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Das Magazin für Kunden und Entscheider in der Logistikbranche Ausgabe 1 | 2013 Ob und wem Menschen vertrauen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der wichtigste: Erfahrung Retaillogistik: Gemeinsam die passende Lösung finden Logwin im Gespräch über den Mehrwert individueller Logistik, vermeintlich günstige Pakete und die Herausforderungen im Netzwerk Von Schiff zu Schiff Luxusyachten nach Miami Logistik ist Vertrauenssache

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Das Magazin für Kunden und Entscheider in der LogistikbrancheAusgabe 1 | 2013

Ob und wem Menschen vertrauen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der wichtigste: Erfahrung

Retaillogistik:Gemeinsam

die passendeLösung finden

Logwin im Gespräch über den Mehrwert

individueller Logistik, vermeintlich günstige

Pakete und die Herausforderungen

im Netzwerk

Von Schiff zu Schiff

Luxusyachten nach Miami

Logistik ist Vertrauenssache

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Liebe Leserinnen und Leser,

ob wir unser Auto aus der Werkstatt holen, uns beim Zahnarzt behandeln las­sen oder ein Paket versenden – ohne Ver­trauen geht es nicht. Wo Menschen zusam­menleben und zusammenarbeiten, müssen sie sich aufeinander verlassen. Niemand hat Zeit, sich im Alltag stets persönlich über Quali­fikation und Eignung seines Gegenübers zu in­formieren. Ein gewisser Vertrauensvorschuss begleitet fast jeden Schritt.

Auch die Logistik ist von Menschen gemacht. Hinter allen Warenbewegungen stehen Mitarbeiter, die mit Erfahrung und Können dafür sorgen, dass die Produkte ihrer Auftraggeber unversehrt und sicher das Ziel erreichen. Kunden, mit denen wir schon viele Jahre oder Jahrzehnte zusammenarbeiten, wissen, dass sie sich auf uns verlassen können. Andere kennen uns vielleicht noch nicht. Sie müssen erst selbst erfahren, dass der persönliche Dialog auf Augenhöhe für uns selbstverständlich ist. Denn nur wenn Menschen direkt miteinander in Kon­takt stehen, kann eine partnerschaftliche und vertrauensvolle Geschäftsbezie­hung entstehen. Sie ist der Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg.

Bei Logwin hat jeder Kunde einen festen Ansprechpartner, an den er sich wenden und auf den er zählen kann. Logwin verbindet diese Kundennähe mit leistungs­fähigen, globalen Logistikkonzepten. Um sie umzusetzen und komplexe Supply Chains zuverlässig zu realisieren, muss Logwin ebenfalls vertrauen: Wir verlassen uns auf unsere Partner bei den Airlines und den Reedereien ebenso wie auf die Ex­perten am Flughafen­Tower oder beim Wetterdienst. Indem wir alle um sichtig handeln, sorgfältig prüfen und täglich unser Bestes geben, machen wir das Leben und unseren Arbeitsalltag so sicher wie möglich – und schaffen eine solide Vertrauensbasis für die Zukunft. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit dem Logwin Magazin!

Herzlichst Ihr

Berndt­Michael WinterCEO Logwin AG

Logwin Magazin 01|1 32

editorial

Simone Schneckenburger ist in der Logwin­Niederlassung Pratteln in der Schweiz im Bereich Oceanfreight tätig.

Über Logwin und seine

Dienstleistungen

Als integrierter Logistikdienst­leister entwickelt Logwin ganz­heitliche Logistik­ und Service­lösungen für Industrie und Handel mit rund 4.800 Mitar beitern in rund 40 Ländern. Logwin bietet Kontraktlogistik, weltweite Luft­ und Seefracht sowie Transport­lösungen auf Straße und Schiene. Mit individuellen Logistikkonzep­ten bringt Logwin das Geschäft seiner Kunden nachhaltig voran. Wie das für Sie funktioniert? Das erfahren Sie unter www.logwin-logistics.com

Leser- befragung

Ihre Meinung zum Logwin Magazin ist uns wichtig:

www.logwin-feedback.com

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inhalt

schwerpunkt

projekte

Länderreport hintergründe

4 Vertrauen ist kostbar GehalteneVersprechenzahlensichaus. WieVertrauenentsteht.

6 Wie angewurzelt SichereLadung

7 Safety First SicherheitsbekleidungbeiLogwin

8 Und nun zum Wetter InterviewmitBertholdLeschervom DeutschenWetterdienst

9 Den Wettlauf gewinnen SosichertLogwinseineIT

10 Den Himmel im Blick MarkusWürgerüberseineArbeit alsFluglotseamFlughafenFrankfurt

11 Unsichtbares sichtbar machen Transportvonsensiblen RöntgenscannernfürRapiscan

12 An jedem Ort sicher Umzäunt,überwacht,verschlossen– SichereRetaillogistik

13 Was tun, wenn’s brennt? DieLogwinBetriebsfeuerwehr inTraiskirchen

14 Die neue Klarheit WeltweitesToolfürSupplyChain Management

15 newsflash NeueLogwinLänderseitenonline HilfefürFlutopfer LogwinbeiFacebook

4

24hintergrund

Alle an einem TischDirkEwersundOliverMazatüberdenMehrwertindividuellerRetaillogistikabSeite24

Länderreport

Österreich – KüssdieHand,schönesLand! Berge,SeenunddieGeschichtealsVielvölkerstaatmachenÖsterreichzueinembesonderenLand–abSeite16

www.logwin-logistics.com 3

schwerpunkt

WiewichtigdierichtigeArbeitskleidungfürdieSicherheitderMitarbeiterist,imSchwerpunktabSeite4

24 Alle an einem Tisch DirkEwersundOliverMazatüberden MehrwertindividuellerRetaillogistik, vermeintlichgünstigePaketeunddie HerausforderungenimNetzwerk

28 In Lichtgeschwindigkeit ErfolgreicheAutomatisierungim LagerfürOriflameundNespresso

30 Global Player mit Flügeln Weltweitpendelnetwa50MilliardenVögel zwischenBrutgebietundWinterquartier

16 Küss die Hand, schönes Land! Österreich–Berge,Seenunddie GeschichtealsVielvölkerstaat machenÖsterreichzueinem besonderenLand

19 Geschützt vor Wind und Wellen SeemäßigeVerpackungaus

Traiskirchen

20 newsflash NeuesausdemweltweitenLogwinNetz: Australien–Indien–Korea– Kroatien–Spanien

21 Point of Sale im Netz RelaunchdesWebshopsfürMAN Auf den Leib geschneidert KlugesLagerfachsystemschafftPlatzfür BMW-Originalteil

22 Auf in neue Gewässer ZweiLuxus-Yachtenauf demWegnachMiami

23 Azubis ausgelagert AustauschprogrammmitHugoBoss

16

Und nun zum Wetter„WetteristeinchaotischesSystem“,erklärt

BertholdLeschervomDeutschenWetterdienstimInterviewaufSeite8

32 Koffeinnachschub per Schiff Logwintransportiert„braunesGold“ fürINSTANTA

33 Immer unter Strom EiligeLuftfrachtfürHitec

34 Sensible Riesen GraphitaufderTranssibirischenEisenbahn

35 Gewinnspiel

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die Basis von aLLem

Vertrauen ist kostbarEs zu gewinnen, ist schwer, es zu verlieren, tut weh.

Am Anfang einer Beziehung – ob geschäftlich oder privat – muss

es geschenkt werden. Und wenn alles gut läuft, kann es wachsen.

schwerpunktthema — sicherheit

Logwin Magazin 01|1 34

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5www.logwin-logistics.com

Auf Nummer sicherIn der Geschäftswelt dominieren harte Fakten. Kosten­Nutzen­Rech­nungen sind hier nicht nur legitim, sondern entscheiden über Gewinn und Verlust. Doch spätestens, wenn am Ende zwei Angebote nahezu identisch sind, kommt das Bauchgefühl ins Spiel: Welcher Geschäfts­partner dann den Zuschlag erhält, ist vielleicht der Sympathie oder einem geteilten Hobby geschuldet. Ob die Entscheidung richtig war, lässt sich am Ergebnis überprüfen.

Hilfreich für einen Vertrauensvorschuss sind Referenzen. Sie bele­gen, dass andere schon gute Erfahrungen mit dem betreffenden Partner gemacht haben, ihm vertrauen oder vertraut haben. Ähnlich aussage­kräftig sind Mitgliedschaften oder objektiv anerkannte Zertifikate – um Mitglied zu werden oder ein Gütesiegel zu erhalten, sind bestimmte Auf­lagen zu erfüllen. Viele geschäftliche Beziehungen sind überhaupt nur möglich, wenn verbindliche Normen eingehalten werden. Qualitätsprü­fungen sind deshalb schon lange Standard: Das fängt beim garantiert biologischen Babybrei an und reicht bis zur gültigen TÜV­Plakette des privat gekauften Gebrauchtwagens.

Keine Ausnahme von der RegelNeben den gesetzlichen Vorgaben setzen sich branchen­ oder unter­nehmensinterne Auflagen durch – selbst gesteckte Ziele, die maximale Qualität und Sicherheit gewährleisten sollen. Oft gehen diese sogar über das gesetzlich vorgegebene Maß hinaus. Unternehmen, die sich selbst strenge Kriterien auferlegen und alle verbindlichen Standards einhalten, haben die besten Voraussetzungen, das Vertrauen ihrer Geschäftspartner zu gewinnen. ■

Ob und wem Menschen vertrauen, hängt von

verschiedenen Faktoren ab. Der wichtigste davon

ist die Erfahrung: Gehaltene Versprechen und

ehrliche Antworten zahlen sich aus.

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6 Logwin Magazin 01|1 3

OhrstöpselSie schützen bei lautem Umfeld nicht nur das Gehör, sondern auch das Trommelfell und den Gehörgang. Durch ihre elastische Form passen sie sich dem Ohr gut an.

SchutzbrilleSie verhindert, dass Fremdkörper oder Flüssigkeiten ins Auge eindringen und es verletzen.

SchutzhelmEr schützt den Kopf vor herabfallenden Gegenständen, außerdem bewahrt er vor Verletzungen in engen Teilen des Lagers.

Wer den ganzen Tag auf der Straße unterwegs ist, der erlebt auch brenzlige Situatio­nen. Dabei muss es nicht immer der Unfall kurz vor dem eigenen Fahrzeug oder das Stauende in der Kurve sein, das den Lkw­Fahrer zu einer Vollbremsung zwingt – auch das Fahrverhalten der anderen Verkehrsteilnehmer kann ein abruptes Abbrem­sen erfordern. „An solche Momente müssen die Fahrer bereits denken, wenn sie den Lkw beladen“, sagt James Bailey, Head of Quality, Safety and Environment Solutions bei Logwin. „Denn im Ernstfall muss die Fracht diese Bewegungen aushalten.“

Formschlüssig und kraftschlüssigDie zwei wichtigsten Arten, die Ware vom Rutschen abzuhalten, sind die formschlüs­sige und die kraftschlüssige Ladungssicherung. Bei der formschlüssigen Methode stützen die Wände des Frachtraums das Transportgut. Holme und Keile füllen die Zwischenräume. „Man könnte es so formulieren: Die Ladung kann nicht anders!“, erklärt James Bailey. Bei der kraftschlüssigen Sicherung kommen Hilfsmittel wie Spann ketten oder ­gurte zum Einsatz. Sie wirken zum Beispiel in Kurven oder beim Bremsen der Lageänderung entgegen. Die Hilfsmittel erhöhen dabei die Reibkraft – also die Kraft, die die Ladung dem Verschieben entgegenstellt. Antirutschmatten können diese Kraft noch zusätzlich erhöhen. „Beide Methoden können auch kombi­niert werden“, sagt James Bailey. „So ist die Ladung optimal gesichert.“

In den Schulungen spielen physikalische Gesetze eine große Rolle. Wie hoch sind Gewichts­, Brems­ oder Reibkraft? In welche Richtungen wirken die verschiedenen Kräfte? Und welchen Einfluss hat die Ladungssicherung darauf? Hier lernen die Fah­rer, was bei der Verteilung der Last zu beachten ist. „Die Lastenverteilung und die Ladungssicherung hängen auch immer vom Fahrzeugtyp ab“, erklärt James Bailey. „Nicht jeder Lkw eignet sich für jede Ladung.“

Für die sichere Beladung ist übrigens nicht der Fahrer allein zuständig – auch Ab­sender, Frachtführer, Verlader und Halter haben Pflichten zu erfüllen. Der Fahrzeug­halter etwa ist verantwortlich für den ordnungsgemäßen Zustand und die Ausrüs­tung des Lkw; der Absender muss seinen Dienstleister auf besondere Anforderun­gen bestimmter Waren hinweisen. Nur alle gemeinsam tragen zum sicheren Transport der Waren bei – und damit zur Sicherheit auf der Straße. ■

Ladungssicherung

Wie angewurzeltBeschleunigung, Fliehkraft, Verzögerung – wer für die Ladungs-

sicherung auf dem Lkw zuständig ist, der hat es mit handfester

Physik zu tun. Wo muss der Schwerpunkt des Transportguts

l iegen? Welche Formen der Ladungssicherung gibt es? Das und

mehr lernen und üben die Fahrer in regelmäßigen Schulungen.

Ladungssicherung: Beim Beladen des LKW muss ein Fahrer bereits an mögliche brenzlige Situationen im Straßen-verkehr denken.

Atemschutz- maskeSie schützt Lunge und Atemwege gegen fes-te Partikel und flüssige Aerosole. Zum Ein-satz kommt sie an staubigen Arbeitsplätzen oder in Notfällen wie bei Rauchentwicklung oder Ausströmen von Gas.

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7www.logwin-logistics.com

schwerpunktthema — sicherheit

seLBstverständLich

Warnweste Sie erhöht die Sichtbarkeit der Lagermitar-beiter: Die neongelbe Farbe fällt von weitem auf, die reflektierenden Streifen werfen das Licht verschiedener Quellen hell zurück.

Arbeits- handschuheGegen mechanische Risiken wie Quetsch- oder Schnittverletzungen schützen die Arbeitshand-schuhe. Der Ultra-Feinstrickhandschuh verfügt außen über eine Poly urethane-Beschichtung.

Sicherheitsschuhe Sie bewahren vor Verletzungen und Feuch-tigkeit. Die Zehenkappe schützt die Füße gegen Stoßeinwirkung, die Schuhe sind antistatisch und wasserdurchtrittsfest.

Hand-reinigungsmittel

Es löst hartnäckige Verschmutzungen schneller als Seife und schont so die Hände. Die Haut wird gereinigt und gepflegt und kann dadurch schneller wieder atmen.

Safety FirstVon Kopf bis Fuß kleidet Logwin seine Lagermitarbeiter ein.

Die Kleidung schützt nicht nur gegen Kälte, sondern auch vor Unfällen.

Die Schutzstufe der einzelnen Kleidungsstücke entspricht europäischen

Sicherheitsnormen.

weiterBiLdung ist pfLicht

Den Ernstfall geprobtIn den meisten Ländern ist die Weiterbildung der Berufskraftfahrer Pflicht. Auch die Lkw­Fahrer, die für Logwin im Einsatz sind, nehmen jährlich an Fortbildungen und Sicherheitstrainings teil. Der weltweit zweitgrößte Automobilclub ADAC bietet dazu fünf verschiedene Module an – bei Logwin steht jedes Jahr ein anderes Modul auf dem Programm. Beim Eco­Training etwa optimieren die Teilnehmer ihren Fahrstil hin­sichtlich des Kraftstoffverbrauchs. Die theoretischen Kenntnisse wen­

den sie schon bei der Schulung im Fahrtraining an. Im Bereich Sicher­heitstechnik lernen die Teilnehmer moderne Bremssysteme, Antriebs­aggregate oder Getriebebauarten kennen. Die Wirkungsweise der Sys ­ teme trainieren sie dann in simulierten Extremsituationen. Auch ein Modul zur Ladungssicherheit darf nicht fehlen – hier stehen die Sicher­heitsvorschriften und die physikalischen Gesetze im Mittelpunkt.

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schwerpunktthema — sicherheit

Wird es heute noch gewittern? Für die einen hängt

von der Wettervorhersage nur der Freibadbesuch

ab. Doch Berufsgruppen wie Landwirte, Logistiker

oder auch Mediziner sind auf verlässliche Prognosen

angewiesen. Das Logwin Magazin sprach mit

Berthold Lescher vom Deutschen Wetter-

dienst (DWD). Er ist dort stellvertre-

tender Leiter der Luftfahrtzentrale

Mitte in Frankfurt am Main, Abtei-

lung Flugmeteorologie.

Wahrscheinlichkeitsrechnung

Und nun zum Wetter

Logwin Magazin: Wie lange im Voraus kann man das Wetter vorhersagen, und wie ver­lässlich sind die Prognosen?Berthold Lescher: Die Prognosen für die nächsten drei Tage sind relativ verlässlich, in der Flugmeteorologie liegt die Trefferquote bei über 80 Prozent.

Logwin Magazin: Woran liegt es, dass die Prognosen nicht genauer sind?Berthold Lescher: Wetter ist ein chaotisches System, auf das viele verschiedene Faktoren einwirken: Strahlung, Luftdruck, Temperatur, Luftfeuchte, Wind und die Beschaffenheit der Erdoberfläche. Alles ist abhängig von der Sonne – sie ist der Wettermotor, ohne Sonne gäbe es kein Wetter. Schnell wechselnde Wetterlagen lassen sich nicht genau bestimmen, zum Beispiel bei Gewitter. Manchmal fehlt dann nur ein Quäntchen, so dass es nicht zum Ausbruch kommt. Viele Vorher­sagen sind auch ungenau, weil sie sich auf einen zu großen geografischen Bereich beziehen. In ei­ner Großstadt kann es im Sü­den regnen, während im Norden die Sonne scheint.

Logwin Magazin: Sie sind beim DWD für Flugwetterberatung zuständig. Gibt es bei bestimmten Wetterlagen auch Flugverbote?Berthold Lescher: Es gibt keine Verbote. Wir sprechen nur Empfehlun­gen und Warnungen aus. Gefährlich für die Luftfahrt sind beispielsweise Gewitterlinien, also viele Gewitterzellen aneinander gereiht. Kein Pilot

möchte in eine Gewitterwolke fliegen. Diese Wettersysteme sind mit heftigen Turbulenzen, Hagel und starker Vereisung

verbunden – die absoluten Feinde eines Luftfahrzeu­ges. Über ihre Radarsysteme können Piloten Ge­

witterwolken sehr genau sehen. Dann entschei­det der Pilot – Wetterdienst und Fluglotsen können nur Hilfestellung geben.

Logwin Magazin: Welche Extremsituationen beeinträchtigen die Luftfahrt noch?Berthold Lescher: Am bekanntesten ist si­cher die Aschewolke, die 2011 für Flugausfälle

gesorgt hat. Damals galt die Vorschrift, dass in einem kontaminierten Luftraum keine Flug­

bewegung mit Passagierbeförderung stattfinden darf. Inzwischen wurde nachgesteuert, insbeson­

dere auf Betreiben des DWD. Zuvor mussten alle dem Volcanic Ash Advisory Center folgen, heute sind beispiels­

weise die Daten aus flugzeuggestützten Messungen maßgeblich; zudem erstellen wir eigene Ausbreitungsberechnungen.

Ein glücklicherweise eher seltenes Phänomen ist die Radioaktivität, die im Falle des Falles mit der Luftströmung transportiert und über die Atmosphäre verteilt wird. Gerade in der Luftfahrt spielt die Radioaktivi­tät eine große Rolle; die Maschinen sollen ja nicht durch das verstrahlte Gebiet fliegen und die Strahlung dann mit an die Zielflughäfen bringen.

Logwin Magazin: Welche Experten oder Fachdisziplinen arbeiten beim Deutschen Wetterdienst? Berthold Lescher: Beim DWD arbeiten nicht nur Meteorologen, son­dern auch Softwareentwickler, die Programme für die Wetter­ und Klima modelle schreiben, Physiker, Mathematiker, Juristen, Verwal­tungsbeamte und Wetterbeobachter – sie beobachten das Wetter und verschlüsseln es, die Wetterphänomene werden in Zahlenko­lonnen dargestellt.

Logwin Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!

Wetter ist ein chaotisches

System.

schwerpunktthema — interview

Berthold Lescher (48) ist seit 2001

beim DWD beschäftigt. Zuvor absolvierte

er seine Ausbildung an der Fachhoch­

schule des Bundes für öffentliche Verwal­

tung, Studiengang „Wetterdienst – geo­

physikalischer Beratungsdienst der Bun­

deswehr“. Die Dienste von Staat und

Bundeswehr sind nahezu identisch,

die Wetterberater wären

untereinander austauschbar.

8 Logwin Magazin 01|1 3

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9www.logwin-logistics.com

Auf die Frage, wie sicher das IT-System von Logwin ist, kommt die

Antwort spontan: ausreichend sicher! IT-Director Matthias Heinzel

erklärte dem Logwin Magazin, warum.

so sichert logWin seine it

Den Wettlauf gewinnen

WetterschlüsselWetterdaten wie Temperatur, Windgeschwindig­keit oder Sichtweite werden in international ein­heitlichen Formaten, den sogenannten Wetter­schlüsseln übermittelt. Diese sind in Abschnitte und in den Abschnitten in Gruppen unterteilt. Die Abschnitte werden immer durch eine Dreierzif­fernfolge eingeleitet. Es folgen Zahlenkolonnen mit je 5 Ziffern, wobei die erste Ziffer für die Da­tenart steht.

Es lässt sich nicht vermeiden: Ab einer gewis­sen Größe rücken Unternehmen oder Instituti­onen in die Schusslinie von Hackern. Diese entwickeln einen großen Ehrgeiz darin, Lücken zu finden und so in fremde Systeme einzudrin­gen. „Externe Angriffe auf unser IT­System sind geradezu normal“, erklärt Matthias Hein­zel. Wichtig sei es deshalb, das eigene System bestmöglich abzusichern. „Das ist uns bisher auch gelungen.“

Für den Ernstfall gewappnetExterne IT­Experten bescheinigen Logwin einen sehr guten Sicherheitsstandard. Um sich opti­mal zu wappnen, beauftragt Logwin regelmäßig so genannte Penetrationstests auf die eigenen IT­Systeme. Stellen die beauftragten Spezia­listen dabei Schwachstellen fest, treffen die Logwin­Mitarbeiter sofort alle erforderlichen Maßnahmen, um diese zu beseitigen. Für das Mehr an Sicherheit setzt Logwin auch andere Empfehlungen der Fachleute umgehend um.

Unabhängig von laufenden Tests aktuali­siert Logwin permanent die Firewalls und Anti­virensysteme. „Das ist ein ständiger Wettlauf, denn die Angreifer ändern häufig ihre Metho­den. Wir versuchen mit unseren Schutzmecha­nismen immer, die neuesten Viren und sonsti­gen Angriffe abzuwehren“, sagt Matthias Hein­zel.

Technik schützt Technik Gefahren drohen nicht nur von außen. Eine in­fizierte Mail oder ein privater USB­Stick sind nur zwei Beispiele für mögliche interne Sicher­heitsrisiken. Von weltweit insgesamt 4.800 Logwin­Mitarbeitern arbeiten über 3.500 mit den IT­Systemen des Unternehmens – und es werden immer mehr. Beim Beginn der Zusam­menarbeit erhalten sie verbindliche Vorgaben für die Datensicherheit und die Nutzung der

Firmen­IT. Da Logwin nicht jeden Einzelnen kontinuierlich im sicheren Umgang mit der EDV schulen kann, setzt das Unternehmen auf technischen Schutz, zum Beispiel auf mehrstu­fige Firewallsysteme, Internet­Content­Filter, Mailfilter, mehrstufige Antivirensysteme und proaktives Alerting. Ein Monitoring durch IT­Spezialisten sorgt für zusätzliche Sicherheit.

In der VerantwortungObligatorisch ist die regelmäßige Änderung der Passwörter in kurzen Intervallen. Äußert ein Mitarbeiter trotz all dieser Vorkehrungen den Verdacht, sein Computer könnte infiziert sein, wird dieser Arbeitsplatz sofort vom Netz genommen und eingehend untersucht.

„Bei einem großen Unternehmen, das inter­national mit neuen Standorten wächst, müs­sen gewisse Standards in punkto Sicherheit erfüllt sein“, stellt Matthias Heinzel klar. Das gewährleistet Logwin mit dem so genannten Trusted­Site­Konzept. Ziel dieses Konzeptes ist es, dass die Mitarbeiter weltweit barrierefrei über das Logwin­Rechenzentrum kommunizie­ren können. Niederlassungen, die zur so ge­nannten Trusted Zone gehören, verpflichten sich unter anderem dazu, die übergreifenden Firewalls sowie Mailfilter und Webgateways zu nutzen.

Mit Netz und doppeltem BodenDas Logwin­eigene Rechenzentrum in Luxem­burg ist auch physisch gut geschützt. Es hat einen Zwilling, der beim Ausfall des Haupt­rechenzentrums komplett als Backup fungiert und sofort einspringt. Beide Systeme laufen parallel und werden permanent gespiegelt. Unbefugte haben keine Möglichkeit, physisch ins Herz der Logwin­IT vorzudringen: Das Haupt rechenzentrum ist durch strenge Zu­trittskontrollen rund um die Uhr gesichert. ■

10162

40172

20148

875//

→ Lufttemperatur 16,2 Grad Celsius

→ reduzierter Luftdruck auf Meeresniveau 1017,2 Hpa

→ Taupunkttemperatur 14,8 Grad Celsius

→ Bewölkung, 7 steht für 7 Achtel Gesamtbedeckung, die 5 steht für die Art der tiefen Bewölkung (hier ist es die Stratocumulus­Bewölkung), die 4. Ziffer steht für das mittelhohe und die fünfte für das hohe Wolkenstockwerk, dabei steht „/“ für „nicht erkennbar“

Treffen Sie Logwin auch online !

www.logwin­logistics.com/social­media

logWin im social Web

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schwerpunktthema — sicherheit

aLs fLugLotse für frankfurt

Den Himmel im Blick

Acht Stunden und 15 Minuten dauert seine Schicht. Maximal zwei Stunden am

Stück arbeitet er am „Board“, dann muss er 30 bis 60 Minuten unterbrechen. Der Fluglotse, mit dem wir

sprechen, ist 23 Jahre jung und hat gerade Pause. Sein Arbeitsplatz ist die Kontrollzentrale in Langen,

die den Flughafen Frankfurt am Main überwacht.

Logwin Magazin: Als Fluglotse tragen Sie viel Verantwortung. Ist Ihnen das im Alltag bewusst?Markus Würger: Der großen Verantwortung sind wir uns selbstver­ständlich jederzeit bewusst – auch wenn wir uns im Arbeitsalltag nicht jede Sekunde vor Augen führen, wie viele Passagiere an Bord sind!

Logwin Magazin: Wie kam es, dass Sie sich für den Beruf des Flug­lotsen entschieden haben?Markus Würger: Ich bin in der Nähe des Frankfurter Flughafens groß geworden. Schon als Kind habe ich mich für Luftfahrt interessiert. Mein Großvater arbeitete als Techniker bei der Flugsicherung. Nach dem Abitur habe ich mich über das Berufsbild des Fluglotsen infor­miert, dann stand mein Ziel schnell fest.

Markus Würger

(23) arbeitet seit

2012 als Fluglotse

der DFS Deutsche

Flugsicherung

GmbH für den

Flughafen Frank-

furt am Main.

Logwin Magazin: Könnten Sie an jedem deutschen Flughafen arbeiten?Markus Würger: Nein, das geht nicht. Der Luftraum über Deutsch­land ist in Sektoren unterteilt, wie in einzelne Puzzleteile. Jeder Lotse erwirbt seine Lizenz nur für ein Puzzleteil, darauf ist er spezialisiert. Er darf auf keinem anderen Sektor arbeiten, ohne dafür eine Lizenz zu erwerben.

Logwin Magazin: Wie verläuft ein typischer Arbeitstag?Markus Würger: Den typischen Tag gibt es gar nicht, denn unsere Arbeitspositionen wechseln. Jeder Luftraumsektor ist nämlich noch in Positionen aufgeteilt. Im Sektor Frankfurt gibt es neun Positionen, zum Beispiel Abflug Frankfurt Nord – der Lotse dort koordiniert alle Flüge, die starten und Richtung Norden drehen. Zu Arbeitsbeginn

10 Logwin Magazin 01|1 3

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11www.logwin-logistics.com

Sicher abhebenDie DFS Deutsche Flugsicherung GmbH überwacht Flugzeuge im deut­schen Luftraum bei Start und Landung sowie in der Luft. Die Flugzeuge müssen in der richtigen Höhe fliegen und fest gelegte Routen und Si­cherheitsabstände einhalten. Insgesamt beschäftigt die DFS 6.000 Mitarbeiter. Mehr als 2.200 Cen­ter­ und Towerlotsen koordinieren täglich bis zu 10.000 Flugbewegungen – Deutschland ist damit das verkehrsreichste Land in Europa. Die Cen­terlotsen sind in den Kontrollzentralen der DFS tätig. In Bremen, Mün­chen und Langen überwachen sie den unteren Luftraum bis 24.500 Fuß (ca. 7.500 Meter). In Karlsruhe und der EUROCONTROL­Zentrale in Maastricht kontrollieren die Fluglotsen den oberen Luftraum ab 24.500 Fuß.

Direkt an den 16 internationalen deutschen Verkehrsflughäfen befindet sich der Arbeitsplatz der Towerlotsen. Von den Kontrolltürmen aus ha­ben sie Sichtkontakt zu den Flugzeugen. Die Towerlotsen erteilen per Sprechfunk die Start­ und Landefreigabe und überwachen den vorge­schriebenen Sicherheitsabstand zwischen den Flugzeugen.

Alles im Plan …Zu jedem Flug in Europa erstellt die Airline, bei Privatflügen der Pilot, einen Flugplan mit allen wichtigen Daten und reicht diesen bei der Ver­kehrsflusssteuerungszentrale in Brüssel ein. Die Zentrale prüft, ob Sek­toren überlastet oder Kapazitäten am Zielflughafen eingeschränkt sind und weist dem Piloten dann einen „Slot“ zu. In diesem Zeitfenster von 15 Minuten muss das Flugzeug starten, um zu einer bestimmten Zeit am Zielflughafen zu sein oder einen bestimmten Flugsicherungssektor zu durchfliegen. Verpasst ein Pilot diesen Slot, muss er einen neuen Slot beantragen. Eine Stunde vor Abflug sollten die Flugpläne aufgegeben werden. Bei kürzerem Vorlauf muss der Pilot damit rechnen, dass er nicht pünktlich starten kann.

gibt es eine kurze Übergabe, welche Landerichtung wir gerade haben, wie aktiv der Luftraum zurzeit ist, wie das Verkehrsbild aus­sieht. Es gibt auch Positionen, die nicht selbst in Kontakt mit dem Flieger stehen, sondern die umliegenden Sektoren koordinieren. Auf welche Position man kommt, hängt einfach davon ab, wer wann in die Pause geht – jeder Tag ist individuell geplant.

Logwin Magazin: Wie vermeiden Sie Hektik trotz stressiger Situati­onen?Markus Würger: Mit Druck umgehen zu können und Belastbarkeit, sind wichtige Kriterien beim Auswahlverfahren für die Ausbildung. Außerdem werden wir gut geschult. Und wir sitzen nicht allein am Board – so nennen wir unseren Arbeitsplatz. Es sind immer mehrere Lotsen, die einen Luftraum kontrollieren. Wir passen sozusagen gegenseitig aufeinander auf, es herrscht das Vier­Augen­Prinzip. Die Zusammenarbeit verläuft dann sehr ruhig und konzentriert, egal, wie viel gerade los ist.

Logwin Magazin: Wie sicher fühlen Sie sich als Passagier, wenn Sie selbst fliegen?Markus Würger: Total sicher. Ich fliege einfach gern!

Logwin Magazin: Herzlichen Dank für das Gespräch!

Sicherheitsspezialist

Rapiscan

Rapiscan Systems, Inc., ist einer der weltweit führenden Hersteller von Sicherheitstechnologie. Nicht nur an internationalen Flughäfen, sondern auch bei Großveranstaltungen wie den Olympischen Spielen in London oder dem Fußball Confederations Cup in Brasilien kamen Sicherheitssysteme von Rapiscan zum Einsatz.Der Hauptsitz des Unternehmens be­findet sich in Torrance, Kalifornien. Weitere Standorte betreibt Rapiscan in Finnland, Großbritannien, Indien, Malaysia, den USA und Singapur. Welt­weit beschäftigt das 1993 gegründete Unternehmen Rapiscan über 1.000 Mitarbeiter. Rapiscan ist ein Tochter­unternehmen der OSI Systems, Inc.www.rapiscan.com

untersuchen, messen und durchLeuchten

Unsichtbares sichtbar machenAn Flughäfen kommen täglich tausende Menschen

zusammen, die Sicherheit von Passagieren und

Personal hat oberste Priorität.

Um gefährliche Güter oder Gegenstände schnell und zuverlässig aufzu­spüren, ist moderne Technologie gefragt. Der amerikanische Hersteller Rapiscan Systems produziert neben Metall­, Sprengstoff­ und Strahlen­detektoren auch Röntgenscanner. Beim Transport der sensiblen Geräte setzt das Unternehmen unter anderem auf Logwin.

Die internationalen Flughäfen von Hongkong, Manchester, Helsinki und Los Angeles haben eines gemeinsam: Röntgenscanner von Rapis­can. Bevor ein Flieger startet, durchleuchten sie jedes Fracht­ und Ge­päckstück. Die Analyse der Bilder übernimmt geschultes Personal. Nur wenn sicher ist, dass keine verbotenen Materialien und Substanzen ent­halten sind, dürfen die Transportgüter an Bord. Je nach Anforderung gibt es die Scanner in verschiedenen Formaten. Zu den Größten zählt die Produktlinie Rapiscan Eagle, die entworfen wurde, um Fracht und Fahrzeuge zu scannen – von Luftfracht ULDs bis zu 40­Fuß­Container für den Schienentransport. Diese Scanner sind seit über 15 Jahren im Einsatz, zum Beispiel bei der Einreisekontrolle Lok Ma Chao in Hong­kong. Die meisten Systeme werden fünf bis zehn Jahre genutzt, regel­mäßige Upgrades verlängern ihre Lebensdauer. Dafür und für die konti­nuierliche Verbesserung der Technologie betreibt Rapiscan seine eige­ne Forschungs­ und Entwicklungsabteilung. ■

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12 Logwin Magazin 01|1 3

Schon als Anfang der 1970er Jahre die Wechselkoffer Einzug auf Deutsch lands Straßen hielten, war Logwin mit festen Kofferaufbauten unterwegs. Fahrzeuge mit Plane waren für die Filiallogistik nie eine Alternative. „Lkw sind ein sehr beliebtes Ziel für Diebe – ob auf dem Rastplatz oder unterwegs auf der Autobahn“, erklärt Walter Dahm, Niederlassungsleiter Logwin Solutions Network GmbH. „Ein abge­schlossener Koffer mit Vorhängeschloss schreckt deutlich mehr ab als eine Plane.“

Bei besonders wertvollen Gütern lässt sich der Koffer zusätzlich verplomben, zum Beispiel mit einem Metall­ oder Kunststoffstift. Um an den Inhalt zu kommen, müsste der Dieb die Plombe zerstören – für den Metallstift beispielsweise bräuchte er einen Bolzenschneider.

Weitere Sicherheitsmaßnahmen wie elektronische Wegfahrsperre und Diebstahlwarnanlagen sind längst Standard. Der neueste Trend ist die GPS­Ortung – durch sie kann ein Transportunternehmen genau nachvollziehen, wo sich welches Fahrzeug befindet. „Wir gehen davon aus, dass sich spätestens nächstes Jahr alle Lkw orten lassen, die für Logwin im Einsatz sind“, sagt Walter Dahm.

Anlieferung vor der Dämmerung

In der Filiallogistik ist die Sicherheit vor allem zum Zeitpunkt der Anlie­ferung ein wichtiges Thema – denn viele Filialen erhalten ihre Waren nachts, bevor die Mitarbeiter anwesend sind. Einige große Logwin­Kun­den haben ihrem Logistikdienstleister zu diesem Zweck den Schlüssel oder Zugangscode zu den Geschäfts räumen anvertraut. „Das Zeitfens­ter, in dem wir anliefern, ist exakt vorgegeben“, erklärt Walter Dahm. „Benutzt jemand den Schlüssel früher oder später, wird ein stiller Alarm ausgelöst.“ Nur im festgelegten Zeitfenster geht die Anlieferung rei­bungslos über die Bühne. Die Logwin­internen Sicherheitsrichtlinien sind ebenfalls streng. Zum Beispiel darf der Fahrer nur so viel Ware aus dem Fahrzeug ausladen, wie er auf einmal bewegen kann. Entfernt er sich vom Fahrzeug, so schließt er es ab.

Umzäunt, überwacht, verschlossen

Überall, wo Logwin Waren von Kunden verwahrt, gelten spezielle Sicher­heitsregeln – auch an den Standorten. Gesetzlich vorgegebene Schutz­maßnahmen wie Brandmeldeanlagen sind ohnehin selbstverständlich.

Safety firstFür die Ware der Logwin­Kunden gelten hohe Sicherheitsstandards – und selbstverständ­lich ebenso für alle, die diese Waren transpor­tieren oder in anderer Form bearbeiten. Si­cherheitskleidung ist für die Mitarbeiter da­her vorgeschrieben (siehe auch Seite 6/7). Außerdem verfügen alle Standorte über Notausgänge, Erste­Hilfe­Beauftragte, Erste­Hilfe­Koffer und Feuerlöscher. Erst kürzlich ließ Logwin neue Poster zum Thema Unfallvermeidung drucken. Das ausdrucksstarke Claim: „Stayin‘ alive“. Die Botschaft: „Bitte achten Sie immer auf sich und Ihre Kollegen.“

Eine Lkw-Plane ist mit dem Messer schnell aufge-

schlitzt. Innerhalb weniger Minuten ist die Ladung

für Diebe zugänglich. Logwin fährt in der Retaillogis-

tik daher ausschließlich mit stabilen, abschließ baren

Wechselkoffern oder Kofferaufbauten. Auch wenn

die Ware nicht auf der Straße unterwegs ist, ist sie

bestens geschützt – dafür sorgen die hohen Sicher-

heitsstandards in den Warehouses.

schwerpunktthema – sicherheit

retaillogistik

An jedem Ort sicher

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13

rubriktitel

www.logwin-logistics.com 13www.logwin-logistics.com

BetrieBsfeuerwehr traiskirchen

Was tun, wenn’s brennt?Löschen, retten, helfen: Am Logwin-Standort in Traiskirchen, Österreich,

sorgen 30 Feuerwehrmänner für einen effektiven Brandschutz.

Das Logwin Magazin sprach mit Walter Horvath, Kommandant der

Betriebsfeuerwehr Traiskirchen.

Logwin Magazin: Herr Horvath, seit wann sind Sie Feuerwehrmann?Walter Horvath: Seit 36 Jahren. Ich war schon bei der Betriebsfeuerwehr des Standortes, bevor Logwin ihn übernommen hat.

LM: Wie wird man Feuerwehrmann?WH: Bei uns in Traiskirchen erfolgt die Ausbil­dung nach den Richtlinien des niederösterrei­chischen Landesfeuerwehrverbandes. Die Grundausbildung umfasst mindestens 72 Aus­bildungseinheiten. Wichtige Inhalte sind zum Beispiel Organisation und Verhaltensregeln, Unfallverhütung, Fahrzeug­ und Gerätekunde wie auch die Brand­ und Löschlehre. Da die Betriebsfeuerwehr in erster Linie für den Per­sonenschutz zuständig ist, sind Ersthelfer­ und Atemschutzausbildung unabdingbar.

LM: Was passiert, wenn es brennt?WH: Der Alarm der Brandmeldeanlage ist auf dem ganzen Gelände zu hören. Alle Mitarbeiter müssen sich dann sofort auf dem Sammelplatz einfinden – außer die Kameraden der Betriebs­feuerwehr, die zur Brandmeldezentrale laufen und den Ort der Alarmmeldung feststellen. In Betriebszeiten müssen immer mindestens sieben Feuerwehrleute im Betrieb anwesend sein. Oft handelt es sich zum Glück um Fehl­alarme. Nach Beendigung des Einsatzes geben wir Entwarnung – erst dann dürfen die Mitar­beiter den Sammelplatz wieder verlassen.

LM: Kann man den Ernstfall proben?WH: Zum Großteil ja. Jeder Feuerwehrmann nimmt pro Jahr mindestens an sechs Übungen teil. Wir simulieren dann einen echten Brand – nur, dass wir das Gebäude nicht fluten. Wichtig ist die Übung der Abläufe: Wer ist dafür zustän­dig, das Löschwasser zu bringen, wer geht mit Atemschutz in das Gebäude? Im Ernstfall muss die Aufgabenverteilung schnell gehen.

LM: Als Kommandant sind Sie für die Koordi­nierung eines Einsatzes zuständig. Welche Eigenschaften muss man dafür mitbringen?WH: Zunächst muss man natürlich die Ausbil­dung und entsprechendes Fachwissen mit­bringen. Wichtig sind sowohl Feingefühl im Umgang mit den Kameraden als auch Ruhe und Besonnenheit – bei einem Brand darf man die Nerven nicht verlieren und muss den Über­blick über die Lage behalten.

LM: Was ist der Unterschied zwischen einer Betriebsfeuerwehr und der Feuerwehr einer Gemeinde?WH: Die Arbeitsabläufe sind dieselben. Der große Vorteil einer Betriebsfeuerwehr ist, dass sie viel schneller vor Ort ist. Jeder Großbrand entsteht aus einem kleinen Brand. Da zählt jede Sekunde.

LM: Vielen Dank für das Gespräch!

Wenn es brennt, sind sie zur Stelle – in ihrem

Berufsalltag arbeiten die Feuerwehrleute

bei Logwin als Warehouseleiter,

gewerbliche Mitarbeiter oder Angestellte.

Walter Horvath, Kommandant

„Zusätzlich sind nahezu alle unse­re Warehouses umzäunt und teil­weise sogar kameraüberwacht“, sagt Walter Dahm. Nur zugangs­berechtigte Mitarbeiter besitzen einen Schlüssel oder Chip. „Wert­volle Güter lagern wir in gesonder­ten, zusätzlich abschließbaren Be­reichen.“

An den Standorten überprüft ein Sicherheitsverantwortlicher, ob alle Maßnahmen eingehalten werden. Darüber hinaus führt ein externer Sicherheitsdienst in un­regelmäßigen Abständen unange­kündigte Kontrollen durch. Einige deutsche Standorte verfügen so­gar über das s.a.f.e.­ oder s.a.f.e.plus Zertifikat – dabei ge­währleistet ein jährliches Audit, dass die Sicherheitsmaßnahmen funktionsfähig bleiben. Auch viele Kunden besuchen die Standorte, um sich selbst ein Bild von dem Sicherheitsniveau zu machen. ■

Um die Ware während des kompletten Transports zu schützen, herrschen bei Logwin hohe Sicherheits-standards.

Was ist s.a.f.e.?s.a.f.e. steht für die Schutz- und Ak tionsgemeinschaft zur Erhöhung der Sicherheit in der Spedition und ist eine verbandsgetragene Gemein-schaft von Speditionen und Logistik- dienstleistern zur Wahrung gleich-gerichteter Interessen sowie ein Serviceverbund zur Optimierung der Logistiksicherheit.

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schwerpunktthema — sicherheit

„Über 2.000 Likes auf Facebook! Wir sagen Danke für die Unterstützung!“

14 Logwin Magazin 01|1 3

weLtweites tooL für suppLy chain management

Die neue

KLARHEITGezielter suchen, übersichtlicher darstellen, Funk -

tionen vernetzen: Das und mehr bietet das neue

Supply Chain Management Tool Lots (Logwin Order

Tracking-System).

Stärker als sein Vorgänger verknüpft Lots Funktionen wie Order verfolgung, Event­Tool und Datenmanagement. Der Nutzer profitiert außerdem von individuellen Abfragemöglichkeiten, optimierter Darstellung auf dem Screen und schnellerer Datenabfrage – egal, auf welchem Kontinent jemand eine Information ins operative System eingibt, steht diese den Kunden welt­weit zur Verfügung. Möglich macht das die moderne Softwarearchitektur.

Durchsichtige Supply ChainEines der wichtigsten Features innerhalb der Order­ und Sendungsverfolgung ist die automati­sierte Status­Logik (Event­Tool). Sie vergleicht permanent die geplanten Abläufe mit den tat­sächlich stattfindenden Ereignissen; wenn es Abweichungen gibt, warnt eine gelbe oder rote Ampel. „Bei dem neuen System war unser Hauptziel, sämtliche relevanten Informationen einer Order bis hin zu ihrem Empfänger schnell verfügbar zu machen, ohne dass der Nutzer zwischen mehreren Systemen hin­ und herwechseln muss“, erläutert Benjamin Haas, Teamleader IT und Workflows bei Logwin.

Die Sendungsverfolgung ist aber nur ein Teil von Lots. Darüber hinaus ist ein umfangreiches Purchase Order Management verfügbar: Über Schnittstellenanbindungen kann Logwin Bestell­daten von Kunden direkt übernehmen und den aktuellen Bearbeitungsstatus ins Kundensys­tem zurückmelden. Lieferanten der Kunden haben die Möglichkeit, über die Follow­up­Funktion die gewünschten Liefertermine und ­Mengen zu bestätigen oder über Abweichungen zu infor­mieren. Um die Qualität bei der Auftragsabwicklung zu dokumentieren, lassen sich für jeden Auftrag individuelle Messpunkte definieren – bis hinunter auf Artikelebene. Kunden erhalten damit von der Bestellung bis zur erfolgten Lieferung lückenlose Einsicht in die Performance, sei es die Logistikleistung oder die Leistung der Lieferanten.

Der Datenschutz ist dabei jederzeit gewährleistet: Nur registrierte Benutzer mit einem per­sönlichen Passwort können auf sämtliche relevanten Daten zugreifen. Die Daten selbst werden verschlüsselt übertragen. ■

Lauter Vorteile

• Ein System für alle: Sämtliche Teilnehmer der Supply Chain können in Lots Informationen hinterlegen und abrufen.

• Art und Anzahl der gezeigten Suchergebnisse sind variabel. Die Ergebnisse lassen sich als Excel­Datei zur Weiterbearbeitung downloa­den.

• Der Nutzer kann zu den einzelnen Status Kommentare hinterlegen.

• Das Document Management-System ist direkt angebunden – hier hinterlegte Sen­dungsdokumente stehen automatisch auch im Tracking­System zur Verfügung.

• Mit der ‚Dynamischen Suche‘ kann der Nutzer seine individuellen Sucheinstellungen spei­chern.

• Bisher lässt sich das Tracking-System auf Englisch, Deutsch und Chinesisch bedienen. Portugiesisch und Spanisch kommen in Kürze hinzu.

Der Nutzer profitiert von individuellen Abfragen und einer optimierten

Darstellung auf dem Screen.

www.facebook.com/Logwin.Logistics

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15www.logwin-logistics.com

newsflash

SAVE THE DATE: 23.–25.10.2013 BVL-Kongress 2013, Berlin, Deutschland

neue länderseiten online, neues it-tool/tracking system… aktuelle infos im:

newsflashneue Länderseiten onLine

Logwin spricht zahllose Landes- und Fachsprachen.

Schließlich sind wir in den Ländern unserer Kunden

genauso zu Hause wie in ihren Branchen.

Im Frühsommer nahm das Hochwasser von Elbe und Donau vielen Menschen Hab und Gut. In Deutschland brach der Deich im niederbayerischen Deggendorf, die Region war durch das Hochwasser besonders stark be­ troffen. Logwin unterstützte eine Hilfsaktion für die Opfer: Das Unternehmen übernahm kostenfrei den Transport von dringend benötigten Haushalts­ und Elektrogeräten. Anwohner und Unternehmen aus Bayern hatten die Geräte gespendet. ■

Hilfe für Flutopfer

Logwin in Polenwww.logwin-logistics.pl

Logwin in Bulgarienwww.logwin-logistics.bg

Logwin in Kroatienwww.logwin-logistics.hr

Logwin in Rumänienwww.logwin-logistics.ro

Logwin in Südafrikawww.logwin-logistics.co.za

Logwin in Österreichwww.logwin-logistics.at

Logwin in Singapurwww.logwin-logistics.sg

Logwin in Chinawww.logwin-logistics.cn

Logwin in Mazedonienwww.logwin-logistics.mk

Logwin in Spanienwww.logwin-logistics.es

Logwin in Serbienwww.logwin-logistics.rs

Logwin in der Schweizwww.logwin-logistics.ch

Neu!Neu!

Neu!

Neu!

„Wir sprechen Ihre Sprache!“

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16 Logwin Magazin 01|1 3

land der berge, land am strome

Küss die Hand, schönes Land!In Österreich spricht man deutsch, und die Nähe zum nordwestlichen Nachbarn macht sich allenthalben bemerkbar. Eine Verwechslungsgefahr besteht dennoch nicht – Berge, Seen und die Geschichte als Vielvölkerstaat machen Österreich zu einem ganz besonderen, faszinierenden Land.

16 Logwin Magazin 01|1 3

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17www.logwin-logistics.com

1804 umfasste das damalige Kaisertum Österreich mehrere Länder, außer­dem standen viele Gebiete der angrenzenden Staaten unter österreichi­scher Herrschaft. Man sprach im Kaisertum Italienisch, Kroatisch, Polnisch, Rumänisch, Serbisch, Slowakisch, Slowenisch, Tschechisch, Ukrainisch und Ungarisch – und Deutsch, die heutige nationale Amtssprache. Im Ver­gleich zu der in Deutschland gesprochenen Sprache klingt das österreichi­sche Deutsch allerdings viel weicher. Vielfalt im Vielvölkerstaat

Vom heutigen Standpunkt aus lassen sich viele österreichische Wissen­schaftler und Künstler aus der damaligen Zeit keinem Land eindeutig zu­ordnen. Der Dichter Rainer Maria Rilke beispielsweise wurde in Prag ge­boren, als es noch zum Königreich Österreich­Ungarn gehörte; Sigmund Freud, Begründer der Psychoanalyse, kam im mährischen Freiberg zur Welt – die Stadt liegt im heutigen Tschechien.

Die verschiedenen Kulturen beeinflussten sich gegenseitig. Das macht sich noch heute in vielen Lebensbereichen bemerkbar. Beim Tanz geben tschechische Polka und Wiener Walzer traditionell den Rhythmus vor. Kuli­narisch mischten sich Impulse aus Ungarn, Böhmen und Norditalien mit der regionalen Küche, so entstand zum Beispiel das Gulasch. Zu internatio­naler Beliebtheit brachten es auch Süßspeisen wie Sacher­Torte, Apfelstru­del und Kaiserschmarrn oder Naschereien wie Mozartkugeln und Manner­schnitten.

Made in Austria Nicht nur Produkte der österreichischen Küche oder Qualitätsweine gehö­ren zu den Exportschlagern. International gefragte Klassiker sind auch Glä­ser von Riedel, Dirndlkleider und Lodenjacken. Zu den Bestsellern von heu­te zählen Kristalle von Swarovski oder Strümpfe und Textilien von Wolford. Am exportstärksten sind Fahrzeuge und Maschinen, zum Beispiel Feuer­wehrfahrzeuge von Rosenbauer. Eine weltweit hohe Nachfrage haben Pis­tolen von Glock: 70 Prozent der amerikanischen Polizisten verwenden heute eine Glock – darunter das FBI und die CIA. Auch die norwegische und schwedische Armee, die Nato sowie Polizeieinheiten in Deutschland nutzen sie.

Von Berg und Tal in alle Welt Die stärksten Handelsbeziehungen unterhält Österreich zu Deutschland, gefolgt von Italien und der Schweiz. Basis für den internationalen Verkehr ist die gut ausgebaute Infrastruktur und die Lage Österreichs in der Mitte Europas. Der größte Flughafen in Wien ist eine wichtige Drehscheibe für Osteuropa und den Nahen Osten. Das Streckenangebot umfasst mehr als 240 Destinationen. Insgesamt sichert der Flughafen Wien über 70.000 Ar­beitsplätze, er ist damit der größte Arbeitgeber Ostösterreichs. Und ein wichtiger Steuerzahler: Der laufende Betrieb des Flughafens trägt pro Jahr knapp eine Milliarde Euro zum Steueraufkommen bei. Weitere wichtige Flughäfen befinden sich in Salzburg, Graz, Innsbruck, Klagenfurt und Linz.

Beim Güterverkehr auf dem Landweg liegt die Straße vorn: Im Jahr 2012 wurden 333,4 Millionen Tonnen auf der Straße transportiert, 100,5 Millionen Tonnen auf der Schiene. Beide Verkehrsträger stehen in Österreich vor der gleichen Herausforderung – da rund 60 Prozent des Staatsgebietes gebir­gig sind, haben Brücken und Tunnel eine große Bedeutung.

Die Donau ist nicht nur der größte Fluss, sondern auch die wichtigste Binnenwasserstraße für den Güterverkehr. Dank des Rhein­Main­Donau­Kanals lassen sich viele Waren zwischen Nordsee und Schwarzem Meer befördern. Güterhäfen Österreichs sind Linz, Enns, Krems und Wien.

länderreport

17www.logwin-logistics.com

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länderreport

18 Logwin Magazin 01|1 3

10,7 Millionen Tonnen wurden im vergangenen Jahr auf Österreichs Wasserstraßen bewegt.

Weltklasse in Sport und KulturDas gebirgige Österreich ist eine Skination und gehört bei Wintersportarten wie Skifahren, Langlauf, Skispringen und Snowboarden zur Weltspitze. Bereits drei Mal fanden die olympi­schen Winterspiele in Innsbruck statt: 1964, 1976 und 2012. Entsprechend beliebt ist das Land bei Wintersportlern – der Tourismus ist neben Handel und Banken eine tragende Säule des Dienstleistungssektors. Außer den Bergen, die im Sommer zum Wandern und Klettern einladen, sind die Seen attraktiv, vor allem die Seen im Salzkammergut. Sie ziehen Wasser­sportler und Eisläufer gleichermaßen an. Da wundert es nicht, dass die erste europäische Eiskunstlauf­Europameisterschaft 1892 in Wien ausgetragen wurde. Auch im Motorsport über­

zeugt Österreich: Bei der Formel 1 machten die Ex­Rennfahrer Niki Lauda, Jochen Rindt und Gerhard Berger positive Schlagzeilen. Heute steht dafür der Rennstall Red Bull Racing.

Kulturfreunde kommen in Österreich eben­falls auf ihre Kosten: Sie besuchen ein Konzert der Wiener Sängerknaben oder der Wiener Philharmoniker. Weitere Highlights sind die Bregenzer und die Salzburger Festspiele. Eine weltberühmte Wiener Institution ist die Spani­sche Hofreitschule mit den Lipizzanern, der ältesten Kulturpferderasse Europas. Die hier gelebte klassische Reitkunst in der Tradition der Renaissance zieht viele Zuschauer an. Zukunftsweisend ist das Ars Electronica Cen­ter in Linz: Jedes Jahr im September findet hier ein internationales Festival für Medienkunst mit Symposien, Ausstellungen, Performances, Interventionen und Konzerten statt. ■

Kaffeehauskultur

Die Wiener Kaffeehauskultur gehört seit 2011 zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts frequentierten viele Schriftsteller die Kaffee­häuser; sie blieben den ganzen Tag, um sich auszutauschen und zu arbeiten. Damals wie heute reicht man außer zahlreichen Kaffee­spezialitäten Mehlspeisen, kleine Gerichte, Kuchen und Torten.

Hallstatt: Österreich in China

Double in Fernost: Das Dorf Hallstatt, UNESCO­Weltkulturerbe, wurde im süd­chinesischen Boluo nahe der Millionenstadt Huizhou nachgebaut – für umge­rechnet 650 Millionen Euro. Gehobenes Wohnen im neuen Luxusviertel ver­spricht die Baufirma. In Österreich stand man der Kopie anfangs skeptisch ge­genüber. Heute freut sich das Original über die Besucherzahlen, die seitdem noch gestiegen sind. Hallstatt II wurde 2012 fertiggestellt.

1 DEuT SCHL AnD

2 TSCHECHIEn

3 SLOWAKEI

4 unG ARn

5 SLOWEnIEn

6 ITALIEn

7 SCHWEIZ

1

3

4

56

7

Wien

Eisenstadt

Sankt Pölten

Linz

Graz

Salzburg

Bregenz

Innsbruck

Klagenfurt

2

ÖsterreichOffizieller Name: Republik Österreich

Hauptstadt: Wien (1,75 Mio. Einwohner/Ballungsraum 2,4 Mio. Einwohner)

Einwohner: 8,5 Mio.

Fläche: 83.879 km²

Logwin in Österreich

Anzahl Mitarbeiter: 340

Standorte: Bergheim, Enns, Graz, Lauterach, Linz,

Ludesch, Traiskirchen, Wien

Leistungen: Warehousing, Value Added Services,

Retail-/Filiallogistik, Textillogistik, After

Sales/Overnight-Service, eFulfillment,

Onsite-Logistics, Outsourcing, Luft- und

Seefracht, Zollabwicklung

Lagerfläche: 100.000 m²

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19www.logwin-logistics.com

Lagerflächen wurden besichtigt, Holzverarbeitungsmaschinen begutachtet und die Qualifikation der

Mitarbeiter abgefragt – nun ist es geschafft: Logwin ist am Standort Traiskirchen, Österreich, für see mäßige

Verpackungen zertifiziert.

„Wir übernehmen sämtliche Leistungen für den Seefrachttransport, vom Einkauf der Packmittel bis zum Stauen der Container“, erklärt Ing. Franz Bräuer, Niederlassungsleiter in Traiskirchen. „Das Zertifikat ist eine schöne Bestätigung für uns.“ Ein Beispiel für besonders anspruchs­volle Verpackungslösungen ist die Zusammenarbeit mit Alstom, einem weltweit führenden Unternehmen im Energiebereich. Logwin verpackt für seinen langjährigen Kunden sensible elektronische Anlagen, die an­schließend per Seefracht zum Beispiel über Hamburg und Mumbai ins Königreich Bhutan an der indischen Grenze gehen.

Erst einhausen, dann stauen

Standardutensilien wie Sperrholzplatten oder Trockenmittel hält Logwin stets vorrätig. Anders verhält es sich bei der Umverpackung der zu transportierenden Komponenten: Logwin ermittelt für alle Einzelteile zunächst die genauen Maße. Anschließend ordert der Logistikdienst­leister die Verpackungsmaterialien bei seinen Lieferanten in Österreich. Bei elektronischen Gütern muss das Material nicht nur vor Nässe,

seemässige verpackung aus traiskirchen

Geschützt vor Wind und Wellen

Schmutz und Extremtemperaturen schützen – für den sicheren Trans­port sind zudem elektrostatische Spezialfolien erforderlich sowie Füll­stoffe, die Erschütterungen dämmen. Die verpackten Einzelteile stapeln die Logwin Mitarbeiter auf Paletten. Der letzte Schritt vor dem Stauen im Container ist das so genannte Einhausen: Die Palette erhält eine Ver­kleidung aus zertifiziertem, schädlingsfreien Holz, die sie vollständig umgibt.

„An der Zusammenarbeit mit Logwin schätzen wir die Rundum­ Be treuung“, sagt Johannes Trobollowitsch, technischer Einkäufer bei der Alstom Austria GmbH. „Vom Abmessen der einzelnen Teile bis zur Containerverladung liegt alles in einer Hand.“ Neben der Lademittel beschaffung und dem Spezialverpackungsbau berät Log­win in Trais kirchen seine Kunden auch bei der Wahl von Verpackung und Versicherung, verwiegt die Fracht und erstellt Packlisten, organi­siert Zwischenlagerungen und übernimmt die Transport­ sowie Export ­zollabwicklung. ■

Standardutensilien wie Sperrholzplatten oder Trockenmittel werden vorrätig in der Halle gelagert.

3

Eisenstadt

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Australien

SpanienKroatien

Korea

Indien

20

newsflash

SAVE THE DATE: 23.10.2013 Tag der Lehre, Österreich

aktueLLe standortnews im:

newsflash

indien

NetzerweiterungNetzerweiterung in Indien: In der ostindischen Stadt Kolkata hat Logwin ein neues Büro eröff­net. Von hier aus koordiniert und organisiert Logwin die internationalen Luft­ und Seefracht­transporte für seine Kunden aus den unter­schiedlichsten Branchen. Im südindischen Chennai ist Logwin in ein größeres Gebäude umgezogen und betreibt dort nun auch ein Transitlager. Der neue Standort liegt in der Nähe des internationalen Flughafens und ver­fügt über eine gute Autobahnanbindung zum Hafen von Chennai, dem zweitgrößten Hafen Indiens. ■

austraLien

Komplette Supply Chain In Sydney betreibt Logwin ein neues Multiuser­Warehouse. Mehrere Kundenprojekte, die bis­her auf verschiedene Standorte verteilt waren, wickelt Logwin jetzt gebündelt in der moder­nen Anlage ab. Auf drei Stockwerken und einer Gesamtfläche von 4.000 Quadratmetern befin­den sich Hochregalläger, Kommissionier­Stati­onen und ein spezieller Bereich für Fashion­ und Lifestyle­Produkte. Neben Kunden aus der Fashion­Branche nutzen Unternehmen aus den Bereichen Elektronik, Maschinenbau, Konsumgüter und Projektlogistik das neue Warehouse. Sie profitieren von kompletten Supply Chain­Lösungen: Logwin bietet hier sämtliche Luft­ und Seefracht­Leistungen sowie Logistikservices. ■

kroatien

Sieben StandorteSchon seit 20 Jahren ist Logwin in Kroatien präsent: 1993 gründete das Unternehmen sei­ne eigene Landesgesellschaft in dem osteuro­päischen Land. Aus der ersten Niederlassung in Zagreb sind heute sieben Standorte gewor­den, die Zahl der Mitarbeiter hat sich von sechs auf 110 erhöht. Mit einem jährlichen Umsatz­wachstum von rund 20 Prozent konnte sich Logwin Kroatien unter den erfolgreichsten Logistikunternehmen des Landes platzieren: Bei einem nationalen Ranking landete das Unternehmen vergangenes Jahr im Bereich Transport und Warehousing auf Platz zwei. Auch aktuell ist Logwin in dem neuen EU­Land auf Wachstumskurs – der Logistiker wird hier sein Niederlassungsnetz weiter ausbauen. Neue Standorte sind im Osten des Landes nahe der Grenze zu Serbien und Bosnien­Her­zegowina geplant. ■

spanien

Neues WarehouseLogwin in Spanien baute seinen Kundenstamm am Standort Barcelona aus, die vorhandenen Lagerkapazitäten reichten nicht mehr. Deshalb nahm das Unternehmen Anfang des Jahres ein doppelt so großes Lagergebäude in Betrieb. Jetzt stehen bei Barcelona rund 5.000 Quad­ratmeter Fläche für Warehousing und Kommis­sionierung zur Verfügung. Platz, der dringend gebraucht wird, denn das Warehouse Barcelo­na hat sich zum Haupteingangshub für Logwin in Spanien entwickelt. Vor allem Kunden aus den Bereichen Fashion und Lifestyle sowie aus der Medien­Branche nutzen die Transport­ und Logistikleistungen von Logwin in Spanien. ■

korea

Zehn Jahre SeoulAnfang 2013 feierte Logwin in Korea zehnjähriges Jubiläum. Mit einem Mitarbeiter startete das Büro in Seoul bereits Ende 2001, die offizielle Unternehmensgründung erfolgte dann im Januar 2003. Mitarbeiter der ersten Stunde sind Younghee Jeon (42) und Shawn Lee (43). Beide sind seit nunmehr zehn Jahren erfolgreich für Logwin in Korea tätig. ■

Casa Batlló, Barcelona

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21www.logwin-logistics.com

kundenprojekte

efuLfiLLment

Point of Sale im Netz Schlüsselanhänger, Modell-Lkw oder Jacke:

In seinem Online-Shop verkauft der nutzfahr-

zeughersteller MAn die unterschiedlichsten

Merchandising-Produkte. Anfang des Jahres

hat Logwin den Webshop neu aufgesetzt.

Der Relaunch verbesserte die Anzeige und Navigation im Shop. „Uns war wichtig, dass sich Kunden, Mitarbeiter und Vertriebs­partner schnell zurechtfinden – und das auch auf kleinen Dis­plays wie beim Handy oder Tablet“, sagt Karin Fischer, Marketing Communication, SMC bei MAN. Entscheidend ist allerdings nicht nur das, was der Nutzer sieht, sondern vor allem die IT­Struktur dahinter. Vor einiger Zeit führte Logwin eine moderne, leistungs­starke Shopsoftware ein, auf die der Logistiker nun auch MAN umgestellt hat. So ist das virtuelle Geschäft optimal an andere Systeme angebunden: die Logistik zum Beispiel an das Ware­house Management System, die Rechnungsstellung an SAP. Neben dem Webshop übernimmt Logwin auch die Logistik der Merchandising­Artikel und steuert das Call Center für Bestellun­gen und Rückfragen. ■

Mehr Raum auf gleicher Fläche – dieses Kunststück

gelang Logwin am Standort Hermsdorf in der nähe

von Leipzig. Hier betreibt das unternehmen für den

Automobilhersteller BMW ein Dealer Metro Distri-

bution Center (DMDC). um die erforderlichen Lager-

kapazitäten bereitzustellen, investierte Logwin in

ein neues Lagerfachsystem.

neues Lagerfachsystem

Auf den Leib geschneidert

Die Platzersparnis bei der Lagerung ergibt sich aus der individuelleren Passform der Fächer: Im traditionellen Warehouse gab es 30 verschie­dene Fachtypen, jetzt sind es 50 – vom kleinsten Fach mit gut zehn mal zehn Zentimetern bis zum größten mit zwei Metern Tiefe. Ob kleine Schraube oder große Stoßfänger, jeder Artikel nimmt nur so viel Raum ein, wie er tatsächlich benötigt. Im Vergleich zur bisherigen Lagerform lassen sich dadurch bis zu 50 Prozent mehr Teile lagern. „Die neue Lösung ist natürlich deshalb attraktiv, weil weniger Lagerfläche auch weniger Kosten verursacht“, erläutert Birgit Maxwitat, Projektleiterin bei Logwin. „Außerdem können wir den zusätzlichen Platz für die Artikel anderer Kunden nutzen.“

16.000 LagerplätzeDie optimierte Auslastung gelang in enger Zusammenarbeit mit SSI Schäfer, einem führenden Anbieter für Lager­ und Logistiksysteme. Logwin ließ sich verschiedene Lagerfachtypen zeigen, verglich die Raum ausnutzung und entschied sich dann für das aktuell genutzte System. „Ohne die Anpassung des Lagerfachsystems hätten wir unse­ren Kunden BMW nicht überzeugen können – zumal wir anfangs nur 75 Prozent der gewünschten Fläche plus Ausbaureserve anbieten konn­ten“, sagt Birgit Maxwitat. Durch das neue Lagerfachsystem und eine Erweiterung der Flächen im Januar 2013 stehen nun 16.000 Lagerplätze für Original­BMW­Teile zur Verfügung.

Das DMDC bei Leipzig gilt heute als das innovativste mit der höchs­ten Lagerdichte. ■

Bestellungen werden zeitgerecht gepickt, gepackt und an die Kunden verschickt.

https://man.logwin-logistics.com

www.bmw.com

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22 Logwin Magazin 01|1 3

projekte

Strahlend blauer Himmel, klares Wasser, Luxusyacht neben Luxusyacht: Wo könnte die weltgrößte Boots-

messe besser hinpassen als nach Miami? Für einen chinesischen Aussteller verschiffte Logwin im Februar

zwei Yachten in die Metropole an der Ostküste der uSA. Weitere Yachtentransporte in die uSA folgten

kurze Zeit später.

kundenprojekte

Luxusyachten

Auf in neue Gewässer

Bei der Verladung einer Yacht ist höchste

Vorsicht geboten, denn schon durch

kleine Kratzer sinkt ihr Wert dramatisch.

Yachten gehören zu den VIPs unter den Transportgütern – schon kleins­te Kratzer im Lack lassen den Wert dramatisch sinken. Zudem ist eine beschädigte Yacht kaum noch als Ausstellungsstück für eine Bootsmes­se geeignet. Beim Transport sind daher besondere Schutzmaßnahmen erforderlich. Ein chinesischer Hersteller vertraute Logwin zwei seiner Luxusmodelle an – für eine Reise von Xiamen in Südostchina nach Miami.

Beide Yachten wogen über 40 Tonnen und waren etwa 20 Meter lang, sechs Meter breit und sieben Meter hoch. Zum Umladen und Befestigen verwendete Logwin ein spezielles Nylonseil. Damit es am Lack keine Spuren hinterlässt, polsterten die Mitarbeiter die Stellen zwischen Yacht und Seil mit Schaumstoff. So waren die wertvollen Schwergewichte auf der Seereise optimal geschützt. „Wichtig war außerdem, beim Anheben der Yacht die Balance zu halten, damit sie nicht abstürzt“, sagt Rebecca Chen, Branch Manager Xiamen bei Logwin.

Von Schiff zu SchiffIn Xiamen gingen die Yachten an Bord eines Containerschiffs. Das Auf­laden erfolgte von Wasser zu Wasser: Zunächst wurden beide Yachten auf einen Frachtkahn verladen und neben dem Containerschiff platziert. Der Carrier hob die Yachten dann mit seinem Kran auf das Schiff, wo sie an den Containern festgezurrt wurden.

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Rebecca Chen, Branch Manager Xiamen bei Logwin

austauschprogramm

Azubis ausgelagertIn der Logistik arbeiten Hugo Boss und

Logwin schon seit über 30 Jahren zusam-

men. Seit einigen Jahren kooperieren

Bekleidungshersteller und Logistikdienst-

leister auch im Bereich Ausbildung: In Ba-

den-Württemberg, Deutschland, tauschen

Auszubildende beider unternehmen für

zwei bis drei Wochen ihren Arbeitsplatz.

Andere Läger, andere Sitten: Nur weil es in jedem Fashion­Warehouse Regale, Gabelstapler und T­Shirts gibt, bedeu­tet das noch lange nicht, dass der Arbeitsalltag gleich ab­läuft. Das stellen auch die Fachkräfte für Lagerlogistik wäh­rend ihrer Ausbildung bei Logwin und Hugo Boss fest.

Seit sieben Jahren besuchen Auszubildende des Hugo Boss­Hauptstandortes Metzingen für drei Wochen das Logwin­Warehouse in Renningen. Beide Städte liegen in der Nähe von Stuttgart und sind rund 50 Kilometer vonein­ander entfernt. „Wir wollten die Ausbildung noch breiter fächern und unseren Lagermitarbeitern die Chance geben, in ein weiteres Unternehmen reinzuschnuppern“, sagt Ute Hohloch, die bei Hugo Boss für die Lagerfachkräfte zustän­dig ist.

Seit zwei Jahren schickt auch Logwin seine Azubis ins Lager von Hugo Boss. Die Auszubildenden lernen bei dem Austausch neue Aufgaben und neue Gesichter kennen. „Unsere Fachkräfte für Lagerlogistik erweitern so ihren Horizont“, sagt Andrea Bartol, Ausbildungsleiterin bei Log­win. „Sie bekommen Einblicke in die internen Abläufe bei Hugo Boss und können diese Erkenntnisse später bei ihrer täglichen Arbeit für diesen Kunden nutzen.“

Intensiver KontaktBei Hugo Boss findet der Austausch im dritten Lehrjahr statt, bei Logwin im ersten. Jährlich wechseln etwa zwei Auszubildende pro Unternehmen wochenweise ihren Ar­beitsplatz. Bisher haben alle mit dem Austausch wertvolle Erfahrungen gemacht.

Der Austausch zeigt, wie intensiv der Kontakt zwischen den beiden Unternehmen ist: Logwin ist ein wichtiger Dienst­leister für Hugo Boss, Hugo Boss ist für Logwin in der Region einer der größten Kunden. Durch das Ausbildungsprogramm profitieren auch die Nachwuchs­Fachkräfte von der lang­jährigen und vertrauensvollen Zusammenarbeit. ■

Andrea di Lillo, 18 Jahre, begann seine Ausbildung bei Logwin im September 2012. Im Februar 2013 arbeitete er für zwei Wochen bei Hugo Boss in Met­zingen. „Besonders beeindruckend war die automatische Fördertechnik in der großen Halle“, sagt er. Der Aus­tausch hat ihm viel Spaß gemacht. „Es war eine tolle Abwechslung – und das Betriebsklima war super!“ In den zwei Wochen durchlief Andrea di Lillo verschiedene Abteilungen wie Waren­eingang, Abhängelager, Sorter/Value Added Services, Warenausgang und Packerei.

Michele Arcione, 23 Jahre, besuchte den Logwin­Standort in Renningen im dritten Lehrjahr. Seine Ausbildung bei Hugo Boss startete im Sommer 2010, sein Azubi­Austausch im Oktober 2012. „Es war interessant zu sehen, wie die­selben Aufgaben ganz anders ange­packt werden“, sagt er. „Die Mitarbeiter waren sehr nett – ich wurde dort herz­lich aufgenommen und gut integriert.“ Besonders gut gefiel ihm der Tag in der Disposition für den Nahverkehr.

www.hugoboss.com

„Es war eine große Herausforderung, einen Carrier zu finden, der beide Yachten gleichzeitig mitnimmt“, sagt Rebecca Chen. „Durch das hohe Fracht aufkommen kurz vor Chinese New Year hatten die meisten nur Ka­pazitäten für eine Yacht frei.“ Dank langjähriger, guter Beziehungen zu einem Carrier konnte Logwin den­noch beide Luxusgüter auf demsel­ben Schiff unterbringen. Sie erreich­ten Miami pünktlich und sicher einige Tage vor Beginn der Messe.

Lieferung nach Norfolk Nur wenige Monate später organisier­te Logwin in Xiamen die nächsten zwei Transporte für einen anderen Kunden. Beide Yachten waren über 14 Meter lang und wogen jeweils 15 Ton­nen. Sie reisten auf einem Container­schiff nach New York und nach Nor­folk an der Ostküste der USA.

Auf einem Containerschiff finden die Yachten entweder Platz an Deck oder im Bauch des Schiffes, auf den Containern. Die Yachten aus Xiamen nahmen jeweils den Raum von drei bis fünf 40­Fuß­Containern ein. „Der Transport einer Yacht ist immer Pro­jektlogistik – jede einzelne Yacht erfordert eine individuelle Lösung“, sagt Rebecca Chen.

In der zweiten Jahreshälfte rech­net Logwin mit weiteren Aufträgen. „Wir freuen uns auf die Zusammenar­beit mit unseren bisherigen Partnern und erweitern außerdem unseren Kundenstamm in diesem Segment“, sagt Rebecca Chen. „So können künftig auch andere Yachtbauer von unserer Expertise profitieren und beim weltweiten Verkauf ihrer Yach­ten auf einen erfahrenen Spediteur bauen.“■

23www.logwin-logistics.com

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IndIvIduelle RetaIllogIstIk

Alle an einem Tisch

Sie verkaufen Produkte, die man weder sehen noch anfassen kann.

Wenn Oliver Mazat und Dirk Ewers mit ihren Kunden zusammensitzen, müssen sie persönlich

überzeugen – durch eine Präsentation ihrer Leistungen, vor allem aber durch ihre Erfahrung und

ihre Beratung. Ihr Fachgebiet ist die Retaillogistik, Logistik für den Handel. Hier ist vieles im

Wandel, nicht zuletzt durch den Einkauf im Internet.

24 Logwin Magazin 01|1 3

interview

Logwin Magazin: Wie kaufen Sie ein – online oder im Geschäft?Oliver Mazat: Unterschiedlich. Also wenn es um Bekleidung geht: definitiv nur im Geschäft. Ich bin nicht der Typ, der sich eine Jeans im In­ternet kauft, weil mir persönlich das Zurück­schicken zu aufwändig ist. Dazu habe ich keine Lust.

Logwin Magazin: Und was kaufen Sie online?OM: Eigentlich nur Technik, bei der ich wirklich weiß, was ich haben will, was ich schon mal ir­gendwo gesehen habe. Dirk Ewers: Das ist bei mir ganz ähnlich. Ich vergleiche gerne im Internet und bestelle dann auch nur, wenn ich es im Laden nicht genau so günstig bekomme. Die Damen schauen mehr nach Mode, Schuhen und Accessoires. Bei mir ist es eher der bewährte Sportschuh oder auch eine Druckerpatrone.

LM: Wie schätzen Sie die Zukunft der Läden ein – werden die Leute bald nur noch online kaufen? Showroom statt Verkaufsraum?DE: Endkunden legen Wert auf den Event­Cha­rakter. Wenn sie shoppen gehen, möchten sie nicht nur etwas kaufen und wieder nach Hause fahren. Sondern es muss rundum passen, viel­leicht noch essen und ins Kino gehen. Beispiele sind die großen Einkaufszentren mit Kino und Gastronomie oder eben die beliebten Innen­stadtlagen.

LM: Die Belieferung von Läden in Innenstadt­lagen ist eine Kernkompetenz des Retailnet­zes. Worauf legen Ihre Kunden wert?OM: Wir haben viele Zustellungen mit Fixter­minen, die wir entsprechend vereinbaren. Das kriegen Sie mit einem normalen Stückgut­system oder selbst im Paketversand kaum hin. Hier sind wir sehr aktiv. Manche Filialen machen erst um neun auf, andere wollen ihre Ware morgens zwischen fünf und sechs haben – es gibt die unterschiedlichsten Vorgaben.

DE: Hinzu kommt, dass in teuren 1­A­Lagen und in Einkaufszentren mit Lagerflächen spar­sam umgegangen wird. Der Handel nutzt jeden Quadratmeter aus, um die Ware zu präsentie­ren. Das ist einer unserer wesentlichen Vortei­le: Wir liefern auf Wunsch vor Ladenöffnung oder auch in der Nacht, so dass die Ware schon in die Regale geräumt ist, wenn der ers­te Kunde den Laden betritt. OM: Je größer unser Kunde, desto ausgepräg­ter ist der Wunsch nach Zusatzleistungen, wie zum Beispiel die Entsorgung von Verpackun­gen. Wenn ein Kunde eigene Filialen hat, ist das Interesse größer, denn da ist es sein eige­ner Personalaufwand, den er entsprechend mit einrechnen muss.

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Viele unserer Kunden benötigen jedoch mehr als nur eine Lösung für

die letzte Meile.

25www.logwin-logistics.com

LM: Wie sieht die aktuelle Retail­Strategie von Logwin aus?DE: Genau so – wir stellen uns individuell auf die unterschiedlichen Bedürfnisse des Kunden ein. Viele aber längst nicht alle Kunden wollen jeden Tag beliefert werden. Wichtig ist dagegen nahezu allen Kunden, dass sie sich darauf ver­lassen können, dass Ware zu einem bestimm­ten Zeitpunkt angeliefert wird. Und es gibt noch mehr Konsolidierungspotenzial: Heute bekommt der Kunde oftmals die Ware über verschiedene Paket­dienstleister oder Spediti­onen und die Hänge­ware über uns. Doch immer mehr Retai­ler denken in so genannten Sets. Zu der Hose gibt es eine passen­de Jacke, Bluse, entsprechende Accessoires. Kun­denwunsch ist, die Ware konsolidiert zu bekommen, also 50 Teile hängend plus fünf Kartons oder eine Palette. Das ist die Strategie, die wir verfolgen. Das können wir. Das bieten weder Paketdienstleis­ter noch Stückgut spediteure.

LM: Wie sieht das aus, wenn ein Kunde viele verschiedene Produkte im Sortiment hat, zum Beispiel in der Kosmetikbranche? DE: Für diese Kunden betreiben wir so genann­te Cross­Docking­Center. Das Spektrum reicht vom Lippenstift über hochwertige Parfums bis hin zum großen Teddybären. Gerade bei solchen Kunden steigt die Nachfrage nach Mehrweg­transportsystemen. Das sind meistens wieder­verwendbare Boxen aus Kunststoff. Zusammen mit einem rollbaren Untergestell können sie in der Filiale bewegt werden. Wir sortieren die Ware so vor, dass jede Mehrwegbox nur noch vor das entsprechende Regal gestellt und die Ware eingeräumt wird. Und es gibt noch einen weiteren positiven Nebeneffekt – die Sicher­heit. Jede einzelne Box ist verschließbar und verplombbar. Auf dem Rollwagen selbst wird sie noch mit Strapsen versehen, so ist sie bei der Anlieferung mehrfach gesichert.

LM: Wie erfahren Sie, ob sich bei den beste­henden Kunden Ansprüche ändern? OM: Zum einen schnappen wir im Gespräch auf, was für einen Kunden wichtig ist. Zum an­deren bieten wir neue Lösungen aktiv an.

Wir liefern auf Wunsch vor Laden­

öffnung oder auch in der Nacht.

„Wir decken alle wichtigen Logistikbereiche ab. So gibt es keine Brüche zwischen Dienstleistern," erläutern Ewers und Mazat im Gespräch.

DE: Wir haben festgestellt, dass Logistikleiter heute zunehmend als Supply Chain Manager agieren. Bei dieser ganzheitlichen Sicht ste­hen nicht mehr nur die reinen Logis­tikkosten im Fokus. Vielmehr geht es darum, möglichst viele Perspektiven ent­lang der Wertschöp­fungskette einzuneh­men, um gemeinsam die passende Lösung zu finden. Besonders effiziente Lösungen entwickeln wir oft dann, wenn wir bei­spielsweise mit dem Logistikleiter und dem Vertriebschef gemeinsam an einem Tisch sitzen. OM: Dabei ist es wichtig, dass wir unterschiedliche Ansätze aufzeigen. Denn schon geringe Abweichungen vom Standard können sich gravierend auf die Kosten auswir­ken. Wenn wir beispielsweise um acht Uhr morgens da sein sollen, benötigen wir viel­leicht ein zusätzliches Fahrzeug. Doch schon eine Stunde später könnten wir mit bestehen­dem Equipment anbieten. Da sind wir auf den Dialog angewiesen, um das Optimum für den Kunden rauszuholen.

LM: Sie wünschen sich von Ihren Kunden also mehr Information. Was wünschen sich die Kun­den von Ihnen?

DE: Kürzere Laufzeiten. Da haben wir viele Hausaufgaben zu

machen. Wir werden oft­mals mit den Paket­

diensten verglichen. Die liefern standard­mäßig innerhalb von 24 Stunden mit einer Zuverlässig­keit von über 90 Prozent.

LM: Das ist doch ein ganz anderes Seg­

ment. DE: Schon, aber daran wer­

den wir gemessen. Das Paket ist unser Hauptwettbewerber geworden,

auch für den Hängeversand. Beim Paketdienst weiß ich, dass ich die Ware in der Regel am nächsten Tag habe. Der logistische Aufwand für Verpackung, Kartonagen und Entsorgung ist dabei zweitrangig. Hier muss man ganz einfach unterscheiden. Paketlösungen sind standardi­siert, automatisiert und verhältnismäßig kos­tengünstig. Sie bieten jedoch nur begrenzten

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26 Logwin Magazin 01|1 3

interview

Oliver Mazat (48) ist seit 2000 bei Logwin in

leitenden Positionen tätig, aktuell als

Director Retail Opera-tions. Der gebürtige

Hamburger fährt gern Rennrad und hat eine

Schwäche für alte Holz-boote und Oldtimer.

Oliver Mazat ist ver-heiratet und hat zwei erwachsene Töchter.

Raum für Individualisierungen. Viele unserer Kunden benötigen jedoch mehr als nur eine Lösung für die letzte Meile. Sie erwarten bei der Um­setzung ihrer anspruchsvollen Multi­Channel­Konzepte von ihrem Lo­gistikpartner, dass er flexible und individuelle Services bietet. Never Out of Stock ist dabei natürlich ein wichtiges Stichwort. Nur was im Laden verfügbar ist, kann schließlich auch verkauft werden.OM: Insbesondere in der Hauptsaison sind die kurzen Laufzeiten eine Herausforderung. In der Nebensaison müssen wir darauf achten, dass wir das Netz mit möglichst wenig Equipment abdecken, um kostenopti­miert zu arbeiten. Und in der Hochsaison müssen wir das Netz so schnell anpassen, dass wir die Mengen wegbekommen, ohne Laufzeitverluste zu produzieren.

LM: Wie stellen Sie diese Flexibilität sicher? OM: Wir sind von den Informationen der Kunden abhängig. Deshalb sucht unsere Mannschaft den Kontakt, um eine möglichst gute Prognose zu erhalten. Denn wir können nicht von heute auf morgen wie am Taxistand Autos ordern, wir müssen rechtzeitig wissen, wann die Sai­son voraussichtlich starten wird. Um die Laufzeiten zu verbessern, wollen wir außerdem neue Standorte aufschalten. Wenn Sie sich Stückgutnetze angucken, dann haben die teilweise so 40, 50 Niederlassungen. Bisher haben wir im Bereich Fashion die Bundesrepublik mit einer relativ geringen Anzahl von 17 Standorten beliefert.

LM: Wie viele sollen es denn werden?OM: In nächster Zeit werden es vielleicht noch ein, zwei mehr, aber sicherlich nicht mehr als insgesamt 20.

LM: Sind Laufzeiten denn ein Argument, das immer alles schlägt, die­ses „ich möchte die Jacke aber noch heute oder spätestens morgen“? OM: Natürlich ist das ein Thema für den stationären Handel, der ja auch im Wettbewerb zu Online­Shops steht. Allerdings darf man dabei nicht außer Acht lassen, dass die Verzahnung dieser Verkaufskanäle durch­

aus Impulse für den Laden vor Ort haben kann. Als Experte für eFulfill­ment und Multi­Channel­Logistik können wir hier zum Erfolg beitragen.

LM: Welche Rolle spielen in dem Zusammenhang Umwelt, Nachhaltig­keit, CO2­Ausstoß? DE: Die Spediteure haben aus wirtschaftlichen Gründen immer schon darauf geachtet, dass der Fuhrpark möglichst ausgelastet ist und somit der CO2­Verbrauch pro transportierter Einheit sinkt. Durch die Retou­renquoten im Online­Geschäft von bis zu 70 Prozent zeigt sich aller­dings insgesamt eine eher negative Öko­Bilanz. Überlegen Sie mal, wie

viele Pakete pro Tag versendet werden.

LM: Wie ist zurzeit das Verhältnis von Hänge­ und Liegeware?

DE: Vor gut 15 Jahren haben wir nahezu 100 Pro­zent hängende Ware gefahren. Jetzt liegen wir bei einem Anteil von über 60 Prozent Liegeware. Diese Verteilung ergibt sich aus einem Rückgang der Hängendware von 10 Prozent und einer Zunahme der Liegend­ware um 50 Prozent in den letzten fünf Jah­ren mit Tendenz zum weiter steigenden An­

teil Liegeware. Der Hintergrund ist klar: Das Hängeteil ist beim reinen Transport teurer als

ein Paket. Pakete verursachen die Kosten eigentlich nur

später: Wenn ich die Ware aus dem Karton nehme und selber auf einen Bügel hänge und dann auf den Stän­

der. Wenn Sie also die reinen Paketpreise neben unsere Trans­portpreise legen, können wir kaum gewinnen. Betrachten Sie jedoch die Gesamtkosten und vor allem das Potenzial für Mehrerlöse, dreht sich das Bild recht schnell. Moderne Logistikleiter bzw. Supply Chain Mana­ger blicken deshalb auch über den Tellerrand hinaus und beschäftigen sich nicht ausschließlich mit den Logistikkosten. Sie wollen ihre Wert­schöpfungsketten optimieren, Mehrwert schaffen, Aufwand reduzieren. Wer seine Ware nach dem Transport nicht aufbereiten oder keine Karto­

Pakete verursachen die

Kosten eigentlich nur später.

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27www.logwin-logistics.com

Multi Channel Retail: Logwin unterstützt Sie online und stationär

Die Heimat von Dirk Ewers (46) ist Uedem am Niederrhein. 1994 kam er zu Logwin und bekleidet seitdem Führungspositionen. Zurzeit ist er als Director Retail Sales zusammen mit Oliver Mazat für das Retail Netzwerk verant-wortlich. Als Ausgleich zum Job spielt er Tennis oder Badminton und hält sich mit Joggen fit. Dirk Ewers ist verhei-ratet und Vater eines erwachsenen Sohnes.

nagen entsorgen muss, hat mehr Zeit für den Verkauf und spart Kosten. Und schon kann sich zum Beispiel der Hängeversand rechnen.OM: Grundsätzlich gilt allerdings: Je hochpreisiger das Produkt, desto eher ist der Hersteller bereit, mehr für den Transport auszugeben.DE: Wobei wir natürlich auch das mittlere Preissegment ansprechen. Für einige sehr bekannte große Modefilialisten fahren wir viele Textilien hängend, auch Kinder­ oder Skibekleidung. Bis vor wenigen Jahren so­gar Unterwäsche.

LM: Nun gibt es die Produktions­Kooperation mit DTL. Was genau steckt hinter dieser Zusammenarbeit?DE: Hintergrund sind der Rückgang der Textil­Einzelhandelsgeschäfte und die immer kürzeren Saisonzyklen. Dadurch sind die Sendungsgrö­ßen im Hängenden Textilversand in den letzten Jahren eingebrochen. Dazu kommen die Themen Preis­ und Termindruck seitens der Auftrag­geber durch immer kleinere und eiligere Einzelsendungen. OM: Durch die Bündelung der Volumina können wir unseren Kunden auch in Zukunft deutschlandweit ein flächendeckendes Netz im Hän­genden Textilversand anbieten – nicht nur in den Ballungsräumen, son­dern auch in strukturschwächeren Gebieten.

LM: Haben Kunden eigentlich auch die Möglichkeit, sich den Weg ihrer Produkte einmal in natura anzuschauen?DE: Das bieten wir regelmäßig an. Denn wenn wir bei den Kunden im Büro sitzen, haben wir ja keinen Koffer dabei, wo wir unsere Artikel prä­sentieren. Mir persönlich ist es immer am liebsten, wenn wir den Kun­den überzeugen können, in eine Niederlassung zu kommen. Das ist un­ser Handwerk und wir zeigen gerne vor Ort, wie es funktioniert.OM: Unsere Kunden nehmen das sehr gern an, insbesondere wenn es darum geht, die komplette Logistikkette ab Eingang Seecontainer mit allem Drum und Dran an uns zu vergeben.

LM: Die komplette Supply Chain hat ja nicht jeder im Angebot.DE: Die gesamte „Supply Chain“ wirklich von der Produktion bis zum „Point of Sale“ abzubilden – da haben wir aus meiner Sicht kaum Wett­bewerber.

LM: Weil Logwin schon aus den Produktionsländern Ware beschafft, hier umschlägt und feinverteilt?DE: So sind wir ja aufgestellt. Wir decken alle wichtigen Logistikberei­che ab: Luft­ und Seefracht, Warehousing und ein geschlossenes Trans­portnetzwerk plus Mehrwertleistungen. So gibt es keine Brüche zwi­schen Dienstleistern. Wenn unterschiedliche Dienstleister bei einem Kunden agieren, ist der eine vom anderen abhängig. Läuft das jedoch innerhalb derselben Organisation, vereinfacht das die Abläufe erheb­lich. Jeder hat Zugriff auf die entsprechenden Systeme. Bei Logwin ver­fügt auch Air + Ocean über ein Tracking­System. Wenn es Störfälle gibt, können wir uns darauf einstellen und den Kunden über die Verzögerung informieren – und entsprechende Prioritäten setzen. Das schafft Ver­trauen.

LM: Vielen Dank für das Gespräch.

Das Gespräch führte Martina Nehls.

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28 Logwin Magazin 01|1 3

Bestellungen pro Stunde bearbeitet werden und mehr als 20.000 Pro­dukte komplett papierlos gepickt werden. Außerdem gibt das System Auskunft über den aktuellen Lagerbestand.

Fehlerquote fast bei nullBevor die Waren versandt werden, müssen sie auf die Waage. Das Sys­tem kennt den Inhalt jeder Sendung und damit das genaue Gewicht. Stimmt der Wert auf der Waage nicht mit dem Soll­Gewicht überein, so kontrollieren die Mitarbeiter den Inhalt der Sendung – Produkt für Pro­dukt. „Dank der modernen Technik liegt die Fehlerquote fast bei null“, sagt Andreas Risberg, Vice President Supply Chain & Operations Euro­pe, Middle East & Africa bei Oriflame. „Damit sind wir als Kunde mehr als zufrieden.“ Stimmt das Gewicht, so verpa­cken die Mitarbeiter die Paletten mit den Sendungen und bela­den die Lkw. Von Piase­czno aus werden die Waren in neun Länder Europas gebracht. Per Pick­by­light oder Scanner sind alle Pro­zessschritte papierlos dokumentiert – so ist eine schnelle Chargen­rückverfolgung

Rot leuchtende Zahlen verraten der Lagermitarbeiterin, welche und wie viele Produkte sie aus den Fächern

nehmen muss. Hat sie die Sendung zusammengestellt, prüft eine Waage ihr Gewicht: Schon bei Abweichun-

gen im Zehn-Gramm-Bereich wird nachkontrolliert. Die Automatisierungstechnik, die Logwin in Polen ein-

setzt, lässt wenig Raum für Fehler.

automatisierungstechnik

In Lichtgeschwindigkeit

Automatisierungstechnik – wann sie sich lohnt

Seit fünf Jahren setzt Logwin in Polen das Pick-by-light-Verfahren ein. Mit Erfolg: Die Fehlerquote ist auf 0,05 Prozent gesunken. Ideale Voraussetzungen für die Automatisie-rungstechnik sind große Mengen, kleine Produkte und eine Vielzahl verschiedener Artikel. Große Produkte müssen oft ohnehin einzeln gepickt werden, bei kleinen Mengen rechnen sich die Kosten für die Technik nicht.

Es ist 6 Uhr, als die Lagermitarbeiterin im polnischen Piaseczno die ers­te Sendung des Tages zusammenstellt. In den Fächern vor ihr liegen Cremes, Shampoos und Bodylotions – Produkte des Kosmetikunterneh­mens Oriflame. Sie geht von einem Fach zum nächsten und entnimmt die bestellten Artikel. Lange suchen oder Listen durchgehen muss sie dabei nicht: Leuchtanzeigen leiten sie durch die Bestellung. Zwei Mal Zahnpasta, vier Mal Haarschaum, drei Mal Sonnencreme.

Hat sie die angezeigte Anzahl eines Artikels entnommen und in eine Box gepackt, drückt sie auf den Knopf neben der Anzeige. Das Licht er­lischt. Das Gleiche wiederholt sie für alle anderen Produkte aus der Be­stellung. Die Technik, die dahintersteckt, heißt Pick­by­light. In Piaseczno sind insgesamt vier IT­Systeme im Einsatz, die alle miteinander ver­knüpft sind: das Kunden­Bestellsystem, das Warehouse­Management­System, das Pick­by­light­System und ein Planungstool.

Reger Datenaustausch„Die Bestellungen von Oriflame gehen in unserem Warehouse­Manage­ment­System ein“, erklärt Lukasz Kielczewski, Operations Manager bei Logwin in Piaseczno, den Prozess. „Das System ordnet jeder Bestellung die am besten geeignete Verpackung zu, sortiert und gruppiert sie und sendet sie automatisch an die Pick­by­light­Linie.“ Das System berück­sichtigt verschiedene Kriterien wie Größe oder Gewicht der Bestellung, Zielland oder den jeweiligen Paketdienst. Das System löst auch das Drucken der Rechnungen aus, die automatisch in die Kartons geworfen werden. Ein 920 Meter langes Förderband transportiert die Boxen direkt zu ihrer jeweiligen Kommissionierstation oder zum Prüf­ bzw. Versand­bereich. Dank dieses „Ware zum Mann“­Prinzips können mehr als 800

kundenprojekte

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29www.logwin-logistics.comwww.logwin-logistics.com

Dank der Pick-to-light-Lösung kann ein Mitarbeiter etwa 95 Bestellungen pro Stunde picken.

NespressoNespresso ist eine Tochtergesellschaft des Schweizer Lebensmittelkonzerns Nestlé. Die Firma hat ein spezielles Kaffeesystem entwi­ckelt, das inzwischen weltweit bekannt ist: Der Kaffee wird in Aluminiumkapseln portio­niert und in speziellen Maschinen zubereitet. Nespresso wurde 1986 gegründet und beschäf­tigt heute über 8.300 Mitarbeiter in fast 60 Ländern.www.nespresso.com

OriflameDas Kosmetikunternehmen Oriflame, das 1967 gegründet wurde, verkauft in mehr als 60 Länder. Sein breites Portfolio an schwedischen, natur­inspirierten, innovativen Schönheitsprodukten wird durch über drei Millionen unabhängige Ori­flame Berater vermarktet. Sie generieren einen jährlichen Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro. Respekt gegenüber Mensch und Natur gehört zu den Arbeitsprinzipien von Oriflame und findet sich in der Sozial­ und Umweltpolitik des Unter­nehmens wieder. Oriflame unterstützt zahlreiche Wohltätigkeitsaktionen weltweit und ist Mitbe­gründer der World Childhood Foundation. Die Luxemburger Unternehmensgruppe hat ihren Hauptsitz in Luxemburg und der Schweiz. Ori­flame Cosmetics ist an der Nasdaq OMX Nordic Exchange gelistet. www.oriflame.com

jederzeit gewährleistet. Nachdem die letzten Sendungen das Lager verlassen haben, berei­ten die Mitarbeiter die Arbeit für den nächsten Tag vor. Die Analysten werten am Abend aus, welche Produkte am nächsten Tag benötigt werden – nach diesem Bedarf füllen sie die Fächer in der Pick­by­light­Linie auf und pas­sen das Sortiment gemäß der Auftragslage an: Nicht benötigte Oriflame­Produkte werden aus der Pick­by­light­Linie entfernt, neue hinzuge­fügt.

Beliebte KaffeekapselnIm Tulipan Park Warschau, etwa fünf Kilometer außerhalb der polnischen Hauptstadt, setzt Logwin für seinen Kunden Nespresso ebenfalls die Automatisierungstechnik ein. Die Kaffee­kapseln in 16 unterschiedlichen Varietäten sind in ganz Europa bekannt und beliebt. Zwischen 400 und 1.000 Bestellungen pickt, packt und versendet Logwin pro Tag. Einige Sendungen gehen an Endkunden, andere an Geschäfts­kunden oder direkt in die Nespresso Boutique. „Unsere Produkte stehen für eine hohe Quali­tät“, sagt Paweł Orych, Supply Chain Manager bei Nespresso. „Genau diese Qualität erwar­ten wir auch bei der Bearbeitung der Bestellun­gen.“

Auf 350 Quadratmetern Fläche arbeiten die Lagermitarbeiter parallel an zwei Kommissio­nierstationen. Im Pick­by­light­Bereich für die Schnelldreher stehen 36 so genannte Pick Faces zur Verfügung – hier ist Platz für 36 ver­

schiedene Produkttypen. Diese Vielzahl ergibt sich dadurch, dass Nespresso die Kaffeekap­seln in vielen verschiedenen Verpackungsgrö­ßen verkauft, die entweder eine Geschmacks­richtung oder eine Kombination von mehreren enthalten. Im Bereich für Langsamdreher sind vor allem die größeren Packungen unterge­bracht. Ganze Kartonbestellungen, etwa für die Boutique­Belieferungen, entnehmen die Mitarbeiter direkt aus dem Bulklager.

„Dank der automatisierten Lösung kann ein Mitarbeiter etwa 95 Bestellungen pro Stunde picken – das wäre ohne diese Technik nicht möglich“, sagt Piotr Sprzęczka, Managing Di­rector bei Logwin in Piaseczno. Alle Bestellun­gen, die vor 16 Uhr eingehen, versendet Logwin noch am selben Tag. Ein Paketdienst transpor­tiert die Kaffeekapseln zu Privatpersonen, Ge­schäftskunden und in die Nespresso­Boutique in Warschau. Für besonders große Geschäfts­kunden chartert Logwin einen eigenen Van – er bringt die geschmackvolle Ladung auf direk­tem Weg ins Büro oder in die Bank. ■

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Logwin Magazin 01|1 330

Zugvögel

Global Player mit Flügeln

Angebot, nachfrage und günstige (Re-) Produktionsbedingungen bestimmen nicht nur

die Versorgungskette des Menschen, sondern auch das Verhalten im Tierreich: Weltweit

pendeln etwa 50 Milliarden Vögel zwischen Brutgebiet und Winterquartier.

hintergrund

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www.logwin-logistics.com 31

Der Weißstorch hat zwei Wohnsitze, ebenso die Wildgans oder die Rauchschwalbe: Etwa drei Viertel aller weltweiten Vogelarten sind Zugvögel. Einige von ihnen fliegen kürzere Strecken, andere weite – zum Beispiel von Europa nach Südafrika oder von Nordsibirien nach Südasien. Den Rekord hält die Küsten­seeschwalbe: Jedes Jahr fliegt sie von der Arktis in die Antarktis und wieder zurück; pro Strecke bewältigt sie rund 15.000 Kilometer.

Die Marktlage entscheidetAlleine aus Afrika kehren jedes Frühjahr rund 500 Millionen Vögel nach Europa und Asien zu­rück. Was die Vögel zu diesem kräftezehren­den Flug bewegt, ist das unterschiedliche Nah­rungsangebot: Viele Arten, die sich beispiels­weise von Insekten ernähren, würden in den kalten Wintermonaten in ihren Brutgebieten nicht genügend Nahrung finden. In den wärme­ren Regionen ist das Angebot besser, außer­dem sind die Tage länger und es bleibt mehr Zeit für die Futtersuche. Allerdings ist dafür auch die Konkurrenz mit den heimischen Vo­gelarten größer. Deshalb bleiben die Zugvögel trotz besserer klimatischer Bedingungen nicht dauerhaft in ihrem Winterquartier, sondern kehren jedes Frühjahr in ihre Brutgebiete zu­rück. Dabei finden sie oft den Brutplatz im sel­ben Garten wie im Vorjahr wieder.

Kompass im KopfAuf der langen Reise orientieren sich die Vögel mit Hilfe ihres Magnetsinns hauptsächlich am Magnetfeld der Erde, aber auch am Stand der Sonne oder der Sterne. Zum Teil helfen sogar die Lichter von Großstädten, die richtige Route zu finden – ein Großteil des Flugs findet näm­lich bei Nacht statt. Ob ein Vogel zieht und wo­

hin, ist genetisch bedingt. Untersuchungen ha­ben gezeigt, dass sich bei Zugvögeln im Herbst die typische Zugunruhe einstellt – selbst wenn die Tiere nie Kontakt zu freilebenden Artge­nossen hatten. Sie nehmen wahr, dass die Tage kürzer werden, und reagieren mit einem erhöhten Bewegungsdrang.

Bevor die Vögel den Flug antreten, versam­meln sie sich meist in Scharen. Die weiten Strecken legen sie dann mit Tausenden Artge­nossen gemeinsam zurück. Die Beobachtung per Radar­ und Funkpeilung liefert wertvolle Informationen zum Flugverhalten – wie weit die Vögel fliegen, wohin, wie schnell oder wie hoch. So haben Forscher entdeckt, dass die Schwarmbildung mehr ist als soziale Gruppen­bildung: Gänse beispielsweise, die eine V­For­mation bilden, sparen gemeinsam viel Energie. Andere Vogelarten fliegen im Schwarm schnel­ler als alleine.

Nonstop über den PazifikPer Radargerät wurde auch die Rekordhalterin im Nonstopflug ausfindig gemacht: Eine weib­liche Pfuhlschnepfe legte im Jahr 2007 eine 11.500 Kilometer lange Strecke ohne Pause zu­rück – von Alaska über den Pazifik nach Neu­seeland. Den Höhenflugrekord hält der Sper­bergeier. Er ist zum Teil in Höhen von mehr als 11.000 Metern unterwegs – dort, wo Urlaubs­reisende in den Passagiermaschinen aus dem Fenster schauen.

Übrigens pendeln nicht nur Vögel, die flie­gen können: Die meisten Pinguinarten haben ebenfalls ein Sommer­ und ein Winterquartier. Sie schwimmen von einem Ort zum anderen und legen so zum Teil tausende Kilometer im Jahr zurück. ■

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32 Logwin Magazin 01|1 3

kundenprojekte

Für ihren Kaffee nehmen sich Genießer am liebsten viel Zeit. Doch im

Alltag muss es oft schnell gehen – dann ist Instantkaffee eine beliebte

Lösung. In Polen ist das unternehmen InSTAnTA einer der führenden

Hersteller von löslichem Kaffee. Logwin bringt das „braune Gold“ von

der Fabrik zum Konsumenten.

kaffee um die weLt

per Schiff

* Vermutlich durch private Ausfuhren im Grenzbereich überhöhte Werte, die nicht den Pro-Kopf-Konsum widerspiegeln.

www.instanta.pl

Kaffeepulver in die Tasse, heißes Wasser auf­gießen, fertig – so schnell lässt sich kein ande­rer Kaffee zubereiten. „Die Qualität soll darun­ter aber nicht leiden“, sagt Grzegorz Miezwin­ski, Head of Sales bei INSTANTA. „Deswegen wählen wir die Rohstoffe für die Produktion sehr sorgfältig aus.“ Die Arabicabohnen stam­men aus Äthiopien, Brasilien oder Kolumbien; die Robustabohnen aus Kamerun, Uganda oder Vietnam.

Im polnischen Żory, rund 120 Kilometer westlich von Krakau, produziert und verpackt INSTANTA monatlich rund 800 Tonnen Instant­kaffee. Das Unternehmen verkauft die ver­schiedenen Sorten unter den Marken seiner Kunden in vielen Ländern der Erde, von den USA bis Indien.

Transporte voller Geschmack

Seit Dezember 2012 unterstützt Logwin INS­TANTA beim Export. Jeden Monat transpor ­tiert der Logistikdienstleister Kaffee­Sendungen von Polen in die USA, nach Japan und Dubai. Über den Hafen in Gdansk geht es per Schiff ins jeweilige Zielland. „INSTANTA befindet sich zurzeit voll auf Erfolgskurs“, sagt Bartosz Hrus­zka, Business Development Executive bei Log­win in Polen. „Wir rechnen damit, dass die Mengen in Zukunft stark ansteigen werden.“

Das Unternehmen mit Sitz in Żory wurde im Jahr 2000 gegründet und hat sein Geschäft seitdem kontinuierlich ausgebaut. Heute be­schäftigt INSTANTA rund 300 Mitarbeiter und verkauft seine Produkte in 15 Länder welt­weit. ■

Zehn interessante

Kaffee-Fakten

1. Brasilien hält mit 33,1 Prozent den höchs­ten Anteil an der weltweiten Rohkaffee­produktion. Es folgen Vietnam (15,22%), Indonesien (6,3%), Kolumbien (5,9%) und Äthiopien (5,0%).

2. Von den mehr als 80 Kaffeepflanzensor­ten werden nur zwei kommerziell ge­nutzt: Arabica und Robusta.

3. Weltweit gibt es etwa 25 Millionen Kaf­feebauern.

4. Länder mit dem höchsten Rohkaffeekon­sum pro Kopf: Luxemburg (24,9 kg im Jahr 2011)*, Finnland (12,1), Norwegen (9,5), Dänemark (8,5), Österreich (8,0)

5. Rohkaffee gilt nach Erdöl als das zweit­wichtigste weltweite Handelsgut.

6. Pro Sekunde trinkt die Weltbevölkerung 28.935 Tassen Kaffee – das macht 912.500.000.000 Tassen im Jahr.

7. Der teuerste Kaffee der Welt heißt Kopi Luwak. Die Kaffeebohnen werden von der Zibetkatze gefressen und beinahe unverdaut wieder ausgeschieden – durch die Fermentation entsteht ein be­sonderer Geschmack. Pro Jahr werden nur wenige 100 Kilogramm Kopi Luwak hergestellt.

8. Kaffee als Treibstoff: Im März 2010 fuhr ein mit Kaffee betriebener Volkswagen Scirocco 337 Kilometer von London nach Manchester. Er verbrauchte 35 Espressi pro Kilometer und erreichte eine Ge­schwindigkeit von 96 Stundenkilometer. Das „Car­puccino“ schaffte es mit dieser Leistung ins Guinness Buch der Rekorde.

9. Kaffee wird hauptsächlich per Schiff transportiert. Der größte Kaffee­Um­schlagplatz ist der Hamburger Hafen.

10. Kaffee gilt oft als ungesund. Der franzö­sische Dichter Voltaire allerdings soll täglich 50 Tassen getrunken haben – er wurde 83 Jahre alt in einer Zeit, in der die Lebenserwartung bei unter 40 Jah­ren lag.

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33www.logwin-logistics.com

Das Besondere an einem DRUPS­System ist, dass seine Leistung ununterbrochen verfügbar ist: Gibt es eine Störung im Stromnetz, so stellt das Schwungrad sofort Strom für die kriti­schen Lasten zur Verfügung und überbrückt die Zeit, bis der Dieselmotor anspringt.

Deshalb sind diese Systeme bei Industrie­kunden beliebt. Ein Telekommunikationskon­zern etwa schaffte für seine neueste Produk­tionsfabrik in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi mehrere DRUPS­Einheiten von Hitec Power Protection an. Die Systeme wurden aus Almelo in den Niederlanden geliefert, wo der Hersteller seinen Hauptsitz hat.

Freilaufkupplung und SchwungradEines der Systeme benötigte der Kunde drin­gend – es wurde daher als Luftfracht versen­

det. Die schwere Anlage bestand aus einem acht Tonnen schweren Dieselmotor, des Schwungrades und einem Generator mit einem Gesamtgewicht von 18 Tonnen. Dazu kam ein stabiles Grundgestell, auf dem nach der Montage alle Einzelteile befestigt sind.

Zunächst ging es per Lkw von Almelo zum Flughafen in Luxemburg und von dort weiter nach Hanoi. „Wir freuen uns, dass der kurzfris­tige Transport all dieser großen Teile in einer einzigen Sendung geklappt hat“, sagt Martin Dollekamp, Manager Warehouse and Shipping bei Hitec Power Protection.

Globaler TechnologieführerDas niederländische Unternehmen Hitec Pow­er Protection ist globaler Technologieführer für rotierende USV­Systeme mit Dieselaggregat.

eiLige Luftfracht

Immer unter StromKein Licht, kein Kühlschrank, kein Internet – schon in Privathaushalten läuft bei einem Stromausfall nichts

mehr, wie es soll. Das gilt erst recht für Krankenhäuser oder Produktionsanlagen. Eine unterbrechungsfreie

Stromversorgung (uSV) stellen nur spezielle Systeme sicher. Das niederländische unternehmen Hitec Power

Protection ist der führende Hersteller von rotierenden uSV-Systemen mit Dieselaggregat (Englisch: DRuPS),

die mithilfe der kinetischen Energie von Schwungrädern unterbrechungsfreien Strom liefern.

Logwin transportierte für Hitec Power Protection eine 27 Tonnen schwere USV-Anlage von den Niederlanden zu einer neuen Nokia-Fabrik nach Vietnam.

Die Mitarbeiter entwerfen, produzieren und installieren schlüsselfertige Systeme und übernehmen auch den anschließenden Kun­den support. Hitec Power Protection wurde 1956 gegründet und betreibt inzwischen Nie­der lassungen in Australien, China, Malaysia, Singapur, Spanien, Taiwan, im Vereinigten Königreich und in den USA. Das Unternehmen beschäftigt über 250 Mitarbeiter. ■

Logwin für HITEC

Seit März 2012 übernimmt Logwin termin-kritische Luftfrachttransporte für Hitec Power Protection. Von den Niederlanden bringt Logwin Anlagen und Ersatzteile zu Unternehmen in aller Welt. Im Jahr 2012 organisierte der Logistikdienstleister den Transport von rund 50 Tonnen Fracht, ver-teilt auf elf Sendungen. Für eine neue Fabrik in Hanoi beispielsweise transportierte Logwin ein komplettes DRUPS-System von den Niederlanden nach Vietnam – über 27 Tonnen per Luftfracht.www.hitec-ups.com

prêt-à-porter:

Das Logwin Magazin als App fürs Tablet

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34 Logwin Magazin 01|1 3

Sabaikalsk

Chita

Ulan-Ude

Irkutsk

Taischet

Krasnojarsk

Nowosibirsk

Omsk

Kurgan

Petropawlowsk

Trans-ManchurianTrans-SibirianBaikal-Amur-MainlineTrans-Mongolianvon Omsk bis Tscheljabinsk

Harbin

Changchun

Shenyang

ULAN BATOR

MOSKAU

MONGOLEI

RUSSLAND

CHINA

Tscheljabinsk

Qingdao

PEKING

Hebei Provinz

kundenprojekte

98 zerbrechliche Graphitblöcke mussten für die 5.000 km lange Reise vorsichtig in die Waggons

geladen werden.

Der Graphit stammt aus einer Mine in der nordchinesischen Hebei Provinz, die Peking umschließt. Ein russisches Unternehmen, das das Mineral für die Schwerindustrie weiterverarbeitet, hatte die Blöcke bei einem Unternehmen aus China geordert. Logwin organisierte den Bahntransport von der chinesischen Hafenstadt Qingdao bis ins russi­sche Tscheljabinsk nahe der europäischen Grenze. Etwa 5.000 Kilome­ter Luftlinie liegen zwischen den beiden Städten, eine Zugfahrt dauert 15 bis 20 Tage. Am Güterbahnhof Qingdao nahm Logwin die in Holzkis­ten verpackte Bahnfracht entgegen – insgesamt 98 Graphitblöcke un­terschiedlicher Größe. Die zwei benötigten Güterwaggons hatte Logwin schon lange im Voraus gebucht.

Schwer und fragilGabelstapler luden die Kisten in die Waggons. „Die Fahrer mussten da­bei sehr vorsichtig sein“, sagt Henk Westerhoek, Country Director for Central and Northern China bei Logwin. „Graphit ist ein sehr fragiles Material – trotz ihrer Größe und ihres Gewichts waren die Blöcke sehr zerbrechlich und hätten leicht kaputt gehen können.“ Sowohl die Bela­dung in Qingdao als auch die Entladung in Tscheljabinsk dauerten da­her jeweils einen halben Tag. Auch die Befestigung der Kisten im Wag­gon nahm einige Zeit in Anspruch – schließlich durfte die Fracht beim Transport nicht wackeln und umfallen. In Sabaikalsk an der chinesisch­russischen Grenze wurden die Blöcke noch einmal umgeladen. Nach fast drei Wochen kam der Graphit pünktlich und unversehrt am Ziel­bahnhof an. ■

graphit auf der transsiBirischen eisenBahn

Sensible Riesen

Einmal quer über den größten Kontinent der Erde: Von Ostchina nach

Westrussland transportierte Logwin Graphitblöcke mit einem Gesamt-

gewicht von 120 Tonnen. Das schwarze Mineral war über zwei Wochen

unterwegs – große Strecken davon mit der Transsibirischen Eisenbahn.

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35www.logwin-logistics.com

gewinnspiel

Impressum Logwin Magazin 01|2013

HerausgeberLogwin AG ZIR Potaschberg 5, an de Längten L­6776 Grevenmacher Telefon +352 719 690­0 E­Mail magazin@logwin­logistics.com

Verantwortlich i. s. d. P.Mara Hancker, Director Corporate Communication Redaktion: STROOMER PR|Concept

GmbHGrafik: xplicit ffm

GewinnspielBitte senden Sie Ihre Lösung zusammen mit Ihrem Namen und Ihrer Anschrift per Mail an: magazin@logwin­logistics.com

Einsendeschluss ist der 31. Januar 2014. Nicht teilnahmeberechtigt sind Mitarbeiter der Logwin­Gruppe sowie deren Angehörige. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und in der nächsten Ausgabe veröffentlicht.

Das Rätsel aus der Ausgabe 02/2012 hatte folgenden Lösungscode: 5634. Gewonnen haben: Peter Strommer aus Lieboch, Deutsch­land (1. Preis: Micro Samsonite Luggage Kickboard), Birgit Auer, Geretsried, Deutsch­land (2. Preis: Sonnenbrille „Aviator“ von Ray­Ban), Paul C Haye, Silverwater, Australien, Marco Klein, Höchberg, Deutschland, Franz Zweifel, Kirchdorf, Deutschland (3.–5. Preis: Unterwasserkamera W1024 Splash von EasyPix).

Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern!

Bildnachweis© soweit nicht anders genannt bei Logwin; S. 3 © SC­Photo ­ Fotolia.com, © Mondelēz Europe Sevice GmbH; S. 4 © courtneyk, istock.com; S. 6/7 © Picture­Factory, © rdnzl, © Nik, © BG, © playstuff – alle Fotolia.com, © sealed air; S. 8 © pgiam, istock.com, © Deutscher Wetter­dienst; © kharlamova_lv – Fotolia.com; S. 10 © DFS, Markus Würger; S. 11 © Ra­piscan Systems, © kasza – Shutterstock; S. 13 © privat; S. 16 © ipq7 – Fotolia.com; S. 18 © AP picture alliance © unpict; © Daniel Loretto – beide Fotolia.com; S. 20 © MasterLu – Fotolia.com, © MAN; S. 22 © Se7enimage – Fotolia.com; S. 28 © Nespresso; S. 30 © dpa picture alliance; Armin Weigel; S. 32 © Instanta, © Xavier – Fotolia.com; S. 33 © Hitec; S. 35 © play­stuff – Fotolia.com, © kickersport.de

1. Preis:Tischkicker im Wert von ca. 500 Euro

2. Preis:Logwin Schreibset

im Wert von 25 Euro

3. – 10. Preis:jeweils zwei Logwin-Warnwesten

Rät

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Gew

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Hier zeigen wir Ihnen nur einen kleinen

Ausschnitt von einem Foto aus diesem

Magazin. Wissen Sie, in welcher Stadt das

Foto entstanden ist?

A) Sydney in Australien

B) Bangkok in Thailand

C) Amsterdam in den Niederlanden

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Eine von vielen Initiativen bei Logwin rund um Qualität, Sicherheit und Umwelt: Eine Posterserie für die Logwin-Lagerstandorte zum Thema Unfallvermeidung. Die Botschaft unter dem Claim „Stayin´alive!“ ist: Bitte achten Sie immer auf sich und Ihre Kolleginnen und Kollegen!

Weitere Initiativen, zum Beispiel zum Thema Ressourcen-schonung sind in der Umsetzung.

Mehr Informationen erhalten Sie unter: [email protected] 

Stayin’ alive!

SaFety 1st

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