Ausgabe 1 | 2015 enervision...Ausgabe 1 | 2015 enervision forum S. 3 Weiterhin Spitzenausgleich für...

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Ausgabe 1 | 2015 ener vision forum S. 3 Weiterhin Spitzenausgleich für Produzierendes Gewerbe unternehmen S. 6–7 Jubiläum: 125 Jahre Versorgung mit Trinkwasser in Bielefeld news S. 8 Solardach für Hausbesitzer ohne eigenes Risiko Informationen für Geschäftskunden der Stadtwerke Bielefeld Freie Scholle und Stadtwerke Bielefeld stellen neue Ladesäule für E-Autos auf

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  • Ausgabe 1 | 2015

    enervision

    forum S. 3Weiterhin Spitzenausgleich fürProduzierendes Gewerbe

    unternehmen S. 6 –7Jubiläum: 125 Jahre Versorgungmit Trinkwasser in Bielefeld

    news S. 8Solardach für Hausbesitzerohne eigenes Risiko

    Informationen für Geschäftskunden der Stadtwerke Bielefeld

    Freie Scholle und Stadtwerke Bielefeldstellen neue Ladesäule für E-Autos auf

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    Frank Christian Leiter Vertrieb Tel. (05 21) 51-78 [email protected]

    Thomas Monkenbusch Leiter Vertrieb Key-AccountTel. (05 21) 51-43 [email protected]

    Olaf Strothmann Leiter Vertrieb GeschäftskundenTel. (05 21) 51-74 [email protected]

    Joachim Krause Leiter Vertrieb Privat- und GewerbekundenTel. (05 21) 51-44 [email protected]

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    Dr. Martin Tigges Leiter EnergiedienstleistungenTel. (05 21) 51-42 07martin.tigges@stadt werke-bielefeld.de

    Kontakte

    Herausgeber Stadtwerke Bielefeld GmbHVerantwortlich Volker GerversRealisation Medienfabrik Gütersloh GmbHRedaktion Heiner Wichelmann (Lt.), Jochen Büttner, Sylke DerschLayout Frank WellenbrinkFotos Jörg Sänger (Titel, S. 4, 5), Veit Mette (S. 2),Yvonne Liebold (s. 2), SWB (S. 6, 7), Corbis (S. 8)

    Impressum

    enervision | editorial

    Liebe Leserinnen und Leser,

    Wasser steht wie selbstverständlich für uns in jedem Haushalt immer in bester

    Qualität zur Verfügung. Die Menschen nutzen es vom ersten Moment des Tages an

    zur Körperpflege und als Lebensmittel. Mit 15 Wasserwerken und 154 Brunnen stel-

    len die Stadtwerke Bielefeld sicher, dass 362.500 Menschen in Bielefeld tagein, tag-

    mit dem wertvollen Nass versorgt werden. Diese Versorgung feiert Jubiläum: Vor

    125 Jahren, am 10. Februar 1890, begann die öffentliche Trinkwasserversorgung in

    Bielefeld und das Wasser floss aus dem Hochbehälter an der Sparrenburg durch ein

    Rohrleitungssystem zu den Bürgern. Zuvor hatten sich die Menschen aus privaten

    Brunnen selbst versorgt. Dieses Jubiläum nutzen wir, um mit verschiedenen Aktio-

    nen über die Trinkwasserversorgung zu informieren. Spaß und Kultur kommen

    wdabei nicht zu kurz. Lesen Sie dazu mehr in dieser EnerVision-Ausgabe.

    Wir wünschen Ihnen schöne Ostertage!

    Martin Uekmann Friedhelm RiekeGeschäftsführer Geschäftsführer

    Die Stadtwerke Bielefeld engagieren sichstark für den Ausbau der Fernwärmever-sorgung, die ein wichtiger Baustein desEnergiekonzeptes 2020 ist. Seit 2008, demStartschuss für das Ausbaukonzept, wur-den bis heute neun Millionen Euro in denAusbau und die Verdichtung des Fernwär-menetzes gesteckt. Aktuell investieren dieStadtwerke 2,3 Millionen Euro in einenneuen Heißwasserkessel für das Heizkraft-werk auf dem Stadtwerke-Betriebsgeländean der Schildescher Straße. Er soll ab EndeMärz vor allem in Spitzenlastzeiten dieVersorgung der Fernwärmekunden si-chern.

    Im Winter bis zu 260 MW Fernwärme

    Der mit Erdgas befeuerte, 90 Tonnenschwere neue Kessel hat eine Leistung von40 Megawatt (MW) und kann damit rund4.000 Einfamilienhäuser mit Wärme ver-sorgen. In Bielefeld werden bereits 23.000Haushalte mit Fernwärme versorgt. Der

    normale Fernwärmebedarf liegt an heißenSommertagen bei 15 MW. Dieser wirddurch die Müllverbrennungsanlage unddas Holzkraftwerk an der SchildescherStraße gedeckt. Ab etwa Anfang Novem-ber steigt der Bedarf exponentiell an underreicht in der kalten Jahreszeit bis zu 260MW. Versorgt werden die Haushalte dannzusätzlich über die Dampfkessel im Heiz-kraftwerk, den neuen Heißwasserkesselund die drei Spitzenheizwerke an der Uni-versität in Sieker und am Bolbrinkers Weg.

    Heizkessel für 4.000 EinfamilienhäuserStadtwerke Bielefeld investieren weiter in Fernwärmeversorgung

    Der neue Heizwasserkessel im Heizkraftwerk

    der Stadtwerke deckt die Spitzenlastzeiten ab.

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    Mit dem Jahr 2015 erhält das produzie-rende Gewerbe den sogenannten Spitzen-ausgleich nur noch dann, wenn die Ener-gieintensität der Betriebe in ihrer Gesamt-heit gegenüber einem gesetzlich festge-legten Basiswert sinkt. Für das aktuelleJahr 2015 mussten die Unternehmen imJahr 2013 eine Verbesserung von 1,3 Pro-zent gegenüber dem Zeitraum von 2007bis 2012 erzielen. Die Energieintensität imZeitraum von 2007 bis 2013 bildet den Ba-siswert, an dem sich die Ziele für die wei-teren Jahre orientieren.

    Das Energiesteuergesetz nennt fol-gende Verbesserungsziele gegenüberdem Basiswert:

    Spitzenausgleich erfolgt gestaffelt

    Sollte das produzierende Gewerbe die Zieleverfehlen, so gewährt das Gesetz den Spit-zenausgleich gestaffelt je nach Zielerrei-chungsgrad: n 0 Prozent, wenn die Ziele zu weniger als

    92 Prozent erfüllt werdenn 60 Prozent bei einem Zielwert von min-

    destens 92 Prozent und unter 96 Prozent

    forum | enervision

    Auch im Jahr 2015 können die Unternehmen des produzierenden

    Gewerbes Entlastungen von Strom- und Energiesteuer geltend ma-

    chen. Die Betriebe haben die vom Energiesteuergesetz vorgesehe-

    nen Zielvorgaben erreicht. Großunternehmen müssen auch ohne

    Spitzenausgleich Energieaudits durchführen.

    Spitzenausgleich für produzierendes GewerbeVoraussetzung sind Nachweise über Energieeffizienzsysteme je nach Unternehmensgröße

    n 80 Prozent bei Zielerreichung zwischen96 und 99 Prozent.

    Mit dieser Regelung hatte die Bundesregie-rung eine Forderung der EU-Kommissionzur Verlängerung des Spitzenausgleichsüber das Jahr 2012 hinaus erfüllt. Die Kom-mission war der Ansicht, dass die Unterneh-men Gegenleistungen zur Gewährung derSteuererleichterung erbringen müssen.

    EMS ist Voraussetzung

    Unternehmen können Anträge auf denSpitzenausgleich stellen, wenn sie dem Pro-duzierenden Gewerbe angehören. Maßgeb-lich dafür ist die vom Statistischen Bundes-amt herausgegebene Klassifizierung derWirtschaftszweige, die auf der Internet-seite des Amtes veröffentlicht ist. Unter-nehmen, die in die entsprechende Klassifi-zierung des Statistischen Bundesamtesfallen, müssen Nachweise über Energiema-nagementsysteme oder vergleichbare Effi-zienzsysteme erbringen. Hierbei gilt, dassfür das Antragsjahr 2015 entweder ein ferti-ges Energiemanagementsystem vorliegenoder im laufenden Jahr fertiggestellt seinmuss. Es reicht also nicht mehr aus, ledig-lich den Aufbau eines solchen Systemsnachzuweisen.

    Verschärfung ab 2016

    Für das Antragsjahr 2016 verschärft sich dieRegelung noch einmal, dann muss das Sys-tem in Betrieb sein. Alternativ können Un-ternehmen Umweltmanagementsystemenach EMAS (EU-Ökoaudit) einführen. Fürkleine und mittlere Unternehmen (KMU)

    besteht zudem die Möglichkeit, entwederein Energieaudit nach DIN EN 16247-1 oderein alternatives System gemäß der Anlagezur »Spitzenausgleich-Effizienzsystemver-ordnung – SpaEfV« anzuwenden.

    Großunternehmen in der Pflicht

    Völlig unabhängig davon, ob sie den Spit-zenausgleich in Anspruch nehmen wollen,sind die Großunternehmen ab Ende 2015 inder Pflicht, im Vierjahresturnus Energieau-dits zu ihrem Stromverbrauch durchzufüh-ren. Betroffen sind bundesweit rund 50.000Unternehmen, die nicht in die KMU-Defini-tion der EU-Kommission fallen. Damit setztder Gesetzgeber Teile der EU-Energieeffi-zienzrichtlinie um. Unternehmen, die direktein gegenüber Audits komplexeres Energie-managementsystem einführen, erhalteneine Fristverlängerung. KMU hingegen fal-len nicht unter diese neue Regelung.

    Kritik von Industrie und Handel

    Die geplanten Energieaudits und die Fris-ten stoßen bei Industrie und Handel aufKritik. Sie halten sowohl die Kosten alsauch den Aufwand für zu hoch. Der Bun-desverband der Deutschen Industrie hältes für unmöglich, bis zum Starttermin,voraussichtlich zum 5. Dezember 2015,alle Audits abzuschließen.

    Zudem fordern Industrie und Handel,dass Unternehmen Gesamtaudits durch-führen dürfen. Sonst müssten Filialistenund Konzerne für jede ihrer Töchter ein se-parates Audit erstellen. Das führt lautHandelsverband Deutschland bei einemUnternehmen mit 1.000 Filialen zu Mehr-kosten von 11,2 Millionen Euro. Die Bundes-regierung argumentiert, dass die Energie-ersparnis diese Aufwendungen kompen-sieren würde. Sie setzt pro Audit 4.000Euro an.

    Die Europäische Kommission geht da-von aus, dass ein typisches Audit bis zu 20Prozent der Energie einsparen könnte.

    Antragsjahr Bezugsjahr Zielwert

    2015 2013 1,30 %2016 2014 2,60 %2017 2015 3,90%2018 2016 5,25%2019 2017 6,60%2020 2018 7,95 %2021 2019 9,30%2022 2020 10,65 %

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    enervision | porträt

    »Wir als Wohnungsbaugenossenschafthaben den Auftrag, die Mitglieder zu för-dern«, bringt Vorstandsvorsitzender KaiSchwartz in kurzen Worten auf den Punkt,was ihn und seine etwa 80 Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter antreibt. Sie bauenund vermieten nicht einfach nur Wohnun-gen: Die Wohnungssuchenden werden

    Alles begann mit dem Bau von vier Turnhallen für die Bielefelder Arbeitersportvereine im Jahr 1911. Nur wenig spä-

    ter rückte der Bau von Genossenschaftswohnungen in den Mittelpunkt der Baugenossenschaft Freie Scholle eG.

    Dass sich die Freie Scholle seit dieser Zeit den gesellschaftspolitischen Herausforderungen stellt, zeigt als jüngstes

    Beipiel die Errichtung einer Ladesäule für elektrisch betriebene Autos. Das hat gute Gründe.

    Freie Scholle und Stadtwerke Bielefeld kooperieren bei umweltfreundlichen Elektro-Autos

    Clever laden an grüner Säule

    Mitglieder und erwerben Genossen-schaftsanteile. Und das Selbstverständnisder Freien Scholle besagt, dass die Genos-senschaftsmitglieder gegenüber anderenBewerbern auf dem Wohnungsmarkt inwirtschaftlicher, sozialer und demokrati-scher Hinsicht besser gestellt sein müssen.Die Nutzungsgebühr für eine Wohnung

    soll daher den mittleren Wert des Bielefel-der Mietwerts nicht überschreiten. Soweit, so gut.

    Doch mit der Nutzungsgebühr erhal-ten die Mitglieder mehr als nur ein Dachüber dem Kopf. Das Produkt des Lebens -gerechten Wohnens setzt sich aus dreiSchwerpunkten zusammen.

    Für alle Phasen des Lebens

    »Die Freie Scholle baut Wohnungen, umeinen qualitativ hochwertigen Wohnraumfür die unterschiedlichsten Bedürfnisseanzubieten – für alle Phasen und Lagendes Lebens«, listet Kai Schwartz den erstenPunkt auf. Neben dem Nebau gehörtdaher die Pflege und Modernisierung desAltbestandes dazu.

    Den zweiten Schwerpunkt bilden diewohnbegleitenden Dienstleistungen mit

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    porträt | enervision

    Baugenossenschaft Freie Scholle eG:

    Gegründet 19115.030 Wohnungen7.800 MitgliederBilanzsumme: 197 Millionen €Rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter1.500 Mitglieder im Verein Freie Scholle Nachbarschaftshilfe e. V. 77 Millionen € Einlagen in der Spareinrichtung

    Zu den Fotos (von links):

    Elektrisch unterwegs: Volker Gervers vom

    Marketing der Stadtwerke Bielefeld und Kai

    Schwartz, Vorstandsvorsitzender der Freien

    Scholle eG, nutzen bereits die Vorteile der um-

    weltfreundlichen Fortbewegung im E-Auto.

    Statt einer Zapfpistole werden E-Autos mit

    dem Ladekabel »betankt«.

    An der Ladesäule der Freien Scholle können

    zwei Fahrzeuge gleichzeitig aufgeladen werden.

    Mit einer App, die es sowohl

    für Android als auch für

    Apple gibt, schalten die

    E-Auto-Besitzer die Lade-

    säule frei und melden

    sich an. Anschließend

    fließt der Strom ins Auto.

    Dieser Service kostet die

    Autofahrer keinen Cent.

    tenzen schnell zusammengeführt. DieFolge: Im Siedlungsgebiet Albert-Schweit-zer-Straße hinter dem Verwaltungsge-bäude der Baugenossenschaft an der Jöl-lenbecker Straße lädt seit Ende Januar eineLadesäule mit zwei Steckplätzen zum kos-tenfreien Stromladen ein.

    »Selbstverständlich kommt aus der La-desäule nur Ökostrom«, betont Volker Ger-vers aus dem Marketing der StadtwerkeBielefeld. Auf einer App, die beim Säulen-hersteller über Ladefoxx.de heruntergela-den werden kann, erkennen die Autofah-rer, ob einer der Steckplätze frei oderbelegt ist. Weil es sich um die neueste Ge-neration von Ladesäulen handelt, konnteder Tankvorgang schon auf knapp vierStunden reduziert werden. Wer früher denStecker zieht, muss keinen Memory-Effektbefürchten. Für die Freie Scholle wird diesnicht die letzten Säule bleiben. Sie plantweitere Standorte.

    einem umfangreichen Portfolio vom Win-terdienst über die Treppenhausreinigungbis hin zum Nachbarschaftshilfeverein,dessen Mobiler sozialer Dienst zum Bei-spiel älteren Bewohnern bei den täglichenDingen des Lebens unter die Arme greift.

    Zudem bestimmen die Mitglieder inregelmäßigen Versammlungen die Gestal-tung des Wohnens selbst mit. Die »Erwei-terte Selbstverwaltung« bildet damit dendritten Schwerpunkt. Die Nutzer erhaltenbeim Bezug ein lebenslanges Wohnrecht,können aber auch jederzeit ausziehen unddabei ihre Mitgliedschaft kündigen oderbeibehalten.

    Vorreiter in Sachen Mobilität

    Die Lebensqualität in den insgesamt elfSiedlungen der Freien Scholle hängt auchvon der Verkehrsanbindung ab. Dabei siehtsich die Genossenschaft als Vorreiter.ÖPNV-Anbindung, dezentrale Unterbrin-gung von Fahrrädern, Parkplätze: Die lang-fristige Entwicklung der Mobilität genießtbei Kai Schwartz und seinem Team hohePriorität. Schwartz: »Die Zielgruppe ändertsich. Wir möchten unter anderem mit derE-Mobilität neue Ansätze bieten und Er-fahrungen sammeln.« Weil die FreieScholle schon seit Jahrzehnten mit denStadtwerken Bielefeld bei der Energiever-sorgung einen zuverlässigen Partner be-sitzt, waren die Wege kurz und die Kompe-

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    enervision | unternehmen

    Jubiläum der öffentlichen Trinkwasserversorgung für Bielefeld

    125 Jahre kühles, klares Nass

    In hoher Qualität fließt heute Trinkwasserdurch ein Rohrleitungsnetz von über 1.500Kilometern Länge in jeden Bielefelder Haus-halt. Man braucht nur den Wasserhahn auf-zudrehen und heraus kommt ein hochwer-tiges Lebensmittel in kontrollierter Qualität.Vor 1890 war das noch ganz anders: DieBürger mussten sich ihr Wasser selbst be-schaffen. Man fing Regenwasser auf oder

    schöpfte aus eigenen Brunnen. Jederzeitkonnten Keime und Ver schmutzungen imWasser Krankheiten oder gar Epidemienauslösen. Das war den Stadtvätern be-wusst. Im 19. Jahrhundert stieg noch dazuBielefelds Wasserhunger. Eine steigende Bevölkerung und die prosperierenden In-dustrien mussten mit dem kühlen Nass versorgt werden. Eine öffentliche Trink was-

    ser versorgung musste her! Die Stadtväterbeschlossen, auf der Senneseite des Teuto-burger Waldes Brunnen zu bohren und überHochbehälter auf dem Kamm des Teutobur-gerwaldes in die Stadt zu leiten. DiesemPrinzip folgt die Wassergewinnung nochheute.

    Am 22. Januar 1890 war es soweit: Das klare Nass, dass im Wasserwerk 01 imSprungbachtal gefördert worden war, er-reichte den neuen Hochbehälter an derSparrenburg. Im ersten Jahr wurden200.000 Kubikmeter Stadtwasser an dieKunden geliefert. Schon nach einem Jahrkonnte das Wasserwerk 01 allein den ge-stiegenen Bedarf nicht mehr decken. Einweiteres Wasserwerk wurde erbaut. Heuteverfügen die Stadtwerke über 15 Wasser-werke mit 154 Brunnen. Die meisten aufder Senneseite des Teutoburger Waldes. Sie

    Es war ein historischer Augenblick: Am Nachmittag des 22. Januar 1890

    floss zum ersten Mal reines, klares Wasser in den Hochbehälter an der Spar-

    renburg. Startschuss für die öffentliche Trinkwasserversorgung Bielefelds!

    ab 1880 Drohende Engpässeund die Angst vorEpidemien durchverschmutztesTrinkwasser ma-chen eine öffentli-che Wasserversor-gung notwendig.Die Stadt erwirbt 75 Hektar Land imSprungbachtal(heute: Sennestadt)zur Trinkwasserge-winnung.

    1889 Bau des Wasser-werks 01, einer Ver-sorgungsleitungnach Bielefeld,zweier Wasserbe-hälter und einesWasserleitungs-netzes.

    1890 Inbetriebnahmedes Trinkwassersys-tems, rasche Zu-nahme der Nach-frage.

    1901 Die Stadt entwi-ckelt sich, die Bevöl-kerung wächst. AlleNeubauten werdenan die öffentlicheKanalisation ange-schlossen und mitWassertoilettenausgestattet.

    1906Das Wasserwerk 02nimmt seine Förde-rung auf.

    1929 Das Wasserwerk 03am heutigen Flug-platz Windelsblei-che nimmt die Ar-beit auf.

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    unternehmen | enervision

    Jubiläumsprogramm

    Ab dem 22. März zeigt das Naturkundemu-

    seum namu eine Ausstellung zum Thema

    Trinkwasser. Neben der Trinkwasserversor-

    gung vor Ort werden darin auch globale

    Aspekte beleuchtet.

    Am 10. Mai ist der Tag des offenen Wasser-

    werks in Bielefelds ältestem Wasserwerk an

    der Paderborner Straße mit einem bunten Un-

    terhaltungsprogramm für die ganze Familie.

    Am 19. und 20. Juni geben die Bielefelder

    Philharmoniker und die Musik- und Kunst-

    schule ein Konzert auf dem Stadtwerke-Ge-

    lände an der Schildescher Straße.

    Am 25. Juli, dem 125. Jahrestag der offiziellen

    Inbetriebnahme der Bielefelder Wasserver-

    sorgung, gibt es freien Eintritt in die Bielefel-

    der Freibäder!

    förderten allein im Jahr 2014 insgesamt17,79 Millionen Kubikmeter Wasser. »DieRohwasserqualität in Bielefeld ist gut, manmuss das Wasser nur an wenigen Wasser-werken aufbereiten«, sagt Olaf Kulac-zewski, Leiter Wassergewinnung bei denStadtwerken Bielefeld.

    Neuausweisung der Schutzgebiete

    Einzig die Konzentration an Kohlendioxidist im Wasser aus dem Sprungbachtal zuhoch. Die CO2-Konzentration ist zwar ge-sundheitlich unbedenklich, kann aber dieRohrleitungen angreifen. Seit 1999 arbeitetdarum in Nachbarschaft zum WW01, dasnunmehr seit 125 Jahren ununterbrochen inBetrieb ist, eine entsprechende Anlage, diedas CO2 herausfiltert. Eine weitere Anlagebefindet sich am Hauptpumpwerk in

    Schloß Holte-Stukenbrock. Wasserschutzge-biete rund um die Was serwerke sorgendafür, dass das Grund wasser und die fil-ternden Erdschichten nicht durch menschli-che Einflüsse in Mitleidenschaft gezogenwerden. In diesem Jahr werden die Schutz-gebiete von drei Wasserwerken nach 40Jahren neu ausgewiesen. Kulaczewski: »Esgibt neue Erkenntnisse, wie das Grundwas-ser fließt. Die Schutzgebiete werden etwaskleiner und verlagern sich etwas.«

    ab 1939 Wasserwerk 04(Kreuzkrug,Nähe Lipper-reihe). GroßeSchäden am ge-samten Wasser-leitungssystemdurch Luftan-griffe im Zwei-ten Weltkrieg.

    bis 1950 WeitgehendeWiederherstel-lung der gesam-ten Trinkwasser-versorgung.

    bis 1963 Ausbau der Was-serförderung inder Senne durchneue Brunnenzwischen Au-gustdorf undHövelhof. DieTransportleitunggerät an dieGrenze ihrerLeistungsfähig-keit.

    1965 Fertigstellungeiner zweiten,über Oerling-hausen führen-den Transportlei-tung nachBielefeld.

    1973 Nach der Ge-bietsreformübernehmen dieStadtwerke dieWasserwerke,Behälter und Leitungssystemeder umliegen-den, zuvorselbstständigenGemeinden.

    1977 Beginn der För-derung aus Tief-brunnen in derSenne.

    1998 Bau von Entsäue-rungsanlagen fürdie Wasserwerke01 und 16.

    Bilder unten von links:

    1889: Bau einer Wasserleitung auf dem Jahnplatz

    1900: Pumpenhaus im Wasserwerk 01

    1920er Jahre: Wasserwerk 01

    1950er Jahre: Wasserleitungsbau an der Neustädter Straße

    Furlbachtal

    2013: Pumpenraum des Wasserwerks 02

  • Stadtwerke Bielefeld GmbHSchildescher Straße 16 | 33611 Bielefeld | Telefon (05 21) 51-90 | Telefax (05 21) 51-43 37www.stadtwerke-bielefeld.de | [email protected]

    enervision | news

    Sonnenenergie mit »BIsolar – das Energiedach«

    Mit BIsolar schnell und einfach zur eigenen Solaranlage

    Die Einspeisevergütungen für Solarstromsinken. Die Erzeugungskosten für den So-larstrom aber auch. Daher gewinnen Pho-tovoltaik-Anlagen zur Eigenstromnutzungimmer mehr an Attraktivität. Ob sichBIsolar für die Kunden rechnet, können sieselbst messen. Denn das Produkt ist inter-netbasiert. Interessenten füttern das Pro-gramm mit ihren technischen Daten wieDachausrichtung und Neigung, ladeneventuell Bilder des Dachs hoch und rei-chern die Angaben mit individuellen Infor-mationen an – wann sie zum Beispiel inder Regel zu Hause sind.

    »Made in Germany«

    Das Programm leistet bei der Eingabe dererforderlichen Daten Hilfestellung undrechnet am Ende aus, ob und welche An-lage sich für den Kunden lohnt. Anschlie-ßend wird dem Interessenten ein entspre-chendes Angebot unterbreitet. Dabeimuss der Kunde die Anlage nicht kaufen:Die Stadtwerke Bielefeld verpachten das

    private Kraftwerk auf dem Dach. Sie küm-mern sich um den fach- und terminge-rechten Aufbau und übernehmen dieWartung mit örtlichen Handwerkern.

    Die Komponenten der Anlage sind»Made in Germany« und unterliegen stren-gen Qualitätsvorgaben. Bei Störungen küm-mern sich die Stadtwerke um die Sicherstel-lung des Betriebs. Die Kunden profitierenvon zahlreichen Vorteilen. Sie nutzenselbst produzierten Strom durch Sonnen-einstrahlung – und die Sonne schreibtkeine Rechnung. Sollte der Strom nichtausreichen, dann werden sie über das be-stehende Netz jederzeit sicher versorgt.Erzeugt das Energiedach mehr Strom alsbenötigt, wird dieser Strom vom Netzbe-treiber aufgenommen, gemäß EEG vergü-tet und an der Börse vermarktet. Aufjeden Fall spart der Verbraucher CO2 einund schützt damit die Umwelt.

    Bei Interesse wenden Sie sich bitte anVolker Thesing, Tel. 0521 514756, E-Mail:[email protected]

    Die Stadtwerke Bielefeld reagieren auf die Auswirkungen der Energiewende

    und entwickeln neue Produkte. Ein wichtiges Angebot dabei ist das neue

    BIsolar. Es handelt sich um ein Solardach für Gebäudeeigentümer im Wohn-

    und Gewerbebereich. Voraussetzung für eine wirtschaftliche Nutzung ist,

    dass der produzierte Strom vom Eigentümer der Anlage selbst genutzt wird.

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