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Ausgabe 06 Dezember 2008 3,50 Ausgabe 06 Dezember 2008 3,50 DBB-Journal DBB-Journal Sarah Austmann im Interview In diesem Heft: Der groe Jahresrückblick Sarah Austmann im Interview In diesem Heft: Der groe Jahresrückblick

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Ausgabe 06 Dezember 20083,50 �

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DBB-JournalDBB-Journal

SarahAustmann im Interview

In diesem Heft:Der großeJahresrückblick

SarahAustmann im Interview

In diesem Heft:Der großeJahresrückblick

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DBB-Journal 06/08

Das Jahr 2008 ist fast schon Geschichte.Aus Basketballer-Sicht ein unglaublichereignisreiches Jahr. Für uns hier beimDBB-Journal war es das erste Jahr mit denersten sechs Ausgaben, in die wir vielArbeit, aber mindestens genauso vielSpaß gesteckt haben. Wir hoffen sehr,dass das auch bei Ihnen, liebe Leserinnenund Leser, so angekommen ist. Vieles warneu für uns, einige Abläufe mussten sicherst einspielen, aber letztlich betrachtenwir das Erreichte als großen Ansporn fürunsere zweite �Saison�, die mit Ausgabe7 im Februar 2009 beginnt. Nach wie vorsind wir sehr interessiert an IhrerMeinung. Wenn Sie uns mitteilen, wasIhnen gefällt, was Ihnen fehlt oder wasSie stört, werden wir besser! Also, immerher mit Ihren Zuschriften!

Thematisch hat uns das Basketballjahr2008 verwöhnt. Um interessante Themenund Geschichten mussten wir nie verle-gen sein. Über allem standen die Olym-pischen Spiele in Peking und der span-nende Weg dorthin. Das hat natürlichviele Seiten in unseren Ausgaben gefüllt.Darüber hinaus gab es eine Vielzahl anspannenden Events, mit denen wir uns

beschäftigt haben, ob es das AlbertSchweitzer Turnier zu Ostern in Mann-heim, die Jugend-Europameisterschaftenim Sommer oder die packende EM-

Qualifikation der Damen waren. Außer-dem kreuzten viele interessante Personenden Weg des DBB-Journals.

Auch für 2009 haben wir viele Ideen, wer-den uns mit vielen Personen näherbeschäftigen und Ereignisse gründlichbeleuchten. Denn das kommende Basket-balljahr hat sicher wieder einiges zu bie-ten, und das DBB-Journal wird dabeisein.

Bis dahin darf ich Ihnen und IhrenFamilien stellvertretend für die gesamteRedaktion von Herzen ein frohes Weih-nachtsfest und einen gesunden Rutsch indas neue Jahr wünschen. Die nötigeLektüre für die Festtage halten Sie ja be-reits in Ihren Händen. :-)

Mit herzlichen Grüßen,

Liebe Leserinnen und Leser,

ich begrüße Sie zur 6. Ausgabe des DBB-Journals.

Mädchen-Bundesliga U17

Die Nachwuchs Basketball Bundesliga(NBBL, U19) läuft bereits im dritten Jahrund wird von allen Seiten als großerErfolg bewertet. Im Zuge dieser Erfolgs-geschichte ist die Einführung der JugendBasketball Bundesliga (JBBL, U16) für denmännlichen Bereich zur Saison 2009/2010beschlossen worden (vorbehaltlich Zu-stimmung DBB-Jugendtag, siehe auchNews im Innenteil).

Der DBB-Jugendausschuss hat sich dar-über hinaus seit Monaten intensiv mitder Frage einer Mädchen-Bundesligabefasst. Aufgrund der abweichendenLeistungsdichte und insbesondere ande-rer finanzieller Voraussetzungen imweiblichen Bereich sehen die Experten

Kurz vvor AAndruck den DBB-Jugendausschuss nach entsprechender sportfachlicher Bewertung durch die Bundestrainer

- möglichst Zulassung von Mannschaftsspielgemeinschaften

- angepeilte Teilnehmerzahl ist 24 (4 Gruppen a 6 Teams), regionale Einteilung

- Das Spielsystem hängt wesentlich von der Zahl der Meldungen ab. Es sollen aber möglichst viele Spiele zwischen Ende September und Ende März jeweils an Sonntagen stattfinden.

- Die Gebühren sollen im Vergleich zum männlichen Bereich merklich moderaterausfallen.

Unter der Maßgabe, dass sich ausrei-chend interessierte Mannschaften melden,wird der Jugendausschuss dann zumJugendtag 2009 entsprechende Anträgestellen.

davon ab, das Modell der U19 zu kopie-ren. Insbesondere erscheint es demJugendausschuss nicht sinnvoll, hiersofort eine GmbH (o.ä.) zusammen mitder DBBL zu gründen. Der Jugendaus-schuss forciert daher die Einführungeiner U17 Mädchenliga, die unter demDach des DBB als Sonderform derDeutschen Jugendmeisterschaft statt-findet. Die DBBL wird allerdings inweitere Überlegungen mit einbezogenwerden.

Vom Jugendausschuss wurden folgen-de Eckpunkte festgelegt, die in Kürzein Ausschreibungsentwürfe mündenwerden:- U17 Liga unter dem Dach des DBB- Abschaffung der Deutschen Meister

schaft für die U16 und U18 weiblich (wie im männlichen Bereich mit U20/U18)

- offene Meldung und Zulassung durch

Das eerste JJahr mmit ssechs AAusgaben DDBB-JJournalliegt hhinter uuns: AAnsporn ffür uunsere zzweite�Saison� iim JJahr 22009.

Foto: BBüker

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DBB-Journal 06/08

AUS DDEM IINHALT

IMPRESSUMDas DBB-Journal erscheint zweimonatlich.

HHeerraauussggeebbeerr::Deutscher Basketball Bund

CChheeffrreeddaakktteeuurrChristoph Büker (bü)

CChheeff vvoomm DDiieennsstt,, sstteellllvv.. CChheeffrreeddaakktteeuurrMarc Grospitz (mg)

RReeddaakkttiioonnThorsten Jordan, Elisabeth Kozlowski

GGeessttaallttuunngg::Annette Kruth

RReeddaakkttiioonnssaannsscchhrriifftt::DBB-Journal, c/o Deutscher Basketball Bund, Schwanenstraße 6-10, 58089 HagenE-Mail: [email protected]

PPrroodduukkttiioonn::maGro-Verlag Römerallee 63, 53909 Zülpich.Telefon 02252/83000E-Mail: [email protected]

AAnnzzeeiiggeenn::BWA GmbHMarketinggesellschaft des Deutschen Basketball BundesTanja Höpker, Tel. 02331-33 28 53E-Mail: [email protected]

DDrruucckk::Druck Center Meckenheim GmbH & Co. KGEichelkampstraße 253340 Meckenheim

BBeezzuuggsspprreeiiss::Für Abonnenten jährlich Euro 19,80 inkl. Versand-spesen, ab sechs Abonnements Euro 17,80. Einzel-hefte Euro 3,50 zzgl. 1 Euro Porto. Kündigungen desAbonnements nur schriftlich und mit einer Frist vonsechs Wochen zum Ende des Bezugszeitraumes.

UUrrhheebbeerrrreecchhttlliicchheerr HHiinnwweeiiss::Das DBB-Journal sowie alle in ihm enthaltenen einzel-nen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlichgeschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklichvom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf dervorherigen Zustimmung des Herausgebers. Das giltinsbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen,Übersetzungen, Mikroverfilmungen und Einspeiche-rung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

06 DBB bbewirbt ssich uum U17-WWM 22010

07 Gewinnspiel

08 Interview mmit FFrank MMenz

10 Imre SSzittya hhofft aauf Linda FFröhlich

12 Schlüsselspielerin Sarah AAustmann

16 Jahresrückblick 22008

22 Viele FFragen ffür DDBB-HHerren

24 Portrait: MMaik ZZirbes

26 Rollis: EEhrungsmarathon

28 Erinnerungen aan 22008

30 Basketball iin aaller WWelt: Namibia

34 A2: AAngriffskonzeption TTeil 22

40 Was mmacht eeigentlich...... KKai NNürnberger?

42 Expertenmeinung:Heute vvon TTilo WWiedensohler

Ganz eeifrig ddabei: BBasketball-KKids bbeim DDBB-Minifestival.

Foto: FFotodesign HHufnagel

SchlüsselspielerinSarah AAustmann SS 112

SS 0088 IImm IInntteevviieeww::FFrraannkk MMeennzz

Schlüsselspielerin Sarah AAustmann SS 112

SS 1166 JJaahhrreessrrüücckkbblliicckk 22000088

SS 1166 JJaahhrreessrrüücckkbblliicckk 22000088

SS 0088 IImm IInntteevviieeww::FFrraannkk MMeennzz

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DBB-Journal 06/08

Der DDeutsche BBasketball BBund ((DBB) uund ddie BBasketballBundesliga ((BBL) hhaben ssich aauf eeine vvorzeitige VVerlänge-rung ddes GGrundlagenvertrages bbis zzum JJahr 22022 verständigt. DDie UUnterzeichnung ddes VVertrages ddurchDBB-PPräsident IIngo WWeiss ((Mitte), DDBB-VVizepräsident DDr.Wolfgang HHilgert ((2. vv.r.), DDBB-VVizepräsident BBernd HHei-den ((ganz rrechts), BBBL-PPräsident DDr. TThomas BBraumann(2.v.li.) uund BBBL-GGeschäftsführer JJan PPommer ((ganz llinks)erfolgte aam 99. NNovember 22008 iin DDüsseldorf iim VVorfelddes BBBL-SSpieles zzwischen GGIANTS DDüsseldorf uund BBroseBaskets.

Im GGrundlagenvertrag, dder sseit ddem 220. NNovember 11999besteht uund dder jjetzt iin mmodifizierter FForm vverlängertwurde, wwird ddie ppartnerschaftliche uund vvertrauensvolleZusammenarbeit vvon DDBB uund BBBL ggeregelt. DDabei ggehtes iim WWesentlichen uum ddie ÜÜbertragung ssämtlicherRechte dder VVeranstaltung aaller SSpiele uum ddie DDeutscheBasketballmeisterschaft dder HHerren, uum dden DDeutschenPokalsieger dder HHerren, uum ddas BBBL-AALLSTAR-GGame mmitseinen OOffenen DDeutschen DDunking- uund DDreipunkte-Meisterschaften ssowie ddes BBBL CChampions CCups vvomDBB aan ddie BBBL. WWeitere IInformationen ffinden ssich uunterwww.basketball-bbund.de

Foto: DDBB/Büker

NNiicchhtt uunnwwiicchhttiigg ......

Der DDBB ttrauert uum ssein llangjähriges SSportausschuss-MMitgliedJochen KKölsch ((auf ddem FFoto llinks). EEr vverstarb iim AAlter vvon 778Jahren nnach llanger KKrankheit. KKölsch wwar aals llangjährigerPräsident ddes BBSC SSaturn KKöln mmaßgeblich aan dder eerfolgrei-chen KKölner BBasketball TTradition bbeteiligt uund wwar MMitte dder80er JJahre MMitinitiator dder AArbeitsgemeinschaft BBasketballBundesliga. MMit JJochen KKölsch aals PPräsident ggewann dder BBSCSaturn KKöln ddrei dder vvier DDeutschen MMeistertitel ((1982, 11987,1988) uund eein MMal dden DDeutschen PPokal ((1983).

Als VVorsitzender sstand eer vvon 11968 - 11970 ddem WWestdeut-schen BBasketball-VVerband vvor. FFür sseine VVerdienste uum ddenBasketball wwurden iihm uu.a. 11974 ddie SSilberne EEhrennadel ddesWBV uund 11982 ddie GGoldene EEhrennadel ddes DDBB üüberreicht.Der DDeutsche BBasketball BBund wwird iihm sstets eein eehrendesAndenken bbewahren.

Unser BBild zzeigt JJochen KKölsch nneben dden DDBB-EEhrenpräsi-denten HHans-JJoachim HHöfig ((�) uund MManfred SStröher aam 220.Januar 22006 iin dder DDBB-GGeschäftsstelle iin HHagen aanlässlich dderFeier zzum 990. GGeburtstag vvon HHans-JJoachim HHöfig.

Foto: pprivat

Für eeinige TTage zzu GGast bbeim DDeutschen BBasketball BBund wwarder PPräsident ddes iiranischen BBasketball-VVerbandes, MMahmoudMashhoon ((2. vv. lli.), PPräsident ddes iiranischen BBasketball-VVer-bandes. IIn BBegleitung sseines iin DDeutschland llebenden LLands-mannes RReza TTaheri ((rechts, TTrainer uund SSchiedsrichter) wwurdeMashhoon vvon DDBB-PPräsident IIngo WWeiss ((2. vv. rre.) aauch bbeider PPräsidiumssitzung iin HHamburg wwillkommen ggeheißen.

Damit kkam ees zzu eeiner AArt GGegenbesuch, ddenn iim RRahmen dderletzten AAsienmeisterschaft iim BBasketball wweilte DDBB-VVizepräsi-dent PProf. LLothar BBösing ((links) ffür eeinige TTage iim IIran.Mashhoon, dder aaußerdem PPräsident ddes iiranischen OOlympi-schen Komitees iist uund mmit sseiner HHerren-NNationalmannschaftebenso wwie DDeutschland bbei dden OOlympischen SSpielen iin PPekingam SStart wwar, mmöchte ssein TTeam mmittelfristig iin ddie WWeltspitzeführen uund ssammelt dderzeit aauf dder gganzen BBasketball-WWeltInformationen, ddie hhelfen ssollen, ddieses aambitionierte ZZiel zzuerreichen.

Foto: DDBB/Büker

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ie größten Basketball-Talente derWelt spielen im Sommer 2010 inDeutschland vor!

Das ist zumindest der Wunsch des Deut-schen Basketball Bundes, der sich in die-sen Tagen mit dem Austragungsort Ham-burg offiziell beim Basketball-Weltver-band FIBA um die Austragung der FIBAU17 Weltmeisterschaft der Jungen im Jahr2010 beworben hat. Zum Stichtag 30.November 2008 ist die Bewerbung bei derFIBA eingegangen. In den kommendenWochen reist eine Evaluierungs-Kommis-sion der FIBA nach Deutschland undüberprüft die eingereichten Unterlagenbzw. macht sich ein Bild von der Sport-halle Hamburg und dem gesamten Um-feld. Anschließend wird ein Berichterstellt, ehe das FIBA Central Board am23./24. Mai 2009 seine endgültige Ent-scheidung trifft. Neben Deutschland sindnoch China, Frankreich und Italien imBewerbungs-�Rennen�.

Das lokale Organisationskomitee in derBundesgeschäftsstelle in Hagen hatte inkürzester Zeit eine 20-seitige Bewer-bungsbroschüre sowie einen knapp drei-minütigen Bewerbungsfilm erstellt unddiese dem umfangreichen Bewerbungs-fragebogen mit detaillierten Fragen zuHalle, Hotels, Transport, Verpflegung,Medien etc. beigefügt. �Wir sind uns einerbreiten Unterstützung in Sport undPolitik gewiss�, freut sich DBB-Präsident

Ingo Weiss. Kein Wunder, denn für dieBewerbungsbroschüre standen nebenIngo Weiss auch Bundeskanzlerin Dr.Angela Merkel, Hamburgs Erster Bürger-meister Ole von Beust, DOSB-PräsidentDr. Thomas Bach, Bundestrainer DirkBauermann und nicht zuletzt auchNationalspieler und NBA-Star Dirk No-witzki zur Verfügung. Letzterer ist aufund abseits des Parketts auch im Be-werbungsfilm zu sehen.

�Die Bewerbung um die U17 WM ist fürunseren Verband und für den gesamtendeutschen Basketball von hoher, zu-kunftsweisender Bedeutung. Ich hoffesehr, dass wir den Zuschlag erhalten undder Basketball-Welt beweisen können,dass wir ein großartiges Turnier diesenRanges ausrichten können. AllenBeteiligten danke ich bereits jetzt für ihrengroßen Einsatz�, so Ingo Weiss.

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DBB bbewirbt ssich um UU17-WWM 22010

Hamburg iist aals AAustragungsort vvorgesehen

Von Christoph Büker

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DBB-Journal 06/08

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ZZuu ggeewwiinnnneennggiibbtt eess ttoolllleePPrreeiissee::

Hauptpreise: Ein von Dirk Nowitzki originalu n t e r s c h r i e b e n e sNationalmannschaftstrikot,zwei Bälle mit den Unterschriftenaller DBB-Olympioniken und drei

Dirk Nowitzki Kalender

2009.

Weitere PPreise: Drei Jahres-Abonne-ments des DBB-Journals, zehn Posterder DBB-Herren, zehn Mal dasMaskottchen der DBB-Mannschaf-ten �SIGGI�, fünf Schlüsselanhängerdes Deutschen Basketball Bundesund je drei Autogrammkartensetsder Herren- und Damen-National-mannschaft.

Gewinnspiel

Gewinnspiel

Die FFragen WWiiee llaauutteenn ddiiee zzwweeiitteenn VVoorrnnaammeenn vvoonn ddeenn bbeeiiddeennDDBBBB-NNaattiioonnaallssppiieelleerr SStteeffffeenn HHaammaannnn uunndd DDiirrkkNNoowwiittzzkkii??__ __ __ __ __ && __ __ __ __ __ __

IInn wweellcchheemm GGeebbääuuddee uunndd iinn wweellcchheerr SSttaaddtt iisstt ddiieeBBuunnddeessggeesscchhääffttsssstteellllee ddeess DDeeuuttsscchheenn BBaasskkeettbbaallllBBuunnddeess?? __ __ __ __ - __ __ __ __ __ __ __ - __ __ __ __ __ - __ __ __ __ iinn __ __ __ __ __

WWiiee vviieellee PPuunnkkttee eerrzziieellttee ddiiee eehheemmaalliiggee DDBBBB-NNaattiioonnaall-ssppiieelleerriinn MMaarrlliiss AAsskkaammpp iinn 119900 SSppiieelleenn ffüürr ddiieeNNaattiioonnaallmmaannnnsscchhaafftt??__ __ __ __ PPuunnkkttee

WWeellcchhee bbeeiiddeenn aakkttuueelllleenn DDBBBB-NNaattiioonnaallssppiieelleerr hhaabbeenneeiinnee 110000-pprroozzeennttiiggee EErrffoollggssbbiillaannzz bbeeii iihhrreenn bbiisshheerraabbssoollvviieerrtteenn LLäännddeerrssppiieelleenn?? __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ && __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __

WWiiee aalltt iisstt ddeerr DDeeuuttsscchhee MMeeiisstteerr iimm DDuunnkkiinngg 22000088,, ddeerrssiicchh bbeeii ddeerr GGeerrmmaann SSttrreeeettbbaasskkeettbbaallll CChhaammppiioonnsshhiipp iinnHHeerrtteenn dduurrcchhggeesseettzztt hhaattttee?? __ JJaahhrree

Mitmachen llohnt ssich!

Einsendeschluss für ddie rrichtigen EErgebnisse iist dder 15. JJanuar 22009 (Poststempel ooder eeMail-EEingangs-Signatur), ddie AAntworten kkönnen pper eemail aan [email protected] ooder ppostalisch aan DDBB-Journal, cc/o DDeutscher BBasketball BBund, SSchwanenstraße 66-110, 558089 HHagen, ggeschickt wwerden. DDieGewinner wwerden vveröffentlicht uund sschriftlich bbenachrichtigt. DDer RRechtsweg iist aausgeschlossen.

Das ggroße DDBB-WWeihnachtsgewinnspiel Es weihnachtet sehr � natürlich auch beim DBB-Journal! In dieserWeihnachtsausgabe können Sie tolle Preise gewinnen � vorausgesetzt, Siekennen sich ein wenig im deutschen Basketball aus (oder wissen, wie mandie gängigen Internet-Suchmaschinen bedient ;-))

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och im vergangenen Sommer warFrank Menz ganz auf die Univer-siade 2009 in Belgrad fokussiert.

Als Trainer der A2-Herren-Nationalmann-schaft fieberte er bereits ein Jahr im Vorausder alle zwei Jahre stattfindenden zweit-größten Multisportveranstaltung der Weltentgegen. Doch der Deutsche BasketballBund hatte anderes mit ihm vor. Menzwurde zum neuen Trainer der U16-Jun-gen berufen und damit zugleich auchzum Headcoach des Projektes �Bewer-bung um die FIBA U17-WM 2010�. Zudemholte ihn Dirk Bauermann als Assistenz-trainer zur A-Nationalmannschaft. DasDBB-Journal �erwischte� den viel reisen-den Bundestrainer auf einer seiner langenAutofahrten zwischen Heidelberg undOldenburg, zwischen Landestrainertref-fen und Stützpunkttraining.

Herr Menz, Sie sind um Ihre dritte Uni-versiade gebracht worden. 2007 warenSie noch einer von rund 10.000 Teilneh-mern in Bangkok. In Belgrad dürften eswohl wieder annähernd so viele sein.Nur diesmal ohne Sie!Ja, schade, aber es geht halt nicht alles.Und die Termine der A2-Nationalmannschaftund der U16-Jun-gen überschnei-den sich im kom-menden Som-mer. Aber einwenig Bedau-ern ist schon da-bei, denn ich glau-be, dass wireine hoch

talentierte Mannschaft der Jahrgänge 1985bis 1989 ins Rennen schicken werden. Esdürfte interessant werden, zu sehen, wiedie sich in Serbien präsentieren wird.

Aber Sie haben nicht wirklich langeüberlegt, als das neue Angebot des DBBkam?!Die Teilnahme mit einer Deutschen Mann-schaft bei einer U17-Weltmeisterschaftwäre eine große Herausforderung, für denDBB und für mich persönlich. Wir hoffenden Zuschlag zu bekommen, sind hieraber sehr zuversichtlich. Und natürlich ist

es für mich auch sehr attraktiv mit der A-Nationalmannschaft Basketball auf höch-stem europäischem Niveau zu sehen undzu erleben. Hier freue ich mich besondersauf die Zusammenarbeit mit Dirk Bauer-mann, von dessen Erfahrung ich sehr pro-fitieren könnte. Gerade die Kombinationbeider Aufgaben ist ausgesprochen reiz-voll.

Wo sehen Sie den Schwerpunkt IhrerArbeit?Der liegt definitiv in der Nachwuchsar-beit, bei der U16 und jünger. Die U17 WMist für den DBB eine große Chance! Einegute Präsentation der Mannschaft beimTurnier ist wichtig, aber noch wichtigererscheint die Verbesserung der Struktu-

ren. Außerdem gilt es zunehmend mehrTop-Nachwuchstrainer in die Arbeit

mit unseren Kaderspielern mit ein-zubeziehen.

Und Sie haben schon richtig losgelegt!

Ja!! Wir haben inHeidelberg (Bun-desjugendlager)bereits 48 Jungen

gesichtet. Nun stehtdirekt nach Weihnachten die

nächste Sichtung in Tailfingen(Baden-Württemberg) an. Da-nach werden nur noch 24 Spieler

zum engeren Kreis gehören. Dann geht essehr zügig weiter. Wir haben das Glück,dass wir Anfang Januar bereits zwei Län-derspiele austragen können. Japan ist inTschechien zu Gast und wir werden inChemnitz oder in Tschechien gegen beideTeams spielen.

Da dürfte sich aber noch keine wirklicheMannschaft geformt haben?!Das ist sicherlich richtig. Wir werden rela-tiv untrainiert in diese Begegnungengehen. Aber diese Erfahrung auf interna-tionalen Parkett ist unersetzlich. Da wer-den wir wichtige Erkenntnisse sammeln.Im Februar steht dann ein Turnier in derTürkei auf dem Programm. Das weitereVorbereitungsprogramm liegt hauptsäch-lich im Juni und Juli, bevor es im Augustzur Europameisterschaft geht. Zum Glückist die U16 ja gerade erst wieder in die A-Gruppe aufgestiegen, und wir könnenuns wirklich mit der europäischen Spitzemessen und sehen wo wir stehen.

Da sollte bereits mehr als ein Gerüst derMannschaft stehen, die ein Jahr späterim eigenen Land bei U17-Weltmeister-schaft antreten könnte!Das wäre wünschenswert. Aber gerade indiesen Jahrgängen ist die Mannschafts-bildung ein ständiger Prozess. Bei vielenjungen Spielern kann die Entwicklung

N

Die Kombination beider Aufgaben ist

ausgesprochen reizvoll.

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DBB-Journal 06/08

Frank MMenz iim IInterview

Spannende KKombinationBauermanns CCo-TTrainer ssoll UU16-JJungen zzur WWM fführen

Von Marc Grospitz

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nicht wirklich vorhergesagt werden. Mankann sich sowohl im negativen wie auchim positiven Bereich irren. Dem einenSpieler hat man einen eventuellen Leis-tungsschub nicht zugetraut, bei einemanderen hat man möglicherweise zu hoheErwartungen gehegt. Die Fluktuation istin diesem Alter noch recht hoch. Zudemwird natürlich auf allen Ebenen auchnoch weiter gesichtet. Wir stehen da insehr engem Kontakt mit den Landes- undVereinstrainern.

Man kann also noch gar nicht sagen, mitwelchen Perspektiven sie mit der U16 indie EM und ein Jahr später bei einer WMstarten würden?Nein, das ist sehr schwer. Sicher ist nur,dass wir bei der EM auf jeden Fall denKlassenerhalt wieder schaffen wollen.

Weitere Ambitionen werden sich erst spä-ter ergeben. Bei der WM wollen wir unsdann so gut wie möglich präsentieren.Unter den 12 Teilnehmern befinden sichneben dem Asien-und Afrikameister, dieTop-Teams aus Europa, sowie die beson-ders im Nachwuchsbereich sehr starkenAustralier, Argentinier und das Team ausden USA. Trotz der starken Konkurrenzwollen wir eine gute Platzierung erreichen.Aber eine WM im eigenen Land darf mannicht auf das sportliche Ergebnis reduzie-ren. Da geht es noch um andere Gesichts-punkte.

Die da wären?Eine Weltmeisterschaft im eigenen Landhätte eine Signalwirkung für die gesamteNachwuchsarbeit im Basketball. Eine sol-che Veranstaltung würde sicherlich Kräftemobilisieren, die sonst nicht zur Verfü-gung stehen würden. Die Strukturen, diefür eine solche Meisterschaft aufgebautwerden müssen, helfen uns auch im späte-ren Basketball-Alltag. Wir erhoffen unszum Beispiel einen gewissen Stellenaufbauin der Nachwuchsarbeit. Eine WM im eige-nen Land wäre eine Riesenchance, Dingevoranzutreiben, für die man ansonsten ei-nen sehr viel längeren Atem benötigt.

Ihre Arbeit und Ambitionen beim DBBscheinen sich offensichtlich nicht nur aufdie reine Trainertätigkeit zu beschränken!Nein, natürlich nicht! Wie bereits gesagt,geht es im Nachwuchsbereich auch da-rum, den Ausbau Erfolg versprechenderStrukturen zu fördern. Wir schauen, wowir zum Beispiel Internatssituation nut-zen können, suchen gezielt Basketball-Hochburgen in Verbindung mit Bundes-liga-Standorten in den es schon professio

nellerer Strukturen gibt. Auch die Anbin-dung an die Olympiastützpunkte ist hiersehr wichtig. Parallel forcieren wir die Ent-wicklung eines dezentralen Stützpunkt-systems. Die Bundestrainer bemühen sichso oft wie möglich, mit den Landestrainernund Heimtrainern gemeinsam, direkt vorOrt mit den Talenten zu arbeiten.

Das hört sich nicht nach einem 40-Stun-den-Job an?!Bestimmt nicht, aber danach schau ichnicht und alle anderen (Bundestrainer)ganz sicher auch nicht. Wir sind halt auchviel unterwegs. Da geht allein viel Zeit fürReisen drauf, die aber nicht wirklichgezählt werden darf. Zum Glück habe icheine Frau, die vollstes Verständnis fürmein Engagegment hat. Zudem ist dieMotivation besonders groß, wenn man ineinem so nachhaltigen Bereich wie derNachwuchsarbeit tätig ist. Und wenndann auch noch so ein Projekt wie eineWeltmeisterschaft in Aussicht gestelltwird�Da lässt sich viel bewegen. Unddiese Perspektive setzte jede MengeEnergie frei. Bei allen Beteiligten.

Frank MMenz iist nnun aals CCo-TTrainer vvom BBundestrainer DDirk BBauermann aauch ffür ddie AA-NNationalmannschaftverantwortlich.

Fotos: MMichael KKrug ((3) uund BBWA

Als UU16-BBundestrainer ffiebert FFrank MMenz eeinermöglichen UU17-WWeltmeisterschaft iim eeigenenLand eentgegen.

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ass sich die Basketballerinnen derdeutschen Nationalmannschaft indiesem Jahr an Weihnachten in

Zurückhaltung üben müssen, dürfte ihnenangesichts der bevorstehenden Aufgabennicht schwer fallen. Denn auf dem Pro-gramm steht die zusätzliche Qualifika-tionsrunde zur Europameisterschaft 2009in Lettland (7.-20. Juni), die in einerDreiergruppe mit den Begegnungengegen die Ukraine und Bulgarien ausge-spielt wird. Eingeläutet werden die Ver-gleiche, an deren Ende nur der Gruppen-sieger weiter kommt, unmittelbar nachden Feiertagen mit einem Vorbereitungs-lehrgang in Oberhausen (27.-30. Dezem-

ber). Vereinbart wurden ebenfalls zweiLänderspiele in Belgien (29. und 30.Dezember), in denen dann unter Wett-kampfbedingungen der letzte Feinschlifferfolgen soll.

Fehlen wird dort allerdings noch LindaFröhlich. Sie wurde für die Vorbereitungs-phase freigestellt, um das Weihnachtsfestmit ihrem Ehemann zu verbringen, der inden USA lebt. Fröhlich, die nach langer Lei-denszeit - nach einer Erkältung klagte siemonatelang über Schwindel-Attacken -mittlerweile wieder für den slowakischenVerein Maxima Broker Kosice auf Korb-jagd geht, befindet sich derzeit wieder auf

dem besten Weg, ihr altesLeistungsvermögen zuerlangen. �Ich bin extranach Kosice gereist, habemich dort mit ihr ausge-tauscht und sie im Spielbeobachtet. Linda hatsich in sehr guter Formpräsentiert�, zeigte sich

Bundestrainer Imre Szittya angetan. Dajetzt nur noch Kleingkeiten im privatenBereich zu klären sind, ist er guter Dinge,dass die Leistungsträgerin für die Qualifi-kation zur Verfügung steht. Nicht zuletzt,weil Fröhlich von einer EM-Teilnahme inLettland träumt. Erst recht, weil einst ihreMutter im lettischen Riga mit dem Basket-ball angefangen hat.

Fest steht, ist Linda Fröhlich dabei, dannsteigen die Chancen für die ING-DiBa-Korbjägerinnen sprunghaft nach oben.�Wer mittlerweile dreißig Minuten in derEuropaliga zum Einsatz kommt, der kannkeinen Trainingsrückstand mehr haben�,sieht Szittya absolut kein Risiko, sondernverweist stattdessen auf wesentlich mehrVariationsmöglichkeiten, die eine Fröh-lich-Rückkehr auf der Innenposition bietenwürde. Gleichzeitig muss Anne Breit-reiner, die in der ersten Qualifikations-runde 18 Punkte im Schnitt erzielte, nichtmehr die Hauptlast tragen. �Dies ist einklarer Vorteil für uns. Denn nach Breit-

Imre SSzittya hhofft aaufLinda FFröhlich

Chancen aauf RRückkehr iins DDBB-TTeam ssteht ggut

Von Thorsten Jordan

DBB-Journal 06/08

Spieltermine EM-Qualifikation

Mittwoch (7. Januar 2009, 17 Uhr): Ukraine - Deutschland (Kiew)Samstag (10. Januar 2009, 18 Uhr): Deutschland - Bulgarien (Hagen,Ischelandhalle)Freitag (16. Januar 2009, 20 Uhr): Deutschland - Ukraine (Saarlouis,Stadtgartenhalle)Montag (19. Januar 2009, 17 Uhr): Bulgarien - Deutschland (Rouse)

Tickets für das Spiel Deutschland gegen Bulgarien sind über überdie E-Mail-Adresse [email protected] erhältlich. Kartenfür das Spiel Deutschland gegen Ukraine können sich Interessiertebei den DBBL-Heimspielen der Saarlouis Royals jeweils am Fan-Club-Stand besorgen.

D

Alexandra MMüller wwill mmit vvielEngagement uund EEnergie zzur EEM-Qualifikation bbeitragen.

Foto: SSchöning

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reiner kam die nächste Spielerin auf gera-de einmal sieben Punkte pro Partie.�

Aufgrund der kurzen Vorbereitungsphasewill der DBB-Coach keine großen takti-schen Veränderungen vornehmen. �Wirwerden im Angriff und der Verteidigungauf keine neuen Spielkonzeptionen

zurückgreifen.� Wohl aber auf neueBasketballerinnen, die der gebürtige Un-gar in seinen 14er Kader berief. Im Aufge-bot stehen nämlich mit Romy Bär, PetraGläser, Stina Barnert und Sandra Webergleich vier Korbjägerinnen, die nebenFröhlich in der Hauptrunde bisher nichtzum Einsatz kamen. �Ich denke, wir sindgut aufgestellt.� Was nun den Auftakt an-geht, sieht der Coach die Ukraine in derFavoritenrolle. �Hier wird die Tagesformentscheiden. Viel kommt auch darauf an,ob wir in der Lage sind, die starke Flügel-spielerin Gorbundova auszuschalten. Wirkennen die Ukraine und haben unsereLehren aus den beiden Spielen gezogen.�Im Hinspiel der ersten Qualifikations-phase unterlag das DBB-Team deutlichmit 39:93, ehe die Ukraine im Rückspielnach aufopferungsvollem Kampf mit74:65 bezwungen werden konnte.

Gegen die treffsicheren Distanzschützenaus Bulgarien, deren Stärken auch in derguten Penetration liegen, geht er dagegenvon zwei Duellen auf Augenhöhe aus.Von Vorteil erachtet man im deutschen

Lager ebenfalls die Tatsache, dass dieMannschaft erst am siebten Januar zur Tatschreiten muss und nicht schon am vier-ten, wenn die alles entscheidende Rundemit dem Duell Bulgarien gegen Ukrainebeginnt. �Somit haben wir die Möglich-keit, beide Gegner zu beobachten�, sagtSzittya, der nach der Auslosung ebenfallswohlwollend zur Kenntnis nahm, dassseine Damen entsprechend das letzteSpiel in der Gruppe bestreiten. �Hoffent-lich haben wir bis dahin noch alles selberin der Hand.� Sollte der große Wurf ge-lingen, dann würde Deutschland bei derEM in Lettland in einer Gruppe mitSpanien, der Tschechischen Republik undder Slowakischen Republik an den Startgehen. Scheitert sein Team, dann siehtSzittya die Entwicklung der DBB-Auswahlaber keineswegs gefährdet. Verständlich,denn der Abstieg in die B-Gruppe wurdeerfolgreich verhindert. Im Fokus stündedann die Qualifikation für die EM 2011.�Dort wollen wir uns das Ticket für dieOlympischen Spiele 2012 inLondon sichern�, erläuterter das Ziel, von dem je-der Sportler träumt.Auch Linda Fröhlich,die ihrer Karriere inEngland die Kroneaufsetzen könnte.

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Gemeinsam ssind wwir sstark: DDBB-DDamen wwollen mmit aaller MMacht nnach LLettland. BBundestrainer IImreSzittya ((u. rre.) ttestet nnoch zzwei MMal ggegen BBelgien.

Fotos ((2): SSchöning

Linda Fröhlich ist für uns eine absolute

Verstärkung

>>

<<

DBB-Journal 06/08

DDaass AAuuffggeebboott

Sarah Austmann (evo NB Oberhausen),Romy Bär (TV Saarlouis Royals), StinaBarnert (TV Saarlouis Royals), KatjaBavendam (Botas Spor/TUR), Corry Ber-ger (TSV Wasserburg), Anne Breitreiner(KSSSE AZS PWSZ Gorzow/POL),Annika Danckert (BBV Leipzig), PetraGläser (evo NB Oberhausen), CorneliaJanzon (BBV Leipzig), Lisa Koop (BCPharmaserv Marburg), Katharina Kühn(TSV Wasserburg), Lea Mersch (evo NBOberhausen), Alexandra Müller (BGWWK Donau-Ries), Sandra Weber (BVPharmaserv Marburg).Die Mannschaft wird betreut von Bun-destrainer Imre Szittya, Co-Trainer JohnF. Bruhnke, Physiotherapeut PatrickKnoll, Teambetreuer Moritz Pösl undTeam-Manager Jochen Buschke.

Für den Vorbereitungslehrgang freige-stellt wird: Linda Fröhlich (MaximaBroker Kosice/SVK)

Auf Abruf: Magdalena von Geyr (TSVWasserburg), Sabine Loewe (BasketClub Bolzano/ITA), Roli-Ann Nikag-batse (Tiemme Port Sant´Elpidio/ITA),Birte Thimm (evo NB Oberhausen).

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ie ist so etwas wie der Shooting-Starin der deutschen Damen-National-mannschaft. Sarah Austmann avan-

cierte im vergangenen Sommer zu einemganz wichtigen �Baustein� im Team vonBundestrainer Imre Szittya und soll auchin Zukunft eine große Rolle spielen. Grundgenug für uns, �zwischen den EM-Quali-fikationen� ein Gespräch mit der korb-gefährlichen Flügelspielerin zu führen.

Hinter Ihnen liegt ein langer undanstrengender Sommer mit den DBB-Damen: wie beurteilen Sie die Leistun-gen der Damen-Nationalmannschaft,wenn Sie zurückblicken? Ich denke erst mal, dass wir als Team hät-ten erfolgreicher abschneiden können.Die beiden Heimspiele in Saarlouis undHagen, die wir knapp verloren haben,hätten wir auf jeden Fall gewinnen kön-nen � und auch müssen. Dann wäre derganze Sommer um Einiges leichter gewe-

sen. Im Endeffekt denke ich, dass wirnoch das Beste aus der Situation gemachthaben.

Welche Rolle haben Sie dabei IhrerMeinung nach gespielt? Vor dem Sommer hätte ich nicht gedacht,dass ich so viel Verantwortung überneh-men soll und kam damit noch nicht soganz gut zurecht. Ich hätte eigentlichnoch mehr Verantwortung übernehmenmüssen. Am Anfang hat das alles nochganz gut geklappt, weil ich noch nicht soviel darüber nachgedacht habe. ZumEnde hin war ich leider auch ein bisschenkrank und leicht verletzt � da wurde dasalles noch etwas schwieriger. Außerdemhat die Kraft auch einfach nachgelassen.

Trotzdem haben Sie im vorletzten Spielin Großbritannien für Deutschland denentscheidenden Dreier kurz vor Schlussgetroffen. Können Sie sich noch an den

Wurf erinnern? Wurde ein Play für Siegelaufen oder war es purer Zufall, dassSie den Ball in den Händen hatten? (grinst.) Erst einmal lief in dem Spiel beimir nicht viel zusammen; sicherlich auchwegen der Krankheit und meiner Verlet-zung. Bei dem Wurf an sich wusste ich gar

Sarah AAustmann iim IInterview

Schlüsselspielerin!Von Elisabeth Kozlowski

S

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So eetwas wwie dder SShooting-Star iim ddeutschen NNational-team: SSarah AAustmann.

Foto: DDBB/Camera 44

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nicht genau, wie die Situation war. Ich hattekeine Ahnung, dass nur noch so wenig zuspielen war und dass es schon der entschei-dende Wurf sein könnte. Ich war in demMoment einfach frei und habe den Wurfgenommen.

Nicht nur im Spiel in Großbritannien,sondern gerade auch bei den Heimspielenwar es extrem spannend � jedoch mitschlechtem Ausgang für die DBB-Damen.Beschreiben Sie uns die emotionaleAchterbahnfahrt, die das Team verkraftenmusste. Wir hatten ja schon eine sehr schwereVorbereitung mit sehr vielen Spielen, vondenen wir leider nur zwei gewinnen konn-ten. Da war uns im Team schon klar, dass esrichtig schwer werden würde. Es war gene-rell nicht einfach für uns, immer wiederneu anzugreifen und sich neu zu motivie-ren. Wir wussten um unsere Chancen, aberdann kamen Rückschläge wie die hoheNiederlage in der Ukraine. Daraus habenwir uns wieder gut heraus gekämpft. AmEnde fehlte uns ein bisschen die Abge-zocktheit und die Coolness, weitere Spiele,gerade die engen, zu gewinnen.

Im letzten und entscheidenden Spiel inMarburg gegen Litauen wollte DBB-Bun-destrainer Imre Szittya nicht, dass derSpielstand vom Großbritannien-Spielsdurchgesagt wird. Trainer- und Betreuer-stab wurden dennoch von der DBB-Presseinformiert. Bei einer Auswechselungschimpften Sie verärgert: �Wollt ihr unseigentlich verarschen?!� � Was ging da inIhnen vor? Naja, wir kamen uns nicht wirklich ver-arscht vor, aber durch die schwierige Situa-tion vor dem letzten Spiel standen wir sehrunter Druck. Über das komplette Spiel hin-weg haben wir keine Informationen be-kommen und dann im letzten Viertel hießes plötzlich �Wir müssen das Spiel gewin-nen!� Dann wurde es richtig schwer füruns, weil der Druck immer größer wurde,die Verantwortung zu übernehmen undcool zu bleiben � gerade für uns junge Spie-ler. Ich fühlte mich nicht wirklich verarscht,aber ich dachte eigentlich die ganze Zeit,dass wir das Spiel noch gewinnen müssen.Da wussten die Leute auf der Bank aberschon, dass Großbritannien verloren hatte.

Das aber auch erst seit einer Minute. Aber genau das wussten wir in dem Mo-ment auf dem Feld nicht! Es waren noch einpaar Sekunden zu spielen und ich stand aufdem Feld und dachte, dass jetzt alles vorbeiist. Dann gucke ich auf die Bank und allefreuen sich. Ich war also nicht wirklichsauer, sondern wusste das alles gar nichteinzuordnen. Da ist es dann sicherlich nichtverwunderlich, wenn man mal was sagt,was nicht so gemeint war, wie es geklungenhat.

Sie sind neben Anne Breitreiner undDorothea Richter zur dritten Stütze inder Mannschaft geworden: wie beurtei-len Sie Ihre Entwicklung und wo liegenIhrer Meinung nach die Gründe? Soweit wie Doro und Anne bin ich sicher-lich noch nicht. Ich denke, meine Rolleliegt sicher zum einen daran, dass einigeLeute abgesagt haben. Und zum anderenmacht es Sinn, weil ich hier in Oberhau-sen viel Verantwortung übernehmenkann, immer viel gespielt habe und michdadurch gut entwickeln konnte.

Anne, Dorothea und Sie sind Flügel-bzw. Aufbauspielerinnen und die wich-tigen Punktsammlerinnen im deutschenAngriff. Wie kommt es, dass Deutsch-land hauptsächlich über die �kleinen�Positionen punktet?Also unsere Systeme sind sicherlich sehrauf Anne ausgerichtet, weil sie einfachunsere Führungsperson und unsere der-zeit erfahrenste Spielerin ist. Ich weißauch nicht, woran das liegt � an denSystemen auf jeden Fall nicht. Ich denke,dass es in diesem Sommer auch geradedie jungen Leute waren, die auf derCenterposition viel Spielzeit bekommenhaben. Da fehlte vielleicht noch ein bis-schen die Erfahrung, sich da total durch-zusetzen.

Sarah AAustmann hhat ssich ssowohl aaus dder DDistanz aalsauch iin dder ZZone zzu eeiner ��Bedrohung� ffür dden ggeg-nerischen KKorb eentwickelt.

Fotos ((2): SSchöning

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Welche Erwartungen haben Sie an diezusätzliche Qualifikationsrunde imJanuar? Was sagen Sie zu den beidenGegnern?Die Ukraine kennen wir ja schon � diesind auf jeden Fall schlagbar. Bulgarienkenne ich jetzt nicht genau, aber ich binmir sicher, dass wir die Mannschaftschlagen können, wenn wir unsere Leis-tung bringen.

Mit 23 Jahren gehören Sie eigentlichnoch zu den Jüngeren im DBB-Team,dennoch kommunizieren Sie auf demSpielfeld und auch von der Bank sehr

viel � woher nehmen Sie dieseEnergie?Weil ich weiß, wie wichtig das aufdem Spielfeld ist. Man brauchtimmer Unterstützung von derBank. Und wenn einer anfängt,

ziehen alle mit! So versuche ichimmer positiv zu sein, alle zu

unterstützen und aufzu-bauen.

Nach einigen Stationenin Deutschland und

einer Saison in Ita-lien sind Sie seit2007 wieder in

Oberhausen. Washat Sie zur Rück-kehr bewogen?

Ganz klar, dasshier in Oberhausen mit vielen Deutschenund mit Jugendspielerinnen gespielt wirdund dass die beiden Ausländerinnen, diewir haben � zwei Amerikanerinnen � eherErgänzungsspielerinnen sind. Außerdemkann ich hier mein Basketballspielen sehrgut mit meiner beruflichen Zukunft ver-binden. Das passt sehr gut.

Wie sehen Sie Ihre Rolle in der Ober-hausener Mannschaft? (überlegt.) Auf jeden Fall gut verteidigen,das sowieso immer! Außerdem ist esmeine Aufgabe, Verantwortung immenschlichen Sinne übernehmen, Sa-

chen anzusagen, zu kommunizieren,für andere Spielerinnen auf dem

Feld zu kreieren, aber auch selberein paar Punkte beizusteuern.

Wie sehr hilft es Ihnen, dass mitSie mit Julia Gajewski und John F.

Bruhnke unter zwei DBB-Trainernarbeiten � gerade auch im Hinblick aufden vergangenen Sommer? Es hilft auf jeden Fall, dass die beiden

wissen, wie hart der Sommer besondersfür Lea und mich war. Für uns beide ist esjetzt auch schwer, in Oberhausen direktwieder die Leistung abzurufen. Für Juliaund John ist Basketball schon sehr wich-tig, aber sie sind dabei einfach Menschen.

Sie wissen, dass man auch mal andereSachen im Kopf hat und dass man viel-leicht einfach mal einen Tag Pausebraucht, wenn es gerade nicht so läuft.

In Oberhausen sind zwei Bundestrainerund mehrere Nationalspielerinnen inIhrem Team. Zudem spielen Sie in derDBBL häufig gegen Teamkolleginnen ausder Nationalmannschaft � wie wichtig istes für Sie, mit den anderen Nationalspie-lerinnen in Kontakt zu bleiben?Das ist sehr wichtig! Wir freuen unsimmer, wenn wir gegen eine Mannschaftspielen, in der dann Spielerinnen aus derNationalmannschaft sind. Das ist immersuper, aber natürlich auch schwer, gegensie zu spielen.

Wie sehen Sie mit Ihrer Italien-Erfahrungund den DBB-Spielen im Sommer dieDBBL im internationalen Vergleich? Die italienische Liga ist auf jeden Fall bes-ser. Vor allem, wenn man sich die Teamsaus dem oberen Teil der Tabelle anschaut,das ist ein ganz anderes Niveau. Es istschon nicht so leicht, vom Sommer wiederzurück in die DBBL zu gehen � und um-gekehrt. Ich denke, dass die DBBL sichnoch entwickeln muss, aber es ist auchschwer, ein Leistungsniveau hier inDeutschland einzuführen. Das muss manerst mal schaffen.

Was haben Sie sich für Ihre noch jungeKarriere vorgenommen? Wo sehen Siesich in zwei, fünf und zehn Jahren? Neben Basketball steht es ganz weit oben,meine Ausbildung als Industriekauffrauabzuschließen. Die geht noch eineinhalbJahre. So lange werde ich, das ist sehrsicher, hier in Oberhausen spielen. Ehrlichgesagt weiß ich noch gar nicht, was ichdanach machen will. Ich habe schon über-legt, noch mal ein Jahr Profi zu sein, alsoins Ausland zu gehen nach der Ausbil-dung. Aber wer weiß, ob ich das in ein-einhalb Jahren noch will?!

Sie sind nicht nur Leistungssportlerin,sondern gehen auch einem ganz norma-len Beruf nach. Wie schaffen Sie es,Sport und Beruf zu verbinden?Das ist schon schwierig. Ich wurde zwarfür den Sommer mit der Nationalmann-schaft von meinem Arbeitgeber freige-stellt, stehen aber Bundesliga-Spiele amFreitag auswärts an, muss ich die Zeit, dieich bei der Arbeit verpasse, nachholen.Das heißt, dass ich in der Woche danachnoch mehr arbeiten muss. Jetzt gerade binich im Schulblock, das bedeutet, dass ichzusätzlich am Wochenende noch lernenmuss. Aber wie gesagt, wenn es daSchwierigkeiten gibt, sind John und Juliafür mich da. Wenn ich zu denen hingeheund ihnen sage, dass es nicht mehr geht,

Sarah AAustmann üübernimmt mmittlerweile aauch iimNationaltrikot vviel VVerantwortung.

Foto: SSchöning

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dann helfen die beiden mir auch. Es istnicht einfach, aber wenn man alles gutorganisiert, dann geht das schon.

Empfinden Sie es manchmal als unge-recht, dass man als Damen-Basketballerinkaum die Chance hat, von dem Leistungs-sport zu leben?Ungerecht eigentlich nicht. Ich weiß jaauch, dass ich nicht mein Leben langBasketball spielen werde. In einigen Jahren� wann das sein wird, kann ich jetzt nochgar nicht sagen � werde ich nicht mehrBasketball spielen und will daher auch

etwas anderes machen.Hat man nur Basketball,ist man zu fokussiert.Läuft es dann im Sportnicht, hat man keinenAusgleich mehr. So binich froh, dass ich noch einzweites Standbein habe.

Haben Sie neben demJob und Basketball über-haupt noch Freizeit? Wenn ja, was machen Siedann? Ganz viel ist es nicht. Wirmachen hier viel mit derMannschaft: gehen shop-pen, ins Kino oder auchmal feiern. Die Zeit mussman sich einfach nehmen,damit man auch ein bis-schen Abstand von allembekommt.

Sie wirken immer sehrpositiv, stets gut gelaunt-was bringt Sie so richtigauf die Palme? Da gibt es eigentlich nichtviel. Im Spiel passiert daswahrscheinlich gar nicht.Gut gelaunt bin ich auch

nicht immer � das sieht man nur nicht.(überlegt) Höchstens, wenn ich merke,dass sich irgendjemand in der Mann-schaft nicht anstrengt. Aber das passierteigentlich auch nicht. Vielleicht auch, dass wir jetzt gerade mitOberhausen so unter unseren Verhältnis-sen spielen, das ärgert mich schon sehr.

Zur PPersonSarah Austmann wurde am 31. Januar1985 in Greven geboren und begann ihreBasketballkarriere beim TVE Greven.1999 zog es die 1,82 große Flügelspie-lerin nach Oberhausen, wo sie vier MalDeutsche Jugendmeisterin wurde. Nachdem Abitur 2004 spielte Austmannzwei Jahre bei der BG Göttingen undwurde dort 2005 zum Rookie of the Yearder Damen Basketball Bundesliga ge-kürt. Anschließend ging sie nach Italien,wo sie bei Mercedes Basket Alghero�Profierfahrungen� sammelte. ZurSaison 2007/2008 kehrte Austmann nachOberhausen zurück.

Die 23-jährige hat viele Jugendnational-mannschaften durchlaufen; 2005 nahmsie an der Universiade in Izmir teil. Fürdie A-Nationalmannschaft absolvierteSarah Austmann bisher 38 Länderspiele� in der EM-Qualifikation 2008 avancier-te sie mit durchschnittlich 5,9 Punkten,zwei Rebounds und 1,3 Assists in 167Minuten zur drittbesten Scorerin imdeutschen Team.

DBB-BBundestrainer IImre SSzittya üüberSarah AAustmann: �Sarah hat sich innerhalb eines Jahresvon einer Ergänzungsspielerin zurSchlüsselspielerin entwickelt. Währendsie im letzten Jahr hauptsächlich Aufga-ben in der Defensive bekommen hat, hatsie in diesem Sommer vermehrt Auf-gaben in der Offensive bekommen unddiese erfolgreich erledigt. Mit ihrer posi-tiven Einstellung kann sie eine langfri-stige Stütze der deutschen National-mannschaft werden.�

Sowohl iin OOberhausen aals aauch iin dder ddeutschen NNationalmannschaftsind SSarah AAustmann ((re.) uund LLea MMersch eein eerfolgreiches DDuo.

Foto: pprivat

DBB-Journal 06/08

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2008DBB-Journal 06/08

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Jahresrückblick 22008Ein BBlick aauf ddie rrund 3360 bbereits vvergangenen TTage

Von Marc Grospitz

Das Jahr 2008 neigt sich unaufhaltsamseinem Ende. Mit Erscheinen der sechs-ten und letzten Ausgabe des DBB-Journals in diesem Jahr wird der End-spurt eingeläutet. Bei so manchem wirdsicherlich noch die Hektik Oberhandhaben, da der Weihnachtsbaum nochnicht steht oder noch gar nicht erworbenwurde, viele Wunschzettel werden nochnicht abgearbeitet sein und auch in

unzähligen Kühl- und Vorratsschränkendürfte nur gähnende Leere herrschen.Doch mit jedem Tag rückt Weihnachtennäher, die To-Do-Listen werden kleinerund dann können sie beginnen, die be-sinnlichen Tage, die uns die Chance ge-ben, auch angesichts des anstehendenJahreswechsel, noch einmal ein Blickzurück auf die rund 360 bereits vergan-genen Tage zu werfen. Die Redaktion

des DBB-Journals hat dies bereits getanund die vergangenen zwölf MonateRevue passieren lassen. Ein Fazit darfschon an dieser Stelle gezogen werden:Es war ein durchweg positives Jahr fürden deutschen Basketball, auch wenn ervon sportlichen Rückschlägen nichtganz verschont blieb und auch die eineoder andere traurige Nachricht die guteStimmung dämpfte.

2008

Januar

Es geht schon viel versprechend los, das Jahr2008, denn in der Bankenmetropole Frank-furt heben der Deutsche Basketball Bund undsein langjähriger Partner und Sponsor, dieING-Diba, eine neues Nachwuchsprojekt ausder Taufe: �Talente mit Perspektive�. Bundes-weit werden in den darauf folgenden Mona-ten junge Basketballer/innen der Jahrgänge1994/95 gesichtet. Unter den Augen der Bun-destrainer Dirk Bauermann und Imre Szittyakönnen die jungen Talente auf sich aufmerk-sam machen. Wohin es sie führen könnte,zeigt sich bereits wenige Tage später und garnicht so weit entfernt. Beim ersten NBBL-All-Star-Game im Rahmendes All-Star-Days in Mannheim zeigen die besten Nachwuchs-spieler der NBBL ihr Können. Der Süden behält dabei die Oberhandvor dem Norden, und einer ist dabei ganz obenauf: MVP EliasHarris (Speyer).

2008Februar

In diesem Monat ist es endlich soweit. DerDeutsche Basketball Bund hat wieder eineigenes Fachorgan. Am 22. Februar erscheintdie erste Ausgabe des DBB-Journals. Dochder Termin wird überschattet vom Tod vonPeter Klingbiel, dem langjährigen General-sekretär des DBB. Diese Nachricht trifft dieDBB-Zentrale in Hagen trotz der langen undschweren Erkrankung des 54-Jährigen uner-wartet. Im Laufe des Jahres muss sich dieBasketball-Gemeinde noch von einigen lang-jährigen Weggefährten und Mitstreitern ver-abschieden. Jürgen Kofner, Arne Alig, RalphKlein, Wolfgang Mersch, Gottfried Kültzer,Jochen Kölsch und Eberhard Lenz seien hiernur stellvertretend für viele andere genannt.

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DBB-Journal 06/08

2008

März

Der dritte Monat des Jahres stehtaber wieder ganz im Zeichen derJugend. Beim 50-jährigen Jubiläumdes Albert Schweitzer Turnieres inMannheim stehen sich wie ge-wohnt die besten U18-National-mannschaften der Welt gegenü-ber. Am Ende erweisen sich dieNachwuchskorbjäger aus Grie-chenland als das stärkste Team,und besonders groß ist der Jubel,als im Finale ausgerechnet Nach-bar Türkei mit 96:82 bezwun-gen wird. �Zaungast� in Mannheim ist auch der ehemaligedeutsche NBA-Star Detlef Schrempf.

Groß ist die Freude auch bei Petra �Pit� Kremer. Die ehema-lige DMM-Nationalspielerin wird vom europäischenBasketballverband FIBA Europe als Schiedsrichterin für das

All Star Game der Euroleague Women in Vidnoje (RegionMoskau) nominiert.

April

Zwei deutsche Nationalspieler sorgeninternational für Schlagzeilen. Allerdingsnicht nur positiv. Während Jan-HendrikJagla mit DKV Joventut Badalona denULEB-Cup gewinnt und dabei besondersim Halbfinale gegen Galatasaray Istanbulmit 13 Punkten zu glänzen weiß, helfenden Dallas Mavericks auch 22 Punkte und13 Rebounds ihres besten Werfers DirkNowitzki im letzten Spiel nicht. Wie imVorjahr verabschiedet sich Dallas in derersten Play-Off-Runde der NBA. Gegendie Hornets aus New Orleans verlierendie Texaner glatt mit 1:4 und können erneutihren eigenen Ansprüchen nicht gerechtwerden.

2008

Mai

Imre Szittya und Dirk Bauermannnominieren bei der Finalveran-staltung des Projekts �Talentemit Perspektive� jeweils zwölfJungen und Mädchen für die

DBB-Perspektivkader.Zudem verschreibt sichBauermann im Wonne-monat dem DBB vollund ganz. Sein Engage-ment als Bundesligatrainer in Bamberg been-det er und unterschreibt dafür einen neuen Fünf-Jahres-Vertrag beim DBB als Vollzeit-Trainer.Präsident Ingo Weiss, der erst kurz zuvor auf Mal-ta ins Führungsgremium des BasketballverbandsFIBA Europe gewählt worden war, zeigt sich hocherfreut und verspricht sich von dieser Verpflich-tung einen Schub für den gesamten deutschenBasketball. Parallel zum DBB-Bundestag inDessau ist Team Urspring auch im zweitenNBBL-Top-4 in Langen nicht zu stoppen. Dies-mal wird Alba Berlin im Finale bezwungen.

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DBB-Journal 06/08

Juli

Kurz vor Antritt beim Olympia-Qualifikationsturnier in Athenerhält Chris Kaman seinen deut-

schen Pass und darf end-lich für das Team von Trainer Dirk Bauermann spielen.Er hat maßgeblichen Anteil daran, dass sich die deut-schen Herren den lang gehegten Traum von Olympiaerfüllen. Mit einem 96:82-Erfolg über Puerto Rico nutztdie Nationalmannschaft im kleinen Finale in Athen ihreletzte Chance und löst das Ticket nach Peking. Und auchder DBB-Nachwuchs kann den ersten Sommer-Erfolgverbuchen. Die U20-Damen sichern sich bei der Europa-meisterschaft den Klassenerhalt in der A-Gruppe.

2008August

Das Abenteuer Olympia beginnt für den deutschen Basketball mit einemPaukenschlag. Dirk Nowitzki wird Fahnenträger und führt das komplettedeutsche Olympia-Team vor über 90.000 Zuschauern ins Vogelnest, wie dasOlympia-Stadion in Peking genannt wird. Sportlich beginnt das Turnier auch

gut. Angola wird mit 95:66 deutlich bezwungen. Essoll aber der einzige deutsche Siegbleiben. Nach der Vorrunde scheidenNowitzki und Co. aus dem Olympia-Turnier aus, und für Rekordnational-spieler Patrick Femmerling wird dieAbschluss-Begegnung gegen denspäteren Olympiasieger USA derletzte Auftritt im DBB-Trikot. Seinepotentiellen Nachfolger sorgen der-weil in Europa für Furore. Sowohldie U20-Herren als auch die U16-Jungen des DBB sichern sich den B-Europameistertitel und steigenwieder in die A-Gruppe auf.

2008Juni

Der Sommeranfang steht ganz im Zeichen der Vorbereitung derHerren-Nationalmannschaft auf das Olympia-Qualifikations-turnier in Athen. Einem Trainingslager auf Mallorca folgt unteranderem die Länderspiel-Premiere im westfälischen Halle:Gegner ist Polen. Die Sieger des Manfred-Ströher-Medienpreis2007 stehen fest. Den ersten Platz teilen sich Andreas Egertzvom Bayrischen Rundfunk und die Stern-Autoren ChristianEwers sowie Jan-Christoph Wiechmann.

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2008DBB-Journal 06/08

September

Die Qualifikation zur Damen-Europameisterschaft 2009 läuft für dasTeam von Trainer Imre Szittya unerwartet schlecht. Ohne dieerkrankte Linda Fröhlich stehen die DBB-Damen oft auf verlorenemPosten. Doch die Szittya-Werferinnen kämpfen sich nach fünf Auf-taktniederlagen in Serie in die Qualifikation zurück und sichern sicham Ende zumindest das Ticket für die Zusatz-Qualifikation imJanuar 2009. In Peking sorgen derweil die Rollstuhl-Nationalmann-schaften für positive Schlagzeilen. Die Herren erkämpfen sich beiden Paralympics den fünften Rang und die Damen kehren sogar

mit der Silbermedaille zu-rück. In Herten werdendie Deutschen Meister imStreetbasketball ausge-spielt.

2008

Oktober

Die U17-Weltmeisterschaft wirft ihre Schatten voraus.Deutschland hat sich offiziell für die Austragung der Spiele imJahr 2010 beworben, und in Heidelberg werden beim Bundes-jugendlager die dafür maßgeblichen Jahrgänge 1993 und 1994gesichtet. Und eine andere Erfolgsgeschichte feiert ihren drit-ten Geburtstag: Die Nachwuchs Basketball Bundesliga startetin ihre dritte Saison, und noch nie haben sich so viele Mann-schaften um die Startplätze beworben.

November

Der deutsche Basketball stellt die Weichen füreine erfolgreiche Zukunft: Der Deutsche Basket-ball Bund und die Basketball Bundesligaverlängern den GrundlagenvertragDie neue Vereinbarung läuft nun bis indas Jahr 2022 und wird in Düsseldorfvon DBB-Präsident Ingo Weiss, DBB-Vizepräsident Dr. Wolfgang Hilgert,DBB-Vizepräsident Bernd Heiden, BBL-Präsident Dr. Thomas Braumann undBBL-Geschäftsführer Jan Pommer unter-zeichnet. Während Ehrenpräsident Ro-land Geggus Anfang des Monats seinen60. Geburtstag feiert, trifft sich seinNachfolger Ingo Weiss Ende des Monatsin Hamburg mit seinen iranischen Amts-kollegen Mahmoud Mashhoon, der zuvorschon dem Hans-Joachim-Höfig-Haus inHagen einen Besuch abgestattet hat.

Dezember

Die NBBL macht Schule. Das Erfolgsmo-dell in der Nachwuchsarbeit wird erwei-tert. Zur Saison 2009/2010 kommt dieJBBL für den U16-Bereich. 48 Teams ausganz Deutschland sind als Teilnehmervorgesehen. BBL und die AG 2. Liga ha-ben ihre Mitarbeit zugesagt, so dass diebundesweite Nachwuchsförderung zurkommenden Spielzeit auf noch breitereFüße gestellt werden kann.

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pannendes Euroleague-Spiel in Berlinals krönender Abschluss eines ge-lungenen Projektjahres: Das Jahr 2008

war ein großer Erfolg für das gemeinsameProjekt der ING-DiBa und des DeutschenBasketball Bundes �Talente mit Perspek-tive�: über 400 talentierte Spielerinnenund Spieler aus allen Landesverbändennahmen an den fünf Sichtungsveranstal-tungen teil und begeisterten den DBB-Bundestrainerstab mit tollen Leistungen.

Zusätzlich zu den Trainingseinheitenkamen für die Nachwuchsspielerinnenund -spieler auch Auftritte vor ganz gro-ßem Publikum dazu: so konnte sich dasPerspektiv-Team der Jungen beim DBB-Supercup in Bamberg zeigen, währenddie Mädchen-Mannschaften in der Halb-zeitpause des EM-Qualifikationsspiels inHagen ihr Können beweisen konnten.

Für drei besonders junge Akteure, alleJahrgang 1994, die sich sogar gegen ältereTalente durchsetzen konnten, ging imNovember ein Traum in Erfüllung. ImRahmen der Euroleaguepartie zwischenALBA Berlin und DKV Joventut Badalonakamen die Perspektivspieler MauricioMarin, Robin Jorch und Oben Ebot-Etchiin den Genuss, den knappen Sieg (74:72)von ALBA gegen den amtierenden ULEB-Cup Champion aus Spanien live in der O2World zu verfolgen. Aktuelle DBB-Natio-nalspieler in Aktion zu erleben und DBB-Bundestrainer Dirk Bauermann zu treffenwar Anerkennung und Motivation zu-gleich: für Robin Jorch würde sein größterWunsch in Erfüllung gehen, wenn er ei-nes Tages vor ausverkaufter O2 Worldspielen könnte. Der erste Schritt dazu istgemacht: die drei Berliner Talente wurdenin diesem Jahr von ihrem Landesverbandnominiert und schafften es, Anfang Okto-ber beim Bundesjugendlager in Heidel-berg den Sprung in den erweiterten Kaderfür die U16-Nationalmannschaft.

Die nächste Etappe für die drei Berlinerund alle anderen Spieler des ING-DiBa-Perspektivkaders ist Ende Dezember dasLeistungscamp in Albstadt, wo sie sich

wieder den zuständigen Bundestraine-rinnen und Bundestrainern präsentierenmüssen. Sollte die Entwicklung der Jungsso weiter gehen, haben sie sicherlich auchein Chance, im nächsten Jahr bei der U16-Europameisterschaft auf Korbjagd zugehen.

S

Spannung vvor ddem EEuroleague-SSpiel: MMauricio MMarin, RRobin JJorch uund OOben EEbot-EEtchi mmit DDBB-BBundestrainer DDirk BBauermann iin dder OO2 WWorldFoto: CCamera 44

Talente mmit PPerspektivetreffen BBundestrainer

Von Elisabeth Kozlowski

21

Am PProjekt ��Talente mmit PPerspektive� nnahmen iimJahr 22008 mmehr aals 4400 MMädchen uund JJungenteil.

Foto: BBWA

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ie Auslosung der Vorrundengrup-pen für die Herren-Europameister-schaft vom 7.-20. September 2009 in

Polen hat der deutschen Mannschaft eineschwer einzuschätzende Aufgabe beschert.In Warschau wurden EuropameisterRussland, Lettland und der Qualifikant(möglicherweise Frankreich oder Italien)als erste Gegner des Teams von Bundes-trainer Dirk Bauermann in Vorrunden-gruppe B in Gdansk (Danzig) gezogen.Beim Erreichen eines der drei erstenVorrundenplätze trifft man sich anschlie-ßend in der Zwischenrunde mit den dreibesten Teams aus Gruppe A (Griechen-land, Kroatien, Mazedonien, Israel), umeinen Platz im EM-Viertelfinale auszu-spielen.

�Zunächst einmal bin ich froh, dass wirnicht sofort gegen Spanien oder Grie-chenland spielen müssen. Ich glaube aber,dass es bei dieser Europameisterschaftviel mehr auf uns ankommen wird als aufunsere Gegner. Das hängt im Wesentli-chen von drei Faktoren ab: 1. spielt Dirk?,2. spielt Chris? und 3. wie schnell ent-wickeln sich unsere jungen Spieler? Einesist aber wohl einmalig: erstmals in derGeschichte der Europameisterschaftendürfte der Qualifikant realistische Chan-cen haben, Europameister zu werden. Das

zeigt die große Leistungsdichte im euro-päischen Basketball�, meinte Dirk Bauer-mann unmittelbar nach der Auslosung.

Aus dem Lostopf 1 erwischten die DBB-Korbjäger mit Russland den wohl schlag-barsten Gegner. Gegen Spanien, Grie-chenland und Litauen hat es zuletzt weit-aus seltener Erfolge gegeben als gegenden amtierenden Europameister, denman in den beiden letzten Spielen jeweilsmit einem Zähler Differenz bezwingenkonnte. Richtungsweisend war dabei der51:50-Erfolg in der EM-Vorrunde 2005 inVrsac, der den späteren Triumphzug derdeutschen Mannschaft bis zur Silberme-daille erst möglich machte.

Auch Lettland hat den Deutschen alsGegner zumeist gelegen, da man sie inder Regel körperlich in Schach haltenkonnte. Doch das etwas eindimensionaleSpiel der Letten, vornehmlich aus der Dis-tanz, wird sich deutlich ändern, wenn derzur Zeit überragende NBA-Center AndrisBiedrins (Golden State Warriors, 15,7Punkte und 12,4 Rebounds im Schnitt)mit dabei sein wird.

Das vielleicht größte Fragezeichen deskommenden Sommers steht aber hinterdem Qualifikanten, der aus den sechs im

Bilanzen ggegen ddie GGegner

Lettland

8 Spiele, 5 Siege, 3 Niederlagen,

Korbverhältnis: 575:599Höchster Sieg: 11. Oktober 1995, Koblenz, EM-Qualifikation, 100:82Höchste Niederlage: 13. März 1938,Riga, Testspiel, 16:50

Die letzten fünf Spiele:27. November.1996, Riga, EM-Qualifikation, 76:9824. August 2001, Bremen, Testspiel, 85:7625. August 2001, Münster, Testspiel, 86:846. September 2003, Norrkoeping, Europameisterschaft, 94:8621. August 2004, Bamberg, Supercup, 92:82

Russland

13 Spiele, 7 Siege, 6 Niederlagen,

Korbverhältnis: 961:1004Höchster Sieg: 4. September 2002, Indianapolis, Weltmeisterschaft, 103:85Höchste Niederlage: 30. Oktober 1996, Hamburg, EM-Qualifikation, 74:102

Die letzten fünf Spiele:7. August 2003, Tampere, Turnier, 89:7230. August 2004, Istanbul, Turnier, 77:802. September 2004, Istanbul, Turnier, 48:6618. September 2005, Vrsac, Europameisterschaft, 51:5025. August 2007, Bamberg, Supercup, 66:65

DBB-Journal 06/08

Viele FFragezeichen ffürDBB-HHerren

EM-GGegner: EEuropameister RRussland, LLettland uund eein QQualifikant

D

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EM-SSpielplanVorrundengruppe AA, Poznan ((Posen)

Montag, 7. September 2009Mazedonien � GriechenlandKroatien � Israel

Dienstag, 8. September 2009Israel � MazedonienGriechenland � Kroatien

Mittwoch, 9. September 2009Mazedonien � KroatienIsrael � Griechenland

Vorrundengruppe BB, Gdansk ((Danzig)

Montag, 7. September 2009Russland � LettlandQualifikant � Deutschland

Dienstag, 8. September 2009Deutschland � RusslandLettland � Qualifikant

Mittwoch, 9. September 2009Russland � QualifikantDeutschland � Lettland

Vorrundengruppe CC, Warsaw ((Warschau)

Montag, 7. September 2009Großbritannien � SlowenienSerbien � Spanien

Dienstag, 8. September 2009Spanien � GroßbritannienSlowenien � Serbien

Mittwoch, 9. September 2009Großbritannien � SerbienSpanien � Slowenien

Vorrundengruppe DD, Wroclaw ((Breslau)

Montag, 7. September 2009Polen � BulgarienTürkei � Litauen

Dienstag, 8. September 2009Litauen � PolenBulgarien � Türkei

Mittwoch, 9. September 2009Polen � TürkeiLitauen � Bulgarien

Zwischenrundengruppe EE, Bydgoszcz

Freitag, 11. September 2009B2 � A2B3 � A1B1 � A3

Sonntag, 13. September 2009A3 � B3A1 � B2A2 � B1

Dienstag, 15. September 2009B2 � A3B3 � A2B1 � A1

Zwischenrundengruppe FF, Lodz

Samstag, 12. September 2009D2 � C2D3 � C1D1 � C3

Montag, 14. September 2009C3 � D3C1 � D2C2 � D1

Mittwoch, 16. September 2009D2 � C3D3 �C2D1 � C1

Viertelfinale, KKatowice ((Katowitz)

Freitag, 18. September 2009Spiel 43: E1 � F4Spiel 44: E2 � F3Spiel 45: F2 � E3Spiel 46: F1 � E4

Halbfinale uund PPlatzierungsspiele,Katowice ((Katowitz)

Samstag, 19. September 2009Spiel 47: Verlierer 43 � Verlierer 45Spiel 48: Verlierer 44 � Verlierer 46Spiel 49: Sieger 43 � Sieger 45Spiel 50: Sieger 44 � Sieger 46

Finale uund PPlatzierungsspiele,Katowice ((Katowitz)

Sonntag, 20. September 2009Spiel um Platz 7: Verlierer 47 � Verlierer 48Spiel um Platz 5: Sieger 47 � Sieger 48Spiel um Platz 3: Verlierer 49 � Verlierer 50Finale: Sieger 49 � Sieger 50

EM-Rennen verbliebenen Teams ausItalien, Frankreich, Finnland, Portugal,Bosnien-Herzegowina und Belgien ermit-telt wird. Wenn die Franzosen komplettantreten können, stehen sage und schreibeneun NBA-Akteure zur Verfügung. Auchdie Italiener verfügen mittlerweile überdrei Spieler, die in der nordamerikanischenProfiliga ihr Geld verdienen. Deshalb wer-den diesen beiden Teams auch die größtenChancen auf eine EM-Teilnahme einge-räumt. Feststehen wird das erst am 30. August 2009, also unmittelbar vor Be-ginn der Europameisterschaft in Polen.

Christoph Büker

Lettland AArmands SSkele aauf ddem WWeg zzum KKorbbeim LLänderspiel iin TTrier 22004.

Foto: DDBB/Camera 44

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DBB-Journal 06/08

So mmöchten ddie ddeutschen BBasket-ball-FFans ddie ddeutsche MMannschaftbei dder EEM 22009 iin PPolen ssehen.

Foto: DDBB/Camera 44

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aik, wem hast Du eigentlich zuverdanken, dass Du Basketballergeworden bist?

Schuld war meine Mutter Sonja. Ich warschon in jungen Jahren ziemlich groß, undentsprechend kam ihr irgendwann dieIdee, mich zum Basketballtraining zuschicken.

Dafür wirst Du ihr sicherlich ewig dank-bar sein!Keine Frage, aber ich muss ehrlich zuge-ben, dass ich nach der ersten Einheit rest-los bedient war. Der damalige Trainer warsehr streng und wir mussten viel laufen.Das war alles überhaupt nicht nach mei-

nem Geschmack, denn ich war eigentlichdick und faul. Danach hatte ich jedenfallskeine Lust mehr. Erst als meine Mutteranschließend weiter auf mich einredete,fand ich nach und nach Gefallen an dieserSportart.

Einhergehend mit einer rasanten Ent-wicklung. Mittlerweile zählst Du nichtnur in der Region Trier zu den größtenTalenten, sondern auch deutschlandweit.Wie bewertest Du diese WertschätzungDeiner Person?Natürlich sehe ich solch ein Lob auch alsBestätigung für meine harte Arbeit.Grundsätzlich werde ich so etwas aber

nicht überbewerten.Wenn man zu viele Ge-danken daran ver-schwendet, geht derBlick für die Realitätverloren. Im Trainingschleichen sich Nach-lässigkeiten ein, und soetwas kann für die wei-tere Entwicklung nurschlecht sein. Für arro-gantes Auftreten habeich noch nie Verständ-nis aufgebracht.

Seit der Saison 06/07gehörst Du dem Bun-desliga-Kader von TBBTrier an, feiertest eineSpielzeit später Dein

Debüt in der höchsten deutschen Spiel-klasse und warst erst kürzlich gegenBamberg zwölf und gegen Frankfurt 21Minuten am Ball. Fühlst Du Dich miterst 18 Jahren nicht manchmal im fal-schen Film?Für mich gibt es nicht alt oder jung, son-dern nur gut oder schlecht. Ich weiß, wasich kann und woran ich arbeiten muss.Ich habe den nötigen Respekt vor erfahre-nen BBL-Spielern, aber keine Angst. Hätteich die Hosen voll, dann könnte ich gleichaufhören. Ich freue mich einfach nur überdas Vertrauen, dass mir der Verein ent-gegenbringt.

Die Verantwortlichen machten darüberhinaus erst kürzlich Nägel mit Köpfenund verlängerten Deinen Vertrag umdrei Jahre bis 2011! Deine Planung sahdoch eigentlich aber vor, an ein US-College zu wechseln. Warum hast DuDich nun doch anders entschlossen?Richtig. Ich wollte mich dort weiter ent-wickeln, weil der Basketball in den USAeinen enorm hohen Stellenwert genießt.Um aber ein College zu besuchen, müssteich das Fachabitur vorweisen, dass dortaber nur in Verbindung mit einem sechs-monatigen Praktikum anerkannt wird.Dieser Aufwand wäre aus meiner Sicht zugroß gewesen. Dann habe ich mich nocheinmal mit denjenigen ausgetauscht, de-ren Meinung mir wichtig ist. Allen voranJosip Bosnjak, der mir als Jugendtrainervor allem die Grundlagen vermittelte und

DBB-Journal 06/08

Maik ZZirbes iim IInterview

Entweder bbist ddu ggut oder ddu bbist sschlecht

Von Thorsten Jordan

M

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Dank sseiner eenormen pphysischen VVoraussetzungen iist MMaikZirbes nnur sschwer vvom BBall zzu ttrennen.

Foto: TTBB Trier

Steckbrief: MMaik ZZirbes

Maik Zirbes wurde am 29. Januar1990 in Traben-Trarbach geborenund lebt vor allem von seinenenormen physischen Vorausset-zungen. Der 2,09 Meter große und118 Kilogramm schwere Centernahm im März mit der U18-Nationalmannschaft am Albert-Schweitzer-Turnier in Mannheimteil und avancierte dort zum viert-besten Rebounder aller Mann-schaften. Im Mai gewann Zirbes

mit der U18-Mannschaft der SFGBernkastel in Berlin den DBB-Ju-gendpokal und wurde nach demEndturnier zum wertvollstenSpieler gewählt. Bei der U18-Europameisterschaft in Griechen-land war er mit einer Wurfquotevon 71,2 Prozent der treffsichersteSpieler des gesamten Turniers.Erst vor kurzem verlängerte das18-jährige Talent seinen Vertragbeim Bundesligisten TBB Trier umdrei Jahre bis 2011.

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mich heute noch beim RegionalligistenDJK/MJC Trier und dem TBB Junior Teamcoacht. Ihm habe ich sehr viel zu verdan-ken.

Die sportliche Perspektive in Trierscheint demnach sehr reizvoll?Ich habe in Trier sehr positive Erfahrun-gen im Training gemacht. HeadcoachYves Defraignes und Assistent Frank deMeulemeester arbeiten sehr intensiv mitmir zusammen. Von beiden kann ich nocheine Menge lernen. Diese Tatsache hatmeine Entscheidung pro Trier maßgeblichbeeinflusst. Ich erhalte in der BundesligaSpielzeiten, und nicht nur, wenn wir klarin Führung liegen. Darüber hinaus fühleich mich mit der Region und den TriererFans sehr eng verbunden.

Deine Stärke sind ohne Frage die her-vorragenden physischen Voraussetzun-gen. Siehst Du Dich als Center richtigaufgehoben?Ich will mich derzeit nicht beklagen. Klarist aber auch, dass ich auf Dauer nicht nurdie Bälle für alle anderen einfangenmöchte. Als Center ist man immer extremabhängig von den Flügel- und Aufbau-spielern. Mein Wunsch ist deshalb, inabsehbarer Zeit selber die Initiative zuergreifen. Das geht in erster Linie auf derPosition vier oder auch drei. Ich mussaber noch intensiv an meinem Wurf undan meiner Athletik arbeiten.

Was möchtest Du zukünftigerreichen?Ich habe das absolute Bestreben,als Profi-Basketballer dauerhaftmein Geld zu verdienen. Jetztgeht es aber vorrangig da-rum, kontinuierlich Ein-satzzeiten zu erhalten.Wichtig ist, dass ich inder Rolle als Backupfür die anderen wei-terhin überzeugenwill. Es verstehtsich von selbst,dass ich auchden Sprung indie A-National-mannschaft inAngriff neh-men möchte. Und von derNBA träume ich auch.

Und wie sieht es mit einem Engage-ment im europäischen Auslandaus?Sollte ich irgendwann ein Angeboterhalten, dann würde ich mich sehrgeehrt fühlen und sicherlich darü-ber nachdenken.

DBB-Journal 06/08

Yves DDefraignes (Headcoach TTBB TTrier):

Maik ist für sein Alter physisch unheimlichstark. Er trainiert hart und lernt sehrschnell. Er hat ohne Frage die Möglichkeit,später ein gestandener Profi in der BBL zuwerden. Allerdings ist er erst 18 Jahre undmuss folglich noch in allen Bereichen zule-gen. Vor allem geht es darum, dass er anseiner Koordination und grundsätzlich anseinem Spielverständnis arbeitet. Was sei-nen Wunsch angeht, zukünftig als Flügelzu spielen, verfügt er sicherlich über dasPotenzial, auf der Position vier zu agieren.Richtig liegt Maik in seiner Einschätzung,dass er dann in erster Linie seinen Wurfverbessern muss sowie seine Athletik.Bleibt er von Verletzungen verschont undlegt auch zukünftig den nötigen Ehrgeizan den Tag, dann kann er natürlich auchfür die A-Nationalmannschaft zum Themawerden.

Lothar HHermeling (Manager TTBB TTrier):

Wir freuen uns alle, dass Maik bei unseinen Vertrag bis 2011 unterschieben hat.Ich bin fest davon überzeugt, dass er dierichtige Entscheidung getroffen hat. SeineUnterschrift bedeutet auch ein großes

Stück Identifikation mit derRegion und den Fans. Wir wol-len auch weiterhin junge Talenteaus den eigenen Reihen aufbauenund für den Basketball in der BBL begei-stern. Die Entwicklung von Maik ist füruns auch eine Bestätigung unser effektivenNachwuchsarbeit mit dem TBB JuniorTeam in der NBBL.

Frank dde MMeulemeester (Assistent TTBB TTrier):

Ich beschäftige mich mit Maik sehr inten-siv im individuellen Bereich. Dass er in sei-nem Alter in seiner Entwicklung noch amAnfang steht und folglich Schwankungenunterliegt, ist normal. Er verfügt aber übersehr viel Talent und hat längst begriffen,dass er noch eine Menge investieren muss.Es liegt nun an uns und Maik , wie weit ertatsächlich kommt. Ich bin mir sicher, dassbei ihm schon bald weitere Fortschritte zuerkennen sind.

Josip BBosnjak (ehemaliger JJugendtrainer):

Er kann nirgendwo mehr lernen undbesser gefördert werden als in Trier.

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ach dem Gewinn der Silbermedai-lle durch die deutsche Damen-Nationalmannschaft in Peking

folgte für die Sportart Rollstuhlbasketballein Ehrungsmarathon in bisher unbe-kannter Dimension. Im November riefBundeskanzlerin Angela Merkel die Sil-bermedaillengewinnerinnen zur Mann-schaft des Jahres in Deutschland aus. Nureine Woche später zog BundespräsidentHorst Köhler nach und zeichnete dieerfolgreichen Damen mit dem SilbernenLoorbeerblatt aus.

Ulf MMehrens mmit ddemBundesverdienstkreuz aausgezeichnet

Im Berliner Schloss Bellevue wurde derDRS-Vorsitzende am 6. Oktober durchdas Staatsoberhaupt mit dem Verdienst-orden der BRD ausgezeichnet. HorstKöhler würdigte damit das außerge-wöhnliche Engagement des 53-jährigenMehrens, so die offizielle Verlautbarungdes Bundespräsidialamtes. Der ehemaligeNationalspieler des DBB engagiert sichseit über 25 Jahren für die Belange desBehindertensports und hier insbesondereim Bereich Rollstuhlbasketball. Im Rah-men seiner vielfältigen Aufgaben in natio-nalen und internationalen Verbändenbekleidet Mehrens unter anderem denVorsitz des Fachbereichs Rollstuhlbasket-ball, die Verbandsführung des Deutschen

Rollstuhl-Sportverbandes (DRS) und diePosition des Vizepräsidenten der IWBFEurope. �Für mich ist dies eine großeEhre, die zwar persönlich vergeben wur-de, aber in meinem Verständnis all denMenschen gehört, die sich in den Dienstunserer gemeinsamen Sache gestellt ha-ben�, so der Hamburger zu der außerge-wöhnlichen Auszeichnung.

Mannschaft ddes JJahres in DDeutschland mmit SSilbernenLorbeerblatt aausgezeichnet

Schirmherrin Angela Merkel verkündetedann am 11. November im Rahmen derNacht der Stars 2008 die ParalympischenSportler des Jahres 2008. Im Rahmen die-ses Festabends wurde die DRS-Auswahlmit dem Titel Mannschaft des Jahres 2008ausgezeichnet. Den erst seit 2004 vergebe-

nen Titel sicherten sich die deutschenRollstuhlbasketballerinnen dabei in die-ser Kategorie zum dritten Mal in Serie,nachdem sie auch bei den Paralympicsauf dem Siegerpodest standen. Die Silber-medaille in Peking ist der größte Erfolgim Damenbereich seit den Spielen 1988 imsüdkoreanischen Seoul.

Nur eine Woche später ging für die deut-schen Rolli-Damen dann erneut RichtungBerlin, diesmal ins Tempodrom, wo sichdie besten Sportler Deutschlands an die-sem Tag ein Stelldichein gaben: Ob Tisch-tennisstar Timo Boll, die deutsche Frauen-Fußballnationalmannschaft oder aber diedeutsche Rollstuhlbasketball-National-mannschaft der Damen. Sie alle waren aufEinladung des ersten Mannes im Staat indie Hauptstadt gekommen, um aus sei-nen Händen das Silberne Lorbeerblattentgegen zunehmen, die höchste Aus-zeichnung der Bundesrepublik im Bereichdes Sports. Horst Köhler nannte die höch-ste Sportauszeichnung des Landes dabeidas �Bundesverdienstkreuz des Sports�.Das Staatsoberhaupt stellte dabei nocheinmal klar, dass für ihn sein Besuch derParalympics in Peking eine Selbstver-ständlichkeit in der Gleichberechtigungzwischen den beiden größten Sportveran-staltungen der Welt war.

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N

Rollis: EEhrungsmarathonVon Andreas Joneck

Gruppenfoto mmit BBundespräsident HHorst KKöhler: DDie ddeutsche NNationalmannschaft dder DDamen nnach dder AAuszeichnung mmit ddem SSilbernen LLorbeerblatt iimBerliner TTempodrom.

Fotos ((2): JJoneck

Alke BBehrens mmit dder TTrophäe ffür ddie MMann-schaft ddes JJahres iin DDeutschland.

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IIcchh lleerrnnee BBaasskkeettbbaallll

Ideales Weihnachtsgeschenk für Basketball-Anfänger

Für Eltern, deren Kinder mit dem Basketball anfangen möchten und die (immer) noch keinWeihnachtsgeschenk für ihre Nachwuchs-Korbjäger gefunden haben, gibt es jetzt die pas-sende Lösung. Katrin Barth, Lehrerin mit langjähriger Berufserfahrung und Heraus-geberin der Sportbuchreihe für Kinder �Ich lerne�ich trainiere�, und Prof. Lothar Bösing,Vizepräsident des Deutschen Basketball Bundes für die Aus- und Fortbildung sowie erfah-rener Basketballtrainer und Lehrerausbilder, haben das Buch �Ich lerne Basketball�geschrieben, das sich direkt an die Anfänger wendet.

Aus ddem KKlappentext Basketball ist das schnellste Mannschaftsspiel mit viel Action. Der geschickte Umgangmit dem Ball und das gute Zusammenspiel mit deinen Freunden bringen Spaß und vielePunkte. Neben dem Spielen mit deinen Freunden übst du fleißig die Grundtechnikenwie Passen, Fangen, Dribbeln, kluges Freilaufen und natürlich die erfolgreichenKorbwürfe.Mit diesem Buch wollen wir dich beim Üben und Spielen begleiten. Hier kannst du dieWürfe, das Dribbeln, das Passen und Vieles mehr noch einmal in Ruhe nachschauen. Wirgeben dir wichtige Hinweise für deine Fitness, die Ausführung der Grundtechniken, zei-gen dir mögliche Fehler und haben Ideen für Übungen und Spiele, die du auch zu Hauseausführen kannst.Der kleine Panther wird dich durch das Buch begleiten. Er ist geschickt und weiß eineMenge über das Basketballspiel. Im Buch erzählt er dir viel rund um den Basketball-sport, gibt dir Tipps zur Kleidung, zu den Regeln, wie auch zur gesunden Lebensweise.Außerdem findest du in diesem Buch zahlreiche Möglichkeiten zum Eintragen,Ausfüllen, Malen und Rätseln. Viel Spaß dabei!

DBB-Journal 06/08

Gleich zzwei mmal zzum 660. GGeburtstag ggratulieren ddurfte DDBB-PPräsident IIngo WWeiss bbei dder PPräsidiumssitzung iin HHamburg. DDie GGlückwünsche uund PPräsente nnah-men DDBB-EEhrenpräsident RRoland GGeggus uund DDBB-VVizepräsident MMichael GGeisler eentgegen. Fotos ((2): DDBB/Büker

Barth, KKatrin //Bösing, LLothar: �Ich llerne BBasketball�, 22008, Meyer && MMeyer VVerlag, AAachenISBN 9978-33-889899-3346-33Preis: 114,95 EEuro ((D)

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DBB-Journal 06/08

Wir haben einige Basketball-Persönlich-keiten zu ihren ganz persönlichenErinnerungen an das Jahr 2008 befragt.Dabei ging es 1. um das größte sportli-che und 2. um das bedeutendste privateErlebnis im zurückliegenden Jahr.

DDiirrkkNNoowwiittzzkkii

1. Das war ganz klar das Spiel gegenPuerto Rico bei der Olympia-Qualifikationin Athen. Als es dann endlich geschafftwar, ist alles aus mir herausgebrochen,was sich über Jahre angestaut hatte. Ichweiß heute gar nicht mehr genau, was ichnach dem Spiel alles gedacht und ge-macht habe.

2. In diesem Jahr war auch mein größtesprivates Erlebnis sportlicher Natur. DieOlympischen Spiele in Athen haben allesgehalten, was ich mir davon versprochenhabe. Es war eine unglaublich tolle Zeit,die ich nie vergessen werde.

AAnnnneeBBrreeiittrreeiinneerr

1. Die EM-Qualifikation mit der Damen-Nationalmannschaft. Mit allen Tiefen(Ausfall von Spielerinnen, v.a. der vonLinda Fröhlich, Enttäuschung über dieNiederlagen der ersten Spiele und damitverbundenen Änderung der Ziele wäh-

rend der Quali) haben wir trotzdem anuns geglaubt und sind nicht als Teamauseinandergebrochen (gerade schwierigbei einem jungen Team, das wir sind).Damit haben wir uns die Möglichkeitoffengehalten, im Januar noch die Quali-fikation für die EM zu schaffen.

2. Die gesamte Zeit, die ich zuhause mitFamilie, Freund und Freunden verbrin-gen konnte. Gerade wenn man im Som-mer viel mit der Nationalmannschaftunterwegs ist und die Saison im Auslandspielt, genießt und würdigt man dieseZeit noch mehr als normalerweise.

IInnggooWWeeiissss

1. Obwohl ich in diesem Sommer live beiden überragenden Olympischen Spielenin Peking vor Ort sein durfte, hatte ichmein größtes Basketball-Erlebnis in derWoche der Olympia-Qualifikation inAthen. Anspannung, Freude, Enttäu-schung, Erleichterung, Jubel � all das hatsich in dieser Woche schier unaufhörlichabgewechselt und hat mich unglaublichbewegt. Zumal ich als Präsident desDeutschen Basketball Bundes ja noch vielmehr im Kopf hatte als nur den sportli-chen Erfolg, denn mit der Frage �Olym-pia-Qualifikation: �Ja oder Nein� warennatürlich eine ganze Menge an Gedankenverbunden, die mich intensiv beschäftigthaben. Was die Mannschaft und dergesamte DBB-Tross in dieser Woche ge-leistet, welche Einheit sie gezeigt haben,das ist für mich das Basketball-Erlebnis2008. Hierauf dürfen wir alle mit Rechtstolz sein.

2. Es gibt nicht viele Momente im Laufeeines Jahres, die ich in Ruhe gemeinsammit meiner Familie verbringen darf.

Insofern genieße ich diese Momente,gerade in der Winterzeit, vor dem bren-nenden Kamin mit einer heißen TasseSckokolade, immer ganz besonders.

LLiinnddaaFFrrööhhlliicchh

1. Ich habe mich besonders darüber ge-freut, dass ich nach langer Pause jetztwieder auf hohem Niveau Basketballspielen kann. Die monatelangen Schwin-delanfälle, die ja auch verhindert haben,dass ich im Sommer mit der Damen-Nationalmannschaft spielen konnte, ha-ben mich schon belastet.

2. Es war für mich etwas ganz besonde-res, viel Zeit mit meinem Mann verbrachtzu haben, und dabei das Motto �in gutenwie in schlechten Zeiten� auszuprobie-ren. Am Ende darf ich sagen: �Wir sindfür einander gemacht!� :-)

RRoobbeerrttGGaarrrreetttt

1. Für mich war � wie wahrscheinlich füralle meine Teamkollegen � die Teilnahmean den Olympischen Spielen in diesemJahr das größte Basketball-Erlebnis. Wirhaben so lange darauf hin gearbeitet, dasses ganz besonders war, als es dann endlichgeklappt hat. Olympia hat alles gehalten,was ich mir davon versprochen habe.

Erinnerungen aan 22008Basketball-PPersönlichkeiten bblicken zzurück

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DBB-Journal 06/08

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2. Auch privat stehen die OlympischenSpiele bei meinen Erinnerungen an dasJahr 2008 an erster Stelle. Dabei möchteich besonders den Einmarsch ins Olym-piastadion bei der Eröffnungsfeier nen-nen, der unvergesslich bleiben wird.

DDiirrkkBBaauueerrmmaannnn

1. Die erfolgreiche Olympia-Qualifikationin Athen und die Reaktionen der Spielerunmittelbar danach sind besondere Erin-nerungen, die ich nicht vergessen werde.Außerdem waren natürlich die Olympi-schen Spiele in Peking ein grandiosesErlebnis.

2. Der Abschied von Weggefährten undFans in Bamberg hat mich sehr bewegt.Es waren ja eigentlich drei Abschiede: dasletzte Heimspiel der Brose Baskets, derSupercup mit der Nationalmannschaftund das kurz vor Olympia eingeschobeneLänderpiel gegen Finnland.

JJaannPPoommmmeerr

1. Die Qualifikation für die OlympischenSpiele in Peking. Die habe ich � die letztehalbe Stunde knieend � vor dem Fern-seher verfolgt. Als Dirk �unterm Hand-tuch� aus der Halle lief, musste ich sehran mich halten.

2. Der erste Spielbesuch mit meinen Jungs(Malte, vier, und Lasse, drei Jahre alt).Auch wenn die beiden sich mehr fürCheerleader und das Maskottchen inter-essiert haben, war das doch ein besonde-rer Moment.

AAlleexxMMüülllleerr

1. Das war ganz klar der Gewinn derdeutschen Meisterschaft mit dem TSVWasserburg. Ich hatte großes Verlet-zungspech und eine eher durchwachseneSaison, konnte dann aber im 2. Halbfinalein der 1. Halbzeit 18 Punkte machen. Da-ran erinnere ich mich gerne. Genauso wiean den Abschluss der EM-Qualifikationmit der Damen-Nationalmannschaft mitdem Erhalt der Chance auf die EM 2009und die anschließende Party ;-)

2. Es ist mir irgendwie gelungen, Basket-ball, Studium und Privates unter einenHut zu bekommen. Das war schonbesonders!

SStteeffffeenn HHaammaannnn

1. Ich denke - wie bei vielen anderen auch- waren die Olympischen Spiele in Pekingnicht nur das Highlight im Jahr 2008, son-dern in meiner ganzen sportlichen Karri-ere. Die Eröffnungsfeier, das Leben imOlympischen Dorf und die sportlichenErlebnisse waren einfach fantastisch undsomit auch mein besonderes Basketball-Erlebnis 2008.

2. Mit dem Wechsel zu Alba Berlin hatsich natürlich auch viel in meinem priva-ten Leben geändert. Von einer sehr schö-nen, überschaulichen Stadt in eine sehrschöne Großstadt und und und ... somitwar und ist es immer noch etwas ganzbesonderes für mich, was sich im Jahr2008 geändert hat.

PPaattrriicckk FFeemmeerrlliinngg

1. Das kann ich ganz kurz beantworten:Peking und alles was dazu gehört, alsoder Weg dorthin in Athen, die Eröff-nungsfeier, das Olympische Dorf, dieSpiele und auch die (leider) freie Zeitnach unserem Ausscheiden.

2. Das Wichtigste in jedem Jahr ist, dassmeine Familie gesund ist und ich sovielZeit wie möglich mit ihr verbringen kann.

Christoph Büker

Bezugspreis:Für Abonnenten jährl. Euro 19,80inkl. Versandspesen. Für Vereineund Verbände: ab sechs Abonne-ments Euro 17,80.

DBB-JJournal Christoph Büker, c/o Deutscher Basketball Bund, Schwanenstraße 6-10, 58089 HagenE-Mail: [email protected]

DDaass DBB-JJournal

iimm AAbbooDBB-JJournal

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asketball kann mehr sein als nurBasketball spielen. In Katutura(Namibia) bietet Basketball den

Jugendlichen eine Abwechslung zu ihremsonst von Armut geprägtem Alltag. DerSport motiviert die Jugendlichen sich sel-ber einzubringen und etwas aufzubauen.Mit ein bisschen Einsatz und Engagementkann hier noch sehr viel bewegt werden.

Basketball ist lediglich eine Randsportart.Aber gerade darin liegt die Chance diesesSports. Die Jugendlichen haben die Mög-lichkeit, diese Sportart durch ihren Einsatzmit voran zu treiben und selber viel zuerreichen. Die Motivation beispielsweisein der Nationalmannschaft spielen zu kön-nen, lässt sie Berge versetzen.

Die Luft ist trocken und heiß in Katutura,die Basketballanlage ist in einem schlech-ten Zustand. Die verrosteten Körbe hän-gen von den Brettern herunter. Der Platzhat Risse, es liegen Steine und Scherbenauf dem Feld. Trotzdem brennen dieKinder darauf endlich Basketball zu spie-len. Keiner von den Kids hat je Basketball

gespielt, der Name Michael Jordan oderKobe Bryant ist ihnen kein Begriff. Aberzum Erstaunen, einer der Jungen kenntden Namen Dirk Nowitzki, obwohl er ihnfür einen Wrestling Star hält. Sobald dieBälle ausgepackt sind, springen sie wildüber den Platz, versuchen zu dribbelnund erste Körbe zu werfen. Viele vonihnen barfuß und ohne Sorge in eineScherbe zu treten. Aber das sind siegewöhnt, und es gibt eigentlich auch kei-nen Weg, der nicht mit Scherben vonweggeworfenen Bierflaschen übersäht ist.

Der Ort heißt Katutura, was übersetztbedeutet: �Ort, an dem wir nicht lebenmöchten�. Und wenn man sich dieGegend anschaut, kann man das auch gutnachvollziehen. Die Bewohner in denRandbezirken hausen in �Hütten�, sofernman diese so nennen kann. Sie sind ausallen möglichen Teilen zusammengebaut,Wellblech, Autotüren, Brettern, etc. undin einem Haus, das manchmal nur zehnQuadratmeter groß ist, lebt eine ganzeGroßfamilie. Hinzu kommt eine katastro-phale Infrastruktur: keine Toiletten, kein

Strom, keine Heizung, kein fließendesWasser. In den Wintermonaten bittereKälte um die null Grad, und in denSommermonaten eine Hitze, welche dieHütten in Öfen verwandelt. Damit hatsich Katutura den Namen redlich ver-dient.

DBB-Journal 06/08

B

�Jordan� iist kkein BBegriffBasketball iin aaller WWelt: NNamibia

Von Thomas Kinkeldei

Basketball hhilft dden KKindern iin NNamibia,Selbstvertrauen uund LLebensfreude zzu eerlernen.

Basketball iin NNamibia: DDas hheißtAbwechslung vvom mmeist ddurchArmut ggeprägten AAlltag.

Fotos ((4): pprivat

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Katutura ist ein Vorort am Rande vonWindhuk in Namibia. Hier, inmitteneiner von Armut, Krankheit und Gewaltgeplagten Landschaft, hat eine energiege-ladene Amerikanerin namens MarybethGallagher eine kleine Oase des Glücksgeschaffen. Diese Oase ist das BernhardNordkamp Center (BNC), betreut durchdie Catholic Aids Action. Sie bietet täglichca. 300 Kids einen sicheren Ort, in dem sieeine warme Mahlzeit bekommen und denProblemen des Alltags entfliehen können,um einfach nur das zu sein, was sie sind:Kinder. Das Center bietet viele verschie-dene Möglichkeiten für die Kids sich zubetätigen: eine Bücherei, einen Compu-terraum sowie einen Chor oder verschie-dene Sportarten, alles aufgebaut durchSpenden und durch die Hilfe von Frei-willigen. Ein Teil des Sportprogramms imCenter ist seit neuestem auch Basketball,was mittlerweile nach Fußball zu derLieblingssportart im Center avanciert ist.Dabei war es anfangs schwer, Basketball,das als Mädchensportart verpönt ist,durchzusetzen. Die Vorurteile wurdenjedoch nach den ersten Tagen schnell ver-worfen, und es entstand eine Welle derBegeisterung, ein regelrechter BasketballHype.

Der Sport im Center dient dazu, denKindern eine Begeisterung an die Handzu geben, für die sie sich engagieren undVerantwortung übernehmen. Er hilftihnen somit nicht nur von der Straße fernzu bleiben und sich durch körperlicheBetätigung auszutoben, sondern fördertauch ihre sozialen Kompetenzen. Sich inein Team einzugliedern, Vertrauen aufzu-bauen und zusammen etwas zu schaffen,all das sind Erfahrungen, die diese Kidskaum kennen.

Es ist einem manchmal rätselhaft, wiediese Kinder bei all den Umständen,Selbstvertrauen und Lebensfreude erler-nen. Wahrscheinlich haben sie sich dieseshöchste Überlebensgut an einem sicherenOrt im Herzen bewahrt. Daher entstehtauch ein besonderer Umgang und Herz-lichkeit untereinander, die während undnach dem Spiel geradezu aus ihnen her-aussprudelt und die jeden ansteckt undzum Lachen bringt. Die Belohnungennach dem Spiel in Form von Süßigkeitenwerden immer so aufgeteilt, dass jederetwas erhält. Es herrscht eine Form derSolidarität unter den Kids, die man sonicht erwartet hätte.

Ziel war es, den Kindern in zwei Monatendurch tägliches Training Basketball beizu-bringen und andere Leute zu finden, dieauch Basketball spielen und so einenAustausch und eventuell eine Liga aufzu-bauen. Für Jugendliche bis 18 Jahren exi-

stieren in Namibia weder Vereine ge-schweige denn eine Liga. Für Ältere, dieentweder aus anderen Ländern zugezo-gen sind oder selber Streetball gespielthaben, betreibt die NBF (Namibian Bas-ketball Federation) eine Liga, die es ohneden Einsatz eines beherzten deutschenBasketballcoachs namens Kleine, so wahr-scheinlich nicht geben würde. Ein Problemdes Sports ist sicherlich die fehlende Basisaus jungen nachkommenden Spielern.

Ein Kind aus dem Center, das vom erstenbis zum letzten Tag täglich im Trainingwar, ist Blonden. Er ist 13 Jahre alt, lebt inKatutura und besucht täglich das BNC,

um seine Mahlzeit zu essen und dannsofort zum Basketballplatz aufzubrechen.Er wie auch die anderen der Mannschafthaben ein Ziel vor Augen: bald in derNationalmannschaft zu spielen.

Der Basketballplatz befindet sich imangrenzenden Sportcenter. Marybeth hateine Genehmigung mit den Besitzern ver-einbart, dass die Kids unter Begleitungdie Basketballanlagen nutzen können.Die ersten Trainingsversuche gestaltetensich mühsam, es fehlte an Sportgeräten,

und die Anlage war in einem miserablenZustand. Aber durch Unterstützung derKids und durch eine eingetroffene Ball-spende konnten die Körbe gerichtet wer-den und das Basketballsortiment aufge-frischt. Täglich trainierten um die 10-20Kids Basketball, und es formte sich lang-sam aber sicher eine Mannschaft. DieTechnik wurde verbessert und die Regelnwurden eingeübt. Durch Mithilfe desdeutschen Basketball-Coaches konntendie Kinder ein Spiel der Liga besuchenund wurden weiter fasziniert von demSport. Durch den Kontakt hat sich auchein anderes Team gefunden, das inBabylon, einem Randbezirk von Katutura,in der Franz Indongo Schule trainiert. DerTrainer der Mannschaft heißt DavidNassom und ist selber aus Katutura. Erhat vor zwei Jahren in seiner Schule einBasketballprogramm angefangen undtrainiert die Kids seit dem einmal proWoche. Seine Art mit den Kindern umzu-gehen und sein Engagement sind über-wältigend!

Um einen weiteren Anreiz für die Kids zubekommen und eine sportliche Heraus-forderung zu finden, wurden Spiele zwi-schen den beiden Teams ausgemacht. EinProblem war der Transport: wie kommensoviel Kinder von einem Ort zum ande-ren? Dank der Unterstützung von Mary-beth wurde ein Weg gefunden, zwölf Kids+ Trainer + Marybeth in einer A-Klasse. Dakann die Zirkusnummer mit den vielenClowns im Auto einpacken! Beide Teams

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DBB-Journal 06/08

Bei dder KKorbjagd eensteht zzwischen dden KKindern eein bbesonderer UUmgang uund eeine ggroße HHerzlichkeituntereinander: MMan hhält zzusammen.

Basketball kann mehr sein als nurBasketball spielen

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waren begeistert, und es entstand ein fai-rer Wettkampf. Das Spielfeld der FranzIndongo Schule war in einem sehr gutenZustand und auch die Ausrüstung.

Der Empfang durch Coach David warsehr angenehm. Marybeth hatte für dasTeam Trikots besorgt, die sie durch eineder Spenden erhielt. Die Kids warenunglaublich stolz mit ihren eigenen Tri-kots zu spielen, und es entwickelte sichein fairer und ebenbürtiger Wettkampf.Und obwohl die Kids im Training oftschlampig und teilweise eigensinniggespielt hatten, entstand beim Wettkampfeine neue Mannschaft. Ein unglaublichesResultat nach ca. zwei Monaten täglichenTrainings. Der Ehrgeiz hatte die Kidsgepackt, und sie spielten zusammen sogut wie nie zuvor, und aus dem im erstenTraining herumwirbelnden Haufen hattesich ein richtiges Mannschaftsspiel ent-wickelt.

Jeder gab sein Bestes, und am Ende wur-den sie mit ihrem ersten Sieg in einemBasketballspiel belohnt. Die Freude aufder Rückfahrt war kaum zu beschreiben,das Auto wurde in eine fahrende Musik-box umgewandelt, und Leute liefen auf

die Strasse um zu schauen, was passiertwar.

Mittlerweile hat sich aus dem erstenKennenlernen ein stetiges Treffen der bei-den Teams entwickelt, und die Gruppensind angewachsen, so dass es mittlerwei-le vier Teams gibt und wohl bald eine

Liga für Jugendliche gestartet werdenkann. Coach David hat diese Aufgabe indie Hand genommen und hofft auf weite-re Unterstützung durch andere Schulenoder auch andere Personen, die sich imSport einbringen wollen.

Schnell llernen ddie bbasketballbegeisterten KKids iin NNamibia ddie GGrundtechniken uund ssind sschon bbaldkaum nnoch vvom BBasketballcourt ffernzuhalten.

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elchen Teil der Tageszeitunglesen Sie zuerst?Den Sportteil

Welches Buch lesen Sie im Moment?Der Vorleser von Bernhard Schlink

Wie heißt Ihr Lieblingsfilm?Rush Hour

Welche Persönlichkeit würden Sie gernemal treffen?Den Papst

Was mögen Sie an anderen Menschennicht?Undiszipliniertheit

Wie lautet Ihr Lebensmotto?Erfolg erreicht man nicht mit demFahrstuhl, man sollte schon die Treppenehmen.

Was nervt Sie im deutschen Fernsehen?Werbung

Welche Lieblingsbeschäftigung, außerBasketball, steht bei Ihnen ganz obenauf dem Programm?Freunde regelmäßig treffen

Wie heißt Ihre Lieblingsspeise?Alles von meiner Mutter

Wenn Sie nicht Basketball spielen wür-den, womit würden Sie dann Ihr Geldverdienen?Irgendwas in Verbindung mit Mathematik

Bei welchem Verein würden Sie gernemal spielen?Im Ausland irgendwo

Welche andere Sportart begeistert Sie?Beachvolleyball

Für welchen Verein schlägt in eineranderen Sportart Ihr Herz?Im Fußball Bayer Leverkusen natürlich

Was war Ihr letztes Urlaubsziel und wogeht es als nächstes hin?Türkei, darüber hab ich mir noch keineGedanken gemacht

Welches Auto fahren Sie gerade?Leider noch Fahrrad ;-)

Welche Musikrichtung bevorzugen Sie?R�n�B, Hip Hop

Welchen Trainingsinhalt mögen Sie garnicht?Training ohne Ball

Was ist Ihre größte Stärke?Werfen

Was Ihre größte Schwäche?Rebounds

Welche Schlagzeile über sich selbst hatSie am meisten geärgert?Bis jetzt noch gar nichts

Welche Schlagzeile würden Sie gerneüber sich lesen?Alles Positive

Welche sportlichen Ziele wollen Sienoch erreichen?So weit wie möglich im Basketball zukommen

Wie sieht Ihre berufliche Planung nachder Basketball-Karriere aus?Das, was sich eben ergibt

Welcher Basketballer hat Sie am meistenbeeindruckt?Dirk Nowitzki

Wer ist für Sie der bedeutendste Sport-ler aller Zeiten?Michael Jordan

Welches Spiel werden Sie nie verges-sen?Das U16 B-EM Finale im Sommer diesemJahre gegen Montenegro, sehr spannen-des Spiel, das wir knapp gewonnenhaben (76:69 mit 19 Punkten von Mön-ninghoff).

Mit wem würden bzw. hätten Sie gernein einer Mannschaft gespielt?Mit Michael Jordan und Dirk Nowitzki

W

Zur PPerson

Mathis Mönninghoff wurde am 17. März 1992 in Ibbenbüren geboren.Der 1,96m große Aufbauspieler spieltebis zum Sommer 2007 bei seinemHeimatverein TV Ibbenbüren, bevor erzu den Bayer Giants nach Düsseldorfwechselte. Hier ist Mönninghoff Leis-tungsträger der NBBL-Mannschaft(führt nach vier Spielen die Scorersta-tistiken mit 22,0 Punkten an) und trai-niert zudem bei der Bundesligamann-schaft mit.

Seine Treffsicherheit, aber auch seingutes Auge für seine Mitspieler, warenein Garant für den ungefährdeten Siegbei der B-Europameisterschaft 2008 inSarajewo: in durchschnittlich 22,1 Minu-ten erzielte Mönninghoff 13,7 Punkte,sicherte sich 1,4 Rebounds und verteilte1,3 Assists.

Nachgefragt bbei...... MMathis MMönninghoff

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A2: AAngriffskonzeption TTeil 22Von Frank Menz und Steven Clauss

Horns tto Wheel OOffense

Dieses Angriffsmuster ermöglicht zuBeginn des Angriffs ein schnelles Anspielauf den Center über 1, sowie aller anderenMitspieler (in Abhängigkeit der Positio-nen ihrer Verteidiger). Hierzu muss 1 denVerteidiger von 5 binden (eng am Block-steller vorbei und den Korb bedrohen).

Das vorrangige Ziel mit diesem Muster istes jedoch, ein Pick&RollP&R für denstärksten P&R-Spieler (Position 2 oder 3)auf der Seite zu ermöglichen. Unser Zielist es ein Penetration über die Mitte be-kommen. Die Center posten hier, nach-dem der Flügel den Ball erhalten hat,nicht auf. Sie sprinten sofort zum Screenmit anschließender P&R-Aktion.

Der Aufbauspieler startet mit einemDribble Entry auf der Seite des stärkerenInnenspielers. Der Aufbauspieler sollselbst zum Korb ziehen, oder denInnenspieler direkt anspielen.

Gleichzeitig poppt der Weak Side Innen-spieler 4 anspielbereit raus. Der High Post4 versucht den Low Post 5 anzuspielen,oder den Ball zum Flügelspieler weiter zu�swingen�.

Nun kann 2 versuchen den Innenspieler 5im Posting-up anzuspielen. Gleichzeitigstellt der High Post 4 einen Gegenblockfür den Aufbauspieler 1. Aufbauspieler 1wartet auf einen gut gesetzten Block undist bereit den Pass von 2 zu bekommen.

Sobald 1 den Ball erhalten hat, schneidengleichzeitig 2 und 3 (Passgeber 2 über denHigh Post und 3 über den Low Post) überdie gestellten Blöcke auf die entsprechen-den Flügelpositionen.

Der Flügelspieler der den Ball erhaltenhat, spielt dann P&R/Pop mit demInnenspieler auf seiner Seite. Auf derWeak Side bilden der Innenspieler, sowieAufbau- und Flügelspieler ein Dreieck.

Im zzweiten TTeil dder AAngriffskonzeption dder AA2-NNationalmannschaft 22008 bbeschäftigen ssich BBundestrainerFrank MMenz uund ssein AAssistant CCoach SSteven CClauss hheute mmit zzwei ��berühmten� OOffense-SSystemen.

Heiko SSchaffartzik sspielte iin ddiesem SSommer aals PPlaymaker eeinewesentliche RRolle iim RRahmen dder AAngriffskonzeption dder AA2-Nationalmannschaft. HHier iinstruiert iihn BBundestrainer FFrankMenz.

Foto: DDBB

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Triangle OOffenseIn der ersten Phase des Angriffs soll derBall zum stärksten Innenspieler gelangen.Durch ein Dreieck auf der Ballseite wirdhierfür der notwendige Platz geschaffen.In Phase 2 können wir �jeden beliebigen�Spieler nach dem Swingpass im Low Postisolieren.Abschließend kann 1 (bei Dribble-Entryauch 2 oder 3) durch die StaggeredScreens, mit einem Wurf, Pass, Curl, odereinem High P&R den Korb attackieren.

Der Aufbauspieler passt den Ball zumFlügelspieler. Der Flügel mit Ball versuchtnach dem Cut des Aufbauspielers zumInnenspieler zu passen. Nach Ballerhaltdes Innenspielers kommen die Post FeedRegeln zur Anwendung.

Falls der Ball durch ein Fronten desVerteidigers von 5 nicht nach Innengepasst werden kann, schneidet der WeakSide Innenspieler mit entsprechendemTiming zur �Top of the Key�.

Gleichzeitig mit dem Pass zum High Poststellt der Low Post einen �Back Pick� fürden passgebenden Flügelspieler, der zumKorb schneidet. 4 und 2 suchen dasAnspiel zu 3. Falls 3 den Ball nicht erhält,füllt er die Position in der Ecke auf.

Mir dem �Swing Pass� zu 2 wird ein�Staggered Screen� für den Aufbauspielereingeleitet. Der Aufbauspieler bindetzuerst seinen Verteidiger am Korb, bevorer die beiden Blöcke nutzt.

Der Aufbauspieler kann nach demBallerhalt direkt werfen, curlen, zumKorb penetrieren oder auf den direktenBlock von 4 warten.

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berhard Maschkowski ist über 80Jahre alt. Er war lange Jahre alsSchiedsrichter aktiv, auch in den

höchsten Spielklassen. Mit dem nötigenAbstand hat er für das DBB-Journal seineSichtweise des Verhältnisses Schieds-richter - Spieler/Trainer aufgeschrieben:

�Schiedsrichter, Unparteiischer, der diegenaue Einhaltung der sportlichen Wett-kampfbestimmungen und Spielregelnüberwacht�. Diese dem Neuen Brockhausentnommene Definition der Person undihrer Tätigkeit sagt sich nichts umwerfendNeues aus. Sie ruft jedoch in Erinnerung,dass der Wettstreit, der den besonderenReiz des Sports ausmacht, der Mithilfeeines Schiedsrichters oder Kampfrichtersbedarf, anderenfalls es sich um eine ge-wöhnliche Sportausübung handelt.

Menschen, die über �richtig oder falsch�,�gut oder schlecht� zu entscheiden haben,stehen seit jeher im Kreuzfeuer der Kritik.Etwa der Schullehrer mit seiner Notenge-bung. Mithin also auch die Damen undHerren im grauen Hemd des Schieds-richters. Sie haben keine leichte Aufgabeübernommen, dazu manchmal unfreiwillig

im Interesse des Vereins, der eine be-stimmte Anzahl von Schiedsrichtern aus-weisen muss. Oft genug noch als aktiverSpieler tätig, schränken die angehendenund die bereits tätigen Schiedsrichter dieSportausübung zugunsten anderer Pflich-ten ein. Ein Teil der Freizeit muss in dieAus- und Weiterbildung in Verbindungmit der neuen Tätigkeit gesteckt werden,häufig ohne Hilfe des Vereins. Der ersteBlick in das Regelheft ist nicht gerade dazugeeignet, die Begeisterung zu fördern.

Das durchaus berechtige Gefühl einesDurcheinander im Textaufbau des Regel-werks hat dabei noch jeden Anfängerbefallen. Der erfährt dann weiter, dass inder Spielordnung zahlreiche Bestimmun-gen enthalten sind, die er als Schieds-richter gleichfalls in seinem Kopf zu spei-chern hat. Damit nicht genug, wird ihmeine Broschüre in die Hand gedrückt, dieihn die Technik des Schiedsrichterns leh-ren soll, Bewegungen und Verhaltenswei-sen auf dem Spielfeld.Hat unser Kandidatsich durch die Fülle des Stoffs hindurchgekämpft, erwartet ihn ein Wochenend-lehrgang mit schriftlicher und mündlicherPrüfung.

Irgendwann steht dann der frischgebacke-ne Schiedsrichter vor seinem ersten Ein-satz, belastet mit der Erwartung einerPerfektion, die er gar nicht besitzen kann.Seine Kritiker, Spieler und leider auchTrainer haben vergessen, welche Geduldihnen als Anfänger entgegen gebrachtwurde. Für den Lizenzinhaber, mehr ist erzunächst noch nicht, beginnt erst mit derPraxisausübung auf dem Spielfeld derReifeprozess zum Schiedsrichter. DieEntwicklung ist dadurch gekennzeichnet,dass ein ständig wachsender Anteil dertheoretischen Kenntnisse in Entschei-dungsreflexe umgesetzt wird, die, einmalgespeichert, die anfangs vorhandenenzeitaufwendigen Denkvorgänge ablösen,ob und wie eine Situation nach den Regelnzu bewerten ist. Dieser Lernprozess voll-zieht sich umso rascher, je häufiger derAnfänger zur Spielleitung heran gezogenwird.

Einem weiteren Umstand muss generellRechnung getragen werden. Den Schieds-richtern für die unteren Spielklassen fehltdas, was für jeden Spieler selbstverständ-lich ist, das regelmäßige Training. So bleibtder an Erfahrung junge Schiedsrichter lan-ge Zeit ein Einzelkämpfer, der sich untererschwerten Bedingungen nach obenarbeitet.

Meine Ausführungen stellen den Schieds-richter nur dem Anschein nach in denVordergrund. Sie sollen vielmehr Ver-ständnis wecken für die Tätigkeit einesMenschen, der gemeinsam mit Spielernund Trainern zum Gelingen eines Wett-kampfs beiträgt. Dabei ist jeder derBeteiligten auf die Mithilfe des anderenangewiesen. Aus der Sicht des Schieds-richters heißt das, dass er seinen Wert auchdurch die Qualität der Spieler und des sieführenden Trainers erhält. Mag seineLeistung noch so vollkommen sein, erallein kann einem im schlechten Geistgeführten Spiel nicht die Wende zumguten geben.

von Eberhard Maschkowski

E

Einzelkämpfer!Spieler uund TTrainer ssind aauf iihn aangewiesen �� uund uumgekehrt

Auch SSpitzenschiedsrichter wwie RRobert LLottermoser ((re.) mmussten eeinen sschwierigen WWeg nnach oobengehen, iimmer wwieder kkonfrontiert mmit KKritikern, sseien ees SSpieler ooder TTrainer.

Foto: FFIBA EEurope

DBB-Journal 06/08

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DBB-Journal 06/08

Elke LLuczakSeit fast 25 Jahren ist Elke Luczak beimDeutschen Basketball Bund beschäftigt,zunächst über ein Pilotprojekt, dann alsAushilfe und ab September 1984 dann inFestanstellung. Die Sekretärin des Gene-ralsekretärs hat also eine ganze Menge

kommen und gehen gesehen. AuchPersonen, denn momentan arbeitet sie�unter� dem sechsten Generalsekretär(früher Hauptgeschäftsführer) und demvierten Präsident. Als Expertin sämtlicherVerwaltungsvorgänge macht ihr soschnell niemand etwas vor. �Frag´ Elke,die weiß das!� lautet dementsprechenddie Standardantwort auf allzu kniffligeFragen beim DBB.

Privat trifft die Hagenerin gerne ins�Gold�, ist sie doch AbteilungsleiterinBogen des SV Hagen-Unterberg. DemVerein, in dem ihr Mann Wolfgang beiden Pistolenschützen das Sagen hat.

Michael BBinnewiesMichael Binnewies ist seit 2005 beimDeutschen Basketball Bund angestellt.Der Hagener begann seine Tätigkeit miteiner halben Stelle als Archivar und istseit März 2007 als Objektbetreuer festangestellt.

Im Zuge dieser Tätigkeit ist MichaelBinnewies der Ansprechpartner allerDBB-Mitarbeiter, wenn es um die Organi-

sation des Fuhrparks oder die aktuellenUmbauarbeiten im Hans-Joachim-Höfig-Haus geht. Zudem widmet er sich weiter-hin der Sammlung und Erweiterung desDBB-Archivs. In seiner Freizeit segelt der gelernte In-dustriekaufmann gerne und viel; zuletztwar er Mitte November in der BelgischenNordsee unterwegs.

WWeerr ssiinndd eeiiggeennttlliicchh......??

GeburtstageHans Dieter Krebs 02.01.1932Vorsitzender DBB-Kommission Archiv und Dokumentation

Katja Bavendam 02.01.1985DBB-Nationalspielerin

Yvonne Schneeloch 03.01.1977DBB-Leistungssportreferentin

Natalie Gohrke 07.01.1983DBB-Nationalspielerin

Corry Berger 09.01.1982DBB-Nationalspielerin

Herbert May 09.01.1926Basketball-�Urgestein�

Bernd Motte 10.01.1956Ehem. DBB-Damen-Bundestrainer

Michael Koch 13.01.1966Ehem. DBB-Nationalspieler

Horst Weichert 15.01.1963Schiedsrichter

Johannes Herber 17.01.1983DBB-Nationalspieler

Emil Sadowski 18.01.1923Basketball-�Urgestein�

Dr. Burkhard Wildermuth 20.01.1928Ehem. DBB-Vizepräsident

Andrea Harder 20.01.1977Ehem. DBB-Nationalspielerin

Katja Munck 22.01.1979Ehem. DBB-Nationalspielerin

Klaus-Günther Mewes 26.01.1954Ehem. DBB-Damen-Bundestrainer

Franz-Josef Kamp 28.01.1950LV-Präsident Saarland

Jens Kujawa 28.01.1965Ehem. DBB-Nationalspieler

Wolfgang Brenscheidt 30.01.1964DBB-Generalsekretär

Markus Hellwich 31.01.1967LV-Präsident Schleswig-Holstein

Sarah Austmann 31.01.1985DBB-Nationalspielerin

Dieter Schmidt-Volkmar 03.02.1940LV-Präsident Baden-Württemberg

Prof. Walther Tröger 04.02.1929Ehem. DBB-Vizepräsident

Sandra Weber 04.02.1985DBB-Nationalspielerin

Imre Szittya 11.02.1956Damen-Bundestrainer

Dr. Winfried Gintschel 15.02.1962LV-Präsident Bayern

Nicolas Grundmann 16.02.1977Geschäftsführer AG 2. BL Herren

Otto Reintjes 20.02.1950Ehem. BBL-Commissioner

Frank Menz 27.02.1964U16-Bundestrainer männlich

TermineDezember 2008

28./29.12.08 Sichtungslehrgang PerspektivspielerHerren in Heidelberg

Januar 2009

2.01.09 � 6.01.09Internationales U18-Turnier weiblich inLudwigsburg

7.01.09Damen EM-Qualifikation Ukraine - Deutschland (Kiew)

9./10.01.09DBB-Präsidiumssitzung in Hagen

10.01.09Damen EM-Qualifikation Deutschland - Bulgarien, Hagen

16.01.09Damen EM-Qualifikation Deutschland - Ukraine, Saarlouis

17.01.09BBL All-Star-Day in Mannheim

19.01.09Damen EM-Qualifikation Bulgarien - Deutschland (Rouse)

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s war einmal� am 3. September 2001,als es bei der Herren-Europameister-schaft der Herren in der Türkei zum

erstmals ausgetragenen �cross eliminiationgame� kam, dessen Sieger das Viertelfi-nale erreichen würde. Für Deutschland,das in der Vorrunde mit guten Leistungenaufgewartet und Estland (92:71) undKroatien (98:88) geschlagen sowie gegenden späteren Titelträger Jugoslawien verloren hatte (73:86), kam es zum Auf-einandertreffen mit Griechenland. DieGriechen waren trotz eines hauchdünnen83:82-Erfolges gegen Italien und einesklaren Sieges gegen Bosnien & Herzego-wina nicht über Platz 3 in ihrer Vorrun-dengruppe hinaus gekommen, da die81:106-Schlappe gegen Russland imDreiervergleich mit den Russen undItalienern den negativen Ausschlag gab.

2.300 Zuschauer in der umgebautenMessehalle von Antalya warteten ge-spannt auf das �do or die�-Spiel, das diebis dato ausgetragene Zwischenrundeersetzte. Doch kaum hatte die Partie be-gonnen, war sie auch schon so gut wiebeendet. Vier Dreier von Georgios Sigalasund ein glänzend dirigierender Theodo-ros Papaloukas brachten die Hellenen mit15:0 in Front, ehe die DBB-Korbjäger rich-tig auf dem Platz standen. 10:29 hieß der

Rückstand nach dem 1. Viertel, 16:41 garnach 16 Minuten. Die griechischen Schüt-zen kamen so schnell aus den Blöcken,dass die deutsche Verteidigung meistmindestens einen Schritt zu spät war.

Erst in den letzten vier Minuten derersten Hälfte begannen Dirk Nowitzki,Patrick Femerling, Ademola Okulaja &Co. sich zu wehren. Nahezu jeder Re-bound landete nun in deutschen Händen,und auch die Wurfversuche wurdenspürbar erfolgreicher. Noch waren dieBemühungen aber nicht intensiv genug,um auch das Publikum zu �wecken� undeine Wende glaubhaft zu machen. Immer-hin, zum Seitenwechsel hatte das Teamvon Bundestrainer Henrik Dettmann denRückstand reduziert (31:47).

Dennoch begannen die deutschen Journa-listen auf der Pressetribüne, ihre �Abge-sänge� zu schreiben. Der neben mir sit-zenden Radiolegende Dietmar Schottsagte ich zwar noch, dass er sich dieseArbeit sparen könne, das Spiel sei nochnicht vorbei � viel Echo erntete ich nicht.Das sollte sich schnell ändern, dennDeutschland begann das 3. Viertel miteinem 9:0-Lauf, an dem jetzt auch ein imwahrsten Sinne des Wortes bis zumUmfallen kämpfender Marko Pesic betei-ligt war. Das Publikum roch die möglicheSensation. Nach drei Vierteln hatte man

sich an die Griechen heran gespielt (53:58),die zunehmend unsicherer wirkten.

Ein bis dahin nicht überragend inErscheinung getretener Nowitzki war esdann, der die DBB-Auswahl in der 32.Minute mit zwei Dreiern in Folge erst-mals in Führung warf (63:61). Fortan ent-wickelte sich ein Basketballspiel, das kei-ner der Zuschauer in der Halle und wohlauch keiner der Basketball-Fans vor denFernsehern je vergessen wird. Griechen-land schlug durch einen Dreier von Anto-nis Fotsis zum 65:66 noch einmal zurück,ehe Deutschland in einem extrem span-nenden Freiwurf-Festival letztlich mit80:75 die Überhand behielt und insViertelfinale einzog. Was alles in diesenletzten Minuten passierte, ob es das An-spucken von Papaloukas auf Pesic oderein erfolgreicher Tip-In von Nowitzkinach zuvor dreimaligem Offensivreboundwar, läuft noch heute wie ein Film vormeinen Augen ab.

Später wurde von vielen Experten gesagt,dass in diesem Spiel die Mannschaftgeboren wurde, die WM- und EM-Me-daillen holte und viele gute Platzierun-gen nach Hause brachte. Ich glaube, dieExperten haben Recht.

Christoph Büker

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Das WWunder vvon AAntalyaAls ddas ddeutsche EErfolgsteam ""geboren" wwurde

Drei PProtagonisten ddes WWunders vvon AAntalya:Marko PPesic wwird vverfolgt vvon TTheodorosPapaloukas, iim HHintergrund DDirk NNowitzki.

Riesenjubel iim ddeutschen TTeam nnach dder kkaum nnoch ffür mmöglich ggehaltenen WWende.Fotos ((2): DDBB/Camera 44

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Die FFöderierten SStaaten vvon MMikronesien ggaben 22004 ddrei BBriefmarken mmit NNBA-SSpielern ((Michel-Nr. 11594-11596) hheraus. NNeben NNowitzki wwurden aauch LLuke WWalton ((Los AAngeles LLakers) uund VVinceCarter ((New JJersey NNets) iin AAktion aabgebildet. WWer IInteresse aan aallen BBasketball-BBriefmarken aausder gganzen WWelt hhat, ssollte ssich ffolgenden KKatalog bbesorgen: CCatálogo dde SSellos TTemáticos,Deportes BBaloncesto, DDr. PPuig, 333 110 11o �� AApdo. 2271 �� EE-008202 SSabadell ((Barcelona-SSPAIN), TTel.+34 993 7725 112 111 �� FFax ++34 993 7715 551 998, EE-MMail: [email protected]

NBBL-FFinale iin BBerlin

Nach Paderborn und Langen nun Ber-lin. Das TOP4-Finalturnier der Nach-wuchs-Bundesliga wird 2009 in Berlinüber die Bühne gehen. Ausrichter desTurniers sind vom 9. bis 10. Mai derdiesjährige Finalteilnehmer Alba Berlinund die Central Hoops.

JBBL kkommt 22009/2010

Jetzt ist es amtlich. Nach der Nach-wuchs-Bundesliga (U19) wird nun aucheine bundesweite Nachwuchsliga fürden männlichen U16-Bereich einge-führt. Die Jugend-Bundesliga (JBBL)wird bereits zur Saison 2009/2010 anden Start gehen und erst einmal 48Teilnehmer-Teams aufweisen.

Neuer AAdministrator für TTrainerportal

Carsten Scharbau, Landestrainer undMentor beim Westdeutschen Basketball-verband, ist seit kurzem neuer Adminis-trator des Trainerportals (www.dbb-trainer.de). Die Kommunikationsplatt-form für Basketballtrainer wird einneues Gesicht erhalten und mehrService bieten. Hierfür ist unter ande-rem ein Download-Bereich mit zahlrei-chen Hausarbeiten, Diplomarbeiten,Skripten von Fortbildungen sowieVideos eingerichtet worden.

Ehrung ffür BBVRP-PPräsident

Gerhart Aichert, Präsident des Basket-ballverbandes Rheinland-Pfalz (BVRP),wurde für sein jahrelanges, unermüdli-ches Engagement mit der Sportplakettedes Landes ausgezeichnet. Ministerprä-sident Kurt Beck nahm die Ehrung desMitbegründers des BVRP im Kurfürst-lichen Schloss zu Mainz höchstpersön-lich vor.

U18-TTurnier iin LLudwigsburg

Die DBB-U18-Mädchen bestreiten vom2. bis 6. Januar 2009 ein internationalesTurnier in Ludwigsburg. Das Team vonBundestrainerin Alexandra Maerz trifftdabei auf die Mannschaften derNiederlanden, Polen und Portugal.

tteeaammwwoorrkk zzuu GGaasstt iimm NNoorrddeenn

Im gganz bbesonderen AAmbiente ddes SSchloss-kellers AAhrensburg bbegrüßten dder VVorsitzendedes HHamburger BBasketball VVerbandes, BBorisSchmidt, uund dder PPräsident ddes BBasketball-Verbandes SSchleswig-HHolstein, MMarkus HHell-wich, ggemeinsam mit PProjektinitiator GGerhartAichert ((Präsident ddes BBasketball-VVerbandesRheinland-PPfalz) ddie GGäste dder nneunten�teamwork vvor OOrt�-VVeranstaltung

Neben dden EEhrengästen RRolf RReincke ((Vizeprä-sident ddes HHamburger SSportbundes) aalsVertreter ddes HHSB, SSandra BBuring ((Fachrefe-rentin ffür SSportveranstaltungsmanagement)als VVertreterin dder BBehörde ffür KKultur, SSportund MMedien ssowie MMichael SSendzik ((DBB-Vizepräsident) aals VVertreter ddes DDeutschenBasketball BBundes sstanden nnatürlich ddie zzahl-reich zzu EEhrenden iim MMittelpunkt. MModeriertwurde ddie rrundum ggelungene VVeranstaltungin ggewohnt fflotter MManier vvon JJochenSandkühler, ddem GGeschäftsführer dder BBWAGmbH.

Folgende EEhrenamtler/innen wwurden aaufSchloss AAhrensburg ggeehrt: Antje MMevius ((Basketball-VVerband SSchleswig-Holstein), GGerd MMaertens ((Basketball-VVerbandSchleswig-HHolstein), MMichael PPahl ((Basketball-Verband SSchleswig-HHolstein), WWerner OOldag(Basketball-VVerband HHamburg), BBrigitteSchwemmler ((Basketball-VVerband HHamburg),Elsbeth DDavid ((Basketball-VVerband HHamburg),Conrad BBader ((Basketball-VVerband HHamburg),Frank-OOliver LLeist ((Basketball-VVerband HHam-burg), LLars MMittwollen ((Basketball-VVerbandHamburg), JJan-BBörje WWinkler ((Basketball-VVer-band SSchleswig-HHolstein), JJens HHasse ((Basket-ball-VVerband SSchleswig-HHolstein), EEgon HHein-rich ((Basketball-VVerband SSchleswig-HHolstein),Hans-HHerrmann SSohnrey ((Basketball-VVerbandSchleswig-HHolstein), MManfred RRosenplänter(Basketball-VVerband SSchleswig-HHolstein), MMar-tin BBokeloh ((Basketball-VVerband SSchleswig-Holstein), RReiner JJaekel ((Basketball-VVerbandSchleswig-HHolstein), JJoachim RRose ((Basket-ball-VVerband HHamburg) uund JJürgen SSode-mann ((Basketball-VVerband HHamburg).

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DBB-Journal 06/08

ai Nürnberger war während seiner14-jährigen Profikarriere nie dergrößte Athlet, nie der Spieler mit

den flinksten Beinen oder der besten Ver-teidigung. Aber er war stets einer der cle-versten Akteure, beherrschte das Basket-ballfeld durch seine Übersicht undSchlitzohrigkeit und war nicht zuletztauch immer für reichlich Punkte gut. DerPrototyp des Spielmachers hat sich nachKarriereende (2004) zurückgezogen.

Und zwar nach Marion im US-amerikani-schen Bundesstaat Illinois, wo er einst(1984-1989) auch das College besuchteund seine Frau Michelle kennenlernte.Wenn man im Internet nach �KaiNürnberger� (oder besser �Nuernber-ger�) googelt, stößt man schon bald aufeinen Fußball-Trainer in Aktion. Was hates damit auf sich? �Zum Fußball bin ich

durch meinen Sohn Sean gekommen�,erzählt Daddy Kai, �Er hat schon inDeutschland gerne Fußball gespielt undhat auch hier in einer Freizeit-Liga ange-fangen. Dann ist der Trainer und Gründerder Club Mannschaft �Calcio Hawks� anuns herangetreten und hat angefragt, obSean in seiner Mannschaft/Club spielenund regelmäßig trainieren möchte. Nachder ersten Herbstsaison musste derTrainer/Gründer sich aus Familiengrün-den zurückziehen. Ein Bekannter hatdann versucht, den Club in der Frühjahrs-saison zusammenzuhalten, aber er nahmwährend der Saison eine neue Position ineiner anderen Stadt an. Da ich im Früh-jahr die Mannschaft meines Sohnes trai-niert habe, fiel der Club quasi in meinenSchoss. Wir, zwei Väter und ich, habendann den Club in eine gemeinnützige Ge-sellschaft umgewandelt und haben uns

von vier Mannschaftenim Herbst 2006 auf nunacht Jugendmannschaf-ten vergrößert. Mittler-weile trainiere ich dieMannschaft meiner Toch-ter Kylee und habe alsDirector des Clubs eini-ges zu tun�, sprudelt esaus Kai Nürnberger nurso hervor, man spürt sei-ne Begeisterung für dieAufgabe.

Beruflich arbeitet er beiAISIN Manufacturing inMarion, einem der Markt-führer in der Herstellungvon elektrischen Glas-schiebedächern und ande-ren elektronischen Kom-ponenten und Zuliefereru.a. von Toyota, GeneralMotors, Mitsubishi undLexus. �Eine Rückkehrnach Deutschland schlie-ße ich zu diesem Zeit-punkt aus�, antwortetNürnberger unter ande-rem auf die Frage nachseiner Zukunft in den

USA. Es sollte ein �neuer Start� sein, fern-ab vom Basketball, dem er aber als Trainerdes Teams seiner Tochter in den Winter-monaten und als Zuschauer seines Sohnesnoch verbunden ist.

Direkt nach seiner Karriere hätte er sichauch eine Tätigkeit im deutschen Basket-ball gut vorstellen können, so wie jetzteinige der �93er� wie Michael Koch,Henrik Rödl, Henning Harnisch, HansiGnad oder Stephan Baeck aktiv sind:�Leider war nach Abschluss meiner Lauf-bahn nichts Konkretes an Angeboten vor-handen. Heute würde ich mir das nichtmehr antun. Ich genieße es, jeden Tag um

14:30 Uhr mit meinemJob fertig zu sein. Diesgibt mir die Möglichkeit,sämtliche Veranstaltun-

... KKaiNürnberger?

K

Zur PPersonKai Nürnberger, geb. am 7. Juni 1966 inWolfenbüttel, wurde in Basketball-Deutschland vor allem durch eine Szeneberühmt: Er gab den spielentscheiden-den Pass auf Chris Welp im Endspiel derEuropameisterschaft 1993 in München.136 Länderspiele fallen auf sein Konto,in denen er 909 Punkte erzielte. Der EM-Triumph 1993 sowie die Olympia-Teil-nahme 1992 in Barcelona zählen zu sei-nen größten Erfolgen. In insgesamt 14Profijahren in der deutschen Bundesliga(Köln, Bamberg, Frankfurt) gewann erzwei Mal den deutschen Pokal, 1992 mitden TTL Basketball Bamberg und 2000mit den Skyliners Frankfurt. Der 1,83 mgroße ehemalige Point Guard lebt heutemit seiner amerikanischen Frau Michelleund seinen Kindern Sean (12) und Kylee(10) in Marion/Illinois, arbeitet bei einemgroßen Automobil-Zulieferer und be-treut �nebenbei� einen Fußball-Klub.

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Kai NNürnberger uund sseine FFrau MMichelle.Foto: pprivat

Ein BBild vvon dder EEuropameisterschaft 11999 iinFrankreich, nnach dder KKai NNürnberger sseineNationalmannschaftskarriere bbeendete.

Foto: DDBB

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gen meiner Kinder zu besuchen und dieWochenenden so zu gestalten, wie wir alsFamilie das möchten.�

Kontakt zur deutschen Basketballszenebesteht nur noch wenig. Mit Robert Marastauscht Nürnberger sich gelegentlich aus,dazu mit dem ehemaligen BambergerPräsidenten Hannes Kemmer. Im Internetverfolgt er auf den Seiten der Skylinersund der Brose Baskets das aktuelleGeschehen. Und auch die deutsche Natio-nalmannschaft hat ihn in diesem Jahrnicht losgelassen: �Die Olympia-Qualifi-kation und auch die Ergebnisse bei denOlympischen Spielen habe ich verfolgt. Eswar toll, dass sich die Nationalmann-schaft qualifiziert hat!�

Marion, Southern Illinois, viel Platz, vielFußball, wenig Basketball, das klingt nachLangeweile, doch Kai Nürnberger hatsein Paradies gefunden: Familie, Ruheund viel Zeit � das bestimmt sein Lebenheute.

Christoph BükerDer sstolze FFamilienvater iim KKreise sseiner LLieben: EEhefrau MMichelle, SSean ((12) uund KKylee ((10) iinMarion/Illinois.

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ugegeben, ich war doch eher überrascht, als die Anfrage vonSeiten des DBB kam, einen persönlichen Jahresrückblick aus�Fotografensicht� für das DBB-Journal zu schreiben .

Also, dachte ich mir, das ist doch ein passender Zeitpunkt, amEnde eines Jahres, in dem die Herrenauswahl des DBB das langersehnte Ziel Olympia erreicht hat und gleichzeitig vor einer per-sonell veränderten Zukunft steht, über den Protagonisten dieserMannschaft zu schreiben.

Der für mich beeindruckendste Olympische Moment fand in die-sem Jahr gar nicht in Peking statt, sondern in den Katakomben derOlympischen Basketballarena von Athen, gut drei Wochen vorBeginn der Sommerspiele: wenige Minuten, nachdem sich diedeutsche Basketball Nationalmannschaft der Herren durch ein96:82 über Puerto Rico für die Spiele in Peking qualifiziert hatte,lag der Hauptverantwortliche auf einer Massagebank in derUmkleidekabine und heulte. Zwei Mal habe ich auf den Auslöser meiner Kamera gedrückt,eher intuitiv ... jedoch auf eine Veröffentlichung verzichtet. Füreinen Fotografen ist das Privileg, nahe an einer Mannschaft seinzu dürfen, gelegentlich ein Balanceakt. Ein schreibender Kollegekann das Gesehene durch Worte abschwächen oder auch betonen,ein Fotograf hingegen steht oft schlussendlich vor der Entschei-dung: Veröffentlichen oder eben nicht!Zurück zum Thema: Ich habe bislang noch keine vergleichbareemotionale Reaktion eines Sportlers erlebt, der sich �lediglich� dieTeilnahme an solch einem Turnier erkämpft hatte, und ihm darfman sicherlich zugestehen, dass es einzig und alleine um diesportliche Seite der Teilnahme geht.Dirk Nowitzki hat größten Respekt verdient, was dadurch zumAusdruck gebracht wurde, dass er, der nun seine erstenOlympischen Spiele erleben durfte, zum Fahnenträger des deut-schen Teams ernannt wurde. Selten hat sich ein deutscher Sportlereindrucksvoller mit der Olympischen Idee und dem Wunsch derTeilnahme an den Spielen identifiziert als Nowitzki. Er verkörpert die Attribute eines Vorbilds und eines Idols gleich-ermaßen. Und er lässt sich von niemandem vereinnahmen. Er istso geblieben, wie er schon 1997 war, als ich ihn zum ersten Mal vor

der Kamera hatte (bei einem U22-Länderspiel in Berlin). Auchnach all den Jahren fällt es ihm immer noch schwer, einen Auto-grammwunsch abzuschlagen (gelegentlich sehr zum Leidwesenseiner Entourage), und sei die Schlange der Fans auch noch solang.

Dennoch wird der Name Dirk Nowitzki wohl in diesem Jahr aufden Siegerlisten zur Wahl des �Sportlers des Jahres� fehlen. Wa-rum eigentlich? Sicherlich ist es in einer Individualsportart leich-ter, mit Siegen und Medaillen auf sich aufmerksam zu machen, alsin einer Mannschaft (die wenig realistischen Chancen auf eineOlympiamedaille unterstreichen dies noch). Doch wäre es nichtauch (aus eben erwähnten Gründen) gerechtfertigt, ihn in dieengere Wahl zu nehmen? Sind es nicht auch die Leistungen abseitsdes Spielfelds, die einen Athleten für solch eine Auszeichnungqualifizieren?Schade nur, dass eine Sportpersönlichkeit, wobei man sowohlSport, wie auch Persönlichkeit gleichermaßen betonen sollte, vonseinem Rang eben fast unsichtbar für den deutschen Betrachter ist(nicht zuletzt auch wegen der fehlenden TV-Zeiten). Unsere Gesellschaft giert nach Vorbildern. Nowitzki ist einVorbild!

Er hat viel gegeben für den deutschen Basketball in den letztenJahren, und so sollte man es ihm nicht verübeln, wenn er sich nuneine Auszeit im kommenden Sommer nehmen sollte. Ich hatte nunschon drei Mal die Gelegenheit, eine komplette, meist mehr alszweistündige Trainingseinheit mit seinem Trainer HolgerGeschwindner erleben und fotografieren zu dürfen. Eine schonfast brutale Intensität. Wenn man dann noch die gut 80 NBA-Spiele pro Saison addiert, fällt es mir schwer zu verstehen, wie eres überhaupt so lange Jahre ohne längere Regeneration in denSommermonaten ausgehalten hat ...

Wie er sich auch entscheiden mag im kommenden Sommer, mansollte es respektieren, wenngleich es für den deutschen Basketballund für mich mit ihm bedeutend �angenehmer� wäre, auf undbesonders auch abseits des Parketts.

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Experten mmeinenHeute vvon TTilo WWiedensohler

Tilo WWiedensohler iin PPeking aauf ddem OOlympischenParkett. DDer 442-jjährige bbekennende BBadener, ddenes iim AAlter vvon 223 JJahren nnach BBerlin ��verschlug�,lernte ddas FFotografieren iim LLette-VVerein uund jjobb-te sschon nneben dder SSchule aals SSportfotograf. 1993 ggründete eer ddie FFotoagentur CCamera4. TTiloWiedensohler ffotografierte bbisher bbei aacht OOlympi-schen SSpielen, zzwei BBasketball-WWeltmeisterschaftenund ssechs BBasketball-EEuropameisterschaften. SSeitMitte dder 990er JJahre ��knipst� eer ffür AALBA BBerlin,seit mmehreren JJahren aauch ffür dden DDBB. DDer zzwei-fache FFamilienvater ggewann bbisher ddrei PPreise iimWettbewerb ��Sportfoto ddes JJahres�.

Foto: MMatthias HHangst/Witters

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