Ausgabe 17 Oktober 2010 DBB 3,50 € -Journal-Journal 3,50 · wir in der Rubrik „Was macht...

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Ausgabe 17 Oktober 20103,50 €

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Achterbahnfahrt der DBB-TeamsAchterbahnfahrt der DBB-Teams

Ausgabe 17 Oktober 20103,50 €

WM-Spiel gegen Angola, noch knapp dreiMinuten zu spielen, Deutschland zehn Punktevorne. Wie am Ende eines jeden Spieleskommt der Aufnahmeleiter von Sport1 zu mirund nennt mir die Namen der Personen, diedirekt nach dem Spiel zum Interview vor dieKamera gewünscht werden: „Wir hätten ger-ne Jagla und Schwethelm!“ „Kein Problem“,antworte ich, „aber lass´ uns erst einmal ge-winnen!“ „Ach, das ist doch gegessen“, be-komme ich zu hören. Etwa eine Viertelstundeinklusive Verlängerung später kommt dersel-be Aufnahmeleiter zu mir und sagt: „Wirnehmen doch den Trainer, einen Spielermöchten wir jetzt nicht belästigen!“…

Diese kurze Begebenheit zeigt mehr als deut-lich, wie unbegreiflich die letzten Minuten derregulären Spielzeit gegen Angola waren undsind, wie extrem dicht bei dieser WM in derTürkei Erfolg und Misserfolg beieinanderlagen. Übrigens bei weitem nicht nur bei der deutschen Mannschaft. Davon (viel) mehr in dieser Ausgabe. Gerne beschäftigen wir uns im DBB-Journal mit Personen, dieses Mal haben wir uns Christopher McNaughton und Margret Skuballa vorgenommen. Und Mithat Demirel, über denwir in der Rubrik „Was macht eigentlich?“ erzählen.

Natürlich werfen wir auch einen Blick auf die EM-Qualifikation der Damen, die leider nicht so verlief und endete, wie die DBB-Korbjägerinnensich das vorher gewünscht hatten. Noch gibt es eine (letzte) Chance, sich für die EM 2011 in Polen zu qualifizieren. Vier junge deutscheBasketballerinnen weilten gemeinsam mit Trainerin Gundula Laabs bei den Youth Olympic Games in Singapur, um im „3on3“-Wettbewerb nachden Sternen zu greifen und ganz viel Kultur aufzusaugen. Was dabei herausgekommen ist, lesen Sie ebenfalls in diesem Journal.

Da wir Ihnen über die Herren-WM, die Damen-EM-Qualifikation und die Youth Olympic Games ausführlich berichten wollten, haben wir eini-ge beliebte Rubriken in die kommende Ausgabe geschoben. Dann finden Sie wie gewohnt „Taktik“, „Landesverbände im Porträt“ und „Es wareinmal“ im Heft. Und natürlich das große Weihnachts-Gewinnspiel mit attraktiven Preisen.

Jetzt darf ich Ihnen eine angeregte Lektüre und viel Spaß dabei wünschen.

Editorial

DBB-JJournal 17 / Oktober 2010 03

IMPRESSUMDas DBB-Journal erscheint zweimonatlich.

HHeerraauussggeebbeerr::Deutscher Basketball Bund

CChheeffrreeddaakktteeuurrChristoph Büker (bü)

CChheeff vvoomm DDiieennsstt,, sstteellllvv.. CChheeffrreeddaakktteeuurrMarc Grospitz (mg)

RReeddaakkttiioonnThorsten Jordan (tj), Elisabeth Kozlowski (ek)

GGeessttaallttuunngg,, LLaayyoouutt::Annette Kruth

RReeddaakkttiioonnssaannsscchhrriifftt::DBB-Journal, c/o Deutscher Basketball Bund, Schwanenstraße 6-10, 58089 HagenE-Mail: [email protected]

PPrroodduukkttiioonn::maGro-Verlag Römerallee 63, 53909 Zülpich.Telefon 02252-8 30 00E-Mail: [email protected]

AAnnzzeeiiggeenn::BWA GmbHMarketinggesellschaft des Deutschen Basketball BundesTanja Luig, Telefon 02331 / 106 113, E-Mail: [email protected]

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UUrrhheebbeerrrreecchhttlliicchheerr HHiinnwweeiiss::Das DBB-Journal sowie alle in ihm enthaltenen einzel-nen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlichgeschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklichvom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf dervorherigen Zustimmung des Herausgebers. Das gilt ins-besondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen,Übersetzungen, Mikroverfilmungen und Einspeiche-rung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Liebe Leserinnen und Leserdes DBB-Journals,

DBB-Bundestrainer Dirk Bauermann imGespräch mit Sport1-Reporterin Julia Scharf.

Foto: DBB/Camera 4

Inhalt

04 DBB-JJournal 17 / Oktober 2010

AAUUSS DDEEMM IINNHHAALLTT06 WM-RRückblick

11 Neuer FIBA-PPräsident

12 Interview mit Christopher McNaughton

15 EM-QQuali Damen

18 Neuer Damen-BBundestrainer

19 Talente mit Perspektive

20 Portrait: Maggie Skuballa

22 Youth Olympic Games

25 Interview mit Ingo Weiss zu den Youth Olympic Games

26 Rückblick Jugend-EEM

28 NBBL / JBBL / WNBL

30 Beachbasketball

32 Schiedsrichter:Regeländerungen

34 Fragebogen: Carla Bellscheidt

35 Children of the World Cup 2010

36 Was macht eigentlich...... Mithat Demirel?

38 Rollstuhlbasketball

39 Streetbasketball

41 Expertenmeinung:Armin Lehmann & Björn Lindert

WWMM--RRüücckkbbll iicckk

IImm IInntteerrvviieeww::CChhrriissttoopphheerrMMccNNaauugghhttoonn

SS.. 1122 SS.. 2255

SS.. 0066

WWaass mmaacchhtteeiiggeennttll iicchh

MMiitthhaatt DDeemmiirreellAls „The Shot“ ging dieser Dreiervon Jan-Hendrik Jagla in die WM-Geschichte ein. Mit Ablauf der 24-Sekunden-Uhr und stark bedrängttraf der Forward in der zweitenVerlängerung gegen Serbien zum82:77 – Endstand 82:81 fürDeutschland.

Foto: DBB/Camera 4

TITELFOTO:

Nicht unwichtig

DBB-JJournal 17 / Oktober 2010 05

Beim BEKO-Supercup in Bamberg beging Jan-Hendrik Jagla (links) sein 100.Länderspiel für Deutschland. Noch mehr Spiele für die deutsche Basketball-Nationalmannschaft absolvierten Demond Greene (Mitte) und Steffen Hamann(rechts), die bereits im vergangenen Sommer (Greene) bzw. beim internationalenTurnier in Leiden im Sommer 2010 (Hamann) die 100er-Marke knackten.

Foto: DBB/Camera4

Freundschaftliches Treffen im Rahmen des FIBA Welt-Kongresses in Istanbul (von links.): DBB-Präsident Ingo Weiss, DBB-Generalsekretär Wolfgang Brenscheidt, Svetislav Pesic, ehemaliger DBB-Bundestrainer, FIBA-Schatzmeister und DBB-Ehrenpräsident Manfred Ströher sowie Henrik Dettmann, ebenfalls ehemaliger Bundestrainer des Deutschen BasketballBundes.

Foto: privat

Im Rahmen des Doppel-Länderspiels im GERRY WEBER STADION in Halle / Westfalenwurden drei DBB-Nationalspielerinnen geehrt. Anne Breitreiner (rechts) absolviertebereits im vergangenen Sommer ihr 100. Länderspiel für Deutschland, Lisa Koop (Mitte)und Sarah Austmann (links) gratulierten DBB-Ehrenpräsident Roland Geggus (ganz links)und DBB-Vizepräsident für Leistungssport Dr. Wolfgang Hilgert (ganz rechts) zum 50.Länderspiel.in Halle/Westfalen.

Foto: DBB/Camera4

Oben auf wie hier Elias Harris im Spiel gegen Jordanien war diedeutsche Nationalmannschaft bei der WM in der Türkei leider zuselten. Letztlich sorgten drei verkorkste Minuten gegen Angola fürdas Verpassen des Achtelfinales gegen die USA.

Fotos (4): DBB/Camera 4

HHiimmmmeellhhoocchh

DBB-JJournal 17 / Oktober 2010 07

WM

ohl selten zuvor ging eine deutscheBasketball-Nationalmannschaftdurch ein solch´ extremes

Wechselbad der Gefühle wie bei der Welt-meisterschaft in der Türkei. Zwei Sequen-zen beschreiben stellvertretend das ganzeDrama der ING-DiBa-Korbjäger in Kayseri:es sind noch 63 Sekunden in der zweitenVerlängerung gegen Serbien zu spielen, alsJan-Hendrik Jagla einen Dreier schräg in derLuft stehend gegen den Serben Macvanzum 82:77 einnetzt (später von der FIBA„The Shot“ genannt) und damit letztlich denumjubelten Erfolg sichert. Drei Tage später führt die deutscheMannschaft gut drei Minuten vor Schlussmit 74:64 und 1´45 Minuten vor dem Endeimmer noch mit 77:68 gegen Angola, eheein kollektiver Blackout den Afrikanernnoch den Ausgleich und damit die

Verlängerung mit späterem Erfolg beschertund die Achtelfinal-Hoffnungen des DBB-Teams zu Nichte macht.

So dicht liegen großer Erfolg und bitteres Aus-scheiden im Weltbasketball zusammen. DieseErfahrung mussten im weiteren Verlauf derWM übrigens noch einige weitere Teamsmachen. Doch der Reihe nach: die ING-DiBa-Korbjäger starten Mitte Juli in eine sechswö-chige Vorbereitung, die sie zunächst in einknüppelhartes Trainingslager auf Mallorcaführt, wo täglich bis zu sechs Stunden inten-siv gearbeitet wird. „Niemand trainiert härterals wir!“, sagt Bundestrainer Dirk Bauermannzu diesem Zeitpunkt. Er weiß, dass er seinjunges und unerfahrenes Team extrem fitpräsentieren muss, um auf Weltniveau eineChance zu haben.

Dem Trainingslager schließen sich bei einemTurnier im niederländischen Leiden die ers-ten Testspiele gegen Belgien (76:58), die Nie-derlande (58:60) und Schweden (82:66) an,die durchaus Hoffnung machen. „Ernst“ wirdes beim Turnier auf Zypern gegen die europä-ischen Topteams aus Griechenland (54:82),Kroatien (76:77) und Russland (76:73). Be-sonders die stetige Leitungssteigerung nachder Schlappe gegen die Griechen stimmt po-sitiv für die sehr junge deutsche Auswahl, diesich anschließend vor heimischem Publikumvorstellt.

Auch beim Supercup in Bamberg sammelndie Bauermann-Schützlinge gegen Kroatien(67:79), Litauen (67:78) und die Türkei (68:54)wichtige Erfahrungen, die sich schon bei denbeiden abschließenden Testspielen gegenPuerto Rico in Halle/Westfalen (73:63) und

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Deutsche Basketballer gehen bei der WM durch ein extremes Wechselbad der Gefühle

Von Christoph Büker

W

Wie eng bei der WM Jubel und Enttäuschung für das DBB-Team beieinander lagen, zeigen diese drei Bilder: Links setzt Jan-Hendrik Jagla zum entscheidenden Wurf gegen Serbien an,in der Mitte darf nach zwei Verlängerungen gejubelt werden, ehe Angola der deutschen Mannschaft einen Strich durch die Rechnung gemacht hat (Foto rechts).

Bonn (97:74) auszuzahlen scheinen. MitYassin Idbihi und Konrad Wysocki streicht derBundestrainer die beiden letzten Spieler ausdem Kader, nachdem die Entscheidung fürdrei Aufbauspieler bei der WM gefallen ist.Letztlich fährt die jüngste deutsche WM-Mannschaft aller Zeiten (24,2 Jahre imSchnitt) in die Türkei.

Das Ziel ist klar definiert: das Achtelfinale sollerreicht werden! Und am liebsten auf einemder drei ersten Gruppenplätze, damit manden USA aus dem Weg gehen kann. Dazu sollmöglichst eines der ersten drei Spiele „ge-stohlen“ werden. Beinahe ist es schon gegenden Weltranglistenersten aus Argentinien soweit. Demond Greene macht sein wohl bes-tes Länderspiel, und die deutsche Mann-schaft kämpft sich trotz eines zweistelligenRückstandes im dritten Viertel zurück ins

Spiel und hat reelle Siegchancen, ehe sichdann doch der riesige Erfahrungsüberschussder Südamerikaner durchsetzt (74:78).

Doch die DBB-Crew hat aufhorchen lassen,und so ist die Aufmerksamkeit vor dem Auf-einandertreffen mit Vize-Europameister Ser-bien spürbar größer geworden. Die Partiegegen die Serben geht als eine der spannend-sten in die deutsche Länderspielgeschichteein, denn es braucht zwei Verlängerungen in-klusive des bereits geschilderten Wurfes vonJagla, um den trotz der Ausfälle von NenadKrstic und Milos Teodosic (beide von der FIBAgesperrt) favorisierten Gegner in die Knie zuzwingen (82:81).

Jetzt ist die Euphorie riesengroß, auch aufSport1 beginnt ein „zartes Pflänzchen zuwachsen“, wie es Kommentator Frank Busch-

mann ausdrückt. Sogar von Gruppenplatzzwei ist die Rede, bevor Australien den Deut-schen einen herben Dämpfer verpasst. Aneinem Tag, an dem von Beginn an überhauptnichts funktionieren will, hat die DBB-Aus-wahl vor allem gegen sich selbst keineChance und gibt die gute Ausgangspositionwieder aus den Händen. Der Ruhetag kommtnach der 43:78-Schlappe wie gerufen.

Ein Endspiel um das Erreichen des Achtelfina-les folgt gegen Angola. Schon bei der WM2006 in Japan (Sieg nach dreimaliger Verlän-gerung) und bei Olympia 2008 in Peking hatteman dem Afrikameister – jeweils erfolgreich– gegenüber gestanden. Und auch dieses Malsieht es nach holprigem Spielverlauf undzwischenzeitlichem Zehn-Punkte Rückstandgut aus für das DBB-Team, das sich einen74:64-Vorsprung erspielt. Was anschließend

Gesamtstatistik der deutschen Herren-Nationalmannschaft in der WM-Vorbereitung 2010

Name Sp. P/Ø 2p - % 3p - % FG - % FT - % DR OR Ass Ste Tuo Blo Fou ZeitStaiger, L. 10 7,50 6/8-75 19/42-45 25/50-50 6/6-100 18 3 8 4 7 0 10 178:44Schaffartzik, H. 11 5,64 6/20-30 12/40-30 18/60-30 14/21-67 19 3 22 3 16 1 15 188:41Idbihi, Y. 9 2,56 9/16-56 0/1-0 9/17-53 5/10-50 10 10 7 2 9 2 18 104:12Ohlbrecht, T. 10 8,50 14/18-78 17/26-65 31/44-70 6/8-75 17 5 6 5 15 5 30 176:15Wysocki, K. 9 5,11 10/18-56 5/9-56 15/27-56 11/18-61 14 4 5 3 8 1 15 117:47Hamann, S. 10 5,80 22/34-65 3/6-50 25/40-62 5/10-50 17 1 38 12 21 0 24 195:16Greene, D. 8 5,12 11/25-44 4/19- 21 15/44-34 7/8-88 3 3 12 4 7 0 15 153:53Pleiss, T. 10 6,20 23/46-50 0/0 23/46-50 16/23-70 34 12 46 3 13 6 26 183:50Harris, E. 9 5,78 13/25-52 3/10-30 16/35-46 17/26-65 20 4 6 4 6 1 12 145:08Schwethelm, P. 10 2,50 3/10-30 5/23-22 8/33-24 4/4-100 13 8 8 2 5 0 18 158:45Benzing, R. 10 8,50 16/30-53 9/27-33 25/57-44 26/33-79 23 4 7 5 10 1 11 184:10Jagla, J. 9 12,11 23/40-57 15/45-33 38/85-45 18/22-82 44 9 18 7 19 3 17 204:23Günther, P. 8 1,88 3/8-38 1/5-20 4/13-31 6/7-86 3 1 8 2 8 0 7 64:02Hain, D. 2 0,50 0/1-0 0/2-0 0/3-0 ½-50 3 1 3 0 3 0 6 14:47McNaughton, C. 10 5,50 20/35-57 0/0 20/35-57 15/20-75 17 14 3 4 16 1 25 130:38Team 11 72,18 179/334-54 93/255-36 272/589-46 157/218-72 255 82 152 60 163 21 249 2200

Die komplette WM-Statistik der deutschen Herren-Nationalmannschaft 2010 ist auf www.turkey2010.fiba.com nachzulesen.

Die deutsche Delegation bei der WM in der Türkei: hinten von links: Delegationsleiter Dr. Wolfgang Hilgert, Bundestrainer Dirk Bauermann, Assistenztrainer Denis Wucherer,Assistenztrainer Volker Stix, Robin Benzing, Tim Ohlbrecht, Jan-Hendrik Jagla, Tibor Pleiß, Christopher McNaughton, Elias Harris, Osteopath Jens Joppich, Team-Manager Eicke Marx,Osteopath Jo Kaufmann, Team-Arzt Dr. Thomas Neundorfer, vone von links: Philipp Schwethelm, Lucca Staiger, Demond Greene, Steffen Hamann, Heiko Schaffartzik und Per Günther.

Fotos (3): DBB/Camera 4

08 DBB-JJournal 17 / Oktober 2010

passiert, wird man nie ganz erklären können.Der sicher geglaubte Sieg wird schlicht weg-geworfen, der Achtelfinal-Einzug dadurchverpasst.

Es zeugt von einem guten Charakter derMannschaft, dass die abschließende, bedeu-tungslose Partie gegen Jordanien mit vollemEinsatz absolviert wird. So stimmt der 91:73-Erfolg zumindest ein klein wenig versöhnlich.Dennoch, es schmerzt, dass Deutschland dieeinzige europäische Mannschaft ist, die sichnicht für die besten 16 WM-Teams qualifizie-ren kann.

Es war nach den ersten beiden WM-Spielen nicht alles gut, und erstrecht ist nach dem Ausschei-den in der Vorrunde nichtalles schlecht. Die jungendeutschen Spieler habenein weiteres großes Tur-nier „auf dem Buckel“.Das wird ihnen beiihrer Entwicklung si-cher helfen, aberman darf auchnicht

verkennen, dass einejunge, aufstrebendeMannschaft in Euro-pa beileibe keinenEinzelfall darstellt,denn auch Serbien,Litauen oder Russ-land – um nur ei-nige wenige Bei-spiele zu nennen– setzen über-wiegend aufganz jungeKorbjäger, de-nen die Zu-kunft gehört.Nur haben die meistschon viel mehr Erfahrung als die DBB-Akteure.

Ergo wird es auch mit Dirk Nowitzki und ChrisKaman bei der kommenden Europameis-terschaft 2011 in Litauen – dann mit 24Teams – eine riesige Herausforderung, sichdirekt für die Olympischen Spiele 2012 inLondon (nur die ersten beiden Mann-schaften) oder „zumindest“ für dieOlympiaqualifikation (Plätze 3-6) zu qualifi-zieren. Auch im nächsten Jahr wird die deut-sche Basketball-Nationalmannschaft nochjung und relativ unerfahren sein. Dann aberwird die Öffentlichkeit Resultate verlan-gen.

Deutsche WM-Spiele

Deutschland – Argentinien 74:78 (18:23, 24:16, 12:26, 20:13)D: Greene 20, Pleiß 12 (Jagla 10 Reb., Hamann 5 Ass.)ARG: Delfino 27, Scola 20, Oberto 11

Deutschland – Serbien 82:81 n. Verl. (14:17, 23:18, 19:19, 13:15, 4:4, 9:8)D: Jagla 22/9 Reb./4 Ass., Greene 15, Schaffartzik 14, McNaughton 12, Hamann 10 (Pleiß 7 Reb.)SER: Perovic 20, Rasic 15, Tepic 14, Velickovic 11

Deutschland – Australien 43:78(7:19, 13:19, 11:24, 12:16)D: Benzing 11, Ohlbrecht 10 (Pleiß 7 Reb.)AUS: Mills 16, Maric 15, Ingles 10

Deutschland – Angola 88:92 n. Verl. (19:19, 16:21, 19:18, 24:20, 10:14)D: Jagla 23/6 Reb., Schaffartzik 18/7 Reb., Ohlbrecht 17, Schwethelm 12 (Hamann 5 Ass.)ANG: Cipriano 30, Gomes 16, Lutonda 13, Mingas 10

Deutschland – Jordanien 91:73 (28:17, 12:16, 27:17, 24:23)D: Pleiß 23/9 Reb., Staiger 16, Jagla 14, McNaughton 12 (Ohlbrecht 10 Reb.)JOR: Daghles 22, Wright 14, Soobzokov 12, Al-Khas 12, Abbaas 10

Kleiner Fan mit großer Hoffnung: das DBB-Team wurdebei der WM von rund 100 deutschen Fans unterstützt,die auch nach dem enttäuschenden Vorrundenaus weiterhinter ihrer Mannschaft standen.

Tibor Pleiß sammelte wichtigeErfahrungen auf Weltniveau duverkaufte sich im Konzert derGroßen sehr ordentlich.

WM

Kommentar

„WM ohne Stars“ – so titelten viele Medienvor der WM ob der Absage der vielen Top-Korbjäger wie Kobe Bryant, LeBron James,Tony Parker, Pau Gasol, Manu Ginobili,Mehmet Okur, Andrej Kirilenko, AndrewBogut, Yao Ming und natürlich auch DirkNowitzki, um nur einige zu nennen. Docheine WM ohne Stars war es mitnichten. ImGegenteil, die Basketball-Welt hat vieleSpieler einer neuen Generation erlebt, die inden kommenden Jahren den ganz großenSprung schaffen können und werden.

Alle voran den besten Spieler des Turniers,MVP Kevin Durant, dem kein anderer Korb-jäger auch nur annähernd das Wasser rei-chen konnte. Man hatte das Gefühl, dass derschlaksige Forward jederzeit noch hätte eineStufe höher schalten können. Selbst Sport1-Kommentator Frank Buschmann gingen dieSuperlative aus. Es war eine Augenweide,dem Mann von den Oklahoma City Thunderzuzusehen.

Auch in den anderen Teams zeigten sich vie-le „young guns“ auf einem schon sehr hohenNiveau, seien es der Serbe Milos Teodosic,der Litauer Mantas Kalnietis, der RusseTimofey Mozgov, der Slowene Goran Dragic,der Chinese Yian Li, um erneut nur einigewenige zu nennen. Zwar stehen sie nocheinen Schritt dahinter, aber auch Tibor Pleißund seinen jungen deutschen Kollegen ist esnach wie vor zuzutrauen, auf absolutemTop-Niveau anzukommen.

„WM ohne viele ältere Stars“ – so wäre eswohl korrekter gewesen, und vielleicht trifftsogar „WM mit Dutzenden kommendenStars“ voll ins Schwarze. Das werden wir inden kommenden Jahren erfahren. In jedemFall hat die WM in der Türkei jede Mengehochinteressanter und spannender Basket-ballspiele in toller Atmosphäre gezeigt, diedank Sport1 zum größten Teil auch hier inDeutschland live zu sehen waren.

In Litauen werden die Europäer 2011 wiederunter sich sein und in einer nie dagewesenenLeistungsdichte um die nur wenigen Olym-piaplätze streiten. Dann werden alleYoungster ein Jahr reifer und erfahrener seinund das Level noch mehr anheben. Somanch´ älterer Star wird dann womöglichnicht mehr ganz mithalten können. Undnein, damit meine ich ganz gewiss nicht DirkNowitzki!

Christoph Büker

USA neuer

WeltmeisterKlarer 81:64-EErfolg im Finale gegen

die Türkei - Kevin Durant MVP

er neue Basketball-Weltmeister der Herren heißt USA.In einem über weite Strecken einseitigen Finale domi-nierten die US-Amerikaner mit 81:64 (22:17, 20:15,

19:16, 20:16) und holten erstmals seit 16 Jahren wieder denWM-Titel. Für die gastgebenden Türken, die trotz derNiederlage von den über 15.000 Fans begeistert gefeiert wurden, bedeutet die WM-Silbermedaille den bisher größtenErfolg. 2001 hatten die Türken ebenfalls im eigenen Land EM-Silber geholt.

Im ersten Viertel konnten die Türken bestens mithalten, lagensogar 17:14 in Front. Aber die USA um den überragenden KevinDurant begaben sich auf einen 11:0-Lauf, von dem sich die Tür-

kei während des ge-samten Spiels nichtmehr erholte. Zwargab es im Finale im-mer wieder Phasen,in denen die Mannenvon Headcoach Bog-dan Tanjevic besserins Spiel kamen, aberletztlich kontrolliertedie USA die Partie undließ den Gastgebernnicht wirklich eineChance.

Erfolgreichste Korb-schützen beim Siegerwaren Durant (28), Lamar Odom (15) und RusselWestbrook (13), während auf Seiten der Türken nurHidayet Türkoglu (16) zweistellig traf.

Nach dem Finale wurden auch die begehrtenAwards verteilt. Unumstrittener MVP (most valua-ble player) der WM wurde Kevin Durant. In die "AllStar Five" wurden Miloos Teodosic (Serbien),Hidayet Türkoglu (Türkei), Kevin Durant (USA), LinasKleiza (Litauen) und Luis Scola (Argentinien)gewählt.

D Abschlussklassement

1. USA2. Türkei3. Litauen4. Serbien5. Argentinien6. Spanien7. Russland8. Slowenien9. Brasilien10. Australien11. Griechenland12. Neuseeeland13. Frankreich14. Kroatien15. Angola16. China17. Deutschland18. Puerto Rico19. Iran20. Libanon21. Elfenbeinküste22. Kanada23. Jordanien24. Tunesien

Alle Ergebnisse und Statistiken unter www.turkey2010.fiba.com.

Überlegener Weltmeister in der Türkei wurde die USAmit dem überragenden MVP Kevin Durant.

Foto: DBB/Camera 4

10 DBB-JJournal 17 / Oktober 2010

WM

Mainini neuer FIBA PräsidentStröher bleibt Schatzmeister -

Deutschland in FIBA-KKommissionen hervorragend vertretener FIBA Welt-Kongress, der im Rahmender Basketball-Weltmeisterschaft derHerren in Istanbul tagte, hat einen

neuen FIBA-Präsidenten gewählt. DieDelegierten aus 174 Ländern (absoluterRekord!) entschieden sich einstimmig für denFranzosen Yvan Mainini, der im Vorfeld auchvom Deutschen Basketball Bund unterstütztworden war. „Das ist eine gute Entscheidungfür die Basketball-Welt und auch für uns.Yvan hat große Erfahrung, und wir haben seitvielen Jahren ein sehr freundschaftlichesVerhältnis zu den Franzosen“, kommentierteder in Istanbul weilende DBB-Präsident IngoWeiss die Entscheidung.

Eine zweite Wahl beim FIBA Welt-Kongresssorgte beim DBB für große Freude. Der langjäh-

rige Schatzmeister der FIBA, DBB-Ehrenpräsi-dent Manfred Ströher, wurde einstimmig fürweitere vier Jahre im Amt bestätigt. „Dieerneute Wahl von Manfred Ströher ist eineBestätigung seiner hervorragenden Arbeit. Wirfreuen uns sehr mit unserem Ehrenpräsiden-ten“, so Ingo Weiss, der der FIBA ein großes Lobfür einen „tollen Kongress mit sehr guter Orga-nisation“ aussprach.

Deutschland ist auch in den kommenden vierJahren hervorragend in den Kommissionen desBasketball-Weltverbandes FIBA vertreten. Da-bei haben Manfred Ströher (Finance Commis-sion) und Ingo Weiss (Youth Commission) je-weils sogar den Vorsitz inne, Weiss ist zudemnoch Mitglied der International CompetitionsCommission, in der die Weichen für den inter-nationlen Spielbetrieb gestellt werden. DBB-Vizepräsident Dr. Wolfgang Hilgert gehört auchweiterhin der Legal Commission an, währendDBB-Generalsekretär Wolfgang Brenscheidteinen Platz in der neugeschaffenen Member-ship Commission bekam, die sich mit der Bera-tung der kleineren Verbände beschäftigt(Struktur etc.). Schließlich bleibt Prof. UlrichHaas Mitglied des Appeals´ Tribunal (eine ArtSchiedsgericht), in das Michael Gerlinger neugewählt wurde.

„Ich denke, dass wir sehr zufrieden sein kön-nen. Wir haben Positionen an wichtiger Stellebekommen und sind an vorderster Front mitdabei, wenn es in den kommenden Monatenund Jahren um richtungsweisende Entschei-

dungen geht“, wertet Ingo Weiss die Beru-fungen der FIBA äußerst positiv.

Unter anderem trafen die Delegierten des FIBAWelt-Kongresses die folgenden Entscheidun-gen, die alle ab dem kommenden Weltkon-gress in Barcelona 2012 gelten: der Welt-Kongress der FIBA findet künftig allezwei Jahre (bisher alle vier Jahre) statt. künftig muss man jünger als 70 Jahre alt sein,wenn man in eine Funktion bzw. Position derFIBA gewählt werden möchte. die einzelnen FIBA-Zonen dürfen in ihremhöchsten Gremium nicht mehr Personen ha-ben als einem Drittel ihrer Mitglieder entspre-chen (Beispiel: FIBA Europe hat 51 Mitglieder,darf ab 2014 also nur noch 17 Personen imBoard führen, heute sind es 23 Personen plusPräsident Olafur Rafnsson). es wurde ein Ehrenkodex beschlossen, nachdem bei künftigen Wahlen die Central Board-Mitglieder aus der jeweiligen Zone des Kandi-daten/der Kandidatin oder des Austragungs-ortes nicht mit abstimmen.

Im Rahmen der Weltmeisterschaft in derTürkei wurde der ehemalige Präsident desDeutschen Basketball-Verbandes (DBV) derDDR (1958-1969) und ehemalige Schatzmeiserund Mitglied des Zentralbüros der FIBA (1960-1984), Hans-Joachim Otto, in die FIBA HALL OFFAME aufgenommen. Außerdem erhielt Dr.Reiner Martens (München) als 4. Deutscherder „FIBA Order of Merit“. (bü)

D

Hans-Joachim Otto (re.), ehemaliger Präsident desDeutschen Basketball-Verbandes der DDR und ehemali-ger Schatzmeister der FIBA, wird von seinem Nachfolgerin letzterem Amt, Manfred Ströher, zur Aufnahme in dieFIBA HALL OF FAME beglückwünscht.

Foto: privatDBB-JJournal 17 / Oktober 2010 11

Im Rahmen des Welt-Kongresseswurden auch einige sogenannte„Panel“ (=Diskussionsrunden) ver-anstaltet. Am „Panel One – FIBA33- The new winning formula foryoung people“ war auch DBB-Präsident Ingo Weiss (3. v. li.)auf dem Podium beteiligt.

Foto: FIBA

Interview

r ist 2,11 Meter lang und ein ruhigerVertreter seiner Zunft. Im vergangenenSommer war er zum zweiten Mal im

Kreis der A-Nationalmannschaft dabei undschaffte den Sprung in den Kader für dieWeltmeisterschaft in der Türkei. Das Wort„solide“ passt perfekt zu seinem Spiel. Er istein Spieler, auf den sich der Trainer verlas-sen kann und der nicht viel Aufheben umseine Person macht.

Trotz seiner guten Vorstellungen im DBB-Dress und einer ordentlichen Saison im Tri-kot der BG Göttingen dürfte NationalspielerChristopher McNaughton, der bei der WMdurchschnittlich 14 Minuten pro Spiel zumEinsatz kam und für 5,4 Punkte und 2,6Rebounds im Schnitt gut war und der in derneuen Saison für die EWE Baskets Olden-burg am Ball ist, den wenigsten Basketball-Fans in Deutschland näher bekannt sein.Ein Grund mehr für uns, ihn im DBB-Journalvorzustellen.

Sie haben für einen gebürtigen Franken(Nürnberg – Anm. d. Red.) einen eher unge-wöhnlichen Nachnamen. Woher kommt er?Mein Vater ist damals mit der US Army inNürnberg stationiert gewesen, hat dort mei-ne Mutter kennen gelernt und ist seitdem inDeutschland geblieben. Ursprünglich kommtder Name McNaughton aus Schottland, aberdas geht schon etwas weiter zurück.

Wie und wo sind Sie zum Basketball gekom-men?Eigentlich bin ich ja auch Fußballer. Da ich aberimmer schon ein Stück größer war als meineMitschüler, hat mich ein Freund so lange bear-beitet, bis ich mit 14 Jahren mal mit zurBasketball-Schulmannschaft gekommen bin.Dann bin ich dabei geblieben und habe zu-nächst beim TSV 1860 Ansbach und dann dreiJahre beim TSV Breitengüßbach gespielt.

Wie kam es dann dazu, dass Sie in die USAzum College gegangen sind?Ich wollte nach dem Abi studieren und

„„„„ DDDD eeee rrrr aaaa bbbb ssss oooo llll uuuu tttt eeee HHHH öööö hhhh eeee pppp uuuu nnnn kkkk tttt

E

Viel mehr Licht als Schatten zeig-te Christopher McNaughton beiseinem Debüt in der deutschenNationalmannschaft.

Fotos (3): DBB/Camera 4

12 DBB-JJournal 17 / Oktober 2010

Basketball spielen. Da bot sich relativ schnellein Studium in den USA an. Mein AgentPatrick King hat dann einige Kontakte herge-stellt, und ich habe mich schließlich für Buck-nell entschieden, weil ich dort neben demBasketball auch auf hohem Niveau Elektro-ingenieurwesen studieren konnte. Es war mirimmer wichtig, mit dem Studium auch spätermal etwas anfangen zu können. Sonst hätteich auch in Deutschland bleiben können.

Wie wichtig ist Ihnen rückwirkend Ihre Zeitauf dem College, sowohl in Sachen Basket-ball, Studium als auch privat?Im Basketball war es eine unglaubliche Erfah-rung. Wir waren im NCAA-Tournament (derHöhepunkt des alljährlichen College-Basket-balls in den USA mit den besten 64 Mann-schaften – Anm. d. Red.), ich habe in Dukeund Michigan State gespielt, tolle Arenen mittausenden von Studenten als Zuschauer. Dasist schon einmalig. Privat steht natürlich anerster Stelle, dass ich an der Uni meine FrauAshley kennengelernt habe, sie war im glei-chen Jahrgang wie ich.Das war dann schonrichtungsweisend (lacht).

Warum hat der„Durchbruch“ solange auf sichwarten lassen?

(McNaughton spielte zwei Jahre lang inSpaniens zweiter und dritterLiga – Anm. d. Red.)In Spanien ist es zunächst un-glücklich gelaufen. Die zweiteLiga dort (LEB Oro – Anm. d.

Red.) ist sehr stark, aber wirhatten einen frühen Trai-

nerwechsel, der dann auchmich betraf. Auch diedritte Liga hatte noch eingutes Niveau mit ordent-lichem Gehalt. Außer-

dem habe ich gut gespieltund mich dort wohlgefühlt.

Wie kam es dann zum Engagement inGöttingen?Coach John Patrick hatte schon früher Inter-esse bekundet und offenbar ein gutes Gefühldamit mich zu verpflichten. Er ist ja bekanntdafür, Spielern eine Chance zu geben. Dasrechne ich ihm hoch an. Ich habe ihm viel zuverdanken, aber ich habe auch eine ganz guteSaison gehabt.

Glauben Sie, dass Sie einer derjenigen sind,die jetzt von der Quotenregel profitieren?Das kann man natürlich nicht ganz von derHand weisen. Ich hoffe aber, dass ich nichtnur deshalb einen Vertrag in Oldenburg be-kommen habe (lacht). Es ist halt wichtig, dassman auch den nächsten Schritt macht undzeigt, was man drauf hat, so wie Heiko(Schaffartzik – Anm. d. Red.) zuletzt. Es reichtnatürlich nicht, einfach nur Deutscher zusein. Die Regelung ist aber für die jungenSpieler ganz wichtig, um überhaupt in derBeko BBL eine Chance zu bekommen.

Sie waren 2006 bereits einmal mit im Trai-ningslager des A-Kaders auf Mallorca. HabenSie daran geglaubt, dass Sie noch einmalnominiert werden?Ja, natürlich, aber in Spanien war das erst ein-mal weit weg. Nach meinem guten Jahr inGöttingen, auch im Europapokal, habe ich mirschon Hoffnungen gemacht nominiert zuwerden. Es ist eine große Ehre für mich fürDeutschland zu spielen.

wwww aaaa rrrr dddd iiii eeee MMMM aaaa nnnn nnnn ssss cccc hhhh aaaa ffff tttt !!!! ““““Christopher McNaughton ist vom Sommer im DBB-TTrikot beeindruckt

Von Christoph Büker

Interview

Ein großer Moment für den 2,11 Meter langen Center: Einlauf beimBEKO-Supercup in Bamberg, in seiner fränkischen Heimat.

Ließ sich bei der WM auch von großenNamen nicht beeindrucken: ChristopherMcNaughton glänzte bisweilen auch mitspektakulären Aktionen.

DBB-JJournal 17 / Oktober 2010 13

Interview

Wie kam es zum Kon-takt zum Bundestrai-ner vor dem Sommer2010?Wir hatten immer mal

wieder losen Kontakt,besonders, als ich dann

wieder in Deutschland präsentwar. Da ist er dann wohl auf mich aufmerk-sam geworden (schmunzelt).

Im Laufe des Sommers sind immer wiederSpieler aus dem Kader aussortiert worden.Was war das für ein Gefühl, bis zur endgülti-gen Nominierung des WM-Kaders zittern zumüssen.Ich habe versucht das auszuklammern, dennmir war klar, dass ich einer der Streichkandi-daten sein könnte. Das hat schon etwas Druckgemacht, aber ich konnte das ganz gut inpositive Leistung umwandeln. Ich habe jedenCut als Verlust für die ganze Mannschaftempfunden, aber das gehört nun einmal lei-der dazu.

Wie war die Zeit beider Nationalmannschaft imSommer 2010 für Sie? Was ist hängengeblieben? Was war besonders schön, wasbesonders negativ?Alles in allem kann ich eigentlich nur Positivessagen. Außer natürlich, dass wir die WM-Vor-runde nicht überstanden haben. Aber derabsolute Höhepunkt war die Mannschaft ansich, der Zusammenhalt, der Spaß, die tolleTeam-Chemie. Das habe ich noch nirgendwoanders so intensiv erlebt. Außerdem werdeich das Spiel gegen Serbien sich nicht soschnell vergessen.

Sie scheint nichts aus der Ruhe bringen zukönnen, bei der WM schienen Sie keine Angstvor großen Namen zu haben, sondernhaben Ihren Stiefel runter gespielt. SindSie wirklich so gelassen, oder wirkt dasnur so?Die WM war schon eine große Bühne.Ich war nervös, konnte das aber einiger-maßen unter Kontrolle halten. Ich habemich bemüht, nicht darüber nachzuden-ken, wer auf der anderen Seite steht,sondern mein Ding durchzuziehen. Dashabe ich ganz gut hinbekommen.

Sie sind also mit Ihren Leistungen imNationaltrikot zufrieden?Ja, im Großen und Ganzen würdeich das schon so sagen. Klar hätteich gerne noch mehr zu einemWeiterkommen geholfen, aberes ist nun einmal so gekom-men.

Haben Sie Angst, im nächstenJahr wieder ins zweite Glied zurücken, wenn Dirk Nowitzkiund Chris Kaman und vielleichtauch Patrick Femerling undSven Schultze ins Team zurük-kkehren sollten?Im Moment mache ich mir dar-über überhaupt keine Gedan-ken. Jetzt zählt erst einmal einegute Saison hier in Oldenburg.Danach schaue ich weiter undgreife gerne auch wieder in derNationalmannschaft an. Ich binaber realistisch genug zu wissen,

dass es schwierig für mich wird, wennDirk und Chris wieder mit dabei sind.Aber im Moment beeinflusst michdas in keinster Weise.

Wie sehen Sie Ihre weitere Basket-ball-Karriere? Was haben Sie sich vor-genommen?Ich freue mich sehr auf die zwei Jahre in

Oldenburg und bin sehr gespannt, waswir erreichen können. Auch die interna-

tionalen Erfahrungen werden mich sicherweiter bringen. Ich werde mich immer geehrtfühlen, wenn ich bei der Nationalmannschaftdabei sein darf, könnte es aber auch akzeptie-ren, wenn das Konzept mit den jungen Spie-lern weiter durchgezogen wird.

Und was haben Sie für Pläne und Vorstellun-gen nach Ihrer Basketball-Karriere?Konkrete Vorstellungen habe ich noch keine.Ich könnte mir aber vorstellen, dass ich nocheinen Master auf mein Studium draufsetzeund dann als Ingenieur arbeite. Das wäre dieVariante weg vom Basketball. Ausschließenmöchte ich aber auch nicht, dass ich demBasketball verbunden bleibe und irgendwoTrainer werde. Wir werden sehen.

Obwohl zum ersten Mal dabei warChristopher McNaughton nie einFremdkörper in der deutschenMannschaft.

Duell gegen Angola unterdem Korb: auch „Naughty“konnte das WM-Aus in derVorrunde nicht verhindern.

Gelassen ist der Neu-Oldenburger, wenn manihn auf die Zukunft imDBB-Trikot anspricht.

DBB-JJournal 17 / Oktober 2010 15

Nationalteams

ls die Schlusssirene in Kosice(Slowakei) ertönte, hielt sich dieEnttäuschung in Grenzen. Die Damen-

Nationalmannschaft hatte gegen dieSlowakische Republik ihr letztes Spiel in derQualifikationsrunde zur Europameister-schaft 2011 in Polen mit 67:73 (21:23,23:22, 12:23,11:5) verloren. Allerdings ginges in dieser Partie mehr oder weniger umdie Ehre. Das Team von Bundestrainer ImreSzittya hatte bereits vor dem erstenHochball gewusst, dass die direkteQualifikation verpasst worden war. Kurzzuvor hatte die Ukraine etwas überra-schend in Großbritannien 70:66 gewonnenund damit die deutsche Mannschaft um dieletzte Chance zum direkten Einzug in dieEndrunde beraubt.

Wobei beraubt sicherlich nicht die richtigeWortwahl ist. Die deutsche Mannschaft hattesich in erster Linie selbst um die direkte Qua-lifikation gebracht. „Wir hatten in der Tat einerealistische Chance, direkt das Ticket für dieEuropameisterschaft zu lösen“, stellte Bun-destrainer Szittya selbstkritisch fest. „Wir ha-ben sie nicht genutzt.“ Diese Erkenntnis war

wohl das Schmerzlichste an der Qualifika-tionsrunde, in der Szittya-Team mit der Grup-pe D und den Gegner Ukraine, Slowakei undGroßbritannien im Nachhinein wohl die aus-geglichenste Gruppe erwischt hatte. „Groß-britannien war sicherlich das stärkste Team,doch im Prinzip konnte wirklich Jeder Jedenschlagen, egal ob mit oder ohne Heimvorteil.“

Das Abschlussspiel in der Slowakei war für dieING-DiBa-Korbjägerinnen charakteristisch fürdie gesamte Qualifikationsrunde und einenSommer, der von einem Wechselbad der Ge-fühle geprägt war. Gegen starke Slowakinnenbäumte sich insbesondere Linda Fröhlich auf,die eine Partie zuvor von den Britinnen nochkomplett aus dem Spiel genommen wordenwar. 27 Punkte standen am Ende für Fröhlich

A

Trotz der verpassten direkten Qualifikation zurEuropameisterschaft 2011 in Polen gab es imSommer auch Grund zur Freude für die DBB-Damen. Linda Fröhlich (unten) hatte maßgeb-lichen Anteil an den zwei Siegen in derQualifiaktionsrunde.

Fotos (2): DBB/Camera 4

DD BB BB -- DD aa mm ee nn auf Achterbahn der Emotionen

Team von Bundestrainer Imre Szittya verpasst EM-TTicketvon Marc Grospitz

zu Buche, doch auch die sollten nicht reichen,da sich die DBB-Damen nach einer ausgegli-chenen ersten Halbzeit, mehr oder wenigereine zehnminütige Auszeit in der Offensive imdritten Viertel nahmen. Dank einer intensi-ven Defense kamen die Damen am Ende nochmal ran, doch für die Wende sollte es nichtganz reichen – genauso wenig wie für den di-rekten Einzug in die Europameisterschaft.

Auch in der gesamten Qualifikation fehlte esan der nötigen Konstanz. Dabei ging es nahe-zu perfekt los. Beim „Angstgegner“ Ukrainelandete die DBB-Auswahl gleich zum Auftakteinen 60:56-Erfolg. Das Feld schien bestellt,zumal nun drei Heimspiele in Folge anstan-den. Doch der erste Rückschlag ließ nichtlange auf sich warten. Im ersten Heimspiel inWolfenbüttel unterlag das DBB-Team vor

knapp 1000 Zuschauern mit 63:72 (13:23,18:15, 13:14, 19:20) gegen die Mannschaftaus Großbritannien, das sein Auftaktspiel ge-gen die Slowakei mit 67:76 verloren hatte.Besonders im ersten Viertel waren dieSzittya-Schützlinge vollkommen von der Rolle(4:13, 4.Min.). In den weiteren Vierteln zeig-ten die DBB-Damen dann zwar wieder ihrKämpferherz, doch die Britinnen ließen sichda Zepter nicht wirklich mehr aus der Handnehmen.

Die Ernüchterung war da und ausgerechnetjetzt galt es in Halle gegen die favorisiertenSlowakinnen, die mit zwei Siegen gestartetwaren, Wiedergutmachung zu betreiben.Und das kaum für möglich Gehaltene gelang.Angetrieben von rund 3500 Zuschauern setz-ten sich die Damen mit 63:58 (15:13, 16:15,

10:14, 13:12, 9:4, n. V.) durch. Dabei war diePartie an Spannung kaum zu überbieten.Spielerisch blieb zwar einiges auf der Strecke,doch das störte niemanden auf den gut ge-füllten Zuschauerrängen. Im Gegenteil, alsSarah Austmann mit einem Dreipunktspieldie Verlängerung sicherte, tobte die Halleund im Nachschlag zeigten die DBB-Damendie besseren Nerven.

„Es war sicherlich kein schönes Spiel, aber eswar enorm wichtig, dass wir heute gewonnenund eine Reaktion auf das Spiel gegen Groß-britannien gezeigt haben“, berichtete einsichtlich geschaffter Bundestrainer Szittya.Seine Damen waren in Sachen EM-Qualifi-kation wieder im Geschäft und strebten dennächsten Schritt in Berlin gegen die Ukrainean.

Nationalteams

Statistiken EM-Qualifikation

Name Minuten Punkte Rebounds

Linda Fröhlich 191 108 59Anne Breitreiner 154 59 18Romy Bär 161 43 23Sarah Austmann 135 40 16Dorothea Richter 145 31 20Roli-Ann Nikagbatse 52 27 4Petra Gläser 127 26 16Katja Bavendam 64 17 5Margret Skuballa 72 17 14Stina Barnert 108 13 12Lisa Koop 5 0 2Birte Thimm 12 0 0

Allein gegen Vier: Sarah Austmann zählte auch in diesem Sommer wie-der zu den Leistungsträgerinnen im DBB-Team von Bundestrainer ImreSzittya.

Nicht zuletzt beim Spiel in Halle demonstrierten die DBB-Damen vor tollemPublikum beeindruckenden Zusammenhalt und großen Kampfgeist wie derSieg nach Verlängerung gegen die Slowakei bewies.

Fotos (4): DBB/Camera 4

Es sollte das Schlüsselspiel werden und wirdim negativen Sinne sicherlich allen Beteilig-ten lange in Erinnerung bleiben. Mit derEuphorie von Halle im Rücken legten die DBB-Damen los wie die Feuerwehr und führtenschnell 17:9 und 26:15. Die Führung wurdezwischenzeitlich bis auf 14 Punkte ausgebaut,doch es sollte nicht reichen. Mit 69:74 (26:15,16:21, 13:20, 14:18) unterlag das ING-DiBa-Team und war damit aus allen Träumen geris-sen. Was folgte war dann noch ein Auftritt inLiverpool (59:77) und besagtes Abschluss-spiel in Kosice. Gegen die Britinnen die Partieaber bereits nach 20 Minuten (24:47) ent-schieden. Und da die Engländerinnen dieseLeistung gegen die Ukraine nicht wiederhol-ten war das Aus für das DBB-Team besiegelt.

Eine bittere Erkenntnis für BundestrainerSzittya und seine Spielerinnen. „Die Enttäu-schung ist schon enorm. Wir wissen alle, dassfür uns die Qualifikation möglich war. Beson-ders die Niederlage gegen die Ukraine warbitter. Vielleicht waren wir uns zu sicher, diePausenführung zu hoch. Die Ukraine hattenichts mehr zu verlieren und dann kamen dieNerven dazu“, suchte Szittya nach Erklärun-gen. Eine wirkliche Hauptursache für dasScheitern fand aber auch er nicht. Es sindeher viele Kleinigkeiten, an denen es zu feilen

gilt und die letztendlich trotz des Scheiternsdoch noch zu einem positiven Fazit führen.

Die DBB-Damen haben eindrucksvoll bewie-sen, dass sie nicht weit weg sind, von den ver-meintlich Großen. In einer wirklich schwerenund ausgeglichenen Gruppe haben sie fastbis zum Schluss um die Qualifikation mitge-spielt. Darauf sollten auch die Hoffnungen fürdie nahe Zukunft ruhen. Denn ein Hintertür-chen hat sich das DBB-Team dank seiner bei-den Erfolge in der Ukraine und gegen dieSlowakei dann noch offen gehalten. Mit zehnweiteren, nicht direkt qualifizierten, Teamsbekommt Deutschland noch einmal die Chan-ce, um das letzte EM-Ticket zu kämpfen.

Im Juni 2011 treten die ING-DiBa-Korbjäge-rinnen zunächst gegen Belgien, Italien, Ru-mänien und Serbien an. Steht Deutschlandnach den in Turnierform absolvierten Spielen(jeder gegen jeden) auf Platz 1 der Gruppe,stehen Hin- und Rückspiel gegen den Erst-platzierten der Gruppe A (Bulgarien, Ukraine,Ungarn, Niederlande und Finnland) an. DerSieger sichert sich dann das letzte Ticket zurEuropameisterschaft.

Nationalteams

DBB-JJournal 17 / Oktober 2010 17

Ergebnisse EM-Qualifikation

Ukraine – Deutschland 56:60 (16:22, 15:9, 13:11, 12:18)Punkte: Nikagbatse (2), Breitreiner (4), Rich-ter (3), Koop (dnp), Austmann (5), Barnert,Bär (14), Skuballa (9), Thimm (dnp), Fröhlich(15), Bavendam (3), Gläser (5)

Deutschland - Großbritannien 63:73(13:23, 18:15, 13:14, 19:20)Punkte: Nikagbatse (6), Breitreiner (9),Richter (9), Koop (dnp), Austmann (5),Barnert (6), Bär (2), Skuballa, Thimm (dnp),Fröhlich (25), Bavendam (1), Gläser

Deutschland – Slowakei 63:58 (15:13, 16:15, 10:14, 13:12, 9:4) n. Verl.Punkte: Nikagbatse (3), Breitreiner (11),Richter (10), Koop, Austmann (5), Barnert,Bär (12), Skuballa, Thimm (dnp), Fröhlich(19), Bavendam (3), Gläser

Deutschland – Ukraine 69:74 (26:15, 16:21, 13:20, 14:18)Punkte: Nikagbatse (2), Beitreiner (12),Richter (5), Koop (dnp), Austmann (14),Barnert (2), Bär (4), Skuballa (1), Thimm(dnp), Fröhlich (19 Punkte), Bavendam (2),Gläser (8)

Großbritannien – Deutschland 77:59 (20:11, 27:13, 12:21, 18:14)Punkte: Roli-Ann Nikagbatse (14), Breit-reiner (12), Richter (3), Koop, Austmann (2),Barnert (2), Bär (10), Skuballa (7), Thimm,Fröhlich (3), Bavendam (2), Gläser (4)

Slowakei – Deutschland 73:67 (23:21, 22:23, 23:12, 5:11) Punkte: Nikagbatse, Breitreiner (11),Richter (1), Koop (dnp), Austmann (9), Bar-nert (3), Bär (1), Skuballa, Thimm, Fröhlich(27), Bavendam (6), Gläser (9)

Natürlich waren auch Bundestrainer Imre Szittya und sein Co-Trainer Harald Janson am Ende vom Abschneiden bei derEM-Qualifikation enttäuscht. Szittya zog sich nach verpasster direkter EM-Quali Mitte Oktober aus privaten Gründenvom Amt des Bundestrainers zurück. Sein Nachfolger, Bastian Wernthaler, bestreitet mit den DBB-Damen im Juni 2011die zusätzliche Qualifikations-Runde zur Eurobasket 2011.

18 DBB-JJournal 17 / Oktober 2010

astian Wernthaler heißt der neueDamen-Bundestrainer des DeutschenBasketball Bundes. Der 34-jährige

Rechtsanwalt aus München folgt auf ImreSzittya, der sich nach der verpassten direkten Qualifikation für die Europa-meisterschaft 2011 aus privaten Gründenzurückzog.

Dr. Wolfgang Hilgert, DBB-Vizepräsident fürLeistungssport, dankte Szittya für seinen lang-jährigen Einsatz für den deutschen Damen-Basketball. „Wir respektieren die Entscheidungvon Imre und danken ihm für seine langjährigeArbeit für den Damen-Basketball in Deutsch-land, den er in den letzten Jahren entschei-dend geprägt hat. Gleichwohl freuen wir unssehr, dass wir in Bastian Wernthaler einenkompetenten und engagierten Trainer gefun-den haben, mit dem unsere Damen-Natio-nalmannschaft in die Zukunft gehen kann."Wernthaler, der im Sommer 2010 die U20-Damen betreute, steckt im Kurzinterview mitdem DBB-Journal seine Ziele für die Zukunftder DBB-Damen ab.

Herzlichen Glückwunsch zur neuen Aufgabe,Herrn Wernthaler. Was sind die ersten Amts-

handlungen, die Sie als neuer Damen-Bun-destrainer vornehmen werden?Ich werde zunächst versuchen, die Kommuni-kation in viele Richtungen aufzunehmen, umIdeen und Meinungen zu sammeln. Danebenwerde ich natürlich versuchen, möglichst vie-le Athletinnen sichten und auch sprechen zukönnen. Es ist mir dabei eine große Hilfe, dassich auch auf den Rat meine Vorgängers ImreSzittya zählen kann.

Die deutschen Damen treten im Juni 2011 inder zusätzlichen Qualifikationsrunde zurEurobasket gegen Belgien, Italien, Rumänienund Serbien an. Welche Chancen rechnenSie sich aus?Man muss ehrlich zugeben: Bei der Qualifika-tion treten zehn Teams an, die den letzten EM-Platz ausspielen. Es ist daher natürlich extremschwer, sich durchzusetzen. Trotzdem denkeich, dass wir eine Chance haben. Das DBB-Team hat in meinen Augen großes Potenzial!Die Arbeit des neuen Trainerteams sollte trotz-dem an dem Jahr 2012 gemessen werden.Auch eine Qualifikation 2011 hätte wenigWert, wenn wir dann in 2012 wieder scheiternwürden. Es muss mehr um die nachhaltigeEntwicklung als die Qualifikation 2011 gehen.

Was bedeutet es für Sie persönlich demdeutschen Damen-Basketball als Bundestrai-ner vorzustehen?Es ist für mich, wie auch schon mit dem U20-Nationalteam dieses Jahr, eine Riesenehre,als Bundestrainer agieren zu dürfen. Ich freuemich sehr auf die neue Aufgabe und bedankemich für das in mich gesetzte Vertrauen.

Allerdings sehe ich es nicht so, dass ich demdeutschen Damen-Basketball vorstehen wür-de. Zwar bin ich mit dem A-Kader für dasAushängeschild des deutschen Basketballszuständig, aber gerade dieser A-Kader bestehtaus Athletinnen, die in den DBB-Jugendkadernund vor allem in den Vereinen ausgebildetwerden. Ich sehe gerade die DBBL mit deneingeführten Deutschenquoten auf einemrichtigen Weg. Ich will die Position desBundestrainers also nicht überbewerten. Nurgemeinsamen mit den Vereinen und den Trai-nern der Jugendkader kann in Zukunft einehohe Qualität im A-Kader erreicht werden.

Elisabeth Kozlowski

Bastian Wernthaler ist neuer Damen-Bundestrainer

„Das DBB-TTeam hat großes Potenzial!“

B

Wernthaler: Mit viel Teamgeist will der neueBundestrainer auf und abseits des Spielfeldsagieren. Im Interview nennt Bastian Wernthalerdie gemeinsame Förderung des Damen-Basket-balls als Ziel.

Foto: FIBA Europe

artes Training mit den Bundestrai-nern, live dabei sein beim Länderspielder Stars und die Möglichkeit, die

deutschen Nationalspielerinnen undNationalspieler ganz persönlich kennenzu-lernen: All das haben die U14-Perspektiv-kader des Deutschen Basketball Bundes imRahmen eines Trainingswochenendes desProjektes Talente mit Perspektive absol-viert.

Der weibliche Nachwuchs war in Mettmannzu Gast, trainierte mit dem Co-Trainer der Da-men-Nationalmannschaft Harald Janson undbekam zudem auch noch wertvolle Tipps vonder DBB-Rekordnationalspielerin MartinaKehrenberg. Diese konnten sie dann in derHalbzeitpause des Damen-LänderspielsDeutschland gegen Belgien vor ausverkaufterHalle zeigen. Damit begeisterten die jungenTalente nicht nur die Zuschauer, sondernauch Janson, der feststellte, dass „die Mäd-chen sehr motiviert sind und schnell lernen“.

Neben dem Training und dem Spiel war dasTreffen mit der Damen-Nationalmannschaftdas Highlight des Wochenendes. Bei einemgemeinsamen Abendessen konnten die Spie-lerinnen ihre Idole wie Linda Fröhlich, AnneBreitreiner und Romy Bär persönlich kennen-lernen, ihnen Fragen stellen und Erinnerungs-fotos machen.

Auch der männliche Perspektivkader erlebteein aufregendes Wochenende, waren dieSpieler doch im Rahmen des BEKO-Supercupsnach Bamberg eingeladen worden. Mit DBB-Bundestrainer Frank Menz, der die erfolgrei-che U17-Nationalmannschaft beim AlbertSchweitzer Turnier und der U17-Weltmeister-schaft betreut hat, achtete in den Trainings-einheiten besonders auf die Verteidigung undauf technische Grundlagen wie das Ballhand-ling. Die Umsetzung auf höchstem Niveaukonnten die jungen Talente dann bei denDBB-Herren beobachten, die sich gegeninternationale Top-Teams beim BEKO-Super-

cup wacker schlugen. Dochauch abseits des Platzesbegeisterten die deut-schen Nationalspieler dieNachwuchsbasketballer.

Steffen Hamann und Co.schrieben nicht nur fleißigAutogramme und ließensich mit den jungen Bas-ketballern fotografieren,

sie erzählten auch aus ihrem Leben als Bas-ketball-Profis. „Das war total super! Tibor hatuns zum Beispiel alles über den Draft erzählt.Und von Demond haben wir noch das speziel-le Fitness-Getränk der Mannschaft bekom-men", berichten Luca Breu, Lars Berg undConstantin Ewert begeistert.

Elisabeth Kozlowski

H

Talente mit Perspektive treffen DBB-Teams

Tolles Erlebnis für den U14-PPerspektivkader:Training mit DBB-BBundestrainern Frank Menz und Harald Janson

Folgende Spielerinnen des weiblichen Perspektivkaders waren in Mettmann dabei:Mona Kramer (TSV Hagen), Vera König(Oldenburger TB), Leonie Elbert (BSGLudwigsburg), Sally Burmeister (TuS Lich-terfelde), Franziska Hadaschik (ASCGöttingen), Clara Schwartz (AhrensburgerTSV), Nele Aha (ASC Göttingen), PaulinaKörner (Köln 99ers), Annika Otto (SOBARhöndorf), Jenny Crowder (BG Göttingen),Maj vom Hofe (ASC Göttingen), Lisa Janko(TV Langen)

Folgende Spieler des männlichen Perspektivkaders waren in Bamberg dabei:

Leon Baeck (Köln 99ers), Lars Kamp(Paderborn Baskets), Jan-Niklas Wimberg(Oldenburger TB), Tim van der Velde (Köln99ers), Constantin Ebert (Würzburg Bas-kets), Jonas Grof (Basketball Boele-Kabel/Phoenix Hagen), Luca Breu (DC Timber-wolves Wien), Lars Berger (TSG Söflingen),Paul Schlegel (TV Langen), Simon Kutz-schmar (BSG Ludwigsburg), Oliver Erb (SGTowers).

Talente

Großer Tag für die kleinen Basketball-Talente: In Mettmann beziehungsweise in Bamberg trafen die ING-DiBa-Korbjäger ihre Idole. Das gemeinsame Teamfoto bildete denAbschluss eines tollen Basketball-Tages.

Fotos (3): BWA

Die Talente mit Perspektivetesteten unter fachkundigerAnleitung der Nationalspielerden grünen Gerstensaft.

20 DBB-JJournal 17 / Oktober 2010

Portrait

argret Skuballa ist derzeit vielbeschäftigt und hat dabei nicht nurBasketball im Kopf. Die gebürtige

Hamburgerin absolviert im Moment eineAusbildung zur Physiotherapeutin, die sie ineinem Jahr beenden wird. Somit beschränktsich der Tatendrang der 44-fachenNationalspielerin derzeit überwiegend aufdie Abendstunden, die sie dazu nutzt, umbeim Training des Bundesligisten BC phar-maserv Marburg teilzunehmen. „Natürlichbin ich dann oftmals erschlagen vom Tagund würde mich am liebsten ins Bettlegen“, sagt die 23-Jährige, die froh ist,wenn sie entweder vor oder nach denEinheiten noch Zeit findet, im individuellenBereich bzw. an der Kraft zu arbeiten.

„Es geht eben im Moment nicht anders. Dennder Beruf ist mir unheimlich wichtig. Nur aufdie Karte Basketball zusetzen, kam für michsowieso nie in Frage“, begründet die Flügel-spielerin, die das Basketballspielen in Ham-burg beim SC Lurup erlernte. Danach wech-

selte sie in die Jugend zum SC Rist Wedel, wardort auch in der 2. Liga am Ball, ehe sie sichvor der Saison 2005/06 dem BundesligistenBG Dorsten anschloss und nach dem freiwilli-gen Rückzug der BG schließlich 2007 beim BCpharmaserv Marburg unterschrieb.

Der Spagat zwischen Beruf und Leistungs-sport, den nicht nur sie als Basketballerin inDeutschland bewältigen muss, ist für Sku-balla letztendlich auch der Hauptgrund dafür,warum der Damen-Basketball hierzulandenur eine untergeordnete Rolle spielt. „InDeutschland ist es unmöglich, mit Basketballim Damenbereich seinen Lebensunterhalt zubestreiten“, sagt Skuballa, die gleichzeitig aufdie ausländischen Topligen verweist, wo derDamen-Basketball einen ganz anderen Stel-lenwert einnimmt und auch wesentlich mehrZuschauer in die Hallen lockt. Von den Ver-dienstmöglichkeiten ganz zu schweigen. Inden Genuss, im Ausland diese Vorzüge zugenießen und die nötige Spielpraxis auf inter-nationalem Spitzenniveau zu sammeln, kom-

men im Moment nur Romy Bär (Frankreich/Challes-les-Eaux), Anne Breitreiner (Italien/Club Athletico Faenza), Katja Bavendam (Spa-nien/Hondarribiar-Irun) und Linda Fröhlich(Spanien/Ros Casares).

„Dieser Umstand wirkt sich dann zweifelsoh-ne auch auf das Niveau unserer National-mannschaft aus“, weist sie umgehend auf dieverpasste, direkte Qualifikation für die Euro-pameisterschaft 2011 hin. Dass das erneuteScheitern - bereits 2008 konnte das DBB-Team das Euro-Ticket nicht lösen - für sie eineherbe Enttäuschung darstellte, daraus machtsie auch heute noch keinen Hehl. „Wir sind inder Ukraine mit einem Sieg sehr viel verspre-chend gestartet, haben dann aber im Rück-spiel, als wir bereits mit 14 Punkten führten,den Bigpoint vergeben und waren somitirgendwo auch selber schuld.“

Trotzdem ist sie nach wie vor davon über-zeugt, dass eine deutsche Damen-National-mannschaft grundsätzlich schon in der Lage

Maggie Skuballa möchte gerne ins Ausland

Noch steht für die Hamburgerin die Ausbildung im Vordergrund

M

Maggie Skuballa absolvierte ihr erstes Länderspiel am 22. August 2007 gegen Polen und erreichte anschließendmit der Nationalmannschaft den elften Platz bei derEuropameisterschaft in Italien. Zuvor hatte die 1,86Meter große Flügelspielerin bei der U20-EM in Sofia(2007) auf ganzer Linie überzeugt und wurde daraufhinvon Bundestrainer Imre Szittya in den A-Kader berufen,für den sie bis heute 44 Länderspiele bestritten hat.

Fotos (3): DBB/Schöning

ist, an einer Europameisterschaft teilzuneh-men. Dann müsse aber eben auch alles pas-sen, und zwar auch in der Vorbereitung. Dieswar nicht der Fall, und Skuballa gibt einBeispiel, das deutlich macht, wo die Unter-schiede gegenüber anderen, ambitionierterenNationen liegen. „Bei uns gab es immer wiederSpielerinnen, die einen Lehrgang frühzeitigverlassen mussten, weil für sie Klausuren aufdem Programm standen. Oder aus dem glei-chen Grund erst später dazukamen. Entspre-chend ist der Kopf dann oftmals auch nichtfrei.“

Was ihre Karriere angeht, hat sie sich natürlichnoch einiges vorgenommen. Skuballa will auchzukünftig ein fester Bestandteil der National-mannschaft sein und mithelfen, dass die Aus-wahl womöglich doch noch das Euro-Ticketdurch die Hintertür lösen kann. Ein Platz istnämlich noch zu vergeben. Die Entscheidungfällt im Juni 2011, wenn die DBB-Korbjägerin-

nen auf Belgien (3. Juni), Rumänien (4. Juni),Italien (5. Juni) und Serbien (7. Juni) treffen.

Was die langfristige Planung der 1,86 Metergroßen Flügelspielerin betrifft, richtet sie ihrenBlick intensiv auf das Ausland. „Wie gesagt,meine Ausbildung hat noch ein Jahr Vorrang.Solange spiele ich weiter in Deutschland“, sagtSkuballa, die dann anschließend den Schrittmit aller Macht vollziehen möchte. Als bevor-zugte Ziele nennt Skuballa Spanien oder Frank-reich. „Ich will es definitiv ein Jahr lang auspro-bieren. Daran führt kein Weg vorbei.“ Ob sichdaraus dann möglicherweise doch ein länge-res Engagement entwickelt, wollte sie offenlassen. „So alt bin ich ja noch nicht.“

Thorsten Jordan

Portrait

DBB-JJournal 17 / Oktober 2010 21

Die Zeitschrift Eurobasket wählte Maggie Skuballa zur Bundesliga-Spielerin mit der größten persönlichen Entwicklung inder der Spielzeit 2007/08. Nicht zuletzt aufgrund ihrer Vielseitigkeit, die auch Bundestrainer Imre Szittya ausdrücklichlobte. Diese Vorzüge möchte die 23-jährige gebürtige Hamburgerin zukünftig auch im Ausland unter Beweis stellen.Zwar nicht in der Karibik, ihrem Lieblingsreiseziel, aber vielleicht in Frankreich oder Spanien.

Foto: privat

s war die Premiere, und die darf manrundum als gelungen bezeichnen: Dieersten Olympischen Jugendspiele, im

Original Youth Olympic Games (YOG), fan-den in Singapur statt und vereinten in allenOlympischen Sportarten Jugendliche ausaller Welt. Für Deutschlands Korbjägerwaren im neugeschaffenen „3on3“-Wett-bewerb vier deutsche U17-Mädchen undTrainerin Gundula Laabs am Start (wirberichteten). In der Revue bezeichnetenalle Fünf die YOG als „unvergesslichesErlebnis”.

Neben dem sportlichen Wettkampf, der na-türlich im Mittelpunkt stand, gehörte zumKonzept der YOG ein großes kulturelles Pro-gramm, an dem die deutsche Basketball-

Delegation auch sehr rege teilnahm. Dochzunächst zum Sportlichen: Die erstmals indieser Formation zusammenspielende deut-sche Mannschaft absolvierte die beiden ers-ten Partien erwartungsgemäß. Dem Pflicht-sieg zum Auftakt gegen Singapur folgte dieerwartete Niederlage gegen die USA, die aberviel zu deutlich ausfiel.

Somit wurde die Partie gegen Weißrusslandzum Endspiel um das Erreichen des Viertel-finales. 0:6 und 3:10 lagen die deutschenMädchen in einer hektischen Begegnung be-reits zurück, bevor man sich über eine gran-diose Reboundleistung (27:10) zurück insSpiel kämpfte und noch 15:13 gewinnenkonnte. Anschließend folgte ein Sieg gegenAngola und der damit verbundene Einzug in

das Viertelfinale, als einzige europäischeMannschaft. Die klare 15:33-Niederlage imViertelfinale gegen Kanada wäre nur aneinem perfekten Tag zu verhindern gewesen.Von allen Teilnehmerinnen wurden die bei-den abschließenden Niederlagen gegenJapan und Korea als „ärgerlich und unnötig“bewertet.

Dennoch: „Die Platzierung unter den Top 8 istsuper und mehr als erwartet. Man muss aberauch sagen, dass wir eine günstige Gruppeerwischt hatten. Mit etwas Glück wäre einfünfter Platz drin gewesen, aber wenn mansieht, welche Teams in den anderen Gruppenin der Vorrunde ausgeschieden sind, dürfenwir mit dem achten Platz zufrieden sein“, bil-anziert Trainerin Gundula Laabs mit einein-

Youth Olympic Games:

Tolle Tage in Singapur oder

Wie Trainerin Gundula Laabs ein Mädchenteam für Jungen hieltVon Christoph Büker

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Youth Olympic Games

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Das deutsche Team in Singapur: v.li. Felicitas Grasshoff,Carolin Christen, Lena Gohlisch, Alexandra Höffgen undTrainerin Gundula Laabs.

Foto: Albersmeyer

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Youth Olympic Games

halb lächelnden und einem halben weinen-den Auge.

Auffallend beim Betrachten der deutschenSpielstatistiken ist, dass den deutschen Mäd-chen im gesamten Turnier kein einziger Dreiergelang. „Das war schon ein Handicap, aberwir haben mit der neuen Dreierlinie gespielt,das war eine große Umstellung für meineSpielerinnen, die auch nicht mit der Beid-handtechnik der Asiatinnen werfen. Außer-dem hatten wir keine echte Dreierwerferindabei“, so Laabs.

Eine „Top-Bilanz“ konnten die deutschenKorbjägerinnen auch beim Programm imOlympischen Dorf aufweisen, wo es für dieBeteiligung an kulturellen und sozialen Aktivi-täten Punkte gab, die später in attraktivePreise umgewandelt wurden. „Da waren mei-ne Mädels ganz weit vorne, es war ein echtesSammelfieber!“ erzählt Gundula Laabs weiter.

„Leider hatten wir wenig Zeit, andere Sport-arten zu besuchen oder Ausflüge zu machen.Einen Tag vor dem Rückflug waren wir dannaber noch in einem Naturpark und sind dannmit einer Gondelbahn auf eine Insel gefah-ren, das war toll. Im Park hat mich ein Affeattackiert, dabei wollte ich ihn einfach nurberühren. Passiert ist aber nichts.“

„Ich glaube, dass FIBA33 eine Zukunft auchbei den richtigen Olympischen Spielen hat. Esist durch seine Schnelligkeit extrem kreativund spannend. Man braucht eine Zockermen-talität“, bewertet Laabs die Youth OlympicGames sehr positiv. Besonders die Eröff-nungs- und die Abschlussfeier werden demgesamten Team in Erinnerung bleiben, undder Trainerin zumindest eine weitere Bege-benheit: „Vor unserem Training staunte ichdarüber, dass die chinesische Jungenmann-schaft von einer Frau trainiert wird. Das ist imU17-Bereich eher ungewöhnlich. Als dann beiTrainingsende die chinesische Mädchen-mannschaft vom Feld gerufen wurde, war ichziemlich perplex. Alle wären auch als Jungendurchgegangen!“

Das meinten die Spielerinnen:

ALEXANDRA HÖFFGEN: „Es war ein riesigesErlebnis, für Deutschland dabei zu sein undmit allen anderen Nationen im OlympischenDorf zu wohnen. Die Eröffnungsfeier mit un-serem Einlauf hat mir eine Gänsehautbeschert, das werde ich so schnell nicht ver-

Für Besichtigungen blieb im Rahmen der Youth Olympic Games nur wenig Zeit.Hier sieht sich die deutsche Mannschafteinen Tempel in Singapur an.

Foto: Albersmeyer

Die deutschen Spiele in Singapur

Deutschland – Singapur 33:22 (22:15)Deutschland – USA 6:33 (4:26)Deutschland – Weißrussland 15:13 (5:10)Deutschland – Angola 26:17 (11:6)Deutschland – Kanada 15:33 (12:19)Deutschland – Japan 18:28 (12:18)Deutschland – Korea 17:18 (9:13)

Für Deutschland spielten:

Lena Gohlisch63:17 Minuten, 48 Punkte, 46 Rebounds, 8 Assists

Alexandra Höffgen50:22 Minuten, 50 Punkte, 31 Rebounds, 1 Assist

Carolin Christen44:13 Minuten, 6 Punkte, 27 Rebounds, 6 Assists

Felicitas Grasshoff38:53 Minuten, 26 Punkte, 19 Rebounds, 1 Assist

Trainerin: Gundula Laabs

Die Trainerin mit dem Kopfschmuck der Darsteller bei derAbschlussfeier.

Foto: privat

Gegen die athlethischen Spielerinnen der USA hatten dieDBB-Mädchen, hier Felicitas Grasshoff, keine Chance.Dennoch erzielten die deutschen Basketballerinnen einachtbares Ergebnis.

Foto: FIBA

gessen. Unser sportlicher Erfolg kann sichnatürlich auch sehen lassen. Auf dem villagesquare haben wir an den letzten Tagen vielvom kulturellen Programm mitgemacht unddafür tolle Souvenirs bekommen wie z.B. eineUmhängetasche oder ein Handyetui, alles imDesign der Youth Olympic Games.“

LENA GOHLISCH: „Das Sportliche stand klarim Vordergrund, aber wir haben uns schonvorher darauf verständigt, dass wir auch an-dere Sachen erleben möchten. Besonders inErinnerung bleibt auf jeden Fall die Eröff-nungsfeier und das Spiel gegen Weißruss-land, das uns unter die besten acht Teamsgebracht hat. Wie wir da nach einem schlech-ten Start zusammengehalten und noch ge-wonnen haben, das war toll. Ich spreche

Französisch, daher war für mich der Kontaktzu einigen afrikanischen Sportler möglich,was sehr interessant war. Ziemlich spannendwaren auch die Kontakte zu den Medien, be-sonders zum Fernsehen. Durch die Flammen-Zeremonie in Berlin hatte ich da ja schon einbisschen Erfahrung. Wenn FIBA33 2016 oder2020 olympisch werden sollte, habe ich javielleicht die Chance dabei zu sein, aber jetztzählt erst einmal die neue Saison in derHalle.“

FELICITAS GRASSHOFF: „Wir sind in Singapursehr nett empfangen worden. Überhaupt wares ein toller Austragungsort, sehr sauber, allehaben Englisch gesprochen, die vielen Helfe-rinnen und Helfer waren sehr freundlich undhaben versucht, alle unsere Wünsche zu

erfüllen. Ein bisschen mehr hätten wir sport-lich noch erreichen können, wenn wir mehrtrainiert hätten und besser vorbereitet gewe-sen wären. So gab es manchmal etwas unter-schiedliche Vorstellungen von unserem Spiel.Aber insgesamt waren die Youth OlympicGames ein unvergessliches Erlebnis für mich.“

CAROLIN CHRISTEN: „Es war gigantisch,besonders die beiden Feiern zur Eröffnungund zum Abschluss. Auch das Leben im Olym-pischen Dorf mit den anderen Athleten warcool. Leider haben wir vor den Spielen nie indieser Formation zusammen gespielt, sonstwäre sportlich noch mehr drin gewesen. Ichbin sehr froh, in Singapur dabei gewesen zusein, aber meine weiteren sportlichen Ambi-tionen beeinflusst das nicht.

Youth Olympic Games

Das offizielle Basketball-Maskottchen der Youth OlympicGames in Singapur.

Foto: Alxandra Höffgen

Bild links: Auch bei den Medienvertreter/innen war diedeutsche Basketball-Mannschaft in Singapur sehr gefragt.Hier ein Interview mit dem ARD-Morgenmagazin.

Foto: Albersmeyer

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Alexandra Höffgen (li.) und LenaGohlisch beim Kulturprogramm imOlympischen Dorf mit einem Mädchenin Landestracht.

Foto: privat

Als eine Art Delegationsleiter für die kleine deutscheBasketballgruppe in Singapur fungierte DBB-Jugendsekretär Uwe Albersmeyer.

Foto: Gundula Hahn

ie waren persönlich in Singapur vor Ort.Wie sind Ihre Eindrücke von den Olym-pischen Jugendspielen insgesamt?

Für alle, ob Athleten oder Trainer und Funk-tionäre, waren die Olympischen Jugendspieleein tolles Erlebnis. Ich persönlich bin immerschon jemand gewesen, der vom Sinn derOlympischen Jugendspiele überzeugt war,wenn sie richtig durchgeführt werden. Und inSingapur sind sie richtig durchgeführt wor-den; der Mix aus Jugendleistungssport, per-sönlichem Kennenlernen, Fair Play und denOlympischen Gedanken hat gestimmt. DieKritik an den Olympischen Jugendspielenkommt nur von den Leuten, die nicht vor Ortwaren. Ich meine, dass eine gewisse undmoderate Kommerzialisierung einfach seinmuss, denn solch´ ein großes Event muss jaauch finanziert werden. Und die Präsentationder Partner und Sponsoren in Singapur waralles andere als aufdringlich.

Wie sehen Sie die Entwicklung und Bedeu-tung der Youth Olympic Games in derZukunft? Die Olympischen Jugendspiele soll und wirdes hoffentlich weiterhin und langfristig ge-ben. Ich halte es aber für wichtig, dass sieweiterentwickelt werden. Sie sind jetzt in Sin-gapur auf einem hohen Niveau gestartet,aber ich bin dennoch der Meinung, dass sie invielen Ländern ausgetragen werden können.Überall gibt es Besonderheiten und ein spe-zielles Flair. Gedanken muss man sich zumBeispiel um die Einbettung in den Wett-kampfkalender machen, aber insgesamt istdas Thema beim IOC in den besten Händen.

Ich möchte eine kleine Begebenheit erzählen,die das Besondere der Olympischen Jugend-spiele anschaulich macht: Ich habe mit Prof.Tröger auf der Tribüne beim Fechten zuge-schaut. Dort trat das Team Europa II mit Fech-tern aus Deutschland, Polen, Russland undder Türkei gegen das Team Asien I an und wirbeide haben uns lachend dabei „erwischt”,wie wir einen türkischen Fechter lautstark an-gefeuert haben.

Basketball war mit einem 3on3-Wettbewerbvertreten. Glauben Sie, dass diese Variante

einen ähnlichen Stellenwert bekommenkann wie z.B. Beach-Volleyball? Wird eskünftig zwei Mal Basketball im OlympischenProgramm geben?Das kann ich dem Basketball nur wünschen.Ich hoffe, dass FIBA33 bald in das OlympischeProgramm aufgenommen, vielleicht 2016 alsDemonstrationswettbewerb und 2020 dannals zusätzliche Sportart im Olympischen Pro-gramm. FIBA33 ist sehr athletisch, schnellund damit hochinteressant für die Zuschauer.Das zeigt sich schon daran, dass die 3on3-Wettbewerbe in Singapur allesamt ausver-kauft waren. FIBA33 halte ich für eine großar-tige Ergänzung zum 5gegen5-Basketball undganz besonders auch für kleinere Nationenbestens geeignet, weil man nicht so vieleSpieler und Ressourcen benötigt.

Wie sehen Sie das Entwicklungspotenzialdieser Sportart in Deutschland? Was kannman in Deutschland tun, um FIBA33 populä-rer zu machen?Wir sind in Deutschland schon ziemlich weitund betreiben ja seit Ewigkeiten aktiv Street-basketball. Ich denke, dass wir in der Lagesind schnell umzuschalten. Eine ideale Platt-form für FIBA33 wäre der Schul-Wettbewerb

„Jugend trainiert für Olympia“. Besonders inländlichen Bereichen können wir FIBA33 eta-blieren, denn dort gelten die gleichen Vor-teile wie bei den kleineren Nationen, die icheben schon angesprochen habe. FIBA33 hatauch in Deutschland ein großes Potenzial,jetzt ist unser Jugendbereich gefordert, das indie richtigen Bahnen zu lenken und dabei dieLandesverbände mit einzubeziehen.

Was sagen Sie zur Leistung der deutschenMädchen, die beim 3on3 als bestes europäi-sches Team auf den achten Rang kamen?Zunächst einmal ist es sensationell, dassunsere Mädchen bei insgesamt nur vierzigteilnehmenden Teams (Jungen und Mäd-chen) dabei sein durften. Den achten Platzsehe ich mit einem lachenden und einemweinenden Auge, denn sogar das Halbfinalewäre drin gewesen. Sehr positiv war für michdie Leistung von Lena Gohlisch, die eine derbesten Spielerinnen in Singapur war. Viel-leicht sollten die Bundestrainer sie noch ein-mal genau anschauen, wenn es um künftigeNominierungen geht.

Youth Olympic Games

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Interview mit Ingo Weiss zu den Youth Olympic Games

Anfeuerung für einen türkischen Fechter

Von Christoph Büker

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Gruppenbild mit dem DBB-Präsidenten:Die deutsche Mannschaft mit Ingo Weiss in Singapur.Foto: Albersmeyer

ährend die männlichen U16-Junioren bei den Europameister-schaften den Verbleib in der

A-Gruppe feiern konnten, verpassten dieweibliche U16 und U18 den Aufstieg ausder B-Division.

Nach dem souveränen 63:46-Erfolg gegenLettland war die Erleichterung bei den U16-Basketballern des DBB groß, denn nun standfest, dass man auch die nächste EM in der A-Gruppe bestreiten kann.

Bis dahin war es ein weiter Weg für den deut-schen Basketballnachwuchs, der einen Fehl-start in der Vorrunde hinlegte. Erst wurde diePartie gegen Italien mit 54:73 nach einer sehrwechselhaften Leistung verloren, dann mus-sten sich die Deutschen trotz einer ordentli-chen Vorstellung gegen Serbien deutlich mit49:78 geschlagen geben. Auch der Sieg gegendie bis dahin noch ungeschlagenen Kroatenkonnte die U16-Junioren nicht mehr retten.

So ging es in die Abstiegsrunde, in derLettland, Israel und Dänemark warteten. Mitneuem Selbstvertrauen startete die Auswahlgegen Israel. Die DBB-Jungs spielten stark,konnten sich aber aufgrund der schwachenQuote von der Drei-Punkte-Linie nicht ent-scheidend absetzen und mussten so bis zumSchluss um den knappen 62:59-Sieg zittern.

Weiter ungeschlagen in der Abstiegsrundeblieb die Mannschaft von Trainer Harald Steinim zweiten Duell gegen die Letten. Nach ei-nem spannenden und von zwei starken Defen-

siven geprägten Spiel hatten die DBB-Basket-baller mit einem 56:54 knapp die Nase vorne.Auch die Dänen konnten Deutschland nichtstoppen (68:48-Erfolg), so dass sich für dieU16 schon in der nächsten Partie gegen Israeldie Möglichkeit bot, den Verbleib in der A-Gruppe mit einem Sieg zu sichern. DieseChance wurde aber mit der 49:60-Niederlageverpasst, also setzten nun alle Beteiligten ihreHoffnung auf den Vergleich mit Lettland. Diesewurde erfüllt, das deutsche Team siegte sehrsouverän mit 63:46 und jubelte über denNichtabstieg. Die letzte, bedeutungslose Be-gegnung gegen Dänemark durften die ING-DiBa-Basketballer dann auch mit 72:77 verlie-ren.

Die weibliche U16 des DBB muss dagegen einweiteres Jahr in der B-Gruppe spielen. Dabeihatte es in der Vorrunde sehr gut für sie aus-gesehen. So wurde im ersten Spiel der Geg-ner aus Irland mit 69:21 vom Platz „gefegt“und auch im zweiten Spiel war der Kontra-

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Jungen schaffen den Klassenerhalt Mädchen verpassen AufstiegDBB-NNachwuchsteams beenden den Sommer

mit gemischten GefühlenVon Marc Bädorf

Kapitän, Anführer und Punktesammler: Mauricio Marinwar eine wichtige Stütze bei des DBB-Teams und sicherteDeutschland den Verbleib in der A-Division.

Fotos (3): FIBA Europe

Kader der männlichen U16-Junioren

Lennard Boekstegers (IBBA Berlin), PhillipDauner (Franken Hexer), Oben Ebot-Etchi(IBBA Berlin), Robin Jorch (IBBA Berlin),Dominic Lockhart (MTV Gießen), MauricioMarin (IBBA Berlin), Max Merz (EintrachtFrankfurt), Jamo Ruppert (VfL Pinnen-berg), Julius Seither (BiS Baskets Speyer),David Taylor (BBC Bayreuth), DominiqueUhl (Eintracht Frankfurt), Paul Zipser (USCHeidelberg)

hent, diesmal Israel, ohne Chance beim deut-lichen 71:46-Kantersieg der Deutschen. Da-mit stand das Weiterkommen in die Zwi-schenrunde fest, doch die U16 des DBB bliebkonzentriert und gewann auch das letzteMatch deutlich mit 76:41 gegen die Ukraine.Der Siegeszug Deutschlands setzte sich auchvorerst in der Zwischenrunde fort, nacheinem 79:70-Erfolg gegen Rumänien standder Einzug ins Viertelfinale schon fest, bevores in die zwei restlichen Zwischengruppen-partien gegen England und die Slowakei ging.Da die Begegnung mit den Engländerinnen(70:74) ebenso unglücklich verloren ging wiedie gegen die Slowakinnen (84:91 nach Ver-längerung), schloss die deutsche Mannschaftdie Zwischenrunde als Tabellendritter ab undtraf somit im Viertelfinale auf Portugal.

Dort zeigten die DBB-Basketballerinnen einegute Leistung, verloren aber letztendlich ver-dient gegen starke Portugiesinnen. So verpas-sten die Mädchen den Aufstieg in die A-Grup-pe. Trotz der Niederlage im Viertelfinale konn-te sich die Mannschaft von Trainer OrtwinDoll noch einmal motivieren und Slowenienbezwingen, womit das Spiel um den fünften

Platz gegen Bulgarien erreicht wurde. Auchhier behielten die Damen mit 65:55 dieOberhand und erreichten so einen gutenfünften Platz.

Ebenfalls den Aufstieg nicht geschafft hat dieweibliche U18. Zwar legte die Mannschaft imersten Vorrundenspiel mit einem klaren75:38-Sieg über Bosnien einen Traumstarthin, konnte in den darauf folgenden Spielenaber nicht mehr an die gezeigte Leistung an-knüpfen. So mussten die Deutschen nacheiner eher durchwachsenen Leistung eine59:64 Niederlage gegen Dänemark hinneh-men. Auch im letzten Gruppenspiel gegenKroatien unterlagen die Juniorinnen unglück-lich 48:63 und mussten so den bitteren Gangin die Platzierungsrunde antreten.

Dort wartete der Underdog Luxemburg, derin der Vorbereitung noch mit 60 Punkten Vor-sprung besiegt wurde. Aber man merkte demDBB-Team das fehlende Selbstvertrauen an,und so kam es nur zu einem verhältnismäßigknappen 65:55-Erfolg. Durch eine Leistungs-steigerung im dritten Viertel konnten die

Schützlinge von Trainerin Alexandra Maerzdann auch das zweite Spiel der Platzierungs-runde gegen die Schweiz mit 61:47 für sichentscheiden. Weiter ging es gegen Portugal,dass mehr oder weniger souverän mit 57:46besiegt werden konnte. Damit kam es in derBegegnung gegen Montenegro zum Spiel umden neunten Platz. Da die Deutschen mitdem 69:55 ihren vierten Sieg in der Platzie-rungsrunde einfuhren, belegten sie am Endeden neunten Rang bei der B-EM.

Jugend-EM

Die deutsche Centerin Marie Gülich überzeugte mit 12,4Punkten und 7,9 Rebounds im Schnitt; konnte aber auchnicht verhindern, dass die U16-Mädchen ihrenAufstiegstraum verpassten.

Konnten nach ihrem Traumstart nicht mehr an die guten Leistungenanknüpfen: Die U18-Mädchen verpassten den Aufstieg in die A-Gruppe.

DBB-JJournal 17 / Oktober 2010 27

Kader der weiblichenU16-Juniorinnen

Melina Knopp (Osnabrücker TB), IsabellMeinhart (TSV Grünberg), Levke Brodersen(SC Rist Wedel), Fanny Szittya (TSV 1861Nördlingen), Theresa Kucera (BSG Ludwigs-burg/TSG Schwäbisch Hall), Marie IsabelleGülich (Rhöndorfer TV), Aline Stiller (TSVGrünberg), Alina Hartmann (DJK Don BoscoBamberg), Noemie Rouault (TuS Lichter-felde), Carla Bellscheidt (NB Oberhausen),Elisabeth Dzirma (TG Hanau), Hannah Sieg-fried (TuS Lichterfelde)

Kader der weiblichen U18-Juniorinnen

Sophie Eder (TSV Nördlingen), Julia Gauder-mann (TSV Grünberg/BC Marburg), SonjaGreinacher (New Basket 92 Oberhausen),Laura Hebecker (SV Halle), Julia Kohlmann(SV Halle), Laura Masek (TuS Jena), MaryAnn Mihalyi (Basketball4Girls Chmenitz),Sabrina Ochs (SC Alstertal-Langenhorn),Anna Heise (SV Halle), Finja Schaake (TSVGrünberg/BC Marburg), Judith Schmidt (Bas-ketball4Girls Chemnitz), Christina Schnorr(Basketball4Girls Chemnitz)

enn man auf die bislang vier absol-vierten Spielzeiten der Nach-wuchs-Basketball-Bundesliga

(NBBL) zurückblickt, dann dürfte unweiger-lich der Name Team ALBA Urspring in denFokus rücken. Und völlig zu Recht, denn dieUrspringer haben seit der Einführung derNBBL als einzige Mannschaft immer dasTOP4-Turnier erreicht und durften bereitsdrei Mal (2007/Paderborn, 2008/Langen,2010/ Bamberg) den Deutschen Meistertitelfeiern.

Ebenfalls drei Mal unter den letzten vierTeams waren ALBA Berlin und der TSV Trös-ter Breitengüßbach vertreten, wobei dieHauptstädter 2009 vor heimischem Publikum

den Titel errangen. Je zweimal konntenBonn/Rhöndorf und die Paderborn Basketsdas TOP4-Ticket lösen, einmal gaben sichjeweils die Phoenix Hagen Juniors (2007) unddie Franken Hexer (2010) die Ehre.

Eigentlich war für Felix Czerny der Hattrickdas große Ziel. „Das haben wir leider nichtgeschafft“, sagte damals der Urspring-Coach,dessen Schützlinge 2009 in der Sömmering-halle Berlin-Charlottenburg den Traum vomTriple begraben und ALBA Berlin vor heim-ischer Kulisse den Fortritt lassen mussten. Fürdie erfolgsverwöhnten Klosterschüler blieblediglich Rang vier, nach Niederlagen im Halb-finale gegen Paderborn und im Duell um Platzdrei gegen Tröster Breitengüßbach. Doch nur

ein Jahr später waren die Schelklinger inBamberg wieder das Maß aller Dinge, be-zwangen die Albatrosse aus Berlin im Finalemit 63:50 und durften sich die dritte NBBL-Krone aufsetzen.

Kein Wunder, dass Erfolgscoach Czerny vorder seit Mitte Oktober laufenden fünften Sai-son bereits wieder kräftig mit den Hufenscharrte. „Auch ein viertel Titel 2011 istsicherlich keine Utopie. Wir greifen wiederan.“ Zwar muss auch er, wie viele andereMannschaften auch, altersbedingt auf einigeLeistungsträger des Jahrgangs 1991 verzich-ten, dennoch ist der Urspring-Trainer davonüberzeugt, erneut eine schlagkräftige Truppebeisammen zu haben. „Natürlich müssen wir

NBBL/JBBL

Vierter NBBL-Titel fürUrspringer keine Utopie

Der JBBL-TTitelverteidiger heißt IBBA Berlin, der WNBL-CChampion SV Halle Junior

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Felix Czerny hat allen Grund zur Freude. Der NBBL-Trainer vom Team ALBA Urspring durftebereits 2007 in Paderborn, 2008 in Langen und 2010 in Bamberg den Deutschen Meistertitelfeiern. Nun hat er den vierten Erfolg vor Augen.

Fotos (3): DBB/Eckert

mit Ben Breiling, JustinRaffington, Felix Engel undGianluca Raebel gestande-ne Kräfte ersetzen. Aber inder vergangenen Serie ka-men bei uns bereits vielejüngere Spieler zum Ein-satz, und deshalb macheich mir keine Sorgen“, sagtCzerny, der besonders Ke-vin Bright und Mario Bles-sing in die Pflicht nimmt,die verstärkt Verantwor-tung übernehmen und dasTeam führen sollen.

Was die Vorbereitung an-ging, gestaltete diese sich,wie eigentlich auch in denJahren zuvor, als schwierig, denn ein Großteilseiner Basketballer ist nicht nur in der NBBLam Ball, sondern auch zusätzlich noch in derProB, die ja bereits vor einigen Wochen star-tete. „So konnten wir seit August nicht durch-gängig trainieren. Also müssen wir uns imLaufe der ersten NBBL-Spiele erst finden.“Czerny will aber nicht jammern, denn durchdas Internatsleben hatten viele Spieler ohne-hin täglich miteinander zu tun, sodass erdavon überzeugt ist, dass sich die fehlendenTrainingseinheiten mit vollem Personal nichtals Nachteil auswirken. Czerny will sich

zunächst einmal nur auf die Vorrundenspieleder Division Süd konzentrieren und sich dort,mit Blick auf die Playoffs, eine möglichst gutePosition zu erarbeiten. Grundsätzlich forderter seine Belegschaft auf, jedes Team in derNBBL zu respektieren. „Nur auf diese Art undWeise können wir sicherstellen, dass sichjeder einzelne weiter entwickelt.“

Am Start sind in den Divisionen Nordwest (9),Nordost (8), Mitte (8) und Süd (8) insgesamt33 Mannschaften. Für 32 Teams heißt esalso: Wer kann den Triumphzug von ALBAUrspring stoppen?

Die spannende Frage in der Altersklasse U16dürfte dagegen lauten: Wer beerbt IBBABerlin, die bei der JBBL-Premiere 2010 inBamberg den Titel holten und sich mit demFinalerfolg über den Stadtrivalen ALBA Berlinunweigerlich einen Eintrag in die Geschichts-bücher der Jugend Basketball Bundesligagesichert haben?

IBBA-Coach Milan Pesic, der nach der vergan-genen Saison prompt zum „JBBL-Trainer desJahres“ gekürt wurde, schwingt allerdingsnicht mehr das Zepter. Er reichte die Verant-wortung weiter an Kai Buchmann, der AnfangAugust mit seinem neu zusammen gestelltenTeam die Vorbereitung in Angriff nahm.Natürlich mit der Zielsetzung, den Titel zuverteidigen. „Das wird allerdings ein hartesStück Arbeit“, ist sich Coach Buchmann derSchwere der Aufgabe durchaus bewusst.

Wohl nicht zuletzt auch deshalb, weil dasIBBA-Team ausschließlich mit Spielern desJahrgangs 1994 bestückt war, die nun in derNBBL zur Tat schreiten. Nicht mehr an Bordsind somit auch die beiden Junioren-Natio-nalspieler Mauricio Marin und Oben Ebot-Etchi, die bei IBBA maßgeblichen Anteil amErfolg hatten.

Thorsten Jordan

DBB-JJournal 17 / Oktober 2010 29

NBBL/JBBL/ WNBL

Die WNBL geht in ihre zweite Saison

Gesucht wird der Nachfolgerder ersten WNBL-ChampionsSV Halle Young Lions. DieWNBL geht in ihre zweiteSaison. Dass die Hallerinnenihren Titel verteidigen kön-nen, hält die für den weib-lichen Nachwuchs des DBBzuständige Bundestraine-rin Alexandra Maerz füreher unwahrscheinlich.

Ihre Favoriten sind dasTeam Mittelhessen, die Rhein-Main Bas-kets, der TuS Lichterfelde und der Rhön-dorfer TV. Begeistert war sie von der Pre-mierensaison. „Das Fazit der ersten Saisonwar sehr, sehr positiv. Wir haben viele Spie-le auf gutem Niveau gesehen, die WNBL isteine ganz wichtige Sichtungsplattform“,sagt Maerz, die sich sehr gespannt auf diezweite Saison zeigt, welche mit der PartieSG Rheinhessen gegen Rhöndorfer TVeröffnet wird. Insgesamt 29 Teams, die invier regionale Gruppen eingeteilt sind,gehen an den Start und machen sich Hoff-nungen auf den Titel.

Hier die Gruppeneinteilung:

Gruppe NORDSC Rist Wedel, BG 2000 Berlin, BG ´89Hurricanes Rotenburg/Scheeßel, TSV Hagen1860, Team Göttingen, evo New BasketOberhausen, TuS Lichterfelde Basketball,Herner TC.

Gruppe WESTTV Bensberg 01, SG TV Saarlouis / BIT Trier,Team Mittelhessen, SG Rheinhessen, RheinGirls Basket, Pfalz Towers, Rhöndorfer TV1912 e.V. .

Gruppe MITTESV Halle Junior-Lions, Team Oberfranken,SG Weiterstadt, Rhein-Main Baskets Lan-gen, Basketball4Girls Chemnitz, DJK / TGWürzburg Basketgirls, Basket-Girls RheinNeckar.

Gruppe SÜDGrüner Stern Keltern, TBA Fireballs - TUSBad Aibling Basketball, TS Jahn München,BSG Basket Ludwigsburg, TSV NördlingenTeam Thalhofer, TSV 1880 Wasserburg,USC Freiburg.

Mauricio Marin auf den Schultern von Robin Jorch: Diebeiden U16-Nationalspieler von IBBA Berlin wollen sicherneut das Korbnetz als Trophäe sichern.

Die Urspringer Mario Blessig(U18-Nationalspieler) undJulius Wolf (U17-National-spieler) wollen auch 2011mit ihrem Coach FelixCzerny jubeln.

ie neuen Deutschen Meister imBeachbasketball stehen fest: Nachspannenden und hochklassigen

Spielen dürfen sich sechs Mannschaftennun Deutsche Meister nennen (kompletteSiegerliste im Kasten rechts).

Gefeiert wurden die Beachbasketballerinnenund Beachbasketballer von zahlreichen Fans,die den tollen Leistungen der Sportlerinnenund Sportler Tribut zollten. Jeweils im Da-men-, Herren- und Mixed-Bereich wurden dieinsgesamt sechs neuen Deutschen Meister inden Profi- und Fun-Kategorien ermittelt.DBB-Ehrenpräsident Roland Geggus übergabden Deutschen Meistern ihre Medaillen. DieSiegerehrung musste auf Grund des kurz vordem Mixed Finals einsetzenden Regens in das

Festzelt verlegt werden, was an der gutenStimmung allerdings nichts änderte.

Bereits vor den Finalspielen erlebten dieZuschauer die vierte Auflage des Beachbas-ketball-Biathlons, der die Teilnehmerinnenund Teilnehmer nicht nur durch das VGH Sta-

dion am Meer, sondern auch durch dasWattenmeer führte.

Nach den Finalspielen, in denen die Akteureauf dem Spielfeld von den RockGirls aus Cux-haven unterstützt wurden, zogen die Spiele-rinnen und Spieler ebenso wie die Organisa-toren ein positives Fazit: Alle Teilnehmerwaren mehr als zufrieden mit den Bedingun-gen und der Organisation und da - bis auf dieangesprochene Siegerehrung - auch dasWetter mitspielte, traten mehr als 500 zufrie-denen Beachbasketballerinnen und Beach-basketballer die Rückreise an.

Elisabeth Kozlowski

Klasse Stimmung undhochklassige Spiele am Strand

Deutsche Meisterschaften im Beachbasketball im Cuxhavener Sand- Beachbasketball-BBiathlon ebenfalls ein voller Erfolg

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30 DBB-JJournal 17 / Oktober 2010

Großer Sport im tiefen Sand: Beim Beachbasketballin Cuxhaven lagen Spaßfaktor und hochklassigerSport erneut nah beieinander.

Fotos (2): Kozlowski

Beach-StoryTeam Sandburgenbauer

Vom Erlebnis Beachbasketball sprechen viele:Basketball am Strand, cooles Event, tolle Loca-tion, viel Spaß mit alten und neuen Bekann-ten. Die Mannschaft „Sandburgenbauer“,zusammengewürfelt aus Wiesbaden und Bre-men, spiegelt genau diese Attribute wider.Inessa, Christine, Tom, Christian und Marcverbinden am Strand von Cuxhaven den Spaß

am Basketball-Spielen und an einem nettenWochenende mit Freunden.

Eigentlich seien sie eine „wilde Kombination“aus Spielerinnen und Spielern, die „irgend-wann irgendwie schon mal zusammen ge-spielt haben“, sagen sie und lachen. Die guteLaune steht bei der in der Kategorie MixedFun angetretenen Mannschaft eindeutig imVordergrund, obwohl sie betonen, dass sieschon einmal den dritten Platz gemacht ha-ben. Am Freitag sind die fünf Freunde ange-

reist, haben direkt hinter dem VGH Stadionam Meer ihr Zelt aufgeschlagen und bei derWillkommens-Party am Freitagabend mit denanderen Teilnehmern gefeiert. Bei den Spie-len, berichten die Sandburgenbauer, geht es„dann schon auch zur Sache.“ Wichtiger alsder Erfolg in den Spielen sei aber die Mischungaus Basketball, Strand, Spaß und Party.

Beachbasketball

Verkörpern die Faszination Beachbasketball: Das Team derSandburgenbauer aus Wiesbaden und Bremen am Cuxhavener Strand.

Siegerliste Beachbasketball

Damen - Deutsche Meisterschaften: 1. Sei ruhig Renate, sonst knallt's

aus Hemmingen 2. Die Otten aus Essen 3. Die Sandflöhe aus Nöda

Herren - Deutsche Meisterschaften: 1. El Capitanos aus Witten 2. Achim und seine Freunde aus Münster 3. Flying Dutchmann Brother's

Mixed - Deutsche Meisterschaften: 1. Azz Whoppin United aus Leverkusen

(siehe Foto)2. Kein Datzen, Dribbeln, Prellen aus

Neustadt am Rübenberge 3. Atze Peng aus Berlin

Damen - Fun-Kategorie: 1. Wattever aus Bochum 2. Sandwitches aus Hannover 3. No: MassageSunglassesCocomelon

aus Georgsmarienhütte

Herren - Fun-Kategorie: 1. Ice Baby aus Bremerhaven 2. Fisted Five aus Hamburg 3. Die Günnibärenbande aus Duisburg

Mixed - Fun-Kategorie: 1. Move your body nice and sexy

aus Bremen 2. The Looney Tunes Gang aus Garbsen 3. Cuba Libre 3 - Limettenalarm aus Köln

ber Regeländerungen im Basket-ballspiel ist schon oft kontroversdiskutiert worden. Die Basketball-

regeln erscheinen vielen sowieso schonkompliziert genug, zu häufige Regeländerungen tragen dann zusätzlich nicht gerade zur Publizitätsförderung bei, insbe-sondere weil Hintergründe und Absichteiner Regeländerung nicht ausreichend inder Öffentlichkeit bekannt sind. Mit diesemArtikel soll versucht werden, auf diesePunkte einzugehen und das Verfahren vonRegeländerungen etwas zu beleuchten.

Warum werden die Spielregeln immer wiedergeändert? Mit Regeländerungen können imBasketballspiel sowohl gewollte Entwicklun-gen gesteuert, als auch ungewollte unterbun-den werden. Das Spiel soll nicht nur für dieBeteiligten, sondern auch im Wettbewerb umdie Gunst der Zuschauer und Medien immerinteressanter werden.

In den letzten Jahren standen folgende The-men besonders im Blickpunkt: Bestrafung von

Fouls, Gebrauch der Hände (Handchecking),Drei-Punkte-Linie, 24 (früher 30)-Sekunden-Regel, Rückspiel-Regel, sowie Acht (früherZehn)-Sekunden-Regel. Die Chancengleich-heit zwischen Angriff und Verteidigung mussstets gewahrt bleiben, aber auch die Erhö-hung des Drucks auf die angreifende Mann-schaft spielt eine wesentliche Rolle. Da demBallbesitz eine bedeutende Rolle zukommt,ist zum Beispiel eine Reboundsituation unddamit der Kampf um den Ballbesitz eines derattraktivsten Elemente im Basketball. Vor die-sem Hintergrund wird die Verkürzung derAngriffszeit von früher 30 auf 24 Sekundenund die weitere Verschärfung dieser Regel abder kommenden Spielzeit verständlich. Esgibt viele weitere Beispiele dafür, dass durchRegeländerungen das Spiel schneller und da-mit attraktiver gemacht, aber andererseitsRegel-Missbrauch gestoppt wurde. Hierzuweitere Beispiele: In einem internationalenPokal-Wettbewerb hatte Mannschaft A dasHinspiel mit fünf Punkten verloren und lag imRückspiel kurz vor Schluss mit zwei Punktenin Führung. In der Addition beider Spiele

hätte dies das Aus bedeutet. In der Schluss-phase in Ballbesitz erzielte Mannschaft Anach einer Auszeit absichtlich einen Eigenkorbzum Ausgleich, das Spiel ging in die Verlänge-rung und wurde dann von Mannschaft A mitsieben Punkten gewonnen.

Dieses bis dahin legale und somit clevere, abervom sportlichen Standpunkt aus unsportliche,Verhalten führte zur Regeländerung, dass ein– nach Meinung der Schiedsrichter – absicht-lich erzielter Eigenkorb eine Regelübertretungist: Seitdem zählt ein solcher Korb nicht mehr.Andererseits muss ein unfreiwilliger Eigenkorb,wie er versehentlich beim Kampf um denRebound vorkommen kann, natürlich weiter-hin zählen. Daher der Einschub – nach Mei-nung der Schiedsrichter –.

Regeländerung zur Legalisierung einer ge-wollten Entwicklung: Der spektakuläre Alley-Oop - ein Dunking nach einem Pass über denKorb - war anfangs illegal, da ein fallenderBall über Ringniveau nicht gespielt werdendurfte und diese Aktion vor ihrer „Erfindung“in den Regeln schlicht nicht berücksichtigtwar. Dies abzupfeifen erschien jedem kontra-produktiv, so dass man sich zunächst derHilfskonstruktion bediente, einen solchenPass als „ständig ansteigend“ anzusehen,womit der Ball gespielt werden durfte undder nachfolgende Korb per Dunking zählte.Zur Legalisierung dieses attraktiven Elementseines Basketballspiels war es dann nicht mehrweit, es folgte die Regeländerung, zwischeneinem Pass und einem Wurf zu unterschei-den. Damit ist ein Zuspiel über Ringniveaunun legal, dieser fallende Ball darf von jedemAngreifer oder Verteidiger berührt werden.

Einführung des No-Charge-Halbkreises: Ziehtein Angreifer mit Ball in die Zone und springtin seiner Vorwärtsbewegung zum Korbwurfhoch, konnte ein Verteidiger sich unter demKorb positionieren und ein Foul des angrei-fenden Spielers „ziehen“ – er brauchte nurrechtzeitig seine passive Position einzuneh-men. Um hier Chancengleichheit zwischenAngriff und Abwehr zu fördern, wird nun vomVerteidiger dem Sinn des Spiels entsprechen-des Abwehrverhalten verlangt, auch mit demRisiko, selbst ein Foul zu begehen. Sich ein-

32 DBB-JJournal 17 / Oktober 2010

U

im Basketball 2010Warum werden die Spielregeln immer wieder geändert?

Unparteiisch

..

Grafiken: FIBA und DBB

Regeländerungen

fach innerhalb des neuen No-Charge-Halbkreises hinzustel-len und den Kontakt des An-greifers passiv anzunehmen,wird künftig grundsätzlich nichtmehr durch eine Foulentschei-dung belohnt. In diesen Beispie-len wird dem Schiedsrichtereine zusätzliche Verantwor-tung auferlegt, aber damitmuss ein Schiedsrichter umge-hen können.

Manche Regeländerung, diefür internationale Spiele undauf nationalem Spitzenniveausinnvoll ist – man denke nur anVorschriften zum äußerlichenErscheinungsbild einer Mann-schaft und ihrer Spieler, ist füruntere Ligen wenig relevantund führt dort zu Unverständ-nis. In den Regeln wird abernur bei relativ teuren Investitio-nen zur technischen Ausrüs-tung zwischen einzelnen Wett-bewerbsstufen unterschieden.Zusätzlich sei jedoch erwähnt,dass der DBB die neuen Vor-schriften zu den Spielfeldmar-kierungen und der Modifizie-rung der 24-Sekunden-Uhr(zusätzliche Rückstellmöglich-keit auf 14 Sekunden) durchÜbergangsfristen für untere Li-gen zumindest zeitlich ent-

schärft hat. So wird es noch einige Zeit dau-ern, bis alle Basketballfelder weltweit gleichaussehen, aber das Ziel ist anvisiert, eineEinheit der Regeln sowohl auf internationalerEbene einerseits und auf vertikaler Linie(Nationale Ligen) andererseits. Das Unver-ständnis in unteren Ligen ist der Preis fürdiese Einheit der Regeln.

Ein weiterer Faktor ist die Verständlichkeitder Regeln. Während früher stets nur ambestehenden Regeltext ergänzt und nachge-bessert wurde, wird seit den 90er Jahren beijeder Regeländerung auch auf Lesbarkeit undVerständlichkeit immer mehr Wert gelegt.Dazu gehört, dass es im Regelheft keineQuerverweise mehr gibt und dass Spielsitua-tionen, die nur einmal in 20 Jahren vorkom-men, aus dem Regelheft entfernt wurden.Das macht aber erforderlich, dass die eineoder andere entstehende Lücke durch Regel-interpretationen geschlossen werden muss.

Die Beschreibung der technischen Ausrüs-tung ist im Laufe der Jahre immer umfangrei-cher geworden und interessiert im Detail nurnoch Betreiber von Sporthallen und Herstel-ler von Spielausrüstung. Aus diesem Grundwurde dieser Teil in einen Anhang ausgeglie-dert, der aber gleichwohl und genauso wiedie Schiedsrichtertechnik ein Bestandteil derOffiziellen Basketball-Regeln ist.

Albert Schencking & Dr. Norbert Esser

DBB-JJournal 17 / Oktober 2010 33

Zusätzliche Verantwortung für die Schiedsrichter:Insbesondere im Bezug auf den No-Charge-Halbkreiskommt auf die Unparteiischen, hier RobertLottermoser, eine beachtenswerte Veränderung zu.

Foto: DBB

Nachgefragt bei...

Welchen Teil der Tageszeitung lesen Siezuerst? Sport

Welches Buch lesen Sie im Moment? Ich melde mich später wieder

Wie heißt Ihr Lieblingsfilm? Die nackte Wahrheit

Welche Persönlichkeit würden Sie gerne maltreffen? Michael Jordan

Was mögen Sie an anderen Menschennicht? Überheblichkeit

Wie lautet Ihr Lebensmotto? Träume nicht dein Leben, Lebe deinenTraum!

Was nervt Sie im deutschen Fernsehen? Kein Frauenbasketball, allgemein zu wenigBasketball

Welche Lieblingsbeschäftigung, außerBasketball, steht bei Ihnen ganz oben aufdem Programm? Familie, Freunde, Tennis

Wie heißt Ihre Lieblingsspeise? Pizza

Wenn Sie nicht Basketball spielen würden,womit würden Sie dann Ihr Geld verdienen? Ich gehe noch 3 Jahre zur Schule.

Bei welchem Verein würden Sie gerne malspielen? In einem Spanischen

Welche andere Sportart begeistert Sie? Tennis

Für welchen Verein schlägt in einer anderenSportart Ihr Herz? ----------

Was war Ihr letztes Urlaubsziel und wo gehtes als nächstes hin? Im Sommer Gran Canaria und im WinterMiami

Welches Auto fahren Sie gerade?Führerschein wird noch gemacht.

Welche Musikrichtung bevorzugen Sie?Alles mögliche am liebsten RnB

Welchen Trainingsinhalt mögen Sie garnicht? SRINTEN

Was ist Ihre größte Stärke? Basketball

Was Ihre größte Schwäche? Mathe!

Welche Schlagzeile über sich selbst hat Sieam meisten geärgert? ----------

Welche Schlagzeile würden Sie gerne übersich lesen? Carla Bellscheidt ist nominiert für die A-Nationalmannschaft :-)

Welche sportlichen Ziele wollen Sie nocherreichen? A-Nationalmannschaft

Wie sieht Ihre berufliche Planung nach derBasketball-Karriere aus? Ausbildung und Studium

Welcher Basketballer hat Sie am meistenbeeindruckt?Mein großer Bruder :-)

Wer ist für Sie der bedeutendste Sportleraller Zeiten? Dirk Nowitzki

Welches Spiel werden Sie nie vergessen? Das Finale um die Deutsche Meisterschaft2007 mit der U14. Wir haben das Finale miteinem Punkt verloren !

Mit wem würden bzw. hätten Sie gerne ineiner Mannschaft gespielt?Romy Bär

... Carla Bellscheidt

Zur Person

Carla Bellscheidt, geboren am 13. Januar1994, war im vergangenen Sommer für dieU16-Nationalmannschaft aktiv. Die 1,83mgroße Flügelspielerin überzeugte bei der B-Europameisterschaft in Skopje insbesonderemit ihrem Allround-Talent. So sammelteCarla Bellscheidt durchschnittlich 10,9Punkte, 4,9 Rebounds und verteilte 4,8Assists.

Nach erfolgreichen Spielzeiten beim ETB EWEssen wechselt die talentierte Spielerin zurneuen Saison an das Teilzeitinternat Grün-berg und spielt dort in der WNBL (U17).Zudem soll Carla Bellscheidt einige Einsätzebei den Bender Baskets Grünberg in der 2.Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL) be-kommen, um sich weiterzuentwickeln.

Fragebogen

34 DBB-JJournal 17 / Oktober 2010

Bezugspreis:Für Abonnenten jährl. Euro 19,80 inkl. Versandspesen. Für Vereineund Verbände: ab sechsAbonnements Euro 17,80.

DBB-JJournal c/o Deutscher Basketball Bund, Schwanenstraße 6-10, 58089 HagenE-Mail: [email protected]

DDaass DBB-JJournal

iimm AAbbooDBB-JJournal

nlässlich der Basketball-Weltmeister-schaft der Herren in der Türkei veran-staltete der Basketball-Weltverband

FIBA in Zusammenarbeit mit dem türkischenBasketballverband ein sogenanntes„Children of the World Camp“. Daran nahmen auch drei junge Deutsche teil. AufSeiten der Korbjäger/innen der Jahrgänge1996 und 1997 vertraten U15-Nationalspiele-rin Emma Stach aus Buchholz und U15-Nationalspieler Jan-Niklas Wimberg ausOldenburg (beide 14 Jahre alt) den Deut-schen Basketball Bund und wurden dabeivom 21-jährigen Nachwuchstrainer FlorianGut aus Bamberg unterstützt.

Eine Woche lang hieß es „Kultur und Sport“ inder türkischen Hauptstadt Istanbul. Das Camphatte eine Menge an Aktivitäten zu bieten, dienatürlich aus einem täglichen Basketball-Pro-gramm im Camp (Stationstraining an den Out-door-Korbanlagen einer privaten Highschoolund Spiele untereinander), aber auch aus vie-len kulturellen Dingen wie Ausflügen mit Be-sichtigungen, gegenseitigem Erfahrungsaus-tausch, dem Kennenlernen der türkischen Kü-che, dem Besuch der Eröffnungszeremonie derBasketball-WM und natürlich dem Besucheiniger WM-Spiele in der Abdi-Ikpeci-Arena inIstanbul bestanden.

Rund 400 teilnehmende Jugendliche und 200junge Trainer aus der ganzen Welt machtendas „Children of the World Camp“ in Istanbulzu einem ganz besonderen Erlebnis. „Ich habein Istanbul viele interessante Eindrücke, einenwertvollen Austausch mit ausländischen Trai-nerkollegen und Erfahrungen über andere Kul-

turen und die Stadt Istanbul gewonnen. Be-sondere Höhepunkte waren natürlich die WMSpiele, alleine das Spiel USA gegen Brasilienwar großartig. Am Anfang war die Hemm-schwelle überall groß, aber letztlich sprechenalle die gleiche Sprache: Basketball!“, erinnertsich Florian Gut, der in Bamberg als Nach-wuchskoordinator tätig ist, sehr gerne zurück.

Nach Rücksprache mit Bundes- und Landes-trainern waren die beiden deutschen Jugend-lichen und der Jung-Coach ausgewählt wor-den. Auch Emma und Jan-Niklas zeigten sichbegeistert vom Camp: „Es war ein großes Er-eignis für mich, das ich nie vergessen werde.Zuerst war ich etwas überrumpelt bei den vie-len Kindern aus der ganzen Welt, aber dannhabe ich sogar Freundschaften mit Mädchen

aus Schweden, von den Malediven oder ausÖsterreich geschlossen. Ich habe ganz viele E-Mail-Adressen gesammelt und werde denKontakt halten. Im Basketball konnten Jan Nik-las und ich sehr gut mithalten“, sprudelt es ausEmma hervor.

Auch Jan-Niklas hat nur Positives im Sinn,wenn er sich an die Woche in Istanbul erin-nert: „Das war richtig gut organisiert. Im Trai-ning wurde ich nicht so gefordert, das Meistekonnte ich schon, aber ein 3gegen3-Turnierhat sehr viel Spaß gemacht. Am coolsten wa-ren die WM-Spiele, besonders die der USA.Mit anderen Kindern aus Malawi oder von denMalediven habe ich Englisch gesprochen, dashat gut funktioniert." (bü)

Drei junge Deutsche beim Children of the World Camp 2010

Tolles Erlebnis im Rahmen der Basketball-WWeltmeisterschaft in Istanbul

A

Eine gute Mischung aus Kulturund Basketball erlebten EmmaStach und Jan-Niklas Wimberg inIstanbul. Die beiden 14-Jährigenhatten beim Children of theWorld Camp viel Spaß.

Foto: privat

Blickpunkt

ür viele Basketball-Fans verkörpertMithat Demirel Basketball. Schulddaran ist dieser eine Korbleger, den der

ehemalige DBB-Nationalspieler nach einemDribbling über das gesamte Spielfeld imPokal-Finale 2003 zum 82:80-Sieg ALBABerlins mit der Schlusssirene traf. Oftmalswird diese Szene beschrieben, um zu ver-deutlichen, welche Dynamik, Unvorher-sehbarkeit und Begeisterung Basketball ent-fachen kann. Dass Mithat Demirel mit sei-nen 1,80 Metern zumeist der kleinsteSpieler auf dem Platz ist, lässt zudem auf-horchen – passt es doch so gar nicht in dasnoch immer weit verbreitete Bild, dass nurdie langen Spieler Partien entscheiden kön-nen.

Mit dem langjährige Aufbauspieler der deut-schen Nationalmannschaft assoziiert manneben der geschilderten Szene viel Spielwitz,Dynamik und Herzblut, vor allem aber docheinen Verein: ALBA Berlin. Mit den BerlinerBasketballern ist Demirel fünf Mal DeutscherMeister und vier Mal Pokalsieger geworden,neben WM-Bronze 2002 und EM-Silber 2005im Nationalteam. Dass man den sympathi-schen Deutsch-Türken nach der aktiven Zeitin der Hauptstadt wiederfindet, ist also ei-gentlich keine große Überraschung. Dennochist Demirels Einstieg als Team-Manager beiALBA ein ziemlich nahtloser Übergang vomProfisport ins Management, der in der deut-schen Basketball-Welt seines Gleichen sucht. Spricht man in diesen Tagen jedoch mit

Mithat Demirel, stellt man schnell fest dassder Sprung auf die ‚andere Seite‘ scheinbarvollends vollzogen ist. Hochprofessionell ge-währt er Einblicke in seine tägliche Arbeit,spricht darüber, wie das Engagement mitALBA Berlin zu Stande gekommen ist und sei-ne Ziele mit dem deutschen Serienmeister. „Ich habe mich schon als Spieler verantwort-lich gefühlt und es hat mir Spaß gemacht, aufdem Spielfeld Verantwortung zu tragen. Soviel anders ist das jetzt auch nicht“, sagt Mit-hat Demirel und lacht.

Wie viel Understatement in dieser Aussagemitschwingt, wird deutlich, wenn man be-denkt, dass Demirel in seiner neuen Funktioneinen klar formulierten Arbeitsauftrag mit

Was macht eigentlich

Was macht eigentlich ...

... Mithat Demirel ?Ehemaliger DBB-NNationalspieler und Publikumsliebling

ist neuer Team-MManager bei ALBA Berlin

F

Mithat Demirel im Gespräch mitALBAs Trainer Luka Pavicevic,mit dem er in engem Austauschsteht.

Foto: ALBA Berlin

36 DBB-JJournal 17 / Oktober 2010

Was macht eigentlich

auf den Weg bekommen hat. Marco Baldi,Geschäftsführer von ALBA Berlin, sagte nachdem bitteren Aus des Rekordmeisters imViertelfinale, dass der Hauptstadtclub „jedenStein umdrehen werde“, die Personalie desTrainers Luca Pavicevic stellten die Berlinernicht in Frage. So gab es für Mithat Demirel„sehr viel zu tun“ im Sommer 2010; standendoch viele Personalentscheidungen an.

Im Mittelpunkt standen aus deutscher Sichtdabei zwei Wiederverpflichtungen und eineüberraschende Trennung: Mit Patrick Femer-ling und Sven Schultze kehrten zwei National-mannschaftskollegen von Demirel zurücknach Berlin; von Steffen Hamann hingegen,der im DBB-Team über Jahre mit MithatDemirel das Spielmacher-Duo bildete, trenn-te man sich. „Klar ist es etwas Besonderes,solche Entscheidungen mit ehemali-gen Mitspielern zu treffen.Patrick und Sven kenneich beispielsweiseschon seit mehrals 15 Jahren.Diese besonde-ren Verbindun-gen möchte ich

mir auch nicht nehmen lassen“, so Demirelauf die besondere Emotionalität der Perso-nalentscheidungen angesprochen.

Auch in der neuen Saison will er weder dieEmotionalität noch den Nervenkitzel des Bas-ketballs nehmen lassen. Dass es beim passi-ven Verfolgen des Spiels noch in den Fingernkribbeln wird, befürchtet Demirel nicht, ob-wohl er direkt auf der Bank Platz nehmenwird, um „möglichst nah an den Spielern undan der Mannschaften zu sein“. Er gibt zu, dasses „sicherlich zu Beginn etwas komisch seinwird“, nicht aktiv ins Spielgeschehen eingrei-fen zu können. Jedoch habe sich dies ob derschweren Augenverletzung, die ihn zur Been-digung seiner Karriere zwang, schon schlei-chend im letzten Jahr angedeutet. Mit dernötigen Zeit, Abstand zu gewinnen, traf Mit-hat Demirel dann die Entscheidung, seineaktive Karriere zu beenden und dem Basket-

ball dennoch erhalten zu bleiben.

Obwohl es ihn, wie er gesteht, „abund zu noch juckt“, selber Basketballzu spielen, geht Mithat Demirel nunals Team-Manager in die neue Sai-son bei ALBA Berlin, in der derRekordmeister an frühere Erfolgeanknüpfen will. „Ich bin seit 1994bei ALBA“, so Demirel, „es gilt im-mer, maximalen Erfolg zu haben.Doch man hat in der Vergangenheitgesehen, dass Meisterschaften schwerzu planen sind.“ Hinter den Kulissen

hat Mithat Demirel in seinerneuen Aufgabe alles

dafür getan, dassneben Dynamik,

Spielwitz

und Begeisterung auchdie Erfolge wieder mit

dem Berliner Basket-ball-Club assozi-iert werden.

Elisabeth Kozlowski

DBB-JJournal 17 / Oktober 2010 37

Im Trikot der deutschen Basketball-Nationalmannschaftabsolvierte der Aufbauspieler 100 Länderspiele und gewann2002 bei der Weltmeisterschaft Bronze und 2005 bei derEuropameisterschaft die Silbermedaille.

Fotos (2): DBB/Camera 4

38 DBB-JJournal 17 / Oktober 2010

Rollstuhlbasketball

uch die RBBL, die Rollstuhlbasketball-Bundesliga, ist Anfang Oktober inihre Saison 2010/2011 gestartet und

verspricht in ihrer 32. Spielzeit großes Kino.Noch nie tummelten sich in DeutschlandsBelle Etage so viele Weltklassespieler wie indiesem Jahr, die Liga rückt insbesondere imbreiten Mittelfeld enger zusammen und derKampf um die Playoff-Plätze dürfte span-nender denn je werden.

Mit den IMMOVESTA Dolphins Trier, dem ASVBonn und den Köln 99ers haben beim Blickauf deren Kader alleine drei Teams den bei-den alteingesessenen Spitzenteams RSVLahn-Dill und RSC-Rollis Zwickau den Kampfangesagt. An der Mosel gesellen sich zuDeutschlands Scharfschützen Dirk Passiwanmit den beiden Südafrikanern Gift Mooketsiund Allen Mtatase, dem US-Boy Chris Robin-son sowie den beiden kanadischen National-spielerinnen Tara Feser und Janet McLachlangleich fünf Übersee-Importe und machen dieDolphins zu einem ganz heißen Kandidatenfür die Playoffs.

Dort wollen auch die Kölner hin, die mit derVerpflichtung von Patrick Anderson denTransfercoup des Sommers getätigt haben.Der „Michael Jordan des Rollstuhlbasket-balls“, wie ihn die Gazetta dello Sport einstbetitelte, spielte bereits von 2003 bis 2006für den Ligakonkurrenten RSV Lahn-Dill undgewann mit den Hessen als erster deutscherKlub in dieser Zeit gleich dreimal die Cham-pions League. Zum inzwischen 31-jährigenKanadier verpflichteten die 99ers mit denbeiden Niederländern Walter Groen undMark Broeze, dem Türken Sedar Antac unddem Briten Matt Rollston gleich noch die ge-eigneten Teamkollegen aus halb Europa.

Rheinaufwärts in Bonn ging man dagegensehr gezielt vor, hielt den hochwertigen Kaderzusammen und verlängerte die bestehendeQualität nun mit einer deutlich längerenBank. Mustafa Korkmaz und Bert Freriks, bei-den niederländische Nationalspieler kamenso vom abgestiegenen Ligakonkurrenten ausOsnabrück in die ehemalige Bundeshaupt-stadt.

Aber auch die beiden nun gejagten Teamsaus Wetzlar und Zwickau haben ihr Gesicht

verändert. Der siebenfache deutsche MeisterRSV Lahn-Dill hat dabei sehr perspektivischgehandelt und mit US-Ponitguard Steve Seriound Deutschlands größten Talent ThomasBöhme zwei ganz junge Spieler verpflichtet,die aber bereits über sehr viel internationaleErfahrung verfügen. Komplettiert wird derKader aus Wetzlar mit der Finnin MinaMojtahedi. Im sächsischen Zwickau dagegenkamen gleich fünf neue Spieler: US-Boy BryceDoody vom FC Barcelona, die beiden LettenDiana Dadzite und Raimunds Beginskis sowieU22-Spieler Kai Möller und der polnischeCenter Krzysztof Bandura. Wer letztendlichdas Rennen um den Titel macht wird alsomehr als spannend.

Mit dem alteingespielten Kader gehen dage-gen die Traditionsvereine Mainhatten Sky-wheelers aus Frankfurt und der deutsche

Rekordmeister USC München ins Rennen.Zünglein an der Waage könnten aber auchdie Roller Bulls St. Vith, Belgiens Topteam mitSonderstatuts in der RBBL, spielen, die mitTanguy Six und Christoph van Houcke zweiweitere Auswahlspieler ihres Landes ver-pflichten konnten. Den beiden Aufsteigern,Neuling Jena Caputs und Rückkehrer SV Augs-burg, dürfte dagegen eine schwere Saisonbevorstehen, deren Ziel es für die beidenUnderdogs nur sein kann, die Liga irgendwiezu halten.

Mehr Informationen zur RBBL, die sich immermehr zur bedrohlichen Konkurrenz derselbsternannten stärksten Liga Europas ausItalien mausert, unter www.rbbl.de.

Andreas Joneck

Die RBBL-Saison 2010/2011 verspricht großes KinoA

Spannung, wie hier in der Partievon RSV Lahn-Dill gegen Roller BullsSt. Vith, erwartete die Fans in derRBBL-Saison 2010/2011 zu Genüge.Dirk Köhler (Mitte mit Ball),Frederic Roloux (links) und JuanBernal (rechts) kämpfen um denMeistertitel.

Foto: Jörg Theimer/RSV Lahn-Dill

ach zwei Tagen voller Streetbasketball-Action endete die größte deutscheStreetbasketball-Veranstaltung in den

OSMO Hallen in Münster mit der Ehrung derelf neuen Deutschen Meistern. Zuvor liefer-ten sich die Sportlerinnen und Sportler inüber 90 Mannschaften spannende Partienauf hohem Niveau und spielten über daskomplette Wochenende ihre Sieger aus.

DBB-Jugendsekretär Uwe Albersmeyer und derBürgermeister der Stadt Münster, Holger Wig-ger, der „die interessante und spannende Ver-anstaltung" lobte, gratulierten den neuenDeutschen Meistern (siehe Kasten). Das DBB-Maskottchen Siggi ließ es sich ebenfalls nichtnehmen, den Streetbasketballerinnen undStreetbasketballern zu ihren guten Leistungenzu beglückwünschen.

Doch nicht nur die spannenden Finalspielelohnten sich, auch die zahlreichen Aktivitätenrund um den Basketball kamen bei Zuschauernund Aktiven gleichermaßen gut an. Insbe-sondere die Präsentation der neuen SpielformFIBA33, die bei den Youth Olympic Games inSingapur Premiere hatte, wurde mit Spannungverfolgt. DBB-Jugendsekretär Uwe Albers-meyer erklärte den Streetbasketballerinnenund Streetbasketballern die Neuerung undU17-Nationalspielerin Lena Gohlisch berichte-te von ihren Erfahrung in Singapur. Dies beein-druckte auch Robert Rieblinger von der FIBAEurope, der eigens nach Münster gekommenwar.

Doch nicht nur bei der FIBA33–Präsentationmachte sich de Berlinerin Lena Gohlisch einenNamen. Sie gewann auch die AOK Free-Throw-Competition vor Tobias Sellmann (Kiel) undLenni Geimer (Münster). Claudia Kock von derAOK übergab den glücklichen Gewinnern diePreise, inklusive eines goldenen Molten Ballsmit Unterschriften der Herren-Nationalmann-schaft.

Beim Dursty Three-Point-Shootout sichertesich Michael Schmak aus Kamp-Lintfort denHauptpreis. Er gewann zwei VIP-Tickets für dasBEKO-BBL-Spiel zwischen Phoenix Hagen undden Frankfurt Skyliners, die er aus den Händenvon Klaus Hübscher von Dursty erhielt. Auf denPlätzen folgten Hannes Fink (Lüdinghausen)und Edin Ranic (Kamp-Lintfort), die sich überPreise des DBB-Ausrüsters NIKE freuten.

Weiteres Highlight war der Dunking Contestauf 3,05 Meter: Lokalmatador Caspar Grimmschaffte es unter dem Jubel der Zuschauer, sei-nen Titel zu verteidigen. Auf den Plätzen land-eten Maik Hasselberg aus Königs Wuster-hausen und N'Goma N'Kuka aus Meldorf.

Das Organisatoren-Team vom Deutschen Bas-ketball Bund freute sich nicht nur über dierundum gelungene Veranstaltung, sondernauch darüber, dass die Teilnehmerinnen undTeilnehmer fleißig für das gemeinnützige Pro-jekt Basketball Aid spendeten. Insgesamtkamen am Streetbasketball-Wochenende 300Euro zusammen.

Elisabeth Kozlowski

Beste Bedingungen bei der German Streetbasketball

ChampionshipGGeelluunnggeenneess EEvveenntt iinn ddeenn OOSSMMOO HHaalllleenn iinn MMüünnsstteerr

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Streetbasketball

DBB-JJournal 17 / Oktober 2010 39

Sieger Streetbasketball

Herren: Die neuen Deutschen Meister im Herren-Bereich ist das Team BAC aus Schwerin vorden Mo' Slams aus Wesel und HannoversFinest aus Hannover.

Jungen 93/94: Die Magic Bballers aus Altdorf setzten sichgegen die Berlin Baller Power aus Berlinund die Mannschaft Drei Weiße und einSchwarzer aus Münster durch.

Jungen 95/96: Es gewannen die Lokalmatadoren, Germa-nys Hope aus Münster vor dem Team Thebig Tickets aus Berlin und No Name, eben-falls aus Berlin.

Jungen 97/98:Die Black Ballers aus Berlin sind die neuenDeutschen Meister in dieser Altersklassevor der Mannschaft Nicht die schon wiederaus Hagen und den Spieders aus Berlin.

Jungen 99 und jünger: Es gewannen die Dunki Donuts aus Dort-mund vor den Streetball Brothers ausStolberg und den Sander Boys aus Berlin.

Damen: Die neuen Deutschen Meisterinnen imStreetbasketball kommen aus Bielefeld:Das Team Joke setzte sich gegen Nackichby nature aus Essen und Vigozone, eben-falls aus Essen, durch.

Mädchen 93/94: Die Killer-Smilies aus Werne gewannen vordem Team Frau Poros und ihre tightenAtzen aus Berlin und den L-Stars ausKürten.

Mädchen 95/96: Es gewann die Mannschaft Hakuna Matataaus Werne von den Fighting Girls ausOberhausen und den Toastfreunden ausMecklenburg-Vorpommern.

Mädchen 97/98: Den Hagen Hornets aus Hagen gelang dieTitelverteidigung vor den Terror Muffinsaus Feldberg und dem VFL Kalbe-Milde ausSachsen-Anhalt.

Mädchen 99 und jünger: Die Mannschaft der Sander Girls ausBerlin gewann diese Altersklasse kampflos.

Mixed: Die neuen Deutschen Meister im Mixed istdas Team Triple Trouble aus Königs Wus-terhausen, die sich gegen die AirFruchtzwerge aus Gütersloh und die Ottenaus Bielefeld durchsetzten.

Dynamik, Engagement undSpielfreude dominierte in denOSMO Hallen in Münster.

Foto: DBB/Unverferth

GeburstageRoland Geggus 01.11.1948(DBB-Ehrenpräsident)

Hermann Latz 01.11.1955(DOSB-Leistungssport)

Eberhard Look 02.11.1946(ehem. DBB-Hausmeister)

Prof. Dr. Günter Hagedorn 03.11.1934(ehem. DBB-Bundestrainer)

Dr. Wolfgang Hilgert 10.11.1945(DBB-Vizepräsident)

Martin Hornberger 11.11.1961(AG 2. Bundesliga)

Christian Vogel 19.11.1962(BWA)

Pascal Roller 20.11.1976(ehem. DBB-Nationalspieler)

Michael Geisler 22.11.1948(DBB-Vizepräsident)

Frank Buschmann 24.11.1964(Basketball-Experte)

Gordon Sohn 25.11.1947(Anti-Doping Kommission)

Michael Trumpke 27.11.1958(ehem. BBL-Schiedsricher)

Dieter Geiler 28.11.1935(ehem. Kommissiar)

Michael Rüspeler 28.11.1955(Präsident LV Hessen)

Prof. Lothar Bösing 29.11.1952(DBB-Vizepräsident)

Manfred Pelzer 30.11.1937(ehem. DBB-Generalsekretär)

Hermann Homfeldt 02.12.1950(Ehrenpräsident Schleswig-Holstein)

Boris Schmidt 04.12.1962(Vorsitzender LV Hamburg)

Marko Pesic 06.12.1976(ehem. DBB-Nationalspieler)

Holger Geschwindner 09.12.1945(Nowitzki-Mentor)

Uwe Albersmeyer 09.12.1960(DBB-Jugendsekretär)

Dirk Bauermann 10.12.1957(DBB-Bundestrainer)

Gisela Hoffmann 15.12.1941(ehem. DBB-Präsidiumsmitglied)

Kay Blümel 15.12.1963(DBB-Jugendbundestrainer)

Dirk Kaiser 16.12.1967(BEKO BBL-Pressesprecher)

Termine

November04./05.11.2010 Sitzung DBB-Finanzkommission in Berlin

05./06. 11. 2010 DBB-Präsidiumssitzung in Berlin

07.11.2010 Gemeinsame Sitzung des DBB-Präsidiums mit denPräsidenten/Vorsitzenden der Landesverbändeund den Ligavertretern

Dezember06./07.12.10Landestrainertagung in Heidelberg

11.12.2010Auslosung der Eurobasket Women 2011 in Lodz

DBB Intern

40 DBB-JJournal 17 / Oktober 2010

hristoph Nolte (rechts im Bild) undPhilip Schmengler (links im Bild) leisten beim Deutschen Basketball

Bund (DBB) ihr Freiwilliges Soziales Jahr(FSJ) und unterstützen die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter des DBB-Jugendsekre-tariats.

Der Hagener Christoph Nolte ist bereits seitdem 1. August 2010 im Hans-Joachim-Höfig-Haus tätig und widmet sich hauptsächlichder Organisation und Durchführung vonSchul-AGs an Grund- und Realschulen imRaum Hagen. Seine Motivaton beschreibtder 20-Jährige wie folgt: „Ich liebe Basket-ball, spiele seit nun mehr zwölf Jahren undwill die Schülerinnen und Schüler für diesenSport begeistern."

Philip Schmengler ist seit dem 1. Oktober2010 als FSJler beim DBB. Sein Schwerpunktliegt in den kommenden zwölf Monaten inder Erarbeitung von Kooperationsmöglich-keiten zwischen den Jugendligen NBBL, JBBLund WNBL und Schulen sowie der Mini-För-derung. Der 20-jährige Abiturient aus Bonnist ebenfalls aktiver Basketballer und will inseinem FSJ beim DBB wichtige Erfahrungfür das Studium im Sportmanagement sam-meln, das er im Anschluss an das FSJ an-strebt. „Ich habe viel Spaß am Basketballund verbinde viel mit diesem Sport. Daherfreue ich mich riesig, mein FSJ beim DBB zuabsolvieren, denn so eine einmalige Chancebekommt nicht jeder“, so Schmengler.

Text und Foto: Elisabeth Kozlowski

CZwei neue FSJler für den DBB

Experten meinen

DBB-JJournal 17 / Oktober 2010 41

Spielfreude, Teamgeist, Wille, Talent - die junge deutscheBasketball-Nationalmannschaft bringt alles mit, wirklich alles.Neben Erfahrung fehlt aber diesen jungen Wilden leider einsdann doch, zumindest im Vergleich mit den besten Mann-schaften der Welt: ein Schuss Qualität. Die Fähigkeit, Top-Na-tionen konstant und bei einem Turnier über mehrere TageParoli bieten zu können, diese Qualität haben die DBB-Jungsnoch nicht. NOCH! Das Potential ist zweifelsfrei vorhanden,egal ob bei Philipp Schwethelm, Christopher McNaughton,Elias Harris, Robin Benzing, Lucca Staiger, Tim Ohlbrecht, PerGünther oder Tibor Pleiss. An einem exzellenten Tag gelingt –auch ohne die erfahrenen Stützen Sven Schulze und PatrickFemerling – schon mal ein Coup wie beim Sieg gegen Serbienbei der Weltmeisterschaft in der Türkei. Jetzt liegt es an denJungs selbst. Sie müssen ihr Potential ausschöpfen, noch här-ter arbeiten, robuster und taktisch noch gewiefter werden, umdann irgendwann mal wieder auf Top-Niveau nicht nur mithal-ten, sondern vielleicht um Titel mitspielen zu können. Zweioffene Ohren haben sie dabei auf jeden Fall tagtäglich. Die vonihrem Bundestrainer Dirk Bauermann, eine Art Vaterfigur fürdie deutschen Korbjäger. Wer das bei der WM in der Türkeiund auch letztes Jahr bei der Europameisterschaft in Polengenau beobachtet hat, der hat daran keinen Zweifel. Die Jungskleben an Bauermanns Lippen, suchen während des Spielsständig Blickkontakt zu ihrem Coach, sie vertrauen ihm blindund tun gut daran. Denn er will ihr Bestes und er will das Bestefür den deutschen Basketball. Und kurzfristig gibt es ja zumGlück da auch noch zwei Joker, die Bauermann ziehen kann,

um die Zeit des Reifeprozessesder jungen Wilden zu über-

brücken.

Denn mit Dirk Nowitzki,und in seinem Schlepp-tau natürlich auch ChrisKaman, wird die DBB-Auswahl anders, aberauch besser spielen und

daher auch häufi-ger enge Par-

tien gewin-nen – im

nächsten Sommer inLitauen. Das Zauber-wort für den Erfolg:Balance. Die Balancemuss stimmen zwi-schen den Young-stern und den beidenNBA-Stars. Nowitzkiist genau das Gegen-teil eines Egozentri-kers, er will im Teamintegriert sein undChris Kaman wird ihmfolgen. Eine großeFrage bleibt: Wiewerden es die jungenWilden verkraften,dass plötzlich zweiSuperstars in ihrenReihen stehen? Undda sind wir wieder beider Balance. Inschwierigen Situatio-nen den Ball ruhig indie Hände von DirkNowitzki legen – aber grundsätzlich auch mutig den eigenenWeg suchen, so sollte der Plan der Youngster sein.

In Litauen geht es nicht nur um die Europameisterschaft, son-dern vor allem um die Olympiaqualifikation. Es wird ein ver-dammt schweres Turnier – auch mit den beiden deutschenNBA-Stars. Litauen hat schon bei der Weltmeisterschaft Angstund Schrecken verbreitet, die Spanier werden besser sein alszuletzt und Serbien war in Istanbul grandios. Griechen,Franzosen, Russen, Kroaten, die Türken (wenn auch ohneHeimvorteil) – die Zahl der starken Teams ist groß, und allewollen nach London 2012. Bauermann, Nowitzki und Kamanwaren schon bei Olympia, vielleicht ein kleiner Minivorteil.Denn der Druck, endlich die einmalige Atmosphäre der Spieleerleben zu können, ist weg. Für fast alle anderen ist eineOlympiateilnahme der größte Ansporn, die nächste Ent-wicklungsstufe zu erreichen. Hoffen wir, dass die Jungs denEhrgeiz haben, sich zu verbessern. Dann wird diese DBB-Auswahl allen Fans und Verantwortlichen noch eine MengeSpaß bereiten.

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Armin Lehmann & Björn Lindert

Armin Lehmann wurde 1963 in der Schweiz geboren (bekanntermaßen einBasketballgigant). Groß geworden am Niederrhein, entstand seine Liebezum Basketball in der großen Zeit des BSC Saturn Köln. Im Sportstudiumendlich auch selbst regelmäßig Basketballer. Seit 2003 als ARD-Radiorepor-ter bei allen großen Events rund um den Korb dabei: seit dem bitterenOlympia-Aus in Schweden über Silber in Belgrad , bis zur WM im türkischenKayseri. Höhepunkt war die Halbfinalreportage 2005 beim Sieg gegenSpanien (Finale war leider zu einseitig).

Björn Lindert wurde 1977 in Osterode am Harz geboren. BeimStreetbasketball mit Freunden wurde schnell klar, dass das Talent nichtallzu groß war. Das Sportstudium an der Deutschen Sporthochschule undspäter der Job beim WDR/bei der ARD führten ihn nach Köln. DieBegeisterung für Basketball war immer riesig, egal ob für die NBA oderauch die BBL. Aber selbst auf dem Parkett zu stehen, war halt wenig sinn-voll, stattdessen führte ihn der berufliche Weg auf die „andere Seite“. Nunschaut er genau hin und berichtet über die Jungs, die den Sport richtig gutund spektakulär präsentieren. Oft neutral aber bei Länderspielen natürlichparteiisch und mit viel Enthusiasmus. Seit 2007 ist er als ARD-Radioreporter regelmäßig bei Welt- und Europameisterschaften imBasketball dabei. Von Medaillengewinnen war das Team in dieser Zeitzwar weit entfernt, aber die Entwicklung der jungen Mannschaft zu verfol-gen, bereitete dennoch großen Spaß.

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Beim DBB-Bundesjugendlager 2010 in Heidelberg prä-sentierten sich die größten deutschen Basketball-Talente den Bundestrainern. Die Mädchen und Jungender Jahrgänge 1996/97 überzeugten durch Spielüber-sicht sowie guten technischen und taktischen Grund-lagen.

Folgende Korbjägerinnen und Korbjäger wurden fürdie Bundesleistungscamps zwischen Weihnachten undNeujahr 2010 gesichtet:

Mädchen Team WBV: Paulina Körner (SG Köln 99ers/Rhein-Girls Basket), MonaKramer (TSV Hagen 1860), Sarah Stock (Homberger TV/NB Oberhau-sen), Annika Otto (Rhöndorfer TV), Sophia Neubauer (TuS Lichter-felde), Laura Zdravevska (TSV Hagen 1860), Helene Dahlem (NB Ober-hausen), Karo Krabbe (Rhöndorfer TV), Alina Gimbel (TSV Hagen 1860)Team Bayern: Lena Kaup (SB DJK Rosenheim), Tanja Kantelhardt (DJKLandsberg), Anne-Katrin Landwehr (TTL Bamberg).Team Berlin-Brandenburg: Alexandra Wilke (BG 2000 Berlin), SophieLink (TuS Lichterfelde), Patricia Broßmann (BG Zehlendorf), SallyBurmeister (TuS Lichterfelde), Marija Krstanovic (TuS Lichterfelde),Susann Conrad (BG 2000 Berlin), Annalena Blume (VfB Hermsdorf).Team Hessen: Caroline Rexroth (TV Hofheim), Carolina Rodriguez-Bustelo (MTV Kronberg/Rhein-Main Baskets), Chiara Gießelbach (SGWeiterstadt), Lisa Janko (TV Langen/Rhein-Main Baskets), Lisa-MarieKämpf (ABOF).Team Mitteldeutschland: Lilly Tank (Basketball4Girls Chemnitz).Team Niedersachsen-Bremen: Cherina Kaiser (Osnabrücker SC), EddaSchmidt (BG 89 Rotenburg/Scheeßel), Nele Aha (ASC 46 Göttingen),Jennifer Crowder (BG 74 Göttingen), Marisa Koopmann (TuS EintrachtRulle), Maj vom Hofe (ASC 46 Göttingen), Vera König (OldenburgerTB), Emma Stach (BG 89 Rotenburg/Scheeßel).Team Norddeutschland: Franziska Schreiner (TuRa Harksheide), ClaraSchwartz (Ahrensburger TSV).Team SG Südwest: Leonie Elbert (BSG Basket Ludwigsburg).Ersatz: Leo Schiermeyer (CB Recklinghausen), Ina Lindner (Herner TC),Anja Rauffer (TuS Bad Aibling), Lucie Kuntz (BG 2000 Berlin), JohanneGröning (Basketball4Girls Chemnitz), Juliane Riebel (Ladybaskets Jena),Lena Wenke (BG 74 Göttingen), Franziska Hadaschik (ASC 46 Göttin-gen), Mona Frey (SC Rist Wedel), Anna Klötzl (USC Heidelberg).

Jungen Team Bayern: Kevin Jefferson (BBC Bayreuth), Constantin Ebert(Würzburg Baskets), Joschka Ferner (TSV Nördlingen), Felix Nüske (BGRegnitztal).Team Niedersachsen/Bremen: Jan-Niklas Wolters (VfL Wolfsburg),Jan-Niklas Wimberg (OTB Oldenburg).Team Norddeutschland: Joshua von Dohnanyi (BC Hamburg), Kristof-fer von der Ohe (BG Harburg-Hittfeld), Joschua Simon (BG Harburg-Hittfeld), Marco Koepe (BG Harburg-Hittfeld), Till Tegeler (BG Har-burg-Hittfeld).Team SG Südwest: Simon Kutzschmar (BSG Ludwigsburg/TV Mar-bach), Lars Berger (SG Urspring), Oliver Erb (BIS Baskets Speyer), DavidDiouf (USC Heidelberg), Yannick Kneesch (BIS Baskets Speyer).Team WBV: Leon Baeck (Köln 99ers), Tim van der Velde (Köln 99ers),Lars Kamp (Paderborn Baskets), Jonas Grof (BB Boele-Kabel), DavidRatajczak (Paderborn Baskets), Gilles Nawezi (UBC Münster), RenaldoHamsink (ETB SW Essen).Team Berlin/Brandenburg: Jannes Hundt (TuS Lichterfelde/DBV),Juan Domingo Pena (ALBA Berlin), Luca Breu (Timberwolves Wien),Daniel Zawadski (ALBA Berlin), Georgiso Tyrekidis (ALBA Berlin), KevinCasper (TuS Lichterfelde).Team Hessen: Paul Schlegel (TV Langen), Timothy Chabot (TV Langen),Max Brandau (LTi 46ers juniors/MTV Gießen), Jakob Merz (MTV Kron-berg), Max Pfannmüller (LTi 46ers juniors/BBLZ Mittelhessen), ArminMusovic (Eintracht Frankfurt), Lennart Okeke (Eintracht Frankfurt),Frederick Zimmer (LTi 46ers juniors/MTV Gießen).Team Mitteldeutschland: Tony Matthes (BV Chemnitz), RubenWöllert (TuS Jena), Andreas Obst (USV Halle.Ersatz: Sebastian Schmitt (SB DJK Rosenheim), Dilhan Durant (BBCBayreuth), Robert Drijencic (OTB Osnabrück), Daniel Güray (SGUrspring), Marvin Reffgen (TV Arzbach/TBB Trier), Niklas Behler (Köln99ers).

Zu Guter Letzt

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2010

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