Ausgabe RINDER 1 / 2015 - schaumann.at · 4 RIND 1/2015 RIND 1/2015 5 Rinder I Milchvieh Rinder I...

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Milchvieh Bessere Fermentation und Nährstoffaufnahme . . . . . . . . . . 4 C25854 Kälber Mit Kalbi Ferm die Biestmilch aufwerten . . . . . . . . . . . 10 Futter Die doppelte Kraft überzeugt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Ausgabe RINDER 1 / 2015 54. Jahrgang RINDER 1/ 2015 Das internationale Fachmagazin der SCHAUMANN-Gruppe

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Page 1: Ausgabe RINDER 1 / 2015 - schaumann.at · 4 RIND 1/2015 RIND 1/2015 5 Rinder I Milchvieh Rinder I Milchvieh Innovation für höchste Futtereffizienz: Rumivital ist der neue Wirkstoffkomplex

MilchviehBessere Fermentation und Nährstoffaufnahme . . . . . . . . . . 4

C2

58

54

KälberMit Kalbi Ferm die Biestmilch aufwerten . . . . . . . . . . . 10

FutterDie doppelte Kraft überzeugt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Ausgabe RINDER 1 / 2015

54. Jahrgang

RINDER 1/ 2015Das internationale Fachmagazin der SCHAUMANN-Gruppe

Page 2: Ausgabe RINDER 1 / 2015 - schaumann.at · 4 RIND 1/2015 RIND 1/2015 5 Rinder I Milchvieh Rinder I Milchvieh Innovation für höchste Futtereffizienz: Rumivital ist der neue Wirkstoffkomplex

RIND 1/2015 3RIND 1/20152

Rinder I Milchvieh

Dr. Torben Liermann

� Eine hochwertige Grundfutterqualität ist für die leitungsgerechte Milchkuh-Fütterung von fundamentaler Bedeutung. Großen Ein-fl uss hat die Silierung, die sich in der Praxis in Abhängigkeit von den Umweltbedingungen nicht immer einheitlich gestaltet. Schwankende Grundfutterqualitäten stellen zunehmend deutlich erhöhte Anforderungen an die Rationsgestaltung. Ein gut geplantes Ernte- und Siliermanagement soll die Umsetzung hoher Grundfutter-qualitäten sicherstellen. So lässt sich das Potenzial des Grundfutteran-teils in der Ration zur leistungsgerechten Fütterung voll nutzen.

Mehr Energie aus dem Grundfutter

Langjährige Untersuchungen auf Gut Hülsenberg zeigen, dass zwi-schen Grundfutterqualität und Milchleistung in Verbindung mit dem Milcheiweißgehalt eine klare Beziehung besteht (s. Darst. 1). Hat die Energielieferung aus dem Grundfutter einen hohen Anteil an der Gesamtenergieversorgung, lassen sich auch bei hoher Milch-leistung – insbesondere zum Laktationsbeginn – stabile Milchin-haltsstoff e erzielen. Die Energieversorgung von Milchkühen steht in einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem Milcheiweißgehalt. Je höher die Energielieferung aus dem Grundfutter (Anteil ca. 60 % i. d. TM) ausfällt, umso weniger muss bei der Rationsgestaltung mit Ausgleichskomponenten gegengesteuert werden. Der Anteil an Zu-cker und Stärke kann auf ein verträgliches Maß begrenzt (≤ 280 g/kg TM) und die Ration so wiederkäuergerecht konzipiert werden. Der Gesamtkraftfutteranteil in der Ration wird dann in Abhängigkeit des Milchleistungsniveaus bemessen (Anteil ca. 40 % i. d. TM). Nach diesen Grundsätzen wird seit Jahren bei der Rationsgestaltung der Hülsenberger Milchviehherde verfahren.

Gut Hülsenberg

Rentable MilchviehfütterungSorgfältiges Siliermanagement und hohe Grund-futterqualität sichern die Leistungsfähigkeit der Futterration.

INHALT

Nur stabile TMR bringt den wirtschaftlichen Erfolg in der Milchviehfütterung. Individuelle Möglichkeiten für jeden Betrieb bietet das Schaumann-Programm.

Futterkonservierung

TMR-Stabilisierung in der warmen Jahreszeit

Rinder I Milchvieh

Dipl.-Ing. agr. Tim-Ove Kuhlmann

� In vielen Betrieben ist die Total-Misch-Ration die ideale Lösung für eine gesicherte Futteraufnahme. Mit steigenden Außentempera-turen kommt es jedoch immer wieder zu stark erwärmten Futtermi-schungen. Auch der intensive Kontakt mit Luftsauerstoff beim Durch-

mengen im Futtermischwagen, lange Mischintervalle und schlechte Futtertischhygiene steigern die Anfälligkeit der TMR für den Verderb. Die Folgen sind Energieverluste, eine geringere Verdaulichkeit und gesenkte Futteraufnahmen.

Stabilisierung der TMR

Stabilisierende Zusätze aus dem Schaumasil- und SiloStar-Programm halten die TMR-Mischungen hygienisch einwandfrei.

Schaumasil für höchste Ansprüche an die TMR

Der Einsatz des Ergänzungsfuttermittels Schaumasil TMR Plus ist eine sinnvolle Maßnahme, die wertvolle TMR länger stabil und hygienisch einwandfrei zu halten. Das Spezialpräparat enthält eine Kombination abgepuff erter Propionsäure sowie die energiereichen Substanzen Propylenglycol und Glycerin.

Silostar zur Verbesserung der aeroben Stabilität

Hochwirksam sind auch die pH-neutralen, nicht korrosiven Produk-te der Silostar-Linie. Das Granulat Silostar Protect setzt sich aus ver-schiedenen Anteilen der Säuresalze Natriumbenzoat, Calciumformiat, sowie Kaliumsorbat zusammen. Die Zusätze sind einfach zu dosieren und entfalten im sauren Milieu (pH-Wert der TMR kleiner 4,7) ihre volle Wirkung. �

Ausgewählte Produkte zur Stabilisierung von TMR

Einsatzbereich Dosierung

SCHAUMASIL TMR PLUS flüssig

Ketose-Prophylaxe und höhere Futteraufnahme bei zusätzlicher Energieversorgung und stabilisie-render Wirkung

3-5 l/t TMR

SCHAUMASIL PRO NK� üssig

Ergänzungsfuttermittel mit hohem Säuregehalt zur Stabilisie-rung von Futtermischungen

3-5 l/t TMR

SILOSTAR PROTECT Granulat

Hochwirksames Produkt für aerobe Stabilität 1-2 l/t TMR

Hülsenberger Rationsgestaltung

Die Milchviehherde auf Gut Hülsenberg wird mit einer einphasigen Total-Mischration für alle laktierenden Tiere gefüttert (s. Darst. 2). Ein hohes Trockenmasse-Aufnahmevermögen sowie die tägliche Rationskontrolle sind Grundvoraussetzung für den Erfolg dieser Füt-terungsstrategie. Die Hülsenberger TMR ist auf ein sehr hohes Energieniveau von 7,18 MJ NEL pro kg TM ausgelegt. Bezogen auf die Rationsanteile (s. Darst. 3) macht die Energieversorgung aus dem Grundfutter (6,62 MJ NEL pro kg TM) über 55 % der Gesamt-Energieversorgung aus. Dabei wird großer Wert auf einen hohen Grassilage-Anteil in der Ration gelegt. Basis ist GreenStar Struktur. Gleichzeitig wird eine ausreichende Strukturversorgung ohne Stroh-Ergänzung bei einem hohen Milchleistungsniveau von ca. 37 kg Milch pro Tier und Tag ge-währleistet.Grundfutter von bester Qualität bildet mit Blick auf die Protein-, Struktur- und Energieversorgung der Hülsenberger Herde eine un-verzichtbare Grundlage für hohe Tagesleistungen bei gleichzeitig langer Nutzungsdauer. �

4,64,44,24,03,83,63,43,23,02,82,6

0 10 20 30 40

Milcheiweiß %

5,7 MJ NEL/kg TM

6,3 MJ NEL/kg TM

Beziehung zwischen Energiegehalt des Grundfutters, Milchleistung und Milchinhaltsstoff en

1

Milchleistung, kg

Quelle: Gut Hülsenberg 2014

Futteraufnahme pro Tag kg TM 23,3

Ø Milchleistung pro Tag kg 37,1

Milchfett % 3,90

Milcheiweiß % 3,32

Energiegehalt des Grundfutters MJ NEL/kg TM 6,62

Energiegehalt der Gesamtration MJ NEL/kg TM 7,18

nXP g/kg TM 159

XZ + XS g/kg TM 242

sXF g/kg TM 112

NDF g/kg TM 324

ADF g/kg TM 208

Leistungs- und Rationsparameter zur Fütterung auf Gut Hülsenberg

3

TMR-Zusammensetzung auf Gut Hülsenberg (% i. d. TM)2

RINDAVIT, SCHAUMANN ENERGY, SCHAUMASIL TMR PLUS 3 %

Maissilage 30 % Maissilage

Kraftfutter-Mix 37 %

Grassilage 30 % Grassilage

Produktmanager WiederkäuerTel. + 49 41 01 - 2 18 20 00 Fax + 49 41 01 - 2 18 22 99E-Mail: [email protected]

KONTAKTDr. Torben Liermann

RINDER2 Futterkonservierung TMR-Stabilisierung in der warmen Jahreszeit

3 Gut Hülsenberg Rentable Milchviehfütterung

4 Pansengesundheit Bessere Fermentation und Nährsto� aufnahme

6 RINDAMIN BP Gesunder Pansen höchste Milchleistung

7 Betrieb Afhüppe Erfolgreiche Bullenmast mit Schaumann-Konzept

8 Tiergesundheit Die Mortellaro’sche Krankheit – Die Geißel der Rinder

9 TopCare Neues Klauenp� egemittel

10 Kälbergesundheit Mit Kalbi Ferm die Biestmilch aufwerten

11 Kälbergesundheit Warum Vollmilch ansäuern?

16 Betrieb Knauer Erfolgreiche Milchproduktion mit Qualitätssilage

17 Helmers GbR Mit Technik den Familienbetrieb organisieren

FUTTER12 Luzerne Viel Rohprotein und gesteigerte Futteraufnahme

13 Agrargenossenschaft Steigra e. G. Perfekte Silage bringt Top-Ergebnisse

14 Start und Finish mit Bonsilage Twin Die doppelte Kraft überzeugt

15 Betrieb Andreas Meyer Voll auf Bonsilage gesetzt

18 Schaumann-Dosiertechnik Bonsilage und Silasil Energy einfach applizieren

19 Betrieb Schmid Ertragssieger mit Qualitäts-Gräsermischung

20 GreenStar Grünlandnachsaat richtig organisieren

IMPRESSUM:

Erfolg im Stall das internationale Fachmagazin der SCHAUMANN-Gruppe

Herausgeber und Verlag: Verlagsgesellschaft für tierzüchterische Nachrichten mbH An der Mühlenau 4 25421 Pinneberg Tel. 04101 218 - 5600 Fax 04101 218 - 5699 e-mail: [email protected]

Konzept: EWM, Euro Werbe- und Marketing GmbH, Pinneberg

Gestaltung: Volker Hämmerling, Hamburg

Druck: Beisner Druck

Fotos: istockphoto.com, fotolia.de, agrarfoto.com,Klinik für Klauentiere (FU Berlin),Volker Hämmerling,Archiv

Page 3: Ausgabe RINDER 1 / 2015 - schaumann.at · 4 RIND 1/2015 RIND 1/2015 5 Rinder I Milchvieh Rinder I Milchvieh Innovation für höchste Futtereffizienz: Rumivital ist der neue Wirkstoffkomplex

RIND 1/2015 5RIND 1/20154

Rinder I Milchvieh Rinder I Milchvieh

Innovation für höchste Futtereffizienz: Rumivital ist der neue Wirkstoffkomplex im Rindamin- und Rindavit-Mineralfutterprogramm von Schaumann.

Pansengesundheit

Bessere Fermentation und Nährstoff aufnahme

Umsetzung der Futterration

Hochleistungskühe benötigen hochenergetische Rationen, um ein gesichertes Futteraufnahmevermögen sowie eine ausreichende Ge-samtenergieaufnahme zu realisieren. Die erhöhte Energiekonzent-ration geht mit einer gesteigerten Passagerate einher. Somit steht den Pansenmikroben weniger Zeit für eine vollständige Umsetzung der Futterration zur Verfügung. Rumivital sorgt für eine effi ziente Unterstützung der Fermentation von Faser- und Kohlenhydratfrakti-

Dr. Torben Liermann

� Fütterung und Rationsgestaltung sind die Grundlage für eine rentable Milchproduktion. Die Umsetzung erfolgt über moderne Fütterungsverfahren sowie leistungsgerechte Teil- und Totalmisch-rationen. Beim Fermentprodukt Rumivital steht die Optimierung der Gesamtration im Hinblick auf eine verbesserte Nährstoff umset-zung im Vordergrund. Rumivital stimuliert den Aufschluss und die Fermentation unterschiedlicher Kohlenhydratfraktionen im Pansen, insbesondere der pfl anzlichen Faser- und Stärkefraktionen.

onen im Pansen, bei gleichzeitig hoher Passagerate des Futters. Dar-stellung 1 zeigt: In Hochleistungsrationen hat dieser Faktor einen erheblichen Einfl uss auf die Nährstoff umsetzung. Mit dem Wirkstoff komplex Rumivital steht mehr fermentierbare or-ganische Masse zur Verfügung. Es können reichlich fl üchtige Fett-säuren im Pansen gebildet werden und das Mikrobenwachstum wird unterstützt. Die deutlich intensivere Pansenfermentation ver-bessert das Energielieferungsvermögen und die Effi zienz der Futt-erration erheblich.

Wirkung in der Praxis bestätigt

Die positiven Eff ekte der Rationsergänzung mit Rumivital wurden in neuen Untersuchungen auf Gut Hülsenberg im Hochleistungsbe-reich bestätigt (s. Darst. 2). In einem 12-wöchigen Fütterungsversuch mit 2 x 60 Tieren wurde die Leistungsfähigkeit des Rumivital-Wirkstoff komplexes erneut un-ter Beweis gestellt. Wie der Test ergab, erhöhten sich durch Zulage von Rumivital die NDF- und ADF-Verdaulichkeiten in der Gesamtrati-on um durchschnittlich 3,5 bzw. 2,2 % – als positive Folge der effi zi-enteren Faserverdauung. Bei anzunehmender hoher Passagerate der gefütterten Ration wird mehr Hemicellulose (als Anteil der NDF-Fraktion im Futter) bereit-gestellt. Sie wird durch die Fermentationsleistung der Mikroorga-nismen zu fl üchtigen Fettsäuren abgebaut und dient der Energie-gewinnung. Die um 2,7 % gesteigerte Verwertung der organischen Masse er-gibt rechnerisch einen um 0,25 MJ NEL pro kg TM höheren Ener-giegehalt der Futterration. Bei einem sehr hohen Milchleistungsni-veau von durchschnittlich 38,5 kg Milch pro Tier und Tag bewirkte die Zulage von Rumivital einen mittleren Milchmengeneff ekt von + 3,0 bis + 3,5 %. Im Ergebnis lässt sich somit die energetische Re-aktion des Tieres in Abhängigkeit der verbesserten Verdaulichkeit der Gesamtration klar absichern. Rumivital verbessert die Effi zienz von Hochleistungsrationen, bei gleichzeitig vorherrschend hoher Passagerate.

Energetischer Mehrwert der Gesamtration

Die mineralische Ergänzung mit dem Wirkstoff komplex Rumivital zielt auf eine verbesserte Effi zienz der gefütterten Gesamtration.

1 Wirkung und Effekte von RUMIVITAL auf die Umsetzung von Futternährstoffen im Pansen

NEU

2 Eff ekte der Zulage von RUMIVITAL im Milchviehfütterungsversuch auf Gut HülsenbergVersuchsperiode 2 x 6 Wochen (Überkreuzversuch)Tierzahl 2 x 60 TiereFütterung TMR (Grundfutter 60 %, Kraftfutter 40 %)Ø Futteraufnahme pro Tag kg 23,3Ø Milchleistung pro Tag kg 38,5

104

103

102

101

100

ADFNDF Organische Masse

Verdaulichkeit einzelner Rations-Parameter Rel. Veränderungen der Verdaulichkeiten (%) der Gerüstsubstanzen und organischen Masse in der Gesamtration durch RUMIVITAL

Kontrolle RUMIVITAL

+ 3,5 %+ 2,2 % + 2,7%

Leistungsparameter

Rel. Milchmengenveränderung (%) durch RUMIVITALKontrolle RUMIVITAL

+ 3 - 3,5 %Zellinhalt: Stärke, Zucker, Pektine, Proteine, Fette

modi� ziert nach Advanced Forage Management, 1999

RUMIVITAL

Sekundärwand = Hemicellulose (NDF)

Lignin (ADF, NDF)

Primärwand = Cellulose (ADF, NDF)

Stärke

Organische Masse

fl üchtige Fettsäuren

Mikrobenbildung

MilchleistungKörperabbauPersistenz

VerdaulichkeitUmsetzung

FutteraufnahmePassagerate

Damit erfüllt das Schaumann-Mineralfutterprogramm eine große Bandbreite der betriebsindividuellen Anforderungen: Das Spekt-rum reicht vom Ausgleich des Grund- und Leistungsfutters bis hin zu Spezialergänzungen von Teil- und Totalmischrationen mit ent-sprechenden Anteilen an Ausgleichfuttermitteln. Ergänzungen mit Rumivital sichern den Leistungsbedarf und erhöhen die Nährstoff -umsetzung von Futterrationen für leistungsstarke Milchkühe.Die zusätzliche Optimierung der Pansenfermentation mit dem Wirkstoff komplex Rumivital schöpft das Potential in der Fütterung von Hochleistungskühen noch besser aus und steigert die Effi zienz der Gesamtration. Somit wird eine sichere Grundlage für Leistung, Fruchtbarkeit und Langlebigkeit geschaff en. �

N

Effi zienz der Ration

Leistung

Verluste im Kot

Wirkung in der Zelle Fermentation im Pansen Eff ekte von RUMIVITAL

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RIND 1/2015 7RIND 1/20156

Rinder I Betriebsbericht

Dipl.-Ing. agr. Dirk Breer

� Waren zum Beispiel 2013 eher energieärmere Grassilagen verbrei-tet, zeigte sich 2014 ein anderes Bild: Es wurden durchweg energe-tisch gute erste und zweite Schnitte geerntet. Darstellung 1 zeigt die Inhaltsstoff e der ersten Schnitte in verschiedenen Regionen Deutschlands, die wenig strukturwirksame Rohfaser aufwiesen. Da-bei sind hohe Restzucker- und Milchsäuregehalte in den Silagen aus Sicht der Rationsgestaltung zu beachten.

Ein gesunder Pansen ist in der Milchproduktion die beste Grundlage für hohe Leistungen. Es kommt auf die Fermentation und Nährsto� aufnahme an. Doch jede Ernte bringt neue Herausforderungen für die Rationsgestaltung mit sich.

RINDAMIN BP

Gesunder Pansen höchste Milchleistung

Den Pansen „verstehen“

Wiederkäuer werden bei der Verdauung von Mikroben unterstützt, die im Pansen für den Abbau der Futtermittel sorgen. Die bei der Fermentation freigesetzten Fettsäuren (Acetat, Propionat, Butyrat) dienen der Kuh als wichtige Energiequelle. Je nach Futtergrundlage verschiebt sich das Mengenverhältnis der einzelnen Mikrobenarten im Pansen und somit auch das der gebildeten Säuren. Wie Darstellung 2 zeigt, ist die Abbaugeschwindigkeit der Nährstof-fe (hier: Kohlenhydrate) im Pansen unterschiedlich. Zucker wird sehr schnell fermentiert. Bei Stärke (je nach Beständigkeit) und Zellwand-material dauert dieser Prozess entsprechend länger. Das Auftreten der verschiedenen Fettsäuren im Pansen ist somit abhängig von der Abbaubarkeit der Kohlenhydrate. Eine Ration, die mehr Stärke und Zucker enthält, also kraftfutterlastig oder durch zuckerreiche Silagen geprägt ist, begünstigt die Produktion von Propion- und später Milchsäure. Dies senkt den pH-Wert im Pansen besonders stark ab. Je schneller die Kohlenhydrate (Zucker und Stär-ke) abbaubar sind, desto rasanter steigt die Vermehrungsrate der Mikroben, die diese nutzen – ein bedeutender Grund für Pansena-zidosen (s. Darst. 3).Um die Verhältnisse im Pansen stabil zu halten, bildet die Kuh beim Wiederkauen beträchtliche Mengen an Puff ersubstanzen im Spei-chel, welche einen Abfall des pH-Werts abfangen und die Lebens-bedingungen für die Mikroben im Pansen optimieren. Hierzu wird strukturwirksame Rohfaser benötigt.

Fütterungspraxis

Vor der Zusammenstellung einer passenden Ration ist grundsätzlich eine Analyse der Grundfuttermittel ratsam. Sehr hilfreich ist die Er-mittlung des NFC-Wertes (Nicht-Faser-Kohlenhydrate), da er neben Zucker und Stärke auch die Säuren in der Silage widerspiegelt. Wer-den hier kritische Werte erreicht, empfi ehlt sich neben der Erhöhung der Struktur auch die Zulage eines Pansenpuff ers wie etwa Rindamin BP. Dabei handelt es sich um eine Kombination puff ernder Substan-zen, die den pH-Wert im Pansen und im Blut stabilisiert. Rindamin BP wird seit Jahren sehr erfolgreich bei erhöhtem Azidose-Risiko einge-setzt. Darstellung 4 zeigt den Eff ekt von Rindamin BP in einer Herde mit sehr hohem Kraftfutteranteil.

Azidose vorbeugen

Der niedrige Getreidepreis führte zu steigenden Einsatzmengen in den Rationen 2014. Doch kann die Kombination schnell verfügbarer Kohlenhydrate bei falscher Anfütterung zu großen Problemen füh-ren. In der Folge gerät das komplexe Ökosystem im Pansen der Kuh schnell aus dem Gleichgewicht. Auch dies führt zu Pansenazidose, die sich zunächst an niedrigen Milchfettgehalten, dünner Kotkonsis-tenz oder auch erhöhten Gehalten somatischer Zellen in der Milch erkennen lässt. Wird der Pansen nicht entlastet, können zudem zeit-versetzt Klauenrehe auftreten.Die wiederkäuergerechte Rationsgestaltung und eine kompetente Beratung sind entscheidende Faktoren bei der erfolgreichen Absen-kung des azidotischen Risikos. Schaumann bietet neben der Fach-beratung die richtigen Futterzusätze für jede betriebliche Situation.

Rinder I Milchvieh

%4,03,93,83,73,63,53,43,33,23,13,0

03.10. 06.10. 10.10. 11.10. 16.10. 19.10. 23.10. 25.10. 01.11. 04.11.

Start

RINDAMIN BP

Fett

Eiweiß

Entwicklung des Milchfett- bzw. Eiweißgehaltes mit RINDAMIN BP4Schaumann-Rinderprogramm

Das Schaumann-Rinderprogramm ermöglicht den gezielten Einsatz individuell abgestimmter Wirkstoff kombinationen. Das bei hohen Kraftfuttermengen empfohlene Rindamin BP wird vor allem auch dann erforderlich, wenn die Kraftfuttergabe separat vom Grundfut-ter erfolgt, etwa in Melkroboter- oder Transponder-Betrieben. Hier fällt der pH-Wert im Pansen nach jeder Einzelgabe von Kraftfutter besonders stark ab. Bei Kombinationen energiereicher Grundfutter und hoher Mengen an schnell verfügbaren Kraftfuttermitteln bietet Schaumann Energy eine optimale Ergänzung. Es liefert zuverlässig hohe Energiemen-gen, die den pH-Wert im Pansen nicht belasten. In der Rationsgestal-tung sind individuelle Mischungen ebenfalls möglich. Sprechen Sie mit Ihrem Schaumann-Fachberater, um Ihre Fütte-rungssituation individuell zu defi nieren. �

Betrieb Afhüppe

Erfolgreiche Bullenmast mit Schaumann-KonzeptM. sc. agr. Martin Grabow

� Der Betrieb Afhüppe mästet neben Schweinen 270 Bullen. Es handelt sich zu 90 % um Fleischrasse- und zu 10 % um Fleckvieh-Kreuzungen. Die Mast beginnt mit durchschnittlich 240 kg. Ziel ist ein Endgewicht von 700 kg mit einer Ausschlachtung von mindes-tens 62 %. Bis 2012 lag die Tageszunahme bei 1.250 g.

Potenzial der Futterverwertung

Ausgangslage der Fütterung war eine Ration aus Mais-, Grassilage, mineralisiertem Kraftfutter und Futterstroh. Doch zeigten die Mast-bullen zeitweise ein sehr unruhiges Verhalten. Die dadurch verur-sachten Verletzungen führten zu zahlreichen vorzeitigen Abgängen. Bei der Kontrolle der Fütterung und Verdauung wurden zudem eine erhebliche Menge unverdauter Faser und Stärke festgestellt. Diese Ergebnisse in Kombination mit der Unruhe der Tiere werden oft als Folge einer subakuten Azidose beschrieben. Der Einsatz von Rindamast Uni Ass-Co wertet die Ration auf, stellt die Spurenelementversorgung sicher, stabilisiert den pH-Wert im Pansen und verbesserte die Rohfaserverdaulichkeit.

Mehr Leistung aus dem Grundfutter

Mit Rindamast Uni Ass-Co konnten die Nährstoff reste im Kot sicht-bar verringert werden. Des Weiteren verhielten sich die Mastbullen merkbar ausgeglichener. Im nächsten Schritt wurde der Grundfut-teranteil der Ration erhöht und diese mit hofeigener Kraftfuttermi-schung vervollständigt. Entsprechend der Grundfuttersituation wurde die Eigenmischung über die gesamte Mastdauer in Zusammenarbeit mit Schaumann-Fachberater Hendrik Drumann angepasst. Auf diese Weise konnte

eine Steigerung der täglichen Zu-nahmen der Mastbullen von 1.250 g auf 1.350 g erreicht werden.

Absetzer richtig eingliedern

Die Ausgangsbasis für hohe Leis-tungen steht und fällt mit dem Tiermaterial. Die Eingliederung von Absetzern aus der Mutterkuh-haltung wird vor allem durch den abrupten Futterwechsel, die un-terschiedliche Herkunft sowie den ungewissen Versorgungsstatus der Tiere zur Herausforderung. Die in den ersten Tagen erreichte Futteraufnahme ist oft zu gering, um den Nähr- und Mineralstoff -bedarf der Tiere zu decken. Hier setzt Betriebsleiter Afhüppe auf die Ergänzung mit Rindamast Relax ATG. Neben der Zulage von essentiellen Vitaminen sind es vor allem die organisch gebundenen Aminotrace-Spurenelemen-te, die den Versorgungsstatus verbessern und die Futteraufnah-me fördern. Außerdem kommt das neue AktiMag mit organisch gebundenem Magnesium zum Einsatz. Dies beruhigt die Tiere in Stresssituationen zusätzlich.Auch Grundfutterqualität und -hygiene spielen eine wichtige Rol-le. Die Rationshygiene sowie die Stabilität der Silagen im Silo und am Futtertisch sind bedeutende Bausteine zur Erhöhung der Fut-teraufnahme und Grundfutterleistung. Für die Mais-Silierung setzt Matthias Afhüppe deshalb Bonsilage-Produkte ein. Wir wünschen Familie Afhüppe weiterhin viel Erfolg im Stall und bedanken uns für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. �

Rinder I Milchvieh

Vertriebsleiter Rind (Süddeutschland)Tel. +49 98 52 - 9 00 70Fax +49 98 52 - 90 07 39E-Mail: [email protected]

KONTAKTDipl.-Ing. agr. Dirk Breer

Anteil in %70

60

50

40

30

20

10

Produktion von Fettsäuren in Abhängigkeit des pH-Wertes im Pansen3

7,0 6,5 6,0 5,5 5,0Pansen-pH

Propionsäure

Buttersäure

MilchsäureEssigsäure

Azidose

Zellulose abbauende FloraStärke abbauende Flora

AbbaurateAbbaugeschwindigkeit von Kohlenhydratfraktionen2

Zeit

Zellwandbestandteileleicht lösliche Kohlenhydrate

Kohlenhydrate

Rheinl.-Pfalz/Saarland

Nordrhein-Westfalen Niedersachsen Bayern Hessen

TM % 40,1 36,2 33,0 35,4 34,9Rohfaser g/kg 209 224 229 228 223ADF org. g/kg 250 259 259 222 254NDF org. g/kg 419 426 417 410 422NFC g/kg TM 284 251 264 289 258Zucker g/kg TM 103 55 66 110 56NEL MJ/kg TM 6,7 6,6 6,6 6,9 6,7

Inhaltsstoff e der besten 25 % Grassilagen des ersten Schnittes 20141

Nach Weiß, 2014

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RIND 1/2015 9RIND 1/20158

Rinder I Milchvieh Rinder I Milchvieh

Janine Vögely, Marcus Klawitter, Prof. Kerstin E. Müller, Klinik für Klauentiere, FU Berlin

� Die weltweit vor allem Milchrinder in Laufstallhaltungen betref-fende Erkrankung führt zu umschriebenen Entzündungen der Bal-lenhaut unmittelbar oberhalb des Kronsaums. Die Hautveränderun-gen durchlaufen verschiedene Stadien, welche nach einem Schema von Frau Prof. Döpfer (Wisconsin, USA) den Stadien M1, M2, M3, M4 und M4.1 zugeordnet werden (s. Abb.). Die Krankheit beginnt meist als kleine rötliche oder weißliche Läsion mit einem Durchmesser klei-ner als 2 cm. Diese M1-Läsionen können innerhalb von 7 bis 10 Tagen kommen und gehen (egal, ob sie behandelt wurden oder nicht). Wenn die Läsionen auf einen Durchmesser von über 2 cm anwach-sen, ändert sich das klinische Bild. Das M2-Stadium ist die klassische Mortellaro mit roten, ulzerativen, nässenden Wunden und oft über-lang herausstehenden Haaren. Damit gehen Weichteilschwellung, Hornverlust, Druckschmerz und Lahmheit bei den betroff enen Tie-ren einher.

Die Wunden heilen im Mittel erst nach 42 Tagen ab und bedingen währenddessen eine erhebliche Einschränkung des Wohlbefi ndens der Tiere, die sich zudem in Leistungseinbußen und somit wirt-schaftlichen Verlusten (Milchabfall, Behandlungskosten, unbeab-sichtigte Abgänge) zeigen. Wird eine M2-Läsion erfolgreich behan-delt, so bildet sich nach 1 bis 2 Tagen ein schorfartiger Belag auf der Wunde (M3), unter der es zur Abheilung kommt. Durch den Einsatz von Klauenbädern kann man häufi g eine über-mäßige Verdickung der Haut bzw. warzenartige Wucherungen fest-stellen. Dieses sogenannte M4-Stadium ist nicht schmerzhaft, kann über lange Zeit bestehen und wird somit als chronische Form der Erkrankung betrachtet. Trotz Symptomfreiheit in diesem Stadium ist keine Heilung erreicht, da sich hieraus wieder kleine M1 Läsionen bilden können, die als M4.1 bezeichnet werden. Ein erneuter Krank-heitsausbruch folgt.

Krankheitshäu� gkeitDie Krankheitshäufi gkeit in deutschen Rinderbeständen ist hoch und akute Ausbrüche können bis zu 90 % der Tiere einer Herde betreff en. Besonders schwer erkranken dabei Färsen, jedoch ent-wickeln auch ältere Kühe keine wirksame Immunität, weshalb auch durchgeführte Impfungen ohne Erfolg waren. Bei einmal infi zierten Tieren treten die Verletzungen in den meisten Fällen immer wieder auf. Es gibt aber Hinweise auf eine erblich bedingte Krankheitsanfäl-ligkeit bzw. –unempfi ndlichkeit.In den letzten Jahren wurde die Dermatitis Digitalis mit Klauenkrank-heiten in Verbindung gebracht, die trotz intensiver Behandlung nicht abheilen. Man nimmt an, dass sich die DD auf der vorgeschädigten Le-derhaut, beispielsweise durch ein Rusterholz‘sches Sohlengeschwür, ansiedelt. Der Heilungsprozess wird dadurch stark verzögert und kann im Verlust der Klaue oder des ganzen Tieres enden.

EntstehungDie Entstehungsweise der DD ist noch nicht geklärt. Tatsache ist, dass die Erkrankung erst Anfang der achtziger Jahre in den milch-kuhhaltenden Betrieben Europas über den Zukauf von Tieren Einzug gehalten hat. Neben den hauptverantwortlichen Erregern der Gat-tung Treponema, einem spiralförmigen Bakterium, das bis in tiefe Hautschichten vordringen kann, wird auch die Beteiligung weiterer Bakterienarten ebenso diskutiert, wie der Beitrag verschiedener Ri-

sikofaktoren aus der Umgebung (z. B. feuchte, schmutzige Lauf- und Liegefl ächen, Klima), Verletzungen, Stress, erbliche Veranlagung und Zinkmangel.

TherapieDie Therapie der DD beschränkt sich auf die Behandlung des akuten Stadiums (M2) und ist insofern unbefriedigend, da diese oft nur in ein chronisches Stadium (M4) überführt wird, aus dem zu einem spä-teren Zeitpunkt wiederum ein akutes Stadium entsteht. Außerdem sind zu diesem Zeitpunkt die Erreger der Krankheit bereits in tiefere Hautschichten eingedrungen und können dort in einer Schlafphase längere Zeit überdauern. Arzneimittel werden sowohl lokal aufge-bracht, als auch per Injektion. Darüber hinaus fi nden Wundversor-gung mit Salben, Wundpfl astern und Verbänden Anwendung. Grundsätzlich ist zur lokalen Behandlung der akuten Mortellaro zu sagen, dass die Wundoberfl äche vor der Anwendung von antibioti-schen Sprays (Wirkstoff : Tetrazyklin), Wundheilungssalben (Salizyl-säure) oder -gels gereinigt, aber nicht bis aufs Blut abgekratzt oder gar abgefl ammt werden sollte. Die Verletzungen heilen unter Verband besser aus, da die Medika-mente länger auf die geschädigten Hautareale einwirken können und zudem wird die Wunde besser gegen Schmutz und Feuchtig-keit geschützt. Die Verbände müssen gut gepolstert sein und in-nerhalb von 3 bis 7 Tagen gewechselt werden. Schlecht angelegte Verbände können durch Verrutschen, mangelnde Polsterung oder schlicht zu langes Verbleiben einschnüren und schwere Lahmhei-ten verursachen.

KlauenbäderAuf Herdenebene werden desinfi zierende und pfl egende Klauenbä-der vorbeugend angewandt. Auch hier gilt es, einige Dinge zu be-achten. Die Strecke der Klauenbäder muss so beschaff en sein, dass eine ausreichende Benetzung aller Klauen eines Tieres gewährleistet ist. Das heißt, die Wannen müssen lang genug sein und ein Auswei-chen der Tiere zu den Seiten muss verhindert werden. Die auf den jeweiligen Produkten empfohlene Anwendungsdauer und -häufi gkeit sowie die gesetzlichen Vorgaben sollten eingehal-ten werden. Weiterhin ist die Zusammensetzung des Klauenbades wichtig. Durch fehlerhaftes Ansetzen oder durch Auff üllen der Wan-nen mit Wasser nachdem ein Teil der Herde das Bad bereits passiert hat, können unterschiedliche Wirkstoff konzentrationen entstehen.Zu hohe Konzentrationen können die Haut reizen und so mehr Schaden anrichten, da durch die geschädigte Haut Erreger leichter eindringen. Zu niedrig konzentrierte Klauenbäder haben unter Um-ständen überhaupt keine Wirkung.

ProphylaxeRegelmäßige Klauenpfl ege stellt die optimalen Bedingungen an der Klaue, wie beispielsweise Ballenhöhe und Belüftung des Zwi-schenklauenspaltes wieder her. Außerdem lässt sich so ein Überblick über die Häufi gkeit der Krankheit im Betrieb und die Wirksamkeit der Prophylaxe-Maßnahmen erhalten. Diese sollten schon bei den Färsen angewandt werden, um ein Weitertragen der Krankheit in die Laktation zu vermeiden. Weiterhin sind optimale Haltungsbedingungen mit trockenen, sau-beren Laufgängen und komfortablen, ausreichend vorhandenen Liegefl ächen wichtige Faktoren für die Klauengesundheit. �

M 2: Klassisches Ulkus: rote oder weiße Lasion, > 2 cm, schmerzhaft

M 4: Chronische Veränderung mit Wucherungen

M 1: Beginnende Veränderung, klein (< 2 cm), rote oder rotweiße Oberfl äche

M 0: Gesunde Klaue, ohne Veränderung

M 3: Abheilend, schwarzer schorf-artiger Belag

Die Dermatitis Digitalis (DD), nach ihrem Entdecker auch Mortellaro’sche Krankheitgenannt, ist eine multifaktorielle Infektionserkran-kung, die an den Klauen des Rindes auftritt.

Tiergesundheit

Die Mortellaro’sche Krankheit – Die Geißel der Rinder

TopCare

Neues Klauenpfl egemittelKlauenerkrankungen sind neben Euterentzündungen und Fruchtbarkeitsstörungen die dritthäu�gste Abgangs-ursache bei deutschen Milchkühen. Schaumann TopCareschützt nachhaltig.

Dipl.-Ing. agr. Tim-Ove Kuhlmann

� Krankhafte Veränderungen der Gliedmaßen haben in den letzten Jahren überpro-portional zugenommen. Eine der häufi gsten ist Dermatitis Digitalis (Mortellaro’sche Krankheit), von der viele Herden in irgendeinem Stadium betroff en sind (siehe Bei-trag linke Seite). Die meisten Läsionen lassen sich an den Hinterklauen der Tiere fest-stellen. Ursache dafür ist eine Verlagerung des Schwerpunkts der Tiere und somit vermehrte Belastung auf den Hinterklauen, bedingt durch gezielte Züchtung auf beispielsweise größere Euter. Daher sollte den Hinterklauen besondere Aufmerk-samkeit in der Pfl ege geschenkt werden. Knappe Arbeitszeit oder das Unterschätzen von Klauenkrankheiten dürfen daher nicht länger als Ausrede gelten.

Innovative Klauenpfl ege

Mit Schaumann TopCare steht ein neues Klauenpfl egemittel zur Verfügung, um so-wohl präventiv als auch bei akuten Klauenproblemen Abhilfe zu schaff en. Natürliche Pfl egestoff e, organische Säuren und oberfl ächenaktive, membranpermeable Tensi-de sorgen für intakte Klauen. Schaumann TopCare enthält keine für den Biogasprozess kritischen Inhaltsstoff e. Durch Eintrag über die Rindergülle in den Fermenter kommt es zu keiner Hemmung der Bakterienaktivität während der Vergärung.

Einsatzempfehlungen

Als prophylaktisches Klauenbad ist eine 2%ige Gebrauchslösung herzustellen, zum Beispiel durch eine Mischung von 2 l Schaumann TopCare und 98 l Wasser. Wichtig ist es, Schaumann TopCare täglich neu anzusetzen und das Klauenbad nach Gebrauch zu leeren oder je nach Tierzahl und Verschmutzungsgrad zu wechseln.Zur örtlichen Pfl ege bei akuten Fällen empfi ehlt sich eine Sprühlösung als 5%ige Gebrauchslösung, beispielsweise als Mischung aus 50 ml Schaumann TopCare mit 950 ml Wasser. Die Gebrauchslösung wird in eine Sprühfl asche gefüllt und zweimal täglich auf die beanspruchte Klaue appliziert. Diese Anwendung sollte so lange durchgeführt werden, bis eine sichtbare Besserung eintritt. Um die Pfl egewirkung von Schaumann TopCare zu erhöhen, ist eine gründliche vorherige Reinigung der Klauen mit Wasser zwingend erforderlich!

Versuch und Praxistests

Versuch und Praxiseinsatz belegen die Wirkung von Schaumann TopCare. Im Rah-men einer Bachelorarbeit der Fachhochschule Bingen wurde der Einfl uss des Ver-suchsproduktes auf Basis von Schaumann TopCare auf die Ausprägung von Mortel-laro (Dermatitis Digitalis) in der Herde auf Gut Hülsenberg untersucht. Die Klauen aller Tiere wurden gewaschen. In der Gruppe, in der das Versuchsprodukt eingesetzt wurde, erfolgte in den ersten 3 Tagen morgens und abends eine Sprüh-anwendung, ab dem 4. bis zum 14. Tag nur noch abends. Das Ergebnis ist eindeutig: Waren vor der Sprühanwendung noch zahlreiche Kühe mit den Stadien M1 und M2 (s. nebenstehenden Artikel) befallen, so ließen sich diese Stadien nach der Behand-lung nicht mehr erkennen. Die Kontrollgruppe verzeichnete keine Verbesserung. Es waren sogar Klauen im M2-Stadium hinzugekommen.Rückmeldungen von Praxisbetrieben bestätigen die positive Wirkung von Schau-mann TopCare für die Klauen. Auch hier zeigen sich nach zweimal täglicher Sprühan-wendung (5%ig) auf die gewaschene Klaue die besten Erfolge.Intakte und gepfl egte Klauen sind das Fundament, um das volle Leistungspotenzial der Milchkühe auszuschöpfen. Alle Vorteile von Schaumann TopCare erläutert Ihnen Ihr Schaumann-Fachberater. �

NEU

Fotos: © Klinik für Klauentiere, FU Berlin

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RIND 1/2015 11RIND 1/201510

Eine Hauptursache für Kälberverluste sind Durchfallerkrankungen. Eine vorbeugende Fütterungsmaßnahme ist die Ansäuerung von Vollmilch mit SchaumaCid Drink C.

Kälbergesundheit

Warum Vollmilch ansäuern?

Dr. Leonhard Raab

� Ziel ist es, geringe Gehalte an E. coli-Keimen in der Tränke zu ha-ben sowie deren weitere Vermehrung im Labmagen zu verhindern. Neben Managementmaßnahmen wie Kolostrum-Versorgung und Tränkehygiene spielt der pH-Wert im Labmagen eine wichtige Rolle bei der Vermeidung von Durchfällen. E. coli-Bakterien werden bei einem pH-Wert unter 3 abgetötet, kön-nen sich aber bei pH-Werten über 5 noch vermehren. Der angestreb-te pH-Wert im Labmagen des Kalbes liegt zwischen 2 und 3. In den Stunden vor dem Tränken kann er jedoch auf unter 2 absinken. Über mehrere Stunden andauernde, tiefe pH-Werte führen zu Lab-magen-Entzündungen und -Geschwüren. Die richtige Strategie: Aufrechterhaltung eines optimalen pH-Wertes von 2 bis 3, der einer-seits keine Bakterienvermehrung erlaubt, anderseits aber nicht zum Risiko erhöhter Labmagen-Geschwüre führt (Wittek 2011). Unmittelbar nach der Tränke kann der pH-Wert deutlich oberhalb von 5 liegen, wo er bei 2-maliger Tränke oft für mehrere Stunden verbleibt. Unter diesen Bedingungen befi ndet sich der pH-Wert drei Viertel des Tages außerhalb des gewünschten Bereichs von pH 2 bis 3. Die mehrmalige Gabe kleinerer Tränkemengen verringert die Dauer, in welcher der pH-Wert im Pansen oberhalb von 5 liegt. So kann be-reits durch 4-maliges Tränken ein pH-Wert erreicht werden, der mehr als die Hälfte des Tages innerhalb des gewünschten Bereichs liegt.

Vorteile der Ansäuerung

Süße, frische Vollmilch hat etwa einen pH-Wert von 6,6. In dieser warmen Milch können sich Keime besonders rasch vermehren. Wird diese Milch nun durch Ansäuerung auf einen pH-Wert von 5,5 abgesenkt, wird im Labmagen weniger Säure benötigt, um die angestrebten pH-Werte zu erreichen. Damit bleibt den coliformen, krankmachenden Keimen weniger Zeit zur Vermehrung. Eine höhe-re Tränkefrequenz und eine Ansäuerung der Tränke ergänzen sich deshalb hervorragend bei der Einstellung des optimalen pH-Werts im Labmagen. Eine bessere Tränkehygiene ist gewährleistet.

Ansäuerung mit SchaumaCid Drink C

Die Ansäuerung von Vollmilch kann problemlos mit SchaumaCid Drink C erfolgen. Diese Futtersäure enthält eine Kombination von Ameisen-, Milch-, Propion-, Essig- und Zitronensäure. Die genannten Säuren sind unterschiedlich stark und weisen verschiedene Dissozi-ationsgrade auf. Nur nicht dissoziierte Säuren werden von Bakterien aufgenommen und inaktivieren diese. Somit ist der Wirkungsbe-reich einer solchen Säurekombination deutlich größer als der einer einzelnen Säure, wie etwa der Ameisensäure. Im Ergebnis bleibt die Milch länger stabil.

Ausfl ockung verringern

Das in der Vollmilch enthaltene Kasein fl ockt in Abhängigkeit von Temperatur und Säurezugabe aus. Unter Umständen so stark, dass

der Nuckel verstopft und die Kälber keine Tränke mehr aufnehmen können. Bei warmer Tränke deshalb nur eine geringe Säuremenge zugeben. Besonders tiefe pH-Werte werden dagegen nur bei niedri-gen Anrührtemperaturen erreicht.SchaumaCid Drink C bietet im Einsatz eine hohe Flexibilität. Mit konzentrierter Ameisensäure versetzte Vollmilch fl ockt bereits bei wesentlich höheren pH-Werten aus, als dies bei der Verwendung von SchaumaCid Drink C der Fall ist. SchaumaCid Drink C ist zudem deutlich weniger aggressiv als die konzentrierte Ameisensäure und erfordert kein HACCP-Konzept.

Anwendung

Für einen pH-Wert der Vollmilch-Tränke von 5,5 sollten 2,5 ml Schau-maCid Drink C pro Liter Vollmilch hinzugefügt werden (s. Darst.). Da Kolostrum deutlich konzentrierter ist, wird für den gleichen pH-Wert 1 ml mehr benötigt. Auch eine An- oder Nachsäuerung von Kalbi Milch-Produkten ist mit SchaumaCid Drink C möglich. Weitere Infor-mationen erhalten Sie von Ihrem Schaumann-Fachberater. �

Rinder I KälberaufzuchtRinder I Kälberaufzucht

Die fachgerechte Kolostrumversorgung neugeborener Kälber sichert den Aufzuchterfolg. Die Qualität der Biestmilch bildet die Grundlage.

Kälbergesundheit

Mit Kalbi Ferm die Biestmilch aufwerten

Dr. Torben Liermann

� Kälber kommen ohne Immunschutz auf die Welt. Sie sind sofort auf die Zufuhr von Antikörpern (Immunglobulinen) über die Mutter-milch angewiesen. Neben der ausreichenden Kolostrumqualität und -menge ist der Zeitpunkt der ersten Biestmilchgabe entscheidend für die passive Immunisierung des neugeborenen Kalbes.

Stabiler Immunschutz

Grundsätzlich sollte ein hoher Hygienestandard in der Kälberauf-zucht umgesetzt werden. Jeglicher Erregerdruck sowie ein unzu-reichendes Hygienemanagement belasten das junge Kalb. Erst im Laufe der folgenden Lebenswochen baut sich ein aktiver Immun-schutz im Tier als Reaktion auf seine Umwelt auf. Dieser tiereigene Immunschutz löst sozusagen die für den Lebensstart unverzichtbare passive Immunisierung aus der Kolostrumaufnahme ab.Oftmals wird über mangelnde Vitalität, Saugunlust oder unzurei-chenden Saugrefl ex neugeborener Kälber berichtet. Deshalb ist früh für eine ausreichende Nährstoff versorgung des Muttertiers zu sorgen. Grundlage dafür bildet zunächst die bedarfsgerechte Fütte-rung der trockenstehenden Kuh, um nachfolgend eine sichere Pro-duktion von Kolostralmilch und die nötige Vitalität der Kälber nach dem Geburtsstress zu gewährleisten. Neugeborene Kälber zeigen unmittelbar nach der Geburt den bes-ten Saugrefl ex. Deshalb innerhalb der ersten Stunde eine ausrei-chende Zufuhr von Antikörpern in die Blutbahn sicherstellen! Denn der Erfolg der passiven Immunisierung wird maßgeblich in den ers-ten Lebensstunden angelegt (s. Darst.). Der Grund: Die großen Mo-leküle der Immunglobuline, die im Stoff wechsel des Tieres wirken und den passiven Immunschutz aufbauen, können nur während der ersten Lebensstunden über die Darmschleimhaut aufgenommen werden.

Gezielte Kolostrumversorgung

Um den Immunstatus zu sichern, muss die erste Kolostrumaufnah-me immer in ausreichender Menge erfolgen (Richtwert: 6 % des Geburtsgewichtes in der ersten Lebensstunde). Je vitaler die Kälber direkt nach der Geburt sind, desto besser gelingt die Aufnahme von Kolostrum. Diesen Vorgang im Sinne der notwendigen Erstversor-gung stets sorgfältig kontrollieren! So wird die Basis für den optima-len Aufzuchterfolg gelegt. Darüber hinaus ist am ersten Lebenstag eine Kolostrumaufnahme in Höhe von 10 % der Lebendmasse an-zustreben. Von ebenso großer Bedeutung ist der Immunglobulingehalt der Ko-lostralmilch. Neben der optischen Beurteilung (sämige Konsistenz, gelb-orange Färbung) kann die Qualität der Biestmilch über soge-nannte Kolostrometer (Spindeltester) überprüft werden. In der Praxis wird bei mangelnder Biestmilchmenge und -qualität oft auf das Kolostrum von mehrkalbigen Tieren zurückgegriff en, da diese im Laufe der Zeit mit einem vielfältigen Erregerspektrum kon-frontiert wurden. Neben den bewährten Praxismaßnahmen ist die zusätzliche Aufwertung der ersten Biestmilch ein grundsätzlicher Sicherheitsaspekt, um jungen Kälbern einen vitalen Start ins Leben zu ermöglichen. Hierbei hat sich Kalbi Ferm als Biestmilchaufwerter vielfach bewährt.Kalbi Ferm fördert die Abwehrkraft und Vitalität der Kälber, unter-stützt die Verdauungsvorgänge in den ersten Lebensstunden und -tagen, verringert die Gefahr von Frühdurchfällen und senkt die Ver-luste.

Leistungsstarker Biestmilchaufwerter

Kalbi Ferm enthält alle für das neugeborene Kalb wichtigen Wirk-stoff e. Das Schaumann-Probiotikum Provita LE trägt zum natürli-chen Schutz der Darmschleimhaut bei und stabilisiert die Darmfl ora. Die Wirkung von Vitamin A und Beta-Carotin wird unterstützt. Diese Ausstattung sorgt für eine wirksame Ergänzung und Aufwertung der Biestmilch.Kalbi Ferm wird als einmalige Gabe in die erste Biestmilch einge-rührt, welche innerhalb einer Stunde nach der Geburt getränkt wer-den sollte. Durch die zusätzliche Ausstattung mit stoff wechselwirk-samen Immunglobulinen kann der Immunstatus des Kalbes deutlich stabilisiert werden.Mit bedarfsgerechter Fütterung trockenstehender Kühe, einer zügi-gen Verabreichung sowie Aufwertung der ersten Kolostrumtränke durch Kalbi Ferm lassen sich unnötig hohe Kälberverluste von mehr als 10 % deutlich reduzieren. �

Forschung und Entwicklung Tel. + 49 41 01 - 2 18 30 00 Fax + 49 41 01 - 2 18 31 99E-Mail: [email protected]

KONTAKTDr. Leonhard Raab

7,0

6,5

6,0

5,5

5,0

4,5

0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0 5,5

pH-Wert der Tränke

Empfohlener pH-Wert

SCHAUMACID DRINK C, ml/l

Absenkung des pH-Werts von Vollmilch (30 °C) durch SCHAUMACID DRINK C

Gefahr der Ausfl ockung

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 12Lebenswoche

Verlauf der passiven und aktiven Immunisierung beim Aufzuchtkalb

passiveImmunisierung

aktiveImmunisierung

KolostrumImmunglobuline

� Enthält Vitamine A, D3, E, C und ß-Carotin in hoher Dosierung sowie das Probiotikum PROVITA LE.

� Optimiert die Verdauungsvorgänge in den ersten Lebensstunden und -tagen.

� Steigert die Abwehrkraft und verbessert die Vitalität in den ersten Lebenswochen

� Verringert die Gefahr von Frühdurchfällen und senkt die Kälberverluste

Dosierung: Einmalig 50 g in die erste Biestmilch einrühren.

KALBI FERMDer leistungsstarke Aufwerter für neugeborene Kälber

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RIND 1/2015 13RIND 1/201512

In der Rinderfütterung kann Luzerne klar punkten. Voraussetzung ist der richtige Standort.

Luzerne

Viel Rohprotein und gesteigerte Futteraufnahme

M. Sc. agr. Martin Grabow

� Der Einsatz von Luzerne erfolgt in der Milchviehfütterung und Bullenmast in Form von Silagen, Heu und Trockengrün. Lohnend ist Luzerne speziell wegen der besonderen strukturwirksamen Rohfa-ser und dem hohen Rohproteingehalt.

Standort und Silierung

Ein erfolgreicher Anbau ist an bestimmte Standortbedingungen sowie Produktionstechniken gebunden (siehe auch den folgenden Bericht) . Bei der Silagebereitung von Luzerne ist mit einer hohen Puff erkapazität zu rechnen, welche die Silierung erschwert. Für ei-nen optimalen Siliererfolg sollte Bonsilage Forte eingesetzt werden. Deren intelligente Stammkombinationen von Milchsäurebakterien nutzen die schwer abbaubare Reservekohlenhydrate der Luzerne zur vermehrten Gärsäurebildung.

Die Faser macht den Unterschied

Im Vergleich zu Gräsern enthält Luzerne weniger Zucker, mehr Pek-tine, weniger Zellulose und weniger Hemizellulose in der Trocken-masse. Der hohe Anteil an Pektinen führt zu einer höheren und schnelleren ruminalen Abbaurate (Flachowsky et al. 1992, Hoff mann et al. 1998).

Futteraufnahme

Grundsätzlich wird nach der DLG-Schätzformel die Futteraufnah-me positiv durch eine höhere Energiekonzentration beeinfl usst. Fütterungsversuche zum Einsatz von Luzerneheu und -silagen zei-gen jedoch ein anderes Bild (s. Darst. 1). Dort steigt die Futterauf-nahme trotz einer geringeren Energiekonzentration, wie Darstel-lung 2 zeigt. Es kommt zu einer besseren Nährstoff versorgung der Tiere und höheren Leistungen.

Futteranbau optimiert und Qualität der Silage gesteigert: Die Milchvieherde erbringt eine Leistung von 9.000 kg Milch mit stabilen 4,10 % Fett und 3,56 % Eiweiß.

Agrargenossenschaft Steigra e.G.

Perfekte Silage bringt Top-Ergebnisse

Tina Burghardt

� Die Agrargenossenschaft Steigra e. G. bewirtschaftet 1.180 Hek-tar Ackerfl äche im Saalekreis (Sachsen-Anhalt). Das naheliegende Unstruttal ist zudem für seinen Weinanbau bekannt, den die Agrar-genossenschaft Steigra e. G. auf einer Fläche von 14,5 Hektar erfolg-reich betreibt.Die Ackerfl ächen sind reine Lößstandorte mit durchschnittlich 83 Bodenpunkten. Aktuell werden neben Silomais, Grünschnittroggen und Ackerfutter 85 Hektar Luzerne als Futtergrundlage für die Milch-viehherde bewirtschaftet. Auf den weiteren Flächen werden Weizen, Gerste, Speisekartoff eln und Zuckerrüben angebaut. Im Jahr 2014 lag der mittlere Jahresniederschlag bei 500 mm.Der Betrieb hält derzeit 550 Milchkühe der Rasse Holstein Friesian. Eine Aufstockung auf 600 Kühe ist geplant. Die Kühe erhalten eine maisbetonte Ration, aufgewertet mit eiweißreicher Luzernesilage sowie Kraftfutterkomponenten.Die Jungrinderaufzucht erfolgt separat. Die weiblichen Kälber wer-den im Alter von 5 bis 6 Monaten in einen Aufzuchtbetrieb ausge-lagert und kommen im 5. Monat der Trächtigkeit in den Betrieb zu-rück. Die Bullenkälber werden mit 14 Tagen verkauft. Für das Wohl der Tiere sorgen 13 Mitarbeiter. Weitere 8 Mitarbeiter sind in der Pfl anzenproduktion tätig sowie 3 in der Verwaltung. Die Agrargenossenschaft Steigra bildet seit mehreren Jahren den Nach-wuchs zum Landwirt, Tierwirt und Winzer aus.

Erfolgreicher Luzerneanbau

Seit März des vergangenen Jahres baut die Agrargenossenschaft die neue Luzernesorte GreenStar Alfa B an, ein beimpftes Luzernesaat-gut der Sorte Alpha. Es wurde von Schaumann speziell zur Steigerung der Futterqualität entwickelt. Durch eine gleichmäßige Ummantelung des Saatguts mit Knöllchenbakterien werden eine bessere Saatgutverteilung so-wie ein erhöhter Bodenkontakt erreicht. Nährstoff e und Spurenele-mente aus der Ummantelung stehen sofort zur Verfügung.GreenStar Alfa B besticht durch einen hohen Trockenmasse- und Rohproteinertrag, schnellen Neuaustrieb, sehr gute Verdaulichkeit, überdurchschnittliche Nematoden-Resistenz und gute Winterhärte.

Anbau und Ernte

Im Herbst wurde vor der Aussaat gepfl ügt. Nach dem Abschleppen der Fläche im Frühjahr erfolgte am 14. März 2014 mit der Drillkombi-nation (Kreiselegge/Drille 4 m AB) die Aussaat von 27 kg GreenStar Alfa B pro Hektar. Zum Abschluss wurde die gesamte Luzernefl äche gewalzt. Der Feldaufgang konnte am 31. März beobachtet werden. 100 mm Niederschlag und warme Temperaturen sorgten für einen schnellen und ertragsreichen ersten Aufwuchs. Der erste Schnitt er-folgte bereits am 16. Juni.

Auf den „Schröpfschnitt“ wurde aufgrund des gleichmäßigen, ho-mogenen Bestands verzichtet. Die Luzerne wird mit einem Front- und Heckmähwerk gemäht und auf Schwad gelegt. Je nach Witte-rungsverhältnissen beträgt die Feldliegezeit 24 Stunden. Es wird ein Hochschnitt von mindestens 10 bis 12 cm Höhe bevorzugt. Somit werden der Schmutzanteil und der Eintrag von unerwünschten Spo-ren verringert und die Erneuerungsknospen der Triebe nicht negativ beeinträchtigt.

Luzerne silieren

Nach einer optimalen Anwelkzeit wird das Siliergut mit 28 bis 35 % TM in das Silo eingefahren. Um eine optimale Verdichtung der Lu-zerne zu erreichen, beträgt die Schichtdicke 30 bis 40 cm. Ein Groß-schlepper mit Silowalze und ein Radlader tragen das Siliergut im Wechsel ein und verdichten sofort. Dabei wird von Beginn an be-sonders auf ein abgestimmtes und sofortiges Walzen mit maximal 3 bis 4 km/h geachtet. Nur eine gut verdichtete Silage minimiert das Risiko der Nacherwärmung!Sofort nach Beenden des Walzens wird das gesamte Silo korrekt ab-gedeckt. Die Silierung der Luzerne erfolgt mit Bonsilage Forte. Die ausgewählten Bakterienstämme gewährleisten eine schnelle Milch-säurebildung und Absenkung des pH-Wertes. Wie die Darstellung zeigt, ist damit eine sichere Konservierung selbst von Futtermitteln mit höherer Puff erkapazität gewährleistet. Außerdem werden Gär-schädlinge wie Clostridien nachweislich unterdrückt.

Hohes Leistungsniveau

Die Agrargenossenschaft Steigra e.G. hat mit Bonsilage Forte sehr gute Erfahrungen gemacht. Das Siliermanagement, konzipiert in Zusammenarbeit mit Schaumann-Fachberaterin Brigitte Koch, so-wie die Silobewirtschaftung sind sehr wirksam und hoch effi zient. Bonsilage Forte wird auch bei der Silierung von Ackergras mit Erfolg eingesetzt – ein wesentlicher Baustein zur Sicherung des hohen Leistungsniveaus.Wir wünschen der Agrargenossenschaft Steigra e. G. weiterhin viel Erfolg und bedanken uns für die gute Zusammenarbeit. �

Futter I BetriebsberichtFutter I Milchvieh

Proteinkonzentrate einsparen

In der Praxis kann Luzerne zu einer Einsparung von teuren Protein-konzentraten beitragen. Im Vergleich zum Ackergras weist Luzerne, zum Beispiel aus dem GreenStar-Programm von Schaumann, einen deutlich höheren Rohproteingehalt (200 g RP/kg TM) auf. Rechne-risch besteht nach Umstellung einer maissilagebetonten Ration von 50 % auf 25 % TM-Anteil der TMR durch Einsatz von Luzerne ein Ein-sparpotenzial von 1 bis 2 kg Raps- und Sojaextraktionsschrot (50:50). Der benötigte Energieausgleich könnte über Getreide und Körner-mais erfolgen. Ihr Schaumann-Fachberater berät Sie in allen Fragen zum Feldfutterbau und den GreenStar-Gräsermischungen. �

Schaumann-Fachberaterin

Brigitte Koch und Geschäftsführer

Thomas Lappstuch

1. Schnitt16.06.2014

2. Schnitt23.07.2014

3. Schnitt09.09.2014

TM g/kg TM 240 360 294Rohasche g/kg TM 104 94 112Rohprotein g/kg TM 197 194 204Rohfaser g/kg TM 275 264 255Essigsäure % 5,04 1,32 2,71Milchsäure % 8,09 8,38 7,10NEL MJ/kg TM 5,4 5,6 5,5

Futteranalysen der Luzernesilagen GREENSTAR ALFA BLLFG Iden LfL Grub

Grassilage betonte Ration

Luzernesilage betonte Ration

Grassilage betonte Ration

Luzernesilage betonte Ration

Futteraufnahme kg TM/Tag 21,2 23,2 20,3 22,1NEL MJ/kg TM 7,1 6,9 7,1 6,75NEL-Aufnahme MJ/Tag 150 160 145 149XP-Aufnahme g/Tag 3.758 3.953 - -nXP-Aufnahme g/Tag - - 3.246 3.493Milchleistung kg ECM/Tag 37,0 37,9 28,2 28,4

Ergebnisse zum Einsatz von Luzerne in der Rinderfütterung1

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TM-Aufnahme, kg

Woche nach der Kalbung

Entwicklung der Futteraufnahme bei unterschiedlichen Rationsvarianten (LLFG Iden)

2

Grassilage betonte RationEnergiegehalt: 7,1 MJ NEL/kg TM

Luzernesilage betonte RationEnergiegehalt: 6,9 MJ NEL/kg TM

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RIND 1/2015 15RIND 1/201514

Futter I Silage Futter I Silage

Rinder I Betriebsbericht

Mit Bonsilage Twin GS und Bonsilage Twin GF bietet Schaumann seit 2014 zwei neue, spezielle Siliermittel von höchster Schlagkraft. Die Ergebnisse aus dem ersten Praxisjahr: Es wurden schmackhafte Silagen von größter aerober Stabilität produziert.

Der Betrieb Andreas Meyer (Barenburg im Landkreis Diepholz) investiert in eine hohe Grundfutter-qualität. Aktuell liegt die Leistung bei 10.400 kg Milch mit 3,8 % Fett und 3,3 % Eiweiß im gleitenden Jahresdurchschnitt.

Start und Finish mit Bonsilage Twin

Die doppelte Kraft überzeugt

Betrieb Andreas Meyer

Voll auf Bonsilage gesetzt

Dr. Ewald Kramer

� Die alarmierende Situation vor Einführung von Bonsilage Twin: In vielen Betrieben stehen teure Trockenmasseverluste und reduzier-te Futteraufnahme bei Nacherwärmungen auf der Tagesordnung. Durchschnittlich 9 bis 10 % des geernteten Silierguts landen nicht im Futtertrog, sondern auf dem Misthaufen oder als CO2 in der At-mosphäre, wie Untersuchungen (u. a. Köhler und Spiekers, 2012) belegen. In Zeiten stark gestiegener Flächenkosten ist es besonders schmerz-haft, wenn durchschnittlich 10 % der bearbeiteten landwirtschaftli-chen Fläche statt Futter nur Kosten produzieren. Insbesondere Gras-silagen aus guten Gräsern wie zum Beispiel Weidelgräser neigen zur Nacherwärmung, wenn diese bereits wenige Monate nach der Ernte in der warmen Jahreszeit wieder geöff net werden.

Kosten reduzieren

Wird in dieser Phase darüber hinaus der nötige Vorschub nicht ge-währleistet, treten schnell Probleme mit Nacherwärmung im obe-ren, schlechter verdichteten Bereich auf. Nach Öff nung sorgen in erster Linie Hefen und Schimmelpilze für den Verderb und damit für zu hohe TM-Verluste.Um dadurch bedingte Kosten deutlich zu reduzieren, ist – neben dem richtigen Siliermanagement – der Einsatz von Siliermitteln ein entscheidender Faktor in der Produktionskette. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Offi zialberatung aller Bundesländer den an das jeweilige Ausgangssubstrat angepassten Gebrauch von Silier-mitteln empfi ehlt oder sogar fordert. Mit den neuen Bonsilage Twin-Produkten geht Schaumann einen innovativen Weg in der Silierung. Das Ergebnis intensiver Forschung und Entwicklung sind zwei eff ektive Produkte mit unterschiedli-chen Milchsäurebakterien (MSB) für die Anwendung im unteren und

oberen Bereich des Silos, die völlig verschiedene Gärsäuremuster hinterlassen und so die individuellen Anforderungen innerhalb der Silomiete erfüllen.

Ergebnisse mit Bonsilage Twin GS

Auf etwa 20 Betrieben (s. Betriebsberichte S. 15/16) wurde der Ein-satz von Bonsilage Twin GS für den unteren Bereich und Bonsilage Twin GF für den oberen Bereich begleitet und analysiert. Die Ergebnisse der Gärsäuremuster in Abhängigkeit der Siloreifezeit sind in den Darstellungen aufgelistet. Darstellung 1 zeigt die durch-schnittlichen Gärsäuremuster der mit Bonsilage Twin GS behandel-ten Silageproben aus dem unteren Bereich der Silos, die bereits we-nige Wochen nach dem Einsilieren entnommen wurden. Die Säuremuster zeigen viel Milchsäure sowie moderate Mengen an Essigsäure und 1,2-Propandiol, gebildet durch die Aktivität des Milchsäurebakteriums L. buchneri. Mikrobiologisch sind diese Sila-geproben einwandfrei, sowohl Hefen als auch Schimmelpilze lagen auf niedrigem Niveau. Die Landwirte loben die ausgesprochen gute Sensorik dieser Silagen, die sich zudem an der Anschnittfl äche als sehr stabil erwiesen.

Ergebnisse mit Bonsilage Twin GF

Die Silagen aus dem oberen Bereich wurden intensiver beprobt. Untersuchungen erfolgten nach vier und noch einmal nach etwa acht Wochen Siloreifezeit. Zusätzlich wurden die geöff neten Haufen abermals einer Analyse unterzogen, um den Verlauf der Silierung anhand des sich verändernden Gärsäuremusters möglichst genau nachvollziehen zu können. Darstellung 2 zeigt die durchschnittlich ermittelten Gärsäuren der oberen Silagebereiche der Praxisbetriebe. Diese sind, abhängig vom Abstand zur Ernte, charakteristisch für die Zusammensetzung der Milchsäurebakterienstämme aus Bonsilage Twin GF. Bereits nach weniger als 5 Wochen Siloreifezeit ist eine gute Aktivität des sehr konkurrenzstarken und hochaktiven L. buchneri erkennbar, abzule-sen an 2,56 % Essigsäure und 1,88 % Propandiol, jeweils bezogen auf die TM. Nach weiteren vier Wochen Siloreifung ist die starke Aktivität von L. buchneri hinsichtlich Essigsäure und 1,2-Propandiol deutlich vorange-schritten. Bei den wieder geöff neten Silagen ist sowohl die Wirkung des homofermentativen Anteils an MSB am gestiegenen Milchsäure-gehalt, als auch die starke Stoff wechselaktivität von L. buchneri fest-zustellen. Mit durchschnittlich 6,4 % Milchsäure (i. d. TM), 4,94 % Essigsäure sowie 2,61 % Propandiol können diese Silagen auf mehrfache Weise überzeugen. Die hohen Mengen an Essigsäure sorgen für eine beein-druckende aerobe Stabilität und mikrobiologische Top-Qualität. Dass diese Mengen an Essigsäure bereits nach zwei bis drei Monaten La-

Dipl.-Ing. agr. (FH) Michael Helmers

� Der Betrieb bewirtschaftet mit 3 Familien-AK 210 Kühe und ca. 110 ha Land. Etwa 35 % der Fläche sind Grünland, 50 % werden für Mais und 15 % für den Roggenanbau genutzt. Bis auf die Erntearbei-ten wird die Außenwirtschaft in Eigenmechanisierung erledigt. Die Kühe stehen in zwei Altställen und werden mit 3 AMS-Einzelboxen gemolken. Das Jungvieh ist ausgelagert. Leitlinie des Fütterungskonzeptes ist eine möglichst hohe Nährstoff -versorgung der Kühe über das Grundfutter. Deshalb wird regelmä-ßig nachgesät. Neuansaaten erfolgen seit 2 Jahren mit der Mischung GreenStar Struktur, die Erfolgsmischung auf Basis des sanftblättri-gen Rohrschwingels. Die Grassilageernte hat das Ziel, das Futter in 24 bis 36 Stunden zu bergen. Das Mähen, Wenden und Schwaden erfolgt mit eigenen Maschinen. Das Bergen übernimmt ein Lohnunternehmer mit dem Häcksler, zum Verdichten kommen zwei Walzschlepper mit insge-samt 19 t Gewicht zum Einsatz.

Silageproduktion

Der Einsatz von Bonsilage-Produkten im Gras- und Maissilo ist für Andreas Meyer Standard. Der Betrieb hat im letzten Jahr an dem Praxis-Feldtest mit Bonsilage Twin teilgenommen. Die Silage ist relativ feucht geworden. Doch die guten Gräser in Kom-bination mit Bonsilage Twin haben auf der ganzen Linie überzeugt.

Im unteren Silage-Bereich ist durch Einsatz von Bonsilage Twin GS eine sehr aromatische, hochverdauliche Silage mit viel Milchsäure und ausreichend Essigsäure entstanden.Der obere Silage-Bereich – behandelt mit Bonsilage Twin GF – glänzt durch die herausragende Wirkung des Milchsäurebakterien-Stamms L. buchneri, wie die Gärsäuremuster belegen. Die gestochene Probe aus dem oberen Bereich zeigte bereits nach vier Wochen Siloreife-zeit mehr als 3 % Essigsäure sowie Propandiol (Propylenglykol). Andreas Meyer betont ausdrücklich die außerordentlich gute Stabi-lität der Silagen, die von den Kühen sehr gern gefressen werden. Mit Bonsilage Twin setzt Schaumann neue Maßstäbe. „Ich werde diese Produkte auf jeden Fall weiter einsetzen, obwohl es etwas mehr Ar-beit erfordert, während der Ernte das Siliermittel zu tauschen. Für eine Top-Silagequalität nehme ich diesen Mehraufwand aber gerne in Kauf“, so Andreas Meyer.Wir wünschen dem Betrieb Meyer weiterhin viel Erfolg im Stall. �

Andreas und Ian Meyer mit Schaumann-Fachberater Jörg Lehning (re.) und Schaumann-Spezialberater Michael Helmers (li.).

Wochen Siloreife

≤ 5 > 5 und ≤ 9 > 9 *

Milchsäure % i. d. TM 4,99 4,62 6,35

Essigsäure % i. d. TM 2,56 4,20 4,94

1,2-Propandiol % i. d. TM 1,88 2,04 2,61

Buttersäure % i. d. TM 0,06 0,00 0,16

pH 4,33 4,37 4,13

*Probenahme erfolgte aus bereits geöff neten Silagemieten

Verlauf der Gärsäurebildung in Abhängigkeit der Siloreifezeit der mit BONSILAGE TWIN GF behandelten oberen Silage-Bereiche

2

10

9

8

7

6

5

4

3

2

1

Milchsäure

% i. d. TM

9,13

Essigsäure

1,38

1,2-Propandiol

0,54

pH

3,99

Durchschnittliche Gärsäuremuster der mit BONSILAGETWIN GS behandelten unteren Silage-Bereiche nach schneller Öff nung der Silagen (ø 30,18 % TM)

1

10

9

8

7

6

5

4

3

2

1

pH-Wert

gerung in den Silagen vorhanden sind, ist besonders bei Öff nung der Silagen in den warmen Sommermonaten (August/September) von entscheidender Bedeutung. Viele Betriebe haben besonders in dieser Jahreszeit mit Nacherwärmungen in ihren Grassilagen zu kämpfen.

Große Zustimmung in der Praxis

Darüber hinaus loben die Betriebsleiter die gute Akzeptanz der Bon-silage Twin GF behandelten Silagen bei den Kühen. Der Tenor der Landwirte ist eindeutig: Bonsilage Twin-Silagen bleiben kalt bis in den Futtertrog und sorgen so für sehr gute Futteraufnahmen bei den Kühen. „Da hat Schaumann den Nerv der Zeit getroff en“, so Landwirt Andreas Meyer aus Barenburg. Er hat am Praxistest mit Bonsilage Twin. teilgenommen und ist mit den Ergebnissen sehr zu-frieden: „Ich werde auf jeden Fall auch in Zukunft diese Produkte in meinen Grassilagen einsetzen.“Bonsilage Twin GS und GF, die doppelte Schlagkraft im innovativen Bonsilage-Programm von Schaumann, sorgen für große Begeiste-

rung bei den Landwirten. Die hochverdaulichen und schmackhaften Silagen überzeugen durch einen einzigartigen Schutz vor Nach-erwärmung und Schimmelbildung und sind so Garant für höchste Futteraufnahmen. Nutzen Sie die neuen Ergebnisse der Schaumann-Forschung auch im Jahr 2015! �

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RIND 1/2015 17RIND 1/201516

Rinder I BetriebsberichtRinder I Betriebsbericht

Dipl.-Ing. agr. (FH) Joachim Leipold

� Der Betrieb befi ndet sich auf einer Höhe von 530 m über NN, die jährliche Niederschlagsmenge beträgt etwa 640 mm. Die Durch-schnittstemperatur liegt bei 7,6 °C. Auf einer 75 ha großen Ackerfl ä-che werden Getreide, Raps, Mais und Ackerfutter in Form von Klee-gras angebaut. Die 75 ha Grünland werden größtenteils für Silage und zum Teil auch für Heu genutzt.

9.700 kg Milch

Die Leistungen der Milchkühe können sich sehen lassen. Sie liefern im Durchschnitt 9.700 kg Milch mit 3,98 % Fett und 3,37 % Eiweiß. Seit September 2014 wird die Herde mit 2 Melkrobotern gemolken. Die derzeitigen Tagesmengen betragen 31 bis 33 kg Milch mit 3,90 % Fett und 3,35 % Eiweiß. Gefüttert wird eine Teil-TMR aus Gras- und Maissilage, Stroh, Getrei-de, Körnermais, Schnitzel und Rapsschrot sowie Rindavit 101 Ass-Co ATG, Schaumann Energy und Harnstoff -Ergänzer. Die Kühe erhalten zusätzlich bis zu 4,0 kg Kraftfutter am Roboter, die Färsen maximal 3,5 kg. Darüber hinaus wird allen Tieren bis zum 100. Laktationstag Tirsana BSK über einen Flüssigdosierer zugeteilt.

Hochwertige Silage

Die Herstellung einer qualitativ hochwertigen Silage ist für Holger Knauer ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Deshalb wird bei der Ernte und Produktion nichts dem Zufall überlassen. Dank der Unterstüt-zung durch benachbarte Betriebe, einer schlagkräftigen Eigenme-chanisierung und der Zusammenarbeit mit einem zuverlässigen Lohnunternehmer vor Ort, der das Häckseln übernimmt, kann die komplette Fläche innerhalb von 2 Tagen siliert werden.Um die Aschegehalte möglichst gering zu halten und einen zügi-gen Wiederaustrieb der Narbe zu gewährleisten, wird mit 7 bis 8 cm Schnitthöhe gemäht. Je nach Wetterlage werden etwa 50 bis 70 % der Fläche beim 1. Schnitt gezettet, um ein gleichmäßiges, zügiges Anwelken zu erreichen. Damit das Futter die angestrebten 35 % TM erreicht und nicht zu trocken wird, folgt etwa 3 Stunden nach dem Zetten das Schwaden. Sobald die letzten Flächen gemäht sind, be-ginnt das Häckseln.

Am Silo wird mit 2 aufballastierten Schleppern verteilt und verdichtet. Die ermittelten Dichten der Silage von sehr guten 220-230 kg TM pro m³ sprechen für sich. Wand- und Unterziehfolie sowie ein zügiges Ab-decken gehören im Betrieb Knauer zum Standard.

Sichere Produktion

Schon seit vielen Jahren kommen zur Behandlung der Silagen Bonsi-lage-Produkte zum Einsatz, um Verluste möglichst gering zu halten. Das Ergebnis sind hochverdauliche Silagen mit sehr guter Futterqua-lität.Um noch größere Sicherheit gegenüber einer Nacherwärmung zu erhalten, wurde der 1. Schnitt 2014 im Rahmen des Feldtests mit Bonsilage Twin GS und GF behandelt. Schon die ersten Ergebnisse nach nur 3 Wochen Siloreifezeit überzeugten. Und nach dem Füt-tern der Silage bestätigen sich die Ergebnisse. Selbst während der feuchtwarmen Witterung im vergangenen Herbst war die Silage am Anschnitt und im Trog so stabil, dass die Kühe hohe Futteraufnah-men realisieren konnten. Aufgrund der guten Erfahrung aus dem ersten Schnitt wurden auch die Folgeschnitte und die Maissilage in diesem Jahr mit den inno-vativen Bonsilage Twin-Produkten behandelt. Betriebsleiter Knauer ist begeistert: „Diese neuen Bonsilage Produkte passen perfekt zu meinem Betrieb. Ich werde weiter darauf setzen.“Wir wünschen Familie Knauer weiterhin viel Erfolg im Stall und bei der Grundfutterproduktion. �

Automatisch füttern und melken – das ist das Erfolgsmotto des Betriebes Helmers GbR in Hude im nordwestlichen Niedersachen.

Helmers GbR

Mit Technik den Familien-betrieb organisieren

Mit dieser wiederkäuergerechten Ration erreichte Familie Helmers eine Verbesserung der Fruchtbarkeit und eine um 8 % höhere Per-sistenz. Zusätzlich werden Kraftfutterkomponenten eingespart. Bei hohen Temperaturen kommt zur Absicherung der Futteraufnahme und der Milchinhaltsstoff e zusätzlich der Pansen- und Blutpuff er Rindamin BP zum Einsatz.

Energiedefi zite verringern

Am Melkroboter wird Tirsana BSK über einen Flüssigdosierer verab-reicht. Diese Kombination aus glukoplastischen Substanzen und dem Bovin-S-Komplex beugt einer übermäßigen Fettmobilisation und somit einer Ketose vor. Die hohe Schmackhaftigkeit verbessert au-ßerdem die Anzahl der Melkungen pro Kuh und Tag. Ergebnisse des Betriebes Helmers zeigen Steigerungen von 0,1 bis 0,4 Melkungen.Aktuell erreicht die Zahl der Melkungen 3,1. Die Melkverweigerun-gen des AMS liegen bei 3,5 pro Kuh und Tag. Die Gesamtbesuche der beiden Melkroboter betragen 380 pro Tag. Etwa 5 % der Tiere pro Box müssen nachgehütet werden. Es wird eine Milchleistung von 32,5 kg mit 4,12 % Fett und 3,32 % Eiweiß erreicht

Futterbau

Ein Teil des Ackerlandes wird regelmäßig mit Ackergras neu ange-sät. Hier kommt GreenStar AF1 zum Einsatz: eine leistungsfähige Mischung aus mehreren Sorten des Welschen Weidelgrases. Im Jahr 2014 erntete die Helmers GbR 6 Schnitte mit überdurchschnittlichen Erträgen.Beim Dauergrünland bildet die Mischung GreenStar Struktur, wel-che überwiegend aus Sorten des sanftblättrigen Rohrschwingels besteht, die bewährte Basis für die Neuansaat. �

Dipl.-Ing. agr. (FH) Michael Helmers

� Zwei Roboter melken die 130 Kühe, ein weiterer Roboter versorgt die Herde mit Futter. Etwa 88 ha Fläche werden bewirtschaftet, ca. 10 ha mit Wintergerste, 25 ha mit Silomais und 10 ha mit Ackergras. Die übrige Fläche wird größtenteils zur Silagegewinnung genutzt. Das Betriebsleiterehepaar Helmers beschäftigt einen Auszubilden-den, das macht insgesamt ca. 2,2 AK.

Betriebesentwicklung

Bis 2008 wurden ca. 80 Kühe in Altgebäuden sowie teilweise im An-bindestall gehalten. Ein Stallneubau schuf optimale Voraussetzun-gen für den Kuhkomfort und eine verbesserte Arbeitsproduktivität. So erreichte der Betrieb eine Leistung von ca. 10.000 kg verkaufter Milch mit 4,05 % Fett und 3,25 % Eiweiß. Die Zwischenkalbezeit be-trägt 395 Tage bei einem Besamungsindex von 1,8. Es werden ca. 600.000 kg Milch pro Arbeitskraft ermolken. Der Acker- und Futterbau erfolgt überwiegend in Eigenregie. Die eingesetzte Technik ermöglicht zusätzlich eine Flexibilisierung und Verringerung der Arbeitszeit.

Fütterung der Teil-TMR

Der Fütterungsroboter legt den laktierenden Kühen siebenmal täg-lich eine Teil-TMR vor (s. Darst.), welche auf ca. 25 kg Milch pro Kuh ausgerichtet ist. Dieser Roboter hängt an einer Schiene und wird automatisch mit den einzelnen Komponenten befüllt. So erhalten auch rangschwache Tiere immer wieder frisches Futter, welches nicht selektiert ist. Zusätzlich wird die Aktivität der Kühe durch das mehrmalige Füttern verbessert und die Melkfrequenz am Melkrobo-ter stabilisiert.Die Kraftfuttergaben am Melkroboter erfolgen separat, um die Kühe zum Melken zu locken. Dies führt zu pH-Wert-Schwankun-gen, die mit einer wiederkäuergerechten Ration minimiert werden sollen.

Fütterung am Melkroboter

Am Melkroboter wird ein Milchleistungsfutter 18/4 mit maximal 5 kg pro Kuh verfüttert. Zu Beginn der Laktation erfolgt die Zutei-lung nach Melktagen. Ab dem 100. Melktag bei Kühen und dem 120. Tag bei Färsen wird nach Milchleistung zugeteilt.

pH-Wert stabilisieren

Die mineralische Ergänzung der Teil-TMR übernimmt ein Rindavit-Mineralfutter. Die darin enthaltene Lebendhefe Ass-Co Ferm stabi-lisiert den pH-Wert im Pansen, wodurch sich die Bedingungen der rohfaserabbauenden Bakterien im Pansen verbessern. Das Ergebnis ist eine gesteigerte Futteraufnahme der Kühe. Zusätzlich kommt das pansengeschützte Fett Schaumann Energy mit einer sehr hohen Energiedichte ins Futter.

LaktierendeKühe

TrockenstehendeKühe

Maissilage 2013 kg TM 5,4 5,4Grassilage 3/2013 kg TM 7,0 4,0Stroh kg TM 0,3 1,8Körnermais kg TM 2,2 0,3Raps/Soja kg TM 2,1 1,1SCHAUMANN ENERGY kg TM 0,3 -RINDAVIT 41 PLUS ASS-CO ATG kg TM 0,3 0,15RINDAMIN BP kg TM 0,15 -RINDAVITAL VK C PLUS ATG kg TM - 0,15MLF (18/4) kg TM Nach Leistung -Ration am Trog (ohne MLF)TM-Aufnahme kg 17,8 12,9NEL MJ/kg TM 6,9 6,2XP g/kg TM 161 134nXP g/kg TM 150 127

Rationen auf dem Betrieb Helmers GbR

Betriebesleiter Günter Helmers

Am Fuß der Schwarzen Berge in Geroda-Platz, im bayerischenTeil der Rhön, bewirtschaftet Familie Knauer einen Gemischtbetrieb mit 140 Milchkühen und Jungvieh der Rasse Holstein. Familie Knauer nutzt konsequent die Reserven, die im hochwertigen Grundfutter stecken.

Betrieb Knauer

Erfolgreiche Milchproduktion mit Qualitätssilage

Bianka, Holger und Till Knauer

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RIND 1/2015 19RIND 1/201518

Futter I Silage

Dipl.-Ing. agr. Tim-Ove Kuhlmann

� Wachsende Erträge auf Grünlandbeständen und im Maisanbau sowie rund um die Uhr laufende Häckslerketten stellen immer hö-here Anforderungen an die Dosierung von Siliermitteln. Somit geht der Trend in der Häcksler-Dosiertechnik eindeutig zu Geräten mit Hochkonzentratbehältern ohne zusätzliche Wassertanks.Die Vorteile dieser kompakten Dosiergeräte sind einfachste Bedien-barkeit und Einstellung der Dosierparameter, eine exakte Ausbrin-gung und wichtige Kontrollfunktionen. Zusätzliche Wassertanks werden überfl üssig. Schaumann MD-Geräte haben ein breites Leistungsspektrum von 20 bis 130 t pro Stunde, 50 bis 270 t pro Stunde und 200 bis 530 t pro Stunde (vor allem für Biogassubstrate). Dadurch können auch bei Feldhäckslern der neuesten Generation mit Stundenleistungen von über 300 t exakt kleine Mengen Siliermittel in den Ansaugluftstrom des Häckslers vernebelt werden. Der zügige Wechsel der Schlauchvariante mittels Schnellverschluss an der Schlauchpumpe sowie die Einstellung der Software ermög-lichen es, jeden Dosierer aus der MD-Reihe einfach auf ein anderes beliebiges MD-Gerät mit veränderter Leistung umzuwandeln.Eine Durchfl usskontrolle und Düsenüberwachung mit optischem Alarm (wahlweise auch akustisch) sowie die aktive Anzeige der aus-gebrachten Siliermittel-Menge sorgen für eine eff ektive Kontrolle der Applikation der Bonsilage- oder Silasil Energy-Produkte.Wird weiterhin die vertraute Dosiertechnik mit Wassertank und Ap-plikation des Siliermittels auf die Pick-up bevorzugt, stehen die be-währten Dosiergeräte der LactoSprayer-Serie zur Verfügung. Diese Geräte werden einfach über Drehzahlsteller und Durchfl ussmesser eingestellt. Für granulierte Siliermittel sind der Silamat Spezial und der Silamat Kombi im Angebot. �

Eine erfolgreiche Siliersaison 2014: Fast 700 Kleinst-mengendosierer allein aus der Reihe Schaumann MD sind in Deutschland unter höchsten technischen Belastungen erfolgreich zum Einsatz gekommen.

Schaumann-Dosiertechnik

Bonsilage und Silasil Energy einfach applizieren

Praxistipps zur MD-DosiertechnikDie genaue und kontrollierte Applikation von Milchsäurebakteri-en ist Vorrausetzung für das Gelingen behandelter Silagen. Denn Milchsäurebakterien können nur dort wirken, wo sie auch in der richtigen Menge eindosiert werden. Hier einige Tipps zur optima-len Eindosierung:

ErnteleistungDie genaue Kenntnis der Erntemenge pro Stunde ist die Grundvo-raussetzung für eine genaue Einstellung der Dosiergeräte. Hierbei sind die Fahrgeschwindigkeit und die Arbeitsbreite des Häckslers zu berücksichtigen. Das Vorgewende fi ndet in der Berechnung keine Be-achtung. Moderne Ertragserfassungssysteme sind äußerst hilfreich.

Anmischen des SiliermittelkonzentratsWenn die Erntemenge bzw. Ernteleistung des Häckslers und die zu behandelnde Fläche bekannt sind, muss die passende Menge an Siliermittelkonzentrat mit kaltem Leitungswasser angemischt werden. Dabei die Dosieranleitung des jeweiligen Bonsilage- oder Silasil Energy-Poduktes genau beachten! Für die optimale und ein-fache Aufl ösung der Produkte hat sich der Schaumann-Anmischbe-hälter hervorragend bewährt. Dieser wird der Produktlieferung auf Wunsch kostenlos beigelegt. Nur die richtige Dosierung der einzel-nen Produkte bringt den gewünschten Siliererfolg.

P� ege des DosiergerätesNeben den Erntemaschinen selbst muss auch die Dosiertechnik während der Erntezeit kontrolliert und gewartet werden. Insbeson-dere ist auf die Leichtgängigkeit und Sauberkeit der Rotationsdüse zu achten (10.000 U/Min.). Das tägliche Spülen und Reinigen der Ro-tationsdüse sowie der Konzentrat-Leitungen kann viel Ärger erspa-ren. Die Spülfunktion des MD-Gerätes nutzen!

StromversorgungDie permanente, gleichmäßige Stromversorgung der Dosiertechnik mit 12 V ist unbedingt zu gewährleisten. Eine Spannungsunterver-sorgung der Geräte kann zu ungleichmäßigem Betrieb der Schlauch-pumpe und somit zu Abweichungen in der Applikation führen.

Start-/Stopp-Signal des HäckslersUm das Dosiergerät während der Ernte automatisch zu steuern, soll-te das Start-/Stopp-Signal des jeweiligen Häckslers genutzt werden. Die Steuerleitung des Pick-up-Schalters wird mit der Zuleitung eines Relais im MD-Gerät verbunden. Da dieses Relais sowohl als Öff ner als auch als Schließer arbeitet, kann es an alle gängigen Häcksler-Typen angeschlossen werden. Weitere Informationen erhalten Sie von Ih-rem Schaumann-Fachberater.

Peter Nörtershäuser

� Monika und Gerhard Schmid aus Burgstallhof bei Wilburgstet-ten (Landkreis Ansbach) bewirtschaften ihren Familienbetrieb mit zurzeit 100 Milchkühen in Anbindehaltung plus betriebseigener Nachzucht. Die wichtigste Futtergrundlage ist Grassilage von 55 ha Grünland. Je nach Erntejahr und Witterung werden 4 bis 5 Schnitte geerntet.

Neue Herausforderung

Im Jahr 2009 stockte Familie Schmid die Herde von 60 auf 100 Milch-kühe auf. Eine Herausforderung, denn die Futterfl äche konnte nicht im gleichen Maße mitwachsen. Schaumann-Fachberater Stephan Kör-ner empfahl die Mischung GreenStar Struktur. Der darin mit über 80 % eingemischte sanftblättrige Rohrschwingel liefert sehr hohe Erträge mit hervorragenden Futterwerten. Familie Schmid setzte das neue Konzept im Frühjahr 2009 auf 15 ha mit einer Neuansaat um.Langjährige Ergebnisse von GreenStar Struktur-Beständen unterstrei-chen die Vorteile. Für Familie Schmid hat die Gräsermischung in den vergangenen 5 Jahren im Vergleich zu den herkömmlichen Grünland-ansaaten durchschnittlich 20 bis 30 % Mehrertrag gebracht.

Hohe Futterqualität

„Die Aufwüchse der GreenStar Struktur-Mischung sind nutzungs-elastischer als die der Weidelgras-Bestände“, weiß Gerhard Schmid. Weidelgras „schießt“ bei Trockenheit sofort in die Ähre. Der sanft-blättrige Rohrschwingel zeigt ab dem zweiten Aufwuchs, welche Ertragspotentiale erreichbar sind. Die besonderen Eigenschaften im zweiten Aufwuchs und dem Herbstaufwuchs machen die Mischung zum Ertragssieger, berichtet Familie Schmid. Die Qualität der Silagen liegt bei 24 bis 26 % Rohfaser bei über 6,3 MJ NEL pro kg Trockenmasse. Vor allem die Rohprotein-Erträge pro kg Trockenmasse bestätigen die Entscheidung im Jahr 2009, nicht auf Mais gesetzt zu haben.

Futteraufnahme optimiert – Kosten gesenkt

Trotz Altstall mit Anbindehaltung konnte Familie Schmid mit Hilfe der Schaumann-Fachberatung die Leistung von 7.000 kg im Jahr 2009 auf 8.500 kg Milch pro Kuh und Jahr steigern. „Dies war nur möglich, weil unsere Tiere etwa 2 kg Trockenmasse mehr aufneh-men“, so Betriebsleiter Schmidt. Durch Mehrleistung aus dem Grund-

Intensive Nährsto� versorgung für hohe Erträge und Futterqualitäten und bis zu 30 % Mehrertrag vom Grünland: Mit GreenStar-Gräser-mischungen liegt der mittelfränkische Milchviehbetrieb Schmid auf Erfolgskurs.

Betrieb Schmid

Ertragssieger mit Qualitäts-Gräsermischung

futter konnte die Zulage von Kraftfutter deutlich reduziert werden. Der Kraftfutteranteil in der Gesamtration sank auf unter 40 %. Die Analyse zeigt: Durch Steigerung des Gras-Anteils in der Ration hat sich der Zukauf teurer Eiweiß-Futtermittel deutlich reduziert. Diese Fütterungsstrategie in Kombination mit einer Silierung unter Einsatz von ausgewählten Bonsilage-Produkten zum Schutze der Proteinqualitäten sind entscheidende Erfolgsfaktoren.

Nährstoff versorgung

GreenStar Struktur-Mischungen haben einen hohen Nährstoff bedarf. Eine angepasste Düngestrategie bildet die Grundlage für hohe Erträ-ge und beste Qualitäten der Bestände. Familie Schmid betont, dass der sanftblättrige Rohrschwingel bei der Einsaat deutlich länger als die Mischungen mit Weidelgräsern zur Etablierung benötigt. Nach dem Winter sind die Weidelgräser bereits grün, während sich der ro-buste, winterharte Rohrschwingel noch im „Winterschlaf“ befi ndet. Zum Erntetermin ist diese Verspätung wieder ausgeglichen, da der sanftblättrige Rohrschwingel bei steigenden Temperaturen schnell austreibt. Eine weitere Eigenschaft der GreenStar Struktur-Bestände sind die niedrigen Wuchshöhen. „Erst wenn man in den Bestand hin-eingeht, erkennt man, wie dicht dieser ist“, schildert Gerhard Schmid.

Vorfrucht und Humusbildung

Nachdem im Frühjahr 2014 eine Teilfl äche zur Erhaltung des Acker-status umgebrochen wurde, zeigt sich in den überragenden Ergeb-nissen der aktuellen Maisbestände auch der vorzügliche Vorfrucht-wert von GreenStar Struktur. Zudem macht sich beim Pfl ügen die starke Wurzelentwicklung des Rohrschwingels bemerkbar. Laut Monika Schmid wurden die besten Erfolge beim Umbruch mit dem Pfl ug erreicht. Die guten Erfahrungen bezüglich Futterbau und Feldhygiene un-termauern die Entscheidung für GreenStar Struktur. Auf Basis des Schaumann-Fütterungskonzeptes und dem richtigen Bonsilage-Siliermittel konnte mehr Milch aus dem Grünland ermolken werden. Deshalb wurden weitere Flächen mit GreenStar Struktur eingesät. Auch in Zukunft wird die Milchviehherde der Familie Schmid wach-sen. Der sanftblättrige Rohrschwingel wird ein wichtiger Baustein der Grundfutterversorgung sein. Wir wünschen weiterhin viel Er-folg mit diesem Konzept. �

Gerhard Schmid mit Schaumann-Fachberater Stephan Körner

Futter I Betriebsbericht

Forschung und Entwicklung Tel. + 49 41 01 - 2 18 20 00 Fax + 49 41 01 - 2 18 22 99E-Mail: [email protected]

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Dipl.-Ing. agr. Tim-Ove Kuhlmann

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RIND 1/201520

Futter I Gräser

Besonders unter dem Druck steigender Ausgaben für Zukau� utter-mittel wird es notwendig, hochwertige Grundfutter zu erzeugen.

GreenStar

Grünlandnachsaat richtig organisieren

Peter Nörtershäuser

� Nach dem Winter gilt es, die Lücken im Grünland mit hochwerti-gen Gräsern zu schließen. Aber nicht nur nach Auswinterungsschä-den sollte eine Grünland-Nachsaat eingeplant werden. Unabhängig davon, ist eine jährliche Nachsaat der Grünlandbestände die Grund-lage einer wirtschaftlichen Milchproduktion. Wertvolles Grünland liefert hohe Rohproteinerträge sowie beste Verdaulichkeit in Kom-bination mit wertvoller Futterstruktur.

Narbenschäden ermittelnSchon vor Vegetationsbeginn zeigt sich, wie gut das Grünland über den Winter gekommen ist. Eine Möglichkeit zur Bewertung des Grünlandbestandes nach dem Winter ist der sogenannte Aulen-dorfer Lückendetektor. Bei dieser Methode wird die Narbendichte in einem Raster von 40 x 40 cm beurteilt. Sind die Narbenschäden oder Ungras-Anteile größer als 10 bis 15 %, sollte im weiteren Vege-tationsverlauf unbedingt gehandelt werden.

Narbenver� lzungen beseitigenSelbst das beste Saatgut kann nicht anwachsen, wenn die Narbe bei-spielsweise von der Gemeinen Rispe blockiert wird. Striegel-Geräte entfernen die Gemeine Rispe aus dem Bestand und bereiten somit Platz für die Samen der wertvollen Futtergräser. Des Weiteren sor-gen sie für eine bessere Belüftung und Erwärmung der Narbe. Ein mehrmaliges Striegeln quer zur ersten Fahrtrichtung kann sinnvoll sein. Bei sehr hohem Besatz mit Gemeiner Rispe sollte die nun aus-gestriegelte Masse abgefahren werden. Zur richtigen Einstellung des Striegels gehört jedoch immer eine vorhergehende Beurteilung des Bestandes. Besonders in feuchten

und nassen Beständen kann ein zu „scharf“ eingestellter

Striegel im zeitigen Frühjahr mehr schaden als nützen. In diesen Fäl-len bietet sich je nach Region ein Striegel-Gang mit anschließender Nachsaat nach dem ersten Schnitt oder im Spätsommer an, wenn die Niederschläge wieder einsetzen. Regional stark auftretende Wildschäden müssen im Frühjahr behoben werden, da es sonst zur Ausbreitung minderwertiger Arten (zum Beispiel der Gemeinen Ris-pe) kommt. Im Kasten sind die 10 wichtigsten Voraussetzungen zur Etablierung einer Nachsaat erläutert. Diese Übersicht berücksichtigt Ergebnisse aus Befragungen von Schaumann-Kunden und deren Rückmeldun-gen. Es zeigt sich, dass der optimale Nachsaattermin je nach Region variiert.

Übersaat auch bei gesunden Narben Eine intensive Schnittnutzung und das damit einhergehende fehlen-de Aussamen der wertvollen Futtergräser machen eine regelmäßige Übersaat der Bestände mit 10 bis 25 kg pro ha notwendig. Die Über-saat kann auf zwei Arbeitsschritte im Frühjahr und im Spätsommer aufgeteilt werden. Diese Maßnahme führt dem Bestand ständig keimfähiges Saatgut zu und verhindert ein Überaltern der Bestände. Auf diese Weise lässt sich zusätzlich der züchterische Fortschritt kon-tinuierlich in die Bestände einbauen.

Arten zur GrünlandnachsaatZur Nachsaat von Dauergrünland eignen sich am besten Mischungen, die Anteile an Deutschem Weidelgras und Weißklee enthalten. Beide Arten haben eine rasche Jugendentwicklung und können Lücken gut schließen. Hohe Weidelgrasanteile erhöhen den Zuckergehalt im Si-liergut und verbessern die Siliereignung von Wiesengrasbeständen. Daneben weisen Deutsches Weidelgras und Weißklee von allen in Frage kommenden Arten die höchste Schnittvertäglichkeit auf. Ent-scheidend für das Gelingen der Nachsaat sind die im nebenstehenden Kasten angeführten Voraussetzungen.Für eine mittel-intensive Schnittnutzung mit überwiegend Dauer-wiesencharakter eignet sich die Mischung Greenstar Intensiv Plus AT für Über- und Nachsaat in Dauerwiesenbeständen. Diese vielfältig zusammengesetzte Mischung (Weißklee, Rotklee, Wiesenlieschgras, Knaulgras, Deutsches Weidelgras, sanftblättfriger Rohrschwingel) ist in Reinform oder in Mischung mit Greenstar Nachsaat Süd für die kontinuierliche Verbesserung der Qualität von Dauergrünlandbestän-den geeignet. Weitere Fragen und Empfehlungen zum optimalen Nachsaat-Management beantwortet Ihnen gern Ihr Schaumann Fachberater. �Voraussetzung für das Gelingen

der Grünlandnachsaat

� Bodentemperatur dauerhaft über 6-7 °C

� Genügend Feuchtigkeit im Boden

� Kurzer Bestand

� Lückiger Bestand

� Vorherige Bekämpfung von hohem Unkrautdruck

� Schnelle Nutzung nachfolgender Aufwüchse

� Ausreichende Grunddüngung und mineralische Start-Stickstoff -Gabe

� Unterlassen der Gülledüngung bis zum zweiten Nutzungsschnitt

� Zwei Schröpfschnitte

� pH-Wert von über 5,5 (bei Herbstnachsaat vor dem Winter)

GREENSTAR NACHSAAT SÜD GREENSTAR INTENSIV PLUS AT

Bodenansprüche mineralisches, nährstoff reiches Grünland mit guter Wasserversorgung

nährstoff reiches Grünland

Zusammen-setzung

8 % Weißklee, 92 % Deutsches Weidelgras, 2n, 4n, mittel-späte Reifegruppe

Sanftblättriger Rohrschwingel, Deutsches Weidelgras, Knaulgras, Wiesenlieschgras, Rotklee, Weißklee

Übersaatmenge 10 kg/ha 10 kg/ha

Nachsaatmenge 15-20 kg/ha 15-20 kg/ha

Neuansaatmenge 30 kg/ha 40-45 kg/ha

spätester Aussaattermin 15. September

Eigenschaften von GREENSTAR NACHSAAT SÜD und GREENSTAR INTENSIV PLUS AT