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TRAININGSGEMEINSCHAFT HÜTTEN 01.2009 // www.tghuetten.ch Sarah Schütz im Aufwind TG Hütten mit neuem Schwung > neue Struktur > neue Website

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TG Hütten, Trainingsgemeinschaft Hütten

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TrainingsgemeinschafT hÜTTen 01.2009 // www.tghuetten.ch

Sarah Schützim AufwindTG Hütten mit neuem Schwung> neue Struktur> neue Website

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Zwölf Vereinsjahre sind vorbei, und wir dürfen auf eine sehr intensive und bewegte Zeit zurück blicken. Was vor zwölf Jahren noch ein verwegener Traum war, ist heute Realität. Zwölf Athleten waren in der vergangenen Saison im Weltcup vertreten, und dies sowohl im Langlauf- Sprint als auch im Triathlon mit grossem Erfolg. Wir haben die hohen Ziele, die wir einst formuliert haben, mehr als erreicht

und sind nun an einem Punkt, an dem noch mehr Disziplin, Hartnäckigkeit und Hingabe verlangt ist.

Die neuen Verantwortlichen haben sich dazu bekannt, bis nach den Olympischen Winterspielen 2014 den leistungsorientierten Betrieb der TG Hütten weiterzuführen. Das Ziel: In den bis da-hin verbleibenden Jahren mit mindestens drei Athletinnen oder Athleten an den ganz grossen Sport-Events vertreten zu sein, sei es an Europameisterschaften, an Weltmeisterschaften, am Ironman auf Hawaii oder an Olympischen Spielen. Damit derlei Ziele erreicht werden, brauchen wir die Unterstützung und den Rückhalt all unserer Gönner, Sponsoren und Mitglieder. Das an der GV 2009 formulierte Vorhaben, im laufenden Vereinsjahr die Mitgliederzahl von 250 auf 400 zu erhöhen, geht damit einher. Mithelfen soll da wesentlich auch unser neuer Internet-Auftritt www.tghuetten.ch. Dabei sind natürlich auch SIE, liebe Mitglieder der TG Hütten gefordert, denn wollen wir alle unsere hohen Ziele auch weiterhin erreichen, sind wir ALLE ge-fordert. Mehr denn je. Alle, die sich diesen Herausforderungen

VERANTWORTLICHER STABKurt Waldmeier

TRAINER-STABAndré Bucher

Marcus SmallboneFabian JeckerNicolas Greon

SPORT INFRASTRUKTUR

LEISTUNGSTESTSUrs Ritter

diverse Spezialisten

MEDIZINKlinik Hirslanden

diverse Spezialistenmedbase

PHYSIOdiverse Spezialisten

OSTEOPATHIEGerry Peyer

KINESIOLOGIESeline + Ueli Matzinger

MATERIALMonika Janusch

EDVRita Walder

INTERNETMichi Rüegg

AVANTGARDEBrigitte Hilfiker

MENTALDiana Baer

FILMUrs Ritter

ADMINISTRATIONAir Force Center

BREITENSPORTCOACHING

PROMINENTE & FIRMENANLÄSSE

Urs RitterDiana Baer

PRÄSIDENTKurt Waldmeier

LEISTUNGS-SPORT

Christoph SchmidUrs Ritter

NACHWUCHS-SPORT

Michi Rüegg

FINANZENRita Walder

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bis 2014 stellen, leisten Grossartiges. Und ich als Präsident darf Euch, Freunde der TG Hütten, versichern: Gerade die Aufgabe, Athleten in teilweise sehr schwierigen Lebenssituationen und mit nicht eben leistungssportgerechten Voraussetzungen zu unterstützen, motiviert mich immer wieder von Neuem, diesen in der Schweiz besonders steinigen Weg weiter zu gehen und diese nicht geringe Belastung auf mich zu nehmen.

Zu erleben wie junge Menschen teilweise durch die Hölle müs-sen, um sich selber zu finden und dann letztlich auch die ange-strebte Leistung zu erbringen, ist immer wieder sehr spannend. Und erfüllt nach endlich durchgestandenem Kampf mit beson-ders grosser Genugtuung. Ich hoffe es geht Ihnen allen auch so.

Die neuen Vereinsstrukturen, die Sie in dieser Ausgabe vor-gestellt finden, sollen wesentlich mithelfen, all die grossen Aufgaben noch effizienter angehen zu können. Und für Sie, sehr geehrte Sponsoren, Gönner und Mitglieder soll es sich noch mehr lohnen, «dabei» zu sein. Nun bleibt nur noch allen Sommerathleten weiterhin eine erfolgreiche Saison zu wün-schen und den Winterathleten einen erfolgreichen Aufbau für den kommenden Winter. Allen, welche die TG Hütten in irgend einer Art und Weise unterstützen wünsche ich einen schönen Sommer und vor allem Gesundheit.

Kurt Waldmeier Präsident TG Hütten

Das Dutzend ist voll.

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Ein neues Gesicht bei der TG Hütten

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Vor zwei Jahren hat sich Urs Ritter entschieden, neben den physischen Aspekten auch andere Komponenten im Training zu berücksichtigen. Unter anderem war es der mentale Aspekt, welcher im Leistungssport zunehmend an Bedeutung gewinnt. Als frisch aus-gebildete Mentaltrainerin machte ich mit seinen Leistungsathleten einige Trainings in diesem Bereich. Es war der Beginn unserer Zusammenarbeit. Heute ist das mentale Training vor allem in den Aufbaumonaten bei seinen Atlehten zu einem festen Bestandteil geworden. Und seit anfangs Jahr bin ich nun auch sonst in der Trainings-Organisation der TG Hütten stärker involviert und unterstüt-ze Urs Ritter als Assistenztrainerin der Leistungsathleten und neu auch bei den Freizeit sportlern.

Seit bald 15 Jahren betreibe ich selber begeistert Ausdauer sport. Am Anfang vor allem als Läuferin, heute auch als Triathletin. Mit Mentaltraining kam ich das erste Mal in Berührung, als ich bei einer Firma im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung als Seminarkoor- dinatorin tätig war. Kurze Zeit später er-kannte ich in der Vorbereitung auf eine

grössere sportliche Herausforderung, dass nicht das physische Element allein für den Erfolg ausschlaggebend ist. Der Kopf entscheidet erwiesenermassen über Sieg oder Niederlage. Und auch im Training ist der Kopf ein wichtiger Faktor, vor allem wenn es darum geht, harte Trainings durchzustehen. So habe ich sel-ber gelernt, mentale Techniken anzuwen-den und bin auch heute immer wieder fasziniert von deren Wirksamkeit.

Dies brachte mich dazu, verschiedene Ausbildungen zur Mentaltrainerin zu absol-vieren, unter anderem ein Nachdiploms-studium in Sportpsychologie am Institut für Angewandte Psychologie in Zürich. Heute betreue ich als selbständige Mentaltrainerin Athleten aus diversen Sportarten und setzte mich daneben für die Sportförderung im Kanton Zürich ein.

Einige interessante Fakten zum Thema Mentaltraining• Wer sein Training mit mentalem

Training kombiniert, macht etwa 15% schneller Trainingsfortschritte, als je-mand der rein physisch trainiert (Fletz & Landers 1983).

• MentalesTrainingerhöhtdieToleranz

Diana Baer

geboren am 1. Oktober 1975

Funktion in der TG Hütten– Mental- und Assistenztrainerin Leistungsathleten– Koordinatorin und Assistenztrainerin der Freizeitsportler

Beruf– Selbständige Mentaltrainerin www.baermentaltraining.ch– Projektleiterin/Sachbearbeiterin Sportförderung des Kantons Zürich www.zks-zuerich.ch

Trainerausbildung– Mentaltraining und Sportpsychologie – IAP (Institut für Angewandte Psychologie)– dipl. Mentalcoach HWS/IPC– div. J&S-Ausbildungen Triathlon

SportLaufsport und Triathlon

impressumTrainingsgemeinschaft Hüttenc/o Air Force Center Überlandstrasse 2558600 Dü[email protected]

Auflage: 1000 Ex.Layout: Roland MüllerRedaktion: Christoph Schmid,Brigitte Hilfiker, Jörg Greb, Michi RüeggFotos: Peter Hossfeld, Fidel Alig, Michi Rüegg

Druck: Baumgartner Druck AG, Burgdorf

Beiträge fürs AvanTGarde sind gerne willkommen an [email protected]

gegenüber körperlicher Belastung um etwa 30% (Bund 2004).

• WichtigfürdieRegeneration:Nach20Minuten mentaler Tiefenentspannung sind bereits 30% Laktat abgebaut (Draksal 2007).

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Drei Jahre ist es her. Beim ersten Zwitschern der balzenden Vögel anno do-mini MMVI wars, als Christoph Schmid auf Anfrage von Kurt Waldmeier in der TG Hütten die Leitung eines verbandsun-abhängigen Langlauf Sprint-Teams über-nahm. Die Idee war futuristisch und deren Umsetzung visionär. Allein der im Frühsommer 2006 gefällte Entscheid er-wies sich als der einzig richtige – zumal Swiss Ski soeben entschieden hatte, die C-Kader und den Nachwuchs nicht mehr spezifisch zu fördern.

Und so war das «konspirative» Treffen am 7. Juni 2006 im schummrigen Keller einer Gaststätte im Landquarter

Industriequartier letztlich der Start zu einer einzigartigen Erfolgsgeschichte. Team-Manager Kurt Waldmeier fand mit dem TCS Sektion Zürich einen Sponsor und Headcoach Christoph Schmid schaff-te in drei Jahren, was wohl niemand für möglich gehalten hatte und Swiss Ski im vorhergehenden Jahrzehnt nicht gelun-gen war: Er brachte vier Athleten und eine Athletin in die Weltcup-Punkte und zwei gar unter die Top-Ten. Nota bene alles Athleten, die anno dazumal von Swiss Ski mangels Potential und Erfolgsaussichten an die Regional-Verbände zurückgege-ben wurden. Und so gefror im vergan-genen Winter nicht erst bei den ersten Minusgraden im Januar manch einem

das mitleidige Lächeln, mit dem er seit 2006 den Mut zweier «Spinner» zur Gründung eines verbandsunabhängigen Sprint-Teams mit lauter «Desperados» verfolgt hatte – schlicht weil sie die Idee als hoffnungslos verwegen und ohne jeg-liche Aussicht auf Erfolg einschätzten.

Zwei in den Top-Ten und an den WM – Eli und Martin top Ein schwerwiegender Irrtum, wie sich zeigen sollte. Spätestens am Heim-Weltcup im Dezember in Davos, den sich das gesamte Team zum ganz grossen Ziel gesetzt und entsprechend konse-quent vorbereitet hatte, wohl verstanden fast ausschliesslich mit dem TCS Sprint-

«Desperados» schaffen ein Wunder

Die futuristische Vision zweier «Spinner» ist Realität – das TCS Sprint-Team ist aufsehenerregend erfolgreich.

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Team, weil Swiss Ski mit dem ganzen Tross der grossen Hoffnungsträger den Winter in Skandinavien vorbereitete und dann vorab mit den «Distänzlern» im Weltcup unterwegs war, verging den Neidern die Lust am Spotten. Denn es war ein nachhaltig eindrücklicher Auftritt, der schliesslich auch in den nationalen Medien entsprechend gewürdigt wur-de: Im Prolog lief Eligius Tambornino auf Platz 2., Martin Jäger auf Rang 15 und Jöri Kindschi klassierte sich auf Position 21. Will heissen: Gleich drei Sprinter aus dem TCS Sprint-Team sicherten sich im Heimrennen Weltcup-Punkte! Eli erreichte schliesslich den B-Final und qualifizierte sich als 10. gleich in seinem ersten Weltcup-Rennen der Saison für die WM, Martin wurde letztlich 22. und Jöri belegte nach einem fremd verschul-deten Sturz im Aufstieg immerhin noch Rang 28.

Und in ähnlichem Stil gings weiter: Eli gewann noch weitere vier Mal Weltcup-Punkte, Martin noch zwei Mal, wobei er mit seinem 9. Platz in Rybinsk für das absolute Top-Resultat dieser Saison ver-antwortlich war. Und so reisten sowohl Martin als auch Eli nach Liberec an die WM. Derweil Martin daselbst mitten im Ausbildungs-Lehrgang zum Zöllner der Gesamtbelastung langsam Tribut zollte

und als 35. die Heaths knapp verpasste, liess sich Eli im Prolog die vielbeachte-te 7. Zeit notieren. Er klassierte sich bei seiner WM-Premiere schliesslich auf Platz 21 und liegt nach dieser tollen Saison auf der Sprint-Punkteliste der FIS auf Platz 12.

Historisches Universiade-Silber –Bettina schreibt GeschichteAber Schlagzeilen schrieben auch noch andere: Jöri und Laurien van der Graaff qualifizierten sich für die U23-WM, Bettina Gruber, Laurien und Sandra Gredig zusammen mit Jöri für die Universiade, die Olympischen Spiele der Studenten, in China. Doch mit der Qualifikation allein war’s nicht getan. Nein, das TCS Sprint-Team war auch im fernen Osten für nie und nimmer erwartete Schlagzeilen ver-antwortlich: So gewann Bettina als erste Schweizer Langläuferin überhaupt eine Universiade-Medaille. Sie sicherte sich Silber im Sprint, nur wenige Wochen nachdem sie sich in Rybinsk die ersten Weltcup-Punkte gesichert hatte. Was für eine Überraschung! Laurien und Sandra qualifizierten sich für den B-Final und verfehlten ein Diplom als 9. und 12. nur knapp. Und auch Jöri erreichte – wie schon an den U23-WM – den B-Final. Er klassierte sich beidenorts auf Platz 12.

Bilanz eines Rekord-Winters: Insgesamt neun Läuferinnen und Läufer qualifizier-ten sich für den Weltcup, drei Sprinter und eine Sprinterin gewannen Weltcup-Punkte, zwei qualifizierten sich für die WM, 2 für die U23-WM und 4 für die Universiade. Damit haben sich in der erst dreijährigen Geschichte des TCS Sprint-Teams nun insgesamt schon zehn

«Desperados» TCS SpRinT-TEAM LAnGLAUF ERFoLGSBiLAnZ SAiSon 2008/2009 WMEligius Tambornino 21. (7. Prolog) in LiberecMartin Jäger 35. (Prolog) in Liberec Weltcup-punkteMartin Jäger 9. (25. Prolog) in Rybinsk, 18. (14.) in Düsseldorf, 22. (15.) in Davos Eligius Tambornino 10. (2.) in Davos, 16. (18.) in Düsseldorf, 18. (16.) in Lahti, 26. (5.) im Val di Dentro, 28. (11.) in RybinskJöri Kindschi 28. (21.) in DavosBettina Gruber 29. (28.) in Rybinsk Weltcup-QualifikationenEligius Tambornino (Davos, Düsseldorf, Rybinsk, Val di Dentro, Lahti) Martin Jäger (Davos, Düsseldorf, Rybinsk, Val di Dentro)Bettina Gruber (Davos, Rybinsk, Val di Dentro, Lahti)Jöri Kindschi (Kuusamo, Davos, Düsseldorf)Andreas Waldmeier (Davos, Lahti)

Tour de China4. Platz in der Gesamtwertung und 2. Platz in der Start-Etappe von Sandra GredigSieg in der Schluss-Etappe von Gaudenz Flury FiS-RennenSieg von Laurien van der Graaff und Andreas Waldmeier in Welsberg2. Platz von Jöri Kindschi in Welsberg3. Platz von Martin Jäger in Grenoble Swiss-CupSieg von Jöri Kindschi in der Gesamt-Wertung Sprint2. Platz von Martin Jäger in der Gesamt-Wertung Sprint5. Platz von Barbara Jäger in der Gesamt-Wertung Sprint U206. Platz von Sandra Gredig in der Gesamt-Wertung Sprint7. Platz von Mauro Gruber in der Gesamt-Wertung Sprint10. Platz von Gaudenz Flury in der Gesamt-Wertung Sprint

Mauro Gruber (Davos)Laurien van der Graaff (Davos)Sandra Gredig (Davos)Gaudenz Flury (Davos) UniversiadeBettina Gruber 2. (SILBER!) im Sprint, 4. in der Verfolgung und 5. in der Staffel (beste Startläuferin!)Laurien van der Graaff 9. im SprintSandra Gerdig 12. im SprintJöri Kindschi 12. im Sprint U23-WMJöri Kindschi 12.Laurien van der Graaff 21. Continental-CupAndreas Waldmeier mit einem 2. Platz in Zwiesel (1. Platz im Prolog!)Bettina Gruber mit einem 5. Platz in Reit im WinklLaurien van der Graaff 6. Platz in St. UlrichMauro Gruber mit einem 10. Platz in Zwiesel

Läuferinnen und Läufer für den Weltcup qualifiziert. Fünf von ihnen konnten sich dabei gar schon Weltcup-Punkte sichern (neben Martin, Eli, Jöri und Bettina gelang dies Andreas Waldmeier, der gesund-heitsbedingt eine sehr schwierige Saison mit einem 2. Platz am Continental-Cup in Zwiesel rettete, in den vorangehenden beiden Wintern jeweilen in Düsseldorf) und zwei in den Top-Ten klassieren. Wahrlich eine traumhafte Bilanz!

pS: Vor lauter Top-Resultaten im Welt-cup, an WM und Universiade gingen weitere schlagzeilenträchtige Leistungen beinahe etwas unter: So klassierte sich Sandra Gredig an der Tour de China, dem östlichen Pendant zur Tour de Ski, im Gesamtklassement auf Platz 4, Gaudenz Flury gelang gar ein vielbeachteter Etappensieg. Und Barbara Jäger sicherte sich an den Schweizer Meisterschaften die Bronze-Medaille bei den Juniorinnen.

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D i s t a n z -Wechsel als neue InspirationSarah Schütz hat gestärkt aus einer

schwierigen phase herausgefunden. Bei ihrem ersten ironman 70.3

lief sie in Rapperswil sogleich als viel umjubelte Siegerin ein –

und überzeugte nur wenige Tage später im hochkarätigsten

Schweizer Sprint-Rennen in Zug.

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Kanton Zürich zog, der TG Hütten beitrat und unter Urs Ritter zu trainieren begann. Mit 23 Jahren war dies.

Rasch glückten Fortschritte. Bald ge-hörte sie auf nationaler Ebene zu den Besten. 2004 wurde sie Schweizer Meisterin. Als Vision formulierte sie mit ihren Betreuern ein hochgestecktes Ziel: Olympia 2008 in Beijing. Darauf aus-gerichtet wurde die Planung, der Auf- bau. Investiert wurde vor allem ins Schwimmen, in die Auftaktsdisziplin, die Schütz’ Schwachstelle bildete. Weitere Fortschritte glückten zwar. Doch auf ging die Rechnung nicht. Sie scheiterte – pri-mär wegen der hochkarätigen Konkurrenz durch Nicola Spirig, Daniela Ryf und Magali Di Marco, aber auch wegen des Schwimmens. Dieses Scheitern mach-te ihr schwer zu schaffen. Sie war kurz vor dem Rücktritt. Erst diverse (Selbst-)Gespräche brachten sie zur Überzeugung: «Olympia war nie ein Herzenswunsch, Olympia war ein rationaler Entscheid.» Sie war bei den Anstrengungen um einen der drei Startplätze nie glücklich geworden.

ironman als nächste HerausforderungJetzt, in der nacholympischen Saison, ist Sarah Schütz wie neu geboren. Zurück in der Szene fühlt sie sich. «Die Freude ist das Zentrale», fasst sie in Worte, was sie ausstrahlt. Mit Begeisterung ist sie dabei. Der Triathlon-Sport stillt ih-ren Bewegungsdrang wieder. Die Aus- einandersetzung mit sich, dem Körper und der eigenen Leistung empfindet sie wieder als Herausforderung und nicht mehr als Belastung. Die Ironman-Distanz nennt sie als neue Herausforderung. Erinnert hat sie sich daran, wie ihr beim Einstieg in den Triathlonsport diese 3,9 km Schwimmen, 180 km Radfahren und die 42,2 km Laufen Motivation gegeben haben. Wie sie einst mit diesem Fern- ziel begonnen hatte. Auf den Ironman Switzerland in Zürich vom 12. Juli berei-tet sie sich vor. Unbeschwert, ohne spe-ziellen Druck will sie antreten, unter dem Motto: «ein langer Tag, ein langer Tag zum Geniessen.»

Der neue Schwerpunkt und die neue Ausrichtung haben bei Sarah Schütz neue Energien freigesetzt. Begeistert und seriös widmet sie sich der Aufgabe. Konzentriert trainiert sie. Das Umfeld der TG Hütten schätzt sie. Nur so ist es möglich, Sport und Arbeit ideal zu kombinieren. Mit Anina Stämpfli hat sie eine Trainingspartnerin gefunden, mit der sie harmoniert. «Ohne Anina wäre ich nicht dort, wo ich jetzt bin», sagt sie. Seit drei Jahren kümmert sich Christoph Schmid um Sarah Schütz’ sportlichen Aufbau. Der erfahrene Trainer, der sowohl Weltklasse-Athleten wie André Bucher, die finnischen Langläufer oder auch Talente wie die TCS-Langlauf-Sprinter Martin Jäger, Eligius Tambornino oder Andreas Waldmeier gefördert und «geformt» hat, betont: «Sarah ist ein ausserordentlich sensibler und einfühl-samer Mensch, bei ihr begannen die Zurückstufungen auf der Olympischen Distanz am Vertrauen zu nagen.»

In dosierten Schritten ist es nun ge-glückt, dieses Vertrauen in die eige-nen Fähigkeiten wieder aufzubauen. Die Ironman-Distanz könnte die neue Herausforderung sein, muss es aber nicht. «Wie’s sportlich genau weitergeht, kann ich noch nicht mit Sicherheit sagen», meint Sarah Schütz. «Weitertrainieren, Freude empfinden und das Vertrauen in meine Möglichkeiten stärken» sind zent-rale Anliegen – auf welcher Distanz auch immer. Schmid will sie auf diesem Weg unterstützen, auf der Ironman-Distanz sieht er aber Perspektiven: «Sarah kann mit den Besten mitschwimmen und läuft wie die Besten. Auf dem Velo aber liegt noch Etliches an Potenzial brach.». Und bewiesen hat Sarah Schütz inzwi-schen, dass ihr die Tempohärte und die Souplesse keineswegs abhanden ge-kommen sind. So belegte sie doch am Doppel-Sprint anlässlich des Zytturm-Triahtlons in Zug hinter der Olympia-Siebten Daniela Ryf Platz 2 – und war damit vor der letztjährigen Circuit-Gesamtsiegerin Radka Vodickova und vor Nicola Spirig, der Olympia-Sechsten klassiert. Und das nur sechs Tage nach ihrem Triumph in Rapperswil...

D i s t a n z -Wechsel als neue Inspiration

«Das ist wieder die alte Sarah», freu-te sich Kurt Waldmeier. Die erste von zwei anspruchsvollen Velorunden am Ironman 70.3 war eben zurückgelegt, und die TG-Hütten-Triathletin passierte die Verpflegungsstelle als Leaderin. Nicht die Position war es, die Waldmeier zu sei-ner Aussage bewegte. Ausschlaggebend war der Gesichtsausdruck. Begeisterung und Herzlichkeit strahlte dieser aus. Sarah Schütz nahm den Bidon mit einem Lachen entgegen und bedankte sich für die Unterstützung. «Diese Sarah ist wie-der ein ausgeglichener Mensch», freute sich Waldmeier.

Und Sarah Schütz blieb sich treu in diesem ersten Höhepunkt ihres Sportlerjahres. Auch nachdem die bekannte Ungarin Erika Csmor an ihr vorbeigezogen war, gingen weder Konzentration noch Leistungshunger verloren. «Jetzt wird’s wohl nichts mit dem Sieg», dachte sie sich. Die Freude am Wettkampf und am Wettkampfgefühl liess sie sich aber nicht nehmen. Und auch den Optimismus nicht. Das zahlte sich aus. Der Rückstand, den sie sich auf dem Rad eingehandelt hatte, verkürzte sich bald wieder. Sie schöpf-te wieder Hoffnung. Die innere Energie wurde stärker. «Jetzt spürte ich einen ganz starken Siegeswillen», beschrieb sie später. Und diesen setzte sie um. Mit einem Vorsprung von 36 Sekunden er-reichte sie das Ziel.

«olympia war nie ein Herzenswunsch»Die facettenreiche Geschichte der Sarah Schütz erhielt ein neues Kapitel – ein Kapitel, das sie selber als «äusserst be-glückend» bezeichnet. Das Sportlerleben der zähen Ausdauersportlerin hat nicht von einem Erfolgserlebnis zum andern geführt. In ihrer Jugend erhielt sie keine sportliche Förderung. Am Anfang zum Triathlon-Einstieg stand die Faszination für die athletischen, wohl proportio-nierten Männerkörper. Erst spät und zaghaft begann sie selber. Nach dem Lehrabschluss war's, als sie sich ein Rennvelo kaufte und ungestüm einstieg in die komplexe Sportart. Einem gezielten Aufbau folgte sie erst, als sie 2001 in den

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Klein aber fein. Besser noch: Aus- gesprochen «munzig», dafür exqui-sit und äusserst gediegen. Zwei mit grundverschiedenen Zielen zudem. Und trotzdem sind Sarah Schütz und Anina Stämpfli ein verschworenes Team. Gemeinsam kämpfen sie hart an der Verwirklichung total verschie-dener Ziele.

Sarah, die «Umsteigerin», routiniert und mit langjähriger Erfahrung im Olympischen Triathlon, zuletzt mit im-mer besseren Resultaten und einem 12. Platz im Weltcup als Top-Ergebnis, versucht sich in diesem Sommer erst-mals als «Ironwomen». Der Entschluss stand eigentlich schon lange fest und war innerlich wohl gefällt, weit bevor die langjährigen Träume von Olympia in Peking geplatzt waren. Obwohl sie sich stets gesteigert hatte, scheiterte sie letztlich. Schlicht und einfach weil die Konkurrenz in der Schweiz übermäch-tig war. Es konnten sich ja nur drei pro Nation für Olympia qualifizieren, und mit

Nicola Spirig, Daniela Ryf und Magali di Marco Messmer standen die drei Teil- nehmerinnen, die nun allesamt an Olympischen Spielen schon eine Medaille oder ein Diplom gewonnen haben, früh fest. Und so folgte Sarah nach letztlich vergeblicher Olympia-Hatz (endlich) doch noch ihrem Herzen. Denn das schlug heimlich schon lange für den Ironmen. In Zürich soll die Premiere steigen. Man darf gespannt sein, zumal Sarah auf dem Weg nach Zürich schon mal mit einem hervorragenden sechsten Platz und per-sönlicher Bestzeit an den Schweizer Meisterschaften über 10 km auf der Strasse sowie dem zweiten Platz an den Duathlon Schweizer Meisterschaften bril-lierte. Und dann natürlich vor allem mit dem grossartigen Triumph am Ironman 70.3 in Rapperswil.

Anina hat erst einmal ganz anderes vor. Sie möchte für die tg hütten erreichen, was Sarah nicht ganz schaffte: Die Qualifikation für Olympia. London 2012 heisst das Ziel, dem sie alles unterord-

net. Dafür tut sie alles. So reduzierte sie auf diese Saison hin ihr Arbeitspen- sum noch einmal. Dank dem gross-en Entgegenkommen der Telecom als Arbeitgeber ist sie nur noch an zwei Tagen in Dübendorf präsent. Dafür trainiert sie umso mehr. Und härter. So hat sie ne-ben den vielen Trainings im Schwimmen, Velofahren und Laufen nun auch ein Kraft-Training aufgenommen. Ihr Kraft-Lehrmeister ist dabei kein geringerer als André Bucher, der frühere Weltmeister über 800m, der wie nun Sarah und Anina jahrelang von Christoph Schmid trainiert wurde, ist von diesem auf diese Saison hin als exklusiver Berater und Coach für die tg hütten angeheuert worden. Ein dreiwöchiges Frühjahrs-Trainingslager in den USA hat Anina zudem genutzt, mög-liche Trainings-Rückstände auf die voll-umfänglich als Profis trainierende und le-bende Konkurrenz wettzumachen. So hat Anina denn auch ganz bewusst auf einen frühen Saisonstart verzichtet und den Formhöhepunkt erst auf den Sommer ge-plant. So wie es dann auch 2012 sein soll.

1 Weltklasse-Team

2 Frauen

2 Ziele

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3-D-Bild by Peter Hossfeld

2 Frauen

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Mehr Mitglieder für die TG HüttenMan möchte durch attraktive Angebote die Anzahl der bestehenden TG Hütten Mitglieder bis Ende Jahr und auch im 2010 markant erhöhen.– Hit des Monats Juli: Teilnahme an

der Verlosung eines Tickets in der Zielkurve am Weltklasse Zürich Mee- ting vom 28. August.

– Miete mich GRATiS: TG Hütten Athleten – mal privat.zum Rasen mä-hen, zur Fensterreinigung, Walking-Lektionen, Waren-Kleintransporte

– Talk mit Athleten: Erfahrungen aus-tauschen mit Cracks der TG Hütten oder deren Erfolgs-Trainer

– Marktplatz: Profitieren von Spezial-preisen unserer Profi-Sportausrüs- tungen.

Mehr Dynamik durch das Web-TVWeb-TV zeigt die Athleten hautnah bei der Ausübung Ihrer Leistungen, sei es im Wettkampf wie auch bei den harten Trainingseinheiten.

persönliche Talentabklärung für an-gehende nachwuchssportlerinnenÜber dieses Tool, können neue Sporttalente schnell und unkompliziert wichtige Erstabklärungen tätigen. Die Trainer der TG Hütten Nachwuchssportler geben die notwendigen Auskünfte und

laden sicher auch gerne zu einem ersten Talenttraining ein.

avanTGarde neu als pDF zum BlätternDie TG Hütten Zeitschrift avanTGarde kann neu in der Homeapage angeschaut und elektronisch durchgeblättert werden

newsHier wird uns Michi Rüegg weiterhin verwöhnen mit seinen wöchentlichen Newsletter der sich jeweils auch in den News wiederspiegelt.

Die neu lancierte TG Hütten Homepage beinhaltet neben einem Facelifting einige interessante neuerungen.

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Simon Tesfay

Er ist ein Riese. Mit seinen 1,92m ist er für einen Läufer überdurchschnittlich gross. Und das mit nur gerade 63kg. Doch läuferisch ist Simon Tesfay alles andere denn ein Leicht-Gewicht. im Gegenteil: die Leistungen entspre-chen vielmehr seiner Grösse. Jetzt schon.

Dabei hat der 24-jährige Schlacks aus Eritrea, der seit nun schon mehr als 5 Jahren in der Schweiz wohnt, noch ganz anderes vor. Er will Schweizer werden und sich als Schweizer für eine EM, eine WM oder dereinst gar Olympia quali-fizieren. Deshalb hat er sich im letzten Sommer bei Christoph Schmid, dem langjährigen Nationaltrainer für Mittel- /Langstrecken gemeldet. Bisher lief er für den LC Uster und trainierte auch dort. Mit ansehnlichem Erfolge. Doch Simon will mehr. Und weil er nach 5 Jahren als Flüchtling in der Schweiz nun endlich auch ins Ausland reisen darf, sah er den Zeitpunkt als gekommen, seiner Lauf-Karriere mit einem Wechsel von Trainer und Verein neue Impulse zu geben.

Und so startet Simon in dieser Saison offi-ziell für die TG Hütten. Seinen Einstand im neuen Dress feierte er mit einem Erfolg am Stadtlauf in Bulle. Es folgten diverse Podestplätze und Spitzenklassierungen an den weiteren traditionellen Läufen zu Weihnachten und Neujahr. Ein erster Höhepunkt war dann aber die Silber-Medaille an den Schweizer Strassenlauf-Meisterschaften über 10km. Erst im Endspurt musste sich Simon dem für Lausanne-Sports startenden Äthiopier Tolossa Chengere geschlagen geben. In 29:57 blieb er aber trotz nicht optima-len Bedingungen unter 30 Minuten und verhalf damit dem Team der TG Hütten mit Stephan Wenk (17.) Fabian Zehnder (9.U23) und Till Eigenheer (9. Junioren) zum nie erwarteten Schweizer Meister-Titel mit dem Team. Sensationell liess die

TG Hütten traditionell wesentlich stärke-re und haushoch favorisierte Klubs wie den ST Bern, den TV Unterstrass, den TV Längasse Bern oder Stade Genève hinter sich.

Nur eine Woche später gewann Simon den GP Dübendorf haushoch überlegen, daraufhin klassierte er sich am GP Bern als 6. inmitten der internationalen Top-Konkurrenz und schaffte nur eine Woche später am Stadtlauf in Luzern in einem in-ternational ausgezeichnet besetzten Feld zum Abschluss der Vorbereitungsperiode auf die Bahn-Saison als 3. gar den Sprung aufs Podest.

Sein grosses Ziel aber sind neue Bestzeiten auf der Bahn. Schliesslich will er sich in Bereiche verbessern, die der-einst allenfalls das Erfüllen einer Limite für grosse internationale Meisterschaften er-lauben, sollte es mit dem Schweizer wer-den dann endlich klappen. Mit 8:08,82

und einem 4. Platz über 3000m am inter-nationalen Meeting in Pliezhausen starte-te Simon denn auch gleich fulminant in die neue Saison. Um mehr als 10 Sekunden verbesserte er seine persönliche Best- zeit, und dies, obwohl er mit seinem Rennen nicht ganz zufrieden war. Und am Auffahrts-Meeting in Langenthal lief er über 1000m in einem alles anderen als idealen Rennen mit 2:26,47 gleich noch eine persönliche Bestzeit. An Pfingsten verpasste er bei windigen Bedingungen über 1500m eine weitere Bestmarke nur knapp, gewann aber das Rennen ge-gen die nationale Konkurrenz in 3:51,61 hoch überlegen. Und am internationalen Meeting in Lugano schlug er sich als 10. ebenfalls ausgezeichnet. Trotz horrend schnellem Beginn (die ersten 3000m lief unter 8:10!) blieb er mit 13:59,49 zum zweiten Mal in seiner Laufbahn unter 14 Minuten. Wenn das kein Versprechen für den weiteren Verlauf der Saison ist.

Simon Tesfay am Silvesterlauf mit den schnellsten Schweizern, Jérôme Schaffner, Philipp Bandi und Marathon-Ass Viktor Röthlin.

ein name den man sich merken muss

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Wo und wann alles begi nnt das T alenttrai ni ng der TG Hütten

Das allwöchentliche Talenttraining ist der Einstieg in die nachwuchs- förderung der TG Hütten. Geleitet wird das 90minütige Training vom nach- wuchsverantwortlichen Michi Rüegg. Mittels spielerischer Übungsformen wird vor allem die Ausdauer stufen-gerecht und altersgemäss trainiert.

Vielfältiges Bewegen und nicht leistungs-orientiertes Wettkampftraining stehen da-bei im Vordergrund. Neben der Ausdauer wird aber auch fleissig die Koordination geschult, an Kraft und Schnelligkeit ge-arbeitet. Alles dereinst leistungsbestim-mende Faktoren, welche im Kindesalter noch mit wenig Aufwand entscheidend verbessert werden können. Fehlen hin-gegen diese Inputs, können allfällige

Defizite später nur sehr schwer oder gar nicht mehr wettgemacht werden.

Der Laufsport bildet zwar die Basis des Trainings. Doch immer wieder werden in Training und Wettkampf auch ande-re Sportarten ausprobiert und fleissig geübt. Orientierungsläufer absolvieren einen Bahnlauf oder einen Duathlon. Läuferinnen testen sich im Triathlon und im OL. Im Winter bewegen wir uns auch auf Schnee und Eis, im Sommer schon mal im Wasser oder auf dem Rad. Teilnehmer sind Mädchen und Knaben zwischen 12 und 15 Jahren, welche sich im Ausdauerbereich leistungsmässige deutlich von ihren Altersgenossen abhe-ben. Das heisst, sie müssen ihr Talent für Ausdauersport erst beweisen. Dies soll gewährleisten, dass die Gruppe möglichst homogen und auf einem ent-sprechend hohen Niveau trainieren kann. Zudem sollen so Überforderungen im Kindesalter möglichst vermieden wer-den.

Den Start zu den Talenttrainings bil-deten im Herbst 2007 Events, an wel-chen sich die Kinder testen und pro-filieren konnten. Seit einem Jahr sind nun in erster Linie die Resultate an ver-schiedenen Wettkämpfen in diversen Ausdauersportarten die Grundlage für die Auswahl der Talente. Zudem spricht sich das TG Hütten Talenttraining und seine herausragende Qualität langsam herum. Die Kinder und deren Eltern mel-

den sich deshalb auch häufig von sich aus und können daraufhin Probetrainings besuchen.

Das Training bietet den Kindern und Jugendlichen meist vor allem ei-nen Ergänzung zu ihrem normalen Vereinstraining, das sie weiterhin und wie gewohnt besuchen. Dergestalt haben die Talentiertesten ein Training pro Woche zusätzlich. An Wettkämpfen starten sie vorwiegend noch für ihre «Stamm»-Vereine, eine Teilnahme im Dress der TG Hütten ist freiwillig.

Der TG Hütten dienen die Talenttrainings vor allem zur Talent-Sichtung. Die Talente können über Monate und Jahre beob-achtet und betreut werden. So kann die Leistungs-Entwicklung, die Persön- lichkeit, aber auch das Umfeld, neben der reinen Leistungsfähigkeit in die Potentialbeurteilung mit einfliessen. Ziel ist es, das Nachwuchsteam in Zukunft laufend mit den Talentiertesten aus den Talenttrainings zu ergänzen. Zur- zeit drängen sich so gleich mehrere TeilnehmerInnen auf, in Zukunft im Nachwuchsteam gezielt gefördert zu werden.

Das Training findet in der Regel freitags von 18.30 – 20.00 Uhr auf der Sport- anlage Looren in Maur statt. Interes- sierte können sich jederzeit beim Nach- wuchsverantwortlichen Michi Rüegg melden.

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Schon seit einigen Jahren bietet die TG Hütten ein re-gelmässiges Training für Freizeitsportler an. Bis anhin wurde dies jeweils zwischen den Frühlingsferien und den Herbstferien in Hütten unter der Leitung von Urs Ritter und Adrian Hauser durchgeführt.

Um den zunehmenden Anfragen gerecht zu werden, hat die TG Hütten nun offiziell eine neue Mitgliederkategorie eingeführt, die «TG Hütten Freizeitsportler». Neben einem geleiteten Training pro Woche im Laufen oder auf dem Velo profitiert dieses Mitglied für nur 50 Franken pro Jahr.

TrainingAb Mitte August ist wöchentlich ein geleitetes Training im Laufen oder auf dem Velo geplant. Ausgangspunkt wird je-weils das Milandia Sport und Freizeitzentrum in Greifensee sein. Die Freude am Sport, das Zusammensein mit Gleichgesinnten, aber auch die Verbesserung der Leistung ist Ziel dieser Trainings. Ebenfalls möchten wir miteinander an kleinen und grösseren Läufen teilnehmen und dafür spe-zielle Vorbereitungskurse anbieten.

Die Trainings werden hauptsächlich von Urs Ritter und Diana Baer durchgeführt werden. Dazwischen sind jedoch auch Ausfahrten oder Trainings mit den Leistungsathleten der TG Hütten geplant.

Die genauen Details der Trainings werden jeweils aktuell auf www.tghuetten.ch publiziert. Urs Ritter und sein Team freuen sich, möglichst viele Sportbegeisterte im Training zu begrüssen!

Duathlon Team Schweizer MeisterAm Irchel Duathlon wurde unser Elite -Team mit Stephan Wenk, Erich Kunz, Fabian Zehnder und Roger Bochtler (auf dem Bild fehlt Alain) überlegen Schweizer Meister. In der Einzelwertung gewann Sarah Schütz Silber.

Medaille für Stephan WenkStephan Wenk sicherte sich an der Berglauf Schweizer Meisterschaften im Freiburgischen Neirivue die Bronze-Medaille und qualifizierte sich damit für die Berglauf-EM. An der Duathlon-EM in Budapest gelang Stephan mit dem 10. Platz ebenfalls ein starkes Resultat.

Fabian Zehnder Marathon Schweizer Meister

Fabian ist nicht nur Duathlon Team Schweizer Meister und U23 Vize Meister. Am Zürich Marathon wurde er gar überle-gen U23 Marathon Schweizer-meister. An den 10km Team Schweizer Meisterschaften in Payerne gewann er mit Simon Tesfay, Stephan Wenk und Till Eigenheer ebenfalls die Goldmedaille.

Jürg Bühler europäische Spitze

An den ersten zwei Junioren Europacup Rennen dieses Jahres im Triathlon, erreichte Jürg jeweils ein Top Resultat. Im Italienischen Tarzo-Revine reich-te es ihm zum 4. Rang. In Wien wurde Jürg sogar 3. und konnte sich dank starken Leistungen in allen 3 Disziplinen die Bronze-Medaille umhängen lassen. Dank diesen guten Resultaten hat er sich auch die Qualifikation für die EM und WM gesi-chert. Jürg ist vom Schweizer Triathlon Verband als talentier-tes Nachwuchstalent für das so genannte «High Potential» Team selektioniert worden.

«TG Hütten Freizeitsportler»eine neue Mitgliederkategorie

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Text: Brigitte Hilfiker

neu im Redaktionsteam von Avant- garde ist Grund genug, mir einen per-sönlichen sportlichen Höhepunkt in Erinnerung zu rufen.

Mein allererster Zieleinlauf war ein über-wältigendes Erlebnis. Ich hatte mein Ziel erreicht, das mir vor sechs Monaten noch unerreichbar schien, ein grosser Schub an Selbstbestätigung. Dies waren meine Worte im AvanTgarde nach meinem ers-ten Halbmarathon im September 06.

Dazwischen liegen nun zwei Jahre, u.a. mehrere Läufe, meine Krebserkrankung und mein 50ster Geburtstag. An diesem Tag dachte ich wie so viele es da tun, an die Vergangenheit und die Zukunft. Familie, Job und eben auch das Laufen kamen mir in den Sinn. Einerseits schät-ze ich Stabilität und Sicherheit in meinem Leben und andererseits brauche ich die Herausforderung. Mein schon lange gehegter Wunsch, an einem Marathon teilzunehmen setzte ich mit der online Anmeldung für den zum zweiten Mal stattfindenden Luzern Marathon, in die Tat um.

Datum, der 26. Oktober und Ort er-schienen mir für mein Vorhaben perfekt. Da ich von Mai bis Oktober sowieso regelmässig bei Urs Ritter und Adrian Hauser mit den Hobbyläuferinnen und Läufern der TG Hütten trainierte, soll-te ich da gut vorbereitet werden. Für mich als Obwaldnerin ist Luzern meine Heimatstadt, wo ich schon Jahre zur Schule ging und lebte. Dazu kommt, dass Luzern meiner Meinung nach zu den al-lerschönsten Schweizer Städten zählt und ich nicht das Gefühl hatte, gleich in New York zu starten. Wozu auch in die Ferne schweifen, das Gute liegt doch so nahe!

Neugierig las ich im Internet über den Marathon, der längsten olympi-schen Laufdisziplin der Welt. Auch die Originalgeschichte dieser 42,195 Km, die sich im Jahre 490 v. Chr. in Griechenland zugetragen haben soll, faszinierte mich. Ein griechischer Bote war in zwei Tagen Laufzeit von Athen nach Sparta unter-wegs, wo er nachdem er die Botschaft für Hilfe im Krieg gegen die Perser abge-liefert hatte, tot zusammenbrach.

Bei den ersten Langstreckenläufen der Neuzeit dachte niemand an diese Historie. Als Vergnügen für die Zuschauer und zur Befriedigung ihrer Wettleidenschaft wur-

Seit ich mit meinen mir lieb gewor-denen Joggern der TG Hütten unter-wegs bin, bewunderte ich die teilwei-se schon «gestandenen Mitläufer» die ganz selbstverständlich von ihren ab-solvierten Marathons, u.a. sogar vom Jungfraumarathon berichteten. Anfangs Laufsaison wurden wir von Adi nach un-seren Laufzielen der Saison befragt. Da waren für mich Zumiker-, Greifensee- und Pfäffikerseelauf schon klar. Feli Gantner erzählte mir von ihrem Wunsch, in Luzern für ganze 42,195 Km zu starten. Sie brachte mich auf den Gedanken, dass ich, allerdings etliche Jahre älter als sie, auch dabei sein könnte.

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Auch der Conconi Ergo-Fit Ausdauer-test, mit dem meine Ausdauerleis-tungsfähigkeit bei Saisonbeginn und kurz vor dem Marathon gemessen wurde, zeigte, dass ich eine in Zahlen messbare Leistungsverbesserung erreicht hatte.

Natürlich zweifelte ich zwischendurch an meinem Vorhaben. Natürlich dachte ich ans Abmelden, so im Stil «Schuster bleib bei deinen Leisten». Doch schlussendlich wusste ich, dass ich einfach an den Start gehen MUSS. Alles andere hätte für mich nicht gestimmt. Da in Luzern nicht nur Marathon, sondern auch Halbmarathon und 12.5 Km Schnuppermarathon ge-laufen wurden, hatte ich immer noch die Möglichkeit, für weniger Km bewertet zu werden.

Am Sonntag, den 26. Oktober war es dann soweit. Bei trockenem Spätherbstwetter und toller Stimmung stand ich um 09:00 mit 6679 anderen Sportlern unweit vom Verkehrshaus Luzern am Start. Feli Gantner und ich schlossen uns Pacemaker und Sportarzt Beat Villiger mit einem Zeitvorhaben von 4 Std. 30 an. Gleich zu Beginn war die Stimmung locker und freundschaftlich. Es war auch nicht so «Hau Ruck» wie bei kürzeren Strecken angesagt. Viktor Röthlin schickte uns mit Worten in «meinem» Dialekt ins Rennen. Ich fühlte mich in Beat Villigers Umfeld wie auf einer geführten Tour. Vor allem in der ersten Runde nahm ich mich tempo-mässig ziemlich zurück, was sich später ausbezahlte. Die Strecke führte dem See entlang zum Bahnhof, weiter Richtung Kastanienbaum, Horw und zurück zum Bahnhof Richtung Schwanenplatz und Verkehrshaus.

Ab und zu entstanden Gespräche mit gleich schnellen Läufern. Einer berichte-te über seine Spaghettiwoche; dass er am Sonntagmorgen noch um 4.00 den

letzten Teller davon ass. Eine ältere Frau erzählte von Läufen auf der ganzen Welt, und eine jüngere Frau riss sich ener-gisch mit den Worten «Nie wieder» die Nummer vom Shirt und setzte sich an den Strassenrand.

Während dem Lauf kamen mir Rat- schläge und Berichte von gestandenen Läufern in den Sinn. Einstimmig wurde ich vorbereitet, dass der grosse Einbruch zwischen Km 25 und 35 käme. Er schien nicht zu kommen. War dies so, weil ich wirklich regelmässig lief und mich an je-der Essensstelle verpflegte und ein we-nig Wasser trank? Oder waren es die 21 Musikbands und das ganz tolle Publikum? War es der Junge in Kastanienbaum der aufmunternd zurief «Es isch nümme wit»? .Oder war es die plötzlich warme Sonne? Waren es meine Glücks- und Dankbarkeitsgefühle, die mich einfach zu tragen schienen? Waren es meine Familie und Freunde, die mich anfeuer-ten? Ich weiss es nicht.

Nach 4 Std und 29 Min. durfte ich ei-nen gewaltigen Zieleinlauf erleben. Ich hatte es geschafft! Die Zeit war in die-sem Moment nebensächlich. Weinend vor Glück nahm ich meine Geschenke entgegen und war einfach dankbar, nur dankbar! Noch Tage fühlte ich mich vom Ereignis ganz «high».

Ich danke Urs Ritter und Adrian Hauser für ihre Tipps, Aufmunterungen und Geduld. Auch allen Mitstreiterinnen und Mitstreiter der TG Hütten gebührt ein grosses Dankeschön für ihre Kamerad- schaft.

Bis vielleicht zum nächsten Marathon im 2009!

den im ausgehenden 18. Jahrhundert die ersten Langstreckenläufe in einer Art sportlichen Wettkampf ausgetragen. In England und den Vereinigten Staaten ab-solvierten die Pedestrianisten (Fussläufer) Strecken zwischen 20 Meilen (32,18 km) und 30 Meilen (48,27 km). Die Distanzen wurden überwiegend gegen die Uhr ge-laufen, selten traten die Läufer gegenein-ander an. Der Lauf führte von Meilenstein zu Meilenstein, was eine zuverlässige Zeitnahme garantierte. Beachtliche Zeiten wurden dabei erzielt. Im Jahr 1808 lief ein Mann mit dem Namen Blewet über 24 Meilen (38,62 km) eine Zeit von 2:34 Stunden. Auf die heute gültige Marathondistanz umgerechnet wäre dies eine Zeit von 2:48 Stunden. Dass dies möglich ist, zeigen nicht nur Leistungen von Spitzensportlern auf, sondern auch von Breitensportlern.

Mental war mir inzwischen die Halb- marathonstrecke ein Begriff. Aber nach einem Zieleinlauf nach dieser Strecke müsste mir niemand auftragen, das Ganze gleich nochmals zu laufen. Auch schwirrten Bilder vom Zürimarathon in meinem Kopfe. Seit Jahren fotografiere ich dort zuerst bei Km 17 und später bei Km 30, wo die Teilnehmer teilweise in be-dauerlichem Zustand sich fortbewegen.

Nebst dem regelmässigen Training in Hütten joggte ich zwei bis dreimal wö-chentlich daheim in Egg jeweils um die zehn Km, und am Wochenende ging`s entweder um den Pfäffiker- oder Greifensee. Ab und zu stieg ich auch auf's Rad und hielt mich wöchentlich mit Gymnastikstunden fit. Im September nahm ich die Strecke um den Greifensee (ca. 17.5 Km) gleich zweimal am Stück unter die Füsse. Als ich dann nach vier Std. immer noch aufrecht in mein Auto stieg, konnte ich mir ansatzweise die Marathonstrecke plötzlich vorstellen.

Am Start mit Beat Villiger. Im Ziel mit Feli Gantner.

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Sponsoren & Partner der TG Hütten

Sektion Zürich

Fabienne SchlumpfQualifikation EM 3000 m Steeple U20

Lilly GrossQualifikation EM OL U17

nicola Bochtler/Ueli Bühler Qualifikation EM Triathlon U18

Jürg BühlerQualifikation EM Triathlon U20

Till EigenheerJahresschnellster CH 600 m und 1500 m U16