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BBD NUMBERGER Büro für Bauforschung und Denkmalschutz BAD MERGENTHEIM Main-Tauber-Kreis Historische Ortsanalyse Markus Numberger - Im Heppächer 6 - 73728 Esslingen am Neckar - 0711 - 82 09 52 4 Übersicht Topographie Naturraum Siedlungsgeschichte Historische Ortsstruktur Primärkatasterplan 1833 Überlagerung Primärkatasterplan mit Werteplan Historische Bauten und Räume Denkmalpflegerischer Werteplan Quellen/Literatur Oktober 2012 im Auftrag der Stadt Bad Mergentheim autorisiert vom Regierungspräsidium Stuttgart Landesamt für Denkmalpflege

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Übers icht

Topographie Naturraum

Siedlungsgeschichte

Historische Ortsstruktur

Primärkatasterplan 1833

Überlagerung Primärkatasterplan mit Werteplan

Historische Bauten und Räume

Denkmalpflegerischer Werteplan

Quellen/Literatur

Oktober 2012 im Auftrag der Stadt Bad Mergentheim

autorisiert vomRegierungspräsidium StuttgartLandesamt für Denkmalpflege

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Bad Mergentheim Topographie / Naturraum Die Stadt Bad Mergentheim (210 m ü. NN) liegt im Taubertal etwa 17 km südöstlich von Tauberbi-schofsheim. Am Zusammenfluss von Wachbach und Tauber liegt der historische Stadtkern umrahmt vom nördlich gelegenen Ketterberg (350 m ü. NN), dem Drillberg im Westen (340 m ü. NN) und der Warte im Süden (305 m ü. NN). Bad Mergentheim liegt am Schnittpunkt mehrerer wichtiger Handelstraßen des Mittelalters. So verliefen die Straße von Schwäbisch Hall nach Würzburg, die Straße von Speyer nach Nürnberg und die Straße von Miltenberg nach Ro-thenburg hier durchs Taubertal. Landschaftlich wird Bad Mergentheim von den Tal-hängen des Tauber- und Wachbachtals geprägt, wel-che heute zumeist von Baum- und Streuobstwiesen bestimmt werden. Ursprünglich fand auch der Wein-bau im Umfeld von Mergentheim geringe Verbrei-tung. Auf den Höhenlagen der umgebenden Bergrü-cken herrschen zumeist bewaldete Flächen vor. In der Tallage - vor allem östlich der Stadt - bestimmen große Wiesen- und Weideflächen die Talaue. Als heimisches Baumaterial für die historischen Ge-bäude fand vor allem das hier wachsende Nadelholz sowie der vor Ort anstehende Schilfsandstein Ver-wendung. Noch heute wird das Erscheinungsbild der Altstadt durch zahlreiche Gebäude mit Sandstein-gliederungen geprägt.

Abb. 1 - Topographische Karte 1:25.000 (verkleinert)

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Bad Mergentheim Siedlungsgeschichte Wie archäologische Funde belegen, dürfte am Zusammenfluss von Wachbach und Tauber bereits in merowingischer Zeit eine Siedlung bestanden haben. Ein Reihengräberfeld des 6./7. Jahr-hunderts legt diese Vermutung nahe. Die erste, jedoch noch indi-rekte urkundliche Erwähnung Mergentheims stammt vom 12. Juni 1058, als der Ort Marstadt mit dem Zusatz "in pago Tubergewe, in comitatu Mergintaim" näher lokalisiert wird. Mergentheim war zu dieser Zeit also eine eigene Grafschaft. Bereits 1099 wird ein Ver-treter des Ortsadels "Gozwin von Mergentheim" erwähnt. Im 12. und 13. Jahrhundert erscheinen zahlreiche ortsansässige Adelige; darunter in besonderem Maße die Herren von Hohenlohe, welche wohl bereits seit dem 12. Jahrhundert große Besitzansprüche im Ort hatten. So schenkte 1207 Albert von Hohenlohe dem Johanni-terorden die Kirche des Ortes, die wohl erst jetzt dem Heiligen Jo-hannes geweiht wurde. Drei Neffen von Albert von Hohenlohe zo-gen 1217 mit dem ungarischen König in einen Kreuzzug, bei wel-chem sie durch Ritter des Deutschordens die Stadt Damiette in Ägypten belagerten. Wohl in diesem Zusammenhang schlossen sich die drei Neffen des Albert von Hohenlohe diesem Ritterorden an und übereigneten ab 1219 ihren Besitz in Mergentheim dem Deutschen Orden. Durch mehrere Schenkungen seitens der Her-ren von Langenburg (1226), von Egersberg (1227), von Jagstberg (1229), von Krautheim (1245), von Löffelstelzen (1246), von Rei-chenberg (1260) und von Seinsheim (1269) kam der Deutsche Orden im Laufe des 13. Jahrhundert allmählich in den Besitz gro-ßer Teile von Mergentheim und seiner Gemarkung.

Abb. 2 - Stadtansicht von Matthäus Merian 1643

Abb. 3 - Stadtansicht aus dem 17. Jahrhundert

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Bad Mergentheim Bereits 1330 begann der Deutsche Orden eigenmächtig den Ort mit einer Mauer zu umgeben. Erst 1335 bekam der Orden auch vom Kaiser die Einwilligung den Bau von Mauern und Gräben fort-zusetzen. Schließlich erteilte Kaiser Ludwig der Bayer am 02. Juli 1340 dem Deutschen Orden das Recht aus dem Markt Mergent-heim eine Stadt zu machen. Zwischen dem Deutschen Orden als geistliche und weltliche Herr-schaft über den Ort und dem Johanniterorden, der die Kirchen-rechte besaß, kam es seit der Mitte des 13. Jahrhundert vermehrt zu Streitigkeiten. Der Deutsche Orden baute sukzessive seine Machtstellung im Ort aus und ließ schließlich 1340 mit dem Bau des Spitals samt Spitalkapelle seine geistliche Position noch mit einem Großbau neben der Stadtkirche verfestigen. Dies alles führ-te dazu, dass der Johanniterorden schließlich ab 1355 die Stadt verließ und seinen Besitz weitestgehend an den Deutschen Orden verkaufte. In Folge des Bauernkrieges 1525 wurde die bisherige Hofburg des Deutschmeisters - Schloss Horneck in Gundelsheim - zerstört. Im August 1525 wurde bei einer Beratung einiger Komture der Ballei Franken auf Schloss Kapfenburg beschlossen, dass zunächst auf acht Jahre Mergentheim der Wohnsitz des Deutschmeisters wer-den sollte. Aus diesen ursprünglich acht Jahren wurden schließlich 275 Jahre. Nach dieser langen Epoche als Residenz des Deut-schen Ordens war Mergentheim von 1800 bis 1813 Garnisons-stadt und wurde 1809 zur württembergischen Oberamtsstadt. 1826 wurde eine Mineralquelle entdeckt und 1829 von der Stadt ein Brunnen- und Badhaus errichtet. Von nun an entwickelte sich Mergentheim zur Kurstadt, wodurch die Stadt mehr und mehr ge-prägt wurde. Zum hundertjährigen Jubiläum erhielt die Stadt Mer-gentheim im Jahr 1926 das amtliche Prädikat "Bad".

Abb. 4 - Ansicht der Stadtpfarrkirche mit davor stehendem Hl.Geist-Spital (1962)

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Bad Mergentheim Durch den Umstand, dass Bad Mergentheim am Ende des Zwei-ten Weltkrieges zur Lazarettstadt wurde, blieb die Stadt von Luft-angriffen weitestgehend verschont. Bad Mergentheim konnte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts seine Stellung als Bad- und Kurstadt weiter ausbauen und ist heute das größte Heilbad in Baden-Württemberg. Kirchlich gehörte Mergentheim zum Bistum Würzburg. Die erste hier genannte Kapelle im Jahr 1169 war dem Heiligen Kilian, dem Patron des Bistums Würzburg, geweiht. Wie oben erwähnt gingen 1207 die Kirchenrecht von Albert von Hohenlohe an den Johanni-terorden, welcher die Kirche von nun an wohl dem Heiligen Jo-hannes weihte. Da der Deutsche Orden ab der Mitte des 13. Jahr-hunderts allmählich die alleinige Herrschaft über den Ort erlangte, blieb Mergentheim weitgehend katholisch geprägt. Bemerkenswert sind die Überlieferungen, dass ab 1567 zwei Pfarrer nacheinander in Mergentheim evangelisch predigten und die evangelische Reli-gion bei der Bevölkerung sehr beliebt war. Dennoch setzte sich in der Folgezeit der katholische Glauben wieder durch, der sich bis heute im Stadtbild neben den Kirchenbauten und Klöstern an zahl-reichen Bildstöcken und Hausmadonnen ablesen lässt. 1869 erhielt Mergentheim Anschluss an die Eisenbahnlinie zwi-schen Crailsheim und Lauda-Königshofen. Der Bahnhof wurde nördlich der Stadt erbaut. Zwischen der Altstadt und dem Bahnhof entwickelte sich daraufhin entlang der Poststraße ein kleines Er-weiterungsgebiet mit Wohn- und Gewerbebauten. Weitere Stadt-erweiterungen über die Altstadt hinaus erfolgten erst ab der Zeit um 1900. Ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelten sich zahlreiche Wohn- und Gewerbegebiete rings um den histori-schen Stadtkern und vergrößerten so die einstige Siedlungsfläche der Stadt in nur wenigen Jahrzehnten um das Vielfache.

Abb. 5 - Ansicht der Zwillingshäuser mit Stadtpfarrkirche (um 1900)

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Bad Mergentheim Historische Ortsstruktur Die städtebauliche Entwicklungsgeschichte Mergentheims ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Als älteste Siedlungskerne der Stadt-anlage darf der Bereich rings um die katholische Stadtpfarrkirche St. Johannes (geistlicher Bezirk) und der Schlossanlage (weltlicher Bezirk) gesehen werden. Zwischen diesen beiden mutmaßlichen Keimzellen befand sich die bäuerliche Siedlung im Bereich zwi-schen heutiger Münzgasse und Burgstraße. Die Handelsstraße durch das Taubertal verlief wohl im Bereich der heutigen Münz-gasse - Kapuzinerstraße und bildete im Bereich des jetzigen Deutschordenplatzes einen ehemaligen Marktplatz. Vereinzelt wurde vermutet, dass im Bereich des Johanniterhofes ein einstiger Reichshof gelegen hätte; diese These lässt sich aber bislang durch keine schriftlichen Belege untermauern. Auffallend am heu-tigen Stadtgrundriss ist die, einst ummauerte, abgerundete Form, die durch zwei sich etwa mittig kreuzende Hauptachsen durchzo-gen wird und so den Grundriss in vier nahezu gleich große Quar-tiere unterteilt. Das nordöstliche Quartier zwischen Schloss und Stadtpfarrkirche zeigt überwiegend gerundete, organisch verlau-fende Gassen und Wege. Diese spricht dafür, dass hier tatsächlich die ältesten, möglicherweise noch vorstädtischen Strukturen vor-handen sind. Schließlich scheint sich die Siedlung mit der Bedeu-tung als Marktort zunehmend im Bereich des Deutschordenplatzes entwickelt zu haben. So belegt Johannes Zeller (Mergentheim, seine Entwicklung von 500-1340, S. 205 ff.) 1940, dass sich östlich des Rammelgäßle noch heute im Straßenniveau eine erste Wall-anlage ablesen ließe, die wohl eine Marktsiedlung des 13. Jahr-hunderts befestigte.

Abb. 6 - Stadtplan von 1748 (geostete Durchzeichnung von 1820)

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Bad Mergentheim Durch die zunehmende Bedeutung des Ortes ab der Mitte des 13. Jahrhunderts unter dem Deutschen Orden kam es zu einem steti-gen Wachstum und unter anderem zur Ansiedlung der Dominika-ner im südöstlichen Stadtviertel von Mergentheim. 1330 begann folglich der Deutsche Orden mit der Erbbauung einer Stadtbefesti-gung, die wohl in ihrer Ausdehnung derjenigen auf dem Primärka-tasterplan von 1833 entspricht und im Westen vom Wachbach be-grenzt wurde. Die beiden westlichen Quartiere legen mit ihren na-hezu rasterförmigen und geradlinigen Straßenverläufen von Ost nach West eine Errichtung ab der Mitte des 14. Jahrhunderts na-he. Auch die gleichmäßige Parzellenstruktur in den Stadtquartie-ren westlich von Marktplatz und Gänsmarkt sprechen für eine jün-gere Siedlungsphase als die Parzellen zwischen Münzgasse und Burgstraße. Mit der Ummauerung und den zugestandenen Stadtrechten wird der Markt offensichtlich ab 1340 ins Zentrum der "neuen" Stadt, am Kreuzungspunkt der beiden Hauptachsen verlegt. Noch heute prägen diese Achsen in erheblichem Maße das historische Er-scheinungsbild der Stadt. Von Süd nach Norden zunächst der brei-te, straßenmarktähnliche Marktplatz, der durch das etwa mittig in solitärer Lage stehende Rathaus unterteilt wird. Nach Norden ver-läuft diese Hauptachse als Kirchstraße und Ledermarkt um die inselartige Situation mit den Zwillingshäusern, der Stadtpfarrkirche und dem Spital, wo sie schließlich ihren Abschluss im Gänsmarkt findet. Von Ost nach West verläuft die breite Achse der Burg- und Mühlwehrstraße, die vor dem Schloss beim Deutschordenplatz beginnt, den Marktplatz südlich vor den Zwillingshäusern kreuzt und von dort - leicht nach Norden versetzt - nach Westen zum ehemaligen Mühlwehrtor führt.

Abb. 7 - Katasterplan der Stadt Mergentheim von 1889

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Bad Mergentheim Außerhalb der historischen Stadtanlage befanden sich wohl schon seit dem Mittelalter Mühlenstandorte an der Tauber und am Wach-bach. Am westlichen Rand der Kernstadt sind Reste der Ziegel-mühle erhalten. Außerdem wurde im frühen 17. Jahrhundert der Friedhof südlich, außerhalb der Stadtmauer sowie um 1628 das Kapuzinerkloster angelegt. Wie aus der Überlagerung des Primärkatasterplans von 1833 mit dem heutigen Katasterplan ersichtlich wird, hat sich der historische Stadtumriss von Bad Mergentheim seitdem nur wenig verändert. Die gerundete Form der Stadtanlage und ihrer einstige Stadtbefes-tigung mit Mauer und Graben ist heute noch an den über den Stadtgräben angelegten Straßen (Unterer, Mittlerer und Oberer Graben) ablesbar. Innerhalb des historischen Stadtkerns fanden jedoch deutliche Eingriffe und Nachverdichtungen statt, die zwar das historische Straßengefüge weitestgehend erhalten haben, je-doch in Parzellenstruktur und aufgehendem Gebäudebestand teil-weise erhebliche Veränderungen des inneren Erscheinungsbildes von Bad Mergentheim verursacht haben. Die nebenstehende Satellitenaufnahme, mit Hervorhebung des historischen Stadtkerns, lässt die städtebauliche Situation und Einbindung in den Naturraum des Taubertals gut erkennen. Die nahezu kreisrunde Kernstadt mit der östlich angelagerten Schloss-anlage und Schloss- bzw. Kurpark ist gut ablesbar. Im 20. Jahr-hundert sind große Gewerbe- und Wohngebiete rings um die histo-rische Stadt entstanden, die sich vor allem nach Nordwesten ins Taubertal und nach Süden ins Wachbachtal erstrecken.

Abb. 8 - Satellitenaufnahme um 2009

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Primärkatasterplan 1833

Quelle:

Stadt Bad Mergentheim

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Stadtgründung und Stadtbefestigungin der Mitte des 14. Jahrhunderts

MittelalterlicheHandelsstraße durch

das Taubertal

Marktsiedlungdes 13. Jahrhunderts

Markt-platz

HochmittelalterlicherReichshof?

später Johanniterhof

HochmittelalterlichesBauerndorf

Ödeburg

Weltlicher SiedlungskernSchloss

KirchlicherSiedlungskern

Städtebauliche Entwicklung

nachJohannes ZellerMergentheimseine Entwicklung von 500-13401940

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Bad Mergentheim Historische Bauten und Räume Der historische Stadtkern von Bad Mergentheim lässt sich heute, trotz weitestgehender Einbettung innerhalb jüngerer Stadterweite-rungen, noch gut ablesen. Einen historischen Ortsrand konnte sich die Stadt nur am östlichen Schlossgarten bewahren, der hier in den Kurpark übergeht und daher bis heute weitgehend unbebaut blieb. Die Stadtbefestigung ist nur noch in wenigen Resten vor-handen, jedoch weist die Straßenführung noch auf die alte Aus-dehnung der Stadt hin. An historischer Bebauung ist zunächst die städtebaulich herausragende Anlage des Schlosses zu nennen. Die einstige Festung und Ordensburg wurde ab dem 16. Jahrhun-dert sukzessive zu einem repräsentativen Renaissanceschloss um- und ausgebaut. Schon flächenmäßig beherrscht diese um-fangreiche Anlage das Siedlungsbild Bad Mergentheims in beson-derer Weise. Der Schlossturm und die Doppeltürme der Schloss-kirche sind zusätzlich auch die entscheidenden vertikalen Domi-nanten im Stadtbild, die im Stadtzentrum noch durch den Turm der Stadtpfarrkirche St. Johannes ergänzt werden. Die Stadt selbst besitzt einen kompakten, abgerundeten Grundriss, der durch die in Nord-Süd- und West-Ost-Richtung verlaufenden Hauptachsen re-gelrecht in vier nahezu gleichgroße Quartiere unterteilt wird. Der aufgeweitete, das Stadtbild in sehr hohem Maße prägende Stra-ßenmarkt in Nord-Süd-Richtung wird durch das freistehende Re-naissance-Rathaus mit seinen Staffelgiebeln in zwei Abschnitte geteilt. Den nördlichen Teil dominieren die beiden barocken Zwil-lingshäuser mit der dahinter stehenden Stadtpfarrkirche St. Jo-hannes.

Abb. 9 - Ansicht des Schlosses von der Burgstraße aus (2012)

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Bad Mergentheim Im relativ gleichartigen Bild der Straßenrandbebauung fallen zum einen die repräsentativen Gebäude am Marktplatz und jene der auf das Schloss zuführenden Burgstraße auf sowie die Sonder-komplexe innerhalb der Stadt wie etwa das ehemalige Dominika-nerkloster, das Spital oder der Johanniterhof. Unter den oftmals stattlichen und repräsentativen Bürgerhäusern finden sich erstaun-lich häufig Gebäude mit massiv gemauerten Außenwänden und reichen Sandsteingliederungen. Daneben stehen meist verputzte Fachwerkbauten. Die dominantesten Bürgerhäuser, wie etwa Burgstraße 7, Hans-Heinrich-Ehrler-Platz 27, Marktplatz 12 oder Mühlwehrstraße 29 zeugen vom einstigen Reichtum ihrer Erbauer und liegen stets an den wichtigen Straßenachsen der Stadt. Das heutige Erscheinungsbild zahlreicher historischer Gebäude wird von Baumaßnahmen des Barock bestimmt und zeigt häufig symmetrisch gegliederte Fassaden. Im Kern gehen jedoch einige Gebäude noch auf eine spätmittelalterliche Erbauungsphase zu-rück. So stammen etwa die Gebäude Marktplatz 4 oder Ochsen-gasse 13 noch aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Neben diesen älteren Bauten sind auch einige jüngere Bauwerke der Zeit um 1900 zu erwähnen, die sich vornehmlich im weiteren Umfeld des Bahnhofes befinden. Hier dominiert zunächst das langgestreckte Bahnhofsgebäude. In östlicher Verlängerung steht als Pendant das Postgebäude (Poststraße 5). Unmittelbar süd-westlich findet sich das ehemalige Hotel Deutscher Hof (Bahnhof-platz 3) und am Gänsmarkt 1 und 7 zwei repräsentative Wohn- und Geschäftshäuser mit Klinkerfassaden. Bemerkenswert sind ferner die Sichtachsen, die sich vom Markt-platz aus ergeben. Nach Norden dominiert der Kirchturm, nach Süden das Rathaus und im Osten - am Ende der Burgstraße - steht der Turm der Schlossanlage.

Abb. 10 - Ansicht des Gebäudes Gänsmarkt 7 (2012)

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Bad Mergentheim Als ehemalige Residenzstadt des Deutschen Ordens hat sich Bad Mergentheim seit dem 14. Jahrhundert zu einem wichtigen Ort im Tauberfränkischen entwickelt. Nach dem Ende der Deutschor-denszeit und dem Übergang Mergentheims an Württemberg kam ein neuer, bis heute sehr wichtiger Wirtschaftszweig hinzu: der Kurbetrieb. So konnte sich Bad Mergentheim - weitestgehend von Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges verschont - sein histori-sches Stadtgefüge bewahren. Erst durch bauliche Maßnahmen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kam es zu teils erhebli-chen Veränderungen an der aufgehenden historischen Bausub-stanz. Die Kartierung der Kulturdenkmale und der erhaltenswerten Objekte auf dem denkmalpflegerischen Werteplan macht dies deutlich. Die hier befindlichen Kulturdenkmäler befinden sich zu-meist an den zentralen Hauptachsen (Hans-Heinrich-Ehrler-Platz, Marktplatz, Burgstraße und Mühlwehrstraße). Abseits dieser Hauptachsen, innerhalb der vier Quartiere, nimmt die Dichte der Kulturdenkmäler deutlich ab. Neben den Kulturdenkmälern gibt es weitere Gebäude, Straßen- und Freiräume, welche in nicht unwesentlichem Umfang das histo-rische Erscheinungsbild von Bad Mergentheim mitprägen und da-her als erhaltenswert einzustufen sind. Auch hier fällt die geringe Dichte an historisch erhaltenswerten Objekten und Gebäuden ab-seits der Hauptachsen auf. Zahlreiche Gebäude in den kleineren Nebenstraßen wurden in den letzten Jahrzehnten entweder in er-heblichem Umfang umgebaut oder gar gänzlich abgebrochen und durch Neubauten ersetzt, die nicht immer den historischen Maß-stab aufgenommen haben.

Trotz der im aufgehenden Gebäudebestand stark dezimierten his-torischen Bausubstanz ist der historische Stadtgrundriss mit seiner gerundeten Grundform und den Straßenachsen noch gut ablesbar. Nicht zuletzt sind einige repräsentative Großbauten entlang der Hauptachsen sowie die eindrucksvolle Schlossanlage am östlichen Stadtrand gut überliefert.

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217

2670

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192/3

433

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19/5

134

2761

10

417/3

84/7

187/4

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398

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515

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48

2/7

70

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219

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5

80

455

54/2

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19

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1

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179/3

24

139/1

4478

1709/1

507/1

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526

224

162/1

446/3

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4526

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532

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1670

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242

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120/1

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109

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138

240/2

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99

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125

213

505

116/3

14/3

185

481

211

3564/2

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228

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8/1

432

112/2

174/1

185/3

116/1

214

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3564/11

175

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4

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198/1

163

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7

2281

115/3

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174/2

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13

23/1

403

162

184

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86/1

62

38/2

3591

123

685

38

99/2

287/1

2761/1

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241/14

132

513

480

14/9

519/1

218

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12

192/1

436199

94

239/3

161/1

205

383/2

241/15

11

198/3

200/1

147

186/1

52

409/1

191/3

75/1

118/1 187

389/

3

20/4

426

4477

186/3

255

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3562

276

124/1

448

401

135

169

115/5

81

14

240/10

106/1

421

2762/5

168

442

41

2

240/3

41

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122

240/9

89/3

61

16

7

177/1

152

223

159159/1

1669

119/1

241/13

38853/1

3591/6

128

386/1

482/

6

417/4

155

273

2664/2

115/1

95

1708

417/7

1672

75

382

1

15/3

192/5

187/1

61

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64

2662/4

11/1

104

458

1691/4

2662/2

521

249

160

195

406

71

457

13/1

85/1

92/1

20/1

129/1

101/1

6972

397

1/1

175/1

2660

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9

43

4

271

20/2

63/2

166

74

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137/1

417/5

191/1

117/4

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385

252

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24/154

14/8

178/1

508/1

239/2

249/8

101/2

209

37

429

520/3

229

2662/7

116/4

3597/1

188/2

93/1

88

240/8

104/1

3585/6

1699

446/1

437

183/1

1653/1

221

127

10

7

86/5

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2/1

241/10

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453

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/2

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222

148/1

3591/5

14/2

387

1666

386/2

239/5

14/4

251

449

10/1

43/1

4476

158

1693/1

399

Gemeindehaus

Arbeitsamt

Kulturforum

Carolinum

S tudienheim

Verkehrsamt

Pos tamt

S t-Martins -Kapelle

Deutschordenschloß

kirche

S chloßkirche

S port-

Maria!Hilf

halle

Münster-S t- J ohannes

Kapuzinerkirche

Mädchenrealschule

Katholisches

Marien-

S t. Bernhard

Bad Mergentheim

6

8

8

50

18

3

10

10

8

3

6

14

12

11

1

13

20

/1

3

59

9

7

10

2

4

6

14

4

12

18

5

12

6

20

25

5

29

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8

57

11

24

14

6

7

27

23

1

36

16

27

8

42

18

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4

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5

13

30

9

14

15

1/1

9

21

17

15

24

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5

3

4 7

23

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1

12

22

5

36

4/1

10

32

4

11

18

7

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3

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9

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8

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9

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23

4

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2

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11

28

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32

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9

65

65

9

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4

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20

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7

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17

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5

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9

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12

30

6

68

2

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20

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9

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9

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219

5

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2

12

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4

6

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6

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2

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2

1/0

2

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5

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2

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7

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4

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15

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2

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11

6

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1

2

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1

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1

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25

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6

31

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6

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3

6

14

41

/1

24

26

55

Wa

chb

ach

Wachbach

B 1

9

B 19

3

1

5

9

Denkmalpflegerischer WerteplanBad Mergentheim

Kulturdenkmal gemäß §§ 2/12/28 (Gebäude)

Kulturdenkmal gemäß §§ 2/12/28 (Bauteil/Kleindenkmal)

Kulturdenkmal gemäß §§ 2/12/28 (Garten)

äß §§ 2/12/28 (Freifläche)

Kulturdenkmal - Prüffall

Erhaltenswertes historisches Gebäude

ün- und Freifläche

äche

Erhaltenswerter historischer Straßenraum

Abgrenzung des untersuchten historischen Stadtkerns

B a d M e r g e n t h e i mBüro fü r Bau for schung und Denkma l schutzMarkus Numberger (Oktober 2012)

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Bad Mergentheim Quellen / Literatur Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg Bad Mergentheim Stand: 09.07.2012 Regierungspräsidium Stuttgart Referat 86 - Denkmalpflege Regierungspräsidium Stuttgart, Landesamt für Denkmalpflege Ortsakten Bad Mergentheim Beschreibung des Oberamts Mergentheim hrsg. Königlich statistisch-topographisches Bureau Stuttgart 1880 Johannes Zeller Mergentheim – seine Entwicklung von 500 – 1340 Sonderdruck des Jahrbuchs für Württembergisch-Franken 1940 Homepage der Stadt Bad Mergentheim Stadtgeschichte (abgerufen am 22.08.2012) http://www.bad-mergentheim.de/de/badmergentheim/stadtgeschichte/

Abbildungsnachweis: Abb. 1 - Ausschnitt TK 1:25000 aus: TOP25 - Baden-Württemberg Software des Landesvermessungsamtes Baden-Württemberg Abb. 2, 3, 4, 5 und 7 - Historische Ansichten und Pläne Regierungspräsidium Stuttgart, Landesamt für Denkmalpflege Abb. 6 - Stadtplan von 1748 Stadt Bad Mergentheim, Stadtbauamt Abb. 8 - Satellitenaufnahme um 2009 Google-Earth; Internet: www.google-earth.com alle übrigen Abbildungen stammen vom Verfasser im August 2012

H I S T O R I S C H E O R T S AN AL Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Bahnhof 1/0 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Bahnhof mit Empfangsgebäude Am nördlichen Rand der Altstadt stehendes Bahnhofsgebäude der Württembergischen Taubertalbahn. Die eingeschossige, massiv gemauerte Empfangshalle mit flachem Satteldach beidseitig von zweigeschossigen Kopfbauten mit Pyramidendächern und Zwerchhäuschen flankiert. Die Kopfbauten aus Heilbronner Schilf-sandstein erbaut, die Fassaden durch Backstein-Fensterstürze akzentuiert. 1869 als Grenzbahnhof zwischen Baden und Württemberg erbaut; damals mit zentralem Glockentürmchen mit getrennten Ortszeiten für beide Länder. 1920 Übernahme des Bahnhofs durch die Deut-sche Reichsbahn. 1935 grundlegende Sanierung mit Veränderung der Empfangshalle.

Der Bahnhof ist als Teil der Sachgesamtheit „Bahnstrecke der Württembergischen Taubertalbahn“ ein wichtiges Bauwerk für die Stadtgeschichte von Bad Mergentheim. Als ehemaliger Grenz-bahnhof besteht zudem eine gewisse bahn- und landesgeschicht-liche Bedeutung. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse. Ansicht des Bahnhofs von Südosten

Ansicht von Südwesten Ansicht um 1900 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Bahnhofplatz 3 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Ehemaliges Hotel Deutscher Hof In Kopflage stehendes, dreigeschossiges Hotelgebäude Deutscher Hof. Verputzter Massivbau mit hoher Erdgeschosszone; hier rund-bogige Fenster- und Türöffnungen mit profilierten Gewänden. An der östlichen Traufseite ein breiter Mittelrisalit. Nach oben mit einer Dachgeschossebene unter einem Walmdach abschließend. Erbaut in der 2. Hälfte des 19. Jahrhundert. Das Gebäude ist als ehemaliges Hotel ein wichtiges Dokument für die Entwicklung der „Bahnhofsvorstadt“ ab der Eröffnung des Bahnhofs Mergentheim 1869. Zudem dominiert das stattliche Ge-bäude die südwestliche Ecke des Bahnhofsplatzes und besitzt somit einen wichtigen städtebaulichen Wert. An der Erhaltung des Gebäudes besteht aus wissenschaftlichen und heimatgeschichtli-chen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Deutschen Hofs von Nordosten

Ansicht von Südosten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Bahnhofstraße 11 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus, sog. Karlsbau In Ecklage stehendes, dreigeschossiges Wohn- und Geschäfts-haus. Verputzter Massivbau mit modern veränderter Erdgeschoss-zone. An der nordöstlichen Traufseite zwei jeweils über beide O-bergeschosse reichenden Erker mit verbindendem Balkon im 1. Obergeschoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem abgewalmten Mansarddach mit Dreiergaube abschließend. Um 1910 erbaut. Mit jüngeren Veränderungen. Der sog. Karlsbau ist ein Zeugnis für die Entwicklung der „Bahn-hofsvorstadt“. Hier siedelten sich seit der Eröffnung des Bahnhofs im Jahr 1869 vermehrt Geschäftshäuser zwischen dem histori-schen Stadtkern und dem Bahnhof an. An der Erhaltung des Ge-bäudes besteht aus wissenschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des sog. Karlsbaus Osten

Ansicht von Nordosten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Burgstraße Die Burgstraße erstreckt sich in weitestgehend geradem, ebenem Verlauf vom Marktplatz im Westen kommend in östliche Richtung bis zum Schloss , wo sie nach Norden in den Deutschordenplatz übergeht . Der Name Burgstraße weißt auf die ehemalige Or-densburg, das heutige Schloss, hin. Bestimmt wird diese wichtige innerstädtische Hauptachse von dem Turm des Schlosses, der in zentraler Sichtachse steht. Darüber hinaus prägen sehr stattliche, in der Fassadengestaltung zumeist barocke Wohn- und Ge-schäftshäuser das Straßenbild, wobei sich historische Bebauung vor allem auf der nördlichen Straßenseite erhalten hat. Die sowohl trauf- als auch giebelständig angeordneten Gebäude stammen überwiegend aus dem 17.-19. Jahrhundert. Die gerade verlaufende Burgstraße ist eine der wichtigsten Achsen in Bad Mergentheim. Sie gehört wohl noch einer hochmittelalterli-chen Marktsiedlung an. Mit ihrem Verlauf und Parzellenzuschnitt hat die Straße hohen dokumentarischen Wert für die bauliche Struktur und Entwicklung von Bad Mergentheim.

Blick nach Osten auf Höhe des Marktplatzes

Blick nach Westen auf Höhe Schloss H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Burgstraße 1 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus In Ecklage stehendes, dreigeschossiges Wohn- und Geschäfts-haus mit massiv gemauerten und verputzten Außenwänden. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Walmdach ab-schließend. Die Obergeschosse durch geohrte Fenstergewände und ein dünnes Gesimsband akzentuiert; das Erdgeschoss mo-dern verändert. 18. Jahrhundert. 2001 Reparatur der Dachkonstruktion und Neu-eindeckung des Daches. 2012 Einbau einer Dachterrasse. Das stattliche, in ortsbildprägender Ecklage stehende Gebäude ist ein anschauliches Zeugnis für die Gestaltung und Architekturspra-che des 18. Jahrhunderts. Als Eckgebäude zum Marktplatz ist es zudem von hoher Bedeutung für die historische Platzrandbebau-ung am Marktplatz. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftli-chen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Südwesten

Ansicht von Südosten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Burgstraße 5 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus; Haus Daiker Dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauer-ten und verputzten Außenwänden. Nach oben mit zwei Dachge-schossebenen unter einem Walmdach mit Schleppgauben ab-schließend. Reich gegliederte Fassade mit rundbogiger Durchfahrt im Erdgeschoss. In den Obergeschossen geohrte Fenstergewän-de, teils mit reich profilierten Fensterverdachungen. Vertikal wer-den die Obergeschosse durch vier Pilaster mit Kompositkapitellen gegliedert. Der seit 1721 in Mergentheim ansässig Baumeister Franz Joseph Roth erstellte 1722 durch einen Umbau der alten Fuchsenschänke dieses Gebäude. 1997 partielle Fassaden- und Dachsanierung. 2001 Umbau und Ausbau, Veränderungen im Dachgeschoss.

Das repräsentativ gestaltete Gebäude ist ein wichtiges Dokument für die Architektursprache der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und zugleich als Erstlingswerk des späteren Ordensbaumeisters Franz Joseph Roth anzusehen. An der Erhaltung besteht aus wis-senschaftlichen, künstlerischen und heimatgeschichtlichen Grün-den ein besonderes öffentliches Interesse. Ansicht des Gebäudes von Südwesten

Ansicht von Südosten Ansicht 1964 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Burgstraße 6, 8 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus Zwei in Ecklage stehende, eine bauliche Einheit bildende, zwei- bzw. dreigeschossige Wohn- und Geschäftshäuser. Über massiv gemauerten und verputzten Erdgeschosszonen jeweils mit Ober-geschossen in Fachwerkbauweise (bei Hausnr. 8 verputzt). Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach ab-schließend. Hausnr. 6 mit einem turmartigen, die Straßenecke be-stimmenden Aufbau, der mit einem Pyramidendach abschließt. Die Erdgeschosse jeweils modern verändert. Hausnr. 8 mit geohrten Fenstergewänden. Im Kern um 1500 (verblatteter Dachstuhl bei Hausnr. 8). Im 18. Jahrhundert überformt. Der turmartige Aufbau bei Hausnr. 6 wohl 19. Jahrhundert und 1980 Freilegung des Fachwerks. 1998 Er-neuerung der Dachkonstruktion am Hinterhaus von Hausnr. 8.

Beide Gebäude bilden trotz ihrer nach außen unterschiedlichen Gestaltung eine bauliche Einheit und sind gemeinsam Zeugnisse für frühe Geschäftshäuser entlang der Burgstraße. An ihrer Erhal-tung besteht aus wissenschaftlichen Gründen ein öffentliches Inte-resse. Ansicht des Gebäudes von Nordwesten

Ansicht von Süden H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Burgstraße 7 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus Dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauer-ten und verputzten Außenwänden und hoher Erdgeschosszone. Nach oben mit drei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach mit modernen Satteldachgauben abschließend. Im Erdgeschoss rundbogige Durchfahrt, in den Obergeschossen profilierte Zwil-lingsfenster, die Dachgeschosse straßenseitige mit Volutengiebel und Gesimsbändern. Im Kern 16. Jahrhundert. 1985 Sanierung. 2010 Umbau und Er-weiterung, dabei Abbruch des Gewölbekellers. Das mit seinem Volutengiebel repräsentativ gestaltete Gebäude ist ein anschauliches Dokument für eines der wenigen im Renais-sancestil überlieferten Gebäude in Bad Mergentheim. Als zentraler Bestandteil der nahezu geschlossenen historischen Straßenrand-bebauung der Nordseite der Burgstraße ist das Gebäude zudem von hoher Bedeutung. An der Erhaltung besteht aus wissenschaft-lichen und künstlerischen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Südwesten

Ansicht von Südosten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Burgstraße 8/1 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus In zweiter Reihe zur Burgstraße, im Rammelgäßle traufständig stehendes, zweigeschossiges Wohnhaus. Über massiv gemauer-tem Sockel verputzte Vollgeschosse. Nach oben mit einer Dach-geschossebene unter einem Satteldach abschließend. An der nordöstlichen Gebäudeecke ein zweigeschossiger Anbau mit Dachterrasse. Erste Hälfte 20. Jahrhundert anstelle einer ehemaligen Scheune erbaut. Das Wohnhaus steht beispielhaft für die einfache Gestaltung eines bürgerlichen Wohnhauses der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Möglicherweise sind Reste des zuvor hier stehenden Ökonomie-gebäudes im Haus erhalten. Durch seine Schrägstellung im Par-zellengefüge verweist das Gebäude auf einen möglicherweise im Bereich des Rammelgäßles einst verlaufenden Wall- bzw. Gra-benbereich, der die Marktsiedlung des 13. Jahrhunderts abgrenz-te.

Ansicht des Gebäudes von Nordwesten

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Burgstraße 9 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus In einer geschlossenen Häuserreihe traufständig stehendes, drei-geschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauerten und verputzten Außenwänden. Nach oben mit zwei Dachge-schossebenen unter einem Satteldach abschließend. In den Obergeschossen geohrte Fenstergewände; das Erdgeschoss modern verändert. 18. Jahrhundert.1985 Sanierung. 2010 Umbau und Erweiterung. Das Wohn- und Geschäftshaus ist ein Dokument für die barocke Fassadengestaltung, wie sie in Bad Mergentheim öfters anzutref-fen ist. Als wichtiger Bestandteil der nahezu geschlossenen histo-rischen Straßenrandbebauung der Nordseite der Burgstraße ist das Gebäude zudem von hoher Bedeutung. An der Erhaltung be-steht aus wissenschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Südosten

Ansicht von Süden H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Burgstraße 13 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus In geschlossener Häuserreihe giebelständig stehendes, dreige-schossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauerten und verputzten Außenwänden. Nach oben mit einer Dachgeschoss-ebene unter einem Satteldach abschließend. Die Obergeschosse mit Eckpilastern, Gesimsbändern und geohrten Fenstergewänden, teils mit Fensterverdachungen gegliedert. Das Traufgesims im Giebel durchlaufend. Das Erdgeschoss modern verändert. Ende 19. Jahrhundert.1978 Ladengeschäft im Erdgeschoss neu angelegt. 1984/85 Instandsetzung des Gebäudes und Neubau des Dachtragwerks. Das Wohn- und Geschäftshaus ist ein Zeugnis für eine reich profi-lierte, klassizistische Fassadengestaltung des 19. Jahrhunderts. Als wichtiger Bestandteil der nahezu geschlossenen historischen Straßenrandbebauung der Nordseite der Burgstraße ist das Ge-bäude zudem von hoher Bedeutung. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Südwesten

Ansicht von Südosten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Burgstraße 15 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus Traufständiges, zweigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauerten und verputzten Außenwänden. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Walmdach abschließend. Eckpilaster und ein Gesimsband gliedern die Fassade. Im modern veränderten Erdgeschoss eine rundbogige Durchfahrt. Im Oberge-schoss geohrte Fenstergewände. In der sandsteinernen Inschriftenkartusche über dem Rundbogen die Jahreszahl 1731. 2002 Fassadensanierung und grundlegender Umbau des Gebäudes.

Das überlieferte Gebäude ist ein wichtiges Dokument für die Archi-tektursprache der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Als wichtiger Bestandteil der nahezu geschlossenen historischen Straßenrand-bebauung der Nordseite der Burgstraße ist das Gebäude zudem von hoher Bedeutung. An der Erhaltung besteht aus wissenschaft-lichen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Südosten

Ansicht von Südwesten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Burgstraße 22 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus In Ecklage zur Krumme Gasse stehendes, giebelständiges, drei-geschossiges Wohn- und Geschäftshaus. Über teils massiv ge-mauerter Erdgeschosszone zwei teils verputzte, teils fachwerk-sichtige Obergeschosse. Nach oben mit zwei Dachgeschossebe-nen und Spitzboden unter einem Satteldach mit modernen Schleppgauben abschließend. Die Geschosse jeweils leicht über profilierten Schwellen vorstoßend. Die nördliche Erdgeschossfas-sade mit Buntsandstein gestaltet. Das Zierfachwerk an der nördli-chen Giebelfassade reich mit geschweiften Andreaskreuzen, Rau-tenmotiven und Kopfwinkelhölzern gestaltet. Am nordwestlichen, profilierten Eckständer mit 1591 bezeichnet. Am nordöstlichen Eckständer 1976: damals Freilegung des Fach-werks. 1981/82 durchgreifende Sanierung und Instandsetzung. Das Gebäude ist für Bad Mergentheim ein seltenes Zeugnis eines reich gestalteten Zierfachwerkbaus des 16. Jahrhunderts. An der Erhaltung besteht aus künstlerischen und wissenschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Nordosten

Fachwerkdetails mit Inschrift 1591 Ansicht von Südwesten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Burgstraße 24 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus In Ecklage zum Krametsgäßle stehendes, zweigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauerten und verputzten Außenwänden. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Walmdach mit zentralem Zwerchhaus an der Giebelseite abschließend. Die Fassaden mit segmentbogigen Fenstergewän-den, Eckpilastern, Gesimsband und Wiederkehr gegliedert. Das Erdgeschoss modern verändert. 1868/69 durch den Werkmeister Kauffmann für den Bäckermeister Zehnder anstelle eines ehemaligen Doppelhauses errichtet. 1995 Fenstererneuerung im Ober- und Dachgeschoss. Das anschauliche Wohn- und Geschäftshaus ist als ehemalige Bäckerei ein Dokument für die architektonische Gestaltung dieser Bauaufgabe in den 1860er Jahren mit betonter Symmetrie. An der Erhaltung besteht aus künstlerischen und wissenschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Nordosten

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Deutschordenplatz Der Deutschordenplatz liegt am östlichen Ende der Burgstraße unmittelbar vor dem Zugang zur Schlossanlage. Von Süden mün-det die Kapuzinerstraße und von Norden die Münzgasse in diesen Platz ein. Der Name Deutschordenplatz (im 19. Jahrhundert als „Auf der Schied“ bezeichnet) verweist auf die lange Herrschaftsge-schichte des Deutschen Ordens in Mergentheim. Bestimmt wird der Platz im Osten von der Schlossanlage. Daneben prägen das sog. Beethovenhaus (Hausnr. 1) sowie das Schloss-Café (Hausnr. 3) den Platzrand. Die Bebauung ist hier teils trauf- und teils giebel-ständig angeordnet und stammt überwiegend aus dem 16.-19. Jahrhundert.

Der nahezu quadratische Platzraum soll vor Gründung der Stadt den ersten Marktplatz einer Marktsiedlung des 13. Jahrhunderts gebildet haben, welcher an einer Handelsstraße (Achse der heuti-gen Münzgasse-Kapuzinergasse) lag. Durch diese historische Be-deutung und den erhaltenen Parzellenzuschnitt hat der Platz do-kumentarischen Wert für die bauliche Struktur und Stadtgeschichte von Bad Mergentheim. Blick nach Süden auf Höhe von Hausnr. 3

Blick nach Südwesten Höhe Schloss H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Deutschordenplatz 1 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Beethovenhaus In Ecklage stehendes, dreigeschossiges Wohn- und Geschäfts-haus mit massiv gemauerten und verputzten Außenwänden. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Walmdach mit Satteldachgauben abschließend. Die Fassaden durch Eckpilaster und segmentbogige Öffnungsgewände mit Keilsteinen gegliedert. An der östlichen Seite ein gusseiserner Balkon über der reich ge-schnitzten Haustüre. An der Südseite Hausmadonna unter Balda-chin. Nordwestlich ein zweigeschossiges Ökonomiegebäude. 18. Jahrhundert. 1997 Restaurierung der Hausmadonna. 2001 Umbau und Fenstererneuerung.

1791 lebte und musizierte hier der 21jährige Beethoven.

Das stattliche, in platzbildprägender Ecklage stehende Gebäude ist ein anschauliches Zeugnis für die architektonische Gestaltung des 18. Jahrhunderts. Durch die Verbindung zu Beethoven liegt auch eine heimatgeschichtliche Bedeutung vor. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Grün-den ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Nordosten

Rückwärtiges Ökonomiegebäude Ansicht 1962 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Deutschordenplatz 3 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Schloss-Café In Ecklage stehendes, zweigeschossiges Schloss-Café mit massiv gemauerter und verputzter Erdgeschosszone. Das Fachwerk-Obergeschoss weitestgehend verputzt. Nach oben mit zwei Dach-geschossebenen und Spitzboden unter einem Mansarddach mit Krüppelwalm und Schleppgauben abschließend. An der südöstli-chen Ecke ein zweigeschossiger Eckerker mit Glockendach und Zierfachwerk. Der östliche Giebel in den Dachgeschossen eben-falls fachwerksichtig. Das Erdgeschoss teils modern verändert. Um 1900 erbaut. 1981 Sanierung der Dachgeschosswohnungen. 1999/2000 Fassadensanierung. Das stattliche, in platzbildprägender Ecklage unmittelbar gegen-über des Schlosses stehende Gebäude ist ein eindrucksvolles Do-kument für die Gestaltung eines gastronomisch genutzten Gebäu-des der Zeit um 1900, welches unter dem Einfluss des zunehmen-den Kurbetriebs in Mergentheim entstanden ist. An der Erhaltung besteht aus heimatgeschichtlichen und künstlerischen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Schloss-Cafés von Südosten

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Deutschordenplatz 4, 4/1 Erhaltenswertes Gebäude Wohn- und Geschäftshaus mit Ökonomiegebäuden Unmittelbar gegenüber des Schlosstores stehende ehemalige Hofanlage in Form eines offenen Hakengehöfts. Das dreigeschos-sige Wohnhaus (Nr. 4) mit massiv gemauerter, modern veränder-ter Erdgeschosszone und verputzten Obergeschossen. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach abschlie-ßend. Nördlich des Wohnhauses ein zweigeschossiges ehemali-ges Ökonomiegebäude (Nr. 4/1) mit massiv gemauerter, modern veränderter Erdgeschosszone und Fachwerk-Obergeschoss. Mit Walmdach abschließend. Dahinter die ehemalige Scheune mit großem Korbbogentor und Halbwalmdach. Im Kern 17./18. Jahrhundert mit jüngeren Veränderungen. Die ehemalige Hofanlage in unmittelbarer Nähe zum Schloss ist ein bemerkenswertes Beispiel und zugleich ein seltener Beleg für die einstige ackerbürgerliche Prägung Mergentheims. Nur selten haben sich bis heute Ökonomiegebäude innerhalb des histori-schen Stadtkerns erhalten, die sich dann zumeist in Ortsrandlage, entfernt von den repräsentativen Plätzen und Straßen befinden.

Ansicht des Gebäudes von Nordosten

Nebenstehende Ökonomiegebäude Ansicht 1951 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Deutschordenplatz 5 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Gasthof Johanniter In Ecklage unmittelbar gegenüber des Schlosstores stehender, zweigeschossiger Gasthof Johanniter mit massiv gemauerter Erd-geschosszone. Das Fachwerk-Obergeschoss weitestgehend ver-putzt. Nach oben mit drei Dachgeschossebenen unter einem Sat-teldach mit Satteldachgaube abschließend. Der östliche Giebel fachwerksichtig; im Obergeschoss teils verblattete Fußbänder. Die Geschosse stoßen im Giebel jeweils leicht vor. Im Kern 16. Jahrhundert. Am Giebel eine Aufschrift 1678. 1956 Freilegung des Fachwerks. Das mit seinem Fachwerkgiebel die Ecklage unmittelbar gegen-über dem Schloss dominierte Gebäude ist ein wichtiges Dokument für die Fachwerkbauweise des 16./17. Jahrhunderts. Zudem ist es ein Zeugnis für das städtische Gasthauswesen des 19./20. Jahr-hunderts. An der Erhaltung besteht aus heimatgeschichtlichen und wissenschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gasthofes von Osten

Ansicht von Nordosten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Entengäßle Das Entengäßle erstreckt sich in weitestgehend geradem, ebenem Verlauf von der Mühlwehrstraße im Osten kommend in westli-che Richtung, wo es schließlich in die Untere Mauergasse ein-mündet . Woher das Entengäßle seinen Namen hat ist bislang unbekannt. Die kleine Verbindungsgasse wird von weitestgehend giebelständig angeordneter historischer Bebauung geprägt, die überwiegend aus dem 17.-19. Jahrhundert stammt. Die gerade verlaufende Gasse gehört zum orthogonalen Wege-netz der Stadterweiterung unter dem Deutschen Orden in der Mitte des 14. Jahrhunderts, wie sie in der gesamten westlichen Hälfte der historischen Kernstadt anzutreffen ist. Mit ihrem noch spätmit-telalterlichen Verlauf und Parzellenzuschnitt hat die Gasse doku-mentarischen Wert für die bauliche Struktur von Bad Mergentheim.

Blick nach Westen auf Höhe der Mühlwehrstraße

Blick nach Osten Höhe Mauergasse H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Entengäßle 6, 8 Erhaltenswertes Gebäude Hofanlage mit Wohnhäusern und Ökonomiegebäuden Hofanlage in Form eines offenen Dreiseitgehöfts mit giebelständi-gem, zweigeschossigem Wohnhaus (Nr. 6) und zweigeschossi-gem Nebengebäude oder Ausgedinghaus (Nr. 8). Beide Wohn-häuser mit teils massiv gemauerter Erdgeschosszone und verputz-ten Fachwerk-Obergeschossen. Hausnr. 6 nach oben mit zwei Dachgeschossebenen, Hausnr. 8 mit einer Dachgeschossebene unter einem Satteldach abschließend. Nördlich der Wohnhäuser ein kleines eingeschossiges Ökonomiegebäude und eine große zweigeschossige Stallscheune mit Satteldach und großer Torein-fahrt. Im Kern 17./18. Jahrhundert mit jüngeren Veränderungen. Die Hofanlage, unweit des westlichen Randes des historischen Stadtkerns, ist ein anschaulich überliefertes Beispiel und zugleich ein seltener Beleg für die einstige ackerbürgerliche Prägung Mer-gentheims. In dieser Geschlossenheit sind heute kaum noch Hof-anlagen in Bad Mergentheim vorzufinden.

Ansicht der Hofanlage von Südosten

Ansicht von Südwesten Rückwärtige Ökonomiegebäude H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Frommengasse Die Frommengasse erstreckt sich in leicht gebogenem Verlauf von der Kapuzinerstraße im Norden kommend in südliche Richtung , wo sie schließlich in die Türkengasse einmündet. Ob die From-mengasse ihren Namen vom nahe gelegenen Kapuzinerkloster bekommen hat ist bislang unklar. Am nördlichen Ende der Gasse dominierte die stattliche Schlossanlage mit ihrem Turm die Sicht-achse . Ansonsten ist die prägende historische Bebauung so-wohl trauf- als auch giebelständig angeordnet und stammt über-wiegend aus dem 17.-20. Jahrhundert. Die Frommengasse gehört zum mittelalterlichen Wegenetz der historischen Kernstadt des 13. Jahrhunderts. Mit ihrem gut überlie-ferten Verlauf und Parzellenzuschnitt hat die Gasse dokumentari-schen Wert für die bauliche Struktur von Bad Mergentheim.

Blick nach Süden auf Höhe der Kapuzinerstraße

Blick nach Norden bei Hausnr. 8 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Frommengasse 3 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus In einer geschlossenen Häuserreihe stehendes, dreigeschossiges Wohnhaus. Über massiv gemauertem Sockel verputzte Fachwerk-Vollgeschosse. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Mansarddach mit Halbwalm abschließend. Das sehr breit gelagerte Gebäude geht ursprünglich auf zwei ei-genständige Wohnhäuser zurück, die wohl im 19. Jahrhundert zu einer Einheit zusammengebaut wurden. Im Kern 17./18. Jahrhundert mit jüngeren Veränderungen. Das stattliche Gebäude steht beispielhaft für einen frühen Ge-schosswohnungsbau, der die einstigen Wohn- und Lebensverhält-nisse der städtischen Bevölkerung ablesbar macht. An der Fassa-de lassen sich bis heute die ehemals zwei getrennten Häuser ab-lesen, so dass hier auch bauhistorisch viele Erkenntnisse zur Nut-zungs- und Umbaugeschichte zu erwarten sind.

Ansicht des Gebäudes von Südwesten

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Frommengasse 12 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Kleindenkmal) Pietà Bei Ortsbegehung im Zuge der Nachqualifizierung am 10.11.2010 wurde der Abbruch des Gebäudes festgestellt. Der Verbleib der Pietà konnte bisher nicht geklärt werden. Nach Anfrage bei der Stadt Bad Mergentheim wurde von dieser am 25.08.2011 mitge-teilt, dass sich die Pietà im Keller des Gebäudes Frommengasse 12 befindet.

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Frommengasse 14 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus In Ecklage stehendes, zweigeschossiges Wohnhaus mit massiv gemauertem Kellersockel und teils verputzten, teils mit Platten verkleideten Fachwerk-Vollgeschossen. Nach oben mit zwei Dach-geschossebenen unter einem Satteldach mit Zwerchhaus ab-schließend. An der östlichen Traufseite eine außenliegende Trep-pe. Im Kern 18. Jahrhundert mit jüngeren Veränderungen. Das Wohnhaus ist ein gutes Beispiel für ein kleines Bürgerhaus des 18. Jahrhunderts. Es belegt somit die Wohn- und Lebensver-hältnisse der einfacheren städtischen Bevölkerungsschicht, die vermehrt in den Randbereichen der Kernstadt wohnte.

Ansicht des Gebäudes von Südosten

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Funkengasse 1 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohnhaus Von der Straßenflucht deutlich zurückgesetzt stehendes, zweige-schossiges Wohnhaus. Über massiv gemauertem Kellersockel die beiden verputzten, wohl in Fachwerkbauweise? errichteten, Voll-geschosse. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter ei-nem Satteldach mit Satteldachgauben abschließend. Die achsen-symmetrisch gegliederte Hauptfassade mit segmentbogigen Fenstergewänden und breiter, zentral angeordneter Freitreppe. 18. Jahrhundert. 1985 Innen- und Außensanierung. 1992 Sanie-rung der Außentreppe. Das anschaulich überlieferte Wohnhaus ist mit seiner symmetri-schen Gliederung ein gutes Dokument für die barocke Gestaltung und Formensprache des 18. Jahrhunderts. An der Erhaltung be-steht aus wissenschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Süden

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Gänsmarkt Der Gänsmarkt liegt im nördlichen Bereich der historischen Kern-stadt. In den straßenmarktähnlichen Platz münden im Norden die Bahnhofstraße und die Härterichstraße. Im Süden gabelt sich der Gänsmarkt in zwei Achsen (Kirchstraße und Ledermarkt) auf, die beide die Insellage von Spital und Pfarrkirche umfließen und schließlich in den Marktplatz einmünden. Der Name Gänsmarkt verweist auf einen entsprechenden Geflügelmarkt in diesem Be-reich. Bestimmt wird der Platz im Süden vom Spitalkomplex und dem dahinter sichtbaren Turm der Pfarrkirche . Die Bebauung ist hier teils trauf- und teils giebelständig angeordnet und stammt überwiegend aus dem 16.-20. Jahrhundert. Der straßenmarktähnliche Platzraum dürfte in seiner heutigen Form erst mit der Stadterweiterung in der Mitte des 14. Jahrhun-derts entstanden sein. Als Bestandteil der wichtigen, zentralen Hauptachse von Nord nach Süd und aufgrund der gut erhaltenen Parzellenstruktur hat der Gänsmarkt dokumentarischen Wert für die bauliche Struktur und Stadtgeschichte von Bad Mergentheim.

Blick nach Süden auf Höhe von Hausnr. 11

Blick nach Norden bei Hausnr. 3 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Gänsmarkt 1 Erhaltenswertes Gebäude Wohn- und Geschäftshaus In Ecklage stehendes, dreigeschossiges Wohn- und Geschäfts-haus mit massiv gemauerten und weitestgehend verklinkerten Au-ßenwänden. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter ei-nem Walmdach mit Walmdachgauben abschließend. Die Oberge-schosse mit sandsteinernen Fenstergewänden, Gesimsbändern, Brüstungsfeldern und einem zweigeschossigen Eckerker reich gestaltet. Das Erdgeschoss modern verändert. Um 1900. Jüngere Veränderungen. Das stattliche, unmittelbar gegenüber dem Spital stehende Ge-bäude ist ein wichtiges Beispiel für die Fassadengestaltung des späten 19. Jahrhunderts. Mit Gänsmarkt 7 findet das Gebäude ein Pendant, welche gemeinsam den westlichen Rand des Gäns-markts prägen. Zudem ist das Gebäude mit seiner in den Straßen-raum vorgezogenen Ecklage von hoher Bedeutung für das histori-sche Straßenbild.

Ansicht des Gebäudes von Südosten

Ansicht von Südwesten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Gänsmarkt 3 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus mit ehemaliger Scheune Giebelständiges, zweigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit modern veränderter Erdgeschosszone und verputztem Fachwerk-Obergeschoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach abschließend. An der östlichen Giebelfassade jüngere Fassadenmalerei und eine Hausmadonna. Rückwärtig, westlich zum Gebäude mehrere ehemalige Ökono-miegebäude und eine ehemalige Scheune mit Satteldach. 17./18. Jahrhundert. 2002 Sanierung und Fassadenrestaurierung. Das Wohn- und Geschäftshaus samt zugehörigen ehemaligen Ökonomiegebäuden ist ein wichtiges Zeugnis für eine ehemalige innerstädtische Hofanlage, welche den einstigen ackerbürgerli-chen Charakter von Mergentheim verdeutlicht. Zudem ist die Hausmadonna ein Dokument der Volksfrömmigkeit in der vom Deutschen Orden geprägten Stadt. An der Erhaltung der Sachge-samtheit besteht aus wissenschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Osten

Ansicht der Scheune von Nordwesten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Gänsmarkt 7 Erhaltenswertes Gebäude Wohn- und Geschäftshaus In Ecklage stehendes, dreigeschossiges Wohn- und Geschäfts-haus mit massiv gemauerten und in den Obergeschossen weitest-gehend verklinkerten Außenwänden. Nach oben mit zwei Dachge-schossebenen unter einem Walmdach mit Tonnendachgauben abschließend. Das westliche und südliche Gebäudeende jeweils mit risalitartigem Kopfbau versehen. Die Obergeschosse mit sand-steinernen Fenstergewänden, Gesimsbändern, Brüstungsfeldern und einem zweigeschossigen Eckerker reich gestaltet. Das Erdge-schoss mit reich gegliederter Buntsandsteinfassade. 1894 als Kaufhaus Schell an der Stelle der ehemaligen Spital-scheune erbaut. Jüngere Veränderungen.

Hier sollen bei Ausgrabungen Reste der sog. Ödeburg entdeckt worden sein.

Das stattliche Gebäude ist ein wichtiges Beispiel für die Fassa-dengestaltung des späten 19. Jahrhunderts. Mit Gänsmarkt 1 fin-det das Gebäude ein Pendant, welche gemeinsam den westlichen Rand des Gänsmarkts prägen.

Ansicht des Gebäudes von Nordosten

Ansicht von Nordwesten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Gänsmarkt 7; an der Mauer westlich des Gebäudes Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Kleindenkmale) Zwei Wappensteine und ein Inschriftenstein In einer modernen Grenzmauer westlich des Gebäudes Hausnr. 7 befinden sich zwei Wappenstein sowie ein Inschriftenstein, die jeweils aus Schilfsandstein gearbeitet wurden. Die Wappensteine zeigen jeweils das Wappenschild des Deutschen Ordens, welches beim größeren Wappenstein beidseitig von Löwen gehalten wird. Über den Wappenschilden jeweils die Jahreszahl 1671. Der In-schriftenstein ist leider nur noch fragmentarisch zu lesen. Die Wappensteine stammen von der hier ursprünglich stehenden Spitalscheune, welche 1671 erbaut und 1893 abgebrochen wurde, damit das Gebäude Hausnr. 7 errichtet werden konnte. Die beiden Wappensteine sowie der Inschriftenstein sind die letz-ten sichtbaren Dokumente der einstigen Spitalscheune. Sie zeu-gen von der Jahrhunderte andauernden Herrschaft des Deutschen Ordens, welcher in Mergentheim die weltliche und geistliche Macht ausübte. An ihrer Erhaltung besteht aus heimatgeschichtlichen und wissenschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht der erhalten gebliebenen Wappensteine

Wappenschild des Deutschen Ordens H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Gänsmarkt 11 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus In Ecklage stehendes, zweigeschossiges Wohn- und Geschäfts-haus mit massiv gemauerten und verputzten Außenwänden. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach ab-schließend. Auf östlicher Seite ein reich gegliederter Volutengiebel mit Madonnennische und Muschelmotiv. Das Obergeschoss mit Eckpilastern und profilierten Fenstergewänden. Das Erdgeschoss modern verändert. Das Gebäude mit 1883 bezeichnet. Jüngere Veränderungen. Das im Stil der Neorenaissance errichtete Wohn- und Geschäfts-haus ist ein gutes Zeugnis für die klassizistische Baukunst des späten 19. Jahrhunderts in Bad Mergentheim. Die Madonnenni-sche mit bekrönendem Muschelmotiv verweist zudem auf die noch weit über die Zeit des Deutschen Ordens hinaus reichende Volks-frömmigkeit in Bad Mergentheim. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und künstlerischen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Südosten

Ansicht von Nordwesten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Gänsmarkt Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Brunnen) Kiliansbrunnen Unmittelbar nördlich vor dem Heilig-Geist-Spital (Kirchstraße 4) stehender Laufbrunnen mit sechseckigem, sandsteinernem Brun-nentrog und sandsteinernem Brunnenstock mit vier Auslassröhren. In dem reich gestalteten Nischensockel des Brunnenstocks vier Heiligenfiguren. Auf dem Brunnenstock das Standbild des heiligen Kilian. 1589 als Röhrenbrunnen erbaut und über die Deutschordens-Wasserleitung versorgt. 1889 Neugestaltung und Zurückverlegung des Standortes. 1995 Restaurierung. 2006 Instandsetzung. Der Kiliansbrunnen befindet sich an einem wohl noch spätmittelal-terlichen Brunnenstandort und ist ein wichtiges Zeugnis für die his-torische Wasserversorgung in Bad Mergentheim. Zugleich ist der Brunnen ein Dokument für den hohen künstlerischen Anspruch und die handwerklichen Fähigkeiten des späten 19. Jahrhunderts. An der Erhaltung des den Platzraum vor dem Spital bestimmenden Brunnens besteht aus wissenschaftlichen, künstlerischen und heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Kiliansbrunnens von Norden

Ansicht von Westen Ansicht 1951 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Hans-Heinrich-Ehrler-Platz Der Hans-Heinrich-Ehrler-Platz liegt im südlichen Bereich der his-torischen Kernstadt. Der straßenmarktähnliche Platz wurde im Süden unmittelbar über das ehemalige Obere Tor (bei Hausnr. 46) erschlossen. Im Norden geht der Platz in den Marktplatz über, wird jedoch baulich durch das solitär stehende Rathaus abgetrennt . Der heutige Name verweist aus den Ehrenbürger Hans Heinrich Ehrler. Ursprünglich besaß der Platz den Namen Hafner Markt. Bestimmt wird der Platz im Norden vom bereits erwähnten alten Rathaus und im Süden von dem ebenfalls solitär stehenden ehe-maligen Badhaus (Hausnr. 42). Die Platzrandbebauung ist teils trauf- und teils giebelständig angeordnet und stammt überwiegend aus dem 16.-19. Jahrhundert.

Der straßenmarktähnliche Platzraum dürfte in seiner heutigen Form erst mit der Stadterweiterung in der Mitte des 14. Jahrhun-derts entstanden sein. Als Bestandteil der wichtigen, zentralen Hauptachse von Nord nach Süd und aufgrund der gut erhaltenen Parzellenstruktur hat der Platz dokumentarischen Wert für die bau-liche Struktur und Stadtgeschichte von Bad Mergentheim. Blick nach Norden auf Höhe von Hausnr. 18

Blick nach Süden Höhe Hausnr. 37 Ansicht um 1950 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Hans-Heinrich-Ehrler-Platz 18 Erhaltenswertes Gebäude Wohn- und Geschäftshaus In Ecklage stehendes, zweigeschossiges Wohn- und Geschäfts-haus mit massiv gemauerter und verputzter Erdgeschosszone und verputztem Fachwerk-Obergeschoss. Nach oben mit zwei Dach-geschossebenen unter einem Mansarddach mit Schleppgauben abschließend. Am östlichen Giebel eine Fassadenmalerei, die auf den Beruf des Wachsziehers hindeutet. Im Ladengeschäft befand sich über Jahrzehnte eine Wachszieherei. 18. Jahrhundert. 1971 Instandsetzung. Es handelt sich hier um das Geburtshaus des 1872 geborenen Dichters Hans Heinrich Ehrler, dem heute der Platz südlich des Rathauses gewidmet ist. Das anschauliche und als ehemalige Wachszieherei sehr authen-tisch überlieferte Gebäude ist ein für Bad Mergentheim seltener Beleg eines im Erdgeschoss wenig veränderten Geschäftshauses des 18. Jahrhunderts. Zudem wird die Bedeutung des Gebäudes als Geburtshaus von Hans Heinrich Ehrler noch gesteigert.

Ansicht des Gebäudes von Osten

Ansicht um 1971 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Hans-Heinrich-Ehrler-Platz 20 Erhaltenswertes Gebäude Wohn- und Geschäftshaus Giebelständiges, dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauerter Erdgeschosszone und verputzten Fachwerk-Obergeschossen. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach abschließend. Die Geschosse giebelseitig je-weils leicht vorstoßend. Das Traufgesims im Giebel mit Wieder-kehr durchlaufend. Die Fenster an der östlichen Gebäudeseite mit Fensterverdachungen. 17./18. Jahrhundert. Fassadenumgestaltung um 1900. Jüngere Veränderungen. Das anschaulich überlieferte Gebäude ist ein schönes Beispiel für die einstigen Wohn- und Arbeitsverhältnisse in Bad Mergentheim. Zudem ist es als Teil der Platzrandbebauung wichtig für das histo-rische Erscheinungsbild des Hans-Heinrich-Ehrler-Platzes.

Ansicht des Gebäudes von Nordosten

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Hans-Heinrich-Ehrler-Platz 21 Kulturdenkmal-Prüffall (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus In Ecklage stehendes, dreigeschossiges Wohn- und Geschäfts-haus mit massiv gemauerter, modern veränderter Erdgeschosszo-ne und verputzten Fachwerk-Obergeschossen. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen und Spitzboden unter einem Sattel-dach mit westlicher Abwalmung abschließend. Das 2. Oberge-schoss leicht vorstoßend. Im Kern 17./18. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das stattliche Wohn- und Geschäftshaus in unmittelbarer Nähe zum alten Rathaus steht beispielhaft für die einstigen Wohn- und Arbeitsverhältnisse in der Stadt. Es belegt als Geschäftshaus den zentralen Standort an einem wichtigen Marktplatz. Aus diesen Gründen handelt es sich hier um einen Kulturdenkmal-Prüffall.

Ansicht des Gebäudes von Nordwesten

Ansicht von Nordosten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Hans-Heinrich-Ehrler-Platz 23 Kulturdenkmal-Prüffall (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus In einer geschlossenen Häuserreihe stehendes, dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauerter, modern verän-derter Erdgeschosszone und verputzten Fachwerk-Obergeschos-sen. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Walmdach abschließend. Die Obergeschosse jeweils leicht vor-stoßend und mit aufgemalten Eckpilastern und Fensterrahmungen.Im 2. Obergeschoss die aufgemalte Datierung 1548. Die Fassade barock überformt. Jüngere Veränderungen. Das anschauliche Wohn- und Geschäftshaus belegt die einstigen Wohn- und Arbeitsverhältnisse der städtischen Mittelschicht. Zu-dem ist es als Teil der Platzrandbebauung wichtig für das histori-sche Erscheinungsbild des Hans-Heinrich-Ehrler-Platzes. Aus die-sen Gründen handelt es sich hier um einen Kulturdenkmal-Prüffall.

Ansicht des Gebäudes von Nordwesten

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Hans-Heinrich-Ehrler-Platz 26 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Kleindenkmal) Schmiedeeiserner Ausleger An der östlichen Fassade des ehemaligen Gasthauses Adler be-findlicher, schmiedeeiserner Wirtshausausleger. Reich verzierter, farbig gefaster Auslegearm mit den Initialen S N. Am Ausleger ein im Laubkranz gefaster Doppelkopfadler. 19. Jahrhundert. Der schmiedeeiserne Ausleger ist ein wichtiges Dokument für das ehemalige Gasthaus Adler. Zudem zeugt die qualitativ hochwerti-ge Schmiedearbeit von der einstigen Kunstfertigkeit und dem An-spruch des Gasthausbesitzers an einer repräsentativen Gestal-tung. An der Erhaltung besteht aus künstlerischen und heimatge-schichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Wirtshausauslegers von Südosten

Ansicht des Gebäudes H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Hans-Heinrich-Ehrler-Platz 27 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus, sog. Kanzlerhaus Giebelständiges, dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauerten und verputzten Außenwänden. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Halbwalmdach abschlie-ßend. Im Erdgeschoss rundbogige Durchfahrt, in den Oberge-schossen profilierte Zwillingsfenster, Gesimsbänder und Pilaster. Das 1. Dachgeschoss an der westlichen Straßenseite mit reich gegliedertem Volutengiebel. Im Innern ein Prunkportal und Stuck-decken. Im Kern 16. Jahrhundert. 1973 Instandsetzung des Renaissance-Portals.

Das mit seiner Straßenfassade repräsentativ gestaltete Gebäude ist ein sehr anschauliches Zeugnis für eines der wenigen im Re-naissancestil überlieferten Gebäude in Bad Mergentheim. Als wichtiger Bestandteil der Platzrandbebauung ist das Gebäude zu-dem für das historische Erscheinungsbild des Hans-Heinrich-Ehrler-Platzes sehr wichtig. An der Erhaltung besteht aus wissen-schaftlichen, heimatgeschichtlichen und künstlerischen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse. Ansicht des Kanzlerhauses von Westen

Ansicht 1964 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Hans-Heinrich-Ehrler-Platz 29 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus, sog. Brünnersches Haus In Ecklage unmittelbar neben der Dominikanerkirche stehendes, dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauer-ten und verputzten Außenwänden. Nach oben mit zwei Dachge-schossebenen unter einem Walmdach mit modernen Schleppgau-ben abschließend. Im Erdgeschoss ein Rundbogenportal. Im Kern 18. Jahrhundert. 1986/87 das südliche Drittel des Gebäu-des abgebrochen, das Dach erneuert und im Gebäudeinnern sa-niert. Das Wohn- und Geschäftshaus ist ein Dokument für die barocke Fassadengestaltung des 18. Jahrhunderts. Als Bestandteil der Platzrandbebauung ist das Gebäude zudem für das historische Erscheinungsbild des Hans-Heinrich-Ehrler-Platzes wichtig. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Brünnerschen Hauses von Nordwesten

Ansicht 1964 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Hans-Heinrich-Ehrler-Platz 31 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Dominikanerkirche; Marienkirche Unweit des südlichen Randes der Kernstadt stehende, ehemalige Dominikanerkirche. Dreischiffiges, massiv gemauertes und ver-putztes Haupthaus mit Eckquaderungen. Langgestreckter Polygo-nalchor, der höher als das Haupthaus ausgeführt wurde. Nach oben mit Satteldächern abschließend. Auf dem Chordach ein acht-eckiger Dachreiter. Im Innern des Haupthauses weitestgehend neogotische Ausstattung. Im Chor noch das original Kreuzrippen-gewölbe. Der Dominikanerorden soll um 1312 mit dem Bau anstelle einer älteren Kapelle begonnen haben. Um 1333 soll der Chor erbaut worden sein. 1852 umfassend renoviert und 1853 als Marienkirche neu geweiht.

Die Dominikanerkirche ist gemeinsam mit dem Konventbau (Schulstraße 1) ein herausragendes Zeugnis für die Stadtbauge-schichte. Zudem prägt der stattliche Bau den südlichen Bereich der historischen Kernstadt. An der Erhaltung besteht aus wissen-schaftlichen, künstlerischen und heimatgeschichtlichen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse. Ansicht der Dominikanerkirche von Nordosten

Innenraumansicht Ansicht von Westen H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Hans-Heinrich-Ehrler-Platz 35 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Lyceum Mergentheimense In Ecklage unmittelbar neben dem ehemaligen Dominikanerkloster stehendes, dreigeschossiges Lyceum. Das Erd- und 1. Oberge-schoss mit Eckquaderungen massiv gemauert und verputzt. Das 2. Obergeschoss teils fachwerksichtig. Nach oben mit zwei Dach-geschossebenen unter einem Walmdach mit achteckigem Dach-reiter abschließend. Südöstlich ein zweigeschossiger, fachwerk-sichtiger Seitenflügel mit Satteldach. Um 1700 als Lateinschule erbaut. 1755 wegen Schäden neu er-richtet. 1790 aufgestockt. Bis 1805 Gymnasium des Deutschen Ordens unter Leitung der Dominikaner. Der südöstliche Flügel 1884 angebaut. Spätere Nutzungen als Feuerwehrmagazin und Stadtbücherei. 1988/89 Umbau zum Kulturforum.

Das Gebäude ist als ehemaliges Schulhaus ein wichtiges Doku-ment für die Schulbildung unter dem Deutschen Orden im 18. Jahrhundert. Zudem ist der stattliche Bau in erhöhtem Maße stra-ßenbildprägend für den südlichen Altstadteingang. An der Erhal-tung besteht aus wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse. Ansicht des Lyceum Mergentheimense von Südwesten

Ansicht von Nordosten Ansicht von Nordwesten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Hans-Heinrich-Ehrler-Platz 36 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus In zweiter Reihe zum Platz stehendes, eingeschossiges Wohn-haus mit teils verputzten, teils fachwerksichtigen Außenwänden. Nach oben mit einer Dachgeschossebene und Spitzboden unter einem Satteldach abschließend. Im Kern 18. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das kleine Wohnhaus könnte ursprünglich auf ein Ökonomiege-bäude oder Ausgedinghaus zurückgehen, dass in zweiter Reihe erstellt wurde. Als ein seltener Beleg eines Kleinhauses innerhalb des historischen Stadtkerns, welches möglicherweise auf das 18. Jahrhundert zurückgeht, ist das Gebäude als erhaltenswert einzu-stufen.

Ansicht des Gebäudes von Nordwesten

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Hans-Heinrich-Ehrler-Platz 39 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus In Ecklage unmittelbar am südlichen Altstadteingang stehendes, zweigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus. Über massiv ge-mauerter und verputzter Erdgeschosszone ein verputztes Fach-werk-Obergeschoss. Nach oben mit einer Dachgeschossebene und Spitzboden unter einem Satteldach abschließend. Das profi-lierte Traufgesims am Giebel durchlaufend. An der westlichen Traufseite ein dreigeschossiger Mittelrisalit mit Satteldach. Um 1830 außerhalb des Stadttores (Oberes Tor) erbaut. Jüngere Veränderungen. Das den südlichen Eingang zur Altstadt prägende Gebäude ist ein gutes Zeugnis für die Gestaltung und Formensprache der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zudem dokumentiert das Wohn- und Ge-schäftshaus den ab dem frühen 19. Jahrhundert zunehmenden Beginn der Ansiedlung von Gebäuden außerhalb der mittelalterli-chen Stadtmauer. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftli-chen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Südwesten

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Hans-Heinrich-Ehrler-Platz 42 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus; ehemaliges Badhaus In Solitärlage stehendes, zweigeschossiges Wohn- und Ge-schäftshaus. Über massiv gemauerter Erdgeschosszone ein Fachwerk-Obergeschoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebe-nen und Spitzboden unter einem Satteldach mit Schleppgauben abschließend. Die Geschosse jeweils leicht über profilierten Schwellen vorstoßend. Das Sichtfachwerk mit Andreaskreuzen, Rautenmotiven, Kopfwinkelhölzern und reich geschnitzten Eck-ständern verziert. Am südöstlichen Eckständer inschriftlich auf 1662 datiert. Am nordöstlichen Eckständer wohl fälschlich 1667 lesbar. Am rundbo-gigen Kellertor mit 1687 datiert. Als Badhaus genutzt. 1779 im In-nern weitgehend erneuert. 1978 durchgreifender Umbau (Entker-nung). 2011 Fenstererneuerungen.

Das den südlichen Platzraum bestimmende ehemalige Badhaus ist ein wichtiges Zeugnis für die Badekultur und den hohen Gestal-tungsanspruch in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts. An der Er-haltung besteht aus künstlerischen und heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse. Ansicht des Gebäudes von Nordosten

Detailansicht Eckständer Ansicht um 1940 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Hans-Heinrich-Ehrler-Platz 46 Erhaltenswertes Gebäude Wohn- und Geschäftshaus In Kopflage unmittelbar am südlichen Altstadteingang stehendes, dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauer-ten und verputzten Außenwänden. Nach oben mit zwei Dachge-schossebenen unter einem Walmdach mit Schleppgauben ab-schließend. Die nordöstliche Gebäudeecke abgeschrägt und mit Treppenzugang zum Ladengeschäft. Die Fassaden durch rote Buntsandsteingewände gegliedert. An der östlichen Traufseite ein gusseiserner Balkon. Um 1870/80 im Bereich des Oberen Tores erbaut. Jüngere Verän-derungen. Das den südlichen Eingang zur Altstadt prägende Gebäude gibt Hinweise auf die architektonische Gestaltung der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zudem steht es auch beispielhaft für die Wohn- und Arbeitsverhältnisse des späten 19. Jahrhunderts in Mergentheim.

Ansicht des Gebäudes von Nordosten

Ansicht von Südosten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Hans-Heinrich-Ehrler-Platz Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Brunnen) Mariensäule Annähernd im Zentrum des Platzes stehender Laufbrunnen mit achteckigem, sandsteinernem Brunnentrog und sandsteinernem, reich in neogotischen Formen gegliedertem Brunnenstock mit vier Auslassröhren. Auf dem Brunnenstock das Standbild der heiligen Maria. Der Brunnenstock inschriftlich auf 1855 datiert. 2008/09 Instand-setzung. Die sog. Mariensäule trägt eindrucksvoll zur Platzgestaltung bei und ist zudem ein wichtiges Zeugnis für die historische Wasser-versorgung in Bad Mergentheim. Zugleich ist der Brunnen ein Do-kument für den hohen künstlerischen Anspruch und die handwerk-lichen Fähigkeiten der Mitte des 19. Jahrhunderts. An der Erhal-tung des Brunnens samt Mariensäule besteht aus künstlerischen und heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht der Mariensäule von Südosten

Detailansicht mit Inschrift 1855 Ansicht 1951 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Härterichstraße Südwestlicher Abschnitt Die Härterichstraße erstreckt sich in einem weiten Bogen vom Gänsmarkt im Westen kommend in nordöstliche Richtung , wo sie ursprünglich im Bereich des Gebäudes Hausnr. 12 das sog. Härterichstor durch die Stadtmauer verließ. Woher der Name Här-terichstraße stammt ist bislang unbekannt. Der südwestliche Ab-schnitt (Hausnr. 1 – 8) wird von teils trauf-, teils giebelständig angeordneter historischer Bebauung geprägt, die überwiegend aus dem 17.-19. Jahrhundert stammt. Die in einem weiten Bogen verlaufende Straße gehört in ihrer heu-tigen Form wohl der Stadterweiterung in der Mitte des 14. Jahr-hunderts an. Mit ihrem spätmittelalterlichen Verlauf und Parzellen-zuschnitt hat die Straße dokumentarischen Wert für die bauliche Struktur von Bad Mergentheim.

Blick nach Südwesten auf Höhe von Hausnr. 9

Blick nach Nordosten bei Hausnr. 2 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Härterichstraße 1 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus Giebelständiges, zweigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit hoher, massiv gemauerter Erdgeschosszone und teils verputztem, teils fachwerksichtigem Obergeschoss. Nach oben mit zwei Dach-geschossebenen und Spitzboden unter einem Satteldach ab-schließend. Die Geschosse jeweils leicht über profilierten Schwel-len vorstoßend. Das Zierfachwerk an der südlichen Giebelfassade reich mit Rautenmotiven und Kopfwinkelhölzern sowie mit geohr-ten Fenstergewänden gestaltet. Das Erdgeschoss modern verän-dert. Auf einer jüngeren Tafel mit 1644 bezeichnet. Jüngere Verände-rungen. Das Gebäude ist für Bad Mergentheim ein seltenes Zeugnis eines reich gestalteten Zierfachwerkbaus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Es dokumentiert somit den hohen Gestaltungsanspruch jener Zeit. An der Erhaltung besteht aus künstlerischen und wissenschaftli-chen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Südwesten

Ansicht von Südosten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Härterichstraße 2 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Kleindenkmal) Pietà In einer Wandnische im 2. Obergeschoss eines jüngeren Gebäu-des befindliche Pietà. In Holz geschnitzte und farbig gefasste Pie-tà. 18. Jahrhundert. Die Pietà ist ein wichtiges Dokument für die einstige Volksfröm-migkeit im über Jahrhunderte durch den Deutschen Orden bestimmen Mergentheim. An der Erhaltung besteht aus künstleri-schen und heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Inte-resse.

Ansicht der Pietà von Norden

Ansicht des Gebäudes H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Härterichstraße 5 Erhaltenswertes Gebäude Wohn- und Geschäftshaus In Kopflage stehendes, zweigeschossiges Wohn- und Geschäfts-haus mit massiv gemauerter und modern veränderter Erdge-schosszone und verputztem Fachwerk-Obergeschoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach mit süd-westlichem Halbwalm und mit Schleppgaube abschließend. Im Kern 16./17. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das Gebäude ist ein anschaulich überliefertes Beispiel für ein ein-faches Wohn- bzw. Handwerkerhaus des 16./17. Jahrhunderts in Mergentheim. Durch seine Stellung in Kopflage ist das Gebäude prägend für den südwestlichen Bereich der Härterichstraße.

Ansicht des Gebäudes von Südwesten

Ansicht von Osten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Härterichstraße 12 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Kleindenkmal) Pietà In einer Wandnische im 1. Obergeschoss eines jüngeren Gebäu-des befindliche Pietà aus Schilfsandstein. Wohl 18. Jahrhundert. Die Pietà ist ein wichtiges Dokument für die einstige Volksfröm-migkeit im über Jahrhunderte durch den Deutschen Orden bestimmen Mergentheim. An der Erhaltung besteht aus künstleri-schen und heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Inte-resse.

Ansicht der Pietà von Südwesten

Ansicht des Gebäudes H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Holzapfelgasse Die Holzapfelgasse erstreckt sich in weitestgehend geradem, ebe-nem Verlauf von der Kirchstraße im Osten kommend in westli-che Richtung, wo sie schließlich in die Untere Mauergasse ein-mündet . Woher der Name Holzapfelgasse stammt ist bislang ungeklärt. Ehemals hieß die Straße Judengasse wegen der hier einst befindlichen Synagoge. Die historische Bebauung entlang der Gasse ist teils trauf- und teils giebelständig angeordnet und stammt überwiegend aus dem 18.-20. Jahrhundert. Die gerade verlaufende Gasse gehört zum orthogonalen Wege-netz der Stadterweiterung unter dem Deutschen Orden ab der Mit-te des 14. Jahrhunderts. Mit ihrem noch spätmittelalterlichen Ver-lauf und Parzellenzuschnitt hat die Gasse dokumentarischen Wert für die bauliche Struktur und Stadtentwicklung von Bad Mergent-heim.

Blick nach Westen auf Höhe der Kirchstraße

Blick nach Osten Höhe Mauergasse H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Holzapfelgasse 5 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus In Ecklage stehendes, zweigeschossiges Wohnhaus mit massiv gemauerten und verputzten Außenwänden. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Halbwalmdach mit Schlepp-gaube abschließend. Das Traufgesims im Giebel durchlaufend. Im Kern 18./19. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das Gebäude steht beispielhaft für ein einfaches Wohnhaus des 18./19. Jahrhunderts in Mergentheim. Es gibt somit Hinweise auf die einstigen Wohn- und Lebensverhältnisse.

Ansicht des Gebäudes von Nordwesten

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Holzapfelgasse 10 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus In einer geschlossenen Häuserreihe stehendes, dreigeschossiges Wohnhaus mit massiv gemauerten und verputzten Außenwänden über einem niederen Kellersockel. Nach oben mit zwei Dachge-schossebenen unter einem Walmdach mit Zwerchhaus abschlie-ßend. Im Erd- und 1. Obergeschoss segmentbogige Öffnungsge-wände. Im Kern 18./19. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das Gebäude ist ein gutes Beispiel für ein innerstädtisches, ein-fach gestaltetes Wohnhaus des 18./19. Jahrhunderts. Zudem gibt das Gebäude Hinweise auf die einstigen Wohn- und Lebensver-hältnisse in Bad Mergentheim.

Ansicht des Gebäudes von Südosten

H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Holzapfelgasse 20 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus Giebelständiges, zweigeschossiges Wohnhaus einer ehemals ackerbürgerlichen Hofanlage. Über massiv gemauerter und ver-putzter Erdgeschosszone ein verputztes Fachwerk-Obergeschoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach abschließend. Die Dachgeschosse jeweils leicht vorstoßend. Im Kern 17./18. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das Gebäude ist als ehemaliges Wohnhaus einer ackerbürgerli-schen Hofanlage ein heute nur noch seltener Beleg innerhalb der historischen Kernstadt von Bad Mergentheim. Es steht somit bei-spielhaft für die einstigen Arbeits- und Wirtschaftsformen in der Stadt.

Ansicht des Gebäudes von Südwesten

H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Holzapfelgasse 27 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Wohnhaus mit Ökonomieteil In einer geschlossenen Häuserreihe stehendes, zweigeschossiges Wohnhaus mit Ökonomieteil. Massiv gemauerte und verputzte Außenwände über Kellersockel. Der westliche Wohnteil giebel-ständig, der östliche Scheunenteil traufständig angeordnet. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach (am Wohnhaus mit Halbwalm) abschließend. Die straßenseitige Fas-sade mit segmentbogigen Öffnungsgewänden, profilierten Eckpi-lastern und gerilltem Verputz im Erdgeschoss reich verziert. Reich geschnitzte Haustüre und Scheunentor. Außenliegende Treppe. Im Keilstein des Türportals inschriftlich auf 1790 datiert. Im Keil-stein des Scheunentors 1802. 1993 und 2008 Fassadenrenovie-rungen. Die reiche Gestaltung und Form des Gebäudes spricht für eine einstige Nutzung als Weingärtnerhaus oder für eine Sondernut-zung etwa als Gasthaus. An der Erhaltung besteht aus wissen-schaftlichen und künstlerischen Gründen ein besonderes öffentli-ches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Nordwesten

Ansicht von Nordosten Ansicht 1964 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Johanniterhof 1 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Ehemalige Deutsche Schule In Kopflage stehende, zweigeschossige, ehemalige Deutsche Schule. Über massiv gemauerter, modern veränderter Erdge-schosszone ein teils in Fachwerkbauweise, teils massiv gemauer-tes und verputztes Obergeschoss. Nach oben mit drei Dachge-schossebenen unter einem Krüppelwalmdach mit Schleppgauben abschließend. Die Vollgeschosse an der südwestlichen Giebelsei-te abgewinkelt, darüber der Dachgeschossgiebel auf Knaggen vorstoßend und mit genasten Fußbändern und Kopfwinkelhölzern verziert. Um 1629 als Deutsche Schule für Jungen und Mädchen errichtet. Bis 1786 als Schule genutzt. Jüngere Veränderungen. Das Gebäude ist als ehemaliges Schulhaus ein wichtiges Zeugnis für das Bildungswesen unter dem Deutschen Orden im 17./18. Jahrhundert. Zudem hat das Gebäude durch seine Kopflage un-mittelbar gegenüber dem Spital eine hohe straßenbildprägende Wirkung. An der Erhaltung besteht aus heimatgeschichtlichen und wissenschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Süden

Ansicht von Nordwesten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Kapuzinerstraße Die Kapuzinerstraße erstreckt sich in weitestgehend geradem, ebenem Verlauf von der Burgstraße im Nordwesten kommend in südöstliche Richtung , wo sie parallel zur Schlossgartenmauer verlaufend schließlich in die Würzburger Straße einmündet . Der Name Kapuzinerstraße verweist auf das nahe gelegene ehemalige Kapuzinerkloster (Würzburger Straße 1, 3). Bestimmt wird die Straße von der nordöstlich anschließenden Schlossanlage mit ih-ren umgebenden Grünflächen. Die südwestliche Straßenrandbe-bauung ist bis auf Hausnr. 6 weitestgehend modern erneuert bzw. verändert. Die Kapuzinerstraße soll Teil der mittelalterlichen Fernhandels-straße durch das Taubertal sein, welche hier vor dem Schloss in den ehemaligen Marktplatz (heute Deutschordenplatz) einmünde-te. Mit ihrem noch mittelalterlichen Verlauf und der überregionalen Bedeutung als Handelsstraße hat die Straße hohen dokumentari-schen Wert für die bauliche Struktur und Stadtentwicklung von Bad Mergentheim.

Blick nach Südosten auf Höhe der Burgstraße

Blick nach Nordwesten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Kapuzinerstraße 6 Erhaltenswertes Gebäude Wohn- und Geschäftshaus In Kopflage stehendes, zweigeschossiges Wohn- und Geschäfts-haus mit massiv gemauerter, modern veränderter Erdgeschosszo-ne und verputztem Fachwerk-Obergeschoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Mansarddach mit Schleppgau-be abschließend. Im Kern 18. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das in straßenbildprägender Kopflage unweit des Schlosses ste-hende Wohn- und Geschäftshaus ist ein Beispiel für die einfache, symmetrische Formensprache des 18. Jahrhunderts. Es vermittelt noch die einstigen Wohn- und Lebensverhältnisse in Mergentheim.

Ansicht des Gebäudes von Norden

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Kirchstraße Die Kirchstraße erstreckt sich in leichtem Bogen vom Marktplatz im Süden kommend in nördliche Richtung, wo sie schließlich beim Spital in den Gänsmarkt übergeht . Der Name Kirchstraße ver-weist auf die hier stehende Pfarrkirche, welche gemeinsam mit dem Heilig-Geist-Spital die östliche Straßenseite dominiert . Auf der westlichen Straßenseite stehen überwiegend historische Ge-bäude aus dem aus dem 17.-19. Jahrhundert. Die gebogen verlaufende Kirchstraße ist als Teil der zentralen Hauptachse von Nord nach Süd anzusehen, die hier parallel zum sog. Ledermarkt die solitäre Insellage von Kirche und Spital um-fließt. Mit ihrem mittelalterlichen Verlauf und Parzellenzuschnitt hat die Straße hohen dokumentarischen Wert für die bauliche Struktur von Bad Mergentheim.

Blick nach Süden auf Höhe Gänsmarkt

Blick nach Norden bei Hausnr. 1 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Kirchstraße 2 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Erhaltenswerte historische Grün- und Freifläche Katholische Pfarrkirche St. Johannes; sog. Münster Dreischiffige, massiv gemauerte und verputzte Basilika mit Poly-gonalchor und Chorflankenturm. Im Innern hochwertige, überwie-gend neogotische Ausstattung. Die Kirche zwischen 1270 und 1290 (Langhausdach dendrochro-nologisch auf 1288/93 datiert) an Stelle einer Kapelle des Hl. Kilian erbaut. Kirchturm 1445 erhöht. 1584 Einwölbung des Mittelschiffes mit einem Kreuzrippengewölbe. 1593 erneute Erhöhung des Turms. 1851/52 Restaurierung des Chors. 1861/62 Restaurierung des Langhauses. 1953 Sanierung. 1963 Instandsetzung. 1989 Renovierung des Turms. 1996 Instandsetzung des Kruzifix (mit 1759 bezeichnet) außerhalb vor dem Chor. Die nördliche Freifläche wurde bis 1541 als Friedhof genutzt.

Die zentral in der Kernstadt gelegene Stadtpfarrkirche ist ein her-ausragendes Zeugnis für die Stadt- und Kirchengeschichte und zugleich vertikale Dominante im Stadtbild. An ihrer Erhaltung samt Ausstattung besteht aus wissenschaftlichen, künstlerischen und heimatgeschichtlichen Gründen ein besonderes öffentliches Inte-resse. Die nördliche Freifläche ist als erhaltenswert einzustufen. Ansicht der Pfarrkirche von Nordwesten

Innenraumansicht Ansicht um 1900 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Kirchstraße 3 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus In Ecklage stehendes, dreigeschossiges Wohn- und Geschäfts-haus bestehend aus dem älteren westlichen, massiv gemauerten Gebäudeteil und dem jüngeren östlichen Teil mit massiver Erdge-schosszone und verputzten Fachwerk-Obergeschossen. Nach oben jeweils mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Walm-dach mit Gauben abschließend. Der östliche Gebäudeteil mit rundbogigen Arkaden im modern veränderten Erdgeschoss. Der westliche Teil mit geohrten Fenstergewänden, Gesimsbändern und einem Sprenggiebelportal mit geschnitzter Heiligenfigur in rei-ch verzierter Rokokonische. Westlicher Teil 18. Jahrhundert. Östlicher Teil im 19./20. Jahrhun-dert verändert. 2001 Sanierung. Das Gebäude - vor allem der westliche, anschaulich überlieferte Gebäudeteil - ist ein gutes Dokument für die anspruchsvolle Fas-sadengestaltung gehobener Bürgerhäuser des 18. Jahrhunderts. An der Erhaltung besteht aus künstlerischen und wissenschaftli-chen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Nordosten

Detailansicht des Türportals H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

Stadt Bad Mergentheim / Regierungspräsidium Stuttgart 28.09.2012, Markus Numberger

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Kirchstraße 4 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Hospital zum Hl. Geist mit Spitalkirche St. Martin In Solitärlage stehende, massiv gemauerte und verputzte Vierflü-gelanlage des Heilig-Geist-Spitals. An der südöstlichen Ecke die Spitalkirche St. Martin, ein barocker Saalbau mit Volutengiebel, Dachreiter und reicher Rokokoausstattung. Das Spital 1340 durch den Deutschmeister Wolfgang von Nellen-burg gestiftet. 1411 durch Nordflügel und Kapelle erweitert. 1579 umfangreiche Erneuerung. 1698 umfangreiche Sanierung. 1712 der östliche Flügel erbaut. 1740/41 wurde die alte Kapelle ab-gebrochen und die heutige Spitalkirche errichtet. 1771/72 wieder-um größere Erneuerungsarbeiten. 1946 Instandsetzung der Spital-kirche. 1956 Erneuerung des Außenputzes. 1968 Innensanierung der Spitalkirche. 2005 Restaurierung der Kirche. 2011/12 Dachsa-nierung und Fassadeninstandsetzung.

Das anschaulich überlieferte Spital sowie die Spitalkirche sind herausragende Zeugnisse für die Stadt- und Kirchengeschichte von Bad Mergentheim. An der Erhaltung dieser Sachgesamtheit besteht aus wissenschaftlichen, künstlerischen und heimatge-schichtlichen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse. Ansicht des Hospitals von Nordwesten

Ansicht von Südwesten Ansicht der Spitalkirche 1951 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Kirchstraße 5 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Hofanlage mit Wohnhaus und Ökonomiegebäuden In zweiter Reihe zur Straße stehende Hofanlage in Form eines kleinen Dreiseitgehöfts. Zweigeschossiges Wohnhaus mit massiv gemauerter Erdgeschosszone und verputztem Fachwerk-Oberge-schoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Walmdach mit Zwerchhaus abschließend. Am Wohnhaus geohrte Öffnungsgewände. Rückwärtig, nordwestlich zum Haus eine ehe-malige Fachwerk-Scheune mit Satteldach (heute ausgebaut). Da-vor ein eingeschossiges, massiv gemauertes Werkstattgebäude mit Pultdach und Satteldachgaube. Im Kern 18. Jahrhundert. 2006 Dach- und Fassadensanierung. Das Wohnhaus samt zugehörigen ehemaligen Ökonomiegebäu-den ist ein wichtiges Dokument für eine ehemalige innerstädtische Hofanlage, welche den einstigen ackerbürgerlichen Charakter von Mergentheim und somit die früheren Lebens- und Arbeitsverhält-nisse verdeutlicht. An der Erhaltung der Sachgesamtheit besteht aus wissenschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Wohnhauses von Südosten

Ansicht der Ökonomie von Südosten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Kirchstraße 7 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus In Ecklage stehendes, zweigeschossiges Wohn- und Geschäfts-haus mit massiv gemauerter, modern veränderter Erdgeschosszo-ne und verputztem Fachwerk(?)-Obergeschoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Walmdach mit modernen Schleppgauben abschließend. An der Obergeschossfassade durch Eckpilaster geschmückt. Im Kern 18. Jahrhundert. 2000 durchgreifender Umbau und Sanie-rung. Das Wohn- und Geschäftshaus in unmittelbarer Nähe zur Pfarrkir-che ist ein Dokument für die einstigen Wohn- und Lebensverhält-nisse in Mergentheim. An der Erhaltung besteht aus wissenschaft-lichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Südosten

H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Kirchstraße 11 Erhaltenswertes Gebäude Wohn- und Geschäftshaus Unmittelbar gegenüber der Pfarrkirche stehendes, dreigeschossi-ges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauerter Erdge-schosszone und verputzten Fachwerk-Obergeschossen. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Walmdach mit Satteldachgaube abschließend. Im Erdgeschoss eine Ladenfassa-de aus der Mitte des 20. Jahrhunderts mit gerundeten Glasecken. 18./19. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das klar gegliederte Wohn- und Geschäftshaus ist durch seine Schaufensterfassade aus der Mitte des 20. Jahrhunderts als erhal-tenswert einzustufen. Das Schaufenster nimmt die symmetrische Gliederung des Gebäudes aus dem 18. Jahrhundert auf und inter-pretiert sie mit moderner Form- und Materialwahl neu.

Ansicht des Gebäudes von Nordosten

H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Kirchstraße 13 Erhaltenswertes Gebäude Wohn- und Geschäftshaus Unmittelbar gegenüber von Pfarrkirche und Spital stehendes, drei-geschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauerter, modern veränderter Erdgeschosszone und verputzten Fachwerk-Obergeschossen. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen un-ter einem Mansard-Walmdach mit Schleppgauben abschließend. Im 1. Obergeschoss ein polygonaler Erker, darüber ein Dachbal-kon. 18./19. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das über sehr schmaler Parzelle errichtete und lang gestreckte Wohn- und Geschäftshaus ist ein gutes Beispiel für die ab dem 18. Jahrhundert zunehmenden beengten Verhältnisse innerhalb der Stadt, die eine effiziente Ausnutzung der freien Grundstücksflä-chen nötig machte und so oft zu schmalen, langen und hohen Ge-bäuden führte.

Ansicht des Gebäudes von Südosten

H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Kirchstraße 17 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus In Ecklage stehendes, zweigeschossiges Wohn- und Geschäfts-haus mit massiv gemauerter, modern veränderter Erdgeschosszo-ne und verputztem Fachwerk-Obergeschoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Mansard-Walmdach mit Sat-teldachgauben und Dachhäuschen abschließend. An der östlichen Seite im Erdgeschoss eine reich gestaltete Portalzone mit Korbbo-gengewände und geschnitzten Türblättern. Darüber eine farbig gefasste Pietà. Im Obergeschoss segmentbogige Fenstergewän-de. Im Kern 18. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das Gebäude ist ein Zeugnis für die barocke Formensprache des 18. Jahrhunderts. Die Pietà dokumentiert die einstige Volksfröm-migkeit im vom Deutschen Orden beherrschten Mergentheim. Zu-dem prägt das unmittelbar gegenüber dem Spital stehende Ge-bäude die Ecksituation zur Holzapfelgasse. An der Erhaltung be-steht aus wissenschaftlichen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Nordosten

Ansicht von Südosten Ansicht um 1960 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Krametsgäßle Das Krametsgäßle erstreckt sich L-förmig von der Burgstraße im Norden kommend in südliche Richtung , wo es bei Hausnr. 7 nach Westen abknickt und schließlich in die Krumme Gasse ein-mündet . Woher der Name Krametsgäßle stammt ist bislang un-geklärt, Kramets bezeichnet eigentlich Kramware. Die hier stehen-de historische Bebauung ist teils trauf- und teils giebelständig an-geordnet und stammt überwiegend aus dem 18.-19. Jahrhundert. Das Krametsgäßle gehört möglicherweise noch zur Marktsiedlung des 13. Jahrhunderts. Mit ihrem wohl mittelalterlichen Verlauf und Parzellenzuschnitt hat die Gasse dokumentarischen Wert für die bauliche Struktur von Bad Mergentheim.

Blick nach Osten auf Höhe Krumme Gasse

Blick nach Süden Höhe Burgstraße H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Krametsgäßle 5, 7 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Erhaltenswertes historisches Gebäude Wohnhaus und Anbau Giebelständiges, zweigeschossiges Wohnhaus (Hausnr. 7) mit massiv gemauerter Erdgeschosszone und verputztem Fachwerk-Obergeschoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Mansard-Walmdach mit Satteldachgaube abschließend. Die nördliche Fassade mit rundbogigem Kellertor, geohrten Fenster-gewänden und reich geschnitzter Hauseingangstür. Das Traufge-sims giebelseitig durchlaufend. 18. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Nordöstlich des Wohnhauses ein zweigeschossiger Anbau (Haus-nr. 5) mit massiver Erdgeschosszone und verputztem Fachwerk-Obergeschoss. 19. Jahrhundert.

Das Wohnhaus - möglicherweise ein einstiges Weingärtnerhaus - ist ein anschauliches Zeugnis für die barocke Fassadengestaltung und die einstigen Wohn- und Wirtschaftsformen in Mergentheim. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen Gründen ein öf-fentliches Interesse. Der Anbau ist als erhaltenswertes Gebäude einzustufen. Ansicht des Gebäudes von Norden

Ansicht des Anbaus von Westen H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Krametsgäßle 9 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Kleindenkmal) Erhaltenswertes historisches Gebäude Hausmadonna an erhaltenswertem Gebäude Giebelständiges, zweigeschossiges Wohnhaus mit massiv ge-mauerter Erdgeschosszone und verputztem Fachwerk-Oberge-schoss. Nach oben mit einer Dachgeschossebene unter einem Satteldach abschließend. 19. Jahrhundert. An der nordöstlichen Hausecke im Obergeschoss eine auf einer reich profilierten, farbig gefassten Konsole stehende Hausmadon-na, diese in Holz geschnitzt und ebenfalls farbig gefasst. 18. Jahrhundert. Die Hausmadonna ist ein gutes Zeugnis für die einstige Volks-frömmigkeit im über Jahrhunderte durch den Deutschen Orden bestimmen Mergentheim. An der Erhaltung besteht aus künstleri-schen und heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Inte-resse. Das Wohnhaus ist als erhaltenswertes Gebäude einzustufen.

Ansicht der Hausmadonna von Norden

Ansicht des Gebäudes von Nordosten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Krumme Gasse Nördlicher Abschnitt Die Krumme Gasse erstreckt sich in leicht gebogenem Verlauf von der Burgstraße im Norden kommend in südöstliche Richtung, wo sie schließlich im Bereich der ehemaligen Stadtmauer (heute vor der Würzburger Straße) endet. Der Name Krumme Gasse dürfte auf deren gebogenen Verlauf hinweisen. Die im nördlichen Ab-schnitt (Hausnr. 1 – 12) stehende historische Bebauung ist teils trauf- und teils giebelständig angeordnet und stammt überwiegend aus dem 18.-19. Jahrhundert. Der restliche, südliche Straßenver-lauf ist heute sehr inhomogen und zeigt weitestgehend Bebauung des 20. Jahrhunderts. Die Krumme Gasse könnte zumindest im nördlichen Bereich noch zur Marktsiedlung des 13. Jahrhunderts gehören. Mit ihrem wohl mittelalterlichen Verlauf und Parzellenzuschnitt hat die Gasse do-kumentarischen Wert für die bauliche Struktur von Bad Mergent-heim.

Blick nach Norden auf Höhe der Funkengasse

H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Krumme Gasse 3 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Deutschordensstube; Gasthaus zur alten Kanzlei In kopfartiger Lage stehendes, zweigeschossiges Gasthaus mit massiv gemauerten und verputzten Außenwänden über einem Kellersockel. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter ei-nem Mansard-Walmdach mit Schleppgauben abschließend. Öst-lich ein zweigeschossiger, massiv gemauerter Anbau mit Halb-walmdach. Die Fassaden mit Eckquaderungen, geohrten Fenster-gewänden und reich profiliertem Türportal mit Wappenschild des Deutschen Ordens gegliedert. Außenliegender Treppenaufgang. 18. Jahrhundert. 1981 renoviert. Die ehemalige Deutschordensstube und heutige Gasthaus zur al-ten Kanzlei ist ein bemerkenswert überliefertes Zeugnis für das städtische Gasthauswesen seit dem 18. Jahrhundert in Mergent-heim. Zugleich dokumentiert das Gebäude eindrucksvoll den baro-cken Gestaltungsanspruch jener Zeit. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse.

Ansicht des Gasthauses von Südwesten

Ansicht von Nordosten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Krumme Gasse 12 Erhaltenswertes Gebäude Gasthaus und Weinstube In Ecklage stehendes, zweigeschossiges Gasthaus mit massiv gemauerter Erdgeschosszone und verputztem Fachwerk-Oberge-schoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach mit Zwerchhaus abschließend. An der östlichen Gie-belseite ein dreigeschossiger Anbau mit Satteldach. Im Winkel zwischen Haus und Anbau ein Windfangvorbau im Erdgeschoss. Im Kern 18./19. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das in straßenbildprägender Ecklage stehende Gasthaus steht beispielhaft für das städtische Gasthauswesen des 19./20. Jahr-hunderts. Zudem gibt das Gebäude einen Hinweis auf die architek-tonische Baugestalt des 19. Jahrhunderts.

Ansicht des Gasthauses von Südosten

H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Krumme Gasse 19 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus In Ecklage stehendes, zweigeschossiges Wohnhaus. Über massiv gemauertem Kellersockel die beiden weitestgehend in Fachwerk-bauweise errichteten und verputzten Vollgeschosse. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach mit Zwerchhaus abschließend. Anfang 20. Jahrhundert. Das Wohnhaus wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Bereich der ehemals hier verlaufenden Stadtmauer errichtet. Es gibt zu-dem Hinweise auf die Wohn- und Lebensverhältnisse der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts in Bad Mergentheim.

Ansicht des Gebäudes von Nordosten

Ansicht von Westen H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Ledermarkt Der sog. Ledermarkt erstreckt sich als Straße in weitestgehend geradem, ebenem Verlauf vom Marktplatz im Süden kommend in nördliche Richtung , wo er schließlich in den Gänsmarkt über-geht. Der Name Ledermarkt verweist auf einen speziellen Leder-warenmarkt, der hier wohl einst abgehalten wurde. Dominiert wird die Straße durch die beiden Großbauten Pfarrkirche und Spital, welche den westlichen Straßenrand begleiten. Der östliche Stra-ßenrand wird von teil trauf- und teils giebelständig angeordneten Gebäuden geprägt, die überwiegend aus dem 17.-19. Jahrhundert stammen. Besonders erwähnenswert ist hier das ehemalige Pfarr-haus (Hausnr. 12). Die gerade verlaufende Straße ist ein Teil der zentralen Hauptach-se von Nord nach Süd, die hier parallel zur Kirchstraße die solitäre Insellage von Kirche und Spital umfließt. Mit ihrem mittelalterlichen Verlauf und Parzellenzuschnitt hat der Ledermarkt hohen doku-mentarischen Wert für die bauliche Struktur und Entwicklungsge-schichte von Bad Mergentheim.

Blick nach Süden auf Höhe der Spitalkirche

Blick nach Norden bei Hausnr. 4 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Ledermarkt 2 Erhaltenswertes Gebäude Wohn- und Geschäftshaus Giebelständiges, dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauerten und verputzten Außenwänden. Nach oben mit drei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach abschließend. An der westlichen Seite ein Staffelgiebel mit Ziegeldeckung. Das Erdgeschoss modern verändert. Im Kern 16./17. Jahrhundert? Im 19./20. Jahrhundert umgebaut oder gänzlicher Neubau. Jüngere Veränderungen. Das markante Staffelgiebelhaus an der nordöstlichen Ecke des Marktplatzes und in unmittelbarer Nähe zu den Zwillingshäusern ist ein gutes Beispiel für die architektonische Anpassung des Bau-körpers mit Lochfassade an die historische Bebauung. Möglicher-weise geht das Gebäude noch auf einen älteren Kernbestand zu-rück. Denkbar wäre aber auch, dass zu Beginn des 20. Jahrhun-derts hier nur das Motiv des renaissancezeitlichen Staffelgiebels aufgegriffen wurde, um der Platzecke einen würdigen Abschluss zu verleihen.

Ansicht des Gebäudes von Südwesten

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Ledermarkt 4 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus In einer geschlossenen Häuserreihe stehendes, dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauerter Erdgeschoss-zone und zwei verputzten Fachwerk-Obergeschossen. Nach oben mit einer Dachgeschossebene und Spitzboden unter einem Walm-dach abschließend. Das Erdgeschoss mit geohrten Öffnungsge-wänden und Wappenschilden in den Keilsteinen gegliedert. Das Türportal mit vergittertem Oberlicht. Die Obergeschosse mit korb-bogigen Fensteröffnungen; das 2. Obergeschoss möglicherweise nachträglich aufgestockt. 18. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das auf schmaler Grundstücksparzelle stehende Gebäude ist ein schönes Dokument für die Fassadengestaltung und Formenspra-che des 18./19. Jahrhunderts. Zudem zeugt das Wohn- und Ge-schäftshaus von den einstigen Wohn- und Gewerbeverhältnissen in Mergentheim. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Nordwesten

Detailansicht der Erdgeschossfassade H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Ledermarkt 12 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Johanniter-Kommende, heute Katholisches Pfarrhaus In kopfartiger Lage stehendes, zweigeschossiges katholisches Pfarrhaus mit massiv gemauerten und verputzten Außenwänden über hohem Kellersockel. Nach oben mit zwei Dachgeschossebe-nen unter einem Walmdach mit Schleppgauben abschließend. Die Fassaden mit geohrten Öffnungsgewänden symmetrisch geglie-dert. An der westlichen Traufseite ein Eingangsportal mit Freitrep-pe und Oberlicht; darüber die Wappenschilde des Deutschen Or-dens und des Johanniter Ordens sowie eine Maria Selbdrittgruppe. An der östlichen Traufseite zwei rundbogige Kellertore. Bis 1554 Sitz des Johanniter Ordens. 1623 Umbau durch den Deutschen Orden (am Wappenstein inschriftlich auf 1623 datiert). 1986/87 Umbau und Instandsetzung.

Das Pfarrhaus in unmittelbarer Nähe zur Pfarrkirche und zum Spi-tal ist ein herausragendes Zeugnis für die Stadtgeschichte und zugleich wichtig für das „geistliche Zentrum“ das sich hier in der Mitte der Stadt entwickelt hat. An der Erhaltung besteht aus wis-senschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen ein besonde-res öffentliches Interesse. Ansicht des Gebäudes von Nordwesten

Detailansicht des Wappenstein Ansicht 1964 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Marktplatz Der Marktplatz liegt im Zentrum der historischen Kernstadt. An diesem annähernd rechteckigen Platz laufen die wichtigsten Hauptachsen von Nord nach Süd und von Ost nach West zusam-men. Im Süden geht der Platz in den Hans-Heinrich-Ehrler-Platz über, wird jedoch baulich durch das solitär stehende Rathaus ab-getrennt . Bestimmt wird der Platz im Norden von den beiden sog. Zwillingshäusern und dem dahinter aufragenden Turm der Pfarrkirche . Im Süden dominiert das bereits erwähnte alte Rat-haus mit seinem Staffelgiebel. Die Platzrandbebauung ist teils trauf- und teils giebelständig angeordnet und stammt überwiegend aus dem 16.-19. Jahrhundert.

Der großzügige Platzraum dürfte in seiner heutigen Form erst mit der Stadterweiterung in der Mitte des 14. Jahrhunderts entstanden sein. Der alte Marktplatz soll sich zuvor im Bereich des Deutschor-denplatzes befunden haben. Als Zentrum der wichtigen, zentralen Hauptachsen und aufgrund der gut erhaltenen Parzellenstruktur hat der Marktplatz hohen dokumentarischen Wert für die bauliche Struktur und Entwicklungsgeschichte von Bad Mergentheim. Blick nach Süden auf Höhe des Ledermarkts

Blick nach Nordwesten Ansicht 1912 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Marktplatz 1 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Altes Rathaus In solitärer Lage zwischen den Marktplätzen stehendes, dreige-schossiges Rathaus mit massiv gemauerten und verputzten Au-ßenwänden. Nach oben mit drei Dachgeschossebenen unter ei-nem Satteldach mit Schleppgauben abschließend. Am nördlichen Giebel eine repräsentative Altane. Die Fassaden durch rote Bunt-sandsteingewände, Eckquaderungen und Staffelgiebel gegliedert. Im Erdgeschoss rundbogige Öffnungsgewände. 1563/64 (mehrere inschriftliche Hinweise) durch den Baumeister Hans von Erlenbach erbaut. 1955 Fassadensanierung. 1974/75 Fassadensanierung. 1989 Renovierung der Altane. 1999/2000 Instandsetzung. 2008/09 Umbau des Erdgeschosses.

Das Alte Rathaus nimmt durch seine stadtbildprägende Lage im Zentrum von Bad Mergentheim eine markante Sonderstellung ein, womit zugleich seine Bedeutung als öffentliches Gebäude unter-strichen wird. Die bauliche und stadtgeschichtliche Bedeutung des Rathauses als wichtigster Repräsentationsbau der Stadt belegen das besondere öffentliche Interesse an seiner Erhaltung aus wis-senschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen. Ansicht des Rathauses von Südosten

Ansicht von Norden Ansicht 1912 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Marktplatz 2 Erhaltenswertes Gebäude Wohn- und Geschäftshaus In Ecklage stehendes, dreigeschossiges Wohn- und Geschäfts-haus mit massiv gemauerter, modern veränderter Erdgeschosszo-ne und verputzten Fachwerk-Obergeschossen. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Walmdach mit Walm-dachgauben und einem Zwerchhaus an der östlichen Gebäudesei-te abschließend. Die Obergeschossfenster mit profilierten Halbfut-tern verziert. An der nordöstlichen Hausecke ein schmiedeeiserner Wirtshausausleger mit Deutschordenskreuz. Im Kern 18. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das in straßenbildprägender Ecklage stehende Gebäude ist als ehemaliges Gasthaus ein wichtiger Beleg für das innerstädtische Gasthauswesen des 18./19. Jahrhunderts. Es wurde in gasthaus-typischer Lage am Knotenpunkt der Hauptachsen, die durch die Stadt führen angelegt.

Ansicht des Gebäudes von Nordosten

Ansicht 1964 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

Stadt Bad Mergentheim / Regierungspräsidium Stuttgart 30.09.2012, Markus Numberger

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Marktplatz 3, 5 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Kavaliersbauten; Zwillingshäuser In Solitärlage stehende, dreigeschossige Zwillingshäuser mit ver-bindendem Torbogen. Beide Gebäude mit massiv gemauerten und verputzten Außenwänden. Nach oben jeweils mit zwei Dachge-schossebenen unter einem Walmdach mit Satteldachgauben und Zwerchhaus mit Segmentbogendach abschließend. Die Fassaden mit profilierten Pilastern, Gesimsbändern und segmentbogigen Öffnungsgewänden reich gegliedert. Im Erdgeschoss von Hausnr. 5 geschnitzte Hauseingangstür und Freitreppe. An der Nordseite von Hausnr. 5 nachträglich angebaute Veranda. Um 1780 erbaut (Hausnr. 5 inschriftlich auf 1780 datiert). Hausnr. 3 im Schlussstein die Jahrszahl 1808. Am Torbogen die Inschrift 1851. 1990-92 Fassadensanierung. 2012 Umbau und Sanierung.

Die beiden anschaulich überlieferten Gebäude sind bemerkens-werte Zeugnisse für den hohen gestalterischen und städtebauli-chen Anspruch des späten 18. Jahrhunderts. Zudem prägen sie in eindrucksvoller Weise den nördlichen Rand des Marktplatzes. An ihrer Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und künstlerischen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse. Ansicht der Zwillingshäuser von Süden

Ansicht des Torbogens Ansicht um 1910 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Marktplatz 4 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus Giebelständiges, dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauerter, modern veränderter Erdgeschosszone und verputzten Fachwerk-Obergeschossen. Nach oben mit zwei Dach-geschossebenen und Spitzboden unter einem Krüppelwalmdach abschließend. Reich gestaltete klassizistische Fassade mit profi-lierten Eckpilastern. Dendrochronologisch auf 1433 datiert. 1791 Fassadenneugestal-tung. 2010 Genehmigung für Umbau.

Das bemerkenswert gut überlieferte Wohn- und Geschäftshaus ist ein herausragendes Dokument für ein im Kern spätmittelalterliches Bürgerhaus mit Fassadenumgestaltung im 18. Jahrhundert. Als eines der ältesten Gebäude in Bad Mergentheim ist es zudem ein wichtiges stadtgeschichtliches Zeugnis. Zudem ist es als Bestand-teil der geschlossenen, historischen Platzrandbebauung von gro-ßer Bedeutung für das historische Erscheinungsbild des Markt-platzes. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse. Ansicht des Gebäudes von Osten

Ansicht 1964 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Marktplatz 6 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus Traufständiges, dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauerter, modern veränderter Erdgeschosszone und verputzten Fachwerk-Obergeschossen. Nach oben mit zwei Dach-geschossebenen unter einem Mansarddach mit Satteldachgauben und Zwerchhäusern abschließend. Reich gestaltete klassizistische Fassade mit profilierten Eckpilastern und geohrten Fenstergewän-den. 18. Jahrhundert. 1950 Einbau von Schaufenstern. 1964 Ladenum-bau. 1975 Fassadensanierung. 1996 Fassadensanierung. 2006 Dachsanierung. Das gut überlieferte Wohn- und Geschäftshaus ist ein wichtiges Zeugnis für die anspruchsvolle Fassadengestaltung im 18. Jahr-hundert. Zudem ist es als Bestandteil der geschlossenen, histori-schen Platzrandbebauung von großer Bedeutung für das histori-sche Erscheinungsbild des Marktplatzes. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und künstlerischen Gründen ein besonde-res öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Osten

Ansicht 1964 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Marktplatz 7 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus; sog. Mörikehaus In Ecklage stehendes, dreigeschossiges Wohn- und Geschäfts-haus mit massiv gemauerten und verputzten Außenwänden. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem abgewinkelten Satteldach mit Eckbetonung durch einen Zwerchgiebel abschlie-ßend. Die Obergeschoss-Fassaden mit Pilastern und geohrten Fenstergewänden gegliedert. Das Erdgeschoss modern verändert. Im 1. Obergeschoss eine Hausmadonna in einer Wandnische. 18. Jahrhundert. 1976 Fassadenumgestaltung im Erdgeschoss. 2005 Giebelrenovierung.

In diesem Gebäude lebte von 1844-51 der Dichter Eduard Mörike.

Das in repräsentativer Ecklage überlieferte Gebäude ist ein wichti-ges Dokument für den architektonischen Gestaltungsanspruch des 18. Jahrhunderts. Zudem ist es als Bestandteil der historischen Platzrandbebauung von großer Bedeutung für das historische Er-scheinungsbild des Marktplatzes. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen ein be-sonderes öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Nordwesten

Ansicht von Südwesten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Marktplatz 8 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus, Engelapotheke Giebelständiges, dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauerter Erdgeschosszone und Fachwerk-Oberge-schossen. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen und Spitz-boden unter einem Satteldach abschließend. Die Geschosse je-weils leicht über profilierten Schwellen vorstoßend. Das Zierfach-werk an der östlichen Giebelfassade mit geschweiften Andreas-kreuzen, Rautenmotiven und Kopfwinkelhölzern reich gestaltet. Im Erdgeschoss eine Dreierarkade. Inschriftlich mit 1511 und 1751 bezeichnet. 2004 Umbau des Erd-geschosses. 2012 Fassadensanierung. Das bemerkenswert überlieferte Apothekengebäude ist ein her-ausragendes Zeugnis eines reich gestalteten Zierfachwerkbaus des 16. Jahrhunderts in Bad Mergentheim. Zudem ist es als Be-standteil der geschlossenen, historischen Platzrandbebauung von großer Bedeutung für das historische Erscheinungsbild des Markt-platzes. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und künstlerischen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse.

Ansicht der Apotheke von Nordosten

Ansicht um 1929 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Marktplatz 9 Erhaltenswertes Gebäude Wohn- und Geschäftshaus Giebelständiges, dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauerter, modern veränderter Erdgeschosszone und verputzten Fachwerk-Obergeschossen. Nach oben mit zwei Dach-geschossebenen unter einem Satteldach mit Schleppgauben ab-schließend. Im Kern 16./17. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das Wohn- und Geschäftshaus dürfte im Kern noch auf ein Ge-bäude des 16./17. Jahrhunderts zurückgehen, welches im 18. Jahrhundert an der Fassade umgestaltet wurde. Als Bestandteil der historischen Platzrandbebauung ist es zudem von Bedeutung für das historische Erscheinungsbild des Marktplatzes.

Ansicht des Gebäudes von Westen

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Marktplatz 10 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus; ehemaliges Hotel Straußen Giebelständiges, dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauerter, modern veränderter Erdgeschosszone und Fachwerk-Obergeschossen. Nach oben mit zwei Dachgeschoss-ebenen und Spitzboden unter einem Satteldach mit Schopfwalm abschließend. Die Geschosse jeweils leicht über profilierten Schwellen vorstoßend. Das Zierfachwerk an der östlichen Giebel-fassade mit geschweiften Andreaskreuzen, Rautenmotiven, ge-schnitzten Eckständern und geohrten Fenstergewänden reich ges-taltet. Inschriftlich auf 1557 datiert. Jüngere Veränderungen. Das stattliche Gebäude mit seinem reichen Zierfachwerk ist ein gutes Zeugnis für den hohen Gestaltungsanspruch des 16. Jahr-hunderts. Als Bestandteil der geschlossenen, historischen Platz-randbebauung ist es zudem von großer Bedeutung für das histori-sche Erscheinungsbild des Marktplatzes. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und künstlerischen Gründen ein besonde-res öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Südosten

Ansicht um 1929 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Marktplatz 12 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus, ehemals Schule, heute Gasthaus Giebelständiges, dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauerten und verputzten Außenwänden. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen und Spitzboden unter einem Sattel-dach mit westlichem Halbwalm abschließend. Östlich ein Schweif-giebel mit bekrönendem Muschelmotiv. Die Fassaden mit diaman-tierter Eckquaderung und Zwillingsfenstern mit profilierten Gewän-den. Im Erdgeschoss ein Rundbogenportal. Laut Inschrift um 1593 erbaut. Von 1787 bis 1805 als Schulhaus genutzt. 1935 Umbau des Erdgeschosses. 1968 Umbau des Erd-geschosses. 1997 Fassadensanierung.

Das beeindruckende Wohn- und Geschäftshaus ist ein herausra-gendes Zeugnis für eines der wenigen im Renaissancestil überlie-ferten Gebäude in Bad Mergentheim. Zudem ist es als Bestandteil der geschlossenen, historischen Platzrandbebauung in unmittelba-rer Nähe zum Alten Rathaus von großer Bedeutung für das histori-sche Erscheinungsbild des Marktplatzes. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse. Ansicht des Gebäudes von Nordosten

Ansicht von Nordwesten Ansicht 1964 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Marktplatz 14 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus Giebelständiges, dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauerter Erdgeschosszone und verputzten Fachwerk-Obergeschossen. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Halbwalmdach abschließend. Die östliche, zum Alten Rat-haus hin orientierte, siebenachsige Fassade wird durch fünf rund-bogige Arkaden und breite, vorgeblendete Eckquaderungen im Erdgeschoss akzentuiert. Wohl in der Mitte des 17. Jahrhunderts für den Kanzler des Deut-schen Ordens - Sebastian Poth - erbaut. 1911 Umbau. 1979 Neu-gestaltung des Erdgeschosses. 2000 Gebäudebrand im westlichen Anbau; dadurch Zerstörung der Westfassade.

Das auffallend breit gelagerte Gebäude ist ein wichtiges Dokument für die Fassadengestaltung und Formensprache des 17./18. Jahr-hunderts. Zudem ist es als Bestandteil der geschlossenen, histori-schen Platzrandbebauung in unmittelbarer Nähe zum Alten Rat-haus von Bedeutung für das historische Erscheinungsbild des Marktplatzes. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse. Ansicht des Gebäudes von Nordosten

Ansicht um 1929 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Marktplatz 16 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Gasthaus zum Ratskeller In Ecklage stehendes, zweigeschossiges Gasthaus mit massiv gemauerter und verputzter Erdgeschosszone und teils verputztem, teils fachwerksichtigem Obergeschoss. Nach oben mit drei Dach-geschossebenen unter einem Satteldach mit Zwerchhaus ab-schließend. Die Geschosse jeweils leicht vorstoßend. Die Fassa-den durch segmentbogige Öffnungsgewände mit Deutschordens-kreuzen in den Keilsteinen gegliedert. Im Kellersockel zwei rund-bogige Eingangstore. Im Kern 15./16. Jahrhundert. Fachwerkgiebel um 1900 erneuert. 1964 Instandsetzung des Gebäudes nach Brand. 1992/93 Umbau des Erdgeschosses.

Das Gebäude ist ein wichtiges Dokument für das über Jahrhunder-te hier praktizierte innerstädtische Gasthauswesen. Zudem ist es als Bestandteil der geschlossenen, historischen Platzrandbebau-ung in unmittelbarer Nähe zum Alten Rathaus von Bedeutung für das historische Erscheinungsbild am Hans-Heinrich-Ehrler-Platz. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und heimatge-schichtlichen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse. Ansicht des Gebäudes von Südosten

Ansicht von Südwesten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Marktplatz 17 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus Giebelständiges, dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauerter, modern veränderter Erdgeschosszone und verputzten Fachwerk-Obergeschossen. Nach oben mit zwei Dach-geschossebenen unter einem Halbwalmdach abschließend. Die beiden mit geohrten Fenstergewänden gegliederten Obergeschos-se weit über dem Erdgeschoss vorstoßend. 18. Jahrhundert; im Kern vermutlich deutlich älter. 1992 Umbauten in den Obergeschossen und im Dachgeschoss. Das Wohn- und Geschäftshaus ist ein Dokument für die Wohn- und Arbeitsverhältnisse des 18. Jahrhunderts in Mergentheim. Als Bestandteil der historischen Platzrandbebauung in unmittelbarer Nähe zum Alten Rathaus ist es zudem von Bedeutung für das his-torische Erscheinungsbild des Marktplatzes. An der Erhaltung be-steht aus wissenschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Nordwesten

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Marktplatz Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Brunnen) Marktbrunnen; Milchlingsbrunnen Nahezu zentral auf dem Marktplatz stehender Laufbrunnen mit achteckigem, steinernem Brunnentrog und steinernem Brunnen-stock mit vier Auslassröhren. Auf dem Brunnenstock das sandstei-nerne Standbild eines Ritters. Ein Marktbrunnen ist bereits 1548 belegt, dieser stand jedoch bis 1902 weiter östlich am Eingang zur Burgstraße. 1926 wurde der heutige Brunnen zur 100-Jahr-Feier der Entdeckung der Heilquelle neu aufgerichtet. 2004 Restaurierung der Brunnenstatue.

Das Standbild stellt nach neuesten Forschungen nicht den Deut-schordensmeister Wolfgang Schutzbar, genannt Milchling, dar.

Der Marktbrunnen ist ein wichtiges Zeugnis für die historische Wasserversorgung in Bad Mergentheim, wenngleich er nicht mehr am historischen Standort steht. Zugleich ist der Brunnen mit seiner im Volksmund als Milchling gedeuteten Figur das Wahrzeichen der Stadt. An der Erhaltung des den Platzraum bestimmenden Brun-nens besteht aus wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Milchlingsbrunnens von Osten

Ansicht um 1929 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Mühlwehrstraße Die Mühlwehrstraße erstreckt sich vom Marktplatz bzw. der Kirch-straße im Osten kommend zunächst in weitestgehend geradem, ebenem Verlauf nach Westen . Auf Höhe von Hausnr. 20 knickt die Straße nach Südwesten ab, wo sie schließlich durch das ehe-malige Mühlwehrtor den historischen Stadtkern verlässt. Der Name Mühlwehrstraße verweist auf ein Mühlenwehr, welches sich wohl am hier unmittelbar vor der Stadtmauer vorbei fließenden Wachbach befand. Bestimmt wird die Gasse vom stattlichen Bau des ehemaligen Schöntaler Hofes (Hausnr. 12) sowie von den beiden an einer platzartigen Aufweitung stehenden Fachwerkhäu-sern (Hausnr. 22 und 24). Daneben wird die Straße von teils trauf- und teils giebelständig angeordneten Gebäuden geprägt , die überwiegend aus dem 16.-19. Jahrhundert stammen.

Die weitestgehend gerade verlaufende Straße gehört zum ortho-gonalen Wegenetz der Stadterweiterung ab der Mitte des 14. Jahr-hunderts. Mit ihrem noch spätmittelalterlichen Verlauf und Parzel-lenzuschnitt hat sie dokumentarischen Wert für die bauliche Struk-tur und Stadtentwicklung von Bad Mergentheim. Blick nach Nordosten auf Höhe Unterer Graben

Blick nach Osten bei Hausnr. 18 Blick nach Westen bei Hausnr. 10 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Mühlwehrstraße 1 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus Traufständiges, dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauerter, modern veränderter Erdgeschosszone und verputzten Fachwerk-Obergeschossen. Nach oben mit zwei Dach-geschossebenen unter einem Mansarddach mit modernen Schleppgauben abschließend. Die westliche Gebäudehälfte mit geohrten Fenstergewänden im Obergeschoss. An der nördlichen Traufseite ein farbig gefasstes Madonnenrelief aus Sandstein. 18. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das Gebäude ist ein Dokument für die Wohn- und Lebensverhält-nisse des 18. Jahrhunderts. Das Madonnenrelief zeugt von der einstigen Volksfrömmigkeit unter dem Deutschen Orden. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Nordosten

Ansicht des Madonnenreliefs H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Mühlwehrstraße 12 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Ehemaliger Schöntaler Probsthof St. Bernhard Traufständiger, zweigeschossiger, ehemaliger Schöntaler Probst-hof in Form einer Dreiflügelanlage mit massiv gemauerten und verputzten Außenwänden. Nach oben mit zwei Dachgeschoss-ebenen unter einem Walmdach abschließend. Die Fassaden mit geohrten Öffnungsgewänden, Gesimsbändern und Eckquaderun-gen gegliedert. An der südlichen Traufseite ein reich gestaltetes, rundbogiges Eingangsportal. 1291 bis 1803 als Probsthof des Klosters Schöntal genutzt. 1371 eine Kapelle zur Ehren des Heiligen Bernhard geweiht. 1740 Neu-bau der Hofanlage. 1894 Verkauf an die Sießener Schwestern-kongregation zur Einrichtung einer Mädchenbildungsstätte. 1980/81 Gesamtrenovierung. 1990 Fassadensanierung.

Das sehr stattliche Gebäude ist ein herausragendes Zeugnis für die Stadtgeschichte, da sich das Kloster Schöntal hier wohl schon vor der Stadterweiterung durch den Deutschen Orden niederließ. Zugleich ist es ein imposantes Dokument für die barocke Fassa-dengestaltung des 18. Jahrhunderts. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse. Ansicht des ehemaligen Probsthofs von Südwesten

Ansicht des Türportals Ansicht 1951 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Mühlwehrstraße 18 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohnhaus mit Durchfahrt In einer geschlossenen Häuserreihe stehendes, zweigeschossiges Wohnhaus mit massiv gemauerten und verputzten Außenwänden. Nach oben mit einer Dachgeschossebene und Spitzboden unter einem Walmdach abschließend. Die Fassade mit korbbogiger Durchfahrt, geohrten Fenstergewänden, Gesimsband und Eck-quaderungen gegliedert. Laut Inschrift 1577 erbaut. Im Keilstein der Durchfahrt die Inschrift „Exstructa 1735“; damals vom Ordensbaumeister Franz Joseph Roth erneuert. 1991 Fassadensanierung. 2002/03 Fassadensanie-rung.

Das schön gestaltete Gebäude ist ein wichtiges Dokument für die Architektursprache der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und zugleich als Werk des Ordensbaumeisters Franz Joseph Roth sei-nem Stil klar zuordenbar. An der Erhaltung besteht aus wissen-schaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Südwesten

Detailansicht der Inschrift „1735“ H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Mühlwehrstraße 20 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Kleindenkmal) Erhaltenswertes historisches Gebäude Hausmadonna an erhaltenswertem Gebäude Giebelständiges, zweigeschossiges Wohnhaus mit teils massiv gemauerten, teils verputzten Fachwerk-Außenwänden. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen und Spitzboden unter einem Krüp-pelwalmdach mit Schleppgaube abschließend. Im Obergeschoss des südlichen Giebels ein Polygonalerker. 19./20. Jahrhundert; im Kern wohl deutlich älter. An der südlichen Giebelseite im 1. Dachgeschoss eine auf einer profilierten, farbig gefassten Konsole stehende Hausmadonna, diese in Holz geschnitzt und ebenfalls farbig gefasst. 18. Jahrhundert. Die Hausmadonna ist ein wichtiges Zeugnis für die einstige Volks-frömmigkeit im über Jahrhunderte durch den Deutschen Orden bestimmen Mergentheim. An der Erhaltung besteht aus künstleri-schen und heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Inte-resse. Das Wohnhaus ist als erhaltenswertes Gebäude einzustufen.

Ansicht der Hausmadonna von Südwesten

Ansicht des Gebäudes von Südwesten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Mühlwehrstraße 21 Erhaltenswertes Gebäude Wohn- und Geschäftshaus Giebelständiges, zweigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauerter, modern veränderter Erdgeschosszone und verputztem Fachwerk-Obergeschoss. Nach oben mit zwei Dach-geschossebenen unter einem Satteldach mit Schleppgauben ab-schließend. Das Traufgesims im Giebel durchlaufend. 18. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das Wohn- und Geschäftshaus gibt Hinweise auf die einstigen Wohn- und Lebensverhältnisse in Mergentheim. Trotz der Verän-derungen im Erdgeschoss belegen die Fassaden der oberen Ge-schosse noch deutlich die barocke, symmetrische Fassadenglie-derung des 18. Jahrhunderts.

Ansicht des Gebäudes von Nordwesten

H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Mühlwehrstraße 22 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Wohnhaus mit Scheune und Hofmauer Ehemalige Hofanlage mit in Ecklage stehendem, zweigeschossi-gem Wohnhaus und rückwärtiger, zweigeschossiger Fachwerk-Scheune samt Hofmauer. Das Wohnhaus mit verputzter Erdge-schosszone und teils fachwerksichtigem Obergeschoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen und Spitzboden unter einem Satteldach mit Schleppgauben abschließend. Die Geschosse gie-belseitig jeweils leicht vorstoßend. Türportal mit Oberlicht und ge-schnitzten Türblättern. An der östlichen Fassade barocke Haus-madonna. 17. Jahrhundert. Hausmadonna 1. Hälfte 18. Jahrhundert von An-ton Grimbach. 1964 Instandsetzung. 1975/76 Umbauten. 1987/88 und 2001 Fassadensanierung. Pfarrer Sebastian Kneipp war hier 1896/97 mehrfach zu Besuch. Das straßenbildprägende Gebäude ist in Sachgesamtheit mit der Scheune und Hofmauer ein wichtiges Zeugnis für eine nur noch selten überlieferte Hofanlage innerhalb von Bad Mergentheim. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und heimatge-schichtlichen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Südosten

Ansicht der westlichen Scheune Ansicht 1951 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Mühlwehrstraße 23 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus Giebelständiges, zweigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauerter, modern veränderter Erdgeschosszone und verputztem Fachwerk-Obergeschoss. Nach oben mit zwei Dach-geschossebenen unter einem Satteldach mit modernen Schlepp-gauben abschließend. Am nördlichen Giebel ein Gesimsband über dem Erdgeschoss. 18. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Ursprünglich soll sich am Gebäude eine Dreifaltigkeitsskulptur be-funden haben, die jedoch heute fehlt. Das Wohn- und Geschäftshaus zeugt noch von der barocken, symmetrischen Fassadengliederung des 18. Jahrhunderts. Es do-kumentiert die einstigen Wohn- und Arbeitsverhältnisse innerhalb der Altstadt von Mergentheim. An der Erhaltung besteht aus wis-senschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Nordwesten

Ansicht von Nordosten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Mühlwehrstraße 24 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Wohnhaus und Café Ehrler In Ecklage stehendes, zweigeschossiges Wohn- und Geschäfts-haus mit massiv gemauerter Erdgeschosszone und Fachwerk-Obergeschoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen und Spitzboden unter einem Satteldach mit Satteldachgauben ab-schließend. Die Geschosse jeweils leicht über profilierten Schwel-len vorstoßend. Das Zierfachwerk an der östlichen Giebelfassade mit geschweiften Andreaskreuzen, Rautenmotiven und Kopfwin-kelhölzern reich gestaltet. Am südöstlichen Eckständer inschriftlich auf 1669 datiert. Am nordöstlichen Eckständer die Inschrift „Renov. 1903 M. Oed.“. 2003 Dachflächenfenster und Dachbalkon geplant. Das anschaulich überlieferte und in hohem Maße straßenbildprä-gende Gebäude ist ein herausragendes und nur noch selten erhal-tenes Zeugnis eines reich gestalteten Zierfachwerkbaus des 17. Jahrhunderts in Bad Mergentheim. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und künstlerischen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Osten

Ansicht von Südwesten Ansicht 1951 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Mühlwehrstraße 25 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Wohnhaus mit Gaststätte Traufständiges, zweigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauerten und verputzten Außenwänden. Nach oben mit einer Dachgeschossebene und Spitzboden unter einem Satteldach abschließend. Die Fassade mit Gesimsband und im Obergeschoss mit geohrten Fenstergewänden und reich profilierten Eckpilastern gegliedert. An der nördlichen Fassade im Obergeschoss ein schmiedeeiserner Wirtshausausleger und eine sandsteinerne Fi-gur des Heiligen Florian. 18. Jahrhundert. 2008 Fassadensanierung. Das repräsentativ gestaltete Gebäude ist als Gasthaus ein gutes Zeugnis für das innerstädtische Gasthauswesen, welches sich ent-lang der wichtigen Durchgangsstraßen ansiedelte. Zugleich doku-mentiert das Gebäude eindrucksvoll die architektonische Gestal-tung und Formensprache des 18. Jahrhunderts. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen, künstlerischen und heimatge-schichtlichen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Nordwesten

Ansicht des Wirtshausauslegers H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Mühlwehrstraße 28 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus mit Mariensäule In Ecklage unweit des Stadteingangs stehendes, zweigeschossi-ges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauerter, modern veränderter Erdgeschosszone und verputztem Fachwerk-Oberge-schoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Walmdach mit Schleppgauben abschließend. Die Fassaden mit geohrten Fenstergewänden, Gesimsband und Eckquaderungen. 18. Jahrhundert. 1962 Umbau und Sanierung. Südlich vor dem Gebäude eine Mariensäule; sog. Pestsäule. Aus Kalkstein gefertigte korinthische Säule auf reich profiliertem Pos-tament mit Inschriftenkartusche. Auf der Säule eine farbig gefasste Maria mit Kind. Um 1740 als Erinnerung an die Pestepidemie von 1554 errichtet. Die Marienstatue 1884 durch Prof. Tobias Weiß erneuert.

Das Gebäude ist ein Zeugnis für die Gestaltung des 18. Jahrhun-derts. Die Mariensäule ist ein beeindruckendes Dokument für die einstige Volksfrömmigkeit in Mergentheim. An der Erhaltung beider Objekte besteht aus wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse. Ansicht des Gebäudes von Süden

Ansicht von Osten Ansicht um 1930 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Mühlwehrstraße 29 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus; sog. Ritterhaus Dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit massiv gemauer-ten und verputzten Außenwänden und hoher Erdgeschosszone. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen und Spitzboden unter einem Satteldach mit Satteldachgauben abschließend. Im Erdge-schoss rundbogige Durchfahrt, in den Obergeschossen profilierte Zwillingsfenster mit geohrten Gewänden, die Dachgeschosse straßenseitige mit reich profiliertem Volutengiebel und Gesims-bändern sowie Pilastern. Steinerne Ritterfigur auf dem nördlichen Giebel und Hausmadonna in einer Wandnische des 1. Oberge-schosses. 2. Hälfte 16. Jahrhundert. 1983 Dach- und Fassadensanierung. 1988 Sanierung der nördlichen Fassade.

Das mit seinem Volutengiebel repräsentativ gestaltete Gebäude ist ein anschauliches Dokument für eines der wenigen im Renais-sancestil überlieferten Gebäude in Bad Mergentheim. Es zeugt von der hohen Stellung und dem ästhetischen Anspruch seiner Erbauer. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und künstlerischen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse. Ansicht des sog. Ritterhauses von Nordosten

Ansicht von Nordwesten Ansicht 1964 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Mühlwehrstraße 32 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Ehemaliges Torwärterhaus mit Resten der Stadtbefestigung In Kopflage unmittelbar am westlichen Stadteingang stehendes, zweigeschossiges, ehemaliges Torwärterhaus mit massiv gemau-erter Erdgeschosszone und teils verputztem, teil fachwerksichti-gem Obergeschoss. Nach oben mit einer Dachgeschossebene und Spitzboden unter einem Satteldach abschließend. 18. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Nordöstlich am Torwärterhaus Reste der ehemaligen Stadtmauer, die zwischen 1330 und 1360 entstanden ist. Das ehemalige Torwärterhaus samt den Resten der Stadtmauer sind sehr bedeutende Zeugnisse für die Stadtgeschichte von Bad Mergentheim. Sie dokumentieren in Resten den Verlauf der einsti-gen Stadtbefestigung und belegen zugleich den Standort des 1830 abgebrochenen Mühlwehrtores, welches hier über der Straße stand und den westlichen Stadteingang bildete. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Grün-den ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Torwärterhauses von Südwesten

Ansicht von Südosten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Münzgasse Südöstlicher Abschnitt Die Münzgasse erstreckt sich vom Deutschordenplatz im Süden kommend zunächst in nördliche Richtung, wo sie - dem Verlauf der ehemaligen Stadtbefestigung folgend - bei Hausnr. 11 nach Nordwesten abknickt und schließlich in die Härterichstraße ein-mündet. Der Name Münzgasse verweist auf die hier seit dem 16. Jahrhundert stehende Münze des Deutschen Ordens (Hausnr. 3). Bestimmt wird die Gasse im südöstlichen Abschnitt von der stattli-chen Schlossanlage mit ihren umgebenden Grünflächen. Der westliche Straßenrand wird von dem dominanten Gebäude der Deutschordensmünze bestimmt . Die Münzgasse soll Teil der mittelalterlichen Fernhandelsstraße durch das Taubertal sein, welche hier vor dem Schloss in den ehemaligen Marktplatz (heute Deutschordenplatz) einmündete. Mit ihrem noch mittelalterlichen Verlauf und der überregionalen Be-deutung als Handelsstraße hat die Gasse hohen dokumentari-schen Wert für die bauliche Struktur und Stadtentwicklung von Bad Mergentheim.

Blick nach Nordosten auf Höhe Unterer Graben

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Münzgasse 3 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Ehemalige Deutschordensmünze In Ecklage unmittelbar gegenüber der Schlossanlage stehende, zweigeschossige, ehemalige Münze mit massiv gemauerter Erd-geschosszone und verputztem Fachwerk-Obergeschoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen und Spitzboden unter einem Walmdach mit Satteldachgauben abschließend. Das Erdgeschoss mit profilierten Zwillingsfenstern und geohrtem Türportal mit ge-schnitztem Türblatt und Freitreppe. Darüber Wappenstein und In-schriftenkartusche. 1355 verleiht Kaiser Karl IV dem Deutschen Orden das Münzrecht. 1536 richtet hier der Hochmeister des Deutschen Ordens eine Münze ein. Laut Inschrift über dem Türportal wurde das Gebäude 1687 erneuert. 1987 Umbau. 2006 Fassadensanierung.

Das straßenbildprägende Gebäude der ehemaligen Deutschor-densmünze ist ein herausragendes Zeugnis für die Geschichte des Deutschen Ordens in Mergentheim. Zugleich sind hier renais-sancezeitliche und barocke Gestaltungselemente schön überlie-fert. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und heimat-geschichtlichen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse. Ansicht der ehemaligen Münze von Nordosten

Ansicht von Südosten Ansicht des Eingangsportals H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Münzgasse 8 (bei) Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Zwingerturm mit Resten der Stadtbefestigung Am nordöstlichen Rand der Altstadt stehender, massiv gemauerter Zwingerturm. Rundturm mit schiefergedecktem Kegeldach. Die ehemalige Stadtbefestigung wurde zwischen 1330 und 1360 angelegt. Die außerhalb vorgelagerte Zwingermauer entstand zwi-schen 1540 und 1544. Der Zwingerturm entstand in der Mitte des 16. Jahrhunderts als Halbschalenturm und wurde inzwischen stark verändert. Der Zwingerturm ist als letzter obertägig erhaltener Rest der ehe-maligen Zwingermauer anzusehen. Somit stellt er ein sehr bedeu-tendes Zeugnis für die Stadtgeschichte von Bad Mergentheim dar. Er dokumentiert den Verlauf der einstigen Stadtbefestigung und belegt zugleich den einst wehrhaften Charakter der Deutschor-densstadt. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Zwingerturms von Südwesten

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Nonnengasse 1 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus In Ecklage stehendes, zweigeschossiges Wohn- und Geschäfts-haus mit massiv gemauerter, modern veränderter Erdgeschosszo-ne und verputztem Fachwerk-Obergeschoss. Der Hausgrund an der südlichen Seite zweimal abknickend. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem ebenfalls abknickenden Man-sard-Walmdach mit Satteldachgauben abschließend. Im Erdge-schoss geschnitztes Türblatt. Im Obergeschoss geschwungen ge-schnitzte Fensterfutter. 18. Jahrhundert. 1973 Fassadensanierung. 1998 Fassaden- und Dachinstandsetzung. Das Wohn- und Geschäftshaus ist ein Dokument für die Formen-sprache des 18. Jahrhunderts und zugleich Zeugnis für die einsti-gen Lebens- und Arbeitsverhältnisse in Mergentheim. Zudem prägt es durch seine Ecklage unmittelbar gegenüber dem Spital den Straßenraum. An seiner Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Südosten

Ansicht von Westen H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Nonnengasse 5 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohn- und Geschäftshaus In Ecklage stehendes, zweigeschossiges Wohn- und Geschäfts-haus mit massiv gemauerter Erdgeschosszone und verputztem Obergeschoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Halbwalmdach mit modernen Gauben abschließend. Die südliche, straßenseitige Fassade mit segmentbogigen Öffnungs-gewänden, profilierten Eckpilastern und korbbogiger Durchfahrt reich verziert. Über der Tordurchfahrt eine Hausmadonna aus Sandstein. Im Keilstein der Durchfahrt inschriftlich auf 1799 datiert. Die Hausmadonna mit 1803 datiert. 1978 Umbau. Das Gebäude ist mit seinen Zierformen und der Zeitstellung ver-gleichbar mit dem Gebäude Holzapfelgasse 27. Das überlieferte Gebäude ist ein gutes Zeugnis für die Fassaden-gestaltung der Zeit um 1800. Es dokumentiert die Wohn- und Le-bensverhältnisse jener Zeit. An der Erhaltung besteht aus wissen-schaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Südosten

Ansicht der Hausmadonna von Süden H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Nonnengasse 11 Erhaltenswertes Gebäude Scheune In zweiter Reihe zur Straße stehende, eingeschossige Scheune mit teils verputzten, teils fachwerksichtigen Außenwänden. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach ab-schließend. 18. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Bei der Scheune handelt es sich um einen der letzten Belege für ein landwirtschaftliches Ökonomiegebäude innerhalb der histori-schen Altstadt von Bad Mergentheim. Die Scheune steht somit beispielhaft für den einst ackerbürgerlichen Charakter Mergent-heims, der gerade in diesem nordöstlichen Quartier von zahlrei-chen landwirtschaftlichen Hofanlagen geprägt wurde.

Ansicht der Scheune von Süden

H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Nonnengasse 15 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Kleindenkmal) Josephsfigur In einer Ecknische im Obergeschoss eines jüngeren Gebäudes befindliche Josephsfigur. Aus Sandstein gearbeitete Figur auf reich profiliertem Sockel mit Inschriftenkartusche. Inschriftlich datiert auf „ITE:AD IOSEPH 1734“. Die Figur des Joseph mit Kind ist ein wichtiges Dokument für die einstige Volksfrömmigkeit im über Jahrhunderte durch den Deut-schen Orden bestimmen Mergentheim. An der Erhaltung besteht aus künstlerischen und heimatgeschichtlichen Gründen ein öffent-liches Interesse.

Ansicht der Josephsfigur von Südwesten

Ansicht des Gebäudes Ansicht um 1940 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Nonnengasse 18 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohnhaus Giebelständiges, zweigeschossiges Wohnhaus mit hoher, massiv gemauerter Erdgeschosszone und fachwerksichtigem Oberge-schoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach abschließend. Die Geschosse giebelseitig jeweils leicht über profilierten Schwellen vorstoßend. Das einfache Zierfachwerk an der nördlichen Giebelfassade mit geraden Andreaskreuzen gestaltet. 17./18. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das überlieferte Gebäude ist ein gutes Zeugnis für einen eher schlicht gestalteten Fachwerkbau des 17./18. Jahrhunderts. Es dokumentiert zugleich die Wohn- und Lebensverhältnisse jener Zeit. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Nordosten

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Obere Mauergasse 35 Erhaltenswertes Gebäude Hofanlage mit Hausgarten In zweiter Reihe zur Straße stehende Hofanlage in Form eines Streckgehöfts. Der zweigeschossige, nördliche Wohnteil mit ver-putzten Fachwerk-Außenwänden. Nach oben mit zwei Dachge-schossebenen unter einem Satteldach abschließend. Südlich des Wohnhauses ein eingeschossiges, verputztes Ökonomiegebäude mit Satteldach und großer traufseitiger Toreinfahrt. Im Kern 17./18. Jahrhundert mit jüngeren Veränderungen. Westlich vor den Gebäuden ein Hausgarten. Die gut überlieferte Hofanlage mit Hausgarten unweit des westli-chen Randes der Kernstadt ist ein bemerkenswertes Beispiel und zugleich ein sehr seltener Beleg für die einstige ackerbürgerliche Prägung Mergentheims. Nur in Einzelfällen haben sich bis heute Ökonomiegebäude innerhalb des historischen Stadtkerns erhalten, die sich dann zumeist in Ortsrandlage befinden. Bäuerliche Haus-gärten dieser Art sind innerhalb von Bad Mergentheim kaum noch überliefert.

Blick auf den Hausgarten von Südwesten

Ansicht der Hofanlage von Westen H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Obere Mauergasse 52 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus und Scheune Traufständig stehende Hofanlage in Form eines versetzten Streck-gehöfts. Der zweigeschossige, westliche Wohnteil mit massiv ge-mauerter Erdgeschosszone und verputztem Fachwerk-Oberge-schoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach mit Zwerchhaus abschließend. Östlich des Wohnhau-ses eine zweigeschossige, verputzte Scheune mit Satteldach und großer traufseitiger Toreinfahrt. 19. Jahrhundert mit jüngeren Veränderungen. Die gut überlieferte Hofanlage im Bereich der ehemaligen südli-chen Stadtmauer ist ein wichtiges Beispiel für die einstige acker-bürgerliche Prägung Mergentheims. Nur selten haben sich land-wirtschaftliche Hofanlagen innerhalb des historischen Stadtkerns erhalten, die sich dann zumeist in Ortsrandlage befinden.

Ansicht des Wohnhauses von Nordosten

Ansicht der Scheune von Norden H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Obere Mauergasse 57 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus Giebelständiges, zweigeschossiges Wohnhaus mit hoher, massiv gemauerter Erdgeschosszone und teils massiv gemauertem und verputztem Obergeschoss; der südliche Giebel fachwerksichtig. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach mit Schleppgaube abschließend. Im Erdgeschoss giebelseitig eine große Toreinfahrt. Im Obergeschoss inschriftlich datiert auf 1857. Jüngere Verände-rungen. Das gut überlieferte Wohnhaus steht beispielhaft für ein kleines ackerbürgerliches Anwesen mit Ökonomieteil im Erdgeschoss und Wohnteil im Obergeschoss. Es gibt somit wichtige Hinweise auf die nur noch selten im Stadtkern überlieferte einstige ackerbürger-liche Prägung von Mergentheim und belegt zugleich die früheren Wohn- und Wirtschaftsverhältnisse innerhalb der Stadt.

Ansicht des Gebäudes von Südosten

Ansicht von Südwesten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Obere Mauergasse 59 Erhaltenswertes Gebäude Ökonomiegebäude In zweiter Reihe zur Straße stehende Ökonomiegebäude. Ein zweigeschossiger, verputzter Fachwerkbau unmittelbar nördlich an das Wohnhaus (Nr. 59) angebaut. Nach oben mit einem Sattel-dach abschließend. Nordwestlich davon ein eingeschossiges Öko-nomiegebäude mit Satteldach. Im Kern 18./19. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Bei den beiden Gebäuden handelt es sich um einen der letzten Belege für landwirtschaftliche Ökonomiegebäude innerhalb der historischen Altstadt von Bad Mergentheim. Die Gebäude stehen somit beispielhaft für den einst ackerbürgerlichen Charakter Mer-gentheims, der gerade an den Rändern der Kernstadt von zahlrei-chen landwirtschaftlichen Hofanlagen geprägt wurde.

Ansicht des rückwärtigen Ökonomiegebäude von Nordwesten

Ansicht von Südwesten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Ochsengasse Die Ochsengasse erstreckt sich in weitestgehend geradem, ebe-nem Verlauf vom Hans-Heinrich-Ehrler-Platz im Osten kommend in westliche Richtung , wo sie schließlich in die Obere Mauer-gasse einmündet . Der Name Ochsengasse verweist auf das ehemalige Gasthaus zum Ochsen (Hausnr. 18). Ursprünglich hatte die Straße auch den Namen Mittelgasse. Bestimmt wird die Gasse von den stattlichen Bauten des ehemaligen Berlichinger Hofs (Hausnr. 2) und des Ratskellers am östlichen Ende. Ansonsten prägen sowohl trauf- als auch giebelständig angeordnete histori-sche Gebäude den Straßenraum, die überwiegend aus dem 16.-19. Jahrhundert stammen. Die weitestgehend gerade verlaufende Straße gehört zum ortho-gonalen Wegenetz der Stadterweiterung ab der Mitte des 14. Jahr-hunderts. Mit ihrem noch spätmittelalterlichen Verlauf und Parzel-lenzuschnitt hat die Ochsengasse dokumentarischen Wert für die bauliche Struktur und Stadtentwicklung von Bad Mergentheim.

Blick nach Westen auf Höhe des Hans-Heinrich-Ehrler-Platz

Blick nach Osten bei Hausnr. 31 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Ochsengasse 2 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Ehemaliger Teil des Berlichinger Hofs Traufständiger, zweigeschossiger, ehemaliger Teil des Berlichin-ger Hofs mit teils massiv gemauerten und verputzten Außenwän-den und hoher Erdgeschosszone; an der nördlichen Traufseite verputztes Fachwerk. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach mit modernen Gauben abschließend. Im Erdgeschoss rundbogige Toreinfahrt, im Obergeschoss profilierte Zwillingsfenster. Über der Toreinfahrt ein Wappenstein mit dem Wappen der Herren von Berlichingen. Im Kern 16. Jahrhundert. 1996-98 Instandsetzung. Das repräsentativ gestaltete Gebäude ist als ehemaliger Teil des Berlichinger Hofs ein bedeutendes Dokument für die Stadtge-schichte und zugleich eines der wenigen im Renaissancestil über-lieferten Gebäude in Bad Mergentheim. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse.

Ansicht des ehemaligen Berlichinger Hofs von Südosten

Ansicht des Wappensteins H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Ochsengasse 4 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus Traufständiges, dreigeschossiges Wohnhaus mit teils massiv ge-mauertem Erd- und Obergeschoss; an der nördlichen Traufseite teilweise Fachwerk. Das 2. Obergeschoss komplett in Fachwerk-bauweise errichtet. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen un-ter einem Satteldach mit Schleppgaube abschließend. 18. Jahrhundert; im Kern wohl deutlich älter. Möglicherweise nach-träglich aufgestockt. Jüngere Veränderungen. Das Gebäude dürfte einst ein Teil des Berlichinger Hofs gewesen sein (siehe Hausnr. 2). Das stattliche Gebäude ist ein Beleg für die symmetrische Fassa-dengliederung des 18. Jahrhunderts. Aufgrund der möglichen Zu-gehörigkeit zum ehemaligen Berlichinger Hof könnte auch eine wichtige stadtgeschichtliche Bedeutung bestehen.

Ansicht des Gebäudes von Südwesten

Ansicht von Nordwesten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Ochsengasse 9 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohnhaus In Ecklage stehendes, zweigeschossiges Wohnhaus mit massiv gemauerter Erdgeschosszone und verputztem Fachwerk-Oberge-schoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Halbwalmdach abschließend. Im Erdgeschoss profilierte Fenster-gewände mit Keilsteinen. In einem Keilstein inschriftlich datiert auf 1791. Das anschaulich überlieferte Gebäude ist ein schönes Zeugnis für ein einfaches innerstädtisches Wohnhaus des späten 18. Jahr-hunderts, welches neben der Fassadengestaltung die einstigen Wohn- und Lebensverhältnisse dokumentiert. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Nordosten

Ansicht von Nordwesten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Ochsengasse 11 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus Giebelständiges, zweigeschossiges Wohnhaus mit hoher, massiv gemauerter Erdgeschosszone und verputztem Fachwerk-Oberge-schoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Halbwalmdach abschließend. Im Erdgeschoss eine ehemalige Werkstatt sowie giebelseitig eine große Toreinfahrt. 18. Jahrhundert; im Kern wohl älter. Jüngere Veränderungen. Das breit gelagerte und bemerkenswert authentisch überlieferte Gebäude ist ein gutes Beispiel für ein innerstädtisches Wohnhaus mit Ökonomieteil im Erdgeschoss. Zudem gibt es mit seiner ehe-maligen Werkstatt wichtige Hinweise auf die einstigen Wohn- und Arbeitsverhältnisse in Mergentheim.

Ansicht des Gebäudes von Nordosten

Ansicht von Norden H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Ochsengasse 13 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohnhaus mit Durchfahrt Giebelständiges, zweigeschossiges Wohnhaus mit teils massiv gemauerter Erdgeschosszone und verputztem Fachwerk-Oberge-schoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen und Spitzbo-den unter einem Satteldach abschließend. Im westlichen Bereich des Erdgeschosses eine Hofdurchfahrt. Am Dachgeschossgiebel Balkenköpfe auf Knaggen aufgelagert. Dendrochronologisch auf 1454-1462 datiert. Jüngere Veränderun-gen. Das gut überlieferte Wohnhaus ist ein herausragendes Dokument für ein im Kern spätmittelalterliches Bürgerhaus. Als eines der äl-testen bekannten Gebäude in Bad Mergentheim ist es zudem ein wichtiges stadtgeschichtliches Zeugnis. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Nordosten

Ansicht von Nordwesten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Ochsengasse 18 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Ehemaliges Gasthaus zum Ochsen Traufständiges, zweigeschossiges, ehemaliges Gasthaus mit massiv gemauerter Erdgeschosszone und teils verputztem, teils fachwerksichtigem Obergeschoss. Nach oben mit zwei Dachge-schossebenen unter einem Satteldach mit großem Dachhaus ab-schließend. Die Fassade im Erdgeschoss mit korbbogiger Durch-fahrt, geohrten Fenstergewänden mit Keilsteinen, Gesimsband und Eckquaderungen gegliedert. In einem Fenster-Keilstein inschriftlich datiert auf 1767. Im Keil-stein der Hofdurchfahrt die Darstellung eines Ochsenkopfes als Zeichen des Gasthauses. 2005 Dach- und Fassadensanierung.

Das repräsentativ gestaltete Gebäude ist ein bedeutendes Zeugnis für das städtische Gasthauswesen, welches sich in der Regel an wichtigen Verkehrsachsen angesiedelt hat. Zugleich dokumentiert die reich gegliederte Fassade den Gestaltungsanspruch seiner Erbauer. Eine weitere Bedeutung kommt dem ehemaligen Gast-haus als Namensgeber für die Straße zu. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse. Ansicht des ehemaligen Gasthauses von Südosten

Ansicht des Rinderkopfes H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Ochsengasse 24 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus Giebelständiges, zweigeschossiges Wohnhaus mit massiv ge-mauerter Erdgeschosszone und verputztem Fachwerk?-Oberge-schoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach abschließend. Am südlichen Giebel die Dachgeschos-se über profilierter Schwelle leicht vorstoßend. Über dem Erdge-schoss ein Gesimsband. 18. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das Wohnhaus steht beispielhaft für die einstigen Wohn- und Le-bensverhältnisse der bürgerlichen Bevölkerung von Mergentheim. Es belegt zugleich die einfache, schlichte Gestaltung eines Ge-bäudes der Mittelschicht, die vom Handwerk oder Ackerbau lebte.

Ansicht des Gebäudes von Südosten

Ansicht von Südwesten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Ochsengasse 28 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Kleindenkmal) Hausmadonna An der südlichen Traufseite eines jüngeren Gebäudes am Ober-geschoss befindliche Mondsichelmadonna. Auf einem reich profi-lierten Sockel mit der Aufschrift „Ave Maria“ eine in Holz geschnitz-te und farbig gefasste Maria mit Kind. 18. Jahrhundert. Die Hausmadonna ist ein gut überliefertes Zeugnis für die einstige Volksfrömmigkeit im über Jahrhunderte durch den Deutschen Or-den bestimmen Mergentheim. An der Erhaltung besteht aus künst-lerischen und heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Inte-resse.

Ansicht der Hausmadonna von Süden

Ansicht des Gebäudes von Südosten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Ochsengasse 29 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus Traufständiges, zweigeschossiges Wohnhaus mit verputzter Erd-geschosszone und verputztem Fachwerk-Obergeschoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Halbwalmdach abschließend. Im Erdgeschoss eine schön gestaltete Hausein-gangstüre mit Oberlicht; davor eine Freitreppe. 18. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das sehr authentisch überlieferte Gebäude ist ein gutes Beispiel für ein innerstädtisches Wohnhaus des 18. Jahrhunderts. Die symmetrische Fassadengliederung mit noch erhaltenen histori-schen Fenstern und Fensterläden belegt sehr schön die barocke Erbauungszeit. Zudem gibt das Gebäude wichtige Hinweise auf die einstigen Wohn- und Lebensverhältnisse in Mergentheim.

Ansicht des Gebäudes von Nordosten

Ansicht von Nordwesten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Pfarrgang Der Pfarrgang erstreckt sich in ebenem Verlauf vom Ledermarkt im Westen kommend zunächst in südöstliche Richtung, wo er vor dem Gebäude Hausnr. 2 einen Bogen nach Osten macht und dann mit weitestgehend geradem Verlauf in die Münzgasse ein-mündet. Der Name Pfarrgang bezieht sich auf den ehemals über-dachten Gang zwischen der Pfarrkirche und dem Schloss. Be-stimmt wird der Gang von den beiden stattlichen Barockbauten (Hausnr. 2 und 4) sowie von den noch in großen Teilen beidseits der Gasse erhaltenen Mauern, die den Gang einfassen . Seit wann der Pfarrgang besteht ist nicht belegt. Vermutlich be-stand hier bereits zuvor eine Gasse, die den nördlich gelegenen Johanniterhof von der ehemaligen Marktsiedlung abtrennte. Der Pfarrgang gehört in seinem Verlauf somit wohl noch einer mittelal-terlichen Siedlung an. Mit ihrem Verlauf und Parzellenzuschnitt hat die Gasse dokumentarischen Wert für die bauliche Struktur von Bad Mergentheim.

Blick nach Westen auf Höhe von Hausnr. 6

Blick nach Osten bei Hausnr. 2 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Pfarrgang 2 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Ehemaliges Ordenskanzlerhaus; sog. Tautphoeus-Haus Traufständiges, zweigeschossiges, ehemaliges Ordenskanzler-haus mit massiv gemauerten und verputzten Außenwänden. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen und Spitzboden unter einem Mansard-Walmdach mit Satteldachgauben abschließend. Die Fas-saden mit geohrten Öffnungsgewänden und Pilastern gegliedert. An der nördlichen Traufseite ein reich gestaltetes Doppelportal mit Oberlichtern und Hausmadonna. 1740 von Ordensbaumeister Franz Josef Roth für den Ordens-kanzler Joseph Michael Tautphoeus erbaut. Ab 1774 Hofbuchdru-ckerei des Deutschen Ordens. 1990 Restaurierung des Doppelpor-tals samt Hausmadonna. Das stattliche Gebäude ist ein herausragendes Zeugnis für die Stadtgeschichte unter dem Deutschen Orden. Zugleich ist es ein imposantes Dokument für die barocke Fassadengestaltung des 18. Jahrhunderts. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse.

Ansicht des ehemaligen Ordenskanzlerhauses von Norden

Ansicht Türportal Ansicht 1962 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Pfarrgang 4 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Wohnhaus mit Gartenmauer und Madonna Traufständiges, zweigeschossiges Wohnhaus über hohem Keller-sockel mit massiv gemauerten und verputzten Außenwänden. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Mansard-Walmdach mit Wiederkehr und Satteldachgauben abschließend. Die Fassaden mit Gesimsbändern und profilierten Eckpilastern gegliedert. An der nördlichen Traufseite ein reich gestaltetes Portal mit Oberlicht, reich geschnitztem Türblatt und Freitreppe. 18. Jahrhundert. 1956 Instandsetzung. 1977 Sanierung. Östlich des Gebäudes reich gestaltete Gartenmauer mit Balustern und Madonna aus Sandstein. Die Madonna inschriftlich auf 1721 datiert. Das sehr repräsentativ gestaltete Gebäude samt Gartenmauer ist ein herausragendes Dokument für die gehobenen Wohn- und Le-bensverhältnisse des 18. Jahrhunderts. Zudem zeugt es vom ar-chitektonischen Gestaltungsanspruch seiner Erbauer. An der Er-haltung besteht aus wissenschaftlichen und künstlerischen Grün-den ein besonderes öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes mit Gartenmauer von Nordosten

Ansicht von Nordwesten Ansicht um 1900 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Pfarrgang (Flst.Nr. 7/1, 14, 14/10) Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Pfarrgangmauer Beidseitig des Pfarrgangs haben sich Reste der Pfarrgangmauern erhalten. Der Pfarrgang war ursprünglich überdacht und führte von der Pfarrkirche (Kirchstraße 2) bzw. dem Pfarrhaus (Ledermarkt 12) zum Schloss. Wohl 18. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Die aus hammerrecht bearbeiteten Steinen aufgerichteten Mauern sind als Reste des einst überdachten Pfarrgangs wichtige Doku-mente für ein besonderes Bauwerk, das der geistlichen und weltli-chen Oberschicht des Deutschen Ordens die Möglichkeit geben sollte, sich trockenen Fußes zwischen Kirche und Schloss zu be-wegen. An der Erhaltung dieser Mauerreste besteht aus wissen-schaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht der Pfarrgangmauern von Westen

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Poststraße 5 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Postamt Am nördlichen Rand der Altstadt stehendes, zweigeschossiges Postamtsgebäude mit massiv gemauerten und im Obergeschoss teilweise verputzten Außenwänden. An den Traufseiten jeweils zwei reich profilierte Risalite mit Mezzaningeschoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Stuttgarter Dach ab-schließend. Die Fassaden im Erdgeschoss mit segmentbogigen Öffnungsgewänden, im Obergeschoss mit Gesimsbändern, Fens-terverdachungen, Balustern und Pilastern reich gegliedert. Um 1900 erbaut. Jüngere Veränderungen.

Das unmittelbar an den Bahngleisen stehende Postamt ist mit sei-ner durch roten Buntsandstein akzentuierten Fassade ein gutes Zeugnis für die Baukunst der Zeit um 1900. Das Postamt doku-mentiert als Pendant zum Bahnhof die neue Zeit mit wachsender Industrialisierung und zunehmendem Schienenverkehr. Es bildet ein wichtiges Glied in der im späten 19. Jahrhundert entstanden „Bahnhofvorstadt“. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftli-chen und heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interes-se. Ansicht des Postamtes von Nordosten

Ansicht von Südwesten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Poststraße 7 Erhaltenswertes Gebäude Toilettenhäuschen In Solitärlage stehendes, eingeschossiges Toilettenhäusen mit massiv gemauerten und verputzten Außenwänden über einem sechseckigen Grundriss. Nach oben mit einem ebenfalls sechs-eckigen Pyramidendach abschließend. Das Häuschen mit zwei gegenüberliegenden Türen für Damen und Herren erschlossen. Mitte 20. Jahrhundert. Das Toilettenhäuschen ist ein nur noch selten überliefertes Bei-spiel für eine öffentliche Bedürfnisanstalt der Mitte des 20. Jahr-hunderts. Mit seiner sechseckigen Form in Solitärlage unweit von Bahnhof und Postamt ist es ein schöner Beleg für ein historisches Toilettenhäuschen.

Ansicht des Toilettenhäuschens von Südwesten

Ansicht von Nordwesten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Rammelgäßle Das Rammelgäßle erstreckt sich leicht S-förmig von der Burgstra-ße im Norden kommend in südöstliche Richtung , wo es schließ-lich in die Funkengasse einmündet . Woher der Name Rammel-gäßle stammt ist bislang ungeklärt. Die hier stehende historische Bebauung ist traufständig angeordnet und stammt überwiegend aus dem 18.-20. Jahrhundert. Das Rammelgäßle zeichnet wohl in Teilen den Verlauf des ehema-ligen Ortsetters der Marktsiedlung des 13. Jahrhunderts nach. An-geblich soll sich hier einst eine Wall-Graben-Anlage um die Markt-siedlung erstreckt haben. Mit ihrem wohl mittelalterlichen Verlauf und Parzellenzuschnitt hat die Gasse dokumentarischen Wert für die bauliche Struktur von Bad Mergentheim.

Blick nach Südosten auf Höhe von Burgstraße 6

Blick nach Norden von Funkengasse H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Reichengäßle 4 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus Traufständiges, zweigeschossiges Wohnhaus mit massiv gemau-erter Erdgeschosszone und verputztem Fachwerk-Obergeschoss. Nach oben mit einer Dachgeschossebene mit Kniestock unter ei-nem Satteldach abschließend. Das Obergeschoss traufseitig vor-stoßend. 18. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Bei dem sehr kleinen und schmalen Wohnhaus dürfte es sich ur-sprünglich um ein Ökonomie- oder Ausgedinghaus gehandelt ha-ben, das wohl nachträglich aufgestockt wurde. Das Gebäude gibt somit einen Hinweis auf die früheren Wohn- und Arbeitsverhältnis-se innerhalb der Kernstadt von Mergentheim.

Ansicht des Gebäudes von Nordwesten

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Schloss 1, 2, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 13, 14, 15, 16 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Ehemaliges Deutschordenschloss mit Schlosskirche, Schlosshof und Schlossgarten Am nordöstlichen Rand der Altstadt stehende Schlossanlage mit fünfflügligem, dreigeschossigem Schloss (Nr. 16) samt doppeltür-miger Schlosskirche (Nr. 15). Der geräumige Schlosshof von ehe-maligen Verwaltungsgebäuden (Nr. 1-9) umgrenzt. Südlich und östlich der Schlossanlage ein weit ausgedehnter Schlosspark samt Ausstattung und Einfriedung. Ehemalige Wasserburg des 12. Jahrhunderts, 1219 von Andreas von Hohenlohe an den Deutschen Orden gestiftet. Ab 1525 Haupt-sitz des Deutschen Ordens. Ab 1568 allmählicher Neubau des Schlosses. Im 19. Jahrhundert zeitweise die Residenz von Prinz Paul von Württemberg. Die Schlosskirche in den 1730er Jahren anstelle einer älteren Kapelle neu erbaut. Die stadtbildbeherrschende Schlossanlage samt Schlosskirche, Schlosshof, Verwaltungsgebäuden, Toren, Schlosspark mit Ein-friedung und allen Ausstattungen ist das wohl herausragendste Zeugnis der Stadt- und Deutschordensgeschichte. An der Erhal-tung besteht aus wissenschaftlichen, künstlerischen und heimat-geschichtlichen Gründen ein besonderes öffentliches Interesse.

Ansicht der Schlosskirche mit Schloss von Nordosten

Blick nach Nordosten über Schlosshof Ansicht um 1920 H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Schloss 10, 11, 12 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Ehemalige Kurklinik Am östlichen Rand des Schlosshofes stehende, langgestreckte Gebäude der ehemaligen Kurklinik (heute: Hochschule). Das Hauptgebäude (Nr. 10) zweigeschossig mit massiv gemauerten Außenwänden über hohem Kellersockel. An der westlichen Seite mit Kopfbau und Mittelrisalit mit bekrönendem Volutengiebel. Nach oben unter einem Walmdach abschließend. Die südwestlich davon stehenden Nebengebäude (Nr. 11 und 12) ein- und zweigeschos-sige Massivbauten mit Satteldach. 19./20. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Die Gebäude der ehemaligen Kurklinik sind wichtige Dokumente für die bedeutende Kurbadgeschichte der Stadt Bad Mergentheim. Mit der 1826 entdeckten Heilquelle nahm der Bädertourismus all-mählich zu und es entstanden entsprechende Bad- und Kureinrich-tungen. 1926 bekam die Stadt das offizielle Prädikat „Bad“ in ihren Namen und gilt heute als größtes Heilbad in Baden-Württemberg. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und heimatge-schichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht der ehemaligen Kurklinik von Nordwesten

Ansicht der Kurklinik von Norden H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Schulgasse 1 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Ehemaliges Dominikanerkloster Unweit des südlichen Randes der Kernstadt stehendes, ehemali-ges Dominikanerkloster. Zweigeschossiger, vierflügliger Konvent-bau mit massiv gemauerten und verputzten Außenwänden unmit-telbar südlich an die Dominikanerkirche angebaut. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Walmdach abschließend. Vereinzelte Fenster mit geohrten Gewänden. Eckquaderungen. Der Dominikanerorden soll um 1312 mit dem Bau der Kirche be-gonnen haben. Entsprechend entstand auch der Konventbau im 14. Jahrhundert. Im 17./18. Jahrhundert barocke Umgestaltung (am Eingang des Kreuzgangs inschriftlich mit 1675 datiert). Das Dominikanerkloster ist gemeinsam mit der Kirche (Hans-Heinrich-Ehrler-Platz 31) ein herausragendes Zeugnis für die Stadtbaugeschichte. Zudem prägt der stattliche Bau den südlichen Bereich der historischen Kernstadt. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen ein be-sonderes öffentliches Interesse.

Ansicht des ehemaligen Dominikanerklosters von Süden

Ansicht von Südwesten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Schulgasse 2 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus Traufständiges, zweigeschossiges Wohnhaus unmittelbar am süd-lichen Rand der Kernstadt. Massiv gemauerte Erdgeschosszone und verputztes Fachwerk-Obergeschoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach abschließend. Im Kern 17./18. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das Gebäude steht beispielhaft für ein einfaches Wohnhaus des 17./18. Jahrhunderts in Mergentheim. Es gibt somit Hinweise auf die einstigen Wohn- und Lebensverhältnisse. Das unmittelbar an den südlichen Stadtrand gebaute Gebäude könnte Reste der ehe-maligen Stadtmauer enthalten.

Ansicht des Gebäudes von Nordosten

H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Törkelgasse 5 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus mit Werkstattanbau Giebelständiges, zweigeschossiges Wohnhaus mit verputzten Fachwerk-Vollgeschossen. Nach oben mit zwei Dachgeschoss-ebenen unter einem Satteldach mit Dachhäuschen und Schlepp-gaube abschließend. Im Erdgeschoss kleiner Ladeneinbau. 18./19. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Südlich an das Wohnhaus angebauter, massiv gemauerter und verputzter Werkstattteil mit Satteldach und großem Zwerchhaus. 1. Hälfte 20. Jahrhundert. Das Wohnhaus samt Werkstatt steht beispielhaft für ein kleines innerstädtisches Handwerkerhaus des 18./19. Jahrhunderts, wel-ches nachträglich um eine Werkstatt erweitert wurde. Es gibt somit einen sehr guten Hinweis auf die damaligen Wohn- und Arbeits-verhältnisse in Mergentheim.

Ansicht des Gebäudes von Nordwesten

Ansicht von Nordosten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Törkelgasse 13 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus Giebelständiges, zweigeschossiges Wohnhaus mit massiv ge-mauerten und verputzten Vollgeschossen. Nach oben mit einer Dachgeschossebene unter einem Satteldach mit Satteldachgaube abschließend. Im Erdgeschoss ein Ladengeschäft aus der Mitte des 20. Jahrhunderts mit entsprechendem Schaufenster und Ein-gangstüre. Im Obergeschoss eine Heiligennische ohne Figur. 19. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das authentisch überlieferte Gebäude steht beispielhaft für ein kleines Wohnhaus mit Ladengeschäft. Historische Ladengeschäfte sind innerhalb des historischen Stadtkerns nur noch sehr selten überliefert. Somit gibt das Gebäude gute Hinweise auf die einsti-gen Wohn- und Wirtschaftsverhältnisse in Bad Mergentheim.

Ansicht des Gebäudes von Nordwesten

Ansicht von Nordosten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Törkelgasse 22 (rückwärtiges Gebäude) Erhaltenswertes Gebäude Lagerhaus Nördlich des Gebäudes Törkelgasse 22 an der Unteren Mauer-gasse stehendes, zweigeschossiges Lagerhaus. Teils massiv ge-mauert, teils in Fachwerkbauweise errichtetes Gebäude. Nach oben mit einer Dachgeschossebene unter einem Satteldach ab-schließend. An der nordwestlichen Traufseite auf gesamter Ge-bäudelänge eine Verladerampe und zwei große Schiebetore. 1. Hälfte 20. Jahrhundert. Bei dem anschaulich überlieferten Gebäude handelt es sich um einen seltenen Beleg für ein Lagerhaus innerhalb der historischen Altstadt von Bad Mergentheim. Das Lagerhaus wurde wohl be-wusst in der Nähe des Bahnhofs angelegt um so eine gute Anbin-dung an entsprechende Transportwege zu bekommen.

Ansicht des rückwärtigen Lagergebäudes von Südwesten

Ansicht von Nordosten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Türkengasse 10 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus Traufständiges, zweigeschossiges Wohnhaus unmittelbar am süd-östlichen Rand der Kernstadt. Massiv gemauerte Erdgeschosszo-ne und verputztes Fachwerk-Obergeschoss. Nach oben mit einer Dachgeschossebene und Spitzboden unter einem Satteldach ab-schließend. 19. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das Gebäude steht beispielhaft für ein einfaches Wohnhaus des 19. Jahrhunderts in Mergentheim. Es gibt somit Hinweise auf die einstigen Wohn- und Lebensverhältnisse. Das unmittelbar an den südöstlichen Stadtrand gebaute Gebäude könnte Reste der ehe-maligen Stadtmauer enthalten.

Ansicht des Gebäudes von Nordwesten

Ansicht von Norden H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Türkengasse 12 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus Traufständiges, zweigeschossiges Wohnhaus unmittelbar am süd-östlichen Rand der Kernstadt. Massiv gemauerte Erdgeschosszo-ne und verputztes Fachwerk-Obergeschoss. Das Gebäude knickt im Grundriss leicht ab und folgt so dem Straßenverlauf. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach mit gro-ßem Dachhaus und Schleppgaube abschließend. Das Oberge-schoss traufseitig vorstoßend. 17./18. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das langgestreckte Gebäude ist ein Beispiel für die Gestaltung eines einfachen Wohnhauses des 18. Jahrhunderts. Es gibt gute Hinweise auf die einstigen Wohn- und Lebensverhältnisse der ein-facheren bürgerlichen Bevölkerungsschicht in Mergentheim.

Ansicht des Gebäudes von Nordwesten

Ansicht von Norden H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Türkengasse 15 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohnhaus In Ecklage über hohem Kellersockel stehendes, zweigeschossiges Wohnhaus mit massiv gemauerter Erdgeschosszone und verputz-tem Obergeschoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Mansard-Walmdach mit Satteldachgauben abschlie-ßend. Die Fassaden mit geohrten Öffnungsgewänden, Gesims-band, profilierten Eckpilastern und Polygonalerker reich verziert. Im Erdgeschoss ein Portal mit Oberlicht und geschnitztem Türblatt, davor eine Freitreppe. An der nordöstlichen Seite ein rundbogiges Kellertor. 18. Jahrhundert. 1979 die beiden Vollgeschoss stark umgebaut. Das gut überlieferte Gebäude ist ein schönes Zeugnis für die Fas-sadengestaltung und die Formensprache des 18. Jahrhunderts. Es dokumentiert eindrucksvoll die Wohn- und Lebensverhältnisse des Bürgertums jener Zeit. Das rundbogige Kellertor könnte für ein ehemaliges Weingärtnerhaus sprechen. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Südwesten

Ansicht von Osten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Türkengasse 12, 14, 16 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Reste der Stadtbefestigung Am südöstlichen Rand der Altstadt, unmittelbar hinter den Gebäu-den Türkengasse 12, 14 und 16 befindliche Reste der Stadt- bzw. Zwingermauer mit Strebepfeiler. Davor befindet sich eine unbe-baute Grün- und Freifläche im Bereich des ehemaligen Stadtgra-bens. Die ehemalige Stadtbefestigung wurde zwischen 1330 und 1360 angelegt. Die außerhalb vorgelagerte Zwingermauer entstand zwi-schen 1540 und 1544. Die Reste der Stadtbefestigung mit Mauer- und Grabenbereich sind für Bad Mergentheim seltene Belege des einst wehrhaften Charakters der Deutschordenstadt. Somit sind sie sehr bedeuten-de Zeugnisse für die Stadtgeschichte. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Stadtmauerabschnittes mit ehem. Grabenbereich

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Untere Mauergasse 18/1 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus Traufständiges, dreigeschossiges Wohnhaus unmittelbar am nordwestlichen Rand der Kernstadt. Massiv gemauerte Erdge-schosszone und verputzte Fachwerk-Obergeschosse. Nach oben mit einer Dachgeschossebene und Spitzboden unter einem Sattel-dach abschließend. Das Obergeschoss traufseitig vorstoßend. Laut angebrachter Tafel 1867 erbaut. Jüngere Veränderungen. Das Gebäude steht beispielhaft für ein einfaches Wohnhaus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in Mergentheim. Es gibt somit Hinwei-se auf die einstigen Wohn- und Lebensverhältnisse. Das unmittel-bar an den nordwestlichen Stadtrand gebaute Gebäude könnte Reste der ehemaligen Stadtmauer enthalten.

Ansicht des Gebäudes von Südwesten

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Untere Mauergasse 20 Erhaltenswertes Gebäude Wohn- und Geschäftshaus In Ecklage stehendes, zweigeschossiges Wohn- und Geschäfts-haus über L-förmigem Grundriss mit massiv gemauerten und ver-putzten Außenwänden. Nach oben mit einer Dachgeschossebene und Spitzboden unter einem Satteldach mit Satteldachgauben ab-schließend. Die südwestliche Fassade mit roter Buntsandstein-gliederung im Erdgeschoss und reich profilierten Fenstergewän-den mit Fensterverdachungen und Klinkerverkleidung im Oberge-schoss reich verziert. Im Erdgeschoss ein Ladengeschäft aus dem frühen 20. Jahrhundert. Um 1900 erbaut. Das sehr authentisch überlieferte Gebäude ist ein schönes Bei-spiel für ein kleines Wohnhaus mit Ladengeschäft. Historische La-dengeschäfte sind innerhalb des historischen Stadtkerns nur noch sehr selten überliefert. Somit gibt das Gebäude wichtige Hinweise auf die einstigen Wohn- und Wirtschaftsverhältnisse in Bad Mer-gentheim. Mit seiner reich gestalteten Schaufensterfassade ist das Gebäude zudem straßenbildprägend.

Ansicht des Gebäudes von Süden

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Untere Mauergasse 23 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus mit Nebengebäude Giebelständiges, zweigeschossiges Wohnhaus mit verputzten Fachwerk-Vollgeschossen. Nach oben mit einer Dachgeschoss-ebene unter einem Satteldach abschließend. Im Erdgeschoss wohl eine ehemalige Werkstatt. 19. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Rückwärtig, östlich des Wohnhauses ein zweigeschossiges Ne-bengebäude mit verputzten Fachwerk-Vollgeschossen. Nach oben mit einer Dachgeschossebene und Spitzboden unter einem Sattel-dach abschließend. Im Erdgeschoss ein Ladengeschäft eingerich-tet. 19. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Die beiden Gebäude stehen beispielhaft für kleine Handwerker-häuser, die die einstige Wohn- und Arbeitsverhältnisse in Mer-gentheim verdeutlichen.

Ansicht des Gebäudes von Nordwesten

Ansicht des Nebengebäudes H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Untere Mauergasse 33 Erhaltenswertes Gebäude Doppelwohnhaus Traufständiges, zweigeschossiges Doppelwohnhaus mit massiv gemauerter Erdgeschosszone und verputztem Fachwerk-Oberge-schoss. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach abschließend. Über dem Erdgeschoss ein straßenseitig verlaufendes Gesimsband. Im Erdgeschoss des südlichen Haus-teils ein Ladeneinbau aus der Mitte des 20. Jahrhunderts. Spätes 19. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das Gebäude ist als seltener Vertreter eines Doppelwohnhauses innerhalb der Kernstadt von Bad Mergentheim ein guter Beleg für die zunehmende Wohnraumverdichtung ab dem späten 19. Jahr-hundert. Große Teile der Bevölkerung lebten nun vermehrt im An-gestelltenverhältnis und nicht mehr von der Landwirtschaft.

Ansicht des Gebäudes von Südwesten

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Unterer Graben 1 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus An der südwestlichen Ecke des Bahnhofsplatzes stehendes, zwei-geschossiges Wohnhaus mit dreigeschossigem Kopfbau. Über massiv gemauertem Kellersockel die beiden weitestgehend in Fachwerkbauweise errichteten, teils verputzten, teils mit Schiefer verkleideten Vollgeschosse. Nach oben mit einer Dachgeschoss-ebenen unter einem Satteldach abschließend. Die Fassade im Erdgeschoss mit gerillter Putzstruktur und farblich abgesetzten Ecken, im Obergeschoss mit Gesimsbändern und Fensterverda-chungen gegliedert. Zum Teil bauzeitliche Fenster und Fensterlä-den vorhanden. Im späten 19. Jahrhundert erbaut.

Das sehr authentisch überlieferte Gebäude ein bemerkenswertes Beispiel für die architektonische Gestaltung und Formensprache des späten 19. Jahrhunderts. Es versucht im Umfeld des Bahnhofs einen bewusst städtischen Charakter zu vermitteln. Durch seine Lage an der südwestlichen Ecke des Bahnhofsplatzes ist es ein wichtiges Gebäude für das historische Erscheinungsbild der „Bahnhofsvorstadt“. Ansicht des Gebäudes von Norden

Ansicht von Westen H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Unterer Graben 2 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Wohnhaus mit Garten und Einfriedung; sog. Sommerhaus In zweiter Reihe zur Straße stehendes, eingeschossiges Wohn-haus über L-förmigem Grundriss mit verputzten Fachwerk?-Außenwänden. Nach oben mit einer Dachgeschossebene unter einem Satteldach mit offener Satteldachgaube abschließend. Süd-östlich vor dem Gebäude eine umfriedete Gartenanlage. Um 1874/84 erbaut. Jüngere Veränderungen. Das sog. Sommerhaus ist im Zusammenhang mit dem seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zunehmenden Kur- und Bäderbetrieb in Mergentheim zu sehen. Es dokumentiert somit den damals auf-kommenden Wunsch der gehobenen Bevölkerungsschichten bei Kur- und Erholungsreisen im eigenen Ferienhaus umrahmt von Gartenflächen zu wohnen. An der Erhaltung besteht aus wissen-schaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Südosten

Ansicht des Gartens von Osten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Unterer Graben 7 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Mehrfamilienhaus In Ecklage stehendes, dreigeschossiges Mehrfamilienhaus mit massiv gemauerten Außenwänden. Nach oben mit einem Walm-dach abschließend. Die Fassaden des kubischen Baukörpers mit rundbogigen Öffnungsgewänden und Balustern im Erdgeschoss und Gesimsbändern, Pilastern und Fensterverdachungen im Obergeschoss reich gegliedert. Laut Inschrift im Obergeschoss von „Simon Bauer Maurermeister 1880“ erbaut. Das sehr gut überlieferte Gebäude ist ein anschauliches Zeugnis für die klassizistische Fassadengestaltung der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es dokumentiert als Mehrfamilienhaus die zuneh-mende Wohnraumverdichtung ab dieser Zeit. Zudem ist das statt-liche Gebäude in seiner Ecklage straßenbildprägend. An der Er-haltung besteht aus wissenschaftlichen und künstlerischen Grün-den ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Südwesten

Fassadendetails H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Unterer Graben 9 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus In Kopflage stehendes, zweigeschossiges Wohnhaus mit massiv gemauerten und verputzten Vollgeschossen. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Kreuzdach mit Türmchen im Dachgrat abschließend. Die Fassaden mit korbbogigen Fenster-gewänden im Erdgeschoss und Gesimsbändern, umlaufendem Traufgesims, Erker und Balkonen mit schmiedeeisernen Gelän-dern im Obergeschoss reich gegliedert. An der nordöstlichen Seite eine Wandnische mit Hausmadonna. Um 1900 erbaut. Das villenartige Gebäude wurde außerhalb der ehemaligen Stadt-mauer im Bereich der Zwingermauer errichtet. Das Wohnhaus ist beispielhaft für den Gestaltungsanspruch seiner Erbauer und ist wohl als Stadtvilla in der florierenden Kur- und Bäderstadt errichtet wurden.

Ansicht des Gebäudes von Nordwesten

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Wettgasse 11 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus Giebelständiges, zweigeschossiges Wohnhaus mit massiv ge-mauertem Kellersockel und verputzten Fachwerk?-Außenwänden. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Halb-walmdach abschließend. Am nördlichen Giebel eine reiche Fassa-denmalerei, die auf die Landwirtschaft Bezug nimmt. Türportal mit Oberlicht und schön geschnitztem Türblatt. Außenliegender Trep-penaufgang. 18. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das überlieferte Gebäude ist ein gutes Beispiel für die barocke, symmetrische Fassadengliederung des 18. Jahrhunderts. Es be-legt mit seiner Fassadenmalerei den einst landwirtschaftlichen Charakter der Stadt.

Ansicht des Gebäudes von Nordosten

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Wettgasse 13 Kulturdenkmal gem. § 28 DSchG (Gebäude) Ackerbürgerhaus Traufständiges, zweigeschossiges Ackerbürgerhaus über L-förmigem Grundriss. Massiv gemauerte Erdgeschosszone und verputztes Fachwerk-Obergeschoss. Nach oben mit zwei Dachge-schossebenen unter einem Walmdach mit Walmdachgauben ab-schließend. Rundbogige Toreinfahrt mit Darstellung eines Män-nerkopfes im Keilstein. 18. Jahrhundert. 1990 Umbau. Das eher schlicht gestaltete Gebäude ist als Teil einer ehemaligen Hofanlage mit rückwärtiger Scheune ein Zeugnis für den einstigen landwirtschaftlichen Charakter innerhalb der Kernstadt von Mer-gentheim. Es dokumentiert so die Wohn- und Wirtschaftsverhält-nisse der ackerbürgerliche Bevölkerung des 18. Jahrhunderts. An der Erhaltung besteht aus wissenschaftlichen Gründen ein beson-deres öffentliches Interesse.

Ansicht des Gebäudes von Nordwesten

Ansicht von Nordosten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Wettgasse 18 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus Giebelständiges, zweigeschossiges Wohnhaus mit massiv ge-mauerter Erdgeschosszone und verputztem Fachwerk-Oberge-schoss. Nach oben mit einer Dachgeschossebene unter einem Satteldach abschließend. Über dem Erdgeschoss ein Gesims-band. 18. Jahrhundert. Jüngere Veränderungen. Das kleine Wohnhaus steht beispielhaft für die einstigen Wohn- und Lebensverhältnisse der bürgerlichen Bevölkerung von Mer-gentheim. Es belegt zugleich die einfache, schlichte Gestaltung eines Gebäudes der Mittelschicht, die vom Handwerk oder Acker-bau lebte.

Ansicht des Gebäudes von Südosten

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Wettgasse 21 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus mit Scheune Traufständiges, zweigeschossige Wohnhaus mit verputzten Fach-werk-Außenwänden und nachträglichem, zweigeschossigem An-bau an der Nordwestecke. Nach oben mit zwei Dachgeschoss-ebenen unter einem Satteldach abschließend. Das Dachgeschoss giebelseitig leicht vorstoßend und am östlichen Giebel teils fach-werksichtig. 17./18. Jahrhundert mit jüngeren Veränderungen. Westlich des Gebäudes eine in zweiter Reihe zur Straße stehende Fachwerk-Scheune. Nach oben mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach abschließend. Traufseitig zwei große Tor-einfahrten. 18./19. Jahrhundert. Die gut überlieferte Hofanlage mit Wohnhaus und Scheune ist ein wichtiges Beispiel für die einstige ackerbürgerliche Prägung Mer-gentheims. Nur selten haben sich landwirtschaftliche Hofanlagen innerhalb des historischen Stadtkerns erhalten, die sich dann zu-meist in Ortsrandlage befinden.

Ansicht des Wohnhauses von Nordosten

Ansicht der Scheune von Südosten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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Wettgasse 27 Erhaltenswertes Gebäude Wohnhaus In Ecklage stehendes, zweigeschossiges Wohnhaus. Über massiv gemauertem Kellersockel die beiden weitestgehend massiv ge-mauerten und verputzten Vollgeschosse. Die Giebeldreiecke in Fachwerkbauweise errichtet. Nach oben mit einer Dachgeschoss-ebene und Spitzboden unter einem Satteldach abschließend. Die Öffnungsgewände durch roten Buntsandstein akzentuiert. Außen-liegender Treppenaufgang. Im Türsturz inschriftlich auf 1804 datiert. Jüngere Veränderungen. Das schlichte Gebäude ist ein anschauliches Beispiel für die einfa-che Gestaltung eines Wohnhauses des frühen 19. Jahrhunderts. Es gibt somit Hinweise auf die Wohn- und Lebensverhältnisse der bürgerlichen Mittelschicht in Mergentheim, die überwiegend vom Handwerk lebte.

Ansicht des Gebäudes von Nordwesten

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Zaisenmühlstraße 6 Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG (Gebäude) Lagerhaus In Solitärlage unweit der Bahngleise stehendes, viergeschossiges Lagerhaus. Über massivem Sockel wohl weitestgehend in Fach-werkbauweise errichtet und mit Schiefer verkleidet. Nach oben mit drei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach abschließend, wobei die obersten zwei Dachgeschosse in der Art eines basilika-len Mittelschiffes mit Obergaden über das 1. Dachgeschoss hin-ausragen. Über dem Erdgeschoss weit vorkragende Dächer. Dar-unter Verladerampen. 1902/03 erbaut. 1991/92 Instandsetzung. Bei dem sehr anschaulich überlieferten Gebäude handelt es sich um ein seltenes Zeugnis für ein historisches Lagerhaus in Bad Mergentheim. Das Lagerhaus wurde bewusst in der Nähe des Bahnhofs angelegt um so eine gute Anbindung an entsprechende Transportwege zu bekommen. Das sehr stattliche Gebäude hat hohe orts- und straßenbildprägende Funktion im Bereich der west-lichen „Bahnhofsvorstadt“. An der Erhaltung besteht aus wissen-schaftlichen Gründen ein öffentliches Interesse.

Ansicht des Lagerhauses von Südwesten

Ansicht von Südosten H I S T O R I S C H E O R T S A N A L Y S E B A D M E R G E N T H E I M

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11

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200/1

147

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75/1

118/1 187

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3

20/4

426

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3562

276

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448

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81

14

240/10

106/1

421

2762/5

168

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2

240/3

41

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122

240/9

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128

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6

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2664/2

115/1

95

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75

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1

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61

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104

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6972

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9

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10/1

43/1

4476

158

1693/1

399

Gemeindehaus

Arbeitsamt

Kulturforum

Carolinum

S tudienheim

Verkehrsamt

Pos tamt

S t-Martins -Kapelle

Deutschordenschloß

kirche

S chloßkirche

S port-

Maria!Hilf

halle

Münster-S t- J ohannes

Kapuzinerkirche

Mädchenrealschule

Katholisches

Marien-

S t. Bernhard

Bad Mergentheim

6

8

8

50

18

3

10

10

8

3

6

14

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/1

3

59

9

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4

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9

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65

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Wa

chb

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Wachbach

B 1

9

B 19

3

1

5

9

Denkmalpflegerischer WerteplanBad Mergentheim

Kulturdenkmal gemäß §§ 2/12/28 (Gebäude)

Kulturdenkmal gemäß §§ 2/12/28 (Bauteil/Kleindenkmal)

Kulturdenkmal gemäß §§ 2/12/28 (Garten)

äß §§ 2/12/28 (Freifläche)

Kulturdenkmal - Prüffall

Erhaltenswertes historisches Gebäude

ün- und Freifläche

äche

Erhaltenswerter historischer Fußweg

Abgrenzung des untersuchten historischen Stadtkerns

B a d M e r g e n t h e i mBüro fü r Bau for schung und Denkma l schutzMarkus Numberger (Augus t 2012)

StartseiteH i s t o r i s c h e O r t s a n a l y s eR e g i e r u n g s p r ä s i d i u m S t u t t g a r tS t a d t B a d M e r g e n t h e i m