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MEIN LIEBLINGSORT AUSGEZEICHNET ARBEITEN UND LEBEN Hans Peter Schupp, Produktionsleiter in der Küche, auf der Dachterrasse im VZM Professor Bartenschlager: Vom Polizisten zum Lasker Award-Preisträger Grit Parker, neue betriebliche Sozialberaterin des Klinikums STARKE MITARBEITER Mord mit einer Prise Humor: Krimibuchautorin Rosemarie Brilmayer Dezember | 2016 Das Mitarbeitermagazin des Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät Heidelberg UniversitätsKlinikum Heidelberg

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MEIN LIEBLINGSORT

AUSGEZEICHNET

ARBEITEN UND LEBEN

Hans Peter Schupp, Produktionsleiter in der Küche, auf der Dachterrasse im VZM

Professor Bartenschlager: Vom Polizisten zum Lasker Award-Preisträger

Grit Parker, neue betriebliche Sozialberaterin des Klinikums

STARKE MITARBEITER

Mord mit einer Prise Humor: Krimibuchautorin Rosemarie Brilmayer

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UniversitätsKlinikum Heidelberg

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HerausgeberVorstand des Universitätsklinikums Heidelberg

V.i.S.d.P.Doris Rübsam-BrodkorbLeiterin Unternehmenskommunikation

RedaktionChristian Fick (cf)Siri Moewes (sm)Tina Bergmann (TB)Hendrik Schröder (Fotografie)Nina Reuter (Foto Seite 29)

GastautorenHeike Dürr (Seite 18-19)

Satz, Layoutgggrafik design

DruckNino Druck GmbH

Impressum

LIEBE MITARBEITERINNEN

UND MITARBEITER

Diesmal kleidet sich der Klinik-Ticker in edles Gold – dem Anlass ent-sprechend: „Herzlichen Glückwunsch Professor Ralf Bartenschlager für den Erhalt des Lasker Awards“, einer der wichtigsten Auszeichnungen für klinisch-wissenschaftliche Forschung. Bei näherer Betrachtung hät-te die Unternehmenskommunikation das ganze Heft in Gold halten kön-nen – viele Geschichten und Aussagen von Ihnen, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die dieses Heft schmücken, sind auszeichnungswürdig. Sei es das soziale Engagement in der Kopfklinik, das es einem Kollegen ermöglicht, in seine Heimat Ghana zu fl iegen oder die bewundernswer-te Arbeit von Teams wie dem Kinder-Palliativteam Rhein-Neckar. Große Hoffnungen auf eine goldene Zukunft liefert uns auch die neu gewonne-ne Humboldt-Professur für Professor Till Bärnighausen.

Respektvoll und dankbar lässt uns zudem eine kurz vor Drucklegung vorgenommene Spende der Dietmar Hopp Stiftung werden: Mit 20 Milli-onen Euro – oder umgerechnet etwa 555 kg Gold – unterstützt Dietmar Hopp den Bau des Hopp-Kindertumorzentrums am NCT, das ab 2017 zwischen Kinderklinik und NCT realisiert werden soll. Vielen Dank hier-für und gutes Gelingen an die Direktoren Professor Andreas Kulozik, Pro-fessor Stefan Pfi ster und Professor Olaf Witt. Ihnen wird am Eröffnungstag eine größere Fläche zur Verfügung stehen als der ersten Hebammen-schule des Klinikums, die mit fünf Zimmern – jeweils „21 ½ Schuh lang und 18 Schuh breit“ – auskommen musste. Lassen Sie sich auf diesen

„historischen“ Seiten ein wenig von nostalgischem Flair verzaubern.

Natürlich tragen wir in diesem Heft auch der Jahreszeit Rechnung – Tipps gegen den manchmal auftretenden Weihnachtsblues fi nden Sie in unse-rer Rubrik „Gewusst“. Aus Sicht des Klinikums gibt es hierfür jedoch kei-nen Grund: Wie die letzten Jahre wird auch dieses Jahr wieder als erfolg-reiches in die Geschichte unseres Klinikums eingehen. Wirtschaftlich werden wir, sofern die Leistungszahlen auch im Dezember stabil blei-ben, auch 2016 eine schwarze Null erreichen. Dies zeugt von einer gro-ßen Leistungsbereitschaft und Motivation aller Beteiligten, die sich Tag für Tag um unsere Patientinnen und Patienten kümmern und bestrebt sind, medizinische Neuerungen in die Praxis zu überführen. Dafür ge-bührt Ihnen Respekt, Anerkennung und ein goldenes Dankeschön!

Wir wünschen Ihnen allen Erholung und Muße, wunderschöne Festtage mit Swing statt Blues und freuen uns auf ein ereignisreiches gemeinsa-mes Miteinander in 2017.

Ihr Klinikumsvorstand

Editorial

04 – 05

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18 – 19

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Inhalt

Auf den Punkt gebracht

Unser Klinikumu.a. Grippeimpfung, Spenden, Personalien, Marsilius-Arkaden

Arbeiten und LebenGrit Parker, neue betriebliche Sozialberaterin des Klinikums

Wir pflegenKinder-Palliativteam ermöglicht ein Sterben in Würde

Wir lehren Wie Dozenten und Studierende gemeinsam die Lehre gestalten

Wir bilden aus250 Jahre Hebammenschule in Heidelberg

Wir forschen Mukoviszidose-Frühdiagnose: Einfach atmen!

AusgezeichnetVom Polizisten zum Lasker Award-Preisträger

Starke MitarbeiterMord mit einer Prise Humor: Krimibuchautorin Rosemarie Brilmayer

JubilareDr. Franz Fleischer, wie war es eigentlich vor 40 Jahren?

Mein Lieblingsort am KlinikumHans Peter Schupp auf der Dachterrasse im VZM

Zu Besuch…in der Technischen Orthopädie

GewusstWie vermeide ich den Weihnachtsblues?

Kunterbunt gemischtfacebook, klinikticker.de, Quiz

Starke MitarbeiterWir bilden ausArbeiten und Leben Zu Besuch

Grit Parker, neue betrieb-liche Sozialberaterin des Klinikums

250 Jahre Hebammenschule in Heidelberg

Mord mit einer Prise Humor: Krimibuchautorin Rosemarie Brilmayer

… in der Technischen Orthopädie

Gewusst

Wie vermeide ich den Weihnachtsblues?

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Alles nur Theater!Das Quiz im KlinikTicker

Gewinnen Sie Theater-Gutscheine und handsignierte Bücher

Weiter geht's im Netz

Teilnahme online unter:www.klinikticker.de/gewinnspiel/

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+++ TICKER-MELDUNGEN +++ TICKER-MELDUNGEN +++ TICKER-MELDUNGEN +++ TICKER-MELDUNGEN +++ TICKER-MELDUNGEN +++ TICKER-MELDUNGENNeues von "Fit im Klinikum"

– Das Massageangebot in der Kopfklinik wurde ausgeweitet. Zusätzlich zu Montag und Mittwoch (10 bis 14.30 Uhr) können sich Interessierte nun auch dienstags und donnerstags (12 bis 18 Uhr) massieren lassen. Anmeldung und weitere Informationen im Intranet auf den Seiten von

„Fit im Klinikum“. – Die Nachfrage auf die neu im Mai 2016 eingeführten „Gesundheits-

checks Ü 50“ ist so gewaltig, dass für die Terminvergabe einige Wo-chen Wartezeit in Kauf genommen werden muss.

– Das Angebot der Rücken-Aktiv-Workshops im Verwaltungsgebäude wurde so gut angenommen, dass 2017 eine Ausweitung für das Ge-samtklinikum geplant ist.

Vortragsreihe „Alle gut versorgt?“ im Januar Die Ringvorlesung des Master-Studiengangs Versorgungsforschung und Implementierungswissenschaft im Gesundheitswesen wartet im Januar mit zwei interessanten Themen auf. Eingeladen sind sowohl Studierende als auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Klinikum und Universität. Veranstaltungsort ist der Raum K13 im Turm Süd der Marsilius-Arkaden

(INF 130.2). – 11. Januar 2017, 16.30 Uhr bis 18 Uhr: Wie lassen sich Fehl-, Unter und

Überversorgung vermeiden?– 18.01.2017, 16.30 Uhr bis 18 Uhr: Expertenstandards in der Pflege. Er-

fahrungen mit Entwicklung und Implementierung.

Neuer Newsletter-Service vom KrebsinformationsdienstEr richtet sich an Ärztinnen und Ärzte, beruflich Pflegende, medizini-sches und pharmazeutisches Fachpersonal und alle, die an der Versor-gung von Krebspatientinnen und -patienten beteiligt sind. Der Newslet-ter bietet vier Mal im Jahr Wissenswertes aus der Onkologie, Linktipps und fundierte Fakten zu Themen, die Krebspatienten bewegen. Die An-meldung erfolgt über die Homepage des Krebsinformationsdienstes oder direkt über den Link: http://bit.ly/2eYlWYC.

Strengere Passwortregeln ab dem 15. Dezember 2016 Wie muss ein Passwort zukünftig aussehen? Die neuen Regeln gelten für alle Beschäftigen des Klinikums mit einer Nutzerkennung („Account“). >> Alles weitere dazu im Newsportal.

Charité neu im Kreis der Inpuls-Anwender Inpuls, ein Instrument zur Bestimmung des Pflegeaufwandes auf der Intensivstation, wurde 1997 am Universitätsklinikum Heidelberg von Ingo Eck ins Leben gerufen und wird seitdem kontinuierlich weiter entwickelt. Mittlerweile ist das EDV-gestützte System auf allen Intensivstationen des Klinikums im Einsatz. Und nicht nur das: Bundesweit nutzen 22 wei-tere Krankenhäuser, darunter die Universitätskliniken in Rostock, Mainz und Mannheim, die zwischenzeitlich zehnte Version, um den Personal-bedarf auf ihren Intensivstationen zu bestimmen. Jüngster und promi-nentester Neuzugang im Kreise der Inpuls-Anwender ist seit 2016 die Berliner Charité. Zum regelmäßig stattfindenden Anwendertreffen ka-men im September mehr als 70 Vertreter nach Heidelberg. Ziel ist es, Inpuls kontinuierlich an die sich stetig veränderten Rahmenbedingun-gen in der Pflege anzupassen.

Neue KrebsberatungsstelleMit der Diagnose Krebs verändert sich das Leben. Betroffenen schießen viele Fragen durch den Kopf: Werde ich wieder gesund? Wer versorgt Kin-der und Angehörige? Wie geht es finanziell weiter? Mit all diesen Fragen

und Sorgen sind Krebspatienten aber nicht allein: Mit der neu gegründe-ten Krebsberatungsstelle Nordbaden mit Sitz im Neuenheimer Feld 155 (Ernst-Moro-Haus zwischen Nierenzentrum und alter Kinderklinik) finden Krebspatienten und Angehörige eine ambulante Anlaufstelle für ihre psy-chosozialen Fragen und Probleme. Auch Patienten, die nicht oder nicht mehr am Klinikum behandelt werden, können das neue Angebot nutzen. Die Beratungsstelle ist ein Kooperationsprojekt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik am Klinikum und dem Nationalen Cen-trum für Tumorerkrankungen (NCT) und arbeitet eng mit dem Heidelber-ger Selbsthilfebüro zusammen. Das Projekt wird gefördert durch das So-zialministerium Baden-Württemberg.

Terminvereinbarung: Mo. u. Mi. 8 bis 12 Uhr Di. u. Do. 13 bis 17 UhrTel. 06221-56 22722 E-Mail: [email protected]

Das Deutsche Tuberkulose-Museum in der Thoraxklinik zeigt ab sofort ein Skelett aus der Jungsteinzeit, das durch Tuberkulose verursachte Veränderungen der Wirbelsäule aufweist. Bisher im Kurpfälzischen Mu-seum aufbewahrt, wird es nun im Tuberkulose-Museum erstmalig einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Das Skelett wurde 1905 aus einer Be-

gräbnisstätte geborgen, die im sogenannten städtischen Grubenhof Hei-delberg lag. Kurze Zeit später untersuchte der Anatom Dr. Paul Bartels das

Skelett erstmals wissenschaftlich und wies durch Tuberkulose bedingte De-formationen der Wirbel nach. Diese Diagnose bestätigte 2003 Professor Dr.

Martin Teschner, Mitglied im Förderverein des Tuberkulose-Archivs, mit aufwän-digen Studien. Das Alter des Skeletts wird auf ca. 6.000 Jahre geschätzt – der Fund

ist in Deutschland einmalig, in ganz Europa sind bislang nur zwei weitere Skelettfunde mit tuberkulöser Wirbelsäulenveränderung bekannt. Das Museum, seit fünf Jahren im

Schlösschen der Thoraxklinik beheimatet, gibt in fünf Räumen Einblicke in die Geschichte der Tuberkulose und deren Behandlung. Ein Besuch ist nach vorheriger Anmeldung möglich (E-Mail: [email protected]; Tel.: 06221 396-2101). cf

Jost Beimborn, Zentrum für Informations- und Medizintechnik (ZIM), ist der Herr über die 2.750 Klinikums-Drucker, die in Bergheim, Schlier-bach, Heppenheim, im Neuenheimer Feld und in weiteren Außenstel-len aufgestellt sind. Jährlich drucken sie 41 Millionen Seiten Papier – aufgestapelt ergäbe das einen Berg von über vier Kilometern Höhe. Ob davon wirklich jedes Blatt Papier gedruckt werden muss? Schließlich kostet jedes schwarz-weiß ausgedruckte Blatt 1,2 Cent, ein buntes gar 4,5 Cent. Macht ca. 850.000 Euro, die jedes Jahr für das Klinikum anfallen. Ungefähr 40 Prozent aller Drucker sind Multifunktionsgeräte zum Faxen, Scannen und Kopieren; der Anteil der Farbgeräte liegt bei 15 Prozent. Der größ-te Teil der Drucker ist an das Klinikums-Netzwerk angeschlossen und bestellt ausgehende Verbrauchsmaterialien wie Druckerpatronen etc. automatisch nach. Wie das funktioniert und wie die Materialien zu ihrem Einsatzort gelangen? Diese und viele weitere Fragen beantwortet Jost Beimborn im Intranet-Newsportal. cf

Rund 40 Prozent aller Operationen an der Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplanta-tionschirurgie werden minimal-invasiv, mittels der sogenannten Schlüsselloch-Chirurgie, durch-

geführt – vom Eingriff an der Galle bis hin zu sehr komplexen Tumoroperationen an Speiseröhre und Bauchspeicheldrüse. Diese Expertise überzeugte die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie: Nach eingehender Überprüfung u.a. des Behandlungsspektrums, der Behandlungsqualität, Erfahrung des Ärzteteams und technischer Ausstattung hat sie die Kli-nik nun als "Exzellenzzentrum Minimal Invasive Chirurgie" anerkannt – zusammen mit den Kooperationspartnern im Krankenhaus Salem sowie der GRN-Klinik Sinsheim, deren chirurgi-sche Abteilungen unter der ärztlichen Leitung von Professor Markus W. Büchler, Geschäfts-führender Direktor der Chirurgischen Klinik, stehen. Zusammen decken die Abteilungen das

komplette Spektrum der minimal-invasiven Chirurgie (MIC) ab. cf

Unter dem Motto „Mut“ steht der Geschäftsbericht 2015, der im September er-schienen ist und über die Unternehmenskommunikation bezogen werden kann. Mutige Entscheidungen, die 2015 getroffen wurden – ob Investitionen für den Neubau der Chirurgie, die Thoraxklinik oder die Technische Orthopädie – werden ausführlich beleuchtet. Weitere „mutige“ Schwerpunkte sind die Erweiterung des Neugeborenen-Screenings auf Mukoviszidose und die Inbetriebnahme des Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrums (MIT). Abgerundet wird das 86 Seiten starke Werk von Zahlen, Daten und Fak-ten rund um Klinikum und Fakultät. Der Geschäftsbericht ist auf der Klinikums-Homepage unter Presse und Aktuelles einsehbar. Wenn Sie für Ihre Klinik oder Ihren Bereich Geschäftsberichte in gedruckter Form benötigen, können Sie diese gerne per Mail unter [email protected] anfordern. cf

AUF DEN PUNKT GEBRACHT. 6.000 Jahre altes Tuberkulose-Skelett

Chirurgische Klinik als Exzellenzzentrum zertifiziert

Herr der Drucker Mutige Entscheidungen

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Unser Klinikum

„HOPP-KINDERTUMORZENTRUM AM NCT HEIDELBERG“ GEHT AN DEN START

Dietmar Hopp Stiftung spendet 20 Millionen Euro für den Neubau des Zentrums

Das KiTZ auf einen Blick

Direktorium:• Professor Dr. Andreas Kulozik, Ärztlicher Direktor der Klinik für Pä diatrische Onkologie, Hämatologie und Immunologie am Klinikum.

• Professor Dr. Stefan Pfi ster, Leiter der Abteilung Pädiatrische Neuro-onkologie am DKFZ und Oberarzt am Klinikum.

• Professor Dr. Olaf Witt, Leiter der Sektion Pädiatrische Hirntumore und Individualisierte Pädiatrische Onkologie an der Klinik für Pädi-atrische Onkologie, Hämatologie und Immunologie sowie der Klini-schen Kooperationseinheit „Pädiatrische Onkologie“ am DKFZ.

Hauptziele:• Bestmögliche Versorgung von krebskranken Kindern und Jugendli-

chen durch den Einsatz innovativer Behandlungsmethoden.

• An den speziellen Bedürfnissen des Kindes und des Jugendlichen ausgerichtete ganzheitliche Patientenversorgung z. B. durch Ein-bindung spezieller Entwicklungsförderung, Schule am Kranken-bett sowie Sport- und Musiktherapie.

• Psychosoziale Unterstützung der Familien während und nach dem Klinikaufenthalt.

• Durchführung innovativer klinischer Studien für krebskranke Kin-der („translationale Forschung“).

• Modernste, am Patienten orientierte Laborforschung zur Identifi ka-tion neuer therapeutischer Verfahren („präklinische Forschung“), Nutzung neuester Technologien zur Präzisierung der Tumordiag-nostik und damit der Möglichkeit zur Individualisierung der Thera-pieansätze.

Das Bauvorhaben: Im Neubau, dessen erster Spatenstich 2017 erfolgen soll, vereinen

sich Forschung und Klinik unter einem Dach. Auf einer Fläche von rund 5.000 Quadratmetern werden mehr als hundert Ärzte, Wis-senschaftler und andere Experten aus allen medizinischen Berei-chen – von der Grundlagenforschung bis hin zur klinischen Anwen-dung – Hand in Hand daran arbeiten, maßgeschneiderte Ansätze für eine bessere Diagnostik und Behandlung krebskranker Kinder zu entwickeln. Mit diesem Modell folgt es, genau wie das 2004 gegründete Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Hei-delberg, dem Vorbild des international anerkannten „Comprehen-sive Cancer Centers“. Die Kosten für den Neubau, der neben der Kinderklinik lokalisiert sein wird, liegen bei etwa 40 Millionen Euro. Hauptspender ist die Dietmar Hopp Stiftung, die eine Summe von 20 Millionen Euro zur Verfügung stellt.

Annika war zwei Jahre alt, als die Diagnose Leukämie ihr junges Leben von heute auf morgen auf den Kopf stellte. Heute, vier Jahre später, können sie und ihre Familie zum Glück aufatmen: Annika gilt, auch dank einer intensiven Therapie in der Heidelberger Kin-derklinik, als vollständig geheilt.

Dank der Dietmar Hopp Stiftung können Kinder und Jugendliche mit der Diagnose Krebs zukünftig in Heidelberg noch besser be-handelt werden: Die Stiftung spendet 20 Millionen Euro für das neue "Hopp-Kindertumorzentrum am NCT Heidelberg" (kurz: KiTZ), wie SAP-Gründer und Mäzen Dietmar Hopp auf einer Pres-sekonferenz Ende November bekannt gab.

„Der Kampf gegen den Krebs ist eine wichtige Motivation in mei-ner Stiftungsarbeit. Die Vorstellung, meine Söhne könnten an

Krebs erkranken, war für mich schon als junger Vater unerträglich. Wir waren und sind zwar nicht betroffen, aber ich möchte Familien helfen, deren Kinder eine Krebserkrankung durchmachen müssen“, so Dietmar Hopp. „Es bewegt mich, dass ich die Errichtung eines hochspezialisierten Zentrums mit auf den Weg bringen kann.“

Rund 40 Millionen Euro wird die Errichtung des Kindertumorzent-rums insgesamt kosten. Träger sind das Universitätsklinikum Hei-delberg und das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ). Als Therapie- und Forschungszentrum für pädiatrische Onkologie und Hämatologie bündelt es ärztliche und wissenschaftliche Expertise auf dem Gebiet von Krebs- und Bluterkrankungen im Kindesalter.

„Der Kampf gegen den Krebs ist eine wichtige Motivation in meiner Stiftungsarbeit. Ich möchte Familien helfen, deren Kinder eine Krebser-krankung durchmachen müssen.“– SAP-Gründer und Mäzen Dietmar Hopp

Neben der Dietmar Hopp Stif-tung haben bereits weitere Spender ihre Unterstützung zugesagt. „Wir danken allen, die es möglich machen, dass wir mit diesem fi nanziellen Fundament nun in die Baupla-nung einsteigen können“, so Professor Dr. Guido Adler, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums. „Noch ist etwa ein Viertel der Kosten für den Neubau des Kindertumorzentrums nicht gedeckt. Doch wir sind zuversichtlich, dass wir weitere Unterstützer fi nden und 2017 bereits den ersten Spatenstich ausführen können.“

Im KiTZ können Klinik und Forschung unter einem Dach zusammenarbeiten und krebskranken Kindern damit schneller und gezielter helfen. Professor Dr. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftli-cher Vorstand des DKFZ, erklärt: „Bereits heute koope-rieren Ärzte und Wissenschaftler von Klinikum und DKFZ, um Menschen mit Krebserkrankungen besser helfen zu können. Im KiTZ werden wir unsere wissen-schaftlichen Erkenntnisse in der Kinderonkologie, die inzwischen weltweit große Beachtung fi nden, künftig schneller in maßgeschneiderte Diagnose- und Behand-lungsverfahren übertragen können.“ red

Das KiTZ bei facebook3.013

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Weiter gehts im Netz

Annika, ihre Eltern und Mäzen Dietmar Hopp (2.v.r.) bei der Pressekonferenz.

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Unser Klinikum Unser Klinikum

ALTES IN NEUEM GEWAND

IMMER LUSTIG

Graffitis in den Marsilius-Arkaden

Clownsvisiten in der Chirurgie

2.000 EURO IN ZWEI TAGEN

Starke Aktion in der Kopfklinik

Für Ernest Osei, der als Krankenträger in der Abteilung für Pati-entenlogistik der Klinik Service GmbH arbeitet, war es ein trauri-ger Anlass: Ein enger Verwandter war in seiner afrikanischen Heimat verstorben und für den 32-Jährigen war klar, so schnell wie möglich nach Ghana zu reisen, um in dieser schweren Zeit seine Familie zu unterstützen. Doch woher einen vierstelligen Betrag für einen nicht geplanten Heimflug nach Afrika aus dem Ärmel schütteln? Die rettende Idee hatten die Kollegen vom Pa-tiententransport: Akin Arslan, Jasmin Arijan und Hursit Tilki ini-tiierten kurzerhand eine Spendenaktion und sammelten in der Kopfklinik in nur zwei Tagen fast 2.000 Euro, die sie Ernest über-geben konnten. Akin Arslan erzählt: „Wir waren selbst überrascht, wie groß der Zusammenhalt in unserer Klinik ist. Gespendet ha-ben wirklich alle Berufsgruppen, vom Chefarzt bis zur Reini-gungskraft. Ernest hat von der Aktion nichts mitbekommen und entsprechend groß war die Rührung, als wir ihm das Geld über-reichten. Vielen Dank an alle, die sich an der Aktion beteiligt haben.“ cf

Einst verzierten großformatige Graffitis die Wände in den Fluren im 2012 abgerissenen Schwesternwohnheim INF 130. Jetzt haben die-se Kunstwerke fast an gleicher Stelle eine neue Heimat gefunden. Seit diesem Jahr schmücken ausgewählte Motive in abfotografierter Form die Räume des Koordinierungszentrums für Kli-nische Studien (KKS) im zehnten Stockwerk des Westturms der Marsilius-Arkaden – ziem-lich genau an dem Ort, an dem früher das Wohnheim stand. KKS-Leiter Dr. Steffen P. Luntz freut sich, dass die Epple Projekt GmbH die Bilder zu Verfügung gestellt hat. Zuvor wur-den diese bereits bei der Grundsteinlegung der Marsilius-Arkaden ausgestellt. Eine Besichti-gung der Bilder ist nach vorheriger Kontaktauf-nahme mit dem KKS (Tel. 34502) möglich. cf

Starkes Team der Patientenlogistik (v.l.): Jasmin Arijan, Hursit Tilki, Ernest Osei, Akin Arslan.

PD Dr. Patrick Günther und Vertreter der Deutschen Kinderhilfe bei der Scheckübergabe in der Kinderchirurgie.

Poetisch, fetzig, erheiternd, auf jeden Fall aber immer lustig: So gestalten sich die „Visiten“, die die Klinikclowns des Vereins „XundLachen“ regelmäßig in der Kinderchirurgie des Klini-kums veranstalten. Jetzt freute sich der Verein über eine Spende von 2.500 Euro von der Deut-schen Kinderhilfe: Der Scheck wurde direkt in der Kinderchirurgie durch die Deutsche Kinder-hilfe im Rahmen der Aktion Kinderlachen über-geben. „Humor ist gut für die Betreuung und hilft auch bei der Therapie. Er kann auch den Blickwinkel öffnen und die Sichtweise auf viele Dinge ändern“, zeigte sich PD Dr. Patrick Gün-ther, Chefarzt der Kinderchirurgie, dankbar für die Spende. Auch Ingo Stelzer von der Heidel-berger Stiftung Chirurgie ist froh: „Wir freuen uns, dass dieses durch unsere Stiftung geför-derte Projekt durch das Engagement der Deut-schen Kinderhilfe noch weiter ausgebaut wer-den kann. So profitieren noch mehr der kleinen, schwerkranken Patienten von diesem wirklich großartigen Angebot.“ cf

GEMEINSAM GEGEN GRIPPE!

Mitarbeiter unterstützen die diesjährige Impfaktion

Seit Oktober machen 200 Poster in den Kliniken und Instituten des Universitätsklinikums auf die diesjährige Grippeschutz-Impfaktion des be-triebsärztlichen Dienstes aufmerksam. Darauf zu sehen sind Manuela Kleinlagel (Allgemeine Ambulanz der Kinderklinik), Stephan Brocke-nauer (Kardiologische Intensivstation), Inga Unger (Leiterin des Pflegedienstes in der Medi-zinischen Klinik) und Johannes Gerhäuser (In-terdisziplinäre Operative Intensivstation). Ihre Meinung ist einstimmig: Mit der Grippeimpfung schützt man sich, seine Angehörigen, Kollegen und Patienten vor dem gefährlichen Erreger. Neben dem Betriebsarzt kann auch jeder Haus-arzt die Grippeschutzimpfung vornehmen. Imp-fungen sind auch noch im Januar oder Februar des kommenden Jahres sinnvoll. cf

Weiter gehts im Netz

Themenseite mit den wichtigsten Fragen zum Thema Grippe, den Impf-terminen des Betriebsarztes sowie einer Vorstellung der Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter finden Sie unter:

www.klinikticker.de/grippe

Impfungen in Klinikum und Orthopädie: >> Klinikum: Betriebsarzt (Marsilius-Arkaden, Turm West, INF 130.3, 2. OG, Zi. 312), tägl. von 8 bis 15.30 Uhr, Voranmeldung unter 56-8972. >> Orthopädie: Betriebsarzt (Station J.2, Tel. 35467), Mo. 10 - 12 u. 14 - 16 Uhr, Mi. 14 - 17 Uhr, Do. 10 - 12 Uhr. Kein Termin erforderlich.

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Unser Klinikum Unser Klinikum

PERSONAL GEWINNEN, PROZESSE VERSCHLANKEN

GESUNDHEIT DER WELTWEIT ÄRMSTEN VERBESSERN

Geschäftsbereich 1 - Personal: Dr. Christiane Tödter neue Leiterin Humboldt-Professur für Professor Dr. Dr. Till Bärnighausen

Dr. Christiane Tödter ist seit dem 1. Oktober neue Leiterin des Geschäftsbereichs 1 - Perso-nal. Sie folgt auf Stephanie Wiese-Hess, die zum 1. Juni die Kanzlerschaft an der Pädagogischen Hochschule angetreten hat. Die neue Personal-

chefin ist am Universitätsklinikums Heidelberg keine Unbekannte: Bis Juli 2015 war Christiane Töd-

ter stellvertretende Leiterin des Geschäftsbereich 4 (Recht und Drittmittelmanagement). Dann wechselte sie an das Klinikum Esslingen, wo sie bis zum 30. September 2016 den Ge-schäftsbereichs Personal und Recht leitete.

Auch wenn Dr. Christiane Tödter der Weggang aus Esslingen nicht leicht fiel, freut sie sich sehr auf ihre neue Aufgabe in Hei-delberg: „Ich wurde am Klinikum sehr herzlich empfangen und habe in meinem Geschäftsbereich engagierte und kompetente Teams vorgefunden.“ Besonders reizvoll an ihrer neuen Aufgabe findet die Juristin „das spannende Arbeitsumfeld der universitä-ren Hochleistungsmedizin mit Krankenversorgung, Forschung und Lehre.“ Zu ihren wichtigsten Aufgaben zählt sie die Personal-gewinnung insbesondere im Bereich der direkten Patientenver-sorgung, aber auch die Elektronisierung und Verschlankung der Prozesse im Personalwesen sowie die Fortentwicklung und den Aus-bau der strategischen Personalentwicklung.

In der Zusammenarbeit im eigenen Geschäftsbereich sowie mit den anderen Bereichen, Kliniken und Tochtergesellschaften wünscht sich Christiane Tödter eine offene und direkte Kommu-nikation, die von gegenseitiger Wertschätzung geprägt ist. Ihren Geschäftsbereich versteht sie „als Dienstleister für alle Be-schäftigten des gesamten Klinikums und der Tochtergesellschaf-ten sowie für den Vorstand, das Dekanat, die Medizinischen Fa-kultät, die Personalvertretungen und alle sonstigen Personen und Einrichtungen des Klinikums.“ Das Ziel ihrer Tätigkeit um-schreibt sie wie folgt: „Gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Basis erfolgreicher Arbeit und das eigentliche Kapital in jedem Unternehmen. Hier will ich gemeinsam mit meinen Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern größtmögliche Unterstützung bieten, um das Universitätsklinikum mitsamt Tochtergesellschaf-ten zu stärken und für die Zukunft sicher aufzustellen.“ cf

Die Medizinische Fakultät war im Wettbewerb um eine Alexander von Humboldt-Professur –der höchstdotierten Stiftungs-Professur inDeutschland – erfolgreich: Mit Professor Dr. Dr. Till Bärnighausen, der zuletzt an der Harvard Uni-versität, USA, forschte und lehrte, konnte ein in-ternational führender Wissenschaftler für die Profes-sur gewonnen werden. Zudem hat der 47-Jährige zum 1. September die Leitung des Instituts für Public Health an Klini-kum und Medizinischer Fakultät übernommen.

„Ich freue mich sehr auf die enge Zusammenarbeit mit den Kol-legen am Institut für Public Health“, so Professor Bärnighausen bei seiner Antrittsvorlesung. „Das Institut ist das einzige in Deutschland, das sich auf Forschung zur Verbesserung der Be-völkerungsgesundheit in ärmeren Ländern spezialisiert hat. Wir werden unsere Kapazität weiter ausbauen, um durch beob-achtende und eingreifende Studien neue Ansätze zu entwi-ckeln, Gesundheit und Entwicklungschancen dort zu verbes-sern, wo die Lebensumstände im Augenblick am schlechtesten sind." Sein Forschungsschwerpunkt ist die Prävention und Be-

Humboldt-Professur für Professor Dr. Dr. Till Bärnighausen

Für eine Humboldt-Professur können weltweit führende Wissenschaftler aller Fach-gebiete aus dem Ausland nominiert werden. Ziel des Preises ist es, durch nachhal-tige und tragfähige Konzepte deutsche Hochschulen im internationalen Wettbe-werb zu stärken. Die Professur wird von der Alexander von Humboldt-Stiftung vergeben und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung fi nanziert. Im Bereich der Humanmedizin ist die Berufung von Professor Dr. Dr. Till Bärnighausen erst die dritte Humboldt-Professur seit Einführung des Verfahrens im Jahr 2008. Sie ist mit fünf Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren dotiert. Stiftung und Professur sind nach dem deutschen Naturforscher und Entdecker Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander von Humboldt (1769 - 1859) benannt.

handlung von Erkrankungen, die die Bevölkerungs-gesundheit stark verschlechtern können, wie z.B. der HIV-Erkrankung.

Das Heidelberger Institut besteht seit mehr als 50 Jahren. Im Fokus der Wissenschaftler steht u.a. die

Gesundheit der Menschen in Südafrika, Burkina Faso und Bangladesch. Mit Professor Bärnighausen an der

Spitze wird das Institut für Public Health, das seit 1997 von Pro-fessor Dr. Rainer Sauerborn geleitet wurde, in den nächsten fünf Jahren deutlich ausgebaut. Professor Dr. Wolfgang Herzog, Dekan der Medizinischen Fakultät: „Unser Ziel ist es, das deutschlandweit erste Institut für Globale Gesundheit einzu-richten.“ Professor Sauerborn, der die Nominierung von Bärnig-hausen empfohlen hatte, übergibt ein sehr gut aufgestelltes Team mit vielseitigen Forschungsfeldern. „Dafür danken wir ihm sehr herzlich“, so der Dekan weiter. Professor Sauerborn wird auch in den kommenden Jahren als Leiter der Forschungs-gruppe ‚Klimawandel und Gesundheit‘ die Entwicklung des Ins-tituts begleiten. cf

Weiter gehts im Netz

Weitere Informationen finden Sie unter:

http://bit.ly/2fwx3ev

„Gesundheit und Entwicklungschancen dort verbessern, wo die Lebensumstände im Augen-blick am schlechtesten sind.“

„Gute Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind die Basis erfolgreicher Arbeit.“

Studium zur Diplom-Sozialpädagogin (FH) mit Arbeitsstellen in Hamburg und Stuttgart.

Studium der Rechtswissenschaften an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.

Juristin an einem zivilrechtlichen Lehrstuhl an der Juristischen Fakultät der Universität Heidelberg.

2005 Wechsel in die Rechtsabteilung des Universi-tätsklinikums Heidelberg.

2015 bis September 2016: Leiterin des Geschäftsbe-reichs Personal und Recht am Klinikum in Esslingen. Aufbau des dortigen Geschäftsbereichs Personal und Recht.

Hintergrund Humboldt-Professur:

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Unser Klinikum Unser Klinikum

KURZ NOTIERT: WER KOMMT, WER GEHT

Professor Dr. Bettina Toth ist neue Leiterin der Klinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktions-medizin am Universitätsklinikum Innsbruck. In Heidel-berg war die 45-jährige gebürtige Württembergerin seit 2009 als leitende Oberärztin der Klinik für Gynäkologi-sche Endokrinologie und Fertilitätsstörungen tätig. Schwerpunkte ihrer Forschungsarbeiten waren die The-men vermehrte Fehlgeburten, Implantation, Störungen

des Gerinnungssystems sowie die Reproduktionsimmu-nologie. Die Mutter von zwei Töchtern ist bereits gemein-sam mit ihrer Familie nach Innsbruck gezogen, wo sie am 1. Oktober ihren Dienst aufgenommen hat. Mit 800 Erstvorstellungen und über 11.000 ambulanten Patien-tenkontakten ist die Klinik in Innsbruck eines der größ-ten Kinderwunschzentren in Österreich.

Professor Dr. Michael Platten ist seit dem 1. Septem-ber 2016 Direktor der Neurologischen Klinik an der Uni-versitätsmedizin Mannheim (UMM). Zum gleichen Zeit-punkt wurde er von der Universität Heidelberg auf den Lehrstuhl für Neurologie der Medizinischen Fakultät Mannheim berufen. Am Universitätsklinikum Heidel-berg war der 45-jährige, vierfache Familienvater zuletzt stellvertretender Ärztlicher Direktor der Neurologischen

Hirntumor-Experte jetzt an der Medizinischen Fakultät Mannheim

Klinik. Seine Schwerpunkte in Krankenversorgung und Forschung liegen vor allem im Bereich der Hirntumoren (Neuroonkologie) sowie der entzündlichen Erkrankun-gen des Nervensystems (Neuroimmunologie), zu denen z.B. die Multiple Sklerose zählt. Am Deutschen Krebs-forschungszentrum (DKFZ) leitet Professor Platten wei-terhin die Klinische Kooperationseinheit Neuroimmu-nologie und Hirntumorimmunologie.

Heidelberger Reproduktions-medizinerin nach Innsbruck

DAS MITEINANDER GEPRÄGTDAS MITEINANDER GEPRÄGTDAS MITEINANDER GEPRÄGT

Gabriele Schmid nach 41 Jahren verabschiedet

Gabriele Schmid, Fachkrankenschwester für Anästhesie- und Intensivpfl ege in der Chirurgischen Klinik und Klinik für Anaes-thesiologie und zuletzt Leiterin der interdisziplinären Tageskli-nik, wurde nach 41 Jahren in den Ruhestand verabschiedet.

Gisela Müller, Pfl egedienstleitung der Chirurgie, würdigte die Leistung der 63-Jährigen im Rahmen einer Feierstunde: „Gabriele Schmid hat mit viel Fachwissen, Einfühlungsvermögen und Ge-schick Leitungsaufgaben übernommen und bis zuletzt in Voll-zeit gearbeitet. Das verdient absoluten Respekt und Anerken-nung.“ Auch Pfl egedirektor Edgar Reisch verabschiedete die zukünftige Ruheständlerin: „Gabriele Schmid hat das Miteinan-der in der Klinik in den letzten Jahren entscheidend mitgeprägt. Mit ihr geht eine Kollegin mit großem Herz, viel Verständnis für die Menschen und großer Offenheit für Alle.“ Professor Dr. Markus W. Büchler, Zentrumssprecher der Chirurgischen Klinik, dankte für ihr außerordentliches Engagement in den letzten Jahren.

In Erinnerung bleiben wird Gabriele Schmid vor allem aufgrund ihrer positiven Einstellung zu ihrem Beruf und zu ihren Mitmen-schen. Ingrid Farrenkopf, stellvertretende Pfl egedienstleitung: „Sie hat als Führungskraft durch Klarheit, Gerechtigkeit, Lösungs-orientiertheit und absoluten Optimismus überzeugt.“ Ihre Lieb-lingssätze in all den Jahren waren „Wenn man ein Problem hat, dann muss man dafür eine Lösung fi nden" oder „Du schaffst das. Du wirst schon sehen." Damit motivierte sie immer wieder ihre Kolleginnen und Kollegen und lebte einen Optimismus vor, der auch in schwierigen Momenten Mut machte. Aufgeben oder den Kopf in den Sand stecken kam für die zukünftige Ruheständlerin nie in Frage.

„Sie hat durch Klarheit, Gerechtigkeit, Lösungs-orientiertheit und absoluten Optimismus überzeugt.“

Professor Dr. Hugo A. Katus, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kardio-logie, Angiologie und Pneumologie, hat im Oktober sein Amt als Prä-sident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) angetreten.

Professor Dr. Werner Hacke, langjähriger Ärztlicher Direktor der Neurologischen Klinik und aktuell Seniorprofessor der Klinik, wurde auf dem zehnten Weltschlaganfall-Kongress in Hyderabad (Indien) zum neuen Präsidenten der World-Stroke-Organisation ernannt.

Bekannt – Ernannt

Professor Dr. Thomas Junghanss, Leiter der Sektion Klinische Tro-penmedizin im Zentrum für Infektiologie, wird für die kommenden beiden Jahre den Vorsitz der Echinokokkose-Arbeitsgruppe der Weltgesundheits-Organisation (WHO) übernehmen.

Gabriele Schmid startete ihre Laufbahn am Klinikum mit 22 Jah-ren am 1. Oktober 1975. Nach absolvierter Fachweiterbildung für Anaesthesie- und Intensivpfl ege arbeitete sie auf einer interdis-ziplinären Intensivstation mit 16 Betten. Dort übernahm Gabrie-le Schmid 1979 zunächst die Position als stellvertretende Stati-onsleitung, ehe ihr 1984 die Gesamtleitung übertragen wurde. Seit 2004 leitete sie die interdisziplinäre Tagesklinik, deren zwölf Betten von allen Fachgebieten der Chirurgischen Klinik ge-nutzt werden. Neben der Betreuung ambulant operierter Patien-ten liegt dort der Schwerpunkt auf der Überwachung von Patien-ten aus dem Aufwachraum, nach radiologischer Diagnostik oder während der Chemotherapie. cf

Gisela Müller, Leiterin des Pflegedienstes in der Chirurgie, Gabriele Schmid (Mitte), Pflegedirektor Edgar Reisch.

Weiter gehts im Netz

Eine Bilderstrecke zur Verab-schiedungsfeier von Gabriele Schmid finden Sie unter:

www.klinikticker.de/unserklinikum

Professor Dr. Jürgen Bauer übernahm zum Winterse-mester 2016/17 den neuen Lehrstuhl für Geriatrie an der Medizinischen Fakultät Heidelberg. Zugleich ist er neu-er Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Akutgeriatrie des AGAPLESION BETHANIENKRANKENHAUS in Heidelberg. Professor Bauer freut sich sehr auf seine wissenschaft-liche Tätigkeit an der „renommiertesten Universität Deutschlands.“ Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören der degenerative altersbedingte Abbau der Skelettmuskulatur, die erhöhte Anfälligkeit älterer Men-

Geriatrie-Forschung erhält neuen Impuls

schen gegenüber exogenen Stressfaktoren sowie Tech-nikassistenz im Alter. Klinisch möchte er das Bethani-en-Krankenhaus zu einer Vorzeigeinstitution für die geriatrische Versorgung etablieren und für die Heraus-forderungen der Zukunft optimal rüsten. Die bisherige Forschung unter der Leitung von Professor Dr. Klaus Hauer, der seine Arbeit fortsetzt, wird durch die wissen-schaftlichen Aktivitäten Bauers und die künftig enge Verzahnung mit dem Universitätsklinikum einen neuen starken Impuls bekommen.

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Arbeiten und Leben

„BESCHÄFTIGTE GEBEN IHRE PROBLEME NICHT AM EINGANG AB“

Grit Parker, neue betriebliche Sozialberaterin des Klinikums

Zur Person:Grit Parker arbeitet bereits seit 2010 am Klinikum, wo sie sich im Sozialdienst der Medizinischen Klinik um die Be-lange der Patienten kümmerte. Ihre neue Arbeit als be-triebliche Sozialberaterin, angesiedelt im Geschäftsbe-reich 1 - Personal, hat sie seit Juli 2016 inne. Prädestiniert für ihre neue Aufgabe ist sie nicht nur aufgrund ihres Stu-diums zur Diplom-Sozialarbeiterin / -Sozialpädagogin (FH), sondern auch aufgrund ihrer beruflichen Erfahrung: Ur-sprünglich hat sie die beiden Berufe der Kinderpflegerin und der Erzieherin gelernt, anschließend in Psychiatrien und der Sozialpädagogischen Familienhilfe gearbeitet. Zu-sätzlich hat Grit Parker eine Ausbildung zur Systemischen Therapeutin (SG, SIS) erfolgreich abgeschlossen. Ihrer neuen Tätigkeit sieht sie voller Freude und Tatendrang ent-gegen. Ihre Beratung können alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums inkl. der Tochterunternehmen in Anspruch nehmen.

Auch Telefonberatungen sind möglich. Die Beratung kann während der Arbeitszeit in Anspruch genommen werden und findet im Büro in der Verwaltung oder einem anderen Ort der Wahl statt.

Was in großen Wirtschaftsunternehmen schon länger gang und gäbe ist, sucht man in den meisten Krankenhäusern in Deutsch-land noch vergebens: Das Angebot einer betrieblichen Sozial-beratung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nicht so am Uni-versitätsklinikum Heidelberg, wo Grit Parker seit Juli 2016 Ratsuchenden zur Seite steht. Wir haben uns mit der Sozialpäd-agogin über die neu geschaffene Stelle unterhalten.

Warum braucht das Universitätsklinikum eine betriebliche Sozialberatung?Parker: Der Erfolg unseres Klinikums hängt ganz entscheidend von dem Wohlbefinden und der Leistungsfähigkeit der Beschäf-tigten ab. Doch Beruf und private Situation lassen sich nicht im-mer voneinander trennen. Die Beschäftigten geben ihre persön-lichen Lebensumstände ja nicht am Eingang ab, wenn sie morgens zum Dienst kommen. Nicht immer läuft alles nach Plan, es gibt einschneidende Lebensereignisse oder Krisen, die einen aus der Bahn werfen können. Mit diesen Problemen kön-nen sich die Menschen zukünftig an mich wenden.

Welche Probleme können das sein?Parker: Alles, was die Beschäftigten belastet. Dazu gehören z.B. Konflikte am Arbeitsplatz, eine finanzielle Schieflage, Suchtprobleme, aber auch Konflikte in der Ehe oder bei der Kin-dererziehung oder die drohende Pflege von Angehörigen.

Wie würden Sie Ihren neuen Job in wenigen Worten beschrei-ben?Parker: Ich biete den Hilfesuchenden und ihren Angehörigen ein vertrauliches Beratungsangebot für Probleme jeder Art. Ich bin weisungsungebunden, unabhängig und neutral, die Wah-rung der Schweigepflicht hat für mich oberstes Gebot. Meine Grundhaltung zeichnet sich durch Achtung, Respekt und Wert-schätzung gegenüber allen Beteiligten aus. Ich werde nicht durch Zuruf aktiv, sondern erst, wenn sich die Betroffenen ei-genverantwortlich an mich wenden.

Wie können wir uns eine solche Beratung vorstellen?Parker: Wir besprechen gemeinsam die Situation, suchen nach Ursachen und Lösungen. Oftmals genügt es, den Problemsu-chenden konkrete Tipps und Ratschläge zu geben. Dazu gehört auch die Vermittlung interner oder externer Kontakte wie Be-triebsarzt, Gleichstellungsbeauftragte, Seelsorge, Ämter, Be-hörden oder Selbsthilfegruppen. Die Betroffenen müssen das Heft des Handelns allerdings selbst in die Hand nehmen. Ich biete lediglich Hilfe zur Selbsthilfe, zeige also nur Wege und Lö-sungsmöglichkeiten auf.

Mit welchen Themen wurden Sie bereits konfrontiert?Parker: Bei einem Beschäftigten ging es im Vorfeld seiner Scheidung um gesetzliche Fragen. Ein anderer sorgte sich um seinen pubertierenden Sohn. Ob Sucht, Pflegebedürftigkeit, Schwerbehinderung oder Sterbefälle in der Familie – es gab und gibt fast kein Thema, mit dem ich nicht konfrontiert werde. Es kommen Menschen aus allen Berufsgruppen, ob aus Ärzte-schaft, Pflege, Verwaltung oder der Klinik Service GmbH. cfSeit Juli 2016 steht Grit Parker ratsuchenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Seite: Sie ist die erste betriebliche Sozialberaterin des Klinikums.

Kontakt:Grit ParkerVerwaltungsgebäude, Ebene 01, Zimmer-Nr. 27Terminvereinbarung unter: Tel.: 06221 / 56 - 7339 oder E-Mail: grit.parker @med.uni-heidelberg.de

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Kinder-Palliativteam Rhein-Neckar ermöglicht ein Sterben in Würde

BIS ZULETZT ZU HAUSE

Wir pfl egen

Hintergrund Palliativpflege:• Palliativpfl ege soll die Lebensqualität von Sterbenden er- halten, Symptome lindern, Schmerzen verringern und das Leben so erträglich wie möglich machen.

• Der Leitgedanken lautet „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“, im Vordergrund steht der Patient mit seinen Wün- schen, Bedürfnissen und Fähigkeiten.

• Wichtige pfl egerische Aufgaben sind die Symptomerfas- sung und -linderung: Wie stark sind die Schmerzen des Pa- tienten? Leidet er an Übelkeit, Appetitlosigkeit oder Atem- not? Wie sieht die Mundschleimhaut aus? Dazu braucht der Pfl egende ein hohes Maß an Beobachtungsgabe und Ein- fühlungsvermögen.

• Palliativversorgung ist eine gemeinsame Aufgabe von Me- dizinern, Pfl egenden und anderen Diensten (Sozialdienst,

Weiter gehts im Netz

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.klinikticker.de/wirpflegen

„Lebensqualität erhalten, wenn Heilung nicht mehr möglich ist.“

Co-Therapeuten). Neben der körperlichen muss auch immer die seelische, soziale und spirituelle Situation erfasst werden.

• Palliativpfl ege bezieht die Familie mit ein und trägt dazu bei, ein Netzwerk aufzubauen – dazu gehören eine gute Zu- sammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten und Pfl ege- diensten sowie allgemeine Kenntnisse zu Versorgungs- und Unterstützungsangeboten der Region.

• Die Akademie für Gesundheitsberufe bietet schon seit Jah- ren eine Zusatzqualifi kation zur Palliativ Care Nurse an. Für den nächsten Kurs, der im Januar 2017 startet, gibt es noch freie Plätze. Anmeldung über die Akademie-Homepage un- ter www.afg-heidelberg.de.

An der Wand in der Einsatzzentrale hängt eine Karte vom nördli-chen Baden-Württemberg, der angrenzenden Pfalz und von Hes-sen. Darauf sind die Städte Worms, Mannheim, Ludwigshafen, Weinheim, Rastatt und Heilbronn mit roten Fähnchen markiert. Sie zeigen, wo die elf Kinder wohnen, die unheilbar erkrankt sind und vom ambulanten Kinder-Palliativteam Rhein-Neckar betreut werden. Ein Fähnchen in Höpfi ngen im Main-Tauber-Kreis musste am Vormittag entfernt werden: Ein fünfjähriger Junge war in der Nacht an den Folgen seines Hirntumors verstorben – zu Hause, im Beisein von Mutter, Vater und Onkel.

Gemeinschaftsprojekt mit dem Uniklinikum MannheimDer Umstand, dass Kinder mit einer lebensbegrenzenden Erkran-kung die verbleibende Zeit zu Hause und nicht im Krankenhaus verbringen können, ist dem im Sommer von den Universitätskliniken Hei-delberg und Mannheim ins Leben gerufenen am-bulanten Kinder-Palliativ-team Rhein-Neckar zu verdanken. Koordiniert wird es von Heidel-berg aus: Im Theoretikum laufen bei Regina Fischer alle Fäden zusammen. Die gelernte Kinderkrankenschwester, Case-Manage-rin, Palliativ-Care-Pfl egerin und Beatmungstherapeutin leitet die sozialmedizinische Nachsorge der Heidelberger Kinderklinik – und seit Sommer auch das Kinder-Palliativteam. Die ärztliche Lei-tung obliegt PD Dr. Jochen Meyburg (Heidelberg) und Dr. Michael Karremann (Mannheim). Daneben arbeiten noch sieben weitere Kinderkrankenpfl egerinnen und drei Kinderärztinnen im Team.

Alle haben ihre Tätigkeiten in den Kliniken in Heidelberg und Mannheim reduziert, um sich in der Palliativversorgung einbrin-gen zu können.

„Unser Ziel ist es, die Lebensqualität der jungen Patienten zu er-halten, wenn Heilung nicht mehr möglich ist. Wir unterstützen die Familien dabei, ihr Kind bis zuletzt im häuslichen Umfeld zu ver-sorgen“, erzählt Regina Fischer, die gerade telefonisch eine po-tentielle Neuanmeldung entgegen genommen hat. Doch nicht je-der Patient kann auch in die Versorgung aufgenommen werden. „Entscheidend sind neben der Erkrankung die Symptome des Kin-des – also Schmerzen, Atemnot, Schluckbeschwerden, starke Unruhe oder Angst“, erklärt Regina Fischer. Um die Situation vor Ort kennen zu lernen, statten ein Arzt und eine Krankenschwester

jeder Familie zunächst ei-nen Besuch ab und er-stellen eine sorgfältige Anamnese. Erst wenn nie-dergelassene Kinderärzte und Pfl egedienste die Be-

treuung nicht mehr alleine bewerkstelligen können, wird das Kind in die ambulante Palliativversorgung aufgenommen.

Besuche fi nden nicht nur zur Erstuntersuchung statt, sondern auch routinemäßig einmal in der Woche. Dabei wird der gesund-heitliche Zustand des Kindes überprüft. Für Notfälle ist das Palli-ativteam 24 Stunden am Tag – auch an Wochenenden und Feierta-gen – erreichbar. So wie in der vergangenen Nacht, als Dr. Jeannine Lacroix und Kinderkrankenschwester Jasmin Krieg gleich zweimal

bei dem Jungen mit Hirntumor in Höpfi ngen waren. Der Vater hatte abends angerufen und über Atemnot und starke Unruhe berichtet. Umgehend hatten sich die Beiden auf den Weg ge-macht – und eine Situation vorgefunden, die oft genug eine Ein-weisung in ein Krankenhaus mit sich bringt. Dank der professio-nellen Hilfe und der Erfahrung der beiden Expertinnen konnte diese verhindert werden. Nach einer Anpassung der Schmerzthe-rapie beruhigte sich die Atmung des Kindes, und dank einer aus-führlichen Beratung fanden die Eltern das Zutrauen, ihren Sohn wie geplant bis zuletzt zu Hause zu versorgen. Als Dr. Jeannine Lacroix und Jasmin Krieg später in der Nacht ein zweites Mal ge-rufen wurden, war der Junge gerade verstorben.

Gewissheit, bis zuletzt das Richtige zu tunUnd wie kommen die Mitglieder des Palliativteams mit solchen belastenden Situationen klar? Zum einen ist da die Gewissheit, für die Familien bis zuletzt das Richtige zu tun und den Kindern ein Sterben in Würde zu ermöglichen – ohne Stress, Hektik und Angst, die eine erneute Krankenhauseinweisung mit sich bringt. Für die eigene Verarbeitung sorgen Gespräche im Team und eine Supervision mit einer Psychoonkologin.

Für die Zukunft wünscht sich Regina Fischer einen zusätzlichen PKW. Außerdem würde sich das Team über einen zusätzlichen Sozialarbeiter und einen Psychologen freuen. Derzeit werden diese Tätigkeiten noch von den Ärzten und Krankenschwestern mit erledigt. cf

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Wahlfreiheit

Wie Dozenten und Studierende der Medizinischen Fakultät Heidelberg gemeinsam die Lehre gestalten

MEDIZINSTUDIUM 2.0

Wir lehren

Seit 2001 ist das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCu-Med) Grundlage für die Ausbildung der Medizinstudierenden an der Medizinischen Fakultät Heidelberg. Derzeit arbeitet das Stu-diendekanat intensiv an einer Weiterentwicklung: Ab dem fünf-ten Semester sollen Wahlpflichttracks die bisherigen klinischen Wahlfächer ersetzen und eine Vertiefung des gewählten The-menbereichs über den standardisierten Lehrstoff hinaus ermög-lichen. Die ersten Tracks sollen als Pilotprojekt bereits ab dem Wintersemester 2017/2018 angeboten werden, ab dem Winter-semester 2019/2020 sollen die bisherigen Wahlfächer komplett ersetzt sein.

Derzeit besteht das Hauptstudium, der sogenannte klinische Studienabschnitt, aus fünf Themenblöcken, in denen die Inhalte vorgegeben sind: Fächer wie Innere Medizin, Chirurgie und Or-thopädie, Pädiatrie, Schmerz- oder Palliativmedizin müssen von den Studierenden belegt und erfolgreich abgeschlossen werden. Daran wird sich auch in der Zukunft nichts ändern. Zu-sätzlich zu den Pflichtveranstaltungen gibt es rund 30 Wahlfä-cher, die frei wählbar sind. Dazu gehören verschiedene Themen von der angewandten Arzneimitteltherapie über die medizini-sche Versorgung von Flüchtlingen bis zur Raucherprävention.

Große Vielfalt an Themen und Lehrmethoden denkbarDie zukünftigen Wahlpflichttracks – sie sollen fächerübergreifend sein und praktische und theoretische Inhalte kombinieren – ge-hen weit über die bisherigen Wahlfächer hinaus: Die Vermittlung des Lehrinhalts erfolgt nicht mehr nur in einem Seminar, sondern in verschiedenen Veranstaltungen, die sich auf mindestens drei Semester verteilen. Aktuell entwickeln Dozenten und Studieren-de gemeinsam, welche Themen in den „Tracks“ behandelt wer-den sollen und welche Lehrformen dafür am besten geeignet sind. Vieles ist hier denkbar, neben klassischen Vorlesungen und Seminaren sind z.B. auch klinische Übungen, Laborprakti-ka, Wochenendkurse oder Online-Elemente vorstellbar.

Studiendekan Professor Dr. Andreas Draguhn erhofft sich zehn bis zwölf „Tracks“ mit jeweils sieben bis acht verschiedenen Lehrveranstaltungen. „Damit die Tracks lebendig und erfolg-reich werden, brauchen wir spannende, wissenschaftlich und klinisch relevante Veranstaltungen“, so Draguhn. Thematische Vorgaben gibt es nicht. „Je breiter die Angebote gefächert sind, desto mehr ist für jeden einzelnen dabei.“

Vorstellbar ist darüber hinaus die Zusammenführung und der Ausbau bereits bestehender Angebote wie der rund 30 Wahlfä-cher oder der fächerübergreifenden Verbünde, der so genann-ten Sozietäten. Letztere erlauben bereits jetzt eine freiwillige fachliche Vertiefung z.B. in den Bereichen Multidisziplinäre On-kologie, Immunologie, oder Global Health. „Sie kommen dem gewünschten Profil schon recht nahe“, so PD Dr. Roman Duelli, Leiter des Studiendekanats, „wir fangen also nicht bei null an.“

Studierende wünschen sich mehr WahlfreiheitAuch die studentischen Vertreter sind von dem neuen Konzept überzeugt. Pia Frey, derzeit im 9. Semester und in der Fach-schaft engagiert, und Sarah Schnee, 7. Fachsemester und stu-dentische Vertreterin im Fakultätsrat, haben in Zusammenar-beit mit dem Studiendekanat eine Umfrage unter 800 Medizinstudierenden durchgeführt. Das Ergebnis war deutlich: Mehr als 60 Prozent wünschten sich mehr Wahlfreiheit und we-niger Pflichtveranstaltungen. „Wenn man schon früh weiß, für welche Disziplin das Herz schlägt, ist es sinnvoll, die Ressour-cen in Heidelberg mit exzellenten Leistungen in Klinik und For-schung zu nutzen.“

Bevor die ersten „Tracks“ als Pilotprojekte an den Start gehen, steht noch jede Menge Entwicklungsarbeit an. Es müssen zu-sätzliche Zeitfenster geschaffen werden, die für alle klinischen Studierenden frei von Pflichtveranstaltungen sind. Denn nur so können die Studierenden den gewählten Stoff ohne zusätzliche Mehrbelastung vertiefen. Duelli: „Auch ihr Tag hat schließlich nur 24 Stunden.“ Heike Dürr / cf

Medizin

Lehre

Auslands-semester

HeiCuMed

Klinik

Vorlesungen

Laborpraktika

Entwicklung

Forschung

Wochen-endkurse

Inter-disziplinarität

Freiräume

Seminare

HeidelbergPromotion

Fakultät

Praxisnähe

Wahl

Neue Medien

Hauptstudium

Hintergrund: Heidelberger Curriculum Medicinale

Seit 2001 legt das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) die Lehrinhalte, Übungsformen und Metho-den für das Studium der Humanmedizin in Heidelberg fest. Das Konzept wird laufend inhaltlich überarbeitet und an gesetzliche Vorgaben angepasst, modernste Lehrmetho-den werden integriert. Die wichtigsten Bausteine sind Pra-xisnähe, modularer Aufbau, ein fächerübergreifender und forschungsorientierter Ansatz sowie die Möglichkeit für Auslandssemester. Im Curriculum verankerte Freiräume bieten den Studenten die Möglichkeit, sich bereits wäh-rend des Studiums in Forschungsprojekten zu engagieren

– was oft zu einer Dissertation führt. Um Promovierende bei der Durchführung einer medizinischen Doktorarbeit zu unterstützen, wurde vor zweieinhalb Jahren das ME-DISS-Programm ins Leben gerufen. Hier entsteht derzeit unter der Leitung von Dr. Nora Zingler ein fakultätsweites, verpflichtendes Promotionsprogramm, das neben fach-spezifischen Kursen auch verschiedene Seminare und Vorträge beinhalten wird. Synergien zwischen dem Pro-motionsprogramm und den neuen Wahlpflichtbereichen sind ausdrücklich erwünscht.

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250 Jahre Hebammenschule in Heidelberg

„EIN ZIMMER, 21 ½ SCHUH LANG UND 18 SCHUH BREIT“

Ausbildung und Hebammenarbeit heute

Wir bilden aus

Die Hebammenschule samt Frauen- klinik hat in den letzten 250 Jahren viel Bewegung, Veränderung und Umbrüche erlebt. Nicht nur kostba-re medizinische Weiterentwicklungen, auch begrenzte Ressourcen waren von jeher begleitende Themen. Damals wie heute gilt: man muss sich auf Veränderungen ein-lassen, um den jeweils aktuellen Herausforderungen zu begegnen!

Derzeit werden hohe Versicherungskosten bei vergleichsweise geringem Verdienst als Pro-blem für den Hebammenberuf beklagt, vor allem für Hebammen, die Hausgeburten beglei-ten oder (freiberufl ich) als Beleghebammen in Kliniken tätig sind. So gilt es auch heute, konstruktive Lösungen für eine gute Versorgung von Mutter und Kind zu fi nden und immer wieder auszuhandeln, was uns diese Versorgung wert ist.

Zu jeder Zeit und in jeder Gesellschaft ist die Gesundheit von Mutter und Kind ein hohes Gut! Ebenfalls zeitlos ein grundlegendes Bedürfnis, aus dem sich der Versorgungsbedarf durch Hebammen ergibt: existenzielle Umbruchsituationen, wie Schwangerschaft und Ge-burt es mit sich bringen, fordern Beistand – fachlich wie menschlich, medizinisch und da-rüber hinaus. Das äußerten Frauen damals und sie äußern es heute. Sie wünschen sich, dass jemand für sie ansprechbar ist: eine Anlaufstelle für all die Fragen, die sich mit einer Schwangerschaft stellen, eine Person die in den Stunden der Wehen zur Seite steht, ermu-tigt, begleitet und weiß, was es jetzt braucht – auch in den Tagen und Wochen nach der Geburt, wenn das Neugeborene versorgt und der Familienrhythmus neu gefunden werden will. All das ist Aufgabe der Hebamme, und sofern Mutter und Kind gesund sind, ist sie dafür auch eigenständig verantwortlich.

Heute gilt es, dieses elementare Bedürfnis nach persönlicher Begleitung in seiner nach-weislich gesundheitsfördernden Wirkung nicht aus dem Blick zu verlieren. Dass die Ausbil-dung von Hebammen aktuell vor einem Umbruch hin zu einer Hochschulausbildung steht, kann dazu dienen, diese Zusammenhänge besser zu erschließen. Den notwendigen Pra-xisbezug vorausgesetzt, bietet eine Akademisierung die Chance, die eigene Fachdisziplin weiterzuentwickeln und an Konzepten mitzuarbeiten, wie eine gute Betreuung aussehen und gewährleistet werden kann.

Hier haben sich die Heidelberger Hebammenschule und die Universitäts-Frauenklinik ge-meinsam auf den Weg gemacht. Kooperationen mit der Medizinischen Fakultät Heidelberg und der Hochschule Ludwigshafen ermöglichen es, schon jetzt parallel zum Berufsab-schluss einen Studienabschluss zu erwerben. Und Projekte in der Klinik gestatten es, sich an der Entwicklung interprofessioneller Versorgungskonzepte zu beteiligen.

Geschichte wie aktuelle Entwicklungsprozesse zeigen: Jede Zeit hat ihre Herausforderun-gen. Aber der Hebammenberuf hat bis heute weder an Attraktivität noch an Wert verloren.

Von Cordula Fischer, Leiterin der Hebammenschule an der Akademie für Gesundheitsberufe AfG Heidelberg

Weiter gehts im Netz

Einen ausführlichen geschichtlichen Rückblick und weitere Bilder gibt es auf:

www.klinikticker.de/wir/bilden-aus

1766 | Kurfürstin Elisabeth Auguste gründet die Heidelberger Hebammenschule in Mannheim. Untergebracht ist sie im „Bichtlerischen Häuslein“, einer Baracke im heutigen N6 mit zwölf Betten und katastrophalen hygienischen Bedingungen.

1818 | Umzug in den 3. Stock der Kaserne im Marstallhof. Für 200 Geburten, 30 Studenten und die Ausbildung der Hebammen stehen dort fünf Zimmer zur Verfügung. Diese sind „21 ½ Schuh lang und 18 Schuh breit“. Eines der Zimmer dient als Gebärzimmer, zwei der Unterkunft von Schwangeren und in den beiden anderen müssen sich 16-18 Wöchnerinnen mit ihren Kindern aufhalten.

1830 | Verlegung der Anstalt in einen Neubau über dem Westfl ügel des Marstallhofs. Leiter Franz Carl Nägele legt großen Wert auf die professionelle Zusammenarbeit zwischen Arzt und Hebamme. Als Förderer der normalen Entbindung plädiert er dafür, diese der Hebamme zu überlassen und nur im Notfall medizinisch einzugreifen.

1805 | Verlegung der Einrichtung nach Heidelberg in das ehemalige Dominikan-erkloster (Ecke Hauptstraße/Brunnengasse). Die Gebäranstalt besteht aus drei Zimmern für Schwangere, einem Geburtszimmer, drei Zimmern für Kranke und Wöchnerinnen und einer Inkognito-Abteilung mit vier Zimmern.

1884 | Umzug in die neu eröffnete Universi-täts-Frauenklinik an der Ecke Voß- und Thibaut-straße. Die Hebammenschule wird in Form eines Internats in einem Nebengebäude untergebracht.

1904 | Katharina Schemenau aus Hüffenhardt schließt ihre Ausbildung an der Hebammenschule in Heidelberg mit einer guten Bewertung ab. So wie ihr ergeht es damals vielen jungen Frauen: Aus ärmlichen Verhältnissen stammend, stehen ihr nur wenige Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten offen. Das Geld für die Ausbildung zur Hebamme verdient sie sich in den Jahren zuvor als Dienstmädchen.

1908 | „Hebammenklasse“ an der Heidelberger Hebammenschule.

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Erster Wärmesensor im Gehirn entdecktWird es im Gehirn zu warm, gibt ein bestimmter Hirnbereich (Hypothalamus) das Sig-nal zur Abkühlung. Wissenschaftler des Pharmakologischen Instituts fanden den ers-ten Wärmesensor, mit dem die Nervenzellen die drohende Überhitzung überhaupt wahrnehmen: Das Protein TRPM2 lässt ab einer bestimmten Temperatur Kalzium in die Zellen fluten. Die so aktivierten Neuronen setzen eine Signalkette in Gang, die schließ-lich dazu führt, dass der Körper Wärme ableitet. Prof. Dr. Jan Siemens geht davon aus, dass dieser Mechanismus vor allem dazu dient, Fieber zu senken, bevor es für den Körper gefährlich wird. Die Entdeckung gibt erstmals einen molekularen Einblick in die Mechanismen der Wärmeregulation im Gehirn.

Schlaganfall-Patienten kommen immer noch zu spät in die KlinikBei Verdacht auf Schlaganfall nicht abwarten, sondern schnellstmöglich in eine Stroke Unit bringen lassen! Das kann man nicht oft genug wiederholen, wie eine Studie unter Federführung der Neurologischen Klinik eindrücklich belegt: Noch immer erreichen 60 Prozent aller Schlaganfall-Patienten in Baden-Württemberg die Klinik erst dann, wenn die Zeit für den Beginn der Lysetherapie, 4,5 Stunden nach Beginn der Symptome, ver-strichen ist. 17 Prozent der rechtzeitig eintreffenden Patienten werden in Krankenhäu-sern ohne Stroke Unit behandelt. Dort wird die Lysetherapie jedoch deutlich seltener eingesetzt. Das mindert die Chancen, den Schlaganfall lebend und ohne schwere Be-hinderungen zu überstehen. Für die Studie wertete die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Pe-ter Ringleb und Dr. Christoph Gumbinger Daten von 2008 bis 2012 aus.

+++ FAKULTÄTS-TICKER +++ FAKULTÄTS-TICKER +++ FAKULTÄTS-TICKER+++EGE-TICKER +++ FAKULTÄTS-TICKER +++ FAKULTÄTS-TICKER +++ FAKULTÄTS-

Neuer Virusblocker erfolgreich getestetInfektionen mit Hepatitis B- und D-Viren sind bis heute unheilbar. Das Team um Prof. Dr. Stephan Urban, Zentrum für Infektiologie, ent-wickelte mit Myrcludex B einen Wirkstoff, der in Zell- und Tierversu-chen den Eintritt von Hepatitis B- und D-Viren in die Leberzelle blo-ckiert. Inzwischen ergaben zwei klinische Studien, eine noch nicht abgeschlossen, dass der Wirkstoff vom Menschen sehr gut vertra-gen wird und er tatsächlich auch im Menschen einen Effekt auf Hepa-titis D-Viren hat. Myrcludex B ist der erste Vertreter einer neuen Arz-neimittelklasse und wäre – wenn sich seine Wirksamkeit bestätigt

– das erste spezifisch wirkende Medikament gegen Hepatitis D.

Vom Rhein nach WestafrikaDie am Oberrhein bewährte Methode zur Stechmückenbekämpfung kann in Afrika helfen, die durch Moskitos übertragene Malaria einzu-dämmen. Das ist die Bilanz des Projekts "Ecologic Malaria Reduction for Africa" (EMIRA) am Institut für Public Health. Die Manfred Lauten-schläger-Stiftung förderte das Projekt in Burkina Faso mit 450.000 Euro. Seit 2013 setzten die Wissenschaftler um Prof. Dr. Rainer Sau-erborn ein biologisches Mittel im Nordwesten des westafrikanischen Landes ein. Dieses tötet Moskitolarven in den Brutgewässern ab, die Anzahl der Mücken in den Dörfern ging deutlich zurück.

Strahlenbelastung und Narkose gehören zukünftig der Vergangenheit an

MUKOVISZIDOSE: DURCHBRUCH BEI DIAGNOSTIK UND VERLAUFSKONTROLLE

Wir forschen

issenschaftlern am Zentrum für Kinder- und Jugend-medizin ist ein Durchbruch in der Diagnostik und Ver-laufskontrolle der Mukoviszidose gelungen. Die For-scher konnten in einer Studie erstmals nachweisen, dass die Messung der Lungenbelüftung (Lung Clearan-ce Index / LCI) frühe Lungenveränderungen bei Kin-dern mit Mukoviszidose ebenso zuverlässig anzeigt wie die Magnetresonanztomographie (MRT) – und zwar über alle Altersklassen. Die Studie wurde vom Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL), der Dietmar Hopp Stiftung und dem Mukoviszidose e.V. gefördert.

„Bislang konnte der Schweregrad früher Lungenverän-derungen und das Ansprechen auf Therapien nur mit Hilfe der Computertomographie, die mit Strahlenbe-lastung verbunden ist, oder der Lungenspiegelung un-ter Vollnarkose nachgewiesen werden“, so Professor Dr. Marcus Mall, Ärztlicher Direktor der Abteilung Transla-tionale Pneumologie am Zentrum für Translationale Lungenforschung (TLRC) und Leiter der Sektion Pädia-trische Pneumologie und des Mukoviszidose-Zent-rums. „Die Ergebnisse unserer Arbeit ermöglichen es uns nun, neue präventive therapeutische Strategien

mit diesen beiden schonenden Verfahren zu überprüfen – mit geringer Belastung für die Kinder.“

Bei der MRT entdeckte Auffälligkeiten an der Lunge spiegelten sich bei der Mehrheit der 97 untersuchten Kinder und Jugendli-chen in einer erhöhten Anzahl an Atemzügen wieder, die nötig waren, bis die gesamte Luft in der Lunge einmal ausgetauscht war. Dazu atmeten die Probanden ein Gasgemisch ein, das sich in seiner Zusammensetzung von der normalen Atemluft unter-scheidet. Sobald auch die Luft beim Ausatmen diesem Gemisch entspricht, die Lunge also vollständig damit ausgefüllt ist, be-ginnt die Messung. Gezählt werden die Atemzüge, bis dieses „Markergas“ nahezu vollständig ausgeatmet wurde und der Atem wieder der normalen Raumluft entspricht. Während ein solcher Austausch bei Gesunden sechs bis sieben Atemzüge be-nötigt, sind bei kleinen Kindern mit leichten Lungenschäden bereits acht, bei älteren Kindern mit Mukoviszidose zwölf Atem-züge erforderlich.

„Die Messung zeigt, ob sich die Atemluft in der Lunge gleichmä-ßig verteilt und wieder normal ausgeatmet werden kann, oder ob es durch Schleimpfropfen oder Entzündungen der Atemwege zu einer Behinderung der Atmung kommt“, erklärt Dr. Mirjam Stahl vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin. MRT und LCI

liefern vergleichbare Ergebnisse und bieten die Mög-lichkeit, den Verlauf der Mukoviszidose zu verfolgen, den optimalen Therapiebeginn zu ermitteln und die Therapie individuell zu steuern. Da die Betroffenen bei beiden Verfahren keiner Strahlenbelastung ausgesetzt werden und auch keine Narkose benötigen, sind regel-mäßige Kontrolluntersuchungen kein Problem. Diese werden am Mukoviszidose-Zentrum fortan bei allen Pa-tienten regelmäßig durchgeführt.

Bei der der angeborenen und unheilbaren Multiorga-nerkrankung Mukoviszidose verstopft zäher Schleim die

Atemwege und begünstigt eine chronische Infektion und Entzündung. Beides zerstört mit der Zeit die Lunge. Je früher die Behandlung einsetzt und je schneller auf leichte Verschlechterungen reagiert wird, desto länger lassen sich Lungenschäden und Komplikationen hin-auszögern. Das Neugeborenen-Screening für Mukovis-zidose, dessen deutschlandweiter Einsatz seit 2016 von den Heidelberger Ärzten und Wissenschaftlern mit vor-bereitet wurde, identifiziert zwar zuverlässig betroffene Kinder. Es gibt aber keine Auskunft darüber, wann die Erkrankung in der Lunge einsetzt. Tina Bergmann

W

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Ausgezeichnet

„DER NOBELPREIS IST FÜR MICH KEIN THEMA“

Lasker Award-Preisträger Professor Dr. Ralf Bartenschlager: Vom Polizisten zum weltweit anerkannten Virusforscher

Hintergrund:Professor Dr. Ralf Bartenschlager, seit 2002 Leiter der Abteilung für Molekulare Virologie am Zentrum für Infektiologie an Klini-kum und Medizinischer Fakultät, wurde im September für seine Forschungsarbeiten zum Hepatitis C-Virus mit dem Lasker Award für klinisch-medizinische Forschung ausgezeichnet. Der Award ist die höchste medizinisch-wissenschaftliche Auszeich-nung in den USA und gilt auch als inoffi zieller „amerikanischer Medizin-Nobelpreis". Der 1958 in Mannheim geborene Wissen-schaftler, der seit 2014 auch den Forschungsschwerpunkt Infek-tion, Entzündung und Krebs am Deutschen Krebsforschungs-zentrum leitet, erhielt den Preis am 23. September 2016 in New

York gemeinsam mit seinen Kollegen Professor Charles Rice, Ro-ckefeller University, New York, und Dr. Michael Sofi a, Arbutus Biopharma, USA. Der Award, den die New Yorker Lasker-Foun-dation jährlich in drei Kategorien vergibt, ist mit 250.000 US-Dollar dotiert. 1999 gelang es der Arbeitsgruppe um Ralf Bartenschlager erstmals, das Hepatitis C-Virus im Labor in leicht veränderter Form in Leberzellen zu vermehren. Mit die-sem Zellkultursystem war die Voraussetzung für die Entwick-lung hochwirksamer Medikamente geschaffen. Heute ist bei mehr als 95 Prozent der Patienten mit chronischer Hepatitis C eine Heilung möglich.

Werden Sie zukünftig nervös, wenn das Karolinska-Institut in Stock-holm im Oktober die Nobelpreisträger für Physiologie/Medizin be-kannt gibt? Zahlreiche Lasker Award-Preisträger erhielten schließ-lich später auch den Nobelpreis.Nein, ich bleibe weiter recht entspannt. Ob es nach dem Lasker Award irgendwann noch den Nobelpreis für die Hepatitis C-Forschung geben wird, ist für mich kein Thema. Der Lasker Preis steht für sich und braucht keinen Vergleich. Ich konzentriere mich lieber auf meine Arbeit. Außer-dem gibt es so viele spannende Themen in der Medizin, dass es für jedes Preiskomitee nicht einfach ist, überhaupt eine Wahl zu treffen. Dieses Jahr hätte ich z.B. mehr mit einem Preisträger aus der Genomforschung gerechnet als mit dem japanischen Biologen Yoshinori Ohsumi, der für seine Arbeiten zu Abbau- und Recyclingprozessen in Zellen geehrt wur-de, die ebenfalls faszinierend und relevant zugleich sind.

Wie und wo haben Sie erfahren, dass Sie den Lasker Award erhalten?Ich saß in meinem Büro am Schreibtisch, als ich auf einmal eine E-Mail der Lasker-Stiftung im Posteingang hatte. Das war Mitte Juli, also zwei Monate vor der Preisverleihung in New York. Danach fuhr ich erst mal mit meiner Familie nach Kreta in Urlaub. Den hätte ich mir allerdings ein we-nig anders vorgestellt.

Wieso? Was war passiert? Es verging kein Tag ohne Presseanfrage oder Kontakt zur Lasker-Stiftung. Zum Glück hatte das Hotel sehr gutes WLan, denn mit mehreren Editoren von Fachzeitschriften und Zeitungen musste ich Skype-Interviews füh-ren. Ich konnte den Urlaub trotzdem genießen. Erstens arbeitete ich die Medienanfragen meistens am Abend ab und zweitens erhält man so eine Auszeichnung ja auch nur einmal im Leben.

Was bedeutet Ihnen die Auszeichnung? Die Auszeichnung ist natürlich eine große Anerkennung für mich, meinen Kollegen Volker Lohmann und das gesamte Team. Genauso überwiegt aber auch die Freude, dass wir mit unserer Grundlagenforschung einen entscheidenden Beitrag für die Entwicklung hochwirksamer Medikamente leisten konnten und damit Millionen von Menschen geheilt werden können. Sie haben 1977 zuerst eine Ausbildung zum Polizisten gemacht, dann an der Polizeiakademie eine Laufbahn für den gehobenen Dienst ein-geschlagen. Ab 1981 haben Sie in Heidelberg Biologie studiert – wie kam es zu diesem doch recht ungewöhnlichen Karrieresprung?Biologie zu studieren war schon immer mein Traum. Nach dem Abitur war das aber aus fi nanziellen Gründen nicht möglich. Ich hatte Interesse am Polizeiberuf und da man damals nach drei Jahren bei der Polizei nicht mehr zum Wehrdienst musste, wurde ich Polizist. Die Arbeit war eine echte Erfahrung für mich und ich habe sehr viel fürs Leben gelernt – ob auf Streife, im Einsatz bei Demonstrationen oder später bei verschiede-nen Polizeidezernaten wie etwa der Mordkommission oder dem Wirt-schaftskontrolldienst. Besonders in Erinnerung blieb mir meine Zeit bei

der Wasserschutzpolizei, da sind wir auf dem Rhein rumgeschippert, ha-ben Wasserproben genommen und andere Schiffe kontrolliert. 1981 kün-digte ich dann bei der Polizei und fi ng mit dem Biologiestudium an.

Ab wann war Ihnen klar, dass Sie das Hepatits C-Virus erforschen möchten? Das war 1991 bei meinem Wechsel zu Roche in die Pharmabranche. Zwei Jahre zuvor wurde das Hepatitis C-Virus erstmals überhaupt beschrie-ben. Davor sprach man bei Infektionen mit dem noch unbekannten Erre-ger immer von einer „NonA-NonB“ Hepatitis. Mit der Entdeckung des Vi-rus war abzusehen, dass es eine hohe medizinische Relevanz hat.

Und wann wussten Sie, dass Ihnen der Durchbruch gelungen war? Zuerst wusste es mein Doktorvater und Mentor Prof. Heinz Schaller. Ihm habe ich als erstes von unserer Forschung erzählt und er vermutete so-fort, dass die Ergebnisse einschlagen würden wie eine Bombe. Es war mir schon klar, dass die Ergebnisse wichtig sind, aber in dieser Form hat-te ich es nicht erwartet. Als die Arbeit dann in einem Journal veröffent-licht wurde, gab es unzählige Anfragen aus der akademischen Forschung und der Industrie. Jeder wollte das Zellkultursystem nutzen, um damit Medikamente gegen Hepatitis C zu entwickeln. Spätestens da wusste ich, dass Heinz Schaller Recht hatte. cf

Es verging kein Tag ohne Presseanfrage oder Kontakt zur Lasker-Stiftung. Zum Glück hatte das Hotel sehr gutes WLan, denn mit mehreren Editoren von Fachzeitschriften und Zeitungen musste ich Skype-Interviews füh-ren. Ich konnte den Urlaub trotzdem genießen. Erstens arbeitete ich die Medienanfragen meistens am Abend ab und zweitens erhält man so eine Auszeichnung ja auch nur einmal im Leben.

Was bedeutet Ihnen die Auszeichnung? Die Auszeichnung ist natürlich eine große Anerkennung für mich, meinen Kollegen Volker Lohmann und das gesamte Team. Genauso überwiegt aber auch die Freude, dass wir mit unserer Grundlagenforschung einen entscheidenden Beitrag für die Entwicklung hochwirksamer Medikamente leisten konnten und damit Millionen von Menschen geheilt werden können.

Sie haben 1977 zuerst eine Ausbildung zum Polizisten gemacht, dann an der Polizeiakademie eine Laufbahn für den gehobenen Dienst ein-geschlagen. Ab 1981 haben Sie in Heidelberg Biologie studiert – wie kam es zu diesem doch recht ungewöhnlichen Karrieresprung?Biologie zu studieren war schon immer mein Traum. Nach dem Abitur war das aber aus fi nanziellen Gründen nicht möglich. Ich hatte Interesse am Polizeiberuf und da man damals nach drei Jahren bei der Polizei nicht mehr zum Wehrdienst musste, wurde ich Polizist. Die Arbeit war eine echte Erfahrung für mich und ich habe sehr viel fürs Leben gelernt – ob auf Streife, im Einsatz bei Demonstrationen oder später bei verschiede-nen Polizeidezernaten wie etwa der Mordkommission oder dem Wirt-schaftskontrolldienst. Besonders in Erinnerung blieb mir meine Zeit bei

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Lasker Award für Professor Bartenschlagerwww.lasker-bartenschlager.de

Weitere ausgezeichnete Mitarbeiter

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Ursprünglich wollte sie Ausgrabungszeichnerin werden. Doch als Rosemarie Brilmayer während ih-res Archäologie-Studiums auf einem alemanni-schen Gräberfeld bei Bad Urach saß, beschlich sie ein ungutes Gefühl: „Ich empfand das als Störung der Totenruhe. Auf Dauer konnte ich das nicht.“ Sie brach ihr Studium ab. Heute schreibt sie lieber Kri-mis – und das ziemlich erfolgreich: Gleich ihr erster Roman „Mütterlein, tanz den Tod mit mir – Ein Ba-den-Württemberg-Thriller“ wurde verlegt. Das ist für angehende Autoren mindestens wie ein Fünfer im Lotto, nur rund zwei Prozent der eingereichten Manuskripte können die Lektoren überzeugen. 2016 folgten die Kurzkrimis „Todschick: Ein heiterer Krimi für kluge Frauen“ und „O du Schäbige“ (in der Anthologie „Der Club der toten Wichtel“). 2017 erscheint „Aus die Maus: Ein heiterer Krimi für Katzenfans“ sowie die Fortsetzung des Baden-Würt-temberg-Thrillers.

Ihre berufl iche „Basis“ ist die Halbtagsstelle als Sekretärin in der Gesundheits- und Kinderkrankenpfl egeschule der Akade-mie für Gesundheitsberufe. Dorthin kam sie eher zufällig: Wäh-rend ihres Studiums der Archäologie und Kunstgeschichte in Heidelberg arbeitete sie an der Schule als wissenschaftliche Hilfskraft – und blieb. „Diese Arbeit tut mir gut, weil mich das Ordnende erdet“, sagt die Mannheimerin. „Es hält mich im posi-tiven Sinne auf dem Boden, in der verbleibenden Zeit kann ich dann ausfl ippen.“

Mit „Ausfl ippen“ meint sie, sich ihren zahlreichen kreativen In-teressen auch berufsmäßig zu widmen. So absolvierte sie eine Ausbildung zur Trickkamerafrau und Filmcutterin, arbeitete un-ter anderem für das Schulfernsehen des WDR. Darüber hinaus erstellte sie Grafi ken für Dokumentationsfi lme des Max Planck Instituts für Kernphysik. Als Spross einer Musikerfamilie fühlt sie sich zudem der Musik sehr verbunden, spielt Gitarre und singt in einer Band.

Nebenher schrieb sie „schon immer“ Kurzgeschichten. Doch erst nach dem Tod der Eltern, die sie mitbetreute, wagte sie sich an größere Projekte. Außerdem hatte das Schreiben auf sie selbst eine heilsame Wirkung: „Einen Thriller zu schreiben, ist für mich eine positive Art, mich mit dem Tod auseinanderzuset-zen, der in unserer Gesellschaft allzu häufi g ausgeklammert

wird.“ Trotzdem darf eines in den Krimis von Rosemarie Brilmayer nicht fehlen: „Trotz Spannung und Thrill – Humor muss einfach rein. Das ist mir sehr wichtig. Denn im Leben gibt es immer beides.“

Wie schreibt man einen Krimi? Bei Rosemarie Brilmayer klingt es ganz einfach: „Die Story ist wie ein Film in meinem Kopf schon vorher da. Den schreibe ich einfach mit. Oft wache ich morgens auf und weiß,

wie es im nächsten Kapitel weiter gehen muss.“ Die richtige Schreiblaune stellt sich allerdings nicht ’mal eben zwischen Arbeit und Haushalt ein, dazu braucht sie zusammenhängende, stö-rungsfreie Zeit. Im Sekretariat arbeitet sie da-her tageweise, die restliche Zeit kann sie schreiben. „Das funktioniert sehr gut und ich bin froh, dass die Akademie und meine großar-tigen Kolleginnen mir das ermöglichen“, freut sie sich. Die Ideen gehen ihr noch lange nicht aus: „Die Story für den dritten Teil meiner Ba-den-Württemberg-Thriller habe ich schon im Kopf.“ Tina Bergmann

MORD MIT EINER PRISE HUMOR

Krimibuchautorin Rosemarie Brilmayer, Sekretärin in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeschule

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Interview; Buchkritik „Mütterlein, tanz den Tod mit mir“; Gewinnspiel

www.klinikticker.de/category/starke-mitarbeiter/

Starke Mitarbeiter

„Trotz Spannung und Thrill – Humor muss einfach rein. Das ist mir sehr wichtig. Denn im Leben gibt es immer beides.“

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Mütterlein, tanz den Tod mit mir

R O S E M A R I E B R I L M A Y E REine tote Frau im Kurpark von Bad Boll:

Mit ausgebreiteten Armen liegt sie auf dem Rücken.

Auf ihre Stirn ist ein Zettel mit einem Bibel-

spruch getackert: die aktuelle Tageslosung aus einem

Abreißkalender der militanten pietistischen

Splittergruppe »Die Zinzendorferinnen«.

Der erfahrene Ermittler Wolfgang Roeder von der Kripo

Göppingen leitet die sofort eingerichtete

Sonderkommission. Da tritt das LKA auf den Plan:

Stefan Lindner soll übernehmen und nach

Gemeinsamkeiten mit anderen Fällen suchen. Denn die

tote Frau im Boller Kurpark ist wohl nicht das

erste Opfer des unbekannten Mörders.

Lindner hat zwar wenig Lust, schon wieder mit seinem

früheren Kollegen Roeder um Kompetenzen zu

streiten, aber der skurrile Fall reizt ihn – und auch die

Zusammenarbeit mit Kommissarin Maria Treidler, der

er beim letzten Mal recht nahe gekommen war. Nebenbei

muss er sich noch um seine Mutter kümmern, die an

einer unangenehmen Diagnose kaut.

Ein Buch aus dem Silberburg-Verlag, Tübingen

und Baden-Baden. ISBN 978-3-8425-1245-0

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„Gewinnen Sie beim Online-Quiz drei handsignierte

Krimis von Rosemarie Brilmayer!“

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Dr. Franz Fleischer, Oberarzt in der Anästhesio-logischen Klinik, ist einer von zahlreichen Jubi-laren, die in den vergangenen Monaten ausge-zeichnet wurden.

Können Sie sich noch an ihren ersten Arbeits-tag erinnern?Ich habe gestaunt, die Größe der Klinik hat mich überwältigt. Dazu kamen die großen Ope-rationen, z.B. an der Lunge oder mit zwei Ope-rationshöhlen, wie ich sie in dieser Form noch nicht erlebt hatte. Außerdem waren da die gro-ßen Persönlichkeiten, die ich bis dahin nur aus der Literatur kannte – und plötzlich arbeitete ich Hand und Hand mit ihnen. Begleitet hat mich in der ersten Zeit aber auch ein großes Bange sein um das Wohl meiner Patienten.

Wie kamen Sie damals ans Klinikum?Der Liebe wegen – meine damalige Frau hat in Heidelberg studiert. Außerdem wollte ich an einer großen Klinik arbeiten und das Fach von der Pike auf lernen. Zuerst hatte ich allerdings vor, nur zwei Jahre in der Anästhesie zu blei-ben: Als Berufsanfänger hatte ich große Angst vor Notfällen und ich wollte unbedingt lernen, Patienten zu retten und Sicherheit in Notsitua-tionen zu gewinnen. Aber dann hat das Fach mir zugesagt. Ich hatte Glück und konnte schnell auf der Intensivstation oder im Herz-OP arbeiten. Da habe ich Feuer gefangen. Später

habe ich mitgearbeitet, die Herz-Lungenmaschine auch für Ope-rationen von Säuglingen in Heidelberg zu etablieren – der Auf-bau einer Kinderherzanästhesie hat viel Freude bereitet.

Was hat sich in Ihrem Beruf seitdem verändert?Zu Beginn meiner Tätigkeit war die Anästhesie noch ein wahrer Blindfl ug! Den Zustand des Patienten während einer Operation konnten wir nur mit unseren fünf Sinnen erfassen. Wir hatten ständig Hautkontakt zum Patienten, haben den Puls gefühlt und den Blutdruck manuell gemessen. Sauerstoff und CO2-Gehalt standen nicht zur Verfügung. Die Beatmungsmaschinen haben den Druck angezeigt, mehr gab es nicht. Früher musste man die Narkosemittel sehr vorausschauend dosieren, da der Körper sie nur sehr langsam abgebaut hat. Heute gibt es Monitore, die bis zu 30 Parameter anzeigen und ein objektives Bild liefern.

Was war der wichtigste Grund, dem Klinikum treu zu bleiben? Es gibt immer wieder neue, spannende Herausforderungen. Und die Kommunikation unter den Kollegen ist sehr gut.

Gab es mal einen Moment, in dem Sie das Klinikum verlassen wollten?Ich habe mal überlegt, ins Ausland zu gehen. Und ich hätte die Leitung in kleineren Häusern übernehmen können. Aber die Ar-beit wäre nicht mit dem Spektrum zu vergleichen gewesen, das man hier am Klinikum hat. Das wollte ich nicht aufgeben. sm

Im Portrait:Dr. Franz Fleischer

Geburtsdatum23.5.1947

GeburtsortHof in Oberfranken

Stationen am Klinikum1976 bis 2003 Anästhesie (Assistenzarzt, Oberarzt, kommissarischer leitender Oberarzt)

2003 bis 2013 Chirurgie (interdisziplinäres OP-Management)

seit 2013 Anästhesie (meist Kinderklinik, aber auch innere Medizin und Chirurgie)

Familiegeschieden, ein Sohn

HobbiesWandern, Fahrradfahren, Schwimmen, Lesen, Sprachen, Philosophie, Kochen

WIE WAR ES EIGENTLICH VOR 40 JAHREN …

…als Anästhesist in der Chirurgischen Klinik? Jubilar Dr. Franz Fleischer erinnert sich.

WIR GRATULIEREN …

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Jubilare

Angela Bordt, Gesundheits- und Krankenpfl egerin, Klinik für Allgemeine PsychiatrieHeidrun Braun, Arztsekretärin, Chirurgische Klinik, Urologie Julia Jauckus, Medizinisch Technische Assistentin, Frauenklinik, Gyn. Endokrinologie und FertilitätsstörungHeike Klenk, Dokumentarin, Anästhesiologische Klinik Dr. Eginhard Koch, Oberarzt, Klinik für Kinder-und Jugendpsychiatrie Ingo Neuert, Gesundheits- und Krankenpfl eger, HautklinikIlona Reidel, Pforte, Chirurgische Klinik Snezana Tomasevic, Gesundheits- und Krankenpfl egerin, HautklinikKirsten Ackermann, Gesundheits- und Krankenpfl egerin, Medizinische Klinik, Innere Medizin V Ulrike Aichinger, Medizinisch Technische Assistentin, TransplantationsimmunologieReinhard Bartik, DV Betreuer, Zentrum für Psychosoziale MedizinRonald Buge, Lehrer für Gesundheitsberufe, Akademie für GesundheitsberufeChristel Enders, Chemielaborantin, Frauenklinik, Gyn. Endokrinologie und FertilitätsstörungSandra Estelmann, Gesundheits- und Krankenpfl egerin, Chirurgische Klinik Frauke Fischer, Pförtnerin, Kinder-, Frauen- und Hautklinik Jennifer-Raffaela Friess, Gesundheits- und Krankenpfl egerin, Innere Medizin IIISandra Greif-Schill, RK Schwester, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und PsychosomatikIvana Hall, Gesundheits- und Krankenpfl egerin, Kopfklinik, Allgemein-OPBärbel Margarete Jensen, Krankenpfl egehelferin, Kopfklinik, Hals-Nasen-OhrenklinikSiegbert Kawelke, Schlosser, Klinik-Technik-GmbH, MaschinentechnikLaura Lösch, Kinderkrankenschwester, Kinderklinik IV Elisabeth Marek, Krankenschwester, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Psychiatrie

40jähriges Jubiläum

25jähriges Jubiläum

Weitere Jubilare finden Sie unter:

www.klinikticker.de/jubilare

Ursula Olbert, Kinderkrankenschwester, Kinderklinik IMonika Palczynski, Medizinisch-technische Radiologieassistentin, Kopfklinik, Mund-Zahn-KieferklinikUrsula Sagwitz, Hausgehilfi n, Unterhaltsreinigung, Medizinische Klinik Katja Seebald, Kinderkrankenschwester, Kinderklinik IGünther Scheuermann, Amtsinspektor, Akademie für GesundheitsberufeBirgit Schmid, Krankenschwester, Kopfklinik, NeurologieMartina Schwald, Apothekerin, KlinikapothekeIlona Steinbauer, Koordinatorin, Zentrum für Informations- und Medizintechnik Ulrike Steinmeyer, Gesundheits- und Krankenpfl egerin, Anästhesiologische Klinik Esther Tauberschmidt, Medizinisch Technische Assistentin, NeurologieBrigitte Tayrouz, Krankenschwester, Medizinische Klinik Anna Vaculikova, Krankenschwester, Kopfklinik, Gesamtleitung OPProfessor Dr. Matthias Weisbrod, Oberarzt, Klinik für Allgemeine Psychiatrie

Dr. Franz Fleischer, Facharzt, Klinik für Anästhesiologie Gabriele Hastik, Medizinisch-technische Radiologieassistentin, Kopfklinik, Radioonkologie und Strahlentherapie Reinhold Hirth, Hygienefachkraft, Sektion Krankenhaus – und Umwelthygiene

Joachim Knobel, Gesundheits- und Krankenpfl eger, HautklinikArnold Siegmund, Medizinisch Technischer Assistent, Medizinische Klinik, Innere Medizin III Professor Dr. Hans-Jörg Stähle, Ärztlicher Direktor, Poliklinik für Zahnerhaltungskunde

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arum haben Sie sich ausgerechnet hier fotografieren lassen?Im Sommer, wenn der Morgen erwacht, ist es beim Frühstück auf der Dachterrasse noch schön ruhig, die Spatzen picken die Krü-mel auf, die Sonne arbeitet sich gerade über den Königsstuhl und ich kann sehr gut mit meinen Köchen die kommenden Aufgaben besprechen. Der perfekte Ort, um in den Tag zu starten. Wo wären Sie jetzt lieber?Auf Weltreise mit der neuen AIDAperla, unterwegs zu den abgele-genen Küchen dieser Welt.

Warum arbeiten Sie im Klinikum?Die Frage stelle ich mir auch öfters. Wahrscheinlich wegen des sehr hohen Unterhaltungswerts, den mir mein Job bietet. Was wäre Ihr alternativer Berufswunsch gewesen?Gastronom in einem uralten Landgasthof im Odenwald.

Was würden Sie ändern, wenn Sie für einen Tag Klinikumsvor-stand wären?Ich würde eine gesunde und frische Bioküche mit regionalen Le-bensmitteln einführen und dafür sorgen, dass alle Mitarbeiter etwas weniger Stress haben.

Am Klinikum gefällt mir… … wie gut wir alle unsere tägliche Arbeit meistern und das trotz stetig steigender Anforderungen. Und der gute Zusammenhalt und das gute Miteinander in den verschiedenen Abteilungen der Klinik Service GmbH. Die KSG ist wie eine große Familie.

Am Klinikum gefällt mir weniger… … dass die Personaldecke ausgereizt ist und wir nur noch einen sehr eingeschränkten personellen Spielraum haben. cf

Geburtsdatum18. Juni 1965

GeburtsortWaldbrunn-Schollbrunn (Odenwald)

Am Klinikum seit15. Februar 1996

Stationen am KlinikumKesselgruppe warme Vollkost; Wareneingang und Disposition; Mitglied der Catering-Crew; seit Oktober 2015 Produktionsleiter der VZM-Küche

Familie geschieden, eine studierende Tochter

Hobbies Wandern; Fahrrad fahren; Volksfeste; Brauchtums-pflege; Eventplanung für karitative Zwecke, z.B. Titanic-Event (100 Jahre danach), Kennedy-Event (50 Jahre danach), die längste Bockbiertheke (888 m) der Welt etc.

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„Im Sommer, wenn der Morgen erwacht, ist es beim Frühstück auf der Dachterrasse noch schön ruhig, die Spatzen picken die Krümel auf, die Sonne arbeitet sich gerade über den Königsstuhl … “

DER PERFEKTE ORT, UM IN DEN TAG ZU STARTEN

Hans Peter Schupp, Produktionsleiter in der Küche im Versorgungszentrum Medizin, startet seinen Arbeitstag am liebsten auf der Dachterrasse

Mein Lieblingsort am Klinikum

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Weiter gehts im Netz

Die ganze Bilderstreckefinden Sie unter:

www.klinikticker.de/zubesuch

In der Technischen Orthopädie, einer Abteilung der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, werden jährlich über 5.000 Pa-tienten betreut. Diese kommen zum großen Teil aus dem ge-samten Bundesgebiet, aber auch aus anderen europäischen Ländern, Asien oder Afrika, um sich in Schlierbach behandeln zu lassen. Über 80 Mitarbeiter in sechs hochspezialisierten Fachbereichen machen die Technische Orthopädie zur größten technisch orthopädischen Abteilung an einer Universitätsklinik in Deutschland. Ein Versorgungsteam aus Ärzten, Technikern, Physio- und Ergotherapeuten, Psychologen und Sozialarbeitern kümmert sich um die Patienten. Die Abteilung arbeitet mit ver-schiedenen klinischen Bereichen eng zusammen und ist zudem in Ausbildung und Forschung aktiv. Das Besondere: Die ortho-pädietechnischen Hilfsmittel – von der einfachen Lagerungs-schiene bis zur High-End-Prothese aus Karbon – werden in eige-nen Werkstätten individuell für den Patienten angefertigt.

2015 wurde die Technische Orthopädie – das Universitätsklini-kum Heidelberg ließ sich diese Maßnahme 3,5 Millionen Euro kosten – umfangreich saniert. Dank eines Umbaus der Be-standsfl ächen und eines zusätzlichen Neubaus auf einer Ge-

samtfl äche von circa 1.500 Quadratmetern bie-tet sie nun Patienten und Mitarbeitern deutlich bessere Bedingungen. Dazu gehören z.B. ein großzügig gestalteter Empfangsbereich, neue und größere Anprobenräume für Prothesen- oder Orthesenträger und zwei Laufparcour-seinheiten für Patienten mit Beinprothesen. Die Mitarbeiter profi tieren von größeren Werk-stätten und arbeiten an ergonomischen Ar-beitsplätzen mit modernen Maschinen und Lüftungssystemen.

Aufgrund der interdisziplinären Krankenversor-gung und der Anbindung an Forschung und Lehre nimmt die Technische Orthopädie des Zentrums für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegio-logie eine einzigartige Position in Deutschland ein. Die Vergrößerung und Modernisierung 2015 passt zudem zu dem universitären Auftrag des Klinikums, schwerstkranke Patienten mit hochspezialisierten Leistungen zu versorgen. cf

… IN DER TECHNISCHEN ORTHOPÄDIE

Einzige universitäre Abteilung dieser Art in Deutschland

Zu Besuch

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Kunterbunt gemischt

Facebook: Welche Posts wurdenam meisten geliked?

KlinikTicker-Online: Welche Artikel wurden am häufigsten gelesen?

Gewinnen Sie Theater-Gutscheine und handsignierte Bücher

1. "Europaweit neue OP: Offenen Rücken des Kindes schon während der Schwangerschaft im Mutterleib erfolgreich behandelt"

1. "Super Stimmung beim Sommerfest 2016"

2. "Krankenschwester Gabriele Schmid nach 41 Jahren in den Ruhestand verabschiedet"

3. "Hi Alex, wie geht es dir eigentlich?"2. "Kinder-Palliativteam Rhein-Neckar nimmt seine Arbeit auf"

3. "Hilfe für einen Kollegen in Not: Spendenaktion in der Kopfklinik"

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132 mal

36 mal

136 mal

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www.klinikticker.de

Beim letzten KlinikTicker-Quiz verlosten wir drei Gutschei-ne für den Hochseil-Klettergarten in Wiesloch. Darüber freuten sich Andrea Ruhenstroth, Tobias Rensch und Esra Öztürk.

Beim aktuellen Quiz können Sie drei Gutscheine zu je 50 Euro für das Theater und Orchester Heidelberg gewinnen. Zusätzlich verlosen wir drei handsignierte Bücher „Müt-terlein, tanz den Tod mit mir“ von Rosemarie Brilmayer (siehe Seite 26/27). Was Sie tun müssen? Einfach online die drei Fragen richtig beantworten und absenden!

Bei der letzten Ausgabe des KlinikTickers haben wir das Quiz erstmals ausschließlich auf unserer neuen KlinikTi-cker-Homepage klinikticker.de präsentiert und das Ein-senden der Antworten nur online ermöglicht. Dies macht unsere Auszählung und Auslosung wesentlich einfacher. Wir bitten um Verständnis, dass wir auch zukünftig das Quiz ausschließlich online anbieten möchten.

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Gewusst

WIE VERMEIDE ICH DEN WEIHNACHTSBLUES?

von Professor Dr. phil. Svenja Taubner, Institut für Psychosoziale Prävention

Wenn der Duft von Glühwein und Lebkuchen durch die Gassen von Heidelberg zieht, fest-lich geschmückte Schaufenster in der Stadt für große Kinderaugen sorgen und die Planungen für das Weihnachtfest im Kreise der Familie in vollem Gange sind – dann steigt auch die allgemei-ne Erwartungshaltung, besonders fröhlich und gesel-lig zu sein. Doch was für viele Menschen die schönste Zeit des Jahres ist, geht für andere mit einer niedergedrückten Stim-mung, manchmal auch kombiniert mit Reizbarkeit und einem Verlust an Energie, Aktivität und Freude, einher. Dieses Stim-mungstief, gerne auch als „Weihnachtsblues“ bezeichnet, ist meist harmlos und vergeht nach kurzer Zeit wieder; allerdings ist er für die Betroffenen belastend und auch für die Familie und Freunde meist schwer zu verstehen. Ausgelöst wird die Krise be-sonders an den Weihnachtsfeiertagen, die uns mit den Ide-al-Vorstellungen des familiären Zusammenhalts konfrontieren. Singles und ältere Menschen gelten daher als Risikogruppen.

Ursachen für den Weihnachtsblues gibt es viele. Biologisch ist er Ausdruck einer saisonalen „affektiven Störung“ – also einer depressiven Verstimmung – die mit dem Mangel an Sonnenlicht und somit Vitamin D zusammenhängt. Soziale Ursachen sind sowohl gesellschaftliche als auch familiäre Anforderungen, de-nen man sich nicht gewachsen sieht. Ebenfalls denkbar ist, dass die arbeitsfreien Tage den Betroffenen mit unbewältigten Lebenskrisen – z.B. dem Tod eines geliebten Menschen – kon-frontieren, die man zuvor verdrängt hatte. Schließlich kann das Stimmungstief Ausdruck einer allgemeinen Lebensunzufrieden-heit sein, der man sich im Alltag oft nicht bewusst wird. Aufgrund der verschiedenen Ursachen gilt es den Weihnachts-blues nicht nur zu vermeiden, sondern ihn zunächst zu verste-hen und sich diesem vielleicht sogar hinzugeben, im Sinne von

Achtsamkeit gegenüber den eigenen Bedürfnis-sen und unbewältigten Aufgaben. Gestalten Sie die Festtage daher mit Rücksicht auf die eigenen

Wünsche und Nöte sowie unter Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse der Personen, mit denen Sie

die Festtage verbringen wollen. Manchmal ist ein Weihnachten unter Palmen dann vielleicht sinnvoller

als ein Streit unter dem Weihnachtsbaum. Wie bei allen de-pressiven Verstimmungen ist auch hier körperliche Betätigung das Mittel der Wahl, z. B. durch ausgedehnte Spaziergänge an der frischen Luft, kulturelle Aktivitäten wie Konzerte, dem Sin-gen von Weihnachtsliedern oder auch Kirchenbesuche. Falls na-hestehende Personen besonders niedergeschlagen sind, neh-men Sie dies nicht gleich persönlich, sondern unterstützen Sie den anderen. Sollte die Niedergeschlagenheit nach zwei Wochen weiter andauern, könnte es sich allerdings auch um eine depres-sive Erkrankung handeln. Dann sollten Sie in Erwägung ziehen, sich professionelle Hilfe zu suchen.

Wir fragen, Experten

des Klinikums

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Weiter gehts im Netz

Vorgestellt: Professor Dr. Svenja Taubner ist neue Direktorin des Instituts für Psychosoziale Prävention

www.klinikticker.de/unser-klinikum

Teilnahme online unter:www.klinikticker.de/gewinnspiel/

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