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Sonntags um vier 1 Avi Avital Venice Baroque Orchestra Sonntag 11. Oktober 2015 16:00

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Sonntags um vier 1

Avi Avital

Venice Baroque Orchestra

Sonntag11. Oktober 201516:00

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Sonntags um vier 1

Avi Avital Mandoline

Venice Baroque Orchestra

Sonntag 11. Oktober 2015 16:00

Pause gegen 16:45 Ende gegen 18:00

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PROGRAMM

Antonio Vivaldi 1678 – 1741Concerto für Streicher und Basso continuo A-Dur RV 158Allegro moltoAndante moltoAllegro

Benedetto Marcello 1686 – 1739Sinfonia für Streicher und Basso continuo G-DurPrestoLargoPrestissimo

Antonio Vivaldi Konzert für Laute, Streicher und Basso continuo D-Dur RV 93(Bearbeitung für Mandoline, Streicher und Basso continuo von Avi Avital)AllegroLargoAllegro

Tomaso Giovanni Albinoni 1671 – 1751Concerto a cinque G-Dur op. 7,4 (1715)für Streicher und Basso continuoAllegroLargoAllegro

Antonio Vivaldi Konzert für Violine, Streicher und Basso continuo a-Moll op. 3,6 RV 356(Bearbeitung für Mandoline, Streicher und Basso continuo von Avi Avital)AllegroLargoAllegro

Pause

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Antonio Vivaldi Concerto für Streicher und Basso continuo d-Moll RV 127AllegroLargoAllegro molto

Antonio Vivaldi Konzert für Mandoline, Streicher und Basso continuo C-Dur RV 425AllegroLargoPresto

Giovanni Paisiello 1740 – 1816Konzert für Mandoline, Streicher und Cembalo Es-DurAllegro maestosoLarghetto graziosoAllegretto

Antonio Vivaldi Konzert für Violine, Streicher und Basso continuo g-Moll op. 8,2 RV 315»L’estate« (Der Sommer)aus: »Le quattro stagioni« (Die vier Jahreszeiten) op. 8 (Bearbeitung für Mandoline, Streicher und Basso continuo von Avi Avital)Allegro ma non moltoAdagioPresto. Tempo impetuoso d’Estate

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ZU DEN WERKEN

Viva Venezia! – Ein musikalischer Besuch der Lagunenstadt, und ein

Abstecher nach Neapel

Schon Mitte des 15. Jahrhunderts wurde die italienische Han-delsmetropole Venedig auf dem Gebiet der Künste als das »nuovo paradiso« gepriesen. In der Lagunenstadt wirkten berühmte Maler wie Tizian, Tintoretto und Veronese. Und auf dem Gebiet der Musik hatte sich die spektakuläre Basilika San Marco zum bedeutenden Zentrum entwickelt. Denn hier wirkten nicht nur namhafte Kapellmeister wie Adrian Willaert, Giovanni Gabrieli und zu Beginn des 17. Jahrhunderts Claudio Monteverdi. Mit ihren Vokalwerken verwandelten sie den Innenraum in eine akustische Experimentierbühne. Dank der einander gegenüber-liegenden Orgeltribünen konnten nun etwa die räumlich vonei-nander getrennten Chöre dialogisieren. Kein Wunder, dass auch diese Revolution auf dem Gebiet der Raumklänge bald jenseits der Alpen von sich reden machte. Und so nahmen auch deut-sche Komponisten den beschwerlichen Weg auf sich, um aus allererster Hand die Errungenschaften dieser venezianischen »nuova musica« vermittelt zu bekommen. Wie Reisehistori-ker ausgerechnet haben, holperte man dann mit einer Durch-schnittsgeschwindigkeit von 4,5 Kilometern pro Stunde in ungefederten Kutschen über das wenig ausgebaute Alpenge-lände. Mit der ständigen Furcht, von Wegelagerern überfallen zu werden.

Der berühmteste Venedig-Pilger zu Beginn des 18. Jahrhunderts war Georg Friedrich Händel. Und wenngleich es darüber keine Dokumente gibt, so hat der Sachse in der Serenissima sicher-lich auch die damals berühmten Konzerte besucht, die Antonio Vivaldi (1678 – 1741) mit dem Mädchenorchester des Ospedale della Pietà gegeben hatte. 1703 war Vivaldi als musikalischer Erzieher, aber auch als Violinlehrer und Orchesterleiter an dieses von venezianischen Adligen und Bürgern unterstützte Waisen-haus berufen worden. Unter seiner Leitung entwickelte sich das Mädchenorchester sofort zu einem über die Grenzen Venedigs hinaus bewunderten Klangkörper. Besucher aus allen Schichten und aus allen europäischen Ländern bestaunten die Virtuosität

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und Ausdruckskraft dieser Musikerinnen. »Sie spielen Violine, Flöte, Orgel, Oboe, Violoncello, Fagott – kurz, kein Instrument ist so groß, dass es ihnen Angst machen würde«, schrieb Ende der 1730er Jahre der französische Gelehrte Charles de Brosses über die enorm begabten Waisenmädchen.

Tatsächlich sind die Solo-Konzerte, die Vivaldi den jungen Talen-ten vom Ospedale della Pietà in die Finger geschrieben hatte, gespickt mit spieltechnischen Schwierigkeiten. Vivaldi schrieb rund 400 Konzerte für die gesamte Instrumentenbandbreite. Der Großteil entstand für die Solo-Violine und damit für jenes Sai-teninstrument, auf dem der Sohn eines Amateurgeigers eine überragende Könnerschaft erlangt hatte. Darüber hinaus stehen Solo- sowie Doppelkonzerte für die umfangreiche Streicherfami-lie sowie für Holzblasinstrumente zu Buche.

Doch in Vivaldis riesigem Concerto-Konvolut gibt es noch eine dritte Werkgruppe, bei der das Orchester sich aus seiner beglei-tenden Funktion emanzipieren und jetzt die Hauptrolle spielen darf. Es sind rund 50 »Concerti ripieni«, also Streicherkonzerte ohne Soloinstrumente. Und in den dreisätzigen Werken mit ihrer traditionellen Satzfolge schnell – langsam – schnell ließ Vivaldi keine Gelegenheit aus, um die Musikerinnern des Ospe-dale della Pietà mit irrwitzigen Skalen und dampfenden Tutti zu Höchstleistungen herauszufordern. So ein Concerto ist jenes in d-Moll RV 127, das auch den Musikern von heute alles abver-langt – angesichts der brausenden Energie (Allegro), des fein schattierten Klangspiels (Largo) und des rhythmisch impulsiven Finales. Manche dieser Concerti, die als Ouvertüren für seine über 40 überlieferten Opern fungierten, veröffentlichte Vivaldi in leicht veränderter Form aber auch unter der Bezeichnung Sin-fonia. Und welche opernhaft lyrisch-ariose Zartheit tatsächlich in einigen Original-Concerti steckt, unterstreicht der langsame Satz des Konzerts für Streicher und Basso continuo A-Dur RV 158.

Sein Debüt als Opernkomponist hatte Vivaldi 1713 und damit im Alter von bereits 35 Jahren gegeben. Ein Jahr später sollte er dann auch das (sehr gut dotierte) Amt des Impresarios an Venedigs Teatro Sant’Angelo übernehmen, an dem bis 1739

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insgesamt 18 seiner Opern ihre Premiere erlebten. Mit den Erfol-gen selbst auf der Musiktheaterbühne forderte Vivaldi aber auch so manchen (neidischen) Komponistenkollegen zu hefti-ger Kritik heraus. Und so erschien 1720 von einem anonymen Autor die Satire Il Teatro alla moda (Das Theater der Mode), in der der Opernkomponist Vivaldi nicht nur verbal verspottet wurde. Auf dem Titelblatt war ein geigender Engel mit Priesterhut am Steuer einer Gondel zu sehen – was ebenfalls als Seitenhieb auf Vivaldi gemünzt war, der mit 25 Jahren die Priesterweihe erhal-ten hatte.

Wie sich bald herausstellte, steckte hinter dieser Attacke Benedetto Marcello (1686 – 1739). Wie Vivaldi war er ein wasch-echter Venezianer. Doch Marcello stammte aus einer einflussrei-chen Adelsfamilie und schlug sogar eine politische Karriere ein. Seine eigentliche Domäne blieb aber die Musik. So komponierte Marcello Opern, Kirchenmusik und Instrumentalmusik. Zudem war er Lehrer u. a. von Baldassare Galuppi. Der Auslöser für seine Vivaldi-Satire ist zwar weiterhin nicht überliefert. Trotzdem ist der Einfluss des Verballhornten auf Marcellos Instrumentalschaffen nicht zu leugnen. Und wer würde nicht sofort bei dem etwas län-geren Titel eines Oratoriums, aus dem nur die dreisätzige Sinfo-nia erklingt, sofort an Vivaldis berühmtesten Violinkonzertzyklus denken? So komponierte Marcello 1731 folgendes Kirchenwerk: Il pianto e il riso delle quattro stagioni dell’anno per la morte, esultazi-one e coronazione di Maria Assunta in Cielo (Weinen und Lachen der vier Jahreszeiten zum Tod, zum Lobpreis und zur Krönung der in den Himmel aufgefahrenen Maria).

Mit dem Schaffen von Benedetto Marcello hatte sich bekannter-maßen Johann Sebastian Bach genauso schöpferisch auseinan-dergesetzt wie mit den Werken Vivaldis (von ihm bewunderte er vor allem den Violinkonzert-Zyklus L’Estro armonico op.  3. Aber auch der Venezianer Tomaso Giovanni Albinoni (1671 – 1751) fand in Bach einen großen Bewunderer. Von diesem Mitpionier auf dem Gebiet des Concerto ist jetzt ein Werk zu hören, das aus der dem Adligen Giovanni Donato Correggio gewidmeten Concerti-Sammlung op. 7 (1715) stammt.

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Auf die Bekanntschaft mit einem von der Laute begeisterten Gra-fen gehen hingegen Vivaldis drei Werke für dieses Saiteninstru-ment zurück. 1730 war er nach Böhmen gereist, wo er dem Grafen Johann Joseph von Wrtby begegnete, der königlicher Statthal-ter und Hofgerichtspräsident war. Und als ein ebenfalls die Oper liebender Zeitgenosse hatte er sicherlich auch einige der von Vivaldi selbst geleiteten Aufführungen besucht. Wie der Vivaldi-Forscher Michael Talbot vermutet, hat Vivaldi für den Grafen ins-gesamt sechs Lautenwerke geschrieben. Unter den lediglich drei überlieferten Kompositionen finden sich zwei Trio-Sonaten für Laute, Violine und Basso continuo sowie das heute zu hörende Konzert für Laute, Streicher und Basso continuo D-Dur RV 93. Dieses dreisätzige Konzert hat Avi Avital nun für sein Instrument, die Mandoline bearbeitet. Immerhin hat dieses Saiteninstrument seine Wurzeln in der Laute. 1703 wurde die Mandoline erstmals erwähnt – in der Sammlung Libro per la Mandola von Matteo Caccini. Und unter den darin aufgeführten Tanzsätzen sind auch einige für die heute gebräuchliche, die so genannte »neapolita-nische Mandoline« geschrieben, deren vier Saitenpaare wie die Violinesaiten gestimmt werden.

»Die Mandoline gleicht einer Palette mit ihren vielen Farben«, findet Avi Avital. »Mit ihr kann man die Farben einfach unend-lich vermischen.« Diesen Beweis tritt der israelische Mandolinen-Virtuose aber nicht nur mit Vivaldis Lautenkonzert an, sondern auch mit den Arrangements zweier Violinkonzerte. Das im Ori-ginal für Violine, Streicher und Basso continuo a-Moll op. 3,6 RV 356 komponierte Konzert findet sich in der Sammlung L’Estro Armonico (Harmonische Eingebung), die Vivaldis europaweiten Ruf als Konzertkomponist begründete. 1711 war dieses Konvolut mit seinen 12 Konzerten für eine bis vier Violinen, Streicher und Basso continuo als Vivaldis Opus 3 in Amsterdam erschienen. Und schon bald beeindruckte die Ausgabe Johann Sebastian Bach derart, dass er das Concerto op. 3,8 zu einem unbegleiteten Orgelkonzert umarbeitete.

Das zweite von Avital für die Mandoline eingerichtete Kon-zert stammt aus dem berühmtesten Violinkonzert-Zyklus der Musikgeschichte. Dabei kann es sich natürlich nur um Vivaldis Le quattro stagioni (Die vier Jahreszeiten) handeln, die 1725

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veröffentlicht wurden. Der Maestro hatte aber nicht nur alle Klangregister gezogen, um die saisonalen Naturschauspiele effektvoll einzufangen. Zugleich fügte er der Partitur vier Sonette bei, anhand derer die Zuhörer das musikalische Treiben verfol-gen konnten. In L’estate (Der Sommer) ist die Natur in Aufruhr. Im Eröffnungssatz sorgen die vom Hirten gefürchteten und von Vivaldi als »Venti diversi« bzw. »Venti impettuosi« beschriebe-nen Nordwinde für Aufregung, symbolisiert durch die auffallende Chromatik jetzt in der Mandolinen-Stimme. Und während im langsamen Satz die Streicher geheimnisvoll zu den gedanken-verlorenen Tremoli der Mandoline ächzen und stöhnen, bricht im Finale ein irrwitziger Sturm aus, bei dem es wie aus Eimern schüttet.

So brillant und anmutig die Mandoline in die Rolle der Violine zu schlüpfen versteht, so wäre das Mandolinenrepertoire um ein edel beschwingtes wie feingeistiges Meisterwerk ärmer, wenn es nicht Vivaldis einziges Konzert für Mandoline, Streicher und Basso continuo C-Dur RV 425 gäbe. Es gibt verschiedene Ver-mutungen über seine Entstehung. Manche sehen eine direkte Beziehung zu einem Brief von 1736, in dem sich Vivaldi bei sei-nem einstigen Förderer Marchese Bentivoglio erkundigte, ob er »sich noch mit der Mandoline« vergnüge. Der überwiegende Teil der Vivaldi-Gemeinde nimmt dagegen an, dass das Concerto um das Jahr 1716 komponiert wurde. Vivaldi hatte da gerade sein Oratorium Judith Triumphans geschrieben, in dem die Arie »Tran-sit aetas« der Judith von der Mandoline begleitet wird. Wie auch immer – dieses Konzert setzt die Reize der Mandoline einfach verlockend in Szene.

Ein eher klassisch empfindsames Gewand streift sie sich schließ-lich in dem Konzert für Mandoline, Streicher und Cembalo Es-Dur über, das Giovanni Paisiello (1740 – 1816) zugeschrieben wird. Der vor allem als Opernkomponist enorm populäre Komponist wirkte in Neapel und damit in der Geburtsstadt der »neapolitani-schen Mandoline«. Zwischen 1776 und 1784 gehörte Paisiello aber auch zu der hochrangigen Schar italienischer Komponisten, die von der russischen Zarin Katharina II. nach St. Petersburg ein-geladen wurden, um als Hofkapellmeister das örtliche Opern-leben aufblühen zu lassen. Von seiner Russland-Reise brachte

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Giovanni Paisiello u. a. seine Oper Der Barbier von Sevilla mit. Und wahrscheinlich war es daraus eine von der Mandoline begleitete Arie, die den Paisiello-Bewunderer Mozart bald zu der Serenade »Deh vieni alla finestra« des Don Giovanni inspirierte. Und ihre Unsterblichkeit verdankt sie ja bekanntermaßen nicht zuletzt dem Charme der akkompagnierenden Mandoline.

Guido Fischer

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BIOGRAPHIEN

Avi Avital Avi Avital wurde 1978 in Be’er Sheva im Süden Israels geboren. Mit acht Jah-ren lernte er das Mandolinenspiel und wurde rasch in das Mandolin Youth Orchestra von Simcha Nathanson beru-fen. In der Folge studierte er an der Jerusalem Music Academy und am Conservatorio Cesar Pollini in Padua, wo er mit Ugo Orlandi das Kernreper-toire für die Mandoline erarbeitete. 2007 war er Preisträger des Aviv Wettbe-

werbs, des wichtigsten israelischen Musikwettbewerbs.

Avi Avital tritt regelmäßig in Häusern wie der Carnegie Hall, dem Lincoln Center, der Berliner Philharmonie, dem KKL Luzern, der Forbidden City Concert Hall in Beijing und der Wigmore Hall auf. Zudem wird er zu bedeutenden Festivals eingeladen, so u. a. nach Tanglewood, Luzern und Ravenna. Als Solist konzertierte er mit den Berliner Symphonikern, dem Orchestre National de Montpellier, der Kammerakademie Potsdam, dem Philharmoni-schen Kammerorchester Berlin und dem San Francisco Chamber Orchestra. Mit Künstlern wie Giora Feidman, Dawn Upshaw und Richard Galliano verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit.

In jüngster Vergangenheit trat Avi Avital u. a. beim Schleswig-Hol-stein Musik Festival, dem Aspen Music Festival und den Salzbur-ger Festspielen auf. Rezitals führten ihn zum Musikfest Bremen, ins Schloss Elmau und zu den Bristol Proms. In den kommen-den Monaten spielt er mit dem Mahler Chamber Orchestra, der Kremerata Baltica und den Hamburger Symphonikern sowie mit dem Venice Baroque Orchestra bei einer ausgedehnten Tournee durch die USA und Südamerika. Er feiert Debüts in der Wigmore Hall, dem Konzerthaus Dortmund und beim Verbier Festival. International renommierte Künstlerpersönlichkeiten wie Mahan Esfahani, Ksenija Sidorova, Ray Chen und David Greilsamer sind seine musikalischen Partner.

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Zahlreiche Einspielungen über Genregrenzen hinweg, von Klez-mer, Barock bis zu zeitgenössischer Musik hat Avi Avital bereits vorgelegt. Als erster Mandolinist wurde er 2010 für einen Grammy in der Kategorie »Bester Instrumentalsolist« für seine Auf-nahme von Avner Dormans Mandolinkonzert nominiert. Seine Einspielung mit dem David Orlowsky Trio wurde 2008 mit dem ECHO ausgezeichnet. Nach einer CD mit eigenen Transkriptio-nen der Violin- und Cembalokonzerte von Johann Sebastian Bach erschien 2014 die CD Between Worlds, auf der er Kammer-musikwerke von Ernest Bloch und Manuel de Falla mit bulgari-scher Volksmusik kombiniert. 2015 erscheint die Aufnahme von Vivaldi-Konzerten mit dem Venice Baroque Orchestra.

In der Kölner Philharmonie ist Avi Avital heute zum ersten Mal zu Gast.

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Venice Baroque Orchestra1997 gründete Andrea Marcon das Venice Baroque Orchestra, welches sich als eines der führenden Ensembles Europas auf Alte Musik und das Musizieren auf authentischen Instrumenten spezialisiert hat. In der Saison 2013/14 tourte das Orchester mit Philippe Jaroussky und Werken von Porpora durch Deutschland sowie mit dem Programm »A legendary battle: Farinelli & Porpora vs. Carestini & Handel« durch die USA und Asien.

Eine intensive und enge Verbindung besteht seit Gründung des Orchesters zu dem Geiger Giuliano Carmignola. Regelmäßig treten das Venice Baroque Orchestra und der aus Treviso stam-mende Musiker miteinander auf. Im Juli 2014 tourten sie zusam-men durch Süddeutschland. Weitere Konzerte gaben Giuliano Carmignola und das Venice Baroque Orchestra unter ande-rem im Palmengarten Frankfurt (Alte Oper Frankfurt) und beim Mozartfest Würzburg. Die Höhepunkte der vergangenen Saison 2014/15 waren die Konzerte auf der Tournee mit dem Mandoli-nenspieler Avi Avital durch die USA und anschließend in Italien und Deutschland. Parallel dazu erschien im März 2015 die CD mit Antonio Vivaldis Mandolinenkonzerten.

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Ein bedeutender Teil der Arbeit des Orchesters ist es, in Verges-senheit geratene Werke des Barock neu vorzustellen. So führte es unter der Leitung von Andrea Marcon u. a. Francesco Cavallis Oper L’Orione auf. 2004 wurde Händels Siroe mit dem Orchester zum ersten Mal in den Vereinigten Staaten an der Brooklyn Aca-demy of Music aufgeführt.

Das Venice Baroque Orchestra kann auf eine umfangreiche Dis-kographie verweisen. Der Ersteinspielung von Andromeda Libe-rata folgten u. a. zwei Aufnahmen mit Vivaldi Violinkonzerten mit Giuliano Carmignola, zwei CDs mit Magdalena Kožená (Arien von Händel und Vivaldi) sowie Vivaldi-Konzerte für zwei Violinen mit Viktoria Mullova und Giuliano Carmignola. Das mit Patricia Petibon aufgenommene Album Rosso enthält italienische Arien. Im September 2013 erschien das Album Jaroussky – Farinelli mit Arien, die Nicola Porpora für Farinelli schrieb, vom Venice Baroque Orchestra gemeinsam mit Philippe Jaroussky aufge-nommen. Für seine Aufnahmen wurde das Orchester mit dem Diapason d’or, dem Choc du Monde de la Musique, dem ECHO Klassik und dem niederländischen Edison ausgezeichnet. Das Venice Baroque Orchestra wird gefördert von der Fondazione Cassamarca in Treviso.

In der Kölner Philharmonie war das Venice Baroque Orchestra zuletzt im November 2013 zu Gast.

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Die Besetzung des Venice Baroque Orchestra

Violine IGianpiero ZanoccoGiacomo CatanaMatteo MarzaroMauro Spinazzè

Violine IIGiorgio BaldanFrancesco LovatoGiuseppe CabrioAnna Fusek

ViolaAlessandra Di VincenzoMeri Skejic

VioloncelloDaniele Bovo

VioloneAlessandro Pivelli

CembaloLorenzo Feder

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KölNMUSIK-VORScHAU

Oktober

SO 1818:00

Gabriela Montero Klavier

Orquestra de CadaquésJaime Martín Dirigent

Igor StrawinskySuite de Pulcinella für Kammerorchester

Maurice RavelKonzert für Klavier und Orchester G-Dur

Manuel de FallaEl sombrero de tres picos (Der Dreispitz) Ballett-Suite Nr. 1 für Orchester

Juan Crisóstomo de ArriagaSinfonía a gran orquesta

Kölner Sonntagskonzerte 1

FR 2320:00

Aynur vocKinan Azmeh clCemîl Qoçgirî TanburManuel Lohnes bBen Neubrech gBodek Janke perc, tablaSusanne Hirsch celloKadir Doğan perc

Seit vielen Jahren ist Aynur die Stimme der kurdischen Weltmusik. Und spä-testens seit Fatih Akins Istanbul-Musik-Dokumentation »Crossing the Bridge« besitzt sie auch in Deutschland eine große Fangemeinde. Außerdem wird sie regelmäßig vom amerikanischen Star-cellisten Yo-Yo Ma zu seinen musikali-schen Silk-Road-Projekten eingeladen. Ihre selbstkomponierten Songs basie-ren einerseits auf traditionellen kurdi-schen Liedern, zugleich schlägt Aynur mit ihrer aktuellen, international besetz-ten Band auch wieder eine Brücke hin zur westlichen Musik, zu Jazz und Folk.

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SO 2516:00

Remy van Kesteren HarfeEric Vloeimans Trompete

Nominiert von Het Concertgebouw Amsterdam und BOZAR Brussels

Federico MompouMúsica callada für Klavier

Auszüge, Bearbeitung für Harfe und Trompete von Remy van Kesteren

Oene van GeelNeues Werk für Harfe und Trompete

Auftragswerk von Het Concertgebouw Amsterdam und European Concert Hall Organisation, mit Unterstützung des Kulturprogramms der Europäischen Union

u. a.

Gefördert durch die Europäische Kommission

15:00 Einführung in das Konzert

Rising Stars – die Stars von morgen 2

MI 2820:00

Wiener PhilharmonikerHerbert Blomstedt Dirigent

Ludwig van BeethovenSinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93

Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92

KölnMusik gemeinsam mit der Westdeutschen Konzertdirektion Köln

Köln-Zyklus der Wiener Philharmoniker 1

DO 2920:00

Armida Quartett Martin Funda Violine Johanna Staemmler Violine Teresa Schwamm Viola Peter-Philipp Staemmler Violoncello

Robert SchumannStreichquartett F-Dur op. 41,2

Jörg Widmann1. Streichquartett

Franz SchubertStreichquartett G-Dur op. 161 D 887

Quartetto 2

DO 2921:00

Stadtgarten

TRIPCLUBBING

PEEL Sebastian Müller g Sebastian Gille sax Pablo Held p Daniele Camarda b Jonas Burgwinkel dr

Kalthoum

In Paris lernte der in Beirut geborene und mit seinen Eltern nach Frankreich gefl ohene Ibrahim Maalouf, europäische Klassik, ame-rikanischen Jazz und traditionelle arabische Musik zu verschmel-zen. Spielerisch und mühelos klingen die Wechsel des Trompeters zwischen modernen Beats und barocken Strukturen. Sein aktuelles Konzert-Programm »Kalthoum« ist eine Hommage an die ägyp-tische Sängerin Oum Kalthoum, mit deren außergewöhnlicher Stimme und deren größtem Hit »Alf Leila wa Leila« (1001 Nacht) Maalouf aufwuchs.

Samstag 17. Oktober 201520:00

Foto

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Ibrahim Maalouf tp

Mark Turner sax

Christophe Wallemme b

Frank Woeste p

Clarence Penn dr

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November

SO0120:00

Allerheiligen

Hossein Alizadeh TarAlireza Ghorbani Gesang

Ensemble HamavayanZarbang-Quartett

Hossein Alizadeh, einer der wichtigsten Protagonisten der persischen Gegen-wartsmusik, entführt das Publikum mit seinen Kompositionen in eine neue Welt der persischen Klassik. Zu den virtuosen Percussionisten des Zarbang-Quartetts gesellen sich außerdem die Musikerfreunde des Ensemble Hama-vayan und der brillante Sänger Alireza Ghorbani.

DI 0320:00

Johanna Wokalek Rezitation

Balthasar-Neumann-ChorThomas Hengelbrock Leitung

Nachtwache

Mit Chorwerken von u. a. Johannes Brahms, Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann sowie Lyrik der Romantik von u. a. Joseph von Eichen-dorff, Heinrich Heine und Novalis

Liederabende 2

IHR NäcHStES ABONNEMENt-KONZERt

SO08

November16:00

Elisabeth Leonskaja zum 70.

Elisabeth Leonskaja Klavier

Die Deutsche Kammer- philharmonie Bremen Florian Donderer Violine und Leitung

Franz Schubert Sinfonie Nr. 3 D-Dur D 200 (1815)

Wolfgang Amadeus Mozart Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott Es-Dur KV 452 (1784)

Ludwig van Beethoven Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll op. 37 (1800 – 02)

Sonntags um vier 2

Der Aboverkauf geht weiter: Sparen Sie bis zu 35 %!

Abo-Hotline 0221 20 40 82 04

»Alle Musik, die sich in Ehrerbietung dem Göttlichen, dem Heiligen, dem Unaussprechlichen nähert, ist religiöse Musik im vollen Wortsinne.« Dies war das Credo Olivier Messiaens. Zwei Messiaen’schen Meis-terwerken, in denen er ebenso prächtig den Gesang seiner geliebten Vögel eingefangen hat, widmet sich das Cleveland Orchestra und setzt dabei Akzente der US-amerikanischen Interpretation der Musik der Moderne. Um 19 Uhr hält Stefan Fricke eine Einführung in das Konzert.

Dienstag 20. Oktober 2015 20:00

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teJoela Jones Klavier

The Cleveland OrchestraFranz Welser-Möst Dirigent

Olivier MessiaenHymne au Saint-Sacrement für OrchesterCouleurs de la Cité céleste für Klavier und kleines Orchester

Richard StraussEine Alpensinfonie – Tondichtung für großes Orchester

Redaktion: Sebastian LoelgenCorporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbHTextnachweis: Der Text von Guido Fischer ist ein Original beitrag für dieses Heft.Fotonachweise: Uwe Arens/DG S. 10; Anna Carmignola S. 12

Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH

Kulturpartner der Kölner Philharmonie

Philharmonie-Hotline 0221 280 280 koelner- philharmonie.deInformationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie!

Herausgeber: KölnMusik GmbHLouwrens LangevoortIntendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbHPostfach 102163, 50461 Köln koelner- philharmonie.de

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Samstag07.11.2015

20:00

Esa-Pekka Salonen Karawanefür Chor und Orchester

Maurice Ravel L’Enfant et les sortilèges Fantaisie lyrique en deux parties

Esa-Pekka Salonen

Esa-Pekka Salonen

Dirigent

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

Gefördert durch

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