen..

A Der Einbau zugelassener, geeigneter und wartungsfreier Druckentlastungseinrichtungen ist vorzusehen.

A Die Druckentlastungen geben bei Entstehung eines Überdrucks im gekapselten Bearbeitungsraum, z.B. bei Explosion oder Verpuffung, eine Entlastungsöffnung frei. Nach Entweichen des Überdrucks muss die Öffnung wieder automatisch schließen.

A Die Druckentlastungseinrichtung ist auf dem „Dach“ der Arbeitsraumverkleidung zu installieren, sowie mit Flammrückhaltesystemen auszuführen.

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A Anforderungen an die Druckentlastungseinrichtung sind:

- Ausreichend große Fläche - Geringer Ansprechdruck - Kurze Ansprechzeit - Geringe bewegte Masse - Dichtheit nach einer Verpuffung - Flammrückhaltung - Wartungsfrei

Schematisch Darstellung und Aufbau der Druckentlastungsklappe

A Die Blechverkleidungen sind mit Labyrinthen so zu gestalten, dass ein Austreten von Flammen nicht möglich ist.

A Die Schutztüren sind so zu verankern, dass sie bei Bildung eines Überdrucks im Bearbeitungsraum durch eine Verpuffung, bis zum Ansprechen der Druckentlastungsklappe, nicht nach außen aufgedrückt werden können.

A Das Austreten einer Stichflamme durch Türspalte muss verhindert werden. Hierzu sind entsprechende Labyrinthe an den Türen einzusetzen.

A Beim Beladen während der Bearbeitung darf zwischen Arbeitsraum und Beladeraum (speziell bei Bearbeitungszentren und Beladeplätzen bei Maschinen mit Vorrichtungswagen) kein Gasaustausch möglich sein, da sonst im Verpuffungsfall am Beladeplatz eine Gefährdung des Werkers besteht.

A Konstruktionsbedingte Öffnungen (Rücklauf Kühlschmierstoff und Späne vom Beladeplatz im Arbeitsraum bzw. Spänekanal) müssen mit speziellen Klappen verschlossen werden.

A Der Lieferant muss für die zu liefernden Maschinen/Anlageumfänge gemäß Sicherheit von Maschinen – Grundbegriffe, allgemeine Gestaltungsanleitsätze (DIN EN ISO 12100), eine Gefährdungsanalyse für Feuer- und Explosionsgefährdung erstellen.

A Ferner ist nach DIN EN 13478 die Brandgefahr an der Maschine zu minimieren und zu beschreiben.

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Bei der Auswahl von Brandschutzeinrichtungen nach DIN EN 13478, ist für die Beurteilung von „Sach- oder Umweltschäden“ der Maschinenplaner mit einzubeziehen.

A Die Sicherheitsanalysen nach (DIN EN ISO 12100 und DIN EN 13478) sind Bestandteil des Angebotes, sowie aller daraus resultierenden Maßnahmen an der Maschine.

Wenn die Risikobeurteilung des Lieferanten eine Brandschutzeinrichtung erforderlich macht, ist zusätzlich eine automatisch wirkende Absperrklappe zu installieren, die im Brandfall schließt. D.h. bei ausgeschalteter Maschine muss die automatische Absperrklappe geschlossen sein, vgl. VDI3802.

Ausführung Absperrklappe: WKST-Nr.1.0037, ST37-2/S235JR, außen grundiert und lackiert (schwarz), geschweißt, in schwerer öldichter/ staubdichter Industrieausführung, mit Flanschverbindung, Blattstellung von außen erkennbar, ohne inneren Anschlag. Lochblechabdeckung für bewegte Teile außen, muss gegen einen Differenzdruck von mindestens der doppelten Pressung des Ventilators öffnen, energielos schließend (innerhalb 5 Sekunden).

Der Einsatz von Schnellschlussklappen ist mit der Daimler Fachabteilung abzustimmen

Abscheidung der flüssigen Partikel im Öl- oder Emulsionsnebel in die Rohrleitung für EX-Schutz. Durch einen Vorabscheider ist das Verschleppen von Kühlschmierstoff/Emulsion/Öl zu verhindern. Achtung – Emulsionsnebel, welcher aus der Maschine abgesaugt wurde, darf aus Gründen der Keim- und Pilzbildung „nicht mehr“ dem Arbeitsprozess zugeführt werden. Die Keim- und Pilzbildung entsteht durch das „ENTMISCHEN“ (Wasser-Ölzusätze), welches der Vorabscheider verhindert. Eine Durchzündung in die Absaugleitung ist zwingend zu verhindern. Dazu ist eine durchzündungssichere Einrichtung erforderlich. Diese Einrichtung muss zwischen Absaugstutzen der Maschine und der Absperrklappe positioniert werden. Diese Einrichtung muss so nahe wie möglich an den Maschinenabsaugstutzen angebaut werden. Es kann auch eine Kombination von durchzündungssicherer Einrichtung und Vorabscheider eingesetzt werden. Durch den Einsatz von Vorabscheidern wird nicht nur das Verschleppen von KSS/Öl verhindert, sondern die Standzeit der Filterelemente in der Absaugung erhöht. Dies führt zu einer elementaren Kostenreduzierung und Verringerung der Wartungs- und Instandhaltungs-Kosten und Zeiten. Aus diesem Grund sind zwingend Vorabscheider vorzusehen. Dies ist sowohl horizontal als auch vertikal möglich siehe Prinzipskizze:

Prinzipskizze: Durchzündungssichere Einrichtung

(1) Maschinenabsaugung (2) Durchzündungssichere Einrichtung (3) Absperrklappe

Absperrklappe

- Pneumatisch verschließbare Klappe zum Einbau in die Absaugleitung - Verhindert das Absaugen von Löschmittel bei zentralen Absauganlagen - Mit Endlagenüberwachung AUF/ZU

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Generell müssen Anlagen zur Absaugung brennbarer Luftverunreinigungen und explosionsfähiger Gemische (z.B. Gehäuse, Absaugrohre) aus leitfähigen oder elektrostatisch ableitfähigen Werkstoffen hergestellt und durchgehend geerdet sein.

Bei der Nassbearbeitung mit Kühlschmierstoff (Öl/Öl-Wasseremulsionen) wird im Standard

bauseitig eine Abluftreinigung vorgehalten, welche eine Kühlschmierstoffkonzentration von 50 mg/m³ (Normalwert) bis max. 300 mg/m³ im Rohgas, gemessen auf Grundlage VDI 2066 Blatt 1 unmittelbar nach der Maschine, berücksichtigt. Das bereitgestellte Absaugsystem (Rohrleitungen, Filter etc.) wird für einen reduzierten Explosionsdruck von max. 50 mbar ausgelegt. Eine Differenzierung des jeweiligen Fertigungsablaufs, der eingesetzten Werkzeuge und des KSS-Druckes erfolgt dabei nicht.

Beim Einsatz eines Vorabscheiders ist dieser zündquellenfrei auszuführen, das heißt, im Vorabscheider selbst befinden sich auf der Rohgasseite keine bewegten Teile oder elektrische Betriebsmittel mit Oberflächentemperaturen über der Zündtemperatur. Der Absaugventilator befindet sich auf der Reinluftseite

In einzelnen Gebäuden können die Maschinen nicht an zentrale Absauganlagen angeschlossen

werden. Hier kann es erforderlich sein, dezentrale Einzelfilter mitzuliefern. Eine Abstimmung mit der Daimler-Fachabteilung zu Fabrikat und Typfreigabe ist zwingend erforderlich.

5.13 AM Abluft prozessbedingt

AM Die Anbindung zur Medienübergabe gehört zum Lieferumfang.

AM Grundsätzlich ist für die Absaugung in der Konstruktionsphase die zuständige technische Daimler-Fachabteilung einzubinden.

5.13.1 A Absaugstutzen.

Über jeder Bearbeitungsstelle/Station einer Zerspanungsmaschine muss ein Absaugstutzen mit mindestens einer manuellen Drosselklappe angebracht sein. Die benötigte Absaugleistung ist mittels manueller Drosselklappe einzuregeln und optisch dauerhaft zu kennzeichnen. Der Stutzen gehört zum Lieferumfang des Maschinenlieferanten.

A Folgende Parameter sind zu beachten:

Stutzendurchmesser: nach Auslegung Strömungsgeschwindigkeit: KSS ω = 10 m/s – 15 m/s

Trocken/MMS ω >= 20 m/s Alu - trocken ω >= 20 m/s Mg - Öl ω >= 20 m/s

Material nach EN 10025 1-6: WKST-Nr.1.0037, ST37-2/S235JR, außen grundiert und lackiert (schwarz)

Materialstärke: 1 mm Verbindung Maschine/Stutzen öldicht Kante an der Ansaugöffnung: abgerundet, Radius = 20 mm

A Ausführung Drosselklappe: WKST-Nr.1.0037, ST37-2/S235JR, außen grundiert und lackiert (schwarz), geschweißt, in schwerer öldichter/staubdichter Industrieausführung, mit Flanschverbindung, Arretierung (fest mit Kanal verschweißt) mit vorgegebenen Nennpunkten von 0° bis 90° in 5°-Schritten, mit 6-kant-Schraube im Nennpunkt arretierbar, Blattstellung von außen erkennbar, ohne inneren Anschlag

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A Die Absaugöffnung (Stutzen) darf nicht im direkten Kühlschmierstoffstrahl, der durch Werkzeugbewegungen bzw. KSS-Einbringung entstehen kann oder in der Hauptflugrichtung von Spänen und Staub, montiert sein. Es sind hierbei die freigegeben Spänerückhaltesysteme einzusetzen.

A Der Stutzendurchmesser ist unter Zugrundelegung der Absaugmenge und der oben beschriebenen Strömungsgeschwindigkeiten zu dimensionieren. Normflansche nach DIN EN 12220 sind einzusetzen.

A Eine alternative Ausführung statt manueller Drosselklappe ist ein Volumenstromregler in die Absaugleitung zu integrieren und wenn erforderlich ist vom Lieferanten ein Partikel-Vorabescheiter einzusetzen. Dies wird nach Absprache mit dem Daimler Projektleiter und technisch verantwortlichen Daimler Fachbereich ausgeführt.

A Eine Überwachungseinheit Maschinenabsaugung (ÜMA) ist vom Lieferanten in die Absaugleitung zu integrieren, die die benötigte Absaugleistung überwacht. Das Signal der ÜMA ist in der Maschinensteuerung auszuwerten. Die ÜMA liefert als Freigabe der Maschine das Signal „Strömung vorhanden und Sollvolumenstrom eingehalten“. Die Ausführungsvarianten für die verschiedenen Werke sind mit dem Daimler Projektleiter und der technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen und schriftlich freizugeben.

A In mechanischer Fertigung mit Kühlschmierstoff Emulsion kann alternativ auch ein Strömungssensor gemäß Materialfreigabeliste zur Überwachung der Absaugleistung in der Rohrleitung eingesetzt werden. Dies ist mit dem Daimler Projektleiter und der technischen Daimler Fachabteilung vorab zu vereinbaren und schriftlich freizugeben

A Wird eine Regelung/Steuerung der Absaugleistung (in Abhängigkeit von der Bearbeitungssituation bzw. Beladeöffnung geöffnet oder geschlossen) umgesetzt, dann muss bei Abschaltung der Anlage die Klappenstellung „Mindestmenge“ (= Absaugmenge während Bearbeitung) angefahren werden.

A Der Abluftstrom ist so auszulegen, dass sich ein stets in den Maschinenraum gerichteter Sperrluftstrom einstellt. Die abzusaugenden Abluftmengen sind vom Maschinenlieferanten nach Maßgabe der sicherheitstechnischen Anforderungen, ggf. unter Berücksichtigung von Druckentlastungsflächen, so wie nach Maßgabe der Arbeitsplatzhygiene (emissionsdichte Maschinen, Arbeitsplatzgrenzwerte) zu berechnen. Luftverdrängende Bewegungen im Arbeitsraum sind zu berücksichtigen.

A In Sonderfällen, insbesondere zur Minimierung der Absaugmengen bzw. bei sehr beengten Maschineninnenraumverhältnissen, sind innerhalb der Bearbeitungsmaschine Erfassungselemente wie Düsenplattenhauben, Drall-/ Wirbelhauben oder Spänetore (gem. VDI2262 Blatt 4) einzusetzen.

A Die Anbindung zur Medienübergabe gehört zum Lieferumfang.

A Grundsätzlich ist für die Absaugung in der Konstruktionsphase die zuständige technisch verantwortlichen Daimler Fachbereich einzubinden.

5.13.2 Situativ können sich ergänzend folgend zusätzliche Anforderungen ergeben.

A Abscheidung der flüssigen Partikel im Öl- oder Emulsionsnebel in die Rohrleitung Durch einen Vorabscheider ist das Verschleppen von Kühlschmierstoff/Emulsion/Öl zu verhindern. Durch den Einsatz von Vorabscheidern wird nicht nur das Verschleppen von KSS/Öl verhindert, sondern die Standzeit der Filterelemente in der Absaugung erhöht. Dies führt zu einer elementaren Kostenreduzierung und Verringerung der Wartungs- und Instandhaltungskosten und Zeiten. Aus diesem Grund sind zwingend Vorabscheider vorzusehen.

A Achtung – Emulsionsnebel, welcher aus den Maschinen abgesaugt wurde, darf aus Gründen der Keim- und Pilzbildung „nicht mehr“ dem Arbeitsprozess zugeführt werden.

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Die Keim- und Pilzbildung entsteht durch das „ENTMISCHEN“ (Wasser-Ölzusätze), welches der Vorabscheider verhindert. Eine Durchzündung in die Absaugleitung ist zwingend zu verhindern.

A Spänerückhaltung an der Arbeitsmaschine: Bei KSS/Öl oder auch MMS oder Trocken Bearbeitung ist ein Absaugstutzen mit Gewebe erforderlich, welcher die Späneabsaugung verhindert. Das Gewebe muss automatisch gereinigt werden (mit KSS/Öl beziehungsweise bei MMS oder Trockenbearbeitung durch Druckluft). Ein manuelles Reinigen durch den Werker ist nicht zulässig.

A Es ist erforderlich die Einrichtung zur Spänerückhaltung für Wartungszwecke leicht entfernbar bzw. demontierbar auszulegen, ohne den Arbeitsraum zu betreten. Spänerückhaltung für Späne >2cm mit automatischem Spanspüler zur Reinigung des Spänestops, leicht entnehmbar, ausgeführt mit flexiblem, schwer entflammbaren Schlauch, Durchmesser abhängig von der Luftleistung.

A Ein automatisches Ablaufsystem zur Rückführung von KSS in der Absaugung in die Maschine ist erforderlich.

A „Tote“ Ecken bei der Absaugung des Maschineninnenraumes sind durch geeignete mechanische Verfahren zu verhindern (z.B. Späneablagerungen und/oder Ölnebelansammlungen). Durch das Belüften der „toten“ Ecken wird bei der Bearbeitung mit Öl als KSS das zündfähige Aerosol-Luft-Sauerstoffgemisch extrem reduziert, da es viel besser aus dem Arbeitsraum abgesaugt wird. Dies bedeutet eine erhöhte Sicherheit. Der Effekt besteht darin, dass weniger Gemisch vorhanden ist was zünden kann und die Explosion / Verpuffung eine schwächere Reaktion nach sich zieht, somit ist der Prozess sicherer.

A Eine Minimierung der Absaugung von Metallspänen und -schlamm durch Luftverwirbelung ist erforderlich.

5.14 A Anschluss an die CO2-Löschzentrale nur bei Öl als Kühlschmierstoff

A Pro Bearbeitungsraum ist nach Absprache mit der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung eine Öffnung für den Anschluss einer CO²-Löschanlage vorzusehen.

A Die CO²-Anlage ist nicht Umfang des Maschinenlieferanten.

A Die Thermofühler werden nachträglich von der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung in die Maschinen bzw. Absaugleitung eingebaut.

A Die steuerungstechnische Verarbeitung des CO²-Signals ist mit der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzuklären.

A Bei spanender Bearbeitung von Magnesium müssen besondere Sicherheitseinrichtungen vorgesehen werden. Eine Rücksprache mit der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung ist zwingend erforderlich.

5.15 AM Zugänglichkeiten der Maschinen für Instandsetzungsarbeiten

AM Alle schweren Baugruppen und Maschinenelemente (größer 16kg) müssen nach oben oder zur Seite aus dem Maschinenraum abgehoben werden können.

AM Um dies zu ermöglichen, ist zu beachten, dass Installationen (Kabelkanäle, Kühlschmierstoff-leitungen, Hydraulikleitungen, usw.) so verlegt werden, dass die Einheiten nach oben frei zugänglich sind (ggf. Schnittstelle).

AM Die Installationen dürfen auf keinen Fall beidseitig an den auszubauenden Einheiten verlaufen.

AM Geeignete Zugänge in die Produktionsmittel sind vorzusehen (z.B. oberer Türrahmen einfach mit Werkzeug demontierbar, um mit der angehobenen Last durchfahren zu können).

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AM Montageeinrichtungen mit Schutzumrandungen müssen beidseitig zugänglich sein, um Einstell- und Reparaturarbeiten schnell ausführen zu können.

5.16 AM Zugang zu den Baugruppen (Wartungs- und Instandhaltungsbühnen)

AM Wartungsstege, Podeste, Treppen und Aufgänge nach Bau- und UV-Vorschriften (alle zu wartenden und instand zusetzenden Maschinenteile wie z.B. Motoren, Portale, Wechsler usw. müssen von einer festen Trittfläche aus zugänglich sein). Siehe: Sicherheit von Maschinen - Grundbegriffe, allgemeine Gestaltungsanleitsätze.

5.17 AM Ausbauvorrichtungen und Wartungsmittel

AM Es müssen Hilfsmittel für die Wartung und Instandsetzung mitgeliefert werden, die zum Ausbau von Bauteilen an Produktionsmitteln benötigt werden (Motorspindeln, Synchron-Linearmotoren, unzugängliche Motoren, Ventilatoren, Pumpen in Lärmschutzkabinen etc.).

M Zum Aus- und Einbau von Komponenten über 16kg ist ein hoch genug liegender Montageträger, Ausbauhilfe (min. 600mm) für bauseitige Rollkatze erforderlich. Die Baugruppen müssen an einer gut zugänglichen Stelle für den Abtransport bereitgestellt werden können.

AM Einstellhilfen und Hilfsmittel die zum Einrichten, Kalibrieren und zum Betrieb der Anlagen benötigt werden, gehören zum Lieferumfang (für die Anlage und nicht für das Produkt).

AM Einstellhilfen für Justageeinrichtungen sind mit oberer und unterer Toleranz zu liefern (falls benötigt).

AM Sonderwerkzeuge gehören zum Lieferumfang.

5.18 AM Werkzeugwechselhilfen

AM Ein- und Ausbauhilfen für Werkzeuge und Spannmittel sind mitzuliefern. Umfang und Ausführung der Hilfsmittel nach Absprache mit der Daimler Projektleitung und der technischen Daimler Fachabteilung.

5.19 AM Mechanische Bauelemente / Komponenten

AM Sind aus den Freigegebenen Bezugsquellen, Werkskomponenten und Materialfreigabelisten zu entnehmen.

5.20 AM Baugleiche Komponenten innerhalb einer Anlage

AM Innerhalb einer Anlage sind baugleiche Komponenten ohne Variationen einzusetzen.

M Innerhalb einer Produktionslinie sind Lieferantenübergreifend für identische Funktionsabläufe (z.B. Stau-, Rollen- oder Heberförderer usw.) auch identische Komponenten (z.B. Wälzlager, Getriebe-Typen, Motoren, Führungen usw.) einzusetzen. Die Koordination erfolgt durch den jeweiligen GU der Produktionslinie.

5.21 AM Antriebe elektrisch (Norm Motoren)

Siehe MBN 9666-3 und die zugehörigen Materialfreigabelisten der Werke.

5.21.1 AM Drehstrom-Asynchronmotoren

AM Die Anbaumaße dürfen nicht von den Normgrößen Vorzugsreihen abweichen (z.B. Welle-, Flanschdurchmesser).

M Dauerbetrieb S1/100% ED nach IEC 60034 (VDE 0530).

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M Werkspezifisch ist für Antriebseinheiten größer gleich 37 KW und für die direkt angebundene mechanischen Komponenten, nach Rücksprache mit dem Daimler Projektleiter und technischen Fachbereich, eine Schwingungsüberwachung (Wälzlager-Stoßimpuls, Anlagen-Gesamtschwingung) mit freigegebenen Komponenten gemäß Lieferfreigabe BQF 9666-2 und werkspezifischer Ergänzungen erforderlich.

5.21.2 AM Ausführung von Motoren

M In Flanschbauweise mit Vollwelle vorzugsweise in Fußausführung.

M Alle geregelten Bremsmotoren mit maximalem Bremsmoment (keine Momentenreduzierung) und Handlüftung feststellbar (horizontale Bewegung) Handlüftung rückspringend (vertikale Bewegungen).

AM Wellen-Naben-Verbindung mit Spannsatz (bei reversierend dynamischen belasteten Anwendungen).

AM Wenn das Typenschild des Antriebes in seiner Einbauposition nicht ohne entfernen von Schutzeinrichtungen gut lesbar ist, muss ein 2-tes Typenschild an einem geeigneten Ort gut lesbar angebracht werden.

AM Typengleiche Antriebe sind mit gleichem Befestigungslochbild und maßlich identischer Antriebswelle einzusetzen.

5.21.3 AM Servomotoren

AM Siehe BQF9666-2, BQF9666-3 und ergänzend geltende zusätzliche werkspezifische Vorschriften.

5.22 AM Getriebe

5.22.1 M Getriebe mit Flansch/Welle zum Anbringen unterschiedlicher Antriebe

M Es sind nur Stirnrad- und Kegelradgetriebe vorzugsweise in der Fußausführung zugelassen.

M Arbeitsseitig ausschließlich mit Vollwelle, bei Kegelradgetrieben aus Blickrichtung Motoranbau/ Lüfterrad links

AM Angebotsanfragen bei den Getriebeherstellern sind mit Hinweis auf die Einhaltung der Liefervorschriften für die entsprechenden Werke anzufragen.

5.22.2 AM Getriebemotoren

AM Ausführung der Motoren zu den Getrieben sind gemäß Kapitel 5.21 auszuführen.

AM Getriebemotoren dürfen nicht hängend (Motor nach unten) angeordnet werden.

AM Wellen-Naben-Verbindungen sind für dynamische Anwendungen mit Spannsatz auszuführen.

AM Die Baugrößen und Übersetzungen sind den Material-Freigabe-Listen der Werke zu entnehmen und mit der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen.

5.22.3 AM Schaltgetriebe/Regelgetriebe

Schaltgetriebe/Regelgetriebe sind mit Flansch/Welle zum Anbringen unterschiedlicher Antriebe auszuführen.

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5.23 AM Bremsen motorunabhängig

AM Wenn Bremsen zum Einsatz kommen sind diese grundsätzlich als Betriebsbremsen auszulegen. Die Funktion ist als Haltebremse auszuführen (keine Positionierung über die Bremse zulässig).

5.24 AM Kupplungen

5.24.1 AM Mechanisch

Ausführungen sind mit Projektleitung und der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen und freizugeben.

5.24.2 AM Elektrisch

Ausführungen sind mit Projektleitung und der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen und freizugeben.

5.24.3 AM Hydraulisch

Ausführungen sind mit Projektleitung und der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen und freizugeben.

5.24.4 AM Pneumatisch

Ausführungen sind mit Projektleitung und der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen und freizugeben.

5.24.5 AM Statisch (Elastisch)

Ausführungen sind mit Projektleitung und der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen und freizugeben.

5.24.6 AM Kupplungen aus Aluminium sind für Antriebe nicht zugelassen.

5.25 AM Kugelrollspindel / Kugelgewindetrieb

Kugelgewindetrieb nach DIN 69051-2 bzw. Kugelgewindemutter nach DIN 69051-5

AM Alle Durchmesser müssen kleiner sein als der Kerndurchmesser Gewindetrieb.

A Die Kugelrollspindel / Kugelgewindetrieb im Nassbereich ist vor Kühlschmierstoff und Spänen durch Doppelabstreifer und Abdeckungen zu schützen.

AM Das Axiallager, die Kugelumlaufmutter und das Führungslager der Kugelrollspindel / Kugelgewindetrieb müssen geschmiert werden (keine Lebensdauerschmierung).

AM Es sind Kugelrollspindel / Kugelgewindetrieb und Mutter nach DIN 69051-2+5 zu verwenden.

AM Passfeder oder Aufschrumpfung zwischen Motor und Kugelrollspindel / Kugelgewindetrieb sind nicht erlaubt (Verbindung nur mit Spannelementen).

AM Der Motor darf nicht als Führungslager der Kugelrollspindel / Kugelgewindetrieb verwendet werden.

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5.26 AM Hubspindel

Die Ausführungen sind mit Projektleitung und der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen und freizugeben.

5.27 AM Lager Es sind Lager nach DIN EN ISO einzusetzen

5.27.1 AM Wälzlager

Die Ausführungen sind mit Projektleitung und der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen und freizugeben.

5.27.2 AM Spindellager

Die Ausführungen sind mit Projektleitung und der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen und freizugeben.

5.27.3 AM Kugelbüchsen

Die Ausführungen sind mit Projektleitung und der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen und freizugeben.

5.27.4 AM Flanschlager

Die Ausführungen sind mit Projektleitung und der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen und freizugeben.

5.27.5 AM Stehlager

Die Ausführungen sind mit Projektleitung und der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen und freizugeben.

5.27.6 AM Gelenkkopf/Gelenklager/Gabelkopf

Die Ausführungen sind mit Projektleitung und der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen und freizugeben.

5.27.7 AM Gleitlager

Die Ausführungen sind mit Projektleitung und der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen und freizugeben.

5.28 AM Antriebsriemen

Nach DIN 2215 bzw. DIN 7753-1, DIN 7753-2, DIN 7721-1, DIN 7721-2, DIN 7867

AM Ein Umschlingungswinkel des Riemens ist unter 90° nicht zulässig.

AM Die Durchmesser der Riemenscheiben sollten so groß wie möglich gewählt werden.

AM Es dürfen grundsätzlich nur ölbeständige Antriebsriemen verwendet werden.

AM Eine Einstellanweisung und die Bezeichnung des Riemens, sowie die Frequenzangabe für die Riemenspannung muss gut sichtbar angebracht werden.

AM Es ist notwendig, bei der Konstruktion der Einheiten darauf zu achten, dass alle Maschinenelemente, die Flüssigkeit (Öl, Kühlschmierstoffe usw.) abgeben können (auch im Falle einer Leckage), nicht in die Nähe der Antriebsriemen installiert werden dürfen.

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5.29 AM Riemenscheiben

AM Für Riemenscheiben darf kein Aluminium eingesetzt werden, ausgenommen Zahnriemenscheiben für Transporteinrichtungen.

AM Die Riemenscheiben für alle Antriebsriemen sind aus Edelstahl, Stahl oder Grauguss herzustellen. Die Werkstoffauswahl der Riemenscheiben ist entsprechend dem Einsatzfall auszulegen.

AM Wellen-Naben-Verbindung mit Spannsatz.

5.30 A Drehverteiler für innere Kühlschmierstoffe

A Ausführung der O-Ringe nur aus Materialien mit hoher thermischer und chemischer Beständigkeit FKM (Fluorkautschuk) Material

A Die Drehverteiler dürfen nicht in der Nähe von Antriebsriemen angebracht werden (Schutz der Antriebsriemen vor undichten Dreheinführungen).

A Die Drehverteiler müssen so angeordnet sein, dass sie gut zugänglich und einzeln austauschbar sind. Außerdem ist darauf zu achten, dass die Tropfflüssigkeit bei Undichtheiten innerhalb des Maschinenbereiches gehalten und definiert abgeführt wird.

A Jede defekte Dreheinführung muss einzeln erkennbar sein.

A Soweit als möglich sollten für die Dreheinführungen Dichtungssätze in der Konstruktion Verwendung finden (lagerlose Ausführung).

A Die Kühlschmierstoff-Zuleitung zu den Drehverteilern muss eine ausreichende Reserve haben, damit Druckschwankungen, bedingt durch unterschiedliche Werkzeuge, ausgeglichen werden können.

5.31 AM Drehverteiler für Energie

AM Werden Drehverteiler für Energie eingesetzt, so sind diese mit der technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen.

5.32 AM Energieführungsketten

AM Symmetrisch von außen (großer Querschnitt) nach innen (kleiner Querschnitt) belegen.

AM An beiden Enden zugentlasten. Schlauchleitungen durch Schottverschraubungen.

AM Die Schläuche/Leitungen sind getrennt (Trennstege) zu führen.

AM Die Schläuche/Leitungen dürfen sich im Schlepp ab der Zugentlastung nicht kreuzen.

AM Die Schläuche/Leitungen dürfen nicht durch mehrere Ketten geführt werden.

AM Die Schlepps sind in allen Ebenen parallel zu führen.

AM Auf Gleitstücke darf nur nach Rückfrage verzichtet werden.

AM Kettenschleifen nach oben sind zu vermeiden.

AM Kettenglieder müssen beidseitig zu öffnen und einzeln tauschbar sein.

AM Kabel müssen ohne Steckerdemontage tauschbar sein.

AM Minimalradius und Montagerichtlinien (drallfrei) von Schleppkabeln laut Hersteller beachten.

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AM In Schutzschläuchen/Energieführungsketten dürfen keine Kabelbinder verwendet werden.

AM Alle Komponenten müssen eindeutig gekennzeichnet sein (Bestellnummer, Typ).

AM Im Spänebereich und Warmbearbeitung sind je nach Anwendungsfall Energieführungsketten in geschlossener Stahlausführung zu verwenden. Ausführungen sind mit Projektleitung und der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen und freizugeben.

5.33 AM Fördertechnik

5.33.1 AM Allgemein

AM Stopper und Vereinzeler für Werkstück oder Palette sind mit einer Dämpfung auszurüsten.

AM Die Verkettungen und die Übergänge sind so zu gestalten, dass keine Flüssigkeiten auf den Hallenboden gelangen.

A Es ist erforderlich, dass um die Stützen ebenfalls Tropfbleche angeschweißt sind.

A Die Wannen müssen ein Gefälle zum Ablauf haben (rückwärtige Maschine).

A Der Ablauf ist Lieferumfang des Verkettungslieferanten (falls erforderlich mit Verrohrung).

A Es ist erforderlich die Verrohrung ist so zu verlegen, dass sie nicht als Trittstufe benutzt werden kann.

A Der Ablauf ist so zu gestalten, dass er nicht verstopft.

AM An den Verkettungsdurchgängen, Schwenkbereichen und bei Rollenbahn-Niveauunterschieden, sind Vorlauf- und Rücklaufsperren anzubringen.

AM Bei elektromechanischen Antrieben ist einer Beschädigung des Transportsystems durch Antriebsüberlast vorzubeugen.

AM Es sind nur „vorgelängte“ Rollenketten nach DIN ISO 606, Kettenräder nach DIN 8192 zugelassen.

AM Kettenschlösser/Verbindungen sind farbig zu kennzeichnen (z.B. Kunststoffclips).

AM Für eine automatische Nachspannmöglichkeiten bei Riemen- und Kettenantrieben ist zu sorgen.

M Wartungsbühnen müssen mit Licht und Stromanschluss 230V und 400V versehen sein.

AM Die Staustrecken sind möglichst kurz zu halten, damit keine hohen Kräfte am Stopper/Vereinzeler auftreten. Bei der Auslegung sind die Materialien, Gewichte sowie die Werkstückgeschwindigkeit mit zu berücksichtigen.

5.33.2 AM Hubschritt und Schiebetransport

AM Bei mechanischem Antrieb des Hubbalkens ist eine Überlastsicherung notwendig, um mechanische Schäden zu verhindern.

A NC/Servo-Antriebe sind für den Hubschritttransport bevorzugt einzusetzen.

AM Der Werkstückmitnehmer (z.B. Stift) muss das schwächste Glied des Transportsystems sein (Sollbruchstelle).

A Ein Auswechseln beschädigter Werkstückmitnehmer muss einfach, schnell und ohne Nacharbeit der Transportstange möglich sein (eingesetzte Segmente auf der Transportstange). Die Bohrungen für die Stifte in der Taktstange dürfen keine Sackbohrungen haben.

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AM Die Trag- und Laufrollen müssen gut gegen herausfallen und lösen gesichert sein (z.B. Kurvenrollen mit einer Kontermutter sichern).

AM Für die Lagerungen der Hubgestänge und Transportrollen muss die Schmierung auf die Lebensdauer der Maschine ausgelegt werden.

A Die in den Transportsystemen integrierten Dreheinrichtungen müssen mechanisch einstellbar sein (Winkellage).

5.33.3 AM Rollenbahnen für Werkzeug und Werkstückträger

A Rollenbahnen leichte Ausführung: Ganzes Profil (in beengten und schwer zugänglichen Bereichen geteiltes Profil).

A Rollenbahnen schwere Ausführung: Geteiltes Profil/Lagerstelle.

A Die Transportrollen müssen einzeln nach oben demontierbar sein.

A Es sind Rollen mit gut zugänglicher und einzeln einstellbarer Friktion zu verwenden.

A Die einzelnen Friktionen müssen einzeln und ohne Demontage eines Transportabschnittes tauschbar sein (außenliegende Friktion).

A An allen Stellen, wo Werkstücke manuell entnommen oder beladen werden, ist darauf zu achten, dass die Transportrollen durchgehend sind. Zum Schutze der Rollen sind an diesen Stellen einfache Einlegehilfen und Abdeckbleche vorzusehen.

A In der Leichtmetallvorbearbeitung sind die Rollen aus Stahl auszuführen.

A Ausführung der Transportrollen in der Feinbearbeitung Stahl/Kunststoff nur nach Absprache mit der Fertigung und Planung.

A Stahlrollen müssen gehärtet und geschliffen sein.

A Beim Einsatz von Rollen aus Kunststoff mit ca. 85 Shore Härte A und einer hohen Kerbfestigkeit ist eine Absprache mit dem technischen Daimler Fachbereich erforderlich.

A Genauigkeit gemessen über 3 Rollen max ±0,1mm Höhenversatz.

AM Antriebsart: selbstschmierende Umschlingungsketten, Zahnriemen oder Kegelräder sind zulässig.

5.33.4 AM Staurollenketten

AM Gut zugängliche, automatische Spannvorrichtungen müssen im Betrieb entstehende Längungen ausgleichen können.

AM Obertrum auf Zug antreiben (kein Schiebebetrieb).

AM Kettenführung ist mit tauschbaren Laufleisten auszuführen.

AM Ein verklemmen der Kette durch Kleinteile (Schrauben, Stifte, Ventilteile usw.) ist ggf. mittels Abdeckklips auf den Zwischengliedern zu verhindern.

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5.33.5 AM Kunststoffketten

Die Ausführung muss mit dem technischen Daimler-Fachbereich geklärt und freigegeben werden.

AM Einzelne Elemente (Glieder) müssen tauschbar sein.

AM Automatische Spannvorrichtungen müssen vorhanden sein.

Inhalt in Erstellung

5.33.6 AM Gurttransport

AM Der Gurt ist an den Umlenkungen über Führungsrollen zu führen.

5.33.7 AM Werkstückträger

AM Folgende Bauteile/Komponenten sind verschleißarm und leicht tauschbar auszuführen:

- Laufflächen, - Stopperanschläge, - Werkstückauflagen, - Indexierungen, - Lauf- und Stützrollen, - Führungsleisten.

AM Die Werkstückträger sind dauerhaft durch gut lesbare Schilder zu kennzeichnen. Nummerierung z.B. durch Zahlen.

5.33.8 AM Kipp und Drehstationen

A Müssen Antriebe für Kipp- und Drehstationen im Nassbereich angeordnet werden, ist es erforderlich diese hydraulisch auszuführen.

AM Die Kipp- und Drehstationen müssen mit einstellbaren Festanschlägen versehen werden.

AM In den Kipp- und Drehstationen müssen Vor- und Rücklaufsperren vorhanden sein.

A Ist eine Kipp- und Drehstation zwischen zwei Hub- oder Schiebetransporten angeordnet, ist es erforderlich die Werkstücke formschlüssig zu halten.

M Die Elektroantriebe der Kipp- und Drehstationen müssen frequenzgeregelt nach MBN 9666-3 ausgeführt werden. Die Antriebe sind entsprechend BQF 9666-3, BQF 9666-2 und den werkspezifische Vorschriften auszuführen.

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5.33.9 AM Obertransfer Protallader

AM Die Schmierung der Zahnstangen muss entsprechend der Lebensdauer der Maschine ausgelegt sein. Eine Überschmierung muss verhindert werden

AM Die Zahnstangen sind so anzuordnen, dass keine Fremdkörper auf der Verzahnung liegen bleiben können.

A Das Portalgestell muss über Justierplatten und Justierschrauben ausrichtbar sein.

AM Der Antriebsstrang muss komplett über Formschluss ausgeführt sein. Presssitze auch innerhalb von Getrieben sind nicht zulässig. Zur Vermeidung von Sachschäden müssen die Fahrbereiche und Fahrpositionen direkt abgefragt werden (indirekte Messsysteme sind nicht ausreichend).

AM Jede Achse muss einzeln und entkoppelt angetrieben werden.

AM Die Führungen, in Art und Ausführung, müssen durch den technisch verantwortlichen Daimler Fachbereich freigegeben werden.

5.33.10 AM Seil- und Riemenlifter

AM Die Hubmotor-Ausführung muss mit der technischen verantwortlichen Daimler Fachabteilung abgestimmt und freizugeben werden.

AM Kettenlifte sind nicht zugelassen.

AM Die Seilhubantriebe sind unten zu installieren.

AM Der Seiltrommelmotor muss unabhängig von der Seiltrommel tauschbar sein.

AM Der Seiltrommelmotor muss beidseitig flanschbar sein. Die Seiltrommel ist mit durchgehender Welle auszuführen.

AM Seiltrommelmotoren dürfen keine Passfedernut haben (z.B. Kupplungsbefestigung über Spannsätze).

AM Bei Elevatoren, die nicht umgangen werden können, ist der Antrieb redundant auszuführen.

AM Es sind zwei identische Tragelemente pro Hubeinrichtung erforderlich.

AM Für Riemen und Seile ist die Entlastungsüberwachung mittels abgefragtem Federpaket zu realisieren (Schlaffseilüberwachung).

AM Jedes einzelne Tragelement muss für die Gesamtlast ausgelegt sein (inklusive Sicherheitsfaktor).

AM Für die einzelnen Tragelemente ist eine Bruch- und Längungsüberwachung vorgeschrieben.

AM Fahrkorbführung vorzugsweise über Flach- oder Formprofile.

AM Laufrollen und Räder müssen über Exzenterbolzen einstellbar und leicht austauschbar (keine Kurvenrollen) sein.

AM Linearführungen sind nur nach Rücksprache mit der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung zulässig.

AM Die Positionierung der Lifte erfolgt immer durch aus-/anfahrbare Fixierungen.

AM Jede Übergabeposition muss unabhängig von allen anderen einstellbar sein.

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AM Die Fixierung ist gegen Verdrehen zu sichern (nicht über den Kugelkopf am Gestänge).

AM Die Stellung der Fixierung ist direkt abzufragen.

AM Auf dem Lifttisch sollen möglichst wenige mechanische und elektrische Komponenten mitfahren (z.B. keine Dreheinrichtungen).

AM Es ist konstruktiv vorzusehen, dass der Lifttisch durch entsprechende Stellelemente nach eventuellen Crashfahrten notdürftig ausgerichtet werden kann.

AM Lifttisch und Gegengewicht sind über die Antriebswelle in jeder Position zu sichern (Sicherung elektrisch überwacht). Lifttisch und Gegengewicht sind in ihren Wartungspositionen über separate mechanische Sicherungen zu arretieren (Sicherung elektrisch überwacht).

AM Absturzsicherungen, für Fahrkorb und Gegengewicht, sind vorgeschrieben (Fallsicherung). Abweichungen nur mit Genehmigung der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung.

AM Ist ein Auslöseseil (Seil, Kette oder Zahnriemen) vorhanden, so müssen diese auf Abriss überwacht werden.

AM Die Spannrolle des Auslöseseils muss nachschmierbar oder mit wartungsarmen Kugellagern ausgeführt werden.

AM Absturzsicherung wirkt mittels Bremszangen auf die Flach- oder Formprofile (Keilwirkung) und kann durch Aufwärtsfahrt entspannt werden.

AM Eine freie Verlegung (hängend) der elektrischen Verkabelung ist der Installation in einer Energieführungskette vorzuziehen.

AM Das Transportgut ist auf dem Lifttisch auf richtige Position abzufragen.

AM Mechanische Vor- und Rücklaufsperren für das Transportgut sind vorgeschrieben.

5.33.11 AM Roboter Werkzeugwechselsystem (automatisch)

AM Es gelten die Werksspezifischen Vorgaben für Roboter und Werkzeugwechselsysteme der einzelnen Werke.

AM Die Anbindung des Roboter-Werkzeug ist mit der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen und freizugeben.

AM Die Lieferung muss nach DIN EN ISO 10218 erfolgen.

AM Die mechanische Roboterschnittstelle ist nach EN ISO 9409-1 und -2 auszuführen.

5.33.12 A Werkstückspeicher

A Bei Werkstückspeichern, die mit NC/Servo-Ladern befahren werden, ist pro Speicher ein Meisterfach festzulegen und im Programm als Nullpunkt zu verwenden.

A Die Werkstückspeicher müssen Auffangwannen für den abtropfenden Kühlschmierstoff in der Nassbearbeitung haben. Es darf kein Kühlschmierstoff auf den Hallenboden gelangen.

A Die Werkstücke müssen in den Speicherfächern, durch ihr Eigengewicht positioniert und gehalten werden.

A Die Speicherfächer sind zu nummerieren.

A An Schutzumzäunungen dürfen keine Funktionsbaugruppen befestigt werden.

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A Das Meisterfach ist mit einem „MF“ zu kennzeichnen und für den Normalbetrieb zu sperren.

A Jedes Speicherfach muss einzeln gesperrt / abgewählt werden können.

A Der Werkstückspeicher muss ohne einzulagern, durch getaktet werden können.

5.34 AM Kleinfördertechnik

5.34.1 AM Separatoren und Ordnungsautomaten

AM Die Auskleidungen von Separatoren und Ordnungsautomaten dürfen nicht von den Beschichtungsstoffen der zu verbauenden Bauteilen/Komponenten und den Bauteilen/Komponenten selbst angegriffen werden.

AM Die Auskleidung und deren Klebstoffe dürfen keine Reaktionen mit Reinigern eingehen.

AM Magnetkörper sind gegen Staub und Fremdkörper abzudecken.

AM Vereinzelungen, Führungen und Schikanen sind formstabil und verschleißfest auszuführen. Vor der Schraubenübergabe muss eine Schraubenvereinzelung installiert sein. Es sind nur Rechenvereinzeler (Verschiebung) für Schrauben einzusetzen, keine Drehvereinzeler.

AM Übergänge zwischen Ordnungsautomaten und Linearförderern sind schraub- und einstellbar auszuführen.

AM Bauteilzuführungen sind mit Öffnungen für gezielten Schmutzaustrag zu versehen. Der Schmutz ist in geeigneten, entnehmbaren Behältnissen aufzufangen.

AM In Ordnungsautomaten ist ein Überfüllschutz zu realisieren. Bei Überfüllung muss der Ordnungsautomat abschalten und Überfüllung melden.

AM Vereinzelungen dürfen durch zu lange, zu kurze oder sonstige Ausschuss-Bauteile nicht beschädigt werden.

AM Bauteilzuführungen und Vereinzelungen sind für Wartungs- und Reparaturzwecke leicht zugänglich anzuordnen.

AM Die einfache Entnahmemöglichkeit von verklemmten Bauteilen muss vorgesehen werden. Abhängig von der Ausführung müssen Rückhaltemöglichkeiten vorgesehen werden.

AM Ordnungsautomaten mit Abdeckungen verschließen.

AM Zum Befüllen der Ordnungsautomaten sind Befülltrichter (Einweiser) erforderlich. Es darf kein Schüttgut neben die Ordnungsautomaten gelangen.

5.34.2 AM Vakuumtechnik und Handling

AM Bei der Verwendung von Ejektoren ist pro Saugwerkzeug ein Ejektor zu verwenden.

AM Saugseitig sind zwischen Vakuumerzeuger und Saugwerkzeug leicht tauschbare Filterelemente einzusetzen.

AM Zwischen Vakuumerzeuger und Saugwerkzeug sind möglichst kurze Leitungslängen zu realisieren.

AM Bei Einsatz von Schläuchen ist auf Flexibilität und knickfreie Verlegung zu achten (MBN 9666-4).

AM Nach jedem Arbeitstakt ist saugseitig eine Ausblasfunktion vorzusehen (Reinigung von Schläuchen und Saugwerkzeugen).

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AM Saugwerkzeuge sind durch elektrische Vakuumschalter abzufragen.

5.35 AM Handhabungseinrichtungen

5.35.1 AM Greifer

AM Bei Energieausfall ist zu gewährleisten, dass die im Greifer befindlichen Werkstücke mechanisch sicher gehalten werden.

A Der Greifer ist über ein Stellelement (liegende Doppelplatte) mit Justierschrauben auszurichten.

A Bei Greifer ist eine mechanische Kollisionsüberwachung zu montieren.

5.35.2 M Greifersysteme

M Das Eurogreifersystem ist als Komplettsystem für Handling-, Prozess- und Geometriegreifer gemäß den werkspezifischen Vorgaben einzusetzen.

5.35.3 AM Schwenkeinheiten

Werden Schwenkeinheiten / -zylinder eingesetzt, so sind diese mit den Fachabteilungen abzustimmen.

5.35.4 AM Manipulatoren

AM Die besonderen Ansprüche an die Arbeitsssicherheit sind zu beachten. (DIN_EN_14238 und werkspezifische Ergänzungen)

AM Ein HHG muss leicht zu bedienen sein (insbesondere die Produktaufnahme, das Verfahren und das Anfahren von Parkpositionen). Zudem muss das Gerät eine Arbeitserleichterung für den Mitarbeiter darstellen, ansonsten besteht die Gefahr der Nichtbenutzung,

5.36 AM Schraubtechnik

AM Die Auslegung der Schraubkomponenten und des Schraubfalls ist durch den Fachbereich "Schraubtechnik" genehmigungspflichtig (Reduzierung der Ersatzteilhaltung).

AM Jede einzelne Spindel muss unabhängig von den anderen leicht demontierbar sein (Reparaturfreundlichkeit). Beim Austausch der Spindel darf die Justierung zum Schraubfall nicht verloren gehen => Justiervorrichtung.

AM Die Spindel ist so auszuwählen, dass sich das zu erwartende maximale Enddrehmoment im Bereich bis 80% ihres maximalen Nenndrehmoments (Kalibrierwert der Spindel) befindet.

AM Die Schraubspindel darf nicht abgeändert werden (z.B. Abdrehen der Getriebefläche etc.).

AM Die Messaufnehmer sind direkt am Aufnehmer steckbar auszuführen. Der Drehmomentaufnehmer muss bei Schraubspindeln für Mechanisierungen direkt am Abtrieb montiert sein. Ein Getriebe (auch Winkelkopfgetriebe) zwischen Geber und Abtrieb ist nicht zulässig. Insbesondere Flachantriebe („Engraumvorsatz“, „Offenmaulabtrieb“) sind weder bei EC-Handschraubern als auch bei Schraubspindeln für Mechanisierungen zulässig.

AM Zusätzliche Führungen oder Lagerungen der federnden Werkzeugaufnahmen (Schlüsselkopf) sind zu vermeiden und nur in Absprache mit den technisch verantwortlichen Daimler Fachbereich erlaubt. Sollte eine Führung erforderlich sein, so ist konstruktiv darauf zu achten, dass während des Schraubprozesses der Schlüsselkopf keinen Kraftschluss in Form von Reibung mit der Lagerung bzw. Führung hat.

A Für die Kalibrierung ist eine elektrische oder mechanische Blockiermöglichkeit vorzusehen.

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AM Mehrfachschrauber sind auf einer gemeinsamen Konsolengrundplatte zu montieren. Diese ist zur Justage auf den Schraubfall mit Andrück- bzw. Justierschrauben am Schrauberschlitten zu befestigen.

AM Eine graphische Darstellung des Schraubbildes mit Bezeichnung der Schrauberspindeln ist neben dem Bedienpult anzubringen. Eventuell auch durch einen Monitor darstellbar.

AM Bei Löseschraubern oder bei Schraubern, welche im NIO-Fall die Schrauben wieder ganz lösen, ist ein Schraubenauswerfer/-abstreifer vorzusehen.

AM Es sind gefederte und leicht demontierbare Schlüsselköpfe einzusetzen.

AM Werkzeugsicherung mittels Formfeder oder Stift mit O-Ring.

A Bei vorhandenem Mitnehmerstift an Kurbelwelle und/oder Nockenwelle sind die Mitnehmer für die Reibmomentmessung konstruktiv mit einer Einführschräge zu versehen. Sie soll das vorzeitige Mitnehmen von Kurbelwelle und/oder Nockenwelle sowie das Auftreten einer Momentspitze bei plötzlichem Finden verhindern.

5.37 A Messsysteme

5.37.1 A Glasmaßstab

A Glasmaßstäbe sind leicht zugänglich einzubauen (Austauschzeit max. 2 Std).

A Das Typenschild muss nach Einbau des Glasmaßstabes lesbar sein. (ggf. ist ein Duplikatschild anzubringen).

A Die Positionierung der Glasmaßstäbe muss wiederholbar sein (Anschläge erleichtern die Positionierung).

A Der Glasmaßstab muss mit Sperrluft beaufschlagt werden (Sperrluftnachlauf ist erforderlich).

A Die Zeitverzögerung muss auch beim Abschalten der Steuerspannung und des Hauptschalters wirksam bleiben.

5.38 AM Messtechnik Mechanische Ausführung

5.38.1 AM Allgemein

AM Die elektrische Anschlussleitung ist am Messaufnehmer steckbar auszuführen. Die Ausführung ist nur nach MBN 9666-3 zulässig.

5.38.2 AM Kraftmessung

AM Beim Stauchzylinder-Druckkraftsensor ist die Kraft über eine Kalotte einzuleiten. Der Einbau muss spannungsfrei (schwimmende Lagerung) erfolgen. Ein Abheben der Kalotte vom Zentrierbund durch zu viel Spiel ist zu vermeiden.

AM Kraftaufnehmer dürfen bei schlagenden oder klopfenden Bewegungsabläufen nicht eingesetzt werden.

AM Es ist ein geeigneter Überlastschutz vorzusehen.

AM Der Kraftsensor ist so auszuwählen, dass sich die zu erwartende maximale Einpresskraft im Bereich bis 70% des Sensornennwertes befindet.

AM Es sind normierte Messaufnehmer zu verwenden.

AM Es ist eine externe Vorrichtung für einen zweiten Aufnehmer zur Gegenmessung (ohne Werkstück) vorzusehen. Ggf. kann dies auch durch den Einsatz eines Dummy realisiert werden.

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AM Die Krafteinleitung an den Auflageflächen muss planparallel, zentrisch und querkräftefrei erfolgen.

5.38.3 AM Wegmessung mittels Messtasten

AM Das Wegmesssystem muss mit externen Endlagenbegrenzungen zur Vermeidung von mechanischen Beschädigungen des Tasters ausgestattet sein.

AM Die Befestigung des Messaufnehmers/-tasters muss eine eindeutige Positionierung ermöglichen (Aufwandsverringerung bei Tastertausch).

AM Mechanisches Abheben des Messtasters (Springen) durch Rattern beim Einpressvorgang ist durch geeignete Maßnahmen zu vermeiden.

AM Der zu messende Weg darf nicht mehr als 70% des Tastereinsatzbereichs betragen.

AM Ein direktes Messen der auf der Zeichnung festgelegten Basisfläche ist sicherzustellen.

5.38.4 AM Drehmomentmessung

AM Die Messwertübertragung hat ohne Schleifringe zu erfolgen.

AM Es ist auf eine kompakte Bauweise des Drehmomentaufnehmers mit gelagerten Wellen zu achten.

AM Es sind normierte Messaufnehmer zu verwenden.

5.38.5 AM Maschinen- und Anlagendiagnose

A Beim Einsatz der Maschinen- und Anlagenzustandsdiagnose für Werkzeugmaschinen ist die mechanische Ausführung gemäß der MBN 9666-2 und die elektrische Ausführung / Installation gemäß der MBN 9666-3 zu realisieren.

M Beim Einsatz der Maschinen- und Anlagenzustandsdiagnose für Prozessanlagen durch Wälzlagerüberwachung oder Anlagenschwingung (z.B. Lüftungsanlagen, Pumpeneinheiten, Hochdruckpumpen, Generatoren, Kühlaggregate), ist die technische Ausführung gemäß den Herstellervorgaben, der MBN 9666-2, den werksspezifischen Vorgaben und die elektrische Ausführung / Installation gemäß der MBN 9666-3 zu realisieren.

5.39 AM Schlitteneinheiten

5.39.1 AM Allgemein

A Alle Schlitteneinheiten in der Nassbearbeitung müssen 1x täglich nach abgestimmtem Zyklus die gesamte Führungsbahnlänge abfahren. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Kühlschmierstoff- und Ölrückstände, an dem nicht ständig benutzten Führungsteil, verharzen.

A Dem Maschinenbediener wird täglich oder nach XX Werkstücken (richtet sich nach der Tagesproduktion) automatisch ein Hinweis gegeben, dass die Maschine den Gesamtweg fahren muss (der Bediener muss aus Sicherheitsgründen freigeben).

A Ist die Freigabe nach weiteren XX Werkstücken nicht erfolgt, schaltet die Maschine ab. Ein Automatikbetrieb ist dann nur möglich, wenn der Vorgang „Gesamtfahrweg“ eingeleitet und durchgeführt wurde.

AM Bei kleinen Hüben der Einheiten ist die Schmierung entsprechend den Angaben des Führungsherstellers auszulegen.

AM Die Führungsbahnen sind vor Verschmutzung zu schützen.

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5.39.2 AM Gleitführungen an Zerspanungsmaschinen

AM Gleitführungen dürfen nicht durch die Gleitfläche verschraubt werden.

AM Bei kleinen Hüben der Schlitteneinheit ist die Schmiernute entsprechend auszulegen.

A Kunststoffbeschichtete oder ausgegossene Führungen sind in der Nassbearbeitung nicht zugelassen.

5.39.3 AM Schlitten mit Profilschienenführung (PSF) Ausführung nach DIN645-2

AM An den Profilschienen müssen die Schraubenbohrungen mit Stahlstopfen/Messingstopfen bündig und ohne Ringspalt verschlossen werden.

AM Zum direkten Schutz gegen Späne, Schmutz und Kühlmittel sind im Arbeitsbereich stabile Abdeckungen, die die Führungsschienen komplett umschließen, vorgeschrieben.

A Der gesamte Arbeitsraum ist gekapselt, so dass außerhalb dieses Raumes liegende Teile der Führung mit den Abstreifern und ggf. einfachen Schutzblechen, ausreichend geschützt sind.

AM Jedes Schlittenführungselement ist über gut zugängliche Verteiler einzeln an die Zentralschmierung anzuschließen.

AM Bei fehlender Zentralschmierung sind die Einzelschmiernippel auf eine zentrale Schmierleiste zu führen (Schmierung nach MBN 9666-6 und werkspezifische Vorschriften).

AM Innerhalb eines Produktionsmittels (Transferstraße, Montagelinie usw.) sind die Ausführungsvarianten der Profilschienenführungen so gering wie möglich zu halten (ggf. Überdimensionierung).

A Für Bearbeitungseinheiten mit Zerspanungsaufgaben sind Rollenschienenführungen vorgeschrieben.

AM Auf den Führungsschienen der Profilschienenführungen dürfen keine Abdeckungen geführt oder abgestützt werden.

A Bei Anlagen die mit Emulsion betrieben werden, muss der Führungswagen eine Doppeldichtung an den Wagenstirnseiten besitzen.

A Beim Bearbeiten mit abrasiven Stoffen sind Messingstopfen nicht zulässig.

A Die Schmierverluste sind bei der Trockenzerspanung aus dem Arbeitsraum heraus zu leiten und zentral zu sammeln.

A Bei Emulsions- und Trockenzerspanung ist eine verstärkte Schmierung der Profilschienenführung erforderlich (möglichst große Menge pro Schmierimpuls bei gleichem Tagesverbrauch).

AM Metallabdeckbänder sind nicht zugelassen.

AM Verwendung von Kunststoffstopfen in Montagebereichen sind nur nach Absprache mit dem technisch verantwortlichen Daimler Fachbereich zulässig.

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MBN9666-2:2015-05, Seite 34

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5.39.4 AM Linerarkompakteinheiten

AM Linearschlitten: AM Fahrwagen mit selbst schmierender Gleitführung müssen auf die Lebensdauer der Anlage ausgelegt sein.

AM Lineartische: AM Das Einsetzen von Rundführungen ist wegen Durchbiegung nicht zulässig

AM Linearmodule: AM Profilschienen mit Fahrwagen

5.40 AM Endlagenbegrenzung

AM Für Schlitteneinheiten mit Profilschienenführung sind Endlagenbegrenzungen vorzusehen. Schlitteneinheiten mit Wälzlagerführung dürfen nicht aus den Führungen herauslaufen (Endanschläge, jedoch nicht am Führungswagen).

5.40.1 AM Stoßdämpfer

Ausführungen sind mit Projektleitung und der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen und freizugeben.

5.40.2 AM Gasdruckfedern

Ausführungen sind mit Projektleitung und der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen und freizugeben.

5.40.3 AM Gummifedern

Ausführungen sind mit Projektleitung und der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen und freizugeben.

5.41 AM Gewichtsausgleich

5.41.1 AM Allgemein

AM An schrägen und vertikalen Einheiten ist ein Gewichtsausgleich zur Massenkompensation vorzusehen (Lifte, Überheber, Montageeinrichtungen und Bearbeitungseinheiten).

5.41.2 AM Mechanisch

AM Bei Einsatz von Gegengewichten müssen diese auf der ganzen Länge geführt und gegen herausfallen gesichert werden (DIN EN ISO 12100).

AM Rollenketten für den Gewichtsausgleich sind mit einer Bürstenschmierung zu versehen.

AM Die Gegengewichte müssen zur Wartung abgesteckt werden können.

AM In der untersten Position sind Aussparungen im Bereich der Gegengewichtsbefestigung erforderlich.

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5.42 A Bearbeitungsspindeln/Bohrköpfe

5.42.1 A Spindeln

A Es sind konsequent die Kurzspindeln nach DIN 69002 einzusetzen.

A Ausnahmen sind in jedem Einzelfall zu beantragen.

A An jeder Spindel mit Sperrluft muss der Spindelflansch eine Messstelle und eine Einstellmöglichkeit für die Spindelsperrluft haben.

A Hat der Maschinenlieferant Bedenken gegen den Einsatz von Normspindeln, so muss er dieses rechtzeitig vor Auftragsvergabe der Planung (technische Daimler Fachabteilung) mit Begründung schriftlich mitteilen.

A Die zugelassenen DIN-Spindelvarianten und die Werkzeugschnittstelle sind mit der Planung (technische Daimler Fachabteilung) abzustimmen.

A Beim Einsatz von innerer Kühlschmierstoff-Zuführung an Vertikal- und Horizontaleinheiten ist die hintere Lagerung gegen Eindringen von Kühlschmierstoff abzudichten.

A Bei Vertikaleinheiten darf es im hinteren Gehäuse zu keinen Kühlschmierstoff Ansammlungen kommen.

A Bei Spindeln, die mit Weichdichtungen (Simmerringen) abgedichtet werden, sind die Laufflächen mit Keramik zu beschichten.

A Spindeln sind mit geölter Sperrluft auszuführen.

A Bei Einsatz mit innerer Kühlschmierstoff- oder Ölzuführung erfolgt die Abdichtung nur mit O-Ringen aus Materialien mit hoher thermischer und chemischer Beständigkeit FKM (Fluorkautschuk) Material

A Für jede Arbeitsspindel ist die zulässige Höchstdrehzahl auf einem Schild anzugeben.

A Die Zeitverzögerung der Sperrluft muss auch beim Abschalten der Steuerspannung und des Hauptschalters wirksam bleiben.

5.42.2 A Bohrköpfe und Getriebe

A Es dürfen nur Bohrköpfe und Getriebe nach DIN 69001 und nach DIN 69002 zum Einsatz kommen.

A Alle Spindeln mit Sperrluft in einem Bohrkopf müssen am Spindelflansch eine Messstelle und eine Einstellmöglichkeit für Spindelsperrluft haben.

A Kupplung von Motor und Bohrkopf sind nur mit Elastomer-Kupplungen ausgestattet zugelassen (DIN 69002-3).

A An Spindelstöcken und Spindelstockgetrieben mit Ölbad- und Ölumlaufschmierung ist eine elektrische Füllstandsüberwachung im Schauglas zu verwenden.

A Ölschaugläser müssen von außen demontierbar und gut einsehbar angebracht sein.

A Das kontrollierte Auffüllen von Schmieröl an Spindelstöcken und Getrieben muss ein Mitarbeiter alleine ausführen können.

A Werden Wellen oder Spindeln mit Weichdichtungen (Simmerringen) abgedichtet, so sind die Laufflächen mit Keramik zu beschichten.

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A Für Mehrfachbohrköpfe ist die höchstzulässige Getriebeeingangsdrehzahl auf einem Schild anzugeben.

A Pro Auftrag/Projekt darf nur ein Bohrkopf-Fabrikat eingesetzt werden. Das Fabrikat ist mit dem technischen Fachbereichen abzustimmen.

A Die Schmierpumpe ist extern zu installieren (Antrieb nicht über das Bohrkopfgetriebe).

A Für Bohrköpfe sind keine Ölnebel- und Ölluftschmierungen zugelassen.

A Die Bohrkopfbelüftung darf nicht im Arbeitsraum sein.

A Die Ölablass- und die Ölbefüllschraube ist mit einem Werkzeug zu öffnen.

A Die Zeitverzögerung der Sperrluft muss auch beim Abschalten der Steuerspannung und des Hauptschalters wirksam bleiben.

5.42.3 A Motorspindeln

5.42.3.1 A Allgemein

A Motorspindeln sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die Daimler Fachabteilung zugelassen.

A Baugleiche Motorspindeln sind mit gleichlangen Kabel- und Schlauchleitungen zu versehen.

A Die Kühlung der Motorspindel muss mit einem Primär- und einem Sekundärkühlkreislauf ausgeführt werden (Korrosionsschutz).

A Motorspindeln mit offener Mantelkühlung sind nicht zugelassen.

A Temperaturüberwachung im Kühlkreislauf der Motorspindel.

- Im Einlauf Überwachung der Vorlauftemperatur auf mindestens 18°C - Temperaturüberwachung unmittelbar am Auslauf der Motorspindel auf maximale

Temperatur nach Spindelherstellerangaben

A Die Zeitverzögerung der Sperrluft muss auch beim Abschalten der Steuerspannung und des Hauptschalters wirksam bleiben.

5.42.3.2 A Motorspindeln für automatischen Werkzeugwechsel

A Undichtheiten einer Kühlschmierstoff-Dreheinführung müssen von außen erkennbar sein.

A Die KSS-Hochdruckversorgung durch die Motorspindel muss auf die Normschnittstelle am Werkzeughalter angepasst werden (z.B. HSK 63, Schnittstelle Ø 8 mm).

A Alle Medienanschlüsse müssen steckbar und unverwechselbar ausgeführt werden. Es müssen kodierte Fluidkupplungen verwendet werden (Wasserkreislauf aus Edelstahl).

A Zum elektrischen Anschluss sind die Standardstecker der Steuerungshersteller zu verwenden.

A Medien- und Elektrokupplungen müssen im eingebauten Zustand der Spindel zugänglich sein.

A Der Spindeltausch ohne Inbetriebnahme hat in 2 Stunden durch geschultes Personal zu erfolgen. Der Spindeltausch ohne Inbetriebnahme beinhaltet:

- Aus- und Einbau von Hilfseinrichtungen, Bauteilen und Einheiten - Austausch der Spindel

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5.42.3.3 A Festlegung Einbaumaß Motorspindel

Stirnseitig zum Spindelflansch muss ein Einbaumaß festgelegt werden um sicher zustellen, dass man die gleichen Motorspindeltypen problemlos gegeneinander tauschen kann. Das Einbaumaß ist mit dem technisch verantwortlichen Daimler Fachbereich festzulegen (Toleranz 0,03mm).

5.42.4 A Drehzahlüberwachung bei Bearbeitungsspindeln

A Eine Spindeldrehzahlüberwachung ist nicht grundsätzlich erforderlich, es ist entsprechend dem Bearbeitungsfall mit dem Fachbereich abzustimmen.

A Bei Ausfall der Drehzahl muss die Vorschubbewegung gestoppt werden.

5.42.5 A Gewindeschneiden und Gewindeformen

A Werden Gewinde mit Leitpatronen geschnitten, so müssen diese nach DIN 69001 ausgeführt werden.

A NC/Servo-Gewindeschneiden und Gewindeformen ist ohne Ausgleichfutter zugelassen (Sicheres Herausfahren nach Not-Aus im Prozess muss realisiert werden).

A Für Gewindeschneiden und Gewindeformen mit Leitpatronen sind geregelte Spindelmotoren zu verwenden (Genauer Umschaltpunkt).

A Bei sehr tiefen Gewinden ist eine innere Kühlschmierstoff-Zufuhr erforderlich.

A Sackbohrungen sind unmittelbar vor dem Gewindeschneiden/-formen von Spänen zu reinigen.

A In der Gewindespindel-Grundstellung und in der maximalen Tiefe des zu schneidenden Gewindes muss eine ausreichend große Gewindegangzahl im Eingriff sein, um ein Auslaufen der Spindel aus der Patrone zu verhindern.

5.43 AM Werkstück-Spannvorrichtungen Allgemein

A Die Spannvorrichtungen sind so zu gestalten, dass Bearbeitungsrückstände ungehindert abfließen können.

AM Vorrichtungen so einfach wie möglich bauen.

AM Saubere Werkstückauflagen sind taktgebunden zu gewährleisten.

A Wenn gegen Spannpratzen gearbeitet werden muss, dann muss die Spannung verkeilt werden (Ausnahmen sind im Einzelfall durch den technisch verantwortlichen Daimler Fachbereich zu genehmigen).

AM Eine ausreichende Schmierung der Vorrichtungsfunktionsteile ist sicherzustellen.

AM Zahnstangen und Zahnräder müssen geschmiert und gegen Eindringen von Schmutz, Spänen, Kühlschmierstoff, Feuchtigkeit und Kondenswasser geschützt werden.

A Bewegliche Teile dürfen grundsätzlich nicht im Vorrichtungsgrundkörper laufen.

A Das Verwenden von DU- und Kugelbüchsen in Spannvorrichtungen in der Zerspanung ist nicht zulässig.

AM Die Spannwege der Spanneinrichtungen sind direkt abzufragen.

A Fixierbolzen/Index, Auflage- und Anlagepunkte dürfen nicht als Gewindeschraube ausgeführt werden, sondern als Passsitz mit Sicherungsschraube.

AM Bei Einsatz von mechanischen Spannern sind diese selbsthemmend auszuführen.

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A Auflagepunkte sind schnellwechselbar, verschleißfest und in der Höhe abstimmbar auszuführen.

A Fixierbolzen innerhalb der Vorrichtung müssen dort, wo die Koordinaten wichtig sind, über eine Abstimmplatte in jeder Richtung justiert werden können. Diese Fixierbolzen müssen eine Sollbruchstelle haben (bei Überlastung ein Ausbrechen der Spannvorrichtung verhindern).

A Das Werkstück muss auf der Zwischenablage formschlüssig gehalten werden (durch Indexbolzen oder seitliche Begrenzungselemente).

A Sollen Prüf-, Mess- oder sonstige Operationen in den Zwischenablagen erforderlich sein, so muss im Einzelfall geprüft werden, ob das Werkstück festgehalten werden muss.

AM Innerhalb eines Projektes/Lieferumfangs sind Spannvorrichtungen von einem Hersteller einzusetzen.

5.43.1 AM Kraftspannfutter (Drehfutter Zylinder mit rotierender Ölzufuhr)

Ein Kraftspannfutter dient zur Aufnahme von Werkzeugen oder Materialien.

5.43.2 AM Kraftspanner

Ein Kraftspanner ist ein durch sein physikalisches Prinzip (Keil, Hebel, Zahnstange etc.) vorgegebene Spanneinrichtung zum Klemmen und Fixieren von Materialien.

5.43.2.1 AM Handspanner

Der Kraftspanner wird per Hand geschlossen / geöffnet.

5.43.2.2 AM Pneumatisch

Der Kraftspanner wird pneumatisch geschlossen / geöffnet.

5.43.2.3 AM Hydraulisch

Der Kraftspanner wird hydraulisch geschlossen / geöffnet.

5.43.3 AM Klemmhülsen, Spannelemente und Druckhülsen

Das Werkstück muss auf der Zwischenablage formschlüssig gehalten werden (durch Indexbolzen oder seitliche Begrenzungselemente).

5.44 AM Rund-, Dreh- und Schalttische

5.44.1 AM Allgemein

AM Für alle Tische sind die höchstzulässigen Geschwindigkeitswerte und Belastungen anzugeben (Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit).

AM Das Auffüllen von Öl und die Füllstandskontrolle müssen von 1 Mitarbeiter ausgeführt werden können (z.B. in Transferstraßen Schauglas und Befüllstutzen nach außen verlegen).

AM Es ist darauf zu achten, dass möglichst wenige Tischtypen zum Einsatz kommen.

AM Die Tische dürfen keine Reibkupplung haben.

A KSS-Zuführung durch den Tisch sind nur mit separatem Drehverteiler zulässig.

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5.44.2 AM NC/Servo-Rundtische

maßlich genaue Positionierung (elektrisch) in beliebiger Teilung.

AM die jeweiligen Ausführungen sind mit Projektleitung und der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen und freizugeben.

AM Die Positionsgeber müssen leicht zugänglich sein (zum Tausch kein Abbau von Baugruppen).

5.44.3 AM Drehtische oder Schalttische

maßlich genaue Positionierung (mechanisch, z.B. Indexwalze) definierte Teilung gleicher Winkelschritte

AM die jeweiligen Ausführungen sind mit Projektleitung und der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen und freizugeben.

AM Die Ansteuerung muss frequenzgeregelt ausgeführt sein.

5.45 A Revolver

A Die jeweiligen Ausführungen sind mit Projektleitung und der verantwortlichen technischen Daimler Fachabteilung abzustimmen und freizugeben.

5.46 AM Markiersysteme

5.46.1 AM Stempelmaschinen

AM Manuelle, pneumatisch oder hydraulisch betriebene Prägeeinheiten sind zulässig.

5.46.2 AM Typenradpräger

AM Positionierungen, die über eine Kugelroll- oder Gewindespindel ausgeführt werden, sind mit einer Sicherheitskupplung auszurüsten.

AM Die zu prägende Fläche ist möglichst direkt mittels zugestelltem Gegenhalter abzustützen (zur Vermeidung von Ausweichbewegungen und Glockeneffekt bei Hohlkörpern). Der Gegenhalter ist zu verkeilen.

AM Die Kontaktflächen des Gegenhalters sind als Wechselteile zu gestalten.

AM Bei Verwendung von Typenradprägern sind Scheibenräder zu verwenden (bei Topfrädern Bruchgefahr an den abgekanteten Zungen).

AM Der Antriebsriemen des Prägerades ist mit einer Spannrolle (Federvorspannung) auszuführen.

AM Typenräder sind mit einzelnen austauschbaren Typen/Zeichen zu gestalten (einlöten ist nicht zulässig).

AM Typenräder müssen leicht austauschbar zu montieren sein.

AM Der Einbau sollte nur in einer Stellung möglich sein.

AM Wenn es der zu verwendende Zeichensatz zulässt, ist dieser auf dem Typenrad mehrfach anzuordnen. Die Zeichensätze müssen über ein Programm leicht anwählbar (Sofortmaßnahme bei Typendefekt).

AM Die Zeichensätze müssen im eingebauten Zustand leicht zu reinigen sein.

AM Es ist ein Belegungsplan für das Typenrad zu erstellen.

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AM Der Prägestempel muss einstellbar sein.

5.46.3 AM Abrollprägemaschinen

AM Einzusetzen zum Prägen von massiven oder hohlen Rundteilen sowie flachen Werkstücken.

5.46.4 AM Nadel-/Ritz-Präger

AM Der Nadelpräger muss als Gesamtmodul mit geringem Aufwand tauschbar sein (wenige und gut zugängliche Verbindungselemente, Positionierhilfen).

AM Die Energiezuführung ist steckbar zu gestalten (Austauschbarkeit).

AM Die Prägenadel muss ohne Sonderwerkzeug leicht tauschbar sein.

AM Die Prägetiefe muss einstellbar sein.

AM Einer Verschmutzung der Mechanik durch Umgebungseinflüsse ist durch eine geeignete Kapselung zu verhindern.

5.46.5 AM Laser

AM Für hohe Schreibgeschwindigkeit, große Flexibilität ohne Krafteinwirkung auf das Werkstück.

5.47 AM Schweißen

5.47.1 AM Bolzenschweißen (Zündabhubschweißverfahren)

Gehört zu den Lichtbogenpressschweißverfahren. Ziel des Bolzenschweißens ist das dauerhafte Verbinden von bolzenförmigen Elementen (z.B. Gewindebolzen, Stifte) mit größeren Bauteilen (z.B. Karosseriebleche).

5.47.2 AM MSG-Schweißen

ist ein Lichtbogenschweißverfahren, bei dem der abschmelzende Schweißdraht von einem Motor mit veränderbarer Geschwindigkeit kontinuierlich nachgeführt wird. Gleichzeitig mit dem Drahtvorschub wird der Schweißstelle über eine Düse das Schutzgas zugeführt.

5.48 AM Schweißzangen

5.48.1 AM Roboterzangen und stationäre Zangen (Maschinenzangen)

Sind mobile Schweißgeräte zum Punktschweißen, die von Industrieroboter zum Schweißort geführt werden.

Sind fest montierte Schweißgeräte zum Punktschweißen.

5.48.2 AM Hand- Trafozangen

sind mobile Schweißgeräte zum Punktschweißen, die von Hand oder durch Manipulatoren zum Schweißort geführt werden.

5.48.3 AM Elektro- Servozangen

Sind fest montierte oder mobile Schweißgeräte zum Punktschweißen. Mobile Schweißgeräte werden durch Industrieroboter oder von Hand bzw. durch Manipulatoren zum Schweißort geführt werden.

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MBN9666-2:2015-05, Seite 41

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5.49 AM Gelenkwellen Zur Übertragung von Drehmomenten von nichtfluchtenden Drehachsen, sich gegeneinander bewegenden Teilen oder zum Längenausgleich.

5.49.1 AM Kardanwelle

Mit zwei Kreuzgelenken wobei die Endwellen nur dann die gleiche Winkelgeschwindigkeit haben, wenn diese parallel liegen.

5.49.2 AM Gleichlaufwelle

Geringerer Winkelversatz wie Kardanwelle, durch Einsatz von Gelenkscheiben besserer Gleichlauf und höhere Laufruhe.

5.49.3 AM Doppelgelenkwelle

Mit zwei Kugelgelenken und Längenausgleich, wobei die Endwellen immer die gleiche Winkelgeschwindigkeit haben.

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MBN9666-2:2015-05, Seite 42

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5.50 AM Lackversorgung

Inhalt in Erstellung

5.50.1 AM Kolbenpumpen

Inhalt in Erstellung

5.50.2 AM Membranpumpen

Inhalt in Erstellung

5.50.3 AM Rücklaufregler

Inhalt in Erstellung

5.51 AM PVC & Kleben

Inhalt in Erstellung

5.51.1 AM Kolbenpumpen

Inhalt in Erstellung

5.51.2 AM Fasspumpen

Inhalt in Erstellung

5.51.3 AM Dosiertechnik

Inhalt in Erstellung

5.51.4 AM Pistolen

Inhalt in Erstellung

5.51.5 AM Materialregler

Inhalt in Erstellung

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MBN9666-2:2015-05, Seite 43

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5.51.6 AM Heizschläuche

Inhalt in Erstellung

5.52 AM Räder und Rollen

AM Lenk-, Gleit-, Bock- und Laufrollen und Räder Anwendungen und Einsatz nach Hersteller Vorgaben!

5.53 AM Handhabungseinrichtungen / Handhabungssysteme

5.53.1 AM Tragarm und Drehmomentabstützung

AM Die Anbindung des Gewichtsausgleichers (Balancer / Autostaten / Federzug) zu der Teleskopabstützung muss ohne Demontage einzelner Bauteile sichtbar sein. Das Drahtseil des Balancers / Autostaten / Federzuges muss im eingebauten Zustand auf Beschädigungen überprüft werden können.

AM Die Anbindung eines Federzuges (Balancers / Autostaten) an einer Teleskopabstützung muss so gestaltet sein, dass der Federzug ohne aufwendiges Demontieren der Teleskopabstützung gewechselt werden kann.

AM Die obere Endlage bei einer Teleskopabstützung muss gedämpft angefahren werden (Stoßdämpfer, Feder oder Gummipuffer).

AM Der Teleskopauszug muss gegen Herausfallen gesichert sein. Bei dem Einsatz von Pneumatik-zylindern zur Unterstützung des Teleskopauszuges (ohne Gewichtsausgleich) sind diese mit Klemm-einheiten auszulegen. Zudem ist der Teleskopauszug mit einem Lastsicherungsgerät gegen Absturz zu sichern.

AM Zur Befestigung des Drahtseils müssen Kauschen und Pressklemmen verwendet werden (keine Seilklemmen einsetzen).

AM Sämtliche Werkzeuge ab einem Gesamtgewicht von über 15kg sind gegen Herunterfallen zu sichern. Für die Anbindung ab dieser Gewichtsklasse müssen Federzuge (Balancers / Autostaten) mit doppelten Tragseil eingesetzt werden.

AM Bei Drehschraubern, die am Werkstück abgestützt werden müssen, ist die Abstützung so auszulegen, dass zum Gegenmessen des Werkzeuges ein externer Messwertaufnehmer installiert werden kann.

AM Sind Werkzeuge angeschraubt, müssen die Gewinde gegen Herausdrehen gesichert werden (nicht einkleben). Bei Schraubverbindungen mit Durchgangsbohrungen sind selbstsichernde Muttern einzusetzen. Bei Schweißkonstruktionen sind DIN-gerechte Materialien zu verwenden und auf eine fachgerechte Ausführung ist zu achten. Schweiß- Prüfbescheinigungen sind beizustellen.

AM Bei der konstruktiven Auslegung der Teleskopauszüge müssen Standard Führungskomponenten eingesetzt werden. Um ein Höchstmaß an Leichtgängigkeit, Stabilität und Sicherheit zu erreichen, muss ein geschlossenes System in Rahmenbauweise mit zwei Linearführungen eingesetzt werden.

5.53.2 AM Manipulatoren/Hebezeuge

AM Beim Handhaben von A nach B, wird eine definierte Position eines geometrisch definierten Objekts entweder geschaffen, oder für eine begrenzte Zeit aufrechterhalten.

5.53.3 AM Balancer/Federzug/Autostat

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MBN9666-2:2015-05, Seite 44

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AM Balancer/Federzug/Autostaten (Gewichtsausgleicher) dienen der Erleichterung von Arbeitsvorgängen und Arbeitsprozessen.

5.53.4 AM Lastaufnahmeeinrichtung nach DIN EN 13155

AM Tragmittel, Lastaufnahmemittel und Anschlagmittel: Als Lastaufnahmemittel gelten nicht fix mit der Hebeeinrichtung verbundene Bauteile, die zwischen Kran- oder Hebezeughaken und Nutzlast angebracht werden, um die Last sicher aufzunehmen.

5.54 AM Kennzeichnung

5.54.1 AM Kennzeichnung von Handhabungsgeräten

Die Kennzeichnungen müssen folgende Informationen enthalten und dauerhaft angebracht sein:

- Inventar- und F-Nummer Daimler - Hersteller (Vorrichtungs-/Seriennummer des Herstellers) - Baujahr - Gesamtgewicht (inkl. Werkzeuge) - Prüfungszyklus/Prüfplakette - Max. Drehmoment (ergänzend bei Drehmomentabstützungen) - CE Kennzeichnung

6 Abmessungen und Toleranzen/Lieferform

6.1 AM Verwendung von Normteilen

AM Es sind grundsätzlich Normteile einzusetzen.

AM Normteile dürfen in Ihren Abmessungen, Werkstoffen und Eigenschaften nicht verändert werden.

AM Von Normteilen abweichende Komponenten sind bei Ersatz- und Verschleißteilen durch eine beigestellte Fertigungszeichnung, ohne Zusatzkosten, zu dokumentieren.

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MBN9666-2:2015-05, Seite 45

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Anhang A (informativ) Prozessbeschreibung

A.1 Freigabeprozess

Einsatz neuer Komponenten in MBN, Konzern-spezifischer Einsatz

Freigabe mechanischer Neukomponenten

MBN-AK

„MBN“ = Mercedes-Benz Norm

Test

i.O.

Freigabe MBN

Keine Freigabe

n.i.O.

Projekt

Test

i.O.

Freigabe Projekt

z.B. BR XXX

Planung / Instandhaltung

Durch Planung

Legende: möglicher Prozess Standardprozess

Information an Projekt, Freigabe ohne zusätzlichen Test durch Projekt ja/nein?

IH