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Ausgabe 14 April 2010 3,50 € DBB-Journal DBB-Journal Interview: Per Günther AST: Zwei Medaillen für DBB-Teams !!! AST: Zwei Medaillen für DBB-Teams !!! Interview: Per Günther Ausgabe 14 April 2010 3,50 €

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Ausgabe 14 April 20103,50 €

DBB-JournalDBB-Journal

Interview:Per Günther

AST: ZweiMedaillen fürDBB-Teams !!!

AST: ZweiMedaillen fürDBB-Teams !!!

Interview:Per Günther

Ausgabe 14 April 20103,50 €

Es ist ein merkwürdiges Gefühl, das einem schon Wochen vorher einKribbeln hinterlässt. Es ist eine ganz besondere Stimmung, die einenschon Wochen vorher packt. Es ist etwas so Besonderes, das einenschon Wochen vorher in seinen Bann zieht, dass man es nur verstehenkann, wenn man selber dabei gewesen ist. Wochen wovor, werden Siefragen. Wochen, wenn nicht Monate vor dem Albert Schweitzer Tur-nier, antworte ich, und freue mich fast jetzt schon wieder auf dasnächste Turnier im Jahr 2012.

Trotz zahlloser Basketball-Höhepunkte inkl. Welt- und Europameister-schaften, All Star Games und Final Fours, die ich in meiner Zeit beimDeutschen Basketball Bund erleben durfte … das Albert SchweitzerTurnier in Mannheim wird immer etwas ganz Spezielles bleiben:Basketball pur und ohne Nebengeräusche, Begeisterung bei Spielernund Publikum und die große Spannung, wer von den Youngstern eseinmal nach ganz oben schaffen wird. Es ist diese Mischung, die mannur schwer in Worte fassen kann, sondern erleben muss. Jetzt war eswieder soweit, und das 25. Albert Schweitzer Turnier hielt, was mansich von ihm versprochen hatte. Und das hatte nicht nur damit etwaszu tun, dass die beiden deutschen Mannschaften tolle Vorstellungenboten. Ich kann nur jedem empfehlen, sich persönlich von der AST-Atmosphäre in Mannheim verzaubern zu lassen. Mehr vom AST 2010finden Sie in dieser Ausgabe.

Darüber hinaus küren wir das „DBB-Foto des Jahres 2009“ und stellenunsere Mannschaft für die U17-Weltmeisterschaft vom 2.-11. Juli2010 in Hamburg vor. Außerdem haben wir uns mit NationalspielerPer Günther unterhalten und blicken auf das Sommerprogramm derHerren- und Damen-Nationalmannschaft voraus. Wir haben dieehemalige Nationalspielerin Sophie von Saldern gefragt, was sieeigentlich macht, und einmal die höchsten Siege und Niederlagen der

Nationalteams für Sie aus dem Archiv gekramt. Natürlich finden Sie indiesem Journal die beliebten ständigen Rubriken ebenso wie eine Ab-handlung über Mitternachtsbasketball, ein Thema, das wieder aktuellwird. Wir hoffen sehr, dass Ihnen diese bunte Mischung bei derLektüre gefällt und wünschenganz viel Spaß dabei.

Editorial

DBB-JJournal 14 / April 2010 03

IMPRESSUMDas DBB-Journal erscheint zweimonatlich.

HHeerraauussggeebbeerr::Deutscher Basketball Bund

CChheeffrreeddaakktteeuurrChristoph Büker (bü)

CChheeff vvoomm DDiieennsstt,, sstteellllvv.. CChheeffrreeddaakktteeuurrMarc Grospitz (mg)

RReeddaakkttiioonnThorsten Jordan (tj), Elisabeth Kozlowski (ek)

GGeessttaallttuunngg,, LLaayyoouutt::Annette Kruth

RReeddaakkttiioonnssaannsscchhrriifftt::DBB-Journal, c/o Deutscher Basketball Bund, Schwanenstraße 6-10, 58089 HagenE-Mail: [email protected]

PPrroodduukkttiioonn::maGro-Verlag Römerallee 63, 53909 Zülpich.Telefon 02252-8 30 00E-Mail: [email protected]

AAnnzzeeiiggeenn::BWA GmbHMarketinggesellschaft des Deutschen Basketball BundesTanja Höpker, Tel. 02331-33 28 53E-Mail: [email protected]

DDrruucckk::Druck Center Meckenheim GmbHWerner-von-Siemens-Straße 1353340 Meckenheimwww.druckcenter.de

BBeezzuuggsspprreeiiss::Für Abonnenten jährlich Euro 19,80 inkl. Versandspe-sen, ab sechs Abonnements Euro 17,80. EinzelhefteEuro 3,50 zzgl. 1 Euro Porto. Kündigungen desAbonnements nur schriftlich und mit einer Frist vonsechs Wochen zum Ende des Bezugszeitraumes.

UUrrhheebbeerrrreecchhttlliicchheerr HHiinnwweeiiss::Das DBB-Journal sowie alle in ihm enthaltenen einzel-nen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlichgeschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklichvom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf dervorherigen Zustimmung des Herausgebers. Das gilt ins-besondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen,Übersetzungen, Mikroverfilmungen und Einspeiche-rung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Tausende Fans beim AST können nicht irren: das ist Basketball pur!

Foto: DBB/Krug

Liebe Leserinnen und Leserdes DBB-Journals,

Inhalt

04 DBB-JJournal 14 / April 2010

AAUUSS DDEEMM IINNHHAALLTT

06 AST: Turnier der Superlative

13 U17-WWeltmeisterschaftin Hamburg

16 DBB-FFoto des Jahres 2009

18 Interview mitPer Günther

22 Nationalteams Herren & Damen

24 NBBL/JBBL/WNBL

26 Mitternachtsbasketball

29 Talente mit Perspektive

30 LV Portrait:Basketball Verband Sachsen-AAnhalt

32 Schiedsrichter

34 Fragebogen: Kalidou Diouf

35 Rollstuhlbasketball

36 Was macht eigentlich...... Sophie von Saldern?

38 Es war einmal...... Schottland als „Opfer“ bei den höchsten Länderspieltriumphen

41 Expertenmeinung:Dirk Schlickmann

AASSTT:: TTuurrnniieerr ddeerr SSuuppeerrllaattiivvee

IImm IInntteerrvviieeww::PPeerr GGüünntthheerr

SS.. 1166

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SS.. 1100

SS.. 0066

Nicht unwichtig

DBB-JJournal 14 / April 2010 05

Als Vertreter des Deutschen OlympischenSportbundes weilte DBB-Präsident IngoWeiss bei den Olympischen Winterspielenin Vancouver. Beliebter Treffpunkt für Erin-nerungsfotos war der knallrote Bob imDeutschen Haus.

Hier betätigt sich Weiss als Anschieber fürFIBA-Generalsekretär und IOC-MitgliedPatrick Baumann. Ob es den Beiden gelang,den Bob zu bewegen, ist nicht überliefert.

Foto: DSGV

Zum ersten Treffen zwischen Vertreter/innen der Präsidien und Geschäftsführungendes Französischen Basketball-Verbandes (FFBB)und des Deutschen Basketball Bundes (DBB)kam es im März in der französischen Verbands-zentrale in Paris. Zu Gast bei den „Konsultatio-nen", die künftig in jährlichem Turnus stattfin-den sollen, waren auch Marion Grethen (sit-zend ganz rechts), Präsidentin des Basketbal-Verbandes Luxemburg, und Cyriel Coomans(sitzend ganz links), Präsident des Basketball-Verbandes Belgien, die auf unserem Foto Gast-geber Yvan Mainini (sitzend 2. von links), Präsi-dent des Französischen Basketball-Verbandes,und DBB-Präsident Ingo Weiss (sitzend 2. vonrechts) einrahmen.

In der ersten gemeinsamen Sitzung ging es inerster Linie darum, sich gegenseitig mit denStrukturen des jeweiligen Verbandes bekanntzu machen. Außerdem herrschte großes Inter-esse daran, wie sich die Verbandshaushalte finanzieren, was für staatliche Förderung es gibt und wie die prozentualen Verhältnisse bei Ein-nahmen und Ausgaben angelegt sind. „Wir haben ein solches Treffen bereits 2008 vereinbart, und ich freue mich sehr, dass es jetzt geklappthat. Es hilft immer sehr, wenn man einmal über den Tellerrand hinaus gucken und neue Ideen und Impulse aufnehmen kann. Ich bedanke michbei unseren französischen Freunden sehr für deren außerordentlich große Gastfreundschaft und werde sehr gerne zur Fortsetzung diesesTreffens im kommenden Jahr nach Deutschland einladen," resümierte Ingo Weiss.

Foto: Patrick Beesley/FFBB

Die Preisträger des Publikationspreises des Deutschen BasketballBundes für wissenschaftliche Arbeiten 2009 stehen fest und wurden imRahmen des Albert Schweitzer Turnieres ausgezeichnet. In diesem Jahrerhielten drei Personen den Publikationspreis und jeweils 750,- Euro.Unser Foto zeigt die Ehrung in der Halbzeitpause des Spieles um Platz 3mit DBB-Präsident Ingo Weiss, Jan Witlatschil (Köln, Titel der Arbeit: DieAusländerregelung in der BBL und ihre Auswirkung auf die effektivenSpielzeiten deutscher Spieler in der Saison 08/09), Johannes Voigt(Osnabrück, Titel der Arbeit: Imageforschung, Imageprofilierung undImagepflege in der BBL), Andreas Held (München, Titel der Arbeit: Ball-handling) und DBB-Vizepräsident Prof. Lothar Bösing (v. li.).

Foto: DBB/Krug

06 DBB-JJournal 14 / April 2010

infach sensationell! Um das AlbertSchweitzer Turnier zusammenzufassen,gehen einem schnell die Superlative

aus. Das 25. Turnier war aus deutscher Sichtdas Erfolgreichste in der Geschichte: MitSilber (U18) und Bronze (U17) sicherte sichDeutschland gleich zwei Mal Edelmetall.Doch nicht nur die Siegerehrung gehörte zuden emotionalen Highlights des AlbertSchweitzer Turniers, war es doch vor allemdie tolle Atmosphäre in der MWS Halle undder US Sports Arena, die wohl nicht nur denSpielern noch lange im Gedächtnis bleibenwird.

Im Halbfinal-Spiel der deutschen U18 gegendie USA war die US Sports Arena bis auf denletzten Platz gefüllt, und beide Fanlager lie-ferten sich trotz Bullenhitze ein feucht-fröhli-ches Gesangsduell. Auch auf die traditionelleFahneneinlage der Amerikaner in Auszeitenwussten die deutschen Fans eine Antwort,und so wurde auch die deutsche Fahne unter

großem Jubel und La Ola-Wellen durch dieHalle getragen.

Doch zurück auf das Parkett, denn was diedeutschen Teams beim AST zeigten, verdientallergrößten Respekt. Souverän besiegten dieMannschaften von Kay Blümel (U18) undFrank Menz (U17) jeweils ihre drei Vorrun-den-Gegner Japan, Brasilien und die Türkeisowie China, Neuseeland und Italien. In derZwischenrunde kam es dann zum Aufeinan-dertreffen der beiden DBB-Teams, das dieU18 für sich entschied. Zuvor jedoch sicher-ten sich beide Mannschaften durch Siegegegen die Türkei (U17) und Italien (U18) denEinzug ins Halbfinale. Damit hatten die Jungsum die Kapitäne Mathis Mönninghoff undAnselm Hartmann bereits AST-Geschichte ge-schrieben. Doch das Erreichen der Halbfinal-Partien sollte erst der vorläufige Höhepunktgewesen sein. Nicht minder aufregend warder Kampf um den Einzug ins Halbfinale zwi-schen Spanien, Australien und den USA, bei

dem sich die beiden letztgenannten nur dankdes besseren Quotienten durchsetzten. DieZuschauer kamen in der Vor- und Zwischen-runde in beiden Hallen voll auf ihre Kosten –doch noch mehr Spannung und Emotionenerwartete die Basketball-Fans an den Final-tagen.

Im ersten Halbfinale spielte die U17 gegenden späteren AST-Sieger Australien einefuriose erste Halbzeit, zeigte sensationellen

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AST 2010 ein Turnier der SuperlativeAustralien gewinnt – Deutsche Mannschaften auf Platz 2 und 3

vom AST berichten Christoph Büker und Elisabeth Kozlowski

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DBB-JJournal 14 / April 2010 07

Team-Basketball und ihr riesengroßes Kämp-ferherz. Erst im dritten Viertel setzte sich Aus-tralien spielentscheidend ab, und so musstedie jüngste Mannschaft des Turniers in diezweite Niederlage einwilligen. Doch es solltedie letzte im Turnierverlauf blieben: Im Spielum Platz Drei mobilisierten die Spieler vonFrank Menz noch einmal ihre letzten Kräfteund schafften einen sensationellen 79:68-

Sieg gegen die U18 der USA. Die Gastgeber-Mannschaft der U17-WM in Hamburg wurdemit Standing Ovations gefeiert und ließ essich nach Spielende nicht nehmen, mit denZuschauern weitere Jubel-Gesänge anzustim-men und mit einem großen Banner auf ihreWM im Juli hinzuweisen.

Damit sind wir bei einem weiteren Novum,dass das AST 2010 hervorbrachte. Gleich dreiMal (U18 in der Vorbereitung und beideTeams im Turnier) gewann eine deutscheMannschaft gegen die Basketball-NationUSA. Den U18-Jungen von Kay Blümel gelangder erste Sieg zunächst im Testspiel kurz vorTurnierbeginn. Sie avancierten damit zumheimlichen Turnierfavoriten. Zu diesem Zeit-punkt konnte allerdings noch niemand ah-nen, dass sich beide Teams eine Woche spä-ter noch einmal im Halbfinale gegenüberste-hen würden. Und dank einer tollen Teamleis-tung schaffte die U18 noch einmal einengroßartigen Sieg und zog nach dem 64:59 insAST-Finale in. In diesem mussten sich dieDeutschen zwar mit 51:68 Australien geschla-gen geben, an der fantastischen Leistungbeim Turnier ändert dies jedoch nichts.

DBB-Präsident Ingo Weiss freute sich überein tolles Turnier und das gute Abschneidender deutschen Mannschaften: „Klasse, wasdie Jungs hier gezeigt haben! Die Spiele wa-ren begeisternd, die Stimmung in der Hallesensationell, die Organisation sehr gut, undwir haben mit unseren beiden Mannschaftenund dem verdienten Sieger Australien dreispielerisch überzeugende und sympathischeTeams auf dem Treppchen – besser geht esnicht!“ Nicht nur Weiss blickte auf ein erfolg-reiches Turnier zurück: Die teilnehmenden

Mannschaften, unter ihnen mit Brasilien undJapan zwei Neulinge, machten sich beein-druckt auf den Heimweg, und auch die28.763 Zuschauer, die insgesamt die Spiele inder MWS Halle und der US Sports Arena ver-folgten, waren begeistert und werden 2012sicher wieder dabei sein.

Alle weiteren Informationen finden Sie unterwww.ast-basketball.de

Der Dank nach einem großartigen Turnier geht an die Fans in Mannheim: die U17bedankte sich nach dem Gewinn der Bronzemedaille für die Unterstützung.

Fotos (6): DBB/Krug

Sie haben sich das Jubeln verdient: erster AST-Triumphfür Australien.

Interessantes Zwischenrundenduell: Die U18, hier mit PhilippNeumann in Aktion, setzte sich gegen die U17-Youngsterdurch.

08 DBB-JJournal 14 / April 2010

napp 2.500 Zuschauer in der US SportsArena in Mannheim wurden Zeuge einesEndspiels, von dem schon zuvor fest-

stand, dass es eine Mannschaft als verdienterSieger beenden würde. Australien gewannletztlich ungefährdet gegen die deutsche U18mit 68:51 (16:11, 8:12, 22:19, 22:9).

Mathis Mönninghoff und Philipp Neumanngaben mit ihren Aktionen zum 6:0 (3. Min.)die deutsche Marschroute vor, nämlich zumKorb zu gehen und dort den Erfolg zu suchen.Die Aussies konterten mit zwei Dreiern vonHugh Greenwood und Jackson Aldridge. Ineinem extrem intensiv geführten Spiel netzteNeumann einen Dreier ein (11:10, 7. Min.),aber Patrick Heckmann vergab zwei einfacheLeger. Aldridge eroberte den Ball und bedien-te Igo Hadziomerovic, der völlig frei aus derEcke traf (11:16, 10. Min.).

Die Australier erwiesen sich als der erwartetunangenehme Gegner, der jetzt das Kom-mando übernommen hatte (11:19, 11. Min.,

Hadziomerovic-Dreier). Das Team von Bun-destrainer Kay Blümel kam gegen die kom-promisslos agierenden Aussies nicht klar undagierte zudem glücklos bei den Würfen. Erstals Neumann mit Wut zum 16:22 "stopfte"(15. Min.), lief es anschließend wieder runderin der deutschen Auswahl (18:22, 16. Min.).Borekambi mit Monster-Offensivreboundund einfachem Lay-up und "endlich" auchHeckmann gestalteten das Resultat freund-lich, wenngleich die defensiven Reboundpro-bleme blieben (23:24, Halbzeit).

Der dritte Dreier von Hadziomerovic (27:33,23. Min.) wurde umgehend von Neumannbeantwortet, aber Greenwood blieb eben-falls von jenseits der 6,25 Meter-Linie cool(32:36, 25. Min.). Offensiv musste sich dasDBB-Team in dieser Phase allein auf Neu-mann verlassen, bis der nach seiner starkenAnfangsphase etwas untergetauchte Mön-ninghoff einen umjubelten Dreier versenkte(38:41, 29. Min.). Australien agierte sehrhomogen und ließ sich in keinster Weise beir-

ren. Der Kaltschnäuzigkeit der Mannschaftvon Headcoach Damian Cotter hatteDeutschland unbedingten Kampfgeist ent-gegenzusetzen. Auch wenn die beiden deut-schen Guards, Falko Theilig und MarioBlessing, nicht ihren besten Tag erwischt hat-ten, war nach drei Vierteln noch alles drin(42:46).

Der AST-Zweite von 1998 hielt den Druckgegen die Blümel-Crew konstant hoch. DerDreier von Turnier-MVP Mitchell Creek zum44:53 (33. Min.) traf mitten ins Herz der ING-DiBa-Korbjäger, und wieder war es Creek, derkurz später ein großes Loch in der deutschenDefense fand und für die Entscheidung desSpiels sorgte (47:61, 37. Min.). Jetzt wurde esganz bitter für die DBB-U18, die von einemunglaublichen Rückwärts-Dunking von Creekförmlich gedemütigt wurde (47:66, 38. Min.).

Deutschland U18Falko Theilig (LTi Gießen 46ers, 4), Mario Blessing (SGUrsprinschule, 1), Lars Wendt (Paderborn Baskets, 6),

Australien verdienter AST-Champion

U18 wird Zweiter - U17 sensationell auf Platz 3

K

Spektakuläre Szenen hatte das Endspiel des diesjähri-gen Albert Schweitzer Turnieres zu Hauf zu bieten.Hier geht Patrick Heckmann energisch zum australi-schen Korb. Letztlich setzten sich aber die Jungs vonDown Under durch und holten ihren ersten AST-Titel.

Fotos (2): DBB/Krug

Mathis Mönninghoff (TSV Bayer 04 Leverkusen, 11),Patrick Heckmann (ASC Theresianum Mainz, 2), BillBorekambi (BSG Bremerhaven, 9), Thomas Reuter (BBVHagen), Martin Breunig (TSV Bayer 04 Leverkusen, 2),Daniel Theis (SG Braunschweig, 1), Philipp Neumann(Brose Baskets Bamberg/TSV Breitengüßbach, 15),Maurice Pluskota (BSG Bremerhaven).

AustralienJackson Aldridge (16), Corban Wroe (2), Anthony Drmic(3), Igor Hadziomerovic (13), Hugh Greenwood (12),Mitchell Creek (20), John Fenton, Lewis Thomas (2 ),Daniel Trist, William Sinclair.

U17 sensationell auf Platz 3

Nach einem überragenden Spiel setzte sichdie deutsche U17-Nationalmannschaft beimAlbert Schweitzer Turnier im Spiel um Platz 3gegen die USA durch. 79:68 (19:17, 25:18,17:11, 18:22) hieß es am Ende für denGastgeber der U17-Weltmeisterschaft (2.-11.Juli 2010) gegen die US Boys.

Das DBB-Team musste ohne Bogdan Rado-savljevic auskommen, der sich im Halbfinal-Spiel gegen Australien eine Handverletzungzugezogen hatte. Trotzdem führte Deutsch-land nach einem erfolgreichen Dreier Bek-teshis und Punkten von Albrecht und Unter-luggauer schnell mit 7:0 (3. Min.). Die USAhatte sichtlich Probleme mit den stark auf-spielenden jungen ING-DiBa-Korbjägern(11:5, 7. Min.). Ryan Boatrights Distanzwurfverschaffte den USA die erste Führung desSpiels, doch Malik Müller, Stephan Haukohlund Paul Albrecht sorgten für einen kleinenVorsprung der deutschen Mannschaft (26:19,12. Min.). Bekteshis Dreipunktspiel brachtedie sensationelle zweistellige Führung derU17 gegen die favorisierten USA (33:23, 15.

Min.). Doch die USA steckten nicht auf undkamen durch erfolgreiche Distanzwürfe vonBoatright und Leonard wieder zurück insSpiel (36:34). Zur Pause lag die DBB-Auswahlwieder deutlicher in Front (44:35).

Auch im dritten Spielabschnitt diktierte diedeutsche Mannschaft mit einer exzellentenVerteidigung das Geschehen. Larry Kryst-kowiak, Head Coach der US Auswahl, triebseine Spieler unermüdlich an und fordertemehr Teamspiel im Angriff. Trotz der wüten-den Angriffsbemühungen der USA bliebDeutschland cool. Vor den letzten zehn Minu-ten lag die Sensation in der Luft: Deutsch-lands U17-Jungen führten mit 61:46 und hat-ten bereits eine Hand an der Bronze-Medaille. Julius Wolf war dann der Mann derSchlussphase: Mit wichtigen Pässen, Re-bounds und nicht zuletzt Punkten brachte ergenau das, was Deutschland brauchte, um zubestehen. In der letzten Spielminute feiertedas Mannheimer Publikum die U17-Jungenmit Standing Ovations.

Deutschland U17Anselm Hartmann (TuS Jena, 6), Josip Peric (ALBA Berlin,2), Malik Müller (SG Urspringschule, 11), Besnik Bekteshi(BSG Ludwigsburg, 17), Jakob Krumbeck (TuS Jena, 9),Fabian Bleck (Phoenix Hagen, 2), Paul Albrecht (TuS Jena,13), Julius Wolf (SG Urspringschule, 10), Tim Unter-luggauer (TSV Bayer 04 Leverkusen, 4), Stephan Haukohl(TuS Jena, 5), Jonathan Malu (SOBA Rhöndorf).

USADillon Wadsack, Jamal Tuck 1, Farooq Mohammad 3,Andrew White 4, Damian Leonard 18, Royce Woolridge11, Kevin Ware 3, Ryan Boatright 18, Joshua Henderson 2,Marshall Plumlee 2, Mike Chandler 4, Chris Manhertz 2.

DBB-JJournal 14 / April 2010 09

AST

KOMMENTAR

Die Richtung stimmt!

Die beiden deutschen Jugend-National-mannschaften haben beim Albert Schweit-zer Turnier für das beste Resultat aller Zei-ten in der 52-jährigen Geschichte desTurnieres gesorgt. Der zweite Platz der U18und der dritte Platz der U17 haben für gro-ßes Aufsehen gesorgt.

Kein Grund, jetzt abzuheben und für diekommenden Europameisterschaften imJugendbereich Halbfinal-Teilnahmen derDBB-Teams zu erwarten. Davor warnt U18-Coach Kay Blümel mit Recht. Auch keinGrund, die in den vergangenen Jahrenmodifizierte Nachwuchsförderung im DBB(z.B. NBBL) in den Himmel zu loben. Daswäre zu kurz gedacht. Und erst recht keinGrund, jetzt die Hände in den Schoß zulegen und sich zurückzulehnen. Das wärefatal.

Es gibt aber auf der anderen Seite vieleGründe, die aktuellen Entwicklungen posi-tiv und mit Optimismus zu beurteilen.Wann zuletzt haben deutsche Jugend-Na-tionalmannschaften über ihre bedingungs-lose Team-Defense Spiele gewonnen?Wann zuletzt ist es deutschen Jugend-Nationalmannschaften gelungen, tausendeFans zu begeistern und in ihren Bann zu zie-hen? Wann zuletzt gab es im U17/U18-Bereich eine derartige Fülle an Spielern, dieman sich in einigen Jahren sehr gut als A-Nationalspieler vorstellen kann? Wann zu-letzt haben diese Spieler in den unter-schiedlichen Ligen (NBBL, ProB, ProA) der-art viel Spielzeit auf hohem Niveau sam-meln können?

Das alles sind Faktoren, die zeigen, dass dieKonzepte greifen, dass es vorwärts geht,dass die Spieler einfach besser werden. Dasist ein Prozess, der dauert und nicht vonheute auf morgen wirken kann. Kurz: DieRichtung stimmt, aber das Ziel ist noch(weit) entfernt!

Christoph BükerVerlor auch beim sensationellen Erfolg gegen die USA im Spiel um Platz 3 nie die Übersicht: Anselm Hartmann (mit Ball)führte während des gesamten Turnieres im U17-Team klug Regie.

10 DBB-JJournal 14 / April 2010

Gruppe AItalien : Neuseeland 83 : 56Deutschland U17 : China 77 : 51China : Italien 62 : 78Neuseeland : Deutschland U17 55 : 64China : Neuseeland 89 : 50Deutschland U17 : Italien 70 : 67

Gruppe BBrasilien : Türkei 55 : 70Deutschland U18 : Japan 117: 56Türkei : Japan 94 : 57Brasilien : Deutschland U18 60 : 73Japan : Brasilien 78 : 84Deutschland U18 : Türkei 69 : 62

Gruppe CArgentinien : Frankreich 66 : 85USA : Kroatien 71 : 69Kroatien : Argentinien 82 : 81Frankreich : USA 67 : 66Kroatien : Frankreich 70 : 62USA : Argentinien 61 : 53

Gruppe DSpanien : Israel 84 : 56Australien : Griechenland 88 : 57Israel : Australien 74 : 89 OTGriechenland : Spanien 61 : 76Israel : Griechenland 55 : 62Spanien : Australien 66 : 61

Ergebnisse 2010Albert Schweitzer Turnier

AST

Vorrunde

Gruppe EDeutschland U18 : Italien 66 : 54Türkei : Deutschland U17 53 : 59Italien : Türkei 68 : 62Deutschland U17 : Deutschland U18 60 : 72

Gruppe FAustralien : Kroatien 78 : 59Spanien : USA 81 : 91Kroatien : Spanien 60 : 85USA : Australien 66 : 79

Gruppe GBrasilien : Neuseeland 93 : 58Japan : China 76 : 101Neuseeland : Japan 70 : 76China : Brasilien 63 : 61

Gruppe HGriechenland : Argentinien 66 : 50Israel : Frankreich 68 : 64Argentinien : Israel 61 : 70Frankreich : Griechenland 52 : 71

Zwischenrunde

Platz (15)Neuseeland : Argentinien 72 : 76Platz (13)Japan : Frankreich 72 : 117Platz (11)Brasilien : Israel 60 : 53Platz (9)China : Griechenland 48 : 60

HalbfinaleAustralien : Deutschland U17 75 : 53HalbfinaleDeutschland U18 : USA 64 : 59

Platz (7)Turkei : Kroatien 60 : 66Platz (5)Italien : Spanien 79 : 96

3. PlatzUSA : Deutschland U17 68 : 79

FinaleDeutschland U18 : Australien 51 : 68

Platzierungen & Finale

rotz aller verständlichen Freude überdie beste Platzierung in der Geschichtedes Albert Schweitzer Turnieres trat

Kay Blümel, Bundestrainer der U18-Nationalmannschaft, gleich anschließendauf die Euphoriebremse: „Wir sollten unsvon diesem Erfolg nicht blenden lassen. Wirhaben sicher ein tolles Turnier gespielt,aber das macht uns nicht automatisch zueinem Halbfinal-Kandidaten für dieEuropameisterschaft im Sommer in Litauen.Die Richtung unserer Entwicklung stimmtaber, und das macht mich grundsätzlichpositiv und optimistisch.“

Man müsse aber ehrlich sein und den eige-nen Gruppen-Pool qualitativ nicht so hochbewerten wie den anderen. Außerdem habeman EM-Gegner wie Spanien nicht direktgespielt.

Dennoch habe die hohe Qualität seiner Spie-ler viel dazu beigetragen, dass man beson-ders in der Verteidigung in kurzer Zeit enor-me Fortschritte gemacht und Spiele damit

dominiert habe. „Nach den ersten Testspie-len haben wir darauf großen Wert gelegt undden Spielern zu vermitteln versucht, dass wiruns – egal, wie es vorne läuft – immer auf un-sere Defense verlassen und Spiele gewinnenkönnen. Das haben die Jungs wirklich gut auf-genommen und umgesetzt“, lobt Blümel sei-ne Mannen, die beim AST entgegen vielerihrer Vorgänger durch kompromisslose Team-defense überzeugt und damit manch´ unrun-de Offenseleistung kompensiert hatten.

Spricht man den Bundestrainer auf die einzel-nen Mannschaftsteile an, so gerät er bei sei-nen Flügeln und Centern zwar nichts insSchwärmen, konstatiert aber große Qualität:„Dort sind wir sehr gut besetzt und habeneuropäische Spitzenqualität. Einzig bei derKonstanz gibt es noch Abstriche, aber anson-sten müssen wir uns auf diesen Positionenvor niemandem verstecken.“ So war bei-spielsweise Philipp Neumann der beste Cen-ter im gesamten Turnier und von keinemGegner gänzlich auszuschalten. Die „Achilles-ferse“ der Mannschaft sei die Aufbauposi-

tion. „Das Problem von Falko Theilig, MarioBlessing und dem bald zurückkehrenden OleWendt sind dabei die großen Leistungs-schwankungen, die man auch im Verlauf ei-ner einzelnen Partie beobachten kann. Dasmüssen wir in den Griff bekommen, denndass sie Basketball spielen können, haben un-sere Playmaker auch beim AST immer wiederbewiesen“, so Blümel weiter. Der Bundestrai-ner kann sich auch gut vorstellen, Patrick Heck-mann weiter in diese Richtung zu schulen.

Mit dem Herausheben eines einzelnen Spie-lers tut Blümel sich schwer: „Fast jeder hatteseine ups and downs. Positiv überraschthaben mich die Auftritte von Bill Borekambi,der sich auf diesem Niveau toll verkauft hatund für die Zukunft noch viel verspricht.“ Dastut auch seine Mannschaft, von der der Bun-destrainer hofft, einmal so aufzutreten wieAustralien, der AST-Finalgegner. „40 Minutenhohe Intensität, egal, wie es läuft. Das wäreein großer Wunsch von mir, das mit meinemTeam zu erreichen. Denn mehr Talent alsAustralien haben wir“, stellt Blümel fest.

Kay Blümel über seine U18:

„Mehr Talent als Australien“Achillesferse ist die Aufbauposition

T

ährend der letzten Minuten deskleinen Finals hielt es keinenZuschauer mehr auf den Plätzen:

Mit Standing Ovations feierten die gut 2000Basketball-Fans in der US Sports Arena diejüngste Mannschaft des Turniers, die imSpiel um Platz Drei gegen die USA brillierteund sich damit die Bronze-Medaille sicher-te. Und ihre eigene kleine Basketball-Partyvor dem AST-Finale hatte sich die U17-Nationalmannschaft auch redlich verdient:Mit hervorragendem Teamspiel, intensiverVerteidigung, hohem Engagement und nochmehr Herzblut avancierten die Gastgeberder U17-Weltmeisterschaft im Juli inHamburg zu den Publikumslieblingen.

„Meine Mannschaft hat ein tolles Turniergespielt und kann stolz auf das Erreichtesein.“ Dennoch wird Menz nicht müde zu b-etonen, dass das AST lediglich ein Etappenzieldarstellt. „Unsere große Herausforderungbeginnt ab dem 2. Juli 2010 in der Sporthalle

Hamburg. Dann geht die WM los, die Kartenwerden wieder neu gemischt und wir müssenuns erneut gegen Top-Mannschaften bewei-sen“, stellt der Bundestrainer klar.

Das Prunkstück der U17-Auswahl, die exzel-lente Verteidigung, wird auch dann eine ent-scheidende Rolle spielen. Beim AlbertSchweitzer Turnier legte das DBB-Teamgetreu dem Motto ‘Offense wins Games butDefense wins Championships‘ damit denGrundstein für ihre Erfolge und ließ auchzunächst übermächtig erscheinenden Geg-nern wie Italien, Türkei und den USA kaumEntfaltungsmöglichkeiten.

So rieben sich nicht wenige vermeindliche Ex-perten die Augen, dass auch die zweite deut-sche Mannschaft beim AST 2010 für Furoresorgte. Nach der bitteren Verletzung von Ka-pitän Leon Tolksdorf (Kreuzbandriss) rücktedie Mannschaft noch enger zusammen undbesann sich auf ihre Stärken. Menz‘ verlän-

gerter Arm auf dem Spielfeld, Aufbauspielerund Neu-Kapitän Anselm Hartmann führtebesonnen Regie und setzte seine Mitspielerimmer wieder gekonnt in Szene. Die Big MenTim Unterluggauer, Paul Albrecht und BogdanRadosavljevic agierten unter den Bretterneffizient und reboundeten stark (5,6 – Unter-luggauer und Albrecht bzw. 5,3 Radosav-ljevic). Gemeinsam mit den gefährlichenDistanzschützen Jakob Krumbeck und BesnikBekteshi war die deutsche Offensive stetsbrandgefährlich. Für Frank Menz eine absolu-te Teamleistung: „Alle Spieler haben ihrenAnteil an dem dritten Platz. Nur wenn diekomplette Mannschaft offensiv diszipliniertspielt und in der Verteidigung jeder für jedenarbeitet, sind solche Leistungen möglich.“

Man darf gespannt sein, was ab dem 2. Juli2010 in Hamburg möglich sein wird…

Perfekte Generalprobe für U17-Team beim Albert Schweitzer Turnier

Menz-TTeam hebt nach Bronze-MMedaille nicht ab

W

AST

DBB-JJournal 14 / April 2010 11

AST

12 DBB-JJournal 14 / April 2010

Point Guard: Jackson Aldridge (Australien), 13Punkte, 3,9 Assists, 4,9 Rebounds

Trotz seiner nur 1,85 m Körpergrößeimmer wieder mit kräftigem Zug zumKorb und dort sogar mit Abschluss.Das „Gehirn“ des australischen Spiels,der Kontrolleur des Tempos, die rech-te Hand von Coach Damian Cotter aufdem Spielfeld. Idealtyp des PointGuards mit starker Defense undimmer, wenn es sein musste, auchmit starkem Wurf. Unvergessen blei-ben seine 5/5 Dreier in der Verlänge-

rung gegen Israel. Wie viele seiner Mitspieler mit hohem Basketball-IQ ausgestattet. Perspektive: hängt davon ab, ob er auch außerhalbeiner eingespielten australischen Jugendnationalmannschaft seineLeistung bringen kann, höchstens Euroleague.

Shooting Guard: Evan Fournier (Frankreich), 22,7 Punkte

Der AST-Topscorer war vielleicht dereleganteste Spieler des Turnieres. Ex-plosive Bewegungen zum Korb ausdem Nichts, gutes Auge, sicherer undästhetischer Wurf. Letzteres wirdBasketball-Frankreich besonders freu-en. Macht es sich gelegentlich zu be-quem, kann sicher besser verteidigenals in Mannheim. Tauchte minuten-lang unter, als ihn sein Team im Spielgegen Kroatien gebraucht hätte.

Trotzdem mit Abstand bester Franzose mit der größten Perspektive:Euroleague, bei optimaler Entwicklung NBA.

Small Forward: Hugh Greenwood (Australien), 11 Punkte, 2,4 Assists, 5,6 Rebounds

Der 1,90 m große Greenwood „wan-delte“ ständig zwischen den Positio-nen 2 und 3. War für Australien als„Herz“ der Mannschaft unersetzlich.Offensiv fast immer mit den richtigenLösungen besonders in schwierigenPhasen, auf ihn war Verlass. Ebensowie Aldridge immer mit einem Ohrund Auge beim Headcoach, perfekterTeamspieler mit großer Passfähigkeit.Einer der Spieler, der viele wichtige

Dinge macht, die in keiner Statistik auftauchen. Perspektive: ähnlichwie Aldridge.

MVP undPower Forward: Mitchell Creek (Australien), 17,3Punkte, 6,7 Rebounds

Der nur 1,95m große Power Forwarderarbeitete sich seinen verdientenMVP-Titel im wahrsten Sinne desWortes. Der mit einem Schnitt von 20zweiteffektivste Spieler des AST warüberall dort, wo es weh tat und wodie „Drecksarbeit“ verrichtet werdenmusste. Pure Athletik und großerWille siegte über mangelnde Körper-größe. Extrem schnell, sieht offensiv

jede Lücke in der gegnerischen Verteidigung und ist ein Bruchteil einerSekunde später bereits mittendrin. Vorne besser als hinten. Perspek-tive: auf seiner aktuellen Position keine, müsste auf 3 oder 2 umschu-len und sich einen Wurf aneignen.

Center: Philipp Neumann (Deutsch-land), 16,6 Punkte, 10 Rebounds

Einziger Spieler des AST mit einem„double double“ im Schnitt, damitauch am effektivsten. Aggressivität istseine Stärke und Schwäche zugleich.Übertrieb es manchmal mit Einzelak-tionen, nur um kurz später wieder zuglänzen. Sehr vielseitig, guter Touchbeim Wurf und auch jenseits der Dre-ierlinie gefährlich. Muss mehr „in andout“ spielen statt mit dem Kopf durchdie Wand. Hinten eine Macht, hieltDeutschland oft durch seine pure

Präsenz im Spiel. Darf gerne noch etwas an seiner linken Hand arbei-ten und seine Passfähigkeit verbessern. Perspektive: only the sky is the limit!

Burkhard Wildermuth Award: DarioSaric (Kroatien), 14,8 Punkte, 2,8Assists, 6,5 Rebounds

Neben dem Griechen Linos Chysiko-poulos der vielseitigste Spieler beimAST. 16 Jahre jung, aber schon enormselbstbewusst. Wurde in kritischenPhasen von seinen Teamkollegen ge-sucht und rechtfertigte das Vertrauenzumeist. Noch mit Schwierigkeitengegen körperlich robuste und kompro-misslose Gegner. Muss athletisch zule-gen und wird noch wachsen (aktuell2,03 m). Hohe Spielintelligenz, allerbe-

ste Basketball-Grundschule. Perspektive: bleibt er gesund und entwik-kelt seinen Körper weiter: NBA!

AST-Auszeichnungen 2010

DBB-JJournal 14 / April 2010 13

m 2. Juli 2010 wird es für die U17-Nationalmannschaft Ernst: Um 19 Uhrfindet in der Sporthalle Hamburg das

erste Vorrunden-Spiel gegen Kanada statt.Nach dem tollen Erfolg beim AlbertSchweitzer Turnier ist nun wieder volleKonzentration und intensive Vorbereitungangesagt. Im DBB-Journal stellen wir denmomentanen WM-Kader von BundestrainerFrank Menz vor und werfen dabei nicht nureinen Blick auf das Spielfeld.

Die Guards:Auf der Spielmacher-Position kannBundestrainer Frank Menz mit AnselmHartmann und Josip Peric auf zweiunterschiedliche Point Guards zurük-kgreifen. Zudem stehen mit Besnik Bek-teshi und Malik Müller agile und zugleichballsichere Guards zur Verfügung, die denBall bringen können.

Anselm Hartmann, der Anführer Verlängerter Arm von Bundestrainer FrankMenz, führt souverän Regie und ist als Star-

ting Point Guard gesetzt. Hat einen solidenWurf, ist aber eher für Assists bekannt. Hart-mann ist auch abseits des Spielfelds Sprach-rohr der Mannschaft und als Spaßvogel im-mer vorne mit dabei. Einer von fünf Kader-spielern, die sich im Sportinternat Jena aufdie U17-WM vorbereiten.

Josip Peric, der Wirbelwind Peric sorgt für viel Schwung auf derAufbauposition

und ist somit perfekte Er-gänzung zu Hartmann. Der Berliner ist sehrkreativ, allerdings überdreht er dabei gele-

gentlich. Ist mit seinem NBBL-Team ALBABerlin noch im Rennen um die Meisterschaft.

Malik Müller, der vielversprechende Youngster Als 94er ist Malik Müller einer der jüngstenSpieler im Kader für Hamburg. Als Talent mitPerspektive hat er nicht nur den Sprung inder Nationalmannschaft geschafft: der phy-

sisch starke Aufbauspieler setzte sichauch bei den Jordan Classics in NewYork sehr gut in Szene. Müller hateinen guten Wurf, muss aber nochan seiner Konstanz arbeiten undlegt deshalb an der UrspringschuleSondereinheiten ein.

Besnik Bekteshi, der mit dem ruhigen HändchenEin eiskalter Shooter mit kühlemKopf. Der Ludwigsburger spielt inseinem NBBL-Team eine zentrale

Rolle und ist eine wichtige Option für Bun-destrainer Menz, weil kaum einer in seinemTeam so abgezockt von ‚Downtown‘ treffenkann. Bekteshi trainiert erst seit Dezember

Unser Team für Hamburg

Diese Spieler wollen in Hamburg voll angreifen

A

Dirk Nowitzki mit den dreiNorddeutschen im Team: PaulAlbrecht (Power Forward /Center), Anselm Hartmann (PointGuard) und Jakob Krumbeck(Guard) gehören zum Kern derU17-Nationalmannschaft.

Foto: DBB/Braun

mit dem WM-Team, hat beim AST abergezeigt, dass er seinen Platz im Team gefun-den hat.

Weitere Guards des WM-Kaders sind: DavidHerwig, Nikolaj Vukovic, Tobias Schönham-mer, Mauricio Marin, Max Merz und PaulZipser. Obwohl sie nicht beim Albert Schweit-zer Turnier im Kader standen, haben sie allenoch Chancen, ihr WM-Ticket zu lösen. Her-wig verpasste den Sprung in den AST-Kadernur knapp, Vukovic ist nach schwerer Ver-letzung im Sommer 2009 noch nicht bei sei-nem vollen Leistungsvermögen, Schönham-mer steht nach guten NBBL-Leistungen eben-falls auf der Liste vom Bundestrainer, Marin,Merz und Zipser sind talentierte 1994er, dieden Sprung ebenfalls schaffen könnten.

Die Forwards: Auf den Flügelpositionen fehlt nach der Ver-letzung von Leon Tolksdorf zwar einer wich-tigsten Spieler, dennoch hat Frank Menz inseinem Kader viele verschiedene Spielerty-pen auf den Flügeln. Mit Bekteshi und Bleckhat Menz zwei Shooter in seinen Reihen,auch Krumbeck ist aus der Distanz gefährlichund hat zudem einen guten Zug zum Korb. Alsgroße Flügel stehen Wolf und Haukohl imWM-Kader.

Jakob Krumbeck, der AbgezockteNeben Bekteshi der erfolgreichste Werferbeim Albert Schweitzer Turnier. Jakob Krum-beck ist ein vielseitiger Guard mit starkemWurf, aber ebenso gut ausgeprägtem Zugzum Korb. Übernimmt auch in kritischen Pha-sen Verantwortung im Angriff. Teil des Jena-Quintetts im DBB-Team. Zudem ist er einerder stärksten Verteidiger im Team. Als typi-scher Norddeutscher lässt er am liebstenTaten sprechen.

Fabian Bleck, der SchützeGefährlicher Dreierschütze, der derzeit aufder Suche seiner Form vom Sommer 2009 ist.Hat eine sehr gute Wurftechnik, hadert je-doch zu oft mit vergebenen Chancen. Ist einegefährliche Waffe für Menz, wenn er seineForm findet.

Julius Wolf, der SmarteEmotionaler Spielertyp, der die Mannschaftmitreißen kann. Lebt in der Offensive von cle-veren Aktionen. Hat laut Coach Menz nochSteigerunsgbedarf in der Defense. Will vorder WM mit der Urspringschule im Kampf umdie NBBL-Meisterschaft angreifen. Der Mu-sik-Beauftragte der Mannschaft.

Stephan Haukohl, der Vielseitige Der schlaksige Forward hat einen sehr siche-ren Wurf und ein gutes Spiel im Eins-gegen-Eins. Ist sowohl aus der Distanz, als auchunter dem Korb gefährlich. Muss physisch

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U17-WM

Energisch im Eins-gegen-Eins und mit einem sicherenHändchen aus der Distanz: Besnik Bekteshi überzeugte beimAlbert Schweitzer Turnier.

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noch nachlegen, hat sich seit dem Wechselins Sportinternat aber sehr positiv entwickelt.

Die Center: Solide Moves, hohe Trefferquote und starkeReboundarbeit – so könnte man die Leistungder deutschen Center beim AST zusammen-fassen. Jetzt geht es für die Big Men, Kons-tanz in die Leistungen zu bringen. EinzigesProblem: Gerade auf den großen Positionenkönnte der Mannschaft noch mehr Tiefe guttun.

Tim Unterluggauer, der sanfte Riese Der Leverkusener ist Co-Kapitän der Mann-schaft, hat große soziale Fähigkeiten undspielt extrem solide. Bezeichnend für seinenCharakter, dass er sich mehr über eine verta-ne Chance ärgert, als sich über mehreregelungene Aktionen zu freuen.

Paul Albrecht, das Uhrwerk Wie ein Uhrwerk sammelt Paul Albrecht sei-ne Punkte und Rebounds. Begeisterte inMannheim mit soliden Centermoves und ließnicht nur die US-Auswahl ein ums andere Malalt aussehen. Absolut bodenständiger Typ,der sich auch am Sportgymnasium Jena aufdie WM vorbereitet.

Bogdan Radosavljevic, der TurmGroßes Talent auf der Center-Position, istsehr beweglich, physisch präsent und zudemmit weichem Händchen ausgestattet. Mit2,11 Metern ist er der längste Spieler imKader. Neben Wettkampfrückstand wirft ihnseine beim AST zugezogene Handverletzungzurück; hat aber dennoch Chancen, den WM-Kader zu schaffen.

Jonathan Malu, das Kraftpaket Extrem physischer Spieler, lebt von seinerAthletik. Wirkt manchmal zu angestrengt, istaber aufgrund von seiner Präsenz unter demKorb ein wichtiger Faktor.

Zudem im erweiterten Kader: Mit Johannes Richter, Kalidou Diouf, RobinJorch und Lukas Higgen stehen weitere talen-tierte Center im erweiterten Kader von FrankMenz. Richter machte mit guten NBBL-Leis-tungen auf sich aufmerksam und zeigte beiseinem ersten Lehrgang sein Potenzial; Hig-gen gehörte bei der EM zum DBB-Kader, hataber starke Konkurrenz auf seiner Position.Die beiden Talente mit Perspektive Jorch undDiouf sind zwar ein Jahr jünger, haben aberihren Platz in den Planungen von Frank Menz.

Der Trainerstab: Mit Frank Menz hat die deutsche U17-Natio-nalmannschaft einen erfahrenen und eta-blierten Trainer, dessen Handschrift manbereits jetzt deutlich erkennen kann. Intensi-ve Verteidigung und Team-Play sind das Mar-kenzeichen des Bundestrainers. Der Berlinerhat aus dem Team eine starke Einheit ge-formt.

Als Co-Trainer stehen Menz Robert Bauer(Berlin) und Helmut Wolf (Langen) zur Seite.Während Bauers Hauptaugenmerk auf denTrainingsinhalten liegt, ist Wolf für die Video-analyse zuständig.

Elisabeth KozlowskiFabian Bleck in Aktion: Der talentierte Guard ist einewichtige Waffe für die U17, besonders seine Würfe sindgefürchtet.

Fotos (3): DBB/Krug

Gute Laune bei den deutschen Big Men: DerHandverletzung von Bogdan Radosavljevic(Mitte) zum Trotz strahlen die DBB-Centernach dem Sieg gegen die USA.

Erster Platz und damit „DBB-Foto des Jahres“: die„Rote Rakete“ von Tilo Wiedensohler.

ie Fotojury des Manfred-Ströher-Medienpreises 2009 hat entschieden:das DBB-Foto des Jahres trägt den

Titel „Rote Rakete“ und wurde von FotografTilo Wiedensohler am 1. Mai 2009 beimEuroleague Final Four in der O2 World inBerlin aufgenommen. Es zeigt JoshChildress (Olympiakos Piräus), der imHalbfinale gegen Panathinaikos Athen denBall mit Wucht durch die Reuse gestopfthat und sich im Landeanflug befindet.

Der Preisträger ist 43 Jahre alt, Mitbegründerund -inhaber der Fotoagentur Camera4,mehrfacher Preisträger beim VDS-Berufs-wettbewerb „Sportfoto des Jahres“ und seitJahren intensiver Begleiter der nationalenund internationalen Basketballszene. Er wirdim Rahmen eines der Herren-Länderspiele indiesem Sommer persönlich ausgezeichnet.

„Wenn ich einmal groß bin“ lautet der pas-sende Titel des Fotos, das auf den zweitenPlatz kam. Ulf Duda aus Varel drückte am 12.Februar 2009 in der Oldenburger EWE Arenaauf den Auslöser und verewigte den sehn-süchtigen Blick des Kindes in Richtung desscheinbar unerreichbaren Korbes.

Konzentration pur drückt schließlich dasBild „Steffen Hamann“ aus, das HelenaEckert am 22. August 2009 in der Bam-berger JAKO-Arena beim Supercup-Spiel gegen Kroatien machte und dasauf den dritten Platz des Wettbewerbeskam.

Insgesamt nahmen ca. 40 Fotos an demWettbewerb teil, von denen zehn in dieengere und fünf in die ganz enge Wahlgenommen wurden. Bewertet wurdesowohl die Wahl des Motives und dieUmsetzung als auch die fotografischeQualität des Fotos (Schärfe, Ausschnittetc.). In der Fotojury entschieden DBB-Ehrenpräsident Roland Geggus, DBB-Vizepräsident Prof. Lothar Bösing, Profi-Fotograf Eberhard Thonfeld, DBB-Pres-sesprecher Christoph Büker und DBB-Pressereferentin Elisabeth Kozlowski.Der Preis für den 1. Platz ist mit Euro750,- dotiert, der 2. Platz erhält Euro350,- und der 3. Platz Euro 150,-. (bü)

Blickpunkt

DBB-JJournal 14 / April 2010 17

Das DBB-Foto des Jahres 2009Tilo Wiedensohler knipst die „Rote Rakete“

„Wenn ich einmal groß bin“ von Ulf Duda ausVarel wurde auf den zweiten Platz gewählt.

Helena Eckert aus Bambergkam mit ihrer Aufnahmevon „Steffen Hamann“ aufden dritten Rang.

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18 DBB-JJournal 14 / April 2010

Per Günther gehört zur Garde der jungen Wilden imDBB-Trikot und würde sich auch liebend gern in diesemSommer wieder im Kader von Bundestrainer DirkBauermann sehen.

Fotos (3): DBB/Camera 4

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Interview

DBB-JJournal 14 / April 2010 19

er 2. September im vergangenen Jahrwar der wohl bisher bitterste Momentin der noch jungen Karriere von A-

Nationalspieler Per Günther. Im vorletztenTestspiel der Nationalmannschaft vor derEuropameisterschaft in Polen gegenSlowenien brach sich der Playmaker denMittelfuß und wurde so um seine mögli-cherweise erste Teilnahme an den konti-nentalen Titelkämpfen gebracht. Knappacht Monate später ist von der Verletzungnichts mehr zu spüren. Günther trumpftbeim Bundesligisten Ulm auf wie nie, istfester Bestandteil der Starting Five undmacht sich bereits erste Gedanken um dennächsten Sommer der Nationalmannschaft.Das DBB-Journal sprach mit dem Guideüber seine persönlichen Ambitionen,ratiopharm Ulm und natürlich über dasTeam von Bundestrainer Dirk Bauermann.

Hallo Herr Günther, von Ihrer Verletzung istnichts mehr zu bemerken. Sie gehen genau-so couragiert und athletisch auf dem Feld zuWerke wie vor dem Fußbruch in Bonn.Ja, da ist zum Glück nichts hängen geblieben.Weder im Kopf noch in den Knochen. Ich ha-be keinerlei Beschwerden mehr.

Was ist Ihnen damals als erstes durch denKopf gegangen? Haben Sie gleich gespürt,dass es eine schwere Verletzung ist?Ich wusste sofort, dass da etwas Gravieren-

des kaputt gegangen war. Tja, was denkt manda? Sch…. halt! Zudem hat es wirklich wehgetan.

War Ihnen auch sofort klar, dass Ihre EM-Chance damit dahin war?Natürlich! Aber ehrlich gesagt, habe ich ersteinmal an Ulm gedacht. Das Thema National-mannschaft war sofort abgehakt! Aber ichhatte Angst, dass ich nun langwierig ausfalleund somit die Vorbereitung in Ulm verpasse.Das wäre zu diesem Zeitpunkt meiner Karrie-re echter Mist gewesen. Ulm stand und stehtim Umbruch, und es war klar, dass ich in die-ser Saison eine andere Rolle erhalten sollte.Doch ohne Vorbereitung wäre das alles inFrage gestellt worden.

Ihre Reha verlief dann aber problemlos, umnicht zu sagen optimal!Zum Glück!!! Bereits nach fünfeinhalb Wo-chen habe ich wieder trainiert! Besonderswichtig war für mich in dieser Phase die Un-terstützung des Vereins. Trainer Mike Taylorund das Ulmer Management haben mir im-mer den Rücken gestärkt. Mit Worten undmit Taten. Viele andere Vereine hätten in die-ser Situation sicherlich sofort reagiert undpersonell nachgelegt. In Ulm haben sie aberRuhe bewahrt und erst mal meinen Heilungs-prozess abgewartet. Das hat mir gut getan.

Und wie war die Reha?Mühsam natürlich, und die Zeit der EM warfür den Kopf auch nicht leicht. Nur zuhausevor dem Fernseher die Spiele zu begleitenund die Beine hoch zu legen ist doch schwer.

Schaut man dann mit Wehmut auf dieMattscheibe?Vielleicht ein klein wenig! Aber in erster Liniefiebert man mit. Die Jungs haben ja eine tolleEuropameisterschaft gespielt und viel Wer-bung für den Basketball betrieben. Das hatmich unheimlich gefreut. Allerdings macheneinen Spiele wie gegen Lettland oder Kroa-tien fast wahnsinnig, wenn man nur tatenloszuschauen kann.

Von Tatenlosigkeit kann in Ulm aber keineRede mehr sein. Sie sind bei Trainer Taylorim Ulmer BBL-Team eine feste Größe!Für mich persönlich läuft es wirklich prima.Meine Rolle in der Mannschaft ist eine ganzandere als noch in der vergangenen Saison.Ich habe sehr viel mehr Spielanteile, und wasich besonders wichtig finde: Ich stehe am En-de der Spiele fast immer auf dem Feld. Ich ha-be sehr viel mehr Verantwortung übertragenbekommen.

Ein klares Zeichen, welches Vertrauen Ihnenin Ulm entgegen gebracht wird!Ja, ein gutes Gefühl. Überhaupt wird eseinem in Ulm sehr einfach gemacht. Ich habenie bereut, von Hagen aus den Weg meinerKarriere hier fortzusetzen. Die Stadt und dasUmfeld gefallen mir. Hier wird Basketballgelebt. Und ich habe die Fortschritte in mei-

Per Günther hofft nach starker Saison in Ulm auf erneute Nominierung ins Nationalteam

von Marc Grospitz

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Interview

20 DBB-JJournal 14 / April 2010

ner Entwicklung gemacht, die ich mir selbst,aber auch die sportliche Leitung der Ulmersich vorgestellt haben. Ich fühle mich wirklichwohl.

Aber sportlich musste Ulm umdenken. Dertolle Einzug in die Play-offs in der vergange-nen Spielzeit konnte nicht bestätigt werden.Ist das ein Wehrmutstropfen?Nein, nicht wirklich. Sicherlich ist das sportli-che Abschneiden nicht hundertprozentig be-friedigend. Man möchte immer mehr. Aber eswar allen Beteiligen von vorneherein klar,dass es eine schwere Saison wird. Die Mann-schaft stand zum Saisonstart vor einem kom-pletten Umbruch. Ulm ist als Verein halt nochnicht in der Lage, Leistungsträger, besonderswenn sie überragend spielen, langfristig zubinden. Doch für einen Neuaufbau hat esganz gut funktioniert, mit Höhen, aber auchTiefen. Am Ende hat es zum sicheren Klas-senerhalt gereicht, und ich glaube, dass unse-re Fans besonders bei den Heimspielen zu-meist auf ihre Kosten gekommen sind.

Mit dem Umbruch fand mit Robin Benzingauch ein langjähriger Weggefährte aus denDBB-Nachwuchsteams den Weg nach Ulm.Hatten Sie Anteil an seiner Entscheidung nachUlm zu kommen?Ich glaube ja! Ich habe ihn mit überzeugt, habeihm Ulm gezeigt und viel berichtet. Und so, wiees aussieht, war es auch für ihn die richtige Ent-scheidung. Er genießt sehr großes Vertrauenbei Taylor und bekommt viel Anteile.

Die Mannschaft in Ulm ist recht jung. Wirddarauf nun aufgebaut? Bleibt die Mann-schaft zusammen?Da bin ich wahrscheinlich der falsche An-sprechpartner. Geplant ist das sicherlich. Unddie meisten Spieler haben, genau wie ich,noch Vertrag. Aber man weiß ja nie was pas-

Bei der Teampräsentation im vergangenen Sommer beim Supercup in Bamberg war die Basketball-Welt von PerGünther (Foto oben: 3. v.l.) noch in Ordnung. Kurz darauf brach sich der Playmaker beim Länderspiel in Bonn der Fußund verpasste die EM in Polen. Zum Glück konnte er das Trikot des Ulmer BBl-Ligisten aber wieder übberraschendschnell überstreifen.

Foto: DBB/Camera 4

Zur Person

Per Günther wurde der Basketball sozusa-gen in die Wiege gelegt. Sowohl Mutter alsauch Vater gingen hochklassig auf Korbjagdund so fand auch der gebürtige Hagenerden Weg früh unter die Bretter. Über denBBV Hagen kam er zu Phoenix Hagen undspielte dort in der NBBL und zugleich in derPro A. Parallel durchlief er alle Nachwuchs-teams des Deutschen Basketball Bundesund nahm sowohl für die U16 als auch fürdie U18 und die U20 an den Nachwuchs-Europameisterschaften teil. 2006 stand erzudem u.a. gemeinsam mit Tim Ohlbrecht,Robin Benzing und Philipp Schwethelm imdeutschen AST-Kader.

Zur Saison 2008/2009 wechselte er zuratiopharm Ulm in die BBL und wurde dortgleich zum Rookie des Jahres gekürt. Esfolgte im Sommer die erste Nominierungfür die A-Nationalmannschaft vonBundestrainer Dirk Bauermann. Nach demüberstandenen Mittelfußbruch im vergan-genen September knüpfte Günther in derBeko-BBL aber dann da an, wo er in derSaison zuvor aufgehört hatte. Er avancier-te in der laufenden Saison zumLeistungsträger mit durchschnittlich 6,3Punkten, 2,5 Assits und 1,7 Rebounds inknapp 25 Spielminuten.

Foto: ratiopharm Ulm/Hoffmann

siert. Wünschenswert wäre aber ein wenigKontinuität. Und ich glaube auch daran.

Und dann führt Per Günther als Starting-Five-Playmaker ratiopharm Ulm in der kom-menden Saison zurück in die Play Offs?Nette Vorstellung. Warum nicht? Die Mann-schaft hat noch viel Entwicklungspotential.Der Verein auch!

Und Per Günther ebenfalls!? In Ihrer erstenBBL-Saison waren sie „Rookie of the year“.Dieses Jahr ein fester Starting-Five-Platz. Dienächste Stufe wäre doch der Teamerfolg mitPer Günther als Leistungsträger!?Ja, das ist das Ziel. Freilich muss ich mich aberauch noch weiter entwickeln. Ein Schritt wäreda sicherlich, diese Saison mit ähnlich gutenDaten zu bestätigen und noch ein wenigmehr Konstanz in meine Leistung zu bringen.

Und wie sehen Ihre weiteren Karrierepla-nungen aus? Können Sie sich ein Engage-ment im Ausland vorstellen oder träumenSie gar von der NBA?Natürlich habe ich viele Träume, aber auchklare Vorstellungen. An die NBA denke ichderzeit nicht wirklich. Ausland? Warumirgendwann mal nicht? Aber derzeit ist daskein Thema. Ich fühle mich in Ulm sehr wohl,und mein vorrangiges Ziel ist es, mich alsdeutsches Gesicht in der BBL zu etablieren.Danach sehe ich mal weiter.

Die Saison neigt sich jetzt dem Ende zu. DiePlay Offs wurden verpasst. Sie haben dem-nächst also ein wenig mehr Zeit. Sicherlichsteht ein Urlaub an, aber sicherlich denkenSie nach der verpassten EM-Teilnahmebereits an den kommenden Sommer unddie Nationalmannschaft mit Bundes-trainer Dirk Bauermann!Ja freilich! Der Sommer verspricht wie-der viel Spannung. Erst mal war es tollzu hören, dass wir die wild card für dieWeltmeisterschaft in der Türkei erhal-ten haben. Die gibt die nötige Pla-nungssicherheit. Jetzt hoffe ich, dassich die Chance bekomme, dabei zusein!

Wie sehen Sie Ihre Aussichten vonBauermann wieder nominiert zu wer-den? Stehen Sie im Kontakt mit demBundestrainer.Immer mal wieder habe ich Kontakt, bekom-me auch die eine oder andere SMS. Ich rech-ne auf jeden Fall mit einer Einladung zurVorbereitung. Warum auch nicht, denn ichbin ja nicht schlechter geworden, habe mehrSpielanteile in der BBL und ein Jahr mehrErfahrung. Aber einen Platz im WM-Kaderhabe ich damit noch lange nicht sicher.

Aber Sie würden gerne nomi-niert?Was für ein Frage! Natürlich, dieJungs, die vergangenes Jahr inPolen dabei sein durften, warenhellauf begeistert. So was möchteich auch erleben. Fakt ist aber,dass die Spieler des EM-Kaders einklein wenig die Nase vorn haben.Und Fakt ist auch, das hat nicht zu-letzt die EM gezeigt, dass das Ni-veau der Mannschaft sehr hoch ist.Und die Konkurrenz wird dieses Jahrnoch größer sein. Es rücken immer mehrjunge deutsche Spieler nach. Und die EM-Teilnehmer, aber auch die Spieler, die kurzzuvor noch durchs Sieb gefallen sind, spie-len in diesem Jahr in der BBL eine sehr vielgrößere Rolle. Sie dürfen sich alleHoffnungen machen. Ich bin mirsicher, dass die Bundes-trainer die Qual derWahl haben.Aber dassehe ichabsolut

positiv. Daskann nur gut fürden deutschen Bas-ketball sein. Ich persön-lich werde den Konkurrenz-kampf auf jeden Fall sehr ger-ne aufnehmen und freue michauf den Sommer.

Foto: DBB/Camera 4

in ereignisreicher Sommer steht derdeutschen Herren-Nationalmannschaftunter Bundestrainer Dirk Bauermann

bevor. An dessen Ende steht als Höhepunktdie Teilnahme an der Basketball-Weltmeis-terschaft vom 28. August – 12. September2010 in der Türkei, die durch die Vergabeeiner der vier Wildcards an Deutschlandmöglich wurde.

Zur Vorbereitung auf die WM absolvieren dieING-DiBa-Korbjäger eine umfangreiche Vor-bereitung, die sie natürlich auch in deutscheHallen führt. Die deutschen Basketballfansdürfen sich in diesem Sommer auf besondersattraktive Gegner freuen. Doch der Reihenach: ein erstes Treffen der Nationalspielerist für den 10./11. Juli in Hamburg geplant,wenn die Mannschaft eingekleidet wird, eini-ge PR-Termine absolviert und im Rahmen desFinal-Wochenendes der U17-WM in derSporthalle Hamburg auftritt und die Spie-le der deutschen Youngster verfolgt.

Direkt von Hamburg aus erfolgt dieAbreise ins Trainingslager auf Mal-lorca, wo bis zum 22. Juli 2010 dieGrundlagen in konditioneller undtaktischer Hinsicht gelegt wer-den. Wenige Tage später wirdes dann erstmals „ernst“für das DBB-Team, dasvom 30. Juli – 1. August2010 an einem Tur-nier in Leiden/Niederlande

teilnimmt und dort auf die Gastgeber, Belgienund Schweden trifft. Weiter geht es miteinem hochklassig besetzten Turnier auf

Zypern (6.-8. August 2010), bei dem nebender deutschen Mannschaft auch Griechen-land, Kroatien und Russland am Start sind.

Anschließend begrüßt Deutschland die WM-Teilnehmer aus Kroatien, Litauen und derTürkei zum 22. Supercup vom 13.-15. August2010 in der Bamberger JAKO Arena. Gelingtes der deutschen Auswahl, dieses internatio-nal renommierte Turnier zum zweiten Malnach 2004 (ebenfalls in Bamberg) zu gewin-

nen? Acht Jahre ist es her, dass es

einen Doppel-Länderspiel-tag der deutschen A-Nationalmannschaften

vor eigenem Publikum ge-geben hat (am 23. No-vember 2002 wurden in

Dessau die beiden EM-Qualifikationsspiele

Deutschland–Israel bei den Da-men (76:64) und Deutschland –

Zypern bei den Herren(94:42) ausgetragen). Zur

Wiederholung die-ses „Vergnügens“kommt es am 20.August 2010 im

GERRY WEBERSTADION in

Halle/ West-falen,

wenn zunächst die DBB-Damen ihr EM-Qualifikations-spiel gegen die Slowakische Re-publik austragen und anschließenddie männlichen DBB-Akteure WM-Teilnehmer Puerto Rico auf Herz undNieren prüfen. Auf die gleiche Partie dür-fen sich zwei Tage später dann auch dieZuschauer im Bonner Telekom Dome freuen.

Am 25. August 2010 erfolgt die Abreise desDBB-Tross ins türkische Kayseri, wo ab dem28. August die WM-Vorrunde gegen Argenti-nien, Serbien, Australien, Angola und Jor-danien auf dem Programm steht.

Viel Lob erhielt die neuformierte deutscheMannschaft im vergangenen Sommer, als siesich mit couragierten Auftritten in die Herzender Basketballfans spielte und trotz des Aus-scheidens in der EM-Zwischenrunde für über-wiegend positive Schlagzeilen sorgte. Wel-ches Team Headcoach Dirk Bauermann imSommer 2010 auf das Feld schicken kann,wird sich in den kommenden Wochen undMonaten zeigen. Ziel ist es, die „jungen Wil-den“ wie Robin Benzing, Elias Harris, LuccaStaiger, Tim Ohlbrecht oder Tibor Pleiß ge-meinsam mit den NBA-Stars Dirk Nowitzkiund/oder Chris Kaman aufzubieten. In jedemFall kann sich das DBB-Publikum auf einehochinteressante und hochmotivierte deut-

sche Basketball-Nationalmannschaft „ge-fasst“ machen.

Informationen zu Tickets, Vorschauenauf die Spiele uvm finden Sie auf der

DBB-Website www.basketball-bund.de

Christoph Büker

DBB-Herren im WM-Sommer fünf Mal vor eigenem PublikumDeutsche Fans dürfen sich auf tolle Gegner freuen

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NationalTeams

WM-VorbereitungSpielzeiten und -reihenfolge beim Supercup folgen zu einem späteren Zeitpunkt.

Freitag, 13. August 2010 – Sonntag, 15. August 2010Basketball-Supercup mit Deutschland, Kroatien, Litauen und der Türkei

Freitag, 20. August 2010Deutschland – Puerto Rico in Halle/Westf.

Sonntag, 22. August 2010Deutschland – Puerto Rico in Bonn

WM-Vorrunde(jeweils deutsche Zeit und

LIVE in Sport1 !)

Samstag, 28. August 201020:30 h: Deutschland – Argentinien

Sonntag, 29. August 201018:00 h: Serbien – Deutschland

Montag, 30. August 201018:00 h: Australien – Deutschland

Mittwoch, 1. September 201018:00 h: Deutschland – Angola

Donnerstag, 2. September 201020:30 h: Jordanien –Deutschland

Robin Benzing ist einer der „jungen Wilden“, die bewei-sen wollen, dass ihre starken Leistungen bei der EM20090 in Polen keine Eintagsfliege waren.

Foto: DBB/Camera 4

22 DBB-JJournal 14 / April 2010

uropameisterschaft 2011 in Polen heißtdas große Ziel der Damen-National-mannschaft. Um erstmals nach 2007

wieder auf internationalem Parkett dabeisein zu dürfen, muss das Team vonBundestrainer Imre Szittya in diesemAugust in der Qualifikationsgruppe gegenGroßbritannien, die Slowakei und dieUkraine einen der ersten beiden Plätzeerspielen.

Bereits im vergangenen Sommer nutztenTrainer und Team die Ligapause, um durchdie Teilnahme an internationalen Turnierenin Portugal, Bulgarien und den Niederlandendie ersten Schritte Richtung erfolgreicher EM-Qualifikation zu gehen. Die guten Leistungenund zwei gewonnene Turniere in Folge stär-ken den DBB-Damen für die anstehendenAufgaben den Rücken.

Um das Team ideal auf die wichtigen Qualifi-kationsspiele einzustimmen, bestreiten die

Deutschen am 27. Juli 2010 ein erstes Test-spiel in Borken. Gegen die Niederlande gehtes für die ING-DiBa-Korbjägerinnen vor allemdarum, die taktischen Vorgaben des Bundes-trainers einzustudieren. Des Weiteren ist fürden 31. Juli 2010 ein Freundschaftsspiel ge-gen Belgien geplant.

Besonders in den jeweiligen Heimspielen derQualifikationsrunde (Hin- und Rückspiel), dieinnerhalb einer Woche ausgetragen werden,hoffen die DBB-Damen auf die lautstarke Un-terstützung der deutschen Fans. Am 17. Au-gust 2010 geht es in Wolfenbüttel gegenGroßbritannien. Das britische Team hat mitJohn Maher einen exzellenten Trainer ver-pflichtet, der die Mannschaft mit Blick auf dieOlympischen Spiele im eigenen Land neuausrichten soll. Beim letzten Vergleich im Jahr2008 war die Bilanz beider Mannschaftenausgeglichen. Nach einer 59:61-Niederlage inSaarlouis setzten sich die deutschen Basket-ballerinnen in Cardiff mit 74:72 durch.

Am 20. August 2010 treffen die Damen dannin Halle im Rahmen eines Doppelländerspielsmit den Herren auf die spielerisch starke Slo-wakei. Angeführt von der überragenden Play-makerin Zsusanna Zirkova gelten die Slowa-kinnen als Gruppenfavorit.

Im anschließenden Spiel gegen die Ukraine am23. August 2010 (geplant in Berlin) hat dasSzittya-Team noch eine Rechnung zu beglei-chen. In der Zusatzqualifikationsrunde für dieEM 2009 fügten die Osteuropäerinnen denDeutschen eine schmerzliche 47:73-Niederla-ge zu und verhinderten so letztendlich diedeutsche EM-Teilnahme.

Tickets sowie weitere Infos auf www.basketball-bund.de

Elisabeth Kozlowski

DBB-Damenheiß auf EM 2011 in Polen

Devise: Zurück auf das internationale Parkett

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DBB-JJournal 14 / April 2010 23

Alexandra Müller spielt in denPlanungen von BundestrainerImre Szittya eine große Rolle.

Foto: Schöning

NBBL/JBBL/WNBL

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ei der NBBL-Premiere 2007 jubeltebeim TOP4 in Paderborn das TeamAlba Urspring, das ein Jahr später sei-

nen Titel erfolgreich in Langen verteidigte.Der große Traum vom Triple erfüllte sichfür die Klosterschüler aus Schelklingen abernicht, 2009 triumphierte Alba Berlin vorheimischer Kulisse.

Die Frage, wer nun die Deutsche Meister-schaft 2010 feiern darf, wird am 15. und 16.Mai in Bamberg beantwortet, wo das TOP4 inder 6.800 Zuschauer fassenden JAKO Arenaausgetragen wird. Damit aber noch nicht ge-nug, denn parallel zum U19-Spektakel wird inBamberg erstmalig auch der JBBL-Meistergekürt.

Mit der Aussrichtung der größten Talent-schau des nationalen Jugendbasketballsbeauftragte die NBBL-GmbH die Franken1st,unter dessen Dach seit 2007 insgesamt achtVereine junge deutsche Talente entwickeln.Darunter auch der „NBBL-Dauerbrenner“ TSV

Breitengrüßbach, der wie die „Urspringer“,bislang immer den Sprung unter die bestenVier schaffte.

„Unabhängig von der Besetzung der teilneh-menden Mannschaften spekulieren wir aufmehrere tausend Zuschauer bei den Final-spielen“, sagt Thomas Meyer, der bei Fran-ken1st als Leiter Öffentlichkeitsarbeit fun-giert. Gleichwohl sieht er den Veranstalterlängst bestens gerüstet. Die intensiven Vor-bereitungen, die in Zusammenarbeit mit demTSV Breitengrüßbach bewältigt wurden, ver-liefen aus seiner Sicht reibungslos.

„Wir gelten als eines der führenden Jugend-programme in der Republick und haben be-reits gezeigt, dass wir in der Lage sind, Veran-staltungen mit einer derartigen Organisa-tionsstruktur zu meistern“, verweist Meyerunter anderem auf zahlreiche internationaleJugendturniere, den BBL-Pokal, der bereitseinmal in Bamberg stattfand und den DBB-Supercup, der in diesem Jahr ebenfalls noch

ALBA-Coach Henrik Rödl weiß bereits wie es sich anfühlt, vor heimischer Kulisse den NBBL-Titel zu holen. 2009 bezwang sein Team im Finale von Berlin die Paderborn Baskets mit 75:70.Foto: DBB/Camera 4

NBBL-Talentshow sucht vierten Titelträger in Bamberg

JBBL-TTeams feiern parallel Top4-PPremiere

WNBLIn der ebenfalls neu gegründeten weiblichenU17-Nachwuchsbasketball-Bundesliga (WNBL)gingen insgesamt in vier Divisionen (Nord, West,Mitte, Süd) 28 Mannschaften an den Start. Inden Viertelfinal-Playoffs (Hin- und Rückspiel)setzten sich das Team Mittelhessen, Rhein-MainBaskets Langen, TV Saarlouis und SV HalleJunior-Lions durch und ermitteln nun beim TOP4des ausrichtenden TSV Hagen 1860 den erstenDeutschen Meister (1./2. Mai).

WNBL-Viertelfinale/Hinspiele:Team Mittelhessen – TSV Nördlingen 61:63Rhein-Main Baskets – TSV Hagen 82:66TV Saarlouis - Herner TC 65:55TuS Lichterfelde - SV Halle Junior-Lions 49:73

WNBL-Viertelfinale/Rückspiele:TSV Nördlingen – Team Mittelhessen 56:61TSV Hagen – Rhein-Main Baskets 86:91Herner TC – TV Saarlouis 51:82SV Halle Junior-Lions – TuS Lichterfelde 100:52

Top4-Turnier Samstag Halbfinale (16 Uhr/ 18:30 Uhr)Rhein-Main Baskets - SV Halle Junior-Lions (16 Uhr),Team Mittelhessen – TV Saarlouis (18 Uhr)Sonntag: Spiel um Platz drei (11 Uhr), Finale (13.30 Uhr), Siegerehrung (15.45 Uhr).

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über die Bühne geht. Aber nicht nur dieserGrund gab für ihn den Ausschlag pro Bam-berg. „Wir sind eine Basketballhochburg mitlanger Tradition. Es gibt in dieser Region einebreite Basis von fachkundigen Fans.“ Darüberhinaus gibt Meyer zu bedenken, dass dieWeltkulturerbestadt Bamberg grundsätzlichimmer ein attraktives Reiszeil für potenzielleBesucher darstellt.

Die Eckdaten für das Turnier sehen folgendenAblauf vor. Alle Teilnehmer reisen am Freitag(14. Mai 2010) an und werden, nachdem siedie umliegenden Hotels bezogen haben, trai-nieren. Erst die JBBL-Teams (16 bis 17:30Uhr), dann die NBBL-Teams (18 bis 19:30Uhr). Anschließend soll dann ein gemeinsa-mer Grillabend (ab 20:30 Uhr) die Basketbal-ler noch einmal auf andere Gedanken brin-gen. Ernst wird es schließlich am Samstag,wenn in den Halbfinals, JBBL (12:30 Uhr/15Uhr) und NBBL (17:30 Uhr/20 Uhr), die Fina-listen ermittelt werden. Am Sonntag steigtdann der Höhepunkt. Erst wird der JBBL-Titel-träger gesucht (11 Uhr), dann der NBBL-Champion (13:30 Uhr). Darüber hinaus stehtam Samstag (9 bis 15:30 Uhr) und Sonntag (9bis 12:30 Uhr) eine NBBL Coach-Clinic aufdem Programm.

Thorsten Jordan

NBBL/JBBL/WNBL

DBB-JJournal 14 / April 2010 25

TOP4-Finale in Bamberg

Zwei Endspiel-Teilnehmer für das TOP4-Finale 2010 in Bamberg (15./16.) stehenfest. Jubeln durften nach dem ViertelfinaleTitelverteidiger Alba Berlin und die FrankenHexer, die überraschend den großen Traumdes TSV Breitengüßbach, der eigentlich vorheimischer Kulisse zum ganz großen Wurfausholen wollte, zerstörten. Nachsitzenmüssen die Paderborn Baskets gegen Bre-merhaven und auch das Team Alba Urspringgegen Ludwigsburg. Die jeweils alles ent-scheidenden dritten Spiele finden am 2. Maistatt.

Ebenfalls in Bamberg im Fokus stehen dieU16-Talente der JBBL-Liga, die ihre Pre-mieren-Saison im Herbst 2009 mit 56 Mann-schaften in acht Divisionen in Angriff nah-men. Eine richtige Entscheidung des DBB,denn die neue Liga, die als weiterer elemen-tarer Baustein der Nachwuchsförderung insLeben gerufen wurde, scheint eine ähnlicheErfolgsstory wie die NBBL zu schreiben.Manche Standorte entpuppten sich alsechte Zuschauermagneten, teilweise wur-den die Begegnungen von bis zu 400 Fansbesucht. Nach der Vorrunde qualifiziertensich 24 Mannschaften für die Hauptrunde (4Gruppen). Jeweils der Erste- und Zweiplat-zierte schaffte dann den Einzug in zwei

regionale TOP4-Turniere (Nord/4 Teams undSüd/4 Teams). Wiederum die erst- undzweitplatzierten Teams jeder Gruppe quali-fizierten sich schließlich für das TOP4. BeimSüdgipfel, als Ausrichter fungierte TeamAlba Urspring, holten der TSV Breitengüß-bach und das Team Urspring zum ganz gro-ßen Wurf aus, beim Gastgeber IBBA Berlinim Norden durften schließlich die Haus-herren und Alba Berlin feiern.

NBBL-Viertelfinale/Playoffs-NordAlba Berlin - Leverkusen 2:0 (91:61, 72:57)Paderborn – Bremerhaven 1:1 (84:58, 82:87)

NBBL-Viertelfinale/Playoffs-SüdAlba Urspring – BBA Ludwigsburg 1:1 (77:52, 48:64)Breitengüßbach – Franken Hexer 0:2 (57:60, 54:60)

JBBL (TOP4-Nord):IBBA Berlin – Metropol Baskets (64:52), SG Köln –ALBA Berlin (52:61), SG Köln – Metropol Baskets(86:87), ALBA Berlin – IBBA Berlin (69:38), Metro-pol Baskets – ALBA Berlin (67:72), IBBA Berlin – SGKöln (74:64)

JBBL (TOP4-Süd):Team Urspring – Gießen (99:81), Breitengüßbach– BC Rhein-Neckar (71:58), Breitengüßbach –Gießen (82:63), Team Urspring – BC Rhein-Neckar(69:61), Gießen – BC Rhein-Neckar (90:83), TeamUrspring – Breitengüßbach (59:67).

In der JAKO Arena des Bundesligisten Brose Baskets Bamberg, dieinsgesamt 6.800 Zuschauer fasst, wird nicht nur der NBBL-Champion gekürt, sondern erstmalig auch der JBBL-Meister.

Foto: Franken1st

s ist außergewöhnlich - und allein dasschon macht es für Jugendliche interes-sant: Mitternachtsbasketball oder

Midnight-Basketball, eine Erfolgsgeschichte,die Mitte der 80er Jahre in den USA starte-te und mittlerweile weit mehr als einepunktuelle Beschäftigungsmaßnahme für„gefährdete“ Jugendliche ist. Auch inDeutschland findet das Projekt zunehmendmehr Befürworter und Anhänger. Doch worin liegen die Attraktoren und diepädagogisch-psychologischen Effekte desMitternachtsbasketballs?

Zur Historie

Die Wurzeln finden sich in US-amerikani-schen Großstädten, die trotz z.T. leerer Kas-sen versuchten, für „gefährdete“ Jugendlicheein attraktives Freizeitangebot zu schaffen,das deren Befindlichkeit entsprach. Die Stadt-väter sahen viele, vornehmlich männliche Ju-gendliche, die ohne Schulabschluss, ohneArbeit und ohne Perspektiven in den Ghettosder Großstädte „herumhingen“, sich lang-weilten und fast zwangsläufig auf „dummeGedanken“ kamen. Und gleichzeitig standendie Sporthallen – gerade in den Nachtstun-

den – leer. Nachdem die Sportart Basketballgerade bei Jugendlichen dieser Klientel nachwie vor eine hohe Akzeptanz genießt, ent-stand die Idee und auch die Umsetzung, dassgerade in den Stunden nach 22 Uhr die Hallenfür die Jugendlichen geöffnet und Basketball-events organisiert wurden.

Und siehe da, der Erfolg war verblüffend.Nach anfänglich vorsichtiger Akzeptanzwuchs die Beliebtheit stetig, so dass in derFolge sogar eine Mitternachts-Basketball-Liga(„Chicago Midnight-League“) gegründet wur-de. Neben der ungeahnten Resonanz war dasBemerkenswerteste: Es gab keine Randale,Schwarze und Weiße, Jugendliche unter-schiedlichster Provenienz bezüglich Ausbil-dung und Bildung fanden über Basketball ei-ne Plattform zu einem innovativen Gemein-schaftserlebnis mit einer Vielzahl positiverBegleiterscheinungen.

Anfang der 90er Jahre kam Mitternachtsbas-ketball nach Deutschland, wo zunächst inKöln erste Mitternachts-Streetballturnierestattfanden. Mittlerweile werden in verschie-denen deutschen Großstädten entsprechen-de Events organisiert.

Da Jugendliche immer häufiger und immerfrüher in gesellschaftliche Schieflagen gera-ten, müssen Erlebnis- und Lerngelegenheitenfür sie geschaffen werden, die ihre Trieb- undAggressionspotenziale kanalisieren helfen.Fast zwangsläufig rückt der Mitternachtsbas-ketball in den Fokus möglicher Maßnahmen,was folgende Forschungsfrage nahelegt:Auf welche Weise können sich erhoffte posi-tive Effekte durch die Teilnahme an Mid-night-Basketballevents einstellen?

Die nebenstehende Betrachtung (Fallbeispiel)versucht nun in einem synergetischen Ver-fahren, faktische bzw. situative Gegebenhei-ten (Besuch eines Mitternachtsbasketball-Events) analog und kausallogisch mit mög-lichen Konsequenzen bzw. Effekten zu ver-knüpfen. Dabei werden authentische Äuße-rungen von Beteiligten (Peter Herkenrath,Organisator von Midnightevents; Lars Schu-macher, jugendlicher Mitternachtsbasketbal-ler) einbezogen.

Mitternachtsbasketball kann also eine Viel-zahl pädagogisch-psychologischer Anknüp-fungspunkte bieten, welche zwar nicht zwin-gend in jeder Ausübung Wirksamkeit im per-sonalen Bereich erzielen. Es werden aber An-stöße und „Initialzündungen“ geliefert, dieauf Grund der spezifischen Gegebenheitendes Midnightbasketballs die Jugendlichen er-reichen können.

Pädagogische Effekte des Mitternachtsbasketballs

Dass der Mannschaftssport das Erlernen sozi-aler Kompetenzen begünstigt, ist bereits seitLängerem bekannt. „Mitternachtsbasketballist insofern etwas Besonderes, weil dort einhoher Grad an Selbstorganisation notwendigist“, sagt der Midnighter Lars Schumacher.Der Event fordert selbstverantwortlichesHandeln ein. Die Teilnehmer müssen selbstInitiative ergreifen. Sie entwickeln damit dieFähigkeit und Bereitschaft zu zwischen-menschlichen Verhaltensweisen. Peter Her-kenrath meint sogar: „Die Jungs wollen spie-len. Die wissen genau: wenn es Ärger gibt,

in die ZoneWorin liegt der „Mehr-WWert“ des Mitternachtsbasketballs?

von Prof. Dr. Stefan Voll (Leiter der Forschungsstelle für angewandte Sportwissenschaft Bamberg)und Dirk Bauermann (Trainer der deutschen Basketball-Nationalmannschaft)

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Blickpunkt

Von der schiefen Bahn

kann keiner mehr spielen. Klingt fast zu ein-fach; vielleicht funktioniert es gerade des-halb. Als Schiedsrichter muss ich kaum ein-greifen. Die meisten Jugendlichen entschuldi-gen sich sofort für ihre Vergehen – alles inder Sporthalle verläuft fair und respektvoll.“

Resultat ist ein sozial akzeptabler Kompro-miss zwischen den eigenen Bedürfnissen ei-nerseits und Normalanforderungen bzw.Fremdbedürfnissen andererseits. Im Idealfallwird ein tragfähiges Wertesystem aufgebaut.Diese wichtigen Handlungsqualifikationenrespektive Schlüsselkompetenzen, die im all-täglichen Leben oft nur rudimentär ausgebil-det werden, können persönlichkeits- undidentitätsbildend wirken.

Die Effektoren des Mitternachtsbasketballsbesitzen also neben vielen anderen Attrakto-ren (wie beispielsweise Freiwilligkeit, Selbst-management, Abgrenzung/Profilierung undBasketball als innovatives Event) ein Poten-zial zur Veränderung, nämlich persönlicheSchieflagen zu begradigen und eine Neuaus-richtung anzubahnen. Die vielen pädago-gisch-psychologischen Ansatzpunkte qualifi-zieren den Sportevent, bei dem ein oder an-deren Teilnehmer die „Rolltreppe abwärts“zu stoppen und sie von der „schiefen Bahn“in die „Zone“ eines neuen Lebensentwurfeszu führen.

Der Beitrag ist in voller Länge auf der Seitedes Universitätssportzentrums Bamberg zufinden:http://www.uni-bamberg.de/sport/ news_sport/mitternachtsbasketball_bauer-mannvoll/

Literatur:

Cube, Felix v.: Fordern statt Verwöhnen, Die Erkenntnisse der Verhaltensbiologiein der Erziehung, 16. Aufl. Piper: München 2007, S. 137.

Pühse, U.: Kindliche Entwicklung und soziales Handeln im Sport. Schorndorf:Hofmann 2004.

Baumann, S.: Psychologie im Sport. Aachen: Meyer & Meyer 2006.

Blickpunkt

Fallbeispiel Begleiten wir also (-sagen wir-) Kevin bei seinemersten Besuch eines Midnight-Basketballeventsund schließen den konkreten Situationsbeschrei-bungen („Was geht?“) die entsprechenden päda-gogisch-psychologischen Begleitphänomene(„Warum geht´s und was bringt´s?“) an.

Kevin ist siebzehn Jahre alt, aufgewachsen inKöln/Neubrück, vor einem Jahr ohne Abschlussvon der örtlichen Hauptschule geflogen, hat keineLehrstelle gefunden, lebt meist bei seiner alleiner-ziehenden Mutter oder bei Freunden und istschon wegen diverser Vergehen mit dem Jugend-gesetz in Konflikt geraten. In seinem Freundes-kreis werden die herrschenden Wertvorstellungenvom Recht des Stärkeren und von fragwürdigenPseudo-Erfolgsphilosophien bestimmt. SeinFreund Marc fragt Kevin, ob er nicht Lust hätte,Freitagnacht um 23 Uhr mit in die alte Sporthalledes Stadtviertels zu kommen. Er habe von einer„geilen Basketballsession“ gehört.…

Was geht?Kevin willigt erst nach mehreren Überredungs-versuchen ein und sein Kumpel Marc holt ihn anbesagtem Abend um 22.30 Uhr ab. Kevinschnappt sich seine bedenklich verwaisten Turn-schuhe und macht sich mit Marc auf den Weg.Skeptisch und unbehaglich betreten beide dieHalle.

! Warum geht´s und was bringt´s? Es brauchteines Anstoßes: Nihil fit sine causa (Nichts ge-schieht ohne Grund!) Um Handlungen in Gang zusetzen, sind Jugendliche heutzutage nicht zuletztdurch die Einflussnahme der Medien fast aus-schließlich auf Impulse „von außen“ angewiesen.

Eigentlich hatten sie mit Sport in der Schule nieviel am Hut und der Sportunterricht war jedes Maleine Qual. Aber die Mischung aus Ungezwungen-heit und Coolness macht sie neugierig.

Aus riesigen Lautsprechern dröhnt cooler Soundund niemand droht mit dem Zeigefinger oder mal-trätiert eine Trillerpfeife, nur weil Sporttaschenherumstehen oder wegen kleinerer Verstößegegen die Hallenordnung.

! Coolness/ LockerheitHier werden die Impulse zu einer gelassenen (oderlässigen), nonchalanten, kühlen, souveränen, kon-trollierten und nicht nervösen Stimmung vielleichtsogar Geisteshaltung gegeben. In Konfliktsitua-tionen „kühlen Kopf“ zu bewahren, ist besondersfür das Klientel der Midnight-Basketballer ein ele-mentarer Lernzugewinn.

! Ausräumen von VorbehaltenAllport empfiehlt, durch gemeinsame TätigkeitenVorurteile gegenüber Dritten zu überwinden. Sei-ner Ansicht nach reicht es nicht, sich über betref-fende Personen zu informieren.

„Cool, Mann.“ Dabei kennen Marc und Kevin eini-ge der Jugendlichen aus diversen Grabenkämpfenaus der Vorstadt, aber „schau mer mal“ … „DieKlamotten von den Typen sin schon ma cool undwenn wir keinen Bock mehr haben, hau‘n wir ab.“

Einer mit Ball schlendert auf Kevin zu und fragt, obsie nicht Lust hätten ein paar Würfe zu machen.Und vielleicht ein Drei-gegen-Drei. Kurzes Zögern,Blicke austauschen, Schuhe schnüren und los...

! Vom Zögern zum HandelnEntscheidung meint hier die bewusste Entschei-dung zwischen Alternativen oder mehreren beste-henden Varianten anhand eigener Präferenzen.Damit wird deutlich, in welches Feld sich der jungeMidnighter hineingestellt sieht und zwischen wel-chen Optionen er wählen kann und muss: Auf Vor-behalten beharren oder über den eigenen Schat-ten springen, spielen oder verharren, Nähe oderDistanz. Bei der Entscheidungsfindung sind dieFolgen handlungsleitend, was wiederum voraus-setzt, dass der Spieler eine Vorstellung von demgenerieren muss, „was er will“.

Immer noch taucht keiner auf, der sagt: „Ihr müsst…!“ Denn sie haben die Wahl. Die Halle ist offenund keiner macht Vorschriften. Da sind wederZwänge noch Verbotsschilder.

Niemand, der sagt: „So spielen und nicht anders!“Und sie nehmen sich einen Basketball aus derleicht angerosteten Ballkiste und werfen Körbe –ohne Lehrer, ohne Noten.

Wird auf der folgenden Seite fortgesetzt...

Blickpunkt

28 DBB-JJournal 14 / April 2010

Fortsetzung...

! ReflexionsprozesseDie Notwendigkeit, sich für oder gegen ein Spiel,für oder gegen einen Spielpartner zu entscheiden,impliziert die Notwendigkeit, über sich selbst nach-zudenken, sowohl über die eigenen Vorurteile undRollen, als auch über Wertvorstellungen, die dasMidnightevent von jedem einfordert. Plötzlichmuss der Jugendliche in sich hineinhorchen. DieNotwendigkeit, in sich selbst einen kompetentenGesprächspartner zu haben, führt letztendlich zumAusbau von Dialogkompetenz mit sich selbst.

Langsam löst sich der psychische und physischeRost und gespannt gehen Kevin und Marc in einDrei-gegen-Drei mit den Jungs aus dem Nachbar-viertel. Erkan Burak kommt in ihr Team und nacheinem zögerlichen „Gimme-Five“ kündigt die lauteRapmusik den Spielstart an.

! RollenübernahmeGerade im Mannschaftsport ist die Übernahmeeiner Rolle, aber auch das Rollenverständnis fürdie Funktion der anderen Teammitglieder wieauch des Gegners von elementarer Bedeutung undimpliziert gleichzeitig auch die Fähigkeit der Rol-lendistanz und einer (souveränen) Beurteilung derGesamtsituation.

! Integration: „Förderung eines toleranten Mit-einanders.“ „Ich glaube, dass die ethnischen Vor-behalte, die über den Basketball abgebaut wer-den, auch im Alltag relativiert werden.“ (LarsSchumacher). Herkenrath: „Mitternachtsbasket-ball ist soziale Begegnungsstätte, denn er bringtJugendliche zusammen, die sonst nie miteinandersprechen würden.“

Plötzlich ein hartes Foul, keiner will die Schuld aufsich nehmen und ein Schiedsrichter ist weit undbreit nicht in Sicht. „Eigentlich hab ich ja Recht,aber wenn ich nicht nachgebe, geht es ja nicht wei-ter“, denkt sich Kevin.

! Konfliktlösestrategien: „Die Vermittlung vonDisziplin, Selbstbewusstsein und Selbstbeherr-schung bewirkt eine Einstellungsänderung zurGewalt bei Jugendlichen. Vorhandene Aggressio-nen können kontrolliert ausgelebt werden.“ (Püh-se, U.: 2004)

Doch es soll ja weitergehen … Kevin gibt nach undnimmt das Foul auf sich. Der vermeintlich Gefoultenimmt nach kurzem Zögern das Spiel auf, begleitetvom dem Gefühl, dass es ziemlich cool und vorallem fair war, wie Kevin reagiert hat. Er gibt Kevinim Vorbeigehen einen leichten Klaps und schon beider nächsten fragwürdigen Situation gibt ernach…

! Fairness: … verstanden als das Bemühen, dieRegeln konsequent und bewusst einzuhalten ,sowie den Gegner als Partner zu sehen. Gleich-zeitig meint Fairness aber auch den Spielraum jen-seits der Regelkonformität, ein Bereich der einemoralische Dimension ausweist und vom Spielerselbst ausgestaltet werden muss.

! Empathie („Put yourself in his shoes!“):„… meint Einfühlungsvermögen, indem man dieGefühle des anderen verstehen lernt und das eige-ne Handeln danach ausrichtet.“

Drei Musiktracks später ein kurzer Break: Adrena-lin, Endorphin und Schweiß geben das Gefühl, et-was getan, etwas geleistet zu haben. Und nachkurzer Regenerationszeit der scheue Blick nachneuen Gegnern oder besser: Mitspielern.

! Lernen vom Sport und mit Sport: Dieser „lern-theoretische“ Ansatz weist auf das synergetischeLernpotenzial hin (z.B. interagierendes Miteinan-der). Entweder wird in der sportlichen Betätigungunmittelbar „mitgelernt“ oder vom Sport gehengewisse persönlichkeitsverändernde Impulse auswie Anstrengungsbereitschaft, Durchhaltevermö-gen oder allgemein „Handlungsfähigkeit“ (D.Kurz).

15 Minuten später steht jene Clique rum, mitdenen Kevin und Marc schon mal Zoff hatten. Abernachdem auch Erkan sein Okay gibt, fragen Kevinund Marc wegen eines Drei-gegen-Drei an.

! Soziales Lernen: „…meint die Fähigkeit undBereitschaft zu zwischenmenschlichen Verhal-tensweisen, die zu einem akzeptablen Kompromisszwischen eigenen Bedürfnissen und Normalan-forderungen bzw. Fremdbedürfnissen führen.“(Dettenborn, H.: 1997, S. 188)

„Was wollt ihr denn hier“, brummelt der eine ausder Clique und wendet sich angewidert und skep-tisch ab.

! Rivalisieren: Gerade in der postpuberalen Phasehat das Rivalisierungsmotiv identitätsbildendeFunktion. Rivalität gilt, zusammen mit einem„gesunden“ Ehrgeiz, als notwendige Voraus-setzung und Motor des Erfolgs.

„Ihr braucht wohl eine Abreibung?“ Plötzlich rolltein Basketball zwischen die rivalisierenden Jungs.Kevin nimmt den Ball auf und passt ihn zum Kerlaus der anderen Clique. „Was ist nun, traut ihreuch oder nicht?“

Das Fallbeispiel ist in voller Länge auf derSeite des Universitätssportzentrums Bam-berg zu finden:http://www.uni-bamberg.de/sport/news_sport/mitternachtsbasketball_bauermann-voll/

Bezugspreis:Für Abonnenten jährl. Euro 19,80 inkl. Versandspesen. Für Vereineund Verbände: ab sechsAbonnements Euro 17,80.

DBB-JJournal c/o Deutscher Basketball Bund, Schwanenstraße 6-10, 58089 HagenE-Mail: [email protected]

DDaass DBB-JJournal

iimm AAbbooDBB-JJournal

DBB-JJournal 14 / April 2010 29

ür Furore gesorgt hat U17-National-spieler Malik Müller beim Jordan BrandClassic, dem Aufeinandertreffen der

besten Nachwuchs-Basketballer der Welt.Mit 21 Punkten, fünf Rebounds, zwei Blocksund drei Steals setzte der bullige Guardviele Akzente und begeisterte die knapp10.000 Zuschauer im altehrwürdigenMadison Square Garden. Müller wurde zumwertvollsten Spieler (MVP) gewählt unduntermauerte damit sein Talent mitPerspektive.

„New York war einegroßartige Erfahrungund es hätte wirklichkaum besser laufenkönnen“, war Müller mehr als zufrieden. Unddas, obwohl es zu Beginn des Spiels zunächstgar nicht so gut lief: „Ich war super nervös, alsdas Spiel im Madison Square Garden los ging.Meine ersten beiden Würfe waren auch nichtdrin, aber dann lief es auf einmal richtig gut."

Doch nicht nur die Partie im Madison SquareGarden vor knapp 10.000 Zuschauern war einsensationelles Erlebnis für den Spieler der SGUrspringschule. Mit seiner internationalenMannschaft traf er Basketball-Größen wieDikembe Mutombo, Chris Paul und MichaelJordan. Der Namensgeber des Jordan BrandClassic hat Müller besonders beeindruckt:„Das war schon Wahnsinn, Michael Jordan zutreffen. Ihn umgibt eine ganz besondere

Aura."

Mit vielen tollen Eindrücken ging es fürMalik Müller zurück nach Deutschland,wo er mit noch mehr Elan in die letztenVorbereitungswochen für die U17-WMvom 2.-11. Juli 2010 in Hamburg geht.

Elisabeth Kozlowski

Jordan Brand Classic:

Malik Müller ist MVPTalent mit Perspektive in New York ausgezeichnet

F 24 neue DBB-Talente

Beim diesjährigen Finale von „Talente mit Perspek-tive“ nominierten die Bundestrainer folgendenSpielerinnen und Spieler für die beiden Perspektiv-kader:

JungenLeon Baeck (Köln 99ers), Lars Kamp (Paderborn Bas-kets), Jan-Niklas Wimberg (OTB Oldenburg), Tim vander Velde (Köln 99ers), Kevin Casper (TuS Lichter-felde), Constantin Ebert (Würzburg Baskets), JonasGrof (Basketball Boele-Kabel), Luca Breu (DC Timber-wolves Wien), Lars Berger (TSG Söflingen), Paul Schle-gel (TV Langen/SV Dreieichenhain), Simon Kutzsch-mar (TV Marbach), Oliver Erb (SG Towers).

MädchenMona Kramer (TSV Hagen), Vera König (OldenburgerTB), Leonie Elbert (BSG Ludwigsburg), Sally Burmeis-ter (TuS Lichterfelde), Franziska Hadaschik (ASCGöttingen), Alexandra Wilke (BG 2000), Nele Aha(ASC Göttingen), Paulina Körner (Köln 99ers), AnnikaOtto (SOBA Rhöndorf), Jenny Crowder (BG Göttin-gen), Maj vom Hofe (ASC Göttingen), Emma Stach (BGRotenburg).

as Lob ist noch immer nicht ver-stummt. Und wird es wohl auch nichtso schnell. „Wann immer ich in

Deutschland in Sachen Basketball unter-wegs bin“, lächelt Bernd von der Heide,„dann werde ich ganz oft auf diesenBundestag und diese Rede angesprochen.“Es war im Frühjahr 2008, als derBasketballverband Sachsen-Anhalt um sei-nen Präsidenten von der Heide in der altenanhaltinischen Residenzstadt Dessau zumDBB-Bundestag lud – und sich damit dreiTage lang unwiderruflich im Gedächtnis derdeutschen Korbballszene verewigte.

Nicht nur, dass der BVSA als einer der klein-sten Verbände des Landes sowohl die struk-turellen als auch die wirtschaftlichen Rah-menbedingungen, die ein Bundestag mit sichbringt, bestens meisterte – es war vor allemdie Art und Weise, wie man die Veranstaltungdurchführte. Dazu trug auch von der Heidebei, der mit seiner launigen und trotzdemtiefgründigen Begrüßungsrede für unvergess-liche Augenblicke sorgte und damit auch sehrtreffend seinen Verband charakterisierte.

„Wir werden mit den großen Verbänden niemithalten können“, sagt Bernd von der Heide,„aber wir werden geschätzt und respektiert.“

Natürlich ist der negative Trend in derMitgliederentwicklung auch am BVSA nichtvorbeigegangen. Ein Bundesland, das Jahr fürJahr wie kaum ein zweites von der Abwande-rung junger Menschen betroffen ist undimmer mehr überaltert, kann diese gesell-schaftlichen Prozesse auch im Sport nurschwer kompensieren. „Doch wir versuchenes und können stolz sein auf alle die, die da-bei anpacken“, sagt Bernd von der Heide.

In den vergangenen Jahren hat der Verbandversucht, sich stetig zu verjüngen und damitdie historisch gewachsene Basketballsubs-tanz in die Zukunft zu überführen. Das Herzdes BVSA schlägt jedoch nach wie vor in derRegion Halle-Weißenfels. Dort sind auch diebeiden Erstligisten Sachsen-Anhalts beheima-tet, die zuletzt für nicht wenige Schlagzeilensorgten. Besonders der Aufstieg und dieEtablierung des Mitteldeutschen BasketballClubs – in Weißenfels beheimatet – in die

Beko BBL erfüllt das Bundeslandmit Stolz. Nach der Insolvenz voreinigen Jahren haben neue Ma-cher mit wirtschaftlichem Augen-maß und unbändigem Engage-ment Begeisterung entfacht undeine Marke etabliert, die alsLeuchtturm in die gesamte mit-teldeutsche Region strahlt. Dasgilt auch für den Nachwuchs,dem mit den zwei Nachwuchs-bundesligateams des MBC, zahl-reichen Kooperationspartnern imLand sowie der Sportschule inHalle eine echte Karrierechancevor der Haustür geboten wird.

Die steht auch weiblichen Talen-ten zur Verfügung. Erstligist HalleLions ist hier die Spitze einer ver-gleichsweise kleinen, aber unge-mein leistungsfähigen Pyramide,die seit vielen Jahren kontinuier-lich DBB-Kaderspieler hervor-bringt. „Dies ist nicht zuletzt derhervorragenden Arbeit unseres

ehemaligen Landestrainers Martin Dornhoffzu verdanken“, berichtet Bernd von der Hei-de. Zwar verabschiedete sich Dornhoff imvergangenen Jahr in den wohlverdientenRuhestand, mit seinem jungen NachfolgerChristian Steinwerth und dessen Team umSandra Rosanke und Sascha Prötzig hat je-doch bereits die nächste engagierte Trainer-generation das Ruder übernommen. Diesteht nun vor neuen Herausforderungen, will

Landesverbände im Porträt:

Geschätzt und respektiert20 Jahre wird der Basketball Verband Sachsen-AAnhalt im Mai

D

BVSA-Präsident Bernd von der Heide während seinerRede auf dem DBB Bundestag 2010 in Dessau.

Foto: Frank Aleithe

LV-Portrait

Verband im Überblick

Basketball Verband Sachsen-Anhalt e.V

Sitz: Halle an der SaalePräsident: Bernd von der HeideGründung: 23. Mai 1990Vereine: 42Mitglieder: ca. 1.900

TOP-Teams:

Mitteldeutscher BC (Beko BBL)

Halle Lions (DBBL)

BG Febro Magdeburg (1. RLN)

BSW Sixers (1. RLN)

Internet: www.bvsa.de

Der BVSA Vorstand – eine gesunde Mischung aus Jung und Alt.Foto: BSVA

sie die hohe Qualität der Vergangenheit auchzukünftig umsetzen. Steinwerth hat dazuneue Ideen entwickelt, will mit einem Men-toring-Programm für Trainer und dem Über-bau des Stützpunkt-Systems durch Bezirks-auswahlen neue Impulse setzen. „Das Triohat unser vollstes Vertrauen“, meint Berndvon der Heide, „und ich glaube, wir sind aufeinem guten Weg.“

Das gilt nicht weniger für die Verbandsfüh-rung, in der man versucht, eine gesunde Mi-schung aus „alten Hasen“ und „jungen Wil-den“ zusammen die Geschicke des BVSA lei-ten zu lassen. Momentan erarbeitet derVorstand gerade ein neues „Leitbild“, das fürdie Vereine und jeden einzelnen Basketballerim Land in den kommenden Jahren zielfüh-rend sein soll. Der Prozess soll öffentlich ge-führt werden. „Denn der Verband“, sagtBernd von der Heide, „dass sind alle, die indiesem Boot gemeinsam sitzen.“ Schon imvergangenen Jahr entwickelte der BVSA des-halb ein völlig neues Homepagekonzept. DieInternetseite soll dabei nicht mehr nurInformationsquelle für alle Vereine, sondernauch erster Anlaufpunkt für Fans und dieÖffentlichkeit werden. Mit ihr und Events wiedem jährlichen „All Star Tag“ soll kontinuier-lich das Bild einer Sportart gezeichnet wer-den, die sich abhebt von einer immergleichenFußball- oder Handball-Landschaft.

Doch entscheidend ist auch in Sachsen-Anhalt, welche Kraft aus den Vereinenkommt. „Wir können nur unterstützen undhelfen“, weiß Geschäftsführer NormanGunkel, „letztendlich kommt es darauf an,dass wir die vielen Ehrenamtlichen bei derStange halten.“ Großen, aufstrebenden Verei-nen wie den BSW Sixers, der BG Magdeburgoder den Aschersleben Tigers, die nebenfinanziellen auch auf personelle Ressourcensetzen können, stehen zahlreiche kleine ge-genüber, in denen oft noch das „Einer füralles“-Prinzip regiert. „Das unersetzlicheRückgrat unseres Verbandes“, nennt dasNorman Gunkel.

Der Geschäftsführer ist gerade dabei, dennächsten Verbandstag Mitte Juni in Quedlin-burg vorzubereiten. Dann kann der BVSAauch ein kleines Jubiläum begehen: Immer-hin 20 Jahre existiert er dann. Bernd von derHeide wird zu diesem Jubiläum eine kleineRede halten. Ganz sicher wieder eine sehrunterhaltsame.

Thomas Schaarschmidt

Eine kleine Legende nimmt Abschied: Im Rahmen des BVSA All Star Tages 2010 wurde der frühere Landestrainer Dr. Martin Dornhoff in den Ruhestand verabschiedet – er prägteGenerationen von Spielerinnen in Sachsen-Anhalt.

Foto: André Kehrer

LV-Portrait

DBB-JJournal 14 / April 2010 31

Kapitän Sascha Leutloff und sein Mitteldeutscher BCflogen in der Beko BBL als Aufsteiger zumKlassenerhalt.

Foto: Mitteldeutscher Basketball Club

ie Auswirkungen ihrer Arbeit sind injedem Basketballspiel zu bemerken,trotzdem ist die „Arbeitsgruppe

Regeln der DBB-Schiedsrichterkommission“fast nur Insidern bekannt. Bereits seit vie-len Jahren wird die AG in der Besetzung mitihrem Vorsitzenden Klaus Preller und denMitstreitern Alfred Drost, Dr. Norbert Esserund Albert Schencking tätig und dabeihöchsten Ansprüchen gerecht. Die Rundeübersetzt u.a. die offiziellen Basketball-Regeln der FIBA in die deutsche Sprache.

Aber auch das sonstige Schrifttum fürSchieds- und Kampfrichter fällt in die Zu-ständigkeit der vier Regelexperten, dies sindz.B. das Schiedsrichter-Handbuch, das Kampf-richter-Handbuch und die Regelinterpreta-tion (die Neuauflage 2010 wurde im Märzveröffentlicht).

Jahre mit Regeländerungen – wie 2010 –bedeuten für die AG Regeln überproportionalviel Arbeit. Um rechtzeitig alle nötigen Über-setzungen (Regeltext, Auslegung, Fragen undAntworten) veröffentlichen zu können, müs-sen schon die der Endfassung vorhergehen-den Entwürfe der Technischen Kommission(„rule drafts“) ständig bearbeitet werden.Diese Arbeitsweise ist alternativlos, denn auszeitlichen Gründen kann nicht abgewartetwerden, bis die FIBA die Regeländerungenendgültig beschlossen hat. Dafür ist die damitverbundene Arbeit zu umfangreich.

In der Saisonvorbereitungsphase stehen all-jährlich zwei Printprodukte der AG Regeln imMittelpunkt der theoretischen Arbeit vonSchiedsrichtern, Kommissaren und Kampf-richtern – die Fragenkataloge. Getrennt füreinerseits Schiedsrichter sowie andererseits

Kampfrichter/Kommissare werden seit 2003jährlich Fragenkataloge mit je ca. 150 Fra-gen/Antworten veröffentlicht. Nicht nur fürdie Schieds- und Kampfrichter im Bundesliga-bereich haben sich diese Materialien als Stan-dard etabliert, auch für die Tests der meistenSR-Pools unterhalb der Bundesligen bildendie Fragenkataloge die Basis für die theoreti-schen Prüfungen.

Und so wird es auch in diesem Sommer wie-der viele Schiedsrichter geben, die sich inten-siv mit den Arbeitsergebnissen der AG Regelnauseinander setzen müssen – denn wer dieseInhalte nicht kennt, wird die Prüfungen beiden SR-Fortbildungen nicht erfolgreich ge-stalten können.

Jochen Böhmcker

Unparteiisch

32 DBB-JJournal 14 / April 2010

Albert Schencking, Alfred Drost, Klaus Preller und Dr.Norbert Esser (v.li.) kümmern sich seit Jahren innerhalbder DBB-Schiedsrichterkommission um die Regeln.

Foto: Büker

Unauffällig, aber höchst effektiv

Die DBB-RRegelkommision ist fast nur Insidern bekannt

D

Toni Rodriguez erhält FIBA-LLizenz

Der deutsche Kandidat für die internationaleSR-Lizenz - Toni Rodriguez - hat auch die letz-te Prüfung mit Erfolg absolviert. Dies gelangihm anläßlich des jüngst in Mannheim durch-geführten Albert Schweitzer Turnieres, wosich alle FIBA-Lizenz-Kandidaten des 2009er-Theorie-Lehrgangs ihren praktischen Prüfun-gen zu unterziehen hatten. Toni Rodriguezüberzeugte die SR-Ausbilder der FIBA.

Der 27jährige Hallenser Rodriguez erwarb imAlter von 15 Jahren seine erste Schiedsrich-terlizenz. Früh wurden die Verantwortlichen

in seinem Heimatverband Sachsen-Anhalt aufdas große Talent aufmerksam, so dass ihnsein Weg zügig in die höchste Liga des Bun-deslandes und kurz danach auch in die Regio-nalliga führte. Sein großes Leistungspotentialbrachte Rodriguez dann in den damaligenDBB-SR-Perspektivkader. Sein Ausbildungswegzum Top-Schiedsrichter endete auch nicht imSommer 2006, als er in den A-Kader der

Schiedsrichter aufrückte und fortan regelmä-ßig in der 1. Bundesliga Herren eingesetztwurde. Vom ersten BBL-Spiel an arbeitetendie SR-Coaches sowie FIBA-Instrukteur UliSledz weiter intensiv mit dem jungen Schieds-richter.

Mit Toni Rodriguez steigt die Anzahl derinternational eingesetzten DBB-Schiedsrich-ter von sechs auf sieben. Dienstältester akti-ver FIBA-Schiedsrichter ist der HamburgerBoris Schmidt, der bereits seit 1990 bei Län-derspielen, EC-Begegenungen und Europa-meisterschaften eingesetzt wird. Die weite-ren internationalen Referees sind Robert Lot-termoser und Oliver Krause (beide seit 2004),Pit Kremer und Benjamin Barth (beide seit2005) sowie Moritz Reiter (seit 2007).

Blickpunkt

DBB-JJournal 14 / April 2010 33

U17 WM-MMaskottchenSiggi und Hein

vorgestellt

Gemeinsame Präsentation mit U17-Na-tionalspielern Tim Unterluggauer undJonathan Malu im Telekom Dome Bonn

Siggi und Hein heißen die beiden Maskott-chen der FIBA U17-Weltmeisterschaft derHerren, die vom 2.-11 Juli 2010 in der Sport-halle in Hamburg stattfindet. Ihren erstenoffiziellen Auftritt hatten die beiden Mas-kottchen beim Topspiel der Beko BasketballBundesliga im Telekom Dome Bonn. 5405Zuschauer begrüßten Siggi und Hein in derHalbzeitpause der Partie Bonn gegen Göttin-gen und wünschten den beiden anwesen-den U17-Nationalspielern Tim Unterluggauerund Jonathan Malu viel Erfolg bei der Ju-gend-Weltmeisterschaft im eigenen Land.

Die beiden Bundesadler tragen passend zumAustragungsort, der Hansestadt Hamburgmaritime Outfits. Siggi, das Maskottchen derNationalmannschaft, trägt einen traditionel-len blau-weiß gestreiften Friesennerz undHein, ein etwas kleinerer Adler, der eigensfür die Jugend-Weltmeisterschaft entworfenwurde, trägt einen Matrosen-Anzug mit pas-sender Mütze.

Die Zuschauer im nahezu ausverkauften Bon-ner Telekom Dome waren von den beidenMaskottchen vollauf begeistert und vor allembei den jüngeren Zuschauern kamen Siggiund Hein sehr gut an. Während die beidenAdler mit dem Bonner Maskottchen Bonnidie Nähe zu den Basketball-Fans suchten,standen Tim Unterluggauer und JonathanMalu, zwei Nationalspieler aus dem aktuel-

len U17-Kader von Bundestrainer FrankMenz, im Interview Rede und Antwort. Auchda waren die Maskottchen natürlich dasThema Nummer Eins. "Es ist super, dass wirfür die U17-WM ein eigenes Maskottchenbekommen haben. Hein sieht richtig coolaus!", freute sich Center Tim Unterluggauer,der für TSV Bayer 04 Leverkusen auf Korb-jagd geht. "Die Fans spielen eine besondereRolle für uns. Wir hoffen, dass wir durch sieeinen kleinen Heimvorteil haben und inunserer schweren, aber nicht unlösbarenVorrunden-Gruppe einige Überraschungenschaffen können."

Geht es nach Jonathan Malu, Spieler desNBBL-Teams Bonn/Rhöndorf, ist für die deut-sche Mannschaft bei der U17-WM sogar das

Viertelfinale drin. Nach seinem Lieblingsgeg-ner gefragt, antwortete er: "Am meistenwürde ich mich über ein Spiel gegen die USAfreuen", so Malu, "denn das würde bedeu-ten, dass wir unser großes Ziel erreicht hät-ten und im Viertelfinale stehen würden!" Mitdieser Aussage sorgte der DBB-Nationalspie-ler für spontanen Jubel beim Bonner Publi-kum. An den beiden Maskottchen Siggi undHein soll dieses ehrgeizige Ziel jedenfallsnicht scheitern.

Tickets und weitere Informationen zur FIBAU17-Weltmeisterschaft finden Sie auf derEvent Website www.hamburg2010.fiba.com.

Foto: DBB/Wolter, von links nach rechts: Siggi,Tim Unterluggauer, Jonathan Malu und Hein

Nachgefragt bei...

Welchen Teil der Tageszeitung lesen Siezuerst?Die Titelseite

Welches Buch lesen Sie im Moment?Die Autobiografie von Muhammad Ali

Wie heißt Ihr Lieblingsfilm?American Gangster

Welche Persönlichkeit würden Sie gerne maltreffen?Dwight Howard

Was mögen Sie an anderen Menschen nicht?Hinterhältigkeit

Wie lautet Ihr Lebensmotto?Do Or Die

Was nervt Sie im deutschen Fernsehen?Die viele Werbung

Welche Lieblingsbeschäftigung, außerBasketball, steht bei Ihnen ganz oben aufdem Programm?Etwas mit Freunden unternehmen

Wie heißt Ihre Lieblingsspeise?Pizza

Wenn Sie nicht Basketball spielen würden,womit würden Sie dann Ihr Geld verdienen?Basketballtrainer

Bei welchem Verein würden Sie gerne malspielen?Los Angeles Lakers

Welche andere Sportart begeistert Sie? Boxen

Für welchen Verein schlägt in einer anderenSportart Ihr Herz? TSG Hoffenheim (Fußball)

Was war Ihr letztes Urlaubsziel und wo gehtes als nächstes hin?Letztes Urlaubsziel war Holland, nächstes istnoch unbekannt

Welches Auto fahren Sie gerade?Ich kann noch kein Auto fahren

Welche Musikrichtung bevorzugen Sie?HipHop

Welchen Trainingsinhalt mögen Sie gar nicht?Athletik

Was ist Ihre größte Stärke?Post Play

Was Ihre größte Schwäche?Fußarbeit

Welche Schlagzeile über sich selbst hat Sieam meisten geärgert?Es gab keine

Welche Schlagzeile würden Sie gerne übersich lesen?Dass ich den Buzzerbeater im WM-Finalegegen USA in der letzten Sekunde zum Siegwerfe …

Welche sportlichen Ziele wollen Sie nocherreichen?A-Nationalmannschaft

Wie sieht Ihre berufliche Planung nach derBasketball-Karriere aus?Ich habe bisher noch nichts geplant

Welcher Basketballer hat Sie am meistenbeeindruckt?Dwight Howard

Wer ist für Sie der bedeutendste Sportleraller Zeiten?Muhammad Ali

Welches Spiel werden Sie nie vergessen?67 Punkte-Spiel in der U14 in Heidelberg

Mit wem würden bzw. hätten Sie gerne ineiner Mannschaft gespielt?LeBron James

... Kalidou Diouf

Zur Person

Kalidou Diouf, geboren am 31. August 1994in Heidelberg, hat in den vergangenen zweiJahren eine enorme Entwicklung durchlau-fen. Der 2,01 Meter große Forward, dessenHeimatverein der USC Heidelberg ist, wurde2008 im Rahmen des „Talente mit Perspek-tive“-Projektes von den DBB-Bundestrai-nern entdeckt. Bei der Bundesweiten Sich-tung schaffte Kalidou den Sprung in den 12-köpfigen ING-DiBa-Perspektivkader. Dankseiner professionellen Trainingseinstellungund seines starken Willens empfahl er sichim Folgejahr für die U16-Nationalmann-schaft.

Anfang dieses Jahres zeigte er beim interna-tionalen Turnier in der Türkei sein enormesPotenzial. Im Spiel gegen Serbien avancierteer mit 13 Punkten zum Topscorer der Partie.Zudem gehört Kalidou Diouf zum erweiter-ten Kader von U17-Bundestrainer FrankMenz für die U17-Weltmeisterschaft vom2.-11. Juli 2010 in Hamburg.

Um seinen Traum von der WM im eigenenLand wahr zu machen, trainiert der Forwardim JBBL-Team von ALBA Urspring besondershart.

Fragebogen

34 DBB-JJournal 14 / April 2010

er DRS-Pokal geht zum bereits siebtenMal an den RSV Lahn-Dill. Im FinalFour der 26. Auflage setzten sich die

Hessen zunächst im Halbfinale mit 86:72gegen den Hamburger SV durch, ehe derTitelverteidiger im Endspiel auf denGastgeber RSC-Rollis Zwickau traf. DieSachsen ihrerseits hatten ihreVorschlussrundenpartie gegen den ASVBonn mit 86:54 gewinnen können.

Im packenden Finale setzten sich die Wetz-larer um ihren kanadischen Kapitän JoeyJohnson dann eindrucksvoll und überra-schend deutlich mit 86:48 gegen ihrenErzrivalen aus Zwickau durch. Platz drei gingim kleinen Finale an die Rheinländer, diewiederum den HSV knapp mit 86:79 in dieSchranken verweisen konnten. Mit acht Po-kalsiegen bleibt jedoch der USC München derRekordsieger in diesem Wettbewerb.

Deutsche Telekom weitet Schulprojekt aus

Das bereits in Nordrhein-Westfalen mit Erfolglaufende Schulprojekt „Neue Sporterfah-rung" des DRS-Partners Deutsche TelekomAG ist nun auch auf Baden-Württemberg aus-

geweitet worden. Die Auftaktveranstaltunghierzu fand dabei im Stuttgarter Wirtemberg-Gymnasium statt. Im Rahmen eines Projekt-tages wird so an Schulen die Sportart Roll-stuhlbasketball unterrichtet. Durch diese„Neue Sporterfahrung“ erleben Schüler unterAnleitung erfahrener Übungsleiter, welche

hohen Anforderungen sich beim Rollstuhl-basketball stellen. Nach Baden-Württembergals zweites Bundesland kommen ab August2010 auch die Bundesländer Niedersachsen,Bremen und Hamburg hinzu. InteressierteBildungsstätten können Informationsmaterialunter [email protected] anfor-

dern. Das Förderprojekt „Neue Sporterfah-rung“ führt die Deutsche Telekom bundes-weit in Kooperation mit ihren Partnern DBSund DRS durch.

Try Out Serie 2010 startete in der bayeri-schen Landeshauptstadt

Am 20. März startete die diesjährige Try OutSerie in die neue Saison (Foto unten). Zu-gleich war der Auftakt in der bayerischen Lan-deshauptstadt München ein Jubiläums TryOut, denn die erfolgreiche Kinder- und Ju-gendveranstaltung gastierte zum bereitszehnten Mal an der Isar. In den kommendenWochen und Monaten tourt die Veranstal-tungsreihe erneut durch das Bundesgebiet.Das nächste Try Out findet dabei im hohenNorden am 8. Mai in Lübeck statt. Es folgendie Veranstaltungen am 12. Juni in der Haupt-stadt Berlin, am 26. Juni im österreichischenSalzburg, am 4. Juli in Köln sowie nach derSommerpause am 2. Oktober in der nieder-sächsischen Landeshauptstadt Hannover, am30. Oktober in Frankfurt am Main und am 13.November in Karlsbad-Langensteinbach.

Andreas Joneck

Final Four DRS-Pokal 2010 geht an den RSV Lahn-Dill

D

Große Freude beim Gewinner des DRS-Pokals 2010, dem RSV Lahn-Dill.Fotos (3): Joneck

Das Schulprojekt „Neue Sporterfahrung” wird jetzt nachNRW auch auf Baden-Württemberg, Niedersachsen,Bremen und Hamburg ausgeweitet.

Was macht eigentlich

36 DBB-JJournal 14 / April 2010

eim BTV Wuppertal gehörte Sophievon Saldern in der Zeit von 1996-2002jener Erfolgsmannschaft an, der es

gelang, fünf Jahre in Folge sowohl die deut-sche Meisterschaft als auch den DBB-Pokalzu gewinnen. Auch mit dem DBB-Teamfeierte von Saldern Ende der 90er Jahresportliche Erfolge.

Bei der Europameisterschaft 1997 in Ungarnerspielten sich die deutschen Damen dieBronzemedaille. Bei der WM 1998 im eige-nen Land gehörte die Topathletin zu den bes-ten Werferinnen der DBB-Auswahl. Dieseinternationalen Erfolge und die Station Wup-pertal bezeichnet die ehemalige Flügelspie-lerin als die erfolgreichste Phase in ihrersportlichen Laufbahn.

Zum Basketball kam die 1,84-Frau durch ihreältere Schwester, die das junge Mädchen ein-fach mit zu ihrem Training bei der BG Göt-tingen nahm. Auch wenn sich die damals 12-Jährige sofort für das orangene Leder begei-sterte, ahnte zu diesem Zeitpunkt wohl kaumeiner, dass Sophie von Saldern zu einer dererfolgreichsten deutschen Basketballspiele-rinnen heranreifen würde.

Bereits mit 23 Jahren avancierte von Saldernim Trikot der City Baskets Berlin mit 472Punkten zur Topscorerin der Damenbasket-ball-Bundesliga. Als eine der wenigen deut-schen Basketballerinnen spielte die gebürtigeGöttingerin auch professionell im Ausland.Mit den USA, Australien, Italien und Spaniendurchlief sie in der Fremde vier Stationen undsammelte dabei sowohl auf dem Feld, alsauch außerhalb des Sports jede Menge Erfah-rungen. „Die Zeit im Ausland war sicherlichdie interessanteste in meiner Profikarriere.Die Erfahrungen, die man macht, wenn mansich in einem fremden Land niederlässt undzurechtfinden muss, geben einem unheimlichviel für die persönliche Entwicklung. Von die-sen Erfahrungen profitiert man sein Lebenlang und auch in sämtlichen Bereichen“, soSophie von Saldern.

Heute hat sich die 37-Jährige basketballerischerst mal zur Ruhe gesetzt - ruhig ist ihr Lebendennoch nicht. Die studierte Wirtschaftswis-senschaftlerin und Mutter eines zehn Monatealten Sohnes ist Leiterin für Organisations-entwicklung bei der MAN Diesel & Turbo AG.Beruflich ist die „Powerfrau“ viel unterwegs,und privat hält sie Söhnchen Maximilian aufTrapp. „So entbehrlich die Jahre des Profi-sports auch waren, schlafen konnte ichdamals immer länger als heute“, bedauert dieMutter lachend. Trotz der vielen Aktivitätenkann Sophie von Saldern nicht ganz vomBasketball lassen. Im Juni möchte sie nocheinmal gemeinsam mit ihren ehemaligenNationalmannschaftskolleginnen MarliesAskamp und Ute Krätschmann die Basketball-schuhe schnüren und für NB Oberhausen,dem Verein bei dem sie auch ihre Profikar-riere ausklingen ließ, an den Ü35-Meister-schaft teilnehmen.

Was macht eigentlich

... Sophie von Saldern?Nicht nur im Sport eine erfolgreiche Frau

B

Was macht eigentlich

Mit etwas Abstand vergleicht die ehemaligeProfispielerin das Leben mit und ohne denProfisport: „Erst, wenn man eine Weile nichtjeden Tag trainiert hat, wird einem bewusst,dass man morgens ohne Schmerzen auf-wacht. Die Zeit als Profisportlerin war un-heimlich entbehrlich, die vielen Reisen unddie körperlichen Strapazen. Heute kann ichauch einfach mal an einem Samstagabend insKino gehen. Dennoch ist es eine Zeit, die ichum keinen Preis missen möchte.“ Trotz deszeitlichen Aufwandes schaffte es Sophie vonSaldern, Profikarriere und Bildung untereinen Hut zu bringen, schloss ihr Studium derWirtschaftswissenschaften erfolgreich abund hängte noch einen Master in Arbeitspsy-

chologie dran.

Sie, die viel vom Sportprofitiert hat, möchteauch gerne viel zurük-kgeben. Privat enga-giert sich die erfolgreiche Athletin in Hilfsor-ganisationen wie Basketball AID, dem VereinSportler für Organspende und ist Botschafte-rin der Sportstiftung NRW. „Es ist mirunheimlich wichtig mich sozial zu engagieren.Ich möchte gerne noch mehr bewegen, aberhäufig fehlt dafür momentan einfach dieZeit.“Auf die Frage, ob sie sich vorstellen könne,irgendwann die langjährige frauenlose Zeit

im DBB-Präsidium zu beenden, antwortet sieaugenzwinkernd: „Darüber mache ich mirGedanken, wenn die Frage konkret wird“, be-tont aber postwendend, dass dies nicht auf-fordernd zu verstehen sei. Vielleicht tauchtihr Gesicht ja dennoch in der Zukunft auf derDBB-Funktionärsebene auf…

Anne Reisel

Ehemals drehte sich im Leben von Sophie von Saldern alles um den Basketball, wie aufunserem Foto rechts bei der Weltmeisterschaft 1998 in eigenem Land, als sie zu denbesten deutschen Spielerinnen gehörte. Heutzutage steht für die ehemalige Korbjägerindie Familie mit Söhnchen Maximilian (10 Monate) und Mann Lars (Foto links) an ersterStelle. Auch beruflich hat die 37-Jährige Fuß gefasst. Ob sie einmal die große weiblicheLücke in der Funktionärswelt des DBB ausfüllen wird, kann sie heute noch nicht sagen.

Foto links: privatFoto oben: Bongarts

Foto rechts: DBB/Bergmann

n diesem Sommer stehen für die A-Natio-nalmannschaften des DBB großeAufgaben an. Während die deutschen

Herren bei der Weltmeisterschaft in derTürkei den guten Eindruck den sie bei derEM 2009 hinterließe bestätigen wollen, tre-ten die Damen von Bundestrainer ImreSzittya zur EM-Qualifikation für dieEndrunde 2011 in Polen an. Anhänger desdeutschen Basketballs fiebern diesenEreignissen bereits entgegen und hoffen,möglichst hohe Siege der DBB-Mann-schaften bejubeln zu dürfen – Grund genug,einmal in den Archiven nach den höchstenSiegen und zugleich auch den höchstenNiederlagen der deutschen Auswahlen zustöbern…

21 Jahre liegt der höchste Sieg der deutschenHerrenmannschaft zurück. Genauer, am 11.Mai des Jahres 1989 besiegte das damaligeDBB-Team im Rahmen der EM-Challenge-

Round in Osnabrück die schottische Auswahlmit 127:53. Die Bedingungen, unter denenBundestrainer Svetislav Pesic sein Team zurEuropameisterschaft 91 führen musste, äh-nelten ein wenig den Voraussetzungen, mitdenen sich Dirk Bauermann im letzten Som-mer vor der EM in Polen konfrontiert sah.Bedingt durch einige Absagen von Leistungs-trägern wie Christian Welp und Uwe Blabsowie der Nicht-Freigabe des NBA-Stars Det-lef Schrempf, war es an Pesic, während derChallenge-Round ein neues, schlagkräftigesTeam zu formieren.

Die Starting-Five im ersten Spiel derChallenge-Round gegen die Schotten setztesich aus Henrik Rödl, Henning Harnisch,Michael Jackel, Stephan Baeck und HansiGnad zusammen. Nur in den ersten zehnMinuten der Begegnung konnten die schotti-schen Korbjäger mithalten. Nach dem Standvon 20:13 starteten die Deutschen mit zahl-

reichen Fast-Breaks einen 21:0-Run. Bereitsin der 14. Minute war für die 700 Zuschauerin der Osnabrücker Schlosswallhalle somitklar, dass es nur noch um die Höhe des Re-sultats gehen konnte. Angesichts des frühen41:13-Vorsprungs räumte Coach Pesic auchder zweiten Garde genügend Spielzeit ein,und auch die Bankspieler wie der junge Mo-ritz Kleine-Brockhoff oder Markus Jochumriefen eine gute Leistung ab. Der bislanghöchste Triumph der Herren-Auswahl istjedoch nicht ausschließlich mit dem starkenAuftritt der Deutschen zu erklären. Keinschottischer Akteur, der an diesem Tag aufdem Feld agierte, verfügte über mehr als 16Länderspieleinsätze. Sechs Stammspielerwaren nicht mit nach Deutschland gereist. Siehatten sich geweigert die Reise mit anzutre-ten, nachdem der schottische Verband ausKostengründen die Anreise mit dem PKWgefordert hatte. Auch in den übrigen Spielender EM-Challenge-Round wusste die DBB-

Es war einmal

Es war einmal...

Schottland als „Opfer“ bei den höchsten Länderspieltriumphen

Von Anne Reisel

I

38 DBB-JJournal 14 / April 2010

Die deutsche Herren-Nationalmannschaft feierte am 11. Mai 1989 bei der EM-Challenge -Round ihren bisher höchsten Länderspielerfolg: 127:53 gegen Schottland.Foto: DBB-Archiv

Mannschaft zu überzeugen. Ein ähnlichhoher Sieg gelang jedoch bis heute nichtmehr.

Dass die Schotten auch für die deutschenFrauen eine Art Lieblingsgegner darstellen,zeigt ein Blick in das Jahr 1987. Denn auch dieKorbjägerinnen feierten ihren bisher höch-sten Erfolg gegen das schottische Team. Am3. September endete das EM-Qualifikations-spiel in Aschaffenburg mit 110:39 zu Gunstender DBB-Damen. Bis zur 7. Minute erzieltendie in allen Belangen unterlegenen Schottin-nen keinen einzigen Punkt. Die Schützlingevon Klaus-Günther Mewes und dem heutigenDBB-Sportdirektor Steven Clauss führten mit25:0 und ließen den bemitleidenswertenSchottinnen zu keiner Phase der Begegnungeine Chance. Bemerkenswert war jedoch lautdamaligen Berichte nicht nur die Überlegen-heit des deutschen Teams, sondern vor allemauch die kämpferische Einstellung des Geg-ners. Jeder der letztlich 36 Punkte wurdegebührend gefeiert, und die schottischen Da-men gaben sich bis zum Schlusspfiff kämpfe-risch und verbissen.

Im Laufe der Länderspielgeschichte musstenbeiden Nationalmannschaften jedoch auchherbe Niederlagen hinnehmen. Besondersdeutlich fiel am 6. Juni 1954 die EM-Nieder-

lage der DBB-Damen aus. Mit 11:106 musstesich das deutsche Team in Belgrad den haus-hoch überlegenen Spielerinnen der damali-gen Sowjetunion geschlagen geben. Zwar fie-len die Partien zwischen diesen beidenDamenmannschaften auch in den Folgejah-ren häufig relativ deutlich zu Gunsten derSowjetinnen aus, eine derart hohe Nieder-

lage mit fast hundert Punkten Differenz mus-ste Deutschland jedoch nicht mehr einstek-ken Auch die höchste Niederlage der Herrenereignete sich im Rahmen einer Europameis-terschaft. Am 4. Juni 1965 unterlag das Teamvon Bundestrainer Yakovos Bilek den Jugos-lawen mit 56:115.

Auch die deutschen Damen schafften gegen Schottland ihren bis dato höchsten Sieg. Am 3. September 1987 wurde einbemittleidenswerte Gegner in Aschaffenburg mit 110:39 in die Schranken gewiesen.

Foto: DBB-Archiv

Es war einmal

GeburstageAndreas Messer 01.05.1963(LV-Präsident Bremen)

Dr. Hansjörg Döpp 03.05.1940(ehem. WBV-Vorsitzender)

Dieter Wolff 06.05.1943(Ehrenpräsident LV Bayern)

Marco Baldi 06.05.1962(Manager ALBA Berlin)

Wolf-Dieter Wolf 12.05.1944(ehem. LV-Präsident Berlin)

Romy Bär 17.05.1987(A-Nationalspielerin)

Sascha Dieterich 18.05.1972(DBB-Vizepräsident)

Heinz-Michael Sendzik 21.05.1946(DBB-Vizepräsident)

Klaus Hantelmann 28.05.1952(ehem. Präsident LV Niedersachsen)

Manfred Engel 30.05.1951(Vizepräsident LV Hessen)

Walter Breuer 03.06.1933(Basketball-Urgestein)

Hans-Jürgen Gnad 04.06.1963(ehem. A-Nationalspieler)

Sandra Schmidt 08.06.1971(DBB-Buchhaltung)

Klaus Nürnberger 13.06.1939(ehem. DBB-Vizepräsident)

Theodor Schober 13.06.1928(ehem. Bundestrainer Herren)

Johannes Strasser 13.06.1982(A-Kader Herren)

Steffen Hamann 14.06.1981(A-Nationalspieler)

Lucca Staiger 14.06.1988(A-Nationalspieler)

Demond Greene 15.06.1979(A-Nationalspieler)

Klaus-Dieter Lehmann 15.06.1952(LV-Präsident Mecklenburg-Vorpüommern)

Joachim Spägele 18.06.1962(LV-Präsident Baden-Württemberg)

Dirk Nowitzki 19.06.1978(A-Nationalspieler)

Reiner Braun 20.06.1957(Landestrainer Baden-Württemberg)

Barbara Noertemann 21.06.1966(DBB-Buchhaltung)

Linda Fröhlich 23.06.1979(A-Nationalspielerin)

Annika Danckert 24.06.1981(A-Nationalspielerin)

Jan-Hendrik Jagla 25.06.1981(A-Nationalspieler)

Termine

Mai 2010

1./2.05.010Finalrunde DBB-Pokal in Cuxhaven

1./2.05.10TOP4 WNBL in Hagen

7. u. 9.05.10Final 4 Euroleague in Paris

15./16.05.10TOP4 JBBL und NBBL in Bamberg

28.05.10DBB-Präsidiumssitzung in Bad Kreuznach

29.-30.05.10DBB-Bundestag in Bad Kreuznach

Juni 2010

18.-20.06.10DBB-Präsidiumssitzung in Hamburg

18.-20.06.10ING-DiBa Junior-Cup U17 in Hamburg

Christoph BükerSeit 1997 leitet Christoph Büker die Geschickeder DBB-Öffentlichkeitsarbeit. Der gebürtigePaderborner hat die klassische Journalisten-ausbildung (Studium, Freie Mitarbeit, Volon-tariat, Redakteurstätigkeit) absolviert undkam von einer Münsteraner Zeitung zumDBB. Dort verantwortet er u.a. die Redaktionsämtlicher Druckerzeugnisse sowie der Web-site. Außerdem begleitet er die deutscheHerren-Nationalmannschaft als Medienver-antwortlicher zu den großen internationalenWettbewerben.

Der ehemalige Zweitligaspieler wohnt mitseiner Frau Silke und den beiden KindernSvea (10) und Nika (8) in der Nähe von Bonn.

Elisabeth KozlowskiAls PR-Assistentin begann Elisabeth Kozlowskiim Oktober 2007 beim DBB, mittlerweile istsie als Pressesprecherin für alle Belange derÖffentlichkeitsarbeit der U17-WM in Ham-burg zuständig. Da sie alles dafür tut, dass"ihre Jungs" von der U17 in den Medien gutwegkommen, steckt sie bis über beide Ohrenin Arbeit.

Die aus Rheda-Wiedenbrück stammende"Elli" bringt ihr Lieblingswort "awesome" sooft wie möglich an und verbreitet überall gu-te Laune. Beim DBB ist sie außerdem für dieSocial Networks zuständig und ist dank ihrerdrei Studienabschlüsse erste Ansprechpart-nerin für englische und spanische Überset-zungen.

WER SIND EIGENTLICH...?

DBB Intern

40 DBB-JJournal 14 / April 2010

Experten meinen

DBB-JJournal 14 / April 2010 41

Für immer Dallas?Deutschlands Jahrhundert-Basketballer DirkNowitzki unternimmt derzeit seinen zwölftenAnlauf, endlich die ersehnte NBA-Meister-schaft zu gewinnen. Und meine für ihn undalle deutschen Basketballfans traurige Prog-nose lautet: Er wird zum zwölften Mal schei-tern. Zwar sind die Dallas Mavericks tieferbesetzt und körperlich stärker als in den ver-gangenen Jahren, aber für die Los AngelesLakers und Cleveland Cavaliers wird es trotz-dem nicht ganz reichen. Das führt zu der Fra-ge, ob Nowitzki gut daran tut, bis zum Endeseiner aktiven Karriere in Dallas zu bleiben.

Es ehrt ihn, wenn er das Werk vollendenmöchte, das er zum Großteil aufgebaut hat.Wenn er mit den Mavs Meister wird, dann istdas einzig und allein sein Titel. Aber die Ge-fahr ist zu groß, dass dies ein für immer uner-füllter Traum bleiben wird. Nowitzki könnteein zweiter Reggie Miller werden, der stetsden Indiana Pacers treu blieb, aber nie Meis-ter wurde. John Stockton passierte mit Utahdasselbe. Die NBA-Historie zeigt, dass ein Starimmer einen Co-Star an seiner Seite braucht, um den Meisterring zuerlangen. Jordan brauchte Pippen, Bryant brauchte O’Neal bezie-hungsweise Gasol, Garnett brauchte Allen und Pierce noch dazu.

Zugegeben: Es wäre zu billig, wenn Nowitzki zu den Lakers gehen undmit 15 bis 20 Minuten Spielzeit die Meisterschaft gewinnen würde.Aber was spricht dagegen, sich mit LeBron James zusammenzutunund gemeinsam zu den, sagen wir, New York Knicks zu gehen? DerTraditionsklub hat reichlich Spielraum unter der Gehaltsobergrenzeund war seit 1973 nicht mehr Meister. Nowitzki, der wie James nachdieser Saison eine Ausstiegsoption in seinem Vertrag hat, könnte sichdort ein Denkmal setzen. Vielleicht täte es Nowitzki menschlich auchmal gut, aus dem allzu vertrauten Dallas herauszukommen. New Yorkhat viel mehr zu bieten als einen renommierten Basketballklub.Förderer Holger Geschwinder (und ich als Journalist) hätten dannauch eine zweieinhalb Stunden kürzere Anreise – aber das nur amRande.

Dieses Jahr probiert es Nowitzki zunächst aber noch einmal mit denMavericks. Ein Gutes hätte ein frühes Ausscheiden aus den Play-offs:Es würde die Chance erhöhen, dass Nowitzki im September bei derWM in der Türkei nach einjähriger Pause in die deutsche Basketball-Nationalmannschaft zurückkehrt. Die junge Garde um Pleiß, Benzingund Harris würde enorm von ihm profitieren. Umgekehrt würde No-

witzki eine familiäre und freundschaftliche Atmosphäre vorfinden, diees in dieser Form in der NBA nicht gibt.

Sein bislang größtes Erlebnis, das hat Nowitzki oft betont, waren dieOlympischen Spiele 2008 in Peking. Nun könnte er mithelfen, Ähnli-ches 2012 in London noch mal zu erleben. Spätestens die EM 2011 inLitauen, wo die Olympia-Tickets vergeben werden, sollte also dick inseinem Kalender stehen. Nowitzki ist dem deutschen Basketball zunichts mehr verpflichtet, er hat ihm schon mehr als genug gegeben.Aber letztendlich ist das, was Nowitzki am allerliebsten tut: Basket-ballspielen. Und wenn er das bei einem großen Turnier für Deutsch-land tun kann, hat das doch allemal einen höheren Spaßfaktor als mitHolger Geschwindner in der Schulturnhalle von Rattelsdorf Einzeltrai-ning zu machen.

Experten meinenHeute von Dirk Schlickmann

Dirk Schlickmann (41) ist seit 1999 Redakteur bei SPORT BILD. Und seit dieser Zeit ver-folgt er intensiv die Karriere von Dirk Nowitzki in der NBA. Schon bei Nowitzkis erstemNBA-Spiel im Februar 1999 in Seattle (damals noch mit Detlef Schrempf) war er vor Ortund überraschte Nowitzki vor dem Spiel in der Dallas-Kabine. Der Würzburger war esaus Deutschland nicht gewohnt, dass Journalisten in die Kabine dürfen, noch dazu vordem Spiel. Ob er deshalb ein mäßiges Spiel hinlegte mit nur zwei Punkten (nachFreiwürfen) und keinem einzigen Rebound? Schlickmann bestreitet jede Teilschuld.

Foto: privat

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Neue Gesichter bei den Trainern der DBB-National-mannschaften: Imre Szittya, Bundestrainer der Da-men-Nationalmannschaft, darf mit Harald Janson ausFreiburg einen neuen Assistenztrainer begrüßen undwird mit ihm gemeinsam die schwierige Aufgabe derEM-Qualifikation (14.-29. August 2010 gegen dieUkraine, Großbritannien und die Slowakische Repu-blik) in Angriff nehmen. Harald Janson ist derzeitTrainer und sportlicher Leiter des DBBL-Teams USCFreiburg und wird diese Funktion auch in der kom-menden Saison ausüben. Auch die männliche U20-Nationalmannschaft geht mit veränderter Betreuungin den Sommer 2010, in dem als Höhepunkt die Euro-pameisterschaft in Zadar/Kroatien auf dem Programmsteht (8.-18. Juli 2010). Die ersten Maßnahmen desSommers wird Herren-Bundestrainer Dirk Bauermannals Headcoach betreuen. Er wird dann voraussichtlichEnde Juni 2010 von Denis Wucherer als Verantwort-licher abgelöst.

Als neuer Assistant Coach der U20-Herren wird in die-sem Sommer Mathias Grothe aus Hagen fungieren.Das 31-Jährige "Urgestein" im Hagener Basketball hatviele Spielzeiten in der BBL und 2. Liga absolviert (Ha-gen und Iserlohn) und engagiert sich bei PhoenixHagen seit längerer Zeit auch im Trainerbereich (JBBL,Schulprojekte etc.). In wenigen Wochen beendet derehemalige DBB-Jugend-Nationalspieler (u.a. gemein-sam mit Dirk Nowitzki in der U22) seine aktive Karrie-re.

Last but not least steigt auch die ehemalige National-spielerin Gundula Laabs (geb. Hahn) beim DBB alsTrainerin ein. Sie wird vier Nationalspielerinnen ausdem U17-Bereich bei den Youth Olympics in Singapur(14.-26. August 2010) betreuen. Dort ist Basketball als"3 gegen 3"-Wettbewerb vertreten. Gundula Laabsabsolvierte in den Jahren 1994/95 insgesamt fünf offi-zielle Länderspiele für die deutsche Damen-National-mannschaft und spielte viele Jahre in der Damenbas-ketball-Bundesliga. Mittlerweile ist sie im Trainerstabdes SC Rist Wedel tätig und betreut dort als Head-coach die WNBL-Mädchen.

Zu Guter Letzt

42 DBB-JJournal 14 / April 2010