Autorinnen und Autoren aus Südosteuropa lesen in...

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Autorinnen und Autoren aus Südosteuropa lesen in Leipzig LESUNGEN DISKUSSIONEN VIDEO UND FILM MUSIK Programmkoordination: Alida Bremer Ein gemeinsames Projekt des Netzwerks Traduki, der Leipziger Buchmesse und vieler anderer Partner

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Autorinnen

und Autoren aus

Südosteuropa

lesen in Leipzig

LESUNGEN

DISKUSSIONEN

VIDEO UND FILM

MUSIK

Programmkoordination:

Alida Bremer

Ein gemeinsames Projekt

des Netzwerks Traduki,

der Leipziger Buchmesse und

vieler anderer Partner

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56 AutorInnen aus Albanien, Bosnien und Herzegowina,

Bulgarien, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro,

Rumänien, Serbien und Slowenien werden sich in den vier

Tagen in Leipzig auf diesem vermutlich größten literarischen

Festival präsentieren, das es je außerhalb (und wahrscheinlich

auch innerhalb) der Grenzen Südost europas gegeben hat.

Verlage und Kulturschaffende aus allen genannten Ländern

präsentieren sich darüber hinaus mit ihren Ständen auf der

Messe.

Diskussionen, Lesungen, Gespräche, Abendveranstaltungen,

Kurzfilme und Musiker von internationalem Rang, neue

Bücher in deutscher Sprache, eine weitere Nummer der Zei-

tung Beton, die eigens für diesen gemeinsamen Auftritt auf

der Leipziger Buchmesse in deutscher Sprache herausgege-

ben wurde und Fragen der (gemeinsamen) europäischen

Zukunft gewidmet ist – aus den Ländern Südosteuropas

kommt in diesem Jahr ein abwechslungsreiches Programm,

dessen besondere Wirkung sich sowohl aus der Persönlichkeit

jedes einzelnen Teilnehmers wie auch aus der Synergie des

gemeinsamen Auftritts entfalten wird.

In diesem Jahr wird im Rahmen des Projektes der zehn Länder

Südosteuropas ein besonderes Augenmerk auf Slowenien

gelegt, denn das kleine Land mit seiner erstaunlichen kultu-

rellen und literarischen Vielfalt ist ein Brücken glied zwischen

Nord und Süd, Ost und West, Westeuropa und dem Balkan.

In der Kontinuität ihres Schwerpunktauftrittes im ver gange-

nen Jahr präsentieren sich junge AutorInnen aus Serbien;

Kroatien feiert in diesem Jahr das zehnjährige Jubiläum

seiner Teilnahme an der Leipziger Buchmesse und präsentiert

sich mit einer ganzen Reihe neuer Bücher interessanter

SchriftstellerInnen sowie mit Empfehlungen für von deut-

schen Verlagen noch nicht entdeckte Titel. Starke Stimmen

und preisgekrönte AutorInnen kommen aus Rumänien

und Bulgarien, aus Albanien kommen junge Literaturwissen-

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SÜDOSTEUROPA

IM FOKUS

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schaftlerInnen, Ver leger, AutorInnen und MusikerInnen, aus

Mazedonien neben einer großen AutorInnengruppe auch ein

Ethno-Jazz-Musiker, der sich selbst »the bottleman« nennt,

da er virtuos auf Flaschen musiziert, »Auch wir schreiben«

verkündet selbst ironisch eine Broschüre, die der jüngsten

Literatur aus dem Kosovo gewidmet ist, bosnisch-herzegowi-

nische Autoren präsen tieren neue Bücher auf Deutsch, und

auch preisgekrönte montenegrinische Schriftsteller sind

dabei …

Ob die Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin Maja Haderlap, eine

Kärntner-Slowenin, der serbische Anthropologe Ivan Čolović,

der mit seiner These über den »Kulturterror auf dem Balkan«

und über die politischen Mythen im Namen der Kultur

zum Nachdenken einlädt, oder die junge kroatische Autorin

Ivana Bodrožić mit ihrem soeben auf Deutsch erschienenen

Roman Hotel Nirgendwo – und sie seien nur stellvertretend

für alle anderen erwähnt: Die Stimmen aus dem Südosten

Europas lassen sich aus der europäischen Literatur nicht

mehr fort denken.

2008 regten György Dalos und ich im Rahmen des Schwer-

punkts Kroatien die ersten gemeinsamen Auftritte von

AutorInnen aus Südosteuropa an. Von der Leipziger Buch-

messe, der Robert Bosch Stiftung (2008 – 2011) und vom Netz-

werk Traduki seit 2010 unterstützt und von allen Akteuren

aus den zehn Ländern Südosteuropas begeistert mitgetragen,

entwickelte sich aus dieser ersten Grenzüberschreitung im

Rahmen des kroatischen Schwerpunkts ein nun schon tradi-

tionell gewordenes Programm, das seines gleichen sucht.

Alida Bremer

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11:00 – 12:00 Uhr

Forum OstSüdOst,

Halle 4, Stand E 505

Autorinnen:

Stanka Hrastelj,

Mojca Kumerdej,

Maruša Krese

Moderation und

Dolmetschen:

Renata Zamida

Veranstalter:

Traduki und

Slowenische

Buchagentur JAK

12:00 – 13:00 Uhr

Café Europa, Halle 4,

Stand E 401

Autoren:

Mirko Kovač und

Ivana Bodrožić

Moderation und

Dolmetschen:

Alida Bremer

Veranstalter:

LCB, Ministerium für

Kultur der Republik

Kroatien, Traduki

Slowenische Literatur: Eine kreative Brücke

aus Versen und Geschichten zwischen Ost

und West, zwischen Süd und Nord, zwischen

Balkan und Mitteleuropa

Drei herausragende, preisgekrönte Autorinnen aus

Slowenien lesen ihre kurzen Texte und diskutieren

mit der Verlagslektorin und Zeitschriften heraus -

geberin Renata Zamida über ihre persön lichen lite-

rarischen Interessen und über die heutige Rolle der

slowenischen Literatur im europäischen Kontext.

Mit dieser Lesung und diesem Gespräch beginnt

das diesjährige gemeinsame Programm der zehn

südosteuropäischen Länder, in dem Slowenien eine

zentrale Stellung innehat.

Die Stadt im Spiegel und Hotel Nirgendwo –

zwei neue Romane aus Kroatien

Dubrovnik und Vukovar sind zu zwei Symbolen des

Krieges in Kroatien in den Neunzigern geworden.

Dubrovnik, einst die stolze unabhängige Dogenre-

publik am Mittelmeer, ein Juwel des Welt kulturer-

bes, und Vukovar, die mitteleuropäische, multikul-

turelle, barocke Stadt. Um diese beiden Städte und

um Biographien, die mit ihnen ver woben sind, geht

es in den beiden autobiographischen Romanen,

die nun in deutscher Übersetzung vorliegen: Mirko

Kovač, einer der wichtigsten Autoren der zeitgenös-

sischen Literaturen auf dem Balkan – seine Bücher

sind in zehn Sprachen übersetzt, und er hat viele

Literaturpreise erhalten –, wird aus seinem Roman

Die Stadt im Spiegel (DuMont Verlag, 2011) lesen.

Ivana Bodrožić ist eine neue, junge Stimme in der

kroatischen Literatur, sie wird aus ihrem soeben

erschienenen Roman Hotel Nirgendwo (Zsolnay

Verlag, 2012) lesen.

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DONNERSTAG

15.03.2012

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13:00 – 14:00 Uhr

Kroatischer Nationalstand,

Halle 4, Stand D 402

Redner: Prof. Dr. Andrea Zlatar,

Ministerin für Kultur der Republik

Kroatien, und Oliver Zille, Direktor

der Leipziger Buchmesse

Lesung: Merita Arslani und

Franjo Janeš

Moderation und

Dolmetschen: Alida Bremer

Veranstalter: Ministerium für Kultur

der Republik Kroatien, Kroatischer

Verlegerverband, Traduki

Eröffnung

des kroatischen Stands

Kroatien ist von allen Ländern Südost-

europas das Land, das am längsten auf

der Leipziger Buchmesse präsent ist –

in diesem Jahr sind es genau 10 Jahre,

ein kleines Jubiläum, das es zu feiern

gilt! Nach der erfolgreichen Präsenta-

tion als Schwerpunktland 2008 ist das

Interesse an der kroatischen Literatur

stark angewachsen und seitdem er-

scheinen immer mehr Titel, die aus

dem Kroatischen übersetzt sind.

5Donnerstag, 15.03.2012

Die Kurzgeschichte? Eine besondere Form,

die ihre Zukunft noch vor sich hat – oder ein-

fach Faulheit des Autors?

Die serbische Dramaturgin und Dramen- und

Prosaautorin Ivana Dimić, der mazedonische

Rockmusiker (er war Mitglied der einstigen ser-

bischen Kultband »Idoli«), Literaturprofessor,

Dichter und Erzähler Aleksandar Prokopiev und

der slowenische Alpinist und Autor Tadej Golob

unterhalten sich über ihre Wahl der Kurzge-

schichte als Genre: Sind sie als vielseitig begabte

Menschen nicht geduldig genug, um lange Ro-

mane zu schreiben, oder lieben sie die Kurzge-

schichten so wie viele Leser auch – trotz der

mangelnden Bereitschaft der heutigen Verlage,

diese zu veröffentlichen? Lesung und

Gespräch.

13:00 – 14:00 Uhr

Traduki-Stand,

Halle 4, Stand D 507

Autoren: Ivana Dimić,

Aleksandar Prokopiev,

Tadej Golob

Moderation: Aylin Rieger

Dolmetscher:

Benjamin Langer,

Hana Stojić, Andrej Lovšin

Veranstalter:

Slowenische Buch agentur

JAK, Ministerium für

Kultur der Republik

Mazedonien und

Verlag Goten, Traduki,

Ministerium für Kultur,

Medien und Informations-

gesellschaft der Republik

Serbien

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14:00 – 15:00 Uhr

Traduki-Stand,

Halle 4, Stand D 507

Autoren:

Zvonko Maković

und Romeo Çollaku

Moderation:

Hans Thill

Dolmetscher:

Alida Bremer und

Anila Shuka

Veranstalter:

Traduki, Kroatisches

Ministerium für

Kultur, Association of

Albanian Publishers

»Lügen, warum nicht?« und der Weißfisch

als Stoff, aus dem die Gedichte sind.

Lesung und Gespräch über die Sprache der

Dichtung

Die Frage »Lügen, warum nicht?« stellt der

kroatische Dichter und Kunstwissenschaftler

Zvonko Maković gleich im Titel seines Gedicht-

bands, der im Verlag Wunderhorn (2011)

erschienen ist. Die Gedichte von Zvonko Maković

erinnern an die geometrische Klarheit des Bau-

hauses; sie strahlen eine Atmosphäre aus, die

auch auf den Bildern von George Grosz oder

Raoul Hausmann oder in der Architektur im

Film »Metropolis« von Fitz Lang zu spüren ist.

Das sind Gedichte, die mit einer messerscharfen

Klarheit von scheinbar gewöhnlichen und

selbstverständlichen Dingen sprechen, in ihrer

Doppelbödigkeit aber Zweifel an jeder Kommuni-

kation und an der Sprache als Mittel der Kommu-

nikation verstecken. Der albanische Dichter

Romeo Çollaku, der in Griechenland lebt und als

eine der wichtigsten lyrischen Stimmen in

albanischer Sprache gilt, schreibt über das Dich-

ten als »Weißfisch«.

6Donnerstag, 15.03.2012

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15:00 – 16:00 Uhr

Forum OstSüdOst, Halle 4, Stand E 505

Autoren: Peeter Helme (Estland),

Mileta Prodanović (Serbien),

Robert Perišić (Kroatien)

Moderation und Dometschen:

Alida Bremer

Veranstalter: Traduki, Botschaft der

Republik Serbien, Ministerium für Kultur

der Republik Kroatien, Botschaft von

Estland, Ministerium für Kultur,

Medien und Informationsgesellschaft

der Republik Serbien

Von heute. Lesung und

Gespräch mit Autoren aus

Estland, Kroatien und Serbien

Kleine Sprachen –

Große Literaturen

7Donnerstag, 15.03.2012

Drei Bestseller-Autoren aus Bulgarien:

Vasil Georgiev, Galin Nikiforov und

Kalin Terziyski

Vasil Georgiev wurde 2012 für seinen Roman Der

Zerfall mit dem Preis »Helikon« für die beste Prosa

in Bulgarien ausgezeichnet, Galin Nikiforov erhielt

für den Roman Das Haus für die Clowns den »Elias-

Canetti-Preis«, und Kalin Terziyski wurde 2011 für

seinen Erzählband Gibt es jemanden, der dich liebt

mit dem Literaturpreis der Europäischen Union ge-

ehrt. Diese drei starken erzählerischen Stimmen aus

Bulgarien versprechen einen hohen Lektüregenuss.

15:00 – 16:00 Uhr

Forum International,

Halle 4, Stand C 504

Autoren:

Vasil Georgiev,

Galin Nikiforov und

Kalin Terziyski

Moderation und

Dolmetschen:

Antje Contius

Veranstalter:

Bulgarisches

Ministerium für Kultur,

Bulgarian Book

Association, Traduki

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Donnerstag, 15.03.2012

15:00 – 16:00 Uhr

Café Europa,

Halle 4, Stand E 401

Mitwirkende:

Robert Alagjozovski

und Christian Voß

Moderation:

Hansjörg Brey

Dolmetscher:

Benjamin Langer

Veranstalter:

Südosteuropa-

Gesellschaft,

Arbeits gemeinschaft

der Bibliotheken

und Dokumentations -

stellen der Ost-,

Ostmittel- und Südost-

europa forschung

(ABDOS), Traduki

Mazedonien zwischen europäischer

Integration und nationalem Autismus

Vor zehn Jahren schien Mazedonien mit dem

Abkommen von Ohrid seine schwierigste Phase

seit der Staatsgründung überwunden zu haben.

Schon bald erlangte man den Kandidatenstatus

bei der EU. Doch seither scheint sich das Land

im Namensstreit mit Griechenland und in der

Rückbesinnung auf nationale Größe zu verlieren.

Führende Experten aus Wissenschaft und

Medien diskutieren über die Zukunft des Balkan-

staates.

Dr. Hansjörg Brey, Geschäftsführer der Süd ost -

europa-Gesellschaft, führt ein Gespräch mit

dem mazedonischen Autor und Verleger Robert

Alagjozovski und mit Prof. Dr. Christian Voß vom

Institut für Slawistik der Humboldt-Universität

zu Berlin.

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Donnerstag, 15.03.2012

16:00 – 17:00

Traduki-Stand,

Halle 4, D 507

Autoren:

Miha Mazzini,

Robert Perišić, Mojca

Kumerdaj, Franjo Janeš

Moderation:

Walter Famler

Dolmetscher:

Amalija Maček,

Blažena Radas

Veranstalter:

Slowenische Buch -

agentur JAK,

Kroatisches Ministe-

rium für Kultur,

Traduki

Zerfällt die EU, wenn »wir« beitreten?

Was ist eine »Deutsche Lotterie«? Kroatische

und slowenische Autoren im Dialog.

Slowenien war das erste Land, das nach dem Zerfall

Jugoslawiens der EU beigetreten ist, und wurde

als eine Art Musterknabe gesehen: Der Euro wurde

bereits 2007 als Landeswährung eingeführt und

das Land beteiligte sich an vielen europäischen

Programmen. Nach einer längeren Pause soll im

Juli 2013 Kroatien als das zweite Land dem sloweni-

schen Weg folgen. Von welchen Hoffnungen und

Befürchtungen ist ein derartiger Schritt zum Voll-

mitglied der EU begleitet? Was für eine »Union«

war das zerfallene Jugoslawien? Darüber erzählt

u.a. auch Miha Mazzinis Roman Deutsche Lotterie

(Založba Rokus, Klett, 2011), aus dem der sloweni-

sche Filmemacher und Autor am Anfang der

Veranstaltung lesen wird.

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Ivana Bodrožić

Hotel Nirgendwo

Ivana Bodrožić ist eine neue,

junge Stimme in der kroatischen

Literatur, sie wird aus ihrem

soeben erschienenen Roman Hotel

Nirgendwo (Zsolnay Verlag, 2012)

lesen.

21:30 – 22:30 Uhr

Centraltheater & Skala |

Schauspiel Leipzig, Bosestraße

Autorin: Ivana Bodrožić

Moderation und

Dolmetschen: Franjo Janeš

Veranstalter: Zsolnay Verlag,

Ministerium für Kultur der

Republik Kroatien

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10:00 – 11:00 Uhr

Traduki-Stand, Halle 4, D 507

Autoren:

Goran Ferčec und Uglješa Šajtinac

Moderation: Seid Serdarević

Dolmetscher: Franjo Janeš

Veranstalter: Ministerium für

Kultur, Medien und Informations -

gesellschaft der Republik Serbien,

Kroatischer Verlegerverband und

Ministerium für Kultur der Republik

Kroatien, Leipziger Buchmesse,

Traduki

Die junge Theater- und Prosaszene

in Serbien und Kroatien:

ein kroatisch-serbischer Dialog

Goran Ferčec aus Zagreb, geboren

1978, und Uglješa Šajtinac aus Novi

Sad, geboren 1971, gehören zu den

herausragenden Autoren ihrer

Generation, deren Theaterstücke und

-projekte viel Beachtung in ihren

Ländern und im Ausland gefunden

haben. Außerdem schreiben sie

Prosatexte. Im Gespräch vergleichen

sie die Kulturszenen beider Länder

und berichten über ihre Werke, Inte-

ressen und Zukunftspläne.

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FREITAG

16.03.2012

Der defizitäre, der kranke,

der inszenierte, der geheilte,

der gesperrte, der begehrte Körper:

Die Körperwelten in den Literaturen

aus dem Südosten Europas

Drei spannende und verstörende

Texte führen in die Abgründe und

Höhenflüge der menschlichen Seele.

Zwei Autorinnen und ein Autor aus

Rumänien, Mazedonien und Bulgarien

lesen und diskutieren über die

Dekonstruktion des Körpers in ihren

Werken, über die Nöte, Sehnsüchte

und Begehren ihrer Protagonisten,

aber auch über die Frage, ob »der

Körper« der europäischen Literatur

ohne Literaturen aus Südosteuropa

überhaupt vollständig sein kann.

11:00 – 12:00 Uhr

Forum OstSüdOst, Halle 4, E 505

Autoren: Ana Maria Sandu,

Jagoda Mihajlovska-Georgieva und

Kalin Terziyski

Moderation: Annemarie Türk

Dolmetscher: Benjamin Langer,

Jan Cornelius

Veranstalter:

Ministerium für Kultur der

Republik Bulgarien, Bulgarian Book

Association, Ministerium für

Kultur der Republik Mazedonien

und Verlag Goten, Traduki,

The Romanian Cultural Institute,

KulturKontakt Austria

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Freitag, 16.03.2012

12:00 – 13:00 Uhr

Forum OstSüdOst,

Halle 4, E 505

Autoren:

Ana Maria Sandu, Vasil

Georgiev, Dhurata Shehri,

Lili Sula

Moderation: Walter Famler

Dolmetscher: Jan Cornelius,

Sokol Mici

Veranstalter:

Association of Albanian

Publishers, The Romanian

Cultural Institute,

Ministerium für Kultur

der Republik Bulgarien,

Bulgarian Book Association,

Alte Schmiede/Wespennest

Wien, Traduki

Homo poeticus – Homo politicus:

Albanische, rumänische und bulgarische

Literaturkenner im Gespräch.

Rumänien, Bulgarien und Albanien zeich-

nen mit ihren Küsten am Schwarzen Meer

und am Mittelmeer die physische Grenze

des europäischen Kontinents nach. Alle

drei Länder sind von dieser Grenzlage und

von intensiven historischen und politischen

Erfahrungen geprägt. Die Literaten dieser

Länder hatten nicht selten eine doppelte

Rolle inne: Sie waren politische Denker und

Akteure und Begründer neuer Poetiken zu-

gleich, manchmal waren sie verteufelte

personae non gratae, manchmal nationale

Barden. Wegen dieser extremen Stellung in

der Gesellschaft gerieten sie häufig in Ge-

fahr, und bisweilen brachten sie mit ihren

Schriften und ihrem Tun auch Gefahren für

andere – dann, wenn sie zu Gründern neuer

Ideologien oder zu Befürwortern der herr-

schenden Ideologien wurden. Ein Gespräch

über die aktuellen Situationen in diesen

Ländern und die Rolle der Schriftsteller

heute.

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Freitag, 16.03.2012

12:00 – 13:00 Uhr

Traduki-Stand,

Halle 4, D 507

Autor:

Ivan Čolović

Moderation:

Wolfgang Höpken

Dolmetscherin:

Alida Bremer

Veranstalter:

Südosteuropa-

Gesellschaft,

Traduki

»Kulturterror

auf dem Balkan«

Der Leipziger Professor für Ost- und Südosteuropa-

geschichte, Wolfgang Höpken, unterhält sich mit

dem serbischen Kulturanthropologen Ivan Čolović

über sein neuestes Buch (fibre Verlag, 2011) und

über die Situation in Serbien und auf dem Balkan

heute. »Der Belgrader Ethnologe und Kulturan-

thropologe Ivan Čolović analysiert in den 14 Bei-

trägen dieses Bandes den patriotisch aufgeladenen

Kulturdiskurs auf dem Balkan, speziell in Serbien.

Dabei interessieren ihn besonders die politischen

Mythen und die nationalen und nationalistischen

Diskurse ›im Namen der Kultur‹, die Strategien

und Mechanismen einer sich auf Kultur berufen-

den und sie instrumentalisierenden Politik – bis

hin zu ihrem terroristischen, kriegerischen Poten-

tial. Die Essays umfassen thematisch vielfältige

Phänomene: vom Mythos eines ›geistigen Kultur-

raums der Nation‹, über den Kult um Sprache,

Dichter und Denkmäler, die patriotische Erzäh-

lung, die Tradition und ihre Symbole, bis hin zur

›Ethno-Musik‹ und der politischen Geschichte

des Musikinstruments Gusle, einer Kniegeige, die

bei der Begleitung heroischer Lieder zum Einsatz

kommt.« (Aus der Ankündigung des fibre Verlags)

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Freitag, 16.03.2012

13:00 – 14:00 Uhr

Traduki-Stand,

Halle 4, D 507

Autoren:

Lidija Dimkovska und

Faruk Šehić

Moderation:

Annemarie Türk und

Reto Ziegler

Dolmetscher:

Benjamin Langer und

Hana Stojić

Veranstalter:

KulturKontakt Austria,

Traduki, Edition

Korrespondenzen

14:00 – 15:00 Uhr

Traduki-Stand,

Halle 4, D 507

Autoren:

Franjo Janeš und

Merita Arslani

Moderation:

Antje Contius

Dolmetscher:

Franjo Janeš

Veranstalter:

Kroatischer Verleger-

verband, Ministerium

für Kultur der Republik

Kroatien, Traduki

tradukita poezio: Faruk Šehić liest aus Abzeichen

aus Fleisch (Edition Korrespondenzen, 2011)

und Lidija Dimkovska aus Anständiges Mädchen

(Edition Korrespondenzen, 2010).

»Wir haben das Gesicht des Toten eingeschmiert/

mit einer Feuchtigkeitsmaske für trockene Haut«,

dichtet Lidija Dimkovska, »auf dem höchsten Turm/

der Altstadt/hat der Heckenschütze/seinen Bau«,

erklärt Faruk Šehić das »Kriegsspiel«: Ein Dichter

aus Sarajewo (Bosnien und Herzegowina) und eine

Dichterin aus Skopje (Mazedonien) bringen zwei

erstaunliche und gewagte lyrische Welten nach Leip-

zig! Ihre Bücher sind in deutscher Sprache in der

Reihe tradukita poezio erschienen, die der Wiener

Verlag Edition Korrespondenzen in Zusammenarbeit

mit dem Netzwerk Traduki ins Leben gerufen hat.

Die Formel für das Chaos:

Die Engel werden nur einschlafen

Im Debut-Roman Die Engel werden nur einschlafen

von Merita Arslani, der jungen kroatischen Autorin

und Journalistin, können Engel den Menschen

ihren Tod ankündigen und diesen sogar aufschie-

ben, wenn man sich auf ihre Vorstellung von Liebe

und Tod einlässt. Und im Roman Die Formel für

das Chaos von Franjo Janeš, der bei dieser Veranstal-

tung auch als Dolmetscher für Merita Arslani ein-

springt, gibt es eine Formel für die präzise Berech-

nung der Stunde des Todes, die natürlich auch den

Engeln bekannt ist. Zwei bewegende, spannende,

erstaunliche, überraschende Romane aus Kroatien,

die mit Auszügen in deutscher Sprache vorgestellt

werden – es ist eine Einladung an deutsche Verlage,

diese Romane, die sich ohne Absicht ineinander

spiegeln, dem deutschsprachigen Publikum zugäng-

lich zu machen!

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Freitag, 16.03.2012

15:00 – 16:00 Uhr

Forum International, Halle 4, C 504

Autoren: Drago Jančar, Filip Florian,

Venko Andonovski

Moderation: Amalija Maček

Dolmetscher: Amalija Maček,

Jan Cornelius, Benjamin Langer

Veranstalter: Slowenische Buchagentur

JAK, Ministerium für Kultur der

Republik Mazedonien und Verlag Goten,

The Romanian Cultural Institute, Traduki

15:00 – 16:00 Uhr

Traduki-Stand, Halle 4, D 507

Autorinnen: Berlina Rogova Gaxha,

Helena Kadare, Lindita Arapi,

Persida Asllani

Moderation: Elvana Zaimi

Dolmetscher: Sokol Mici

Veranstalter: Ministerium für Kultur der

Republik Kosovo, Association of Albanian

Publishers, Traduki

15:00 – 16:00 Uhr

Forum OstSüdOst, Halle 4, Stand E505

Autorinnen: Mojca Kumerdej (SL),

Blanca Busquets (ESP), Edina Szvoren (HU)

Moderation: Joachim Scholl

Dolmetscher: Andrej Lovšin und N.N.

Veranstalter: Botschaft der Republik

Slowenien in Berlin, Institut Ramon Llull,

Instituto Cervantes, Collegium Hungaricum

Berlin/Ungarisches Kulturinstitut,

Slowenische Buchagentur JAK

Liebe in vergangenen Zeiten

Liebe als die grundlegende

menschliche Beziehung in den

historischen Romanen südost -

europäischer Autoren: Lesung

und Gespräch dreier Autoren

aus Slowenien, Rumänien und

Mazedonien.

Literatur von Frauen in

Albanien und im Kosovo:

Autorinnen und

Kritikerinnen im Gespräch

Von Gewalt

Im Programm »Kleine Sprachen –

Große Literaturen« lesen Autorin-

nen aus Slowenien, Spanien und

Ungarn.

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Freitag, 16.03.2012

16:00 – 17:00 Uhr

Traduki-Stand,

Halle 4, D 507

Autoren:

Saša Ćirić und

Ivan Čolović

Moderation:

Annemarie Türk

Dolmetscher:

Blažena Radas

Veranstalter:

KulturKontakt Austria,

Traduki, Serbisches

Ministerium für

Kultur

Briefe aus Belgrad. Nachrichten aus der

weißen Stadt über zeitgenössische Kunst

und Kultur (Edition Atelier, 2011)

»Nachrichten aus Belgrad sind selten, und wenn,

dann erzählen sie von politischen Konflikten, wirt-

schaftlichen Nöten und Korruption. Vom Alltag der

Menschen in der serbischen Hauptstadt hört man

hierzulande kaum etwas, von der vielfältigen und

überaus lebendigen Kunstszene nur sporadisch.

Schriftsteller und Schriftstellerinnen, bildende

KünstlerInnen und KuratorInnen, FilmemacherIn-

nen und MusikerInnen erzählen in dieser von

Annemarie Türk herausgegebenen Sammlung von

Briefen von ihrem Leben, ihrer Arbeit und dem

schwierigen Weg in demokratische Verhältnisse.

Sie schreiben über ihre Sehnsüchte und Hoffnun-

gen und zeichnen so ein Bild dieser Stadt, wie wir

es noch nicht kennen.« (Verlagstext) Zwei Autoren,

die Briefe aus Belgrad nach Wien gesendet haben,

lesen ihre Texte vor und diskutieren mit der He-

rausgeberin.

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Freitag, 16.03.2012

20:00 – 24:00 Uhr

UT Connewitz,

Wolfgang-Heinze-Straße 12 a

(Straßenbahnlinien 9, 10 und 11 bis

zur Haltestelle Connewitz, Kreuz)

Autoren: Tomislav Marković,

Saša Ćirć, Urban Vovk,

Primož Čučnik, Drago Jančar,

Stanka Hrastelj, Ivana Bodrožić,

Ivan Čolović, Andrej Nikolaidis

Moderation: Alida Bremer

und Renata Zamida

Dolmetscher: Amalija Maček

und Alida Bremer

Veranstalter:

Traduki, Slowenische Buchagentur

JAK, Ministerium für Kultur der

Republik Kroatien, Montenegrin

Publishers Society

Es ist das dritte Jahr hintereinander,

dass die serbische alternative und

kritische Zeitung »Beton« mit Hilfe

des Netzwerks Traduki eine deutsch-

sprachige Sonderausgabe zur

Leipziger Buchmesse erlebt. In diesem

Jahr ist sie einem Dialog zwischen

einerseits slowenischen Autorinnen

und Autoren und andererseits »allen

anderen« aus den Ländern des ehe -

maligen Jugoslawiens gewidmet –

zu den Themen der Globalisierung,

der Krise in Europa, der Probleme

in den Ländern, die kriegerische Aus -

einandersetzungen, Nationalismus

und Veränderung des politischen und

wirtschaftlichen Systems hautnah

erlebt haben und immer noch nicht

»in Europa« angekommen sind. Es

diskutieren, lesen und singen Autorin-

nen und Autoren aus Slowenien,

Serbien, Kroatien und Montenegro.

Musikalische Überraschung des

Abends ist die Ethno-Rock-Legende

aus Slowenien Vlado Kreslin!

16

ABENDVERANSTALTUNG

AM FREITAG

The Balkans Go West, Teil 1:

Der Weg nach Europa führt über

Slowenien. Und umgekehrt.

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10:30 – 11:30 Uhr

Café Europa, Halle 4, E 401

Autor: Vladimir Stojsavljević

Moderation und Dolmetschen:

Alida Bremer

Veranstalter: Buchmesse aus Pula/

Istrien, Leipziger Buchmesse,

Traduki, mit freundlicher Unter -

stützung des Auswärtigen Amtes

11:00 – 12:00 Uhr

Forum OstSüdOst, Halle 4, E 505

Autoren: Beqe Cufaj, Jeton Neziraj

und Blerina Rogova Gaxha

Moderation: Annemarie Türk und

Elisabeth Desta

Dolmetscherin: Anila Shuka

Veranstalter: KulturKontakt Austria,

Quendra Multimedia, Traduki

Leben ohne Namen und

ein Leben für Theater und Literatur

Der kroatische Autor Vladimir

Stojsavljević ist im Rahmen des Aus-

tausches mit der Buchmesse in

Pula/Istrien Gast der Leipziger Buch-

messe. Er liest aus seinem Roman

Život bez imena (Leben ohne Namen)

und erzählt im Gespräch mit seinem

kroatischen Verleger Seid Serdarević

und mit der Moderatorin Alida

Bremer über seine Dramen und seine

Prosa.

»KOSOVO: We are writing too!«

Die neueste Literatur aus dem Kosovo

wird in einer zur Leipziger Buchmesse

2012 herausgegebenen Broschüre

mit diesem selbstironischen Titel, der

aus der Feder des international erfolg-

reichen Theaterautors Jeton Neziraj

stammt, vorgestellt. Die Broschüre mit

spannenden Beiträgen kann mitge-

nommen werden!

Elisabeth Destra und Jeton Neziraj

haben diese Broschüre herausge -

geben, in der die neueste Literatur aus

dem Kosovo in einem unerwarteten

Glanz erstrahlt. Es gibt viel zu ent -

decken! Lesung und Gespräch.

17

SAMSTAG

17.03.2012

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Samstag, 17.03.2012

11:00 – 12:00 Uhr

Traduki-Stand, Halle 4, D 507

Autoren:

Jan Cornelius, Tadej Golob

und Miha Mazzini

Moderation: Katja Stergar

Dolmetscher: Amalija Maček

Veranstalter: Traduki,

Slowenische Buchagentur JAK

12:00 – 13:00 Uhr

Traduki-Stand,

Halle 4, D 507

Autoren:

Drago Jančar,

Markus Jaroschka,

Tadej Golob

Moderation:

Renata Zamida

Dolmetscher:

Amalija Maček

Veranstalter:

Slowenische Buch -

agentur JAK,

Lichtungen, Traduki

Wie kindlich ist das Kinderbuch?

Und für wen wird es geschrieben: für Kinder,

für Erwachsene oder für den Autor selbst –

als Erinnerung an die eigene Kindheit, als

eine Herausforderung oder als eine Quelle

der anspruchslosen Entspannung oder gar

als eine gute Möglichkeit, mit dem Schrei-

ben etwas zu verdienen? Der deutsche

Kinderbuchautor Jan Cornelius im Gespräch

mit seinen slowenischen Kollegen Tadej

Golob und Miha Mazzini.

18

»Lichtungen«: Ein Beispiel

gelungener Nachbarschaft

Zwei Kulturhauptstädte Europas – Graz/Österreich

(Kulturhauptstadt 2003) und Maribor/Slowenien

(Kulturhauptstadt 2012) werden in der neuesten

Ausgabe der österreichischen Zeitschrift »Lichtun-

gen« geehrt. In der schönen neuen Nummer

sind Autorinnen und Autoren aus Graz und aus

Maribor zu entdecken und/oder wiederzuentde-

cken. Der Herausgeber Markus Jaroschka stellt

seine Zeitschrift vor, aus der auch kurze Passagen

der slowenischen und der österreichischen Auto-

ren vorgelesen werden, und Renata Zamida vom

slowenischen Verlag Študentska založba berichtet

über die diesjährigen Veranstaltungen in der

Kulturhauptstadt Maribor.

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Samstag, 17.03.2012

12:00 – 13:00 Uhr

Forum OstSüdOst, Halle 4, E 505

Autoren: Filip Florian und

Borivoje Adašević

Moderation: Jörg Plath

Dolmetscher: Jan Cornelius und

Blažena Radas

Veranstalter: Ministerium für Kultur,

Medien und Informationsgesellschaft

der Republik Serbien, The Romanian

Cultural Institute, Traduki

Welche Aussagekraft

haben historische Romane

für die heutige Zeit?

Der rumänische Schriftsteller Filip

Florian und der serbische Schrift-

steller Borivoje Adašević lesen aus

ihren neuesten Werken, die sich

mit wichtigen Epochen in der

Geschichte ihrer Länder befassen.

19

13:00 – 14:00 Uhr

Traduki-Stand,

Halle 4, D 507

Autoren:

Beqe Cufaj, Maruša

Krese und Robert

Alagjozovski

Moderation:

Jörg Plath

Dolmetscher:

Benjamin Langer

Veranstalter:

Slowenische Buch -

agentur JAK, Traduki,

Ministerium für

Kultur der Republik

Mazedonien

und Verlag Goten

»Brüderlichkeit und Liebe«

oder »Was sich alles abspielen kann

im Zeichen vom Rock’n’Roll«

»Nach zehn Jahren der Herrschaft des Turbo-Folk

kommt in ganz Ex-Jugoslawien langsam, aber

sicher der herkömmliche Rock wieder zurück. Neue

Gruppen singen alte Lieder, auch einige alte tun

es. Aber der frühere Glanz ist dahin«, stellte der

kosovarische Autor Beqe Cufaj neulich in der

Neuen Zürcher Zeitung fest. Was hat eigentlich die

Zeiten des »herkömmlichen« jugoslawischen

Rocks ausgemacht, wie sah es in den Turbo-Folk-

Zeiten aus und was bedeuten die Cover-Versionen

des alten Rocks, die heute gespielt werden? Ein

Gespräch über Musik, alte Zeiten und Zukunfts -

perspektiven im Kosovo, in Slowenien und in

Mazedonien.

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Samstag, 17.03.2012

14:00 – 15:00 Uhr

Traduki-Stand,

Halle 4, D 507

Autoren:

Andrej Nikolaidis und

Mile Stojić

Moderation

und Dolmetschen:

Alida Bremer

Veranstalter:

Traduki, Montenegrin

Publishers Society

und Ministerium für

Kultur der Republik

Bosnien und Herzego-

wina

Cherubs Schwert von Mile Stojić und

Die Ankunft von Andrej Nikolaidis

Der bosnische Dichter und Essayist Mile Stojić

gehört zu den wichtigsten Stimmen in Bosnien

und Herzegowina, sein Buch Cherubs Schwert

ist im Leipziger Literaturverlag erschienen. In den

Essays und Gedichten dieses Buchs bilden die

Jahre des Kriegs und des Exils eine tiefe Erfahrung,

die den Autor für immer gekennzeichnet hat.

Ähnlich wie Stojić ist auch der montenegrinische

Schriftsteller Andrej Nikolaidis wegen seiner klaren

politischen Positionen bekannt. Nikolaidis ist zu

einer der interessantesten Persönlichkeiten des

öffentlichen Lebens in ganz Südosteuropa gewor-

den; für seinen Roman Der Sohn wurde er mit

dem Literaturpreis der Europäischen Union 2011

aus gezeichnet. In seinem neuesten Roman

Die Ankunft benutzt er kriminalistische Elemente

und zeigt wieder einmal, dass er zu den wichtigs-

ten, wortgewaltigsten und spannendsten Autoren

der jüngeren Generation im Südosten Europas

geworden ist.

20

Eine Frau aus Tirana

Die albanische Autorin Helena

Kadare liest aus ihrem Roman.

14:00 – 15:00 Uhr

Leipzig liest, Forum International,

Halle 4, Stand C504

Autorin: Helena Kadare

Moderation und

Dolmetschen: Sokol Mici

Veranstalter: Leipziger Buchmesse,

mit freundlicher Unterstützung

des Auswärtigen Amts, Association of

Albanian Publishers

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Samstag, 17.03.2012

15:00 – 16:00 Uhr

Forum International,

Halle 4, C 504

Autoren: Mileta Prodanović und

Zvonko Maković

Moderation: Christine Lötscher

Dolmetscher: Blažena Radas

Veranstalter: Ministerium für

Kultur der Republik Kroatien,

Ministerium für Kultur, Medien

und Informationsgesellschaft

der Republik Serbien, Traduki

»Die wechselseitige Erhellung

der Künste«: Bildende Künste und

Literatur

Der serbische Künstler, Kunsthistoriker

und Prosaautor Mileta Prodanović disku-

tiert mit dem kroatischen Kunsthistori-

ker und Dichter Zvonko Maković über die

Bedeutung der Kunst für die Literatur.

Die beiden Autoren lesen ihre Texte, in

welchen die bildende Kunst und die Lite-

ratur eine Einheit bilden. Ein Vergnügen

für das innere Auge des Lesers und ein

Muss für alle, die gebildete, witzige und

geistreiche Gespräche mögen.

21

»Wie riechen die Bücher?«

Drei junge AutorInnen aus Monte-

negro, Slowenien und Albanien

lesen ihre Gedichte und ihre

Prosatexte und diskutieren über

ihre literarischen Interessen.

15:00 – 16:00 Uhr

Traduki Stand, Halle 4, D 507

Autoren: Pavle Goranović,

Stanka Hrastelj und Lindita Arapi

Moderation: Aylin Rieger

Dolmetscher: Hana Stojić und

Amalija Maček

Veranstalter: Traduki, Montenegrin

Publishers Society, Association of

Albanian Publishers, Slowenische Buch-

agentur JAK

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23:00 – 24:00 Uhr

naTo, Karl-Liebknecht-

Straße 46

Mitwirkende:

Dhurata Shehri,

Lili Sula, Persida

Asllani, Agron Tufa

Dolmetscher:

Sokol Mici

Veranstalter:

Association of

Albanian Publishers

Erotik in der albanischen Literatur

Eine im albanischen Literaturraum, der Diachronie

und Synchronie des albanischen Schriftsystems

angesiedelte Diskussion, um seine Defizite,

Zeichen und Querverweise, künstlerischen Formen,

Codes und diskursiven Fähigkeiten, Bilder, Sub-

texte und Isotopien, Trends, Perspektiven, Experi-

mente usw. auszuloten – und all das zu traditionel-

ler albanischer und Balkan-Musik vom »Quartet

of Albanian Radio Television« (Armando Volaj,

Gëzim Belegu, Jadvina Vani, Elda Dono und Etleva

Maqellari)!

22Samstag, 17.03.2012

Albanische Lyrik heute

Kraftvolle Bilder, erstaunliche Land schaf-

ten, überraschende Wendungen, ver-

spielte Zusammenhänge, emotionale

Höhen und Tiefen und gesellschaftliche

Tiefblicke: Die zeitgenössische albanische

Lyrik begeistert mit einer ausdrucksvol-

len Sprache und mit ihrem Reichtum an

Anspielungen und Vernetzungen.

16:00 – 17:00 Uhr

Traduki-Stand, Halle 4, D 507

Autoren: Ermir Nika, Agron Tufa

und Romeo Çollaku

Moderation: Elvana Zaimi

Dolmetscher: Sokol Mici

Veranstalter: Association of

Albanian Publishers

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20:00 – 24:00 Uhr

UT Connewitz,

Wolfgang-Heinze-Straße 12 a

(Straßenbahnlinien 9, 10 und 11 bis

zur Haltestelle Connewitz, Kreuz)

Autoren: Edo Popović, Robert

Perišić, Vladimir Stojsavljević, Miha

Mazzini, Aleksandar Prokopijev,

Srđan Srdić, Ivana Dimić, Marin

Malăicu-Hondrari, Faruk Šehić,

Pavle Goranović, Galin Nikiforov

Moderation und Dolmetschen:

Alida Bremer und Hana Stojić

Veranstalter: Ministerien für Kultur

der Republiken Kroatien, Serbien,

Mazedonien, Bosnien und Herzego-

wina, Bulgarien, Montenegrin

Publishers Society, The Romanian

Cultural Institute, Verlag Goten,

Slowenische Buchagentur JAK,

Traduki, Bulgarian Book Association

Was wären das Festival »Leipzig liest«

und die Leipziger Buchmesse ohne

ihre Balkan-Nacht? Die Balkan-Nacht

wird langsam zur Tradition! In diesem

Jahr abwechslungsreicher denn je:

Musik, Kurzfilme, Musik, Lesungen,

Lesungen und wieder Musik! Vlado

Kreslin, der legendäre slowenische

Kantautor und Folk-Rock-Musiker

sorgt mit seinen Gedichten, Liedern

und seiner Gitarre für eine unvergess-

liche Stimmung, genauso wie der

mazedonische Percussionist Zoran

Madžirov, der Erfinder eines »Bottle-

phones« und der Begriffe »bottle

man« (für sich selbst) und »bottle

jazz« (für seinen Musikstil). Der

»Flaschenmann«, der mit seinem

Flascheninstrument unglaubliche

Melodien und Rhythmen zaubert,

wird von mazedonischen Musikern

begleitet.

23Samstag, 17.03.2012

ABENDVERANSTALTUNG

AM SAMSTAG

The Balkans Go West, Teil 2:

Balkan-Nacht

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11:00 – 12:00 Uhr

Forum OstSüdOst,

Halle 4, E 505

Autoren:

Maja Haderlap und

Maruša Krese

Moderation:

Matteo Colombi

Veranstalter:

Slowenische Buch -

agentur JAK, LCB,

Traduki

Die Rückkehr des Zweiten Weltkriegs

in die slowenische Literatur

Maja Haderlap hat mit ihrem Roman über das

Schicksal der Kärntner Slowenen im Zweiten Welt-

krieg und danach sowie über Erinnerungen, die in

ihrer Familie weitergegeben wurden, in Klagenfurt

2011 den Ingeborg-Bachmann-Preis gewonnen. Ge-

schrieben hat die Kärntner Slowenin ihr Buch auf

Deutsch, da sie zugleich eine österreichische

Schriftstellerin ist. Auch Maruša Krese bedient sich

sowohl der slowenischen wie auch der deutschen

Sprache und ist eine Grenzgängerin zwischen den

Welten, auch ihr neuester Roman ist autobiogra-

phisch und handelt vom Zweiten Weltkrieg.

24

SONNTAG

18.03.2012

Die europäische Vielfalt an Sprachen, Kultu-

ren und historischen Erfahrungen und ihre

Spiegelungen in der Literatur von Autoren

aus Mazedonien, Rumänien und Serbien

In ihren Prosawerken haben die drei Autoren,

die sich mit einer Lesung aus ihren neuesten

Büchern und einem Gespräch mit der schweize-

rischen Literaturkritikerin Christine Lötscher

dem Leipziger Publikum präsentieren werden,

spannende Geschichten erschaffen: Es werden

Gegebenheiten berichtet aus den Zeiten der

Hexenverfolgung in Kroatien, aus den Zeiten

der Vertreibung der Deutschen aus Serbien

nach dem Zweiten Weltkrieg (über die lange

geschwiegen wurde) und aus den Zeiten der

modernen Wanderungen innerhalb der EU, in

denen ein rumänischer Autor sein Glück als

Arbeiter in Spanien versucht.

12:00 – 13:00 Uhr

Forum OstSüdOst,

Halle 4, E 505

Autoren:

Venko Andonovski,

Marin Mălaicu Hondrari

und Srđan Srdić

Moderation:

Christine Lötscher

Dolmetscher:

Hana Stojić, Jan Cornelius

Veranstalter:

Ministerium für Kultur

der Republik Mazedonien,

Verlag Goten, Ministerium

für Kultur, Medien und

Informationsgesellschaft

der Republik Serbien,

The Romanian Cultural

Institute, Traduki

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Sonntag, 18.03.2012

13:00 – 14:00 Uhr

Traduki-Stand, Halle 4, D 507

Autoren: Marin Mălaicu

Hondrari, Ana Maria Sandu

und Filip Florian

Moderation: Jan Cornelius

Dolmetscher: Jan Cornelius

Veranstalter: Traduki,

The Romanian Cultural

Institute

Rumänische Autoren im Gespräch

mit Jan Cornelius über die kulturelle und

gesellschaftliche Wende

Drei junge und erfolgreiche Autoren aus Ru-

mänien geben in diesem Gespräch mit dem

Übersetzer und Autor Jan Cornelius Aus-

kunft über ihr Land, über die Literaturszene,

über die Stimmung in der Gesellschaft, über

viele Aspekte einer spannenden europäi-

schen Kulturlandschaft, die es noch zu ent-

decken gilt.

25

Kleine und mittlere Geschichten –

Kurzprosa aus Bukarest

Kleine und mittlere Geschichten, im rumänischen

Original Povestiri Mici si Mijlocii, ist ein literari-

sches Debüt. Es erschien 2004 bei Curtae Veche in

Bukarest und beinhaltet Kurzprosa von vier jungen

Bukarester Schriftstellern: Cosmin Manolache,

Calin Torsan, Sorin Stoica, Ciprian Voilcila. In Kleine

und mittlere Geschichten schreiben sie über den

Alltag in Bukarest, ihren Arbeitsalltag, kleine Erleb-

nisse, die sie dokumentiert wissen wollen, kleine

Wunder, die ihnen in der Straßenbahn begegnen

und über das Seltsame, Groteske, Furchtbare,

Liebenswerte und manchmal Erhabene und Erhe-

bende der Welt, in der sie leben. Der Band hatte

in Rumänien einen so einschlägigen Erfolg, dass er

ein zweites Mal in überarbeiteter und erweiterter

Fassung aufgelegt wurde. Auch diese zweite Aus-

gabe – Grundlage der deutschen Übersetzung –

fand noch einmal breites Interesse bei Publikum

und Kritik.

14:00 – 15:00 Uhr

Traduki-Stand,

Halle 4, D 507

Autoren:

Calin Torsan

Moderation und

Dolmetschen:

Eva Wemme

Veranstalter:

Traduki,

Tzuica Verlag

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Sonntag, 18.03.2012

15:00 – 16:00 Uhr

Forum International, Halle 4, C 504

Autor: Uglješa Šajtinac

Moderation und

Dolmetschen: Hana Stojić

Veranstalter: Traduki, Ministerium

für Kultur, Medien und Informations -

gesellschaft der Republik Serbien

Das Banat –

Szenische Lesung und Gespräch

mit dem serbischen

Dramatiker Uglješa Šajtinac

»Was ich sagen wollte, ist, dass

das Banat die Geschichte der

Menschen ist, die auf dem Weg

nach Hause exekutiert wurden …

Was ist mit meiner Generation?

Warum müssen wir uns diese

ewigen Fragen stellen? Warum

wurden einige umgebracht und

andere nicht? Warum habe ich

überlebt?«, schreibt Uglješa

Šajtinac über sein Stück, das von

Deutschen und Serben im Zweiten

Weltkrieg im Banat handelt. In

einer szenischen Lesung mit zwei

Leipziger Schauspielern und im

Gespräch mit Hana Stojić stellt der

junge serbische Theaterautor sein

Werk vor.

26

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20:00 – 22:00 Uhr

Literaturwerkstatt Berlin,

Knaackstraße 97 (Kulturbrauerei)

Autoren: Mileta Prodanović,

Robert Perišić und Edina Szvoren

Moderation: Joachim Scholl

Veranstalter: Collegium Hungaricum

Berlin, Ministerium für Kultur der

Republik Kroatien, Kroatischer

Verlegerverband, Traduki, Botschaft

der Republik Serbien/Kulturabteilung

Kleine Sprachen –

Große Literaturen:

NACHLESE in Berlin

Die Literaturwerkstatt Berlin

organisiert die traditionelle Nach-

lese in der Literaturwerkstatt

Berlin mit Mileta Prodanović aus

Serbien, der einen Ausschnitt

aus dem Roman Ravenna lesen

wird, Robert Perišić aus Kroatien

mit einem Ausschnitt aus dem

Roman Unser Mann vor Ort und

Edina Szvoren aus Ungarn mit

einem Ausschnitt aus dem Roman

Lieber guter Pa.

27

MONTAG

19.03.2012

Impressum

Text: Dr. Alida Bremer,

Programmkoordinatorin

Fotos: Edi Matić

Gestaltung: Martin Zech Design

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Borivoje Adašević

Erzähler und Romanautor, wurde 1974 in Užice/Serbien geboren

und lebt in Požega. Bisher veröffentlichte er die Erzählbände

Ekvilibrista (2000) und Aus dem dritten Königreich (2006) sowie die

Romane Der Mann aus dem Haus am Ufer (2009) und Korfu (2011).

Für das Romanprojekt Korfu erhielt er 2007 ein Stipendium des

Borislav-Pekić-Fonds.

Robert Alagjozovski

Geboren 1973, studierte Allgemeine und Vergleichende Literatur-

wissenschaft an der Universität »Hll. Kyrill und Method« zu Skopje.

Er war als Redakteur in verschiedenen mazedonischen Verlagen

und Zeitschriften tätig. Seit 2010 leitet er seinen eigenen Verlag

namens »Goten« und arbeitet als Redakteur für die Zeitschrift

»Sarajevo Notebooks«. Alagjozovski hat verschiedene literarische

und wissenschaftliche Werke aus dem Englischen ins Mazedoni-

sche übersetzt (u. a. von Thomas de Quincey, Judith Butler,

Gayatri Ch. Spivak und Zygmunt Bauman) sowie seit 2005 über 200

Kritiken, Essays und Aufsätze in unterschiedlichen Zeitschriften

veröffentlicht. Erzählungen und Kritiken enthalten seine in

verschiedenen mazedonischen Verlagen publizierten Bücher

Florilegium (2002), Des Postmodernismus beschuldigt (2003) und

Gro-Plan (2006). 2010 veröffentlichte er unter dem Titel Goten

seinen ersten Roman.

Venko Andonovski

Geboren 1964 in Kumanovo/Mazedonien. Andonovski studierte

kroatische Literatur und vergleichende Literaturwissenschaft in

Skopje und Zagreb und lehrt kroatische und südslawische Literatur

und Narratologie an der Philologischen Fakultät »Blaže Koneski« in

Skopje. Er veröffentlicht Romane, Kurzprosa, Lyrik und dramatische

Texte. Sein Roman Papokot na svetot (Der Nabel der Welt, 2000)

wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem inter -

nationalen Preis »Balkanika«. Venko Andonovski ist Mitglied des

mazedonischen Schriftstellerverbands und des mazedonischen

P.E.N.-Zentrums.

28

DIE AUTORINNEN

UND AUTOREN

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Lindita Arapi

Geboren 1972 in Lushnja/Mittelalbanien. Sie hat Literaturwissen-

schaft studiert und arbeitete nach dem Studium beim albanischen

Fernsehen. Arapi war als Stipendiatin im Heinrich-Böll-Haus in

Düren und bei International Art Link in New York und nahm außer-

dem am »International Writing Program« der University of Iowa

teil. Sie promovierte an der Universität in Wien. Heute lebt sie in

Bonn und arbeitet als Redakteurin und Moderatorin im albani-

schen Programm der Deutschen Welle. Sie schreibt Lyrik und Prosa

und wurde in Albanien zur »Schriftstellerin des Jahres« ernannt.

Die Jury der »Kult-Akademy« zeichnete Arapi für ihren 2011 in

Albanien erschienenen Roman Schlüsselmädchen aus. Die Autorin

gehört zum Kreis der albanischen literarischen Avantgarde, die sich

in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts heraus -

gebildet hat. Einer ihrer Gedichtbände wurde ins Italienische über-

setzt.

Merita Arslani

Geboren 1974 in Zadar/Kroatien. Sie studierte französische und

englische Sprache und Literatur und arbeitet seit 1997 als Jour -

nalistin. Einige Jahre hat sie für das Fernsehen gearbeitet, aber in

den letzten 12 Jahren arbeitet sie für Printmedien, vor allem für

die größte kroatische Tageszeitung »Jutarnji list«. Im Jahr 2011 er-

schien ihr erster Roman Anđeli će samo zaspati (Die Engel werden

nur einschlafen), für den sie mit dem Preis Kiklop für den besten

Erstlingsroman ausgezeichnet wurde.

Persida Aslani

Geboren 1973 in Tirana/Albanien. Sie arbeitet als Professorin an

der Abteilung für Literatur an der historischen und philologischen

Faktultät der Universität Tirana. Ihre Lehr- und Forschungstätigkeit

bezieht sich vor allem auf die Geschichte und Phänomene der

modernen albanischen Literatur, auf komparative Poetik und auf

die Interaktion zwischen Literatur, Philosophie und Ästhetik in der

Literatur und den kulturellen Phänomenen des 20. Jahrhunderts.

Sie beteiligt sich am literarischen Kommunikationsprozess zwi-

schen Albanien, Kosovo und Mazedonien. Insbesondere hat sie

sich mit Roland Barthes beschäftigt, der auch Thema ihrer Doktor-

arbeit an der Universität Denis Diderot in Paris war; das Thema

ihrer Arbeit lautet: Roland Barthes, l’écriture de la théorie. Neben

verschiedenen anderen Übersetzungen sei die der Mythologies

von Barthes erwähnt.

29Die Autorinnen und Autoren

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Ivana Bodrožić

Geboren 1982 in Vukovar/Kroatien. Sie studierte Kroatistik und

Philosophie in Zagreb. Lyrik veröffentlichte sie in den Literaturzeit-

schriften »Quorum« und »Vijenac« sowie in der Rundfunksendung

»Poesie laut gesprochen«. Ihr erster Gedichtband Der erste Schritt

in die Finsternis wurde von der Kritik sofort als eine neue, lyrische

Stimme erkannt, und die Autorin erhielt den bedeutendsten kroati-

schen Preis für junge DichterInnen »Goran«. Eine stille, einsame,

intime Stimme, die bar jeder patriotischen Rhetorik von der Zerstö-

rung der Stadt Vukovar im letzten Krieg »berichtet«. Der Roman

Hotel Zagorje, in dem sie ihr Aufwachsen in einem Flüchtlingsheim

und die Suche nach dem im Krieg verschwundenen Vater bearbei-

tet, ist 2010 erschienen (dt. unter dem Titel Hotel Nirgendwo im

Zsolnay Verlag 2012). Auf Deutsch ist sie auch in der Anthologie der

kroatischen Poesie Konzert für das Eis (Verlag Wunderhorn 2010)

vertreten.

Romeo Çollaku

Geboren 1973 in der albanischen Hafenstadt Saranda. Er studierte

in Gjirokastra albanische Sprache und Literatur, ehe er sich als

Wirtschaftsemigrant in der griechischen Hauptstadt Athen nieder-

ließ. Er schreibt Poesie, Prosa und übersetzt aus dem Griechischen

und Französischen. Die Kritik lobte seine sprachliche Virtuosität in

den drei Lyrikbänden Zemër virgjine (Das Herz der Jungfrau, Tirana

1993); Gjithë diell e natë (Alles ist Sonne und Nacht, Tirana 2003);

und Kumbaraja e kohës (Das Sparschwein der Zeit, Tirana 2004).

Auch sein Roman Varrezat e vendlindjes (Friedhof in der Heimat-

stadt, Tirana 2002) wurde sehr gut aufgenommen. Er übersetzte die

Dichter Yannis Ritsos, Jorgos Seferis, Paul Verlaine und Stephane

Mallarmé; seine Texte wurden ins Englische, Bulgarische, Französi-

sche, Deutsche und Griechische übersetzt.

Jan Cornelius

Geboren im rumänischen Banat. Er lebt seit 1977 in Düsseldorf.

Cornelius studierte Französisch, Englisch und Spanisch in

Temeswar und Düsseldorf und arbeitete auch als Lehrer. Er ist

freiberuf licher Autor und Literaturübersetzer. Jan Cornelius hat

humoristische Bücher für Erwachsene und zahlreiche Kinder -

bücher veröffentlicht und ist für verschiedene Rundfunkanstalten

tätig. Homepage: www.jancornelius.de

30Die Autorinnen und Autoren

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Beqë Cufaj

Geboren 1970 in Deçan, Kosovo, studierte Sprach- und Literatur -

wissenschaft in Prishtina und lebt als Schriftsteller in Stuttgart.

Er schreibt Kolumnen und Essays für verschiedene Zeitungen auf

dem Balkan sowie in Deutschland (unter anderem FAZ, Neue Zür-

cher Zeitung). Auf Deutsch erschienen: Kosova - Rückkehr in ein

verwüstetes Land, 2000 und Der Glanz der Fremde, 2005, sowie

das Theatertück Last Exit Degerloch. Bis jetzt hat er zahl reiche Bü-

cher auf Albanisch veröffentlicht, und er wurde in verschiedene

Sprachen übersetzt. Im Sommer dieses Jahres erscheint sein

neuster Roman projekt@party im Secession Verlag auf Deutsch.

Ivan Čolović

Geboren 1938 in Belgrad/Serbien. Er studierte Literaturwissen-

schaft und Romanistik und habilitierte 1983 in Ethnologie. Čolović

ist bekannt als Menschenrechtler und als Erforscher von politi-

schen Mythen, die er aus der Position des Anthropologen und Kul-

turwissenschaftlers analysiert. 1988 gründete er die Bücherreihe

»Biblioteka XX vek«, in der bisher zahlreiche internationale Titel

aus Anthropologie, Ethnologie, Soziologie und ähnlichen Gebieten

erschienen sind. Er wurde im Jahr 2000 mit dem Herder-Preis

und 2006 mit dem Konstantin-Obradović-Preis ausgezeichnet und

ist Ritter der französischen Ehrenlegion. Seine Bücher wurden ins

Deutsche, Englische, Französische, Italienische, Polnische und

Griechische übersetzt. Auf Deutsch sind im Osnabrücker fibre Ver-

lag Bordell der Krieger (1994) und Kulturterror auf dem Balkan (2011)

erschienen.

Primož Čučnik

Geboren 1971 in Ljubljana/Slowenien. Er ist Dichter, Essayist und

Übersetzer. Sein Buch Dve zimi (Zwei Winter, 1999) erhielt den Preis

für das beste Debüt. Es folgten die Sammlungen Ritem v rokah

(Rhythmus in den Händen, 2002), Oda na manhatnski aveniji (Ode

auf der Avenue von Manhattan, 2003, Koautor von Podlogar und

Kariž); Akordi (Akkorde, 2004), Nova okna (Neue Fenster, 2005),

Sekira v medu (Axt im Honig, ausgewählte Gedichte, 2006). Delo

in dom (Arbeit und Heim, 2007) erhielt den Preis der Prešeren-

Stiftung. 2011 erhielt er für Kot dar (Wie ein Geschenk, 2010) den

Jenko-Preis für den besten Gedichtband. 2008 erschien in der

Reihe Novi pristopi sein Buch Spati na krilu (Auf dem Flügel schla-

fen) mit Essays, Kritiken und Fragmenten. Aus dem Polnischen

und Englischen hat er zahlreiche Dichter übersetzt, in Buchform

sind (Mit)Übersetzungen von C. Miłosz, Miron Białoszewski,

31Die Autorinnen und Autoren

Foto: Juergen Sieckmeyer

Foto: Miha Fras

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Piotr Sommer, Marcin Świetlicki, Adam Wiedemann, Eugenyusz

Tkaczyszyn Dycki sowie John Ashbery, Frank O’Hara und Elizabeth

Bishop erschienen. Er ist Redakteur der Zeitschrift »Literatura«

und Gründer des Verlags »Šerpa«. Čučnik hat an dem Album Košček

hrupa in ščepec soli (Ein Stückchen Lärm und eine Prise Salz) mit ge-

wirkt und ist Mitglied der Gruppe »CPG Impro«. In Polen sind zwei

Bücher von ihm erschienen: Zapach herbaty (2002) und Praca i

dom (2009).

Saša Ćirić

Geboren 1975 in Pirot/Serbien. Studium der serbischen Literatur

und Sprache und der Literaturtheorie in Belgrad. Er arbeitet als

Literaturkritiker mit dem Schwerpunkt serbische und südosteuro-

päische zeitgenössische Literaturen bei »Radio Beograd 2«. Ćirić

schreibt Kritiken für verschiedene Internet-Portale, Zeitungen und

Zeitschriften. Bisher hat er zwei Bände mit Essays und Kritiken

veröffentlicht: Užici hermeneutike (2009) und Ujed istorije (2009).

Er ist einer der vier Herausgeber von »Beton« (erscheint alle zwei

Wochen als Beilage zur Zeitung »Danas« und im Internet) und Mit-

herausgeber der Bände mit kritischen Texten zu kulturpolitischen

Themen Srbija kao sprava (2007) und Antimemorandum-dum

(2009).

Ivana Dimić

Geboren 1957 in Belgrad, wo sie ihr Studium der Theaterwissen-

schaften 1982 abschloss. Anschließend folgte 1984/85 ein Postdi-

plomstudium am Europäischen Universitätszentrum Nancy.

Sie war an mehreren staatlichen Theatern in Belgrad als Dramatur-

gin beschäftigt. Außerdem war sie 2007 und 2008 Assistentin des

damaligen Kulturministers. Sie hat fünf Bände mit Kurzgeschich-

ten und zahlreiche Dramen veröffentlicht, schreibt Drehbücher für

Fernsehserien und übersetzt aus dem Englischen und Französi-

schen.

Lidija Dimkovska

Geboren 1971 in Skopje/Mazedonien. Ihre Kindheit verbrachte sie

bei ihren Großeltern im Dörfchen Slegovo, kehrte aber später in

ihre Geburtsstadt zurück und studierte dort Vergleichende Litera-

turwissenschaft. Nach ihrem Studium zog die Autorin nach Rumä-

nien, wo sie an der Bukarester Universität mazedonische Sprache

und Literatur lehrte und gleichzeitig in rumänischer Literatur

promovierte. Mittlerweile wohnt Dimkovska, die derzeit als wich-

tigste Vertreterin der jungen mazedonischen Literatur gilt, in

Slowenien, wo sie als Schriftstellerin, Übersetzerin, Essayistin und

32Die Autorinnen und Autoren

Foto: Gerhard Gross

Page 33: Autorinnen und Autoren aus Südosteuropa lesen in Leipziggerman.traduki.eu/leseprobe/programm/flyer_leipzig2012.pdf · tung Beton, die eigens für diesen gemeinsamen Auftritt auf

Dozentin für internationale Literatur tätig ist. Ihr Gedichtband

Rožbi od istok (Die Sprösslinge des Ostens) gewann den mazedoni-

schen Preis für das beste Debüt des Jahres. In kurzen Abständen

veröffentlichte sie weitere Lyrikbände, neben Gedichten schrieb

Dimkovska außerdem den Roman Skriena kamera (Versteckte

Kamera, 2004), der ebenso wie ihre Lyrik in mehrere Sprachen

übersetzt wurde. Dimkovska erhielt mehrere Preise für ihr Werk.

Unter anderem erhielt sie 2005 für Skriena kamera den Preis für

die beste Prosaveröffentlichung des Jahres vom mazedonischen

Schriftstellerverband. Für die rumänische Ausgabe von Meta-

spanzurare de meta-tei (Meta-Erhängung an einer Meta-Linde,

2001) erhielt sie 2002 den Literaturpreis »Poesis« und 2009 den

»Hubert-Burda-Preis für junge osteuropäische Lyrik«. Außerdem

erhielt die Autorin verschiedene Auszeichnungen für ihre literari-

schen Übersetzungen. In der Reihe »tradukita poezio« des Verlags

Edition Korrespondenzen ist der Gedichtband Anständiges

Mädchen erschienen.

Filip Florian

Geboren 1968 in Bukarest/Rumänien. Er studierte Geophysik in

Bukarest und arbeitete als Journalist und freier Autor. Seine

Romane sind in Rumänien Bestseller und sind in mehreren Aufla-

gen erschienen, der Roman Degete mici (Kleine Finger, 2005) wurde

ins Ungarische, Deutsche (Suhrkamp Verlag, 2008), Polnische,

Amerikanische, Slowenische, Slowakische, Italienische, Spanische

und Bulgarische übersetzt, auch seine weiteren Romane wurden in

mehrere Sprachen übertragen. Er bekam zahlreiche Stipendien und

Auszeichnungen und war Gast vieler internationaler literarischer

Festivals und Veranstaltungen.

Blerina Rogova Gaxha

Geboren 1982 in Gjakova/Kosovo. Sie ist Dichterin und Literatur-

wissenschaftlerin. Ihr Masterstudium an der Fakultät für Literatur-

wissenschaft der Universität Prishtina schloss sie mit einer Ab-

schlussarbeit über Prosaformen im Werk von Ismail Kadare ab.

Gegenwärtig ist sie BBC-Korrespondentin und Kolumnistin der

Zeitung »Zëri«. Neben zahlreichen Veröffentlichungen in kosovari-

schen Periodika erschien 2009 der Gedichtband Gorgonë. In deut-

scher Sprache sind ihre Gedichte in der Zeitschrift »Lichtungen«

(Heft 126, 2011) und ein Essay in der Zeitschrift »Wespennest«

(Heft 159, 2010) erschienen.

33Die Autorinnen und Autoren

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Goran Ferčec

Geboren 1978 in Koprivnica/Kroatien. Er studierte polnische Sprache

und Literatur, Kunstgeschichte und Theater in Zagreb. Er schreibt

Theaterstücke und Prosa, seine Texte wurden ins Deutsche, Englische

und Slowenische übersetzt. Ferčec hat an vielen wichtigen Theater-

projekten in Kroatien und im Ausland mitgearbeitet. 2010 lebte er

mit einem »Milo-Dor-Writer-in-Residence-Stipendium« in Wien.

Seinen ersten Roman Ovdje neće biti čuda (Hier wird es keine Wunder

geben) hat er in der Zeit zwischen 2006 und 2011 in Zagreb,

Belgrad, Koprivnica und Wien geschrieben.

Vasil Georgiev

Geboren 1975 in Sofia/Bulgarien. Jurist und Schriftsteller. Erste

Kurzgeschichten veröffentlichte er 2003. Seine Kurzgeschichte Der

schwarze Mann gewann den ersten Preis beim »Yordan- Yovkov-Wett-

bewerb«, sein erstes Buch Buddhistenstrand wurde mit dem bulgari-

schen Debüt-Preis ausgezeichnet. Das zweite Buch Der Typ von

der Straße wurde für mehrere Preise nominiert und sein drittes Buch

Degrad gewann den »Helikon-Preis« für zeitgenössische bulgarische

Prosa.

Tadej Golob

Geboren 1967 in Maribor, studierte Journalismus in Ljubljana. Nach-

dem er das Studium abgebrochen hatte, war er in der Sportredaktion

des nationalen Fernsehens tätig. Er war Redakteur bei den Sport -

zeitschriften »Grand Prix« und »Grif« sowie bei der slowenischen

Ausgabe der Zeitschrift »GEO«. Seit 2001 macht er Interviews und

schreibt Kolumnen für den »Playboy«. Golob stand zweimal auf dem

Gipfel eines Achttausenders, 1998 auf dem Dhaulagiri und 2000

auf dem Mt. Everest. Golob beschrieb die zweite Expedition, bei der

Davo Karničar als Erster den Mt. Everest mit Skiern hinabfuhr, in

seinem Bestseller Z Everesta (2001). Ein weiterer Bestseller war Golobs

Biographie von Peter Vilfan, einem der bekanntesten slowenischen

Basketballspieler (Avtobiografija, 2004). 2005 wurde eine Auswahl

seiner satirischen Kolumnen aus dem »Playboy« herausgegeben

(Moške svinje), 2008 eine weitere Biographie von Zoran Predin. Im

Jahr 2009 erschien sein erster Roman Svinjske nogice, der im Juni

2010 mit dem Kresnik-Preis für den besten slowenischen Roman des

Jahres ausgezeichnet wurde. 2011 erschien sein Jugendroman Zlati

zob.

34Die Autorinnen und Autoren

Foto: Bor Dobrin

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Pavle Goranović

Geboren 1973 in Nikšić/Montenegro. Goranović hat ein Philoso-

phiestudium abgeschlossen und schreibt Lyrik, Prosa und Litera-

turkritik. Er hat folgende Gedichtbände veröffentlicht: Die Orna-

mentik der Nacht, Das Lesen der Stille, Das Buch des Anscheins,

Zinnober und Wie riechen die Bücher, dann die literaturhistorische

Studie Tin Ujević und Montenegro. Pavle Goranović ist Redakteur

bei der Zeitschrift für Literatur, Kultur und gesellschaftliche

Angelegenheiten »Ars«. Der montenegrinische Dichter ist einer der

preisgekröntesten Dichter der mittleren Generation. Seine Poesie

bringt eine Mischung aus Heideggers Ideen und der typischen

Lebensatmosphäre im kleinen, von der Transition gebeutelten

Land in Südosteuropa zusammen.

Maja Haderlap

Geboren 1961 in Bad Eisenkappel in Kärnten. Nach dem Studium

der Theaterwissenschaften und der deutschen Philologie an der

Universität Wien arbeitete sie als Dramaturgie- und Produktions -

assistentin in Triest und in Ljubljana. Von 1989 bis 1992 war sie

Redakteurin und Herausgeberin der Kärntner slowenischen Litera-

turzeitschrift »mladje«; seit 1989 übernimmt sie Lehraufträge am

Institut für Kultur-, Literatur- und Musikwissenschaft der Alpen-

Adria Universität Klagenfurt. 1992 bis 2007 war sie Chefdramatur-

gin am Stadttheater Klagenfurt. Sie lebt als Autorin in Klagenfurt.

Maja Haderlap schreibt Lyrik, Prosa, Essays und übersetzt aus

dem Slowenischen ins Deutsche; 1983 erschien ihr erster Lyrikband

Žalik pesmi, 1987 der Band Bajalice, für den sie 1989 den Preis der

France-Prešeren-Stiftung (»Nagrada Prešernovega sklada«) erhielt.

1998 erschien der Lyrikband Gedichte Pesmi Poems. 2004 erhielt

Haderlap den »Hubert-Burda Preis für Lyrik« (Förderpreis zum

»Hermann-Lenz-Preis«), 2006/2007 das Österreichische Staatssti-

pendium für Literatur, 2008/2009 ein Projektstipendium für Lite-

ratur, 2009/2010 das Staatsstipendium für Literatur und 2011 den

Ingeborg-Bachmann-Preis für den Roman Engel des Vergessens.

Marin Mălaicu-Hondrari

Geboren 1971 in Rumänien. Er hat folgende Bücher veröffentlicht:

Zborul femeii pe deasupra bărbatului (Der Flug der Frauen über die

Männer, Lyrik, Eikon-Verlag, 2004), wofür er den Preis des Schrift-

stellerverbands in Cluj verliehen bekam; Cartea tuturor intenţiilor

(Das Buch aller Absichten, Roman, Vinea-Verlag, 2006, mit einer

zweiten Auflage im Cartea-Românească-Verlag, 2008); Apropierea

(Die Nähe, Roman, Cartea-Românească-Verlag, 2010). Basierend auf

35Die Autorinnen und Autoren

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diesem Roman und mit einem Drehbuch des Autors wird der

Regisseur Tudor Giurgiu einen Film drehen. La două zile distanţă

(Zwei Tage Distanz, Lyrik, Charmides-Verlag 2011) erhielt den

»Poesis International Award« und den »Transilvania Magazine

Award«. Mălaicu-Hondrari übersetzt Bücher von Mario Vargas

Llosa aus dem Spanischen.

Stanka Hrastelj

Geboren 1975, wohnt in Krško. Das Gymnasium besuchte sie in

Brežice, dann studierte sie Theologie in Ljubljana. Ihre Gedichte

wurden in zahlreichen Zeitschriften, Sammelwerken und Antho -

logien veröffentlicht. Sie ist auch ein regulärer Gast auf Literatur -

festivals in Slowenien und im Ausland. 2005 erschien eine Gedicht-

sammlung Nizki toni, die auf der Buchmesse in Ljubljana den

Preis für das beste literarische Erstlingswerk bekam. Ihre zweite

Gedichtsammlung Gospod, nekaj imamo za vas erschien 2009. Das

Werk wurde für den wichtigsten slowenischen Poesiepreis nomi-

niert, den Jenko-Preis. Außerdem übersetzt Hrastelj Poesie aus dem

Kroatischen und Serbischen, schreibt Begleittexte und moderiert

Literaturabende und Rundtischdiskussionen. Sie war Redakteurin

beim GOGA Verlag und der Literaturzeitschrift »Poetikon« und

eine Mitarbeiterin im Kulturverein »KUD Pranger«, wo sie das

»Festival Pranger« für Dichter, Poesieübersetzer und Kritiker ins

Leben rief.

Drago Jančar

Geboren 1948 in Maribor/Slowenien; Schriftsteller, Dramatiker,

Essayist und Publizist, ordentliches Mitglied der Slowenischen

Akademie der Wissenschaften und Künste (SAZU), im In- und Aus-

land ein engagierter gesellschaftskritischer Denker. Er ist einer der

produktivsten und der meistübersetzte slowenische Autor. Neben

Novellen, Dramen, Essays sowie Drehbüchern für Film und

Fernsehen ist er Verfasser einiger Romane wie Der Galeot (2004),

Luzifers Lächeln (1996), Rauschen im Kopf (1999), Katharina, der

Pfau und der Jesuit (2007). Er ist Gewinner zahlreicher slowenischer

Preise (u.a. erhielt er mehrmals den Grum-Preis, den Preis des

Prešeren-Fonds 1979, den Prešeren-Preis 1993 sowie zwei Mal den

Kresnik-Preis) und dreier internationaler Auszeichnungen (Euro-

päischer Preis für Kurzprosa 1994, Herder-Preis 2003, Jean-Améry-

Preis 2007). Ins Deutsche wurden zahlreiche Titel übersetzt:

Katharina, der Pfau und der Jesuit; Der Wandler der Welt: Der

Mythos von Dädalus; Luzias Augen; Der Galeot; Rauschen im Kopf;

Brioni. Und andere Essays; Die Erscheinung von Rovenska; Hallstatt;

36Die Autorinnen und Autoren

Foto: Bostajn Pucelj

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Sonntag in Mitterau; Luzifers Lächeln; Avestina. Eine Legende;

Kurzer Bericht über eine lange belagerte Stadt; Gerechtigkeit für

Sarajevo; Der Sprung von der Liburnia; Im Disput.

Franjo Janeš

Geboren 1982 in Zagreb/Kroatien. Studium der englischen und

deutschen Sprache und Literatur an der Philosophischen Fakultät

der Universität Zagreb. Promotion in Linguistik an der Universität

Zagreb mit einer Dissertation zum Thema »Vergleich der lexikali-

schen und pragmatischen Besonderheiten der kroatischen und

deutschen Jugendsprache«. Er arbeitet als Projektassistent an der

Abteilung für Germanistik der Philosophischen Fakultät der Uni-

versität Zagreb. Für seinen Roman Noć mrtvih živaca (Die Nacht der

toten Nerven) wurde er mit dem Kiklop-Preis ausgezeichnet; sein

zweiter Roman Formula za kaos (Die Formel für das Chaos) wurde

von der Kritik begeistert aufgenommen.

Helena Kadare

Geboren 1943 in Fier in Zentralalbanien, auch bekannt als Elena

Kadare oder Elena Gushi-Kadare. Nach dem Literaturstudium an

der Universität Tirana arbeitete sie im Journalismus und im Ver-

lagswesen. Helena Kadare ist nicht nur in Albanien, sondern auch

im Ausland eine angesehene Schriftstellerin, sie wurde in zahlrei-

che Sprachen übersetzt. Sie ist Autorin zahlreicher Kurzgeschichten

und des ersten Romans, der in Albanien von einer Frau veröffent-

licht wurde: Një lindje e vështirë (Eine schwere Geburt, Tirana, 1970).

Helena Kadare ist mit dem Autor Ismail Kadare verheiratet und

zog 1990 mit ihm nach Paris, wo ihr Roman Një grua nga Tirana

(Eine Frau aus Tirana, Tirana, 1994) in französischer Übersetzung

erschien. Le temps qui manque, ihr neuester Roman, zunächst

vom Pariser Verlag Fayard veröffentlicht, erschien im Oktober 2011

auch als Kohë e pamjaftueshme (Die Zeit, die fehlt) auf Albanisch

im Verlag Onufri, Tirana. Dieses Buch von 680 Seiten wurde von

den albanischen Medien und der albanischen Öffentlichkeit sehr

positiv aufgenommen, ebenso von der französischen Presse.

Helena Kadare wurde auf der 14. Buchmesse »Tirana 2011« der Preis

»Autor des Jahres 2011« verliehen.

37Die Autorinnen und Autoren

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Mirko Kovač

Geboren 1938 in Petrovići im heutigen Montenegro. Er hat Drama-

turgie an der Akademie für Theater, Film und Fernsehen in Belgrad

studiert. Heute lebt er in Rovinj in Istrien als freier Schriftsteller.

Mirko Kovač gilt als der bedeutendste Schriftsteller des ehemaligen

Jugoslawien. Seine Bücher wurden in über zehn Sprachen über-

setzt. Er ist Autor zahlreicher Romane, Essays und Erzählungen

sowie Drehbücher. Seine Werke sind Romane: Gubilište, Moja sestra

Elida, Malvina, Ruganje s dušom, Vrata od utrobe (wofür er 1978

den »NIN-Preis« verliehen bekam), Uvod u drugi život, Kristalne

rešetke, Grad u zrcalu; Kurzgeschichtensammlungen: Rane Luke

Meštrovića i Nebeski zaručnici; Essaybände: Evropska trulež i drugi

eseji, Na odru, Cvjetanje mase, Elita gora od rulje; Drehbücher:

Okupacija u 26 slika etc. Zusammen mit dem serbischen Schriftstel-

ler Filip David veröffentlichte er Knjiga pisama. Ihm wurden

verliehen: der serbische Andic-Preis (1987), der Tucholsky-Preis des

schwedischen PEN-Clubs (1993), der deutsche Herder-Preis (1995),

der montenegrinische Njegoš-Preis (2009) und Trinaestojulska-

Preis (2004), der slowenische Vilenica-Preis (2003), der kroatische

Vladimir-Nazor-Preis (2008) etc. Er lebte in Belgrad, zog aber ins

kroatische Rovinj, die Heimatstadt seiner Frau, als Milošević an

die Regierung gekommen war. Sein Roman Die Stadt im Spiegel ist

2011 in der Übersetzung von Marica Bodrožić im DuMont Verlag

erschienen.

Maruša Krese

Geboren 1947 in Ljubljana/Slowenien. An ihr Studium der Litera-

turwissenschaft und Kunstgeschichte in Ljubljana schlossen sich

1971 – 1974 Studienaufenthalte in den USA (Iowa City, International

Writing Program, sowie Cambridge Mass, Psychodrama und Ge-

stalt-Therapie) und den Niederlanden (Utrecht, Institut für Unitive

Psychologie) an. 1974–1989 arbeitete sie als Gruppentherapeutin

in Tübingen, Ljubljana, London und Utrecht. Seit 1990 lebt sie als

freie Journalistin und Schriftstellerin in Berlin (u.a. für Die Zeit,

Berliner Zeitung, TAZ, Lettre International, Manuskripte). Sie orga-

nisierte mehrere Initiativen für die Unterstützung unabhängiger

Medien und der Friedensbewegung in Ex-Jugoslawien, womit zahl-

reiche Reisen in dieses Gebiet und durch Europa verbunden waren.

1996 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik

Deutschland als Würdigung ihres humanitären und kulturellen

Engagements während des Krieges in Bosnien und Herzegowina

verliehen. Im Rahmen des europäischen Projektes von Bettina

Flitner und Alice Schwarzer wurde sie 2007 als eine der 100

38Die Autorinnen und Autoren

Foto: Jakob Goldstein

Foto: Borut Kranjc

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einflussreichen Europäerinnen genannt. Sie erhielt zahlreiche

Preise und Stipendien. Krese veröffentlichte u.a. Gedichte: Heute

(Klagenfurt, 1989); Bahnhöfe (Klagenfurt, 1992); Gestern, Heute,

Morgen (Frankfurt am Main, 1992); Das Wort (Beseda, Klagenfurt,

1994); Selbst das Testament ist verlorengegangen (Wien, 2001);

Yorkshire Tasche (Klagenfurt, 2003); Heute nicht (Klagenfurt, 2009);

Auf einmal war überall Nacht (Graz, 2011); Essays: Frauen über

Nationalismus und Krieg (Frankfurt am Main, 1993); Prosa: Alle

meine Kriege (Graz, 2006); Alle meine Weihnachten (Klagenfurt,

2006); sowie Hörspiele: Von der Bora verweht (1998) und Der Wind

geht gen Mittag und kommt herum zur Mitternacht (1993).

Vlado Kreslin

Geboren 1953 im slowenischen Ort Beltinci (Region Prekmurje).

1970 begann seine Karriere als Schlagzeuger in seiner ersten Band

»Apollo«. 1973 spielte er für die Band »Špirit group« aus Murska

Sobota und von 1975 bis 1978 für »Horizont« aus Ljubljana. 1983 trat

er in die Gruppe »Martin Krpan« ein, die sich nach dem Konzert

mit Bob Dylan 1991 trennte. Heute ist Kreslin Sänger und Gitarrist

der Gruppe »Beltinška banda« und gilt als ein Erneuerer der Ethno-

Musik in Slowenien. Er ist Autor zahlreicher Liedtexte und Ge-

dichte. Veröffentlichte Bücher: Namesto koga roža cveti/Sonček

je in ti si skuštrana (gemeinsam mit Zoran Predin, 1991, übersetzt

ins Bosnische 2010); Besedila pesmi (Liedertexte. Übersetzung

und kleiner Sprachführer/Texti musicali. Traduzione e guida

allo studio/Lyrics.Translation and learner’s guide, 1999), Pesmarica

(1999); Vriskanje in jok (2003); Venci – Geschichte der Beltinška

Banda (2006); Pojezije (2009). Musikalben: Od višine se zvrti

(Martin Krpan, 1986); Bogovi in ovce (Martin Krpan, 1990); Namesto

koga roža cveti (1991); Spominčice (Vlado Kreslin und Beltinška

banda, 1992); Najlepša leta našega življenja (Vlado Kreslin und

Beltinška banda, 1993); Nekega jutra, ko se zdani (Vlado Kreslin und

Mali bogovi, 1994); Pikapolonica (Vlado Kreslin, Mali bogovi und

Beltinška banda, 1996); Muzika (1998); Ptič (2000); Kreslinčice

(2002); Generacija (2003); Koncert (2005); Cesta (2007), Drevored

(2010). Seine jährlichen Konzerte in der Cankar-Halle in Ljubljana

sind traditionelle Veranstaltungen. In den späten 1990er und

frühen 2000er Jahren ging er mit den Rocksängern Pero Lovšin

und Zoran Predin auf mehrere Tourneen.

39Die Autorinnen und Autoren

Foto: Nejc Hoetzl

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Mojca Kumerdej

Geboren 1964 in Ljubljana, wo sie später Philosophie und Kultur -

soziologie studierte. Als ständige Mitarbeiterin der größten

slowenischen Tageszeitung »Delo« ist sie in der slowenischen

Öffentlichkeit mit konzisen Beiträgen zu modernem Tanz, Perfor-

mance, Genderthemen und Film sowie mit Interviews, Rezensio-

nen und Übersetzungen präsent. Als Autorin setzte sie sich in

ihrem Erstlingswerk, dem Roman Krst nad Triglavom (Taufe über

Triglav, 2001), mit der slowenischen literarischen Tradition aus -

einander. Ihre zwei Kurzgeschichtensammlungen Fragma (2003)

und Temna snov (Dunkle Materie, 2011) stellen dagegen eine

äußerst originelle Welt dar, basierend auf der modernen Gesell-

schaft und ihren Problemen. Ihre Geschichten wurden in mehrere

Sprachen übersetzt und in zahlreiche slowenische und ausländi-

sche Anthologien aufgenommen, unter anderem in die sloweni-

sche Anthologie O čem govorimo (Worüber wir sprechen, 2004)

sowie in die Kurzgeschichtenanthologie Zu zweit nirgendwo –

Neue Erzählungen aus Slowenien (Suhrkamp Verlag, 2006).

Zoran Madžirov

Geboren 1968 als Sohn eines Jazz-Percussionisten und einer

Theaterschauspielerin. Der renommierte Vibraphon- und »Bottle-

phone«-Virtuose erfuhr bereits in frühen Jahren eine klassische

Ausbildung am Klavier und lernte von seinem Vater zwei Arten,

Schlagzeug zu spielen: die mazedonische Tradition und Jazz. Er

wuchs auf mit der Musik von Charlie Parker, Louis Armstrong und

Miles Davis, spielte in der Schule Bach und Mozart auf dem Klavier

und hatte nachts Gigs mit Pop, Rock und Balkanmusik auf dem

Schlagzeug. Ende der 90er ging Madzirov in New York City mit Im-

provisation, Jazz, elektronischer und kreativer Musik in eine mo-

dernere Richtung. Heute ist er einer der wirklichen Einzelgänger

der mazedonischen Musik. Er ist ein großartiger und innovativer

Musiker, der eine große Bandbreite an Einflüssen aus verschiede-

nen Stilen und Sounds zu etwas ganz Eigenem destilliert hat.

»Roots on a Roof – Balkano Nuevo«, herausgebracht von SJF Re-

cords, ist sein bisher markantestes und persönlichstes Album.

40Die Autorinnen und Autoren

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Zvonko Maković

Geboren 1947. Er studierte Kunstgeschichte und Komparatistik an

der Philosophischen Fakultät der Universität Zagreb, wo er heute

Professor für moderne Kunst und visuelle Kommunikationen ist.

Er hat zahlreiche Gedichtbände, kunsthistorische Monographien

und Essaybände veröffentlicht. 2001 wurde ihm der wichtigste

kroatische Preis für das dichterische Gesamtwerk verliehen, »Gora-

nov vijenac«. Im Jahr 2000 wurde er mit dem Preis der Kroatischen

Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbands ausgezeichnet.

Er war Kurator zahlreicher Ausstellungen zeitgenössischer Kunst

und im Jahr 2001 Kurator für Kroatien bei der 49. Biennale in

Venedig. Er ist zuständig für die Auswahl der kroatischen Lyrik bei

lyrikline.org in Berlin. Auf Deutsch sind seine Gedichte in der Zeit-

schrift Die Horen, in der Anthologie Konzert für das Eis und im

Gedichtband lügen. warum nicht? (Verlag Wunderhorn 2011) er-

schienen.

Tomislav Markovic

Geboren 1976. Mitbegründer und Redaktionsmitglied von BETON

(www.elektrobeton.net), der Literaturkritikbeilage der unabhängi-

gen serbischen Tageszeitung Danas, die aus der alternativen Kultur-

szene Belgrads nicht mehr wegzudenken ist. Gemeinsam mit der

Redaktion von Beton hat er die Sammelbände Srbija kao sprava

(Serbien als Mechanismus, 2008), Antimemorandum-dum (2009),

drei Ausgaben von Beton in deutscher Sprache mit Unterstützung

von Traduki (zur Leipziger Buchmesse 2010, 2011 und 2012), sowie

einen Überblick zur jungen Erzählliteratur aus Serbien in albani-

scher Sprache Nga Beogradi, me dashuri (Aus Belgrad, mit Liebe,

2011) herausgegeben. Mitarbeit bei zahlreichen Zeitungen, Zeit-

schriften und Internetportalen, etwa »Feral Tribune«, »Zarez«,

zurnal.info, »Novosti«, e-novine, e-balkan, tacno.net. Er hat zwei

Gedichtbände, zwei Sammlungen von Aphorismen und das Buch

Vreme smrti i razonode (Die Todes- und Spaßzeiten) mit satirischer

Poesie und Prosa veröffentlicht. Er lebt und arbeitet als stellver -

tretender Herausgeber des Internetportals e-novine in Belgrad.

41Die Autorinnen und Autoren

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Miha Mazzini

Geboren 1961 in Jesenice, wohnt in Ljubljana. Mazzini schreibt

Romane und Kurzgeschichten, seine 23 Werke wurden in acht

Sprachen übersetzt. Seine bekanntesten Werke sind die Romane

Drobtinice (1987), Zbiralec imen (1993), Telesni čuvaj (2000), Kralj

ropotajočih glasov (2001) sowie Trenutki spoznanja (Kurzgeschich-

ten, 2007), Duhovi (Kurzgeschichten, 2010) und Nemška loterija

(2010). Letzteres ist 2011 unter dem Titel Deutsche Lotterie in deut-

scher Übersetzung bei Klett-Cotta erschienen. Außerdem ist

Mazzini Drehbuchautor von zwei preisgekrönten Spielfilmen und

Autor und Regisseur von vier Kurzfilmen. Er unterrichtete Schrei-

ben für Film an Schulen und Akademien in Slowenien, Kroatien

und in den USA. An der University of Sheffield schloss er ein MA-

Studium des kreativen Schreibens für Film und Fernsehen ab. Er ist

stimmberechtigtes Mitglied der Europäischen Filmakademie. Be-

ruflich ist er EDV-Berater, spezialisiert auf die Benutzeroberfläche

für mobile Applikationen und Webanwendungen.

Jagoda Mihajlovska-Georgieva

Geboren 1953 in Skopje/Mazedonien, wo sie auch ihr Studium an

der Philologischen Fakultät abschloss. Von 1972 bis 1998 arbeitete

sie für verschiedene Printmedien als Journalistin, Redakteurin

und Kolumnistin im Kulturbereich. Gleichzeitig wirkte sie zudem

als Film- und Fernsehkritikerin und als Mitglied der FIPRESCI

(Internationale Vereinigung der Filmkritiker). Seit 1998 arbeitet

Mihajlovska-Georgieva als Chefredakteurin in der Unterhaltungs-

und Filmredaktion des mazedonischen Fernsehsenders Telma.

Mihajlovska-Georgieva wurde mehrfach als Journalistin des Jahres

in den Kategorien Print- und Elektronische Medien ausgezeichnet.

Bisher veröffentlichte sie eine Sammlung von Kurzgeschichten,

einen Essayband und jeweils zwei Romane für Kinder und für

Erwachsene. Mehrere ihrer Kurzgeschichten fanden Eingang in ver-

schiedene fremdsprachige Anthologien mazedonischer Autoren.

Mit dem Roman Der Stein deines Tages – Himalayageschichte ge-

wann sie 2005 den Racin-Preis für das beste Prosabuch in Mazedo-

nien. Im selben Jahr wurde der Roman für den renommiertesten

mazedonischen Literaturpreis »Roman des Jahres« der Tageszei-

tung Utrinski Vesnik nominiert und von der Jury zu einem der drei

besten Romane des Jahres gewählt. Für den Roman Indigo Bombay

wurde ihr 2009 der Preis »Roman des Jahres« des Utrinski Vesnik

verliehen.

42Die Autorinnen und Autoren

Foto: Tomaz Grdin

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Jeton Neziraj

Dramatiker, Drehbuchautor und Kritiker sowie der künstlerische

Leiter des Nationaltheaters in Prishtina. Seine Stücke wurden in

viele Sprachen übersetzt. Er gründete das Multimedia-Zentrum in

Prishtina. Neziraj schreibt auch Theaterkritiken und Studien

über die Soziologie des Theaters und veröffentlicht in lokalen und

ausländischen Zeitungen und Zeitschriften. Eines seiner Filmszena-

rien hat den ersten Preis des Ministeriums für Kultur des Kosovo

gewonnen; sein Drama Lisa schläft gewann den ersten Preis beim

Wettbewerb des Verlags Buzuku. Er war Gast auf verschiedenen

internationalen Konferenzen und Theaterfestivals.

Ermir Nika

Geboren 1978 in Tirana. Nach seinem Abitur veröffentlichte er 1996

seinen ersten Gedichtband Lumi i endrrave te mia (Fluss meiner

Träume). Er studierte albanische Sprache und Literatur an der Uni-

versität Tirana. In dieser Zeit machten ihn die Kritiken, die er in

zahlreichen Zeitschriften veröffentlichte, in albanischen Literatur-

kreisen bekannt. Danach publizierte er Lyrik und Prosa und wurde

berühmt. Sein Werk gehört zu der Generation von Autoren, deren

Schaffen die Periode nach dem Jahr 1990 bezeichnet. Zuerst trat

er mit Lyrik an die Öffentlichkeit, dann schrieb er Prosa und Kin-

derliteratur. Charakteristisch für seine Poetik ist eine klar defi-

nierte Kreativität, die ihn zahlreiche Literaturwettbewerbe gewin-

nen ließ und ihm Erfolg bei Literaturkritikern und Lesern ver-

schaffte. Er veröffentlichte: Lumi i ëndrrave të mia (Fluss meiner

Träume); Shënime të një europiani pranë Budës dhe Hiroshimës

(Schriften über Europäer bei Buddha und Hiroshima); Re të ftohta

(Kalte Wolken); Vepra e Çajupit dhe takimet e saj me rrymat letrare

(Çajups Werk im Rahmen zeitgenössischer literarischer Strömun-

gen); Gjyshi në kornizë (Großvaters Porträt); Net mëkataresh (Nacht

des Sünders). Neben Belletristik schreibt er Literaturkritiken, die pe-

riodisch publiziert werden. Seine Werke wurden ins Englische, Fran-

zösische, Japanische, Rumänische und Italienische übersetzt und

in unterschiedlichen ausländischen Zeitschriften veröffentlicht.

Galin Nikiforov

Geboren 1968. Der zeitgenössische bulgarische Schriftsteller lebt in

Dobrich/Bulgarien. Er studierte an der Technischen Universität

Plovdiv und der Wirtschaftsuniversität Varna und arbeitet seit 1993

als Industrieingenieur. 2011 wurde ihm für sein Buch Sommer der

Loser die höchste literarische Auszeichnung Bulgariens verliehen:

»Roman des Jahres«. Einen Monat später erhielt er für seinen

43Die Autorinnen und Autoren

Foto: Agon Ceta

Foto: Agon Ceta

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Roman Das Haus der Clowns einen der höchsten Literaturpreise,

den Canetti-Preis. Romane: Die letzte Wahrheit (1998); Ziemlich

sanft (2003); Guter Kerl (2006); Der Fotograf: Obscura Reperta

(2009); Sommer der Loser (2010); Das Haus der Clowns (2011).

Andrej Nikolaidis

Geboren 1974 in Sarajevo/Bosnien und Herzegowina, lebt in

Ulcinj/Montenegro. Journalist, Literaturkritiker und Prosa-Autor,

Mitarbeiter vieler Zeitungen, Zeitschriften und Internetportale

im gesamten Gebiet des ehemaligen Jugoslawien. Mitglied des

Kroatischen und Montenegrinischen PEN Zentrums, der Montene-

grinischen Vereinigung der unabhängigen Autoren und der Inter-

nationalen Föderation der Filmkritiker (FIPRESCI). Autor zahlrei-

cher Essaybände und Romane. Veröffentlichte die Prosabücher

Versuche über die Gleichgültigkeit, Warum Mira Furlan, Kathedrale

in Seattle, Sie!, Mimesis, Der Sohn, Balkanrhapsodie, Der sonnige

Tag an der Plaza de la Constitucion, Die Ankunft und Homo Sucker:

die Poetik der Apokalypse. Andrej Nikolaidis ist Kolumnist zahlrei-

cher Wochenzeitungen auf dem Balkan und ist einer der bedeu-

tendsten montenegrinischen Schriftsteller. Die Figuren in seinen

Romanen stehen der Apokalypse gegenüber, die das Hauptthema

Nikolaidis’ sozialphilosophischer Essays ist. 2011 erhielt er den

Literaturpreis der Europäischen Union.

Robert Perišić

Geboren 1969 in Split/Kroatien, lebt heute in Zagreb. Er studierte

Kroatistik an der Universität in Zagreb, arbeitete als Zeitschriften-

herausgeber, Journalist und Literaturkritiker und ist einer der

wichtigsten und einflussreichsten Autoren der jüngeren Genera-

tion in Kroatien und Ex-Jugoslawien. Den Gedichtband Schloss,

Amerika veröffentlichte er 1995. Seine erste Erzählsammlung

Du kannst auf den spucken, der nach uns fragen wird kam 1999 her-

aus, die zweite mit dem Titel Das Grauen und hohe Unkosten 2002.

Seine Komödie Kultur in der Vorstadt wurde 2000 uraufgeführt,

und nach seinem Drehbuch wurde 2004 der Film 100 Minuten des

Ruhms gedreht. Die autobiographische Prosa Einführung in den

lustigen Tanz erschien 2011. Sein Roman Unser Mann vor Ort ist in

Kroatien 2007 erschienen und wurde mit dem Litraturpreis der

Zeitung Jutarnji list für das beste Prosawerk des Jahres ausgezeich-

net; der Roman bekam auch den Literaturpreis der Steiermärki-

schen Sparkasse 2011. Der Roman wurde in zahlreiche Sprachen

übersetzt; die deutschsprachige Ausgabe ist 2011 in Graz erschie-

nen.

44Die Autorinnen und Autoren

Foto: Darko Tomas

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Edo Popović

Geboren 1957 in Livno/Bosnien und Herzegowina, lebt in Zagreb/

Kroatien. Er studierte Literaturwissenschaft in Zagreb und war Mit-

begründer einer einflussreichen Underground-Literaturzeitschrift

im ehemaligen Jugoslawien. Sein erster Roman Ponoćni boogie

(1987) wurde zum Kultbuch seiner Generation. 1991 – 1995 Kriegs -

reporter, anschließend veröffentlichte er mehrere Romane und

Erzählbände. Auf Deutsch sind erschienen: Mitternachtsboogie

(2010), Die Spieler (2009), Kalda (2008) und Ausfahrt Zagreb-Süd

(2006), Tatoogeschichten (eine Sammlung Kurzgeschichten und

Gedichte, die durch Zeichnungen des kroatischen Illustrators Igor

Hofbauer ergänzt wurden, 2011), alle im Verlag Voland & Quist,

Dresden und Leipzig. Popovićs Protagonisten bewegen sich fast

ausschließlich im Zagreber Raum und er spart in seinen Werken

nicht an eindeutiger wie auch unterschwelliger Gesellschaftskritik.

Mileta Prodanović

Geboren 1959 in Belgrad, Schriftsteller und visueller Künstler.

Seit 1980 stellte er seine Arbeiten im Rahmen von mehreren Einzel-

und Gruppenausstellungen im ehemaligen Jugoslawien und in

europäischen Städten aus. Seit 1983 publiziert er Prosa, Essays im

Bereich visueller Kunst und journalistische Texte. In den neun -

ziger Jahren veröffentlichte er in mehreren jugoslawischen und

euro päischen Tageszeitungen und Zeitschriften Essays zum Thema

»Krieg-Kultur-Politik«. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, mit na-

tionalen und regionalen Preisen im Bereich Literatur und

bildende Kunst. Im Herbst 2001 nahm er am internationalen Pro-

gramm für Autoren an der Universität Iowa City, Iowa, USA teil.

Er hat fünfzehn Bücher veröffentlicht (darunter die Romane Pas

prebijene kičme (Der Hund mit dem gebrochenen Rückgrat, Belgrad,

1993), Pleši, čudovište, na moju nežnu muziku (Tanz, Ungeheuer,

zu meiner zärtlichen Musik, Belgrad, 1996), Ovo bi mogao biti Vaš

srećan dan (Das könnte Ihr Glückstag sein, Belgrad und Zagreb,

2000), Vrt u Veneciji (Der Garten in Venedig, Belgrad, 2002), Eliša u

zemlji svetih šarana (Eliša im Land der heiligen Karpfen, Belgrad,

2003), Ultramarin (Ultramarin, Belgrad, 2010) sowie fünf Essay-

bände). Er lebt in Belgrad und lehrt an der Akademie der Bildenden

Künste.

45Die Autorinnen und Autoren

Foto: Tomislav Cuveljak

Foto: Agon Ceta

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Aleksandar Prokopiev

Geboren 1953 in Skopje/Mazedonien. Er studierte allgemeine und

vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Belgrad.

Seinen Doktortitel erwarb er an den Universitäten Belgrad und

Sorbonne, Paris. Er ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehr-

stuhl für mazedonische Literatur der Universität »Heilige Kyrill

und Method« in Skopje tätig. Früher war er auch Mitglied der

berühmten jugoslawischen Band »Idoli«. Aleksandar Prokopiev

lebt und arbeitet in Skopje. Er ist Autor der folgenden Bücher:

Der junge Meister des Spiels (Erzählungen), … oder ... (Erzählungen),

Segeln nach Süden (Erzählungen), Die Reise des Märchens (Essays),

Antianweisungen für den persönlichen Gebrauch (Erzählungen),

Radbild (Haiku), Der Mann mit vier Uhren (Erzählungen), Der Späher

(Novelle), Neue Antianweisungen für den persönlichen Gebrauch

(Erzählungen) und Menschlein. Märchen aus meiner linken Tasche

(Erzählungen).

Ana Maria Sandu

Geboren 1974 in Tîrgu-Jiu/Rumänien. Sie studierte an der Universi-

tät Bukarest Literaturwissenschaft. Sandu gehörte zum Montags-

Literaturkreis des Schriftstellers Mircea Cartarescu (Suhrkamp),

der sie für eine der besten Autorinnen der jungen Generation hält.

Sie veröffentlichte drei Romane und lebt als Schriftstellerin und

freie Kulturjournalistin in Bukarest. Töte mich! wird 2012 auch in

Italien erscheinen. Als Journalistin für herausragende rumänische

Zeitschriften ist sie auf zahlreichen Gebieten aktiv: Literatur,

Kino, Musik und urbane Kultur. Sie nahm an mehreren wichtigen

Literatur- und Kunstprojekten wie 100 to watch, Love 13, Rumänien

heute (Passagen Verlag, 2011) etc. teil. Ana Maria Sandu wählt

Dokumentarfilme für das Transilvania International Film Festival

in Cluj Napoca/Rumänien aus und ist Jurymitglied beim HBO

Romania Annual Screenplay Contest.

Dhurata Shehri

Geboren 1973 in Tirana. Nach dem Studium der albanischen

Sprache und Literatur an der Universität Tirana machte sie ihren

Master in Textanalyse und Textsemiotik an der Universität Tirana

und der Universität »La Sapienza« Rom. Jetzt leitet sie die Abteilung

für Literatur an der Universität Tirana, unterrichtet Textanalyse

an der Fakultät für Geschichte und Philologie und Albanische Lite-

ratur an der Fremdsprachenfakultät der Universität Tirana.

46Die Autorinnen und Autoren

Foto: Mihai Grecea

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Srdjan Srdić

Geboren 1977 in Kikinda/Serbien. Er studierte Komparatistik und

Literaturtheorie. Derzeit arbeitet er an der Philologischen Fakultät

in Belgrad an seiner Dissertation zum Thema »Poststrukturalisti-

sche Lesarten von Jonathan Swift«. Srdić organisierte von 2008 bis

2011 das internationale Kurzgeschichtenfestival KIKINDA SHORT

und ist derzeit Mitherausgeber der Literaturzeitschrift »Severni

bunker«. Im Jahr 2007 wurde er beim Literaturwettbewerb der Zeit-

schrift »Ulaznica« mit dem Preis für das beste Prosawerk ausge-

zeichnet und im Jahr 2009 mit dem Laza-Lazarević-Preis für die

beste unveröffentlichte Kurzgeschichte in Serbien. Im Jahr 2010 er-

hielt Srdić das einzige serbische Literaturstipendium der Borislav-

Pekić-Stiftung. Srdićs Kurzgeschichten, Essays, Rezensionen und

Kritiken erscheinen in zahlreichen Literaturzeitschriften in Serbien

und Kroatien. Sein erster Roman Das tote Feld erschien 2010 im

Verlag Stubovi kulture und wurde für die wichtigsten Literatur-

preise in Serbien und in der Region nominiert (NIN, Vital, Meša

Selimović, Bora Stanković). Sein zweites Buch, die Kurzgeschichten-

sammlung Espirando erschien 2011. Srdićs Werke wurden ins

Albanische, Polnische, Ukrainische und Ungarische übersetzt.

Vladimir Stojsavljević

Studierte Regie an der Theaterakademie in Zagreb/Kroatien. Für

seine Theaterstücke und Inszenierungen bekam er zahlreiche

Preise. Seit Jahrzehnten ist er ein aktiver Gestalter des Kulturlebens

in Kroatien: Er beteiligte sich an Multimedia-Projekten, an Theater-

vorstellungen, an großen Festivals wie »Eurokaz« und an der

Woche des zeitgenössischen Tanzes. Er war Leiter des Kulturamtes

der Stadt Zagreb und ist seit kurzer Zeit stellvertretender Kultur -

minister Kroatiens. Zu seinen wichtigen Theaterstücken zählen

Die Liebe und der Staat, Der Bücherdieb, Tratsch und Klatsch über

die Liebe, Darüber spricht man bei uns nicht. Sein Prosaband

Sommertagebuch des Krieges (1991) gilt allgemein als erstes Buch

zum Thema Krieg in Kroatien in den Neunzigern; sein Roman Pula

(2009) wurde von der Literaturkritik begeistert aufgenommen,

ebenso der Roman Leben ohne Namen (2011).

47Die Autorinnen und Autoren

Foto: Tomislav Cuveljak

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Mile Stojić

Geboren 1955 in Dragićina/Bosnien und Herzegowina. Studium der

südslawischen Literatur und Sprache an der Universität Sarajevo.

Für sein Werk wurde er mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit der höch-

sten Auszeichnung für Lyrik in kroatischer Sprache, dem Preis

»Goranov vijenac«. 1992 flüchtete er aus Bosnien und Herzegowina

und arbeitete 10 Jahre als Lehrbeauftragter für südslawische Litera-

tur an der Universität Wien. Heute lebt er mit seiner Familie wieder

in Sarajevo und kommentiert das Zeitgeschehen in verschiedenen

Zeitungen und Zeitschriften. Auf Deutsch erschienen: In Schmerz

mit Wut, Publikation bosnischer Kriegsliteratur in Wien in deutscher

Übersetzung (Hrsg., 1995) und Fenster, Worte. Ein bosnisches Alpha-

bet (Essays, Drava, Klagenfurt 2000).

Lili Sula

Geboren 1973 in Tirana. Sie studierte albanische Sprache und Litera-

tur an der Universität Tirana und der Universität »La Sapienza«

Rom und erwarb einen Masterabschluss an der Universität Tirana.

Jetzt unterrichtet sie an den Universitäten Tirana und Elbasan.

Ihre wissenschaftliche Publikation 100 Years Studies of Gjergj Fishta

erschien 2009 in Tirana. Sie hat langjährige Übersetzungserfah-

rung und hat an zahlreichen nationalen und internationalen

Konferenzen und Seminaren teilgenommen.

Uglješa Šajtinac

Geboren 1971 in Zrenjanin. Er besuchte Schulen in seiner Geburts-

stadt und in Belgrad, wo er im Jahr 1999 das Studium an der

Fakultät für Dramenkunst, Abteilung für Dramaturgie, abschloss.

Šajtinac schreibt Dramen und Prosa. Seine Dramen hatten ihre

Uraufführungen sowohl in professionellen als auch in Amateur-

theatern und wurden ins Englische übersetzt. Er hat vier Romane

veröffentlicht, eine Kurzgeschichtensammlung und einen

Roman für Kinder. Seine Erzählungen sind auch in zwei Antholo-

gien serbischer gegenwärtiger Prosa aufgenommen worden. Heute

arbeitet er an der Kunstakademie in Novi Sad als Dramaturgie-

Lehrer. Er lebt in seiner Geburtsstadt.

48Die Autorinnen und Autoren

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Faruk Šehić

Geboren 1970 in Bihać. Aufgewachsen in Bosanska Krupa, lebt in

Sarajevo als freier Autor. Von 1992 bis 1995 war er Leutnant in

der bosnischen Armee, wo er eine Einheit von 130 Soldaten führte;

einmal wurde er schwer verwundet. Er schreibt Poesie, Prosa,

Essays, Literatur- und Kunstkritik, Zeitungsreportagen, Kolumnen

und andere Zeitungsartikel. 2003 erhielt er den Preis der Tages -

zeitung »Oslobođenje« für die beste Erzählung sowie 2004 den

Preis der »Naklada Zoro« (Sarajevo-Zagreb) für seine Kurzgeschich-

ten-Sammlung Pod pritiskom (Unter Druck). Für seinen Gedicht-

band Hit depo erhielt er 2008 den Preis des Belgrader Lyrik-Festi-

vals »Trgni se! Poezija!«. Seine Texte wurden in viele Sprachen

übersetzt; zurzeit ist er Stipendiat des Internationalen Hauses der

Autoren in Graz.

Kalin Nikolov Terziyski

Geboren 1970 in Sofia. Schon als Gymnasiast schrieb er erste Ge-

dichte in surrealistischem Stil. Terziyski studierte Medizin und

spezialisierte sich anschließend in Psychiatrie. Nach seinem Ab-

schluss arbeitete er einige Jahre als Psychiater und schrieb gleich-

zeitig für Zeitungen und Zeitschriften wie SAX, Egoist, Klub M, Eva,

Edno und Night Life. Dann gab er den Arztberuf ganz auf und

verschrieb sich völlig der Schriftstellerei. Zwischen 1996 und 2010

arbeitete er auch als Szenarist. 2010 gründete er gemeinsam mit

einer Gruppe führender Szenaristen die »Vereinigung der bulgari-

schen Fernsehszenaristen«. Er ist auch Mitbegründer der bulgari-

schen Schriftstellervereinigung. Terziyski hat zehn Bücher ver -

öffentlicht – fünf Erzählungsbände, zwei Gedichtbände und zwei

Romane: Alkohol über Alkoholsucht und die Rettung daraus sowie

Wahnsinn über das Drama eines jungen Psychiaters. Alkohol wurde

2010 als interessantester Roman des Jahres ausgezeichnet. Terziyski

wurde viermal für den Helikon-Preis nominiert und wurde mit

dem Literaturpreis der Europäischen Union ausgezeichnet.

Agron Tufa

Geboren 1967 im nordalbanischen Dibra. Er studierte Philologie

an der Universität Tirana und dann Vergleichende Literaturwissen-

schaft am Gorki-Institut in Moskau, wo er 1999 mit einer Arbeit

über Josif Brodski sein Diplom ablegte. Danach promovierte er

ebenfalls in Moskau am Institut für Europäische Kulturen mit einer

Arbeit zur Philosophie des literarischen Übersetzens, »Die Mystik

des Originals«. Seit seiner Rückkehr nach Albanien im Jahr 2001

hat er an der Universität Tirana einen Lehrstuhl für ausländische

49Die Autorinnen und Autoren

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Literatur des 20. Jahrhunderts inne. Er hat in den letzten zwanzig

Jahren viele Gedichtbände veröffentlicht, zum Beispiel Die Fußspur

im Strom; Romane wie Fabula Rasa, Schwarzer Mittwoch, Der Koch-

topf und Essays wie Janus mit hundert Gesichtern. Außerdem hat

er mehrere Bücher übersetzt. Ihm wurden viele internationale

Auszeichnungen verliehen, zum Beispiel »Oeneum«, Mazedonien;

»Youth Europeans Poetry«, Tivoli, Italien; »Nosside«, Kalabrien,

Italien. Für seinen Roman Fabula Rasa wurde ihm der »Silver Quill

Award« verliehen. 2009 erhielt er den »Albanian National Book

Award«.

Urban Vovk

Geboren 1971 in Kranj, studierte Philosophie in Ljubljana und arbei-

tete zunächst als Gymnasiallehrer. Seit 2000 ist er freiberuflich

als Kritiker, Essayist und Übersetzer tätig. Bisher sind zwei Sammel-

bände mit Kritiken und Essays (Im Laufe der Zeit, 2002; Brot der

Anfangsjahre, 2006) erschienen; beide wurden für renommierte

Preise für Kritiker und Essayisten nominiert. Seine Essays wurden

in neun Sprachen übersetzt. Seit 2000 ist er Redakteur beim

Magazin »Literatura«, das vom Verein »LUD Literatura« herausge-

geben wird. Er übersetzt aus dem Bosnischen, Kroatischen und

Serbischen sowie aus dem Englischen und schreibt Begleittexte

zu Ausgaben slowenischer und ausländischer Literatur. 2011

erschien sein neues Buch Wirklich unerträgliche Ernsthaftigkeit!?,

das dem literarischen Opus seines Lieblingsnobelpreisträgers

J. M. Coetzee gewidmet ist.

Elvana Zaimi

Geboren 1980. Sie studierte Sprache und Literatur an der Universi-

tät Tirana und erwarb einen Master in Translationstheorie. Seit

1999 arbeitet sie für unterschiedliche Medien, vor allem aber als

Literaturübersetzerin. So hat sie Henry Miller, Haruki Murakami,

Gertrude Stein, Virginia Woolf, Brodsky, Sandra Cisneros und viele

mehr ins Albanische übersetzt. Außerdem hat sie Übersetzungen

und Essays in Literaturzeitschriften veröffentlicht. Seit zwei Jahren

veranstaltet sie jeden Freitag Dichterlesungen in einer Buchhand-

lung in Tirana und ist an Kulturprojekten zu albanischer Kultur

und Literatur im In- und Ausland beteiligt. Elvana Zaimi ist ver -

antwortliche Koordinatorin des Instituts für Kulturkontakte in

Albanien.

50Die Autorinnen und Autoren

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Traduki

Leipziger Buchmesse

KulturKontakt Austria

Südosteuropa-Gesellschaft

Bulgarian Book Association

Association of Albanian Publishers

Ministerium für Kultur der

Republik Bosnien und Herzegowina

Ministerium für Kultur der

Republik Kroatien

Ministerium für Kultur der

Republik Mazedonien

Ministerium für Kultur der

Republik Bulgarien

Montenegrin Publisher Society

The Romanian Cultural Institute

Slowenische Buchagentur JAK

LCB

Literarisches Colloqium Berlin

Kroatischer Verlegerverband

Verlag Goten

Ministerium für Kultur, Medien und

Informationsgesellschaft der Republik Serbien

und andere

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www.traduki.eu

www.leipziger-buchmesse.de

Das Netzwerk TRADUKI haben das

Bundesministerium für europäische

und internationale Angelegenheiten

der Republik Österreich, das Aus -

wärtige Amt der Bundesrepublik

Deutschland, die Schweizer Kultur-

stiftung Pro Helvetia, KulturKontakt

Austria, das Goethe-Institut und

die S.Fischer Stiftung gemeinsam

initiiert. Seit Dezember 2009

gehören auch die Slowenische Buch-

agentur JAK und seit Oktober 2011

das Ministerium für Kultur der

Republik Kroatien zu den Trägern

von Traduki.