Bakterien, Hefen, Schimmelpilze. Von Helmut H. Dittrich. Mit 16 Zeichnungen im Text und 23...

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1030 Buchbesprechungen Archiv der Phannazie yunkt des Klinikers"), Reindell, N usshoff, Koniy, Burehasd und Keul (,,HerzgriiBe bei Herzinsuffizienz") und von Wolff (,$torungen des Elektrolyt- und Wasserhaushaltes bei Herzinsuffizienz") anschlieBen. Die Besprechungen am zweiten Tag iiber die Digitalis- wirkung beginnen mit einer kurzen Einfiihrung von Lendlc. In den darauffolgenden R eferaten w-erden die verschiedenen Wirkungsmoglichkeiten der Herzglykoside dargestellt. So berichtet W'ilbrandt iiber ,,Digitalis und Ionentransporte", Kiihns iiber ,,Digitalis und Elektrol~rtkonzentrationen des Herzmuskels", Trautwein uber ,,Elektrophysiologische Be- funde unter Digitalis". Die Stoffwechselkoniponente kommt in den Ausfiihrungen von Wollenberger (,,Herzglykoside und oxydativer Myokardstoffwechsel") und Bogutzki (,,Koppelungsvorgange des Stoffwechsels unter Digitalis") zur Sprache. Rlumberger be- richtet dann uber den ,,EinfluB der Digitalisstoffe auf die Herzdynamik", Xereker iiber die vieldiskuticrte Frage ,,Digitalisglykoside iind Vaguswirkung" und schlieSlich Zisskr uber die klinisch wichtige Frage .,Blutmenge und Digitalis". Die aiiRerordentlich anregenden Beitrage lassen die Problcmatik in den grundlegenden Wirkungsmechanismen der Digi- talisdrogan - w-ie auch der Pathophysiologie der Herzinsuffizienz - sehr deutlich wer- den. Die ,,Bad Oeynhansener Gespriiche" setzen aber neitgehende Grundkenntnisse der normalen und krankhaften Funktion des Herzens voraus. Bei einigen Abbildungen waren fiir ein rsscheres Verstehen etwas msfiihrlichere und kbrert Legenden sehr erwiinscht. Das Buch wird den Internist,en, insbesondere den Herz- und Kreislaufspezialisten, den I'h;vsiologen und Pharrnakologen manche wertvolle Anregnng geben. R . TYeiginnizn - Brauiischweig Lehrbuch der organischen Chemie. Von Carl R. Xollei., Professor der Chemie a. d. Stanford University, iibersetzt von H. Nuyw-Kaupp u. P. Stephan. 106 Abbildungcn, 1018 Seiten. Springer Verlag 1960, Preis Ganzleinen DRI 36,---. Obwohl gute deutschc Lehrbucher vorhanden sind, stellt die schr gelungenc ober- setzung des in den angelsachsischen Liindern geschatzten Lehrbuches der organischen Chemie von Koller eine wcrtvolle Buchbereiclierung dar. Leicht vrrstkndliche Darstellung tier theoretischen Grundlagen und besonders eingehende Beriicksiahtigung moderner Vor- stcllungen uber Reaktionsniechanismen erleichtern dem Lernenden die Auffindung der Zusammenhange dcr chemischcn Eigenschaften und Umsetzungen einer Vielzahl vou organischen Verbindungen und Verbindungstypen. Die am 8chluS jedes Kapitels gestellten Wiederholungsfragen und Aidgaben kennzeichnen das Werk als Lehrbuch amerikanischer Pragung und ermoglichen dem Lernenden eine gute Kontrolle uber den Erfolg seiner Lektiire. Wenn das Buch auch nicht als Nachschlagwerk gedacht ist, so bietet es doch sehr vie1 Tatsachenmaterial und wird auch von dem Fortgeschrittenen gern gelesen werden. Vielleicht, wiiren allerdings gclegentliche beschrenkte Literaturhinweise von Vorteil. Das Buch wird sich sicher gut einfiihren. Hcrsch Bakterien, Hefen, Schimmelpilze. Von Helmut H. Dittiich. Mit 16 Zeichnungen im Text und 23 Abbildungen auf 4 Kunstdrucktafeln. Sammlung : Einfiihrung in die Kleinlebewelt Kosmos. Gescllschaft der Naturfreunde. Francksche Verlagshandlnng Stuttgart, karto- niert DM 930. Das Buch wendet sich an den interessierten Laien, also etwa an die Leser des Mikro- kosmos. Der Verfasser hat bei solcher Zielsetzung das Recht der Stoffauswahl. Er muS sich niit dieser Zielsetzung einer einfachen durch Abbildungcn und Schemata erganzten Sprechc befleil3igen und Bezugsquellen und weiterfiihrende Literatur anfiihren. Das Bueh gliedert sieh in einen naturgemaS sehr kurzen gesehichtlichen AbriB, in die Beschreibung der Bakterienstruktiir und -kultur sowie der Physiologie der Bakterien. In iihnlicher Weise werden Hefen und Schimmelpilze abgehandelt. Den BeschluIJ bildet ein Kapitel uber die Entwicklungshemmung bei Nlikroorganismen. Da dem Amateur keine goBen technischen Apparaturen zur Verfugung stehen, miissen die Arbeitsmethoden ver-

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1030 Buchbesprechungen Archiv der Phannazie

yunkt des Klinikers"), Reindell, N usshoff, Koniy, Burehasd und Keul (,,HerzgriiBe bei Herzinsuffizienz") und von Wolff (,$torungen des Elektrolyt- und Wasserhaushaltes bei Herzinsuffizienz") anschlieBen. Die Besprechungen am zweiten Tag iiber die Digitalis- wirkung beginnen mit einer kurzen Einfiihrung von Lendlc. In den darauffolgenden R eferaten w-erden die verschiedenen Wirkungsmoglichkeiten der Herzglykoside dargestellt. So berichtet W'ilbrandt iiber ,,Digitalis und Ionentransporte", Kiihns iiber ,,Digitalis und Elektrol~rtkonzentrationen des Herzmuskels", Trautwein uber ,,Elektrophysiologische Be- funde unter Digitalis". Die Stoffwechselkoniponente kommt in den Ausfiihrungen von Wollenberger (,,Herzglykoside und oxydativer Myokardstoffwechsel") und Bogutzki (,,Koppelungsvorgange des Stoffwechsels unter Digitalis") zur Sprache. Rlumberger be- richtet dann uber den ,,EinfluB der Digitalisstoffe auf die Herzdynamik", Xereker iiber die vieldiskuticrte Frage ,,Digitalisglykoside iind Vaguswirkung" und schlieSlich Zisskr uber die klinisch wichtige Frage .,Blutmenge und Digitalis". Die aiiRerordentlich anregenden Beitrage lassen die Problcmatik in den grundlegenden Wirkungsmechanismen der Digi- talisdrogan - w-ie auch der Pathophysiologie der Herzinsuffizienz - sehr deutlich wer- den. Die ,,Bad Oeynhansener Gespriiche" setzen aber neitgehende Grundkenntnisse der normalen und krankhaften Funktion des Herzens voraus. Bei einigen Abbildungen waren fiir ein rsscheres Verstehen etwas msfiihrlichere und kbrer t Legenden sehr erwiinscht. Das Buch wird den Internist,en, insbesondere den Herz- und Kreislaufspezialisten, den I'h;vsiologen und Pharrnakologen manche wertvolle Anregnng geben.

R . TYeiginnizn - Brauiischweig

Lehrbuch der organischen Chemie. Von Carl R. Xollei., Professor der Chemie a. d. Stanford University, iibersetzt von H . Nuyw-Kaupp u. P. Stephan. 106 Abbildungcn, 1018 Seiten. Springer Verlag 1960, Preis Ganzleinen DRI 36,---.

Obwohl gute deutschc Lehrbucher vorhanden sind, stellt die schr gelungenc ober- setzung des in den angelsachsischen Liindern geschatzten Lehrbuches der organischen Chemie von Koller eine wcrtvolle Buchbereiclierung dar. Leicht vrrstkndliche Darstellung tier theoretischen Grundlagen und besonders eingehende Beriicksiahtigung moderner Vor- stcllungen uber Reaktionsniechanismen erleichtern dem Lernenden die Auffindung der Zusammenhange dcr chemischcn Eigenschaften und Umsetzungen einer Vielzahl vou organischen Verbindungen und Verbindungstypen. Die am 8chluS jedes Kapitels gestellten Wiederholungsfragen und Aidgaben kennzeichnen das Werk als Lehrbuch amerikanischer Pragung und ermoglichen dem Lernenden eine gute Kontrolle uber den Erfolg seiner Lektiire. Wenn das Buch auch nicht als Nachschlagwerk gedacht ist, so bietet es doch sehr vie1 Tatsachenmaterial und wird auch von dem Fortgeschrittenen gern gelesen werden. Vielleicht, wiiren allerdings gclegentliche beschrenkte Literaturhinweise von Vorteil. Das Buch wird sich sicher gut einfiihren. Hcrsch

Bakterien, Hefen, Schimmelpilze. Von Helmut H . Dittiich. Mit 16 Zeichnungen im Text und 23 Abbildungen auf 4 Kunstdrucktafeln. Sammlung : Einfiihrung in die Kleinlebewelt Kosmos. Gescllschaft der Naturfreunde. Francksche Verlagshandlnng Stuttgart, karto- niert DM 930.

Das Buch wendet sich an den interessierten Laien, also etwa an die Leser des Mikro- kosmos. Der Verfasser hat bei solcher Zielsetzung das Recht der Stoffauswahl. Er muS sich niit dieser Zielsetzung einer einfachen durch Abbildungcn und Schemata erganzten Sprechc befleil3igen und Bezugsquellen und weiterfiihrende Literatur anfiihren.

Das Bueh gliedert sieh in einen naturgemaS sehr kurzen gesehichtlichen AbriB, in die Beschreibung der Bakterienstruktiir und -kultur sowie der Physiologie der Bakterien. I n iihnlicher Weise werden Hefen und Schimmelpilze abgehandelt. Den BeschluIJ bildet ein Kapitel uber die Entwicklungshemmung bei Nlikroorganismen. Da dem Amateur keine goBen technischen Apparaturen zur Verfugung stehen, miissen die Arbeitsmethoden ver-

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einfacht werden. Diese Tatsache macht das Buch mit seinen Rezepten leiclit herstellbarer Xahrboden auch fur den Lehrer etwa innerhalb einer Arbeitsgemeinschaft brauchbar.

Die beigegebenen Mikrophotographien sind gut, die Schemata instruktiv, die Zeichnun- gen z. T. stark vereinfacht und schemstisiert. Die Idee, den Laien mit der so nrichtigen Mikrobiologie bekannt zu mschen, ist lobenswert, doch glaubt der Eeferent, daa nur ein kIeiner Leserkreis wegen des immerhin doch noch notigen Cheinikalien- und Raumbedarfs Gelegenheit und A4uedauer hat., die Versuche als sein personliches Hobby durchzufiihren.

Steffen

Taschenbuch der Botanik. Begriindet von H . Hiehe. Teil 11: Systematik. 13. ver- anderte Auflage, bearbeitet von Prof. lh-. 1.I’. Neuius , Hamburg 1958. VIII, 195 Seiten, 307 Abbildungen. Gr. 8”. Georg Thieme Verlag Mtuttgart. Kartoniert DM 15.-.

Der zweite Teil des von M i e h e begriindeten Taschenbuches der Botanik liegt in einer 13. veranderten Auflage vor. Die hohe Zahl der Auflagen spricht allein schon fur die Beliebtheit dieser kurzgefaaten Einfiihrung in die Syst’ematik. Gegeniiber der 11. Auflage von 1953 wurden besonders die Xbschnitte iiber Bakterien und Ascomyceten und in ge- ringem niIaSe die uber Griin- und Rotalgen geandcrt und erweitert. Die Zahl der Ab- bildungen wurde von 392 auf 307 erhoht, gleichzeitig uurden schlechte Abbildungen nusgetauscht. Dieser AustauschprozcS lieS sich naturgemBB nicht in einer einzigen Auflage durchfiihren, so sind noch cine Anzahl auszntauschender Abbildungen iibriggeblieben (z. B. bei den Angiospermen u. a. die Xr. 1?38,540,283,2848,296B). In der Abbildung 165 sollte, um ein Beispiel zu begrunden, das Plasma nm die Spermakerne deutlich erkennbar sein, daniit nicht heim Beschauer die irrtiimliclir Meinung aufkommt, es handele sich um narkte mannliche Kerne.

Ohne sich mit allen Einzelheiten einverstanden zu erklaren, kann nian die 12. Auflage jedem empfehlen, der sich einen ersten nberblick iiber die Systematik versrhaffen nill, zumal seit der 11. Auflage die fur den Pharmazeuten besonders vichtige Systematik der Angiospermen vollig neu bearbeitet vorliegt. Die Taschenbuchform gestattet dem Studen- ten durch Xotizen am Ra.nde eine Erweiternng nach dem Stand der jeweils gehorten Vor- lesung vorzunehmen. St P f fen

Taschenbuch derBotanik. Begriindet vonH. i f f iehe . TeilLBearbeitet vonProf. Dr. 11.‘. N e - vius, Hamburg. 17. verbesserte Xuflagr, 1959. VIII, 285 Seiten. 365 Abbildungen. Gr. 8”, Georg Thieme Verlag, Stuttgltrt’, 1tsrtoniei.t DM 12,80.

Es liegt nunmehr die 17. verbesserte Auflage des 1. Teiles yon Miehe’s Taschenbuch der Botanik vor. Da die 1956 erschienene 16. Auflage bereits umgearbeitet und besonders in den Abschnitten Assimilation und Dissimiliation neu gefaSt worden war, konnte sich Nevius bei der jetzigen Keuauflage auf Ergiinzungen und den Sustausch von ,4bbildungen beschranken. Im anatomischen Teil vermint man die Abbildung einer Zelle mit Mitochoii- drien und die wenigstens schematische Uaratcllung des submikroskopischen Baues des Chloroplasten. Eine Chloroplastenabbildung niit fluoreszierenden Grans (Abb. 89) und Bilder der submikroskopischen Wandstruktur (Abb. 108 u. 109) sind dankenswerterweise aufgenommen worden, doch ist der Druck der Abb. 108 und 109 nicht optimal, wie ganz allgemein die Wiedergabe der Halbtonvorlagen hesser sein konnte. Die raumliche Vor- stellung des anatomischen Baues von IAtbundel, Rlatt, Koniferen- und Laubholz wird durch die Aufnahme der Blockdiagramme von Huydefrau wesentlich gefordert’. Es ware zu wiinschen, daB der Austausch alterer Abbildungen, soweit sie nicht historischen Wert besitzen, in den folgenden Auflagen weiter durchgefiihrt wird. I m physiologischen Teil wurde u. a. das Nyrbuck’sche Schema des Zitronensaurezyklus und eine Snzahl von Ab- bildungen zum Korrelations- und Wuchsstoffproblem sowie ein Kapitel iiber Differen- zierung neu aufgenommen. Wie schon atis diesen wenigen Bemerkungen zu ersehen ist,